ZOBODAT - www.zobodat.at

Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Philippia. Abhandlungen und Berichte aus dem Naturkundemuseum im Ottoneum zu Kassel

Jahr/Year: 2001-2003

Band/Volume: 10

Autor(en)/Author(s): Morkel Carsten

Artikel/Article: Zur Wanzenfauna (Insecta: ) des Kellerwaldes am Edersee (Hessen) 65-78 PHILIPPIA 10/1 S. 65-78 5 Abb. Kassel 2001

Carsten Morkel Zur Wanzenfauna (Insecta: Heteroptera) des Kellerwaldes am Edersee (Hessen)

Zusammenfassung Endangered species are Taphropeltus andrei In den Jahren 1996 bis 1998 konnten an and punctulatus with their northern- ausgewählten Waldstandorten rund um den most records, and the also rare Loricula Edersee in Nordhessen 66 Wanzenarten in ruficeps, all of them recorded for the second 365 Individuen durch Lufteklektor- und Boden- time for the fauna of Hesse. fallenfänge nachgewiesen werden. Es handelt sich hierbei um ein charakteristisches Spek- trum von Arten, die in Wäldern, auf Waldlich- 1. Einleitung tungen oder an Waldrändern auf Bäumen, Beiträge zur hessischen Wanzenfauna be- Sträuchern und am Boden vorkommen. Auf- schränken sich bisher weitgehend auf die Mit- grund der eingesetzten Nachweismethoden te und den Süden des Landes (vgl. FRÖHLICH bilden die gefundenen Taxa nur einen Aus- 1994). Nördliche Landesteile werden dagegen schnitt der tatsächlich an den Standorten nur in wenigen Publikationen (BERNHARDT vorkommenden Wanzenassoziationen. Fau- 1990; MORKEL 1999, 2001b und TAMM 1985) nistisch besonders bemerkenswert und vom berührt. An dieser Stelle kann aufgrund der Aussterben oder stark bedroht sind folgende Beifänge einer umfangreichen Erhebung zur Arten, die jeweils einen Zweitnachweis für Käferfauna des Edersees durch SCHAFFRATH Hessen darstellen: Der xerothermophile Ta- (1999) ein weiterer Beitrag zur Kenntnis des phropeltus andrei, der ebenso wie der seltene Vorkommens von Heteropteren in Nordhes- Psallus punctulatus hier die Nordgrenze sei- sen vorgelegt werden. ner Verbreitung in Europa erreicht, und die ebenfalls selten dokumentierte Loricula ru- Bei den im Rahmen der Arbeit erfaßten Le- ficeps. bensräumen handelt es sich um durch Eichen und Rotbuchen geprägte Laubmischwälder der unmittelbaren Umgebung des Edersees. Abstract Der größte Teil der Flächen schließt im Süden Between the years 1996 and 1998 the investi- an die nördlichen Grenzen des ursprünglich gation of selected woodland localities around geplanten Nationalparks Kellerwald an und Lake Eder in North Hesse (Germany) resulted hat den Status von Naturschutz- (NSG) oder in a total record of 66 species of true bugs Landschaftsschutzgebieten (LSG), ein Teil (Insecta: Heteroptera). Most of the taxa were der Flächen liegt innerhalb der ursprünglich silvicolous species. Due to the fact that only als Nationalpark angedachten Zone. pitfall traps and air-eclectors were used for sampling, the results show only a partial aspect of the local heteropterous fauna. 66 Carsten Morkel

2. Untersuchungsgebiet und Klima Kahle Haardt: NSG (25 ha); 260 mNN; Die untersuchten Standorte sind nach Tonschiefer; süd- bis südwestexponierter KLAUSING (1988) innerhalb des Naturraums Steilhang über dem Edersee mit bis zu 60 % Kellerwald den Untereinheiten Herzhausen- Inklination; in der Kernzone lückiger Trauben- Hemfurther Edertal und Große Hardt zuge- eichen-Bestand mit eingestreuten Rotbuchen, ordnet. Der Naturraum Kellerwald stellt einen Kiefern, Wacholder, Mehlbeere, Birke, in den östlichen Ausläufer und Vorsprung des Ber- flacheren Randbereichen Hainbuche und gisch Sauerländischen Gebirges dar und andere Laubbäume; weiträumig fehlende weist aufgrund seiner Geologie und natur- Krautschicht; LE, BF. räumlichen Ausstattung (hoher Waldanteil) Waldeck-Kanzel / Michelskopf: NSG in Aus- eine besondere Eigenständigkeit gegenüber weisung im LSG Kellerwald; 300 mNN; den benachbarten Haupteinheiten des West- Tonschiefer; westexponierter Steilhang; Alt- hessischen Berg- und Senkenlandes auf buchen und Alteichenbestände, eingestreut (KLAUSING 1988). andere Laubbaumarten (u.a. Linde, Hain- buche); LE, BF. Klimatisch ist das Untersuchungsgebiet durch Mühlecke: NSG in Ausweisung im LSG Kel- ein langjähriges Temperaturmittel von 7,7 °C lerwald; 400 mNN; Grauwacke, Tonschiefer; bei einem Monatsmittel zwischen 15 und südlich und westlich ausgerichteter Bergrük- 16 °C im Juli geprägt. Das langjährige Nieder- ken zwischen Edersee und Werbemündung; schlagsmittel liegt bei 653,4 mm, die Zahl der Eichen- und Rotbuchenbestände mit Hain- Sommertage bei 17, die der Frosttage bei 91 buche, Linde, Birke, Wacholder, teilweise mit (Meßstation Waldeck, 376 mNN; MÜLLER- Nadelbäumen aufgeforstet, auf Kahlstellen WESTERMEIER, 1996). Rentierflechtenrasen; LE, BF. Hünselburg: NSG (40,7 ha); 430 mNN; Grau- Eine ausführliche Beschreibung des Unter- wacke; steile West- / flache Ostflanke; vorwie- suchungsgebietes und der Standorte rund gend teilweise krüppelwüchsige Eichen- und um den Edersee, den Besonderheiten des Rotbuchenbestände, ergänzt durch Linden- Kellerwaldes sowie eine kartographische und Hainbuchenbestände auf Blockschutt- Darstellung gibt SCHAFFRATH (1999). An die- halden; LE, BF. ser Stelle werden daher nur die wesentlichen Weißer Stein: im LSG Kellerwald; Grauwak- Charakteristika kurz zusammengefaßt und die ke; Kammlage und west-/nordwestexponierter eingesetzten Methoden angegeben (LE = Steilhang zum Edersee, flacherer Osthang; Lufteklektor, BF = Bodenfalle). Für detailierte Altbuchen- und Alteichenbestände; LE. Informationen und die genauen Untersu- Hagenstein/Backofen: NSG (31,4 ha); Ton- chungszeiträume sei auf die Arbeit von schiefer; westexponierter Steilhang oberhalb SCHAFFRATH (1999) verwiesen. Charakteri- der Eder; teilweise sehr lückige niedrige Alt- stisch für die Standorte am Edersee sind die buchen- und Alteichenbestände, Stockaus- mehrhundertjährigen Baumbestände (vorwie- schläge; LE. gend Quercus und Fagus, mit einem variieren- Donnerkotte: im NSG Waldschutzgebiet den Anteil verschiedener Laub- und Nadel- Edersee; südexponierter Altbuchen- und Alt- hölzer (vgl. untenstehende Liste)). Sie bringen eichenbestand mit teilweise mächtigen Bäu- aufgrund der strukturellen Besonderheiten der men, Hochheidereste; LE. Standorte (Geologie, starke Exposition mit Arensberg: im NSG Waldschutzgebiet Eder- infolgedessen jahrhundertelang fehlender an- see; 340 mNN; Grauwacke; nord-, teilweise thropogener Nutzung) extreme Wuchsformen ost- und westexponierter Hang; vorwiegend hervor und weisen teilweise Urwaldcharakter Altbuchenbestände, daneben Eschen, Ulmen, auf (vgl. SCHAFFRATH 1999). Zusätzlich wur- Eichen und andere Laubbäume, teilweise den zwei Waldstandorte im Bereich der Obe- Nadelbäume; LE. ren Eder in die Untersuchung einbezogen. Obere Eder - Ederstede: 300 mNN; steiler Prallhang der Eder, feuchtes Laubwaldgebiet; LE. Zur Wanzenfauna (Insecta: Heteroptera) des Kellerwaldes am Edersee (Hessen) 67

Obere Eder - Lindenhardt: 450 mNN; trocke- Belegexemplare jeder Art liegen jeweils als ner Eichenmischwald mit vielen abgängigen Trockenpräparate, der Großteil als Alkohol- Altbäumen; LE. material (EtOH-70% + Glycerin) vor und befin- den sich in der Sammlung des Autors, zum Teil in der Sammlung U. Schaffrath. 3. Material, Methoden, Methodenkritik In den Jahren 1996 bis 1998 wurden an allen Die Gefährdungseinschätzung erfolgt nach Standorten eine variierende Zahl von Luftek- den derzeit vorliegenden Roten Listen an- lektoren (Fangzeit insgesamt über 200 000 grenzender Bundesländer oder Landesteile Lufteklektor-Stunden) ausgebracht, ein Teil und der Roten Liste der gefährdeten Tiere wurde zusätzlich mit Bodenfallen beprobt Deutschlands; eine Rote Liste der Landwan- (vgl. SCHAFFRATH 1999). Zur Erfassung eines zen Hessens wird gegenwärtig vorbereitet möglichst breiten Spektrums verschiedener (DOROW et al., in Vorb.). Die in den südlichen Habitate und Übergangsbereiche wurden Bundesländern Bayern (ACHTZIGER et al. die Positionen der meisten Fallen von Jahr 1992) oder Baden-Württemberg (RIEGER zu Jahr variiert. Als Konservierungsmedium 1986) als gefährdet eingestuften Tiere unter- diente ein Gemisch aus Glycerin, Essigsäure, liegen in aller Regel auch in Hessen einer Alkohol und Wasser im Verhältnis 2:1:4:3. zumindest entsprechenden Gefährdung, dasselbe gilt für die im Hügel und Bergland Ein Lufteklektor bestand aus zwei Plexiglas- Niedersachsens (MELBER 1999) gefährdeten scheiben, einer Abdeckung und einem Trich- Taxa. ter mit eingeschraubter Fangflasche, gefüllt mit Konservierungsflüssigkeit. Je ein gelber Das ausgewertete Wanzenmaterial stellt und ein weißer Farbstreifen im unteren lediglich den Beifang der Untersuchungen von Bereich der Plexiglasscheibe diente als Lock- SCHAFFRATH (1999) dar. Die hier zur völligen mittel für Blütenbesucher. Die Fangfläche Schonung der untersuchten Biotope und Habi- (Vorder- und Rückseite) betrug einen Qua- tate eingesetzten Lufteklektoren und Boden- dratmeter. Bevorzugte Fallenpositionen fallen werden für Heteropteren im allgemeinen waren lichte Baumkronen (vgl. Abb. 2 in selten angewandt. MORKEL (2001a) weist für SCHAFFRATH 1999), stammnahe Habitate, einen Biotopkomplex im hessischen Natur- Flugschneisen und Solitärbäume. raum Vogelsberg 66 % des terrestrischen Ge- samtartenspektrums mit Boden- und Fenster- Als Bodenfalle wurden 0,25 Liter fassende fallen nach, setzt letztere allerdings lediglich Kunststoffbecher mit dem oberen Rand eben- auf einem Zehntel der Untersuchungsflächen erdig eingegraben. Es wurden gezielt die ein. Zur möglichst vollständigen Erfassung Nähe von Baumstümpfen, Höhlungen im des Artenspektrums hätten als zusätzliche Wurzelbereich alter Bäume sowie liegendem Methoden vor allem Klopfschirm, Stamm- und stehendem Totholz gewählt, da die Unter- eklektoren und Streifkescher verwendet wer- suchung vorrangig der Erfassung xylobionter den müssen (vgl. BRÄNDLE & RIEGER 1999; Coleopteren galt. DOROW 2000, p. 315). Auf den Klopfschirm wurde aus Rücksicht auf den hohen An- Die Determination der Wanzen erfolgte nach teil morschen Totholzes völlig verzichtet AUKEMA (1981), HEISS & PÉRICART (1983), (SCHAFFRATH 1999), der Streifkescher wurde, PÉRICART (1972, 1983, 1987, 1998), REICH- da die Erfassung primär den Käfern galt, nicht LING (1984), RIEGER (1972, 1977, 1981), SEI- eingesetzt. DENSTÜCKER (1951) und WAGNER (1952, 1966, 1967). Nomenklatur und systematische Da nur ein geringer Teil (10,1 %) des Materials Anordnung richten sich nach GÜNTHER & exakt nach Fundort und Datum getrennt vor- SCHUSTER (2000) und HENRY (1997). liegt, können keine weitergehenden Aussagen zum jahreszeitlichen Auftreten beziehungs- weise der möglichen Assoziationen/Präferen- 68 Carsten Morkel zen hinsichtlich spezieller Biotop- oder Habi- Tab. 1: Wanzennachweise am Edersee in tatstrukturen am Standort getroffen werden. Lufteklektoren und Bodenfallen 1996 bis 1998 Rote Listen (RL): BRD: GÜNTHER et al. (1998), Hessen: DOROW et al. (in Vorb.), Niedersachsen (part.: nur Hügel- und Bergland): MELBER (1999), Bayern: ACHTZIGER et al. 4. Ergebnisse (1992), Baden-Württemberg: RIEGER (1986). 1 = vom Aussterben bedroht, 2= stark gefährdet, 3 = gefährdet, 4S = potentiell gefährdet, V = Art der 4.1 Gesamtartenspektrum Vorwarnliste, R1 = Art mit geographischer Restriktion Insgesamt konnten 66 Arten in 365 Individuen (Randvorkommen), x = gefährdet ohne Angaben zum (186 mm/ 176 ww/ 3 Larven) nachgewiesen Gefährdungsgrad, - im betreffenden Gebiet nicht nachgewiesen. werden (Tab. 1). Individuenzahlen: Alle Angaben nach Männchen/ Auf den zur Gefährdungseinschätzung heran- Weibchen getrennt. L = Larve. Im Jahr 1998 nachgewie- sene Arten ohne exakte Zuordnung der Fundorte sind gezogenen Roten Listen (vgl. Kap. 3) sind unter „Edersee, 1998“ aufgeführt. Separat werden die insgesamt 16 Arten (24 %) zu finden (vgl. je- Nachweise für das Jahr 1996 des Standorts „Kahle weils Tab. 1). Neun Arten gelten als potentiell Haardt“ sowie die übrigen Fundorte mit genaueren gefährdet (RL 4S & V), zwei Arten als gefähr- Datumsangaben und Nachweismethoden aufgelistet. + = H. Günther det., ° = H. Günther vid., * = C. Rieger vid. det (RL 3) und drei Arten als stark gefährdet (RL 2). Zwei Arten sind vom Aussterben be- Nachweismethode: BF = Bodenfalle, LE = Lufteklektor. droht (RL 1). Ökologie: arb = arboricol, ther = thericol Ernährungsweise: z = zoophag, p = phytophag, Tabelle 1 listet neben den Angaben zur Indi- m = mycetophag. viduenzahl der gefundenen Wanzen, soweit nachvollziehbar, genauere Daten zu Fundort, Verbreitungstypen: E = europäisch, WES = westeurosibirisch, ES = eurosibirisch, Fangzeitraum und Nachweismethode auf. WM = westmediterran, HM = holomediterran, Neben den Angaben zur Gefährdungsein- NM = nordmediterran, WP = westpaläarktisch, schätzung entsprechend der Roten Listen HP = holopaläarktisch, HA = holarktisch, werden Habitatpräferenz, Ernährungsweise NA = Nordamerika; Bmo = boreomontan. und Verbreitungstyp aufgeführt. Systematische Anordnung nach GÜNTHER & SCHUSTER (2000) und HENRY (1997). ○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○ ) w / m

Zusätzliche, genaue Fundortangaben Ökologie / RL Bayern RL Hessen Summe ( RL Niedersachsen Edersee, 1998 Ernährungsweise RL BRD RL Baden-Württemb. Taxon (soweit dokumentiert) Habitat Verbreitungstyp

Tingidae

Acalypta nigrina 4 S 1/1 Mühlecke, 1/0, 19.6.-12.7.1998, BF 2/1 Bryophyta p ES (FALLÉN, 1807)

Microphysidae

Loricula ruficeps 1○○○○○○○○○○○○○ 1○○○○○○○○○○○○○ -○○○○○○○○○○○○○ 1○○○○○○○○○○○○○ 1/1 Mühlecke, 1/0, 19.6.-12.7.1998, LE 2/1 Lichenophyta z E (REUTER, 1884)

Miridae

Dicyphus (Idolocoris) 3 0/1 - 0/1 Digitalis sp. p E pallicornis (FIEBER, 1861)

Deraeocoris ruber - Kahle Haardt, 2/1, 5.8.-10.9.1997, LE 2/1 Hochstauden, z HA (LINNAEUS, 1758) ther, arb

Deraeocoris (Knightocapsus) 15/6 Kahle Haardt, 0/1, 5.8.-10.9.1997; 0/5, 1997; 15/13 ther, arb z HM lutescens (SCHILLING, 1837) Michelskopf, 0/1, 25.6.-11.8.1997; beide LE

Calocoris affinis -- 0/1 Kräuter p WES (HERRICH-SCHAEFFER, 1835) (Bmo) Zur Wanzenfauna (Insecta: Heteroptera) des Kellerwaldes am Edersee (Hessen) 69 ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ) w / m

Zusätzliche, genaue Fundortangaben Ökologie / RL Bayern RL Hessen Summe ( RL Niedersachs. Edersee, 1998 Ernährungsweise RL BRD RL Baden-Würt. Taxon (soweit dokumentiert) Habitat Verbreitungstyp

Closterotomus biclavatus 3/4 - 3/4 Laubgehölze z+p E (HERRICH-SCHAEFFER, 1835)

Miris striatus 1/5 Arensberg, 0/1, 5.5.-25.6.1997, LE 1/6 ther, arb z WP (LINNAEUS, 1758)

Phytocoris dimidiatus 5/2 Kahle Haardt, 0/1*, 1996; 5/4 Laubbäume z+p WP KIRSCHBAUM, 1856 Mühlecke, 0/1*, 25.6.-11.8.1997, LE

Phytocoris tiliae 3/1 - 3/1 Laubbäume z+p WP (FABRICIUS, 1777)

Rhabdomiris striatellus 29/11 Kahle Haardt, 3/7, 1996 32/18 Quercus sp. z+p WP (FABRICIUS, 1794)

Camptozygum aequale 0/1 - 0/1 Pinus sp. z+p WP (VILLERS, 1789)

Liocoris tripustulatus 1/0 - 1/0 Urtica sp. p ES (FABRICIUS, 1781)

Lygus pratensis 2/0 - 2/0 Kräuter p HP (LINNAEUS, 1758)

Lygus rugulipennis 0/1 - 0/1 Kräuter p HP POPPIUS, 1911

Megaloceroea recticornis 0/1 - 0/1 Poaceae p WP (GEOFFROY, 1785)

Stenodema laevigata ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ - Arensberg, 0/1, 5.5.-25.6.1997, LE 0/1 Poaceae p HP (LINNAEUS, 1758)

Stenodema virens - Kahle Haardt, 0/1, 14.6.-5.8.1997; 0/2 Poaceae p ES (LINNAEUS, 1767) OE: Ederstede , 0/1, 31.7.-30.9.1997; beide LE

Cyllecoris histrionius 8/5 - 8/5 Quercus sp. z+p NM (LINNAEUS, 1767)

Dryophilocoris flavoquadrimaculatus 6/3 Kahle Haardt, 1/2, 1996 7/5 Quercus sp. z+p WP (DE GEER, 1773)

Atractotomus mali 0/1 - 0/1 Laubgehölze z+p WP (MEYER-DÜR, 1843)

Harpocera thoracica 12/14 Kahle Haardt, 1/0, 1996 13/14 Laubbäume z HM (FALLÉN, 1807)

Phoenicocoris modestus 1/0 - 1/0 Pinus p WES (MEYER-DÜR, 1843) silvestris L.

Phylus melanocephalus 0/6 Kahle Haardt, 1/2, 1996 1/8 Quercus sp. z+p WP (LINNAEUS, 1767)

Plesiodema pinetella 1/1 - 1/1 Pinus sp. z+p WES (ZETTERSTEDT, 1828)

Psallus (Hylopsallus) perrisi 3/2 - 3/2 Quercus sp. z+p WP (MULSANT & REY, 1852)

Psallus (Hylopsallus) wagneri - Kahle Haardt, 1/1, 1996 1/1 Quercus sp. z+p E OSSIANNILSSON, 1953

Psallus (Phylidea) quercus 4 S x 23/12 Arensberg, 1/0, 5.5.-25.6.1997, LE; 29/13 Quercus sp. z+p E (KIRSCHBAUM, 1856) Kahle Haardt, 3/1, 1996; Michelskopf, 2/0, 5.5.-25.6.1997, LE;

Psallus mollis 5/2 - 5/2 Quercus sp. z+p NM (MULSANT & REY, 1852)

Psallus punctulatus 2/3 2 - - x 1+/0 - 1/0 Quercus sp. z+p E (PUTON, 1874)

Psallus varians 1/cf.1 - 1/1 Laubbäume z+p WES (HERRICH-SCHAEFFER, 1841)

Nabidae

Himacerus apterus - Kahle Haardt, 1 L4, 1996; 1/0+1L ther, arb z HP (FABRICIUS, 1798) Hünselburg, 1/0, 5.8.-10.9.1997, BF 70 Carsten Morkel ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ) w / m

Zusätzliche, genaue Fundortangaben Ökologie / RL Baden-Würt. RL Bayern RL Hessen Summe ( RL Niedersachs. Edersee, 1998 Ernährungsweise RL BRD Taxon (soweit dokumentiert) Habitat Verbreitungstyp

Nabis pseudoferus 0/1 + Hünselburg, cf. 0/1, 5.8.-10.9.1997; 0/4+1L Gräser, z WP (REMANE, 1949) cf. 1L5 Kahle Haardt, 0/2, 5.8.-10.9.1997 & Kräuter 1.4.-2.5.1998, alle LE

Anthocoridae

Acompocoris alpinus 4 S 0/1°* - 0/1 Nadelbäume z ES REUTER, 1875 (Bmo)

Anthocoris confusus 2/2 - 2/2 ther, arb z ES REUTER, 1889

Anthocoris gallarumulmi V - Arensberg, 0/1, 25.6.-11.8.1997, LE 0/1 Ulmus sp. z WP (DE GEER, 1773)

Anthocoris nemoralis - Weißer Stein, 1/0, 25.6.-11.8.1997, LE 1/0 eu z WP (FABRICIUS, 1794)

Anthocoris nemorum 0/1 - 0/1 ther, arb z ES (LINNAEUS, 1761)

Temnostethus gracilis 1/0 - 1/0 Laubbäume z ES HORVÁTH, 1907

Temnostethus pusillus 2/3 + Weißer Stein, 0/1, 25.6.-11.8.1997, LE 2/4+1L Laubbäume z E (HERRICH-SCHAEFFER, 1835) cf.1L5

Orius (Heterorius) sp. 0/5 Waldeck Kanzel, 0/1, 5.5.-25.6.1997, LE 0/6 -z-

Orius (Heterorius) horvathi ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ -○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ 4 S○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ 1/0 - 1/0 ther, arb z HP (REUTER, 1884)

Orius (Heterorius) minutus - Kahle Haardt, 1/0, 5.8.-10.9.1997, LE 1/0 eu z E (LINNAEUS, 1758)

Orius (Heterorius) vicinus 4 S 2/0 - 2/0 eu z HP (RIBAUT, 1923)

Dufouriellus ater 1/0 - 1/0 Nadelbäume z WP (DUFOUR, 1833)

Xylocoris galactinus 0/1 - 0/1 eu, z HA (FIEBER, 1836) Phytodetritus

Aradidae

Aneurus avenius 4 S 1/0 Kahle Haardt, 1/0, 1996; 1/0, 14.6.-5.8.1997; 5/2 Laubbäume m ES (DUFOUR, 1833) 0/1, 2.5.-24.5.1998; 0/1, 24.5.-19.6.1998; Mühlecke, 1/0, 5.5.-25.6.1997; Weißer Stein, 1/0, 30.4.-25.6.1997; alle LE

Aradus depressus 4 S - Hünselburg, 0/1, 28.4.-14.6.1997; 0/2 Laubbäume m ES (FABRICIUS, 1794) Arensberg, 0/1, 5.5.-25.6.1997; beide LE

Lygaeidae

Kleidocerys resedae 1/3 Mühlecke, 0/2, 5.5.-25.6.1997, LE 1/5 Laubgehölze p ES + (PANZER, 1797) NA

Rhyparochromidae

Drymus sylvaticus - OE: Lindenhardt, 1/0, 31.7.-30.9.1997, LE 1/0 Bryophyta p HP (FABRICIUS, 1775)

Eremocoris plebejus 0/2 - 0/2 Boden p WP (FALLÉN, 1807)

Eremocoris podagricus 26/12- 6/12 Boden p NM (FABRICIUS, 1775)

Ischnocoris angustulus 2 0/1 - 0/1 Boden p E (BOHEMAN, 1852)

Scolopostethus thomsoni 0/1 - 0/1 Urtica sp. p HA REUTER, 1874 (makr opt.)

Taphropeltus andrei 1 R1 - 1 - Kahle Haardt, 0/3°, 1996 0/3 Boden p WM PUTON, 1877 Zur Wanzenfauna (Insecta: Heteroptera) des Kellerwaldes am Edersee (Hessen) 71 ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ) w / m

Zusätzliche, genaue Fundortangaben Ökologie / RL Baden-Würt. RL Bayern RL Hessen Summe ( RL Niedersachs. Edersee, 1998 Ernährungsweise RL BRD Taxon (soweit dokumentiert) Habitat Verbreitungstyp

Taphropeltus contractus 3 0/2 - 0/2 Boden p WP (HERRICH-SCHAEFFER, 1835)

Taphropeltus hamulatus V - 4 S 4/3 Mühlecke, 1/0, 2.5.-24.5.1998 5/3 Boden p WP (THOMSON, 1870)

Trapezonotus dispar 0/2 Waldeck Kanzel, 1/0, 5.5.-25.6.1997, LE 1/2 Boden p HM STÅL, 1872

Piesmatidae

Piesma maculatum - Michelskopf, 0/1, 24.5.-19.6.1998, LE 0/1 Chenopodia- p HP (LAPORTE, 1832) ceae

Pyrrhocoridae

Pyrrhocoris apterus 1/1 - 1/1 Tilia sp. p HA (LINNAEUS, 1758)

Cydnidae

Sehirus luctuosus 0/1 - 0/1 Boden p WP MULSANT & REY, 1866

Pentatomidae

Troilus luridus - Kahle Haardt, 0/1, 1996 0/1 arb z ES (FABRICIUS, 1775) (Bmo)

Neottiglossa pusilla 1/1° - 1/1 Kräuter p HP (GMELIN, 1789)

Dolycoris baccarum 1/1 Kahle Haardt, 3/0, 1996 4/1 eu p HP (LINNAEUS, 1758)

Palomena prasina 1/3 Kahle Haardt, 1/0, 1996 2/3 ther, arb p HP (LINNAEUS, 1761)

Pentatoma rufipes 6/0 Kahle Haardt, 1/0, 1996 7/0 arb p ES (LINNAEUS, 1758)

Acanthosomatidae ○○○○ ○○○○ ○○○○ ○○○○

Acanthosoma haemorrhoidale 0/1 Kahle Haardt, 0/1, 1996; 1/2 Laubgehölze p ES (LINNAEUS, 1758) Waldeck Kanzel, 1/0, 5.5.-25.6.1997, LE

Die Höhe der Artenzahl liegt unter Berück- geringeren Erfassungsaufwand (vgl. BORN- sichtigung der angewendeten Methoden im HOLDT & BRENNER 1996 a-c; MAIER 1997; Bereich der Ergebnisse anderer Untersuchun- ŠTEPANOVICOVÁ 1978a,b). gen zu Wanzengemeinschaften von Wald- standorten (vgl. ACHTZIGER 1995, BORN- Das Gros der nachgewiesenen Wanzenarten HOLDT & BRENNER 1996 a-c; HEISS 1996, stellen erwartungsgemäß zoo-, (zoo)phyto- MAIER 1997, ŠTEPANOVICOVÁ 1973). oder mycetophage Laubholzbewohner. Es sind die Weichwanzen Deraeocoris lutescens, Da den Wanzen als Beifang vergleichsweise Closterotomus biclavatus, striatus, Phy- geringe Beachtung zukam, sind die Individu- tocoris dimidiatus, P. tiliae, Rhabdomiris stria- enzahlen für den dreijährigen Untersuchungs- tellus, Cyllecoris histrionius, Dryophilocoris zeitraum und den hohen Aufwand der Mate- flavoquadrimaculatus, Atractotomus mali, rialerfassung (vgl. Kap. 3) als sehr niedrig Harpocera thoracica, Phylus melanocephalus, einzustufen. Halbquantitative Untersuchun- Psallus perrisi, P. wagneri, P. mollis und gen, insbesondere unter Einsatz des Klopf- P. varians sowie die Sichelwanze Himacerus schirms, zeigen in der Regel um ein Viel- apterus, die Blumenwanzen Anthocoris con- faches höhere Individuenzahlen bei einem fusus, A. nemorum, Temnostethus gracilis, 72 Carsten Morkel

Abb. 1: Aradus depressus (FABRICIUS) (w; 6,2 mm), lebt Abb. 2: Acalypta nigrina (FALLÉN) (m; 2,5 mm), eine unter der Rinde abgestorbener Bäume und ernährt sich versteckt in Moospolstern lebende Netzwanze. dort von Pilzmycelien.

T. pusillus, Orius vicinus und Xylocoris galacti- wanzen Anthocoris nemoralis, Orius minutus, nus, die Rindenwanzen Aradus depressus O. horvathi und die Schildwanze Palomena (Abb. 1) und Aneurus avenius, die Boden- prasina auf (Tab. 1). wanze Kleidocerys resedae, die Feuerwanze Pyrrhocoris apterus, die Schildwanzen Troilus Taxa, die auf im Untersuchungsgebiet unter- luridus und Pentatoma rufipes sowie die repräsentiert vorkommenden Nadelbäumen Bauchkielwanze Acanthosoma haemorrhoi- leben, werden entsprechend seltener und nur dale (Tab. 1). Weniger häufig gefundene Arten in wenigen Individuen nachgewiesen. Hierzu dieser Gruppe sind die eichenbewohnenden gehören die Weichwanzen Camptozygum Weichwanzen Psallus punctulatus und aequale sowie die Blumenwanzen Acompoco- P. quercus und die auf Ulmen lebende ris alpinus und Dufouriellus ater. In dieser Anthocoride Anthocoris gallarumulmi. Gruppe werden die im Kronenbereich leben- den Miriden modestus und Als Arten, die neben Strauch- und Gehölzbio- Plesiodema pinetella vergleichsweise selten topen auch Lebensräume wie Staudenfluren publiziert (vgl. jeweils Tab. 1). Allen hier auf- oder Ruderalflächen besiedeln, treten die geführten gehölzbewohnenden Arten gemein- Weichwanze Deraeocoris ruber, die Blumen- sam ist die in Mitteleuropa weite Verbreitung. Zur Wanzenfauna (Insecta: Heteroptera) des Kellerwaldes am Edersee (Hessen) 73

Vergleichsweise eurytope Arten, die als kraut- die Region vergleichsweise hoch. Dies unter- beziehungsweise Grassauger oder Räuber streicht die von SCHAFFRATH (1999) auch die Krautschicht besiedeln und auch in offe- für die Käferfauna festgestellte Bedeutung nen Biotopen regelmäßig gefunden werden, der Standorte für xerothermophile Arten, sind die Weichwanzen Calocoris affinis, die regional äußerst selten gefunden wer- Liocoris tripustulatus, Lygus pratensis, L. ru- den und deren Populationen einer entspre- gulipennis, Megaloceroea recticornis, Steno- chend starken Gefährdung unterliegen. Palä- dema laevigata und S. virens, die Sichelwan- arktische Arten nehmen 51,5 %, europäisch- ze Nabis pseudoferus, die Bodenwanze eurosibirisch verbreitete Arten 38 % am Scolopostethus thomsoni, deren Larve sich Gesamtartenspektrum ein. auf Urtica-Arten entwickelt, sowie die Melden- wanze Piesma maculatum und die Schildwan- ze Dolycoris baccarum. Die Schildwanze 4.2 Bemerkenswerte Arten Neottiglossa pusilla bevorzugt Asteraceen Im folgenden werden einige bemerkenswerte, und Apiaceen als Futterpflanzen. Die Weich- Gehölzbiotope bevorzugende Arten unter An- wanze Dicyphus pallicornis lebt monophag gaben zu Verbreitung und Ökologie näher vor- auf Digitalis-Arten (Tab. 1). gestellt. Allen gemeinsam ist der vergleichs- weise seltene Nachweis, wobei eine Art eine Nur wenige Arten der bodenlebenden Familie vergleichsweise enge geographische Restrik- sind ausgesprochene tion zeigt und die übrigen im Untersuchungs- Waldbewohner. Halboffene, überwiegend gebiet an die Nord(west)grenzen ihrer Ver- trockenwarme Biotope wie Waldränder und breitung stoßen. Waldlichtungen bevorzugen Eremocoris ple- bejus, E. podagricus, Taphropeltus andrei, Loricula ruficeps T. contractus und Trapezonotus dispar. Eher Diese nur 1,2-1,25 mm messende Micro- mesophil verhält sich demgegenüber Taphro- physide (Abb. 3) wird für gewöhnlich im peltus hamulatus. Sandige Heidebiotope be- Flechten- oder Moosaufwuchs verschiedener vorzugt Ischnocoris angulatus. In Moospol- Laub- (Tilia, Quercus, Acer, Pirus malus), stern leben die Netzwanze Acalypta nigrina aber auch Nadelbäume (Pinus) nachge- (Abb. 2) und die Bodenwanze Drymus sylvati- wiesen (PÉRICART 1972, STICHEL 1958-60). cus (vgl. jeweils Tab. 1). Die Grabwanze SEIDENSTÜCKER (1949) nennt die Flechte Sehirus luctuosus bevorzugt Boraginaceen Hypogymnia physodes (L.) NYL. als Habitat. als Nahrungspflanzen. Das bisher bekannte Verbreitungsgebiet er- streckt sich korridorartig von Schweden über Bei Betrachtung des Wirtspflanzenspektrums Norddeutschland, Frankreich, Tschechien, (Tab. 1) fällt der mit über 50 % hohe Anteil Österreich, Ungarn, Bulgarien und die Ukraine typischer Laubholzbewohner auf. Etwa ein nach Georgien (PÉRICART 1972, 1996). Der Drittel dieser Taxa bevorzugt darüber hinaus vergleichsweise seltene Nachweis der Art Quercus-Arten, was die Bedeutung dieser beruht vermutlich auf ihrer geringen Größe, Baumart für heimische Heteropteren beson- der versteckten Lebensweise und der kurzen ders hervorhebt (vgl. auch SOUTHWOOD Aktivitätsperiode (vgl. SEIDENSTÜCKER 1949). 1961). Wie bereits erwähnt, wird das Spek- In Deutschland ist sie aus Niedersachsen, trum der typischen Bewohner von Laub- Bayern (SEIDENSTÜCKER 1949), Rheinland- und Nadelbäumen (hier an Pinus-, Betula-, Pfalz (ZEBE 1957) und Sachsen-Anhalt (PÉRI- Fagus-, Quercus-, Tilia- oder Ulmus-Arten) CART 1972) bekannt; STICHEL (1958-60) gibt durch Taxa ergänzt, die zumindest in Teil- die Art zusätzlich für Hessen an, nennt aller- phasen ihrer Entwicklung auch auf Gehölzen dings keine näheren Funddaten. Aufgrund des anzutreffen sind. innerhalb der Microphysiden und auch für L. ruficeps typischen Sexualdimorphismus Der Anteil von Arten mit mediterranem (makroptere mm, mikroptere ww) dürfte das Verbreitungsschwerpunkt ist mit 10,5 % für am Edersee nachgewiesene weibliche Exem- 74 Carsten Morkel

Abb. 3: Loricula ruficeps REUTER, eine nur 1,2-1,25 Millimeter große Wanze mit auffälligem Geschlechtsdimorphismus (vollgeflügelte Männchen, ungeflügelte Weibchen), lebt in den Flechtenrasen von Laub- und Nadelbäumen. links: Männchen; rechts: Weibchen

plar aus einer Bodenfalle stammen, während (SIMON 1992) und Nordrhein-Westfalen (GÜN- zumindest eines der Männchen in einem Luft- THER 1989, KOLBE & BRUNS 1988) publiziert. eklektor nachgewiesen wurde (vgl. Tab. 1). Eremocoris podagricus Psallus punctulatus Die als thermophil geltende Bodenwanze Zu dieser bevorzugt auf Quercus-Arten leben- (Abb. 4) bevorzugt schattige Biotope in wär- den Weichwanze stellt MATOCQ (1997) Psal- mebegünstigten Hecken- und Waldflächen. In lus weberi RIEGER, 1977 synonym. Psallus Deutschland erreicht die nordmediterrane Art punctulatus ist bisher lediglich aus Frankreich, die Nordgrenze ihrer Verbreitung entlang Italien, Luxemburg, Deutschland und den Nie- einer Linie Nordrhein-Westfalen, Südnieder- derlanden gemeldet (KERZHNER & JOSIFOV sachsen und Mecklenburg-Vorpommern 1999). Der vorliegende Fund, der genitaliter (DREES 2000, PÉRICART 1998). Meldungen der Abbildung für P. weberi in RIEGER (1977) der Art aus Hessen liegen bisher lediglich für entspricht, stellt den bisher nördlichsten Nach- den Vogelsberg (BURGHARDT 1977, MORKEL weis dieser Art dar. Für Hessen ist P. weberi 2001a) und das Rhein-Maintal (GULDE 1921) bisher lediglich von BORNHOLDT & BRENNER vor. (1996a, b) aus dem Süden gemeldet. Anson- sten ist P. weberi aus Deutschland für Baden- Württemberg (RIEGER 1977), Rheinland-Pfalz Zur Wanzenfauna (Insecta: Heteroptera) des Kellerwaldes am Edersee (Hessen) 75

Abb. 4: Eremocoris podagricus (FABRICIUS) (m; 6,2 mm), Abb. 5: Taphropeltus andrei PUTON (w; 4,2 mm) erreicht eine in Hessen seltene Bodenwanze schattiger Hecken- in Hessen die Nordgrenze seines Verbreitungsgebietes. und Waldbiotope.

Taphropeltus andrei ZEBE) aus Lorchhausen am Rhein, einem aus- Bevorzugtes Habitat dieser Bodenwanze gesprochenen Xerothermstandort, gemeldet (Abb. 5) ist die Laubschicht offener Wald- (GÜNTHER 1983). Der vorliegende Nachweis lichtungen oder Waldränder mit ausgespro- stellt nach der Zusammenstellung der Verbrei- chen trocken-warmem Mikroklima (PÉRICART tungsangaben bei PÉRICART (1998) den bis- 1998). Als westmediterran verbreitete Art er- her nördlichsten Fundort dieser Art dar. reicht sie in Deutschland ihre nördliche Ver- breitungsgrenze und ist hier bisher nur von wenigen Fundorten aus den Tälern von Main, 4.3 Gefährdung und Schutz Rhein und Ahr bekannt (HOFFMANN & REMA- Die Frage nach Gefährdung und Erhaltungs- NE 2001, PÉRICART 1998). In Hessen ist sie würdigkeit der Heteropterenzönose der Unter- lediglich in einem weiblichen Exemplar suchungsflächen beantwortet sich unter kriti- (12.4.1952, Sammlung GÜNTHER ex coll. scher Betrachtung der Angaben zu Ökologie 76 Carsten Morkel und Verbreitung der gefundenen Taxa. Das Literatur Untersuchungsgebiet stellt einen weit im hessi- ACHTZIGER, R. (1995): Die Struktur von Insektenge- schen Norden gelegenen wärmebegünstigten meinschaften an Gehölzen: Die Hemipteren-Fauna Standort dar, der in seiner Kombination als Beispiel für die Biodiversität von Hecken- und Waldrandökosystemen. – Bayreuther Forum Öko- mit urwaldreliktartigen Holzbeständen (vgl. logie 20, i-vii, 1-183, I-XXXV. Bayreuth SCHAFFRATH 1999) ein in dieser Zusammen- ACHTZIGER, R., SCHOLZE, W. & SCHUSTER, G. (1992): setzung nicht häufig angetroffenes Artenspek- ROTE LISTE GEFÄHRDETER LANDWANZEN (Hetero- trum mit teilweise hochgradig gefährdeten ptera, Geocorisae) Bayerns. – Schriftenr. Bayer. Wanzenarten (vgl. Spalte Rote Listen Tab. 1) Landesamt Umweltschutz 111, 87-95. München AUKEMA, B. (1981): A survey of the Dutch species of beherbergt. Die von SCHAFFRATH (1999) vor- the subgenus Hylopsallus of Psallus ( - geschlagene Einbeziehung der untersuchten Heteroptera, ). – Tijdschr. Ent. 124, 1-25. ´s Flächen rund um den Edersee in einen zukünf- Gravenhage tigen Nationalpark Kellerwald kann daher aus BERNHARDT, K.-G. (1990): Wanzen (Heteroptera) aus heteropterologischer Sicht angesichts der vor- dem Meißner-Gebiet (Nordhessen). – Philippia 6 (3), 233-248. Kassel gelegten Ergebnisse ausdrücklich befürwortet BORNHOLDT, G. & BRENNER, U. (1996a): Auswirkun- werden. Hierbei gelten die von SCHAFFRATH gen der Dimilin-Ausbringung auf die Käfer, Wan- (1999) für die Habitate der Käferfauna genann- zen und Geradflügler von Eichenwäldern im Be- ten Gefährdungsursachen (u.a. Abtragung der reich der Forstämter Mörfelden-Walldorf und Hangbasis, Holzeinschlag) auch für Teile der Lampertheim (Südhessen). – Mitt. Biol. Bundes- anst. Land- & Forstwirtsch. 322, 195-210 silvicolen Wanzengesellschaften. BORNHOLDT, G. & BRENNER, U. (1996b): Zoologische Begleituntersuchung zur Schwammspinnerbe- Da angesichts der eingesetzen Nachweis- kämpfung im Bereich der Forstämter Mörfelden- methoden lediglich ein Ausschnitt der tatsäch- Walldorf und Lampertheim. – Hess. Landesanst. lich im Untersuchungsgebiet zu erwartenden Forsteinr., Waldforsch. & Waldökol. 21, 170-248 BORNHOLDT, G. & BRENNER, U. (1996c): Untersuchun- Wanzen erfaßt wurde, wäre auch hier eine gen zur Bekämpfung des Waldmaikäfers in Süd- Fortsetzung der Untersuchungen unter Ein- hessen 1994, Teil B: Zoologische Begleituntersu- beziehung weiterer Biotoptypen mit ent- chungen zur Maikäferbekämpfung in Lampertheim. sprechend den Lebensäußerungen dieser – Hess. Landesanst. Forsteinr., Waldforsch. & Tiergruppe angepaßten Methoden wün- Waldökol. 22, 67-122 BRÄNDLE, M. & RIEGER, C. (1999): Die Wanzenfauna schenswert. Die Folge dürfte die Dokumen- von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mit- tation einer Vielzahl weiterer, teilweise hoch- teleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera). – spezialisierter Arten sein. Eine zusätzlich Faun. Abh. Mus. Tierk. Dresden 21, 239-258. Leip- wünschenswerte künftige Beobachtung aus- zig gewählter Flächen im Rahmen eines Biomoni- BURGHARDT, G. (1977): Faunistisch-ökologische Stu- dien über Heteropteren im Vogelsberg. – Beitr. toring brächte sicher interessante Aufschlüsse Naturkd. Osthessen 12 (Suppl. 1), 3-166. Fulda über noch fehlende Kenntnisse zu Popula- DREES, M. (2000): Nordrhein-westfälische Neu- und tionsdynamik und ökologischen Bedürfnissen Wiederfunde aus dem Raum Hagen (Microphysi- waldbewohnender Heteropteren. dae, Miridae, Anthocoridae, Piesmatidae, Lygaeid- ae, Pentatomidae). – Heteropteron 8, 23-24. Köln DOROW, W.H.O. (2000): Heteroptera (Wanzen). In: Hessisches Ministerium für Umwelt, Landwirt- Dank schaft und Forsten & Forschungsinstitut Sencken- Mein herzlicher Dank gilt Herrn U. Schaffrath, berg (Hrsg.): Naturwaldreservate in Hessen 5/2.1. Kassel, dem diese Arbeit durch die Überlas- Niddahänge östlich Rudingshain. Zoologische sung seiner interessanten Heteropterenfänge Untersuchungen I 1990-1992. – Mitteilungen der Hessischen Landesforstverwaltung 32 (1999), ihr Zustandekommen verdankt. 241-298. Wiesbaden Weiterhin danke ich Herrn Dr. H. Günther, In- DOROW, W.H.O., REMANE, R., GÜNTHER, H., MORKEL, C., gelheim, für wertvolle Literaturhinweise und BORNHOLDT, G. & WOLFRAM, E.M. (in Vorb.): Rote die Bestimmung beziehungsweise Überprü- Liste und Checkliste der Landwanzen (Heteropte- fung kritischer Arten. Für die Überprüfung wei- ra: Dipsocoromorpha, Leptopodomorpha, Cimico- morpha, Pentatomomorpha) Hessens terer Taxa gilt mein Dank Herrn Dr. C. Rieger, FRÖHLICH, W. (1994): Wanzen und Zikaden – Erfas- Nürtingen. sungstand und Gefährdung in Hessen (Insecta, Zur Wanzenfauna (Insecta: Heteroptera) des Kellerwaldes am Edersee (Hessen) 77

Heteroptera und Auchenorrhyncha). – Naturschutz MATOCQ, A. (1997): Contribution à l’étude de la nomen- Heute 14, 125-134 clature du complexe de Psallus punctulatus (Hete- GÜNTHER, H. (1983): Wanzen (Hemiptera, Heteropte- roptera, Miridae). – Bull. Soc. ent. France 102, 251- ra) vom Engweger Kopf und vom Scheibigkopf bei 253. Paris Lorchhausen, Rheingau. – Mitt. internat. entomol. MELBER, A. (1999): Rote Liste der in Niedersachsen Ver. 8 (2-3), 30-43. Frankfurt/M. und Bremen gefährdeten Wanzen mit Gesamtar- GÜNTHER, H. (1989): Auswertung von Wanzenfängen tenverzeichnis. – Inform.d.Naturschutz Nieder- von zwei Standorten im Raum Leverkusen (Hemi- sachs. 19 (5 Suppl.), 1-44. Hannover ptera: Heteroptera). – Verh. Westd. Entom. Tag MORKEL, C. (1999): Zum Vorkommen von an Fleder- 1988, 233-242. Düsseldorf mäusen (Chiroptera) parasitierenden Bettwanzen GÜNTHER, H. & SCHUSTER, G. (2000): Verzeichnis der der Gattung Cimex LINNAEUS, 1758 (Heteroptera, Wanzen Mitteleuropas (Insecta: Heteroptera) Cimicidae) in Hessen. – Hess. Faun. Briefe 18 (2. überarbeitete Fassung). – Mitt. internat. ento- (2/3), 38-48. Darmstadt mol. Ver. Suppl. VII, 1-69. Frankfurt/M. MORKEL, C. (2001a): Raum-zeitliche Variation der GÜNTHER, H., HOFFMANN, H.-J., MELBER, A., REMANE, Wanzenassoziationen (Insecta: Heteroptera) eines R., SIMON, H. & WINKELMANN, H. (1998): Rote Biotopkomplexes im Vogelsberg (Hessen). – Dis- Liste der Wanzen (Heteroptera). – In: Bundesamt sertation Universität Gießen (2000), I-VIII, 1-279. für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Cuvillier-Verlag, Göttingen Tiere Deutschlands. – Schr.-R. f. Landschaftspfle- MORKEL, C. (2001b): Erstnachweis der Rindenwanze ge u. Naturschutz 55. Bonn - Bad Godesberg Aradus betulae (Linnaeus, 1758) in Hessen (Insec- GULDE, J. (1921): Die Wanzen (Hemiptera - Heteropte- ta: Heteroptera, Aradidae). – Philippia 10 (1), 1-3. ra) der Umgebung von Frankfurt a. M. und des Kassel Mainzer Beckens. – Abh. Senckenberg. Natur- MÜLLER-WESTERMEIER, G. (1996): Klimadaten von forsch. Ges. 37, 239-503 Deutschland. Zeitraum 1961-1990 (Lufttempera- HEISS, E. (1996): Zur Heteropterenfauna von vier aus- tur, Luftfeuchte, Niederschlag, Sonnenschein, gewählten Waldflächen in den Provinzen Bozen Bewölkung). – Selbstverlag des Deutschen Wetter- und Trient (Italien) (Insecta, Heteroptera). – Ber. dienstes, 1-431. Offenbach am Main nat.-med. Verein Innsbruck 83, 239-251. Innsbruck PÉRICART, J. (1972): Hémiptères. Anthocoridae, Cimi- HEISS, E. & PÉRICART, J. (1983): Revision of Palaearc- cidae et Microphysidae de l´ouest-paléarctique. – tic Piesmatidae (Heteroptera). – Mitt. Münchner Faune de l´Europe et du bassin méditerranéen 7, Ent. Ges. 73, 61-171. München 1-402. Paris HENRY, T.J. (1997): Phylogenetic analysis of family PÉRICART, J. (1983): Hémiptères Tingidae euro- groups within the infraorder Pentatomomorpha méditerranéens. – Faune de France 69, 1-618. (Hemiptera: Heteroptera), with emphasis on the Paris Lygaeoidea. – Annals of the Entomological Society PÉRICART, J. (1987): Hémiptères Nabidae d´Europe of America 90 (3), 275-301 occidentale et du Maghreb. – Faune de France 71, HOFFMANN, H.-J. & REMANE, R. (2001): Zur Wanzen- I-XI, 1-185. Paris fauna (Hemiptera-Heteroptera) des Naturschutz- PÉRICART, J. (1996): Family Microphysidae Dohrn, gebietes „Ahrschleife bei Altenahr“. – Heteropteron 1859 - little pirate bugs, minute bugs. – In: AUKEMA, 11, 2-24. Köln B. & RIEGER, C. (Hrsg.): Catalogue of the Heterop- KERZHNER, I.M. & JOSIFOV, M. (1999): Miridae. – In: tera of the Palaearctic Region Vol. 2 (Cimicomor- AUKEMA, B. & RIEGER, C. (HRSG.) (1999): Cata- pha (exkl. Miridae)). – The Netherland Entomologi- logue of the Heteroptera of the Palaearctic Region cal Society, 79-83. Amsterdam Vol. 3 ( II: Miridae). – The Nether- PÉRICART, J. (1998): Hémiptères Lygaeidae euro- land Entomological Society, 1-576. Amsterdam méditerranéens. Volume 2. Systématique: Secon- KOLBE, W. & BRUNS, A. (1988): Heteroptera (Wanzen) de partie. Oxycareninae, Bledionotinae, Rhyparo- [von H. Günther]. – In: Insekten und Spinnen un chrominae (1). – Faune de France 84B, I-III, 1-453 Land- und Gartenbau. Ergebnisse der faunisti- + 3 Farbtafeln. Paris schen Arten-Bestandsuntersuchungen in Höfchen REICHLING, L. (1984): Hétéroptères du Grand-Duché (Burscheid) und Laacherhof (Monheim) 1984- de Luxembourg, 1. Psallus (Hylopsallus) pseudo- 1987. – Pflanzenbau - Pflanzenschutz 25, 79-84 platani n. sp. (Miridae, ) et espèces appa- KLAUSING, O. (1988): Die Naturräume Hessens + Karte rentées. – Trav. scient. Mus. hist. nat. Luxemb. 4, 1:200000. – Schriftenreihe der Hessischen Lan- 1-18. Luxemburg desanstalt für Umwelt, 1-43. Wiesbaden RIEGER, C. (1972): Psallus wagneri OSS. und Psallus MAIER, T. (1997): Vergleich der Wanzenfauna (Hetero- assimilis STICH. in Süddeutschland (Hem. Miri- ptera) von Natur- und Wirtschaftswäldern. Unter- dae). – NachrBl. Bayer. Ent. 21 (1), 15-16. Mün- suchungen in der Stamm- und Kronenregion in fünf chen ausgewählten Beständen des Hienheimer Forstes RIEGER, C. (1977): Psallus weberi n. sp. aus Südwest- in Niederbayern. – Diplomarbeit Universität Mün- deutschland (Het. Mir.). – NachrBl. Bayer. Ent. 26, chen (unveröff.), I-IV, 1-129 4-6. München 78 Carsten Morkel

RIEGER, C. (1981): Die Kirschbaumschen Arten der Manuskript bei der Schriftleitung eingegangen Gattung Psallus (Heteroptera, Miridae). – NachrBl. am 19. Juni 2001 Bayer. Ent. 30 (5), 92-96. München RIEGER, C. (1986): Vorschlag für eine Rote Liste der Wanzen in Baden-Württemberg (Heteroptera). – Arbeitsblatt für Naturschutz (Rote Listen der Anschrift des Verfassers gefährdeten Tiere und Pflanzen in Baden-Würt- Dr. Carsten Morkel temberg) 5, 56-59 Butzbacher Str. 20 SCHAFFRATH, U. (1999): Zur Käferfauna am Edersee 35510 Butzbach / Pohl-Göns (Insecta, Coleoptera). – Philippia 9 (1), 1-94. Kas- sel SEIDENSTÜCKER, G. (1949): Über Microphysa ruficeps REUTER. (Ins. Hemipt.). – Senckenbergiana 30 (1/ 3), 125-128. Frankfurt/M. SEIDENSTÜCKER, G. (1951): Trapezonotus desertus n. sp., eine neue deutsche Lygaeiden-Art (Heterop– tera). – Senckenbergiana 32 (1/4), 79-85. Frank- furt/M. SIMON, H. (1992): Vergleichende Untersuchungen zur Wanzenfauna (Heteroptera) von Streuobstwiesen im Nordpfälzer Bergland. – Beitr. Landespflege Rhld.-Pfalz 15: 189-276. Oppenheim SOUTHWOOD, T.R.E. (1961): The number of species of associated with various trees. – J. anim. Ecol. 30, 1-8. Oxford ŠTEPANOVICOVÁ, O. (1973): Gesellschaften der Hete- ropteren im Eichen-Hainbuchenwald in Báb. – Acta F. R. N. Univers. Comenianae 18, 59-80. Bratis- lava ŠTEPANOVICOVÁ, O. (1978a): Quantitative analysis of an association of land bugs (Heteroptera) in the crowns of trees and bushes of an oak-hornbeam forest. – Biologia 32 (2), 93-99 ŠTEPANOVICOVÁ, O. (1978b): The dynamics of popula- tion density of land bugs (Heteroptera) in the crowns of trees of an oak-hornbeam forest. – Bio- logia 33 (11), 865-869 STICHEL, W. (1958-1960): Illustrierte Bestimmungs- tabellen der Wanzen. II. Europa (Hemiptera - Heteroptera Europae). – Berlin 3, 1-428. Berlin TAMM, J.C. (1985): Zur Fauna eines Sumpfes im Wer- ratal („Franzosenried“ bei Witzenhausen). – De- cheniana 138, 104-117. Bonn WAGNER, E. (1952): Blindwanzen oder Miriden. – In: DAHL, F., DAHL, M. & BISCHOFF, H. (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile 41, I-IV, 1-218. Jena WAGNER, E. (1966): Wanzen oder Heteropteren - I Pentatomorpha. – In: DAHL, F., DAHL, M. & PEUS, F. (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der an- grenzenden Meeresteile 54, I-VI, 1-235. Jena WAGNER, E. (1967): Wanzen oder Heteropteren - II Cimicomorpha. – In: DAHL, F., DAHL, M. & PEUS, F. (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der an- grenzenden Meeresteile 55, 1-179. Jena ZEBE, V. (1957): Zur Hemipterenfauna des Mittelrhein- gebiets. – Nachr. naturwiss. Mus. Aschaffenburg 57, 75-91. Aschaffenburg.