IKEK

Detmold, den 14.05.2018

IKEK PORTA WESTFALICA ORTSRUNDGANG HAUSBERGE

08.05.2018, 16:00 - 18:30 Uhr, Treffpunkt Bürgerhaus

17 Teilnehmer laut Liste, Orts- und Stadtheimatpfleger Herbert Wiese, ARGE: Helge Jung, Carolin Knuf

Inhalte des Rundgangs Bürgerhaus • Das ehemalige Haus des Gastes aus der Zeit als Luft- und Kneipp-Kurort wurde vor zwei Jahren vom neu gegründeten Trägerverein “Bürgerhaus Porta Westfalica e.V.” in eigener Regie zum Bürgerhaus umgebaut • Nutzung als Begegnungszentrum für Veranstaltungen, Versammlungen, Kultur- und Sportan- gebote • Umbau erfolgte durch Eigenleistung und finanzielle Unterstützung vieler Portaner Bürger und regionaler Unternehmen Kurpark/Bürgerpark und Umgebung • Der ehemalige Kurpark liegt am Südhang und im Tal unterhalb des Rathauses • Pflege und Unterhaltung der Grünanlage ist in den letzten Jahren massiv zurückgefahren worden, sie wird heute durch eine bürgerschaftliche Initiative übernommen, deren Kapaz- itätenjedoch begrenzt sind • Das Atrium im Kurpark wird gerne für Freiluft-Veranstaltungen genutzt • Die Teiche bedürfen einer Sanierung (Freistellung von Gehölzen und Entschlammung) • Auf dem Spielplatz wurden zwei neue Trimm-Dich-Geräte installiert, weitere sollen folgen, um den Platz als Generationen-Spileplatz für unterschiedliche Zielgruppen auszubauen. • Der Bouleplatz wird von den Bürgern in ihrer Freizeit genutzt • Das Seniorenheim Haus Sophienhof liegt als mehrstöckiges Alten-und Pflegeheim im Zentrum • Oberhalb des Kurparks entsteht zwischen Bürgerhaus und Haus Sophienhof eine Mehr- generationen-Wohnanlage • Das ehemalige Kurmittelhaus steht seit Jahren leer - schwierige Handhabe, da privater Ei- gentümer. Ehemalige Schalksburg • Auf der Hügelkuppe der ehemaligen Schalksburg wurden durch den Unternehmer Roden- berg historisierende Gebäude in Fachwerkbauweise mit Sockel aus Porta-Sandstein errich- tet, eines davon enthält noch Mauern des letzten Burggebäudes • Auf der Ecke Schalksburgstraße / Schlossbrink steht ein schön erhaltenes Fachwerkgebäude Hauptstraße • Die ursprünglich eng bebaute ehemalige Durchgangsstraße wurde im Zuge der Stadtsanierung in den 80er Jahren im vorderen Teil deutlich aufgeweitet, auch heute besteht noch im hinteren Teil zur Hangseite noch wenig Spielraum

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• An der Ecke Hauptstraße / Schalksburgstraße vor der Weinbar Linus wurde vom Künstler Peter Dröge eine Skulptur aufgestellt. Es besteht die Idee, hier einen Sitzplatz zu gestalten Kirchsiek • Der Kirchsiek ist die wichtigste Ost-West-Verkehrsverbindung in Hausberge, wird jedoch auch von Lkws als Ausweichstrecke zur Autobahn von Eisbergen zur Porta genutzt, dadurch entsteht erhebliche Verkehrsbelastung • Der Ortsteil nördlich des Kirchsiek ist wegen des starken Verkehrs schwer zu erreichen • Das mehrstöckige Geschäftshaus an der Kreuzung ist nur im Erdgeschoss von der Paracel- sus-Apotheke genutzt, Obergeschosse stehen weitgehend leer. • Die evangelisch-lutherische Kirche gegenüber stammt aus dem 17. Jahrhundert Kempstraße • an der Kempstraße, die zum Rathaus hoch führt, stehen einige Ortsbild prägende Fachwerkge- bäude, jedoch auch ein sehr baufälliges Haus, dessen Wände sich neigen • Der älteste Teil des Rathauses ist der ehemalige Sitz des Amtes Hausberge • Östlich des Rathauses liegt der jüdische Friedhof, der von den jüdischen Gemeinden aus Hausberge und genutzt wurde (Gedenktafel am Eingang) Jakobsberg-Fernsehturm • Der Fernsehturm auf dem Jakobsberg (235 m) oberhalb von Hausberge steht auf dem Platz des ehemaligen Bismarckturmes, der 1952 abgerissen wurde, um dem ersten Fernmeldeturm Platz zu machen • Im heutigen Fernmeldeturm (142 m) unterhält der Bismarckbund Räumlichkeiten mit Ge- denkstätte, Toilette und Verkaufskiosk sowie eine Aussichtsplattform (Telekom als Eigentümer ist vertraglich dazu verpflichtet). • Gute Rundumsicht auf die norddeutsche Tiefebene und das Weserbergland Jakobsberg-Kammweg • Über den Jakobsberg verlaufen bedeutende Wanderwege (X11, Weserberglandweg, europ. Fernwanderweg E11, örtliche Rundwanderwege) • Große Teile der Wälder auf dem Jakobsberg sind Landschaftsschutzgebiet bzw. FFH-Gebiet, die ehemalige Niederwald-Bewirtschaftung ist noch gut erkennbar. Jakobsberg-Geschichtliches • In den ehemaligen Sandstein-Stollen des Jakobsberges befand sich in den letzten Monaten die Röhrenproduktion der Firma Philipps. Hier wurden Häftlinge aus der KZ-Außenstelle von Neuengamme eingesetzt. • Zwischen Fernsehturm und Porta-Kanzel befindet sich das begonnene Denkmal für Albert Leo Schlageter, 1933/34 nach Entwurf eines Mindener Architekten errichtet, aber nicht fertig- gestellt (Sockel wurde errichtet, das vorgesehene stählerne Kreuz wurde jedoch auf dem Mind- ener Nordfriedhof aufgestellt). • 1958 ließ die Stadt auf dem erhaltenen Denkmal-Sockel eine Aussichtsplattform errichten, Ideen zur Umgestaltung und Restaurierung des Denkmals sind vorhanden bzw. wurden ge- meinsam mit Schülern aus Porta Westfalica erarbeitet. • Am Ende des Wesergebirgs-Kammes bietet die Porta-Kanzel einen Aussichtspunkt über die Porta und das Wesertal • Es gibt Ideen, die Sichtachsen von den Aussichtspunkten freizustellen

Aufgestellt: Helge Jung (ARGE)

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Rundgang Hausberge

Das Bürgerhaus Atrium im Bürgerpark

Neue Mehrgenerationen-Wohnanlage am Bürgerpark Ehemaliges Kurmittelhaus, leerstehend

Das Pflegeheim Haus Sophienhof Ortsbildprägendes Gebäude an der Schalksburgstraße

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Rundgang Hausberge

Historisierte Gebäude am Schlossbrink Kreuzung Hauptstraße/ Kirchsiek, Obergeschosse leer- stehend

Blick vom Kirchsiek auf den Jakobsberg Rastplatz am Fernsehturm auf dem Jakobsberg

Blick vom Jakobsberg über die Porta zum Wiehengebir- Das Schlageter-Denkmal auf dem Jakobsberg ge

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Detmold, den 16.05.2018

IKEK PORTA WESTFALICA

DORFWERKSTATT HAUSBERGE

08.05.2018, 18:30 - 20:30 Uhr, Bürgerhaus

26 Teilnehmer laut Liste, Stadt Porta Westfalica: Björn Sassenberg, ARGE: Helge Jung, Carolin Knuf

Vorstellung und Einführung Herr Wiese als Ortsheimatpfleger begrüßt die anwesenden Bürger sowie die Vertreter der Stadt Porta Westfalica und des Planungsbüros ARGE Dorfentwicklung. Anschließend übergibt er das Wort an Herrn Jung von der ARGE. Herr Jung begrüßt ebenfalls die Anwesenden und bedankt sich bei den Teilnehmern für das zahlreiche Erscheinen. Er erläutert kurz die Inhalte sowie den Ablauf des IKEK-Prozesses. Bei der anschließenden Fragerunde wird im Hinblick auf mögliche Projektideen die Frage nach der Verfügbarkeit und dem Gesamtrahmen der Fördermittel ge- stellt. Herr Jung und Herr Sassenberg erläutern, dass das IKEK als Gesamtstrategie Grundlage für Förderungen unterschiedlichster Projekte sein kann, nicht nur, wenn auch schwerpunktmäßig über die Richtlinie integrierte ländliche Entwicklung. Die jetzige Arbeitsphase diene der Ide- ensammlung, daher seien die Projektvorschläge vor dem Hintergrund ihrer Bedeutung für die Ortsentwicklung und erst einmal unabhängig von der Förderkulisse zu betrachten. Im Anschluss zeigt Herr Wiese zum Einstieg für diejenigen, die nicht am Rundgang teilgenommen haben noch einmal die Stationen des Rundgangs anhand einer Bilderschau auf der Leinwand.

Fragerunde zu den Stärken und Schwächen des Ortsteils Im Anschluss an die Einführung werden die Teilnehmer nach den Stärken und Schwächen des Ortes befragt. Die Ergebnisse werden als Stichworte auf dem jeweiligen Plakat gesammelt. Bei der Abfrage der Stärken und Schwächen des Ortsteils wird auch Bezug auf die bereits erarbeite- ten Ergebnisse der Stadtwerkstatt genommen. Zu den Schwächen des Ortsteils zählen die ‚Altlasten‘ des aufgegeben Kurbetriebs wie der in Teilen vernachlässigte Kurpark und das seit Jahren leerstehende Kurmittelhaus. Ein großer Brennpunkt ist die Verkehrsbelastung und mangelnde Verkehrssicherheit im Kirchsiek. Weitere Schwächen liegen in den Bereichen Tourismus, Erholung und Freizeit: Die unzureichende Kenn- zeichnung der Wanderwege, fehlende Gastronomie und Beherbergungsbetriebe, mangelhafte Infrastruktur für Radfahrer, wenig Parkmöglichkeiten, kein Weserzugang. Auch das Fehlen von sozialem Wohnungsbau wird als Schwäche angesehen. Die Stärken liegen deutlich in der besonderen landschaftlichen Situation mit dem ausgewogenen Verhältnis zwischen städtischem und ländlichem Gebiet bei guter Verkehrsanbindung sowie in der guten Versorgungslage, auch bezüglich der Arbeitsplätze und Schulen. Außerdem ist hier das starke bürgerschaftliche Engagement zu nennen, welches sich in der Pflege und Unterhaltung von Bürgerhaus und Kurpark sowie im regen ‚Verein Natur- und Heimatpflege Porta‘ zeigt. Wei- tere Stärken stellen das Mehrgenerationenwohnen und die ortsbildprägende Bausubstanz dar.

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Entwicklung von Projektideen Nach der Erarbeitung der Stärken und Schwächen werden erste Maßnahmen und Projektideen gesammelt. Dabei werden auch Projektideen aus der Stadtwerkstatt diskutiert und auf ihre Ak- tualität untersucht. Zu den Projektideen zählen: • Die Gesamtaufwertung des Kurparks, insbesondere die Aufwertung des Mehrgenerationenspiel- platz durch Trimm-Dich-Geräte, um den Ort für unterschiedliche Generationen und Nutzer- gruppen interessant zu machen, sowie die Sanierung der Fischteiche • Die Schaffung von bedarfsgerechtem Wohnraum, auch für Alleinstehende oder Einkommens- schwache, z.B. durch Umnutzung • Die Großräumige Verkehrsberuhigung der Straße Kirchsiek sowohl durch Verkehrsgestaltungs- maßnahmen als auch durch Sperrung für Schwerlastverkehr • Eine einheitliche Bechilderung und Bewerbung der Wanderwege, ergänzt durch einen Ruhe- bänke-Rettungsplan • Die touristische Optimierung des Jakobsbergs durch einen ‚Spürnasenpfad‘ für Kinder und Jugendliche sowie historische Themenwege, die Aufwertung des Fernsehturm-Umfelds, Sport- und Freizeitmöglichkeiten, das Freistellen von Sichtachsen (Niederwald-Bewirtschaftung), einen Skywalk an der Porta-Kanzel (oder geeignete Alternative) sowie die Umgestaltung des Schlage- ter-Denkmals, ergänzt durch eine Infotafel • Die Steigerung der Aufenthaltsqualität im Ortskern u.a. durch ein Gestaltungskonzept, Beleuch- tung, Sitzgelegenheiten, Parkplätze sowie E-Ladestationen

Einführung in die Dorfwerkstatt Diskussionsrunde Aufgabenverteilung und weiteres Vorgehen Im Anschluss erläutert Herr Jung das weitere Vorgehen und die nächsten Termine. Die drei fach- lichen Arbeitskreise sollen am 12. Juli, 30. August und 11. September stattfinden. Für die IKEK- Arbeitskreise werden anschließend Delegierte als Vertreter aus dem Ort gewählt. Hierfür erklären sich Thomas Lange, Dietmar Lehmann, Elisabeth Mölle, Hans Münstermann, Herbert Wiese, Rein- hard Weißer und als Vertretung Birgit Weißer bereit. Herr Jung bedankt sich abschließend bei allen Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit, verweist nochmals auf die kommenden Veran- staltungen und beendet damit die Sitzung.

Aufgestellt: Helge Jung (ARGE)

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Anlagen: Stärken Schwächen Lösungen/Ideen • Bürgerpark-Initiativgruppe • Wanderwege: unzureichende • Mehrgenerationenspielplatz • Mehrgenerationenwohnen Kennzeichnung, schlechte Be- durch Trimm-Dich-Geräte • Viele Gewerbebetriebe und schilderung, kein einheitliches aufwerten Arbeitsplätze Konzept • Gesamtaufwertung des Kurparks • Naherholungspotenzial • Bürgerpark vernachlässsigt, zu • Schaffung von bedarfsgerech- • Verein Naturschutz und Hei- wenig Aufenthaltsqualität tem Wohnraum matpflege Porta e.V. (NHP) • Verkehrssicherheit Kirchsiek • Großräumige Verkehrsberuhi- • Landschaftliches Potenzial • Fehlende Nutzung Kurmittel- gung Kirchsiek / Sperrung für • Touristinformation haus Schwerlastverkehr • Ausgewogenes Verhältnis städti- • Vorhandene Ärzte ausgelastet • Einheitliche Wanderwege- scher und ländlicher Raum • Wenig Angebote für Familien Beschilderung/-Bewerbung • Bahnhof, gute Verkehrsanbin- mit kleinen Kindern • Steigerung der Aufenthaltsqua- dung • Wenig bezahlbarer/sozialer lität im Ortskern u.a. durch Ge- • Feuerwache direkt im Ort Wohnungsbau staltungskonzept, Beleuchtung, • Schulzentrum • Abgrabungsteiche und Sitzgelegenheiten, Parkplätze • Ortsbildprägende Bausubstanz nicht zugänglich • Jakobsberg:‚Spürnasenpfad‘ • Fehlender Treffpunkt für Jugend- und Themenwege, Aufwertung liche im Zentrum des Fernsehturm-Umfelds, • Absehbare Leerstände Sport- und Freizeitmöglichkei- • Fehlende Gastronomie- und ten, Freistellen von Sichtachsen Beherbergungsbetriebe (NIederwald-Bewirtschaftung), • Fehlende Vernetzung touristi- Skywalk an der Porta-Kanzel o. scher Ziele Alternative, Umgestaltung und • Wenig Parkmöglichkeiten und Infotafel Schlageter-Denkmal schlechte Ausschilderung • Ruhebänke-Rettungsplan • Fehlende Radfahrer-Infrastruktur • E-Ladestationen

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