10.11.2017

1888. Bewegung im Museum Ostwall: Wiedereröffnung mit neuem Konzept / Kunstpreis für Bastian Hoffmann

• „Fast wie im echten Leben“ ab 14. November 2017 Museum Ostwall im Dortmunder U , Leonie-Reygers-Terrasse • „Today I want to show You …“ - MO-Kunstpreis für Bastian Hoffmann 14.11.2017 bis 4.3.2018 MO Schaufenster #20, Museum Ostwall im Dortmunder U

Pressefotos zum Download: www.mo-presse..de

Das Museum Ostwall präsentiert seine Sammlung neu und zeigt parallel Arbeiten des MO-Kunstpreisträgers 2017, Bastian Hoffmann, im Schaufenster. Was hat eine expressionistische Landschaft aus den 1910er Jahren mit meiner Alltagserfahrung zu tun? Wer genau hinschaut, wird sehen: Weit mehr als gedacht. Mit seiner aktuellen Sammlungspräsentation „Fast wie im echten Leben“ stellt das Museum Ostwall im Dortmunder U überraschende Verbindungen zwischen unserer Lebensrealität und der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts her. Was sehen wir bei einem Ausflug ins Grüne? Leuchtende Berge und Täler, wie sie 1912 malte? Industrielandschaften im Umbruch wie Matthias Koch, der 2009 den Umbau des ehemaligen Zechengeländes Phoenix-Ost in ein Wohn- und Naherholungsgebiet festhielt? Oder hübsch zurecht gemachte Stadtmenschen beim Spaziergang im Park, wie sie seinerzeit mit dem Pinsel einfing? Verschiedene Themenräume mit Titeln wie „Ausflug ins Grüne“ oder „Freund oder Feind“ laden die Besucherinnen und Besucher ein, das eigene Leben mit der Bildwelt von Künstlerinnen und Künstlern aus über 100 Jahren Kunstgeschichte zu konfrontieren.

Museum und Sammlung neu denken Die Präsentation ist der erste Schritt in einem Prozess, der zum Ziel hat, die Sammlung des MO und das Museum als Institution neu zu denken. Kuratorin Nicole Grothe und ihr Team sehen die aktuelle Neugestaltung, der im kommenden Herbst ein zweiter Schritt folgen wird, als „Work in

progress“: Die Veränderung der Architektur hin zu luftigeren Räumen wird durch Spuren am Boden sichtbar. Darüber hinaus gibt es einige Versuchsanordnungen zu mehr aktiver Besucherbeteiligung: Mitten in der Ausstellungsfläche werden ein „Workspace“ für Angebote der Kunstvermittlung eingerichtet sowie ein Arbeitsplatz, an dem die Besucherinnen und Besucher den Mitarbeiterinnen des MO über die Schulter schauen können. An einzelnen Aktionspunkten in der Ausstellung können die Besucher selbst kreativ werden können. So werden sowohl neue Verbindungen zwischen den Kunstwerken der Sammlung des MO und der Alltagsrealität heute geknüpft, als auch Zusammenhänge zwischen dem Arbeitsalltag der Museumsmacherinnen und ihrem Produkt sichtbar.

„Today I want to show You“ – Ausstellung zum MO Kunstpreis In diesen Kontext fügt sich die Ausstellung „Today I want to show you“ des MO-Kunstpreisträgers Bastian Hoffmann nahtlos ein: Seine Video- Tutorials erinnern an Heimwerker-Tipps von Youtubern und untersuchen sowohl die Kulturtechnik des DIY („Do it yourself“) als auch die Alltagspraxis des Postens selbstgedrehter Videos. Schritt für Schritt zeigt der Künstler, wie man Dinge selber macht. So stellt er z.B. in mühevoller Handarbeit aus Zementabgüssen eines Steins einen Schotterhaufen her – nur um diesen dann auf einem Untergrund aus natürlichem Schotter neben einem Gleisbett aufzuschichten. Warum investiert er Zeit und Arbeit, um Dinge zu produzieren, die offensichtlich sinnlos sind? Hoffmann hinterfragt die DIY-Kultur und führt gleichzeitig ihren Kern vor Augen: Das Tun als Wert an sich. Durch die sorgsame Herstellung von 600 künstlichen Steinen entsteht eben nicht irgendein, sondern ein besonderer Schotterhaufen. Dinge bewusst und mit Hingabe zu tun, verbindet Hoffmanns Arbeiten mit den Performances der -Bewegung, gehen aber darüber hinaus, denn Hoffmann ist in erster Linie Bildhauer. Am Ende jedes Tutorials steht eine Skulptur mit einer besonderen künstlerischen Qualität. Die Arbeit von Künstlerinnen und Künstlern findet nicht im luftleeren Raum statt, sondern in derselben Lebensrealität, die wir alle mit ihnen teilen. Kunst ist eine besondere Art, die Welt zu sehen – gleichzeitig bestimmt unsere Lebenswelt die Art, wie wir Kunst sehen. Wer Spaß an dieser Begegnung hat, wird nach dem Besuch der beiden neuen Präsentationen des MO seine eigene Welt mit anderen Augen sehen.

Eröffnung Die Ausstellungen eröffnen am Sonntag, 12. November, 11 Uhr im Innogy Forum des Dortmunder U (Kino im U). Zum Ablauf: • Begrüßung: Klaus Fehlemann, Vorstandsvorsitzender der Freunde des Museums Ostwall e.V. und Edwin Jacobs, Direktor Dortmunder U und Museum Ostwall • Preis-Übergabe durch Stadtdirektor Jörg Stüdemann • Dankesworte des Preisträgers • Einführung in das Werk Bastian Hoffmanns und in die neue Sammlungspräsentation durch Dr. Nicole Grothe, Leiterin der Sammlung des Museums Ostwall • Eröffnung (4./5. Etage) mit anschließendem Umtrunk im Foyer

Kontakt MUSEUM OSTWALL IM DORTMUNDER U Leonie-Reygers-Terrasse 44137 Dortmund +49 (0) 231 50-24723

Öffnungszeiten Di + Mi 11-18 Uhr Do + Fr 11-20 Uhr Sa + So 11 – 18 Uhr Montags geschlossen An Feiertagen 11 - 18 Uhr

Eintrittspreise 5 € / 2,50 € Die Eintrittskarte für die Sammlung des Museum Ostwall berechtigt im Jahr des Kartenkaufs zum unbegrenzten kostenlosen Eintritt in die Dauerausstellungen des Museums Ostwall im Dortmunder U, des Museums für Kunst und Kulturgeschichte und des Brauereimuseums. www.museumostwall.dortmund.de Info-Telefon: (0231 ) 50-2 47 23 Kontakt: Katrin Pinetzki