Kunsthalle Wien

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Kunsthalle Wien Kunsthalle Wien Museumsquartier #OlafNicolai 13/7 – 7/10 2018 There Is No Place werden diese Bilder in einen anderen Kontext eingebettet, was sich auf ihre Wahrnehmung und Before Arrival Rezeption auswirkt. Im Lauf der Zeit wird sich die Installation aufgrund ihrer Materialität nicht There Is No Place Before Arrival ist der nur verändern und stellenweise verschwinden, Titel der vielschichtigen Ausstellung, sondern sie wird auch von Schriftsteller/innen, die die Kunsthalle Wien dem deutschen Tänzer/innen, Choreograf/innen, Musiker/innen, Künstler Olaf Nicolai widmet. Bekannt für Künstler/innen und Performer/innen, die sein ideenreiches Werk, das sich durch die eingeladen wurden, auf das Tableau und die Verwendung unterschiedlicher Materialien einzelnen Bilder einzugehen, aktiviert. und Medien auszeichnet, entwickelte Nicolai Unter dem Projekttitel media loop wird im Laufe der letzten fünfundzwanzig Jahre There Is No Place Before Arrival in Kooperation konzeptuelle Werke von großer Komplexität mit dem museum in progress in den medialen und Poesie. Seine vielfältigen interdisziplinären und digitalen Raum erweitert. Durch die Projekte nehmen Bezug auf die primäre Veröffentlichung von Fotografien der Bilder aus Erfahrung von Raum, Zeit und Körperlichkeit. der Installation in internationalen Zeitungen und Performative Elemente, sich verändernde Zeitschriften wird das Ausgangsmaterial wieder Werke, modifizierte Alltagsgegenstände in Umlauf gebracht, sodass ein kontextueller und Ikonen der Populärkultur sowie ein Feedback-Loop entsteht. Unter dem Hashtag umfangreiches Bezugsfeld aus singulären #medialoop bietet Instagram eine weitere Momenten der Politik- und Geistesgeschichte Plattform für die Präsentation der Bilder. charakterisieren seine künstlerische Praxis. Bezeichnend für Nicolais Methodik ist Nicolais interdisziplinäre Arbeitsweise umfasst seine Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Biologie, Architektur und Philosophie, aber Kontext, in dem sein Werk gezeigt wird. auch Science-Fiction, Design und Musik. Um diesen zu reflektieren und zu hinterfragen, Seine multimediale Praxis hinterfragt unsere verlässt die Ausstellung den institutionellen gewohnten Sichtweisen und reflektiert die Raum und setzt sich in Form weiterer Projekte Art und Weise, in der die Verbindung zwischen fort, die die Bezüge und Interaktionen zwischen Bedeutung und Erfahrung sich immer wieder den Werken und ihrer Umgebung vervielfältigen. neu gestaltet. Im Sigmund Freud Museum ist das Werk Neben einer Installation, die für die obere Trauer und Melancholie (2009/12) zu sehen. Halle der Kunsthalle Wien Museumsquartier Anlässlich der dritten Riwaq Biennale in konzipiert wurde, setzt sich die Ausstellung Ramallah kam Olaf Nicolai die Idee zur ersten auch jenseits der Ausstellungsräume in arabischen Übersetzung des Freud‘schen Gestalt verschiedener, sowohl objekt- als auch Textes sowohl in Schrift- als auch in Audio- zeitbasierter, physischer und performativer form. Er produzierte eine kostenlose Publi- Interventionen an unterschiedlichen Orten fort kation sowie eine Audioversion im regionalen und präsentiert sich damit als erweitertes Projekt Dialekt, die von einem Rundfunksender über- zwischen privatem und öffentlichem Raum. tragen wurde. Im Sigmund Freud Museum Für die Ausstellung in der Kunsthalle wird die Originalveröffentlichung zusammen Wien beauftragte Olaf Nicolai mehrere Straßen- mit einem Video gezeigt, das die Komplexität und Theatermaler/innen, zweiundzwanzig des Übersetzungsvorgangs beschreibt und unterschiedlich große Bilder auf den Boden der einen Einblick in die Vorbereitungen für die Ausstellunghalle zu malen. Als Vorlage dienten Lesung im Radio gibt. Das Werk entstand vor Zeitungsausschnitte aus dem Privatarchiv dem Hintergrund der geringen Verbreitung des Künstlers. Frei von architektonischen von Freuds Schriften im arabischen Sprach- Interventionen ist der gesamte Raum der raum und der anhaltenden Diskussion in Präsentation eines riesigen „Bildteppichs“ der arabischen Welt über die Relevanz von gewidmet, den die Besucher/innen betreten Psychoanalyse. Zugleich fragt es nach der oder umschreiten können. Im Zusammenspiel Funktion von Übersetzung im Kontext einer der evokativen Bilder mit sowohl politischen Sprachpolitik, in der die Abgrenzung zwischen als auch poetischen Konnotationen entsteht Hocharabisch und regionalem Dialekt ein weit ein Tableau aus variierenden Dimensionen und verbreitetes Phänomen darstellt. Maßstäben. Das Publikum trifft auf Vertrautes, Für das ZOOM Kindermuseum hat Nicolai das auf den ersten Blick schwer einzuordnen ist. einen Workshop für Kinder entwickelt, der auf Durch die konzeptuelle Geste der Übertragung Nicolais Zeichenbuch für Kinder nach Motiven von medialer Bilder in vergrößerte Malereien Arnulf Rainer (2002) basiert. Nach Zeichnungen There Is No Place and slowly vanish, but it will also be activated by und Collagen aus einer Mappe von Arnulf Ausstellung zu Konrad Bayer. Das Antiquariat writers, dancers, choreographers, musicians, Rainer (Proportionsanordnungen, 1954) Fritsch war schon immer mehr als eine Before Arrival artists and performers invited to respond to this wurden für dieses Buch Vorlagen zum Aus- Buchhandlung und zählte als Dreh- und painted plateau and its individual images. beziehungsweise Übermalen entwickelt. Angelpunkt der intellektuellen und Avantgarde- There Is No Place Before Arrival is the title In cooperation with museum in progress, the Die Arbeit vereint dadurch zwei Techniken, Szene Wiens Schriftsteller wie Thomas of the multilayered exhibition the Kunsthalle exhibition will find an extension within media and die verschiedene Ideen im Werk Rainers prägen: Bernhard und Elias Canetti zu seinem Wien dedicates to German artist Olaf Nicolai. digital space under a project titled media loop. die nahezu didaktische, auf mathematische Freundeskreis. Der Ort bietet daher die perfekte Renowned for his inventive work with a diverse Photographs of the painted images included in Genauigkeit ausgerichtete Präzisierung der Struktur zur Anknüpfung an Nicolais Interesse array of materials and mediums, over the the installation will be published in international Grundformen des künstlerischen Entwurfs in an experimenteller Literatur und dem Buch last twenty-five years Nicolai has conceived newspapers and magazines, realizing a den Proportionsanordnungen und seine seit den als Medium. Sowohl in der Buchhandlung als conceptual works that are highly complex and contextual feedback loop by bringing the original 1960ern praktizierte Methode der Übermalung auch im Schaufenster inszeniert Nicolai eine poetic. He develops a variety of interdisciplinary imagery back into circulation. Employing the der Werke anderer Künstler/innen. Intervention um die „Acht-Punkte-Proklamation projects that address the primary experiences hashtag #medialoop, Instagram will provide Das Denkmal für die Verfolgten der des poetischen Actes“, ein poetisches of space, time and corporeality. Performative another platform for exhibiting the images. NS-Militärjustiz am Ballhausplatz dient Manifest, das 1953 von H.C. Artmann, einem elements, works that transform over time, A key aspect of Nicolai’s methodological als weiterer Schauplatz der vielfältigen der Gründer der Wiener Gruppe, verfasst modifications of everyday objects and popular approach is the way he engages with the Ausstellungsaktivitäten. Das 2014 nach wurde. Laut Artmann hat ein Dichter den culture icons – as well as a rich field of reference context in which his work is presented. In order einem Entwurf des Künstlers erbaute „Wunsch, poetisch handeln zu wollen“. In to iconic moments in political and intellectual to reflect on this context and call it into question, Monument gedenkt derer, die von den Nazis seinem Text definiert er den poetischen Akt als history – characterize his artistic practice. Nicolai There Is No Place Before Arrival extends verfolgt wurden, weil sie den Militärdienst „einen Act ausgezeichneter Schönheit“, eine works between disciplines ranging from biology, itself outside of the institutional white cube, verweigerten. Beim aktuellen Projekt dient Annahme „alogischer Gesten“ und Ablehnung architecture and philosophy to science fiction, and develops in the form of interdisciplinary es als Vortragsbühne für A Cappella-Stücke der „Ambition nach Anerkennung, Lob oder design and music. Employing different media, projects, thereby multiplying the references and in Fortsetzung von Escalier Du Chant, Kritik“ um der reinen Poesie Willen. Das his practice continually questions our habitual interactions the works make with one another einer 2011 für die Münchner Pinakothek Manifest zelebriert den Ausdruck menschlicher ways of seeing things, reflecting on the ways the and to their environment. realisierten Performance. Nicolai beauftragte Spontanität, „frei von jeder Eitelkeit und voll connection between meaning and experience At the Sigmund Freud Museum Trauer und elf internationale Komponist/innen damit, heiterer Demut“. constantly takes shape. He does not consider Melancholie (2009/12) is on show. On occasion Lieder zu – aus ihrer Sicht – relevanten In Anlehnung an vorangegangene the relation between an art object and a viewer in of the Third Riwaq Biennale in Ramallah in 2009, politischen Ereignissen zu schreiben. Ohne Werkschauen der Kunsthalle Wien zu a linear way but rather as a dynamic process. Olaf Nicolai had the idea to have Freud’s text vorherige Ankündigung wurden die Stücke Künstler/innen wie Babette Mangolte, Nathalie The exhibition comprises a
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