Zuhause am Flughafen Gemeinsam in die Zukunft

er entstehende Flughafen hat wichtige Nachbarn in der Region! Nachbarn sind gut beraten, einan- Dder unterschiedliche Interessenlagen zu verdeutlichen, aber auch nach gemeinsamen Perspektiven zu suchen. Acht Gemeinden und vier Städte in drei Landkreisen und drei angren- zende Bezirke des Landes Berlin gehören zur Flughafenregion.

Im Dialogforum Airport Berlin Brandenburg suchen die Mitglie- der gemeinsam mit der Flughafengesellschaft und ihren Gesell- schaftern nach Lösungen, die auch künftig die Lebensqualität der Menschen in der Region gewährleisten. Zunehmenden Fluglärm und andere Belastungen werden die Menschen hier zu bewältigen haben. Eine große Herausforderung für alle Betroff enen! Trotz der höchstrichterlichen Entscheidungen zum Lärmschutz und zu den Nachtfl ugzeiten beschäftigt sich noch immer eine breite Öff ent- lichkeit damit und diskutiert darüber.

Der off ensichtliche Vertrauensverlust in das Gelingen des Gesamt- projektes aber darf die Frage nach der Zukunft der Flughafenre- gion nicht verstellen. Alle Verantwortlichen wissen, dass der neue Flughafen Entwicklungschancen eröff net, die wahrgenommen und zu Gunsten der Region und ihrer Langzeitperspektive gestal- tet werden müssen. Menschen, die hier wohnen wollen, Unter- nehmen, Dienstleister u. a. werden prüfen, ob diese Region in ihrer Gesamterscheinung Gesicht gewinnt und ihren persönlichen und geschäftlichen Erwartungen gerecht zu werden verspricht. Deshalb beschäftigt sich das Dialogforum seit acht Jahren nicht nur mit den belastenden Herausforderungen des künftigen Flughafens, son- dern auch intensiv mit den Fragen einer künftigen Gestaltung der Region. Von diesen Bemühungen und der Suche nach guten Ent- wicklungsmöglichkeiten der Flughafenregion will diese Ausstel- lung erzählen.

Die Ausstellung macht vor allem deutlich, dass eine gute Gesamt- entwicklung nicht von oben verordnet werden kann. Mitbetei- ligung von Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Verbänden und sonstigen Akteuren der Region sind gefragt und werden erwartet. Kreatives Einmischen, Streit, der sich an vernünftigen Zielen orien- tiert, Gemeinsinn, der die Belange der Gesamtheit im Blick behält, werden aus dem Umland des Flughafens eine im wahrsten Sinne des Wortes ansehnliche Flughafenregion Airport Berlin Branden- burg wachsen lassen.

Wolfram Hülsemann, Vorsitzender des Dialogforums gemeinsam planen Gemeinsames Strukturkonzept Leitbild

er Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“ (BER), Spielräume der einzelnen Orte herauszuarbeiten und einen ursprünglich unter der Bezeichnung Berlin Branden- Interessenausgleich zwischen ihnen zu initiieren sowie Be- Dburg International (BBI) gestartet, wird viele neue nachteiligungen zwischen den einzelnen Gemeinden aus- Entwicklungschancen für die Städte, Gemeinden und die zugleichen. Die Grundlage für das GSK FU BBI bildet das Berliner Bezirke in der Flughafenregion bieten. Eine Vielzahl Leitbild. Es zeigt die gemeinsame Vorstellung zur zukünfti- von Gewerbebetrieben wird sich hier auch weiterhin ansie- gen Siedlungsentwicklung in der Flughafenregion. deln. Das wiederum wird dazu führen, dass Arbeitnehmer zuziehen. Berlin, aber auch die Städte und Dörfer in der Zum GSK FU BBI zählen neben dem räumlichen Leitbild und Flughafenregion, müssen sich darauf ein- Konzepten zur Flächen- bzw. Infrastrukturentwicklung auch stellen, dass neben Gewerbefl ächen auch Vorschläge zum Vorteils- und Nachteilsausgleich. Es ist ein Das Gemeinsame Strukturkonzept wurde Flächen für den Wohnungsbau bereitzustel- großer Erfolg des GSK FU BBI, dass der Dialog, der mit dem für die Kommunen Blankenfelde-Mahlow, len sind. Eine gute Infrastruktur wird not- Arbeitsprozess begonnen hat, innerhalb der kommunalen Eichwalde, Gosen Neu-Zittau, Großbee- wendig sein, um die Verkehrsanbindung zu „Familie“ als Dialogforum fortgeführt wird. ren, Königs Wusterhausen, Ludwigsfelde, gewährleisten und andererseits ein Wohn- , Rangsdorf, , umfeld zu gestalten, in dem Menschen ger- Viele Kommunen haben sich in ihren neuen Flächennut- Schönefeld, , sowie Orts- ne leben. Die Aufgaben der Kommunen zungsplänen am „Gemeinsamen Strukturkonzept“ orientiert teile der Berliner Bezirke Treptow-Kö- gehen somit weit über eine bloße Deckung und sie sind dabei, ihre Profi le zu schärfen. Insbesondere penick, Neukölln und Tempelhof-Schöne- des Bedarfs hinaus. Lebenswerte, familien- bei der Entwicklung von Wohnbaustandorten ist darauf zu berg erarbeitet. freundliche Orte mit qualitativ hochwerti- achten, dass sich die Neubauten in die Charakteristik der gen Angeboten sollen erhalten bleiben. Orte einfügen und die Innenstädte und Dorfkerne bevor- zugt bebaut werden. Das soll die Ortszentren stärken und Die Entwicklungsdynamik der Flughafenregion ist bereits weniger Fläche verbrauchen. jetzt absehbar. Deshalb ist ein planerischer Rahmen für de- ren Entwicklung erforderlich. 2006 hat das Bundesverwal- Das Gemeinsame Strukturkonzept (GSK FU BBI) soll zu tungsgericht den Planfeststellungsbeschluss zum Ausbau einem Interessenausgleich und einer fairen Lastenver- teilung zwischen den Kommunen beitragen. des Verkehrsfl ughafens Berlin-Schönefeld bestätigt. Darauf- hin wurde unter der Federführung der Gemeinsamen Lan- Bild ganz unten: Das Leitbild symbolisiert die Region desplanungsabteilung Berlin-Brandenburg das „Gemeinsa- als „Schmuckstück“ mit der Darstellung von Schwer- punkten der Entwicklung. Die Flughafenregion verfügt me Strukturkonzept Flughafenumfeld Berlin Brandenburg bereits jetzt über zahlreiche Entwicklungsmotoren, die International“ (GSK FU BBI) erarbeitet. Die Ergebnisse des es zu stärken gilt. (Pläne: Jahn, Mack & Partner) „Gemeinsamen Strukturkonzepts“ wurden von allen Betei- ligten im Einvernehmen ausgehandelt. Das GSK FU BBI wur- de im Mai 2007 von allen Bürgermeistern, Gemeindevertre- tern, Bezirksbürgermeistern, Landräten sowie der Berliner Staatssekretärin für Stadtentwicklung, dem Brandenburger Minister für Infrastruktur und Raumordnung und der Flug- hafengesellschaft unterzeichnet.

Durch den Ausbau des Flughafens sind mehr Belastungen zu erwarten, vor allem durch mehr Verkehre in der Luft, auf der Straße und auf der Schiene. Außerdem kann in stark lärmbelasteten Gebieten nur beschränkt Wohnraum ge- schaff en werden. Das heißt, Gewerbe- und Wohnansied- lungen verteilen sich unterschiedlich auf die einzelnen Kommunen und Bezirke. Das GSK FU BBI hat zum Ziel, die

Raum - Kategorien Verkehrsinfrastruktur Kartengrundlage

Siedlungsfl ächen Bundesautobahn / vierstreifi ge Kraftverkehrstraße Siedlungsbestand

Siedlungserweiterungsfl ächen 1. Priorität Sonstige Bundes- / Landesstraße Gewässer

Landesgrenze Siedlungserweiterungsfl ächen 2. Priorität Regional bedeutsame kommunale Straße Kreisgrenze Gewerblich-industrieller Vorsorgestandort Bahntrasse mit Haltepunkt / U-Bahntrasse Gemeindegrenze / Bezirksgrenze Berlin „Mit dem Gemeinsamen Entwicklungspotenziale für Natur- und Erholungsräume Planfestgestellte Fläche des zukünftigen Flughafens BBI Wertvolle Natur- und Erholungsräume Kartengrundlage: ATKIS DLM 25/ II, kartographisch aufbereitet und korrigiert, Planungszone Siedlungsbeschränkung (Z5 LEP FS) Stand: 08/2006 Strukturkonzept wurde ein Geschützte Naturräume 12. Dezember 2006 Engerer Wirkbereich Flughafen BBI (G10 LEP FS ) regionaler Dialog begonnen, an dem sich alle Städte und Gemeinden in der Flugha- fenregion beteiligen. Plane- rische und infrastrukturelle Aufgaben werden auch im Hinblick auf einen Interessen- ausgleich untereinander abgestimmt.“ Gerhard Steintjes, ehemaliger Abteilungsleiter der Gemeinsamen Landes- planungsabteilung Berlin Brandenburg handeln gemeinsam Dialogforum Flughafenregion

er Dialog der Gemeinden im Umfeld des neuen Flug- Die Arbeitsgruppe 2 „Fluglärm“ unterstützt beispielswei- hafens wurde mit der Erarbeitung des „Gemeinsa- se die Bürgerinitiative in Zeuthen und Wildau in ihrem Ziel, Dmen Strukturkonzepts“, dem GSK FU BBI, begonnen eine Gesamtlärmbetrachtung von drei Verkehrsträgern und 2009 mit der Gründung des Dialogforums Airport Ber- (Straße, Schiene, Luft) im direkten Flughafenumfeld zu er- lin Brandenburg in regionaler Verantwortung fortgesetzt. reichen. Noch bleibt viel zu tun, um diesbezügliche politi- Die Mitglieder des Dialogforums sind Vertreter von zwölf sche und gesetzgeberische Veränderungen in der Lärmbe- Kommunen, drei Berliner Bezirken, drei Landkreisen im Um- trachtung und Lärmvermeidung durchzusetzen. Außerdem feld des Flughafens, der Länder Berlin und Brandenburg, begleitet die AG 2 die Umsetzung der Schallschutzmaß- der Bundesrepublik Deutschland und der Flughafen Berlin nahmen an privaten und öff entlichen Gebäuden. Dafür ist Brandenburg GmbH (FBB). Die Geschäftsstelle des Dialog- die Flughafengesellschaft verantwortlich und auf Grund- forums wird von der Flughafengesellschaft FBB fi nanziert. lage des Planfeststellungsbeschlusses und der höchstrich- Den Vorsitz führt Wolfram Hülsemann als externer Modera- terlichen Rechtsprechung des Oberverwaltungsgerichts tor. Ein weiterer interkommunaler Akteur ist die Berlin-Bran- verpfl ichtet. Die FBB hat einen Leitfaden vorgelegt, der die denburg Area Development Company (BADC). Verkehrswertermittlung regulieren soll. Dieser sieht vor, möglichst gleiche Standards bei Beurteilungen von Grund- Der Arbeitsausschuss des Dialogforums steuert alle Arbeits- stücken und Häusern anzuwenden. Die Arbeitsgruppe wirbt prozesse und Aufgaben. Es gibt drei Arbeitsgruppen, die auch dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger die Schall- sich im Auftrag des Arbeitsausschusses mit spezifi schen schutzmaßnahmen tatsächlich in Auftrag geben, anstatt Themen beschäftigen. Darüber hinaus tagt das große Ple- dass sie sich Entschädigungen auszahlen lassen, um danach num einmal jährlich. ungeschützt in ihren eigenen vier Wänden dem Fluglärm ausgesetzt zu sein. Der Gesundheitsschutz für die Anwoh- Die Arbeitsgruppe 1 „Interessenausgleich“ führt Regie bei ner ist ein vorrangiges Ziel der Arbeitsgruppe. der städtebaulich-planerischen Veranstaltungsreihe „Die Flughafenregion des BER formiert sich“. Diese wurde für den Die Arbeitsgruppe 3 „Kommunale und interkommunale praktischen Erfahrungsaustausch und der Entwicklung ei- Entwicklung“ beschäftigt sich mit der Umsetzung des „Ge- ner gemeinsamen regionalen Identität initiiert. Die Reihe meinsamen Strukturkonzepts“ (GSK FU BBI). Ein bedeut- Das Dialogforum tagt in neuen Räumlichkeiten in Schönefeld. lädt seit 2012 zum gemeinsamen, off enen Erfahrungsaus- samer Schritt dabei ist, die Radwege rund um und zum Dort arbeitet seit September tausch ein, um über die Entwicklung des Umfelds des Flug- BER zusammenzuführen. Daher hat die Arbeitsgruppe ei- 2013 die Geschäftsstelle des Di- hafens zu debattieren. Ziel der Veranstaltungsreihe ist, dass nen Antrag in das Dialogforum eingebracht, die immer alogforums und es werden Bür- gerberatungen zum Schallschutz sich die Region um den BER als zusammengehörig begreift noch bestehenden Lücken im Radwegenetz der Region zu angeboten: DIALOG-FORUM und auch als eine gemeinsame Region nach außen agiert. schließen, besonders dort, wo sie sich über mehrere Land- Flughafenregion, Bürgerbera- Eine weitere wichtige Aufgabe der AG1 besteht darin, Mög- kreise hinweg erstrecken. Außerdem arbeitet die AG 3 da- tungszentrum, Mittelstraße 11. (Foto: © Wicker) lichkeiten eines Interessenausgleichs zwischen dem Flug- ran, die Angebote des Bürgerberatungszentrums für die hafenbetreiber, seinen Gesellschaftern, der Flughafenregion gesamte Region auch künftig zur Verfügung zu stellen. Bild ganz unten: Neben der Min- und ihren Kommunen zu fi nden und zu realisieren. Dazu zählt z.B. die fi nanzielle Sicherung der Trägerschaft derung der Lärmbelastung für die Bewohner engagiert sich das des bestehenden Hauses in Schönefeld. Des Weiteren wird Dialogforum auch für vielfältige auch die Arbeit der BADC, den „Interkommunalen Flächen- Wohnangebote. Neue Wohnun- pool für Kompensationsmaßnahmen“ (INKOF) aufzubau- gen der Wohnungsbaugesell- schaft Königs Wusterhausen sind en, fi nanziell durch das Dialogforum unterstützt. Dieser ein gutes Beispiel dafür. Pool ist entscheidend für die Freiraumgestaltung im Flug- hafenumfeld, aber auch dafür, Investitionen für die ge- samte Region des BER zu befördern.

Für den praktischen Erfahrungs- austausch und der Entwicklung einer gemeinsamen regionalen Identität wurde der städtebau- lich-planerische Dialog initiiert. Veranstaltungsreihe Die Flughafenregion formiert sich! Städtebaulich-planerischerDialog

er Wert interkommunaler Zusammenarbeit ist wich- der Teilnehmer „Lebensqualität im dynamischen Umfeld“, tig für alle, die in der Region des Flughafens BER „Gemeinsame Planungen“ sowie „Ortszentren und der öf- Darbeiten. In einer Veranstaltungsreihe wurde de- fentliche Raum“. battiert, wie eine attraktive Flughafenregion gemeinsam gestaltet werden und eine regionale Zusammenarbeit trotz Im Februar 2013 fand die 2. Veranstaltung des städtebau- interkommunaler Konkurrenz gelingen kann. lich-planerischen Dialogs zum Thema “Wohnstandort Flug- hafenumfeld“ statt, das bisher wenig im regionalen Kontext Die Kommunen und Bezirke versuchen, sich bereits jetzt beleuchtet wurde. Als Ergebnis wurde festgehalten, dass auf die Entwicklungen einzustellen, die durch den neuen Abstimmungen zwischen den Kommunen unerlässlich sind. Flughafen BER entstehen werden. Es ist aber nicht in al- Dazu gehört, Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt zu len Details absehbar, was tatsächlich passieren wird und in betrachten, die Strategie gemeinsam abzustimmen sowie welchem Umfang Veränderungen anstehen werden. Schon über Möglichkeiten der Vermarktung des Wohnstandortes jetzt müssen Verwaltungen angesichts dieser Unsicherhei- Flughafenregion nachzudenken. ten planen, und Gemeindevertreter müssen Entscheidun- gen treff en, die gleichermaßen wirtschafts- und bürger- In der 3. Veranstaltung im September 2013 ging es um das freundlich sein sollen. Zugleich hat die Flughafenregion Thema „Ortszentren und öff entlicher Raum“. Die Bedeutung eine große Chance, im regionalen Austausch gemeinsam der Stadt- und Dorfkerne als Orte der Identifi kation, aber stark zu werden. Das Dialogforum organisiert seit 2012 eine auch die unterschiedlichen Qualitäten der einzelnen Orts- städtebaulich-planerische Veranstaltungsreihe. Hier disku- mitten wurden von einem externen Journalisten zunächst Alt- und Neubürger stellen heute tieren vor allem Leute, die in den Kommunen politisch ak- bewertet und dann in Arbeitsgruppen detaillierter heraus- hohe Ansprüche an eine gute Infra- tiv sind, über Planungen für die Gegenwart und für die Zu- gearbeitet. Ortsmitten sollten in ein regionales Wegekon- struktur. Die Kommunen sollten ent- sprechende Angebote bereitstellen. kunft. Zum Konzept der Veranstaltungsreihe gehören der zept eingebunden und damit für Touristen erschlossen wer- gegenseitige Informationsaustausch in der eigenen Region den. Wichtig dabei ist auch die Beteiligung der Bürgerinnen Bild ganz unten: Angeregte Dis- und der Blick darüber hinaus in andere Regionen. und Bürger vor Ort. kussionen, wie hier in der Veran- staltung zur gewerblichen Profi l- bildung mit Rosemarie Meichsner Die Auftaktveranstaltung im November 2012 diente dazu, Die 4. Veranstaltung im März 2014 mit dem Thema „Profi le vom Flughafen, sind für die sich auf die wichtigsten Themen einer möglichen Zusam- und Gemeinsamkeiten – Schritte zur Imagebildung“ stellte Zielausrichtung der Kommunen wichtig, um den Ansprüchen der menarbeit zu verständigen. Diese Themen sind aus Sicht die Vermarktungsaktivitäten in der Flughafenregion zu Ge- Bürger gerecht zu werden. werbe und Tourismus heraus. Ein Schwerpunkt dabei war die Entwicklung einer Leitidee, quasi eine übergeordnete regi- onale Marke, um sich imagewirksam darstellen zu können. Dabei ist der Blick „nach Innen“ – auf das Verbindende, das Besondere – Voraussetzung. Aus diesem Grund wurden in den Arbeitsgruppen Stärken und Strategien für die Gewer- bestandorte und die Vernetzungspotenziale des Natur- und Landschaftsraumes diskutiert. Erst danach kann ein gemein- samer Auftritt nach außen erfolgreich gestaltet werden.

Die Bahnhofstraße in Eichwalde ist eine von vielen attraktiven Zentren, die den Orten und da- mit der Flughafenregion ein Ge- sicht geben. „Der Flughafen braucht die Region genau- so wie die Regi- on den Flughafen braucht.“

Rosemarie Meichsner, Umlandbeauftragte des Flughafens Berlin Brandenburg Wirtschaftsstandort Mit klaren Profi len gewinnen! Flughafenregion

ie Flughafenregion ist bereits heute ein dynamischer ausforderungen als Kommunen mit attraktiven Wohnlagen Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort und bietet und Möglichkeiten zur Erholung. Alle Kommunen und Be- Dvielseitige Arbeitsplätze. Diese Entwicklung ist auch zirke werden von den wirtschaftlichen Eff ekten profi tieren, darauf zurückzuführen, dass in Schönefeld bereits ein Flug- wenn sie gemeinsam handeln. hafen in Betrieb ist und dass sich Unternehmen im Hinblick auf den zukünftigen Flughafen sowie der guten Verkehrsin- In der 4. Veranstaltung der Arbeitsgruppe „Die Flughafen- frastruktur schon heute hier ansiedeln. region als Wirtschaftsort mit Standortprofi len gewinnen!“ wurde die Bereitschaft der Flughafengesellschaft zur Zu- Mit dem Flughafen BER wird die Region am Rand der Haupt- sammenarbeit mit der Region thematisiert. Denn der Flug- stadt mehr denn je im globalen Wettbewerb stehen. Dafür hafen ist als Wirtschaftsunternehmen selber wichtigster allein reicht eine gute Verkehrsinfrastruktur nicht aus. Es Arbeitgeber in der Region. Dabei sind die Mitarbeiter des müssen auch andere Faktoren durch internationale Un- Flughafens auf die Wohnangebote in der Region angewie- ternehmen positiv bewertet werden. Für die zu fi ndenden sen und der Flughafen auch auf diesem Gebiet Nachbar und Fachkräfte spielen z.B. Lebensqualität und Familienfreund- Kooperationspartner. lichkeit eine besondere Rolle.

Das Standortmarketing muss einem Leitbild folgen, das aber heute erst vage erkennbar ist. Das „Kirchturmdenken“ ist durch die Bildung eines gemeinsamen Profi ls abzulösen. Individuelle Vermarktungsaktivitäten durch die Kommunen, die Landkreise, die regionalen Wachstumskerne und das Ergebnisse der 4. Veranstaltung Airport Region Team, ein zentrales Serviceteam der beiden „Gemeinsamkeiten und Profi le – Schritte Wirtschaftsförderungen der Länder Berlin und Branden- zur Imageentwicklung“ burg, sind deshalb unverzichtbar. • Die Flughafenregion ist mit ihren star- Wünschenswert wären daher eine gemeinsam abgestimm- ken Standorten ein dynamischer Wirt- te Flächenentwicklung und die wirtschaftliche Profi lierung schafts-und Wissenschaftsstandort. der Standorte in der Region. Dazu werden die Kommunen • Durch den BER kann sich die Flughafenre- intensiver als bisher zusammenarbeiten müssen. Mit ge- gion international neu positionieren. werblichen Ansiedlungen lassen sich kommunale Einnah- • Die Flughafenregion kann als Teil der men erzielen. Allerdings muss auch in den Wohnungsbau, Hauptstadtregion eine „Marke“ werden, Die Wissenschaftsstandorte zie- die Infrastruktur, die Minimierung der Belastungen und die wenn sie sich gemeinsam positioniert und hen junge Menschen an, wie hier an der Technischen Hochschule in Aufwertung der Landschaft investiert werden. Kommunen nach innen und außen gemeinsam auftritt. Wildau, die ein enormes Potenzial mit gewerblichen Flächenpotenzialen haben andere Her- für die Region darstellen.

Bild ganz unten: Das GVZ Süd Großbeeren hat sich zum leistungs- stärksten Güterverkehrszentrum in Ostdeutschland entwickelt. Der Flughafen BER bietet die Chan- „Wirtschaftsregionen konkurrieren ce der globalen Positionierung. Unweit des GVZ Süd Großbeeren untereinander nicht nur um die An- sind attraktive Wohngebiete ent- siedlung von Unternehmen, sondern standen, der Erholungsraum ist auch um die besten Fachkräfte. Um erhalten. (Foto: IPG) diese zu bekommen und auch halten zu können, sind sowohl ein attraktives Umfeld mit ausreichenden Wohn-, Bil- dungs- und Freizeitangeboten sowie eine tadellos funktionierende Infra-

struktur von entscheidender Bedeu- Die Region bietet attraktive Aus- tung. Für High-Tech-Unternehmen wie bildungs- und Arbeitsplätze. Dazu Rolls-Royce spielt außerdem die vor- gehören gut ausgestattete, mo- handene gute Forschungslandschaft derne Hochschulen, mittelstän- eine herausragende Rolle.“ dische Unternehmen aber auch Global Player wie Rolls-Royce in Dr. Karsten Mühlenfeld, Dahlewitz, einem Ortsteil der Ge- Geschäftsführer Engineering & Operations, meinde Blankenfelde-Mahlow. Rolls-Royce Deutschland (Foto: Rolls-Royce) DorfkerneOrte im Wandel Stadtzentren

ie Dorf- und Stadtkerne in der Flughafenregion un- Die Flughafenregion wird sich wandeln. Umso wichtiger terscheiden sich in vielerlei Hinsicht voneinander: werden intakte Ortsmitten sein, die Stabilität bieten, weil DIn ihrer Entwicklungsgeschichte, wie und wann sie sich die Bewohner weiterhin mit ihnen identifi zieren kön- erbaut wurden, wie sie heute aussehen, wo sie räumlich lie- nen. Die Bewahrung von historischer Bausubstanz ist dar- gen, wie sie erreichbar sind und welche Funktion sie haben. über hinaus nicht zu vernachlässigen, um die Identität zu Und genau das macht sie so charakteristisch. Viele der his- wahren. Die Region sollte die Entwicklung von Orten ver- torischen Dörfer oder Stadtkerne sind über lange Zeit ge- meiden, die anonym und gesichtslos wirken. Die Menschen, wachsen und die Bewohner können sich mit ihnen identifi - die hier leben, aber auch die Menschen, die sich noch an- zieren. Sie haben verschiedene Bautypen und Baustile, und siedeln werden, sollen sich an öff entlichen Orten begegnen auch die Nutzungsmischung ist unterschiedlich. Die Attrak- können – das schaff t Lebensqualität. tivität der neueren Zentren ist eher von Einzelhandelsan- geboten bestimmt. Lebendige Ortsmitten werden jedoch Die Ortsmitten werden sich wandeln, wenn mehr Wohn- nicht nur von Geschäften geprägt. quartiere gebaut werden. Es wird nicht nur neue Wohnzei- len geben, die erschlossen werden müssen, auch die Orts- Die Gesprächsrunden der städtebau- mitten werden entweder ihr Gesicht verändern oder aber es Ergebnisse der 3. Veranstaltung lich-planerischen Veranstaltungsreihe ha- werden ganz neue Quartierszentren entstehen. Der Zuzug „Ortszentren und öff entlicher Raum“ ben gezeigt, dass Ortskerne nicht nur von neuer Bewohner wird immense Chancen bieten, denn eine denen frequentiert werden, die dort woh- verstärkte und andere Nachfrage kann die Angebotsvielfalt • Jeder Ort ist anders, jeder Ort hat seinen nen, sondern ein attraktiver Standort wird in den Stadtzentren erweitern und damit stärken. eigenen Charakter. auch gerne von Bürgerinnen und Bürgern • Über Ortsmitten sollte losgelöst von der anderer Kommunen genutzt. Wichtig ist Die Debatte hat allen Beteiligten gezeigt, dass es ohne die Flughafenentwicklung debattiert werden. es, dafür zu sorgen, dass es keine Barrieren Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger keine attraktiven • Es sollen Übergänge zwischen den Zentren gibt – für Rollstuhlfahrer, alte Menschen Dorf- und Stadtkerne geben kann, denn die Anwohner ent- geschaff en und Barrieren abgebaut werden. oder Mütter mit Kinderwagen – und dass scheiden, ob sie ihre Ortszentren nutzen. Zudem wird heut- • Mehr Aufenthaltsqualität und die Pfl ege Stadtzentren von überall her gut erreichbar zutage bürgerschaftliches Engagement immer wichtiger. von Baukultur, damit Identitätswert und sind sowie ausreichend Parkplätze bieten. Die Entwicklung der Ortsmitten ist ein Thema, das die gan- Lebendigkeit gesteigert werden. Wird die Aufenthaltsqualität durch vorge- ze Region betriff t. Deshalb ist es wichtig, dass die Angebote • Partner für die Aufwertung suchen, Aktive nannte Punkte erreicht, profi tiert auch der untereinander abgestimmt werden und dass auch darüber vor Ort mobilisieren. Tourismus davon. nachgedacht wird, wie mit den großen Einkaufszentren an • Regionale Strategien entwickeln. den Stadträndern umgegangen wird, denn sie stellen eine Für alle Ortskerne ist unabdingbar, dass sie möglicherweise wachsende Konkurrenz dar. Auch hier ist eine gute Aufenthaltsqualität aufweisen. eine gemeinsame Strategie gefragt. Diese beginnt mit dem Voraussetzung dafür ist, dass Häuser und Straßenzüge an- Erfahrungsaustausch bei der Ortszentrenentwicklung und Ein regionales Wegekonzept sprechend aussehen. Zu einem gut funktionierenden Orts- dem Aufbau von Netzwerken und Kooperationen. kann die vielen historischen kern gehören auch – neben Geschäften – das Rathaus, Stät- Dorfkerne und die Stadtzentren, wie hier in Mittenwalde, verbin- ten für Kinder und Senioren und eine Touristeninformation. den und zu einer Erlebnisqualität Aber: Jede Ortsmitte ist individuell und braucht ihre eigene in der Region beitragen. Strategie für die Zukunft.

Bild ganz unten: Auf dem Wo- chenmarkt in Ludwigsfelde kön- nen nicht nur regionale Produk- te gekauft werden, sondern er dient auch als Treff punkt für die Bevölkerung. Oberschöneweide im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick ist mit seinem urbanen Zentrum eine von vielen attraktiven Ortsmitten in der Flughafenregion. Zuhause Wohnen am Flughafen ie Nachfrage nach Wohnraum in der Region steigt. Die Region soll als Wohnstandort wahrgenommen werden, Der Flughafen ist nur einer von mehreren Faktoren, der eine hohe Qualität hat, allerdings mit unterschiedlichen Dder dazu beiträgt. Denn die Region zwischen der Ausprägungen der einzelnen Orte. Diese verschiedenen Metropole Berlin und dem ländlichen Umland im Süden hat Ausprägungen sollen mit der Hilfe eines Leitbildes und den vielfältige Potenziale: Gute Verkehrsanbindungen, kurze Ar- dazugehörigen einzelnen Standortprofi len charakterisiert beitswege sowie ein breites Arbeitsplatzangebot, abwechs- und gemeinsam vermarktet werden. Um die Entwicklung lungsreiche Wälder und Seen sowie hervorragende Frei- des Wohnungsmarkts richtig einschätzen zu können, ist zeitmöglichkeiten. Durch den Ausbau des Fachwissen erforderlich. Auch Konzepte sind notwendig, Flughafens werden die ÖPNV-Angebote damit sich der Bau von neuen Siedlungen nach dem künfti- Ergebnisse der 2. Veranstaltung noch weiter verbessert und wenn mehr Ar- gen Bedarf richtet. „Wohnstandort Flughafenumfeld“ beitsplätze entstehen, werden mehr Men- schen in die Region ziehen. Was Wohnraumangebote angeht, ist die Zusammenarbeit • Vernetzung untereinander aufbauen. der Kommunen untereinander sehr wichtig. Das betriff t • Zusammenarbeit konkretisieren. Der Wohnungsmarkt ist bereits jetzt an sei- vieles: Die konzeptionelle Planung, die Beobachtung der • Kontinuierliche Pfl ege des Wissenstransfers ne Grenzen gestoßen und in absehbarer Zeit Entwicklungen (etwa durch Wohnungsmarktanalysen und mit Experten. werden die Kommunen der Nachfrage nicht Wohnentwicklungskonzepten), aber auch die rechtliche Ab- • Den Stellenwert des Wohnens erhöhen. mehr gewachsen sein. Das betriff t vor allem stimmung von Flächensicherung und Infrastrukturprojek- Mietwohnungen. Denn in der Flughafenre- ten in Flächennutzungsplänen und Bebauungsplänen. Dazu gion werden nicht nur leitende Angestellte bedarf es verlässlicher Partner, allen voran die Wohnungs- wohnen, sondern auch Arbeitnehmer mit bauunternehmen. Aber auch Experten aus der Immobilien- geringem Einkommen sowie Familien und Senioren. Deshalb branche sollten einbezogen werden. Und die Kommunen müssen bezahlbare Mietwohnungen angeboten werden. Es brauchen Verhandlungsstärke, damit soziale Interessen bei gilt, die soziale Mischung zu sichern und damit den Wohlfühl- Investitionen ebenfalls durchgesetzt werden können. faktor für alle in der Region zu erhalten. Gute Lebensqualität ist dort möglich, wo die Lärmbelas- Neuen Wohnraum zu schaff en, erfordert einen langen Vor- tung verträglich ist. Deshalb fordern Bürgerinitiativen und lauf, sowohl was die Planung als auch die Realisierung be- Kommunen, dass der gesamte Lärm berücksichtigt werden triff t. Genügend qualitativ hochwertige Wohnquartiere, mit muss, nicht nur der von landenden und startenden Flugzeu- denen sich die Bewohner identifi zieren können, sind ein gen. Das Dialogforum unterstützt dieses Anliegen. Während wichtiges Anliegen für die Kommunen und Bezirke in der die Lärmaktionsplanung eine Aufgabe der Kommunen und Flughafenregion. Dafür sollen vor allem Flächen genutzt Bezirke ist, ist die Flughafengesellschaft dafür zuständig, die werden, die sich nachverdichten lassen, Baulücken etwa ihr auferlegten Lärmschutzmaßnahmen auch tatsächlich oder freie Grundstücke in der Stadt. Das stärkt die Ortsker- umzusetzen. Zentraler Punkt sind dabei bauliche Nachbes- ne. Gesichtslose Neubausiedlungen am Rand der Stadt sol- serungen an privaten und öff entlichen Gebäuden, um einen len hingegen vermieden werden. In der Region sollen keine eff ektiven Schallschutz zu gewährleisten. Bürgerinnen und Inseln von Reichen und Armen entstehen, da sind sich alle Bürger können sich im Bürgerberatungszentrum über fi nan- Attraktive Einfamilienhauslagen Beteiligten einig. Wichtig ist zudem, die heutigen, aber auch zielle und technische Ansprüche beraten lassen. im Grünen in unmittelbarer Nähe die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner zu informie- Dieses Büro befi ndet sich im DIALOG-FORUM Flughafenre- zum Arbeitsplatz entstehen zu- nehmend in der Flughafenregion, ren, sie in die Planungen einzubeziehen. Dazu muss es früh- gion, in der Mittelstraße 11 in Schönefeld. wie hier am Funkerberg in Königs zeitig Angebote zur Bürgerbeteiligung und Einbeziehung Wusterhausen. der Grundstückseigentümer geben.

Bild ganz unten: Die Schwartz- kopff -Siedlung in Wildau ist ein beliebter Wohnstandort. Sie bie- tet sanierte Geschosswohnungen im Grünen mit S-Bahnanschluss und kurzen Wegen zur Dahme.

Wohn- und Aufenthaltsqualität sind vor dem Hintergrund stei- gender Lärmbelastungen durch den Flughafen BER wichtig. Gute Lebensqualität auch nach Ladenschluss möchten Bewohner und Besucher, wie hier in Berlin - Oberschöneweide genießen. „Wir sind eine Wohnre- gion mit unterschiedli- chen Profi len und wir setzen auf Qualität. Der Stellenwert des Woh- nens muss erhöht wer- den und die Lärmbetrof- fenheit ernst genommen werden. “ Carl Ahlgrimm, Bürgermeister von Großbeeren und Leiter der AG 1 des Dialogforums Erleben und VernetzenLebensqualität Natur und Freizeit

atur und Landschaft prägen das Heimatgefühl der Ausgleich der Region zugutekommt. Naturräume und Land- Bewohner, die sich mit ihrer Kulturlandschaft iden- schaft sollen von den Anwohnern genutzt werden können. Ntifi zieren. In der Flughafenregion sind Gewässer, Beispiele für Ausgleichsprojekte sind die Komplexmaßnah- Wälder und weite Landschaften das Hauptmotiv zwischen me „Auenverbund BER Süd“ von Rangsdorf bis Schulzendorf Dörfern und Städten. Es ist eine Kulturlandschaft, die viel- oder das Revitalisierungsprojekt „Höllengrund und Ebbe- seitige Freizeitaktivitäten ermöglicht und das mit einer ho- graben“ in Zeuthen. hen Erholungsqualität. Aber auch kulturelle Sehenswürdigkeiten – Kirchen, Schlösser, Ein weiteres Vorhaben ist, alle noch vorhandenen Lücken Ergebnisse der 4. Veranstaltung Museen – sind Teil dieser Kulturlandschaft. im Radwegenetz zu schließen. Dadurch sollen alle land- „Gemeinsamkeiten und Profi le – Schritte Die Lebensqualität in der Region war schon kreisübergreifenden Radwegerouten optimal miteinander zur Imagebildung“ immer sehr gut. Nun ist es das Anliegen des verbunden werden, damit das Fahrrad wieder zu einem all- Dialogforums, diese Qualität für die Men- täglichen Verkehrsmittel wird. Der Landschaftspfl egeverein • Die Flughafenregion bietet auch zukünftig schen, die hier arbeiten und leben oder zu Mittelbrandenburg, die Tourismusverbände der Landkreise eine hohe Lebensqualität. Besuch kommen, auch zu erhalten. und alle Partner im Dialogforum wollen zudem touristische • Die Vielfalt der Flughafenregion und das tou- und kulturelle Attraktionen besser miteinander verbinden. ristische Potenzial müssen stärker vermittelt Im Jahr 2006 wurde das „Gemeinsame Dadurch wird die Imagebildung der Region gefördert. werden. Strukturkonzept“ (GSK FU BBI) für das Flug- • Die Region hat viele Attraktionen: der Flug- hafenumfeld beschlossen. Das GSK FU BBI Es gibt die Tendenz, dass Touristen im Umland von Berlin hafen selbst, historische Stadtkerne mit ur- sieht vor, die Natur- und Erholungsland- übernachten und der Bedarf nach Konferenzen und Tagun- banem Leben, reizvolle Dörfer und architek- schaft zwischen den Siedlungen weitestge- gen zunimmt. Mit der Lage zwischen dem Spreewald und tonische Highlights. Auf der anderen Seite hend zu sichern. Zwei Drittel der Gesamt- der Metropole Berlin, hat die Flughafenregion gerade dafür gibt es ein attraktives natürliches Umfeld mit fl äche der Flughafenregion soll als Freiraum Entwicklungspotenziale zu bieten. einer Gewässerlandschaft an der Dahme und erhalten bleiben. Dazu dient ein großräu- der Spree, die Seen, die Nuthe-Niederung miger Freiraumverbund; ökologisch wert- und die off enen Flurlandschaften. volle Lebensräume sollen miteinander ver- netzt und damit attraktiver werden. Dabei ist die Verbindung der Achsen von Osten nach Westen eine besondere Herausforderung. Sie hätte auch symbolische Wirkung nach innen für die Flughafen-

region. Das GSK FU BBI unterstützt diese so wichtige Frei- Kulturelle und touristische At- raumentwicklung. traktionen wie das Schlossfest in Königs Wusterhausen gehören zu den Highlights in der Region. Freie Landschaft ist zur Erholung sehr wertvoll. Deshalb ist (Foto: Stadt Königs Wusterhausen) es wichtig, alle Flächennutzungen so abzustimmen, dass Naturnahe Gewässer laden zur Er- möglichst viele Synergie-Eff ekte entstehen. Durch den Flug- Bild ganz unten: Diese Kultur- holung und zum Wassersport ein. landschaft der Flughafenregion hafen und durch neue Wohn- und Gewerbefl ächen gibt es lässt sich hoch zu Ross, per Rad Bild ganz unten: viele auszugleichende Eingriff e in die Landschaft. Die Ver- und zu Fuß erleben. Besondere Freizeitmöglichkeiten treter der Flughafenregion setzen sich dafür ein, dass dieser wie die Wasserski-Anlage in Groß- beeren bieten eine willkommene Abwechslung. IdentitätSchritte zur Imageentwicklung Marke eute hat der im Bau befi ndliche Flughafen BER ein nach außen benötigt. Von außen betrachtet sitzen alle in Imageproblem. Die Diskussion um die Flugrou- einem Boot, im Spannungsfeld zwischen der Konkurrenz Hten, das Nachtfl ugverbot, die Nachbesserung beim von Wirtschaftsansiedlungen und dem solidarischen Um- Schallschutz, die Kostenexplosion beim Bau und die mehr- gang miteinander sowie dem Hauptziel, mit Lebensqualität fache Verschiebung der Eröff nung, haben punkten zu können. negative Schlagzeilen verursacht. Diese Ergebnisse der 4. Veranstaltung wirken sich auf die Grundstimmung in der Die Unternehmen und die Flughafengesellschaft sind auf „Gemeinsamkeiten und Profi le – Schritte Region aus, aber auch darauf, wie der Flug- die Zusammenarbeit mit und zwischen den Kommunen zur Imagebildung“ hafen im ganzen Land wahrgenommen angewiesen, um die guten Lebensverhältnisse im Span- wird. Die Flughafenregion tritt als Verbund nungsfeld von Wirtschaftsdynamik und künftigen Umwelt- • Ein verbindendes Element der Region ist der zu wenig in Erscheinung. Das „Kirchturm- belastungen zu bewältigen. Die Akteure in der Flughafen- Flughafen. denken“ ist noch weit verbreitet. Deshalb region, eingeschlossen der Flughafenbetreiber, sehen sich • Der Flughafen bringt Chancen und Belastun- ist es wichtig, im Dialogforum gemein- auch als Chancengeber und wollen darüber mit allen ins gen mit sich. sam über die Belastungen, den Interessen- Gespräch kommen. Dabei soll nicht nur das Negative in den • Die Lage der Flughafenregion in Berlin und ausgleich zwischen den Kommunen, das Vordergrund gerückt werden. Dies symbolisiert der Titel der Brandenburg ist von unschätzbarem Wert. Nachtfl ugverbot und die Flugrouten zu de- städtebaulich-planerischen Veranstaltungsreihe „Die Flug- Zwischen der Metropole Berlin und dem battieren. Derweil wächst bei den Bürgern hafenregion formiert sich“. ländlichen Raum hat die Region eine ganz die Skepsis gegenüber dem Flughafen, eigene Qualität. schon wegen der zu erwartenden Lärmbe- Im Laufe der Veranstaltungsreihe sind immer wieder Pro- • Eine gemeinsame Identität muss erarbei- lastungen. Aufgabe von Politik und Verwal- jektideen für die Stärkung der Innen- und Außenwahrneh- tet und durch die Darstellung der Ziele der tung ist es nun, die Entwicklung ihrer Orte mung entstanden. Eine Idee ist, Modellregion für den Inter- Region gefördert werden. Das erfordert die unter diesen Bedingungen zu bewältigen. essenausgleich zu werden oder mit einem „Tag der Region“ Einbindung aller Akteure sowie die der Bür- die positiven Seiten der Flughafenregion in Form einer Mes- gerinnen und Bürger. Eine sinnvolle Maßnahme ist es, die Flug- se zu präsentieren. Mit diesen handfesten Projekten könnte • Für die Markenbildung muss die Region an hafenregion als gemeinsamen Standort zu der Weg weiter gegangen werden, um zu einer selbstbe- den Kernthemen Wohnen, Arbeiten und verstehen und zu vermarkten. Der Marke- wussten Region zusammen zu wachsen. Freizeit zielstrebig arbeiten, um die regi- tingexperte Norbert Hoff mann empfi ehlt, onale Identität zu stärken, Kooperationen mehr Profi l zu entwickeln und die Image- Von Natur umgeben - die Flugha- zwischen den Kommunen zu befördern und und Identitätsbildung für die Flughafen- fenregion bietet Stadt und Land bspw. wie in Berlin - Adlershof. eine Bewusstseinsbildung in Gang zu setzen. region bereits jetzt in den Mittelpunkt zu stellen, „denn regionales Denken bringt Bild ganz unten: Außergewöhnli- regionalen Erfolg!“. Die bisherige Vermark- che Plätze, wie hier die Industrie- kultur in Berlin - Oberschönewei- tung beschränkt sich auf einzelne Wirtschaftsstandorte, de, geben der Flughafenregion wie beispielsweise die regionalen Wachstumskerne oder einen besonderen Charme. auf Themen wie den Tourismus. In der vierten Veranstal- tung der städtebaulich-planerischen Veranstaltungsreihe ist deutlich geworden, dass alle diese Aktivitäten nicht aufein- Moderne Hochschulen kümmern sich um den Fachkräftenachwuchs. ander abgestimmt sind. Es ist kein Bild der Region erkenn- bar. Es fehlt eine Grundidee, die die Marke Flughafenregion Bild ganz unten: Flugzeuge lassen in ihren Stärken widerspiegelt. Dieses gemeinsame Leit- sich auch entspannt, wie hier in der Planespotter-Bar in Selchow, bild wird jedoch als Antrieb nach innen und auch als Image beobachten.

„Nutzen Sie als Region die einzig- artige Chance, die Ihnen der Flughafen bietet!“

Norbert Hoffmann, e5.marketing GmbH, über die Bedeutung von Markenbildung und Regionaler Identität Gemeinsam Perspektiven in die Zukunft

iese Ausstellung wächst: Die zehn Tafeln der Hauptausstellung über die Flughafen- Dregion werden sukzessive durch kommuna- le Tafeln ergänzt.

Auf den folgenden Tafeln werden sich die Mitglie- der der kommunalen Familie der Flughafenregion einzeln vorstellen. Die Stärken und die Entwick- lungsperspektiven der zwölf Kommunen und der drei Berliner Bezirke sowie die Unterstützungs- arbeit durch die drei Landkreise werden jeweils auf einer Tafel dokumentiert. Der regionale Blick wird damit auf die lokale Ebene fokussiert, darauf, was die einzelnen Perlen der Region zum großen Schmuckstück macht.

Beide Teile, sowohl die Hauptausstellung als auch die kommunalen Tafeln, werden zusammen auf Wanderschaft durch die Region geschickt. Die In- formationen sollen dorthin getragen werden, wo sie von den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort auch aufgenommen werden können.

Am Ende werden alle Tafeln im DIALOG-FORUM Flughafenregion, Mittelstraße 11, Schönefeld in Schönefeld zu sehen sein.

Herausgeber : Dialogforum Airport Berlin, Brandenburg Mittelstraße 11, in Schönefeld www.dialogforum-ber.de Bearbeitung: Jahn, Mack & Partner Zeuthen Fotos: soweit nicht anders angegeben Torsten Stapel Stand: Juli 2014 Mittenwalde Gosen Neu-Zittau Rangsdorf

Ludwigsfelde Schulzendorf Blankenfelde-Mahlow Wildau Großbeeren

Tempelhof-Schöneberg Eichwalde

Treptow-Köpenick Königs Wusterhausen Neukölln Königs Wusterhausen

ie Stadt zählt mit ihren Ortsteilen 34.500 Einwoh- ner. Tendenz steigend. Die Nähe zur Hauptstadt, die Die Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes ist eines der Dwald- und wasserreiche Umgebung, gute Verkehr- wichtigsten Stadtentwicklungsprojekte der letzten Jahre sanbindung, Schulen aller Bildungsstufen, Kindergärten und eine Schlüsselmaßnahme des Integrierten Stadtent- mit verschiedensten Konzeptionen sind gute Argumente wicklungskonzeptes INSEK. Von den 12,25 Millionen Euro für ein Leben hier. Das fordert auch die Verantwortlichen Gesamtkosten trägt die Stadt Königs Wusterhausen 5,3 Mil- in der Stadt: Schaff ung von Planungsrecht, Bereitstellung lionen. Rund 4,7 Millionen Euro stammen aus unterschiedli- von Flächen, eine entsprechende Infrastruktur, Wohnungen chen Fördertöpfen der EU und des Landes Brandenburg. für verschiedene Ansprüche. Neben vielen schönen Eigen- Großer gemeinsamer Anstrengungen bedarf allerdings heim-Grundstücken wie im neuen zentrumsnahen Gebiet noch die Beseitigung des verkehrlichen Nadelöhrs der Bah- auf dem Funkerberg oder „Wohnen am See“ am Zernsdor- nunterführung, damit zukünftig auch die Busse des Öff ent- fer Königsufer ist auch der Mietwohnungsbau stark nach- lichen Personennahverkehrs eff ektiver fahren können. gefragt. Der Leerstand liegt praktisch bei Null. In Zusam- menarbeit mit städtischen Wohnungsbaugesellschaften und „Hallo, Hallo, hier spricht Königs Wusterhausen auf Wel- –genossenschaften entsteht erschwinglicher Wohnraum. le2700.“ Mit diesen Worten und einem kleinen Weihnachts- Innerstädtische Flächen werden für den Wohnungsbau er- konzert aus dem improvisierten Studio auf dem Funkerberg schlossen, Eigentumswohnungsbau in denkmalgeschützter haben Beamte der Deutschen Reichspost am 22. Dezem- Substanz auf dem Funkerberg sind nur einige Möglichkeiten. ber 1920 das Rundfunkzeitalter in Deutschland begonnen. Mit Stolz trägt Königs Wusterhausen den Beinamen „Rund- Der Bahnhof Königs Wusterhausen ist nicht nur das Ein- funkstadt“ und so erinnert schon beim Landeanfl ug auf den gangsportal zur Stadt Königs Wusterhausen, sondern ein Berliner Flughafen der Mast 17– Wahrzeichen und einzig stark frequentierter Verkehrsknotenpunkt. Schließlich tref- übrig gebliebener Sendemast der Anlage auf dem Funker- fen hier das Berliner S-Bahnnetz, das Regional- und Fern- berg – an die Geschichte. Das ca. 120 ha große Areal wur- bahnnetz Richtung Berlin, Cottbus und Frankfurt/Oder de im GSK erstmals als Entwicklungsfl äche dargestellt, jetzt sowie das Buslininiennetz der nördlichen Region des Land- wird umgesetzt. Der schon erwähnte Wohnungsbau ist im kreises Dahme-Spreewald aufeinander. Die denkmalge- vollen Gange, ein Technologiepark wird folgen. Das Sender- schützte Bahnstation entstand nach 1866 mit der Eröff nung und Funktechnikmuseum im Sendehaus 1, hält mit Unter- der Eisenbahnlinie Berlin-Görlitz. Da der Bahnhof selbst stützung der Stadt die Geschichte wach. nach mehrmaliger Erweiterung den zukünftigen Aufgaben als Verkehrsknoten am östlichen Zubringer zum Flughafen nicht mehr gewachsen war, fand der Ausbau zum verkehr- lichem Knotenpunkt Eingang ins Maßnahmeprogramm Königs Wusterhausen wird immer stärker zu einer be- „Standortentwicklung und Steigerung der Lebensqualität liebten Wohngegend. Hier modernes Wohnen am ge- schichtsträchtigen Funkerberg. im Flughafenumfeld der Hauptstadtregion Berlin-Branden- (Foto: Torsten Stapel) burg. Die Ostseite des Bahnhofs in Königs Wusterhausen hat bereits ein neues Gesicht. Der neue Busbahnhof, ein weiterer Bild ganz unten: Die Bahnhofstraße von Königs Wusterhausen lädt zum Einkaufen ein und ist vom Park & Ride Parkplatz für 90 PKWs und eine überdachte Abstel- neuen Bahnhof aus optimal erreichbar. Der moderne Bahnhof mit neuen lanlage für 168 Fahrräder wurden nach achtzehnmonatiger (Foto: Tourismusverband Dahme-Seen e.V.) Bahnsteigtunnel, barrierefreien Zugängen und Aufzügen wird Bauzeit Ende 2013 in Betrieb genommen. Durch einen voll- auch das Gesicht der Stadt verän- kommen neuen Bahnsteigtunnel mit barrierefreien Auff ahrten dern. und Aufzügen wird der Bahnhof zukünftig von beiden Seiten (Foto: Agentur BahnStadt / statio- nova GmbH) der Stadt zugänglich sein und auch dadurch das Gesicht der ganzen Stadt positiv verändern. Bild ganz unten: Mit dem neuen Busbahnhof auf der Ostseite der Gleisanlage ist der Bahnhof insge- samt ein wichtiger Verkehrskno- ten im Osten der Flughafenregion geworden. (Foto: Stadt Königs Wusterhausen)