116 Im Jahre 1971 Wurde Nach Inkrafttreten Des Neuen
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116 1971 - 1990 Im Jahre 1971 wurde nach Inkrafttreten des neuen Zivilschutzgesetzes von 1970 der Luftschutzhilfsdienst und somit auch die damalige 1. LS-FB Kiel aufgelöst. Der Kreis Plön hatte nach der neuen Gesetzgebung im Rahmen des Katastrophenschutzes e- benfalls Feuerwehrbereitschaften aufzustellen. Diese Einheiten durften künftig nur im Kreisgebiet stationiert werden. Die Feuerwehren der 1. FB-Kiel konnten also nicht mehr der Stadt Kiel unterstellt werden. Das TLF 8 und der Fukow wurden aus Schönberg abgezogen, für den Kreis Plön wur- de die 9. Feuerwehrbereitschaft Plön aufgestellt, in der die Wehr Schönberg ihren Dienst mit dem verbliebenen SKW verrichtete. Die 9.FB-Plön wurde durch einen 4. Zug, bestehend aus sechs Fahrzeugen TLF 8 (Unimog), erweitert. Hauptbrandmeister Rusch war bis 1971 Bereitschaftsführer der 1. LS-FB Kiel. Da er als hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Schönberg und auch als damaliger stellvertretender Kreiswehrführer diese Funktion in der Feuerwehrbereitschaft nicht mehr ausüben durfte, weil er nach Ansicht des damaligen Landrates Dr. Galette im Katastrophenfall als Bürgermeister seine Aufgaben wahrzunehmen habe, wurde als Nachfolger in der 9. Feuerwehrbereitschaft Plön als Bereitschaftsführer Joachim von Bonin aus Probsteierhagen bestellt. 1971 hat die Mitgliederversammlung der Wehr der Aufnahme von passiven und för- dernden Mitgliedern zugestimmt. Im ersten Jahr konnte der Eintritt von 108 för- dernden Mitgliedern verzeichnet werden. Die Feuerwehr hatte sich 1971 verpflichtet, die Beiträge der fördernden Mitglieder für Ausrüstung und Fahrzeuge der Wehr zu verwenden. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden jährliche Sammlungen in der Gemeinde durchgeführt, um die Kameradschaftskasse „aufzubessern“. Auszug aus dem Probsteier Herold Gründung der Jugendfeuerwehr 117 Zur Ausstattung des neuen LF 16 erfolgte die Beschaffung der ersten Atemschutz- geräte im Jahre 1971. Durch die Beiträge der passiven Mitglieder konnte sich die Wehr einen gebrauchten VW-Bus im Jahre 1972 anschaffen. Dieser Bus wurde in Eigenleistung zum „Feuer- wehrfahrzeug“ umgerüstet und für die Einsatzleitung und später auch als Mann- schaftsbus für die Jugendfeuerwehr genutzt. Das Ferienzentrum Holm hat nach der Eröffnung auch zu neuen Aufgaben der Frei- willigen Feuerwehr Schönberg geführt. Es wurden Besichtigungen der Gebäude und der Anlagen vorgenommen, umfangreiche Übungen erfolgten im Gebiet und auch mussten bei den Veranstaltungen Brandsicherheitswachen gestellt werden. Auch die begonnene Ortskernsanierung führte allmählich zu Veränderungen in der Feuerwehr, d. h. es wurde über zusätzliche Geräte und die Aufstockung des Personalbestandes beraten. Stromaggregate, Beleuchtung und die Ausrüstung für die technische Hilfe waren nicht vorhanden. Wehrführer Hermann Rusch wurde in der Jahreshauptversammlung 1972 wiederge- wählt, kündigte aber an, dass er die Wahlperiode aus beruflichen und auch aus ge- sundheitlichen Gründen nicht zu Ende führen werde. Da in der Gemeinde Schönberg keine Jugendfeuerwehr vorhanden war, traten meh- rere Jugendliche aus Schönberg in die Jugendfeuerwehren der Nachbargemeinden Stakendorf und Höhndorf-Gödersdorf ein. Die Gründung einer Jugendfeuerwehr in Schönberg war nur noch eine Frage der Zeit. 118 Fahrzeugbeschaffung Durch den Ausfall des zweiten LF 8 TSA (Baujahr 1943) beschloss die Gemeinde- vertretung am 17. März 1973 den Ankauf eines Löschgruppenfahrzeuges LF 8 (Ha- nomag/Bachert). Dieses Fahrzeug konnte bereits am 2. Juni 1973 der Feuerwehr ü- bergeben werden. An diesem Tage wurden auch die Mitglieder der gegründeten Ju- gendfeuerwehr verpflichtet. Ein Notstromaggregat als zusätzliche Beladung dieses Fahrzeuges konnte aus den Förderbeitragen der Wehr beschafft werden. Erstmalig hat die Gemeindevertretung in diesem Jahr eine Gebührensatzung für die Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr Schönberg auf der Grundlage des Brandschutz- gesetzes für Schleswig-Holstein beschlossen. Die Pflichtaufgaben der Wehr und der Einsatz bei öffentlichen Notständen waren frei, für technische Hilfe usw. wurden je- doch Gebühren erhoben. Um Gelder für weitere Beschaffungsmaßnahmen zu erwirtschaften, hat die Wehr in den folgenden Jahren für die Gemeinde den Transport der Strandkörbe aus dem Winterlager im Frühjahr und im Herbst vom Strand zum Lager vorgenommen. Auch diese Gelder kamen der technischen Ausrüstung der Wehr zu Gute. Bei diesen Trans- porten wurden die Kameraden durch die örtlichen Landwirte mit Traktoren und An- hängern unentgeltlich unterstützt. Der Abtransport der Strandkörbe vom Strand Wehrführer Hermann Rusch konnte im Jahr 1974 auf eine 20-jährige Tätigkeit als Wehrführer zurückblicken. Der Wehr gehörten zu diesem Zeitpunkt 54 Aktive, 17 Eh- renmitglieder und 121 fördernde Mitglieder an. Hinzu kamen derzeit 23 Jugendfeu- erwehrmitglieder. Nachdem sich der Kamerad Otto Levermann als stellvertretende Wehrführer nicht zur Wiederwahl stellte, wurde der Bezirksschornsteinfegermeister Edgar Labudka zum neuen stellvertretenden Wehrführer gewählt. 1974 nahm die Wehr Kontakte und freundschaftliche Beziehungen zur Freiwilligen Feuerwehr Bockenem/Harz auf. Jährliche gegenseitige Besuche der aktiven Wehr und der Jugendfeuerwehr anlässlich von Festen, Zeltlager usw. schlossen sich in den folgenden Jahren an. 1974 - 1976 119 Eine Gruppe der Feuerwehr nahm am 25. August 1974 am 1. Feuerwehrmarsch des Landesfeuerwehrverbandes Schleswig-Holstein am Bordesholmer See teil. Der Ruf nach einem Anbau an das Feuerwehrgerätehaus bzw. nach einem neuen Ge- bäude wurde immer lauter. Die Planung für den Neubau eines Feuerwehrgerätehau- ses wurde in Zusammenarbeit zwischen Vorstand der Feuerwehr und Vertretern der Gemeinde aufgenommen. Im Zuge der Ortskernsanierung in der Gemeinde Schön- berg stellte die Gemeinde das Grundstück Ostseestraße 13 (ehemalige Hofstelle Muhs, Perserau) zur Verfügung. Am 16. Dezember 1975 konnte dieses gemeinsame Gebäude der Feuerwehr, der Polizeistation Schönberg und des ASB-Ortsverbandes bezogen werden. Im Jahre 1975 wurde ein weiterer Mannschaftswagen (Ford-Bus) beschafft. Ein Telefondienst wurde aufgebaut, um die Feuerwehr auch „rund um die Uhr“ erreichbar zu machen. Eine Rettungsleitstelle gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Tagsüber konnte die Rufnummer 1012 von der Gemeindeverwaltung besetzt werden, nachts und auch an Wochenenden teilten sich vier Kameraden den Telefondienst, der in dieser Form bis 1991 aufrecht erhalten wurde. Infolge der schweren Sturmflut und Deichbrüche an der Westküste wurde die 9. Feu- erwehrbereitschaft Plön zu einem Lenzeinsatz in die Haseldorfer Marsch gerufen. Dieser Einsatz dauerte vom 9. bis 11. Januar 1976, an diesem Einsatz waren auch der SKW und der Ford-Bus, der als Einsatzleitwagen genutzt wurde, aus Schönberg betei- ligt. Der damalige Rechnungsführer und Gruppenführer Klaus Sinjen wurde wegen Ver- hinderung des Bereitschaftsführers und seines Stellvertreters beauftragt, den Lenz- einsatz der 9. FB-Plön in der Haseldorfer Marsch zu leiten. Für diesen Einsatz wurde der Löschmeister Klaus Sinjen anlässlich der Jahreshauptversammlung des KFV Plön mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz 2. Stufe ausgezeichnet. 120 Wehrführerwechsel Kamerad Hermann Rusch hatte sein Amt als Wehrführer aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung gestellt. Die Kameraden wählten in der Jahreshauptver- sammlung am 22. Januar 1977 den bisherigen Stellvertreter Edgar Labudka zum neuen Wehrführer. Sein Gegenkandidat Klaus Sinjen wurde zum stellvertretenden Wehrführer gewählt. Kamerad Hermann Rusch wurde vor seiner Verabschiedung und Ehrung durch Vertreter der Gemeinde, der Polizei und der Wehr mit einem Fackelumzug von zu Hause abgeholt. In der 23-jährigen Dienstzeit als Wehrführer hat er die Freiwillige Feuerwehr Schönberg auf einen guten Ausrüstungs- und Ausbildungsstand gebracht. Lange Jahre war er außerdem Kreisfachwart für Ausbildung. Ab 1977 wurden die Öffentlichkeitsveranstaltungen im und am neuen Feuerwehrhaus verstärkt durchgeführt. Kinderfeste, Tag der „offenen Türen“ und Fahrzeugausstel- lungen wurden auch in den folgenden Jahren häufig in Zusammenarbeit mit der Po- lizei durchgeführt. Auch die geselligen Zusammenkünfte in der Wehr, wie z. B. Grill- feste und Weihnachtsfeiern, wurden aktiviert, da sie in der Vergangenheit wegen mangelnder Beteiligungen nicht mehr veranstaltet wurden. Unter der neuen Wehrführung errangen die Kameraden der Feuerwehr Schönberg am 30. September 1978 das Jahresschild zur Leistungsplakette in Silber mit einer guten Platzierung. Winter 1978 121 Der im Jahre 1972 beschaffte VW-Bus wurde im Oktober 1978 durch einen zwei Jah- re alten VW-Bus ersetzt. Die Beschaffungskosten lagen bei 9.500 DM. Auch dieser Betrag wurde aus den Mitgliedsbeiträgen der fördernden Mitglieder finanziert. Die Zunahme der Einsätze und die Anforderungen an die Wehr in bezug auf die Orts- kernsanierung und Baugebietserweiterungen veranlassten die Wehrführung, im Jah- re 1978 einen Antrag auf Beschaffung eines Einsatzleitwagens auf den Weg zu brin- gen. Ansonsten wurden die Vorbereitungen zur 100-Jahr-Feier im Jahre 1979 aufge- nommen. Nach dem geänderten Brandschutzgesetz und einer neuen Musterordnung hat die Wehr am 27. Januar 1979 eine neue Satzung beschlossen. Der Wehrführer erhielt erstmalig die Bezeichnung Gemeindewehrführer, die Gruppenführer wurden Mitglie- der des Vorstandes. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Gruppenführer als Beisitzer an den Vorstandssitzungen teil genommen. Zu Jahresbeginn war die Freiwillige Feuerwehr Schönberg in drei Löschgruppen und einer Reservegruppe