Rahrbach – Kruberg

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Rahrbach – Kruberg Rahrbach – Kruberg Geschichte, Land und Leute Herausgeber Schützenverein Rahrbach-Kruberg e. V. aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums des Schützenvereins im Jahre 2003 Druck: FXR-Druck GmbH, Olpe Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort 8 Einleitendes zu Rahrbach 10 Entwicklung des Dorfes Rahrbach - Häuser und Hausnamen in Rahrbach 26 - Das Fuhrmannswesen 30 - Landwirtschaft gestern und heute 40 Gründung des Schützenvereins 44 Der 1. Weltkrieg und die Folgen 51 Der Schützenverein zwischen den Weltkriegen 77 Der 2. Weltkrieg - Wie es in Rahrbach war 85 - Rahrbach am 20.04.1945 96 - Geschehnisse zur Zeit des Nationalsozialismus in Rahrbach 112 Nach dem 2. Weltkrieg - Die Nachkriegsjahre unseres Vereins 135 - Vereinsleben bis heute 149 Kirche – Pastöre - Die Pastöre von Rahrbach 161 - Geistliche aus Rahrbach 179 - Die Glocken von Rahrbach 187 - Die Orgel von Rahrbach 189 - Der Rahrbacher Friedhof 193 3 Inhaltsverzeichnis Seite Unser Geld in den letzten 100 Jahren 197 Unsere Nachbardörfer 204 Alte Bräuche in Rahrbach 221 Mundart – Plattdeutsch 236 Schule – Schulgebäude – Lehrer 243 Unsere Fahnen 264 Unsere Schützenhalle 266 Das Ehrenmal 280 Der Kreuzweg von Rahrbach 282 Unsere Vereine 287 Der Schützenverein Welschen Ennest 322 Unsere Schützenvögel 334 Festmusik 336 Geck bzw. Jungschützenkönige 338 Schützenkaiser 339 Schützenkönige 340 Vorsitzende und Ehrenvorsitzende 342 4 Festgruß Der Schützenverein Rahrbach-Kruberg e. V. gedenkt in diesen Tagen in festlicher Weise der 100sten Wiederkehr seines Gründungs- tages. Das Alter eines Vereins besagt noch nichts über seinen eigent- lichen Wert. Doch wenn die Ideale, die ihn zusammenhalten und mit Leben erfüllen, ein Jahrhundert lang alle Wirren der Zeit gesund und lebensfrisch überdauert haben, so stellen sie sich selbst und ihren Trägern ein anerkennendes Zeugnis aus. Pflege von heimatlicher Sitte und Brauchtum, Gemeinschaft und Verbundenheit zeigen sich in den Festzügen, beim Fest- gottesdienst, beim Totengedenken und nicht zuletzt bei Musik und Tanz und dem Miteinander in der mit viel Engagement und Eigenleistung erbauten und ständig modernisierten Schützenhalle des Ortes. Wer sich an solchen Maßstäben orientiert und sich aus diesem Geiste zu einer Gemeinschaft Gleichgesinnter bekennt, der muss und wird auch immer die Liebe und Verbundenheit zur Heimat im Herzen tragen. In all den Jahren war der Schützenverein Rahrbach-Kruberg e. V. um die Pflege heimatlichen Brauchtums bemüht. Diese Heimat- liebe und Heimattreue schlugen das Band der Gemeinschaft selbst in schwerster Zeit bis zum heutigen Tage. Wir alle beobachten heute verstärkt eine Rückbesinnung auf den Heimatgedanken. Viel zu lange haben wir uns einem Zeit- geist unterworfen, bei dem nur das Extravagante, das Fremde, noch etwas gegolten hat. 5 Doch ist für jeden von uns das unverwechselbare Gesicht unserer sauerländer Heimat geprägt von einer Fülle festumrissener Bilder und Erinnerungen, in denen stets die Erlebnisse typischer Sitten und Bräuche und vor allem der Schützenfeste, kurz das gesamte Geflecht von Traditionen, die wichtigste Rolle spielen. Liebe Schützenbrüder, Ihr Verein kann stolz darauf sein, so viele treue Mitglieder und ideal denkende Menschen in seiner Mitte zu haben. Und auch die Gemeinde Kirchhundem ist stolz und glücklich, einen solchen Traditionsverein präsentieren zu können, bei dem die Pflege heimatlichen Brauchtums in guten Händen ist. Gerade für die Gemeinde Kirchhundem, die kein eigenes kulturelles Zentrum hat, sind die Vereine, insbesondere auch die Schützenvereine, eine tragende Säule der Gemeinschaft. Bleiben Sie Ihrem Verein auch in Zukunft treu, denn gemein- same Freude ist doppelte Freude. Sorgen Sie als treue Vereins- mitglieder dafür, dass die schöne Tradition Ihres Schützen- vereins lebendig bleibt zum Wohle Ihrer beiden Orte, aber auch zum Wohle unserer Gemeinde und unserer Heimat. Elmar Greiten Bürgermeister 6 Zum Geleit Rahrbach im südlichen Sauerland feiert im Jahre 2003 das hundertjährige Jubiläum seines Schützenvereins und das 700jährige Bestehen der Pfarrei St. Dionysius. Rahrbach gehörte anfangs zum Erzbistum Köln. Bischof Maternus gründete es im Jahre 313. Im Jahre 1313, also tausend Jahre, später wird Rahrbach erstmals urkundlich er- wähnt im liber valoris (Schätzbuch, Steuerbuch) des Erz- bischofs und Kurfürsten Heinrich II. von Virneburg. 1821 wechselte Rahrbach zum Bistum Paderborn. Noch heute erinnern viele schwarz-weiß gefärbte Fachwerkhäuser an die Farben des Erzbistums Köln. Seit dem 1. September 2002 gehört die Pfarrei zum Pastoral- verbund Am Cölschen Heck. Möge auch der Schützenverein mit seinen Grundprinzipien Glaube, Sitte, Heimat gerade auch in unserer vielfach so un- sicher tastenden Zeit vielen suchenden Menschen Orientierung und Gemeinschaft vermitteln. Loben möchte ich diese Festschrift und wünsche ihr weit über Rahrbach hinaus Beachtung und Verbreitung. Rahrbach, 14. Februar 2003, am Fest der heiligen Cyrill und Methodius, Patrone Europas Paul Nikolajczyk, Pfarrer 7 Vorwort Der Schützenverein Rahrbach-Kruberg e.V. wurde im Jahre 1903 gegründet und feiert in diesem Jahr 2003 sein 100-jähriges Bestehen. Das Jubiläumsschützenfest feiern wir an unserem traditionellen Termin, dem 1. August-Wochenende mit Kaiser- und Königsschießen. Die Nachbarn außerhalb der Gemeinde Kirchhundem werden unser Fest am Samstag be- reichern, während alle Schützenvereine aus dem Gebiet der Gemeinde Kirchhundem am Sonntag zum Gratulieren kommen. Aus Anlass dieses runden Geburtstages gründeten wir vor ca. 3 Jahren einen Arbeitskreis, der in unterschiedlich starker Besetzung an der Erstellung dieser Dorfchronik beteiligt war. Von den Dorfbewohnern wurden uns viele Bilder überlassen, die wir teilweise verwendet haben. Uns überlassene Bilder, die Sie hier nicht wiederfinden, konn- ten entweder wegen uns vorliegender ähnlicher Bilder oder aus drucktechnischen Gründen nicht verwendet werden. Dieses Buch soll in der Hauptsache das Leben der letzten 100 Jahre widerspiegeln. Wir haben uns bemüht, aus allen Be- reichen des Lebens und aus allen Jahrzehnten Interessantes und Erhaltenswertes niederzuschreiben, wobei wir teilweise auf vorhandenes Material, insbesondere die Chronik des Pfarrers Josef Pawelke, zurückgreifen konnten. 8 Allen, die an der Entstehung dieser Chronik mitgeholfen haben, sei an dieser Stelle herzlich für ihr uneigennütziges Engage- ment gedankt. Der Arbeitskreis freut sich, wenn dieses Buch von vielen ge- lesen wird und insbesondere der Jugend und der nachwachsen- den Generation ein wenig Orientierung über das Leben im 20. Jahrhundert gibt. Für den Arbeitskreis Chronik und für den Schützenverein Rahrbach-Kruberg e.V. Josef Tillmann Vorsitzender 9 Einleitendes zu Rahrbach Die Lage Rahrbachs Unser Heimatdorf Rahrbach ist ein Grenzort. Drei alte Hohl- wege laufen innerhalb des Gemeindegebietes im Süden auf die Rahrbacher Höhen zu, die alte Grenzscheide. Hier Cöllen – dort Nassau. So lesen wir heute noch auf den verwitterten und mit Moos überwachsenen Grenzsteinen vom Jahre 1690. Hier woh- nen Sachsen, dort Franken bis zum heutigen Tag und unter- scheiden sich in Sitte, Sprache und Wesensart und seit der Re- formation auch in ihrem Bekenntnis. Ein dichter Heckenwald, ein Hagen und ein Grenzwall taten noch das Ihrige hinzu, die Trennung zu markieren. Wo die alten Wege die Wallwehren schnitten, konnten sie durch Ringwälle gesperrt werden. Ober- halb von Rahrbach und Welschen Ennest sind sie noch zu sehen. Bevor die Sachsen kamen, haben in dieser Gegend Kelten gesessen, wie der einstige Dorfname Rurbeke schließen lässt. Rahrbach liegt, besonders vom Pfarrhaus aus gesehen, sehr schön. 434 m ist es am Rahrbach unten im Tal über dem Meeresspiegel. Von da an steigt das Gelände gemächlich und breit zu den bewaldeten Bergkuppen hinauf. Beim Pfarrhaus werden schon 460,51 m gemessen, bei Dömer – Daniels 472,88 m und beim KAB-Heim 501 m. Die Berge scheinen es beim Blick von da oben fast zu umschließen. Im Süden die Rahrbacher Höhen, sanfte grüne Hänge, auf denen vom Früh- jahr bis zum Herbst die Kühe weiden. Hier bleibt der Schnee am längsten liegen, weil er der wärmenden Sonne abgekehrt ist. Oben auf dem langgestreckten Kamm dunkler Nadelwald, einst eine dichte Grenzhecke, in der die Füchse ungestört hausen konnten. Die höchste Erhebung, die Voßbrake, erinnert uns noch daran. 10 Blick auf Rahrbach 2002 Weiter nach Westen hin schließt sich der Wall der Berge mit dem Graefenstein und dem sagenumwobenen Engelsberg an, auf dessen kahlgeschlagenem Haupt man die dicken Wurzel- triebe der Sieben Buchen stehen ließ zur Erinnerung an die ur- alten, unter denen Karl der Große ein Wildschwein erlegt haben soll. Der Blick wandert weiter zum Vogelsang hin, dessen Name schon Jahrhunderte alte Akten im Pfarrarchiv künden. Gemächlich und sehr breit steigt er aus dem Rahrbachtal auf, Feldbreiten und saftige Wiesen an seinen Flanken. Aber die bewaldete Krone hat er sich nicht nehmen lassen. Bei solcher Höhe würde Korn und Hackfrucht nicht mehr gut gedeihen. Um seinen 584 m hohen Gipfel pfeift der Wind zu rauh. 11 Im Norden schließt sich die Wolfshardt an. Von da aus kann man Kilometer über Kilometer im schattigen, würzigen Wald wandern. Einst haben hier die Wölfe ihre Schlupfwinkel ge- habt, kann man vermuten, und haben von da aus das Vieh auf den Hängen bedroht und die Rahrbacher mit ihrem Geheul in dunklen Winternächten erschreckt. Von einer „Wulfsjagd“ im Jahre 1599 erzählen uns noch die alten Akten im Pfarrarchiv mit verblichener Schrift. Im Osten scheint sich der Wall der Berge mit dem Wolfshorn über Welschen Ennest
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