Integrationskonzept Für Den Kreis Mettmann 2015
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Chagin/F otolia und Archiv Kreis Mettmann Integrationskonzept für den Kreis Mettmann 2015 Impressum: Kreis Mettmann, Der Landrat Sozialamt, Abteilung Integration und Soziale Planung Düsseldorfer Str. 26 40822 Mettmann [email protected] www.kreis-mettmann.de gefördert durch 2 Inhaltsangabe Inhalt Grußwort 4 1. Einleitung: Integration – Begriffliche Annäherungen 5 2. Der Kreis Mettmann – Situation der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte 5 3. Vom Rahmenkonzept Integration zum Integrationskonzept Kreis Mettmann 6 3.1 Bilanz Rahmenkonzept Integration 2007 6 3.2 Was will das Integrationskonzept heute? 8 3.3 Fortschreibung des Rahmenkonzeptes Integration 8 zum Integrationskonzept Kreis Mettmann 2015 4. Leitlinien und Leitziele des Kreises Mettmann 9 5. Querschnittsaufgaben und Handlungsfelder – Wohin wollen wir? 11 5.1 Interkulturelle Querschnittsaufgaben 11 5.1.1 Interkulturelle Öffnung 11 5.1.2 Vernetzung 12 5.2 Handlungsfelder 13 5.2.1 Handlungsfeld Sprache 13 5.2.2 Handlungsfeld Bildung und Ausbildung 15 5.2.3 Handlungsfeld Wirtschaft und Arbeit 18 5.2.4 Handlungsfeld Kultur 19 5.2.5 Handlungsfeld Sport 20 5.2.6 Handlungsfeld Zusammenleben in Sicherheit 22 6. Strukturen und Netzwerke Integration in der Kreisverwaltung 26 6.1 Das Kreisintegrationszentrum Mettmann 26 6.2 Netzwerke Integration auf Kreisebene 27 7. Integrationsberichterstattung und Controlling 28 8. Ausblick 28 Anhang: Übersicht Mitwirkende 29 - Mitglieder des Arbeitskreises Integrationskonzept - Teilnehmerkreis der Workshops 3 Grußwort des Landrates Integrationsarbeit und -politik haben sich weiterentwickelt. Ein Zeichen da- für ist das „Gesetz zur Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe und Integ- ration in Nordrhein-Westfalen“, das die Landesregierung 2012 beschlossen hat. Kreise und kreisfreie Städte erhal- ten die Möglichkeit einer Landesförde- rung zur Gründung von „Kommunalen Integrationszentren“. Der Kreistag hat diese integrationspolitische Entwick- lung aufgegriffen und als einer der ers- ten Kreise in NRW die Gründung eines Kreisintegrationszentrums beschlos- Sehr geehrte Damen und Herren, sen. Eine zukunftsorientierte Integrations- Integration ist uns im Kreis Mettmann arbeit kann uns langfristig nur durch ein wichtiges Anliegen, denn sie ist der die aktive Nutzung der vorhandenen Schlüssel zu einer Gesellschaft mit Potentiale der Menschen mit Zuwande- kultureller Vielfalt und ein bedeutender rungsgeschichte im Kreis Mettmann Faktor im demografischen Wandel. und durch die weitere Verankerung Wir legen Wert darauf, allen Menschen einer Willkommens- und Anerken- im Kreis einen gleichberechtigen Zu- nungskultur gelingen. gang zu den gesellschaftlichen Berei- Vielfalt ist als Kapital für den Kreis chen des Zusammenlebens zu bieten. Mettmann zu sehen. Es gilt, diesen Gleichermaßen erwarten und fordern Wert zu erkennen und gemeinsam mit wir auch das Mitwirken der Zuwande- allen Partnern der Integration, den rer. kreisangehörigen Städten, den Wohl- Nur wenn sich Menschen respektvoll fahrtsverbänden, den Integrations- begegnen, wenn sie Offenheit und In- akteuren vor Ort sowie mit den Migran- teresse erfahren und zeigen, wenn tenorganisationen für unsere kommu- Gewalt und Abneigung keine Rolle nale Gemeinschaft zu nutzen. Hier gibt spielen, kann Integration gelingen. es weiterhin viel zu tun. Stellen wir uns Um eine gleichberechtigte Teilhabe zu gemeinsam diesen Herausforderun- ermöglichen, war die Einrichtung des gen! Sachgebietes Integration in der Kreis- verwaltung im Jahr 2005 ein wichtiger Meilenstein der Integrationspolitik im Kreis Mettmann. Aufgabe der dortigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es, Integrationsakteure im Kreis Mettmann zu vernetzen, Bedarfe zu erkennen und Projekte zu entwickeln. Bereits 2007 konnte die Kreisverwaltung Mettmann ihr erstes Integrations- Thomas Hendele konzept auf den Weg bringen. Es prägt Landrat des Kreises Mettmann bis heute nachhaltig die Integra- tionsarbeit im Kreis Mettmann. 4 Kapitel 1 kommen ist: Während es anfänglich Einleitung: Integration – mehr um Maßnahmen und Angebote Begriffliche Annäherungen zur Förderung der Menschen mit Zu- wanderungsgeschichte ging, spielen Die Bedeutung von Vielfalt und das heute Themen der interkulturellen Öff- Thema Integration wird heute in der nung, die Relevanz von Vielfalt in einer Öffentlichkeit mehr denn je thematisiert globalisierten Gesellschaft und Ansät- und befindet sich im Umbruch: die Ak- ze systemischer Veränderung (z.B. zeptanz von Vielfalt ist heute überfällig, Interkulturelle Schulentwicklung) im weil sie eine gesellschaftliche Realität Kreis Mettmann eine große Bedeutung darstellt und aus demografischen – auch in der Praxis. Am meisten zeigt Gründen das Überleben unserer Ge- sich dies am Beispiel der Diskussion sellschaft sichert. Integration ist dabei um die Einführung von Modellen all- das Instrument, das dieses Zusam- tagsintegrierter, durchgängiger Sprach- menleben – auch im Kreis Mettmann – bildung statt additiver Sprachförderan- sicherstellen soll. gebote. Ein weiteres Beispiel sind die Diskussionsansätze zur Interkulturellen Ungeachtet verschiedener Definitionen Öffnung von Migrantenorganisationen, von Integration und der aktuellen Be- und wie dies gelingen kann. Grund- griffsdebatte gehen wir davon aus, sätzlich geht es darum, eine Teilhabe dass Integration einen Prozess be- durch die Öffnung der gesellschaftli- zeichnet, der die wechselseitige Annä- chen Systeme zu erzeugen. herung und die Schaffung eines gleichberechtigten Zugangs zu allen Ziel des Integrationskonzeptes ist es Bereichen gesellschaftlichen Zusam- daher, diesen Prozess weiter gemein- menlebens für alle Menschen, unab- sam voranzubringen. Dies gelingt nur hängig der Herkunft, zum Ziel hat. durch das Zusammenspiel aller Akteu- Und: Erfolgreiche Integration findet da re, der Menschen mit und ohne Zu- statt, wo Vielfalt als Bereicherung er- wanderungsgeschichte und der Ver- lebt und geachtet wird. Um dieses Ziel netzung auf allen Ebenen politischen zu erreichen, ist es besonders wichtig, und zivilgesellschaftlichen Handelns: Integration als einen auf Dauer ange- dies betrifft den Kreis Mettmann mit legten und langfristigen Prozess zu seinen kreisangehörigen Städten, das betrachten. „Dabei ist von großer Be- Land NRW und den Bund. deutung, dass der Prozess von beiden Seiten – von der aufnehmenden Ge- Kapitel 2 sellschaft wie von den aufzunehmen- Der Kreis Mettmann - Situation der den Menschen – gewollt ist und mit Menschen mit Zuwanderungsge- eigenen Kräften aktiv unterstützt schichte im Kreis Mettmann 1 wird“. Der Kreis Mettmann ist die Gemein- Ein Blick auf die Integrationsarbeit im schaft der 10 Städte Erkrath, Haan, Kreis Mettmann zeigt, dass Integration Heiligenhaus, Hilden, Langenfeld, heute an einem wichtigen Punkt ange- Mettmann, Monheim am Rhein, Ratin- gen, Velbert und Wülfrath. Mit einer 1 Rahmenkonzept des Kreises Mettmann 2007, S.3 Einwohnerzahl von knapp 470.000, 5 verteilt auf 407 qkm Fläche, fällt er von • Der Ausländeranteil an Förderschu- seiner Bevölkerungsdichte als einer len mit dem Schwerpunkt ‚Lernen’ der größten Kreise deutschlandweit ins beträgt 17,9% und ist gesunken Gewicht. Beim Kreis Mettmann handelt (2006: 34,7%). es sich um einen der wirtschaftlich • Der Anteil der ausländischen Schü- stärksten Kreise in Deutschland. Vor ler/innen mit Abitur ist mit 23% wei- diesem Hintergrund ist das Thema In- ter gestiegen, liegt aber weiterhin deutlich hinter dem der deutschen tegration nicht nur aus sozialer Sicht, Schüler/innen (46%). sondern auch wirtschaftlich (Beispiel: • Arbeitsmarkt und gewinnbringende Der Anteil der ausländischen Schü- ler/innen ohne Schulabschluss ist Effekte gegen den Fachkräftemangel) leicht gestiegen und beträgt 9,4% von großer Bedeutung. Eine wichtige (deutsche Jugendliche 3,8%). Voraussetzung für die kommunale • Steuerung der Integrationsarbeit ist die Ausländische Jugendliche weisen einen dreimal so hohen Anteil an Ermittlung der Situation der Menschen Schüler/innen auf, die eine Haupt- mit Zuwanderungsgeschichte anhand schule besuchen. Dafür besuchen statistischer Grundwerte. Im Kreis anteilig etwa doppelt so viele deut- Mettmann wird hierzu eine Daten- sche Schüler/innen Gymnasien. sammlung mit statistischen Angaben • Nach Ausbildungsstatistiken ist die zur Situation der Menschen mit Zu- Wahrscheinlichkeit, im Kreis Mett- wanderungsgeschichte anhand von mann als deutscher Jugendlicher strukturellen Indikatoren zusammen- einen Ausbildungsplatz zu erlan- gestellt 2. Demnach ergibt sich für den gen, doppelt so hoch wie als aus- Kreis Mettmann folgendes Bild bezüg- ländischer Jugendlicher. lich der Situation der Menschen mit • Deutsche Schüler/innen haben wie 4 Zuwanderungsgeschichte 3: auch 2006 , 2009 und 2013 die besten schulischen Chancen. • Der Anteil der Menschen mit Zu- wanderungsgeschichte ist leicht gesunken, beträgt aktuell ca. 26%; Kapitel 3 nach wie vor hat fast jede/r vierte Vom Rahmenkonzept Integration Einwohner/in im Kreis Mettmann zum Integrationskonzept Kreis eine Zuwanderungsgeschichte. Mettmann • Der Anteil der Kinder mit Zuwande- Kapitel 3.1 rungsgeschichte an den Kinderta- gesstätten liegt bei 34% - mit stei- Bilanz Rahmenkonzept Integration gender Tendenz. 2007 Die Aufgaben der Integration sind im 2 Zahlen nach Mikrozensus 2013 stetigen Wandel und unterliegen aktu- 3 Unter Menschen mit Zuwanderungsgeschichte werden Personen mit oder ohne deutschen Pass verstanden, die ellen gesellschaftlichen, politischen ggf. in einem anderen Land geboren und nach 1949 in die und wirtschaftlichen Entwicklungen. Bundesrepublik