Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark Jahrgang 48 (1957) spitzen der Stadt außerhalb dem Stadtgebiet in stärkerem Umfange höch­ stens im Süden längs der Packer und Triester Bundesstraße und um das Puchwerk in Tbondorf; allenfalls noch an den Straßen nach Radegund und über die Ries. Für die Zeit seit der Eingemeindung erscheint diese Die Bevölkerungsentwicklung im Räume Abgrenzung der Arbeit auch einleuchtend. Nicht so für die Zeitabschnitte von Groß- vorher. Sechs Katastralgemeinden (Schattleiten, Weinitzen, Fölling, Hart- St. Peter, Messendorf und Tbondorf) wurden durch die neue Grenz­ Von MANFRED STRAKA ziehung zerschnitten. Die statistischen Angaben beziehen sich jedoch häufig nur auf die ganzen Katastralgemeinden. So mußte zu Schätzwerten gegriffen werden, die zwar auf möglichst genauen Berechnungen beruhen, Die vorliegende Untersuchung ist nur eine Vorarbeit zu einer Dar- aber nicht in der Statistik belegt werden können. Nur auf diesem Wege stellung der relativen Bevölkerungsentwicklung der Steiermark. Neben aber können Vergleichswerte zur Gegenwart gewonnen werden, da dem erhofften Interesse an einer Schilderung des Wachstums unserer andererseits die Zählungen nach 1938 nur die Zahlen für die neuen Ver­ Landeshauptstadt, galt es vor allem, zwei Fragen einer möglichsten waltungsbezirke ausweisen, so daß der umgekehrte Weg einer Fortset­ Klärung zuzuführen. Einmal sollten die statistischen Unterlagen im Hin­ zung der Zählung nach ganzen Katastralgemeinden unmöglich ist. Des­ blick auf ihre Verläßlichkeit eingehend geprüft werden, vind zum an­ halb mußte die größere Exaktheit der besseren Vergleichsmöglichkeit deren war die Frage der Randgemeinden, die bisher bei allen Unter­ geopfert werden. Für die Zeit vor 1869 wäre auch eine Auswahl unter suchungen außer acht geblieben war, wenigstens für das Gebiet der Beibehaltung der Werbbezirks- oder der Pfarrgrenzen in Betracht zu Landeshauptstadt mit einzubeziehen. ziehen, die aber aus demselben Grund abgelehnt wurde. Dem dynami­ Die Anregung zu dieser Arbeit verdanke ich dem wertvollen Beitrag schen Prinzip der Entwicklung wurde vor dem statischen der Darstel­ zur geschichtlichen Statistik der Steiermark, den Ferdinand Treinel lung zu einem bestimmten Zeitpunkte der Vorzug gegeben. mit seinem Aufsatz in der Pirchegger-Festschrift des Historischen Ver­ Für die fernerliegenden Jahrhunderte wurden, Popelka folgend, eines geleistet hat1. So wie dieser Aufsatz ein schöner Dank an den Alt­ neben den Einwohner-, Bürger-, Kommunikanten- und Familienzahlen meister der steirischen Geschichtsforschung ist, will auch die vorliegende auch die Häuserzählungen verwendet, um hinreichende Schätzungen zu Arbeit in dankbarer Verehrung und in aller Bescheidenheit das Werk erlangen; ab 1782 beschränkt sich die Untersuchung, hier wieder Tremel fortsetzen, das Hans Pirchcgger vor mehr als 30 Jahren mit seiner Unter­ folgend, auf die Einwohnerzahlen, da die Familien- und Häuserzäh- suchung über die geschichtliche Statistik der steirischen Städte und lungen, obgleich sie bis 1850 sicherlich genauer sind als die oft sehr un­ Märkte begonnen hat2. In dieser Arbeit stellt er erstmals die Zahlen aus verläßlichen Seelenzahlen, dennoch, wie noch darzustellen sein wird, den statistischen Quellen für die Steiermark von 1782 bis 1920 neben­ immer mehr an Vergleichswert verlieren. einander und zeigt zugleich die zahlreichen Schwierigkeiten auf, die sich für die Verwendung dieser Zahlen ergeben. Ebenso weist er die Rich­ Der Aufsatz weist eine Dreigliederung auf. In einem historisch-kriti­ tungen, in denen eine Klärung anzustreben ist. Ich folge daher in meiner schen Teil wird vorerst das statistische Material untersucht. Hierbei sind Untersuchung im wesentlichen den Fingerzeigen, die mein verehrter möglichst alle Quellen berücksichtigt, die zur Verfügung stehen, auch Lehrer in seiner Arbeit gegeben hat3. wenn sie nicht in der vorliegenden Arbeit verwertet wurden. Damit soll auch weiteren Bearbeitern der steirischen Bevölkerungsfragen der Weg Der Aufbau der Arbeit bedarf einer kurzen Rechtfertigung. Als Um­ zur Erschließung und Verarbeitung der Quellen erleichtert werden. Der fang der Untersuchung wurde das gegenwärtige Stadtgebiet von Graz zweite Abschnitt versucht eine geographisch-methodische Verwertung gewählt. Meines Erachtens wurde diese Verwaltungseinheit sehr glück­ des vorgefundenen Materials, und der dritte Abschnitt schließlich gibt lich getroffen. Es liegen innerhalb des Stadtgebietes nur sehr wenige Orte, eine kurze Darstellung der historischen Bevölkerungsentwicklung für die bis heute ihren rein dörflichen Charakter bewahrt haben, also nicht Graz und seine Randgemeinden sowie der gegenwärtigen Entwicklungs­ Randgemeinden im engeren Sinn genannt werden können, wie etwa das tendenzen von Groß-Graz. Dorf Wenisbuch hinter der Platte. Andererseits zeigen sich Wachstums-

22 23 I. Das statistische Material * CK) 0 •Mnij =0 CS Insgesamt standen mir Zahlen aus fast 60 Zählungen aus sechseinhalb © lO 825 7 280 9 353 0 so 310 1 K| SuniqBzs^o^ r- 1 s CO i—i Jahrhunderten zur Verfügung. Ein großer Teil von ihnen bezieht sich IN MO CO O CO 0 CM J9STIIJJ-J O CM MO t- 0 t- allerdings nur auf das alte Stadtgebiet von Graz, ein anderer auf größere Tf ro O Einheiten, Pfarrbezirke, Werbbezirke, politische Gemeinden, und nur CM cc {•4j.13.lng] 3miri{wz.i33nBj{ J3Sni!JJ ein kleiner Teil gibt die Zahlen in der gewünschten Deutlichkeit. Der 1—1 Wert der Statistiken und die Art der Angaben sind sehr verschieden und CO © <* §un|i|BZJasn^jj •rasntj JJ i-O bedürfen einer näheren Untersuchung, um Vergleichbarkeit zu erlangen. i—1 i—* © Wir können deutlich vier Epochen unterscheiden. Für die früheste M 5 CS Sepps JUÜ

CS CS alle wünschenswerten Angaben in der erforderlichen Exaktheit. SmijatSaYj jap ro 1—H 0 * CS CS SO I9StlEq N O CM CS CS TiaisipauqoMUi^j vO ro -# CM CS 1. Der erste Zeitabschnitt der Schätzungen (siehe Tabelle I) ist für -»Sing CO •*

Graz von Fritz Popelka im 2. Band seiner Geschichte der Stadt Graz mit CS O CM ja t- CS CS CS CS Ausdehnung auf den Raum von Groß-Graz hinzuweisen. CO assimjoiazjaA

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südl . d Kroisbach s u

1772, die Bevölkerungszahl. Wenn man ebenso annimmt, daß sich die bi s zu m Mühlgan g s nördl . d Kroisbach s üstl . Vorstädte : Bevölkerung in den Umgebungspfarren ähnlich verteilt hat wie 1782, Miirvorstadt : Len d u 3 0 CC 0 CS 0 CS CS 0 CS noTsstuiuio^jsuon fM «ni3 >o CS kann man aus den Zahlen der Umgebungspfarren Straßgang, St. Veit, -BlisiA jap -npijaji LO MO 0\ CS Co St. Leonhard und St. Peter die Bevölkerung für den Raum von Groß- © 0 TJ^jadoj Sunziüuog •AUiig 0 Graz berechnen. Man erhält natürlich nur einen Annäherungswert, doch i—(

0 gibt er sicherlich die Größenordnung richtig wieder. E^adoj Suuzißqog •MTIIJJ 0 3 "> 0 Für die übrige Zeit sind wir fast ausschließlich auf Häuserzählungen (N -0

bß « angewiesen. Aus doppeltem Grund sind ihre Angaben nur mit Vorbehalt jO a 00 zu verwenden. Im Mittelalter wachsen Häuser- und Einwohnerzahlen cct s c 00 O ca > CS cc. gleichmäßig. Seit dem 16. Jahrhundert aber kommt es in der Stadt zum h ca 1-5 u •jn Ausbau der Häuser. Daher wachsen die Einwohnerzahlen schneller als c75 0 0 c a nsijBjjiap [isiUBjpmg die Häuserzahlen, ja im 18.Jahrhunder t nehmen sogar die Häuserzahlen < 0

21 cn in der Innenstadt bei weiterem Anwachsen der Einwohnerzahlen ab.Di e werden; tatsächlich überwiegen im Anfang die Einsendungen der Herr­ Einwohnerzahl pro Haus wird also im Stadtgebiet immer größer, wäh­ schaften auf Grund der Anforderungen durch das Kreisamt. Die gesetz­ rend sie in den Umgebungsgeineinden niedrig bleibt. So gibt der Land- lichen Unterlagen sind für die Zeit von 1753bi s 1790 von Alfred Gürtler profos "Will bei seiner Häuserzählung für 1667 an, daß in den Vorstädten sehr gründlich untersucht worden6. vier Personen auf ein Haus entfallen, während es in der Innenstadt um Die erste Seelen-Konsignation fand 1754 statt. Diese Zählung, die diese Zeit etwa 20 waren. gleichzeitig von politischer und geistlicher Seite durchgeführt werden Ebenso unvollständig sind die Zahlen selbst. Es wird immer zu einem sollte, wird hinsichtlich ihrer Ergebnisse als sehr verläßlich beschrieben. besonderen Zwecke gezählt, sei es zur Einhebung von Rauchfanggcldern, Nach Göhlert' „verdienen die Ergebnisse der ersten Zählung vom Jahre eines Fleischaufschlages oder zum Zwecke der Einquartierung. Was alles 1754 hinsichtlich ihrer Vollständigkeit alles Vertrauen und stehen sogar wird hier als Haus bezeichnet? Meistens sind es nur Bürgerhäuser, die hinsichtlich ihres Lmfanges über allen nächstfolgenden". Zu zählen große Zahl der Adelshäuser. Freihäuser, des Hofes, der Klöster, der waren alle in den deutschen Erblanden befindlichen Seelen, nach Alters­ Pfarren usf. bleibt unberücksichtigt, ebenso die der Keuschler und gruppen geordnet, zu Anfang des Jahres. Der Erlaß ist mit 19. Jänner Gewerbeleute in der Vorstadt. Sorgfältige Untersuchung ist daher in 1754 datiert. Leider war es mir nicht möglich, diese Zählung, die erste jedem Einzelfall notwendig, und auch dann bleiben Schlüsse auf den Be­ verläßliche Grundlage zur Bevölkerungserfassung, im Landesarchiv auf­ völkerungsstand problematisch. Da aber keine anderen Anhaltspunkte zufinden. Das Gesamtergebnis für Steiermark liegt mit 696.606 Seelen gegeben sind, müssen sie gezogen werden. Die Ergebnisse Popelkas aber um über 200.000 über den Zahlen der nächstfolgenden Zählung von 1761. reihen sich, bei aller Vorsicht, sehr gut in das Gesamtbild ein. Zu einer Im März 1754 folgte ein Hofdekret über eine Häuserzählung durch Ausweitung auf den Raum von Groß-Graz gibt sich nur im Falle der Zäh­ die Herrschaften. Allerdings sind die herrschaftlichen Schlösser, Maier- lung des Landprofosen Will von 1667 Gelegenheit. Er zählt in den Vor­ höfe, Pfarren, Schulen, obrigkeitliche Mühlen, Lederhäuser, Alaun- und städten, „sambt dem auf eine halbe Meil Weegs herumbligenden Gezürch" Glashütten usw., herrschaftliche Jäger- und Bedientenhäuser, sowie 2898 Häuser, schließt also die größeren Umgebungsgemeinden etwa im Judenhäuser von der Zählung ausgenommen. Die Häuser werden geord­ Ausmaße des heutigen Stadtgebietes mit ein, und gibt außerdem die net nach ganze, dreiviertel, halbe, viertel Bauern, Keuschler, Inwohner, durchschnittliche Bewohnerzahl mit vier pro Haus an. Bergholden und Weinzirl. Diese Zählung befindet sich für die Steiermark Haushaltszählungen und Einwohnerlisten dieser Zeit sind mit den­ im Landesarchiv8. Für Graz wurde sie von Popelka nicht verwendet. selben Vorbehalten zu verwenden wie die Häuserzählungen. Immerhin Schwierigkeit bereitet die Überschneidung so vieler Herrschaftsbezirke, ermöglicht uns Popelkas Untersuchung, die Bevölkerungsentwicklung weshalb die Zahlen viel zu niedrig sind. von Graz in Umrissen festzustellen, und mit Hilfe der Zahlen von 1528, Die Volkszählung von 1761° wurde in der vorliegenden Arbeit, wie 1667 und 1782 kommt man auch zu groben Schätzungen für die Ent­ auch von Popelka, nicht verwendet. Sie umfaßt Familien- und Seelen­ wicklung im Räume von Groß-Graz. Mehr darf von diesem Zeitabschnitt zahlen. Von dem Augenblick an, da die Zählungen der Erfassung der nicht erwartet werden. militärpflichtigen Personen dienen, sinken ihre Angaben auf den Wert 2. Mit den Erlässen Maria Theresias über die Seelenkonsignation vom von Steuerbekenntnissen herab. Wir dürfen nicht vergessen, daß die Zäh­ Jahre 1753 beginnt die Reihe jener „Volkszählungen", die nun in kurzen lung inmitten des Siebenjährigen Krieges stattfand. Ihre Summe liegt um Abständen durch hundert Jahre durchgeführt werden, deren Wert aber mehr als 25% unter der des Jahres 1754. Eine kaiserliche Resolution sehr verschieden zu beurteilen ist. Zwar wird angeordnet, daß die Zäh­ urteilt über die Zählung von 1761, sie sei „dermaßen unverläßlich be­ lungen zu Beginn des Jahres durchgeführt werden sollen, doch wird funden worden, daß daraus entweder eine geflissentliche Vertuschung dieser Grundsatz eines einheitlichen Zeitpunktes fast nie eingehalten. Auch die erfaßte Menschenmenge schwankt in ihrem Umfang sehr stark. oder sträfliche Nachlässigkeit deren Beamten, oder ein verweisliches Nur selten sind „alle in jedem Orte wirklich vorfindigen Inwohner und Übersehen deren das Summarium gezogenen Buchhalterei-Offizianten Untertanen" erfaßt. Die Erhebung sollte sehr unterschiedlich, entweder nicht undeutlich wahrzunehmen war". Dennoch enthält diese erste greif­ durch die Pfarren oder durch eigene Beamte oder durch beide Stellen bare Volkszählung für steirische Ortsgeschichten sicherlich brauchbares gleichzeitig, später durch die Werbbezirkskommissionen durchgeführt Material. 27 26 Für 1770 liegt wieder eine Volkszählung vor10. Es ist die erste Zäh­ Da sie aber meistens nur die Summenzahlen der Pfarren enthalten, lung nach der Heeresreform von 1769 und sollte sowohl von Konskrip­ sind sie für die vorliegende Untersuchung wenig geeignet. 2. Die Werb- tionsoffizieren, wie von der politischen Verwaltung und den Pfarren bezirkssummarien, soweit sie erfaßbar sind, die aber auch zumeist nur durchgeführt werden. So kam eine Kombination der Kirchenbücher- für die ganzen Werbbezirke gelten, und 3. die Zahlen in der Litera­ extrakte und der herrschaftlichen Eingaben zustande, allerdings unter tur. Sie geben zumeist Angaben für Katastralgemeinden, doch ergeben Aufgabe des wichtigen Prinzips eines nur annähernd gleichmäßigen Zeit­ sich bei ihnen neue Schwierigkeiten. Zwar fußen sie alle auf den Kon­ punktes. Grundlage bilden auch hier die Hausbeschreibungen. Gezählt skriptionslisten, doch zeigt ein Vergleich, dort, wo er möglich ist, daß die wurden Häuser, männliche und weibliche Bevölkerung getrennt. Die Zahlen häufig nicht übereinstimmen. Änderungen im Gcbietsumfang hat männliche Bevölkerung wurde nach militärischen Gesichtspunkten in es meines Wissens nur bei Harmstiorf gegeben, das ab 1805 für einige Gruppen geteilt und diese wieder nach Altersgruppen gegliedert. Erhal­ Zeit an abgetreten worden war1'. Völlig unsicher ist bei fast ten ist uns das Material für die Stadt Graz mit Ausnahme der weib­ allen Zahlen der genaue Zeitpunkt der Aufnahme. Zwar war angeordnet, lichen Bevölkerung der Innenstadt. Sie kann aus dem Geschlechtsver­ daß zwischen 1804 und 1828 die Listen jährlich, von da ab alle drei hältnis der Vorstädte erschlossen werden. Die Zusammenstellung erfolgte Jahre angelegt werden sollten. Innerhalb dieser Zeilräume legte man aber gebiets- und nicht herrschaftsweise, weshalb die Ergebnisse leichter ver­ offenbar keinen Wert auf ein bestimmtes Zähldatum. Häufig müssen die wertbar sind. Sie ergeben auch im Vergleich zu 1782 eine durchaus ver­ Ergebnisse der Kreisämter vom Gubernium eingemahnt werden. Es läßliche Unterlage. kommt wiederholt vor, daß die Zahlen einer Periode für einzelne Bezirke 1771 wurden die Werbbezirke aufgestellt und von nun an entfallen in die nächste Periode mit hinübergenommen werden, z. B. für Gösting die Schwierigkeilen, die sich aus den Meldungen der einzelnen Herr­ \on 1846 bis 1854, andere werden im Folgejahr berichtigt; eine Zählung schaften ergeben. Die räumlichen Einheiten sind nun fest umgrenzt und zu einheitlichem Zeitpunkt liegt jedenfalls nicht vor. Noch größere bieten daher mehr Gewähr für die Vollständigkeit der Erfassung. Dafür Schwierigkeit aber macht die Feststellung des Umfanges der erfaßten wird das wichtige Moment der Gleichzeitigkeit der Bestandsaufnahme Personen. Wir unterscheiden: Die einheimische oder ortsansässige Be­ völlig vernachlässigt. Genaue Erhebungsdaten sind kaum mehr festzu­ völkerung, also die Menschen, die in der erfaßten Gemeinde das Heimat­ stellen. Auch wird das Hauptaugenmerk auf die ortsansässige, die „ein­ recht besaßen. Ferner die Fremden. Diese sind etwas ganz anderes als heimische" männliche Bevölkerung gelegt. die Fremden der modernen Statistik. Es handelt sich vielmehr um jene Bei dieser Sachlage muß es als besonderes Glück empfunden werden, Menschen, die zum Zeitpunkt der Erfassung ihren ständigen Wohnsitz 11 daß wir die Pfarrzählung des Jahres 1782 besitzen (siehe Tabelle II). in der Gemeinde hatten, aber nicht das Heimatrecht, das erst durch zehn­ 2 Schon Pirchegger weist auf die Genauigkeit und Verläßlichkeit dieser jährigen Aufenthalt erworben werden konnte. Zumeist sind es Zugewan­ von der Geistlichkeit aus Anlaß der Pfarregulierung unter Josef II. derte aus der übrigen Steiermark. Ihre gesonderte Angabe kann über das durchgeführten Familien- und Seelenzählung hin, die den Stand der orts­ Ausmaß der Zuwanderung Auskunft geben. Ihre Zahl betrug für die anwesenden Bevölkerung auch für die kleinsten Ortschaften, ja Ortsteile, Stadt Graz zwischen 1810 und 1826 durchschnittlich 7%lu, steigt aber genau aufweist. Bis zum Auffinden der Werte von 1754, vielleicht aber dann für 1850 sprunghaft auf 46.3%, also fast V3 der Gesamtbevölke- selbst dann, bleibt diese Zählung der einzige verläßliche Ausgangspunkt rung, an17. Für die Umgebungsgemeinden liegen nur Angaben bei Göth für jede historische Bevölkerungsstatistik, was leider noch nicht genug für 1843 vor, die einen Durchschnitt von 8.1% der einheimischen Be­ 12 Beachtung gefunden hat . völkerung ergeben. Als dritte Gruppe sind die Ausländer zu erwähnen, 3 Auf die Häuserzählung 1785 , die zu Unrecht viel zitierten abgerun­ deren Zahl gering war (für die Stadt Graz 1.6% der einheimischen Be­ 13 deten Häuserzählungen Kindermanns und auf die viel genaueren Häu­ völkerung 1850). Diese drei Gruppen zusammen bilden erst die Wohn­ serzahlen im Schematismus um die Jahrhundertwende14 können wir auf bevölkerung im modernen Sinn. Nicht gezählt wurden die vorübergehend Grund der Pfarrzählung verzichten. Anwesenden, deren Zahl als „Durchreisende" für das Jahr 1826 mit Für die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts stehen uns drei Reihen von 16 24.000 angegeben wird . Sie entsprechen den Fremden der modernen Angaben zur Verfügung. 1. Die regelmäßigen Pfarrzählungen, die in Statistik. dem noch völlig unbearbeiteten Material des Diözesansarchives liegen. 29 28 © Tabelle II: Bevölkerung 1782 1866 Schätzungen in Kursivschrift

c OD q Schematismus für das Herzogtum Steiermark 3 ö . u u 6 H Bezirksobrigkeiten M L 1 « *> .a ja Ja Einzelangaben für : Göth C a liste n SO •-- od

Gub.-Akte n Conscriptions - o o tn 1 o ? ff 2 3 5 2 1782 1804 1806 1810 ! 1820/2P 1828 '1830 1831 1 1834 1837 1840 1843 1846 1843/46 Ü184 o 6 1846/54

Innere Stadt 9185 8499 Weitere Angaben für Alt-Graz (anwesende Bevölkerung):7 124928 12878 1708 1810: 31844 (davon 2084 Fremde) 1825: 39367 (davon 2952 Fremde) St. Leonhard 2104 7606 1813: 31635 (davon 2405 Fremde) 1826: 40259 (davon 2996 Fremde) 32618 2284 197578 22287 Münzgraben 3054 1816: 34237 (davon 1936 Fremde) 1827: 41075 Harmsdorf 178 180 1819: 35038 (davon 1924 Fremde) 1829: 41470 1820:36012 1857: 63176 und 64341 ] 12313 }12320 j 19881» 19512 j 21055 1822: 37465 (davon 2458 Fremde) 1866: 74129

4 Alt-Graz 29282 31623 30149 29760 33960* 41431 38178139314 40103 44218 46873 48491 52130 521308 52130 562201"

Liebenau 518 465 638 955» 887 832 Liebenau 271 184 340 558» 511 Engelsdorf 107 40 Fam. 158 2168 209 832 Neudorf 140 141 140 1818 167

St. Peter 636 [1329] 638 687 1205 1244 1167 2587 2610 2598 2645 2677 2757 3089 3166 St. Peter 363 1702 338 374 775» 809 760 1 Messendorf 273 300 313 430 435 407

Waltendorf 653 565 649 854s 1010 947 476 395 478 505» 707 V 663 1 Hart 777 170 171 349* 303 284

Ries 549 552 568 595 606 612 Innere Ragnitz 192 [351] 209 Langwiesen 53 71 69 1 297 306 303 1 Stifting 174 156 167 Rohrbach 130 1564 [255] 123 1529 1515 1548 1506 1506 1574 1492 1566 298 300 309

Mariatrost 994 900 883 953 1159 1196 Wenisbuch 849 — 738 824 913 943 Fölling1 745 — 145 729 246 253 7282 1464 1344 1530 1511 1511 Neustift 115 169 106 449 430 430 Weinitzen1 371 254 298 } Oberandritz 119 148 155 487 487 187 Unterandritz 279 1871 315 321 2068 2076 2076 2076 2319 2324 2207 2164 1 Gabriach 215 326 214 Weinzödl 214 223 221 594 594 594 Eifhberg-HöH1 29 29 29 1 Gösting 410 379 417 625 625 625

Eggenberg 654 682 705 845 923 923 1337? Plabutsch 34 — — 64 75 75 1 797? Algersdorf 339 366 400 418 411 411 1 Baierdorf 281 316 305 363 437 437 540? 1623

Wetzeisdorf 270 290 302 334 417 417 1004? Wetzeisdorf 161 [451] 184 226 314 314 [ 1004? Krottendorf 109 2355 [363] 118 \2456 2372 108 2318 2318 2393 103 2634 103

Straßgang 855 803 864 918 1105 11(15 1075 7055 Webling 293 359 379 434 434 ) [622] 483 Hart 64 46 69 69 851 Straßgang 292 257 273 339 386 386 386 Wagram 71 49 58 61 68 68 206 204 Rudersdorf 135 107 128 139 138 138 1 1 Groß-Graz 36203 38742 36498 41017 50071 46751 17633 486 18 53038 55921 57704 61660 61282 62588» 65788™

Berichtigungen 39115 38953 43888' 61838*

1 Anteil an Groß-Graz. —2 Anwesende Bevölkerung. —3 Schätzungen nach den Werbbezirkssummarien 1782 und 1804, für Liebenau nach 1846. * Anwesende Bevölkerung siehe Nebentabelle. —5 Einheimische Bevölkerung. —6 Schätzungen nach Göth 1846. —' Nach Polsterer, Macher, Schematismus für das Herzogtum Steiermark und Statistisches Jahrbuch der Landeshauptstadt Graz 1954 (für 1866). —8 Einschließlich Fremde. W 9 Schätzung R. Mayer: 66442. —l a Ohne Militär (ca. 5000). Die Schwierigkeit besteht nun darin, daß aus den meisten Zählungen nicht entnommen werden kann, ob die einheimische oder die Wohnbe­ Bagnitz, Rohrbach, Wetzeisdorf, Krottendorf und Hart bei Straßgang zu völkerung gezählt wurde, ja im Gegenteil in einzelnen Fällen nachge­ hoch. Im ganzen bilden die Angaben Liechtensterns keinen verläßlichen wiesen werden kann, daß bei den amtlichen Angaben ein und desselben Ausgangspunkt für Untersuchungen. Jahres nicht einheitlich vorgegangen wurde, und der eine Werbbezirk Viel genauer sind die Angaben von Schmutz"1. Verzeichnet finden die Einheimischen, ein anderer aber wieder die Anwesenden ausweist. wir Häuser, Wohnparteien und die einheimische Bevölkerung. Die Zah­ So sind diese Zählungen weder für den Zeitpunkt ihrer Durchführung. len sind also für die Stadt Graz um etwa 7% zu gering, für die Umgebung noch für den Umfang des erfaßten Personenkreises verläßlich. Von offen­ vielleicht um etwas weniger. Obgleich eine Angabe fehlt, dürfen wir wohl sichtlichen Irrtümern ist hierbei noch abgesehen. auch hier die Werbbezirkszahlen als die Quelle annehmen, die sehr genau Im einzelnen ergibt sich folgendes Bild. Für 1799/1803 besitzen wir und auch für kleine Ortschaften verzeichnet sind. Leider fehlt auch die eine verläßliche Häuserzählung14, für 1804 eine Volkszählung nach Werb­ Mitteilung über den Zeitpunkt der Zählung. Pirchegger nimmt 1817—19. bezirken, die durch die Beigabe von Planskizzen der Werbbezirke be­ Tremel 1818 an. Nach den Zahlen von Polsterer10 für Graz möchte ich sonders wertvoll und meines Wissens noch völlig unbearbeitet ist1'. Die die Zählung mit 1820 oder 1821 datieren. Summenzahlen für die Umgebungsgemeinden wurden aus den Wcrbbe- Besonders deutlich wird die Unverläßlichkeit der Angaben für die zirkssummarien nach dem Anteil bei der Pfarrzählung 1782 geschätzt, Zeit um 1846. Wir besitzen für diesen Abschnitt drei Quellen, die Be­ für Liebenau, wo gegenüber 1782 eine Umfangsänderung vorzuliegen zirksobrigkeiten des Schematismus, das Göth'sche Material und die Ge­ scheint, nach 1846. Für 1806 liegt eine Aufteilung der Bevölkerung richts-Organisierung von 1849. aber ihre Angaben decken sich nur zum innerhalb der Stadt Graz vor1'. Weitere Angaben für Graz, Einheimische Teil. Am meisten beachtet wurde bisher mit Recht das Material von und Fremde, gibt Polsterer1" für 1810, 1813, 1816, 1819, 1822, 1825 und Göth. Er selbst gibt als Quelle die Bevölkerungstabelle der Werbbezirks- 1826; Macher" für 1820 und der Schematismus1" für 1827. Von 1828 bis kommissionen an und unterscheidet Einwohner, Häuser und Wohnpar­ 1846 sind die Bezirkssummen in den Verzeichnissen der Bezirksobrig­ teien. Über das Datum der Zählungen macht Göth keine Angaben. Wir keiten des Schematismus angegeben1". Für Graz enthalten diese Zahlen finden bei ihm Listen für Eggenberg von 1831 und 1843, im Text ver­ immer die Wohnbevölkerung (Einheimische, Fremde und Ausländer). wendet er die Zahlen von 1843. Für Graz hat er sicherlich die Zahlen während die vorübergehend Anwesenden (Durchreisenden) nicht gezählt von 1846 eingesetzt. Obgleich die Summenzahl mit dem Schematismus und wurden. Ein Vergleich mit den später zu besprechenden Zahlen bei Göth der Gerichts-Organisierung übereinstimmt, weichen die Einzelangaben lehrt uns, daß für 1843 bei den Bezirken Leech und Liebenau ebenso für Graz links und rechts der Mur von einander ab. Für Andritz, Schatt­ verfahren wurde, während die Zahlen von 1843 für Eggenberg und 1846 leiten und Gösting decken sich seine Zahlen mit denen von 1846. Für für Gösting nur die einheimische Bevölkerung ausweisen. Dadurch ent­ Straßgang und Budersdorf sind die Zahlen von 1843 und 1846 überhaupt stehen bei den einzelnen Bezirken Fehlerquellen von etwa &%. Aus den gleich geblieben. Wir müssen also annehmen, daß sich die Zahlen von Bezirkssummen läßt sich wieder der auf das Gebiet von Groß-Graz ent­ Göth auf die Zählungen von 1843 und 1846 stützen. Ebenso unklar ist fallende Anteil im Vergleich mit den Zahlen von Göth schätzen. Diese der Umfang der Zählung. Für Graz ist die Wohnbevölkerung erfaßt Berechnungen mögen nicht ganz genau sein, erlauben aber einen guten (Einheimische und Fremde). Das ist sehr wichtig, denn zu dieser Zeit Überblick über die Bevölkerungszunahme. machte die Zahl der Fremden bereits einen sehr beachtlichen Prozent­ In der Literatur sind alle diese Zählungen bisher wenig beachtet satz aus. Unklar ist die Behandlung der Umgebungsgeineinden. Für sechs worden. Vielmehr halten sich alle Forscher vorwiegend an die Zahlen, Gemeinden (Liebenau, Engelsdorf. Neudorf, St. Peter, Waltendorf und die aus den bekannten Topographien des 19. Jahrhunderts stammen. Als Hart) zählt Göth die einheimische Bevölkerung und gibt die Fremden erste wird zumeist der Landesschematismus von Liechtenstern erwähnt, gesondert an. Ihre Zahl beträgt 8.4 % der Einheimischen. Bei den übrigen der 1818 erschienen ist20. Seine Zahlen umfassen Häuser und Einwohner, Gemeinden sind wahrscheinlich nur die Einheimischen gezählt. Durch beruhen auf den Werbbezirkssummarien von 1810, geben nur die ein­ Vergleich kann man den Prozentsatz der Fremden ungefähr ermitteln. heimische Bevölkerung an, sind lückenhaft — so fehlen Angaben für Er beträgt im Bezirk Eggenberg 7%, Gösting 10.3% und Leech 8.6%. Wenisbuch und Fölling — und unverläßlich, — in unserem Fall für Daraus lassen sich die Gesamtzahlen der Wohnbevölkerung berechnen.

?>•! 3 Zeitschrift 1957 33 Pirchegger verdanke ich die Kenntnis der Gerichts-Organisierung von die Wohnbevölkerung. Die Zahlen sind verläßlich. Lediglich für 1869 23 I849 . Hierin werden für alle Steuergemeinden die Seelenzahlen aus­ ergeben sich bei Kroisbach-Wenisbuch und Fölling Schwierigkeiten. Die gewiesen. Sie beruhen auf der Zählung von 1846. Da es sich um eine Zahlen sind offensichtlich zu gering, die von Niederschöckel zu hoch. amtliche Veröffentlichung handelt, gäbe diese Quelle eine äußerst über­ Offenbar liegen den Zahlen von 1869 andere Gemeindegrenzen zugrunde. sichtliche Unterlage, wenn sich nicht an der Verläßlichkeit der Zahlen Man erhält brauchbare Schätzwerte, wenn man die Summenzahl mit der gerade in dem hier behandelten Räume Zweifel ergäben. So beruht die von 1880 vergleicht und danach den Anteil für Groß-Graz berechnet. Zahl 1004 für Wetzeisdorf sicherlich auf einem Irrtum, und auch die Auch für Hart-St. Peter und Weinitzen muß der Anteil für Groß-Graz Werte für Algersdorf, Baierdorf und Waltendorf erscheinen zu hoch. nach 1880 geschätzt werden. Von 1880 bis 1910 liegen die Häuser- und Für die übrigen steirischen Bezirke ließe sich die Verläßlichkeit leicht Einwohnerzahlen auch auf die kleinsten Ortsteile aufgegliedert vor. durch Vergleich mit den Bezirkssummen des Schematismus für 1846 Diese vier Zählungen bilden das Rückgrat jeder vergleichenden Arbeit. überprüfen. Sehr eingehend werden die Häuser- und Einwohnerzahlen bei Tabelle IIa: Alt-Graz 1850 Macher"* behandelt. Er gibt als Quelle die Zählung vom 23.Februa r 1854 nach den Einteilungsübersichten des Landes, hgg. vom k. k. Statthalterei-

Präsidium an. Doch geht man fehl, wenn man annehmen würde, hier sei 1850! Einheimische Fremde Ausländer Insgesamt erstmalig der Grundsatz der Zählung an einem bestimmten Tag erfüllt. Seine Zahlen stammen zum Teil aus 1850 (Stadt Graz), zum Teil sogar 8629 4100 149 12878 aus 1846 (Herrschaft Gösting). Die Umgebungsgemeinden sind in Grup­ 261. 21892 pen zusammengefaßt. Nach den Zahlen von 1846 und 1869 läßt sich der Östliche Bezirke 15554 6074 Anteil der einzelnen Gemeinden ermitteln. Unklar ist allerdings noch Harmsdorf 318 75 2 395 immer, ob es sich um die Einheimischen oder die Wohnbevölkerung han­ Westliche Bezirke 13488 7355 212 21055 delt. Für das Jahr 1850 stehen uns für die Stadt Graz noch weitere Anga­ ben zur Verfügung (Tabelle II a). Zum erstenmal besitzen wir eine Auf­ 562202 Alt-Graz 37989 17604 627 teilung der Häuser- und Einwohnerzahlen auf die alten Katastralgemein­ den der Stadt, und im Material von Göth17 befindet sich eine Aufgliede­ rung nach Einheimischen, Fremden und Ausländern, aus welcher der » hohe Anteil der Zugewanderten an der Gesamtbevölkerung ersichtlich Aufteilur g auf Kata stralge mein den 18 5* ist. Hinzuzuzählen sind nach Macher noch etwa 5000 Mann Militär. 5059 Schließlich erwähnt Macher noch die Suminenzahl von Graz für 1857. Innere Stadt 12878 Jakomini Es ist für die Unsicherheit der Angaben kennzeichnend, daß er. nur 1037 Graben 4529 Kalvarienvoratadt wenige Seiten voneinander getrennt, zwei verschiedene Werte, 63.176 Lend 3916 und 64.341, angibt. Geidorf 2547 3462 Mariahilf 4540 3. Mit der amtlichen Volkszählung vom 31.Dezembe r 1869 endlich St. Leonhard 4861 beginnt die Reihe der Zählungen, die den Anforderungen, die an eine Schörgelgasse 3495 Elisabeth 4991 solche Aufnahme gestellt werden müssen, nämlich die Erfassung der Grazbach 2800 Gries gesamten Bevölkerung eines bestimmten Gebietes zu einem genauen Zeit­ 1710 Harmsdorf 395 Karlau punkt, voll entsprechen. (Siehe Tabelle III.) Diese Erhebungen wurden von 1880 bis 1910 regelmäßig alle zehn Jahre am 31.Dezembe r durch­ 21 geführt . Sie enthalten die männliche, weibliche und Gesamtbevölke­ 1 Nach Göth. rung sowie die Zahl der Häuser, ferner die religiöse und sprachliche 2 Ohne Militär, ca. 5000. Zugehörigkeit. Ausgewiesen wird die anwesende Bevölkerung, nur 1890 :> Nach Macher.

3 I 3* Tabell ellla: Bevölkerung 1869—1934 'labell e lllb: Bevölkerung 1869—1934 Stadtbezirke 1954 1869 { 1880 1890 1900 1910 1920 •' 1923 Katastralgemeinden 1931 anwes. Stadtbezirke 1954 1869 1880 1890 1900 1910 1920 1923 1934 anwes. Wohn- anwes. i anwes. anwes. Ortsteile Bevölk anwes Wohn- Bevölk. bevölk Bevölk j Bevölk. Katastralgemeinden anw„ anwes. Wohn- Bevölk. Bevölk bevölk. anwes. anwes. anwes. anwes. wohn- Ortsteile Bevölk. Bevölk. bevölk. Bevölk. Bevölk. Bevölk. , Bevölk. bev ölk. Alt-Graz 81119 i 97791 ! 11206^ 13808t 151781 157032 15270« 152841 1 Innere Stadt 16846 11 1312' 1451 1483 1842 2379 2959 3098 3406 15757 15604 15439 15284 13832 2 St. Leonhard 13036 12541 19452 21135 22839 6 Jakomini j 22014 29603 36911 22190 20966 28826 32120 34997 Fölling 379 303 313 368 391 406 146 3 Geidorf 33522 32674 11516 12375 13985 16384 18450 23045 4 Lend 23465 22283 Kisnitz 85 34 33 15 39 14188 17199 20215 27427 29996 31445 5 Gries 30255 30570 Fölling 101 141 151 267 215 16555 17947 25387 6 20853 29522 30471 30238 33693 Hartegg 22 25 29 24 56 Militär u. a. 4900 4910 5165 2 4501 5274 403 114 Maierbach 43 35 20 11 47 7 Liebenau Maria trost 94 68 8(1 51 1062 1128 1413 1766 49 2593 2828 2696 4091 Engelsdorf 5 262 266 287 340 Wenisbueh 1066 1072 1180 1529 2011 2568 2692 2960 Neudorf 327 325 l| 617 168 168 158 168 188 Liebenau 175 166 1 Gugel 23 31 17 657 698 989 1311 2065 | Murfeld 2326 | 2205 2978 Kroisbach" 547 500 688 1040 1 j 1753 — 496 Mariagrün 131 » 307 313 243 8 St. Peter Rettenbach11 195 185 327 500 810 1653 1962 2108 2141 2547 1 2757 3941 Steingraben 50 54 73 77 — Messeiidorf 515 698 704 725 768 2656 Wenisbueh 115 104 111 151 129 Messendorf 702 787 434 165 514 536 Messendorf bergen 175 141 130 91 83 654 ]\eufeld 120 12 Andritz 2816 3361 3870 4402 5000 5346 5494 6407 61 61 64 79 Petersbergen 80 62 48 36 St. Peter 70 27 Andritz 1767 2084 2468 2939 3520 3784 3870 1552 1138 1264 1404 1416 Breitenweg 1779 j 2002 2055 3154 Oberandritz 289 325 328 489 163 127 120 136 140 Neudorf 29 12 9 9 • 42 60 57 Pölzldorf 458 25 28 42 24 670 Petersbergen 24 62 Peterstal 49 97 1 1.! Rossegg 30 24 36 27 126 115 Petiifelder 133 137 89 Ziegelofen — 95 105 96 103 Unterandritz 1644 1919 2377 2828 Gartenstadt 298 j 1309 ] 3200 41 1 Rosenberg 67 65 42 47 St. Peter 951 1 1046 1072 1128 1157 1160 77 • 171 St. Veit (Sehattleiten) 647 789 910 928 963 975 1026 9 Waltendorf 1640 1776 Gabriach 265 135 132 141 165 166 2197 2885 4112 4455 , 4381 1601 Rohrerberg 69 45 53 44 64 Hart 365 339 395 501 542 572 | 573 735 St. Veit 37 59 39 57 55 Breitenweg 65 162 233 223 271 Schirmleitei i 97 151 132 135 119 Kreuzbergen 843 96 140 164 144 Eichberg 30 34 36 30 42 34 56 Plick 120 53 55 47 62 Schloß Lustbüchl 122 ! 28 40 55 11 1161'- 160 136 173 166 Ruckerlberg 11 12 St. Gotthard 68 70 5 26 39 27 48 Waltendorf 89 103 j 103 Schloß St. Gotthard 1275 1437 1802 Weinzödl 352 248 303 252 302 Ruckerlberg 2384 3570 3883 3808 4266 176" 309 452 552 21 Waltendorf 870 1279 1866 verstreut —- — — — 966 985 1250 1514 2291 1942 Weinitzen 402 488 492 535 517 567 598 695 10 Ries 626 782 977 1059 1355 | 1558 1613 Z767 Pfangberg 22 43 56 33 14 Ragnitz 350 353 471 533 Neustift 120 140 162 186 184 271 1. Fuchswirt 596 707 732 802 26 28 Oberweizbach 38 45 41 49 41 Innere Ragnitz 7 23 263 301 1 335 404 Platte 42» 36 38 44 30 Langwiesen 355 1 540 87 52 | 45 28 47 35 53 37 79 47 Rossegg 46 Ries 15 41 36 55 45 100 104 Steinberg 30 37 37 Spinnerin am Kreuz Unterweizbach 73 71 83 78 60 Stifting 10 19 55 18 276 429 Weinitzen 282 [9416] 25 22 30 69 506 526 759 851 881 965 Weizbach 21 27 25 23 24 23* | 25 15 43 108 Rohrbach 107 127 | 218 201 172 230 Stifting 169 ; 279 263 310" 544 543 13 Gösting 181 1120 1671 2880 4270 4711 4633 5503

36 37 Tabelle III c: Bevölkerung 1869—1934 Nach dem ersten Weltkrieg wurde am 31.Jänne r 1920 eine Zählung nach politischen Gemeinden veröffentlicht. Ihre Aufschlüsselung erfolgte Stadtbezirke 1954 1869 1880 1890 1900 1910 1920 1923 | 1931 nach der im Ortsverzeichnis 1930 veröffentlichten Zählung vom 7. März Katastralgemeinden anwes. anwes. Wohn- anwes. anwes. anwes. anwes. Wohn- 19232'. Diese ist die letzte Volkszählung, die für Groß-Graz eine Auf­ Ortsteile Bevölk. Bevölk. bevölk. Bevölk. Bevölk. Bevölk. Bevölk. bevölk. schlüsselung nach Ortsteilen ermöglicht. In der Zählung vom 22. März Alte Wienerstraße 330 427 925 Augasse 557 1056 1360 1934 sind nur noch die politischen Gemeinden ausgewiesen. Gezählt Frauenkogl 997 23 5 10 4516 wurde die Wohnbevölkerung, die Gesamtzahl ist um 700 bis 900 Per­ Gösting 55717 5671' 541 Neue Wienerstraße 53 575 1077 sonen zu gering. Die Aufgliederung erfolgte nach 1923. Plabutsch 66 56 158 258 Am 15. Oktober 1938 wurde Groß-Graz geschaffen. Angaben über die Raach 57 95 92 99 117 genaue Bevölkerungszahl der neueingemeindeten Gebiete liegen nicht 14 Eggenberg 1794 4174 6041 8611 12745 15554 15267 1551)11 vor. Am 17. Mai 1939 fand dann die erste Volkszählung statt. Ihre Er­ Algersdorf 1034 3288 4925 6752 Algersdorf 955 958 586 777 gebnisse sind nur in einer Haushaltsstatistik veröffentlicht. Eine Auf­ Neu-Algersdorf — 2229 3072 5107 teilung auf die heutigen Bezirke ist nicht möglich, da Graz damals in Eggenberger Allee acht Bezirke gegliedert war, und der Bezirk Graz-Mitte, dessen Grenze und Schloß — — 1019 433 Plabutsch 79 101 248 435 die Südbahnlinie und die geplante Gürtellinie (Schönau-, Buckerlberg-, Baierdorf 760 886 1116 1859 Bosenberg-, Kalvariengürtel) war, die übrigen Stadtbezirke völlig zer­ 15 Welzelsdorf 628 776 839 960 1181 1179 1174 2424 reißt. Die heutigen Bezirke 2 bis 6 sind so auf den Bezirk Mitte und 18 18 Krottendorf 164 163 181 211 340 324 die Bandbezirke aufgeteilt. Am 1. Oktober 1942 wurden die Katastral- Wetzeisdorf 464 613 658 749 841 850 gemeinde Neudorf und der nördliche Teil von Thondorf mit zusammen 16 Straßgang 1533 22% 2757 3978 5635 5524 5570 9626 240 Einwohnern nach Graz eingemeindet. 1946, nach dem zweiten Welt­ Rudersdorf 484 610 586 889 1164 1195 1241 1603 Rudersdorf 208 229 223 331 474 444 krieg, wurde eine Erhebung der Lebensmittelkarten durchgeführt und W agram 276 212 314 585 614 ] 381 schließlich fand die letzte amtliche Volkszählung am 1. Juni 1951 statt, — 151 244 105 183 Straßgang 482 537 713 1176 1869 2249 deren Ergebnisse aber für Graz auch nur bezirksweise vorliegen. Puntigam — — 133 538 1178 1445 4. Mit der Herausgabe der Statistischen Jahrbücher der Landeshaupt­ Straßgang 502 564 639 } 482 537 804 20 Straßgangbergen 78 74 52 stadt Graz seit 1948 durch das Statistische Amt des Magistrates Graz Webling 567 114919 1458 1913 2602 4329 4329 8023 besitzen wir für die letzten zehn Jahre alle wünschenswerten Angaben Feldhof 853 1135 1542 1408 — | 690 in möglichster Genauigkeit. Diese methodisch nach modernen Gesichts­ Hart 111 173 220 46720 435 Kehlberg | 327i9 293 296 265 274 punkten angelegten Ausweise halten jeder Überprüfung stand und sind St. Martin 456 21 29 21 46 12319 sehr verläßlich. Lediglich die Häuserzählung läßt noch Wünsche offen. Webling 118 233 307 352 1 Trotz der zahlreichen ausgewiesenen Neubauten und dem Ansteigen der Groß-Graz 9956 1 116617 135425 168604 193598 203 802 1993119 210507 Wohnungen nimmt die Zahl der Häuser von 1947 auf 1948 in St. Peter. Schätzung R. Mayer2' 97349 119617 138713 172216 197242 207101 214231 Schätzung Stat. Amt Wetzeisdorf und besonders in Mariatrost ab (Mariatrost: — 101 Häuser, 1 ,i;i/ — — — — 199578 — aber + 135 Wohnungen). Dasselbe gilt für 1950/51 fast für das gesamte Stadtgebiet. Ursache ist einerseits der nicht ausgewiesene Abbruch ein­

1 Ohne Militär. - - Waggon- und Wagenbewohner. —3 Waltendorfleiten. - 4 Langwiesen. zelner Barackensiedlungen, andererseits das uneinheitliche Vorgehen bei 5 Errechnet im Teilungsverhaltnis von 1880 aus der Snmmenzahl der Gemd. Kroisbach, Fölling der Zählung zweifelhafter Objekte (Häuser mit mehreren Eingängen, und Niederschöckel für 1869. - " Liechteiistern. - "' Einschl. Schaftal. - 8 Einschl. 3. Fuchswirt, Hinterhäuser usw.). Scheinbare Widersprüche in den Bevölkerungszahlen 9 10 u Hahnhof, Posthof. - Einschl. Leechwald. - Einschl. Platte. - Einschließl. Himmelreich. lösen sich bei genauerem Studium auf. Wir müssen zwischen der zum 12 Dorf Weinzödl. - 13 Ober- und Unterweinzödl. - 14 Einschl. Hochplatten. - 15 Einschließlich 16 ls Zeitpunkt der Zählung „anwesenden Bevölkerung"', der „Wohnbevölke­ Schückelgraben. - Neustift: Rosenberg, Hohenberg. - " Einschl. Schloß Gösting. - Einschl. Grottenhof. - ls Additionsfehler in der Statistik. - -° Einschl. Puntigam. - 21 Bruchstücke eines rung", ohne die nur vorübergehend Anwesenden, aber einschließlich der Manuskriptes, Statistisches Amt des Magistrates Graz. Mayer vermerkt dazu: Die Zahlen sind vorübergehend Abwesenden, und der „fortgeschriebenen Bevölkerung'" eher zu groß. Schätzungen in Kursivschrift. 39 38 —t CM CC . M •c _ £ CO — i- 3> CO r •C Tj" r.c •* sO LO. 71 7 1 3>3 W S —t m1 t- CO sO unterscheiden. Letztere wird auf Grund der amtlichen Unterlagen fort­ co Ol CffO ! t- o-* r—- 3 r- •~ Efl :c C^ o •O i/5 CO -' -O ^ J3 ^° CO T$> rt LOvOCÖi— CM MD -H OvvC CM "C —t sich abzumelden, steigt diese Zahl immer etwas zu stark an (in dem Zeit­ raum von zwei Jahren um etwa 2000 Personen) und wird bei der nach- COCOCO\O^OiOOiOCMOCM o r- CM co io> >—t a w ^ Tf n C* t- ^t CMCOco-o-Or-0\CC>OOco OCMO*#-*OCOi- - o cj»ncovrt\ovo — !*i ^ CM CM CM co co = .=f „• M „

vO O vo -3* •** r- CO i-H O CO O CO vD t~- Ma o co co *** CO co Tf ^ M 0< iß Tabelle \ : CO o CO CO i~H ^- CM "*J< rt CO O O ff s Ü « S O N o ^ Tf i— CO lO vO CM vO CO VO i/> H — X- c~ 17 c- C~7 t— »M -c 7-7 CO 17 71 uO IC 17 i 1 C lO Absolute Bevölkerungsbewegung Jährl. Durchschn. der Bevölke­ •7 1 7-~1 — — ~ » 2 « 3 » 7— 1 77 77 — Csl rungsbewegung auf 1000 hinw. ~~ CS) s s* « s 1950-1954 Irt CO -T. m Csl 77 — - -* r- 71 — 77 7 1 — Os •C ro 17 -c -*• i.l c~- t- 7 1 o* -7- 7C Os o o C^' "* co durch Fortschreibung durch Fortschreibung 5" 17 77 17 x O -7- •c 1/5 OC^SO^CÖO^IÖ^OCSJLOCÜIOI-OSC« O 'i? io 7n ^ =1. I—I M M^ IN M —CO .: ~ — <- ;-> r—lr-H a 03 C2 3 2 t— CSJ i—i r—i o CO sOsOO-CNCsi—i r- O Lfl CO 3 49 sO CO Os CO Os CO • J3 SN O t—( 1? •3 3 I> - - JJ = sO O CSJ CO CO t# •£ £ s « .

LO Os -rf co ^? i—t Wanderungsgewin n e -2 = CO CO SO OS a n Ortsfremde § s o S 5i^ ' ! m t~~ m csj so T? co co i-H r- ^- r- B ja B -= = H 't a w h n t~- Tf SO CS| SC 00 O fi 3& E0 Jg r—i M CSJ fM CO CO MD | -8 — 5 1 Innere Stadl | 496 - 738 — 204 — 446 — 291 -1- 9 —13 — 4 = OiOMOs-rJ-^i-HO m CM r- - - -H ^* — c ioocsios"TfT--r-p— (M so tn co -«* — 428 + 6 — 6 - 5 - 5 —19 ro Qs co IT- — in so SO Os C-l 2 Leonhard | 775 — 721 — 595 - 541 US Tf CO i-H sOiOsOrMsOCOLOsO ^1 CSJ (M CO CO 2 |-> 1970 — 636 —1565 + 153 4- 8 —15 + 1 • 3 Geidorf -1041 lOr-«COOOst-Ttr- — 686 - 512 + 270 + 650 + 12 f. - 4! + 2 + 5 EEJ sC t- OS occiOsCOsromt---H 4 Lend + 1468 H in ^ m M in lO IJO Tf" Os 2 ^ ^.~ —10! — 4 > 5 Gries + 184 ! 553 —120 9 — 472 -\ 1311 + 1 + 5 II

io sc os m IT- o co in co — 5 — 3 + 5 S 2 6 Jakomini H 702 - 253 — 782 — 333 885 + 4 — 2 m cc i—i -H <0 CO CC CC i-H (M "c ö lO Tt i—l Os •^ CO i-H CO vO CO r—( PH (M r-H + 27 — S> CM + 643 + 292 + 1580 + 1118 + 16 416 + 7 + 25 - 7 Liebenau 645 + 17 + 13 8 St. Peter + 338 + 67 + 44 + 449 + 346 + 13 + 2 + 2 c — 1 + 2 1 0 2 9 Wakendorf — 251 319 — 30 + 68 + 7 — 8 + 11 o H „ „ 4- 4 -O CO CM 4- 60 + 5 — 3 0 + 2 CSJ CO Csl 10 Ries 69 — 33 — 1 + 35 (M e » -i n s + 4 + i +10 — 6 13 Gösting Os CO 7"~:1 t— - o c r- CN d l— CO •* 7- CC t- 17 t - § "# 1— + 748 + 10 — 3 - 4 3 + 9 -- "~ -_ CM 2 14 Eggenberg + 808 — 216 — 301 1 291 59 + 32 15 Wetzeisdorf + 811 + 878 + 103 + 1792 + 975 + 27 H 29 1 3 s • -3 2 e sä ja + 2809 + 1880 1 8 -41 0 + 49 + 34 r s 16 Straßgang - 453 + 2335 + 21 J3 tu X x x v " ^ S g s .g X s ej . cd 4j 3 M d ö ja i JJ i- 'S •c q M V d C Ü ccj .TS 4) — 3 + 5 + 5 H Ü < •< j c g es Graz + 8817 - 3729 + 5088 J-5427 + 8 — f CM CO -#< lO so CO O O r-i CM< C O 3^J " * in II ten Bevölkerungsabnahme berichtigt. Die anwesende Bevölkerung ist besonder« tm Sommer (Fremdenverkehr _ Sommerurlauber se geeignet. Gösting besteht zu drei Fünftel aus Bergwald, der restliche schwankend. Außerdem weist eine moderne Großstadt auch ' Ü Teil ist dicht besiedelt. Daher wurde das Waldareal aus der Gesamt­ he Sch nk n n fläche ausgeschieden. So gelangt man zu verschiedenen Dichtequer­ TH fwsr f ? - " ^ «** •Einwohnerzah l Dg?nn schnitten, die gut vergleichbar sind (Tafel 1—3). Für drei Stichjahre m Herbst (Schulanfang, Universität) zu steigen, erreicht ihren HöcTt sehen wir die Entwicklung: 1782 hebt sich der Stadtkern der Innenstadt stand un Februar-März, bleibt dann bis Anfang Juni 8tabil, J™^ noch deutlich von den Vorstädten ab, die Umgebung ist rein ländlich; rasch z« S1nken. Der Tiefstand liegt Anfang September. Die e S ht knng betrug für Graz 1950 fast 3600, für 1951 fast 6000 Personen C aus erklart steh die anfänglich verwunderliche Tatsache, daß d" ErgeT Tafel 1 ntsse der amtlichen Volkszählung vom 1.J uni 1951 nm fast 2000 übt den Zahlen der Bevölkerungsabnahme vom 10.Oktobe r 1951 liegen BEVÖLKERUNGSDICHTE 1782

über 8000 I- ? TTt ^^^ •» 10.Oktobe r 1950 war tun Im Räume von Groß-GRAZ: 3,72 Einwohner proha (ohne Waldflache 1954) «her 8000 hoher als die der Wohnbevölkerung. Ohne genaue Kenntnis dieser Tatsache könnte es zu groben Fehlschlüssen kommen Auch bei den Übersichten über die Bevölkerungsbewegung durch Zu- und Abwanderung, Wohnungswechsel, Geburten und Sterh äl

kommt es zu Schwierigkeiten (siehe Tabelle V). Diese Angab nie n für die letzten fünf Jahre vor, ihr Endergebnis stimmt mit de B n aber dieAuftdhin g a f ^^'^t:z:^7i^iZBZ : ^tns^nnd voni56 - 5 **Persone £ *n^ und ,, 11 .7n , , Menschen zugenommen; ähnlich im 5. «nd 6. Bezirk. Da steh die Geburten und Sterbefälle ziemlich verläßliel erheben lassen, dürfte diese Differenz aus der Tatsache herrühren

sieh V1ele Personen bei Umzügen innerhalb des Stadtgebiete „ polizeilich ummeiden, und daher statistisch nicht erfaßt we „ körn n Daher darf man auch diese Zahlen nicht zu Folgerungen heranlhen

M. Die Auswertung des statistischen Materials

Wald\tnia1utrUBVOrk0n,mei' ^iT "" "•**<*«» ^h.enwald den

Punkt ode/di E U *"*"«*«« - einem bestimmten Zeit- Z ert n Vor ^ l ^ ^S^" Zeto™ bet'acht- rung C l7ang b,etet ^ Selt jeh"di e Erf—8 «er Bevölke- r ng dichte als das geeignetste Moment. Berechnet man aber die Dichte auf die Gesamtfläche, so ertribt sieln f;;. 1 w i . V wcnie Maßstab 7: 150 000 beS mIerS im Westen, ein falsches B1EinVicr"e, de, *"u T "' ° deS Stacl bedeckt im R«. 1 i ™ ' tgebietes ist mit Wald Einwohner proha bedeckt, tm Bergland am Westrand für Siedlungen zum Großteil un- 42 13 1880 tritt Alt-Graz in seiner Gesamtheit hervor und Eggenberg zeichnet angaben für die Katastralgemeinden, sonst würde man unschwer erken­ »ich deutlich von den übrigen Umgebungsgemeinden ab. 1954 wird der nen, daß z. B. die Katastralgemeinde Waltendorf eine dem Stadtgebiet Stadtkern an Dichte bereits vom 2. Bezirk übertroffen, die Wachstunis­ annähernd gleiche Dichte besitzt, die aber für den ganzen Bezirk durch spitzen der Vororte im Westen und Süden sind erkennbar, ebenso das die geringe Dichte von Graz-Hart, die etwa der der Ragnitz entspricht, Zurückbleiben der reinen Wohnbezirke im Osten und Nordosten. Letz­ wieder ausgeglichen wird. Auch die Katastralgemeinde Andritz würde tere erscheinen als Hügelland benachteiligt, da dieses nicht so zur viel stärker hervortreten, ebenso das Dichtegefälle von Liebenau über Besiedlung ausgenutzt werden kann wie die Ebene. Leider fehlen Wald- Engelsdorf nach Neudorf im Süden. Diesem Mangel können Bevölke-

Tatel2 Tafet 3 BEVÖLKERUNGSDICHTE 1880 BEVÖLKERUNGSDICHTE 1954 Im Räume von Groß-GRAZ: 11,99Einwohner pro ha (ohne Waldfl. 1954) Groß-GRAZ: 23,53 Einwohner pro ha (ohne Waldfläche)

Wald 1-5 7,9 24 33-46,5 51 146 Einwohner pro ha

44 45 rungsdarstellungen durch Signaturen abhelfen, aber hier reichen die ~i Angaben nur bis 1923 (Tafel 4). r Die Entwicklung läßt sich für eine erste Übersicht im Koordinaten- system mit einer Zeitabszisse und einer Bevölkerungsmengenordinate ab­ bilden. Dies ist für Groß-Graz, Alt-Graz und die Innenstadt geschehen 1954 (Tafel 5). Die wesentlichsten Stufen der Entwicklung für jeden Teil 1945 zeichnen sich hiebei schon ab. Man sieht das ruhige Wachstum bis zum 1934 1920 1910 1900 1890 ^Tafel 4 ~| 1880 1869 1854 1840 BEVÖLKERUNGSVERTEILUNG IN DEN UMGEBUNGSBEZIRKEN1923 1830 1820 1810 1800

2 N

V. 1 /! \ \ • / 7 \ •._ 5 /. * / 1 \ '• l ' \ / \ \ 1910 / \ \ 1900 1 ( 1890 \ ; \ 's 1860 ^ \ ; \ 1 1869 ccK3 3 1 G^ 1 So 1854 w / 1846 1* \y 1643 j \ sQ * 1 \ / UJ 1 \ -*- \ 5 i Maßstab 1 .- 750000 10 U^J i N -j O 1 i i \ ^ et O ir> o Wald 1000 500 WO50 10Einwohner pSo. C\| •- -~ 1300

17 3S ^H <$ T* os \o fr-«—«(NNt-r-^Of^fr^oo d O O O O O 00 N O r-H © r-1 CM © so ** Beginn des 19. Jahrhunderts, das Zurückbleiben der Innenstadt, mit Ab­ 1S6I L\b\ nahme seit 1869, dann der Altstadt seit 1920 und die zunehmende Be­ ^-^o^rT-coioo^-^inooscooio-^r deutung der Umgebungsgemeinden seit dem Ende tles 19. Jahrhunderts. if6I—t£6I 8 Um aber den Vorgang deutlicher zu machen, wurde der Prozent­ f f ~" 1 1 " "" ~ " "" *~ f "! co CM in in r— ©r t~- es M Of a^ ^ t-r >-; ^ *©, anteil an der Gesamtbevölkerung von Groß-Graz seit 1782 für die Innen­ OO'CTCOO'I-H^CO'-^COOI-HI-H © © ^o fr£6l—EZ6I I I I I stadt, Alt-Graz rechts und links der Mur und die Außenbezirke rechts , , , co rj" p—ii—i© ~i f und links der Mur berechnet. Dies gibt ein äußerst eindrucksvolles Bild I ES6I—0161 p- o' o M' O" O O' d C « IN © © —' — — (Tafel 6). Die Innenstadt, die 1782 noch mehr als ein Viertel der Gesamt- ^H -H o co os so t- © ro cc o> « » cc co CM in o" F-H © I-H © I— "<* r-4 ** N CT H ^* ^ « •* "-* bevölkcrung beherbergte, verliert laufend an Bedeutung, und ihr Prozent­ 0161 0061 = anteil sinkt seit 1869 steil ah, bis er gegenwärtig nur noch ein Zwanzigstel = r - eo „" co CM" C-I ©' « ©" csi r— r- ** — "* der Gesamtbevölkerung ausmacht. Die alte Murvorstadt beherbergte 0061—0681 0 1782 mit einem Drittel den größten Teil der Bevölkerung. Sie konnte > m co co so in r- *# m CM i/3 © ifl eo o « _" r^ ,-T CM H CM' — keinen Anteil, ihr Prozentsatz fällt. (Die IJngenauigkeit der Zählungen 0S81- 9t8l von 1843 46 tritt deutlich hervor.) 1869 beginnen die rechten, 1900 die 9*81--0181 = linken Außenbezirke zu wachsen, übertreffen rasch die Innenstadt und i—ir-*ÄOOeMiA©i"*^ = 0t81- -01,'81 P-,* CM' •—' o' O o' —' « i-i o stellen heute schon mehr als ein Drittel der Gesanitbevölkerung. s•- s INoc h abstrakter erscheint auf den ersten Blick die Tabelle VI. das 0£81- -0Z81 prozentuelle Wachstum der Bevölkerung pro Jahr, also die Zu- bzw. 0E81- -1/081 Abnahme pro Jahr auf 100 Einwohner. Erst diese Tabelle aber ermög­ ©" c o o 9 » = = ° ° licht eine genaue Beurteilung des Wachstums jedes Bezirkes und den t08I"~Z9L\ Vergleich aller Stadtteile in den einzelnen Zeitabschnitten. Die Aus­ e Ja Z8Ü- -Oiil wertung erfolgt im letzten Abschnitt der Arbeit. i Zusammenfassend kann die relative Bevölkerungsentwicklung dar­ .= u Olil--soti gestellt werden durch eine Kurve mit logarithinischer Bevölkerungsskala - (Tafel 7). Darin gibt der Steigungswinkel der Kurve direkt das pro­ > zentuelle Wachstum an. Aus dieser Darstellung ersehen wir, daß die ZOll SiSl

Innenstadt schon seit 1528 das geringste Wachstum aufzuweisen hat und •- nur zwischen 1854 und 1869 eine überdurchschnittliche Zunahme ver­ — r-:ii sr.Ei zeichnet. Von da ab beginnt die Abnahme zuerst langsam bis 1910, von da an aber immer stärker im Sinne einer Citybildung. Die Altstadt »ÖS* N tiL J3 -2 wächst ziemlich gleichmäßig stark von 1528 bis 1810 und weist dann •H C c a. j.< V 4) durch ein ganzes Jahrhundert bis 1910 eine bedeutende Vermehrung - c -o fc - J Ö J m 4 i a * - ihrer Bevölkerung auf, um seither zu stagnieren. Die relative Zunahme ^ « s •& 10 vc -* 1/» r- CO C- O — CM CC für die Außenbezirke ist bis 1854 geringer als die von Alt-Graz, bleibt bis 1900 etwa gleich der der übrigen Stadt und trägt seither den gesamten 19 4 Zeitschrift 1957 IC fJafel 7

VERWALTUNGSEINTEILUNG VON GRAZ

STADTBEZIRKE UND KATASTRALGEMEINDEN I INNERE STADT XIII GÖSTING II LEONHARD XIV EGGENBERG III GEIDORF 1 Algersdorf IV LEND 2 Baierdorf V GRIES XV VI JAKOMINI XVI STRASSGANG 1 Webling VII LIEBENAU 2 Straßgang 1 Liebenau 3 Rudersdorf 2 Engelsdorf 3 Neu dort Alte Katastralgemeinden 4 Thondorf a Groben 5 Murfeld b Oberrosenberg VIII ST. PETER c Unterrosenberg 1 St. Peter d Geidorf 2 Messendorf e St. Leonhardt IX WALTENDORF f Leonhardtgasse 1 Waltendorf 2 Hart 9 Morellenfeld h Schörgelgasse X RIES 1 Ragnitz i Münzgraben k Harmsdorf 2 Stifting l Calvarienberg ] XI MARIATROST m ßodenfeld Stadtgebiet 1 Wenisbueh 2 Fölling n St Georgen Stadtbezirke tunon? o Mariahilf „ . , . , XII ANDRITZ Maßstab: I. 150 000 p St. Andre -- Katastralgemeinden , Scnotlleiten Alte Katastralgemeinden 2 Andritz g Gries 3 Weinitzen r Carlau _J

~

Vrafel 7 1 DIE RELATIVE ZUNAHME DER BEVÖLKERUNG

Die Steigung der Kurve entspricht der prozentuellen Zunahme der Bevölkerung von Graz 4*-f/Tl 200 000 // y-- / (Logarithmische Skala) // / 100 000 80 000 // 60 000 / s 40 000 s" •-"" 30 000 Raum von Groß-Graz Alt-Graz 20 000 Innenstadt / ^ i_

10 000 •*"C - - S" -^* • • »-*- 8 000 •**- -MM ß ooo ^ *** , - 4 000

3 000 ^^ 2 000

( Ol Ol o> o> V3 ^o ^ SojCbQDCb Qj CbCbOD<0 Ü<0 }0<0(0 o Nj N N> O £ ro O u><* C5 L relativen Zuwachs der Stadt. Groß-Graz als ganzes zeigt schließlich ein vollkommen ruhiges, gleichmäßiges Anwachsen von 1300 bis 1810, so­ mäßig, etwa um sieben auf 1000 Menschen pro Jahr. 1572 dürften es dann die stärkere Zunahme bis 1920, besonders in der Zeit von 1854 in der Innenstadt 4300, im heutigen Graz 10.000 Menschen gewesen sein. bis 1869, in der das relative Wachstum der Stadt am größten war. Die Die Abwanderung protestantischer Bürger um 1600 wird bald durch Zunahme der Grazer Bevölkerung seit 1920 hingegen geht langsamer Neuzuwanderungen, besonders in die Miirvorstadt, wettgemacht. 1620 vor sich als irgendwann in der Geschichte unserer Stadt und ist ver­ verläßt der Hof die innerösterreichische Hauptstadt, doch hält das gleichbar nur mit den Zeiträumen der Türken- und Franzosenkriege. Wachstum auch während des Dreißigjährigen Krieges besonders durch Darin äußert sich deutlich die Ungunst der Lage, in die unsere Stadt den Flüchtlingsstrom aus dem Reich an. 1663 hat die Miirvorstadt 3400 seit den beiden Friedensschlüssen gebracht worden ist. Einwohner, Graz mit den Vorstädten etwa 11.000. das heutige Stadtgebiet wohl 20.000 Menschen. Merian beschreibt uns die Stadt: „Es ist zwar Grätz keine grosse / aber schön und wol erbaute Statt / so feine grosse Vorstätte / und ein hüpsches wolgebautes Land herum hat." III. Die Bevölkerungsentwicklung von Groß-Graz 1663 erfolgt unter dem Druck der drohenden Türkengefahr der Ab­ Die alte Römerstraße längs der Mur, anfänglich wohl als Saumpfad bruch der östlichen Vorstädte. Die Bevölkerung verlagert sich in die am Fuße der westlichen Bergkette von Straßgang über St. Martin, Eggen­ westlichen Vorstädte jenseits der Mur. Dem Landprofosen Will verdan­ berg nach Gösting; später im Verlauf der Alten-Post- und Plabutscher- ken wir für 1667 eine Häuserzählung, die für die Innenstadt 462 Häuser slraße; sowie die Abzweigung nach dem Osten aus dem 11. oder 12. Jahr­ ohne Klöster, für das heutige Stadtgebiet über 3300 Häuser und ebenfalls hundert über den Murplatz, Spor- und Paulustorgasse bzw. Hofgasse, wieder etwa 20.000 Bewohner ergibt. bilden das geographische Rückgrat für die Entwicklung der Statlt Graz Mit dem Aufhören der Türkennot wächst die Stadt, besonders in den am Fuße des Festungsberges. 1115 zum erstenmal genannt, ist der Stadt­ Vorstädten, schnell. Obgleich 1680/81 die Pest wütet und in Graz 3465 kern um die Mitte des 13. Jahrhunderts durch Verleihung des Stadt- Menschen dahinrafft, ist die Einwohnerzahl 1702 weiter angewachsen. rechtes entstanden. Ein Mittelpunkt lag um die Hofgasse und den Dom, Im 18. Jahrhundert hält dieses Wachstum während der Regierungszeit ein anderer um den großen Marktplatz, der sich vom heutigen Alpen- Karls VI. und Maria Theresias in den Vorstädten und besonders in den landkaufhaus bis zum Landhaus erstreckte. Die Bevölkerung wird von östlichen Teilen an. Von 1702 bis 1770 wächst die Bevölkerung der Popelka zu dieser Zeit mit 2000 Menschen geschätzt. Bis zu Beginn des östlichen Vorstädte jährlich um 52 auf 1000 Menschen, in der Miirvor­ 15. Jahrhunderts hat sich nicht viel geändert, um 1350 wütete die Pest stadt um 24, in der Innenstadt nur um drei. Es bilden sich Industrien in der Stadt. Doch war die Innenstadt bereits eng verbaut mit durch­ in und um Graz. Die Zahl der Häuser nimmt in der Innenstadt ab. schnittlich zwei- und dreistöckigen Häusern, wie uns das Landplagenbild Kleine Häuser werden abgerissen, an ihre Stelle große, mehrstöckige am Dom zeigt. Die Murvorstadt entwickelt sich vor dem Murtor. Seit Häuser erbaut. Die Häuserzahlen der Vorstädte sind bereits sehr be­ Mitte des 15.Jahrhundert s nimmt die Bevölkerung rasch zu. Um 1470 trächtlich. Die Einwohnerzahl der Vorstädte hat die der Innenstadt um ist Graz mit etwa 5000 Einwohnern innerhalb des städtischen Burgfrieds ein Vielfaches überflügelt. Die Stadt zählt über 26.000, mit der Um­ bereits die volksreichste Stadt der Steiermark. Dann folgen wieder Kriege gebung sicherlich über 32.000 Menschen. Diese Verhältnisse halten auch und schwere wirtschaftliche Rückschläge. 1528 gehören zur Stadtpfarre. bis zur Zählung von 1782 an. Zum erstenmal können wir die Verteilung d. h. bis zum Mühlgang, etwa 4000 Seelen, die ländlichen Umgebungs­ in allen Teilen des heutigen Graz verfolgen. Tabelle II und Tafel 1 pfarren Straßgang, St. Veit, St. Leonhard und St. Peter betreuen im geben ein Bild davon. Die Innenstadt beherbergt fast 9200 Menschen heutigen Stadtgebiet ebenfalls etwa 4000 Seelen. 8000 Menschen wohnten und ist mit einer Bevölkerungsdichte von 85 pro Hektar bei weitem der also uni 1528 im Räume von Groß-Graz. dichtest besiedelte Kern, die Vorstädte aber mit über 20.000 Menschen auch schon recht beachtlich, besonders die Murvorstadt. Die Umgebungs­ Seit 1543 kam es durch Umgestaltung der Festungswerke zu einer gemeinden hingegen haben noch rein ländlichen Charakter. Waltendorf bedeutenden Vergrößerung des Stadtgebietes. Die Zahl der Häuser ist die größte Siedlung mit noch nicht 500 Einwohnern. nimmt rasch zu. Etwa ein Fünftel bis ein Sechstel entfällt auf die Mur­ Die Franzosenzeit hat sicherlich einen Rückschlag gebracht, er wird vorstadt. Die Bevölkerung aber wächst weiterhin langsam und gleich- aber nicht so groß gewesen sein, wie man nach der ungenauen Statistik

52 53 annehmen könnte. Die berichtigten Zahlen lassen vielmehr ein langsames überdurchschnittliches Wachstum von über 7500 Menschen, die anderen Weiterwachsen für wahrscheinlich erscheinen und sicher setzt mit Be­ Stadtbezirke, besonders der dritte, wachsen verhältnismäßig langsam. endigung der unsicheren Zeit seit 1815 das rasche Wachstum des 19. Jahr­ Dafür zeigt sich zum einzigemnal in der Geschichte der Stadt Graz ein hunderts ein. Es beschränkt sich vorerst auf das Stadtgebiet, die Um­ geradezu amerikanisches Ansteigen der Zahlen in den Industrievororten gebungsgemeinden bleiben völlig unberührt; ihr Anteil an der Gesamt- Gösting und Eggenberg mit einer jährlichen Zunahme von 12% (Gösting bevölkerung geht weiter zurück. Der Schwerpunkt des Zustroms liegt Non 481 auf 1120, Eggenberg von 1794 auf 4174). Neu-Algersdorf, die in den Stadtbezirken am linken Murufer, besonders im 2. und 6. Bezirk. eigentliche Industriesiedlung Eggenbergs, ist in diesen zehn Jahren ent­ 1843 überholen die linken Stadtbezirke die Miirvorstadt in der Gesamt- standen. Dadurch kann die Katastralgemeinde Algersdorf ihre Ein­ menschenzahl. Das Wachstum, das zwischen 1820 und 1840 immerhin wohnerzahl in elf Jahren verdreifachen, was einer Steigerung der Be­ schon zwischen 500 und 600 Personen jährlich lag, äußert sich auch in völkerung um 20% pro Jahr entspricht. Das Hinaufschnellen der Zahl dem Anwachsen der Zahl der Fremden, die von 2000 im Jahre 1810 auf von Hart auf das Sechsfache ist durch die Erbauung der Landesheilstätte 3000 1826 stieg. Überwog bis 1825 noch der Zuwachs durch Einheimische, Am Feldhof bedingt. Auch Wetzeisdorf und Stifting zeigen überdurch­ also durch Geburtenüberschuß, so kommt es ab 1830 zu einem auffallen­ schnittliches Wachstum, während der übrige Osten einstweilen noch den Ansteigen der Fremdenzahlen. So wuchs von 1830 bis 1843 die Zahl unberührt bleibt. Im Gesamtverhältnis beginnt nun der Anteil der Außen­ der Einheimischen um 1592, die der Fremden um 8721. Wir treten in bezirke rechts der Mur schnell zu steigen. Das Dichtediagramm für 1880 den Abschnitt des starken Wachstums von Graz ein. Für 1850 besitzen (Tafel 2) zeigt uns, daß Graz im Begriffe ist, den Rahmen der damaligen wir genaue Zahlen. Die Zahl der Fremden war mit 17.600 auf über 30% Stadt zu füllen, die Innenstadt überragt die anderen Bezirke mit 146 der Stadtbevölkerung angestiegen, selbst die Ausländer machten schon Menschen pro Hektar um weit mehr als das Doppelte, doch der 2. und über \% aus. Dagegen geht der Geburtenüberschuß zurück und Geburten 6. Bezirk haben die alte Miirvorstadt bereits überholt, nur Geidorf ist und Sterbefälle halten sich etwa die Waage. Auch schon im 17. und noch ein Gartenbezirk geblieben. Eggenberg hebt sich aus dem Kranz 18. Jahrhundert war die natürliche Vermehrung sehr gering, in Seuchen­ der Umgebungsgemeinden, die sonst ziemlich einheitlich dicht besiedeil jahren trat regelmäßig Geburtenabgang auf. sind, deutlich ab; bei Waltendorf ist die stärkere Bevölkerungsdichte Das rasche Wachstum hält nun durch 50 Jahre unvermindert an. wegen der Einbeziehung des ländlichen Teiles von Hart nicht so sichtbar, Die Bevölkerung verdoppelt sich in 40 Jahren. Die Innenstadt nimmt ebenso bei Andritz. an diesem Aufschwung noch bis 1869, allerdings in vermindertem Maße, Auch im nächsten Dezennium wächst das Stadtgebiet unvermindert. teil, dann beginnt die Stagnation, was einein rapiden Verlust am Anteil Nunmehr werden außer der Innenstadt, die weiterhin abnimmt, alle der Gesamtbevölkerung, die rasch weiterwächst, bedeutet. Von einer Stadtbezirke erfaßt; die linken (mit Ausnahme von Geidorf) weiterhin Citybildung kann noch nicht gesprochen werden. Die Innenstadt bleibt stärker als die rechten, die aber immerhin noch mit dem Gesamtwachs- der dichtest besiedelte Teil der Stadt. Nun aber beginnen die Umgebungs­ tiim Schritt halten. Von den Vorstädten sind es weiterhin Gösting und gemeinden infolge der Industrialisierung an dem Aufschwung teilzu­ Eggenberg im Westen, Waltendorf, aber auch die Ragnitz, Stifting und nehmen, ja, die Stadt zu überflügeln. Andritz verdreifacht in 25 Jahren Liebenau im Osten; Andritz ist merkwürdig stabil. von 1843 bis 1869 seine Bevölkerung, Eggenberg verdoppelt im selben Der Zeitraum bis 1900 bringt das größte absolute Wachstum in der Zeitraum die seine und weist als Bezirk das stärkste prozentuelle Wachs­ Entwicklung der Stadt. Sie nimmt in diesen zehn Jahren um 33.000 tum auf. Puntigam ist im Entstehen, was sich durch ein sprunghaftes Menschen zu. Nun sind bereits auch alle Außenbezirke erfaßt. Allenthal­ Emporschnellen der Zahlen von Wagram von 68 auf 276 kundtut. Auch ben entstehen die Villenviertel, so wuchsen besonders stark Liebenau. Waltendorf und St. Peter werden in diese Entwickhing einbezogen. Waltendorf, Kroisbach, Mariagrün, Rettenbach östlich, Gösting, Eggen­ während Gösting aus mir nicht bekannten Gründen in dieser Zeitspanne berg. ganz besonders aber Puntigam westlich der Mur. stark abnimmt, und die anderen Randgemeinden, besonders im Nord­ Der Höhepunkt der Entwicklung ist erreicht. Von 1900 an nimmt osten, nur langsam wachsen. Zwischen 1869 und 1880 setzt sich dieser das Tempo des Wachstums merklich ab und zugleich verlagert sich der Vorgang fort. Zum erstenmal nimmt die Innenstadt merklich ab (um Schwerpunkt immer mehr aus dem Zentrum an die Peripherie. Es ist über 1000 Bewohner), der 2. und 6. Bezirk zeigen ein sehr starkes, nicht richtig, nur die beiden Kriege für die Stagnierung unserer Stadt

54 55 verantwortlich zu machen, sie hatte auch im Rahmen der Monarchie be­ Der 3. Bezirk, die Pensionopohs, erlebt mit einer Zunahme von über reits, ohne Hinzutreten neuer Impulse, eine gewisse Sättigung erreicht. 4500 Menschen ihren größten Zuwachs, die Innenstadt erleidet den Besonders läßt der Zustrom von außen nach. Die natürliche Vermehrung, größten Verlust (fast 1500 Menschen). die schon im letzten Jahrzehnt einen jährlichen Geburtenüberschuß von 1923 war ein Teil der Flüchtlinge wieder abgewandert, die Bevöl­ sechs bis acht pro Tausend im damaligen Stadtgebiet erreicht hatte, steigt kerungszahl wesentlich gesunken. Schon 1920 hatte die Altstadt Graz noch von 1900 bis 1906 auf neun pro Tausend an, d. h. sie betrug im ihren höchsten Einwohnerstand mit 157.000 Menschen erreicht, nun Durchschnitt 980 Seelen pro Jahr und war somit sehr beachtlich. In dem beginnt auch hier der Rückgang. Er ist nicht sehr groß, beträgt aber bis Dezennium von 1900 bis 1910 entfielen in Alt-Graz nicht weniger als 1954 immerhin 7000 Menschen. Davon entfallen 3000 auf die Innenstadt. 9582 oder 70"/,, der Zunahme von 13.701 Personen auf den Geburten­ Diesen Verlust müssen wir fast zur Gänze auf das Konto der verheerend überschuß. Die Zuwanderung von außen war in diesem Zeitraum gerin­ absinkenden Geburtenzahlen buchen. Der Sterbeüberschuß beträgt für ger als gegenwärtig nach dem zweiten Weltkrieg. Es ist also nicht richtig, das alte Stadtgebiet in dem Zeitraum von 1923 bis 1934 nicht weniger daß der Anteil der natürlichen Vermehrung am Wachstum der Stadt als 6791 Seelen. Zählen wir noch die Jahre bis 1938 mit 4402 Seelen Graz nur unbedeutend sei. In den Dezennien um die Jahrhundertwende Verlust hinzu, so kommen wir auf ein Menschendefizit durch den Gebur- hatte sie sogar einen sehr beachtlichen Beitrag an der Zunahme der lenabgang von über 11.000 Seelen für Alt-Graz. Da die Einwohnerzahlen Bevölkerung geleistet. im Stadtgebiet bis 1938 konstant bleiben, heißt dies, daß der Geburten- Zudem tritt ein entscheidender Strukturwandel ein. Das alte Stadt­ verlust den gesamten Wanderungsgewinn verschlungen hat. Das weitere gebiet hört auf, den größten Prozentsatz an Fremden aufzunehmen. Sein Wachstum der Stadt beruht daher ausschließlich auf einer Zunahme in Prozentanteil beginnt zu sinken, die Außenbezirke, nun auch besonders den Außenbezirken. Hier sind es auch nicht mehr die alten Industrie- die im Osten gelegenen Wohnbezirke, übernehmen die Rolle der Alt­ orte Gösting und Eggenberg, sondern die Bezirke im Süden, in denen stadt. Graz wächst über seine damaligen Stadtgrenzen endgültig hinaus. sich die Wachstumsspitzen zeigen. Bis 1934 sind dies ganz besonders Zwar ist das jährliche Wachstum im 3. und 5. Bezirk noch beachtlich, die Wetzeisdorf, das seine Bevölkerung in elf Jahren verdoppelt, der gesamte anderen Stadtteile aber bleiben zurück. Alle Außenbezirke haben in Bezirk Straßgang, einschließlich Neu-Hart und Puntigam, Liebenau, wo ihrem prozentuellen Anstieg das Stadtgebiet überflügelt. Neben den In­ neben dem Ort Liebenau selbst die neu entstandene Katastralgemeinde dustriezentren Gösting. Eggenberg, Puntigam und Hart stehen vor allem Murfeld besiedelt wurde, und St. Peter, das besonders in der Garten­ die Wohnbezirke Liebenau. Waltendorf, hier besonders der Ruckerlberg, stadt ein starkes Anwachsen zeigt. Es ist überhaupt die Zeit des stärk­ der ganze heutige Bezirk Ries mit Ragnitz und Stifting, und wieder be­ sten Wachstums dieses sich sonst nur sehr langsam entwickelnden sonders Kroisbach und Rettenbach. Bezirkes. Mit der Zählung 1910 reißt die ruhige Entwicklung der Friedenszeit Im Oktober 1938 wurde Groß-Graz geschaffen, wie die Entwicklung jäh ab. Schon 1911 geht der Geburtenüberschuß plötzlich auf 2%u zurück gelehrt hat, eine sehr glückliche Verwaltungseinheit. Damit ist dem und erholt sich nicht mehr. Dann setzt der erste Weltkrieg ein, der Zusammenwachsen von Stadt und Randgemeinden der verwaltungstech­ Sterbeüberschuß der Kriegs- und ersten Nachkriegsjahre 1915 bis 1920 nische Rahmen gegeben worden. Die Besiedlung der Vororte, für deren mit den Grippeepidemien beträgt allein in der Stadt fast 12.000 Men­ Straßen, Gas-, Licht- und Wasserleitungen, Schulen usf. nunmehr die schen. Besonders hoch war der Verlust im Jahr der Grippeepidemie 1918 Großgemeinde sorgt, macht rasche Fortschritte. Die Errichtung der Puch- mit 3470 Menschen. Die Sterbequote betrug 41%o (1950: 12%o). Graz werke in Thondorf macht 1942 die Korrektur im Süden durch Eingliede­ verliert mit der Untersteiermark einen Teil seines Einzugsgebietes, wirt­ rung von Neudorf und des nördlichen Thondorf notwendig. Die Stadt schaftlich wird es von der Adria und dem Hafen Triest abgeschnitten, hat ihren Umfang versechsfacht und sich alle Entwicklungsmöglichkeiten die Südbahnlinie büßt an Bedeutung ein und im Osten verläuft eine neue auf lange Sicht gesichert. Wenn die Einwohnerzahlen von 1939 trotzdem Staatsgrenze. Die vorläufige Zählung von 1920 weist zwar noch einen um 2500 unter denen von 1934 liegen, so wird dies durch den Geburten- Zuwachs von 10.000 Personen gegenüber 1910 auf, aber es handelt sich abgang von 5451 Seelen in diesem Zeitraum erklärt, denn der Zuwande­ zum allergrößten Teil um Flüchtlinge aus dem Unterland sowie um rung von Reichsdeutschen nach Graz stand andererseits eine große Ab­ Offiziere und Beamte aus den fremdvölkischen Teilen der Monarchie. wanderung von Arbeitskräften nach Deutschland gegenüber. 57 56 Die Entwicklung bis 1945 läßt sich nicht mehr verfolgen. Das Kriegs­ und der Fainilienpolitik der Regierung ein Ansteigen der Geburten­ ende fand eine durch direkte und indirekte Kriegseinwirkungen schwer­ zahlen zu erhoffen, andererseits aber wird bestimmt der Tod in den getroffene Stadt vor. Nur 142.000 Menschen, also um ein volles Drittel nächsten Jahrzehnten die Hypothek einfordern, die er der Lebensbilanz weniger als 1934, konnten bei der ersten Bestandsaufnahme im Juni 1945 auf Grund des erhöhten Lebensalters gewährt hat. Ein Blick auf die gezählt werden. 54.547 Personen der Wohnbevölkerung waren am Stich­ Alterspyramide unserer Stadt zeigt uns den erschreckenden Zustand tag noch abwesend. Dabei war der Abgang in Alt-Graz naturgemäß viel der Vergreisung. höher als in den Randbezirken. Bis Ende 1946 hatte sich der Zustand Der Wanderungsgewinn ist sehr schwankend, im Durchschnitt etwa bereits grundlegend verändert. 220.000 Menschen standen im Bezug der 1750 Menschen pro Jahr. Er wird mit 3737 Menschen 1954 fast aus­ Lebensmittelkarten. Zahlreiche Flüchtlinge aus dem Süden und Osten schließlich von der übrigen Steiermark bestritten, daneben spielt die hatten in Graz einen teils vorübergehenden, teils endgültigen Unter­ Zuwanderung aus Jugoslawien, dem Burgenland und Kärnten nur eine schlupf gefunden. Mit der Heimkehr zahlreicher Kriegsgefangener und geringe Rolle, und überdies besteht ein Wanderungsverlust von jährlich Internierter steigt die Einwohnerzahl bis 1949, wo sie den bisher höch­ mehreren hundert Menschen an Deutschland (356), Übersee (290) und sten Stand mit 235.243 Menschen erreicht. Die meisten Grazer waren die Schweiz (234). Geburtenschwund und Abwanderung ins Ausland zurückgekehrt, die Flüchtlinge noch nicht weitergewandert. Erst das hedrohen gefährlich das Wachstum unserer Stadt. Jahr 1950 zeigt annähernd normale Verhältnisse. Wie hatte sich die Be­ Innerhalb des Stadtgebietes ist ein weiterer Strukturwandel zu beob­ völkerung in der Stadt verschoben? Eine wesentliche Strukturänderung achten. Die Innenstadt entwickelt sich jetzt eindeutig zur City. Die Ein­ war nicht eingetreten. Einen größeren Menschenverlust hatte nur der wohnerzahl ist von 16.850 im Jahre 1869 auf 10.850, um mehr als ein 4. Bezirk zu verzeichnen, geringe Abnahme wiesen Gösting und Straß­ Drittel gesunken und der 2. Bezirk übertrifft bereits an Dichte den gang auf. Es sind dies die von den Bombenschäden am stärksten betrof­ ersten, der gerade hei 100 Menschen pro Hektar angelangt ist. Die Ab­ fenen Bezirke. Umgekehrt mußten der 2. und 3. Bezirk sowie die Be­ nahme der Wohnbezirke der Altstadt am linken Murufer ist nur vorüber­ zirke Wetzeisdorf, Mariatrost und Ries mehr Menschen aufnehmen. Lie­ gehend. Die Auflockerung der beengten Wohnungsverhältnisse der Nach­ benau wurde zum raschest anwachsenden Stadtbezirk. kriegszeit und Geburtenabgang sind die Ursachen. Nach weiteren Wohn- Die Entwicklung der letzten fünf Jahre läßt sich, dank dem guten hausbauten werden zweifellos besonders der 3. und 6. Bezirk wieder wei­ statistischen Material, sehr genau verfolgen. Die Stadt weist eine lang­ ter anwachsen. Dagegen sind die altstädtischen Bezirke rechts der Mur und same aber stetige Entwicklung auf. Trotz der Ungunst der gegenwärtigen Eggenberg ziemlich saturiert. Die zahlreichen Fabriks- und Werksanlagen Lage, ist doch der Verkehr nach dem Osten und dem Süden, besonders lassen keine allzudichte Wohnbesiedlung zu. Auch die Bezirke im Nord­ nach dem Balkan, fast ganz unterbunden und die Südbahnstrecke ver­ osten wachsen langsam. Das Schwergewicht der Stadtentwicklung liegt ödet, nimmt die Bevölkerung zwar langsam, aber doch regelmäßig um eindeutig im Süden. Wetzeisdorf, Straßgang und Liebenau sind seit Jah­ etwa 1000 Seelen pro Jahr zu. Diese Zunahme ist ausschließlich auf Zu­ ren die am stärkst wachsenden Teile der Stadt. Hier im Süden reichen wanderung von außen zurückzuführen. Die Geburtenbewegung, die bis auch die ersten Wachstumsspitzen über das Stadtgebiet hinaus: Seiers- 1947 noch aktiv war, stagniert 1948 und ist seither einem bedeutenden berg südlich Straßgang, Neu-Seiersberg südlich Puntigam, Feldkirchen Sterbeüberschuß von etwa 750 Menschen im Jahr gewichen. Diese Zahl und Thondorf. Ländlich, wenn auch nicht unberührt geblieben, sind nur ist zwar noch nicht so hoch wie in den Jahren 1932 bis 1938, macht die Randgebiete im Osten und Norden der Stadt. Einzig das Dörfchen aber bereits 3.5%« aus. Sie ist am höchsten im 5. Bezirk mit 10%«, woran Wenisbueh hinter der Platte und die Siedlungen am Fuße des Linecks die Sterbezahlen des Städtischen Altersheimes besonders beteiligt sind. und Hauensteins am äußersten Nordrand unserer Stadt haben sich ihre sonst übersteigen die anderen Altstadtbezirke und Eggenberg noch den ländliche Ursprünglichkeit bewahrt, und wir können uns, wenn wir die Durchschnitt. In Ries, Gösting und Straßgang halten siel» Geburten und Dorfstraße von Wenisbueh entlanggehen, schwer vorstellen, daß wir uns auf dem Boden einer aufblühenden Großstadt befinden. Sterbezahlen die Waage; Mariatrost, Andritz, St. Peter, Wetzeisdorf und Liebenau weisen sogar noch einen Geburtenüberschuß auf, der bei Lie­ Unserer Heimatstadt Graz aber wünschen wir, daß ihr Jahre des benau mit 7%o sehr beachtlich ist. Für die nähere Zukunft ist wohl als Friedens und wirtschaftlichen Aufstieges auch weiterhin eine bedächtige, Folge der gebesserten Wohnungsverhältnisse, der wirtschaftlichen Lage aber umso sicherere Entwicklung schenken mögen.

58 54 Anmerkungen, Quellen- und Literaturnachweis

' Ferdinand Tremel: Beitrage zu einer geschichtlichen Statistik der steirischen Dorfgemeinden. Zs. des Historisehen Vereines für Steiermark. 19.").), Pirehegger-Fesl- schrift. S. 216 ff. —• a Hans Pirchegger: Beitrage zu einer geschichtlichen Statistik der steirischen Städte und Märkte. Zur Geographie der deutschen Alpen, Robert-Sieger- Festschrift. Craz 1924. S. 146 ff. — 3 Außerdem bin ich Prof. Pirchegger auch für die Überlassung seiner Abschrift der Pfarrzählung von 1782 aus dem Diözesanarchiv in Graz und der Gerichts-Organisierung von 1849 zu großem Dank verpflichtet. — * Fritz Popelka: Geschichte der Stadt Graz, 2. Bd., Graz 1937. S. 287 ff. — r> Bericht der Visita­ tionskommission 1528. Diözesanarchiv Graz. — 8 Alfred Gürtler: Die Volkszählungen Maria Theresias und Josef IL. Innsbruck 19(19. - ' J. Vinzenz Göhlert; die Ergebnisse der in Österreich im vorigen Jahrhundert ausgeführten Volkszählungen im Vergleiche mit jenen der neueren Zeit. Sitz. Ber. der hist. phil. Klasse der Akd. d. W., Wien 1854. — 8 Steiermärkisehes Landesarchiv. Landschafts-Archiv. Schuber 8—11. Grazer Kreis. — fl Steierrnärkischcs Landesarchiv. R + K Akten, Faszikel 181, 2 Schuber. Pircheggers Angabe in der Sieger-Festschrift, daß die Zählung von 1761 über Graz keine Angaben enthalte, beruht wohl auf einem Irrtum. — 10 Steiermärkisehes Landesarchiv. Landschaftsarchiv, Schuber 17—19. — " Diözesanarchiv Graz. Pirchegger hat für seine Arbeit das Generalverzeichnis der in den Jahren 1783—85 vorgenommeneu Pfarren- Regulierung benutzt und daher das Datum der Zählung mit 1783 angenommen. Aus den in den Pfarren-Faszikeln liegenden Berichtbliittern geht hervor, daß die Erhebung in der Zeit zwischen 27. Mai und 20. Juni 1782 durchgeführt wurde, weshalb diese Zählung von mir mit 1782 datiert wird. — 12 So ist es sehr zu beklagen, daß Tremel in seiner wertvollen Arbeit nicht auf diese Zählung zurückgreift. — Kl Kindermann: Repertorium der steirischen Geschichte, Geographie, Statistik und Naturhistorie, 1798. — 14 Schematismus für das Herzogtum Steiermark 1799/1803. — io Steiermärkisehes Landesarchiv, Gub. Akt., Fasz. 66. — 16 Polsterer: Graz und seine Umgebungen. 1827. — 17 Steiermärkisehes Landesarchiv. Göth'sche Serie, Schuber 14. — 18 M. Macher: Medi­ zinisch-statistische Topographie des Herzogtums Steiermark, 1860. — I9 Schematis­ mus für das Herzogtum Steiermark, Jahrgänge 1828 bis 1847. — 20 J. M. Liechtensteru: Statistisch-topographischer Landesschematismus des Herzogtums Steiermark, 1818. — 21 J. Schmutz: Historisch-topographisches Lexikon von Steyermark, 1822. — -- Steier­ märkisehes Landesarchiv. Göth'sche Serie (Schuber 1—3 druckfertiges Manuskript, ab Schuber 4 Korrespondenz und Teilarbeiten). — 2:1 Kundmachung über die Gerichts- Organisirung des Kronlandes Steiermark. Gratz, 1819. — 24 Ausführlich zitiert bei Tremel a. a. 0., Anm. 8. — a5 Tremel a. a. O., Anm. 9. — 26 Magistrat Graz: Statistisches Jahrbuch der Landeshauptstadt Graz. Bd. 1 1915—48, von 1949 an jährlich.

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