Verfolgung Und Wiedergutmachung Karl M

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Verfolgung Und Wiedergutmachung Karl M 431 Karl M. Hettlage hatte nach dem Zweiten Weltkrieg viel zu verbergen: Er war einer von Albert Speers engsten Mitarbeitern gewesen und hatte dabei maßgeblich an der Vertreibung der Berliner Juden und an der Organisation der deutschen Kriegs- und Rüstungsmaschinerie mitgewirkt. Seiner Karriere nach 1945 stand das nicht im Weg. Er wurde Professor für Öffentliches Recht und Staatssekretär im Bundesfinanzministe- rium von 1959 bis 1962, wo er auch mit der Wiedergutmachung befasst war. Susanna Schrafstetter, Professorin an der Universität von Nebraska, spürt diesem erstaunlichen Lebensweg nach und fragt dabei insbesondere nach den Konsequenzen, die ein Täter zog, als er mit Opfern zu tun hatte, die Ansprüche auf Entschädigung und Wiedergut- machung erhoben. Susanna Schrafstetter Verfolgung und Wiedergutmachung Karl M. Hettlage: Mitarbeiter von Albert Speer und Staatssekretär im Bundesfinanzministerium Anlässlich seines 90. Geburtstags am 28. November 1992 wurde der ehemalige Staatssekretär im Finanzministerium und emeritierte Professor der Universität Mainz, Karl Maria Hettlage, von seinem Kollegen Professor Klaus Vogel gewür- digt. „Zuverlässigkeit, Pflichtbewusstsein [und] Bereitschaft zum Einsatz für das Gemeinwohl“1 zeichneten Karl Maria Hettlage zeit seines Lebens aus, schrieb Vogel in Anerkennung der Verdienste eines der renommiertesten Experten für Finanzrecht in Deutschland. Hettlage konnte in der Tat auf einen höchst erfolg- reichen Lebensweg zurückblicken: 1951 wurde er auf einen Lehrstuhl für Rechts- wissenschaft an der Universität Mainz berufen, 1958 ernannte ihn Finanzminister Franz Etzel zum Ministerialdirektor, ein Jahr später war Hettlage bereits Staatsse- kretär im Bundesfinanzministerium. 1962 wechselte er zur Hohen Behörde der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, und 1965 wurde er Präsident des IFO Instituts für Wirtschaftsforschung. Er blieb bis 1976 in dieser Position, kehrte aber 1967 für zwei Jahre als Staatssekretär ins Finanzministerium zurück. Außerdem war Hettlage Mitglied in wichtigen Aufsichtsräten und Kommissionen, wie dem Wissenschaftsrat und dem Wissenschaftlichen Beirat des Bundesministe- riums der Finanzen2. 1967 wurde er mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband ausgezeichnet. In jungen Jahren hätten die Nationalsozialisten seinem beruflichen Weiterkom- men ein jähes Ende gesetzt, behauptete Hettlage stets. Als Kämmerer der Stadt Berlin sei er 1939 aus dem Amt gedrängt worden, er habe im Dritten Reich 1 Klaus Vogel, Karl Maria Hettlage zum 90. Geburtstag, in: Archiv des öffentlichen Rechts 117 (1992), S. 645. Siehe auch ders., Nachruf zum Gedenken an Karl Maria Hettlage, in: Archiv des öffentlichen Rechts 120 (1995), S. 631 f. 2 Vgl. ebenda. VfZ 3/2008 © Oldenbourg 2008 DOI 10.1524/vfzg.2008.0019 432 Aufsätze fortan als Mitglied im Vorstand der Commerzbank überwintert. Nach dem Atten- tat vom 20. Juli 1944 sei er persönlicher Verfolgung nur knapp entkommen. Wie wir heute wissen, sah die Realität etwas anders aus: die Mitgliedschaft im Vorstand der Commerzbank war eine Nebentätigkeit. Hettlage arbeitete seit April 1940 beim Generalbauinspektor (GBI) für die Reichshauptstadt Albert Speer. In dieser Stellung war er an der systematischen Vertreibung Tausender Berliner Juden aus ihren Wohnungen beteiligt3. Als Speer 1942 Rüstungsminister wurde, ernannte er den bewährten Mitarbeiter zum Leiter der Generalabteilung Wirtschaft und Finanzen in seinem Ministerium. Der Fall Hettlage ist die Geschichte zweier Paradoxa: Hettlage war – erstens – Täter, aber kein Nationalsozialist. Er war zu keiner Zeit NSDAP-Mitglied und bewahrte sich eine innere, kritische Distanz zur NS-Herrschaft. Gleichzeitig hat er Albert Speer von 1940 bis 1945 loyal gedient. Hettlages Karriere weist – zwei- tens – eine direkte Kontinuität von der Verfolgung zur Wiedergutmachung auf. Zwischen 1958 und 1964 verhandelte die Bundesrepublik mit verschiedenen west- europäischen Staaten über Wiedergutmachung für deren Opfer nationalsozialisti- scher Verfolgung, was zum Abschluss von insgesamt elf Wiedergutmachungsab- kommen, den sogenannten Globalabkommen, führte4. Hettlage war als Staatsse- kretär im Finanzministerium von 1959 bis 1962 mit den Verhandlungen befasst. Die Forschungsliteratur hat sich gerade in den letzten Jahren intensiv mit den NS-Eliten und ihren beruflichen Schicksalen in der Nachkriegszeit auseinander- gesetzt5. Trotzdem sind noch immer viele interessante Fälle und gerade die per- sonellen Kontinuitäten auf der Beamtenebene weitgehend unerforscht. Dies zeigte sich im Frühjahr 2005, als der damalige Außenminister Joschka Fischer einem ehemaligen Botschafter „mit NSDAP- und SS-Vergangenheit das ,ehrende Gedenken‘ in einem amtsinternen Mitteilungsblatt verweigerte“6 und damit eine Diskussion über die historische Aufarbeitung der Personalpolitik in seinem Haus entfachte. Hettlage blieb lange Zeit im Schatten Albert Speers. In der Literatur über Speer und in Speers eigenen Publikationen wurde er in der Regel nur 3 Vgl. Susanne Willems, Der entsiedelte Jude. Albert Speers Wohnungsmarkpolitik für den Ber- liner Hauptstadtbau, Berlin 2002. 4 Zu den Globalabkommen siehe Hans Günter Hockerts/Claudia Moisel/Tobias Winstel (Hrsg.), Grenzen der Wiedergutmachung. Die Entschädigung für NS-Verfolgte in West- und Osteuropa, Göttingen 2006. Globalabkommen wurden mit Frankreich, den Niederlanden, Bel- gien, Luxemburg, Dänemark, Norwegen, Schweden, Griechenland, Großbritannien, Italien und der Schweiz geschlossen. 5 Siehe z. B. Norbert Frei (Hrsg.), Karrieren im Zwielicht. Hitlers Eliten nach 1945, Frankfurt a. M. 2001; Wilfried Loth/Bernd-A. Rusinek (Hrsg.), Verwandlungspolitik: NS Eliten in der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft, Frankfurt a. M. 1998; Lothar Gall, Der Bankier Hermann Josef Abs. Eine Biographie, München 2004; Philipp Gassert, Kurt Georg Kiesinger (1904–1988). Kanzler zwischen den Zeiten, Stuttgart 2006; Philipp-Christian Wachs, Der Fall Theodor Ober- länder (1905–1998). Ein Lehrstück deutscher Geschichte, Frankfurt a. M. 2000. 6 Hans-Jürgen Döscher, Seilschaften. Die verdrängte Vergangenheit des Auswärtigen Amts, Ber- lin 2005, S. 11. Der Forschungsstand zum Auswärtigen Amt ist im Vergleich zum Bundesministe- rium der Finanzen bereits jetzt vergleichsweise gut. VfZ 3/2008 Susanna Schrafstetter: Verfolgung und Wiedergutmachung 433 flüchtig erwähnt7. Erst vor kurzem haben die Historiker Karl Maria Hettlage „ent- deckt“ und ausführlich über seine zentrale Rolle in der Generalbauinspektion und im Rüstungsministerium berichtet8. Dagegen hat sich die Forschungslitera- tur bisher nur am Rande mit der Frage beschäftigt, ob ehemalige Täter mit der Wiedergutmachung befasst wurden9. Im Folgenden wird die berufliche Karriere Karl Maria Hettlages von der Verfol- gung zur Wiedergutmachung skizziert. Dabei stehen Fragen nach den biografi- schen und gesellschaftlichen Kontinuitäten und Brüchen im Mittelpunkt der Betrachtung. Auf Hettlages Weg vom Zentrumsabgeordneten zum Leiter der Abtei- lung Wirtschaft und Finanzen in Speers Rüstungsministerium bis zum Staatssekre- tär der CDU im Finanzministerium blieb Hettlage gläubiger Katholik. Warum wurde er trotz der inneren weltanschaulichen Kontinuität zum Täter, zum Erfül- lungsgehilfen Speers? Am Fall Hettlage lässt sich nachzeichnen, wie hohe Funkti- onsträger des NS-Staates, die sich ein gewisses Maß an ideologischer Resistenz bewahrt hatten, dies in der Entnazifizierung dazu benutzen konnten, sich zum akti- ven Widerstandskämpfer zu „befördern“ und damit ihre Rolle im NS-Herrschafts- system und ihre Mitverantwortung vollständig auszublenden. Schließlich wird dar- gestellt, welche Position Hettlage als Staatssekretär zur Wiedergutmachung für die Opfer bezog. Hier geht es insbesondere um den „zähen Abwehrkampf“10 des Bun- desfinanzministeriums gegen die Wiedergutmachungsangebote des Auswärtigen Amtes an die Verbündeten in Westeuropa und, im weiteren Sinne, um die Frage, inwieweit das Bundesministerium der Finanzen mit ehemaligen Tätern besetzt war. 7 Üblicherweise wurde ihm die Aussage zugeschrieben, Speer sei Hitlers „unglückliche Liebe“ gewesen. Joachim Fest, Speer. Eine Biographie, Berlin 1999, S. 153; Dan van der Vat, The Good Nazi. The Life and Lies of Albert Speer, London 1997, S. 71; Gitta Sereny, Albert Speer: his Battle with Truth, New York 1995, S. 157. Matthias Schmidt, Albert Speer. Das Ende eines Mythos, München 1982, erwähnt Hettlage mit keinem Wort. Auch Gregor Janssen, Das Ministe- rium Speer. Deutschlands Rüstung im Krieg, Frankfurt a. M. 1968, S. 41 f., beschränkt sich auf einen Absatz über Hettlage. 8 Vgl. Willems, Jude; Paul Jaskot, The Architecture of Oppression. The SS, Forced Labor and the Nazi Monumental Building Economy, New York 2000. Jüngst auch Heinrich Breloer, Die Akte Speer. Spuren eines Kriegsverbrechers, Berlin 2006, und Thomas Rothbart, Typische Schreibtischtäter, in: Thüringer Allgemeine vom 7. 9. 2006. Allerdings hat sich die Forschung bisher nahezu ausschließlich für diesen Lebensabschnitt Hettlages interessiert, auf seine Nach- kriegskarriere wird nur in Ansätzen verwiesen. Vgl. Konzentrationslager Mittelbau-Dora 1943– 45, Begleitband zur ständigen Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, hrsg. im Auf- trag der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora von Jens Christian Wagner, Göttingen 2007, S. 159 f. Siehe außerdem Willems, Jude, S. 30 u. S. 420; Jaskot, Architecture, S. 146; Breloer, Akte, S. 418. 9 Vgl. Ilse Birkwald, Ein Opfer der Finanzverwaltung. Der ganz normale Fall Oppenheim vor und
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