Das Schweizer Luftfahrt-Magazin Nr. 07/Juli 2017 CHF 8.20 / € 5.50

EBACE in Genf Nabel der Business Aviation-Welt 07 Military Aviation Civil Aviation Business Aviation Heli: Neues Interview mit Swiss- Oscar J. Schwenk Routensystem CEO Thomas Klühr in Hochform 9 770010 011006 5LOTLUH\JO:PLNHUa]VYUL7SH[a!  /VYPaVUILNSLP[L[:PLIPZPUZ*VJRWP[  0UMVYTPLYLU:PLZPJOHU\UZLYLURVZ[LUSVZLU0UMVHUSpZZLU VKLYTLSKLU:PLZPJOM YLPUL:[HUKVY[ILZ[PTT\UNHU 4P[KLY:7/(09,TWMLOS\UNZ[LPNLU:PLZVNHYKPYLR[LPU 0OYLUpJOZ[LU0UMVHUSpZZL!   0UMVYTH[PVU\UK(UTLSK\UN\U[LY ^^^OVYPaVUZMHJOPUMVHILUK

>/,9,-3@05.*(9,,9:;(2,6-- Cockpit 07 2017 Editorial 3 Foto: Thierrry Weber Foto:

Take your seats Liebe Leserinnen und Leser

etzt triffts auch die Grossen und vermeintlich Etablierten der halb für Langstreckenflüge Preise offeriert werden, die für die Air- Branche: Singapore Airlines und Cathay Pacific, beides renom- lines ruinös sind. Zurücklehnen ist verboten: Wer sich auf den Lor- mierte Fluggesellschaften, müssen wegen der angespannten beeren ausruht, wird vom Konkurrenten ausgebootet. Die Swiss Finanzsituation und wohl auch, weil sie den Ernst der Lage investiert deshalb folgerichtig ins Produkt, um ihre Kunden bei der nicht rechtzeitig erkannt haben, den Abbau von Arbeitsplätzen Stange zu halten. Gefragt sind Weitsicht und sinnvolle Koopera- bekanntgeben. Und die 5-Sterne-Fluggesellschaft Qatar Airways tionen. Swiss tut dies neu mit Air China (Seite 44). gerät ins Schleudern, weil das Gas im Überfluss produzierende Land Mit einem «Wurst-Brot-Bier-Anlass» für Mitarbeitende und gela- angeblich Terroristen finanziere und von dene Gäste will der Schweizer Flugzeugpionier Oscar J. Schwenk den übrigen Golfstaaten boykottiert wird. die Auslieferung seiner 1500. PC-12-Maschine feiern (Seiten 14–15). Qatar Airways darf den arabischen Luft- Der Patron der Stanser Pilatus Flugzeugwerke hat schon früh die raum vorläufig gar nicht mehr überfliegen Zeichen der Zeit erkannt und konsequent in die Entwicklung neuer (Stand bei Redaktionsschluss). Flugzeugmodelle investiert. Der Erfolg gibt ihm recht. In der Airlinewelt dürfte es so oder so bald zu einer Konsolidierung kommen. Swiss- Chef Thomas Klühr jedenfalls bemängelt im Monatsinterview (Seiten 18–20), dass die Gesundschrumpfungswelle noch gar nicht richtig losgegangen sei und nur des- Patrick Huber, Chefredaktor «UND AUF EINMAL STÜRZTE ICH KOPF- VORAN VOM VELO.»

Hören Sie die -Geschichte von Matteo Pio-Loco, 18, auf Mallorca. meinerettung.ch/matteo

Jetzt Gönner werden. Cockpit 07 2017 Inhalt 5

Military Aviation Report Military Aviation 6 Low Flight Network für 30 HondaJet HA-420: Ein Richthofen-Geschwader Helis: Neues Routensys- Flug mit der ersten im Einsatz tem mit viel Potenzial Maschine in Europa 10 10 Richthofen-Geschwader sichert norddeutschen Helicopter Luftraum 33 Data Sheet: Kaman 12 11 Nationen am Arctic CQ-24A «K-MAX» Challenge Exercise History Cover Story 36 Messerschmitt Bf 109 14 Pilatus-VR-Präsident F-4 in der Schweiz Oscar J. Schwenk redet über den PC-24 Regelmässige Civil Aviation Rubriken 16 Neue Business-Jets an Thomas Klühr erklärt die der EBACE in Genf 3 Take your seats 9 Inside 18 Strategie der Swiss Civil Aviation 21 Your Captain speaking… 18 Monatsinterview mit 32 Heli-Focus Thomas Klühr, CEO der 34 SHA inside Swiss 35 Vor 50 Jahren General Aviation 38 Gallery 22 Lightwing – Der neue 42 News und Services Star am Schweizer 48 HB-Register Himmel 50 Letzte Seite: 28 Fliegen in Frankreichs Wettbewerb, Agenda General Aviation Alpen Lightwing AC4, das ideale 22 Einsteigerflugzeug

Mittelposter 26 Start einer A350 von Qatar Airways auf Piste 32 am Flughafen Zürich. Foto: Christian Merz

Titelbild: An der EBACE in Genf trifft sich jedes Jahr die Crème de la Crème der Business Aviation. Foto: Jean-Luc Altherr

Herausgeber: Anzeigenverkauf: Schnupperabo (für 3 Text- und Tim Boin, Andrea Bolliger, Artikel und Fotos nur nach Jordi AG – das Medienhaus Jordi AG – das Medienhaus Monate): Fr. 20.– Bildredaktion: Daniel Dubouloz, Hansjörg Absprache einsenden. Verlag «Cockpit» Michael Mettler Einzelverkaufspreis: Fr. 8.20 Swiss Aviation Media Egger, Markus Herzig, Felix Druckvorstufe: Postfach 96, 3123 Belp Aemmenmattstrasse 22 inkl. Porto und MWSt. Zurzacherstrasse 64 Meier, Walter Hodel, Felix Swiss Aviation Media Zentrale: +41 31 818 01 11 3123 Belp Auslandabo steuerfrei, Porto 5200 Brugg Kälin, Ian Lienhard, Georg Zurzacherstrasse 64 Fax: +41 31 819 38 54 Telefon +41 31 818 01 17 nach Aufwand. Telefon: +41 56 442 92 46 Mader, Rolf Müller, Hellmut CH-5200 Brugg www.cockpit.aero [email protected] Preisänderungen Fax: +41 56 442 92 43 Penner, Markus Rindisbacher, Telefon: +41 56 442 92 46 vorbehalten. Jürgen Schelling, Reto Gesamtverantwortung: Aboservice: [email protected] [email protected] Schneeberger, Samuel Gabriel Jordi Jordi AG – das Medienhaus Auflage Website: www.cockpit.aero Sommer, Dr. Bruno Stanek, Druck und Vertrieb: Verlagssupport: Daniel Jordi Aemmenmattstrasse 22 9000 Exemplare Chefredaktor: Patrick Huber Hans-Heiri Stapfer, Thomas Jordi AG – das Medienhaus Shenja Graber Chefin vom Dienst: «Cockpit» erscheint Flughafenauflage Zürich und Strässle, Dennis Thomsen, Aemmenmattstrasse 22 3123 Belp Patricia Andrighetto monatlich am Ende Basel: 3000 Exemplare Simon Vogt, Franz Wegmann, 3123 Belp Telefon +41 31 818 01 27 des Vormonats und ist Anton E. Wettstein, Marco (gedruckt auf FSC- [email protected] Notariell beglaubigt Verbandsorgan der Swiss 2012 Redaktions- Zatta, Rino Zigerlig, Sven zertifiziertem Papier) Helicopter Association Abonnementspreise: Total verkaufte Auflage: Mitarbeitende: Zimmermann, Franz Zussner ISSN 0010-0110 (SHA) und Partner der AOPA Inlandabo jährlich Fr. 87.– 4677 Exemplare Jean-Luc Altherr, Daniel Switzerland. Bader, Joël Bessard, 6 Military Aviation Cockpit 07 2017 Low Flight Network für Heli-IFR Neues Routensystem mit viel Potenzial

Seit kurzem verfügt die Schweiz über ein Low Flight Network (LFN) für IFR-Verkehr, das von der Rega sowie der Luftwaffe genutzt wird. Hptm Marc Bertschi ist zuständiger IFR-Koordinator und in dieser Funktion massgeblich an der Entwicklung des LFN beteiligt. Im Rahmen dieses Interviews gibt er Einblick in die Hintergründe, die Planung, Realisierung und Operation.

Projekteigner des von Luftwaffe, Rega, Skyguide und BAZL gemeinsam entwickelten Low Flight Network (LFN) ist die Luftwaffe. Mehr als 100 Helikopterpiloten der Luftwaffe sind derzeit für das LFN ausgebildet und zu dessen Nutzung autorisiert. Die Luftwaffe operiert im LFN mit allen Heli koptertypen. Foto: ©VBS©VBS/DDPS/DDPS ohne ATC-Pflicht weiterentwickelt werden, ursprünglich geplanthatten. DasLFNsoll Der zweiteSchritt istanders,alswirihn zweiten PhasedesLFNaus? Nord-Süd. WiesiehtdieEntwicklung der Es bestehenbereitsdieRoutenOst-West und Luftraums GOLFbefindenmüssen. bestehen nur, weilwirunsoberhalbdes fliegen aufdemLFN. Dieheutigen Höhen lich liegen.Wir würdengernnochtiefer ist. DasLFNsolldeswegensotiefwiemög- und einetiefereFlughöhesomitförderlich Rolle, daderEurocopter keineEnteisung hat Die Performance spieltdabei aucheine langsamer fliegen. rücksichtigen, diegrundsätzlichtieferund LFN könnenwirjetztauchHelikopter be- für Flächenflugzeugeverfügbar. Mitdem Flugplatz zuFlugplatz.BisherwarIFRnur sätze effizientermöglichsowieFlügevon Orte. SosindSAR (SearchandRescue)-Ein- auf Waffenplätze in Space,IFR-Anflug insGelände, beispielsweise schliessen ( die sogenanntenPinSrealisierenundan- ser miteinanderverbinden,sondernauch So wollenwirnichtnurdie Flugplätze bes- giger vomWetter durchführenzukönnen. Es istunserZiel,unserenAuftrag unabhän- Etablierung desLFN? Welches sinddieaktuellenGründe fürdie schliesslich aufSichtgeflogenwurde. ren –mitdemUnterschied, dassdamalsaus- Tiefflug-Jet-System ausden60er/70er-Jah- von SkyguideeinähnlichesBildwiedas weise ergabendieberechnetenIFR-Routen Projektleitung vonSkyguide.Interessanter- wir unsereIdeen undVorstellungen mitder zess durch.ZusammenmitderRega teilten Wir führteneinenworkshopartigenPro- Wie wurdendieRoutenfestgelegt? GPS-Navigation fahrt zuverbessern,insbesondere imBereich der Technologien einzuführen, umdamitdieLuft- unter derLeitungdesBazl,mitdemZiel,neue oriented Objectives –einSchweizerProgramm CH-wide ImplementationProgram forSesar stand. ( dann ganzimSinndesCHIPS-Programms men einderartigesProjektzulancieren,was dem Ziel,dieKräftezubündelnundzusam- ersten Mal mitSkyguide undderRega mit über dieAlpen).2011trafenwirunszum tiefer fliegenzukönnen(zumBeispielIFR länger versucht,mitHelikoptern nachIFR Marc Bertschi: Low FlightNetwork? «Cockpit»: Herr Bertschi,wiekameszum Anmerkung derRedaktion:CHIPS = Anmerkung derRed.:PinS=Point ). ). Total betrifftdasrund15 Die Luftwaffe hatteschon «Wir wollen unseren Auftrag Auftrag unseren wollen «Wir die ErlaubnisdesBazl,nochhängigist. tigt jedocheinegesetzlicheAnpassungund raum GOLFstattfindenkönnen.Diesbenö- das heisstauchimunkontrolliertenLuft- stimmten Frequenz sind. werden können, weilsieaufkeinerbe- nicht unbedingt vonderATC kontaktiert bei zwischenzeitlichenVFR-Bedingungen dass dieanderenVFR-Verkehrsteilnehmer tionen vonSkyguide.Esistuns bewusst, Auf demLFN erhaltenwirTraffic-Informa- Willisau zwischen6000ftund10 000 ft. raum ECHO, beispielsweiseüberdemVOR Seit längeremfliegenwirIFRimLuft- dies nichtsNeues ist. Konflikte sindtatsächlichmöglich,wobei dieser Umstand gehandhabt? zukünftig auchGOLFmöglich.Wiewird Teilnehmern imLuftraumECHO oder schen, sindKonflikte mitanderen VFR- nales oderplötzlichgutesVFR-Wetter herr- Sollte aufeineraktivenLFN-Routemargi- nicht mehrmöglichwar. übernachten, daderRückflug aufdieBasis Einsatz auchschonaufeinerPolizeistation Ich persönlichmusstenacheinemSAR- Beitrag zurFlugsicherheitsein. Verfügung stehenundkannsomitauchein Piloten alsAlternativezumVFR-Flugzur SAR, VIPetc)benutzenkönnen.Essolldem Aufträge derLuftwaffe (Truppentransport, Grundsätzlich wollenwirdasLFNfüralle Zu welchemZweckwirddasLFNgenutzt? ATC. raum GOLFIFRfliegenkönnen,auchohne guide, damitwirinabsehbarerZeitimLuft- Wir brauchendieUnterstützung vonSky- Ressourcen dazu,umsoinnovativzusein. chen können.Wir habennichtdienötigen doch klar, dasswirdiesnichtalleineerrei- wendigen Flügedurchführen.Esistunsje- heute aufgrunddesWetters nichtallenot- selbe ZielhatauchdieRega. Siekannauch unabhängiger durchführenkönnen.Das- unseren Auftrag desLufttransportes wetter- streben istes,innovativzusein,damitwir Die Luftwaffe warfederführend.Unser Be- wicklung beteiligteInstanz? Owner ein,diesalsmassgeblichanderEnt- Welche RollenahmdieLuftwaffealsProcess- des Lufttransports wetter- Lufttransports des unabhängiger durchführen.» unabhängiger labus real oderimSimulator. DasLFNwur- Ausbildungsflug miteinem speziellenSyl- einem Selbststudium.Danachfolgtein lige Ausbildung miteinemTheorieteilund Jeder PilotmachtfürdasLFNeineeinma- ganz «normal»IFRfliegen zu können. Das Fernziel bestehtdarin,aufdemLFN Piloten aufgenommen? Nutzung desLFNaus,wiewurde esvonden Wie siehtdieAusbildungderPilotenfür gen definiert. (Contingency Procedure)fürdieBesatzun- den Avionik habenwireinNotverfahren hat. ImFall einerPanne derentsprechen- tet, währendderEurocopter eineseingebaut Puma istmitzweiGPS-Gerätenausgerüs- (Flight Management System), derSuper Pumas ein.Beideverfügen übereinFMS Wir setzenEurocopter EC635undSuper dafür Voraussetzung? dem LFNein?Welche (GPS-) Ausrüstungist Welche FluggerätesetztdieLuftwaffe auf welchem Luftraum ersichgeradebefindet. dem LFNfliegt,siehterjederzeitgrafisch,in publiziert. Dasheisst,wenneinPilotauf wir imOMCeinvertikalesProfildesLFN dance System) installiert.Ausserdem haben serdem einTCAS (Traffic CollisionAvoi- In gewissenLuftfahrzeugen habenwiraus- tion ist erzuständig fürdasLFN Projekt und wortlicher (Enroute Indieser Funk- Manual). wortlicher IFR-Koordinator undOM C-Verant- ab Dübendorf. SeiteinemJahrist erverant- King Airsowie denBeech1900Ddes LTDB ter EC635. Bertschifliegtzudem denSuper er auf fest SeineAusbildungabsolvierte angestellt. anschlies 1999 diePiloten-RS absolviertundwurde Bertschi(38)hat Marc Der Aargauer Hauptmann Marc Bertschi Luftwaffe, Skyguide undderRega wahr. nimmt dieSchnittstellenfunktion zwischen Alouette lll, SuperpumaundEurocop-Alouette lll, send imÜberwachungsgeschwader 7 8 Military Aviation Cockpit 07 2017 Low Flight Network für Heli-IFR

gaben einzusetzen. Man kann sich das viel- leicht so vorstellen, wie wenn man einen neuen Computer kauft: Man weiss zu Be- ginn noch gar nicht, was er alles kann… In diesem Zusammenhang ist es für die Luft- waffe wichtig, möglichst bald IFR ohne ATC fliegen zu können.

Können Sie konkrete Beispiele des Nutzens des LFN für die Luftwaffe nennen? Beispielsweise können wir von Genf nach Dübendorf auf dem LFN heute auf 6000 ft fliegen, der tiefste Airway für Flächenflug- zeuge liegt auf FL 100. Wegen der erwähnten Vereisung und der Performance der Helikopter ist das für uns sehr wichtig. Später, wenn IFR im Luft- raum GOLF möglich ist, werden wir in der Lage sein, nochmals um bis zu 1000 ft tie- fer zu fliegen. Aufgrund der kleineren Ver- eisungsgefahr auf tieferer Höhe ist das für uns essenziell.

Wird nach Abschluss des Ausbaus geplant, die Routen regelmässiger zu befliegen oder werden es eher Ausnahmeeinsätze bleiben? Ich bin davon überzeugt, dass wir das LFN

«Wir werden in der Lage sein, nochmals bis zu 1000 ft tiefer zu fliegen.»

häufiger nutzen werden. Zum einen steht das Netzwerk uns nun endlich zur Verfü- gung und zum anderen bekommen die Piloten laufend mehr Erfahrung und Ver- trauen. Auch mit der Erweiterung durch die PinS wird das LFN mit Sicherheit mehr be-

Foto/Grafik: ©VBS/DDPS Foto/Grafik: flogen werden. Und wenn wir zu den Rand- Oben: Der Super Puma ist mit zwei GPS-Geräten ausgerüstet, während der Eurocopter eines zeiten IFR ohne ATC fliegen können, wird eingebaut hat. Unten: Low Flight Networt (LFN) in der Zukunft. In einem ersten Schritt sol- es sicher noch mehr benutzt. len LFN IFR-Routen mit militärischen und zivilen Flugplätzen sowie mit militärischen Aussen- landestellen verlinkt werden. In einem zweiten Schritt ist ein Netzwerk für die ganze Schweiz Wie lange dauert der Ausbau bis zum Ab- mit PinS Procedures für MIL & HEMS vorgesehen. schluss voraussichtlich noch? Dies hängt hauptsächlich von den uns zur Verfügung stehenden Mitteln ab. Unsere Ausbaupläne für die PinS-An- und Abflüge de bei den Piloten gut aufgenommen: Ich die Luftwaffe, und solen helfen, unser Ziel sind jedoch bereits festgelegt: Als erstes bekomme gute Feedbacks und die Besatzun- zu erreichen, unseren Auftrag unabhängi- werden wir den Waffenplatz Bern Sand gen habe keine Mühe damit. Der Pilot, der ger vom Wetter durchführen zu können. erschliessen, gefolgt von Frauenfeld, St. Gal- lieber VFR fliegt, geht wohl weniger aufs Beispielsweise können wir so unter IFR in len sowie dem ABC-Kompetenz-Zentrum in LFN als einer, der IFR bevorzugt. Die Piloten der ganzen Schweiz Betankungsstellen, mi- Spiez. Alle werden über SID- und RNAV-Ap- können anhand der jeweiligen Situation sel- litärische Anlagen, Kasernen, Waffenplätze, proaches verfügen. ber entscheiden, was für sie besser ist. AKW etc. anfliegen. Diese Plätze verfügen auch über die entspre- Welche Bedeutung haben die Point-in-Space- chenden IFR-An- und Abflugverfahren (SID Anflüge in Zukunft für die Luftwaffe? und RNAV-Approach). Unsere Idee ist, in Diese PinS haben eine grosse Bedeutung für Zukunft das LFN für zahlreiche weitere Auf- Interview: Daniel Dubouloz Cockpit 07 2017 Military Aviation 9 Inside Patrouille Suisse 2017 rei neue Teammitglieder und fünf Lukas Nannini und Martin Schär auf den worden. Der Nachfolger des langjährigen von sechs Piloten auf neuen Positio- Positionen 2 und 3. Dadurch sind Rodolfo Sprechers Alban Wirz (1998–2016) ist Chris- Dnen in der Formation: das ist die Pa- Freiburghaus und Michael Duft in der For- tian Trottmann. Simon «Billy» Billeter trouille Suisse 2017. In diesem Jahr stiessen mation weiter nach hinten gerückt. Ledig- (2006–2016) und Michael «Maestro» Meis- zwei Piloten und ein Sprecher zur Jet-Kunst- lich der Solopilot Gaël Lachat fliegt noch ter (2005–2016) haben die PS verlassen. flugformation. Direkt hinter dem neuen auf der gleichen Position wie im letzten Jahr. Leader Gunnar Jansen, der Simon Billeter Für den ehemaligen Reservepiloten Lukas abgelöst hat, fliegen die zwei Neulinge Nannini ist David Pereira ins Team gewählt Walter Hodel

«0» Tiger zero Kommandant Oberstleutnant Nils «Jamie» Hämmerli Stab und Flottenchef F-5 Tiger II 3700 Flugstunden Mitglied der PS von 1999 bis 2004 und seit 2015, (Positionen: 3, 4) Kommandant seit 2016

«1» Tiger uno «7» Tiger sette Leader Reserve Hauptmann Hauptmann Gunnar «Gandalf» David «Pepe» Pereira Janssen (neu) Fliegerstaffel 18 Fliegerstaffel 18 2300 Flugstunden 130 Flugstunden Mitglied seit 2010 Mitglied seit 2017 (bisherige Positionen: 1, 3, 4) «3» Tiger tre «2»«2» TigerTiger duedue «8» Tiger otto Linker Flügelmann Rechter Flügelmann Speaker Hauptmann Martin Hauptmann Fachoffizier «Jaydee» Schär (neu) Lukas «Bigfoot» Mario «Wini» Winiger Fliegerstaffel 18 Nannini Flugverkehrsleiter in 1300 Flugstunden Fliegerstaffel 17 Zürich-Kloten Mitglied seit 2017 900 Flugstunden Mitglied seit 2002 Mitglied seit 2016 Sprecher Deutsch und (bisher: Reserve) Englisch «4» Tiger quattro «9» Tiger nove Slot Speaker Hauptmann Rodolfo Oberstlt «Roody» Freiburghaus Christian«Trotti» Fliegerstaffel 11 Trottmann (neu) 2200 Flugstunden Stab Kommando Mitglied seit 2013 Einsatz Luftwaffe (bisherige Position: 2, 4) Mitglied seit 2017 Sprecher Deutsch und Französisch «5» Tiger cinque «6» Tiger sexi 2. Solo 1. Solo Hauptmann Hauptmann «10» Tiger dieci Michael «Püpi» Duft Gaël «Gali» Lachat Maskottchen Fliegerstaffel 11 Fliegerstaffel 17 Flat «Flatty» Eric 1500 Flugstunden 2900 Flugstunden Patenkind von Tiger Mitglied seit 2015 Mitglied seit 2008 due, 800 Flugstunden, (bisherige Positionen: (bisherige Positionen:

Fotos: © VBS/DDPS Fotos: Mitglied seit 2000 3, 5) 4, 6) 10 Military Aviation Cockpit 07 2017 TLwG 71 «R»

Der Eurofighter des TaktLwG 71 «R» mit der Kennung 30+90 trägt die aktuelle Jubliäumsfolierung des Verbandes. Richthofen-Geschwader ist einsatzbereit

Die Ausmusterung der F-4F Phantom aus der Luftwaffe am 30. Juni 2013 bedeutete gleichzeitig auch das Ende des Jagdgeschwaders 71 «Richthofen». Der Wechsel auf den Eurofighter kam für den Traditions- verband der Neuaufstellung als Taktische Luftwaffengruppe «Richthofen» gleich, welche dem Taktischen Luftwaffen geschwader 31 «Boelcke» unterstellt war. Nach 33 Monaten wurde aus der Gruppe wieder ein eigenständiger Verband, welcher nun als Taktisches Luftwaffengeschwader 71 «Richthofen» (TLwG 71 «R») den norddeutschen Luftraum sichert.

er Wiederaufstieg zum Geschwa- 24 bereits für die Ausbildung in den USA Veränderungen mit sich. Der Verband der ist die Folge des Entscheids, vorgesehenen Eurofighter verbleiben somit war als Gruppe dem Taktischen Luftwaf- Ddie fliegerische Ausbildung auf in Deutschland und werden auf die beste- fengeschwader 31 «Boelcke» unterstellt, dem Eurofighter in Deutschland stattfin- henden Geschwader verteilt. re spektive in dessen Struktur eingebettet den zu lassen. Die Grundausbildung der und für die Sicherstellung der permanenten Jetpiloten der Luftwaffe findet heute in der Luftwaffe verlässt Holloman AFB Luftraumsicherung im Norden zuständig. Sheppard Air Force Base (AFB) in Texas statt. Mit dem Entscheid, die Eurofighter-Ausbil- Für den Betrieb der QRA (Quick Reaction Anschliessend geht es für die angehenden dung in Deutschland durchzuführen, stellte Alert = Alarmrotte) zur Luftraumsicherung Tornado-Besatzungen auf den US-Luftwaf- sich die Frage des «FlgAusbZLw». Da sowohl verfügte die Gruppe über einen Bestand von fenstützpunkt Holloman in New Mexiko, aus operativer als auch logistischer und zehn Maschinen in Wittmund. wo die Luftwaffe das Fliegerische Ausbil- wirtschaftlicher Sicht ein weiterer Betrieb dungszentrum der Luftwaffe (=FlgAusb- den Nutzen gegenüber einem überdurch- Mehr Eurofighter in Wittmund ZLw) mit Maschinen aus den eigenen Be- schnittlichem Aufwand nicht mehr recht- Als eigenständiges Geschwader erwarten ständen betreibt. Der Plan, die Ausbildung fertigt, wird der Standort nach 27 Jahren per den Verband nebst der Luftraumsicherung auf dem Eurofighter ebenfalls dorthin zu Ende 2019 von der Luftwaffe aufgegeben. Nord auch neue Aufgaben, da die Luft- verlegen, wird nicht mehr weiterverfolgt Die Umwandlung zum Geschwader bringt waffenführung ein zusätzliches Geschwa- und findet wie bis anhin in Laage statt. Die für die «Richthofener» eine Vielzahl von der mit aktuell 23 Eurofighter einplanen 11

Österreicher in Wittmund

Vom 27. April bis 16. Mai 2017 verlegten die österreichischen Luftstreitkräfte sieben Euro- fighter (Bild) nach Wittmund. Neben dem Gewinnen von Erfahrung mit der Verlegung von grösseren Verbänden und dem Austausch stand vor allem der Erhalt der Einsatzqualifikation im Luft/Luft-Schiessen für die Eurofighter-Piloten im Vordergrund, welche aus sicherheits- technischen Gründen in Österreich nicht durchgeführt werden kann. Fotos: Daniel Bader Fotos:

kann, wenn es um die Unterstützung von Bundeswehreinsätzen geht. Ebenso wird der Standort Wittmund in die geplante Umstrukturierung der Pilotenausbildung miteinbezogen. Obwohl diesbezüglich noch keine Entscheidungen getroffen wurden, ist durch die neustrukturierte Pilotenausbil- dung vorgesehen, dem TaktLwG 71 «R» in Wittmund in den nächsten Jahren bis zu 35 Maschinen zur Verfügung zu stellen. Der Einsatz- und Ausbildungsoffizier des TaktLwG 71 «R», Oberstleutnant Reinhard Schröder, erklärt die aktuelle Situation in Wittmund wie folgt: «Mit dem Eurofighter haben wir den modernsten Jet der Luftwaffe, Zwei Eurofighter des TLwG 71 «R» machen sich auf den Weg zu einer Trainingsmission über einen Jäger der 4. Generation, auf dem der Nordsee. ältesten Flugplatz der Bundeswehr. Auch wenn der wesentliche Teil der Infrastruk- und ein Detachement während vier Mona- winterlichen Bedingungen in Estland keiner- tur aus den 60er-Jahren stammt, läuft der ten in die baltischen Staaten abgeordert lei technischen Probleme bekundet. Weiter Eurofighter-Betrieb reibungslos. Mit rund wurde. Gegenüber früheren Einsätzen be- belegten die sechs erfolgreich durchgeführ- 170 Millionen Euro wird der Flugplatz in deute der aktuelle Einsatz für das TaktLwG ten «Alpha-Scrambles» (Reale Alarmstarts) den nächsten Jahren durch diverse Bauvor- 71 «R» die erstmalige Verlegung mit dem während der Verlegung, dass die «Richthofe- haben zu einem der modernsten seiner Art Eurofighter als Arbeitsgerät ins Baltikum ner» für ihre Aufgaben bereit und gewappnet umgebaut.» und auch für die Luftwaffe brachte das VABP sind, erklärt Oberstleutnant Schröder weiter. Veränderungen mit sich. Zum ersten Mal QRA-Nord und Baltikum stellte die Luftwaffe zwei aufeinander fol- 100. Todestag des «Roten Barons» Dass der Traditionsverband der Luftwaffe gende Kontingente zur Luftraumsicherung Der nächste wichtige Termin für das für seine Kernaufgaben gewappnet ist, hat im Baltikum und übernahm somit diese TaktLwG 71 «R» steht aber schon fest: Am er im ersten Quartal 2017 erneut unter Aufgabe während acht Monaten. Das Takti- 21. April 2018 jährt sich der 100. Todestag Beweis gestellt. Neben der ständigen sche Luftwaffen geschwader 74 aus Neuburg des Roten Barons. Dass die «Richthofener» Luftraumsicherung im Norden mit der QRA stellte das VABP auf dem Flugplatz Ämari/ ihren Namensgeber, mit 80 bestätigten Luft- übernahm der Verband für vier Monate das Estland für die ersten vier Monate, bis im siegen der erfolgreichste Jagdflieger im Ers- «Verstärkte Air Policing Baltikum (=VAPB)» Januar 2017 das TaktLwG 71 «R» die Aufga- ten Weltkrieg, entsprechend würdigen wer- der NATO und stellte die Luftraumsicherung be bis im April 2017 übernahm. den, stellt für den Traditionsverband der über dem Baltikum zu Gunsten der NATO Die aus der Verlegung gewonnenen Er- Luftwaffe aus Wittmund eine Selbstver- sicher. Dies ist für den Verband eigentlich kenntnisse beurteilt Oberstleutnant Schrö- ständlichkeit dar. nichts Neues, da mit der F-4F Phantom die- der als durchaus positiv. Einerseits habe der se Aufgabe schon fünfmal wahrgenommen Eurofighter auch unter den erschwerten, Daniel Bader 12 Military Aviation Cockpit 07 2017 Arctic Challenge Exercise

Zwei finnische F/A-18 auf 15 000 Fuss über der skandinavischen Landschaft. Elf-Nationen-Meeting

Finnland, Schweden und Norwegen waren vom 22. März bis 2. Juni Schauplatz einer internationalen Militärübung. Bereits zum dritten Mal fand die «Arctic Challenge Exercise» statt, bei dem auch die Schweiz mit acht F/A-18-Maschinen vertreten war. Den Lead hatte zum ersten Mal die finnische Luftwaffe.

as Szenario der diesjährigen Übung beruhte auf einem Niederlanden und in Grossbritannien hinzu, von wo aus die ent- UN-Mandat, das einen gemeinsamen, multinationalen Ein- sprechenden Luftwaffen operierten. In den letzten Tagen der Übung Dsatz zusammen mit NATO-Partnern zum Ziel hatte. Weit- gesellten sich noch zwei B-52H-Bomber hinzu, die direkt aus den reichende Lufteinsätze, geleitet von einer zentralen Kommando- USA mit einem Zwischenstopp in Fairford kommend, ihre Einsät- und Einsatzleitstelle – dem norwegischen Kommandozentrum in ze flogen. Im letzten Moment absagen musste die spanische Luft- Reitan –, führten zu realitätsnahen Szenarien, welche die Übung waffe. Dies dürfte damit zu tun haben, dass sie in der Zeit während zum Erfolg werden liessen. Diese sollte zudem ein kosteneffizientes der Übung turnusgemäss den baltischen Luftraum überwachen Training in einem realistischen und zeitgemässen Umfeld mit mo- musste. derner Kriegsführung und mit einer grossen Anzahl an Flugzeugen Zum Einsatz kam die ganze Palette an Flugzeugtypen wie Mehr- ermöglichen. Der Luftraum in Skandinavien ist für solche Übun- zweck-Jagdflugzeuge, Kampfflugzeuge, Luftbetankungsmaschi- gen ideal, unter anderem aufgrund des geringen Zivilluftverkehrs. nen, Transportflugzeuge, aber auch Such- und Rettungsmaschinen. Die Szenarien sahen Luft-Luft- und Luft-Boden-Übungen vor. Jeden Tag kämpfte «Rot» gegen «Blau», wobei der Süden (Blau) Aus s erdem wurde die Luftbetankung trainiert sowie das realitäts- mit 40, der Norden (Rot) mit 60 Flugzeugen ausgestattet war. Die nahe Schiessen geübt. Übungsleiter Oberst Petteri Seppäla zeigte Bodentruppen waren mit 1000 Mann involviert. Damit sollten Ein-

sich zum Abschluss sehr zufrieden: «Die Arctic Challenge 2017 ist sätze wie 2011 in Libyen oder aktuell in Syrien beziehungsweise Bruijns k Eri

die grösste kombinierte Luftübung, die wir jemals durchgeführt im Irak realitätsnah simuliert werden. / haben.» Es sei ein grosses Privileg gewesen, eine solche Übung Das diesjährige Meeting habe klar aufgezeigt, dass Bedarf nach sol- leiten zu dürfen. chen taktischen Übungen bestehe. «Wir können nur voneinander e Greeuw e Greeuw d

lernen», ist Lt Col Edström, verantwortlich für die Flugoperationen k Über 100 Flugzeuge im Einsatz in Kallax, überzeugt.

Über 100 Militärmaschinen – darunter acht F/A-18 der Schwei- / Erik Bruijns MarkMar de Greeuw Fotos: zer Luftwaffe – waren auf den drei nördlichsten Luftwaffenbasen Europas, Bodö in Norwegen, Kallax in Schweden und Rovaniemi in Finnland, verteilt. Zu diesen drei Basen kamen weitere in den Erik Bruijns / Mark de Greeuw 13

Ganz oben: Diese Mirage 2000C startet von Rovaniemi aus. Mitte links: Start einer A330 MRTT der deutschen Luftwaffe. Mitte rechts: Line-up der acht F/A-18 der Schweizer Luftwaffe. Unten links: Diese Saab 39 C Gripen startet von der Luftwaffenbasis Kallax aus. Unten rechts: Luftbetankung einer F-15D der amerikanischen Luftwaffe. 14 Cover Story Cockpit 07 2017 EBACE «Mir geht es so gut, wie es dem PC-24 geht»

Zurücklehnen kann sich Oscar J. Schwenk noch nicht. Der Inner- schweizer Flugzeugpionier ist aber guter Dinge, dass der PC-24 bis Ende Jahr zertifiziert werden kann, wie er an der EBACE in Genf sagte.

«Cockpit»: Wie geht es Ihnen persönlich, Herr Schwenk? Oscar J. Schwenk: Mir geht es so gut, wie es dem PC-24 geht. Und diesem gehts im Moment nicht schlecht. Ich stehe jeden Mor- gen um 4.45 Uhr auf. Ich gehe gerne jeden Tag ins Büro – sofern ich nicht auf Reisen bin. Daneben habe ich aber noch ein paar eigene Projekte am Laufen. So habe ich vor fünf Jah- ren die Mineralquelle Bad Knutwil gekauft. Und dort bauen wir aus und es stehen eini- ge wichtige Investitionen an, weil wir eine neue Produktelinie eröffnen. Auch in Aust-

ralien, wo ich im Outback Rinder züchte, bin Joël Bessard Fotos: ich zwei- oder dreimal im Jahr. 72 Jahre alt und immer noch vor Energie strotzend: Pilatus-Verwaltungsratspräsident Oscar J. Schwenk. Sie sind mittlerweile 72 Jahre alt. Denken Sie allmählich daran, etwas kürzer zu treten? Scheibe davon abschneiden. Vor zehn Jah- Ende Juni wird der 1500. PC-12 ausgeliefert. Ich habe immer gesagt, dass ich etwas kür- ren haben wir mit dem anspruchsvollen Das spricht für Kontinuität und muss Sie mit zer treten werde, sobald der PC-24 anständig Projekt begonnen. Es hat mich komplett Stolz erfüllen. fliegt. Ich bin aber immer noch der Ober- gefordert. Das kann man nicht mit halbem Ja, auf jeden Fall. 1500 Flugzeuge sind ein projektleiter und solange die Zertifizierung Einsatz bewältigen. Leistungsausweis. Vor 22 Jahren haben mir nicht über die Bühne gegangen ist, braucht es mich eben noch voll. Gleichzeitig ha- Ist die Zertifizierung immer noch für das ben wir vor einem Jahr die Schritte für den vierte Quartal dieses Jahres geplant? «Ich habe eine Riesen freude, Serienbau eingeleitet. Ein Projekt, das weit So ist es. Und der erste PC-24 soll anschlies- fortgeschritten ist. Nach der Zertifizierung send an George Antoniadis, einen unserer dass es mit dem PC-24 so gut müssen wir sofort ausliefern können. treusten Kunden, ausgeliefert werden. Er ist läuft und vor allem, dass das Besitzer von PlaneSense in den USA. Diese Wo nehmen Sie die Energie her? Firma besitzt 40 PC-12. Antoniadis hat fünf Interieur so gut gelungen ist.» Die ist einfach da. Wenn ich mal zwei oder PC-24 bestellt. drei Tage nichts zu tun habe, fährt die Energie schnell runter. Ich habe eine Riesen- Und dann sind die Royal Flying Doctors in fast alle gesagt, dass das Single-engine-Pro- freude, dass es mit dem PC-24 so gut läuft Australien an der Reihe. jekt kaum Chancen haben werde. Vielleicht und vor allem, dass das Interieur so gut ge- Ja, aber die Maschinen bekommen ein kom- wird er ein paar Maschinen absetzen, hiess lungen ist; so, als hätten wir zuvor schon plett anderes Interieur mit drei Bahren so- es. Mich freut es, dass die Royal Flying Doc- Hundert davon gemacht. Das gibt mir einen wie medizinischem Zubehör wie Herzkreis- tors, die den ersten gekauft hatten, jetzt zusätzlichen Schub Energie und schliess- laufmaschinen und Defibrillatoren. Auch auch den 1500. bekommen werden. Wir lich gilt ja, dass der Applaus des Künstlers das muss zertifiziert werden. Der erste Pro- werden den 1500. PC-12 mit einem traditi- Lohn ist. Wenn alle mit dem neuen Flug- totyp ist gebaut. Bald beginnt die Flugerpro- onellen Wurst- und Bier-Anlass mit unseren zeug zufrieden sind und Pilatus sehr viele bung. Die erste Maschine sollte im zweiten Mitarbeitenden feiern, so wie wir das immer PC-24 verkaufen kann, darf ich mir eine Quartal 2018 ausgeliefert werden. machen, wenn wir wieder eine runde Aus- 15

lieferungszahl erreichen. Selbstverständ- Franken. Ihre Auftragsbücher sind mit Auf- Auch die Vertreter der EASA waren vor Ort. lich sind die Australier auch dabei. trägen im Wert von 1,7 Milliarden Franken Der Druck ist beidseitig enorm, so kurz vor gefüllt. Den Pilatus Flugzeugwerken muss es dem Schluss. Ich bin sehr zuversichtlich, Mit Frankreich haben Sie kürzlich einen glänzend gehen. dass Ende Jahr der erste Kunden-PC-24 ab- Vertrag unterschrieben, wonach der fran- Ja, uns geht es eigentlich gut. In diesen 1,7 hebt. zösischen Luftwaffe 17 PC-21-Flugzeuge zu Milliarden sind zudem alle PC-24-Bestellun- Trainingszwecken geliefert werden. Ist das gen gar nicht eingeschlossen. Diese werden Wie hat sich der Prototyp P02 im Kältetest so etwas wie der Beginn einer langen Zusam- erst aufgeführt, wenn wir über die Zertifi- in den USA geschlagen? menarbeit? zierungen verfügen. Unsere Produktion ist Sehr gut. Mit dem P02 wird die Zertifizie- Jeder unserer Kunden, der mit unserem ausgelastet. Wir befinden uns am Ende des rung auf dem Autopiloten durchgeführt. Produkt zufrieden ist, bleibt uns erhalten. grünen Bereichs und laufen Gefahr, in den Frankreichs Luftwaffe tauscht sich schon roten zu geraten. Hatte er keine Kinderkrankheiten? seit längerem mit der schweizerischen aus. Die hat jedes neue Flugzeug. Aber das ist ein Die Zusammenarbeit funktioniert bestens. Finden Sie genug Fachkräfte? laufender Prozess. Beim PC-24 handelte es Der PC-21 ist ein Lead-Fighter-Trainer, bevor Ja. Pilatus hat einen guten Ruf. Wir stellten sich vor allem um Softwareprobleme. Jeder man auf das Kampfflugzeug umsteigt. Der in den letzten Jahren immer zwischen 150 Softwarefehler wirkt sich sofort auf das Ge- französische Rafale geniesst in Middle East und 180 Leute jährlich ein. Dieses Jahr wer- samtsystem eines Flugzeugs aus. Das führt einen guten Ruf. Wenn wir mit den Franzo- den es gar 200 sein. Wir suchen vor allem automatisch zu einem Rattenschwanz an sen ein gutes Cockpit bauen können, wird auch gute Ingenieure; einfach Fachkräfte, Folgereaktionen. uns das beim Verkauf im mittleren Osten sicherlich helfen. 84 Bestellungen sind fix eingegangen. Wer- «Wir stellten in den letzten den Sie das Auftragsbuch nun weiter öffnen? Somit eine strategische Partnerschaft? Jahren zwischen 150 und 180 Mit den bisherigen Bestellungen sind wir Da müssen wir zuerst abwarten. Im Moment bis 2019 / 1. Quartal 2020 ausgelastet. Im besteht erst der Verkaufsvertrag. Es könnte Leute jährlich ein.» 2018 werden wir das Orderbuch öffnen, aber natürlich sein, dass andere Rafale-Kunden erst nach erfolgter Zertifizierung. Die ersten auch Bedarf am PC-21 haben. produzierten PC-24 werden bessere Daten die wissen, wie man ein Flugzeug baut und aufweisen als die, welche wir vor zwei Jah- Der PC-21 scheint ein Erfolgsmodell zu sein. ausrüstet. Einen Grossteil bilden wir auch ren publiziert haben, so viel kann ich jetzt Worauf führen Sie das zurück? selber aus. Auf der Stufe der Leichtmetall- schon verraten. Beim Verkauf von Trainingsflugzeugen bearbeitung gehören wir zu den zehn bes- handelt es sich um einen langen Prozess. Es ten Herstellern weltweit. Jetzt gehen wir Somit muss wieder ungefähr eine Milliarde braucht zuerst eine Ausschreibung. Von der noch einen Schritt weiter. Für 45 Millionen Franken in die Kasse zurückfliessen? Ausschreibung bis zur ersten Auslieferung Franken haben wir neue Fräsmaschinen an- Wir haben bisher für das Projekt 500 dauert es in der Regel fast fünf Jahre. Wir ha- geschafft – alles neuste Technologie. Millionen Franken ausgegeben, für die ben mit dem PC-21 das beste Trainingsflug- Serienproduktion rechne ich mit zusätzli- zeug für Luftwaffen entwickelt. Ich muss Sie haben somit einen hohen Kapitalbedarf. chen Kosten von 300 Millionen Franken. Am aber anfügen, dass sich der PC-21 nur für Das ist richtig, vor allem jetzt, wo wir den Schluss wird es wohl eine Milliarde Fran- professionelle Luftwaffen eignet, die über PC-24 produzieren werden. Wir finanzieren ken sein. Und dann sollte selbstverständlich ein gutes Kampfflugzeug verfügen, damit alles selber – ohne Hilfe der Banken. noch zusätzlich Geld in die Kasse fliessen für das auf dem PC-21 Gelernte auch umgesetzt neue Flugzeugentwicklungen. werden kann. Wir würden keine PC-21 an An der EBACE hat Pilatus am Static Display mittelmässige Luftwaffen liefern. den PC-24 gezeigt. Ist das die Endversion? Ja. Genau so wird er zertifiziert werden. Zum Wirtschaftlichen: Das Betriebsergeb- Unsere Kunden haben mit Begeisterung nis belief sich letztes Jahr auf 89 Millionen rea giert, als sie das Interieur gesehen haben. Interview: Patrick Huber

Blick in das Cockpit und in die Kabine des PC-24. 16 Cover Story Cockpit 07 2017 EBACE Genf: Nabel der Business Aviation

Das Static Display umfasste 59 Business-Jets. Das Interieur der meisten Jets – «only by invitation» – blieb für viele Besucher ein Mysterium.

Von den 59 am Static Display ausgestellten Flugzeugen präsentierten sich in diesem Jahr sechs zum ersten Mal an der EBACE. Die Cessna 700 Longitude, die Cirrus SF50 Vision und die Nextant (Beechcraft) C-90XT waren zum ersten Mal in Europa zu sehen. Bei den drei anderen Premieren handelte es sich um die Gulfstream G500, die in Farnborough schon letztes Jahr zu bewundern war, sowie die Piper PA46-M600 und die Daher TBM910, welche beide im April bereits an der AERO in Friedrichshafen ausgestellt waren.

ie meisten der Business-Jets, die an der diesjährigen EBACE Neue Version der Bombardier Challenger 604 in Genf ausgestellt waren, befinden sich auf Europatour- Neben den beiden in Genf ausgestellten Beechjet 400XTi und der Dnee. Dies gilt nicht für die Citation Longitude, die direkt King Air G-90XT kündigte Nextant Aviation eine neue Version für von Wichita kommend nach einem Tankstop im isländischen die Bombardier Challenger 604 an. Diese wird unter der Bezeich- Kevlavik ihren einzigen Auftritt in Europa hatte. Sie ist zwei Meter nung 604XT auf den Markt kommen. Das Facelifting wird wie die länger als die Citation X, womit sie zur Zeit der grösste von Cessna zuvor erwähnten Modelle eine neue Avionik, eine bessere Motori- hergestellte Business-Jet ist. Die Reichweite beträgt 6482 Kilometer sierung und ein neu gestyltes Interieur umfassen. und die Kabine ist für zwölf Passagiere konzipiert. Der Jet soll noch Sie war schon letztes Jahr angekündigt, wurde aber in letzter Minute dieses Jahr die Zertifizierung der amerikanischen FAA bekommen. abgesagt: Erstmals landete die Gulfstream G500 an der EBACE. Die Die Cirrus SF50 Vision hat die europäische Zulassung schon erhal- amerikanische Zertifizierung ist für das zweite Halbjahr vorgese- ten – und zwar am 22. Mai an der EBACE. Die amerikanische Zer- hen, so dass die ersten Maschinen noch vor Ende Jahr ausgeliefert tifizierung erfolgte bereits am 2. Mai. werden können. Ein zweites Modell, etwas grösser und mit grösse- Die in Genf präsentierte N124MW ist die erste Maschine, die an rer Reichweite, die G600, absolvierte ihren Erstflug am 17. Dezem- einen Kunden des alten Kontinents ausgeliefert wird. Der Flugzeug- ber 2016 und sollte Anfang 2018 zertifiziert werden. hersteller aus Duluth (Minnesota) will bis Ende Jahr sechs weitere Jets in Europa ausliefern. Jean-Luc Altherr 17 Foto: Ian Lienhard Foto: Die Gulfstream G500 wird die G450 ersetzen. Die G450-Produktion wird eingestellt, sobald die G500 zertifiziert ist. Foto: Jean-Luc Altherr Jean-Luc Foto: Foto: Jean-Luc Altherr Jean-Luc Foto: Die Cessna 700 Citation Longitude kurz nach ihrer Landung in Genf. Der neue Business-Jet war in Europa nur an der EBACE zu sehen. Foto: Jean-Luc Altherr Jean-Luc Foto: Die Nextant (Beechcraft) C-90XT. Foto: Joël Super Foto: Foto: Joël Super Foto: Die Daher TBM910 war schon an der AERO in Zum ersten Mal am Static Display: die Cirrus SF50 Vision, die einem europäischen Kunden über- Friedrichshafen zu sehen. geben wurde. 18 Civil Aviation Cockpit 07 2017 Monatsinterview «In dieser Branche darf man nie nachlassen»

Thomas Klühr ist seit gut einem Jahr CEO der Swiss. Zuvor war der deutsche Aviatik-Manager für die Lufthansa in München tätig. Für den dritten deutschen CEO in der Geschichte der Swiss ist im Produkt immer noch sehr viel Schweiz enthalten.

«Cockpit»: Wie gefällt es Ihnen in der Schweiz, Herr Klühr? Thomas Klühr: Sehr gut. Ich bin jetzt seit rund anderthalb Jahren in der Schweiz. Meine Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern übertroffen. Es ist ein attraktiver Standort und zudem sind hier Leute für die Swiss tätig, die hervorragende Arbeit leisten. Und Zürich, wo ich wohnhaft bin, ist eine wunderschöne Stadt.

Sie waren zuvor acht Jahre Manager der Luft- hansa in München. Wo liegt der Unterschied zwischen Ihrer Tätigkeit für die Lufthansa am Flughafen München und Ihrer Tätigkeit hier in Zürich für die Swiss als CEO? Von der Grössenordnung sind beide Tätig- keiten vergleichbar. Der wahrnehmbarste Unterschied ist, dass die Eigenständig- keit und Sichtbarkeit einer Swiss schon deutlicher zu Tage tritt als dies bei einem Teilbetrieb der Lufthansa der Fall ist.

Wie würden Sie sich als Manager charak- terisieren? Welchen Führungsstil bevorzu- gen Sie? Ich bin überzeugt, dass vernünftige Ent- scheide dann zustande kommen, wenn man auf die Expertise seiner Mitarbeiter vertraut. Deswegen höre ich genau zu; das hat sich in all meinen Berufsjahren bewährt. Ich schenke Vertrauen und delegiere Verant- wortung – am Schluss muss ich aber gewis- se Entscheide auf meiner Stufe fällen. Ich würde mich als ein typisch teamorientier- ten Manager bezeichnen. Foto: Swiss Foto: Haben Sie einen aviatischen Hintergrund? Thomas Klühr (55) ist seit anderthalb Jahren CEO der Swiss. Der deutsche Staatsbürger hat Nein. Ich bin Betriebswirtschaftler. Bei seine Karriere in der Lufthansa-Gruppe absolviert und lebt in Zürich. 19

der Lufthansa habe ich meine Karriere im lidierung in der Industrie nicht abgeschlos- kämpfen. Die Verspätungen häufen sich – Controlling begonnen. Danach wurde mir sen ist. ein Problem, mit dem schon Ihre Vorgänger von meinem damaligen Chef, dem früheren kämpften. Was können Sie als Swiss-CEO Lufthansa-CEO Wolfgang Mayrhuber, die Angebote wie zum Beispiel ein Flug nach unternehmen? Gesamtverantwortung für den Hub Mün- Singapur oder Bangkok für 500 Franken – Das Problem ist zweigeteilt. Alle – auch die chen übertragen. auch bei der Swiss buchbar – können für die Swiss – müssen ihre Hausaufgaben machen. Airlines doch nicht aufgehen. Wir auf unserer Seite müssen genügend Re- Da müssten Sie als «Buchhalter» mit dem her- Das ist in der Tat nicht möglich. Die Kunst sourcen zur Verfügung stellen, um die Turn- vorragenden Ergebnis der Swiss zufrieden besteht darin, sehr günstige Angebote zu around-Zeiten einzuhalten und so unseren sein. 429 Millionen Franken Gewinn letztes kreieren und gleichzeitig Premiumange- Beitrag zur Verbesserung der Pünktlichkeit Jahr ist ein stolzes Ergebnis. Das erste Quar- bote zu verkaufen. Diese Balance ist eine zu leisten. Letztes Jahr ist es uns durch eine tal, in dem die meisten Airlines Verluste der zentralen Fragestellungen unseres Er- Vielzahl von kleinen Massnahmen gelun- schreiben, war mit 37 Millionen Gewinn tragsmanagements. Das gelingt uns derzeit gen, die Pünktlichkeitsrate (Anm. d. Red.: Ab- auch exzellent. Geht das 2017 so weiter? sehr gut, alles ist aber eine Frage des Wettbe- flüge innerhalb des 15-Minuten-Fensters) um Wir erzielten schon 2015 ein sehr gutes Er- werbs. Entscheidend sind das gute Produkt, zwei Prozentpunkte zu verbessern. gebnis. Ja, ich bin mit dem letztjährigen das Revenue- sowie Kostenmanagement. hochzufrieden und das neue Jahr ist auch Und das ist viel? gut angelaufen. Die Chancen stehen gut, Klingt nach wenig, ist aber tatsächlich viel. auch dieses Jahr ein vergleichbares Ergeb- Auch im laufenden Jahr – abgesehen vom nis zu erreichen. «Wir wollen als Schweizer Januar, der witterungsbedingt ein schwieri- Nun bin ich aber schon so lange im Geschäft, Airline durch die typischen ger Monat war – ist die Entwicklung positiv. dass ich weiss, dass im Airlinebusiness im- Auf die Dauer wird das Erzielte aber nicht mer Unvorhersehbares passieren kann. Der Schweizer Werte wie Zuver- reichen. Das betone ich auch immer in den Ölpreis kann steigen oder es kann geopoli- lässigkeit, Gastfreundschaft Gesprächen mit den Politikern. Wenn man tisch etwas geschehen, das sich negativ auf Pünktlichkeitswerte von 85 Prozent und den Geschäftsverlauf auswirkt. und Pünktlichkeit wahrge- mehr erreichen will und dazu noch wach- sen möchte, dann genügt die heutige Infra- Der Ölpreis liegt bei 50 Dollar pro Barrel. nommen werden.» struktur nicht. Ich führe deshalb Gespräche Lohnt sich das Hedgen überhaupt noch? mit lokalen und nationalen Politikern. Ich Wir hedgen über den Konzern, was für uns werbe für die Umsetzung des SIL 2 (Anm. d. Sinn macht. Ein höherer Ölpreis würde Ist es schwierig, den Kunden zu binden? Red.: Sachplan Infrastruktur Luftfahrt), damit uns kurzfristig gesehen nicht unmittelbar Es wird immer anspruchsvoller. Für uns dieser vollumfänglich umgesetzt wird. Das treffen, aber über eine grössere Zeitspanne ist die Swissness sehr wichtig. Wir wol- ist sehr wichtig. gesehen wäre ein höherer Ölpreis für uns len als Schweizer Airline durch die typi- negativ. Deshalb macht das Hedgen über die schen Schweizer Werte wie Zuverlässig- Wie gross ist der Einfluss der Lufthansa- Lufthansa-Gruppe durchaus Sinn. keit, Gastfreundschaft und Pünktlichkeit Gruppe auf politische Entscheidungen? Es wahrgenommen werden. Mit diesen Fak- kann doch nicht sein, dass eine einzige Region toren erreicht man eine hohe Kundenloya- in Süddeutschland den Flugbetrieb in der «Ich höre genau zu und lität. Aber Tatsache ist, dass man sich jeden Schweiz behindert! Tag neu bemühen muss. Denn der Kunde Tatsächlich versuchen wir, unseren Einfluss vertraue auf die Expertise ist kritisch und erkennt schnell, wenn neue, entsprechend geltend zu machen. Am Ende ansprechende Angebote auf den Markt handelt es sich aber um einen politischen meiner Mitarbeiter.» kommen. Wir können und werden daher Prozess. Bei Infrastrukturerweiterungen gibt nicht nachlassen. Unsere neuen Lounges es immer Widerstände und politische Inter- am Flughafen Zürich, welche derzeit in essen. Ich würde mir wünschen – egal ob es In der Airlinewelt wird mit harten Banda- Planung sind, sind ein weiterer wichtiger die Schweiz oder Deutschland ist –, dass der gen gekämpft, die Airlines unterbieten sich Schritt in die richtige Richtung. eine oder andere Politiker auch mehr Mut mit Tiefstpreisen. Auf Dauer kann das nicht aufbringen würde, hier einen Schritt in die gut gehen. Wie gut aufgestellt ist die Swiss? In welchem Rhythmus werden solche Relaun- entsprechende Richtung zu machen. Es ist auf jeden Fall ein sehr harter Wettbe- ches vollzogen? werb. Es ist eine andauernde Herausforde- In der Kabine geht man von einem Lebens- Und entschieden wird in Berlin. rung, für die wir aber gut aufgestellt sind. zyklus von acht bis zehn Jahren aus. Am Bo- Wir haben keinen Grund, uns klein zu ma- In unserer Branche darf man allerdings nie den ist das aber anders. Eine Lounge wie im chen. Aber ich gebe Ihnen recht: Wenn es nachlassen. Deshalb investieren wir auch Dock E kann nicht alle fünf oder acht Jahre um die Umsetzung des Betriebsreglements weiter in unser Produkt, so beispielsweise neu gebaut werden. Das ist ein einzigartiges 14 geht, kann dies nur im Austausch zwi- in neue Flugzeuge wie die Boeing 777 oder Produkt. Wichtig ist indessen, dass kons- schen der Schweiz und Deutschland ge- die C Series oder in neue Lounges. Darü- tant renoviert und so der Standard hochge- schehen. Und das ist ein zeitintensiver Pro- ber hinaus arbeiten wir konstant an unse- halten wird. zess, der manchmal auch etwas frustrierend ren Kostenstrukturen. Das ist wichtig, denn ist. Ich habe dasselbe in München mit der der Preisdruck wird anhalten, solange Über- In Zürich haben Sie wegen des fehlenden Umsetzung der dritten Piste erlebt, denn kapazitäten im Markt sind und die Konso- Staatsvertrags mit zusätzlichen Hürden zu dies ist mittlerweile auch ein jahrelanges 20 Civil Aviation Cockpit 07 2017 Monatsinterview

Verfahren. Das ist eine grosse Schwäche normal, eine solche Zielvorgabe festzuset- Welche neue Destination in die USA drängt Europas: Solche Prozesse dauern zu lange. zen. Positiv ist hingegen, dass wir das Ergeb- sich auf? Als Gegenbeispiel sehe ich Istanbul, wo in- nis im ersten Quartal auch in Genf massiv Wenn man nur die kurzfristige Nachfrage nert Kürze ein neuer Flughafen entstehen verbessert haben. befriedigen will, sind neue Destinatio- kann. nen nach Nordamerika immer wieder der In Genf ist Easy Jet der Platzhirsch. Was Wunsch unserer Kunden. Nordamerika ist Die CS 300 wurde verspätet ausgeliefert, was macht diese Airline auf der Kurzstrecke bes- aber derzeit gut abgedeckt. Neue Strecken ja schon bei der CS100 der Fall war. Sind sol- ser als die Swiss? nach Südamerika oder Asien sind hingegen che Verspätungen beunruhigend? Wir sind als Marke anders positioniert als interessant. Dieses und nächstes Jahr wer- Die fehlende Lieferpünktlichkeit ärgert uns eine Easy Jet, mit der auch eine andere Er- den aber keine neuen Destinationen hin- natürlich. Das muss einfach besser wer- wartungshaltung einhergeht. Ich habe aber zukommen: Wir konzentrieren uns derzeit den. Aber das Flugzeug ist toll, das ist die einen hohen Respekt vor den Mitbewer- vollumfänglich auf die Umflottung, denn erfreuliche Nachricht. Die Rückmeldun- bern. Ihr Geschäftsmodell ist aber mit dem das Kapazitätswachstum durch die Triple gen der Crews und der Kunden sind positiv. Point-to-point-Verkehr anders, was im Ver- Seven ist operationell eine grosse Heraus- gleich zum Hubsystem ein Vorteil ist. Ein forderung. Nach der abgeschlossenen Um- Hubcarrier wie wir muss bei der Flugpla- flottung im nächsten Jahr könnten neue «Es ist nicht mein Anspruch, nung Rücksicht auf die Umsteigepassagiere Destinationen aber zum Thema werden. nehmen, was planerisch eine Herausforde- in Genf die Nummer 1 zu rung ist. Allerdings müssen wir in der Lage Air China kommt zum ersten Mal nach werden.» sein, einige der Kostenvorteile der Low-Cos- Zürich. Ein Code-Share-Partner für die ter auch in Genf erreichen zu können. Swiss, aber auch ein Konkurrent. Dabei sind wir beispielsweise im Zusam- Air China ist ein Star-Alliance-Mitglied. Für In Genf geben Sie richtig Gas und wollen mit menhang mit der Flugzeugproduktivität unsere Kunden verbessert sich das Flug- der neuen CS300 Marktanteile zurückgewin- auf gutem Weg. Die Frage ist, ob die Kunden angebot. Für mich handelt es sich dabei um nen. Hat die Swiss die Konkurrenz durch die auch bereit sind, für einen besseren Service eine Weiterentwicklung der Star Alliance, Low Coster allzu lange negiert? mehr zu zahlen. Das wird sich zeigen. die übrigens in diesem Jahr ihr 20-jähriges Das ist eine sehr schwierige Frage. Solche Bestehen feiert. Entscheidungen muss man immer im Kon- Können Sie die Kosten in Genf mit der CS300 text der wirtschaftlichen Situation fällen. massiv senken? Aufgrund der sich häufenden Verluste ent- Ja klar. Die CS300 ist ein passendes Punkt- Interview: Patrick Huber schied man sich damals, Genf zu verlassen. zu-Punkt-Flugzeug für dezentrale Märkte Aus meiner Sicht ist es aber wichtig, dass mit einer gewissen Grösse. Gerade für Genf wir in Genf vertreten sind. Es ist hingegen könnte sich die CS300 mit 145 Sitzplätzen nicht mein Anspruch, in Genf die Nummer als optimal erweisen. 1 zu werden. Das Ziel ist es, als stabile und Auf ein Wort solide Marke in der Westschweiz vertre- Es gibt Berichte, wonach für das Essen auf ten zu sein und ein akzeptables Ergebnis den Europastrecken in Zukunft bezahlt wer- Wo waren Sie zuletzt in den Ferien? zu erzielen. den muss – zumindest in der Economy Class. Auf Sylt. Das hatte die Swiss schon einmal, die Passa- Basel ist ganz vom Radar der Swiss gefallen. giere reagierten verärgert, weil sie meistens Ihre Lieblingsdestination? Es kann doch nicht sein, dass die Swiss den leer ausgingen. Ost- und Nordseeküste Deutschlands. drittgrössten Flughafen einfach so der Kon- In der Aviatik geht der Trend klar in diese kurrenz überlässt! Richtung. Wichtig ist, dass damit keine Wo wollten Sie immer schon mal hin? So bitter es klingt, ich sehe in naher Zukunft Serviceverschlechterung einhergeht. Wir Auf der Liste stehen Argentinien und keine Möglichkeit, dorthin zurückzukeh- diskutieren das Thema derzeit innerhalb Kolumbien. Aber dafür braucht es Zeit. ren. Man soll niemals nie sagen, aber derzeit des Konzerns, aber eine finale Entschei- sehe ich keine Chance. Basel hat sich über dung diesbezüglich wurde noch nicht ge- Wen würden Sie gerne einmal an Bord die vergangenen Jahre zu einem Low-Cost- troffen. eines der Swiss-Flugzeuge begrüssen? Markt entwickelt. Aufgrund des veränder- Die Zweifler – nämlich all diejenigen, die ten Marktumfeldes und der schwierigen Sie haben kürzlich gesagt, dass Sie in Nord- sich immer die Frage stellen, wie schwei- politischen Rahmenbedingungen besteht amerika wachsen möchten. Da kommt Ihnen zerisch die Swiss noch ist. Ich würde sie für einen Premium-Carrier wie uns keine die Wahl von Donald Trump als US-Präsi- gerne von unserer Swissness überzeu- Perspektive, dort profitabel zu wirtschaften. dent, der den einheimischen Markt prote- gen. Wichtig ist es, unsere Hauptbasis Zürich giert, nicht unbedingt gelegen. weiter gut zu entwickeln, in Genf die Wirt- Alles, was den Wettbewerb einschränkt, ist Ihr Lebensmotto? schaftlichkeit zu verbessern sowie einen für uns immer ein Ärgernis. Aktuell sehen Wer zuhören kann, erspart sich viele sig nifikanten Marktanteil zu erreichen. wir aber keine grossen Veränderungen und Worte. können für uns nichts Nachteiliges erken- Wie lange darf Genf noch Verluste schreiben? nen. Wir haben stabile Zahlen auf allen Sind Sie in den sozialen Netzwerken aktiv? Ende 2018 muss eine schwarze Null stehen. USA-Strecken. Aber wir beobachten die Nein, gar nicht. Ich halte das Ziel für realistisch und finde es Situation selbstverständlich sehr genau. Ein sportlicherAnflug E zeug so zusteuern,dass sichdassFlugzeug sowohl vertikalauf Im Endanflugkonzentriert sichderfliegendePilot darauf,dasFlug- der Regel auchein ruhigererAnflug. Angriffsfläche derLandeklappenentstehtalspositiverEffektin unvorhergesehene Windböen zureagieren.Durchdiegeringere mehr kinetischeEnergieund ermöglichtunssomit,besserauf mobilisiert, gekoppeltmiteiner höherenAnfluggeschwindigkeit, pen aufPosition 3anstatt aufvollausgefahrenerPosition (4).Das ditionen entscheidenwirunsfür einenAnflugmitdenLandeklap- und dieLandungselbst.BeidenheutigendynamischenWindkon- eingegebenen Datenverifizieren,besprechenwirdenLandeanflug heutigen Tag. Nachdem wirdieKarten unddieimFlugcomputer dardanflugverfahren alsauchdieHighlightsundSpezialitäten am flughöhe. ImApproach-Briefing diskutieren wirsowohldasStan- Für unsPilotenbeginntderAnflugmentalschonaufReise- Vorbereitung ist derhalbeAnflug sieht dieArbeitbeiunsimCockpitaus? aufgrund desSeewindseinpaarTurbulenzen verkraften.Dochwie ist ruhig,aberimEndteilbiszurLandungmüssendiePassagiere ke. DaswirdeinanspruchsvollerAnflug.DerBeginndesSinkflugs Uns erwartenWindböen mitbiszu42Knoten(ca.78km/h)Stär- gusting upto42knots»stehtdaingrossenLetterngeschrieben. gedruckten Wetterbericht zeigtesan:«Wind 110degrees28knots Gischt vondensichüberschlagendenWellen. DerBlickaufdenaus- zu erkennen:zahlreicheWellenformationen, hier unddaweisse niert dieserAnblickjedesMal aufsNeue, dochheuteistnochetwas Wasser aufgrundseinerGrösseeheraneinMeer. Auch michfaszi- Sinkflugs begleitet,erinnertmitseinemspiegelnden,dunkel blauen Michigan gelegen.DerSee,derunsschonwährenddesgesamten frequentierten FlughäfenNordamerikas, inderNähe desLake kann, indiesem Beitrag. spezielleinen interessanten beiwindigenKonditionen. ist dieLandung, Wiedasaussehen Ablaufdarstellt, denn keinArbeitstag gleichtdemanderen. EinePhase, diejedocheinenerhöhten Arbeitsaufwand und Oft werde welche ich gefragt, Situationen unsammeisten abverlangen. Dasist schwer zubeschreiben, Anflug beiWind(Symbolbild) Anflug aufChicagoO'Hare, einerdergrösstenundmeist- Bundesstaat Illinois.Wir befindenunsmitunsererA330im s isteinheisserundwindigerSommertaginChicagoim Jan Liebich klappt esbeim ersten Mal. Stabilisierungskriterien zueinemGo-around führt;heutejedoch Ab undzukannesvorkommen, dassderersteAnflugaufgrund sauber aufderMittellinie(Runway Centerline) zuhalten. Nach derLandunggiltes,dasFlugzeugmitHilfedes Seitenruders beim Schubeintreten. ten Steuerimpuls miteinerÜberreaktionreagiert.Dies kannauch men kommtzustande,wenneinPilotaufeinenvonihmgenerier- sogenannten «PilotInducedOscillations»kommen.DiesesPhäno- kann esinKombination mitwindigenStarts undLandungenzu schwach bisgarnichtanderKontrollsäule desPilotenankommt, Flugzeugen derFly-by-wire-Familie, beidenendasSteuerfeedback Fluggerät Zeitgeben,umzureagieren,istunabdingbar. Speziell bei ruhige Steuerführung essenziellist.Kurzes Innehaltenund dem Wichtig indiesemZusammenhangistzuerwähnen, dasseine PIO–Pilot Induced Oscillation duktion dieNase senken.Fein dosierteInputssindhierangebracht. höhung dieFlugzeugnasehebenundviceversabeieinerSchubre- der A330(mitSchwerpunktunterdenFlügeln)beijederSchuber- nenswerten Drehmomenten,dadiegrossenRolls Royce-Triebwerke zulässig. ZugrosseSchubänderungendesPilotenführenzunen- -5/+10 KnotenbezogenaufdieberechneteAnflugsgeschwindigkeit nen. Um inderToleranzbandbreite zubleiben,istdasSpektrum von Parameter «Geschwindigkeit»ergebensichmarkanteFluktuatio- Aktion durchdieNatur bedarfalsoeinerKorrektur. Speziell im hinzu, diedasFlugzeugwieeinenBallonnachobenziehen.Jede mik entstandenen,sichraschindieHöhe bewegendenLuftmassen nicht zuunterschätzenderFaktor kommenauchdiedurchTher- gen, denndieBöenändernkonstantdenVektor desFlugzeugs.Als stabil derPistenähert.DaserweistsichalskompliziertesUnterfan- dem GleitpfadalsauchhorizontalaufderverlängertenPistenachse Your Captain speaking… Cockpit 07 2017

Civil Aviation

Bilder: zvg 21 22 General Aviation Cockpit 07 2017 Lightwing AC4

Er gilt als ideales Einsteiger– dernen Ideen entspringt und in allen Aspek- keit auf die Fahne schreiben kann, das Flie- ten den Ansprüchen von morgen gerecht gen wieder zu einem erschwinglichen Spass flugzeug: Der AC4 ist ein wird. Dabei sind die wahren Qs hinter dem macht, dessen auffälligste Exklusivität sei- Light Sport Aircraft, das allen AC4 von Haus aus nicht einmal Vollzeit- ne Kombination aus Vielseitigkeit, Gutmü- Ansprüchen der Zukunft gerecht aviatiker. Dafür aber Vollblutingenieure, tigkeit und Sparsamkeit ist. die weit über den Tellerrand hinausblicken. Auf dem Reissbrett nahm der AC4 schnell werden soll. Vier Maschinen sind Formen an. Doch aus einer Idee ein zer- unterdessen verkauft. Spät entdeckte Leidenschaft tifiziertes, serientaugliches Flugzeug zu Die Gründerväter Marco Trüssel und Alois machen, das stellte sich sehr bald als Mam- Amstutz entdeckten die Motorfliegerei rela- mutaufgabe heraus. An Leidenschaft und as der AC4 mit 007 zu tun tiv spät für sich. Aber dafür so prägend und Energie mangelte es Amstutz, Trüssel und hat? Naja, Q hätte wohl grosse begeisternd, dass sie sie zu einem Teil ihres ihrem motivierten Team nicht. Die erforder- WFreude an diesem Flugzeug. Berufslebens machen wollten. Zunächst als lichen Investitionen waren jedoch eine Nuss, Qualität, Vielseitigkeit, Robustheit und Generalimporteure des deutschen Ultra- die es im Vorfeld zu knacken galt. Ohne Bank allerlei intelligente Gadgets erinnern an leichtflugzeugs C42 Ikarus. Mit nur mässi- wohlgemerkt. Die beiden Macher wollten eine Kreation aus der Schmiede des Chef- gem Erfolg allerdings, da Ultralights und lieber Aktionäre finden, die ihr eigenes ein- erfinders und -tüftlers des MI6. Zudem steht ihre verwandten Ecolights in der Schweiz gebrachtes Kapital mit Darlehen ergänzen seine Wiege nur wenige hundert Meter ent- noch einen schweren Stand haben. Der und ihr Projekt auf sichere finanzielle Beine fernt von «Auric Enterprises», der Fabrik Glaube jedoch an sparsames Fliegen und stellen. Offenbar glaubten nicht nur Alois des Bond-Widersachers Goldfinger in Stans. die neu aufgekommene Flugzeugklasse Amstutz und Marco Trüssel an den Erfolg Allerdings ist die AC4 kein Flugsaurier, der LSA waren die Initialzündung, die die bei- ihres Fliegers. Innerhalb kurzer Zeit fanden noch die Prinzipien der 60er verkörpert. Die den Nidwaldner schliesslich dazu bewegte, sich private Investoren und damit die sieben- Light Wing AG hat ein Light Sport Aircraft ein eigenes Flugzeug zu bauen, statt andere stellige Summe, die nötig sein würde, um den (LSA) entwickelt und gebaut, die hochmo- zu verkaufen. Eines, das sich Wirtschaftlich- AC4 vom Papier in die Luft zu bringen. 23 Foto: Tim Boin Foto:

Zeit- und Kostenfaktor unterschätzt robuste Leichtigkeit, der geringe Spritver- Traum für jeden Flugzeugmechaniker», Wer glaubt, dass sich nun mit Konstrukti- brauch, die gutmütigen Flugeigenschaften, findet Marco Trüssel. Die finanzielle Spar- onsplänen, Bauteilen und einer Finanzie- das einfache Handling am Boden wie in der samkeit, die sich im Verbrauch wie auch rung im Handumdrehen ein Flugzeug bauen Luft, Ergonomie und Zeitgeist. im Unterhalt widerspiegelt, mache den AC4 liesse, hat die Rechnung ohne die Bürokratie zum idealen Vereins- und Schulungsflug- gemacht. Das Team unterschätzte den Zeit- Funktionalität als Design zeug, so Trüssel. und Kostenfaktor, den Zertifizierungen und Bei näherer Betrachtung kommt einem der Sein gutmütiges Flugverhalten ist ein wei- Zulassungen darstellen, und wurde auf die AC4 wie ein Bausatz vor. Und das ist nicht teres Argument für das Stanser LSA und die Geduldsprobe gestellt. Trotz kleiner und abwertend gemeint. Im Gegenteil. Dieser jüngsten Tests mit Einsitzer und Doppel- grosser Hürden riss der Geduldsfaden je- Aspekt unterstreicht seine Genialität. Es sitzer haben bewiesen, dass die Maschine doch nie. Und so nahm der AC4 peu à peu gibt quasi keine Betriebsgeheimnisse. Die auch ideale Voraussetzungen zum Schlep- Gestalt an, bis er schliesslich das erste Mal Konstrukteure haben bewusst grossen Wert pen mitbringt. abhob und Testflug für Testflug bewies, dass darauf gelegt, die neuralgischen Stellen Mit einem MTOW von 600 kg rangiert man der Plan seiner Erbauer minutiös aufgegan- eines Flugzeugs so geschickt wie möglich den AC4 nicht so leicht wie ein Ecolight, gen war. offenzulegen und zugänglich zu machen. aber eben doch spürbar weniger kraftauf- Heute präsentiert sich die Light Wing AG «Das erhöht nicht nur das Vertrauen von wendig als so manches etabliertes Flug- als einer von nur zwei zugelassenen Schwei- Mensch gegenüber Maschine, sondern ist zeug. War das Aushangarieren bereits ein zer Flugzeugherstellern und kann mit Stolz gerade in puncto Maintenance bares Geld Kinderspiel, so ist auch der Outside Check auf eine Urkunde blicken, mit der die EASA wert. Etwaige Reparaturen und Aus- und alles andere als anstrengend und langwie- den AC4 offiziell als Light Sport Aircraft zer- Einbauten sind dank fehlender Verkleidun- rig. Ausgefallenster Punkt ist hier wahr- tifiziert hat. Das Flugzeug erfüllt aber nicht gen an vielen Stellen und guter Erreichbar- scheinlich die Kontrolle des Reissverschlus- nur die Auflagen der CS-LSA (Certification keit aller Bauteile mit wenig Arbeit verbun- ses der Flügelbespannung, der einen Blick Specifications for Light Sport Aircrafts), den. Selbst der Rotax Einspritzmotor sitzt ins Innere der Tragflächen ermöglicht. sondern vor allem die seiner Schöpfer: die geradezu luftig in seiner Behausung. Ein Schwingt man sich im Anschluss mühelos Revue Aero Nr. 6/2013 Das Schweizer Aviatik-Magazin Fr. 7.50

RevueRevue Mit Special Nr. 4/2013 AeroRevue Fr. 7.50 Aero Aero 50 Jahre EAS Das Schweizer Aviatik-Magazin Aero Nr. 5/2013 Das Schweizer Aviatik-Magazin Fr. 7.50 MeteoSchweiz AeroRevue 6/2013

Daten für die Aviatik Aero dank Radiosonden Aero Das Schweizer Aviatik-MagazinRevue AeroRevue 5/2013 Revue Nr. 7/8 2013 Fr. 7.50 Fallschirmsport RevueRevue 4/2013 AeroRevue Speedtracking – Jagd Nr. 3/20 nach Geschwindigkeit Fr. 7.50

AeroRevue 3/2013 AeroAerochweizer Aviatik-Magazin

BACE 2013 Pilatus im Rampenlicht

Aviatische Veranstaltungen Vorschau auf die Höhepunkte des Sommers

Swiss Aviation Training Neuer Embraer 190 Einweisungspflicht in SamedanFull Flight Simulator Bilanz nach Aufbruch zu neuen Horizonten Das Konzept«Eco-Ballon» dem ersten Jahr Aviatische Farbtupfer vor weisser Kulisse Impressionen

     

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ins Cockpit, dürfte einem eine ganze Reihe von Andersheiten und Ergebnisse Schlepptest April 2017 Annehmlichkeiten auffallen. Vor allem wohl Platz. Und zwar viel Einsitzer: B4, Gesamtgewicht 350 kg davon. Für Piloten genauso wie fürs Gepäck. Ausserdem hat man Startrollstrecke ca. 120 m keine Knüppel zwischen den Beinen oder Steuerhörner vor wichti- Durchschn. Steigrate ca. 2,3 m/s gen Instrumenten und Schaltern. Ein einziger Stick findet sich mit- 1400 m in 10 Minuten tig zwischen den bequemen Sitzen von Pilot in Comand und Co. Auch am Bremshebel, der am Stick angebracht ist, mag das Auge Doppelsitzer: ASK 21, Gesamtgewicht 600 kg hängenbleiben. Statt während der Landung versehentlich die Fü- Startrollstrecke ca. 240 m sse auf den Bremspedalen zu haben, darf man sich auf feines und Durchschn. Steigrate ca. 2,2 m/s wirkungsvolles Dosieren per Hand freuen. 400 m in 3 Minuten Die Instrumentierung ist klar und deutlich. Die aufgeräumte Anordnung erleichtert das Screening und macht das Erfassen von Die praktischen Schlepptests haben die kalkulierten Ergebnisse noch Zahlen, Farben und Schalterstellungen angenehm einfach. Falls übertroffen. In 30 Minuten konnte der AC4 den B4 von Buochs auf 3650 sich das Gehör nicht ganz sicher ist, ob der flüsternde Rotax-Motor Meter schleppen, um 5 Minuten nach dem Klinken wieder zu landen. überhaupt läuft, findet das Auge ganz schnell die Bestätigung. Dank der rückseitigen Kamera hatte der Schlepppilot das Segelflugzeug Der AC4 ist nach kurzer Rollstrecke so schnell in der Luft, dass ein stets gut im Blick. Das Team von Lightwing ist überzeugt, dass der AC4 PC-6 Augen machen würde. Ohne ein Spielball der Winde zu sein mit dem 135 PS-Turbo-Einspritzmotor Rotax 915 iS auch 800 kg An- wie so manches Ecolight, lässt sich die Maschine gemütlich bis hängelast bewältigen wird. Mit weiteren Testflügen soll dies geprüft zackig und gänzlich ohne nachtragende Tendenzen in eigentlich al- werden. www.lightwing.ch len Lagen fliegen. Der mittig sitzende Stick mag Gewöhnungs sache sein, weil die Steuerausschläge geringer sind und er einfach an «fremder» Stelle ist, doch wird man ihn wohl genauso schnell schät- zen lernen wie die vielen anderen komfortablen Aspekte des AC4. Dem kleinen, sympathischen Nidwaldner Flugzeugbauer ist es In die Serienproduktion gegangen zu wünschen, sein Werk zunehmend auf Flugplätzen innner- und Nach sehr langer und gründlicher Vorbereitungszeit mit zig Proble- ausserhalb der Schweiz im Einsatz zu sehen. Das Team um Trüssel men und Lösungen, nach unzähligen bestandenen Tests und hun- und Amstutz hat schliesslich eindrücklich bewiesen, dass man mit derten kritischen Momenten und Heurekas ist der AC4 2016 in Seri- Enthusiasmus und Beharrlichkeit Träume verwirklichen kann. enproduktion gegangen. Vier Maschinen sind verkauft und werden Den Traum des Fliegens und den des Fliegens im selbsterdachten derzeit in der Werkhalle der Light Wing AG zusammengesetzt. Mit und -gebauten Flugzeug. weiteren Aufträge in nächster Zeit ist zu rechnen. Das Konzept der Sparsamkeit und Vielseitigkeit made in Switzerland überzeugt. Tim Boin Fotos: Tim Boin Fotos: Oben links: Verkaufsleiter Robert Woodtli neben einem Rohbau in der Werkshalle. Unten links: Das Cockpit des AC4 über den Nidwaldner Bergen. Rechts: Wichtige Beleuchtung – die Instrumente im Final von RWY 07 in Buochs.

28 Himmel undBergen Fliegen zwischen E Mit über40 000 Flugstunden undungefähr ren, damit sichihmauch diekleinen Lan- die Ausbildung zur«Gämse»zuabsolvie- passionierten Piloten wiemirgelingen, nügend Spornraderfahrung solltees einem aber wohl,wovonersprach.Doch mitge- 100 000 Landungen in denBergenwussteer Parking der anderen Art, aufdemAltisurfaceParking Roche deranderen Mayers, Art, St. gegenüberdes Mont-Blanc-Massivs. den Gämsengleichzutun. umes inFrankreichaufgemacht, Henri Giraud. DerAutor hat sich französischen Gebirgsfliegers Gämse», lautet einBonmot des zwischen einemSchaf undeiner Gebirgspiloten ist wiejener normalen Piloten undeinem «Der Unterschied zwischeneinem Fliegen inFrankreichs Alpen General Aviation Cockpit 07 2017 oniers Henri Giraud(1920bis1999). mot desfranzösischenGebirgsflugpi- twas provokantistesschon,dasBon- g licher Piloteine Landungauf diesem Platz eine solcheAusbildung an.DasTrainingsge- Der Aeroclub Megève inFrankreich bietet Megève alsAusbildungsplatz bildung dieBasis. Fliegerei bildeteinesolidefliegerischeAus- schliessen. Für dieseanspruchsvolle Artder deplätze indenhöherenBergregionener- absolvieren. man innerhalb dieser Zeitalsverantwort- für sechsMonate. Um siezuerhalten, muss ruktor indasFlugbucheingetragen undgilt nach zweibisfünfFlugstunden mitInst- gung nurfürdenjeweiligenAltiport, wird Site Autorisation den angeboten: Drei unterschiedlicheAusbildungen wer- mit 90PSstehtzurVerfügung. PS undFestpropeller. Auch einePiperPA 19 de Spornradkonstruktion ausHolz mit180 eigenen Mousquetaire D140,einesehrsoli- gen wirdfastausschliesslichaufdenschul- ideales Terrain fürdieBergfliegerei.Geflo- biet rundumdasMont Blanc-Massiv istein : SieführtzueinerBerechti- Mountain-Pilots-Rating Wheels: ports ist rechteinfach: Zuerstwerden ein Die grundsätzliche LandetechnikfürAlti- pe an,Rudercheck, Vollgas. Esgeht los. handeln: Klappenauf1.Stufe, Benzinpum- Hand, istaberdennochrechteinfachzu grosse «Holzkiste» verlangteinesensible zum Kennenlernen derMousquetaire. Die Die erstenFlügesindPlatzrunden in Megève ten Weihen derBergflieger. nach erfolgreichemPrüfungsflugdiehöchs- bildung aufSkiflugzeugenerlangtman Nach weiterenungefährzehnStunden Aus- Mountain-Pilots-Rating-Skis Fluglizenz gilt. auf Lebenszeitbeziehungsweise solange die fahrt-Behörde dasMountain-Rating, gültig den, erhältmanvonderfranzösischenLuft- bestan- diese man Hat zugelassen. Prüfung erfolgreicher Ausbildung wirdmanzur Umkreis von biszuzweiFlugstunden.Nach (Altiports) undGraspisten(Altisurface)im Besucht werdenalleanfliegbarenAsphalt- mit ausreichenderErfahrung(ca.200h). Ein 15-bis20-stündigerKurs fürPiloten

Fotos: Frank Herzog 29

Zielpunkt und ein Aufsetzpunkt festgelegt. Die Platzrunde ist un- Per spektive und sucht sich seine geografischen Anhaltspunkte gefähr 300 Fuss über dem Pistenanfang (welcher aufgrund des Ge- für Abflug, Queranflug und Beginn des Endanflugs. fälles tiefer liegt). Der Endanflug erfolgt mit etwa mit einem Fünf- Grad-Winkel, also etwas steiler als sonst üblich. Der Grund für den Üben auf verschiedenen Flugplätzen steileren Anflug sind die Korrekturmöglichkeiten sowohl nach Die nächsten Tage beinhalten diverse Flüge zu unterschiedlichs- oben als auch nach unten. Eine Anflug-Drehzahl von 1700 RPM ten Plätzen. Flüge nach Corlier im Nordosten von Lyon, Seiten- kann man um 700 auf 2400 erhöhen, falls man zu tief ist, oder um windlandungen in Bellegarde und Sallanches, Saint Roch Maye- 700 RPM verringern, falls man zu hoch ist. Eine Sinkrate von 500 res, Valloire und St. Jean d’Arves. Auch ein Picknick in Chamois ist Fuss wird empfolen. Ab dem Point of descent wird die Leistung auf geplant. Chamois ist ein Altisurface erster Güte in Italien, südlich 1700 RPM reduziert und es werden volle Klappen gesetzt. Wichtig des Matterhorns. ist, dass man mit der richtigen Höhe und Geschwindigkeit über Man fliegt am Mont-Blanc-Massiv vorbei, umrundet das Matter- die Pistenschwelle kommt, sonst kann es bei den kurzen Plätzen horn und gleitet im Tiefflug durch eine enge Schlucht über einen schnell schiefgehen. anschliessenden Stausee. Links oben liegt das verträumte Dörfchen Chamois, daneben erhebt sich der Landestrip über einer Steilwand. Der Spass beginnt Dieser Strip ist sehr kurz (308 Meter) und sehr steil (22 Prozent). Die Piste von Megève ist mit 434 Meter Länge (mit Stopway 637 Eine echte Herausforderung. Meter) und bis 9,3 Prozent Steigung eher lang und flach und damit Am Ende der Ausbildung stehen die Prüfungen an. Nach je drei ideal für den Anfang. Nach der dritten Platzrunde macht es schon Landungen in Valloire, St. Roche Mayers und einer Abschlusslan- richtig Spass. Dann geht es auch schon weiter nach Méribel. Es wird dung in Megève gehts nach 1 Stunde 40 Minuten ans Feiern. Der ohne GPS, nur nach Karte und Uhr geflogen, wie es einst sicher Prüfer war zufrieden und man lernt sehr viel dazu, vor allem das auch Henry Giraud tat. präzise Fliegen. Der Platz wird in sicherer Höhe mehrmals umrundet. Dabei wer- den der Luftraum, eventuelle Hindernisse, die Bahnbeschaffen- Bleibende Eindrücke heit, die Wiederstartmöglichkeit, der Wind und die Steigung der Was bleibt, sind die Eindrücke einer Woche «Fliegen pur» vor einer Piste sorgfältig gecheckt. Diverse Blindmeldungen werden auf der atemberaubenden Kulisse, bei dem höchste Konzentration und Prä- Frequenz 130,05 abgesetzt. Im Endanflug ist Gefühl gefragt, um zision gefordert werden – verbunden mit französischem Lebensstil, mit der richtigen Geschwindigkeit und der richtigen Sinkrate die was die Verpflegung und manchmal auch die Organisation angeht. Pistenschwelle zu treffen. Wer nicht gleich das Rating MOU erwerben möchte, kann auch nur Die nächste Herausforderung liegt gleich nebenan: Courchevel. einen Schnupperflug machen oder die Autorisation de Site erwer- Dieser Altiport sieht ziemlich beeindruckend aus. Vor der Schwelle ben – oder einmal mit einem Gletscherflugzeug und einem Flug- ein Abgrund, danach gehts steil bergauf. Die Piste ist mit 535 Meter lehrer auf einem Gletscher landen. zwar nur unwesentlich länger als jene in Méribel, aber dafür mit Dies indes ist auch in der Schweiz möglich. Insgesamt sind 42 Ge- 18,5 Prozent auch wesentlich steiler. Platzrunde in 7800 Fuss, drei birgslandeplätze bezeichnet, wovon 25 für Flächenflugzeuge geeig- Überflüge für die üblichen Checks, dann gehts in den Endanflug. net sind. Um aktiv Gebirgs- und Gletscherlandungen ausführen zu Links daneben, bedrohlich nahe, ein hoher Bergrücken, vor der können, kann in der Schweiz ebenfalls eine spezielle Erweiterung Cowling eine Asphaltzunge, die präzise getroffen werden muss. (MOU) zur nationalen Privatpilotenlizenz Motorflug erworben Hier fliegt man mit 125 km/h etwas schneller an, da der Anstellwin- werden (siehe auch www.gletscherflug.ch). Und Gletscherlandun- kel beim Ausflaren extrem hoch ist (Vorsicht bei der Sinkrate, man gen in den Schweizer Alpen sind für Piloten und Passagiere etwas lässt ca 1500 RPM stehen und setzt nach dem unteren Flachstück vom Eindrücklichsten – quasi die Königsklasse des Fliegens. in der Steigung auf). Nach dem Aufsetzen müssen die 18 Prozent Steigung sofort mit Vollgas bis zur Parkfläche überwunden werden. Nach einigen Platzrunden gewöhnt man sich schnell an die Frank Herzog

Der Altiport Megève – ein anspruchsvolles Erlebnis. Fliegen vor prächtiger Kulisse: das Mont-Blanc-Massiv. 30 Report Cockpit 07 2017 Pilot Report – Flug mit dem HondaJet Neuer Herausforderer bei den Light Jets Der erste Business-Jet des japanischen Konzerns Honda, die Honda HA-420 HondaJet, geht mit unkonven- tionellem Design und eigenent wickelter Turbine andere Wege als die Konkurrenz. Eine Bilanz nach dem Flug mit der ersten nach Europa gelieferten Maschine.

s war keine ganz einfache und auch eine eher langwierige Geburt. Denn obwohl der japanische EGrosskonzern bereits Mitte der 1990er Jahre be- gann, einen eigenen Businessjet zu entwickeln und der Erstflug schon 2003 stattfand, dauert es noch zwölf wei- tere Jahre, bis der HondaJet seine Luftfahrtzulassung er- hielt. Was lange währt, wird nun wohl gut, denn seit der Zertifizierung Ende 2015 wurden bereits mehrere Dut- zend Exemplare weltweit ausgeliefert, darunter Anfang 2017 der erste Jet für Europa an ein deutsches Charter- unternehmen. Ungewöhnlich ist nicht nur die Herkunft, sondern auch das Design der neuen Maschine. Denn die Honda Aircraft Company mit Sitz im US-amerikani- schen Greensboro – dort wird das Flugzeug auch gebaut – macht einiges anders als die etablierten Wettbewerber.

Turbinen auf den Tragflügeln Bisher galt quasi ein ehernes Gesetz, dass in Businessjets die beiden Turbinen hinten am Rumpf zu sitzen haben. Die Honda Aircraft Company bricht mit diesem Prinzip. Sie stellt beide Triebwerke mit Hilfe von Pylonen oben auf die Tragflügel. Diese Konfiguration ist nicht neu, denn es gab bereits die VFW-Fokker 614. Dieses deutsch- niederländische Verkehrsflugzeug aus den 1970er Jahren hatte seine Turbinen ebenfalls auf Pylonen oben auf der Tragfläche stehen. Damit sollten sie beim Einsatz auf un- befestigten Pisten besser vor Staub und aufgewirbelten Gegenständen geschützt sein. Allerdings wurde die Ma- schine mit nur etwas mehr als einem Dutzend gebauter Exemplare kein Erfolg. So geriet auch die unkonventio- nelle Anordnung der Turbinen wieder in Vergessenheit. Bis Honda auf die Idee kam, ein eigenes Geschäftsreise- flugzeug für sechs bis sieben Personen zu bauen. Durch die Anordnung der Triebwerke auf den Tragflächen statt am Rumpf soll die Kabine besonders leise für Passagiere sein. Auch die Aerodynamik verbessere sich dadurch, verspricht Honda. Das wiederum ermögliche mehr Speed bei geringem Verbrauch. Zudem kann die Kabine geräumiger ausfallen, weil keine Rücksicht auf zu instal- lierende Triebwerke genommen werden muss. Der HondaJet zählt zu den Light Jets, je nach Definition kann man ihn aber auch den Very Light Jets zuordnen. Der erste nach Europa gelieferte HondaJet, die Honda Das ist die Einstiegsklasse bei den zweistrahligen Busi- HA-420 HondaJet. Als einzige Maschine in der Klasse ness Jets, wenn man den deutlich kleineren Eclipse-Jet der Light Jets stehen bei ihr die Turbinen auf der ausklammert. Bei 4,9 Millionen US-Dollar beginnt der Tragfläche und sitzen nicht am Rumpf. Grundpreis des HondaJet, eine typischerweise ausgestat- tete Maschine liegt bei etwa 5,5 Millionen US-Dollar. Im 31

Panel sitzt ein Garmin-G3000-Glascockpit, Das Garmin 3000 genau wie auch bei den direkten Wettbe- besteht besteht aus werbern Embraer Phenom 100 EV und Cess- drei grossen Touch- na Citation M2. Es besteht aus drei gros sen screen-Bildschirmen, dazu kommen noch Touchscreen-Bildschirmen, dazu kommen zwei kleine in der noch zwei kleine in der Mittelkonsole. Die Mittelkonsole. Rechts Piloten drücken fast keine Knöpfe mehr, im Bild der Autor, sondern bedienen einen Grossteil der Funk- Jürgen Schelling. tionen durch Berühren des Displays. Links der Chef des deutschen Unterneh- Der Jet in der Praxis mens Privateways, Beim Probeflug vom deutschen Flugplatz Tim Haferl. Egelsbach nahe Frankfurt (EDFE) aus soll es in einer typischen Businessflug-Konfigu- ration zunächst auf FL310 gehen. Gestartet werden die Turbinen jeweils mit dem Druck Komfortable Kabine: auf einen Start-Button. Der Computer über- Vier Personen sit- wacht die Turbine beim Hochfahren vollau- zen sich in der 1,47 tomatisch, der Pilot kann sich derweil aufs Meter hohen und Funken oder aufdas Eingeben der Flugroute 1,52 Meter brei- konzentrieren. Nach Abarbeiten der Check- ten Kabine jeweils in liste und dem Rollen auf die 1400 Meter lan- Zweierkonfiguration ge Runway 26R in Egelsbach geht es los. gegenüber. Für einen Nach dem Abheben klettert der HondaJet fünften Passagier ist je nach Beladung und Temperatur mit bis gegenüber der Ein- gangstür ein Platz zu 4000 Fuss pro Minute in den Himmel. seitlich zur Flugrich- Bevor FL 100 erreicht wird, schlägt bereits tung vorgesehen. zweimal das TCAS Alarm, weil an diesem Auch eine Toilette ist sonnigen Frühsommertag jede Menge VFR- vorhanden. Verkehr in der Luft ist. Im Reiseflug liegt der HondaJet ruhig in der Luft. Nimmt man das Headset ab, regis- triert man den geringen Geräuschpegel im Cockpit, vermutlich resultierend aus einer Kombination der relativ weit entfernten Die Honda HA-420 Triebwerke und guter Dämmung. Im Lan- HondaJet ist ein deanflug auf EDFE legt der fliegende Pilot zweistrahliges Ge- schäftsreiseflugzeug 113 Knoten als Approach Speed fest. Kurz und das erste von vor der Schwelle wird die Leistung zurück- der Honda Aircraft genommen, der HondaJet setzt sanft wie- Company entwi- der in Egelsbach auf. Kräftig ansprechende ckelte und gebaute

Bremsen verlangsamen ihn rasch auf Ab- Serienflugzeug. Stohrer Uwe Fotos: rollgeschwindigkeit. Von der Piste geht es zurück aufs Vorfeld. Dort werden die Tur- jeweils in Zweierkonfiguration gegenüber. des Flugs fest und beginnen automatisch binen ebenso einfach durch komplettes Für einen fünften Passagier ist gegenüber mit dem De-Icing. Zurückziehen der Schubhebel abgestellt der Eingangstür ein Platz seitlich zur Flug- Bei der Geschwindigkeit liegt der HondaJet wie sie gestartet wurden. richtung vorgesehen. Auch eine Toilette ist innerhalb der Light Jets mit maximal 422 vorhanden. Ein sechster Mitflieger kann KTAS vorn. Nach NBAA-Definition mit vier Jet mit Single-Pilot-Zulassung auf dem Copilotensitz Platz nehmen, denn Personen an Bord hat er eine IFR-Range von Bei den Triebwerken setzt Honda auf eigenes der Jet hat eine Single-Pilot-Zulassung. Ty- bis zu 1223 NM. Die Steigrate liegt bei bis zu Knowhow: Zusammen mit General Electric pisch ist eine Konfiguration mit Pilot und 3990 ft/Min, bei FL 430 ist Schluss. Die Start- wurde die Turbine HF 120 entwickelt, die mit bis zu sechs Passagieren oder mit Zwei- strecke bei Standardbedingungen liegt un- im Verbrauch unter jenem der Konkurrenz ercrew und bis zu fünf Passagieren. Wie ter 4000 Fuss, die Landestrecke unter 3050 liegen soll. Allerdings hat die Motorenent- bei allen Light Jets gilt auch für den Hon- Fuss. wicklung, die nicht ohne Probleme verlief, daJet: Volltanken und alle Passagierplätze Der HondaJet bringt also gute Vorausset- viel mehr Zeit gekostet als erwartet. Sie ist besetzen geht nicht, ohne die Maschine zu zungen mit, um den bisherigen Platzhir- auch zum Teil für die ungewöhnlich lange überladen. Mit vier Personen an Bord kann schen Phenom 100 EV und Citation M2 in Spanne von zwölf Jahren zwischen Erstflug aber die volle Reichweite ausgenützt wer- Zukunft Marktanteile abzujagen. und Zulassung verantwortlich. den. Eine Entlastung für den Piloten ist die Vier Personen sitzen sich in der 1,47 Me- automatische Enteisung. Sensoren stellen ter hohen und 1,52 Meter breiten Kabine möglichen Eisansatz an der Fläche während Jürgen Schelling 32 Helicopter Cockpit 07 2017 Heli-Focus Fotos: Markus Herzig Fotos: AS.350B3 Ecureuil HB-ZSE mit Eagle-Valais-Aufschriften in Sion. Heli «Sierra Echo» wei AS.350B Ecureuil erhielten das wurde im Februar 2015 aus Frankreich im- 29. Mai 1990, neuer Halter und Eigentümer: Callsign «Sierra Echo». Der AS.350B1 portiert und in der Schweiz registriert. Der Heli Genève; Handänderung: 30. März 1992, ZEcureuil «Xray Sierra Echo» wurde Helikopter wird von der Eagle Valais SA un- neuer Halter und Eigentümer: Helog; Hand- im September 1988 als zweiter Helikopter ter dem AOC der Swift Copters SA operiert. änderung: 2. August 1993, neuer Eigentü- dieses Typs fabrikneu von der Tui Air über- Die in Sion stationierte Firma trat die Nach- mer: Lisca Leasing AG; Löschung: 3. März nommen. Nach zwei Jahren wechselte der folge der Eagle Helicopter AG an und be- 1997, neues Kennzeichen: C-FZWK. Besitzer in die Westschweiz zur Heli Genève. treibt eine Flotte von 3 Ecureuil und 3 A109 HB-ZSE AS.350B3 Ecureuil; S/N 3215; B/J Nach der Übernahme durch die Helog im für VIP-Flüge, alle unter dem AOC des Part- 1999; Vorher: F-GTBE; Eintrag: 13. Februar Jahr 1992 war der HB-XSE temporär auch in ners Swift Copters SA. 2015, Halter: Swift Copters SA, Eigentümer: Portugal und Kroatien im Einsatz. Im März Mont-Blanc Hélicoptères; Handänderung: 1997 wurde der Helikopter nach Kanada Die beiden Helikopter im Detail: 3. Juni 2015, neuer Eigentümer: Swift verkauft und später von der Ahlstrom Air HB-XSE AS.350B1 Ecureuil; S/N 2133; B/J Copters SA. auf die Version SD2 umgebaut. 1988; Eintrag: 15. September 1988, Halter Der AS.350B3 Ecureuil «Zulu Sierra Echo» und Eigentümer: Tui Air; Handänderung: Markus Herzig

AS.350B1 Ecureuil HB-XSE der Heli Genève in Lausanne-Blécherette. AS.350B1 Ecureuil HB-XSE der Helog auf der Kleinen Scheidegg. Cockpit 07 2017 Helicopter 33 Data Sheet

ieben Jahre nach dem Erstflug des Lockheed Martin- K-1200 «K-MAX» begann Kaman SAerospace mit der Entwicklung einer unbemannten Version des Arbeitshelikop- Kaman CQ-24A «K-MAX» ters. Am 14. Juli 1999 unterzeichnete das US Marine Corps (USMC) einen ersten Vertrag für sogenannte «Remote Piloting Packages», Der aus dem zivilen Kaman K-1200 «K-MAX» entwickelte militärische um den «K-MAX» auch ferngesteuert flie- Lockheed Martin-Kaman CQ-24A «K-MAX» kann unbemannt oder gen zu können. Am 28. April 2006 erfolgte ein zwölf Stun- bemannt geflogen werden. Er wird von den Herstellern als «Optionally den und 17 Minuten dauernder Rekordflug Piloted Cargo Lift Helicopter for the Warfighter» bezeichnet (Optional mit dem nun «BURRO + VT-UAS» genann- pilotierter Transporthelikopter für die Frontkämpfer). ten unbemannten «K-MAX». Für den Re- kordflug wurde der für Löscheinsätze ent- wickelte Rumpftank des «Fire Max» zur Aufnahme von Treibstoff umgebaut. «BUR- Technische Daten RO» steht für «Broad-Area Unmanned Re- Hersteller Kaman Aerospace/ sponsive Resupply Operations» und «VT- Lockheed Martin UAS» für «Vertical Take-Off Unmanned Typ Unbemannter Helikopter Aerial System». Im März 2007 vereinbarten Länge 15.90 m Lockheed Martin und Kaman eine Partner- (inklusive Rotor) schaft für die Entwicklung des «K-MAX» als Kabinenbreite 0,7 m unbemannten, meist autonom fliegenden, Max. Höhe 4,10 m Helikopter für die US-Army. Besatzung/Pax optional Lockheed Martin zeigte sich dabei für das Rotordurch- 14,32 m messer Flugkontroll- und Missionsmanagement- Max./Dauerleistung 1343 kW / 1007 kW system verantwortlich. Im April 2008 Leergewicht 2334 kg führte das neue «Team K-MAX» der US-Ar- Max. Abflug- 3175 kg my erfolgreich den Prototyp vor. Sie zeig- gewicht ten autonome Starts und Landungen sowie Max. Unterlast 2722 kg die Aufnahme und den Transport von 1360 Triebwerk Honeywell T53-17 Kilogramm Unterlast. Im Juli 2009 flog ein Treibstoff 831 l «K-MAX UAS» mit einer angehängten Last Höchstgeschwind. 185 km/h von 1360 Kilogramm auf eine Höhe von Reichweite 495 km 4572 Meter über Meer. Bei Testflügen mit Website www.kaman.com/ dem USMC setzten die Hersteller erstmals www.lockheedmartin.com ein Vier-Haken-Karussell ein, welches meh- rere Lieferungen in einem Flug ermöglicht. Die US-Army testete Lastenabwürfe mit Fallschirmen. Das Naval Air Systems Com- mand bestellte im Dezember 2010 die ersten zwei «K-MAX UAS». Als Experiment sollten ab November 2011 für sechs Monate zwei Maschinen in Afghanistan fliegen. Diese operativen Einsätze für das USMC waren so erfolgreich, dass die Helikopter schliess- lich 33 Monate in Afghanistan blieben. Die Hersteller lieferten nun am 7. April 2016 die ersten zwei «K-MAX UAS» (seit 2015 als CQ-24A bezeichnet) an das USMC in Yuma Arizona. Lockheed Martin zeigte den «K-MAX UAS» im November 2014 erst- mals als unbemannten Löschhelikopter. Für Rettungseinsätze mit dem unbemann- ten Helikopter können seitlich aussen am Rumpf zwei Sitze montiert werden. Diese sind seit 1999 auch für den zivilen «K-MAX» zertifiziert.

Foto: Rotex Helicopter AG Helicopter Rotex Foto: Walter Hodel 34 Helicopter Cockpit 07 2017

SHA inside Swiss Helicopter Association Zeitplan für Umsetzung der EASA- Regulierungen CAT, ATO und SOP

Im Rahmen der SHA-Vorstandssitzung von Anfang Juni diskutierte der Vorstand mit Bazl-Direktor Christian Hegner, auf welche Weise das Bundesamt für Zivilluftfahrt gewährleisten kann, dass die Umsetzung des EASA- Regelwerks für unsere Helikopterindustrie in den Bereichen CAT, ATO und SOP massvoll und strukturiert abläuft.

eiter wurde über die Zunah- auf die vertiefte Aufsichtstätigkeit über die me der Drohnen im Luftraum Helikopterorganisationen (ATO) verzichtet. Wgesprochen sowie auf die Prob- Die freiwerdenden Ressourcen werden das lematik hingewiesen, dass die ursprünglich bereits bestehende «Guidance Material» erwartete Ausnahmegenehmigung für älte- mit der «Musterdokumentation» auf die re Helikopter, ohne «Usage Monitoring Sys- helikopterspezifischen Gegebenheiten an- tem» (UMS) CAT zu fliegen, von der EASA passen und erweitern. Dies erfolgt in Work- abgelehnt wurde. shops in Zusammenarbeit mit der Industrie. volcano – Samuel Sommer volcano

Implementierungsplan CAT und SOP © Drohnen und Usage Monitoring

Der SHA-Vorstand machte gegenüber dem Bild: Schliesslich gab der SHA-Vorstand Bazl-Direktor klar, dass in den letzten 30 Christian Hegner noch zwei weitere Anlie- Monaten die hohe Zahl der Regulierungen Firmen angepasstes Prüf- und Implementie- gen mit auf den Weg: Für die SHA muss im im Helikopterbereich – und der damit ver- rungsprogramm zur Anwendung gelange. Zusammenhang mit Drohnen der Schutz bundene Druck zu deren Umsetzung – die Für die SHA ist es ein Erfolg, dass die An- vor Kollisionen im Vordergrund stehen. Sicherheit im Betrieb gefährde. Gleichzei- liegen der Helikopterindustrie bei der Fest- Behinderungen von Helikopteroperationen tig zeigte er auf, dass der Aufwand für diese legung dieses Implementierungsplans be- durch Drohnen müssen vermieden werden. Regulierung die finanziellen und personel- rücksichtigt werden. Da sich die SHA zu Auslöser für dieses Anliegen waren Sprüh- len Ressourcen vieler Betriebe übersteigt. den einzelnen Schwerpunkten im Prüfpro- flüge im Unterwallis. So wurde eine Bewil- Und leider ist auch kein Ende in Sicht: So hat gram des Bazl äussern und Anpassungen ligung für Sprühflüge mit Drohnen erteilt, die EASA allein in den letzten zwölf Mona- fordern kann, wird sichergestellt, dass für ohne dass die Heli-Sektion des Bazl orien- ten zwölf NPA (Entwürfe für neue Gesetze) die Industrie bestmögliche Rahmenbedin- tiert und ohne dass die Air Glaciers über publiziert, welche die Helikopterindustrie gung gelten, um diese Herkulesaufgabe um- diese Drohnen-Sprühflüge in Kenntnis mehr oder weniger betreffen. Durchschnitt- zusetzen. Ein ähnliches Vorgehen soll auch gesetzt wurde. Vor diesem Hintergrund lich beträgt der Umfang der Manuals für CAT mit Blick auf die Umsetzung SOP und ATO sicherte Christian Hegner zu, dass das Bazl und SOP rund 1500 Seiten. Zur Illustration: gewählt werden. die amtsinterne Koordination zwischen jedes SOP umfasst eine Risikoanalyse, Stan- dem Innovation Management Office, wel- dardverhalten und Ausbildungsrichtlinien. Weiteres Vorgehen ATO-Zertifizierung ches für die Drohnen zuständig ist, und der All dies setzt sich nicht von alleine um, son- Im Gespräch mit dem Direktor bekräftigte Helikopterabteilung verbessern werde. dern muss von den rund 30 AOC-Haltern, der SHA-Vorstand mit Blick auf die EASA- Als Ende 2014 EASA CAT eingeführt wurde, den 350 Piloten, den Flughelfern und dem Vorschriften in Sachen ATO-Zulassungen gewährte das Bazl für Helikopter ohne UMS restlichen Personal in der Praxis realisiert das Anliegen, einen praxisorientierten Weg eine Ausnahmebewilligung für CAT-Flüge und auf deren korrekte Umsetzung (Com- zu finden. Es soll möglich sein, dass Manu- in Confined Areas (enge Platzverhältnisse). pliance) geprüft werden. Die SHA hält fest, als, die sich in der Vergangenheit bewährt Unter EASA braucht es eine spezielle Bewil- dass eine zu forsche Gangart des Bazl mit haben, auch weiterhin genutzt und bewilligt ligung, solche Flüge durchzuführen. Blick auf die Umsetzung der EASA-Vorga- werden können. Dafür wurde eine gemein- Als sich abzeichnete, dass für die älteren ben weder im Interesse der Industrie noch same Arbeitsgruppe SHA/Bazl ins Leben ge- Modelle (zum Beispiel SA315 Lama) kein im Interesse des Bazl liegt. rufen, die sich im Juli zu einer ersten Sitzung solches System zertifiziert würde, wurde Christian Hegner sicherte der SHA zu, dass trifft. Zudem wurde vereinbart, dass: kommuniziert, dass diese Helikopter unter die Heli-Sektion des Bazl Mitte Juni den 1. bereits zertifizierte Organisationen ihre einer Ausnahmeregelung CAT weiterflie- Rhythmus der Umsetzung bekannt geben Berechtigungen behalten und Anpassun- gen dürften. Die betroffenen Firmen haben und die Anliegen der SHA dabei berücksich- gen bei den Manuals nur nötig sind, falls in der Folge weiter in diese Helikopter inves- tigt werden. Gleichzeitig erhält die SHA die diese nicht den Vorgaben der EASA ent- tiert. Auch heute ist das Lama aus bestimm- Möglichkeit, sich zu diesem Umsetzungs- sprechen oder die speziellen Bedürfnisse ten Operationen nicht wegzudenken. Die plan konkret zu äussern und Anpassungs- der Helikopterunternehmen nicht berück- EASA hat dieses vernünftige Vorgehen nun vorschläge einzubringen. An der Sitzung sichtigt sind; abgelehnt. Hier muss für die Unternehmen wollte sich der Bazl-Direktor nicht auf 2. die Sektion Leichtaviatik, die seit Anfang eine Lösung gefunden werden. genaue Daten festlegen; er sicherte jedoch Jahr auch für die Aufsicht der Helikopter- dem Vorstand zu, dass ein individuell auf die flugschulen verantwortlich ist, im 2017 Christian Müller (Vorstandsmitglied SHA) Cockpit 07 2017 History 35 Vor 50 Jahren im «Cockpit»

Die S.A.N./Jodel D.140C Mousquetaire III bietet bis zu fünf Personen Platz und verfügt über einen geräumigen Gepäckraum.

in vierseitiger Bericht über den 27. Salon der Luft- und Raumfahrt in Paris-Le Bourget eröffnete das E«Cockpit» vor 50 Jahren. Zahlreiche neue Flugzeuge waren zu sehen wie etwa das russische Kurzstrecken- verkehrsflugzeug Jakowlew Jak 40, das amerikanische Kampfflugzeug General Dynamics F-111, der Kampf- helikopter Bell AH-1 Huey Cobra und das holländische Verkehrsflugzeug Fokker F.28 Fellowship. Blickfang der Handelsmesse war die 38 Meter hohe russische Träger- rakete mit aufgesetztem Wostok-Raumfahrzeug. Das Geschäftsreiseflugzeug Grumman Gulfstream II flog erstmals am Auf vier weiteren Seiten wurde die Geschichte der 2. Oktober 1966. 1967 lagen 60 Bestellungen vor und die ersten Flug- Jodel-Flugzeuge dargestellt, vom ersten Modell D.9 Bébé zeuge wurden im August ausgeliefert. von 1946 bis zum D.R.250 Capitaine von 1965. Ein Artikel war den 1967 eingestellten Fährflügen von England in die Schweiz gewidmet. Jahrelang waren englische Touristen samt ihren Autos mit Carvairs auf dem Luftweg in die Schweiz in die Ferien gereist.

Der Schweizer Lizenzbau des Mirage-Triebwerks Snec- ma ATAR war Thema eines Berichtes, gefolgt von der Schilderung des Erstfluges eines Absolventen der Fliege- rischen Vorschulung FVS. Die Karriere des Solothurner Flug pio niers Theodor Borrer (Brevet Nr. 39 von 1913) wurde ebenfalls in Erinnerung gerufen. Ein Blick in die Typensammlung: De Havilland D.H.98 Mosquito (Flug- zeug im Schnitt), Grumman Gulfstream II, Beechcraft

99, Siebel Si 202A Hummel und Grumman G-46 XP-50 Cockpit Archiv Fotos: (Galerie) waren hier zu finden. Das Aussengelände des Aérosalons Le Bourget beschränkte sich 1967 auf den Vorplatz vor der grossen Messehalle. Der übrige Platz diente Franz Wegmann noch immer dem Flugverkehr. 36 History Cockpit 07 2017 Messerschmitt Bf 109 F-4 in der Schweiz Ende einer Dienstreise Vor genau 75 Jahren verirrten sich zwei Messerschmitt Bf 109 F-4/R1 nach Bern-Belpmoos. Dies waren die ersten in der Schweiz internierten deutschen Jagdflugzeuge. Das Duo hatte zuvor an haarsträubenden Tiefflugeinsätzen über der britischen Kanalküste teilgenommen.

achdem im Sommer 1942 der Invasionsplan Englands für von Le Bourget aus Richtung Heimat ab. Bei widrigen Wetterbedin- die von der Royal Air Force arg gerupften deutschen Adler gungen verirrte sich das Duo. Als das Benzin zur Mangelware an Nnur noch Makulaturwert besass, gedachte das Dritte Reich, Bord mutierte, schwebten die beiden Deutschen zur Landung auf ihre an der Kanalfront überflüssig gewordenen Messerschmitt in einem ihnen unbekannten Flugfeld an. die Schlacht um Nordafrika zu werfen. Das bei München gelegene Martin Villing erinnerte sich anlässlich eines Besuchs des Ver fassers Luftzeugamt Erding war damit beauftragt, diese Bf 109 F tropen- im Sommer 1987: «Beim Ausrollen erblickte ich das Schweizer tauglich aufzupäppeln. Kreuz auf einem Segelflugzeug. Da wusste ich haargenau, wohin es mich verschlagen hatte.» Es lockt der Heimaturlaub Im Juli 1942 waren sieben dem Luftpark Le Bourget gehörende Einsatz an der Kanalfront Bf 109 F für den Umbau disponiert. Für die Verschiebung nach Die beiden in Bern-Belpmoos internierten Bf 109 F-4/R1 hatten München-Riem via Freiburg im Breisgau waren diese Maschinen ein pikantes Vorleben. Zum Jagdbomber modifiziert, waren diese dem Oberbefehlshaber Süd (OBS) Reserve zugeteilt. Die Über- Messerschmitt an der Kanalfront stationiert und führten teilweise führung der Messerschmitt lag in den Händen von Pilotenschü- haarsträubende Tieffliegerangriffe aus. Dies mit der Absicht, die lern der Ergänzungsstaffel 4 (West) des Jagdgeschwaders 5. Da Zivilbevölkerung an der Südküste Englands in Angst und Schrecken nur zwei Bf 109 F-4 bereitstanden, sollten im Grossraum Freiburg zu versetzen. wohnhafte Piloten als Vorhut vorausfliegen. Das schwäbische Duo Auf Anregung von General Hugo Sperrle – dem damaligen Ober- hatte Order, so lange auf dem süddeutschen Flugplatz auszuharren, befehlshaber der Luftflotte 3 – waren diese Nadelstiche als Vergel- bis die restlichen Messerschmitt folgten. Die freie Zeit hätten die tung für die verheerenden Raids der Royal Air Force auf deutsche Flugzeugführer zum Heimaturlaub nutzen dürfen. Städte gedacht. Dies war im März 1942 die Geburtsstunde für zwei In München-Riem wäre für den Pilotennachwuchs der deutschen Jagdbomber-Formationen, die jeweils als 10. Staffel in den Bestand Luftwaffe erstmal Feierabend gewesen. Der Sprung über die Alpen des Jagdgeschwaders 2 sowie des Jagdgeschwaders 26 integriert lag in den Händen von alten Hasen. Mit Tankstopps auf den italie- wurden. Die 10. (Jabo)/JG 2 operierte von Caen-Carpiquet aus und nischen Flugplätzen von Piacenza und Bari gelangten die nun als spezialisierte sich auf Angriffe gegen Schiffe sowie Hafenanlagen Bf 109 F-4 trop bezeichneten Flugzeuge auf den nordafrikanischen im Raum Brighton und Torquay. Ganz gleich ob Fischkutter, Scha- Kriegsschauplatz. Empfänger der ehemals an der Kanalfront einge- luppe oder ein mit Flabgeschützen bewehrtes Boot, den Bf 109 F-4/ setzten Messerschmitt waren die Jagdgeschwader 27, 53 sowie 77. R1 dieser Einheit war nichts heilig. Bis Ende Juni 1942 vernichtete diese Staffel nicht weniger als 20 Boote mit einem Total von 63 000 Ebbe im Tank Bruttoregistertonnen. Am späten Nachmittag des 25. Juli 1942 hoben der 24-jährige Feld- Tieffliegerangriffe auf Dörfer an der Kanalküste waren das tägliche webel Martin Villing und der 21-jährige Obergefreite Heinz Scharf Brot der in Saint-Omer-Wizernes stationierten 10. (Jabo)/JG 26. Ihre

Mit Morgennebel als Hintergrundkulisse präsentiert sich die am 25. Juli 1942 gelandete Bf 109 F-4/Z/R1 (Werknummer 7605/Stammkenn- zeichen PC+JY) «Blaue 10« auf dem Flugplatz von Bern-Belpmoos. Der Jagdbomber war zu einem früheren Zeitpunkt in Caen-Carpiquet stati- oniert und flog mit der 10. (Jabo)/JG 2 abenteuerliche Tieffliegerein- sätze gegen Schiffsziele im Raum Brighton und Torquay. Fotos: MHMLW, MHMLW Museum und historisches Material der LuftwaffeLuftwaffe, Dübendorf truppe zugeteilten Immatrikulationen J-715sowie J-716garnie flüge. Mitgrösster Wahrscheinlichkeit sinddievonderFlieger- F-4/R1 imSchweizer Dressbeschränktesich aufeinigeVersuchs- Bf 109E-7.EsbliebbeiderAbsicht. DerEinsatzderbeidenBf109 einem Jahr gelandeten Bf109F-4/R1gegendiegleicheAnzahlvon gertruppe. ZurSprache kamderAustausch derzweigenauvor 1943 trafensichGrippundMack mithohenOffizieren derFlie- In derFolge setzte einTauziehen um dieseMaschinen ein. Im Juli schmitt-Jagdbomber am6. März 1943. sein Stabsingenieur Herbert Mack, besichtigendiebeidenMesser- deutsche Luftattaché inderSchweiz,Major Helmuth Gripp,und diesem ZeitpunktdieMarkierungen derFliegertruppeerhalten.Der tiert. MitgrössterWahrscheinlichkeit habendieBf109F-4/R1 zu Unteroffizier Jakob Urech fürdenTransport nachEmmendemon- Abteilung (KTA) übernommen undunterLeitungvonAdjutant wurden dieBf109F-4/R1durchVertreter derKriegstechnischen militärischer BewachungaufdemBelpmoos.Am26.Februar 1943 Über einhalbesJahr verbliebenbeideMaschinen unterständiger Seilziehen umdieMesserschmitt Typenbezeichnung mitsichzog. DB 601Eingros sen Höhen ausgerüstet,wasdenSuffix «Z»inder mit einemGM-1-System zurLeistungssteigerungdesDaimler-Benz R1 (Werknummer 7605/Stammkennzeichen PC+JY)«Blaue10» 10. (Jabo)/JG 26.ImGegensatzzur«Weissen 9»wardieBf109F-4/Z/ Reparatur inSaint-Omer-Wizernes, demdamaligenLiegeplatzder gels eineBauchlandungausführen.Esfolgtezehnwöchige Band. Nach einemFeindflug musste derJäger wegenBenzinman- NW+KU) undspätere«Weisse 9»rollteam9.August 1941vom Die Bf109F-4/R1(Werknummer 7197/Stammkennzeichen einem ZSK244-Bombenzielgerätmodifiziert. Beide Maschinen warenmiteinemETC 500/IXbBombenträgerund Umrüstung zumJagdbomber dieBezeichnungBf109F-4/R1trugen. der SchweizinterniertenMesserschmitt gefertigt–dienachihrer Die Wiener Neustädter Flugzeugwerke(WNF)hattendiebeidenin Gebaut inWienerNeustadt klafften. auseinander Kriegs alltag im Sommer1942militärischeAnordnungenunddieRealität im ver sehen werdenmüssen.DerVorfall zeigt,wiefrappantschon lichen Stammkennzeichen anRumpf undTragflächenunterseiten führungsflug hättendieMesserschmitt wiedermitihrenursprüng- Bestand eines Kampfverbands ausgeschiedenwar. Für ihrenÜber- satzmarkierungen zuentfernen,nachdemeinFlugzeugausdem ner Reichsluftfahrtsministeriums (RLM)davon, sämtlicheEin- Eigentlich sprachendiedamalsgeltendenRichtliniendesBerli- JG 2gehörendauswies. den, diedenJagdbomber alsehemalszumBestandder10.(Jabo)/ 7605) «Blaue10»warenEinsatz-undVerbandsabzeichen vorhan- der 10.(Jabo)/JG 26.Auch beiderBf109F-4/Z/R1(Werknummer das komplettetaktischeKennzeichen sowiedasStaffel-Emblem «Weisse 9»besasswährendihrerLandungaufdemBelpmoosnoch Die vonHeinz Scharfpilotierte Bf109F-4/R1(Werknummer 7197) Weisungen missachtet die formidableFocke Wulf Fw190Aersetzt. bei der10.(Jabo)/JG 26ihreSchuldigkeitgetanundwurdendurch bahnanlagen sowieFabriken. ImJuli 1942hattendieBf109F-4/R1 ins Visier derMesserschmitt gerietenGasverteilstationen,Eisen- schliessend ihreZieleintensivmitBordwaffenfeuer. Besondersoft Piloten warfendabei250Kilogramm-Bombenabundbelegtenan- Heiri Stapferpubliziert. action» (ISBN978-0-89747-820-5) des«Cockpit»-Mitarbeiters Hans- Publications hatkürzlich den80-seitigenBand«Messerschmitt Bf109in Mehr überdieBf109:DeramerikanischeVerlag Squadron/Signal Hans-Heiri Stapfer Vögel erfolgte am28.Mai 1948. aufgemalt worden. DieAusserdienststellung derbeidenfremden trägt dieweisse BombealsStaffelmarkierung der10.(Jabo)/JG26. Die Bf109F-4/R1(Werknummer 7197/Stammkennzeichen NW+KU) Staffelabzeichen. (Jabo)/JG 2sowie daskleinaufderTriebwerksverschalung aufgemalte nummer 7605)«Blaue10»nochdastaktischenKennzeichen der10. haber Süd(OBS)Reserve gehörend, trägt dieBf109F-4/Z/R1(Werk- Obwohl fürdenÜberflugnach München-Riem zumOberbefehls- unter ständiger Bewachung abgestellt. Februar 1943ineinemHangaraufdem Flugplatz von Bern-Belpmoos Die beideninderSchweiz internierten Bf109F-4/R1waren bisEnde

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Bern: Die Dornier Do328 Jet C5-CGA der Gambischen Mid Africa Genf: Icelandair feiert zusammen mit Island das 80 Jahre Jubiläum Aviation traf nach wochenlangen Problemen mit Papieren und Über- seiner Luftfahrtgeschichte. Zu diesem Anlass wurde diese Boeing fluggenehmigungen endlich für einen Wartungsbesuch in Bern ein. 757-256 TF-FIR farblich neu eingekleidet. Das Flugzeug ist mit «Split Foto: Ian Lienhard Scimitar»-Winglets ausgestattet. Foto: Jean-Luc Altherr

Basel: Vom 9. bis 11. Mai führte Airbus Industries mit dem Proto- Sion: Die ATR 42 HB-AFF von ASL Airlines Switzerland aus Basel am typ des Airbus A350-1000 ein intensives Testprogramm auf dem 11. Mai in Sion. EuroAirport durch. Im Bild der A350-1041 F-WMIL am 10. Mai bei Foto: Joël Bessard einem seiner vielen Starts auf Piste 15. Foto: Dennis Thomsen

Zürich: Die A321-211 HB-JOI der Schweizer Germania beim Anflug auf Kloten bei schönstem Licht und Regenbogen. Foto: Christian Merz 39

Basel: Ab und zu, wie hier am 21. April, sind auf dem EuroAir- Grenchen: Dieser private finnische PC-12 NG (OH-DEN) landete port auch die Boeing B737-Frachter der spanischen Swift Air im Auf- am 27. April in Grenchen für einen Kurzaufenthalt von einer Stunde. trag von DHL Express anzutreffen. Und erfreulicherweise hat nun auch Auffallend die «Firebird»-Bemalung. die Boeing B737-476(SF) EC-MEY des Carriers zusätzlich die Farben Foto: Denis Rossé und den Titel des Integrators erhalten. Foto: Dennis Thomsen

Basel: Am 10. Mai fand sich überraschend der Boeing B787-800 Genf: Eine der letzten an Vueling ausgelieferten Airbus-Maschinen – Dreamliner 2-DEER der chinesischen Deer Jet in Basel ein. Die Ma- die A320-232SL (EC-MLE) – trägt die Farben von Disneyland Paris, um schine der chinesischen Privatjet-Chartergesellschaft ist nach der An- das 25-Jahre-Jubiläum des Freizeitparks zu würdigen. kunft aus Belgrad auf dem Vorfeld zu sehen. Foto: Dennis Thomsen Foto: Jean-Luc Altherr

Genf: Seit dem 1. Mai hat Qatar Airways die Boeing 787-8 gegen einen Airbus A350-941 auf der täglichen Verbindung zwischen Doha und Genf eingetauscht. Durch die höhere Anzahl Sitze können mehr Passagiere befördert werden. Foto: Jean-Luc Altherr 40 Gallery Cockpit 07 2017 41

Bild ganz oben: Sion: Die deutsche Charterairline Rhein-Neckar Air landete zum ersten Mal im Walliser Kantonshauptort mit einer Dornier 328. Foto: Joël Bessard

Bild Mitte: Zürich: Die Boeing B747-430 der Regierung von Oman beim Anflug auf Kloten. Foto: Simon Vogt

Bild unten: Genf: Seit dem 4. Mai fliegt Air Baltic wieder von Riga nach Genf mit der Boeing 737-300 (im Bild die YL-BBJ) und der B737-500. Air Baltic war von 2003 und 2011 mehrmals nach Genf geflogen. Foto: Jean-Luc Altherr

Grosses Bild links: Zürich: Stippvisite des privaten Airbus A340-313 des russischen Oligarchen Alisher Bourkhanovich Usmanov (daher die Registrie- rung M-IABU). Nach einem eintägigen Aufenthalt flog er zurück nach Nizza. Foto: Simon Vogt 42 News and Services Cockpit 07 2017 Lange Nachtschicht in Bern

Flughafen Bern-Belp, Donnerstagabend, kurz nach 22.30 Uhr: Eine Dornier Do328 von Skywork, aus Köln kommend, rollt ab der Piste zu ihrem Stand- platz. Es war die letzte Landung des Tages. Doch was normalerweise ein Zeichen dafür ist, dass Ruhe ein- kehrt, ist diesmal nicht der Fall. Im Gegenteil: Jetzt geht die Betriebsamkeit auf dem Berner Airport erst richtig los, zumindest für die Belagsarbeiter.

ereits vor einigen Jahren begann die Planung, um die drin- gend erforderliche Pistensanierung in Angriff zu nehmen. BDer Belag aus dem Jahr 1959 wurde unter den enormen Belastungen, welchen er tagtäglich ausgesetzt ist, allmählich brü- chig. So musste zum einen von Seiten des Flughafens eine Aktien- kapitalerhöhung vorgenommen werden, um mit den zusätzlichen Mitteln die Kosten von fünf Millionen Franken zu bewältigen; aber auch planerisch sind Belagsarbeiten einer Piste mit deutlich mehr Hürden verbunden als etwa bei einer Autostrasse. So wurden bereits im Herbst 2016 die Arbeiten an der Pistenbe- feuerung vorgenommen, damit die über 40-jährigen Halogen- leuchtmittel durch zeitgemässe LED-Lampen ersetzt werden können. Aber auch abseits der Piste hatten die Ingenieure viel zu rechnen und zu planen. Mitte Mai wurde nun die zweite Etappe der Pistensanierung am Flughafen Bern in Angriff genommen. Während der Nacht, jeweils von 23 bis 6 Uhr, wird die Piste mit einem neuen Belag versehen. Dafür stehen jede Nacht über 70 Mitarbeiter im Einsatz, um die Fräsen, Walzen und Lastwagen zu bedienen. In den Nächten von Samstag auf Sonntag und Sonntag auf Montag werden keine Arbeiten ausgeführt.

Um 6 Uhr betriebsbereit Für jede erdenk liche Panne wurde ein Notfallplan ausgearbeitet, damit der Flugbetrieb reibungslos über die Bühne gehen kann. Sollte beispielsweise eine der über 36 Tonnen schweren Fräsen ausfallen, steht ein Grosskran auf Abruf bereit. Für den Fall, dass die Zufuhrkette von neuem Belag unterbrochen wird, wird jeweils nur so viel Material entfernt, dass mit dem vorhandenen die ent- standenen Löcher wieder gestopft werden können. Für jedes noch so kleine Problem ist eine Lösung bereit, so dass kurz vor 6 Uhr die gereinigte und mit provisorischen Markierungen versehene Piste wieder dem Flugbetrieb übergeben werden kann. Bis zu diesem Zeitpunkt muss auch der Spezialbelag soweit abgekühlt sein, um den Belastungen der tonnenschweren Flugzeuge standzuhalten. Bis alle Arbeiten komplett abgeschlossen sind, die Piste rilliert (zum besseren Abfluss des Wassers) und die definitiven Markie- rungen angebracht sind, dauert es voraussichtlich noch bis Mitte Juli; danach sollte sich der Flughafen erst in 30 bis 50 Jahren wieder

Bilder: Ian Lienhard mit der Pistensanierung beschäftigen müssen. Die Nacht wird in Bern zum Tag: Die Piste wird umfangreich saniert, damit sie auch in den nächsten 30 bis 50 Jahren den Belastungen durch die Flugzeuge standhält. Ian Lienhard 43

Auf den Punkt gebracht Flugsaison fällt für Von Beat Neuenschwander Super Connie aus Eigentlich sollte der in Zürich-Kloten stehende Oldie-Airliner Super Con- stellation längst zu zahlreichen Airshows gestartet sein. Unerwartete technische Probleme führen jetzt aber dazu, dass die ganze Flugsaison ausfällt.

Pilotenausbildung – Finanzierungsmodell des Bundes lässt Fragen offen Das Gesetz über die Luftfahrt (Art. 103a) hält fest, dass der Bund die Aus- und Weiterbildung von Anwär- tern für die zivile Berufspilotenausbildung, für Flug- lehrer etc. finanziell unterstützt. Damit erhält die- se Ausbildung vom Bund endlich die Anerkennung, welche andern Studienlehrgängen längst zukommt. Der Bazl-Leitfaden vom 30. November 2015 regelt die Umsetzung. Eigenartig ist, dass die Unterstützung mit Geldern aus der Spezialfinanzierung Luftverkehr (BV86) erfolgt und nun mehrheitlich General Aviation, Leichtaviatik und Luftwaffe mit ihren Treibstoffzöllen die Finanzierung sicherstellen. Sonderbar ist auch, dass nicht der Pilotanwärter direkt unterstützt wird, sondern Foto: Jürgen Schelling Jürgen Foto: die vorgesehene Ausbildungsstätte. Sogar die Selek- Die ganze Flugsaison 2017 der «Super Connie» musste gestrichen werden. tion der vom Bund unterstützten Pilotenanwärter wird den Fluggesellschaften überlassen. Ungereimt: Der Bund hält im Leitfaden fest: «Die Subventionen die- ass an einem viermotorigen Flug- einräumt, haben sich die Verantwortlichen nen nicht der finanziellen Entlastung der Arbeitgeber. zeug-Klassiker mit Baujahr 1955 im- Anfang Juni entschlossen, die Flugsaison Deren bisherige Finanzierung an die Ausbildung der mer wieder etwas Ausserplanmässi- 2017 ausfallen zu lassen und die Zeit für D zukünftigen Arbeitnehmer bleibt bestehen.» ges geschieht, ist ganz normal. Jetzt führen die notwendigen Reparaturen zu nutzen. Nun wurde bekannt, dass die Swiss ihre finanzielle aber gleich zwei Vorkommnisse dazu, dass Alle geplanten Teilnahmen an Airshows in Ausbildungsunterstützung gestrichen hat, als die Bun- die am Flughafen Kloten stehende Lock- der Schweiz und im Ausland sind deshalb dessubventionierung eingeführt wurde. Weiter ver- heed Super Constellation ihre diesjährige abgesagt. Ausserdem ist ein Spendenfonds langt der Bund: «Die Ausbildung hat mehrheitlich in Flugsaison komplett ausfallen lassen muss. «Connie Fly» eingerichtet worden, um die der Schweiz zu erfolgen. Nur einzelne Module kön- So geriet kürzlich bei Rolltests in Kloten teuren Reparaturarbeiten durchführen und nen im Ausland absolviert werden.» Wie ist es nun, eine Bremse wegen Überhitzung in Brand. entgangene Ticketeinnahmen kompensie- wenn die neue Lufthansa Aviation School, welche Sie musste von der Zürcher Flughafenfeuer- ren zu können. vorwiegend in Deutschland und USA ausbildet, even- wehr gelöscht werden. Hierbei entstanden Weltweit gibt es ausser der 1955 gebauten tuell Grenchen verlässt? Man darf erwarten, dass das Schäden am Reifen und der Bremse, die nun Maschine nur noch eine weitere fliegende Bazl kontrolliert und korrigiert. Weiter ist zu hoffen, repariert werden müssen. Allerdings wur- Super Connie; die ist allerdings in Austra- dass die Aerosuisse nun rasch politischen Druck auf- de im Rahmen der Wartungsarbeiten auch lien stationiert. Derzeit dürfen vier Schwei- baut. Der Bund bezahlt, also soll er auch die Selektion festgestellt, dass an den Landeklappen der zer Kapitäne und ein Copilot die im Winter der Kandidaten verantworten, mit seinem bewährten Maschine einige Anlenkungen korrodiert in Kloten und im Sommer in Basel-Mul- System «Sphair». Die Subventionen sind direkt an die sind. Diese gewährleisten das Ein- und Aus- house stationierte Super Connie fliegen. ausgewählten Pilotenanwärter auszurichten und zwar fahren der Landeklappen im Flügel und ge- Die Bildung der SCFA ist dem Einsatz flug- an Schweizer Kandidaten. Und die Ausbildungsstellen ben diesen auch Halt. begeisterter Schweizer Privatleute zu ver- haben die Weisungen strikte einzuhalten. Das Maintenance-Team der Super Constel- danken: Im Frühjahr 2000 gründeten sie Ziel des Gesetzes war, möglichst vielen Anwärtern lation Flyers Association (SCFA) als Halter den Verein in Basel mit dem Ziel, eine Super aus der Schweiz den Pilotenberuf zu ermöglichen und der Maschine hat zunächst versucht, diese Connie zu erwerben, flugfähig zu machen einem künftigen Mangel an gutem Personal in der betroffenen Anlenkungen als Ersatzteile und später in der Schweiz mit Passagieren Schweizer Luftfahrt entgegenzuwirken. Diese Vorgabe aufzutreiben. Das gelang jedoch nicht und zu betreiben. Heute widmen sich rund 3000 ist einzuhalten und dem festgelegten Ziel ist konse- deshalb müssen sie völlig neu angefertigt SCFA-Mitglieder, unterstützt von Sponso- quent nachzuleben. werden. Das ist sehr aufwändig und dauert, ren wie dem Uhrenhersteller Breitling, dem da auch das Bundesamt für Zivilluftfahrt Erhalt ihres Oldie-Airliners. Der Autor ist profunder Kenner der Schweizer Luftfahrt (Bazl) diese neuen Teile erst abnehmen und und erfahrener Pilot. deren Einbau dann zertifizieren muss. Da Der Inhalt dieser Kolumne widerspiegelt die Meinung des Verfassers und die SCFA der Sicherheit höchste Priorität Jürgen Schelling muss nicht mit der Haltung der Redaktion übereinstimmen. 44 Zürich – 18. Destination in Europa für Air China

Mit dem Slogan «Your world, our flights» wirbt die staatliche Air China für ihre Flüge nach Peking. Seit dem 7. Juni fliegt sie von der chinesischen Millionenmetropole nach Zürich, ihre 18. europäische Verbindung. Bereits seit vier Jahren steuert sie ab Peking den Flughafen Genf an.

hen Ge, General Manager von Air China in Zürich, sieht in der neu- Cen Destination grosses Potenzial. «Ich möchte so schnell wie möglich täg- lich nach Zürich fliegen», erklärte der Chi- nese am Tag der ersten Landung in Zürich. Am liebsten mit einem «Dreamliner» – die Boeing B787-9 ist das Paradepferd in der 623 Maschinen umfassenden Flotte von Air China. Vorläufig wird aber nach Zürich eine A330-200 mit 28 Sitzen in Business Class und 199 in der Economy Class eingesetzt.

Seit vier Jahren nach Genf Air China ist gemäss Chen Ge seit vier Jah- ren erfolgreich auf der Strecke Peking–Genf unterwegs (der Erstflug erfolgte am 7. Mai 2013). Dreimal wöchentlich wird der zweit- grösste Flughafen der Schweiz angeflogen. Zu den Auslastungszahlen waren allerdings keine Angaben erhältlich. Air China fliegt viermal wöchentlich mit einem Airbus A330-200 von Peking nach Zürich. Der Im Fokus hat Chen Ge Schweizer Geschäfts- Erstflug erfolgte am 7. Juni. Unten: chinesische Flight Attendants in den roten Uniformen. leute. Dank des Freihandelsabkommens zwischen der Schweiz und dem Reich der Mitte haben bereits 43 chinesische Firmen Niederlassungen in der Schweiz und etabliert, die China Commercial Bank steht Der Flughafen Peking (Beijing Capital Inter- Schweizer Betriebe haben in den letzten gemäss Chen Ge «in den Startlöchern». Die national Airport) liegt 29 Kilometer nordöst- Jahren 20 Milliarden Franken in China in- Kombination Tourismus/Business sieht der lich vom Stadtzentrum Pekings. Er ist mit vestiert. chinesische Flugmanager als Basis für den einem Passagieraufkommen von 90 Millio- Erfolg an. Viele chinesische Fluggäste wür- nen (2016) der grösste Flughafen Chinas und Interesse am Finanzplatz den über Zürich in die Schweiz einreisen Asiens und nach Atlanta der zweitgrösste Auch wenn Chen Ge betont, dass die und über Genf wieder ausreisen oder um- Flughafen der Welt. Er verfügt über drei Ter- Schweiz für die Chinesen «eine Traum- gekehrt. minals. Die Code-Share-Flüge von Air Chi- destination» darstelle, dürfte dies kaum Dank eines Code-Share-Abkommens – Air na und Swiss führen in den Terminal 3, der der Grund sein, weshalb Air China nach 18 China ist wie die Swiss Star Alliance-Part- vom Starachitekten Norman Foster entwor- Jahren Abwesenheit wieder nach Zürich nerin, dies seit 2007 – gibt es flexible Flug- fen wurde. Der Terminal gilt als das grösste fliegt. Der Finanzplatz Schweiz (und damit angebote und schnelle Verbindungen zu den Gebäude der Welt. Air China hat letztes Jahr in erster Linie Zürich) geniesse einen enor- anderen 18 europäischen, von Air China an- 59,2 Millionen Passagiere transportiert. men Stellenwert, weiss Chen Ge. Die China geflogenen Destinationen wie etwa Stock- Construction Bank hat sich schon in Zürich holm, Paris, Rom oder London. Patrick Huber hebt ab Kindermuseum D Foto: zvg VBS Rega-Flugzeuge fürVBS? ten desStaatsekretariates für Migration(SEM) zurVerfügung gestelltwerden. werden. Diebeiden Maschinen könntenzudemauchfür Rückschaffungen zuGuns- Ausbildungsmodule imAusland und Einsätzekönntenselbstständig durchgeführt rophenhilfekorps unterstütztwerden, schreibtdasVBS.Transporte fürDetachemente, Bürgern zeitnah erbrachtundhumanitäreHilfsaktionen(HUMRO) sowiedasKatast- künftig Rückführungen undmedizinischeEvakuierungen (MedEvac) vonSchweizer verzichtet unddasFlugzeugverkauft werden.MitdenbeidenFlugzeugenkönnten zeuge derRega –inklusivemedizinischeEinrichtung –kannaufdieseWerterhaltung Avionik undKabine investiertwerden.Durchden Kauf derbeiden gebrauchtenFlug- dienstes desBundes (LTDB) rund2bis3MillionenFranken indie Modernisierung von täten, sodasVBS.Ende2018müssteninFlugzeugBeech1900D desLufttransport- und insbesonderebeiderArmeebesteheeingrosserBedarffür Lufttransportkapazi- träumen vomPilotendaseinhochüberden worfen werden,lassenDrachensteigen, täglichen Spiel. SiewollenindieLuft ge- Kindern, inihrenZimmernundihremall- spiegelt sichauchindenWünschen von Der alteMenschheitstraum vomFliegen nur Träume zumFliegengebracht. ihren Experimentierstationenwerdennicht den. IndieserinteraktivenAusstellung mit Fluggeräte wartendarauf,entdecktzuwer- laden zumTräumen einundverschiedene fliegende Spielsachen. Kinderbuchhelden te mitVorbildcharakter ausderNatur sowie der Freizeit ausüben.Ausgestellt sindObjek- tinnen undPiloten,dieihreLeidenschaftin begegnen Luftfahrtpionieren, Berufspilo- in Baden inluftigeHöhen. in Baden sich dasSchweizer Kindermuseum «Der Traum vom Fliegen»begibt Mit derneuenSonderausstellung Die kleinenundgrossenBesucher menschliche Wunsch ist,zufliegen. ie Schauzeigt,wievielfältigder D ten FlugzeugedesTyps BombardierCL-604 Millionen Franken beantragen.BeimBund schaft 2018mit einem Rüstungskredit von13 sen. DasVBSwilldenKauf mitderArmeebot- des Lufttransportdienstes desBundes ablö- (im Bild)sollendasFlugzeugBeech1900D der Rega informiert.Diebeidengebrauch- www.kindermuseum.ch bis 31.Dezember2018.Weitere Infos: Die Ausstellungdauertvom24.Juni2017 gen ergänzt. chenenden, Ferienkurse undFührun- wird durchAktivitätenandenWo- Die Ausstellung imKindermuseum helden. ge undBildervonfliegendenSuper- den sichMobiles, Drachen,Flugzeu- Wolken –undimKinderzimmerfin- zur BeschaffungzweierFlugzeuge Chef VBSüberdieVerhandlungen er Bundesrat wurdeMitteMai vom

klärung unterzeichnet. sche ASL Aviation Group eineAbsichtser- me vonzehnEinheitenhatbereitsdieiri- eingesetzte Gerätarbeiten.Für dieAbnah- zuverlässiger alsdasbisherbeiderC-130 um 65ProzentleichtereSystem sollzudem tierungssystem besondershilfreichist.Das Gebieten mitihremhochauflösendenKar- gel erkenntundbeiEinsätzeninentlegenen Honeywell, dasTurbolenzen, BlitzeundHa- das 3D-Wetterradar IntuVue RDR-4000von durchführen. Getestetwerdensollzudem vor allemAbnahme-undZulassungsflüge litärversion C-130JentstandenePrototyp kommenden Monaten soll derausMi- stellers problemlosverlaufensein.Inden ernde FlugsollnachdenAngabendesHer- flug gestartet.DerrunddreiStunden dau- 25. Mai inMarietta, Georgia,zumJungfern- heed Martin LM-100Super Hercules istam Die fürdenzivilenBetriebbestimmteLock- Martin LM-100JMartin Erstflug derLockheed klärer R-2109. Mirage-Jäger J-2313, dahinter derMirage-Auf- Im Vordergrund dervon denStützen geholte platzes. bei derRUAG aufderNordseite desFlug- die J-2313zukünftigimFreien diePassanten gut geschütztimBremshaussteht,begrüsst raden. Während dieR-2109auchinZukunft ten imCockpit)nebenseinenneuenKame- rollte auseigenerKraft(mitdemPräsiden- tar desMVB. DerAufklärer R-2109desMVB eigenen Fahrwerk undgehörtzumInven- zes Buochs. Nun stehteswiederaufdem fest verankert)aufderSüdseite desFlugplat- Jahre langinderLuft (allerdingsamBoden R-2313 übernehmen.DasFlugzeugwar14 Präsident Ferdinand Meyer dieMirageIIIS des MiragevereinsBuochs MVFkonnte Anlässlich derMitgliederversammlung Mirageverein Buochs Zweite Mirage fürden FW AM

Foto: Franz Wegmann 45 46 Flughafen Wien ausgezeichnet Der Flughafen Wien ist in der Kategorie 15 bis 25 Millionen Passagiere für seine hohe Service- qualität ausgezeichnet worden. Dazu wurde ein neues Flughafen- hotel in Betrieb genommen.

er internationale Dachverband der Flughafenbetreiber «Airport Coun- Dcil International» (ACI) zeichne- te den Flughafen Wien in der Kategorie «Europa: 15 bis 25 Millionen Passagiere» für seine hervorragende Servicequalität mit dem ASQ-Award in Gold aus. Am 24. Mai überreichte die Generaldirektorin des

ACI, Angela Gittens, die Auszeichnung im Zussner Franz Foto: Rahmen eines Festaktes. Ausgewertet wurde Das «Moxi», das neue Hotel am Flughafen Wien. eine Umfrage unter 600 000 Passagieren an mehr als 300 Flughäfen in 84 Ländern zu ver- Viel Bewegung in Wien Cargo Centers wurden rund 20 Mio. Euro schiedenen Kategorien wie Orientierung, Neue Airlines, wie Volotea (Nantes, Mar- in den ersten drei Monaten 2017 investiert. Sicherheitskontrollen, Food & Beverages, seille, Genua), Flybe (London-Southend), Am Flughafen Malta, an dem Wien beteiligt Airport-Einrichtungen und Gesamtzufrie- S7 und UTAir (Moskau), Germania (Ros- ist, wurden für Terminalumbauten und die denheit. «Dass wir nach dem 4-Stern-Prädi- tock) sowie Destinationserweiterungen Errichtung einer Trafostation fast sechs Mil- kat und der dreifachen Auszeichnung zur durch Eurowings und AUA (Los Angeles, lionen Euro ausgegeben. Mitte April 2017 besten Airport-Mannschaft von Skytrax Hongkong) kompensieren den Rückgang wurde das neue «Moxy-Hotel» am Flugha- auch noch den goldenen ASQ-Award von der Niki (Air Berlin)-Flüge durch die Um- fen Wien eröffnet, nicht ganz low-cost, aber ACI entgegennehmen durften, macht uns strukturierung fast gänzlich. Für Grund- doch relativ günstig für den Standort. besonders stolz», betonen die beiden VIE- stücksankäufe zur Entwicklung von Im- Vorstände Günther Ofner und Julian Jäger. mobilienprojekten und den Ausbau des Air Franz Zussner In dünner Luft Dünn ist die Luft, in der sich Allein in den vergangenen zehn Jahren ha- Spanien gegründet wurden, 17 Airlines, bis ben 33 Fluggesellschaften entweder ihre heute aktiv zu bleiben. Die älteste noch flie- Spaniens Fluggesellschaften Aktivität beendet, sind in Konkurs gegan- gende Airline ist Iberia, die erstmals 1927 bewegen, denn sie überleben gen oder fusio nierten mit anderen Anbie- den Flugbetrieb aufnahm. Bis 1969 war sie nicht sehr lange: Eine Studie gibt tern. Der grösste Einbruch ist auf die Finanz- ohne Konkurrenz, dann kamen Naysa auf und Wirtschaftskrise 2008 zurückzuführen. den Kanaren, die inzwischen 48 Jahre alt ist, Aufschluss darüber, wie lange Air- sowie Air Europe und Swiftair, die beide 31 lines in welchen Ländern aktiv Finanzkrise trieb Airlines in den Ruin Jahre verzeichnen. Hart getroffen hat es Spanien, was sich in Im Europavergleich haben auch Italien, sind. Untersucht wurden 835 Flug- der heimischen Luftfahrt mit einem star- Belgien, Griechenland und Schweden mit gesellschaften. Gut schneidet die ken Einbruch der Nachfrage bemerkbar ihren Fluggesellschaften wenig Glück, was machte. Etliche durchaus bekannte spani- die Überlebungsfähigkeit betrifft. Deutsch- Schweiz auf Rang drei ab. sche Airlines erwischte es in der Krise – Air land, Frankreich und Grossbritannien sind Comet (1996 bis 2009), Clickair (2006 bis die Länder mit den ältesten Fluggesellschaf- n Spanien, so die Studie des renommier- 2009) oder Spanair (1986 bis 2012). Schon ten, im Schnitt sind noch 34 und 40 Prozent ten Charterflug-Brokers Europair, haben 1999 musste die 1948 gegründete Aviaco der Airlines aktiv. Am tragfähigsten scheint Iin den vergangenen 90 Jahren 63 Air- die Segel streichen. die Luft über Portugal zu sein: Hier fliegen lines ihren Flugbetrieb einstellen müssen. Die kürzeste Lebensdauer unter den spa- noch 58 Prozent der gegründeten Airlines. Das durchschnittliche Lebensalter einer Ge- nischen Gesellschaften erlebte die South Gut positioniert ist die Schweiz: Sie liegt wie sellschaft betrug acht Jahre. Die nach 1980 Atlantic Airways: gerademal ein Jahr von Portugal an dritter Position. gegründeten Airlines kommen im Schnitt 2000 bis 2001. Immerhin schafften es von sogar nur auf sechs Jahre an Lebensdauer. den 80 Fluggesellschaften, die jemals in Rolf Müller 47

sonntags. Angesprochen werden sol- nie Aer Lingus das Ergebnis nach oben Learjets mit der Übergabe des 100. len vor allem Gäste, die von Rostock getrieben hatte. Ohne diesen Effekt Learjets 75 an Leggett & Platt Incorpo- aus auf eine Ostsee-Kreuzfahrt wol- wäre der Gewinn um sechs Prozent rated gefeiert. Damit hat sich die Be- News len. Die Flughafenfeuerwehr hiess die gestiegen. CP darfseinschätzung, die der umtriebige deutschen Fluggäste beim Hinflug in Visionär und Ingenieur William P. Lear Schweiz Kloten willkommen (Bild). CP Neuer Flughafen in den Anfängen abgegeben hatte, je- auf Kreta geplant doch von vielen angezweifelt wurde, nun, 39 Jahre nach seinem Tod, als Swiss erhält erste C300 International Wegen des boomenden Tourismus richtig erwiesen. und setzt sie ab Genf ein will die griechische Regierung ei- Dass der weltweit erste Business-Jet, nen Grossflughafen auf der Insel Kreta damals noch unter der Bezeichnung Easy Jet mit schwachem bauen lassen. Den vorläufigen Auf- SAAC-23, in Zusammenarbeit mit FFA Resultat trag für den Bau und die Pachtung AG, Altenrhein, entstand, ist heute von 54 Prozent des neuen Airports hat wenig bekannt. Übernommen wurde Die Schwäche der britischen Wäh- ein griechisch-indisches Konsortium denn auch der komplette Flügel der rung und die späten Osterferien ha- (Terna-GMR) bekommen. Der griechi- P-16. Mit dem Abschluss der Konst- ben die Billigfluggesellschaft Easy Jet sche Staat wird 46 Prozent der Flugha- ruktionsphase entschied sich Lear für im Winter tief in die roten Zahlen ge- fenanteile halten. Der Grossflughafen den Fabrikationsstandort USA, wo der bracht. Im ersten Geschäftshalbjahr nahe Kastelli im Südosten der Ha- schnittige Business-Jet als Learjet 23

Foto: Swiss Foto: bis Ende März fiel der Verlust unter fenstadt Heraklion könnte frühestens am 7. Oktober 1963 erstmals abhob dem Strich mit 192 Mio. Pfund (248 Mitte 2019 fertig sein. CP und am 31. Juli 1964 die Zulassung er- Sie trägt das Kennzeichen HB-JCA und Mio. Fr.) 13-mal so hoch aus wie ein hielt. AM seit Freitag, 26. Mai, gehört sie offi- Jahr zuvor. Der Umsatz wuchs indes Luftraum nach Qatar ziell der Swiss: Die Lufthansa-Tochter aufgrund eines deutlich ausgeweite- gesperrt Erste Auslieferung hat in Montreal ihre erste Bombardier ten Flugangebots um 3 Prozent auf der B737 MAX-8 C-Series CS300 (Bild) in Empfang ge- 1,8 Mrd. Pfund. CP Ägypten, Bahrain, Saudi-Arabien nommen. Das Flugzeug wird ab dem und die Vereinigten Arabischen Emi- Die malayische Billigfluggesellschaft 1. Juni reguläre Flüge ab Genf durch- Easy Jet will 450 Piloten rate haben ihren Luftraum für Qa- Malindo Air hat als erste Airline welt- führen. Swiss hat damit bereits acht rekrutieren tar Airways gesperrt und Flüge weit die erste Linienmaschine des CS100 und eine CS300 in ihrer Flotte. nach Katar verboten. Ägypten, Bah- Typs Boeing 737-Max-8 entgegen- Zwei weitere CS100 sowie 19 weitere Weil Easy Jet konstant wächst, hat sie rain, Saudi-Arabien und die Vereinig- genommen. Die Erstauslieferung gilt CS300 folgen. CP eine Rekrutierungskampagne gestar- ten Arabischen Emirate haben am 5. als äusserst wichtiger Meilenstein im tet und kündigt 450 neue Pilotenstel- Juni ihre diplomatischen Beziehun- Max-Programm des amerikanischen Flughafen Zürich: len an. Teil dieser Kampagne mit dem gen zu Katar abgebrochen. Jemen und Flugzeugbauers. CP Tschudin für Conrad Namen «For the love of Flying» ist die Malediven schlossen sich an. Am auch Easy Jets Amy-Johnson-Flying-In- stärksten betroffen ist Qatar Airways, Griechenland will seine Die Flughafen Zürich AG hat die itiative, mit welcher der Anteil weibli- die wegen des gesperrten Luftraums F-16 modernisieren Nachfolge des Chief Operation Of- cher Piloten gesteigert werden soll. CP Umwege fliegen muss. CP ficer Stefan Conrad geregelt. Stefan Um die Zeit bis zur Entscheidung eines Tschudin (49), Leiter Lärm und Verfah- Es wird immer enger Joachim Hunold wieder neuen Kampfflugzeuges zu verlän- ren, wird per 1. Oktober zum neuen für die Air Berlin bei der Air Berlin gern, will die Griechische Luftwaffe COO und Mitglied der Geschäftsleitung ihre F-16 Block 52+-Flotte moderni- der Flughafenbetreiberin ernannt. CP Die hochverschuldete Fluggesellschaft Sechs Jahre nach seinem Rücktritt sieren. Mit der Auslieferung von bis Air Berlin braucht eine neue Strategie als Air-Berlin-Chef führt Joachim Hu- zu 100 F-35 an die türkische Luftwaffe Flughafen Zürich betreibt für einen Weg aus der Krise. Ihr Gross- nold nun übergangsweise den Ver- in den kommenden Jahren sieht sich weiteren Airport in Chile aktionär Etihad verfolgt das Ziel einer waltungsrat der Airline. Der 67-jährige Griechenland zu diesem Schritt genö- gemeinsamen Ferienfluggesellschaft übernimmt den Posten, bis ein Nach- tigt. CP Die Flughafen Zürich AG gewinnt die von Air Berlin und Tuifly nicht wei- folger für Hans-Joachim Körber gefun- Konzession für den Ausbau und Be- ter, wie die arabische Fluggesellschaft den sei. Körber legt sein Mandat aus trieb des internationalen Flughafens mitteilte. Zuvor hatte der Tui-Konzern Altersgründen nieder. CP Diego Aracena in Iquique im Norden bekanntgemacht, dass die Verhand- von Chile am Rande der Atacama- lungen über das geplante Joint Ven- Irkut MC-21 absolviert wüste. Mit dem Zuschlag sichert sich ture nicht fortgeführt würden. CP Jungfernflug A-port Chile S.A. das Recht für den Ausbau und den Betrieb des Flugha- Cathay Pacific streicht Russlands neuer Kurz- und Mittelstre- zvg Foto: fens über das Ende der bestehenden 600 Jobs ckenjet Irkut MC-21-300 hat am 28. IATA: es wird wieder Konzession hinaus, welche im März Mai im sibirischen Irkutsk den Erstflug mehr geflogen 2018 endet. Die neue Konzession Bei Cathay Pacific und ihrer Tochterge- absolviert. Der Hoffnungsträger der weist eine verkehrsabhängige, varia- sellschaft Cathay Dragon werden am russischen Luftfahrtindustrie hielt sich Die Nachfrage nach Flügen ist unge- ble Konzessionsdauer von erwarteten Hauptsitz der Airline-Gruppe in Hong- während rund 30 Minuten in der Luft brochen. An der IATA-Jahresversamm- 18 bis maximal 25 Jahren auf. CP kong bis Ende des Jahres 600 Stellen auf. Die von zwei elektronisch gere- lung in Cancun standen die Innova- gestrichen. Betroffen sind rund 190 gelten Getriebefans des Typs Pratt tion im Flugzeugbau wie auch der Erstflug von Germania Mitarbeitende im Management und & Whitney PW1431G angetriebene vergleichsweise günstige Erdölpreis nach Rostock 400 Stellen ohne leitende Funktion. MC-21 ist zu 40 Prozent aus leich- im Fokus. Iata-Generaldirektor Alex- Der Abbau betrifft 25 Prozent der Ma- ten Verbundwerkstoffen gefertigt andre de Juniac prognostizierte für das Bis am 29. September fliegt Germa- nagementstellen. Nicht betroffen ist und vermag maximal 211 Passagiere laufende Jahr ein Passagierwachstum nia von Zürich nach Rostock – zwei das fliegende Personal, das aber auf- aufzunehmen. Für den Zweistrahler von 7,5 Prozent. Jeden Tag setzen sich Mal pro Woche, jeweils freitags und gerufen ist, seinen Beitrag zu mehr Ef- liegen derzeit 162 Bestellungen und etwa 11 Mio. Menschen in ein Flug- fizient und Produktivität zu leisten. CP 128 Optionen von vornehmlich russi- zeug. Was vielen Airlines zurzeit et- schen Unternehmen vor. Die Erstaus- was Rückenwind gibt, ist die Erholung Ryanair mit weiterem lieferung an Aeroflot soll 2019 erfol- des Frachtmarkts. Auch da wird nach Glanzresultat gen. AM sieben dürren Jahren mit einer Stei- gerung der Transportmenge um etwa Ryanair meldet für die ersten 12 Mo- 3000. Learjet 7,5 Prozent kalkuliert. Die Nordameri- nate einen Gewinn von gut 1,3 Milli- ausgeliefert kaner erwirtschaften letztes Jahr mehr arden Euro. Das sind zwar fast 16 Pro- als 15 Mrd. Dollar Gewinn – so viel zent weniger als im Vorjahr, als der Bombardier hat am 2. Juni in Wichita/ wie alle europäischen und asiatischen

Foto: zvg Foto: Verkauf der Beteiligung an der Flugli- Kansas die Auslieferung des 3000. Airlines zusammengenommen. CP 48 HB-Register Cockpit 07 2017

Schweizerisches Luftfahrzeugregister 1. bis 31. Mai 2017

Handänderungen Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Eigentümer / Halter Standort 31.05.2017 HB-1759 LS 4 4458 1984 Neukom Peter, Neunkirch Ausland 10.05.2017 HB-2340 DG-800 B 8-117B46 1998 Krebs Johann Friedrich, Biglen Bern-Belp 23.05.2017 HB-2399 Ventus-2cM 143 2004 Müller Bernd, Niederuzwil Winterthur 22.05.2017 HB-3332 Ventus-2C 69 2001 Sommer-Ruefli Annemarie / Sommer Langenthal Heinrich, Rüedisbach 03.05.2017 HB-DVD Gardan GY-80-180 192 1966 Work Trans Trading GmbH / Kovacs Lommis Peter, Binz 03.05.2017 HB-EIJ MS 505 263 1945 Vondruska Reiner / Verein der Sitterdorf Freunde des Fieseler Storch, Oetwil am See 29.05.2017 HB-FOW Pilatus PC-12/45 411 2001 Future Wings AG, Zug Buochs 01.05.2017 HB-FWC Pilatus PC-12/47E 1702 2017 COOL Aviation Switzerland SA / TAG Genève-Cointrin Aviation SA, Genève 04.05.2017 HB-IPT Airbus A319-112 727 1997 Wells Fargo Bank Northwest / Swiss Zürich International Air Lines Ltd, Basel 04.05.2017 HB-IPU Airbus A319-112 713 1997 Wells Fargo Bank Northwest / Swiss Zürich International Air Lines Ltd, Basel 04.05.2017 HB-IPX Airbus A319-112 612 1996 Wells Fargo Bank Northwest / Swiss Zürich International Air Lines Ltd, Basel 04.05.2017 HB-IPY Airbus A319-112 621 1996 Wells Fargo Bank Northwest / Swiss Zürich International Air Lines Ltd, Basel 17.05.2017 HB-KJB Cirrus SR22 3484 2009 Kasi Aviation AG / Albis Wings, Hau- Hausen am Albis sen am Albis 29.05.2017 HB-LSC Piper PA-34-220T 34-8333004 1982 Senecair SA, Montreux Ecuvillens 09.05.2017 HB-OQG Piper PA-28-151 28-7415089 1974 Grauer Christina / Verein «Hummeli Speck-Fehraltorf Flyers», Bäretswil 17.05.2017 HB-PCZ Piper PA-28-181 28-7890529 1978 Airmatec AG, Belp Bern-Belp 29.05.2017 HB-PDH Piper PA-28-181 28-7990159 1978 Burgstaller Rudolf / beltec.aero Grenchen GmbH, Schaffhausen 09.05.2017 HB-PIK Piper PA-28R-201T 28R- 1978 PIK-AIR Sàrl, Bassins Genève-Cointrin 7803343 02.05.2017 HB-QHP Wörner NL-STU/1000 1076 2002 Association Fribourg, Sommentier Domdidier 05.05.2017 HB-QLX Lindstrand LBL 69X 1106 2006 Erni Ballon GmbH, Oberhasli Oberhasli 08.05.2017 HB-QNB Kubicekˇ BB45Z 535 2007 Erni Ballon GmbH, Oberhasli Nürensdorf 12.05.2017 HB-QOB Special Shape (Colt Flying 1828 1991 Air Engiadina AG / Ballonclub A1, Härkingen Hut) Härkingen 12.05.2017 HB-QOC Special Shape (Colt Flying 1938 1991 Air Engiadina AG / Ballonclub A1, Härkingen Shuttlecock) Härkingen 09.05.2017 HB-QTZ Cameron Z-105 11635 2012 Galley Pierre / Blue Sky Ballooning, Neyruz FR Neyruz FR 18.05.2017 HB-QZZ Fire Balloons G 34/24 1606 2014 Kradolfer Walter / Ballon Blatten Münchwilen TG GmbH, Oberhofen TG 19.05.2017 HB-YHT Brändli BX-2 084 1997 Gebert Rechtsanwälte AG, Bern Lugano 16.05.2017 HB-YKK Urban UFM 13 2/13 EXP 2001 Indermühle Daniel / Yankee-Kilo-Kilo, Thun Amsoldingen 16.05.2017 HB-ZEP Eurocopter EC 120 B 1336 2002 Heli-Lausanne SA, Lausanne Lausanne- La Blécherette 05.05.2017 HB-ZHO Aérospatiale AS 350 B 1009 1978 Heli Partner AG / Airport Helicopter Lommis AHB AG, Neudorf 05.05.2017 HB-ZTI MDD 500N LN071 1995 Wamister Urs / Helialpin AG, Alten- St. Gallen- rhein Altenrhein 49

Löschungen Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Eigentümer / Halter Standort 12.05.2017 HB-AFR ATR 72-201 195 1990 ASL Airlines (Switzerland) AG, Basel-Mulhouse Bottmingen 12.05.2017 HB-FRP17 Pilatus PC-12/47E 1700 2017 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 08.05.2017 HB-FRQ17 Pilatus PC-12/47E 1701 2017 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 10.05.2017 HB-FRU17 Pilatus PC-12/47E 1705 2017 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 16.05.2017 HB-FRV17 Pilatus PC-12/47E 1706 2017 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 19.05.2017 HB-FXJ Pilatus PC-12/47E 1627 2016 Aircraft Service Network (ASN) Suc- Genève-Cointrin cursale de RUAG Suisse SA, Meyrin 11.05.2017 HB-IJX Airbus A320-214 1762 2002 CIT Aerospace Internation / Swiss Zürich International Air Lines Ltd., Basel 26.05.2017 HB-JGL Gulfstream 200 193 2008 G200 Aviation / TAG Aviation SA, Genève-Cointrin Genève 17.05.2017 HB-JLL Cessna 750 750-0004 1996 Zogbi Luciano, St-Sulpice VD Genève-Cointrin 29.05.2017 HB-JMK Airbus A340-313 0169 1997 GOAL Verwaltungsgesellschaft mbH Zürich & Co. / Swiss International Air Lines Ltd., Basel 03.05.2017 HB-QFJ Cameron V-65 4542 1999 Hunziker Beat, Oberkulm Oberkulm 15.05.2017 HB-SDU Diamond DA 40 40.248 2002 Rennhard Christoph, Roggliswil Bressaucourt 11.05.2017 HB-UCE AA-5A AA5A-0054 1975 Francey Bernard, Léchelles Ecuvillens 09.05.2017 HB-VOU Cessna 560XL C-560-5070 2000 Sky Finance AG / Premium Jet AG, Bern-Belp Zürich 30.05.2017 HB-ZJS Robinson R44 II 12416 2008 Würth Steffen / Valair AG, Sitterdorf Sitterdorf 16.05.2017 HB-ZJV Eurocopter AS 350 B3 3795 2004 Zogbi Luciano, St-Sulpice VD Lausanne- La Blécherette 02.05.2017 HB-ZTK Airbus Helicopters AS 350 B3 8318 2016 Helitrade AG, Chur Locarno Eintragungen Datum Immatrikul. Typ Werk-Nr. Bauj. Eigentümer / Halter Standort 23.05.2017 HB-2608 DG-808 C 8-405B304X66 2009 Progin Philippe, Morlon Gruyères 05.05.2017 HB-FRW16 Pilatus PC-12/47E 1707 2017 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 04.05.2017 HB-FSC17 Pilatus PC-12/47E 1713 2017 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 05.05.2017 HB-FSD17 Pilatus PC-12/47E 1714 2017 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 12.05.2017 HB-FSE17 Pilatus PC-12/47E 1715 2017 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 12.05.2017 HB-FSF17 Pilatus PC-12/47E 1716 2017 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 19.05.2017 HB-FSG17 Pilatus PC-12/47E 1717 2017 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 19.05.2017 HB-FSH17 Pilatus PC-12/47E 1718 2017 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 19.05.2017 HB-FSI17 Pilatus PC-12/47E 1719 2017 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 17.05.2017 HB-HXG3 Pilatus PC-21 289 2017 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 24.05.2017 HB-IZS Saab 2000 2000-035 1996 Arafart A.B. / SkyWork Airlines AG, Bern-Belp Belp 09.05.2017 HB-JBH Bombardier BD-500-1A10 50017 2017 LHAMI Leasing Ltd. / Swiss Global Zürich (CS100) Air Lines AG, Basel 26.05.2017 HB-JCA Bombardier BD-500-1A11 55010 2017 LHAMI Leasing Ltd. / Swiss Global Zürich (CS300) Air Lines AG, Basel 31.05.2017 HB-JOU Airbus A321-211 6454 2015 Jin Shan 3 Ireland Co. Ltd. / Zürich Airlines AG, Glattbrugg 12.05.2017 HB-JOV Airbus A321-211 6629 2015 Jin Shan 3 Ireland Co. Ltd. / Belair Zürich Airlines AG, Glattbrugg 03.05.2017 HB-JOX Airbus A321-211 6639 2015 Avolon Aerospace Leasing Ltd. / Zürich Belair Airlines AG, Glattbrugg 10.05.2017 HB-LDH Piper PA-23-250 27-3305 1966 Siffert André, Stettlen Bern-Belp 12.05.2017 HB-PRK Piper PA-46-350P 46-36205 1999 Groupe de vol à moteur, Venthône Sion 05.05.2017 HB-QGU Ultramagic M-160 160/83 2017 Sebio GmbH / Senn Ballonfahrten, Diegten Diegten 31.05.2017 HB-QUH Kubicekˇ BB45Z 1341 2017 Axotech AG / Müller Hanspeter, Schaffhausen Schaffhausen 26.05.2017 HB-WEB Lightwing AC4 003 2017 Light Wing AG, Stans Buochs 02.05.2017 HB-ZAW Robinson R44 II 13249 2012 Rais José Enrique, Morges Lausanne- La Blécherette 11.05.2017 HB-ZNK Leonardo AW109SP 22372 2017 Centaurium Aviation AG / Mountain Bern-Belp Flyers 80 Ltd., Belp 15.05.2017 HB-ZON Airbus EC 130 T2 8379 2017 Europavia (Suisse) SA, Bern Bern 15.05.2017 HB-ZSK Eurocopter AS 350 B3 4736 2009 Helipool GmbH, Balzers Balzers/FL 50 Letzte Seite Cockpit 07 2017 Zu guter Letzt …

Kunstflug vor Bergkulisse Das läuft 2017 1. Juli Stanser horn: Vorbeiflüge von Oldtimern

1. Juli Flüügerchilbi, Flugplatz Luzern-Beromünster

8./9. Juli Flying Legends Airshow in Duxford

14.–16. Juli Royal International Air Tattoo in Fairford

18.–23. Juli Maks Moskau, Aviation&Space Salon

18.–20. August Acro Show 2017, Villeneuve

26. August Flugplatzfest St. Stephan mit Patrouille Suisse

9.–10. September Europe's 1st Fly-in for electric Foto: Rino Zigerlig Foto: powered aircraft, Flughafen Was für ein Panorama für einen Aviatikfotografen: Vor der imposanten Glarner Bergkulisse (links Glär- Grenchen nisch, Mitte Vrenelisgärtli) gelang unserem Fotografen Rino Zigerlig dieser Schnappschuss. Die Gebrü- 15.–17. September der Vonier aus Dornbirn bereiten sich mit ihrer AT-6 auf ein Kunstflugtraining mit Start ab Mollis vor. Sie Sion International hatten die AT-6 vor fünf Jahren aus den USA importiert und wieder flugfähig gemacht. Die Maschine steht Air Show im Fliegermuseum Altenrhein. Der Lärm soll «atemberaubend schön» sein. Wettbewerb – Flughäfen/Flugzeuge/Orte dieser Welt

Richtig geantwortet haben: Christoph Barbisch, 8877 Murg; Philippe Anderes, 8400 Winterthur; Deborah Chételat, 8416 Flaach; Jürg Rimensberger, 8049 Zürich; Daniel Ingold, 1004 Lausanne; Kurt Studer, 3297 Leuzigen; Fritz Wyss, 6043 Adligenswil; Hans Thierstein, 3532 Zäziwil; Bastien Dévaud, 3904 Naters; Stephan Imper, 4132 Muttenz; Dieter Jöhr, 3294 Büren a.Aare; Markus Meier, 8427 Rorbas; Emil Ramsauer, 3604 Thun; Mani Holstein, 9533 Kirchberg; Pius Wigger, 8124 Maur; Hans R. Schindl,

8906 Bonstetten; Pierre Dufour, 1400 Yverdon-les- Cockpit Archiv Foto: Foto: Joël Bessard Foto: Bains; Martin Widmer, 5727 Oberkulm; Thomas Wer weiss es? Gerber, 4800 Zofingen; Beat Schärer, 7527 Brail; Jolanda Aschner, 8455 Rüdlingen; Martin Brügger, Auf diesem Flugplatz finden umfangreiche Arbeiten 3600 Thun; Willy Schärer, 2087 Cornaux; Hanspeter Zaugg, 3433 Schwanden i.E.; Gabriela Brügger, statt? Wo befindet er sich? 3600 Thun; Max Bosshard, 8105 Watt; Heinz Lang, 3111 Tägertschi; Erwin Kälin, 8840 Einsiedeln; Bruno Bracher, 3158 Guggisberg; Kurt Feusi, 8834 Schindellegi; Hansueli Blaser, 3076 Worb; Louis Antworten an: [email protected] Seiler, 3086 Zimmerwald; Emma Seiler, 3086 Zimmerwald; Raphael Tschan, 4245 Kleinlützel; Michael Frei, 5436 Würenlos; Fritz von Allmen, 3600 Thun; Peter Willimann, 8050 Zürich; Walter Blaser, 3714 Einsendeschluss: 17. Juli 2017. Frutigen; Alex Borla, 6802 Rivera; Marc Wepfer, 8472 Seuzach; René Billeter, 6353 Weggis; Antonio Bitte fügen Sie Ihrer Mail Ihre vollständige Adresse Sanfilippo, 3645 Gwatt; Sven Sahli, 6006 Luzern; Heinz-Peter Bächler, 3309 Kernenried; Fred Hofmann, bei. Dem Gewinner winkt ein Cockpit-Kalender 2018. 3193 Beaumaris (Australien); Kuno Matter, 5046 Walde; Hans Senn, 8400 Winterthur; Silvia Bärtsch, Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz ge- 9536 Schwarzenbach; Patrick Göransson, 8820 Wädenswil; John Sicker, 8832 Wilen b. Wollerau; Thierry führt. Die richtigen Einsendungen werden in der Hermann, 68440 Habsheim (Frankreich), Kurt Künzli, 4562 Biberist; Gérard Fabich, 4104 Oberwil; Sven August-Ausgabe 2017 publiziert. Steinmann, 8548 Ellikon/Thur; Bruno von Ah, 6045 Meggen; Dieter Stoffel, 3932 Visperterminen; Die Gewinner werden im Dezember 2017 kontaktiert. Christoph Urwyler, 5037 Muhen.

Auflösung Nr. 6: Als Gewinner wurde Marc Wepfer ausgelost. Von Sion nach Palma de Mallorca. DIE FLUGSHOW-EVENTS 2017 DER SPITZENKLASSE! Wir bringen sie zu den grössten und spektakulärsten Flugshows, Flugzeugmuseen und Flugzeugwerk-Besichtigungen der Welt.

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