<<

Vielfalt ist unsere Zukunft!

2. Integrationsbericht der Stadt 2007 – 2013

Impressum Impressum

Impressum

Herausgeber Juni 2014 1. Auflage Stadt Heilbronn, Dezernat III 2. Integrationsbericht Stabsstelle Integration Redaktion Roswitha Keicher Marktplatz 11 74072 Heilbronn Weitere Beteiligte der Stadt Heilbronn 2007 – 2013 Stephan Hegemann, Stabsstelle Strategie Tel.: (07131) 56-4200 Karin Brand, Stabsstelle Integration Fax: (07131) 56-164200 Sascha Tyler, Stabsstelle Integration E-Mail: [email protected] Grafische Gestaltung Vielfalt ist unsere Zukunft! www.heilbronn.de Mareen Baur, Heilbronn (Familie & Gesellschaft / Integration) Informations- und Mediendesignerin (FH) www.mustermuster.de

Druck O.D.E. Offsetdruck D. Ehrenfeld

Auflage 250 Stück

Schrift Rotis

Bilder fotolia

S. 17: © Turi | S. 19: © Christian Müller S. 110: v. l. n. r. © Elena Ray - © ursule - © Laiotz - © Otto Durst © Jamie Wilson - © Alex Hubenov - © Laiotz

4 5 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 Grußwort Grußwort

Grußwort

Vielfalt ist unsere Zukunft! Unter diesem Motto steht Mit der Schaffung einer zentralen Anlaufstelle für Eine breit aufgestellte Integrationsarbeit ist auch Es ist daher nach wie vor eine große Herausforderung der 2. Integrationsbericht, den die Stadt Heilbronn Integration, der Stabsstelle Integration, hat Heilbronn wichtig, denn mittlerweile haben nach der Statistik der für unsere Stadtgesellschaft, das Zusammenleben von herausgibt. Er zeigt auf, welche Entwicklung im Bereich infolge des ersten Integrationsberichts einen entschei- Stabsstelle Strategie (Stand 31.12.2013) 48 % Prozent Menschen mit ganz unterschiedlichen kulturellen, der Integrationsarbeit in den letzten Jahren stattgefun- denden und wertvollen Schritt getan: Eine Filterposition der Heilbronner Bürgerinnen und Bürger eine Zuwander- religiösen und gesellschaftlichen Prägungen friedlich zu den hat. Er macht auf die Dynamik aufmerksam, das war möglich, die sowohl strategisch als auch operativ in ungsgeschichte. Über 140 Nationalitäten und Kultur- gestalten und allen die Chance für eine Teilhabe zu große Engagement vieler Beteiligter, weist aber auch Projekten tätig wurde und ist. Ihre Aufgabe ist unter kreise sind dabei vertreten. Sie alle tragen dazu bei, ermöglichen. Diesem Ziel ist Heilbronn ein großes Stück darauf hin, in welchen Handlungsfeldern noch Aktivitä- anderem, Ansprechpartnerin zu sein, zu beteiligen und dass unsere Stadtgesellschaft bunt und vielfältig ist. näher gekommen, wie der vorliegende Integrationsbe- ten ausgebaut werden müssen. zu vernetzen. Strukturen müssen daraufhin analysiert richt beeindruckend darstellen wird. Künftig wird es für eine Stadt wie Heilbronn noch werden, ob diese Chancengleichheit und Partizipation Fakt ist, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, entscheidender sein, wie sie alle ihre Einwohnerinnen In den Bericht sind die Rückmeldungen einer Vielzahl ermöglichen. Informations- und Kommunikationswege dass sich die Gesellschaft dieser Erkenntnis aber lange und Einwohner beteiligt, denn vor allem wird es nur eine von Institutionen, Organisationen und Vereinen einge- müssen angepasst werden, um möglichst viele nicht bewusst war, teilweise sogar ihr verweigert hat. weitere Zuwanderung möglich machen, im internationa- flossen. Ihnen allen danke ich an dieser Stelle ganz Menschen erreichen zu können. Im 1. Integrationsbericht 2007 wurde darauf hinge- len Wettbewerb bestehen zu können. Fachkräftezuwan- herzlich. Ebenso wie bei der Berichterstellung sind auch wiesen, dass nicht nur die Situation ausländischer Die Bildung des Integrationsbeirats mit festen sachkun- derung wird jedoch nur dann gelingen, wenn eine gute für die Umsetzung der Integrationsmaßnahmen alle Mitbürgerinnen und Mitbürger dargestellt werden muss. digen Ansprechpartnern war ein weiterer Meilenstein: Basis vorhanden ist: Lernen aus bisherigen Erfahrungen, dazu aufgerufen, ihren Teil dazu beizutragen und mit Vielmehr muss eine Analyse der Integration aller Hierdurch wurden Menschen in den verschiedenen eine gelungene nachholende Integration, übersichtliche Leben zu füllen. Die Stadt sieht sich dabei weiterhin als Zugewanderten erfolgen. Ausländische Staatsangehö- Handlungsfeldern wie z. B. Bildung, Kultur, Soziales, Strukturen, entsprechende Wegweiser und Lotsen sowie Initiator, als Prozessbegleiter und Kooperationspartner. rige gehören ebenso dazu wie Spätaussiedler. Ziel ist, Sport und Sprache beteiligt, um gemeinsam und vor allem eine Willkommenskultur jedes Einzelnen. Wir brauchen aber Sie alle für die Umsetzung. ein umfassendes Gesamtbild aufzuzeigen, um Hand- umfassend aktiv zu werden. Eine enge und gute Eine positive Neugier und offene Haltung anderen lungsfelder zu erkennen und Verbesserungen gezielt Zusammenarbeit mit den Mitgliedern ermöglichte eine gegenüber erleichtert Zutrauen und ermöglicht erst angehen zu können. wertvolle Basis, um Maßnahmen und Projekte initiieren Begegnung. Gerade im Zeichen der neuen Medien und und umsetzen zu können. Es wurde im damaligen Bericht deutlich, welch umfang- sozialen Netze werden diese Faktoren auch mitentschei- reiche nachholende Integrationsarbeit nötig ist, da dend sein, ob Menschen in Heilbronn leben wollen. unterstützende Strukturen nicht oder nur sehr gering vorhanden waren. Für viele Menschen mit Zuwander- ungsgeschichte waren hiesige Organisationen, Zustän- digkeiten und Ziele nicht oder nur rudimentär bekannt. Heilbronn im Juni 2014

Harry Mergel

Oberbürgermeister

6 7 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

06 – 07 Grußwort

10 – 11 A. Einführung 82 4 Soziales 83 – 87 4.1 Beratungsangebote 88 – 90 4.2 Mittlernetzwerke 12 – 33 B. Fakten | Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronn 91 – 94 4.3 Ältere Migranten – kultursensible Pflege 95 – 97 4.4 Gesundheit 12 – 23 1. Basisdaten 98 – 99 4.5 Kriminalprävention 24 . 2 Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronn 100 – 103 5 Wohnen – Wohnungswirtschaftliches Handlungsfeld 25 – 27 2.1 Stabsstelle Integration der Stadt Heilbronn 28 – 29 2.2 Integrationsbeirat 104 6 Kultur / Sport 30 – 33 2.3 Weitere Akteure in der Integrationsarbeit 104 – 105 6.1 Interkulturelle Kulturarbeit 106 – 109 6.2 Interkulturelle Kulturarbeit der Kulturinstitute 110 – 115 6.3 Interkulturelle Kulturarbeit weiterer Akteure 34 – 147 C. Handlungsfelder der Integration 116 – 121 6.4 Interkulturelle Aktivitäten im Sport 34 – 35 1. Sprache 122 – 125 7 Interreligiöser Dialog 36 – 38 1.1 Sprachförderung für 0 bis 6-Jährige 126 – 127 1 7. Aktivitäten 39 – 41 1.2 Sprachförderung in den Schulen 128 – 129 7.2 Islamunterricht 42 – 51 1.3 Integrationskurse nach dem Zuwanderungsgesetz und weitere Angebote für Erwachsene 130 8 Politische Partizipation und weitere 52 – 53 1.4 Berufsbezogene Sprachförderung Möglichkeiten der Teilhabe 54 2. Bildung 130 – 131 8.1 Förderung der Wahlbeteiligung 132 – 139 8.2 Förderung der Einbürgerung 55 – 59 2.1 Integrative Bildungsangebote für Kinder 140 – 141 8.3 Politische Beteiligungsgremien für zugewanderte 60 – 65 2.2 Einbindung von Eltern mit Zuwanderungsgeschichte Bevölkerungsgruppen 66 – 69 2.3 Interkulturelle Angebote für Akteure in Bildungseinrichtungen 142 8.4 Parteipolitisches Engagement 143 8.5 Politische Bildung 70 3. Ausbildung / Arbeitsmarkt 144 – 146 8.6 Zivilgesellschaftliches Engagement auch mit 71 – 75 3.1 Ausbildung Kooperationspartnern aus Politik und Verwaltung 76 – 81 3.2 Arbeitsmarkt im Hinblick auf Fachkräftesicherung

148 – 149 D. Fazit und Ausblick

8 9 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 A: Einführung A: Einführung

A Einführung

Was bedeutet aber Integration und was ist das Ziel?

Das Thema Zu- und Einwanderung und damit auch die Der Begriff „Integration“ kommt aus dem Lateinischen Ziel dieses Integrationsberichts ist daher, nicht nur Daten, Die Angaben über die zahlreichen Maßnahmen, die initiiert, Integration sind trotz der langen Migrationsgeschichte (integrare – wiederherstellen, Wiederherstellung eines sondern auch wichtige Rahmenbedingungen zu benennen und koordiniert, begleitet und umgesetzt wurden, basieren auf erst in den letzten Jahren in den Fokus der öffentlichen Ganzen) und führt „Verschiedenes“ zusammen, wobei damit Einflussmöglichkeiten der kommunalen Integrationsar- der Grundlage dieser Daten. Dabei wird auch auf die Entwick- Diskussion gerückt. Entscheidend hierfür waren die das Verschiedene dabei nicht untergeht, sondern erhal- beit aufzuzeigen. Konkret angegangene Maßnahmen sollen lung von 2007 bis heute Bezug genommen. Viele Angebote bundes- und landesweite Entwicklung der Integrations- ten bleibt. Integration bedeutet nicht, seine bisherige anschaulich die Wirkung und die Verflechtung der Themen fördern nicht nur die Integration, sondern auch die Gleich- arbeit (Zuwanderungsgesetz von 2005, Nationaler Herkunft und damit alle Prägungen aufgeben zu müssen, sowie der Akteure belegen. stellung von Frau und Mann und richten sich zum Teil gezielt Integrationsplan ab 2006, die nationalen Integrations- also nicht „Assimilation“. an Frauen, um deren Teilhabechancen stärker zu fördern. Überschaubarer werden diese durch die Aufteilung gipfel, die Einrichtung von Integrationsministerien etc.) Dies geht aus mehreren Handlungsfeldern des Berichts Bei der Integration werden Aspekte der Herkunftskultur der Aktivitäten in die folgenden Themenfelder der sowie das öffentliche Bekenntnis, dass Deutschland ein entsprechend hervor. und Aspekte der neuen Kultur miteinander zu individu- Integrationsarbeit: Einwanderungsland ist. Im „Nationalen Integrationsplan“ ellen Symbiosen verbunden. Der Prozess beinhaltet Viele Kapitel schließen mit Zusammenfassungen aus Sicht sind u. a. Selbstverpflichtungen der staatlichen und • Sprache Interesse, Annäherung, Zutrauen, Austausch auch von der Stabsstelle Integration, die den Blick auf Möglichkeiten nichtstaatlichen Akteure für eine nachhaltige Integra- kritischen Aspekten und dem Finden von Gemeinsamkei- • Bildung der Weiterentwicklung lenken, aber auch dringend anzuge- tionspolitik enthalten. Er wurde konkretisiert und 2012 ten und Unterschieden. Dieser und auch das Tempo hende Schritte empfehlen. Die Empfehlungen richten sich zum „Nationalen Aktionsplan Integration“ weiterentwi- • Ausbildung / Arbeitsmarkt können hier völlig unterschiedlich sein. Wie integriert zumeist an die Akteure des zuvor beschriebenen Themenfel- ckelt. Ziel ist, die Integration verbindlicher zu gestalten jemand ist, hängt u. a. von Persönlichkeitsmerkmalen, • Soziales des. Sie zeigen den Weg auf, der in den nächsten Jahren in und die Ergebnisse der Integrationspolitik messbar zu politischen, sozio-ökonomischen, kulturellen und den jeweiligen Bereichen weitergegangen werden kann und machen. Die Vereinbarung von konkreten Zielen, die • Wohnen religiösen Einstellungen ab. Der Prozess fordert von den auch sollte. Benennung von Indikatoren zur Überprüfung der Ziel- Zuwanderern vor allem eine hohe Lernbereitschaft, • Kultur / Sport erreichung und die Festlegung verbindlicher Zeitrahmen Im vorliegenden Bericht wird aber vor allem beeindruckend Flexibilität und Einhaltung der Rechtsordnung auf der sind Grundlagen für mehr Transparenz und Nachhaltigkeit. • Interreligiöser Dialog deutlich, wie viele unterschiedliche Institutionen und Men- Grundlage unseres Grundgesetzes. schen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte sich gemein- Heilbronn hat sich der Integration als gesellschaftliche • Politische Partizipation und Hohe Anforderungen werden auch an die strukturelle sam in den verschiedenen Themenfeldern der Integration mit Aufgabe in den letzten 6 Jahren intensiv gestellt. weitere Möglichkeiten der Teilhabe Integrationsarbeit einer Kommune gestellt. Hier ist der der Stabsstelle Integration oder anderen Trägern eingebracht Die frühere, zum Teil verbreitete Einstellung „Integration Grad der Teilhabe entscheidend: Wie integrierend ist haben und einbringen. In dem Bericht konnten daher sicher- geschieht von alleine“ wich einer Haltung, sich aktiv eine Gesellschaft? Wenn jede/r Einzelne die Chance hat, Die statistischen Daten und die Auswertungen hierzu zeigen lich nicht alle Projekte und Initiativen aufgeführt werden, einbringen zu wollen. Neue Strukturen und Konzepte an den verschiedenen Ebenen und gesellschaftlichen die vielfältigen Veränderungen in der Bevölkerungszusam- die wertvolle Integrationsarbeit leisten. waren erforderlich und flexible sowie interessante Strukturen teilzuhaben – dies gilt demnach auch für den mensetzung in Heilbronn. Ergänzend wird auf die Angaben in Informations- und Kommunikationswege wurden Alle aufgeführten und nicht aufgeführten Akteure tragen Zugang zu gehobenen Positionen – ist Integration kürzlich erst erschienenen Berichten (z. B. Sozialdatenatlas) geschaffen um die Integration zu befördern. dazu bei, dass wir der Vielfalt in unserer Bevölkerung erreicht. Indikatoren hierfür sind z. B. die Partizipation und auf kommende Berichte (z. B. Bildungsbericht) verwiesen. gerecht werden und eine gemeinsame Zukunft erfolgreich an Bildung, Ausbildung und damit auch der Zugang zum Eine gemeinsame, umfassende Darstellung aller Daten würde gestalten können. Arbeitsmarkt etc. den Rahmen dieses Berichts sprengen.

Die kommunale Integrationsarbeit kann hierfür vor Ort An verschiedenen Stellen lagen für die Integrationsarbeit einen Rahmen schaffen: Sie kann auf die rechtliche weniger aussagekräftige und auswertbare Daten vor, weil Gleichstellung, den gleichberechtigten Zugang zu in Statistiken noch nach dem herkömmlichen Merkmal Beratungseinrichtungen, die Förderung von Bildung und „ausländischer Nationalität“ und nicht nach dem Merkmal Ausbildung, die Toleranz gegenüber Ungewohntem und „Menschen mit Zuwanderungsgeschichte“ unterschieden wird. Respekt gegenüber Pluralität innerhalb einer demokra- tischen Gesellschaft durch ihr Vorgehen maßgeblich einwirken. Roswitha Keicher Integrationsbeauftragte

10 11 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 B.1: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronn: Basisdaten B.1: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronnn: Basisdaten

B.1 Basisdaten

Menschen mit Migrationshintergrund bzw. Zuwanderungsgeschichte

Am 31.12.2013 lebten in Heilbronn auf einer Mar- Eine kurze geschichtliche Abhandlung hierzu wurde In der Heilbronner Kommunalstatistik ist es seit 2006 Nach § 6 Satz 2 der Verordnung zur Erhebung der kierungsfläche von 10.000 ha 120.663 Menschen bereits im Integrationsbericht 2007 dargestellt, einige möglich, in die Auswertung auch die Art der deutschen Merkmale des Migrationshintergrundes (Mig-hEV) liegt aus über 140 verschiedenen Nationen. Der Anteil der wichtige Themen der Heilbronner Zuwanderungsge- Staatsangehörigkeit sowie den Geburtsort mit einzube- ein Migrationshintergrund vor, wenn Einwohner/innen mit Zuwanderungsgeschichte lag schichte – z. B. den Blick auf die Arbeitsmigration im ziehen. Der durch den Mikrozensus 2005 geprägte die Person nicht die deutsche Staatsangehörigkeit dabei bei 48 %. Im Vergleich: Am 30.06.2006 betrug Zuge der Anwerbeabkommen der 60er Jahre - wurden Begriff „Mensch mit Migrationshintergrund“ löste besitzt oder der Anteil an Menschen mit Zuwanderungsgeschichte 2012 im Rahmen der Kleinen Schriftenreihe des Archivs seither immer mehr den bisher bei Auswertungen der 44,7 %. Die Gründe für den hohen Anteil und die näher erforscht. Bevölkerungszusammensetzung genutzten Indikator der Geburtsort der Person außerhalb der heutigen Entwicklung sind genauso vielfältig wie die Bevölke- „Ausländische Staatsangehörigkeit“ ab. Zum einen verlor Grenzen der Bundesrepublik Deutschland liegt und eine rung selbst. letzterer seit der Änderung des Staatsangehörigkeitsge- Zuwanderung in das heutige Gebiet der Bundesrepublik setzes im Jahr 2000 immer mehr an Aussagekraft, zum Deutschland nach 1949 erfolgte oder anderen konnte dieser die entstandene Vielfalt in der der Geburtsort mindestens eines Elternteiles der Bevölkerung nicht mehr abbilden. Nun war auch die Person außerhalb der heutigen Grenzen der Bundesre- Zahl der Aussiedler und Eingebürgerten - mit zum Teil publik Deutschland liegt sowie eine Zuwanderung dieses ähnlichen Rahmenbedingungen wie bei den ausländi- Elternteiles in das heutige Gebiet der Bundesrepublik schen Staatsangehörigen - mit einbezogen. Deutschland nach 1949 erfolgte. Abb. 01: Zusammensetzung der Bevölkerung im Vergleich von 2007 und 2013

2007 2013

Bevölkerung gesamt 117.058 Der Migrationsstatus einer Person wird daher aus Der Begriff Migration kommt aus dem Lateinischen 120.663 seinen persönlichen Merkmalen und ist mit „Wanderung“ gleichbedeutend. davon Daher wird in Heilbronn auch von Menschen mit Zuzug Bevölkerung ohne 63.991 Zuwanderungsgeschichte gesprochen. Migrationshintergrund 62.193 Einbürgerung Bevölkerung mit 53.067 Staatsangehörigkeit und Migrationshintergrund 58.470 aus den entsprechenden Merkmalen seiner Eltern bestimmt. Anzahl 0 25.000 50.000 75.000 100.000 120.000

Quelle: Stabsstelle Strategie/Kommunales Melderegister

12 13 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 B.1: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronnn: Basisdaten B.1: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronnn: Basisdaten

B.1 62.193 4.987 8.091 2.261 4.757 5.094 1.206 4.053 1.009 3.566 488 3.793 159 918 2.376 1.236 259 926 655 97 482 218 Die Vielfalt, die sich hinter dem hohen Anteil an historische und politische Entwicklungen, soziologische 391 349 271 382 202 Bulgarien 68 486 Menschen mit Zuwanderungsgeschichte verbirgt, wird Milieus, Erziehungsstile, Bildungs- und Lernerfahrungen Österreich 274 268 Spanien 150 334 Frankreich 153 196 Portugal 67 260 aufgrund der Grafik deutlich. Dabei ist jeder Kulturkreis sowie individuelle und kollektive Einstellungen beein- für sich heterogen: Vor allem verschiedene Dialekte, flussen jedes Indiviuum unterschiedlich. 163 143 277 10 Vietnam 125 155 kulturelle und religiöse Prägungen, Traditionen, Syrien 124 141 Pakistan 115 145 Indien 63 186 China 81 158 Kirgistan 208 25 Thailand 58 158 Philippinen 127 85 Kamerun 49 161 121 81 Moldau 162 25 Tunesien 77 88 Großbritannien 66 90 Litauen 53 98 Marokko 73 64 Brasilien 66 69 Afghanistan 77 46 Libanon 78 40 Niederlande 47 69 Schweiz 87 29 Slowakei 45 70 Abb. 02: Zusammensetzung der 120.663 Einwohner/innen Usbekistan 88 21 Nigeria 66 40 Algerien 50 47 Weißrussland 36 43 in Heilbronn zum 31.12.2013 nach Ägypten 44 19 Lettland 20 41 Schweden 23 38 Georgien 33 25 Zuwanderungsgeschichte und Herkunftsländern Albanien 20 34 Dominikanische Rep. 26 28 Togo 14 37 Südafrika 38 12 Eritrea 36 12 Äthiopien 34 14 Estland 33 9 Kanada 21 21 Peru 29 12 Belgien 20 20 Australien 21 17 Kolumbien 22 15 Malaysia 36 Ghana 18 17 Aserbaidschan 17 18 Korea, Republik 11 23 Kuba 13 19 Mexiko 13 17 Japan 10 20 Kenia 15 14 Deutsch ohne Deutsch mit Zuwanderungsgeschichte: nichtdeutsch/Ausländer Indonesien 11 17 Finnland 9 18 Gambia 6 21 Dänemark 7 17 Zuwanderungsgeschichte Personen, die nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zugezogen sind, Turkmenistan 17 6 Kongo, Demokr. Republik (ehem. Zaire) 3 19 sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer/ -innen und alle in Deutschland Geborene mit Jordanien 7 15 Norwegen 11 10 Angola 7 13 Venezuela 8 11 zumindest einem zugezogenen oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil. Nepal 5 14 Irland 7 11 Luxemburg 13 5 Chile 9 8 Israel 8 8 Sierra Leone 5 10 Uganda 9 6 Argentinien 13 2 Parguay 12 3 Kongo, Republik 2 10 Bangladesch 6 6 China (Taiwan) 7 5 Sudan 7 4 Bolivien 5 6 Armenien 5 6 Saudi-Arabien 5 5 Cote de’Ivoire 6 3 > 60.000 10.000 bis 60.000 5.000 bis 9.999 Ecuador 3 6 Korea, Dem. Volksrep. 1 7 Swasiland 7 Uruquay 4 3 Libyen 5 1 Ruanda 6 Senegal 2 4 Jemen 1 5 Singapur 3 2 2.000 bis 4.999 500 bis 1.999 200 bis 499 Neuseeland 3 2 Mosambik 3 1 Sambia 4 Guinea 3 1 Tansania 2 2 Guatemala 3 1 Myanmar 3 1 San Marino 3 Simbabwe 2 1 Gabun 3 Namibia 2 1 Übriges Asien 1 2 Zypern 1 1 Benin 1 1 100 bis 199 50 bis 99 20 bis 49 Burkina Faso 2 Honduras 1 1 Jamaika 2 Kambodscha 1 1 Laos, Dem. Volksrep. 2 Mongolei 2 Samoa 1 1 Madagaskar 1 Mauritius 1

10 bis 19 1 bis 9 Guinea-Bissau 1 Sao Tome und Principe 1 Burundi 1 Brit. abh. Geb. in Afrika 1 Costa-Rica 1 Nicaragua 1 Trinidad und Tobago 1 Komoren 1 staatenlos 35 ungeklärt 3 21 ohne Angabe 1.114 1

Gesamt 62.193 33.558 24.912 120.663 Quelle: Kommunales Melderegister 14 15 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 B.1: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronnn: Basisdaten B.1: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronnn: Basisdaten

Abb. 04: Einwohner mit ausländischem Pass B.1 zum 30.06.2006 und zum 30.09.2013 im Städtevergleich in Prozent Abb. 03: Einwohner mit ausländischem Pass im Stadtkreis Heilbronn von 1970 - 2013 30.06.2006 30.09.2013

Deutsche Nichtdeutsche in Prozent 22,6 24,9 Datum

31.12.1970 103.617 11.048 9,6 % 31.12.1975 99.991 13.186 11,7 % 23,5 23,4

31.12.1980 96.542 15.396 13,8 % 31.12.1985 95.912 15.426 13,9 % Heilbronn 20,2 21,3 31.12.1990 99.214 16.629 14,4 %

31.12.1995 97.409 24.100 19,8 % 17,9 21 31.12.2000 95.128 24.177 20,3 %

31.12.2005 96.995 24.618 20,2 % 16,6 18,5 31.12.2010 98.355 24.524 20,0 %

30.09.2012 99.084 26.045 20,8 %

30.09.2013 98.952 26.722 21,3 % 17,2 17,4

Anzahl 0 30.000 60.000 90.000 120.000 150.000 15,3 17,2

Quelle: Statistisches Landesamt -Württemberg, Bevölkerungsfortschreibung lt. Volkszählung 1987 1 2 ,1 1 5 ,1 Baden-Baden

Freiburg 1 4 ,1 15 Während der Anteil an Einwohner/innen mit Zuwanderungsgeschichte in den letzten Jahren in Heilbronn gestiegen ist, blieb der Anteil der ausländischen Mitbewohner/innen im Jahresver- Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg gleich in den letzten 13 Jahren nahezu konstant bzw. stieg nur leicht an. Vergleicht man den Anteil der Einwohner mit auslän- geblieben ist, während er in und Heilbronn um dischem Pass zwischen den Städten und bezogen auf jeweils bis zu 1 Prozentpunkt stieg. Höhere Zuwächse den Zeitraum 2006 – 2013 zeigt sich, dass dieser Anteil sind in den Städten Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim, in den Städten Stuttgart und Ulm nahezu gleich Baden-Baden und Pforzheim zu verzeichnen (bis zu 3,1 Prozentpunkte mehr).

16 17 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 B.1: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronnn: Basisdaten B.1: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronnn: Basisdaten

B.1 Für den Landkreis Heilbronn können statistische Zahlen über Menschen mit Migrationshintergrund nach den Einwohnermeldedateien derzeit nicht erhoben werden, da entsprechende Auswertungsmodule nicht verwendet werden können.

In Bezug auf die ausländischen Einwohner/innen ergibt sich folgender Vergleich: Abb. 06: Zeitreihe Zuzüge/Fortzüge von 1995 – 2013

Abb. 05: Einwohner mit ausländischem Pass im Vergleich über die Jahre 1970 bis 2013 (Stadt- und Landkreis) Zuzüge Fortzüge Saldo Nichtdeutsche Nichtdeutsche Nichtdeutsche

Stadtkreis Landkreis Region Baden- Zuzüge Fortzüge Saldo Heilbronn Heilbronn Heilbronn- Württemberg Deutsche Deutsche Deutsche Franken

Anzahl

Prozent 6.000 300 5.000

260 4.000

3.000 220 2.000

180 1.000

0 140

-1.000 100 -2000 Jahr 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010

1995 2000 2005 2010 2013 Jahr Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Bevölkerungsfortschreibung lt. Volkszählung 1987 Quelle: Kommunales Melderegister

Aus dem Schaubild wird der schwankende Saldo der Demnach verlaufen die einzelnen Kurven des Stadt- Die bisher gezeigten Grafiken veranschaulichen die Deutschen, der 2013 zuletzt bei 420 Personen im Minus kreises und Landkreises Heilbronn sowie der Region Gesamtsummen und Gesamtanteile der Menschen mit lag, ersichtlich. Bei den Nichtdeutschen ist dagegen Heilbronn-Franken sehr ähnlich und fast parallel. ausländischem Pass. Auswirkungen auf die Kommune seit Jahren ein positives Saldo durch Zuzug erkennbar. In allen 3 Gebieten war zwischen 1988 und 1998 ein haben aber auch Zuzüge nach und Wegzüge von Auch dieses unterlag starken Schwankungen. 2010 auf erheblicher Anstieg zu verzeichnen, während in Heilbronn. Abgebildet werden nachfolgend die Wan- 2011 verdoppelte sich der Zuzug von +509 auf +1.099 Baden-Württemberg seit 1993 die Zahl der auslän- derungssalden der deutschen und der nichtdeutschen Personen. Dieser Wert wurde seitdem in etwa gehalten. dischen Mitbürger/innen nahezu gleich geblieben ist. Bevölkerung (dargestellt von 1995 – 2013). Weitere Erklärung zeigt die folgende Grafik. Erst in den letzten 4 Jahren sind in allen 4 Gebieten wieder ähnliche Steigerungen zu erkennen.

18 19 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 B.1: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronnn: Basisdaten B.1: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronnn: Basisdaten

B.1 Abb. 07: Wanderungssalden in Heilbronn In Heilbronn ist der Anteil an Menschen mit Zuwander- Demgemäß ist in dem Stadtviertel HN-Industriegebiet nach Alter und Nationalität von 2007 bis 2013 ungsgeschichte ca. 2,35 x so hoch wie der Anteil an der höchste Anteil mit 84,2 % Menschen mit Zuwander- Menschen mit ausländischem Pass. Vergleicht man ungsgeschichte zu verzeichnen. Hohe Anteile verzeich- diesen Wert mit anderen Städten in Deutschland, liegt nen auch die Stadtviertel HN Kernstadt-Nord (64%), HN Bis 18 J 18-25 J 25-30 J 30-45 J 45-65 J Ab 65 J gesamt Heilbronn hier im mittleren Bereich, da die Unterschiede Kernstadt (62,9 %) und HN Bahnhofsvorstadt (61,9 %). vom 1,7 fachen bis zum 2,8 fachen betragen. Entschei- Die wenigsten Anteile haben die Stadtviertel Ausländer +806 +1.505 +826 +1.322 +359 -179 +4.639 dend für den Wert sind dabei immer der Anteil der Aus- HN Pfühlpark (24,9 %), Horkheim (27,1 %) und siedler und Spätaussiedler sowie der Anteil der Einge- HN Gemmingstal (27,9 %) zu verzeichnen. bürgerten. Daher ist zu rechnen, dass auch im Landkreis Die meisten Menschen mit Zuwanderungsgeschichte Heilbronn ein höherer Anteil an Menschen mit Zuwan- Deutsche -315 +1.448 +185 -990 -108 -457 -237 leben jedoch im Planungsbezirk HN Kernstadt-Süd (6.131 derungsgeschichte lebt. Personen) und in Sontheim-Ost (4.739 Personen). Die Heilbronner Auswertung der Menschen mit Die Anteile zeigen dabei Werte von 60 % und 53,1 % . Gesamt +491 +2.953 +1.011 +332 +251 -636 +4.402 Zuwanderungsgeschichte ergibt folgende Verteilung Die wenigsten Personen mit Zuwanderungsgeschichte in den einzelnen Planungsbezirken: leben im Gebiet HN Pfühlpark (662 Personen) und Klin- genberg (903 Personen; der Anteil lag hier bei 40,7 %).

Quelle: Kommunales Melderegister

Abb. 08: Einwohner mit Zuwanderungsgeschichte in den Planungsbezirken von Heilbronn und mit den jeweiligen Sehr auffallend ist der positive Wanderungssaldo der Das hohe positive Zuwanderungssaldo bei den 25 bis Anteilen an der Gesamtbevölkerung. Stand: 31.12.2013 Kinder und Jugendlichen mit ausländischer Nationalität 40-Jährigen mit ausländischer Nationalität ist u. a. gegenüber dem negativen Wanderungssaldo der deut- erklärbar durch den steigenden Zuzug von Fachkräften nach Zahlen nach Prozent schen Kinder und Jugendlichen. Diese Entwicklung ist aus dem Ausland und den Zuzug junger Familien nach HN Kernstadt 3.379 62,9 unbedingt zu berücksichtigen, da z. B. die bisherigen Heilbronn. Dahingegen ist ein negativer Wanderungs- HN Kernstadt-Nord 3.244 64,0 Strukturen (z. B. eine entsprechende Anzahl von Sprach- saldo beinahe bei jedem Jahrgang in den Altersklassen HN Kernstadt-Ost 2.835 46,4 förderklassen in den Schulen) noch nicht auf diesen ab 28 bis 65 Jahre der Deutschen zu verzeichnen. HN Kernstadt-Süd 6.131 60,0 Zuwachs eingerichtet sind. In den Fortschreibungen des Sozialdatenatlas (siehe auch HN Bahnhofsvorstadt 2.372 61,9 www.heilbronn.de/ord_soz/sozialdatenatlas/ ) sind HN Industriegebiet 1.850 84,2 Das stärkste positive Wanderungssaldo ist bei den 18 die Faktoren, die auf den Zuzug von Familien Einfluss HN Unterer Wartberg 2.400 47,2 bis 25-Jährigen zu verzeichnen. Diese Erkenntnis zeigte HN Pfühlpark 662 24,9 haben, aufgeführt (u. a. Nähe zum Arbeitsplatz, Vorhan- sich bereits im letzten Integrationsbericht 2007. Erklärbar HN Gemmingstal 1.323 27,9 densein von angemessenem Wohnraum, gute Infrastruk- sind die positiven Wanderungsalden sowohl bei den HN Herbert-Hoover-Siedlung 1.142 45,0 tur von Kindergärten, Schulen etc. sowie qualitativ gute HN John-F.-Kennedy-Siedlung 1.724 54,7 Deutschen als auch bei den Menschen mit ausländischer Bildungseinrichtungen etc.). HN Südviertel 3.387 52,5 Nationalität vor allem durch den Ausbau (auch der Böckingen Kreuzgrund 2.824 50,2 internationalen) Studiengänge an den Hochschulen in Bei den über 60-Jährigen ist beinahe durchgängig Böckingen Schanz 3.475 57,9 den letzten Jahren. (unabhängig von der Staatsangehörigkeit) ein negatives Alt-Böckingen 2.455 58,2 Wanderungssaldo vorhanden. Bei den Nichtdeutschen Böckingen-West 2.341 39,5 Neckargartach-Nord 1.750 45,8 liegt dieses vom 66. bis 71. Lebensjahr höher als das der Neckargartach-Süd 2.550 46,8 Deutschen, ab dem 78. Lebensjahr übersteigt das Sontheim-Ost 4.739 53,1 negative Wanderungssaldo der Deutschen sehr stark Sontheim-Mitte 1.151 43,6 das der Nichtdeutschen. Klingenberg 903 40,7 Frankenbach 2.118 37,8 Ohne die positiven Wanderungssalden der Menschen Kirchhausen 1.115 29,9 mit ausländischer Nationalität würde Heilbronn demnach 1.500 29,9 von der Einwohnerzahl schrumpfen. Dies zeigen die Horkheim 1.100 27,1

Gesamtzahlen der Abbildung 07 eindrucksvoll. 0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 0 20 % 40 % 60 % 80 %

Quelle: Kommunales Melderegister

20 21 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 B.1: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronnn: Basisdaten B.1: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronnn: Basisdaten

Flüchtlinge

Die demografische Entwicklung zeigt auf, dass der Frauen sowie in Deutsche ohne Zuwanderungsgeschichte, In Heilbronn waren im Industriegebiet in einer Gemein- Bis Ende 2008 waren die Zahlen der Asylbewerber B.1 Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Zuwander- Deutsche mit Zuwanderungsgeschichte und Menschen mit schaftsunterkunft für Flüchtlinge zum 31.12.2013 115 sowohl in Deutschland als auch in Heilbronn bei der ungsgeschichte im Alter von 0 bis unter 20 Jahren ausländischem Pass - ist aus der folgenden Alterspyramide zugeteilte Asylbewerber untergebracht. Die Zuteilungs- Belegung rückläufig. Am 31.12.2008 erreichte die am 31.12.2013 bei 65 % lag. Der prozentuale erkennbar. quoten bestimmen sich nach den Einwohnerzahlen der Anzahl mit 22 Personen den bisher niedrigsten Stand. Höchstwert an Kindern und Jugendlichen mit Migra- Bundesländer und der Einwohnerzahlen der Stadt- und Die folgenden Belegungszahlen zeigen die Zunahme der Hieraus wird deutlich, dass der Anteil an Menschen mit tionshintergrund liegt bei 86,8 % im Planungsbezirk Landkreise. Derzeit könnten 120 Asylbewerber dort untergebrachten Asylbewerber in Heilbronn und den Zuwanderungsgeschichte steigt, je jünger die Altersgrup- HN Industriegebiet, gefolgt vom Planungsbezirk HN untergebracht werden. Heilbronn hat bereits seit Jahren Anstieg der Zahlen von Deutschland und in Baden- pen sind. Zu erkennen ist – wie bereits im Integrationsbe- Bahnhofsvorstadt mit 85,5 %, HN Kernstadt-Nord die Aufnahmequote erfüllt und kann nun bei der Vertei- Württemberg in den letzten Jahren. Insbesondere 2013 richt 2007 hingewiesen - die Änderung des Staatsangehör- mit 84,3 % und HN Kernstadt-Süd mit 83,5 %. Die lung der zugewiesenen Asylbewerber mitbestimmen. stieg der Zugang der Asylbewerber deutschlandweit im igkeitsrechts zum 01.01.2000 (s. auch C.8.2). Kinder niedrigsten Anteile sind mit 37,8 % im Horkheim, Vergleich zum Vorjahr um fast 70 % an. ausländischer Eltern konnten unter bestimmten Voraus- mit 38,1 % im Planungsbezirk HN Pfühlpark und mit setzungen durch Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit 39,2 % in HN Gemmingstal zu verzeichnen. Abb. 10: Belegungszahlen der Gemeinschafts- Abb. 12: Stand 31.12.2013 kamen Asylbewerber erwerben. Die Zahl der Kinder mit ausländischer Staatsan- unterkunft für Flüchtlinge aus folgenden Staaten nach Heilbronn: Die Zusammensetzung der Gesamtbevölkerung in gehörigkeit ging seither stark zurück, die Zahl der Kinder Jahr der Altersstruktur - unterteilt in Männer und mit Zuwanderungsgeschichte stieg. 2008 22 Syrien 27 Asylbewerber Abb. 09: Altersstruktur, 2009 38 Irak 18 Asylbewerber Stand 31.12.2013 Deutsche ohne Deutsche mit Nichtdeutsche 2010 68 Iran 17 Asylbewerber Zuwanderungsgeschichte Zuwanderungsgeschichte 2011 90 10 Asylbewerber männlich weiblich 2012 108 Gambia 6 Asylbewerber >99 2013 115 Türkei 5 Asylbewerber

0 20 40 60 80 100 120 Pakistan 5 Asylbewerber 90 Anzahl Asylbewerber Togo 5 Asylbewerber Quelle: Amt für Familie, Jugend und Senioren, 80 Stadt Heilbronn Sri Lanka 4 Asylbewerber Sowie Personen aus weiteren Ländern Abb. 11: Asylbewerber-Zugang nach 18 11 70 Baden-Württemberg und Deutschland Summe 115 Asylbewerber seit 2009 im Vergleich Quelle: Amt für Familie, Jugend und Senioren, Stadt Heilbronn 60 Zugang nach Zugang nach Deutschland Baden-Württemberg insgesamt nach Länderausgleich 50 13.853 Ende 2013 wurde das Flüchtlingsaufnahmegesetz geändert, das u. a. eine Erhöhung der qm-Zahl der 100.000 Wohn- und Schlafflächen von seither 4,5 qm auf 7 qm 40 pro Person vorsieht. Nach den Einschätzungen des 80.000 Ministeriums für Integration Baden-Württemberg 30 7.913 soll das geänderte Gesetz zu einer verstärkten, gesell- 60.000 schaftlichen Einbindung von Flüchtlingen führen. 5.262 4.753 Veränderte Regelungen veränderte Regelungen zur 20 Wohnungsunterbringung sowie zur Vermittlung ein- 40.000 3.022 facher Sprachkenntnisse schon während der vorläufigen Unterbringung sollen einer sozialen Isolation entgegen- 10 20.000 wirken und die Integrationsfähigkeit im Hinblick auf 27.649 41.332 45.741 64.539 109.580 eine mögliche Aufenthaltsverfestigung fördern. 0 2009 2010 2011 2012 2013 1.000 800 600 400 200 0 0 200 400 600 800 1.000 Quelle: BAMF und Ministerium für Integration Quelle: Kommunales Melderegister Baden-Württemberg 22 23 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 B.2: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronn: Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronn B.2.1: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit … : Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronn: Stabsstelle Integration der Stadt Heilbronn

Struktur der Integrationsarbeit Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronn B.2 in Heilbronn 2.1 Stabsstelle Integration der Stadt Heilbronn

Organisation und personelle Ausstattung

Durch die politischen Veränderungen und die verstärk- der Zugewanderten in Heilbronn, die zuvor in dieser Die Stabsstelle Integration war bis Mai 2014 im Funktionen. Darüber hinaus fungiert sie als Geschäfts- ten Aktivitäten im Bund und auf Landesebene hinsicht- Form nicht publiziert worden waren, zeigten eine Dezernat III dem Dezernenten zugeordnet. Ab Mai 2014 stelle des Integrationsbeirats und arbeitet mit Vereinen, lich der Integration, rückte das Thema auch in Heilbronn enorme Wirkung nach dem Bericht. wird sie beim Oberbürgermeister Harry Mergel direkt Verbänden und Institutionen gemeinsam an den immer mehr in den Vordergrund. Der Leiterin des Bürger- angesiedelt sein. Themenfeldern der Integration, die in diesem Bericht Hierdurch wurde auch ein Paradigmenwechsel deutlich: amts, Frau Helga Schwede, wurde 2005 die Funktion näher beschrieben werden. Sie betreibt Öffentlichkeits- Während sich die bisherigen Berichte noch stark an den Seit 19.05.2008 ist die Stelle mit der Integrations- „Integrations- und Ausländerbeauftragte“ übertragen. arbeit zum Thema Integration, analysiert und erstellt Problemen der ausländischen Bevölkerung orientierten, beauftragten in Vollzeit besetzt. Sie war verantwortlich für den ersten Integrationsbe- Konzepte, koordiniert Maßnahmen, leitet eigene hob der erste Integrationsbericht in seiner Einführung richt 2007, in dem auch auf das neue Merkmal „Men- Seit Mitte Juli 2009 wird stundenweise eine Projekte, geht Kooperationen ein und begleitet Integra- bereits ausdrücklich auf das Potential, die besonderen schen mit Zuwanderungsgeschichte“ abgehoben wurde. Honorarkraft für die Koordination der Einsätze im tionsprojekte anderer Träger. Fähigkeiten und Fertigkeiten, den Gestaltungswillen etc. Der Bericht damals stellte nicht nur statistische Daten Rahmen des Eltern-Multiplikatorenprojekts eingesetzt der Zuwanderer ab. Dieses Potential für alle nutzbar zu Projekte und Maßnahmen werden unter folgenden dar, er gab auch erstmals einen Überblick darüber, (finanziert über die Robert-Bosch-Stiftung; seit Mitte machen und den gegenseitigen Lernprozess in Gang zu Aspekten initiiert und Fördermöglichkeiten eruiert: welche Integrationsarbeit bereits in Heilbronn geleistet 2013 mitfinanziert über das Ministerium für Integration setzen, wurde als Aufgabe beschrieben. wurde. Insbesondere die Zahlen über den hohen Anteil Baden-Württemberg). Maßnahmen müssen in vorhandene Strukturen Ab Januar 2012 erhielt die Stabsstelle auf Anregung eingebunden werden bzw. diese ergänzen, des Integrationsbeirats und Beschluss des Gemeinderats Netzwerke müssen unter starker Beteiligung eine weitere halbe Stelle (Assistenzfunktion), die seit von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte März 2012 halbtags besetzt ist. ausgebaut werden, Des Weiteren besteht seit 01.01.2013 die Möglich- Doppelarbeit und Doppelstrukturen sollen keit, in dem Bereich jährlich für 6 Monate eine Praxis- vermieden werden, semesterstelle in Vollzeit zu besetzen. der Verwaltungsaufwand soll dabei gering Der Heilbronner Gemeinderat reagierte Vom 01.01.2013 bis 31.12.2014 wird projekt-finan- gehalten werden, ziert eine externe Honorarkraft (halbtags) im Rahmen Projekte sollten nachhaltig wirken sowie entsprechend und beschloss am 27.09.2007, des IQ-Projekts „IQ Heilbronn – vernetzt und aktiv!“ möglichst flächendeckend ausgebaut werden. eingesetzt.

eine Stabsstelle Integration einzurichten Die Stabsstelle Integration arbeitet dabei sehr stark Anhand der Aufzählung wird deutlich, dass die Stabs- vernetzend und geht häufig vor Ort („Geh-hin“-Struktur stelle Integration durch feste Arbeitsverträge erst seit 2 sowie einen Integrationsbeirat einzusetzen, statt „Komm-her“). Hierdurch entsteht großes Ver- Jahr mit insgesamt 1,5 Stellen ausgestattet ist. Durch trauen und eine gute Zusammenarbeit. mehrere Kurzzeitpraktikanten und Auszubildende in der am 03.07.2008 gebildet wurde. größeren Abständen sowie Honorarverträge im Rahmen Die Integrationsbeauftragte wird auch häufig für von geförderten Projekten (Mentoren für Familien mit Präsentationen und Vorträge insbesondere bei Vereinen behinderten Kindern, Kunst und Integration) gab es und Organisationen angefragt, die noch wenig Kontakt neue Impulse und kurzzeitige Entlastungen, gleichzeitig zu Menschen mit Zuwanderungsgeschichte haben und war damit auch Einarbeitungsaufwand verbunden. sich über die Integrationsarbeit in Heilbronn informieren wollen (ca. 90 Präsentationen seit Beginn der Tätigkeit). Aufgaben Die enorme Vernetzungsarbeit und der hohe Anspruch Zu den Aufgaben der Stabsstelle Integration gehört vor hieraus wird anhand der folgenden Grafik deutlich, in allem die Förderung der politischen, sozialen, kulturellen, der die meisten Organisationen, mit denen die Stabs- gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Chancengleich- stelle Integration zusammenarbeitet, aufgeführt sind. heit von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Sie ist Anlaufstelle für Integration und hat Mittlerfunktion für Menschen unterschiedlicher Kulturen, Milieus und

24 25 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 B.2.1: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit … : Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronn: Stabsstelle Integration der Stadt Heilbronn B.2.1: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit … : Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronn: Stabsstelle Integration der Stadt Heilbronn

VERNETZUNG DER B.2 STABSSTELLE INTEGRATION MIT … Sprache Arbeitsmarkt Bildung Religion Soziales Kultur/Sport Wohnen übergreifend

Kirchen und Vertreter von Religionsgemeinschaften sowie Moscheen

Clearingstelle zur Koordination der Integrationskursangebote Polizei Studenten und Praktikanten Ausländerbehörde Stabsstellen Integrationskursträger und Ämter der Stadt Presse (lokal wie ausländische Presse, TV-Sender) Bildungsträger Migrantenorganisationen Eigene Netzwerke (Eltern- Multiplikatoren, Kulturelle Mittler/innen, Mentoren für Familien mit behinderten Kindern, Interkulturelle Mediatoren) Aktive Einzelpersonen mit Zuwanderungs- Kulturinstitute Migrationsberatungsstellen geschichte Politiker und Parteien auf lokaler Ebene, Landes- und Bundesebene Künstler Beratungsstellen Ministerien auf Landes- und auf Bundesebene: direkter Kontakt oder Mitarbeit Sportvereine Pflegeeinrichtungen in Arbeitsgruppen Städtetag Baden-Württemberg und Deutscher Städtetag Stiftungen (lokale, regionale und überregionale Stiftungen) Integrationsbe- Rettungsdienste (DRK, Feuerwehr etc.) auftragte anderer Städte Forum Ehrenamt Institute (IAD etc.) Verbände Wohlfahrtsverbände auf regionaler Ebene und Landesebene (Flüchtlingsrat, Landessportverband etc.) (lokale und überregionale Ansprechpartner) Landesverband der kommunalen Migrantenvertretungen Baden-Württemberg Ärzte Service-Clubs Generalkonsulate Lenkungsgruppen (Bildung und Unternehmen Betreuung, Kommunale Kriminalprävention) Stadtteilarbeitskreise Wirtschaftsförderer und weitere

Kammern (IHK; HWK) Bürgerinitiativen (Interkulturelle Gärten) Gewerkschaften

Agentur für Arbeit Im Herbst 2011 legte die Integrationsbeauftragte den ersten Tätigkeitsbericht vor. Er stellt die Aktivitäten der Hochschulen (Hochschule Heilbronn, German Graduate Stabsstelle Integration im Zeitraum Mai 2008 bis Juli School of Management and Law gGmbH, ev. Hochschule 2011 dar und macht die Komplexität und Vielfalt in der Integrationsarbeit deutlich. für Sozialpädagogik in ) Seit Beginn 2013 hat die Integrationsbeauftragte den Staatliche Stellen (Staatl. Schulamt, Vorsitz im Arbeitskreis der „Integrationsbeauftragten Staatliches Seminar für Didaktik und des Städtetags Baden-Württemberg“ inne, der sich 2 x Lehrerbildung etc.) jährlich trifft und zu verschiedenen Themenfeldern der Integration u. a. mit dem Ministerium für Integration Schulen Baden-Württemberg austauscht.

Schulsozialarbeit

Kindertagesstätten

Familienzentren 26 27 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 B.2.2: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronn: Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronn: Integrationsbeirat B.2.2: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronn: Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronn: Integrationsbeirat

Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronn B.2 2.2 Integrationsbeirat Im Heilbronner Integrationsbeirat sind 7 Mitglieder aus beratender Funktion in die verschiedenen Themenfelder der Mitte des Gemeinderats sowie 13 sachkundige der Integrationsarbeit eingebunden. Aus verschiedenen Einwohner/innen vertreten. Die sachkundigen Einwoh- persönlichen und beruflichen Gründen gab es mittler- ner/innen haben jeweils noch persönliche Stellvertreter/ weile vor allem Wechsel bei den Stellvertreter/innen. Bei Eine weitere zentrale Forderung des Integrationsbe- Es wird davon ausgegangen, dass die aktive Arbeit des innen im Verhinderungsfall. Somit steht die Stabsstelle der Neubesetzung wurde darauf geachtet, dass die richts 2007 war die Bildung des Integrationsbeirats als Integrationsbeirats und die Berichterstattung über Integration, die die Geschäftsstelle für den Integrations- Akteure die o. g. Kriterien erfüllen und dass auch mehr beratender Ausschuss, mit dem Ziel, die Integration von diese dazu führen wird, dass bei der nächsten Aus- beirat inne hat, in regelmäßigem Kontakt mit insgesamt unterschiedliche Kulturkreise im Integrationsbeirat Heilbronnern mit Zuwanderungsgeschichte zu verbes- schreibung für die Bewerbung zum Integrationsbeirat 26 Personen aus diesem Kreis. Sie sind Ansprechpartner/ vertreten sind. Derzeit sind folgende Herkunftskulturen sern. Die Stadt Heilbronn richtete sich bei der Art der im Mai 2014 mehr Bewerbungen eingehen werden. innen, bringen sich engagiert ein und werden in im Integrationsbeirat vertreten: Zusammensetzung des Gremiums nach Städten wie Neben ihrem Engagement in der Integrationsarbeit in und Stuttgart, die keine direkt gewählten Heilbronn sind einige der Integrationsbeiratsmitglieder Integrationsbeiräte oder internationale Ausschüsse auch in dem Landesverband der kommunalen Migran- haben, sondern ein Verfahren ansetzen, bei der sich Bulgarien China Deutschland Griechenland Indien Italien tenvertretungen Baden-Württemberg (LAKA) als sachkundige Einwohner/innen bewerben können. In Mitglied und in deren Vorstand aktiv. Die LAKA ist ein Heilbronn wurden bei der Auswahl der Bewerber/innen Zusammenschluss kommunaler Integrations- und 2008 folgende Kriterien angesetzt: Ausländerbeiräte. Sie versteht sich als Vertretungsorgan Migrationshintergrund und eigene der baden-württembergischen Bevölkerung mit Integrationserfahrungen Migrationshintergrund und agiert als solches als Erfahrungen in der Integrationsarbeit/ legitimierte Gesprächsparterin gegenüber: Kasachstan Kosovo Kroatien Libanon Peru Polen bisherige Aktivitäten dem Landtag, der Landesregierung, allen relevanten Multiplikatorenfunktion Organisationen auf Landesebene, vergleichbaren Bei dem Kriterium „Erfahrungen in der Integrationsar- Migrantengremien in anderen Bundesländern und dem beit/bisherige Aktivitäten“ zählte insbesondere, in Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat (vormals welcher Form die Bewerber/innen bis dahin in der Bundesausländerbeirat). Die LAKA fordert z. B. ebenso Integrationsarbeit aktiv waren und ob sich die entspre- wie zahlreiche Migrantenverbände ein kommunales Rumänien Schweiz Spanien Türkei Togo chenden Personen durch engagierte ehrenamtliche Wahlrecht für alle Ausländer/innen mit dauerhaftem Tätigkeit oder berufliche Beratungsfunktion hervorgetan Aufenthalt, also auch für Drittstaatsangehörige. Sie # hatten. Berücksichtigt wurde auch, ob und in welcher setzt sich derzeit über eine Arbeitsgruppe mit Vertre- Form die sachkundigen Personen mit anderen Institutio- tern anderer Bundesländer zusammen, um ein Konzept nen und Organisationen zusammengearbeitet hatten. zur Umsetzung zu erstellen. Auch zahlreiche Akteure in Unter dem Kriterium „Multiplikatorenfunktion“ war der Integrationsarbeit setzen sich für dieses Wahlrecht entscheidend, in welchem Umfang die Bewerber/innen ein, das aber in der Zuständigkeit des Bundes liegt. Zugang zu vielen Menschen mit Zuwanderungsge- Soweit es den Mitgliedern und Stellvertreter/innen bzw. an informellen Treffen, Veranstaltungen, Bespre- schichte hatten. möglich war, beteiligten sie sich seit Ende 2008 bis chungen sowie an Projekten der Stabsstelle Integration heute an den offiziellen2 – 3 Sitzungen im Jahr, an und anderer Träger. Zahlreiche persönliche Treffen, 2008 gab es noch keine Erfahrungen mit der Zusam- den Sitzungen der 8 Arbeitskreise Mailkontakte und Telefonate haben eine gute und mensetzung dieses Gremiums. Auch war die Bewer- intensive Vertrauensbasis zwischen den Mitgliedern und bungsmöglichkeit vielen nicht bekannt, so dass die • Arbeitsmarkt/Ausbildung der Stabsstelle Integration geschaffen. Im Integrations- Anzahl der eingehenden Bewerbungen eher gering war. bericht wird die enge Zusammenarbeit deutlich. Vor allem Organisationen, die bereits in der Integra- • Bildung tionsarbeit aktiv waren, schlugen Mitarbeiter/innen • Interreligiöser Dialog Unter oder Mitglieder vor. • Kultur www.heilbronn.de/ord_soz/integrationsbeirat/ • Öffentlichkeitsarbeit protokolle/ • Soziales können die Protokolle der Sitzungen • Sport eingesehen werden. • Sprache

28 29 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 B.2.3: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit … : Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronn: Weitere Akteure in der Integrationsarbeit B.2.3: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit … : Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronn: Weitere Akteure in der Integrationsarbeit

Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronn B.2 2.3 Weitere Akteure in der Integrationsarbeit

Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer Anlaufstelle für Integrationskurse und Jugendmigrationsdienste

Nach dem Integrationsbericht 2007 wurde bei der Teilnahme an den regelmäßig stattfindenden Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Die MBE und JMD unterstützen z. B. bei folgenden Themen, Ausländerbehörde eine Clearingstelle zur Koordination Integrationskursträgertreffen ist verantwortlich für die Durchführung der Migrations- mit denen in der Summe Zuwanderer häufig belastet sind, der Integrationskurse eingerichtet (s. C.1.3) Die Stabsstelle Integration steht ebenfalls in engem beratung für erwachsene Zuwanderer. da viele Strukturen, Zuständigkeiten, Regelungen, Ange- bote und Abläufe sich erheblich von denen des Herkunfts- Sie hat folgende Aufgaben inne: Kontakt zur Clearingstelle. Ein gemeinsamer Flyer, der in Zwei durch Bundesmittel geförderte Beratungsangebote lands unterscheiden: mehrere Sprachen übersetzt wurde, hat zur Klarheit und stehen für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte offen: Zentrale Anlaufstelle für Menschen, die einen Übersicht über das Verfahren beigetragen. Aufgrund der Fragen zum Deutsch lernen Integrationskurs besuchen wollen (Information über positiven Resonanz hierzu werden nun auch Kulturelle die Migrationsberatung für erwachsene Schule und Beruf (z. B. Fragen zur schulischen und aktuelles Integrationskursangebot in Heilbronn, Mittler/innen bei der Clearingstelle eingesetzt. Zuwanderer (MBE) beruflichen Anerkennung, welche Stellen sind Erklärung des Verfahrens, Bearbeitung der Anträge für Sie übersetzen die Erklärung des Verfahrens bis zur die Jugendmigrationsdienste (JMD) zuständig? etc.) das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Integrationskursteilnahme. Die Kulturellen Mittler/innen Ausstellung von Verpflichtungen etc.) können direkt potentielle Teilnehmer/innen ansprechen Die hauptberufliche MBE ermittelt den individuellen Wohnungssuche (wer sind Ansprechpartner? etc.) Organisation der Einstufungstests für potentielle und diese zur Anlaufstelle begleiten. Unterstützungsbedarf und berät, steuert sowie begleitet Gesundheit (z. B. Fragen zur Krankenversicherung etc.) Teilnehmer/innen von Integrationskursen Mit bedingt durch diese Anlaufstelle hat sich die Zusam- Neuzuwanderer in deren Integrationsprozess. Vorrangig Ehe, Familie und Erziehung (z. B. welche Beratungs- (durchschnittlich 16 Tests im Jahr) menarbeit zwischen den Integrationskursträgern und berücksichtigt werden sollen Ausländer, die gemäß §44 stellen helfen weiter?) Mitwirkung bei der Koordination der Angebote auch den Migrationsberatungsstellen erheblich verbessert. AufenthG zur Teilnahme an einem Integrationskurs ver- von Integrationskursträgern Gemeinsame Lösungen konnten in den Treffen diskutiert pflichtet sind. Aber auch Menschen, die bereits länger in In Heilbronn bieten die Caritas Heilbronn- Deutschland leben und die noch nicht genügend Deutsch- Kontaktstelle für die Regionalkoordinatorin des und angegangen werden. Jeder der Integrationskursträger und IN VIA Katholische Mädchen- und Frauensozialarbeit kenntnisse und Beratungsbedarf haben, können sich Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), bringt sich in das Netzwerktreffen durch wechselnde sowie das Diakonische Werk - Kreisdiakonieverband die kostenfrei an die Migrationsberatung wenden. Der Bera- der Migrationsberatungsstellen und der Integrations- Organisation etc. aktiv ein. Migrationsberatung für Erwachsene und Jugendliche an. tungszeitraum ist dabei grundsätzlich auf drei Jahre Diese tragen auch einen finanziellen Eigenanteil an der kursträger Andere Städte erwägen derzeit, ebenfalls eine Anlauf- begrenzt. Die MBE leitet an andere Beratungsstellen bei Beratung und setzen bei begleitenden Angeboten zum Teil Bei Bedarf Präsenz in Migrantenvereinen, stelle einzurichten. Bedarf weiter und muss daher stark vernetzt arbeiten. auch Honorarkräfte ein (z. B. Sprachcafé Heilbronn). um zu informieren Das Beratungsangebot für Erwachsene richtet sich grundsätzlich an Zuwanderer über 27 Jahre.

Informationsstelle für Integrationskurse Adressen Migrationsberatungsstellen

Stadt Heilbronn Bürgeramt Caritas Heilbronn- Hohenlohe Diakonisches Werk für den Stadt- und IN VIA Landkreis Heilbronn - Kreisdiakonieverband

Migrationsberatung Erwachsener Migrationsberatung Erwachsener Jugendmigrationsdienst + Jugendmigrationsdienst Rathaus, Zimmer 269 Heinrich-Fries-Haus Heinrich-Fries-Haus Marktplatz 7 Bahnhofstraße 13 Schellengasse 7 - 9 Bahnhofstraße 13 74072 Heilbronn 74072 Heilbronn 74072 Heilbronn 74072 Heilbronn

Tel.: 07131 56 - 3868 Tel.: 07131 89809 - 200 Tel.: 07131 9644 - 801 Fax: 07131 89809 - 220 Fax: 07131 56 -163868 Fax: 07131 89809 - 250 Fax: 07131 9644 - 7 - 801 Fax: 07131 89809 - 253

www.heilbronn.de/ord_soz/integration/ [email protected] [email protected] [email protected] integrationskurse/ www.caritas-heilbronn-hohenlohe.de [email protected] www.invia-drs.de

www.diakonie-heilbronn.de

30 31 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 B.2.3: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit … : Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronn: Weitere Akteure in der Integrationsarbeit B.2.3: Fakten/Struktur der Integrationsarbeit … : Struktur der Integrationsarbeit in Heilbronn: Weitere Akteure in der Integrationsarbeit

B.2

Abb. 13: Fallzahlen im Vergleich 2007 zu 2013 Im Vergleich zu 2007 haben sich folgende Entwick- lungen aus Sicht der Migrationsdienste ergeben: Jugendmigrationsdienst (JMD) Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) der Diakonie (2,5 Stellen): der Diakonie (0,8 Stellen): Im Bereich der Jugendmigrationsberatung hat seit Die eingerichtete Clearingstelle und die stattgefun- 2007 die individuelle Beratung von Jugendlichen dene Vernetzung im Integrationskursbereich wird als gegenüber z. B. von Gruppenangeboten einen viel sehr positiv gesehen. Die abgestimmte Kursplanungs- JMD 2007: 157 MBE 2007: 366 größeren Raum eingenommen. Die unterstützenden liste und Kooperationen mit Integrationskursträgern Qualifizierungsangebote für die Mitarbeitenden zum unterstützen den Beratungsprozess gut. Die Vernetz- Case Management haben die Qualität des Beratungsan- ungsprozesse nehmen aber auch mehr Zeit in Anspruch. JMD 2013: 224 MBE 2013: 298 aus 238 (Bund) und 60 (Land) gebots gesteigert. Die Einstufungstests im Rathaus sind eine wichtige

Insbesondere durch die neue Gesetzgebung im Gelegenheit, die Migrationsdienste bekanntzumachen Quelle: Migrationsberatung, Diakonie Zusammenhang mit der Anerkennung von schulischen und auch die regelmäßigen Treffen der Migrations- und beruflichen Abschlüssen häufen sich Beratungsan- dienste mit der Stabsstelle Integration helfen, die fragen zu diesem Thema. Unter anderem melden sich Situation zu analysieren und gute Lösungen zu finden. Die Fallzahlen der Diakonie insgesamt sind gestiegen. Die Fallzahlen beim IN VIA Jugendmigrationsdienst In der Erwachsenenberatung vor Ort sind seit Jahren beliefen sich 2013 auf 138 Beratungen mehr hochqualifizierte Menschen (s. C.3.2). Die Schaffung der Stabstelle Integration hat die überdurchschnittlich hohe Fallzahlen im Vergleich zu (Personalkapazität von 1,3 Stellen). Die Zahl der ratsuchenden Flüchtlinge hat ebenfalls Arbeit der Migrationsberatungsstellen wesentlich anderen Städten und Beratungsstellen im Bundesgebiet stark zugenommen. Schwierige Rahmenbedingungen für erleichtert. Der Ausbau des migrationsspezifischen Die bereits jetzt schon hohe Auslastung der Erwachsen- zu verzeichnen. Die Berater/innen kommen dadurch den Aufenthalt von Flüchtlingen erschweren deren Netzwerks innerhalb des Stadtgebiets und die Intensi- enmigrationsberatung vor Ort und zu erwartende zeitlich stark an Grenzen und es entstehen längere Lebensumstände und bringen auch die Migrations- vierung der Netzwerkkontakte durch Vermittlung der weitere Steigerungen sind mit der personellen Ausstat- Wartezeiten bis ein Beratungstermin zustande kommt. dienste oft an Grenzen der Beratung und Unterstützung. Integrationsbeauftragten erleichtert die Zusammenar- tung nicht mehr zu bewältigen. Dies wurde auch von In der Beratung treten zunehmend zu den migrati- beit der verschiedenen Partner und Akteure im Netz- anderen Städten signalisiert. onsspezifischen Fragen auch existenzielle Fragen in den werk wesentlich. Zu einer gelingenden Beratungsarbeit Vordergrund. Da häufig keine Verwandten und Freunde tragen auch ganz stark die Eltern-Multiplikatoren und vor Ort sind und auch keine muttersprachliche psycho- die Kulturellen Mittler/innen bei. Sie sind aus der Arbeit logische Unterstützung gegeben ist, ist die psychische nicht mehr wegzudenken und werden bei Bedarf gerne Belastung bei einigen sehr hoch (s. C.4.1). angefordert (s. C.4.2). Die Öffnung der Europäischen Union für immer Im Berichtszeitraum sind die verschiedenen Empfehlungen aus Sicht der Migrationsdienste: mehr Staaten, für die sehr unterschiedliche Bedingung- Migrationsberatungsdienste näher zusammengerückt. en und Rechte gelten, macht die Beratungsarbeit immer Dies betrifft die Zusammenarbeit von Jugendmigrati- komplexer. Die Beratenden sind dadurch vor immer onsdienst und Migrationsberatung für Erwachsene im • Insbesondere körperlich behinderte Zuwanderer • Der Erwerb der deutschen Sprache für quer neue Herausforderungen gestellt. Bei komplexen Haus der Diakonie aber auch das Zusammenwirken mit und Menschen, die aus ihrem Heimatland einsteigende Jugendliche und die Integration Fragestellungen müssen häufig Rechtsexperten zur den Migrationsdiensten in katholischer Trägerschaft flüchten mussten, haben häufig einen hohen in das hiesige Schulsystem, sind für die Beratung hinzugezogen werden. (Caritas und IN VIA). Unterstützungsbedarf. Dieser könnte durch ein Betroffenen, wie auch für das Schulsystem entsprechendes Projekt mit muttersprachlichen eine große Herausforderung. Die Sprachför- Das seit 2009 in Heilbronn durch den Internationa- Es wurde in den letzten Jahren mehr Transparenz Begleitern/innen als weitere Unterstützer besser derangebote für diese Gruppe sollten dring- len Bund (IB) -Bildungszentrum Heilbronn organisierte über Maßnahmen und Programme, die den Integrations- gedeckt werden. end ausgeweitet werden (s. C.2.1). Jugendintegrationskursangebot (s. C. 1.3.) ist sehr prozess fördern, geschaffen, was die Beratung stark wichtig für die Jugendlichen. Die Jugendmigrations- erleichtert. Neue Arbeitsgruppen und Arbeitskreise sind • Das Thema „Migration und psychische Erkrank- • Die hohe Auslastung durch die gestiegenen dienste begleiten diese Teilnehmer/innen z. B. bei der entstanden. Diese Strukturen sind sehr nützlich und ungen“ beschäftigt die Migrationsberatung Fallzahlen benötigt weitere – vom Bund oder Berufsorientierung, beim Eintritt in die Schule nach dem helfen in der Beratung, die Planung des Integrationspro- intensiv und wird deren Beratungstätigkeit Land geförderte - personelle Unterstützung. Jugendintegrationskurs, bei der Berufsorientierung etc. zesses mit den Klienten zielgerichtet voranzutreiben. auch in Zukunft begleiten und beeinflussen. Insgesamt haben sich dadurch Integrationschancen von Neben allen rechtlichen und formalen Fragen Zuwandernden verbessert. sollte dies von den Verantwortlichen für die Integration von Zuwanderern vermehrt bedacht werden.

32 33 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.1: Handlungsfelder der Integration: Sprache C.1: Handlungsfelder der Integration: Sprache

C.1 Sprache

Fremdsprache

Die Sprache ist elementarer Bestandteil von Kommuni- Die Unterrichtskurse umfassen in der Regel bis zu Vom Erlernen einer Fremdsprache spricht man im Diese Kurse decken jedoch bei Weitem nicht alle kation. Vor allem durch sie können wir uns mitteilen, die 5 Wochenstunden. Die Teilnahme ist freiwillig, kann Zusammenhang mit bewusstem Sprachenlernen, wenn Zielgruppen ab. Verschiedene Zuständigkeiten führen Beziehung zu anderen vertiefen, unsere Gedanken, aber im Zeugnis unter Bemerkungen mit einem ent- formal Kenntnisse einer Sprache erlernt werden und dazu, dass die Bundesländer aufgrund ihrer Bildungs- Ideen, Gefühle und Erwartungen weitergeben. Ohne sie sprechenden Hinweis bescheinigt werden. Die Schulträ- dies auch im institutionellen Zusammenhang geschieht. hoheit z. B. für die Sprachförderung für Schulkinder können viele Teile der Persönlichkeit nicht oder nur ger stellen in der Regel kostenfrei hierfür Schulräume zuständig sind und zum Teil diverse Sprachförderpro- Die Realität der gelebten Mehrsprachigkeit mit pro- wenig zum Ausdruck kommen. Für den Spracherwerb ist zur Verfügung. gramme anbieten (s. C.1.2). blemlosen Wechseln von einer Sprache zur anderen ist das aktive Sprechen unverzichtbar. Viele Familien nehmen dieses Angebot wahr, um bereits für viele – insbesondere für die, die keine oder nur In Baden-Württemberg konnten 2012 und 2013 nach Muttersprache in früher Kindheit ein zweisprachiges Aufwachsen Fremdsprachen in der Schule gelernt haben – schwierig der neuen Verwaltungsvorschrift des Ministeriums für der Kinder zu ermöglichen. Weitere Sprachen werden nachzuvollziehen. Daher kommt es durchaus zu Miss- Integration niederschwellige Sprachförderangebote für Erlernen wir unbewusst und ungesteuert Sprache – dies dann häufig – nach den derzeitigen Erkenntnissen verständnissen im Alltag. Das Sprechen in der Mutter- Erwachsene, die dem Integrationskurs vorgeschaltet ist in der frühen Kindheit der Fall - spricht man von der der Gehirnforschung - ähnlich einfach und intuitiv wie sprache wird zum Teil als Integrationsunwilligkeit werden, noch gefördert werden. Ohne diese Fördermög- Muttersprache. Dabei werden Sprachvorbilder nachge- die beiden Erstsprachen erlernt. interpretiert, was ein fataler Trugschluss ist. Kommuni- lichkeiten durch das Land Baden-Württemberg mit ahmt und durch diese gelernt. Daher ist es wichtig, dass kation wird von Zuwanderern in der Regel – auch bei entsprechender Co-Finanzierungsmöglichkeit über die Kinder mit Zuwanderungsgeschichte ihre Muttersprache Zweitsprache guten Deutschkenntnissen - in der Muttersprache Haushaltsmittel der Stabsstelle Integration gibt es in richtig erlernen und sich intensiv darin austauschen Eine systematisch gesprochene Muttersprache im bevorzugt, da diese u. a. ein weit größeres Ausdrucks- Heilbronn derzeit keine finanzielle Förderung von können. Neue Forschungen widerlegen in diesem Elternhaus ist eine gute Grundlage für den weiteren spektrum bietet als die Zweitsprache. Im Hinblick auf niederschwelligen Deutschkursen, denn auch der Bund Zusammenhang den lang vermittelten Grundsatz: Spracherwerb der Kinder, das sogenannte Erlernen die fortschreitende Globalisierung und die zunehmende fördert hier nur vereinzelt Angebote. Diese helfen aber „Hauptsache ein paar Worte deutsch sprechen, das hilft der Zweitsprache. Sie wird in der Umgebung erlernt, Vielfalt in der Gesellschaft ist die Mehrsprachigkeit in hohem Maße, die Hemmschwellen zu Integrations- den Kindern schon, Deutsch zu lernen …“ in der die Sprache im gesellschaftlichen Alltag (Kinder- ohne Zweifel eine wertvolle Ressource – nicht nur im kursen abzubauen, haben häufig alltagsspezifische Da Eltern, die erst im Erwachsenenalter aus dem garten, Schule, Nachbarschaft, Vereine etc.) gesprochen wirtschaftlichen, sondern auch im sozialen Kontext. Inhalte und unterstützen insbesondere Frauen, den Ausland eingewandert sind, in der Regel Deutsch als wird. Für zahlreiche Kinder in Heilbronn ist Deutsch die Alltag besser bewältigen zu können. Daher sollten sie in Fremdsprache erlernt haben bzw. erlernen, können sie Strukturen Zweitsprache. Ohne Zweifel ist es wichtig, dass beglei- jedem Fall aus integrationspolitischer Sicht gefördert ihren Kindern häufig nicht die richtigen Sprachstruktu- tende Kommunikationstrainings und viel Kontakt mit Voraussetzung für eine erfolgreiche soziale und beruf- werden. Für die Sprachförderung in den Kindertages- ren vermitteln. Dies hat zur Folge, dass aufgrund der Umgebung auch den Eltern helfen, die deutsche liche Integration und Partizipation in Deutschland ist in stätten sind die Kommunen zuständig. vermeintlich guter Ratschläge die Kinder weder richtig Sprache besser zu verstehen und sich verständigen zu jedem Fall die Kenntnis der deutschen Sprache. Es muss ihre Muttersprache noch richtig Deutsch sprechen. In Heilbronn gibt es je nach Zielgruppe aufgrund der können. Aufgrund des hohen Informationsbedarfs daher sowohl im Interesse der Zuwanderer selbst, als unterschiedlichen Zuständigkeiten und Anbieter die ver- Muttersprachlicher Unterricht hinsichtlich des Umgangs mit der Zweisprachigkeit in auch im Interesse des Einwanderungslands Deutschland schiedensten Möglichkeiten, die deutsche Sprache zu den Familien, werden seit 2012 in Kindertagesstätten liegen, dass die deutsche Sprache nach einheitlichen Zur Förderung der Herkunftssprache kann das jeweilige erlernen. Nachfolgend werden diese genauer dargestellt. Informationsveranstaltungen hierzu durchgeführt. Qualitätskriterien und mit kontrollierbaren Lernzielen (General-)Konsulat Unterrichtskurse in eigener Verant- gut erlernbar ist. wortung durchführen (Muttersprache, Geschichte, Weitere Aspekte, wie das möglichst frühzeitige Erlernen Landeskunde). Diese Kurse werden von der Schulverwal- der Zweitsprache, sollten ebenso beachtet werden wie Seit dem Jahr 2005 gibt es allerdings erst innerhalb tung unterstützt. Auch Vereine bieten z. T. muttersprach- die Tatsache, dass ein ermutigender Erziehungsstil, der Deutschlands ein strukturiertes Angebot von Integrati- lichen Unterricht an. In Heilbronn gibt es nach derzeiti- dem Kind Freude bereitet, für den Lernprozess und den onskursen, für die Zuwanderer freiwillig die Teilnahme ger Information folgende muttersprachliche Kurse in: Spracherwerb wichtig ist. beantragen können, für die aber auch eine Verpflichtung zur Teilnahme ausgesprochen werden kann (s. C.1.3).

Arabisch, Chinesisch , Griechisch, Italienisch, Kroatisch , Polnisch, Portugiesisch, Serbisch, Spanisch, Tamilisch, Türkisch

34 35 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2012 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.1.1: Handlungsfelder der Integration: Sprache: Sprachförderung für 0 – 6-Jährige C.1.1: Handlungsfelder der Integration: Sprache: Sprachförderung für 0 – 6-Jährige

Sprache C.1 1.1 Sprachförderung für 0 – 6-Jährige

Bundesinitiative Frühe Chancen des Im Zeitraum von November 2011 bis Februar 2013 Bundesministerium für Familie, Senioren, wurden hierzu drei städtische Einrichtungen (Olgakrippe, Frauen und Jugend (BMFSFJ) Charlottenstraße und Helmholtzstraße) und eine Ein- richtung unter freier Trägerschaft (Evang Kindertages- Der Spracherwerb ist für die frühkindliche Förderung Im Einzelnen sind dies die Projekte Die Offensive „Frühe Chancen“ des Bundesministeriums stätte Habakuk) qualifiziert. Die Teamschulungen elementar. Dieser umfasst den Umgang mit Sprache, (Zeitraum 01.03.2011 – 31.12.2014): für Familie, Senioren, Frauen und Jugend setzt in der ermöglichten den Teams der Kindertageseinrichtungen mit Schrift und anderen Zeichen. Die Kindertagesstätten frühen Kindheit an und richtet sich an Einrichtungen, die Sprachförderung in allen Tageseinrichtungen für eine prozessorientierte Weiterentwicklung. haben die verantwortungsvolle Aufgabe, diese sprach- auch Kinder unter drei Jahren betreuen. Sie konzentriert Kinder mit Zusatzbedarf (SPATZ) nach den Richtli- förderliche Arbeit zu leisten, eine sprachanregende sich dabei auf Kindertageseinrichtungen, die überdurch- Bilinguale Sprachförderung nien des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Umgebung zu schaffen, Sprachvorbild zu sein und schnittlich häufig von Kindern mit Zuwanderungsge- in Baden-Württemberg Im Becker-Franck-Kindergarten Ellwangerstraße wird das Kinder in ihrem Entwicklungsprozess entsprechend zu schichte und/oder aus sozial benachteiligten Familien Konzept der „Bilingualen Sprachförderung“ umgesetzt. beobachten, zu begleiten und zu fördern. Die Beteili- Kinder, die über die ganzheitlich ausgerichtete besucht werden. Die Fachkräfte unterstützen dabei als Dort erlernen Kinder, deren Muttersprache zum Beispiel gung der Eltern ist eine wichtige Voraussetzung für das Sprachbildung hinaus weiteren intensiven Förderbedarf Sprachexperten/innen frühzeitig Kinder mit besonderem Türkisch ist, die Zweitsprache Deutsch im alltäglichen Gelingen dieser Begleitung. Gegebenenfalls sind auch haben, erhalten eine zusätzliche Sprachförderung. Sprachförderbedarf durch eine alltagsintegrierte För- Umgang mit der Sprache. Zusätzlich werden in dieser andere Stellen, z. B. Beratungsstellen für Erziehung, Hierbei stehen zwei Förderwege zur Wahl: derung. Auswertungen zeigen, dass die Motivation und Einrichtung die Kinder in ihrer Muttersprache gefördert, Frühförderstellen, Logopäden etc. einzubeziehen. das Engagement der Kinder, sich sprachlich zu beteiligen, Intensive Sprachförderung im Kindergarten (ISK) indem diese auch im Alltag der Einrichtung präsent ist. deutlich gestiegen sind. Die Sprachexperten/innen Ausgehend von den im Orientierungsplan für Bildung Dafür wurde eigens eine, in diesem Fall türkisch-spra- SBS-Bildungskooperation reflektieren darüberhinaus mit den Kollegen/innen deren und Erziehung für die baden-württembergischen chige Erzieherin eingestellt. Die Kinder hören somit viele („Singen-Bewegen-Sprechen“ ) Dialogverhalten und unterstützen damit die Weiterent- Kindergärten formulierten Grundsatzzielen und den Sachverhalte zunächst in ihrer Erstsprache und dann in wicklung der Qualität des sprachlichen Interaktionsver- Leitsätzen zur ganzheitlichen Spracherziehung in Heil- der Zweitsprache. Dies bezieht sich auf Alltagssituatio- Beide Förderwege werden in Heilbronn in Anspruch haltens in der Einrichtung. bronner Tageseinrichtungen für Kinder, ist Folgendes genommen. Insgesamt konnten mit den Landesmitteln nen ebenso wie auf gezielte Angebote und Maßnahmen. selbstverständlicher Bestandteil der sprachpädago- aus dem Programm SPATZ 2013 53 Sprachfördergrup- Im Rahmen der Bundesoffensive werden insgesamt rund Die Erfolge sind sehr gut, da die Kinder nicht einseitig gischen Arbeit: pen in 23 städtischen Tageseinrichtungen für Kinder 4.000 Kindertageseinrichtungen zu Schwerpunkt- in der Zweitsprache sondern in ihrer Mehrsprachigkeit Kindertageseinrichtungen weiterentwickelt. gefördert werden. Dieses Angebot ist ausgesprochen Alltagsintegrierte Sprachförderung für alle Kinder eingerichtet werden. In 26 Einrichtungen unter freier In Heilbronn nehmen insgesamt 8 Einrichtungen teil. nachhaltig und geht davon aus, dass ein Mensch eine (so früh wie möglich) Trägerschaft wurden 40 Sprachfördergruppen gebildet. Im Vergleich zum Vorjahr verdoppelte sich damit die Davon folgende 4 städtische Einrichtungen: Zweit- bzw. Fremdsprache immer nur so gut erlernen Einsatz von Erzieher/innen, die zur „Fachkraft für Zahl der Gruppen, was insbesondere mit der Ausweitung kann, wie er seine Erst- bzw. Muttersprache spricht. frühkindliche Sprachförderung“ qualifiziert wurden. Familienzentrum Olgakrippe des Programms auf Kinder ab 3 Jahren zusammenhängt. Weiterhin geht dieser Ansatz davon aus, dass Sprache Kindertagheim Charlottenstraße Insgesamt werden 870 Kinder erreicht. im alltäglichen Umgang „im Sprachbad“ am besten Aufbauend auf den bereits im Integrationsbericht 2007 Kindergarten Herbert-Hoover-Straße erworben werden kann. Bis zu 70 Kinder konnten bisher und den in den Bildungsberichten beschriebenen Wesentliche Veränderungen/Erkenntnisse: Kindergarten Helmholtzstraße von dieser Form der Sprachförderung profitieren. Maßnahmen (z. B. der flächendeckenden Fortbildung Die zusätzliche Sprachförderung kann jetzt ab dem aller Erzieher/innen, die nun abgeschlossen ist, so dass Weitere aktuelle Daten – u. a. zum Anteil der Kindergar- dritten Lebensjahr kontinuierlich über die gesamte in jeder Einrichtung eine von der Akademie für Innova- Von den freien Trägern nehmen teil: tenkinder anderer Nationalitäten in Sprachfördermaß- Kindergartenzeit erfolgen. Sie setzt somit früher an und tive Bildung und Management ausgebildete „Fachkraft nahmen - werden derzeit erhoben und in der nächsten erstreckt sich über einen wesentlich längeren Zeitraum. Evangelische Kindertagesstätte Habakuk für frühklindliche Sprachförderung“ arbeitet und nur Fortschreibung des Bildungsberichts dargestellt (siehe ARKUS Kinderhaus noch einzelne Nachschulungen für neue Fachkräfte Dort, wo es gelingt, die Sprachförderkraft über auch www.heilbronn.de/sch_bil/bildungsmanage- stattfinden) beteiligte sich die Stadt Heilbronn an ent- mehrere Jahre kontinuierlich einzusetzen, können Bildungspark Heilbronn-Franken gGmbH – ment/bildungsberichte/). die Kinder zur Sprachförderkraft eine Bindungsbezie- Betreute Spielgruppen „Regenbogen“ sprechenden Projekten, die durch Landes- und Bundes- Neben den Kindertagesstätten sind weitere Träger hung aufbauen. Die Motivation und Lernbereitschaft der und „Blümchenwiese“ mittel gefördert werden und auf den beschriebenen in Heilbronn aktiv, welche die Sprachförderung der Kinder ist deutlich gestiegen. Wirkfaktoren aufbauen. AWO Kindertagesstätte Marie Juchacz Kleinkinder als eine wichtige Aufgabe ansehen: Der zusätzliche Förderbedarf wird im 1. und 2. Im Blick waren dabei der hohe Anteil an Kindern mit Das Angebot der Akademie für Innovative Bildung Kindergartenjahr durch die Erzieher/innen festgestellt. Zuwanderungsgeschichte in Heilbronn (70,8 % bei Über Konsultations-Kindertageseinrichtungen nach dem und Management Heilbronn-Franken gGmbH (aim) Dies würdigt die Kompetenz der pädagogischen den 0 – 3-Jährigen), die kontinuierliche Weiterentwick- Konzept des Deutschen Jugendinstituts (DJI) „Sprachli- ist weiterhin sehr umfangreich und qualitativ sehr Fachkräfte und vermeidet mögliche Stresssituationen lung der Qualität in der Spracherziehung und die che Bildung und Förderung unter Drei“ werden die durch hochwertig (s. C.1.2). Die folgende Auflistung in für die Kinder durch Sprachstandsfeststellungen mit zunehmende Zahl der unter dreijährigen Kinder in den das Modellprojekt gewonnen Kompetenzen und Erfah- der Tabelle zeigt ergänzende Angebote, die nicht fremden Personen. Einrichtungen. rungen an die anderen Teams weitergegeben. abschließend dargestellt sind.

36 37 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.1.1: Handlungsfelder der Integration: Sprache: Sprachförderung für 0 – 6-Jährige C.1.2: Handlungsfelder der Integration: Sprache: Sprachförderung in den Schulen

Sprache C.1 1.2 Sprachförderung in den Schulen Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Maßnahmen Finanzierung Weitere Organisation partner durch Planungen

Zielgruppe Kinder von 3 - 6 Jahre

Stadt Heilbronn, • Externe • Sprach- und • Umsetzung der zusätzlichen • Zuwendungen • Weiterführung Vorbereitungsklassen Amt für Familie, Sprachförder- Kommunikationsfähig- Sprachförderung nach den aus Mitteln des der zusätzlichen kräfte keit in der deutschen Landesrichtlinien Landes Baden- Sprachförderung Jugend und Die angestrebte kontinuierliche Beobachtung der Für Kinder und Jugendliche mit nichtdeutscher Her- Senioren • Städtische Sprache verbessern „Sprachförderung in allen Württemberg nach den Landes- Tageseinrichtungen mit richtlinien SPATZ Musikschule • Erfolgreiche sprachlichen Entwicklung im vorschulischen Bereich kunftssprache und ohne ausreichende Kenntnisse in Zusatzbedarf“ (SPATZ) • Förderverein der Bildungs- und und die daraus abzuleitende Förderung erfordert eine Deutsch ist in den Grund-, Haupt- und Werkrealschulen gesellschaftliche • 1. Intensive Sprachförderung Musikkapelle gut koordinierte Zusammenarbeit zwischen Eltern, die Einrichtung einer Vorbereitungsklasse ab 10 Schü- HN-Biberach Teilhabe im Kindergarten (ISK) e.V. • 2. Singen-Bewegen-Sprechen Kindertagesstätten und den Schulen. lern/innen möglich. Hierfür werden 18 Wochenstunden (SBS) zur Verfügung gestellt. Vor der Aufnahme in die Vorbe- Gemäß dem Schulgesetz und den dazugehörigen Verwal- reitungsklasse wird eine Sprachstandserhebung durch- Stadt Heilbronn, • Eltern • Sensibilisierung für • Eltern lesen in ihrer Mutter- • Projektmittel • Dauerhafte tungsvorschriften ist die Beherrschung der deutschen geführt. Die Bedarfsmeldung von den Schulen für eine Familienzentrum Fremdsprachen sprache vor. Die Kinder lernen „Frühe Chancen“ Fortführung Sprache die Grundlage für den schulischen Erfolg. Die Olgakrippe • Eintauchen in die die Sprachenvielfalt kennen. Vorbereitungsklasse erfolgt im Frühjahr auf Basis des zu Sensibilisieren und Einhören Koordination der Sprachförderung gehört zum Aufga- Sprachmelodie und diesem Zeitpunkt vorhandenen Bedarfs. Die Vorberei- Wortbedeutungen in verschiedene Sprachen benbereich der Schulleitung (u. a. die Erarbeitung und anderer Sprachen • Monatliche Durchführung tungsklassen werden im Sommer zugeteilt, dass sie im Fortschreibung einer Förderkonzeption für die Schule im Herbst starten können. Stadtbibliothek • Kindertages- • Bei Kindern frühest�- • Bilderbuchkino: Geschichten im • Eigenmittel • Weiterführung Bereich Sprache und Spracherwerb sowie eine differen- stätten möglich die Grundla- Großformat! Vorlesen einer und Ausbau Heilbronn • „Lesen – Hören - zierte Sprachstandsermittlung und die Feststellung des Da die verlässliche Grundschulzeit mehr Wochenstunden gen für gute Geschichte mit auf Leinwand Wissen“ Sprach- und übertragenen Bildern individuellen Sprachförderbedarfs von Kindern und umfasst, als Wochenstunden für Vorbereitungsklassen - Freundeskreis Lesekompetenz legen • Auch zweisprachige der Stadtbiblio- Jugendlichen mit nichtdeutscher Herkunftssprache). zur Verfügung stehen, nehmen die betreffenden Kinder Durchführung thek Heilbronn auch an Fächern der anderen Regelklassen teil. Der e.V. Kinder und Jugendliche mit nichtdeutscher Herkunfts- Unterricht in der Vorbereitungsklasse dient vorwiegend sprache besuchen - soweit wie möglich - die ihrem Alter Gebrüder-Grimm- • Kindertages- • Aufklärung und • Mehrere Veranstaltungen (ca. 6) • Stabsstelle • Fortführung der dem Erlernen der deutschen Sprache, des Fachwort- stätten Informationen über Integration Veranstaltungen Schule • Information in Kindertages- und ihrer Leistung entsprechende Klasse der in Betracht mehrsprachige schatzes und schulischer Arbeitsweisen. Er bereitet auf • Stadtbibliothek stätten für Eltern und Erzieher/ Erziehung kommenden Schulart. Dies gilt insbesondere für Grund- innen zum Thema „Zweisprach- den Unterricht und die Integration in die Regelklasse vor. • Stabsstelle schulkinder, die über eine integrative Förderung im Integration • Familien mit iges Aufwachsen von Kindern“ niederschwelligen Klassenverband in der sprachlichen Entwicklung unter- In den Jahren 2010 – 2011 kamen 1.204 Kinder im Alter Angeboten zur Sprach- und Leseförderung stützt werden. Falls dies nicht möglich ist, nehmen sie von 0 – 18 Jahren neu aus dem In- und Ausland nach Heil- erreichen an besonderen Fördermaßnahmen teil. Sprachförderung bronn. Davon hatten 440 Kinder und Jugendliche eine kann dabei stattfinden ausländische Staatsangehörigkeit. Bei diesen ist davon Sputnik e.V. • Sprachförderung • Deutsch für 3 – 4-jährige und • Spenden • Alle Kurse Vorschulunterricht werden • Logik • Kursgebühren auszugehen, dass sie noch nicht genügend Deutsch- fortgesetzt in eigens gebildeten Klassen (Vorbereitungsklassen), • Naturwissenschaft kenntnisse besitzen. Demgegenüber standen für das in einem Kurssystem oder Schuljahr 2012/2013 in Heilbronn nur insgesamt 8 Vorbe- durch sonstige organisatorische Maßnahmen reitungsklassen in mehreren Klassenstufen zur Verfügung. Fazit und Empfehlungen: (Teilungsstunden, Förderunterricht usw.) der Schule. 2013 kamen 109 Kinder im Alter von 10 – 15 Jahren mit ausländischer Nationalität neu nach Heilbronn. Vorrangiges Ziel der schulischen Förderung ist, Schü- Für diese standen nur 3 Vorbereitungsklassen in den lern/innen ausreichende deutsche Sprachkenntnisse zu Es ist gelungen, ein in sich abgestimmtes Konzept ten Sprachentwicklungsbegleitung berücksichtigen. Werkrealschulen zur Verfügung. zur Sprachförderung aller Kinder - Durch die Teilnahme an den Projekten wird der vermitteln, um sie in die Klassen der verschiedenen und insbesondere von Kindern mit zusätzlichem begonnene Weg der alltagsintegrierten Sprachför- Schularten einzugliedern und ihnen so die Möglichkeit Bedingt durch den drohenden Fachkräftemangel wer- Bedarf – in Heilbronn zu etablieren. derung, der auch von wissenschaftlicher Seite als zu geben, einen schulischen Abschluss zu erreichen. den derzeit von verschiedenen Seiten Anstrengungen erfolgversprechendster Weg eingeschätzt wird, unternommen, Fachkräfte aus dem Ausland zu gewin- Die beschriebenen Projekte gewährleisten die fortgesetzt und verstärkt. Der Wissenstransfer ist nen. Viele bringen dabei auch ihre Familien mit. Auf der kontinuierliche Weiterentwicklung der sprachpäda- gewährleistet. Ein Ausbau der Angebote sollte bei Bundeskonferenz der Integrationsbeauftragten wurde gogischen Arbeit in den Tageseinrichtungen für Bedarf im Blick behalten werden. deutlich, dass die meisten Schulen auf die vielen Kinder in Heilbronn, die alle Aspekte einer fundier- quereinsteigenden Kinder ohne Deutschkenntnisse nicht vorbereitet sind, da von den Bundesländern noch zu wenig unterstützende Strukturen angeboten werden. 38 39 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.1.2: Handlungsfelder der Integration: Sprache: Sprachförderung in den Schulen C.1.2: Handlungsfelder der Integration: Sprache: Sprachförderung in den Schulen

Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere Organisation partner Maßnahmen durch Planungen

C.1 Zielgruppe Kinder von 6 - 10 Jahre

Diakonie – • Frühzeitige Förder- • Sprachspielkreise • Projektmittel • Weitere Mehrgeneratio- ung - fehlende für Erst- und aus MGH Fortführung geplant nenhaus (MGH) Sprachkompetenz Zweitklässler • ESF-Förderung auffangen – spieler- isches Lernen Für das Schuljahr 2014/2015 soll sich in Heilbronn die Nach dem Prinzip der alltagsbezogenen Sprachförderung Zahl der Vorbereitungsklassen deutlich erhöhen. Bei werden die Kinder in Kleingruppen entsprechend ihrer Diakonie – • Förderung der • Nachhilfe • Bildungs- und • Weitere Mehrgeneratio- Sprachkompetenz Teilhabepaket Fortführung geplant vorhersehbarem, steigendem Bedarf ist zu überprüfen, individuellen Bedürfnisse gefördert. Die Förderangebote nenhaus (MGH) • Paten ob diese ausreichen. Erschwerend für die schulische berücksichtigen die Interessen der Kinder und greifen • Eltern Planung und Durchführung ist, dass die Neuzuwande- diese in Form von Spielen, Projektarbeit, naturwissen- rung über das Jahr verteilt abläuft. schaftlichem Experimentieren, Ausflügen etc. auf. Sputnik e.V. • Deutsch besser • Deutsch intensiv für 1. - 4. • Spenden • Alle Kurse werden sprechen und lesen Klasse in kleinen Gruppen fortgesetzt Wichtig ist der möglichst intensive und ausführliche • Kursgebühren Ergänzende Sprachförderung • Ausflüge (Experimenta, Kontakt der Kinder mit der deutschen Sprache. Die Stadtführung etc.) Einige Städte organisieren daher mittlerweile ergänzen- Sprachförderkräfte bieten den Kindern vielfältige und de Sprachförderstrukturen (z. B. Stuttgart). In Heilbronn zahlreiche Sprechgelegenheiten und helfen ihnen, Stabsstelle • Jeweilige • Erleichterung der • Verunsicherte Kinder ohne • Heilbronner • Weitere Förderung Integration Grundschule Erstorientierung in Deutschkenntnisse erhalten Stimme über wird beantragt begann die Akademie für Innovative Bildung und Selbstvertrauen zu gewinnen. Im Rahmen der Grund- den Schulen und der – vorwiegend in den ersten Projekte aus Management gemeinnützige GmbH (aim) in Kooperation qualifizierung bereitet die aim alle Sprachförderkräfte Kontaktaufnahme Grundschulklassen – Menschen in mit den Lehrern/ übergangsweise eine Not mit der Bürgerstiftung Heilbronn im Schuljahr 2006/ fachlich und pädagogisch auf ihren Einsatz vor, der innen Übersetzungshilfe für (2012 – 2013) 2007 mit dem Einsatz externer Sprachförderkräfte an 3 anschließend durch regelmäßige Fortbildungen, wichtige Informationen • Stabsstelle (Kinder-Assistenten) Heilbronner Grundschulen. Diese Kooperation fand bis Hospitationen und Coaching begleitet wird. Integration Ende des Schuljahres 2010/2011 statt. Zu dieser Zeit An Schulen, die das Angebot über mehrere Jahre konti- Zielgruppe Kinder 11 - 18 Jahre (incl. Jugendintegrationskurse) nahmen 8 Grundschulen mit 112 Sprachfördergruppen, nuierlich nutzen, ist eine Verbesserung der schulischen unterstützt von 29 Sprachförderkräften an dem Pro- Diakonie – • Förderung der • Nachhilfe vor allem in • Bildungs- und • Weitere Leistungen in allen Unterrichtsfächern zu beobachten. Sprachkompetenz Deutsch Teilhabepaket Fortführung geplant gramm teil. Bis zum Ende des Schuljahrs 2012/2013 Mehrgeneratio- nenhaus (MGH) • Paten wuchsen die Zahlen im Stadt- und Landkreis Heilbronn Das Angebot der Gruppen pro Schule ist nicht begrenzt, • Eltern auf 20 Grundschulen*, 226 Sprachfördergruppen und sondern richtet sich nach dem Bedarf. Inzwischen 115 Team-Teaching-Klassen sowie 125 Sprachförder- nehmen auch einzelne Förderschulen an dem Programm Internationaler • Sprachförderung bis • Jugendintegrationskurse • Teilnehmer- • Kurse starten kräfte an. teil. Bei Interesse können Schulen auch die Möglichkeit Bund e.V. (IB), zum B1 Niveau für Personen von beiträge mehrmals im Jahr des Team-Teaching nutzen, bei dem die Sprachförder- Bildungszentrum 18 – 27 Jahren • Förderung *Teilnehmende Grundschulen in Heilbronn: kräfte in den regulären Unterricht einbezogen werden Heilbronn • Ab 16 Jahren Sonder- durch das genehmigung möglich Bundesamt für Albrecht-Dürer-Schule, GS Alt-Böckingen, Advent-Schule, (aim-akademie.org/main/unsere-programme/fruehe- Migration und Flüchtlinge Dammgrundschule, Elly-Heuss-Knapp-GS, GS Frankenbach, bildung/sprachfoerderung-an-grundschulen.html).

Fritz-Ulrich-Schule, Gerhard-Hauptmann-Schule, Zum Teil initiierten die Schulen weitere Angebote über Grünewaldschule, GS Horkheim, GS Klingenberg, Projekte und andere Träger, zum Teil wurden sprachför- Fazit und Ausblick:

Ludwig-Pfau-Schule, Neckartalschule, Pestalozzischule, dernde Maßnahmen auch über den Präventionsfonds des Amts für Familie, Jugend und Senioren abgerechnet. Rosenauschule, Silcherschule, Staufenbergschule, Kleinere Maßnahmen erfordern jedoch immer auch Insbesondere im Grundschulbereich ist ein Sprach- Angebote entlasten hier, es fehlen aber insbeson- Uhlandschule, Wartbergschule, Wilhelm-Hauff-Schule, einen hohen Koordinierungsaufwand. förderangebot durch die Vorbereitungsklassen (Land dere noch ergänzende Sprachförderangebote für Kath. Bildungszentrum St. Kilian (ab Schuljahr 2013/2014) Baden-Württemberg) vorhanden. Die Bedarfserhe- Kinder der Klassen 5 – 9. Diese sollten möglichst In der nachfolgenden Tabelle sind beispielhaft einzelne bung zur Einrichtung der Vorbereitungsklassen ist ebenfalls flächendeckend angeboten werden. Maßnahmen aufgeführt. jedoch nicht flexibel genug, um auf laufende Die Stabsstelle Integration entwickelt derzeit mit Zuwanderung reagieren zu können. Neue Vorberei- dem staatlichen Schulamt und verschiedenen tungsklassen in der Schuljahresmitte sind z. B. nicht Trägern ein Konzept von bedarfsdeckenden Maß- möglich. Betroffene Schüler/innen können nicht nahmen. Hierzu ist eine Förderung dringend zeitnah Deutschkenntnisse erwerben, was entsprech- erforderlich. ende Folgen bei der schulischen Entwicklung nach sich zieht. Vorhandene private und öffentliche

40 41 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.1.3: Handlungsfelder der Integration: Sprache: Integrationskurse nach dem Zuwanderungsgesetz und weitere Angebote für Erwachsene C.1.3: Handlungsfelder der Integration: Sprache: Integrationskurse nach dem Zuwanderungsgesetz und weitere Angebote für Erwachsene

Sprache

C.1 1.3 Integrationskurse nach dem Zuwanderungsgesetz Gemeinsamer Europäischer und weitere Angebote für Erwachsene Referenzrahmen für Sprachen (GER) Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen Ziel ist, die verschiedenen europäischen Sprach- befasst sich mit der Beurteilung von Fortschritten zertifikate untereinander vergleichbar zu machen in den Lernerfolgen bezüglich einer Fremdsprache. und einen Maßstab für Spracherwerb zu schaffen.

Grundsätzliches

Erst mit dem zum 01.01.2005 in Kraft getretenen Der Allgemeine Integrationskurs umfasst 660 Unter- C2 – Annähernd muttersprachliche Kenntnisse Zuwanderungsgesetz wurde ein zentrales Element der richtsstunden. Er besteht aktuell aus einem Sprachkurs Kann praktisch alles, was er/sie liest oder hört, mühelos verstehen. Kann Informationen aus Integrationspolitik in Deutschland geschaffen: mit 600 Unterrichtsstunden zu Themen des alltägli- verschiedenen schriftlichen und mündlichen Quellen zusammenfassen und dabei Begrün- Das Angebot von Integrationskursen. Dabei ist für viele chen Lebens sowie einem Orientierungskurs von 60 dungen und Erklärungen in einer zusammenhängenden Darstellung wiedergeben. Kann sich spontan, sehr flüssig und genau ausdrücken und auch bei komplexeren Sachverhalten feinere Neuzuwanderer/innen ein Rechtsanspruch zum Besuch Stunden zur Vermittlung von Wissen zur Rechtsordnung, Bedeutungsnuancen deutlich machen. eines Integrationskurses gegeben. Gleichzeitig können Geschichte und Kultur in Deutschland. Insgesamt sind Ausländer/innen auch bei ungenügenden Sprachkennt- 6 Module vorgesehen, um individueller auf Vorkennt- C1 – Fachkundige Sprachkenntnisse nissen zur Teilnahme verpflichtet werden. Auch Zuwan- nisse und Lerntempo der Teilnehmer/innen eingehen zu Kann ein breites Spektrum anspruchsvoller, längerer Texte verstehen und auch implizi- te Bedeutungen erfassen. Kann sich spontan und fließend ausdrücken, ohne öfter deutlich Kompetente derer/innen, die bereits seit vielen Jahren in Deutsch- können. Sprachverwendung erkennbar nach Worten suchen zu müssen. Kann die Sprache im gesellschaftlichen land leben, können eine Zulassung zum Kursbesuch und beruflichen Leben oder in Ausbildung und Studium wirksam und flexibel gebrau- Neben dem allgemeinen Integrationskurs werden auch chen. Kann sich klar, strukturiert und ausführlich zu komplexen Sachverhalten äußern und

erhalten. C spezielle Integrationskurse für Frauen, Eltern und dabei verschiedene Mittel zur Textverknüpfung angemessen verwenden. Zuständig für die Antragsbearbeitung ist das Bundes- Jugendliche sowie Zuwanderer/innen angeboten, die amt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mit Sitz in noch nicht ausreichend lesen und schreiben können B2 – Selbständige Sprachverwendung Nürnberg. Eine Regionalkoordinatorin des BAMF (www.bamf.de). Kann die Hauptinhalte komplexer Texte zu konkreten und abstrakten Themen verstehen; ver- informiert und berät alle öffentlichen Stellen, Migra- steht im eigenen Spezialgebiet auch Fachdiskussionen. Kann sich so spontan und fließend ver- Ziel ist der Erwerb „ausreichender Sprachkenntnisse“. tionsberatungsstellen und Integrationskursträger im ständigen, dass ein normales Gespräch mit Muttersprachlern ohne größere Anstrengung auf beiden Seiten gut möglich ist. Kann sich zu einem breiten Themenspektrum klar und detailliert Hinblick auf die Durchführung der Integrationskurse. ausdrücken, einen Standpunkt zu einer aktuellen Frage erläutern und die Vor- und Nachteile verschiedener Möglichkeiten angeben.

B1 – Fortgeschrittene Sprachverwendung Kann die Hauptpunkte verstehen, wenn klare Standardsprache verwendet wird und wenn es um vertraute Dinge aus Arbeit, Schule, Freizeit usw. geht. Kann die meisten Situationen be- Selbständige Sprachverwendung wältigen, denen man auf Reisen im Sprachgebiet begegnet. Kann sich einfach und zusam- menhängend über vertraute Themen und persönliche Interessengebiete äußern. Kann über Er- fahrungen und Ereignisse berichten, Träume, Hoffnungen und Ziele beschreiben und zu Plänen Verständnis B und Ansichten kurze Begründungen oder Erklärungen geben. Orientierung Kontakt A2 – Grundlegende Kenntnisse Kann Sätze und häufig gebrauchte Ausdrücke verstehen, die mit Bereichen von ganz unmittel- barer Bedeutung zusammenhängen (z. B. Informationen zur Person und zur Familie, Einkaufen, Arbeit, nähere Umgebung). Kann sich in einfachen, routinemäßigen Situationen verständigen, in denen es um einen einfachen und direkten Austausch von Informationen über vertraute und „SPRACHE“ geläufige Dinge geht. Kann mit einfachen Mitteln die eigene Herkunft und Ausbildung, die direkte Umgebung und Dinge im Zusammenhang mit unmittelbaren Bedürfnissen beschreiben.

A1 – Anfänger Beruf Kann vertraute, alltägliche Ausdrücke und ganz einfache Sätze verstehen und verwenden, die auf die Befriedigung konkreter Bedürfnisse zielen. Kann sich und andere vorstellen und anderen Integration Elementare Sprachverwendung Leuten Fragen zu ihrer Person stellen – z. B. wo sie wohnen, was für Leute sie kennen oder was für Dinge sie haben – und kann auf Fragen dieser Art Antwort geben. Kann sich auf einfache Art verständigen, wenn die Gesprächspartner/innen langsam und deutlich sprechen und bereit Chance A sind zu helfen. Ku ltur

42 43 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.1.3: Handlungsfelder der Integration: Sprache: Integrationskurse nach dem Zuwanderungsgesetz und weitere Angebote für Erwachsene C.1.3: Handlungsfelder der Integration: Sprache: Integrationskurse nach dem Zuwanderungsgesetz und weitere Angebote für Erwachsene

C.1 Teilnahme Die erfolgreiche Teilnahme am Integrationskurs wird Derzeit sind in Heilbronn zur Durchführung von Integra- gration beteiligt sich die Integrationsbeauftragte an Insgesamt 159 Personen wurden im Jahr 2013 mit einer Prüfung zum „Zertifikat Deutsch“ und einem tionskursen folgende 7 Sprachkursträger zugelassen: diesem Netzwerk. Inhaltlich geht es um die Abstimmung durch die Ausländerbehörde der Stadt Heilbronn Test zum Orientierungskurs nachgewiesen. der Integrationskursangebote, den aktuellen Informa- zur Teilnahme an einem Integrationskurs verpflich- Arbeitskreis für Aus- und Weiterbildung (AAW) tionsaustausch mit dem Bundesamt für Migration und tet. 276 Personen erhielten eine Zulassung auf Teilnehmen können … Bildungspark Heilbronn-Franken gGmbH Flüchtlinge (BAMF) sowie um gemeinsame Abstimmung Antrag. Die Überprüfung der Teilnahme der Alle, die nach dem 01.01.2005 nach Deutschland Internationaler Bund (IB) Bildungszentrum Heilbronn z. B. im Hinblick auf die Öffentlichkeitsarbeit. 2010 Verpflichteten erfolgt zumeist im Zuge des gekommen sind und eine Aufenthaltserlaubnis besitzen. Sprachinstitut Heilbronn (SIH) wurde ein gemeinsamer Flyer erstellt, der das Verfahren Verfahrens zur Verlängerung des Aufenthaltsti- im Hinblick auf die Integrationskursteilnahme einfach tels. 2009 war erstmals die Zahl der Zulassungen Alle, die bereits länger in Deutschland leben. Unterrichtsstudio Sinsheim (USS) GmbH Hierfür müssen sie einen Antrag bei der Informations- und transparent darstellt. Dieser wurde in mehrere höher als die der Verpflichtungen. Seither setzt Verein für Deutschsprachvermittlung e.V. (VDV) stelle für Integrationskurse stellen. Sprachen übersetzt und enthält Informationen zu den sich dieser Trend fort. Im Bundesgebiet nahmen Volkshochschule Heilbronn e.V. (VHS) Trägern und zur Anlaufstelle. 2013 ca. 25 % Personen mehr neu an einem Inte- Spätaussiedler Der Bildungspark Heilbronn-Franken gGmbH bietet grationskurs teil als im Vergleichszeitraum 2012. Deutsche Staatsangehörige mit Migrations- Kinderbetreuung während der Integrationskurse an, der hintergrund, die noch nicht genügend Deutschkennt- Internationale Bund ist Anbieter von Jugendintegrations- Abb. 15: Zahlen Integrationskursteilnehmer von 2007 bis 2013: nisse haben. kursen. Die Ausrichtung einzelner Träger auf spezielle Zahlen Heilbronn Fehlen von der Ausländerbehörde oder von der Agentur Integrationskursangebote ist wichtig im Hinblick darauf, für Arbeit verpflichtete Teilnehmer/innen unentschul- dass genügend Teilnehmer/innen für einen Kurs gewon- Anzahl 400 digt, können die zuständigen Träger der Grundsicherung nen werden müssen. Eine Konzentration ermöglicht die für Arbeitssuchende Kürzungen von Leistungen für die schnellere Organisation und Durchführung eines speziel- Zeit der Nichtteilnahme um bis zu 10 % vornehmen. len Kurses. Die Volkshochschule ist der größte Anbieter 300 Verpflichtungen Ist-Situation in Heilbronn von Integrationskursen. 2013 wurde dort bereits der 100. Kurs beendet. Über 1.500 Teilnehmer/innen haben Im Jahr 2013 zogen 4.534 Personen mit ausländischer damit seit Beginn des Angebots bei der Volkshochschule Staatsangehörigkeit nach Heilbronn. 3.444 Personen einen Integrationskurs absolviert. 200 Zulassungen ausländischer Herkunft zogen wieder weg, so dass sich ein Saldo von 1.090 Personen ergab. Der Bedarf an In Heilbronn besteht mittlerweile seit mehreren Jahren eine gute Vernetzung der vorhandenen Integrationskurs- Sprachfördermaßnahmen – vor allem im Erwachsenen- 100 bereich wird daher deutlich. träger mit der Regionalkoordination, den Migrations- beratungsstellen und der Anlaufstelle für Integrations- Quelle: Bürgeramt, kurse bei der Ausländerbehörde der Stadt Heilbronn Stadt Heilbronn (s. auch B.2.3). Seit Einrichtung der Stabsstelle Inte- Jahr: 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Abb. 14: Zeitreihe 2008 bis 2013: Zu- und Wegzüge nach/aus Heilbronn insgesamt von Nichtdeutschen Neue Integrationskursteilnehmer/innen in der Bundesrepublik Deutschland 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Anzahl

ZU 4.000 80.000 WEG

3.000 60.000 2.000

2.443 2.195 3.576 2.477 1.000 40.000 2.606 2.185 2.693 2.184 3.951 2.879 4.534 3.444

0 Quelle: Bundesamt 20.000 für Migration und Flüchtlinge

Quelle: Kommunales Melderegister Jahr: 2007 2008 2009 2010 2011 2012 01.01.2013 – 30.09.2013 44 45 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.1.3: Handlungsfelder der Integration: Sprache: Integrationskurse nach dem Zuwanderungsgesetz und weitere Angebote für Erwachsene C.1.3: Handlungsfelder der Integration: Sprache: Integrationskurse nach dem Zuwanderungsgesetz und weitere Angebote für Erwachsene

2009: 37 Staatsangehörigkeiten C.1 afghanisch: 1, albanisch: 1, algerisch: 1, amerikanisch: 3, bosn.-herzegow.: 7, chinesisch: 2, eritreisch: 1, indisch:4, irakisch:13, jordanisch: 1, jugoslawisch: 1, kamerunisch: 1, kasachisch: 1, kenianisch: 1, kongolesisch: 1, kosovarisch: 21, Vergleicht man das Verhältnis zwischen den Zulassungen • Information über Teilnahmemöglichkeiten an kroatisch: 3, marokkanisch: 1, mazedonisch: 4, mexikanisch: 1, nepalesisch: 1, nicaraguanisch: 1, nigerianisch: 2, und den Verpflichtungen ergeben sich in Heilbronn Integrationskursen und Begleitung potentieller völlig unterschiedliche Werte und Entwicklungen zu Teilnehmer/innen zur Anlaufstelle durch Eltern- polnisch: 1, rumänisch: 1, russisch: 15, serbisch: 1, serb.-monteneg.: 2, serbisch/kosovarisch: 12, sri-lankisch: 5, denen des Bundes. Während z. B. 2007 in Heilbronn Multiplikatoren und Kulturelle Mittler/innen südafrikanisch: 2, syrisch: 2, thailändisch: 3, türkisch: 32, ungeklärt: 1, venezulanisch: 1, vietnamesisch: 1 wesentlich mehr Verpflichtungen als Zulassungen ausge- • Vernetzung niederschwelliger Sprachkursange- insgesamt: 152 Teilnehmer/innen sprochen wurden, lag im Bundesgebiet im gleichen bote; die Anbieter informieren ebenfalls über Zeitraum die Zahl der Zulassungen um 21,2 % höher als Integrationskursangebote und besuchen zum Teil die der Verpflichtungen. 2013 lag in Heilbronn dieser mit den Gruppen die Integrationskursträger Anteil der freiwilligen und zugelassenen Anträge bereits 2010: 39 Staatsangehörigkeiten um 73,6 % höher. Mitte 2010 führte das BAMF ohne größere Ankündi- ägyptisch: 3, albanisch: 2, algerisch: 2, bosn.-herzegow.: 1, chilenisch: 1, chinesisch: 4, dominikanisch: 1, eritreisch: 1, gung eine Warteliste für Zulassungen ein, was einem Stopp der freiwilligen Integrationsbemühungen gleich- indisch:3, irakisch:14, iranisch: 4, israelisch: 3, kamerunisch: 1, kanadisch: 1, kenianisch: 1, kosovarisch: 18, kroatisch: 5, Für diese Entwicklung sieht die Stabsstelle Integration kam. In Heilbronn schlug sich diese Entwicklung weniger libanesich: 3, marokkanisch: 1, mazedonisch: 1, mexikanisch: 1, montenegrinisch: 2, nigerianisch: 1, pakistanisch: 6, mehrere Erklärungsansätze: gravierend nieder als auf Bundesebene. peruanisch: 1, phillippinisch: 2, polnisch: 1, rumänisch: 1, russisch: 7, serbisch: 4, serbisch/kosovarisch: 8, sri-lankisch: 7, Verbesserung der Werbung für die Teilnahme an Der Anteil der Zulassungen in Heilbronn wäre ohne den syrisch: 2, thailändisch: 3, tunesisch: 1 türkisch: 40, ukrainisch: 8, venezulanisch: 1, vietnamesisch: 2 Integrationskursen, vor allem: Stopp jedoch wesentlich höher gewesen. Im Rahmen der • Erstellung eines gemeinsamen Flyers mit über- Haushaltsberatungen im Bund waren dem BAMF nicht insgesamt: 168 Teilnehmer/innen sichtlichen und vereinfachten Informationen zum ausreichend Mittel für das Integrationskurssystem zur Verfahren der Beantragung Verfügung gestellt worden. Aufgrund der massiven 2011: 39 Staatsangehörigkeiten Proteste von Kommunen, Integrationskursträgern und • Übersetzung des Flyers in diverse Sprachen algerisch: 3, amerikanisch: 2, bosn.-herzegow.: 2, brasilianisch: 5, chinesisch: 4, dominikanisch: 1, eritreisch: 1, ghanaisch: 1, Wohlfahrtsverbänden wurde die Warteliste zu Beginn indisch: 1, indonesisch: 1, irakisch: 9, iranisch: 1, israelisch: 1, jordanisch: 1, kasachisch: 1, koreanisch: 1, kosovarisch: 10, • Aufsuchende Arbeit der Integrationsbeauftragten 2011 wieder zurückgenommen. Weitere Sparmaßnah- und zum Teil auch der Anlaufstelle für Integra- men, wie z. B. die Einschränkungen bei der Fahrtkosten- kroatisch: 3, libanesisch: 1, marokkanisch: 2, mazedonisch: 1, montenegrinisch: 1, nigerianisch: 3, pakistanisch: 2, tionskurse in Migrantenorganisationen; Organi- erstattung und Kinderbetreuung, bei Wiederholungs- phillippinisch: 1, polnisch: 1, rumänisch: 1, russisch: 10, serbisch: 3, serbisch/kosovarisch: 11, sri-lankisch: 1, thailändisch: 4,

sation mehrerer niederschwelliger Informations- möglichkeiten sowie bei Alphabetisierungs- und togoisch: 1, tunesisch: 3, türkisch: 40, ugandisch: 1, ukrainisch: 3, vietnamesisch: 1, weißrussisch (belarussisch): 3 treffen und –messen in Moscheen und Vereinen Teilzeitkursen blieben jedoch weiterhin bestehen. (Ziel: Information über Sprachkurse etc.) insgesamt: 142 Teilnehmer/innen

2012: 38 Staatsangehörigkeiten afghanisch: 1, ägyptisch: 3, amerikanisch: 1, bosn.-herzegow.: 3, brasilianisch: 1, chinesisch: 3, dominikanisch: 1,

gambisch: 2, ghanaisch: 2, indisch: 5, indonesisch: 1, irakisch: 12, iranisch: 1, ivorisch: 1, kamerunisch: 3, kongoleisch: 1,

kosovarisch: 33, libanesisch: 1, marokkanisch: 1, mazedonisch: 2, moldauisch: 1, pakistanisch: 3, peruanisch: 2, Abb. 16: Übersicht der verpflichteten Integrationskurs-Teilnehmer/innen von 2008 - 2013 phillippinisch: 2, polnisch: 1, russisch: 8, sri-lankisch: 5, syrisch: 2, thailändisch: 4, tunesisch: 2, türkisch: 30, ukrainisch: 5, vietnamesisch: 2, weißrussisch (belarussisch): 1

2008: 44 Staatsangehörigkeiten insgesamt: 146 Teilnehmer/innen algerisch: 2, angolanisch: 1, aserbaidschanisch: 1, australisch: 2, bosn.-herzegow.: 9, brasilianisch: 1, bulgarisch: 1, chinesisch: 4, dominikanisch: 1, ehem. Jugosl.: 4, indisch:2 , irakisch:8, iranisch: 1, jordanisch: 2, kamerunisch: 2, 2013: 38 Staatsangehörigkeiten kasachisch: 3, kongolesisch: 1, kosovarisch: 18, kroatisch: 5, kubanisch: 1, litauisch: 1, mazedonisch: 1, mexikanisch: 2, afghanisch: 1, ägyptisch: 3, albanisch: 1, amerikanisch: 2, bosn.-herzegow.: 1, brasilianisch: 1, chinesisch: 4, gambisch: 3,

nigerianisch: 1, pakistanisch: 6, paraguayisch: 1, philippinisch: 2, polnisch: 5, rumänisch: 3, russisch: 9, senegalesisch: 1, georgisch: 1, indisch: 3, irakisch: 5, iranisch: 3, israelisch: 1, japanisch: 1, kasachisch: 1, kirgisch: 1, kongoleisch: 1, koreanisch: 1,

serb.-monteneg.: 11, serbisch oder kosovarisch: 2, serbisch und kosovarisch: 2, serbisch: 16, somalisch: 1, sri-lankisch: 3, kosovarisch: 41, kroatisch: 1, malaysisch: 1, marokkanisch: 2, mazedonisch: 6, mexikanisch: 2, moldawisch: 1, nepalesisch: 1,

syrisch: 4, thailändisch: 4, tunesisch: 1, türkisch: 48, ukrainisch: 4, ungarisch: 1, weißrussisch: 1 neuseeländisch: 1, nigerianisch: 3, pakistanisch: 9, peruanisch: 2, philippinisch: 2, russisch: 9, serbisch: 9, syrisch: 3,

insgesamt: 199 Teilnehmer/innen thailändisch: 2, tunesisch: 2, türkisch: 27, vietnamesisch: 1 insgesamt: 159 Teilnehmer/innen

Quelle: Bürgeramt, Stadt Heilbronn 46 47 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.1.3: Handlungsfelder der Integration: Sprache: Integrationskurse nach dem Zuwanderungsgesetz und weitere Angebote für Erwachsene C.1.3: Handlungsfelder der Integration: Sprache: Integrationskurse nach dem Zuwanderungsgesetz und weitere Angebote für Erwachsene

Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere C.1 Organisation partner Maßnahmen durch Planungen Abb. 17: Verpflichtete Integrationskursteilnehmer/innen Zielgruppe Erwachsene – niederschwellige Deutschkurse und ähnliche Angebote in Prozent 2008 – 2013

Caritas • Eigene Fach- • Erlernen der deutschen • Motivation • Eigenmittel • Die Maßnahme hat dienste Sprache Erwachsener für das sich sehr bewährt weibliche Teilnehmerinnen männliche Teilnehmer Erlernen der deut- und soll fortgesetzt schen Sprache durch werden Einzelberatungen 2008 2010 2012 Diakonie – • Mütter in die Lage • Niederschwellige • Projektmittel aus • Auch im nächsten versetzen, damit sie ihre Deutschkurse MGH Jahr geplant Mehrgeneratio- Kinder bei den Hausauf- nenhaus (MGH) • Teilweise gaben unterstützen Landesmittel können 28,1% 22,6 % 36,3 % „STÄRKE“ 2009 2011 2013 Haus der Familie • Förderung der Sprach- • „Wir trinken Tee und • STÄRKE II • Fortführung 71,9 % 77,4 % 63,7 % kompetenz sprechen Deutsch“ - der Kurse (HdF) • Mittel des Themen aus dem Integrationsminis- Erziehungsalltag teriums Baden- werden auf Deutsch 29,6 % 40,1 % 52,8 % Württemberg besprochen • Fr. und Mo. 2 70,4 % 59,9 % 47,2 % unterschiedliche Gruppen mit unterschiedlichen Teilnehmern

IN VIA Jugend- • Jugendmigrations- • Schulische, berufliche und • Sprachcafé • Heilbronner dienst der soziale Integration fördern (Sprachtraining, Stimme Quelle: Bürgeramt, Stadt Heilbronn migrationsdienst Diakonie • Chancengleichheit und Vernetzung, • Bundesministerium Teilhabe junger Austausch von für Familie, Migranten/innen in Erfahrungen etc.) Senioren, Frauen Die Quote der teilgenommenen verpflichteten Frauen zwischen den Zahlen der Verpflichteten und Zugelassen- allen Bereichen und Jugend und Männer schwankt im Jahresvergleich. Mit 77,4 % en der Ausländerbehörde und den Zahlen der Integra- • Kirchl. Eigenmittel war die Frauenquote 2010 am höchsten, 2013 unter- tionskursträger. schritt sie im Jahresvergleich erstmals die 50 %-Marke. Kultur- und • Vermittlung von • Lesen und Schreiben • Ehrenamtliche Bedingt durch die Dauer der Integrationskurse entsteht Wohltätigkeits- Deutschkenntnissen für – es ist nie zu spät – Lehrkräfte Der Rückgang nach 2010 lässt sich durchaus mit der Anfänger Kurse für Frauen und in der Regel immer eine gute Bindung der Teilnehmer/ verein türkischer Einschränkung des BAMF erklären, das die Kosten- Frauen in u. um Seniorinnen innen zu den Kursdozenten. Diese müssen für ihre Auf- erstattung für die Kinderbetreuung gekürzt hat. Heilbronn e.V. gabe entsprechend vom BAMF zertifiziert sein. Die Do- Die Zahl der Verpflichteten, die bereits seit langem in zenten werden häufig auch auf Themen aus dem Alltag Stadtbibliothek • Anbieter von • Menschen mit einer • Bibliotheksführungen • Eigenmittel Heilbronn Integrations- und anderen Muttersprache für Integrations- und Deutschland sind, ist seit Jahren stark rückläufig. Im angesprochen, zu Behördenschreiben angefragt etc., so Deutschkursen lernen die Bibliothek und Deutschkurse Jahr 2013 gab es nur Verpflichtungen für Neuzuwan- dass sie zu wertvollen Wegweisern und Lotsen für die den aktuellen Bestand • Vorstellen des richtig kennen, der sie derer. Hingegen stieg die Quote der Freiwilligen. vielen Integrationskursteilnehmer/innen werden. umfangreichen und beim Deutschlernen aktuellen Bestands im Offizielle Ansprechpartner in sozialen Fragen sind die unterstützt Bereich „Deutsch als Die Teilnehmer/innen kamen in den letzten Jahren im Migrationsberatungsstellen (s. auch B.2.3), die in die Fremdsprache“ (große Durchschnitt aus über 38 Ländern. Die größten Gruppen Auswahl an Multi- Kurse gehen, sich vorstellen und ihre Hilfe anbieten. Media-Kursen, waren im Jahresvergleich Personen aus der Türkei, teilweise mit Erklär- gefolgt von Personen aus dem Kosovo und dem Irak. Quoten über erfolgreich abgeschlossene Integrations- ungen in der jewei- ligen Muttersprache) kurse liegen insgesamt für Heilbronn nicht vor. Diese Über einen schriftlichen und mündlichen Einstufungs- können nur auf die einzelnen Kursträger - bezogen auf Stadt Heilbronn • Aufbau und Vertiefung • Sprachencafé • Eigenmittel • Dauerhafte test, der in Heilbronn von der Anlaufstelle für Integrati- deren Kurse - ermittelt werden. Es ist dabei zu berück- Familienzentrum der Deutschkenntnisse zur – Kleine Gruppen Fortführung onskurse organisiert wird, erhalten die Teilnehmer/innen Olgakrippe Alltagsbewältigung wöchentlich sichtigen, dass an den verschiedenen Schulen auch die Information, welchen Sprachstand sie haben und auf Personen aus dem Landkreis teilnehmen können, so dass Stadt Heilbronn • VHS • Praxisorientierter • „Mama lernt Deutsch“ • Bürgerstiftung • Dauerhafte welchem Kursniveau sie einsteigen können. Seit 2008 Deutschkurs für Fortführung keine Daten – bezogen auf den Stadtkreis Heilbronn – Familienzentrum • (wöchentlich, 15 • Teilnehmergebühr wurden jährlich durchschnittlich 16 Einstufungstests Olgakrippe Migrantinnen darstellbar sind. Termine pro mit je ca. 15 Personen durchgeführt. Kurseinheit) Die Tabelle zeigt einen Teil der Vielfalt an Sprachförder- Nicht immer beginnen alle Verpflichteten und Zugelasse- angeboten für Erwachsene. nen gleich mit dem Integrationskurs. Da die Integra- tionskurse unterschiedlich starten, gibt es Abweichungen 48 49 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.1.3: Handlungsfelder der Integration: Sprache: Integrationskurse nach dem Zuwanderungsgesetz und weitere Angebote für Erwachsene C.1.3: Handlungsfelder der Integration: Sprache: Integrationskurse nach dem Zuwanderungsgesetz und weitere Angebote für Erwachsene

Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere C.1 Organisation partner Maßnahmen durch Planungen Organisation partner Maßnahmen durch Planungen

Stadt Heilbronn, • Becker-Franck- • Sicheres Sprechen der • Frauenfrühstück • JuFaZ Augärtle Volkshochschule • Bundesamt für • Erwerb von dt. Sprach- • Allgemeine • Bundesamt für • Weiterführung Kindergarten deutschen Sprache Migration und kenntnissen (B1 GER) Integrationskurse Migration und der Angebote Jugend- und • Bei einer Tasse Tee • Eigenmittel Heilbronn (VHS) Flüchtlinge sowie von Orientierungs- Flüchtlinge über die alltäglichen • Allgemeiner Familienzentrum • Elternbeiträge wissen über Geschichte, Probleme sprechen Integrationskurs • Teilnehmergebühr Augärtle Rechtsordnung und oder auch themen- (abends) gesellschaftliches Werte- bezogene Treffen system Deutschlands • Wiederholerkurs

Stadt Heilbronn, • Städt. Kinder- • Erweitern der deutschen • Sprachkurs für Eltern • Eigenmittel • Weiterführung des garten Kirchsteige Sprachkompetenz von mit Migrationshinter- Sprachkursangebots Zielgruppe Erwachsene – Sprachkurse auch auf Integrationskursen aufbauend Jugend- und • Projekt STÄRKE Familienzentrum und weitere Eltern für Gespräche mit grund und deren geplant Bürgerhaus Böckinger Kinder- Erzieher/innen und Kinder in Böckinger Bildungspark • Jobcenter • ESF-BAMF-Programm • Bleibeberechtigten • ESF-BAMF • Weiterführung tagesstätten, Lehrer/innen Kindertagesstätten Kurs der Angebote Böckingen Heilbronn- • Agentur für Arbeit • Förderung der • ARKUS und/oder Schulen wenn Finanzierung Franken gGmbH berufsbezogenen • Basiskurs (A1-A2 Niveau) gesichert Sputnik e.V. • Deutsch besser sprechen, • Projekt „Identität und • Bundesamt für • Je nach Teilnehmer- und Sprachkompetenz lesen und schreiben Integration PLUS“ Migration und zahl wird dieser Internationaler 2013 Flüchtlinge fortgesetzt bzw. die Bund (IB) weitere Finanzierung Bildungszentrum beantragt Heilbronn

Zielgruppe Erwachsene – Integrationskurse Bildungspark • Jobcenter • Erwerb der • A2-Niveau + Beruf • Jobcenter • Durchführung ab berufsbezogenen September 2013 Heilbronn- • Agentur für Arbeit • B1-Nivea + Beruf • Agentur für Arbeit Arbeitskreis für • Ausländerbehörde • Erwerb von dt. Sprach- • Allgemeiner • Bundesamt für • Weiterführung Franken gGmbH Deutschkenntnisse kenntnissen (B1 GER) lntegrationskurs Migration und der Angebote Aus- und • Jobcenter auf Niveau (C1 GER) • B2-Nivea + Beruf sowie von Orientierungs- Flüchtlinge Weiterbildung • Beschäftigtenkurse • Agentur für Arbeit wissen über Geschichte, • Teilnehmergebühr (AAW) Rechtsordnung und Deutsch für den Beruf gesellschaftliches Werte- (FbW) – Angebot für system Deutschlands Firmen

Bildungspark • Ausländerbehörde • Erwerb von dt. Sprach- • Kurse mit Alphabeti- • Bundesamt für • Weiterführung Hochschule • Befähigung von Personen, • Kurse „Deutsch als • Eigenmittel • Kontinuierliches deren Muttersprache Fremdsprache“ Angebot Heilbronn- kenntnissen (B1 GER) sierung Migration und der Angebote Heilbronn (HHN) • Jobcenter nicht Deutsch ist, zum Franken gGmbH sowie von Orientierungs- • 3 Elternintegrations- Flüchtlinge • Abschluss der Kurse Studium an einer mit einem Zertifikat, • Agentur für Arbeit wissen über Geschichte, kurse • Teilnehmergebühr Rechtsordnung und deutschen Hochschule das zum ordentlichen • 1 Allgemeiner gesellschaftliches Werte- Studium an einer lntegrationskurs system Deutschlands deutschen Hochschule berechtigt Sprachinstitut • Ausländerbehörde • Erwerb von dt. Sprach- • Integrationskurse • Bundesamt für • Weiterführung kenntnissen (B1 GER) (auch abends) Migration und der Angebote Heilbronn (SIH) • Jobcenter Volkshochschule • Goetheinstitut • Erwerb von • Kurse „Deutsch als • Teilnehmerbeiträge • Weiterführung des sowie von Orientierungs- • mehrere allgemeine Flüchtlinge Heilbronn (VHS) fundierten deutschen Fremdsprache“ Kursprogramms • Agentur für Arbeit wissen über Geschichte, lntegrationskurse • Teilnehmergebühr Sprachkenntnissen • Differenziertes • Ausbau der Angebote Rechtsordnung und (auch für Kursangebot in allen „Deutsch für gesellschaftliches Werte- Schichtarbeiter) Niveaustufen von A1 den Beruf“ system Deutschlands bis C1; Möglichkeit, mit einem Unterrichtsstudio • Ausländerbehörde • Erwerb von dt. Sprach- • Alphabetisierungs- • Bundesamt für • Weiterführung Goethe-Zertifikat kenntnissen (B1 GER) kurs Migration und der Angebote Sinsheim (USS) • Jobcenter abzuschließen sowie von Orientierungs- • 1 Allgemeiner Flüchtlinge • Agentur für Arbeit wissen über Geschichte, lntegrationskurs • Teilnehmergebühr Rechtsordnung und Volkshochschule • Kultusministerium • Sprachliche Weiterquali- • Modellprojekt „BLP - • Projektförderung • Nach Abschluss der gesellschaftliches Werte- Heilbronn (VHS) Baden-Württem- fizierung bis (B2 GER) SprachBrücken“ Innovationsfond Konzeptionsphase system Deutschlands berg mittels Blended Learning • Zielgruppe: des Landes Baden- Erprobung im (Mischung aus Präsenz- Absolventen von Württemberg Rahmen eines und Onlinelernphasen) Pilotkurses Verein für • Ausländerbehörde • Erwerb von dt. • 1 Elternintegrations- • Bundesamt für • Weiterführung Integrationskursen Sprachkenntnissen kurs Migration und der Angebote Deutschsprach- • Jobcenter vermittlung e.V. (B1 GER) sowie von • 1 Allgemeiner Flüchtlinge (VDV) • Agentur für Arbeit Orientierungswissen lntegrationskurs • Teilnehmergebühr über Geschichte, Rechts- (abends) ordnung und gesellschaft- liches Wertesystem • 3 Allgemeine Deutschlands Integrationskurse

50 51 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.1.4: Handlungsfelder der Integration: Sprache: Berufsbezogene Sprachförderung C.1.4: Handlungsfelder der Integration: Sprache: Berufsbezogene Sprachförderung

Sprache C.1 1.4 Berufsbezogene Sprachförderung

Pflegekräfte durch Teilzeitausbildung Berufsbezogene Sprachkurse in Unternehmen mit zusätzlicher Sprachförderung

Wie oben aufgeführt, bieten die Integrationskurse eine 2012 gab es eine Erweiterung des o. g. Programms: Nun Seit Februar 2014 können sich Frauen und Männer mit Ziel ist, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte den gute Grundlage zum Erwerb der deutschen Sprache. Mit erhielten auch Beschäftigte mit Zuwanderungsge- Zuwanderungsgeschichte in Teilzeit für den Beruf des Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern und gleichzei- dem Abschluss B1 reichen diese Kenntnisse aber in der schichte in Unternehmen die Möglichkeit, ihre Deutsch- Altenpflegehelfers ausbilden lassen. Parallel hierzu tig dem drohenden Fachkräftemangel in der Pflege zu Regel nicht aus, um in einem Beruf adäquat arbeiten zu kenntnisse für den Beruf zu verbessern. Ziel war es, den erhalten diese gezielt eine Sprachförderung in Bezug begegnen. Das Konzept ist in Zusammenarbeit mit der können. Eine aufbauende berufsspezifische Sprachför- Erhalt des Arbeitsplatzes in dem Unternehmen durch auf berufsbezogene Fachausdrücke. Agentur für Arbeit, dem Pflegenetz Heilbronn e. V., der derung ist daher notwendig. verbesserte, berufs- und arbeitsplatzbezogene Sprach- Volkshochschule und der Berufsschule für Altenpflege Möglich wird dies durch das erste von insgesamt 4 kenntnisse gemäß den betrieblichen Anforderungen und Altenpflegehilfe des Unterrichtsstudio Sinsheim 2009 starteten daher bundesweit die ersten Kurse zur Teilprojekten, die die städtische Stabsstelle Integration zu sichern. (USS) GmbH entstanden. berufsbezogenen Sprachförderung auf der Grundlage mit dem bundesweiten Netzwerk „Integration durch des Konzepts des Bundesamt für Migration und Das Angebot orientierte sich stark an den Bedürfnis- Bildung (IQ)“ vereinbart hat und die seit Januar 2013 Die vorbereitende Deutschförderung startete Oktober Flüchtlinge (BAMF). Finanziert wurden die Sprachkurse sen des jeweiligen Unternehmens (Unterrichtszeiten, aus Bundesmitteln gefördert werden. Alle vier Heilbron- 2013, die berufliche Qualifizierung begann im Februar aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) für die Schichtbetrieb, Freistellungsmöglichkeiten, Inhouse- ner Teilprojekte firmieren unter dem Titel 2014. Informationen unter Förderperiode 2007 – 2013; eine Fortsetzung war Schulung oder Kursort in den Räumen des Bildungs- „IQ Heilbronn - vernetzt und aktiv“. [email protected]. geplant. In Heilbronn erhielt die Bietergemein- parks etc.). Auch die Laufzeit (bis 730 Unterrichtsstun- schaft aus dem Bildungspark Heilbronn-Franken gGmbH den) und der Start des Kurses waren flexibel. und dem Internationalen Bund (IB) Bildungszentrum Die Gruppen wurden unter der Berücksichtigung des Heilbronn den Zuschlag für das Gebiet Nord-Württem- Fazit und Empfehlungen: Sprachstands und der Arbeitszeiten zusammengestellt. berg, berufsbezogene Sprachförderkurse anzubieten. Das Angebot besteht aus einem berufsbezogenen Im April 2014 wurde ohne vorherige Ankündigung die Sprachunterricht und einer Qualifizierung in drei Teilen: Das Angebot an Integrationskursen ist in Teilprojekt aus dem Projekt „IQ Heilbronn – Förderung neuer Kurse durch den Bund wegen fehlender theoretischer Unterricht, Praktikum und Betriebsbesich- Heilbronn umfassend und vielfältig. Hilfreich vernetzt und aktiv“ an. Im Rahmen des aus Finanzierung eingestellt. Dies bringt zahlreiche angemel- tigungen. Dabei reicht die Bandbreite von Bewerbungs- wären noch flexiblere Kursangebote (aufbau- Bundesmitteln geförderten Projekts soll bis dete Teilnehmer/innen mangels alternativer Angebote training bis hin zu EDV-Kursen. ende Kurse mit Schwerpunkt schriftlicher oder Ende 2014 ein entsprechender Überblick (u. a. um ihre Sprachförderung. Viele Beschäftigte und mündlicher Kommunikation, damit die erlern- auch in Form eines Flyers) geschaffen werden. Teilnahme Honorarkräfte der Kursträger sind von den Kürzungen ten Deutschkenntnisse nicht verloren gehen Dieser soll über die Homepage der Stadt betroffen. Dieses Vorgehen erschwert enorm die An den Deutschkursen für den Beruf konnte etc.) und der Ausbau von Teilzeitangeboten. Heilbronn und auch über die Datenbank der Integrationsbemühungen vor Ort sowie die Planungen teilnehmen, wer … Über die Angebote und die Rahmenbedingung- Lernenden Region Heilbronn-Franken e.V. der Träger, der Unternehmen und der Integrationsakteure. noch zu geringe Sprachkenntnisse in Deutsch en entscheidet das Bundesamt für Migration (www.lernende-region-hf.de) abrufbar sein. und Flüchtlinge. Für die Integrationskursträger hatte und zu wenig Qualifikation besaß, Für die Integrationsarbeit - insbesondere im ist der von dort geforderte, bürokratische um einen Arbeitsplatz zu finden Handlungsfeld Sprache - sind die Aspekte Abwicklungsaufwand häufig sehr hoch. einen Migrationshintergrund hat „Verlässlichkeit und Transparenz von Angebo- einen gesicherten Aufenthaltsstatus hat Die Struktur im Bereich der Integrationskurse ten“ sehr wichtig. Kurzfristige Angebotsände- ist mittlerweile in Heilbronn gut abgestimmt rungen in großem Ausmaß bzw. der Wegfall arbeitssuchend gemeldet ist, d.h. Leistungs- und und transparent. Es besteht jedoch der Bedarf von Förderungen ohne vorherige Ankündigung Nichtleistungsempfängern steht die Teilnahme am an einem Überblick, welche Anbieter darüber auf Bundesebene erschweren die Integrations- ESF-BAMF-Programm offen hinaus niederschwellige und flexible Sprach- bemühungen von Migranten extrem. Die bereits einen Integrationskurs des Bundesamts angebote, begleitende Kommunikationshilfen Kürzungen sind jedoch der Gesellschaft häufig absolviert bzw. bereits ausreichende und welche aufbauende, berufsspezifische nicht bekannt. Deutschkenntnisse besitzt Sprachförderung anbieten. Hier setzt die die Schulpflicht erfüllt hat. Stabsstelle Integration mit einem weiteren

52 53 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.2: Handlungsfelder der Integration: Bildung C.2.1: Handlungsfelder der Integration: Bildung: Integrative Bildungsangebote für Kinder

Bildung C.2 Bildung 2.1 Integrative Bildungsangebote für Kinder

In Heilbronn wurde 2006 die Jugendhilfe- und die kriterien angewandt als bei der Auswertung der Wie in B.1 dargestellt, haben von den ca. 20.543 Plätzen. Dem gegenüber stehen 4.111 Kindergarten- Schulentwicklungsplanung zu einer kommunalen städtischen Einwohnermeldedatei. Die unterschiedlichen Kindern und Jugendlichen in Heilbronn im Alter von plätze. Die teilweise fehlenden Kindergartenplätze Bildungsplanung zusammengeführt. 2009 wurde sie – Kriterien erschweren häufig die Vergleichbarkeit, was 0 – unter 18 Jahren insgesamt ca. 66,6 % eine werden bzw. wurden im Zuge des Ausbaus der Klein- mit der Teilnahme am „Impulsprogramm Bildungsregio- sich auch auf die weitere Planung und Steuerung Zuwanderungsgeschichte (Stand 31.12.2013). kindbetreuung mit geplant bzw. mit realisiert, so dass nen“ des Landes Baden-Württemberg – zu einem auswirken kann. In der Altersgruppe der 6 – unter 10-Jährigen liegt im Kindergartenbereich lt. Aussagen des Amts für Kommunalen Bildungsmanagement weiterentwickelt. der Anteil bereits bei 68,6 %. Familie, Jugend und Senioren künftig dem Bedarf mit Wichtig zu erwähnen ist, dass z. B. die Anzahl der Wichtige Handlungsfelder wie die frühkindliche Bildung, 4.203 Plätzen entsprochen werden kann. Auch der Kinder anderer Nationalität sinkt, da diese seit einiger Viele dieser Kinder haben bereits die deutsche Staats- der Übergang Kindergarten-Schule, schulische Bildung Ausbau bedarfsgerechter Betreuungsplätze für Kinder Zeit (s. C.8 Optionsregelung) die doppelte Staatsange- angehörigkeit (s. auch C.8.2) und wachsen in einem und der Übergang Schule-Beruf können somit effizien- im Alter von 0 – 3 Jahren ist ein weiteres großes Ziel. hörigkeit besitzen und demnach als Deutsche gezählt mehrsprachigen Umfeld auf (s. C.1). ter durch die Vernetzung und fachliche Begleitung der Für Heilbronn ergibt sich bei einer Versorgungsquote werden. Bildungsakteure gesteuert und koordiniert werden. Ziel Für eine gute Integration - insbesondere von Kleinkin- von 38 % und einem Bestand von 3.352 Kleinkindern ist es, Chancengleichheit in allen Bildungsbereichen Im Integrationsbericht werden –­ ergänzend zu den dern mit Zuwanderungsgeschichte - sind eine umfas- zum 31.12.2012 ein Bedarf von rund 1.270 Plätzen. herzustellen und soziale Benachteiligungen zu überwin- Bildungsberichten – folgend Maßnahmen vorgestellt, sende frühkindliche Förderung sowie bedarfsgerechte Dem stehen (Stand 01.09.2013) 713 Kleinkindbetreu- den. Dieses Ziel umfasst damit auch den Bildungszu- die zusätzlich in den letzten Jahren entwickelt und Betreuungsangebote wichtig. ungsplätze, 150 Plätze in der Kindertagespflege und60 gang von Kindern mit Zuwanderungsgeschichte (z.B. angeboten wurden. Dabei wird unterschieden in: Plätze in Spielgruppen (= 923 Gesamtbestand) Betreuungsangebote lag der durchschnittliche Anteil der Kinder mit ausländ- gegenüber. Integrative Bildungsangebote für Kinder ischer Staatsangehörigkeit an den Heilbronner Gymna- Nach der im Juli 2013 im Gemeinderat bekanntgege- Aufgrund der o. g. Betreuungszahlen werden somit fast sien (Stand 16.10.2013) bei nur 8,8 % (15,3 % Kinder Einbindung von Eltern mit Zuwanderungsgeschichte benen Bedarfsplanung der Kindertagesbetreuung und alle Kinder mit und ohne Zuwanderungsgeschichte in mit Zuwanderungsgeschichte). Interkulturelle Angebote für Akteure in Kindertagespflege haben4.483 Kindergartenkinder in den Kindertagesstätten ab dem 3. Lebensjahr bis zur Bildungseinrichtungen Heilbronn einen Rechtsanspruch auf einen Kindergar- Ein wichtiges Instrument des kommunalen Bildungsma- Einschulung betreut und haben die Chance auf alters- tenplatz (Stichtag 31.12.2012). Der derzeitige Bedarf an nagements ist das Bildungsmonitoring. So erstellt das gerechte und sprachliche Förderung. Nach den Beschreibungen sind wieder Tabellen Kindergartenplätzen liegt bei ca. 95 % bzw. 4.258 Büro für kommunales Bildungsmanagement im jährlichen eingefügt, die einen Ausschnitt aus den vielfältigen Wechsel einen Bildungsbericht und einen Zwischenbericht Angeboten zeigen. als Planungsgrundlage. Während im Zwischenbericht die Abb. 18: Anzahl der Kinder mit Zuwanderungsgeschichte reine Datengrundlage aus Evaluation und Schulstatistik Hervorzuheben ist, dass sich die Bildungsträger seit aus den 7 häufigsten Kulturkreisen (Stand 31.12.2013) dargestellt wird, sind im Bildungsbericht umfassende 2006 stark vernetzt haben und Kooperationen eingegan- Daten zum Ausbaustand der kommunalen Bildungspla- gen sind. Maßnahmen wurden koordiniert und zum nung, bildungspolitische Themen, die Evaluation der 4 Teil auch flächendeckend angeboten. Die Integrations- Leitziele sowie Informationen zu Heilbronner Bildungs- beauftragte ist in die Arbeit der Lenkungsgruppe Bildung 4.000 trägern ersichtlich. Ein Leitziel hierbei ist die Förderung und Betreuung eingebunden und arbeitet mit den der Integration und des Zusammenlebens der Generationen. entsprechenden Akteuren eng zusammen. 3.000 Es wird daher an dieser Stelle auf die genannten Berichte Die Stadt verfolgt mit dem Konzept des „Heilbronner mit den entsprechenden Statistiken und Auswertungen Wegs“, in dessen Rahmen u. a. der Ausbau der koopera- 2.000 verwiesen. tiven Ganztagesschule und die Weiterentwicklung zu Die Stabsstelle Integration ist bei der Erstellung der Ganztagesschulen nach Landesmodell konsequent 1.000 Berichte mit eingebunden. (siehe auch Berichte seit verfolgt wird, das Ziel, allen Kindern auf der Basis 2010 unter www.heilbronn.de/sch_bil/bildungsma- ganzheitlicher Bildung mehr Chancengleichheit durch 0 nagement/bildungsberichte/). Seit dem Schuljahr individuelle Förderung zu ermöglichen. Aufgrund der 2012/13 wird das statistische Merkmal „Migrationshin- veränderten demografischen Zusammensetzung in Türkei Ehem. Kasachstan Rumänien Russische Italien Polen Jugoslawien Föderation tergrund“ in den Schulen erhoben. Aus Datenschutz- der Bevölkerung wird dabei besonders auf die Einbin- gründen werden dabei jedoch andere Auswertungs- dung der Kinder und Eltern mit Zuwanderungsge- 4.032 1.993 913 882 847 802 758 schichte geachtet.

Quelle: Kommunales Melderegister 54 55 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.2.1: Handlungsfelder der Integration: Bildung: Integrative Bildungsangebote für Kinder C.2.1: Handlungsfelder der Integration: Bildung: Integrative Bildungsangebote für Kinder

C.2 Frühkindliche Förderung

Ziel der Stadt Heilbronn ist mit der Umsetzung des 1.900 vierte Klassen, d. h. ca. 41.000 Viertklässler und Aber auch gezielte Nachhilfeangebote – sei es in der gibt es noch wenig Nachhilfeangebote. Gruppenange- Bildungs- und Erziehungsauftrags der Kindertages- damit auch ein hoher Prozentsatz an Kindern mit Schule oder außerhalb – müssen transparent und mög- bote (vgl. mit Hausaufgabenbetreuung) gibt es häufig, stätten auch die individuelle Entwicklungsförderung Zuwanderungsgeschichte erreicht. Integrative Wirkung lichst flächendeckend gestaltet sein. Um einen Überblick individuelle Förderung wird meist nicht angeboten. der Kinder entsprechend ihren Fähigkeiten und ihren zeigt das Projekt u. a. durch die Förderung der Sprach- über die vorhandene Situation in Heilbronn zu erhalten, Die Ergebnisse wurden in verschiedene Arbeitskreise sozialen sowie kulturellen Bedürfnissen. kompetenz und die Stärkung der lokalen Identifikation. wurden durch die Stabsstelle Integration 2010 alle eingebracht, mit dem Ziel, Maßnahmen zu koordinieren Schulen zu angebotenen Sprach- und Förderangeboten und bei Bedarf auszubauen. Der Orientierungsplan für Bildung und Erziehung Baden- „Zeitung in der Schule (Zisch)“ – In den Klassen 7 schriftlich befragt. Die Ergebnisse waren sehr unter- Württemberg wurde im Stadtgebiet flächendeckend bei – 12 aller weiterführenden Schulen in der Stadt Heil- Eine Vergleichsbefragung ist geplant, um anhand der schiedlich: In manchen Grundschulen wurden z. T. allen Trägern eingeführt. Pädagogische Konzeptionen bronn wird gezischt. Seit mehr als 15 Jahren bietet das Ergebnisse weitere Abstimmungen treffen zu können. mehrere Maßnahmen parallel angeboten, in anderen wurden und werden weiterentwickelt, eine Qualitäts- Medienunternehmen Heilbronner Stimme das Medien- z. T. keine. Vor allem in den weiterführenden Schulen prüfung und –sicherung findet derzeit über eine projekt Zeitung in der Schule (Zisch) an. Im Schuljahr Evaluation statt. 2013/2014 nehmen 121 Klassen mit insgesamt 2.269 Schülern/innen teil. Nachrichten sichten und diskutieren, Innerhalb dieses Rahmens können weitere Maßnahmen Themen recherchieren und selbst Artikel schreiben - Fazit und Empfehlungen: zur Sprachförderung und des Sprachenlernens greifen. Zisch gibt jungen Menschen eine Stimme. Dabei integriert Hier wird auf die Ausführungen im Teil C.1.1 verwiesen. das kostenlose medienpädagogische Projekt jeden ein- Weitere Träger sind in Heilbronn aktiv, die in der Tabelle zelnen Teilnehmer mit seinen individuellen Fähigkeiten. Grundsätzlich ist eine Angebotsvielfalt in zueinander stehen. Ein fehlender Informati- am Ende des Kapitels aufgeführt sind. Im Bereich der „Zeitung im Kindergarten (Ziki)“ – Seit 2011 erhal- diesem Bereich wichtig, um möglichst viele onsaustausch und Angebotsabgleich ist vom frühkindlichen Förderung gibt es derzeit nur wenig An- ten 30 Kindergärten im Stadt- und Landkreis Heilbronn Menschen aus unterschiedlichen Kontexten Ergebnis her für Zuwanderer aus den o.g. bieter, die sich speziell an Familien mit Zuwanderungs- und in Hohenlohe jährlich die Chance, schon die Jüngs- heraus erreichen zu können. Mehrere Träger Gründen fatal geschichte wenden und bedarfsgerechte Angebote ten an Nachrichten heranzuführen. 2012 nutzten 8 Heil- schaffen ein gutes Versorgungsnetz, die Folgende Aspekte sind zur Verbesserung der (Bildungsangebote gekoppelt mit Sprachenlernen oder bronner Einrichtungen das Angebot, 2013 waren es 11. Verantwortung wird von vielen übernommen. Integration im Bildungsbereich wichtig: mit der Vermittlung von Hintergrundinformationen etc.) 260 Kinder profitierten dadurch bisher von Ziki. Die Klei- Es ist jedoch im Falle der integrativen Bil- durchführen. nen erfahren die Zeitung als lebendiges Medium, das dungsangebote unbedingt zu beachten, dass • Ausbau der flächendeckenden Bildungs- sich täglich ändert. Sie schneiden Fotos und Buchstaben ein umfangreiches Angebot auf Zuwanderer angebote auch auf ältere Kinder aus und spielen selbst Reporter. sehr verwirrend wirken kann. • Maßnahmen sollten individuelle Förderung Schulbegleitende Bildungsförderung im Fokus haben Die aim bietet für Schüler/innen Seminarangebote Dies ist insbesondere dann der Fall, da z. B. Neben den schulischen Bildungsangeboten, den Ange- zu den Themen Berufsvorbereitung, fachbezogener • Aufrechterhaltung der Vernetzungsarbeit, • einige Bildungsmaßnahmen nur über boten im Rahmen der Ganztagesschule sowie den Intensivunterricht sowie Maßnahmen zur Persönlich- um weiterhin Lücken erkennen und ergän- Projekte finanziert werden und daher Angeboten zu kultureller und damit auch interkultureller keitsentwicklung und Gewaltprävention an, die von den zende Maßnahmen gestalten zu können zeitlich befristet sind Bildung bieten weitere Träger und Organisationen Schulen abgerufen werden können. Das Angebot wird • Gute Abstimmung der unterschiedlichen Maßnahmen an, durch die insbesondere Kinder und durch vielseitige Ferienveranstaltungen (Pfingstakade- • Menschen noch nicht lange in Heilbronn Datenerhebungen zum Merkmal Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte verstärkt mie, Experimentiertage, Intensivkurse in verschiedenen leben und daher Kenntnisse, welche „Migrationshintergrund“ Fächern, Juniorakademie etc.) vergrößert. Anbieter es gibt, fehlen (s. auch Anzahl gefördert werden können. Auch hier kann aufgrund der • Nutzung von Lotsen oder zentral übersetz- der Zuzüge B.1) Vielfalt an Trägern und Angeboten nur ein Teil genannt Der Stadt- und Kreisjugendring bietet u. a. Projekte ten Informationen im Bereich der frühkindli- werden. Dieser zeigt jedoch das große Engagement in in Kooperation mit Schulen und anderen Trägern an, die • Deutschkenntnisse der Eltern nicht ausrei- chen Bildung und Auslage des Informations- Heilbronn: die Jugendlichen in ihren Lebenswelten erreichen und chen, um überwiegend schriftliche Hinter- materials z. B. in Kinderarztpraxen. integrative Wirkung haben. Eine Koppelung mit dem grundinformationen verstehen zu können „Zeitung in der Grundschule“ – eine Aktion der • Einsatz von Familienpaten (wie z.T. in anderen Popbüro Heilbronn-Franken fördert zudem die Kreativi- Heilbronner Stimme, die von der Akademie für Innova- • Zentrale Datenportale häufig nicht Städten), damit Kinder mit geringen Sprach- tät und Ausdrucksfähigkeit der Teilnehmer/innen. tive Bildung und Management Heilbronn-Franken bekannt sind kenntnissen ihre Freizeit gemeinsam mit gemeinnützige GmbH (aim), der Dieter-Schwarz-Stiftung Die Familienzentren (v. a. Olga Jugend- und • Bildungsträger (insbesondere neu ent- Kindern der Patenfamilie verbringen können Familienzentrum, Augärtle, Mehrgenerationenhaus, und der Heilbronner Stimme finanziert wird. Ziel ist, stehende und kommerzielle Anbieter) sich • Weitere Bekanntgabe z. B. der Datenbank der Bürgerhaus Böckingen etc.) bieten spezielle Kurse, durch den Umgang mit dem Medium Zeitung die selten vernetzt haben und im Wettbewerb Lernenden Region Heilbronn-Franken e.V. offene Treffs, Beratung, Unterstützung bei schulischen Lesefreude und -kompetenz sowie das Textverständnis und des i-Punkts www.lr-hf.de/. der Schüler/innen zu fördern. Im Stadt- und Landkreis Aufgaben (Nachhilfe etc.) an. Heilbronn sowie im Hohenlohekreis wurden bisher rund

56 57 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.2.1: Handlungsfelder der Integration: Bildung: Integrative Bildungsangebote für Kinder C.2.1: Handlungsfelder der Integration: Bildung: Integrative Bildungsangebote für Kinder

Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere Organisation partner Maßnahmen durch Planungen Organisation partner Maßnahmen durch Planungen

Zielgruppe Kinder von 0 – 6 Jahren Pfiffigunde • jeweilige Schulen • Stärkung der • Schulprojekte unter Berück- • Heilbronner Stimme • Weiterführung der C.2 e.V. Persönlichkeit, sichtigung der kulturellen Aktion Menschen in Projekte unter dem Prävention von Verschiedenheiten Not/Eigenmittel Vorbehalt der Stadt Heilbronn, • Wechselnde Ko- • Niederschwellige • „Familienfreitag“ mit • Eigenmittel sexuellem Missbrauch Finanzierung Olga Jugend- und operationspartner Hilfsangebote Vorträgen, Informationen Familienzentrum • (BFE, Schulsozial- • Selbsthilfenetzwerk und Beratung arbeit Rosenau- • Pädagogische Angebote Turkish Round Table • Schulen • Qualifizierte • Qualifizierte Nachhilfe für • Eigenmittel, Spenden • Erhalt des Angebots schule, Sozialer für Eltern und Kinder Club Unterstützung von türkeistämmige Kinder der und Ausbau für Dienst etc.) (überwiegend mit Kindern/Jugendlichen 3. und 4. Grundschulklassen türkeistämmige Migrationshintergrund) (derzeit 85 Kinder) Kinder der 5. und 6. Klassen

Stadt Heilbronn, • Unterstützung • Motorische • Eltern/Kind-Sport & Spiel • Eigenmittel Zielgruppe Kinder 11 - 18 Jahre Olga Jugend- und durch Ehrenamtli- Entwicklung (überwiegend Teilnehmer/ Familienzentrum che • Sprachförderung innen mit Migrationshinter- grund) ; Kinder von Diakonie – • Für alle Kinder soll der • Projekt „KoSuN“ = • Bildungs- und • Angebot soll Anschluss an das Kontaktstelle für Sprachför- Teilhabepaket weiterhin bestehen • Beziehungsförderung 3 – 6 Jahren Mehrgenerationen- Bildungssystem derung und Nachhilfe; • Paten haus (MGH) möglich sein (Anteil Teilnehmer/innen mit Diakonie – • Frühe Förderung durch • „Flohkiste“ = Eltern-Kind- • Projektmittel MGH • Angebot soll Zuwanderungsgeschichte • Eltern Mehrgenera- Singen, Spielen, etc. Treff, (Anteil Familien mit weiterhin bestehen etwa 98 %) tionenhaus (MGH) Migrationshintergrund ca. 80 %) DJHN-Jugendwerk- • Stabsstelle • Mehr Jugendliche mit • Projekt „KAB – Kurs auf • ESF-Mittel • Angebot läuft bis Integration Migrationshintergrund Ausbildung in Stadt- August 2014 stätten • Wirtschaftsministerium Haus der • Förderung der • „Internationale Mutter- • Spenden • Laufende Gruppen in Ausbildung und Landkreis Heilbronn“ Sprachentwicklung der Kind-Gruppe“ erhalten Familie (HdF) • Mittel des Integra- • Information und Familien aus Italien, Kinder • Di. / Mi. / Do. verschiedene tionsministeriums Begleitung der Eltern Ex-Jugoslawien und • Knüpfen von Gruppen mit verschiedenen Baden-Württemberg im Prozess der der Türkei Kontakten Teilnehmern/innen und der Stabsstelle Ausbildungssuche • Beratung von Familien über • Vorbereitung auf den Integration das Ausbildungssystem Kindergarten Hochschule • Wilhelm-Hauff- • Unterstützung im • Projekt „Going Forward - • Kreissparkasse • Seit 2011 Schule Lernprozess; Studierende unterstützen Heilbronn Sputnik e.V. • Förderung emotiona- • Kurse „Sing, Klatsch, Spring“ • Kursgebühren Heilbronn (HHN) • Fortsetzung in Zielgruppe sehr hoher Schüler“; Studierende ler, sprachlicher und für 1- 3-Jährige und • Deutscher Kinder- jedem Semester, Anteil an Schülern mit betreuen ehrenamtlich musikalischer 3 – 6-Jährige, angepasst schutzbund e.V. integriert in Migrationshintergrund Werkrealschüler über einen Kompetenzen mit jeweils an die Bedürfnisse Studium Generale Bewegung, Spiel, von Migranten Zeitraum von 2 Jahren, Musik und Gesang unterstützen sie und fungieren als Mentor Zielgruppe Kinder von 6 - 10 Jahre IN VIA Jugend- • Schulische Integration • Individuelle Beratung, • Bundesministerium für von neu zugewander- Information über Schullauf- Familien, Senioren, Stadt Heilbronn, • Wartberggrund- • Verbesserung der • Unterstützung bei den • Eigenmittel • Angebot soll migrationsdienst ten Jugendlichen, bahnen und Sprachförderan- Frauen und Jugend schule schulischen Kenntnisse Hausaufgaben weiterhin bestehen Jugend- und Nachholung von gebote, Vermittlung in (hoher Migrantenan- • Kirchl. Eigenmittel Familienzentrum • Dammgrundschule • Weitervermittlung zur Schulabschlüssen Schulen und an andere teil bei den Kindern) Nachhilfe Augärtle • Pestalozzischule geeigneten Stellen

Stabsstelle • Interessierte • Interkultureller Dialog • Projekt „Kultournee“ = • Stabsstelle Integration • Angebot soll Pfiffigunde • Jeweilige Schulen • Stärkung der • Schulprojekte unter • Heilbronner Stimme • Weiterführung der Integration Grundschulen und fördern Dozenten aus versch. weiterhin bestehen e.V. Persönlichkeit Berücksichtigung der Aktion Menschen Projekte unter dem Kernzeitbetreuung • Wertschätzung aller Kulturkreisen stellen diese • Prävention von kulturellen Verschiedenhei- in Not Vorbehalt der Kulturkreise kindgerecht vor und sexuellem Missbrauch ten • Eigenmittel Finanzierung informieren spielerisch über Gemeinsamkeiten und Unterschiede (z. B. Schul- Pro familia • Schulen • Sexualpädagogik für • Projekte und Angebote; • Kosten nach Absprache • Wird immer system, Feste, Tagesabläufe, Jugendliche mit nachgefragt und • Einrichtungen der • „Flugzeuge im Bauch“ • Schulen Spiele etc.) unterschiedlichem angeboten Jugendhilfe Migrationshintergrund • „Die Zyklusshow“ für • Zuschüsse durch Mädchen Regierungspräsidium Diakonie – • Für alle Kinder soll der • Projekt „KoSuN“ = • Bildungs- und • Angebot soll • Sensibilisierung, Stuttgart auf Anfrage Mehrgenera- Anschluss an das Kontaktstelle für Sprachför- Teilhabepaket weiterhin bestehen Information und • „BOB“ Best of boys für Jungen tionenhaus (MGH) Bildungssystem derung und Nachhilfe (Anteil • Paten Beratung zu möglich sein mit Zuwanderungsgeschichte Verhütung, Liebe und ca. 98 %) • Eltern Beziehungen

Heilbronner Stimme • Türkisches • Verbesserung der • Tägliche Zeitungslieferungen • Türkisches General- • Ggf. Weiterführung Volkshochschule • Staatl. Schulamt • Förderunterricht in • Sommerschule: • Kultusministerium • Weiterführung GmbH & Co. KG Generalkonsulat Lese- und Sprach- an türkeistämmige Schüler/ konsulat und Ausweitung Heilbronn (VHS) Hauptfächern Termin: letzte Woche der geplant Stuttgart kompetenz innen, vorerst für 6 Monate • Heilbronner Stimme des Projektes Sommerferien, • Allgemeinbildung im Jahr 2013, anschließend Zielgruppe: Hauptschüler/ Auswertung des Pilots innen mit Zuwanderungsge- • Verständnis für schichte der künftigen wirtschaftliche und Klassen 8 + 9 politische Zusammen- hänge verbessern

58 59 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.2.2: Handlungsfelder der Integration: Bildung: Einbindung von Eltern mit Zuwanderungsgeschichte C.2.2: Handlungsfelder der Integration: Bildung: Einbindung von Eltern mit Zuwanderungsgeschichte

Bildung Die Anzahl der Einsätze an Elternabenden und vor allem Einbindung vorhandener Strukturen (Staatl. an Anmelde- und Einschulungstagen war zu Projekt- Schulamt, Schulen, Kindertagesstätten, Schulsozialar- beginn sehr hoch, um vor allem auch die Maßnahme beit, Psychologische Beratungsstellen und weitere C.2 2.2 Einbindung von Eltern mit bekannt zu machen. Der Rückgang der Kurstreffen ist Träger) sowie guter Kontakt zu den Beteiligten Zuwanderungsgeschichte mit dem hohen organisatorischen Aufwand zu erklären Flächendeckendes Angebot (Nutzung von allen über und der mittlerweile inhaltlichen Anpassung, gleich im 50 Schulen (alle Schularten) und von allen Kindertages- Anschluss an die Elterngespräche in den Schulen indivi- stätten (trägerunabhängig) in Heilbronn möglich duell abgestimmte Informationen zum Bildungssystem Umfangreiche und gute Qualifizierung der Multipli- zu vermitteln. Dies nehmen Eltern - auch wg. vertrauli- katoren mit Zuwanderungsgeschichte (aim) cher Inhalte – eher wahr. Die Schwankungen bei den Studien belegen, dass nicht nur die Fördermöglichkeiten geschichte elementar wichtig ist. Seit 2008 wurden Zahlen der abgerechneten Einsätze bei Einzelgespräch- Einsatz vor allem der Ressourcen Mehrsprachigkeit für Kinder ausgebaut werden müssen, sondern dass daher in Heilbronn enorme Anstrengungen geleistet, en erklären sich durch die häufig erst spät bei der Stabs- und Vernetzung auch der Zugang zu den Eltern mit Zuwanderungs- diese besser zu erreichen und stärker einzubinden. stelle Integration eingereichten Abrechnungsbögen. Guter und intensiver Kontakt zur Stabsstelle Integration und zu der Koordinierungskraft (auch an Das Projekt erfordert bei dieser Größenordnung einen den Wochenenden und abends), um flexibel agieren enormen Aufbau- und Koordinierungsaufwand. Ist das zu können Projekt Heilbronner Eltern-Multiplikatoren System installiert, verschiebt sich der zeitliche Aufwand in Richtung Abwicklung der Einsätze, Nachqualifizierung Schaffung eines „Wir-Gefühls“ und hohe Motiva- Die Anregung aus dem Integrationsbericht 2007, zahl- Die Eltern-Multiplikatoren werden von den Schulen und und vor allem der Kontaktpflege zu den Beteiligten. tion aller Beteiligten, andere zu unterstützen reiche Kontakte mit Schulen und Kindertageseinrichtun- Kindertagesstätten gebucht und sind vor allem aktiv Die ersten 3 Jahre wurde die Maßnahme alleine von der Strukturiertes Projektmanagement mit einfachen, gen sowie Rückmeldungen von Eltern und Migrantenor- in Einzelgesprächen mit den Erziehern/innen und Integrationsbeauftragten und einer Honorarkraft (Stun- aber flexiblen Verwaltungsabläufen und Abrechnungs- ganisationen führten 2009 zu der Entwicklung des Lehrern/innen, wenn es Sprachbarrieren und kulturelle denumfang ca. 6 h pro Woche) abgewickelt (s. B.2.1). verfahren Projekts „Heilbronner Eltern-Multiplikatoren“ der Stabs- Verständigungsschwierigkeiten gibt, stelle Integration. Es zielt darauf ab, in Heilbronn ein An der Maßnahme wird deutlich, was mit strukturierter Entwicklung weiterer Maßnahmen aus den System zu installieren, in dem über qualifizierte und an Elternabenden, Integrationsarbeit gemeint ist: positiven Erfahrungen heraus (Kulturelle Mittler/innen flächendeckend eingesetzte Multiplikatoren Eltern mit als Kursleiter/innen, um Informationen zum Bildungs- in Beratungsstellen (s. C.4.2), Netzwerk interkulturelle Gemeinsame Ideenentwicklung (Beteiligung von Zuwanderungsgeschichte grundlegend über das Kinder- system in Baden-Württemberg weiterzugeben. Mediatoren etc.) Migrantenorganisationen, Integrationsbeirat, Einzel- garten- und Schulsystem informiert werden. Die Eltern Vernetzung (Unterstützung durch Einsätze etc.) mit personen mit Zuwanderungsgeschichte sowie Bildungs- sollen aufgrund dessen den Kontakt zu den ca. 50 Im Zeitraum von 2009 bis 31.12.2013 wurden insgesamt anderen Elternprojekten in Heilbronn (Elternwerkstatt der trägern und weiteren Verantwortlichen) Schulen und 90 Kindertagesstätten ausbauen, um ihre 2.487 Einsätze abgewickelt und abgerechnet: Lernenden Region Heilbronn-Franken e.V., Tandemprojekt Kinder auf deren Bildungsweg besser begleiten zu des Kultusministeriums, den frühen Hilfen etc.) 861 Einsätze für Elternabende und Schulveranstaltungen können. 1.479 Einsätze als Mittler/innen in Einzelgesprächen Mittlerweile wurden 177 Multiplikatoren aus über 35 147 Einsätze für Kurstreffen Kulturkreisen über die Akademie für Innovative Bildung und Management gGmbH (aim) qualifiziert. Aus verschiedenen familiären und berufsbedingten Gründen sind einige der Multiplikatoren zwischenzeitlich nicht „Dieses Projekt ist ein Segen für uns!“ mehr aktiv. Zur Verfügung stehen derzeit aber immer (Rückmeldung einer Schule) noch ca. 100 Akteure.

Abb. 19: Anzahl der Einsätze der Eltern-Multiplikatoren während der ersten 4 Projektjahre

Juli 2009 – Juni 2010 227 245 57 Einsätze an Einzelgesprächen Juli 2010 – Juni 2011 367 173 55 (Übersetzungen)

Juli 2011 – Juni 2012 290 2 17 23 Einsätze an Eltern- abenden, Einschulungs- Juli 2012 – Juni 2013 402 157 12 und Anmeldetagen etc.

Informationsweitergabe 0 100 200 300 400 500 600 in Kurstreffen

Quelle: Stabsstelle Integration Zertifikatsübergabe 2011 60 61 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.2.2: Handlungsfelder der Integration: Bildung: Einbindung von Eltern mit Zuwanderungsgeschichte C.2.2: Handlungsfelder der Integration: Bildung: Einbindung von Eltern mit Zuwanderungsgeschichte

Projekte „Hand in Hand mit den Eltern – Velilerle El C.2 Ele“ und „Kurs auf Ausbildung – KAB“ Die ursprünglich auf 3 Jahre angesetzte Maßnahme 2009 stellte die Integrationsbeauftragte gemeinsam mit Eine weitere Förderausschreibung für andere Kultur- Ein wichtiger Rahmen bietet das Konzept der Elternar- wurde von der Robert-Bosch-Stiftung finanziert und dem Turkish Round Table Club (TRTC) einen Förderan- kreise hatte ebenfalls Erfolg, so dass die DJHN nun über beit an den Kindertagesstätten in Heilbronn. Ziel ist die aufgrund der guten Ergebnisse sowie der noch nicht trag zum Thema „Azubi statt ungelernt – mehr türkische den Titel „Kurs auf Ausbildung – KAB“ im Stadt- und im Stärkung der Erziehungskompetenzen in allen Familien verbrauchten Mittel bis Juli 2013 verlängert. Jugendliche ausbilden“ (Ausschreibung des Europäischen Landkreis Heilbronn türkische, italienische und Familien und der Aufbau einer Erziehungspartnerschaft zwischen Sozialfonds in Kooperation mit dem Wirtschaftsministe- aus Ex-Jugoslawien jeweils durch muttersprachliche Eltern, Kindergarten und Schule. Hierzu werden regel- Die Integrationsbeauftragte war seit Projektbeginn auch rium Baden-Württemberg). Ziel war, türkische Eltern Akteure begleiten kann. mäßig Eltern-Beratungsgespräche geführt. Die Eltern- auf Landesebene in entsprechende Arbeitskreise von für die Berufsausbildung ihrer Kinder zu sensibilisieren bildungsarbeit soll auch in den Familienzentren aufge- Stiftungen und Ministerien eingebunden. Das Heil- Neben den bereits aufgeführten Großprojekten, gibt es und zu informieren. Nicht gefördert werden konnten baut (z. B. durch Angebote zum Thema „Umgang mit bronner Projekt war dabei häufig Vorzeigemodell. Es im Elternbereich auch noch viele andere Projekte direkt Maßnahmen für die Jugendlichen selbst bzw. für Ju- Medien“ etc. am Familienzentrum Olgakrippe) und die steht im nationalen Integrationsplan des Bundes und an Einrichtungen, um den Zugang zu Eltern mit gendliche aus anderen Kulturkreisen. Der TRTC über- Rahmenkonzeption „Übergang Kindergarten-Schule“ erhielt bereits einen Preis des Bündnisses für Demokra- Zuwanderungsgeschichte zu verbessern. So läuft das nahm die Projektverantwortung aufgrund fehlender entsprechend umgesetzt werden (u. a. Einführung von tie und Toleranz (das Bundesministerien des Innern und Programm „KiFa“ an 2 Heilbronner Kindertagesseinrich- personeller Ressourcen bei der Stabsstelle Integration. „Runden Tischen“ etc.). der Justiz sind u.a. hieran beteiligt). Seit Herbst 2013 tungen. Dabei werden Eltern in ihren Erziehungs- und Die Integrationsbeauftragte unterstützte bei der erhalten nun elternbegleitende, integrative Maßnahmen Bildungskompetenzen gestärkt und aktiv in den Qualifizierung und der Öffentlichkeitsarbeit, leitete wie die Heilbronner Eltern-Multiplikatoren finanzielle Lernprozess ihrer Kinder eingebunden. Erfahrungsaustausche und half bei der Schnittstellen- Förderungen auf Antrag durch das Ministerium für optimierung mit weiteren Beteiligten. Integration Baden-Württemberg. Die nötige Co-Finan- zierung kann über die Stabsstelle Integration erfolgen, Zielgruppe waren türkeistämmige Eltern von Schülern da sich Schulen, Kindertagesstätten, die Stadtverwal- der Klassen 7 – 9 an den Haupt- und Realschulen. Diese tung und der Integrationsbeirat für eine Fortführung sollten über das Schul- und Ausbildungssystem in Baden- einsetzten. Württemberg informiert werden. Hemmschwellen zu den Einrichtungen (Berufsberatung etc.) sollten abgebaut Die Maßnahme wird daher bis auf Weiteres fortgesetzt. und der Wert von Ausbildung verdeutlicht werden. Fazit und Empfehlungen: Die Stabsstelle Integration unterstützte auch andere Auch hier wurden qualifizierte Mittler/innen eingesetzt. Kommunen durch Beratung. Dies führte dazu, dass wei- Kooperationspartner waren u. a. die Agentur für Arbeit tere Städte ähnliche Systeme einführten bzw. derzeit in und die Diakonischen Jugendwerkstätten (DJHN). Die Planung hierfür sind (Schwäbisch Gmünd, Neckarsulm Die Kommunikation zwischen Erzieher/innen Folgende Empfehlungen sind aus Sicht Koordination erfolgte über eine türkisch sprechende (Pilotprojekt an einer Schule), Weinsberg (Grundschule), und Eltern sowie Lehrer/innen und Eltern wurde der Integration wichtig: Halbtagskraft, die zugleich mit einer halben Stelle für durch das Heilbronner Eltern-Multiplikatoren- aber auch große Städte wie , Esslingen, Frank- • Stärkere Nutzung der Eltern-Multiplikatoren das Projekt im Landkreis als Mittlerin aktiv war. Den projekt auf eine neue Basis gestellt. Die Multi- furt/Oder, Pforzheim, Tübingen und Villingen-Schwen- durch die Kindertagesstätten. Die Kontaktauf- Zuschlag für das gleiche Projekt im Landkreis erhielt plikatoren werden als Partner gesehen. Positive ningen). nahme zu den Kindertagesstätten soll ver- die DJHN. Rückmeldungen verstärken die Motivation. stärkt werden. Diese gestaltete sich durch die Tandemprojekt - Bildung von Missverständnisse konnten abgebaut und Innerhalb der 3-jährigen Projektlaufzeit wurden über hohe Zahl der Einrichtungen - aber auch Lehrer-Eltern-Tandems Konflikten konnte vorgebeugt werden, da die „Velilerle El Ele“ 186 Familien intensiv begleitet und 450 durch die unterschiedlichen Trägerschaften - Hintergründe des Handelns transparent Als zu Beginn 2011 das Kultusministerium Baden-Würt- Beratungsgespräche geleistet. Es wurden 54 x in der Abstimmung aufwendiger. temberg die Ausschreibung des Projekts „Stärkung der Moscheen und türkische Vereine aufgesucht, um mehr gemacht wurden. Insbesondere der Informati- • Kontaktaufnahme weiterer Anbieter von Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule – Familien zu erreichen. Zusammenfassend ist zu bemer- onsaustausch über das Kind wurde stark Maßnahmen zur Begleitung von Eltern mit Bildung von Lehrer-Eltern-Tandems“ startete, konnten ken, dass die Eltern überwiegend über persönliche verbessert. Zuwanderungsgeschichte zur Stabsstelle in Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt und der Ansprache und vor allem über positive Erfahrungsbe- Die Maßnahme der Eltern-Multiplikatoren soll Integration, um eine gute Vernetzung der Stabsstelle Integration zügig alle 4 zur Verfügung richte von anderen zur Teilnahme gewonnen wurden. daher weiterlaufen und wird bei Bedarf auch verschiedenen Angebote zu erreichen und stehenden Plätze von Schulen aus Heilbronn belegt Aufgrund des hohen organisatorischen und finanziellen angepasst, um eine gute Elternbegleitung zu Synergien zu schaffen. werden. Dabei griffen die Schulen zumeist auf „ihre“ Begleitaufwands, wurde eine Fortführung des Projekts ermöglichen. Eltern-Multiplikatoren zurück, mit denen sie bereits sehr • Nutzung der Eltern-Multiplikatoren bei nicht mehr weiter über den TRTC beantragt. Nach einer gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit gemacht geplanten Elternveranstaltungen; diese organisatorischen Anpassung (Vermittlung nur über eine haben. Nun wird im Rahmen des Tandemprojekts auf beraten auch über ihre Kulturkreise und hauptamtliche, türkisch sprechende Person) wurde das Augenhöhe strukturierte Elternarbeit von Lehrern und bringen sich mit Gestaltungsideen ein. Projekt von der DJHN übernommen und der Folgeantrag Multiplikatoren gemeinsam gestaltet, die vom Land positiv beschieden. Baden-Württemberg finanziert wird.

62 63 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.2.2: Handlungsfelder der Integration: Bildung: Einbindung von Eltern mit Zuwanderungsgeschichte C.2.2: Handlungsfelder der Integration: Bildung: Einbindung von Eltern mit Zuwanderungsgeschichte

Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere Verantwortliche Kooperations- Laufende Finanzierung Weitere Organisation partner Maßnahmen durch Planungen Organisation partner Ziele Maßnahmen durch Planungen

Zielgruppe Erwachsene, u. a. Elternbildung Deutsches Rotes • Erwerb von inter- • Qualifizierungsmaß- • ESF Mittel C.2 Kreuz Heilbronn kultureller Handlungs- nahmen der Führungs- (DRK) kompetenz, kräfte z. B. zum IKÖ- Stadt Heilbronn, • TEK Nordstadt, • Verbesserung der • Generationenübergrei- • Eigenmittel • Dauerhafte um interkulturelle Manager, zur Schulung Schulsozialarbeit Bildungs- und fende Spiel-, Kreativ – Fortführung, Familienzentrum • Präventive Elternarbeit Projekte von Mitarbeitern/innen Olgakrippe der Dammschule Betreuungsqualität und Bewegungsange- Planung von durchzuführen in interkultureller • Aufbau integrativer bote für Eltern und • Fördermittel Soziale Elternmentoren- Handlungskompetenz Familienarbeit, eines Kinder auch am Nordstadt bis Ende schulungen Familiennetzwerkes Wochenende 2013 (Trommeln) (Stärkeantrag in und neuer Zusam- • z. B. Töpfern am Bearbeitung) Europa-Union • Weiterbildung, • Informations-und • Eigenmittel Information Diskussions- menarbeitsformen mit Samstag, Spielnachmit- • Teilnehmerbeiträge Eltern tag am Sonntag, Oster- veranstaltungen • Wertschätzung der und Weihnachtsmarkt, • Fahrten zu euro- sprachlichen und „Backhäuslefest“, päischen Instituten, kulturellen Trommeln für Kinder Partnerstädten etc. Unterschiede und Senioren, Sommerfeste, Wander- Haus der Familie • Stadtbücherei • Weiterbildung, • „Café der Kulturen“ • Spenden • Fortführung ungen, Ausflüge etc. Information des Angebots (HdF) • Hebammen • Offener Treff, geplant • Förderung der wöchentlich Stadt Heilbronn, • Schulsozialarbeit • Kennenlernen der • Nordstadtkochtreff • Bis 31.12.2012 • Fertigstellung • Agentur Erziehungskompetenz Familienzentrum Dammgrund- und verschiedenen (monatlich) Fördermittel soziale des Nordstadt- für Arbeit • 4-wöchentlich Vorträge zu unterschiedlichen Olgakrippe realschule Kulturen in der Nordstadt kochbuchs • u. a. Pro Familia Themen Nordstadt • ab 2013 Eigenmittel • Dauerhafte und Co-finanzierung Fortführung des mit Schulen Treffs Kultur- und Wohl- • Kurse für Frauen • Vorträge über • Ehrenamtliche tätigkeitsverein positives Denken etc. Lehrkräfte Stabsstelle • Staatl. Schulamt • Informationsvermitt- • Heilbronner Eltern- • Eigenmittel • Wird fortgeführt türkischer Frauen lung zum Schulsystem Multiplikatoren = über Integration • Schulen • Co-Finanzierung in Baden- 100 Menschen aus über das Ministerium • Kindergärten Württemberg verschiedenen Kultur- Paritätischer • Stabsstelle • Befähigung der • Begleitende Hospitation • Eigenmittel • Evtl. Ausweitung für Integration kreisen sind aktiv und Wohlfahrtsver- Integration Eltern, um das Kind in der Hausaufgabenbe- des Angebots • Schulsozialarbeit • Unterstützung bei Baden-Württemberg • Stabsstelle Integration können flächendeckend band • Silcherschule besser fördern zu treuung durch auch auf andere Elterngesprächen und • Migranten- an allen Schulen und können Eltern-Multiplikatoren • Netzwerke für Schulen Elternabenden Bildungspartner e.V. organisationen Kindergärten eingesetzt • Informationsweitergabe • Integrations- • Überbrückung von werden zu den Abläufen der beirat Sprachbarrieren Hausaufgabenbetreuung

Staatliches • Ministerium für • Verbesserung der • Pilotprojekt des Lands • Ministerium für Kultus, • Evtl. Pro familia • Kindergarten, • Information über • Elternabende • Kindertagesstätten • Wird immer Schulamt Kultus, Jugend Zusammenarbeit Baden-Württemberg – Jugend und Sport Weiterführung Kindertagesein- kindliche Sexualität nachgefragt und und Sport Baden- zwischen Eltern Bildung von Lehrer- Baden-Württemberg richtungen auch vor dem Hinter- angeboten Württemberg und Schulen Eltern-Tandems an grund der verschie- Schulen; 4 Schulen denen Kulturen • Stabsstelle • Förderung der in Heilbronn Integration interkulturellen • Schulen Kompetenz Pro Seniore • Kultursensibilität im • Freiwilliges soziales Jahr • Fortlaufend Pflegealltag Residenz • (Schul-) Praktika Heilbronn- Bildungspark • Stärkung der • Elterncafé für Eltern der • Heilbronner • Schnuppertag Erziehungskompetenz Integrationskurse des Bürgerstiftung Sontheim Heilbronn- Bildungsparks Franken gGmbH Volkshochschule • Landeszentrale • Verbesserung der • Heimat ist – hier! • Landeszentrale für • Fortführung im für politische Orientierung in politische Bildung und Rahmen der • Eigene • Aufklärung der Eltern • Einzelberatung • Eigenmittel • Die Maßnahme Heilbronn (VHS) • 7-teilige Seminarreihe Caritas Bildung Heilbronn Teilnehmerbeiträge Finanzierbarkeit Fachdienste über das Schulsystem der Eltern läuft seit einigen für Frauen mit – Lernen, die Fähig- Jahren und • Information über Migrationshintergrund keiten des Kindes zu soll weiterhin Teilhabemöglichkeit entdecken und es zu bestehen fördern Volkshochschule • Staatl. Schulamt • Erlangung des • Jahreskurs zur • Landeszuschuss und • Förderantrag an Heilbronn (VHS) Hauptschulabschlus- Vorbereitung auf die Teilnehmerbeiträge Regierungspräsi- Diakonie – • Probleme innerhalb • „KoSuN mum“ = • Bundesmittel • Wird fortgeführt ses auf dem 2. Schulfremdenprüfung dium Stuttgart Mehrgeneratio- der Familie sollen Beratung für Familien, Bildungsweg für Hauptschulabschluss gestellt. Start • ESF-Fond Jugendliche und in Abhängigkeit nenhaus (MGH) frühzeitig erkannt die ihre Kinder zur • Berufsbegleitende Erwachsene (insbe- von der werden Nachhilfe anmelden • Projekt MGH Maßnahme sondere mit Migra- Finanzierbarkeit tionshintergrund) DRK-Heilbronn • „Hilfe zur Selbsthilfe“ • Durchführung eines • Eigenmittel • Bei Nachfrage Erste-Hilfe-Kurses weiterhin Angebot • Erreichung neuer durch eine türkisch- Volkshochschule • Arbeitskreis • Erfahrungsaustausch • Interkulturelles • Lokale Agenda • Fortführung Teilnehmer/innen an stämmige Ausbilderin Heilbronn (VHS) Interkulturelle für Frauen mit und Frauenfrühstück mit speziellen einem Stadt in der ohne Migrations- Themenschwer- Erste-Hilfe-Kurs Lokalen Agenda hintergrund punkten 21 Heilbronn • Stabstelle Integration

64 65 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.2.3: Handlungsfelder der Integration: Bildung: Interkulturelle Angebote für Akteure in Bildungseinrichtungen C.2.3: Handlungsfelder der Integration: Bildung: Interkulturelle Angebote für Akteure in Bildungseinrichtungen

Bildung C.2 2.3 Interkulturelle Angebote für Interkulturelle Öffnung der Akteure in Bildungseinrichtungen Weiterbildungseinrichtungen In enger Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt Die Weiterbildungsträger sind wertvolle Partner in der und unter Beteiligung der Integrationsbeauftragten Integrationsarbeit. Neben den zahlreichen Integrations- wurde auch in Heilbronn ein Netzwerk (Start Frühjahr kursen, die die Sprachkompetenz von Zuwanderern 2011) installiert, das eigene Maßnahmen entwickelt und verbessern, unterstützen und fördern sie Menschen mit Bereits in den 80er Jahren wurden über das Kultusminis- leichtern soll. Zusätzlich fanden mehrere Aktionen (u. a. an dem sich neben Lehrern/innen mit Zuwanderungsge- Zuwanderungsgeschichte auf ihrem Weg zur tatsächli- terium Baden-Württemberg Handreichungen entwickelt, im Theater Heilbronn, Informationsstände etc.) statt. schichte auch Akteure im Bildungsbereich beteiligen chen gesellschaftlichen Teilhabe sowie in ihrer individu- die Kulturkompetenzen vermitteln und den Schulen Hil- (z. B. Mitglieder der Staatlichen Seminare für Didaktik ellen Entwicklung. Da es – insbesondere bei Sprachschwierigkeiten - zu fen an die Hand geben sollten, um fremdsprachige Eltern und Lehrerbildung Heilbronn etc.). Auch Mitglieder von Missverständnissen und Konflikten kommen kann, Daher entwickelten mehrere Träger in Heilbronn unter zu erreichen. Sie enthielten wertvolle Informationen zu Migrantenorganisationen und Integrationsbeiräte sind wurde von der Stabsstelle Integration – in Abstimmung der Federführung der Volkshochschule Heilbronn und in Kulturkreisen, übersetzten Elternbriefe zur Nutzung durch bei den ca. 20 Beteiligten dabei. mit der Volkshochschule Heilbronn – der bis dahin ange- Kooperation mit der Stabsstelle Integration eine die Schulen und Anregungen für den Umgang. Diese botene Mediatorenlehrgang ausgebaut und mit inter- Das Netzwerk unterteilt sich in 2 Untergruppen: baden-württembergweite Tagung „Integration durch Unterlagen wurden jedoch weder in größerem Umfang kulturellem Schwerpunkt angeboten. Mittlerweile Weiterbildung“, die 2010 mit über 200 Teilnehmern/ bekannt gemacht noch inhaltlich angepasst. So gingen 1. Die erste Untergruppe beschäftigt sich mit der fanden 4 Lehrgänge hierzu statt. Einige der Multi- innen in Heilbronn stattfand. Dabei wurden Studien und wichtige Hilfen für die Schulen verloren. Empfehlung und Gestaltung von Unterrichtsmaterial plikatoren qualifizierten sich auf eigene Kosten weiter. praktische Umsetzungsbeispiele vorgestellt sowie zum Thema Interkultur, Integration, Migration etc. Mittlerweile ist die Vielfalt in den Schulen noch größer zahlreiche Impulse und Informationen für die tägliche Derzeit sind 14 interkulturelle Mediatoren aktiv, die ins- Hierzu wurde auch entsprechende Literatur beschafft, geworden. Nicht nur unterschiedliche Kulturkreise im (interkulturelle) Arbeit vermittelt. besondere von Schulen und dem Staatlichen Schulamt die den Schulen über die Bibliothek des Staatlichen Hinblick auf Herkunftsländer haben die Schülerschaft für Konfliktgespräche mit Eltern bei der Integrationsbe- Seminars für Didaktik und Lehrerbildung nun zur Ein weiterer Baustein zur interkulturellen Öffnung sind verändert und stellen die Lehrerschaft vor neue Heraus- auftragten angefragt werden können. Bisher wurden sie Verfügung steht. Fortbildungsangebote für Akteure in der Erwachsenen- forderungen: Das Thema „Umgang mit Heterogenität“ über 60 x mehrsprachig eingesetzt. Die Bürgerstiftung bildung. Hintergrund: Unterrichtskonzepte berücksichti- steht insgesamt im Fokus. Im Hinblick auf einen Teil 2. Die zweite Untergruppe hat zum Ziel, die finanziert den Einsatz dieser Mediatoren mit. gen häufig zu wenig, dass viele Erwachsene lange Zeit davon – die Migration – ist interkulturelle Kompetenz Schulen bei der Erweiterung ihrer interkulturellen keine Unterrichtserfahrung hatten und an das formale hilfreich, um Konflikte lösen, Potenziale nutzen und Informationsveranstaltungen, Schulungen etc. Handlungskompetenz zu unterstützen. Sie kooperiert Lernen und Arbeiten mit der Berufssprache wieder Differenzen akzeptieren zu können. mit der Stabsstelle Integration und organisierte im März Um Lehrer/innen in ihrer Arbeit durch Hintergrundinfor- herangeführt werden müssen. Bei vielen Menschen mit 2013 mit dem Staatlichen Schulamt und dem staat- Im Austausch mit Akteuren an verschiedenen Heil- mationen etc. zu unterstützen, führte die Integrations- Zuwanderungsgeschichte kommt hinzu, dass das Lernen lichen Lehrerseminar Ludwigsburg einen Fachtag zum bronner Schulen wurde von diesen häufig die Unsicher- beauftragte auf Anfrage mehrere Workshops und Infor- in einer Fremdsprache stattfindet. Mangelnder (Fach-) Thema „Interkulturelle Kompetenz - Umgang mit Vielfalt“ heit thematisiert, wenn es um Verhaltensweisen von mationsveranstaltungen in Schulen durch. Dabei wurden Wortschatz oder komplexe Satzstrukturen sind hier in der Werkrealschule Neckarsulm-Amorbach, der Eltern und Schülern/innen aus anderen Kulturkreisen auch kulturelle Ansprechpartner vermittelt, die zum zusätzliche Hemmnisse beim Verstehen von Fachtexten. gut angenommen wurde. Ein weiterer Fachtag wurde ging, die nicht eingeschätzt werden konnten. Dem einen über ihre Kulturen Informationen weitervermittel- Dies kann zu Nichtbestehen von Prüfungen etc. führen, zu Beginn 2014 in der Wartbergschule mit großer Wunsch nach Verbesserung des Zugangs zu den Eltern ten, zum anderen aber auch als Vorbilder im Unterricht obwohl die Kenntnisse, einen bestimmten Beruf ausüben Resonanz zu diesem Thema durchgeführt. Wichtig ist konnte durch das Eltern-Multiplikatorenprojekt ent- (bei älteren Jugendlichen) agierten. 4 Schulen nutzten zu können, vorhanden wären. Auch im Hinblick auf den der Arbeitsgruppe, dass die Schulen nun den Kontakt sprochen werden. Da es aber auch kritische Gespräche dieses Angebot. Aktiv sind hier u. a. 5 Mitglieder des drohenden Fachkräftemangel ein schwieriger Umstand. suchen und gemeinsam bedarfsgerechte Lösungen bzw. konfliktbeladene Gespräche geben kann, wurde Integrationsbeirats. Dieses Angebot steht allen Schulen entwickelt werden können (s. Empfehlungen). Die Stabsstelle Integration plant daher Multiplikatoren- eine neue Vernetzung eingegangen: offen. Weitere und mehr Möglichkeiten entstehen schulungen zum Thema „Sprachsensibler (Fach-) jedoch durch das Netzwerk „Migranten machen Schule“: Unterrichtsgestaltung Bei Konflikten: Netzwerk interkultureller Unterricht“ im Rahmen des Projekts „IQ Heilbronn – Mediatoren an Schulen Netzwerk „Migranten machen Schule“ Die Integrationsbeauftragte wurde auch in den Unter- vernetzt und aktiv!“ richt in Gymnasien und bei Bildungsträgern eingeladen In Heilbronn gibt es seit Herbst 2008 ein Mediatoren- 2006 startete die Stadt Stuttgart die Initiative „Migran- Zielgruppe sind Dozenten/innen, Fachanleiter/innen, und informierte dort über die Rahmenbedingungen der netzwerk (Regionalgruppe von derzeit ca. 50 Kon- ten machen Schule“. Mehr Lehrer/innen mit Zuwander- Fachlehrer/innen, Ausbilder/innen in der beruflichen Integration und die Integrationsarbeit. Dies ist auch fliktmittlern in Heilbronn). Dieses ist anerkannt durch ungsgeschichte sollten an Schulen unterrichten. Ihre Weiterbildung sowie Bildungsplaner/innen. Dabei können weiterhin möglich. Bei Anfragen erhalten Schüler 2 führende Bundesverbände Mediation (BAMF und spezifischen Ressourcen sollten verstärkt wahrgenom- pro Bildungsträger 1 – 2 Personen qualifiziert werden, Material für Seminararbeiten und Referate (s. auch Bundesverband Mediation). Das Netzwerk wurde men und für die Gestaltung von Unterricht und Schule um diese Inhalte innerhalb der eigenen Einrichtungen obige Informationen zu „Migranten machen Schule“). zwischenzeitlich aufgrund der Größe in Untergruppen sowie die Lehrerbildung genutzt werden. Das Kultusmi- weitergeben zu können. Ziel ist, Möglichkeiten aufzu- unterteilt. Die Untergruppe „Interkulturelle Mediation“ nisterium Baden-Württemberg entwickelte diese zeigen, wie Lehrende durch die Reflexion des eigenen wird von der Stabsstelle Integration geleitet. Maßnahme weiter und unterstützt derzeit regionale Sprachverhaltens und die adäquate Gestaltung des Un- Zur Information der Bevölkerung wurde ein Flyer ent- Netzwerke zur interkulturellen Öffnung von Unterricht terrichts das Verstehen und die Erarbeitung von neuem wickelt, der die Mediation erklärt und die Zugänge er- und Schule in Baden-Württemberg. Fachwissen erleichtern können. 66 67 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.2.3: Handlungsfelder der Integration: Bildung: Interkulturelle Angebote für Akteure in Bildungseinrichtungen C.2.3: Handlungsfelder der Integration: Bildung: Interkulturelle Angebote für Akteure in Bildungseinrichtungen

Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Maßnah- Finanzierung Weitere Organisation partner men durch Planungen

Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Maßnah- Finanzierung Weitere Zielgruppe Lehrer, Dozenten und Verantwortliche in den Kindertagesstätten C.2 Organisation partner men durch Planungen Caritas • Eigene Schul- • Aufklärung der • Bessere Integration • Eigenmittel • Maßnahme läuft seit sozialarbeiter / Lehrer über muslimischer männ- zwei Jahren und hat Zielgruppe Lehrer, Dozenten und Verantwortliche in den Kindertagesstätten Schulen religiösen und licher Jugendlicher in sich sehr bewehrt kulturellen die Schulklasse – Stadt Heilbronn, • Akademie für • Qualifizierung • Planung und • aim Hintergrund der Verständnis der Lehrer Innovative Bildung pädagogischer Umsetzung des männlichen für religiöse und Amt für Familie, • Eigenmittel Jugend und und Management Mitarbeiter/ Fortbildungspro- Jugendlichen kulturelle Hintergründe junger Muslime Senioren gGmbH (aim) innen und Lehr- gramms für die kräfte zu unter- städtischen Tages- schiedlichen einrichtungen für Pro Familia • Akademie für • Sensibilisierung, • „Sexuelle Bildung in • aim • Wird immer Schwerpunkten Kinder Innovative Bildung Wissensver- Kindertageseinricht nachgefragt und und Management mittlung über ungen“ angeboten gGmbH (aim) Methoden der Sexualpädago- • Kindertagesstätten Staatliches • Ministerium für • Förderung der • Netzwerk Migranten • Eigene Mittel • Auf Anfrage Gespräch gik vor dem Kultus, Jugend und interkulturellen machen Schule – und Entwicklung Schulamt • Staatl. Schulamt Hintergrund der und Sport Baden- Ausrichtung in Untergruppe = eines bedarfsgerech- verschiedenen Stabsstelle Württemberg Schulen Angebot von • Budget vom ten Angebots mit Kulturen Fachtagen und Ministerium wählbaren Modulen Integration • Staatl. Seminar für • Unterstützung Informationsveran- Didaktik und der Schulen in staltungen Volkshochschule • Berufliche • Grundausbildung • Teilnehmerbeiträge • Wird weiterhin bei Lehrerbildung ihrem Alltag Heilbronn (VHS) Fortbildung Mediation mit Nachfrage angeboten • Div. Lehrer • Beratung auf interkulturellem Nachfrage; Weiter- Schwerpunkt • Integrationsbeirat gabe von Informatio- • zur konsens-, • Bildungsträger nen zu diversen Kulturen etc. ressourcen- und lösungsorientierten • Unterstützung bei der Konfliktbearbeitung Unterrichtsgestaltung zum Thema „Integration und Volkshochschule • Volkshochschulver- • Förderung der • Training „Interkultu- • Projektförderung • Weiterführung im Migration“ Heilbronn (VHS) band Baden- interkulturellen relle Kompetenz“ Europäischer Rahmen der • Unterstützung bei der Württemberg Kompetenz • Für Führungskräfte Integrationsfond Finanzierbarkeit Gestaltung von und Mitarbeiter/innen, • (zum kleinen Teil) pädagogischen Tagen, 16 Unterrichtseinhei- Teilnehmerbeitrag Projekttagen, ten, basierend auf dem Seminararbeiten, zertifizierten Projekten etc. Lehrgangssystem • Hilfe bei Projekt- „Xpert Culture anträgen Communication Skills“

Stabsstelle • Kindergärten • Unterstützung • Beratung auf • Eigene Mittel • Wird bei Nachfrage bei der Nachfrage, u. a. angeboten Integration • Bildungsträger Gestaltung von Weitergabe von interkulturellen Informationen zu Fazit und Empfehlungen: Veranstaltungen diversen Kulturen in Kindergärten • Vermittlung von • Unterstützung Ansprechpartnern aus Schulen haben nun die Möglichkeit, in Austausch Bedarfsgerecht können hieraus des Personals anderen Kulturen zur Gestaltung von mit dem Netzwerk „Migranten machen Schule“ bei interkultu- • Informationen, Fortbildungen und Gespräche rellen Fragen interkulturellen zu kommen. Ziel ist, den konkreten Bedarf für Veranstaltungen zu den in Heilbronn vertretenen Kulturkreisen • Förderung der Maßnahmen vor Ort im Hinblick auf den interkulturellen • Informations- und Religionen, deren Besonderheiten veranstaltungen über Umgang mit Heterogenität – speziell den Bereich Ausrichtung in (auch historisch) und Traditionen vermittelt Kindertages- Bildungssysteme in Migration - zu erheben und die Schulen in stätten anderen Kulturen möglich ihrer Arbeit zu unterstützen. Um hierüber ins • mündliche oder schriftliche Übersetzungen Gespräch zu kommen, werden angefordert Stabsstelle • Bildungsträger • Sensibilisierung • IQ-Teilprojekt aus IQ • Eigenmittel • Aufbau eines von Fachlehrern Heilbronn – vernetzt Referentenpools in • Vorbilder für den Unterricht vermittelt Integration • Fachschulen • Mittel aus dem • Gespräche mit der Schulleitung und Dozenten und aktiv Heilbronn zum Thema bundesgeförderten der Erwachse- • Informationsveranstaltungen z. B. über • Multiplikatoren- Netzwerk IQ • Weitergabe des • Besprechungen im Rahmen der nenbildung zum Bildungssysteme in anderen Ländern schulung Wissens innerhalb der Gesamtlehrerkonferenz und/oder Thema Lehren Einrichtungen der für Menschen organisiert Erwachsenenbildung • die gemeinsame Gestaltung von mit Zweitspra- • pädagogische Fachtage mitgestaltet werden. che Deutsch pädagogischen Fachtagen angeboten.

68 69 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.3: Handlungsfelder der Integration: Ausbildung / Arbeitsmarkt C.3.1: Handlungsfelder der Integration: Ausbildung / Arbeitsmarkt: Ausbildung

Ausbildung / Arbeitsmarkt C.3 Ausbildung / Arbeitsmarkt 3.1 Ausbildung

Für die Integration ist das Handlungsfeld Arbeitsmarkt Nachfolgend werden daher Maßnahmen verschiedener Ausbildung ist ein wichtiger Faktor im Hinblick auf die Aus den o. g. Erkenntnissen heraus wurden in den letz- bedeutend, da die Erwerbstätigkeit eine hohe Auswir- Akteure der Integrationsarbeit vorgestellt, die im Hand- künftige Fachkräftesicherung. Im Fokus stehen zuneh- ten Jahren - neben den Maßnahmen, die allen Jugend- kung auf das Einkommen einer Person und auch auf lungsfeld Arbeitsmarkt die Integration von Menschen mend Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte: Ihr lichen offen stehen - weitere lokale aber auch über- deren gesellschaftliche Partizipation hat. Der Status mit Zuwanderungsgeschichte unterstützen (s. Tabellen). Anteil an der Bevölkerung wird immer größer. Gleichzei- regionale Angebote entwickelt, die speziell auf die hängt dabei neben sozialen Aspekten (Ein-Familien- tig haben sie v. a. Kompetenzen wie Mehrsprachigkeit Situation der Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte Status etc.) auch vom Bildungsniveau ab. Hinzu kom- Vernetzung und Kenntnisse über verschiedene Kulturen, die im zugeschnitten sind. So waren die Agentur für Arbeit und men starke saisonale und konjunkturelle Schwankungen Hinblick auf derzeitige und künftige weltweite Handels- die Integrationsbeauftragte am Arbeitskreis MAB (Beruf Die Stabsstelle Integration steht in engem Kontakt vor des Arbeitsmarkts, die Auswirkungen haben. beziehungen unverzichtbar sind. ist ein goldenes Armband des türkischen Generalkonsu- allem mit der Agentur für Arbeit. Seit Beginn 2009 gibt lats) beteiligt, organisierten Veranstaltungen und ver- Viele Menschen mit Zuwanderungsgeschichte sind es in der Agentur für Arbeit ebenfalls eine Ansprech- Nach Angaben des Statistischen Landesamts sind netzten diese mit laufenden Angeboten der Agentur noch nicht entsprechend ihrer Kompetenzen beschäftigt partnerin für Integrationsfragen, was den Informations- jedoch 27 % der 25 – 35-Jährigen mit Zuwanderungs- und IHK etc. Unter anderem suchte die IHK gemeinsam (s. C.3.2). Gerade im Hinblick auf den Fachkräftebedarf austausch und die Informationsweitergabe über geschichte im Südwesten ohne Ausbildung (Stand März mit dem türkischen Elternverein Heilbronn e.V. gezielt ist es unumgänglich, auch diese Ressourcen zu nutzen. laufende Angebote und Aktionen sehr erleichtert. 2013), da sich der Übergang von der Schule in eine Betriebe von Unternehmern mit Migrationshintergrund Um passende Maßnahmen ansetzen zu können, bedarf Ausbildung für diese erheblich schwerer gestaltet als für Der 2010 von der Agentur für Arbeit ins Leben gerufene auf, um bei ihnen die Bereitschaft zu wecken, mehr es aber einer gesicherten Datengrundlage. Jugendliche ohne Zuwanderungsgeschichte. Rückmel- Expertenkreis „Erschließung des Bildungspotenzials für Ausbildungsplätze zu schaffen. dungen zufolge sind Jugendliche mit Zuwanderungsge- Wie bereits im Tätigkeitsbericht der Stabsstelle Inte- Menschen mit Migrationshintergrund“ ist ein wichtiger schichte stärker in berufsvorbereitenden Maßnahmen Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg gration 2011 hingewiesen, werden die statistischen Schritt für die Entwicklung wirksamer, strategischer vertreten (s. auch C.1.2). Auswertungen und Erfahr- unterstützt aus seinem Etat – gemeinsam mit Mitteln Daten z. B. im Hinblick auf die Bezieher von Grund- Ansätze für eine Region. Darin sind folgende Institutio- ungen zeigen, dass sie darüber hinaus des Europäischen Sozialfonds – gezielt Projektideen sicherung für Arbeitssuchende nach Bevölkerungs- nen vertreten: wie „Velilerle El Ele“ und „Kurs auf Ausbildung – KAB“ gruppen etc. - im Sozialdatenatlas aufgeführt. weniger Kenntnisse über das Bildungssystem in Agentur für Arbeit, Arbeitgeberverband (s. C.2.2). Die Agentur für Arbeit und die Stabsstelle Die 3. Fortschreibung des Sozialdatenatlas wurde 2012 Baden-Württemberg und die Vielfalt an Ausbildungs- SüdwestMetall, DGB, Diakonie Heilbronn, Integration unterstützten hier u. a. durch Optimierung mit vielen Informationen hierzu veröffentlicht. platzmöglichkeiten haben Caritas Heilbronn-Hohenlohe, Handwerks- von Schnittstellen. Dabei wurden z. B. in einer gemein- Diese Daten basierten jedoch bisher auf Erhebungen, kammer Heilbronn, IHK Heilbronn-Franken, weniger Kontakte zu potentiellen Betrieben samen Veranstaltung für Berufsberater/innen und die zwar das statistische Merkmal „Ausländische Staats- IG Metall, Integrationsbeauftragte der Stadt bestehen (dies ist u. a. für Bewerbungen um Mittler/innen Informationen zum Bildungssystem in angehörigkeit“ darstellen konnten, nicht aber das Merk- Heilbronn, Kommunales Bildungsbüro der Stadt Praktika wichtig ) der Türkei vermittelt. Ziel war, türkische Eltern besser mal „Menschen mit Zuwanderungsgeschichte“. Heilbronn, Landratsamt Heilbronn, Staatliches weniger Kenntnisse über beratende Einrichtungen, erreichen zu können, indem nun Vergleiche zwischen Die Bundesregierung hat daher eine Verordnung über Schulamt und die VHS Heilbronn. die bei der Ausbildungsplatzsuche unterstützen können, den Bildungssystemen möglich sind und in Elternge- eine statistische Erhebung zur Arbeitsmarktsituation besitzen spräche einbezogen werden können. Mittlereinsätze Die Arbeit unterteilt sich in die Bereiche Schulabschluss, von Zuwanderern sowie ihren Nachkommen für das wurden durch fundierte Absprachen und unter Einbe- Berufsabschluss und Förderung der Weiterbildung. Seit höhere Hemmschwellen haben, behördliche Jahr 2014 erlassen. Auf der Grundlage dieser dann aus- ziehung aller Beteiligten optimiert. Mitte 2012 fanden aufgrund des personellen Wechsels Unterstützung (z. B. durch die Agentur für Arbeit) wertbaren Daten, können belastbare wissenschaftliche der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit zunächst zu nutzen Nachfolgend einige aktuelle Angebote Erkenntnisse gewonnen werden, die in künftige poli- keine Treffen mehr statt. Die Wiederaufnahme der weniger Unterstützung durch die Eltern haben, da verschiedener Träger tische Entscheidungen einfließen sollen. Gespräche zu Beginn 2014 war aus Sicht der Integra- diese z. T. nicht in Deutschland aufgewachsen sind, Es ist absehbar, dass auswertbare Daten für das Merk- tionsarbeit sehr wichtig für die Auswertung der Daten teilweise weniger Sprachkenntnisse haben, z. T. aus mal „Menschen mit Zuwanderungsgeschichte“ für das und die weitere Abstimmung passender Maßnahmen bildungsfernen Familien stammen und durch die Vielfalt Themenfeld Arbeitsmarkt vorliegen. Entsprechende sowie die bessere Verzahnung der Angebote. an Angeboten häufig auch überfordert sind. Diese Darstellungen werden sich dann in folgenden Berichten Jugendlichen sind oft auf sich allein gestellt, was die Die direkten Absprachen der Stabsstelle Integration zu (Fortschreibungen des Sozialdatenatlas und des Integra- eigene Berufsorientierung betrifft. verschiedenen Arbeitsmarktthemen mit den Akteuren tionsberichts) abbilden lassen. Derzeit ist das in aus dem Expertenkreis waren ebenfalls sehr zielführend aussagekräftiger Form nicht möglich. (insbesondere im Hinblick auf das Thema Anerkennung beruflicher Qualifikationen (s. u.)).

70 71 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.3.1: Handlungsfelder der Integration: Ausbildung / Arbeitsmarkt: Ausbildung C.3.1: Handlungsfelder der Integration: Ausbildung / Arbeitsmarkt: Ausbildung

C.3 Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Maßnahmen Finanzierung Weitere Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Maßnahmen Finanzierung Weitere Organisation partner durch Planungen Organisation partner durch Planungen

Übergang Schule / Beruf – Berufsbildende Maßnahmen Hochschule • Verringerung der • Veranstaltung „Studieren an • Nähere Heilbronn (HHN) Hürde für ein der HHN für Migrantinnen Informationen Studium für und Migranten“ werden Agentur • Migranten- • Präsentation der • Bildung sichert Zukunft • Eigenmittel • Fortsetzung Personen mit (im WS 12/13 oder SS 13) regelmäßig von organisationen Durchlässigkeit des 2014 für Arbeit • U. a. Informationsweitergabe • Regionale Migrations- Pressestelle der (Moscheen etc.) Bildungs- in Migrantenorganisationen Kooperations- hintergrund HHN bekannt systems • Stabsstelle über das Ausbildungssystem partner gegeben Integration IN VIA Jugend- • HWK • Berufliche • Individuelle Beratung • Bundesministerium • Zusammenarbeit Integration junger für Familie, mit den Agentur • Ministerium für • Unterstützung der • 2012 Programm • Eigenmittel • Weitere migrationsdienst • IHK • Informationen über Migranten/innen Senioren, Frauen Wirtschafts- Wissenschaft, Jugendlichen bei „G´scheit studiert“ Veranstaltungen Arbeitsmarkt für Arbeit • 2012 Ministerium • Agentur für Arbeit und Jugend junioren Forschung und der Berufswahl geplant • Eigenständige und • seit 2013 für Wissenschaft, • Bewerbungstraining (Coaching von Kunst Baden- • Jobcenter Sicherung des • Kirchliche Stabsstelle • Studienmöglich- „Du kannst Bachelor!“ Forschung und Jugendlichen, Württemberg Lebensunterhalts • Vermittlung zu Berufsbera- Eigenmittel Integration keiten aufzeigen Kunst Baden- • Wirtschaftsjunioren tung und Jobcenter, bei Praktika …) • Duale Hochschule • Teilhabe in allen Württemberg Bedarf zur Hochschulbera- Mosbach • Berufsschulen gesellschaftlichen • Duale Hochschule tung Bereichen • Hochschule HN Mosbach • Familienzentren • Unterstützung bei der • Sputnik e.V. und • Hochschule HN Beantragung zur Anerken- andere Vereine • Stabsstelle nung von Schulabschlüssen Integration • Vereine Jugend- • HWK • Berufsorientierung • Individuelle Beratung • Kooperation mit den migrationsdienst • IHK • Unterstützung • Bewerbungstraining Wirtschafts- bei der Ausbil- Agentur • Italienische • Information über • Informationsveranstaltung • Themen- und Migrations- • Agentur für Arbeit • Vermittlung zu Berufsbera- junioren (Projekt dungs- für Arbeit Gemeinde berufliches „il faro des marmotte“ anlassbezogene tung, zum Jobcenter bzw. „1000 und beratung für • Jobcenter oder Arbeits- • Projekt „Kurs auf Bildungssystem Veranstaltungen zur Hochschulberatung Deine Chance“) (Aus-und Weiter- Erwachsene des stellensuche Ausbildung“ Kreisdiakonie- • Wirtschaftsjunioren nur Jugend- der DJHN bildung, Studium) migrationsdienst verbands • Berufsschulen • Sonst ARKUS gGmbH • Paritätischer • Beitrag zur • Projekt Xenos: Berufswahl- • ESF-Mittel • Eine Versteti- • Familienzentren Regelangebot Kreisverband Verbesserung des fahrplan: 11 Stationen zum gung der • BMAS Heilbronn Übergangs- Erfolg Maßnahme wird Lernende Region • Diakonische • Motivation zu • LoLa!- „Los Ladies“ ist ein • Lernende Region • Läuft • Paritätische managements • Modular aufeinander auf- • Eigenmittel angestrebt Heilbronn- Jugendhilfe Region einem selbst- Präventionsprojekt zur Heilbronn-Franken seit 2007 an „Schule-Beruf“ Pflege- und bauende Berufsorientie- Franken e.V. Heilbronn e.V. bestimmten vertieften Berufsorientier- e.V. verschiedenen im Stadt- und Sozialdienste gGmbH rungsseminare mit erlebnis- • Familienzentrum Lebensentwurf ung von Mädchen mit • Agentur für Arbeit Standorten Landkreis Heilbronn (incl. gutem Migrationshintergrund • AWO Kreisverband pädagogischen Einheiten Augärtle Schulabschluss) (7. und 8. Klasse Haupt – • Zonta-Club Heilbronn e.V. • Stärkung von Schlüsselkom- und Werkrealschulen) • Jugendhilfe petenzen der Schüler/innen • Erweiterung des • Auch im Familien- Unterland e.V. und Schulabgänger/innen Berufswahl- • Dauer 6 Monate, zentrum Augärtle spektrums um 12 Seminarnachmittage, bereits angeboten handwerklich 5 Betriebsbesuche Diakonische • Stabilisierung • Beratungsangebot zum • ESF-Mittel • Verfestigung technische Berufe Jugendhilfe der Lebensverhält- Übergang Schule und Beruf des Angebots • Inhalte: Berufsorientierung, • Stadt Heilbron das Empowerment der Region Heilbronn nisse von mit multiplen Problemlagen „Kompetenz- Mädchen und das Erkennen e.V. Jugendlichen • Einzelfallberatung • Landkreis Heilbronn agentur“ in der und jungen Region über der Stärken aus dem „Kompetenz- Erwachsenen • Unterstützung bei das Ende der Migrationshintergrund Ämtergängen, Anträgen, etc. agentur Region • Vermittlung in ESF-Förder- Heilbronn“ Ausbildung, • Vermittlung in andere periode 2013 SÜDSTADTKIDS, • diverse • Unterstützung von • Projekt „Frühzeitige • Projekte zur • Projekt Praktikum Beratungsangebote hinaus Beratungsstelle (Handwerks-) Jugendlichen Berufsorientierung und frühzeitigen „Berufs- und Job • Flyer in russischer und für Frauen, betriebe (derzeit 94 % Ausbildungsförderung“ Berufsorientierung: orientierung“ türkischer Sprache Kreisdiakonie- • Ehrenamtliche Migrationshinter- • Werkraumangebote Christian-Bürkert- (Netzwerk- grund) bei der Stiftung aufbau zur verband Heilbronn (Holzwerkstatt, Fotolabor, Suche nach ihren Fahrradwerkstatt, • Finanzierung Kooperation Hochschule • Ausbildung von • Einrichtung des Studien- • Hochschule • Aufnahme von Talenten sowie bei Musikkeller, Computerraun) SÜDSTADTKIDS mit Betrieben) der Berufs- Heilbronn Absolventen, gangs IBO (Internationale Heilbronn Studierenden • Ausbau der findung, im • Projekte zur frühzeitigen die im osteuro- BWL Osteuropa)- Professio- kontinuierlich Begleitung und Bewerbungsverfah- Berufsorientierung päischen und nelle Nutzung und jedes Semester Unterstützung ren und während russisch- Vertiefung von Zweispra- • Bewerbungstraining von Jugend- der Ausbildung sprachigen Raum chigkeit bzw. Bikulturalität; • Unterstützung bei der lichen während handlungskompe- Berufsfindung und ihrer Ausbildung tent sind Ausbildungsplatzsuche sowie im Bewerbungs- verfahren

72 73 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.3.1: Handlungsfelder der Integration: Ausbildung / Arbeitsmarkt: Ausbildung C.3.1: Handlungsfelder der Integration: Ausbildung / Arbeitsmarkt: Ausbildung

C.3 Bewerberauswahl Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Maßnahmen Finanzierung Weitere Organisation partner durch Planungen Wichtige Erkenntnisse aus einer 2010 beim Institut zur standardisierte Auswahlverfahren mit weniger Raum für Zukunft der Arbeit (IZA) in erschienenen Studie subjektive Einschätzungen nutzen. Unterstützende Maßnahmen während der Ausbildung der Universität lenken den Blick aber auch auf Ob die Studie in Heilbronn zu gleichen Ergebnissen füh- strukturelle Hürden für Jugendlichen mit Zuwanderungs- Hochschule • Stärkung der • Spezielles Coaching von • Freiwillige • Auf freiwilliger ren würde, kann nicht belegt werden. Wichtig ist in dem Heilbronn (HHN) Identitätsfindung Studierenden mit Maßnahmen von Basis geschichte: Forscher hatten in einem Feldversuch über und Bewusst- Migrationshintergrund in Professoren der Zusammenhang aber, dass eine reflektierte Haltung in • Solange die 1.000 Bewerbungen auf Praktikumsstellen für Wirt- werdung der den Studiengängen IBIS HHN Kapazitäten den Unternehmen - deren Personalauswahlverfahren Bikulturalität bei und IBO ausreichen schaftsstudenten verschickt. Dazu verwendeten sie Studierenden mit betreffend – helfen kann, gegen Ausgrenzungstendenzen • Steigende inhaltlich gleichwertige Bewerbungsunterlagen, denen Migrations- vorzugehen. hintergrund Nachfrage per Zufall ein Name eindeutig deutscher oder türkischer • Großer Bedarf Herkunft zugeordnet wurde. Die fiktiven Bewerber hat- Beim Ministerium für Integration Baden-Württemberg läuft

Internationaler • Bildungspark • Unterstützung von • Ausbildungsbegleitende • Agentur für Arbeit • Maßnahme läuft ten nicht nur vergleichbare Qualifikationen und Fähig- derzeit das Projekt „Anonymisierte Bewerbungsverfahren“ Bund (IB) Heilbronn-Franken Berufschulschülern Hilfen; hoher Anteil an ohne Ferienzeit keiten, sondern waren zudem ausnahmslos deutsche in Baden-Württemberg. Damit will die Landesregierung u. gGmbH (Nachhilfe) in allen Migranten bis 2016 Bildungszentrum Staatsbürger und Muttersprachler. Das Ergebnis: a. dazu beitragen, Diskriminierungen auf dem Arbeits- Heilbronn • DJHN Fächern Bewerber mit türkischen Namen erhielten insgesamt markt abzubauen. Erkenntnisse der Antidiskriminierungs-

Jugend- • Träger von • Verbesserung • Kooperation mit • Regelangebot 14 % weniger positive Antworten. In kleineren Unter- stelle des Bundes fließen mit ein. Das anonymisierte migrationsdienst Jugendbildungs- der Ausbildungs- Bildungsträgern nehmen war die Ungleichbehandlung sogar noch ausge- Bewerberauswahlverfahren stellt Chancengleichheit sicher maßnahmen chancen des Kreisdiakonie- • Vermittlung von Unter- prägter: Hier hatten Bewerber mit türkisch klingenden und bringt auch Arbeitgebern Vorteile (bessere Strukturie- verbands stützungsangeboten Namen eine um 24 % geringere Chance auf ein Vor- rung, größere Objektivität etc.). Die Stadtverwaltung Heil-

Staatliches • Ausbildungs- • Bewerber/innen, die • EU-Anpassungslehrgänge • Kultusministerium stellungsgespräch. Die Autoren führen diese Diskrepanz bronn hätte die Chance gehabt, sich daran zu beteiligen. Seminar für gymnasien im EU-Ausland eine Baden- darauf zurück, dass Großunternehmen häufiger Didaktik und Lehrerausbildung Württemberg Lehrerbildung abgeschlossen haben, auf die (Gymnasien) schulischen Fazit und Empfehlungen: Heilbronn Bedingungen in Baden-Württem- berg vorbereiten

Für die Wettbewerbsfähigkeit und die Zukunft trieben: Eine gesicherte Datenbasis ermög- Die Vielfalt der genannten Maßnahmen birgt auch die • Gewährleistung eines direkten Übergangs von der der Region ist die Investition in Maßnahmen, licht gezielte Maßnahmen Gefahr, dass diese parallel und nicht abgestimmt allgemeinbildenden Schule in die duale Ausbildung die allen Jugendlichen Chancen auf dem • Weitere Information und Einbindung von angeboten werden. Daher legte der obige Expertenkreis durch bessere Koordination bestehender Maß- Ausbildungs- und Arbeitsmarkt garantieren, Eltern mit Zuwanderungsgeschichte bei im Schwerpunkt „Schulabschluss“ den Fokus zunächst nahmen. Ziel: Erhöhung der Ausbildungsquote um unumgänglich. Der eingeschlagene Weg, dass entsprechenden Maßnahmen zur Berufs- auf folgende Aktivitäten: 0,2 Prozentpunkte im Jahr 2012 und danach sich alle relevanten Akteure vernetzen und gut orientierung abstimmen, um Transparenz und Synergien zu jährlich um jeweils 0,3 Prozentpunkte. Präventive • Sensibilisierung von Personalverantwort- Ist-Analysen mit dem Ziel, Transparenz zu schaffen schaffen, sollte aus Integrationssicht unbedingt Maßnahmen sollen die Zahl der Ausbildungsab- lichen, auch leistungsschwächeren Jugend- (Analysen z. B. der Übergangszahlen Klasse 9/10 im weiter verfolgt werden. Hieraus könnten brüche verringern. lichen mit Zuwanderungsgeschichte eine Hinblick auf Berufsausbildung bzw. weiterführende weitere Vereinbarungen sowie konkrete • Für Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte Ausbildungschance zu ermöglichen Schulen, des Stands der Nachhilfe- und Sprachförder- Umsetzungsschritte folgen. ung an Schulen im Stadt- und Landkreis (2011). sollen spezielle Sprachkurse in den Betrieben • Gleichzeitig Schaffung von Angeboten für Übersicht aller Maßnahmen zur Berufsorientierung an oder in Firmenverbünden angeboten werden. Folgende Schritte sollten verstärkt die Betriebe selbst, damit die Defizite allen Schulen (2011)) Diese Vereinbarung traf die IG Metall mit dem angegangen werden: gemeinsam mit den Jugendlichen aufgear- Arbeitgeberverband Südwestmetall. Gemeinsame Zielsetzungen wurden getroffen, u. a. • Gezielte Bildungs- und Sprachförderung beitet werden können Die Zielsetzungen standen dabei unter dem Leitgedanken • Senkung des Anteils der Schulabgänger/innen bereits im Vorfeld der Ausbildung (s. C.1 • Einbindung von ausländischen Unternehmen „Die Verantwortlichen in der Region stellen sicher, dass ohne Hauptschulabschluss im Stadt- und und C.2) zur Schaffung von Ausbildungsplätzen Jeder einen, seinen Fähigkeiten entsprechenden Berufs- Landkreis Heilbronn bis 2014 um 20 %: 2009 • Erhebung von Daten von Jugendlichen mit • Förderung der Bereitschaft, anonymisierte abschluss machen kann.“ hatten 5 % der Schulabgänger/innen keinen Zuwanderungsgeschichte in Ausbildungsbe- Bewerberauswahlverfahren zu nutzen Abschluss. Gezielte und abgestimmte Förderan- gebote sollen es möglich machen, Abschlüsse zu schaffen und Synergien zu erzielen.

74 75 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.3.2: Handlungsfelder der Integration: Ausbildung / Arbeitsmarkt: Arbeitsmarkt im Hinblick auf Fachkräftesicherung C.3.2: Handlungsfelder der Integration: Ausbildung / Arbeitsmarkt: Arbeitsmarkt im Hinblick auf Fachkräftesicherung

Ausbildung / Arbeitsmarkt C.3 3.2 Arbeitsmarkt im Hinblick auf Fachkräftesicherung

Im Hinblick auf den steigenden Fachkräftebedarf Nachstehend einige Maßnahmen in Heilbronn zum Jedes Bundesland verabschiedet nun ein entsprechendes bekommt das Thema „Migration und Integration“ in der Schwerpunkt Fachkräftesicherung im Hinblick auf Landesanerkennungsgesetz. Für Baden-Württemberg ist Wirtschaft wieder einen stärkeren Stellenwert. Denn Zuwanderung: es derzeit im Entwurfsstatus. Auch strukturell gab es Deutschland verlor bisher durch Abwanderung wertvolle Vereinfachungen: die IHK FOSA ist z. B. zentral für ganz Anerkennung beruflicher Qualifikationen Arbeitskräfte. Kommt hierzu der Rückgang der Bevölke- Deutschland für das Anerkennungsverfahren der in rung als Auswirkung des demographischen Wandels und Bei der Anerkennung beruflicher Qualifikationen gibt es ihren Bereich fallenden Berufe zuständig. wird dieser Verlauf in die Zukunft weitergeführt, entsteht in Deutschland eine extreme Vielfalt an Zuständigkei- Es fehlte bis vor 2 Jahren aber immer noch an transpa- der Agentur für Arbeit, der Migrationsberatungsstellen in den kommenden Jahrzehnten ein extremer Arbeits- ten: nicht nur der Bund, jedes Bundesland, nahezu 80 renten Beratungsstrukturen und Anlaufstellen sowie an sowie Integrationskursträger teil. kräftemangel. Deutschlands Arbeitsmarkt ist folglich Industrie- und Handelskammern, zahlreiche Handwerks- regionalen Vernetzungen. Um diese zu schaffen und die auf hohe Zuwanderungsquoten angewiesen. Das Institut kammern, Regierungspräsidien und andere Stellen waren Neben der lokalen Vernetzung, war es wichtig, allen Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Zuwande- der deutschen Wirtschaft Köln macht jedoch deutlich, jeweils für die in ihren Zuständigkeitsbereich fallenden Akteuren die wichtigsten Informationen zu diesem rungsgeschichte verbessern zu können, wurde ein dass damit auch Beruf für das Verfahren zuständig. Gezielte Beratungs- Thema zugänglich zu machen, den Austausch zu entsprechendes Programm durch das Bundesministerium stellen gab es zudem kaum. forcieren sowie Prozesse und Absprachen zu optimieren. die Senkung der Mindestverdienstgrenze für Arbeit und Soziales, das Bundesministerium für Hieraus resultierte für qualifizierte Zuwanderer bei der Einreise, Das erwähnte BQFG soll nun im Ausland erworbene Bildung und Forschung sowie die Bundesagentur für die Entbürokratisierung des deutschen Berufsqualifikationen für den deutschen Arbeitsmarkt Arbeit gefördert: 16 regionale Netzwerke in allen eine Liste mit allen relevanten lokalen Anlaufstellen, Zuwanderungsrechts sowie besser nutzbar machen und eine qualifikationsnahe Bundesländern sollen helfen, Strukturen hierfür aufzu- die noch in Form eines Flyers gestaltet und verteilt Beschäftigung ermöglichen. Neu sind vor allem mehrere bauen. Eines dieser regionalen Netzwerke ist das IQ werden soll sowie ein qualifikationsorientiertes Aspekte: Netzwerk Baden-Württemberg. Es wird durch das Inter- Zuwanderungskonzept einhergehen muss. eine Schulung für Migrantenorganisationen zum kulturelle Bildungszentrum Mannheim gGmbH (ikubiz) Es besteht nun ein Rechtsanspruch auf ein Aner- Thema Anerkennung in Kooperation mit dem Landesver- koordiniert. Dieses hat folgende Aktivitäten entwickelt: Denn durch diese Hürden ist Deutschland für qualifi- kennungsverfahren (auch für Qualifikationen aus band der kommunalen Migrantenvertretungen Baden- zierte Zuwanderer immer weniger attraktiv geworden. sogenannten Drittstaaten außerhalb der EU) und für die Seit August 2011 gibt es zwei Erstberatungsstellen Württemberg (LAKA) (s. B.2.2) und unter Beteiligung Dazu gehört auch, dass erhebliche Potenziale von ca. 350 Ausbildungsberufe im Dualen System. (Mannheim und Stuttgart), die Menschen mit ausländi- der IHK und der HWK sowie der Stabsstelle Integration schen Abschlüssen beraten und sie an die entsprechen- im Frühjahr 2013, die große Resonanz fand. Menschen mit Zuwanderungsgeschichte hier vor Ort Weitgehend bundeseinheitliche Kriterien und den Anerkennungsstellen verweisen. Weitere in Ulm und ungenutzt sind: Erst seit kurzem gibt es Anerkennungs- Verfahren sind die Grundlage für die Gleichwertigkeits- Im Frühjahr 2013 fand ein weiterer Erfahrungsaus- Freiburg sind zwischenzeitlich hinzugekommen. verfahren beruflicher Qualifikationen auf Bundes- und prüfung. Wird aufgrund „wesentlicher Unterschiede“ tausch des Netzwerks statt. Deutlich wurde dabei der einigen Landesebenen. Zuwanderer erlebten bei Nicht- keine Gleichwertigkeit festgestellt, werden die fehlen- Das Netzwerk bietet für Arbeitsmarkteinrichtungen Informationsbedarf von Unternehmen (Personalverant- anerkennung - trotz umfangreicher Berufserfahrungen - den Berufsqualifikationen im Verhältnis zum deutschen bedarfsorientierte Seminare sowie Informations- und wortlichen) zum Thema, um die Ablehnungs- und häufig einen extremen Statusverlust im Vergleich zum Referenzberuf in dem Bescheid dokumentiert. Dies ist Beratungsangebote an. Anerkennungsbescheide richtig deuten zu können. Heimatland. Viele arbeiten in der Folge im Niedriglohn- für Arbeitgeber relevant, da aufgeführt ist, welche Gemeinsam mit Kooperationspartnern entwickelt Daher werden von dem Netzwerk nun verstärkt sektor, was für sie kaum erträglich und gegenüber deren Fähigkeiten, Kenntnisse und Erfahrungen trotz Ableh- das Netzwerk modellhafte Konzepte zur Anpassungs- Aktivitäten unternommen, um Informationsveranstal- Kindern auch schwer zu vermitteln ist. Geradezu gro- nung der Gleichwertigkeit bei der betreffenden Person und Nachqualifizierung von Migranten/innen. tungen hierzu in Unternehmen anzubieten. tesk mutet es an, wenn Hochqualifizierte auf einem vorhanden sind. Fehlende Kenntnisse können durch internationalen Kongress auf gleicher Augenhöhe fach- entsprechende Qualifizierungen ausgeglichen werden. In Stuttgart und in der Region Rhein- Eine Auswertung der Anzahl der Anträge auf Anerken- lichen Austausch pflegen, sobald sie jedoch in Deutsch- werden gezielt Netzwerkstrukturen zwischen Arbeits- nung im Vergleich mehrerer Jahre soll künftig darge- Ausschlaggebend für eine Anerkennung ist künftig land leben wollen, ihre Berufserfahrung und Ausbildung markteinrichtungen aufgebaut und entwickelt. stellt werden. nicht gelten. Und selbst mit dem erst seit April 2012 in nur noch der Inhalt und die Qualität der Berufsqualifi- Kraft getretenen Gesetz über die Feststellung der kationen, nicht mehr die Staatsangehörigkeit oder Die Stabsstelle Integration ist Mitglied in einer Arbeits- Das lokale Netzwerk wird sich durch gezielte Maßnah- Gleichwertigkeit von Berufsqualifikationen (BQFG) sind Herkunft. Im Fokus steht die Absicht, in Deutschland gruppe, die sich zu Entwicklungen und zur Umsetzung men mit Unterstützung des IQ-Netzwerks (z. B. noch keine Regelungen getroffen, welche Unterstütz- arbeiten zu wollen. des BQFG auf Landesebene austauscht. Daher vernetzte Informationsveranstaltungen für Teilnehmer/innen von sie sich gleich nach Inkrafttreten des Gesetzes - in Integrationskursen etc.) weiter festigen und den ungen (z. B. auf Darlehensbasis) es gibt, sich nachquali- Anträge zum Anerkennungsverfahren sind aus Kooperation mit dem genannten IQ-Netzwerk - mit den Zugang vieler Menschen zum Anerkennungsverfahren fizieren zu können, ohne dass die Existenz der Familie dem In- und dem Ausland möglich. gefährdet ist. Arbeitsmarktakteuren vor Ort, die im Bereich Anerken- erleichtern. nung aktiv sind. Es nahmen Vertreter der IHK, der HWK,

76 77 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.3.2: Handlungsfelder der Integration: Ausbildung / Arbeitsmarkt: Arbeitsmarkt im Hinblick auf Fachkräftesicherung C.3.2: Handlungsfelder der Integration: Ausbildung / Arbeitsmarkt: Arbeitsmarkt im Hinblick auf Fachkräftesicherung

Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere Organisation partner Maßnahmen durch Planungen Organisation partner Maßnahmen durch Planungen

C.3 Anerkennung beruflicher Qualifikationen Agentur • Caritas Heilbronn- • Erschließung • Expertenkreis für Arbeit Hohenlohe, Fachkräftepotenzial „Erschließung Diakonisches Werk, Bildungspotential“ Agentur • Unterstützung von • Einzelfallbezogen • Agentur • Fortsetzung DGB Nordwürttem- von Menschen mit für Arbeit arbeitslosen Kunden/ für Arbeit berg – Büro HN, Migrationshintergrund innen bei der IG Metall HN/ Durchführung des • Vernetzung und Neckarsulm, Kooperation sowie Anerkennungs- IHK HN-Franken, verfahrens Treffen von HWK HN-Franken, Vereinbarungen Landratsamt HN, Staatl. Schulamt, Bildungspark • HWK • Schulung fehlender • Z. B. berufsanschlussfä- • Agentur • Weitere Berufsfelder Stadt Heilbronn fachlicher hige Qualifizierungsbau- für Arbeit geplant; Heilbronn-Franken (u. a. Stabsstelle Qualifikationen steine in den Berufs- z. B. Verkauf gGmbH • Jobcenter Integration), zur Anerkennung feldern Lager/Logistik, Südwestmetall, Metall, Bäckereifach- Volkshochschule HN verkauf, Gastronomie

Industrie- und • Umsetzung BQFG • Anerkennungsverfahren • Eigenmittel Bildungspark • HWK, IHK • Schulung berufsan- • In den Berufsfeldern • Agentur für • Individueller (Berufsqualifizie- zur Bewertung von im Heilbronn- schlussfähiger Lager/Logistik, Metall, Arbeit Einstieg jederzeit Handelskammer • Gebühren rungsgesetz) Ausland erworbenen Franken gGmbH Teilqualifikationen Verkauf, Gastronomie • Jobcenter möglich Berufsabschlüssen und Qualifikationen Haus der Familie • Agentur für Arbeit • Reflektion des • Frauenwirtschaftstage • Spenden eigenen kulturellen im Treffpunkt Familie: (HdF) • Stabsstelle • Stabstelle Handelns Migrationshintergrund Internationaler • Unterstützung beim • Projekt „Anerkennung • Agentur Integration Integration Bund (IB) Anerkennungs- ausländischer Zeugnisse“ für Arbeit • Verstehen der das „Schatzkästchen“ in mir Bildungszentrum verfahren • Jobcenter eigenen Identität Heilbronn • Gezielte Verwendung • 5 Workshops mit dieses Wissens für die verschiedenen Themen berufliche Zukunft IN VIA Jugend- • Verschiedene • Gelingen des • Information über • Bundes- migrationsdienst Institutionen zur Berufseinstiegs Anerkennungswege ministerium Anerkennung • Bessere • Begleitung durch das für Familie, Hochschule • Ausbildung (Master) • Einrichtung des beruflicher Vermittlungschancen Verfahren Senioren, Heilbronn (HHN) von Software Studiengangs SEM – rein Qualifikation Frauen und Ingenieuren, die sich englischsprachiger • Adäquate Bezahlung • Planung der beruflichen Jugend idealerweise in der Studiengang (Hürde Zukunft Region niederlassen umfangreiche Deutsch- • Sicherung des • Kirchliche kenntnisse werden Lebensunterhalts Eigenmittel genommen)

Jugend- • Verschiedene • Erfolgreicher • Unterstützungsangebote • Regelangebot migrationsdienst Institutionen zur Berufseinstieg zur Anerkennung im Hochschule • Ausbildung von • Etablierung des • HHN / • Ausbau zum BWLern mit Master-Studiengangs Land Baden- Vollstudiengang, Migrations- Anerkennung • Bessere Vermittlungs- Ausland erworbener Heilbronn (HHN) interkultureller Hand- MIBIM (International Württemberg Aufnahme von ca. beratung beruflicher chancen Qualifikationen und Qualifikation Abschlüsse lungskompetenz Business – Intercultural 15-20 Studierenden • Sicherung des in den wichtigsten Studies) jedes Semester • Informationen über Lebensunterhalts Wirtschaftsregionen Anerkennungswege, • Bisher nur Halbzug, der Welt zur Nachholen und d.h. Aufnahme von Unterstützung der Anerkennung von Studierenden nur regionalen kleinen Schulabschlüssen in den Sommer- und mittelständi- semestern • Unterstützung bei schen Unternehmen den Abläufen (KMU/ hidden • Planung der champions) beruflichen Zukunft Pro Seniore • Integration von • Praktika • Fortlaufend Handwerks- • Umsetzung BQFG • Anerkennungsverfahren • HWK Residenz Menschen mit (Berufsqualifizie- zur Bewertung von im • Weiterbildung kammer • Gebühren Heilbbronn- Migrationshinter- rungsgesetz) Ausland erworbenen Heilbronn- Sonntheim grund in den • Umschulung Franken Berufsabschlüssen und Arbeitsmarkt Qualifikationen • Ausbildung

Fachkräftesicherung Staatliches • Angehende Lehrer/ • Fakultatives Ausbildungs- • Kultus- • Das Angebot soll um Seminar für innen auf den angebot während des ministerium den Aspekt „Deutsch Didaktik und Umgang mit Referendariats: „Deutsch Baden-Würt- als Zweitsprache“ Agentur • Haus der Familie • Erschließung • Workshop • Agentur • Fortsetzung Lehrerbildung Schülern/innen als Fremdsprache“ temberg erweitert werden Fachkräftepotenzial „Interkulturelle für Arbeit vorbereiten, für die für Arbeit • Stabsstelle (Gymnasien) Kompetenzen“ Deutsch Fremd- oder Integration • Haus der Heilbronn Familie Zweitsprache ist • Stabsstelle Integration

78 79 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.3.2: Handlungsfelder der Integration: Ausbildung / Arbeitsmarkt: Arbeitsmarkt im Hinblick auf Fachkräftesicherung C.3.2: Handlungsfelder der Integration: Ausbildung / Arbeitsmarkt: Arbeitsmarkt im Hinblick auf Fachkräftesicherung

Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere Organisation partner Maßnahmen durch Planungen

C.3 Existenzgründung IQ Heilbronn – vernetzt und aktiv! Diakonie – • Agentur • Behilflich bei der • Beratungen von für Arbeit Existenzgründung Migranten Mehrgeneratio- Das IQ-Netzwerk fördert mittlerweile 4 weitere Projekte einwanderungswillige Arbeitskräfte über die Plattform im Einzelfall nenhaus (MGH) • Erledigung erster der Stabsstelle Integration: „Migration-Check“. Formalitäten

Konzepterstellung und modellhafte Durchführung www.arbeitsagentur.de/migration-check-arbeitnehmer Kolay • Unterstützung von • Beratungen • Existenz- • Nur nach Bedarf türkischen gründer und Anfrage zur Fachkräfteentwicklung im Bereich Pflege: www.arbeitsagentur.de/migration-check-arbeitgeber Migranten- • Erledigung erster Migranten bei der Seit Februar 2014 können sich Menschen mit Zuwan- dienste - Nuri Formalitäten Bisher nutzten mehrere Unternehmen aus und in direk- Musluoglu Existenzgründung derungsgeschichte in Teilzeit für den Beruf des Alten- ter Nähe zu Heilbronn und die WHF (regionale Wirt- pflegehelfers/helferin ausbilden lassen. Parallel hierzu schaftsförderung) den Kontakt zur Stabsstelle Integration. Sputnik e.V. • Individuelle • Verschiedene Vorträge • BAMF • Je nach Teilnehmerzahl erhalten sie gezielt eine Sprachförderung (berufsbezo- Potentialanalyse im Rahmen des Projekts Fortsetzung bzw. • Information über „Identität und weitere Finanzierung genes Fachdeutsch). Das Konzept ist in Zusammenarbeit Integration PLUS“ von beantragt Existenzgründung / Ethnische Ökonomie rechtliche und mit der Agentur für Arbeit, dem Pflegenetzwerk, der finanzielle Experten Volkshochschule Heilbronn und der Berufsschule für Bedingungen und Bundesweit zeigt sich eine Steigerung von neugegrün- staatliche Förderung Altenpflege und Altenpflegehilfe des Unterrichtsstudios deten Unternehmen von Zuwanderern. Nach Aussagen Sinsheim (USS) GmbH entstanden. des Instituts für Mittelstandsforschung (ifm der Univer- Entwicklung von berufsbezogenen Deutschangebo- sität Mannheim) ist in den letzten 10 Jahren ihre Zahl ten auf dem Niveau bis C1/C2. Ziel ist, eine Übersicht prozentual 5 Mal so stark gestiegen wie die der Unter- Fazit und Empfehlungen: aller berufsbezogenen Sprachkurse zu generieren, die nehmer/innen deutscher Herkunft. Kommunen sind auf entsprechend bekannt gegeben werden soll. neue Produkte, Ideen, auf globale Verbindungen und Neugründungen bzw. die Ansiedlung von Unternehmen Zur verbesserten Arbeitsmarktintegration sowie zur dem Integrationsbeirat sowie Neuzuwanderern In Zusammenarbeit mit der örtlichen Hochschule angewiesen. Entsprechende Potenziale könnten nun auch Fachkräftegenerierung sollte die bisherige Entwick- und weiteren interessieren Arbeitsmarkt- und der German Graduate School of Management and vor Ort in Heilbronn erhoben werden. Das ifm wird der- lung weiter forciert werden. akteuren. Umsetzung desselben u. a. mit den Law gGmbH (GGS) sollen Brückenmaßnahmen für Schwerpunkten zeit gefördert um folgende Untersuchungen in Kommu- Zu empfehlen sind folgende Maßnahmen: Akademiker entwickelt werden, die auch Akademiker mit nen durchführen zu können: • Erstellung eines „Roten Fadens“ für Neuzuwan- ausländischen Abschlüssen miteinbeziehen, die unter- • Nutzung von Förderausschreibungen derer und Anpassung der Öffentlichkeitsarbeit Erhebung der ökonomischen Bedeutung und Struk- halb ihres Qualifikationsniveaus beschäftigt sind. • Ausbau von Qualifizierungs- (und Anpassungs- (homepage, Willkommensmappe etc.) tur von Migrantenunternehmen vor Ort unter beson- qualifizierungs-)maßnahmen in Verbindung mit Weiterqualifizierung von Berufsbildungsakteuren: derer Berücksichtigung von modernen, wissensintensi- • Verstärkte Einbindung ausländischer Medien und berufsbezogenen Sprachförderangeboten Fachlehrkräfte, Dozenten, Ausbilder/innen in der ven Dienstleistungen und transnationalen Aktivitäten. Unternehmerverbände von Zuwanderern beruflichen Weiterbildung u. a. erhalten Informationen • Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit im Hinblick auf • Verbesserung der interkulturellen Kompetenz in Identifizierung von maßgeblichen Triebkräften der über das Lernen in der Fremd- oder Zweitsprache. das Anerkennungsverfahren und lokale Ansprech- der Verwaltung (v. a. in Publikumsbereichen) mit Migrantenökonomie (Gründungs- und Ansiedlungsmo- partner/innen sowie teilweise Anpassung von Erhöhung des Anteils an Menschen mit Zuwander- tive, individuelle und ethnische Ressourcen, lokale Anwerbung von Fachkräften im Ausland Kommunikations- und Informationsstrukturen, ungsgeschichte bei den Beschäftigten der Rahmenbedingungen) und ihre Wirkung aus ökonomi- um Zuwanderer besser erreichen zu können Verwaltung Es zeigt sich, dass viele Firmen und Einrichtungen ihr scher, sozialer und integrationspolitischer Sicht. • Stärkere Einbindung von Ansprechpartnern/innen Interesse derzeit auf junge Fachkräfte aus Spanien, • Informationsweitergabe relevanter Integrations- Klärung des Handlungsbedarfs und Entwicklung von in Unternehmen, um diese über lokale Integrati- Griechenland und weiteren EU-Ländern richten. strukturen an Unternehmen und Verbände, die Handlungskonzepten für die kommunale Wirtschafts- onsnetzwerke etc. zu informieren und schnelle Bei der Umsetzung zeigt sich jedoch zunehmend, dass Fachkräfte direkt aus dem Ausland akquirieren und Integrationspolitik. Wege zu ermöglichen • Vernetzung mit den relevanten Akteuren der lokale Unterstützung durch aufgebaute Strukturen Lieferung steuerungsrelevanter Informationen. • Vernetzung der relevanten Akteure im Bereich der Wirtschaftsförderung und Relocation-Services der Integrationsarbeit nicht oder nur sehr spät in Existenzgründung im Hinblick auf bessere Erreich- • Erstellung eines Qualifizierungskonzepts und Anspruch genommen wird. barkeit von Beratungsstrukturen für Zuwanderer Eine Vernetzung lokaler Akteure zum Thema Existenz- Einsatz von geschulten Integrationslotsen in Dadurch konnten z. B. bestehende Sprachförderan- gründung von Zuwanderern gibt es derzeit nicht. Aus • Erarbeitung eines Konzepts zur Willkommenskultur Abstimmung mit den Migrationsberatungsstellen gebote und Kontakte nicht genutzt werden. Dies in Zusammenarbeit mit dem Fachkräftebündnis den o. g. Gründen und aus integrationspolitischer Sicht • Entwicklung weiterer bedarfsgerechter Maßnahmen erschwerte den Neuzuwanderern die Eingewöhnung. wäre dieser Schritt wichtig. Heilbronn-Franken, den Hochschulen, der Agentur Eine rechtzeitige Einbindung und Kontaktaufnahme zur für Arbeit, den Migrationsberatungsstellen und • Teilnahme an der Charta der Vielfalt Stabsstelle Integration, der Agentur für Arbeit und Die Tabelle zeigt kleinere Initiativen von Zuwanderern www.charta-der-vielfalt.de/ anderen Akteuren der Integrationsarbeit wäre daher zur Information über das Thema „Existenzgründung“. wichtig. Erstinformationen erhalten Arbeitgeber und

80 81 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.4: Handlungsfelder der Integration: Soziales C.4.1: Handlungsfelder der Integration: Soziales: Beratungsangebote

Soziales C.4 Soziales 4.1 Beratungsangebote

Wie bereits im Tätigkeitsbericht der Stabsstelle Integrat- 35-Jährige mit Zuwanderungsgeschichte oft nur Die Bekanntmachung der Beratungsangebote über zum Bevölkerungsanteil beschäftigt. Aufgrund der ion 2011 hingewiesen, werden die statistischen Daten wenig bzw. gar nicht von den bestehenden Angeboten Multiplikatoren und Migrantenvereine wurde bereits im Vielfalt an Kulturkreisen, die in Heilbronn vertreten im Handlungsfeld Soziales im Sozialdatenatlas aufge- erreicht. Häufig sind auch die Strukturen der Einrichtun- Integrationsbericht 2007 anregt. In dieser Hinsicht gab sind, können Beschäftigte auch nicht alle kulturspezifi- führt. Die 3. Fortschreibung des Sozialdatenatlas wurde gen und deren Inhalte in anderen Kulturen nicht oder es seither zahlreiche Ansätze und Entwicklungen der schen Details kennen. Es fehlen zudem entsprechende 2012 veröffentlicht. In diesem wird die Entwicklung der nur in anderer Form gegeben, so dass bei Zuwanderern Stabsstelle Integration in enger Zusammenarbeit mit Fremdsprachkenntnisse. Da erst seit kurzem ein verstär- Angebots- und Leistungsstruktur in Heilbronn (Grund- wesentliche Hintergrundinformationen über die Ziele den Beratungsstellen in Heilbronn: kter Zulauf an Interessenten mit Zuwanderungsgeschich- daten der Sozial- und Jugendhilfeplanung) mit zahlrei- te für soziale Berufe an den Hochschulen für Sozialpäd- und Inhalte der Angebote fehlen bzw. nicht nachvoll- Ausbau niederschwelliger Angebote chen Grafiken und Tabellen über6 Jahre umfassend agogik zu verzeichnen ist, die künftig mehrsprachig in ziehbar sind. So sind z. B. Selbsthilfegruppen in anderen (Informationsmessen vor Ort in Migrantenvereinen aufgezeigt. Beratungsstellen unterstützen können, wurden seit Kulturen fast nicht bekannt. Im Beratungsbereich spielt und Frauenfrühstücken etc.) die Schilderung von Gefühlen zudem eine große Rolle. 2010 ergänzende Strukturen aufgebaut (s. C.4.2). Daher werden in diesem Bericht folgend insbesondere Fortbildungen für Beratungsstellen (Fachtage In der Muttersprache ist ein größeres Spektrum an nur Maßnahmen dargestellt, die sich speziell an Kultursensible Beratung etc.) Qualifizierung und Die Zusammenarbeit zwischen der Stabsstelle Integra- Ausdrucksmöglichkeiten vorhanden als in der erlernten Menschen mit Zuwanderungsgeschichte wenden und Aufbau eines Netzwerks von Kulturellen Mittlern tion und den Beratungseinrichtungen ist sehr positiv. Zweit- oder Fremdsprache Deutsch. deren Integration unterstützen (s. Tabelle). Die unter- in Beratungsstellen Die Vernetzung von 21 Einrichtungen wurde projektbe- schiedlichen Zielgruppen werden dabei berücksichtigt. zogen auf die Kulturellen Mittler begonnen. Aus diesen Ungelöst bleibt derzeit die Situation psychisch oder Anpassung des Informationsmaterials Für soziale Projekte, die sich an bestimmte Zielgruppen Kontakten resultierten zahlreiche Gespräche z. B. bezüg- psychiatrisch erkrankter Zuwanderer/innen: (z. T. einfachere Sprache, mit Übersetzungen etc.) mit Zuwanderungsgeschichte wenden (Jugendliche, lich der Verbesserung von Informations- und Kommuni- Alleinerziehende, Wohnungslose etc.) steht die Stabs- Trotz der hohen Bevölkerungsanteile gibt es derzeit kationswegen, um mehr unterschiedliche Zielgruppen In vielen Beratungseinrichtungen sind nur wenige stelle Integration gerne zur Verfügung, um z. B. über im Bereich der psychosozialen Versorgung nur wenige von Zuwanderern erreichen zu können. Menschen mit Zuwanderungsgeschichte im Verhältnis Projektanträge eine Verbesserung der Situation zu bzw. keine Kassenzulassungen für muttersprachliche erreichen und gezielt Ideen umzusetzen. Psychiaterinnen und Psychiater (z. B. türkisch sprech- ende) in Heilbronn. Das erschwert die Versorgung Über die Angebote der Migrationsberatung wurde (z. B. ambulante Nachsorge) insbesondere älterer oder Abb. 20a: Anteil Menschen mit Abb. 20b: Zahl der Kontakte zu Kindern/ bereits im Teil B.2.3 eingegangen. auch durch den Migrationsprozess traumatisierter Men- Zuwanderungsgeschichte an den Fallzahlen Jugendlichen und Anteil an Kindern/ schen erheblich. Hinzu kommt, dass z. T. bei Zuwander- Darüber hinaus gibt es in Heilbronn zahlreiche Ange- Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte ern psychische und psychiatrische Erkrankungen stärker bote von Beratungsstellen, um Menschen im Alltag bei den Südstadtkids unterstützen zu können. Durch die unterschiedlichen tabuisiert werden. Kulturelle und sprachliche Missver- Träger und zunehmend zeitlich befristete Beratungspro- ständnisse verhindern häufig den Zugang zu Unterstütz- jekte war das Angebot jedoch bisher für viele Zuwan- ungsangeboten. Betroffene bleiben unversorgt mit derer/innen wenig transparent. Bedingt u. a. durch erheblichen Folgen in den Familien und Folgelasten für Sprachdefizite, die sowohl die Information als auch die die Gesellschaft oder müssen auf andere Städte wie Kommunikation erschweren, wurden vor allem über Mannheim und Stuttgart mit extrem langen Warte- zeiten ausweichen.

40 % 48,4 % 53,5 % 61,7 % 52,9 % 168 314 439 Kinder/ Kinder/ Kinder/ Jugendliche Jugendliche Jugendliche Anteil 74 % Anteil 94 % Anteil 93 % 2009 2010 2011 2012 2013 Jahr 2007 2012 2013

Quelle: Psychologische Beratungsstelle Quelle: SÜDSTADTKIDS Beratungsstelle für Frauen, Kreisdiakonieverband Heilbronn Kreisdiakonieverband Heilbronn

82 83 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.4.1: Handlungsfelder der Integration: Soziales: Beratungsangebote C.4.1: Handlungsfelder der Integration: Soziales: Beratungsangebote

Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere Organisation partner Maßnahmen durch Planungen Organisation partner Maßnahmen durch Planungen C.4 Interkulturelle Öffnung von Beratungseinrichtungen / Unterstützung bei Beratungsprozessen Pro Familia • Interkulturelle • Fortbildung, um bei Beratungen • Eigenmittel Schulungen der und in der Sexualpädagogik Mitarbeiter/innen kompetent mit Menschen aus Stadt Heilbronn, • Zugangsbarrieren • Z. B. mehrsprachige Flyer • JuFaZ Augärtle versch. Kulturkreisen arbeiten abbauen Jugend- und • Zugangsbarrieren werden durch • Eigenmittel zu können Familienzentrum Flyer in z. B. türkischer Sprache Augärtle abgebaut. Dies betrifft sowohl das Klientel als auch das Pro Familia • Stabsstelle zur • Interkulturelle • Fachtag: „Kultursensible • Eigenmittel • Bei Bedarf Personal (interkulturelle Gleichstellung Schulungen von Beratung und Therapie mit weitere Öffnung) unabhängig von der der Frau Fachkräften türkeistämmigen Menschen“ in Planungen Herkunft • Stabsstelle 2011 Integration • Vortrag für Fachkräfte zum Thema „Sexualpädagogik Stadt Heilbronn, • Team meX der • Fortbildung von • Informationen über Lebenswel- • Landeszentrale für • Vertiefung interkulturell“ in 2012 Jugend- und Landeszentrale Mitarbeiter/innen aus ten junger Musliminnen und politische Bildung des Themas, Familienzentrum für politische Jugendhilfe und Muslime Erweiterung Bürgerhaus Bildung Baden- Jugendhäusern im • Sensibilisierung gegenüber der Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene Württemberg Sozialraum Südwest Zielgruppe Böckingen islamistischem Extremismus, zum Thema „Jugend- Propagandastrategien und szenen zwischen Islam AIDS Hilfe • Stadt und • Information der • Ambulant betreutes Wohnen • Stadt und Attraktivitätspotenzialen der Landkreis Allgemeinbevölke- für Menschen mit HIV und Landkreis und Islamismus Unterland e.V. islamistischen Szene bei Heilbronn rung zu allen Fragen AIDS (ABW) Heilbronn Jugendlichen • Sozial- und rund um HIV und • Auch für Migranten mit • Land Baden- Gesundheits- AIDS und weitere Anspruch auf Sozialhilfeleis- Württemberg sexuelle übertragbare Stadt Heilbronn, • Team meX der • Fachvortrag für • Sensibilisierung gegenüber • Landeszentrale für ämter tungen • Örtlich zuständige Landeszentrale Mitarbeiter/innen aus islamistischem Extremismus, politische Bildung Krankheiten Jugend- und • Ausländer- • Beratung und Begleitung in Träger der Sozial- für politische Jugendhilfe und Propagandastrategien und Familienzentrum behörden allen Lebenslagen für alle hilfe für das ABW Bildung Jugendhäusern und Attraktivitätspotenzialen der Bürgerhaus Menschen mit HIV und AIDS. Baden-Württem- für Multiplikatoren/ islamistischen Szene bei • Spenden Böckingen U. a. Unterstützung, bei der berg innen: „Islamistische Jugendlichen Erlangung eines Bleiberechts. • Mitgliedsbeiträge Organisationen in Vermittlung an Integrations- Deutschland und ihre • Bußgeld- kurse; Hilfe zu deren Strategien zur zuweisungen Finanzierung Anwerbung von Jugendlichen“ Fachberatungsstelle • Landeskriminal- • Beratung und • Beratung, Begleitung, • Ministerium für amt Baden- Unterstützung von Information über Rechte, Arbeit und Soziales Caritas • Mit eigenen • Integration in die • Schwangerenberatung • Eigenmittel • Diese für Opfer von Württemberg Frauen und Mädchen Organisation einer (sicheren) Baden- Fachdiensten Gesellschaft Maßnahme Menschenhandel, • Lebensberatung aus ganz Baden- Unterkunft und Not- Württemberg läuft seit Beratungsstelle • Jobcenter • Beratungsprozesse Württemberg, die versorgung mit Lebensmitteln • Migrationsberatung (der Jahren und für Frauen, • Innenministerium besser gestalten • Kliniken und von Menschenhandel etc. (Flyer in 14 Sprachen) Migrationsberater besitzt hat sich sehr Kreisdiakonie- Psychologen/ Baden- betroffen sind; • Auf Wunsch Vermittlung an Sprachkenntnis in neun bewährt verband Heilbronn Psycho- Württemberg Anstieg des Rechtsanwälte/innen und Sprachen) therapeuten • Evangelische Migrantenanteils von Ärzte/innen, Kontaktaufnahme Landeskirche Frauen helfen • Beratungsangebote • Mehrsprachige Homepage • Stadt- und • Ehrenamtliche 78 % (2007) auf mit Konsulaten, Polizei u. a. Württemberg zugänglich machen Landkreis Heilbronn Dolmetscher 86 % (2012) Behörden; Unterstützung und Frauen e.V. • Mehrsprachige Informations- • Sensibilisierung der Begleitung im Straf- oder Heilbronn flyer • Andere Fachberatungs- Öffentlichkeit Zivilprozess stellen Pfiffigunde e.V. • Inanspruchnahme • Übersetzung des Angebot- • Aktion Menschen • Vorträge, • Hilfe bei Perspektivfindung in der Beratungsstelle Flyers in Türkisch und Russisch; in Not von der Schulungen Deutschland oder Rückreise in durch Menschen mit Verteilung in relevanten Heilbronner Stimme u. ä. an das Herkunftsland Migrationshinter- Einrichtungen, um Hemm- • Eigenmittel Orten, wo grund erhöhen schwelle zu senken und erste sich viele IN VIA Jugend- • Jugendmigra- • Schulische, berufliche • Sozialpädagogische Begleitung • Bundesministerium persönliche Kontakte Menschen migrationsdienst tionsdienst des und soziale der Teilnehmer/innen der für Familie, herzustellen mit Kreisdiakonie- Integration sowie Jugendintegrationskurse Senioren, Frauen Migrations- verbands Förderung der • Orientierung im Schul- und und Jugend hintergrund Chancengleichheit Bildungssystem • Kirchl. Eigenmittel aufhalten und Teilhabe junger Migranten/innen in • Klärung des Unterstützungs- allen Bereichen bedarfs Psychologische • Städtische • Psychologische • Einzelberatungen • Stadt Heilbronn, • Beratung und Information über Beratungsstelle Beratung den Eltern Amt für Familie, Sprachfördermöglichkeiten Familien- und • Gruppenangebot: Kinder aus und Beratungs- zugänglich machen – Jugend und Lebensberatung Trennungs-/Scheidungsfamilien Caritas stelle der niederschwelliges Senioren Jugendmigrations- • Integrations- • Kontaktaufnahme zu • Sozialpädagogische Begleitung • Bundesamt für • Regelangebot Diakonie Angebot • Präventive Angebote: Kindertagesstätten, Schulen, • Eigenmittel der dienst + kursträger Menschen mit der Teilnehmer/innen in den Migration und Beratungsstellenralley, etc. Kirche Migrationsberatung Beratungsbedarf Integrationskursen Flüchtlinge für Erwachsene des • Erhöhung der • Jugendintegrationskursen • Ministerium für Integrationschancen (*nur Jugendmigrationsdienst) Integration Baden- Pro Familia • Zugangsbarrieren • Informationsflyer zum Thema • Eigenmittel Kreisdiakonie- und gesellschaft- Württemberg abbauen Schwangerschaft und verbands Heilbronn • Besuche der Integrationskurse lichen Teilhabe Verhütung in 12 verschiedenen und Einzelberatung in • Eigenmittel Sprachen Abstimmung mit den Lehrkräften vor Ort 84 85 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.4.1: Handlungsfelder der Integration: Soziales: Beratungsangebote C.4.1: Handlungsfelder der Integration: Soziales: Beratungsangebote

Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere Organisation partner Maßnahmen durch Planungen Organisation partner Maßnahmen durch Planungen C.4 Kolay Migranten- • Generelle Betreuung • Erstberatung von neuen • Beratungssuchende SÜDSTADTKIDS • Schulen • Ganzheitliche • Projekt „SÜDSTADTKIDS“: in • Seit 2011 v. a. aus türkisch sprechender Migranten Integration und 2012 Kontakt zu mehr als 300 Spenden (2012 dienste - Nuri Beratungsstelle • Städtische Migranten (auch Prävention für Kinder Kindern und Jugendlichen. über 75 %) Musluoglu • Informationen über das für Frauen, Behörden Senioren und deutsche Gesundheitssystem, und Jugendliche aus Etwa 150 von ihnen sind in Kreisdiakonie- • Soziale • Ministerium für Behinderte) allgemeine soziale Fragen, der Südstadt regelmäßige Angebote verband Heilbronn Institutionen Arbeit, Sozialord- Familienangelegenheiten, Heilbronn integriert. Fast 90 % der jungen nung, Familien, Vereine und Schulwesen • Kirchengemein- Menschen haben einen Frauen und den etc. Migrationshintergrund aus Senioren Baden- 19 Nationen Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene Württemberg • Aufsuchende Arbeit • Kommunalverband für Jugend und Kreisdiakonie- • Jobcenter • Informationen über • Beratung, Information und • Ministerium für • Individuelle Beratung und Hilfe Soziales regionale Angebote Begleitung bei finanziellen Arbeit, Soziales verband • Agentur für • Gruppenangebote und Anbindung an Problemen, wie auch Beratung und Frauen Baden- Heilbronn, Arbeit Beratungsteam für Hilfesysteme in besonderen Lebenskrisen für Württemberg • Amt für Familie, Menschen in Krisensituationen; Kultursensible Unterstützung von Behinderten / Familien mit behinderten Kindern Schwangerschaft, • Unterstützung bei • Eigenmittel Jugend und der Migrantenanteil ist von und Befähigung zur Familie und Senioren 41 % (2007) auf 61 % (2012) • schulische, berufliche • Individuelle Beratung von • Bundesministerium Durchsetzung von IN VIA Jugend- besondere gestiegen und soziale Migrantenfamilien mit einem für Familie, • Andere Rechtsansprüchen migrationsdienst Lebenssituationen Integration sowie behinderten Kind/Jugendlichen Senioren, Frauen Beratungsstellen und Interessen • Schwangerschaftsberatung (Sozialberatung) • SLK-Kliniken (2012 Anteil Migranten Anstieg Chancengleichheit • Orientierung im Gesundheits- und Jugend und Teilhabe junger auf 56 %) und Sozialsystem • Kirchliche • Hebammen Migranten/innen in • Erschließung von Unterstüt- Eigenmittel • Haus der Familie allen Bereichen des sozialen, kulturellen zungsmöglichkeiten • Gynäkologen und politischen • Vermittlung an Fachstellen Lebens • Koordinierung von div. Hilfe- SÜDSTADTKIDS • Stabsstelle • Integrationsförder- • Projekt „Integrationsbegleitung • Innenministerium • Projektlauf- maßnahmen Beratungsstelle Integration ung (gesellschaftlich, in besonderen Lebenslagen“ Baden- zeit endete (Helferkonferenzen) für Frauen, • Volkshochschule schulisch, beruflich, • Einsatz von ehrenamtlichen Württemberg im Dezember Kreisdiakonie- Heilbronn sozial, kulturell) von Integrationsbegleitern; • Baden-Württem- 2013 Gesundheitsbereich Kindern, Jugendli- verband Heilbronn • Weitere Träger alltagsnahe Unterstützung u. a. berg Stiftung chen und deren durch: Deutschübungen, Eltern in der • Eigenmittel Caritas • Niedergelassene • Bessere Gesundheits- • Zusammenarbeit mit Ärzten • Eigene Mittel • Maßnahme Nachhilfe, gemeinsame Ärzte und vorsorge und und Krankenhäusern läuft seit Kernstadt Süd in Einkäufe, bei Schriftverkehr, Heilbronn Krankenhäuser Behandlung von Jahren und Terminbegleitung, Freizeit- Migranten soll fort- • Niederschwellige gestaltung gesetzt Sprachförderung • Deutsch-Sprachcafé im Rahmen werden der Integrationsbegleitung (jeweils Projektphasen von ca. 6 Wochen)

Fachtage und interkulturelle Öffnung von Beratungseinrichtungen

Niederschwellige Angebote Seit Mai 2011 fanden – zunächst auf Initiative von Beratungsstellen wie Pro Familia organisierten Fach- Die Einrichtungen bieten zu den bisherigen niederschwel- über kleine Stände oder Vorträge ihre Angebote, beant- Pro Familia in Kooperation mit der Frauenbeauftragten veranstaltungen (z. B. zum Thema „Sexualpädagogik ligen Angeboten (wie z. B. seit 2002 die Psychologische worten Fragen und bieten Hilfe an. Ziel ist, Hemm- der Stadt Heilbronn und der Stabsstelle Integration – interkulturell“), die enormen Zulauf hatten. mittlerweile 2 Fachtage „Kultursensible Beratung und Sprechstunden an den Heilbronner Grund- und Haupt- schwellen zu senken, damit Einrichtungen und Angebote Mittlerweile bieten auch Wohlfahrtsverbände, Dach- Therapie mit türkeistämmigen Menschen“ – Grund- und schulen) nun auch zunehmend niederschwellige Ange- genutzt werden können. Die Rückmeldungen aller Betei- organisationen und Ministerien landes- und bundesweit Aufbautag - statt. Die Nachfrage war groß. Ziel war, bote in Form von Informationsrunden in Frauenfrüh- ligten auf diese Angebote sind sehr gut. Das Themen- Fachveranstaltungen und Seminare zum Thema an, die Beratungsstellen für unterschiedliche Lebenswelten, stücken, in Migrantenorganisationen, Moscheen etc. an. spektrum reicht von den Themen „Erziehungsberatung“ gut genutzt werden, so dass eine ständige Weiterent- kulturspezifische Besonderheiten und Migrationserfahr- In themenbezogenen Informationsmessen präsentieren bis hin zu „Wo erhalte ich Hilfe bei Gewalt?“. wicklung, umfangreiche Information und ein Erfahrungs- ungen zu sensibilisieren, aber auch Unterstützung die Beschäftigten der Beratungseinrichtungen dabei Diese Angebote sollen weiter laufen. austausch möglich sind. Seit 2012 beteiligt sich z. B. die in der Anamnese kultur- und migrationsspezifischer Diakonie Heilbronn an einem Projekt des Diakonischen Umstände zu erhalten. Gute Erfahrungen machen auch Werks Württemberg und sensibilisiert innerhalb der die Wohlfahrtsverbände, die Migrationsberatungs- Einrichtung für interkulturelle Themen. Eine Umfrage stellen haben. Diese helfen Beratungsstellen mit der dort implementierten Arbeitsgruppe „Interkulturelle fachlichem Rat. Orientierung als diakonische Qualität“ ergab, dass die Die Stabsstelle Integration wird weiterhin durch einzelnen Beratungsangebote mittlerweile bereits von Informationsveranstaltungen, Vorträge etc. diese einer hohen Zahl von Zuwanderern aufgesucht werden. interkulturelle Öffnung unterstützen. Auch einzelne 86 87 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.4.2: Handlungsfelder der Integration: Soziales: Mittlernetzwerke C.4.2: Handlungsfelder der Integration: Soziales: Mittlernetzwerke

Soziales C.4 4.2 Mittlernetzwerke

Mentoren für Familien mit behinderten Kindern

Zu Beginn der Ausweitung der Integrationsarbeit in Im ersten Schritt wurden aus dem Projekt „Heilbronner Alle Kulturellen Mittler/innen sind in der Lage, in ihrer Aufgrund der Erfahrungen aus dem Projekt Kulturelle Heilbronn übersetzten bei Beratungsgesprächen häufig Eltern-Multiplikatoren“ erfahrene, interkulturelle Muttersprache anderen Menschen in Beratungssituatio- Mittler/innen in Beratungsstellen und bedingt durch die Familienmitglieder. Insbesondere Kinder und Ehepartner Mittler/innen pilotweise eingesetzt. Im Anschluss wurde nen zu übersetzen und Hintergrundinformationen Vorbildfunktion der Elternstiftung Baden-Württemberg wurden oft dabei eingesetzt, was wiederum Rollen- mit der evangelischen Hochschule für Sozialpädagogik in zu den Beratungsangeboten zu vermitteln. Sie ersetzen wurde Ende 2012 ein weiteres spezielles Netzwerk konflikte mit sich brachte. Informationen wurden nur Ludwigsburg ein Qualifizierungskonzept entwickelt. nicht die Beratungsangebote, sondern dienen als Brücke. durch die Stabsstelle Integration gebildet. In Abstim- lückenhaft weitergegeben, da Familienangehörige keine Es hat u. a. zum Ziel, die Kulturellen Mittler/innen auf Sie bleiben neutral zu beiden Seiten und sind flexibel mung mit zahlreichen Einrichtungen für Behinderte in neutrale Stellung im Übersetzungsprozess einnehmen deren Aufgabe in den Beratungsgesprächen gut vorzu- einsetzbar, da Beratungssituationen zu unterschied- Heilbronn wurde eine modulartig aufgebaute Qualifi- können und Kinder mit dieser Situation überfordert sind. bereiten. Es hat sich in der Praxis sehr bewährt und ist lichen Zeiten stattfinden und auch kurzfristig Termine zierungsmaßnahme organisiert, an der 15 Personen mit ein Qualitätskriterium. Mittlerweile wurden 4 Qualifi- anfallen. Sie fördern die soziale Beratung von Menschen Zuwanderungsgeschichte teilnahmen. Teilweise waren Dies veranlasste die Stabsstelle Integration 2010, das zierungskurse organisiert, der 5. Kurs startete Ende 2013. mit Zuwanderungsgeschichte. Für die Beratungseinrich- diese bereits als Kulturelle Mittler/innen aktiv, zum Projekt der „Kulturellen Mittler/innen für Beratungsstel- tungen besteht zudem die Möglichkeit, direkt nach dem Teil wurden neue Teilnehmer/innen gewonnen, die len“ zu entwickeln. Die Maßnahme hat zum Ziel, flächen- Gespräch am Fall kulturspezifische Informationen zu aufgrund eigener familiärer Erfahrungen zum Thema deckend ein Angebot an Kulturellen Mittlern/innen im erhalten. Die Mittler/innen informieren darüber hinaus Behinderung sich für andere engagieren wollen. Beratungsbereich in Heilbronn anzubieten. Das Projekt „...heute hatte ich zum ersten Mal Frau Y in die Klienten über bestehende und geplante Sprachför- Der Kurs endete im Herbst 2013. Die Teilnehmer/innen wird nicht nur von den 21 beteiligten Beratungsstellen, einem Gespräch dabei. Sie war eine große derangebote, um die Abhängigkeit der Klienten von werden eingesetzt sondern auch von Migrantenverbänden und dem Inte- Stütze und übersetzte das Gespräch gut. Mittlern/innen mittelfristig zu minimieren. grationsbeirat unterstützt und als sehr wertvoll erachtet. Zudem konnte Sie während des Gesprächs gut als neutrale Übersetzer/innen in Einrichtungen, erläutern, welche „Redewendungen“ bzw. Die Koordination der Einsätze und die organisatorische als Mentoren/innen für Familien, um Hemm- Wortdeutungen es innerhalb der russischen Abwicklung erfolgt über die Stabsstelle Integration. schwellen zu Behinderteneinrichtungen abzubauen Sprache gibt bzw. nicht gibt und konnte so Gebucht werden die Mittler/innen von den Beratungs- und die nächsten Schritte (Kontaktaufnahme zu gut das Gespräch begleiten.“ einrichtungen. Eine eingesetzte Honorarkraft deckt nun den Einrichtungen etc.) zu planen. (Rückmeldung aus einer Beratungseinrichtung) den erforderlichen personellen Aufwand für die Vermitt- lung mit ab und sorgt für die nötige Flexibilität bei der Über die Vernetzung ist geplant, künftig auch fachliche Terminabstimmung und den Ausbau des Kontakts zu den Veranstaltungen mit einzelnen Trägern zu organisieren, Demnach stehen nun 69 Kulturelle Mittler/innen zur Verfügung, die über 37 Sprachen abdecken: Mittlern/innen. Zu beachten ist jedoch der hohe Auf- an denen sowohl Beschäftigte der Einrichtungen als wand, der zunächst bei der Konzepterstellung und der auch Mittler/innen teilnehmen können. Ein interkultu- Albanisch, Arabisch (Syrien, Irak), Aramäisch, Bosnisch, Umsetzungsplanung 2010 bei der Stabsstelle Integra- reller Austausch zum Thema Behinderung wird hier- tion angefallen ist. Auch das laufende Projektmanage- durch verstärkt. Auch die Verbesserung von Informa- Brasilianisch, Bulgarisch, Chinesisch, Dari (Afghanistan), ment erfordert umfassende personelle Ressourcen. Dies tionsmaterial mit teilweisen Übersetzungen sowie wird an den folgenden Zahlen deutlich: Englisch, Französisch, Griechisch, Hindi, Indisch, Italienisch, öffentliche Veranstaltungen hierzu sind in Planung. Im Jahr 2013 wurden 381 Einsätze in den Beratungs- Koreanisch, Kroatisch, Kurdisch (mehrere Dialekte), Libanesisch, stellen von den Mittlern/innen abgerechnet (Steigerung Abb. 21: Über die Stabsstelle Integration gegenüber dem Jahr 2012 um 32 %). Seit Beginn der abgerechnete Einsätze von Pakistanisch, Pidgin English, Persisch, Polnisch, Portugiesisch, Maßnahme waren die Mittler/innen in insgesamt 1.043 Kulturellen Mittlern/innen Einsätzen aktiv. Einsätze, die über andere Träger abge- Rumänisch, Russisch, Singhalesisch, Spanisch, Serbisch, rechnet wurden, sind noch nicht mit eingerechnet. Tadschikisch, Tamilisch, Thailändisch, Tschechisch, Türkisch, Ukrainisch, Ungarisch, Usbekisch, Vietnamesisch.

164 209 289 381

Jahr 2010 2011 2012 2013

Quelle: Stabsstelle Integration 88 89 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.4.2: Handlungsfelder der Integration: Soziales: Mittlernetzwerke C.4.3: Handlungsfelder der Integration: Soziales: Ältere Migranten – kultursensible Pflege

Soziales C.4 4.3 Ältere Migranten – kultursensible Pflege

Fazit und Empfehlungen zu C.4.1 und C.4.2:

In Heilbronn haben derzeit 32,2 % aller Menschen über werden die Pflegeeinrichtungen vor Herausforderungen 65 Jahre eine Zuwanderungsgeschichte. Die interkultur- stellen. Eine entsprechende Erhebung, die 2009 in In den vergangenen Jahren gab es eine gute burg hat bereits ein Buch zu dem Thema elle Öffnung der Altenpflege wird vor dem Hintergrund Heilbronn über die Stabsstelle Integration mit unter- Entwicklung in der interkulturellen Öffnung der „Kulturelle Mittler/innen“ veröffentlicht und der weiteren demografischen Entwicklung (Steigerung stützt wurde, belegte, dass die Pflegeeinrichtungen in Beratungseinrichtungen. Großes Interesse der öffnet weitere Kurse auch für andere Kommu- des Anteils an älteren Migranten, steigende Vielfalt der Heilbronn auf die interkulturelle Veränderung in der Beratungsstellen, flexibles und unbürokrati- nen. Mittlerweile werden die Kulturellen Kulturkreise und Religionen etc.) immer dringlicher. Bevölkerung noch nicht vorbereitet waren. sches Vorgehen sowie eine gute Zusammenar- Mittler/innen auch in der Agentur für Arbeit, Diese Entwicklung und der drohende Pflegekräftemangel beit waren die Basis für diesen Prozess. beim Jobcenter und im Landkreis von Wohl- Die Stabsstelle Integration wird als zentrale fahrtsverbänden eingesetzt und über diese Abb. 22: Anteil älterer Migranten/innen aus den 8 häufigsten Zuwanderungsländern Anlaufstelle für Informationen gerne von den Einrichtungen abgerechnet. Einrichtungen genutzt. Empfehlungen: Insbesondere die Installation des Netzwerks • In Heilbronn werden dringend muttersprachli- Kulturelle Mittler/innen in Beratungsstellen war 50 bis unter 65 bis unter 80 80 Jahre und älter: che Psychiaterinnen und Psychiater benötigt. bahnbrechend und brachte über die einzelnen 65 Jahre: ca. Jahre: ca. ca. Einsätze einen ständigen Austausch und • In Stellenausschreibungen bei Beratungsein- Verbesserungen. Es werden nun Menschen richtungen sollte künftig die interkulturelle Kompetenz und Mehrsprachigkeit als weiteres erreicht, die bisher in Beratungssituationen Rumänien 1.326 1.067 536 aufgrund ihrer geringen Sprachkenntnisse und Einstellungskriterium aufgenommen werden, Türkei 1.469 959 109 mangelnden Kenntnisse nicht adäquat beraten wenn Beratungseinrichtungen einen hohen werden konnten. Durch die ausgebildeten Prozentsatz an Zuwanderern als Klientel Polen 1.071 975 365 Kulturellen Mittler/innen können Beratungs- haben. Somit könnten langfristig Mittlerein- Ehemal. Jugoslawien 953 729 75 sätze in verschiedenen Sprachen verringert und Pflegeleistungen besser greifen. Die Russische Föderation 1.051 301 165 Mittler/innen informieren darüber hinaus auch und innerhalb der Beratungsteams ein Kasachstan 784 157 25 Klienten über bestehende und geplante Sprach- interkultureller Austausch forciert werden. förderangebote, um die Abhängigkeit von • Die Anzahl der Klienten mit Zuwanderungs- Italien 603 288 44 Übersetzungen mittelfristig zu minimieren. geschichte lässt sich noch nicht in allen Sowjetunion (historisch) 389 141 70 Beratungseinrichtungen statistisch abbilden. Im Austausch mit anderen Kommunen wird Eine Anpassung der Statistiken wäre 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 deutlich, dass Heilbronn mit seiner strukturier- wünschenswert. ten Vorgehensweise und intensiven Abstim- Quelle: Kommunales Melderegister mung sowie mit einem flächendeckenden • Auf mittelfristige Sicht sollten nicht nur Angebot im Vergleich zu anderen Städten eine Einzelne, sondern alle Beratungseinrich- tungen Budgets für Mittlereinsätze ein- Vorreiterrolle einnimmt. Die evangelische Innerhalb Heilbronns schwankt der Anteil älterer Betrachtet man jedoch die Zusammensetzung der richten, da Prozesse durch Übersetzungen Hochschule für Sozialpädagogik in Ludwigs- Migranten von allen älteren Einwohnern von 15,5 % im älteren Bevölkerung in den nächsten Jahren, ändert sich verkürzt werden und effektiver laufen. Planungsbezirk Pfühlpark bis zu 65,8 % im Industriege- diese erheblich. Ein hoher Prozentsatz der über 65- biet. Die meisten der älteren Migranten haben derzeit Jährigen wird dann z. B. türkeistämmig sein. Durch den Geburtsort in Rumänien oder Polen. Aufgrund der die Umstände, dass ältere Migranten nicht das breite Definition des Mikrozensus fallen hierunter viele Berufsspektrum abdecken wie in der vergleichbaren Personen aus Siebenbürgen oder Schlesien, die erst in deutschstämmigen Bevölkerung und migrationsbedingt den 60er Jahren in die BRD einreisten. Diese haben auch auch zum Teil schwierige Lebens- und Arbeitsbeding- ihre Heimat verloren und pflegen zum Teil noch ihre ungen hatten, sind diese in der Regel stärker in ihrer kulturelle Identität (siehe Haus der Heimat, Heimathaus Gesundheit beeinträchtigt. In vielen Fällen sichert deren Siebenbürgen in Gundelsheim etc.), benötigen aber Rente auch nur unzureichend den Lebensunterhalt. keine Sprachmittler.

90 91 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.4.3: Handlungsfelder der Integration: Soziales: Ältere Migranten – kultursensible Pflege C.4.3: Handlungsfelder der Integration: Soziales: Ältere Migranten – kultursensible Pflege

Aufgrund niedrig entlohnter Arbeit und damit geringen scher Frauen und dem Deutschen Roten Kreuz Kreisver- C.4 Beiträgen zur gesetzlichen Rentenversicherung kann band Heilbronn. Die 2008 dort projektbezogen eingerich- Altersarmut eine Folge sein. Hinzu kommt der Umstand, tete interkulturelle Koordinations- und Beratungsstelle dass Kenntnisse zur erlernten Fremdsprache Deutsch organisierte eine Informationsreihe „Älter werden in wieder verloren gehen bzw. aus vielfältigen Gründen Deutschland“ für ältere türkische Bürger/innen aus Heil- noch zu wenig deutsche Sprachkenntnisse vorhanden bronn. Themen waren u. a. „Hilfe durch ambulante Projektförderung sind. Auch die unterschiedlichen Religionszugehörig- Dienste“, „Finanzielle Hilfe im Alter und bei Krankheit“ Projekte wie „EMM (Ehrenamtliche mit Migrationshin- Aus dem Netzwerk „Kultursensible Pflege“ entwickelte keiten müssen berücksichtigt werden, wenn Menschen sowie eine Exkursion in eine stationäre Pflegeeinrichtung. tergrund) - Senioren mit Migrationshintergrund in das sich aufgrund des drohenden Fachkräftemangels 2012 in Würde altern können sollen. Der Bedarf, diese oder ähnliche Veranstaltungen anzubie- Gemeinwesen integrieren“ des Diakonischen Werks die Idee, Absolventen/innen von Integrationskursen zu ten, ist weiterhin gegeben. Dass sich die Einrichtungen umstellen müssen ist nicht Heilbronn (2010 und 2011) wurden durch Begleitschrei- Ausbildungen in der Altenpflege zu gewinnen und durch mehr die Frage. Fraglich ist, wie diese Umstellung Anpassung von Angeboten ben der Integrationsbeauftragten bei den Förderanträ- zusätzliche, berufsbezogene Sprachförderung zu unter- erfolgen kann. Ob auch die Chancen der Entwicklung gen unterstützt. Bei Bedarf und anderen Projektideen stützen. Möglich wird dies nun durch das erste von Rückmeldungen von Zuwanderern zeigen, dass bereits gesehen und genutzt werden und welche Unterstütz- steht die Stabsstelle weiterhin durch Kontaktvermittlung, insgesamt 4 Teilprojekten, die die städtische Stabsstelle kleinere Anpassungen in der Angebotsstruktur eine Hilfe ung es hierbei gibt, damit der Prozess zum Wohle Informationsweitergabe und bei der Projektantragstel- Integration mit dem bundesweiten Netzwerk „Integra- für die Älteren aber auch für pflegende Angehörige aller Beteiligten gestaltet werden kann: lung etc. unterstützend zur Verfügung. tion durch Bildung (IQ)“ vereinbart hat und die seit sein könnten. Januar 2013 aus Bundesmitteln gefördert werden. Netzwerk „Kultursensible Pflege“ Insbesondere wurde dabei der Ausbau der Tagespflege (s. C.3) In einem Netzwerk „Kultursensible Pflege“ vernetzte sich genannt: Für viele Menschen aus anderen Kulturkreisen die Stabsstelle Integration daher 2010 mit den Pflege- ist es fast nicht vorstellbar, die Eltern ständig in einer stützpunkten, dem Deutschen Roten Kreuz, der Peter- stationären Pflegeeinrichtung unterzubringen. Gleichzei- Bruckmann-Schule, der Agentur für Arbeit, den IAV- tig wird aber auch die Möglichkeit, daheim die Eltern zu Stellen und weiteren Einrichtungen. Ziel ist, über Infor- pflegen, schwieriger. Wenn die Älteren aber tageweise mationsveranstaltungen und begleitende Beratung die betreut werden könnten, wäre dies eine große Entlastung Pflegeeinrichtungen bei der Entwicklung durch konkrete für die Angehörigen. Diese Tagesangebote könnten Handlungsempfehlungen zu unterstützen. Im März 2012 flexibel gestaltet werden (z. B. Essensbezug aus den führte die Arbeitsgruppe einen Fachtag zum Thema mit Moscheen, die häufig eigenes kochen, Einsatz von Fazit und Empfehlungen: über 80 Teilnehmer/innen unter der Schirmherrschaft der muttersprachlichen Ehrenamtlichen etc.), sollten sich Sozialministerin Karin Altpeter, Ministerium für Arbeit aber an den jeweiligen Bedürfnissen der Menschen und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren (durch Lieder, entsprechende Freizeitgestaltung, Brett- Auch in diesem Themenfeld hat Heilbronn praktizierte, kultursensible Pflege und Baden-Württemberg durch. Die Ergebnisse sind auch in spiele etc.)orientieren. bereits wichtige, praktische Schritte unternom- interkulturelle Öffnung ist wertvoll. andere Veranstaltungen des Ministeriums eingeflossen. men, was über die Grenzen von Heilbronn Öffentlichkeitsarbeit • Bei Bedarf Beratung anfordern und Hilfe aus hinaus bekannt geworden ist. Entsprechende Geplant sind vom o. g. Netzwerk ab Juni 2014 weitere dem Netzwerk annehmen. Hier können z. B. In der gemeinsamen Pflegeheimbroschüre des Stadt- und Nachfragen von Fachzeitschriften, konkrete Veranstaltungen für Pflegeeinrichtungen, die konkrete Fragen zu Abläufen, Kulturkreisen, Ansprech- Landkreises ist bereits seit einigen Jahren die Information Beratungsanfragen bis Angebote, als Referent praktische Beispiele von interkulturellen Einrichtungen partnern etc. beantwortet werden. enthalten, in welchen Pflegeheimen Sprachkenntnisse in bei Fachtagungen zu agieren, belegen dies. in Heilbronn und Umgebung zeigen, aber auch Themen • Nutzung der Stabsstelle Integration bei der der Pflege und Betreuung vorhanden sind. Genannt wer- wie „Demenzerkrankungen bei Migranten“ behandeln. Um eine gute Versorgung älterer Migranten zu Suche nach Migrantenorganisationen oder den die Sprachen italienisch, polnisch, portugiesisch, ermöglichen, müssen jedoch noch viele Schritte Einzelnen als Partner im Prozess der Seit 2012 gibt es auch einen interkulturellen ambulanten russisch, serbokroatisch, spanisch und türkisch. Einrich- getan werden. Das gebildete Netzwerk unter- kulturellen Öffnung. Pflegedienst in Heilbronn. Dieser ist am o. g. Netzwerk tungen können in eigenen Broschüren dieses Angebot stützt hier gerne beratend und durch Vermitt- beteiligt und wird sich auch an der geplanten Veranstal- noch hervorheben und gegebenenfalls Ansprechpartner/ • Prüfung, ob das Angebot einer interkulturel- lung von entsprechenden Informationen sowie tungsreihe beteiligen. innen benennen. Dies erleichtert den Zugang. len Tagespflege möglich ist. Ansprechpartnern. • Grundlegende Informationen zum Thema Kooperation zwischen Pflegeeinrichtungen und Im Berichtszeitraum wurde die Integrationsbeauftragte Konkret ist für Pflegeeinrichtungen Pflege werden zum Teil in Einrichtungen Migrantenorganisationen mehrfach für Vorträge bei Seniorenvereinen und –grup- zu empfehlen: übersetzt; diese Informationen sollten pierungen in Heilbronn nachgefragt, bei denen immer im Erfolgreiche, interkulturell agierende Pflegeeinrichtungen zentral den Pflegestützpunkten oder der Anschluss ein interessanter Austausch erfolgte. Das • Nutzung der Angebote des Netzwerks berichten immer wieder, dass Beziehungen zu Migran- Stabsstelle Integration zur Verfügung Thema „Ältere Migranten – Kultursensible Pflege und die „Kultursensible Pflege“: Der Erfahrungsaus- tenorganisationen aufgenommen werden sollten, da gestellt werden, damit sie auch für andere Entwicklung in den kommenden Jahren“ war auch 2011 tausch und das Wissen über bereits beide Seiten aus dem Prozess lernen und Hemmschwel- nutzbar sind. Thema im Sozialausschuss. len Älterer dadurch abgebaut werden können. Eine Form dieser Kooperation erfolgte bereits 2008 in Heilbronn zwischen dem Kultur- und Wohltätigkeitsverein türki- 92 93 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.4.3: Handlungsfelder der Integration: Soziales: Ältere Migranten – kultursensible Pflege C.4.4: Handlungsfelder der Integration: Soziales: Gesundheit

Soziales C.4 4.4 Gesundheit Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere Organisation partner Maßnahmen durch Planungen

Interkulturelle Öffnung von Pflegeeinrichtungen

Johanneshaus • Integration und • Themen „Andere Länder, • Infoabende im Heilbronn, Verbesserung der andere Sitten“ – als Erinner- Haus zu aktuellen Im Gesundheitsbereich ist derzeit in Heilbronn eine Medikation führen (z. B. „Ich hab mir den Kopf erkältet“ Träger: Situation älterer ungspflege für Bewohner mit Themen ähnliche Situation gegeben, wie sie sich anfänglich bei heißt es wortwörtlich übersetzt aus dem Türkischen; Johanniter Migranten Migrationshintergrund und (z. B. Demenz und Informationen für andere Migration) für den Beratungsstellen zeigte: dies bedeutet aber kein Kopfweh, sondern, dass die • Berücksichtigung von Bewohner (2x im Monat) alle Interessierte entsprechende Person sich depressiv fühlt). Kultur, speziellen Es gibt zahlreiche Gesundheitsangebote, die jedoch Ritualen, Essens- • Internationales Kochen und • Austausch mit Gebets-Zeiten etc. Backen (1-2x im Monat) anderen vielen nicht bekannt oder transparent sind. Es besteht zudem zum Teil Verunsicherung bei • Vorlesen und Singen in Pflegeeinrich- Ärzten, wenn kulturelle und traditionelle Prägungen im • Angepasste Therapie tungen - eventuell Sprachbarrieren werden durch Übersetzer aus dem und Betreuung Fremdsprachen (Nutzung der Behandlungsalltag zusammentreffen (z. B. männliche vorhandenen Ressourcen – regelmäßige familiären Bereich überbrückt; diese sind häufig damit • Aufklärung der Betreuungspersonal mit Mi- Treffen aller Begleitung bei Untersuchungen von Frauen bis hin zur Angehörigen Koordinatoren überlastet – insbesondere wenn es sich um Kinder grationshintergrund, sowie CDs Verweigerung von bestimmten Behandlungen). • Berücksichtigung und Bücher in Fremdsprachen) • Folkloretänze handelt; neutrale, mehrsprachige Gesundheitsmittler von Anregungen und • Besuche von internationalen im Haus – Hinweisen von mit Vorqualifikation gibt es nicht. Veranstaltungen (z.B. Europa- 1x im Monat Personal mit Migra- Daher ist im Bereich Gesundheit dringender Handlungs- Tag) und ausländischen tionshintergrund Das Bewusstsein und Wissen zum Thema Gesund- Restaurants bedarf gegeben. Unabhängig von der Herkunft soll allen • Kooperation mit heit und zum Gesundheitssystem ist in verschiedenen • Internationales Fest – der bestmögliche Zugang zur Gesundheitsversorgung ausländischen Kulturen unterschiedlich ausgeprägt (dies ist häufig Organisationen 1x jährlich und –vorsorge ermöglicht werden. Dies ist aufgrund auch bildungsabhängig). von Sprachbarrieren und unterschiedlichem Verständ- Pflegeresidenz • Kultursensible • Beschäftigte aus mehreren • Angebot bleibt Fehldiagnosen durch wortwörtliche Übersetzungen nis von Krankheiten, Krankheitsbildern, Gesundheits- Neckarterrassen Altenpflege Kulturen erhalten – DRK • Anpassung der Menüangebote und fehlende kulturelle Übertragung können zu falscher präventionsmaßnahmen etc. nicht immer gegeben. und Aktivitäten • Gemeinsame interkulturelle Feste • Kultursensible Betreuung und Pflege

Pro Seniore • Kultursensible • Ausbildung • Fortlaufend Positive Beispiele sind z. B. im Bereich der Impfquoten worden. Viele Migranten nehmen diese Impfungen wahr, Residenz Altenpflege Altenpflegefachkraft in Heilbronn zu verzeichnen. Eine Durchimpfungsquote da in den Herkunftsländern häufig Impfpflicht herrscht Heilbronn- von 95 % ist erforderlich, um Infektketten zu unterbre- und der notwendige Schutz vor Ansteckung ebenfalls im Sontheim chen und vor Ansteckung zu schützen. In Heilbronn ist Bewusstsein ist. Zur Erinnerung: Der Anteil an Kindern Angebote für Ältere Migranten diese 2013 – im Vergleich zu vielen anderen Städten, mit Zuwanderungsgeschichte liegt in Heilbronn im Alter deren Impfquoten bis zu 10 % darunter liegen – erreicht von 0 – einschließlich 6 Jahren bei 70 %. Psychologische • Verband der • Niederschwelliges • Paar- und Lebensberatung • Kirche • Maßnahme PFLen der psych. Beratungsan- für Erwachsene ohne soll weiterhin Familien und • Eigen- Diözese gebot in Krisensitua- Altersbegrenzung angeboten Lebensberatung beteiligung Caritas Rottenburg- tionen und anderen werden Stuttgart (oft als Überbrük- Abb. 23: Maserndurchimpfungsquote in Heilbronn in % kung in die ambu- in den Jahren 2009 - 2013 (beide erforderlichen Impfungen erfolgt) lante Psychotherapie)

Kolay • Betreuung türkisch • Betreuungsvollmachten • Betreute Migrantendienste sprechender Senioren Personen - Nuri Musluoglu • Landesmittel 2009 92,8 % 2010 93,8 %

Pro Seniore • Integration von • Individuell angepasste • Fortlaufend 2011 95,4 % Residenz kultur- und tradi- Ernährung, Betreuung, Heilbronn- tionssensibler Pflege Biographiearbeit und Pflege 2012 94,6 % Sontheim und Betreuung für • Beratung in türkischer Sprache pflegebedürftige 2013 96,5 % Menschen mit Migra- tionshintergrund 0 % 100 % • Individualisiertes Älterwerden Quelle: Städtisches Gesundheitsamt 94 95 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.4.4: Handlungsfelder der Integration: Soziales: Gesundheit C.4.4: Handlungsfelder der Integration: Soziales: Gesundheit

C.4

Früherkennungsuntersuchungen Einschulungsuntersuchungen

Die Früherkennungsuntersuchungen U 1 – U 9 sind Das städtische Gesundheitsamt ist mit dem Ablauf der In Heilbronn helfen zunehmend mehrsprachige Mitar- Sie entwickelte u.a. einen Bewegungs- und Ernäh- für die Entwicklung der Kinder wichtig und auch Einschulungsuntersuchungen zufrieden. Bei Bedarf beiter/innen aus, um diese Lücken zu verringern. Zum rungs-Leitfaden für Heilbronner Kindertageseinrichtun- für den Kinderschutz notwendig. Die Eltern sind können auch Eltern-Multiplikatoren zur Übersetzung Teil wird auch bundes- bzw. landesweit entwickeltes gen. Dabei wurde der Flyer mit den Angeboten in verantwortlich dafür, ob sie die Untersuchungen angefordert werden. Diese wurden im Vorfeld im Jahr Informationsmaterial in mehreren Sprachen verteilt. mehrere Sprachen übersetzt. Mehrsprachige Multiplika- wahrnehmen oder nicht. 2010 über das Gesundheitsamt in einer Fortbildungsver- 2009 informierte z. B. Staatsministerin Böhmer mit toren können bei Bedarf eingesetzt werden. anstaltung entsprechend vorbereitet (Erklärung des Hinweisen und Verhaltenstipps zur „Schweinegrippe“ Obwohl das System der U-Untersuchungen in vielen Weitere Initiativen zum Thema Gesundheit (u. a. die Ablaufs, Informationen über die Formulare etc.). Künftig in mehreren Sprachen, die über die Stabsstelle Inte- Herkunftsländern nicht bekannt ist, ist der Anteil der Deutsch-Türkische Gesundheitsmesse 2010 und 2011 der könnten die Eltern-Multiplikatoren schon bei der Einla- gration an Migrantenorganisationen verteilt wurden. U-Vorsorge in Heilbronn sehr hoch. Engel-Apotheke in Kooperation mit der Türkischen dung bzw. noch stärker bei der Vorabinformation der Eine befriedigende Situation wird dadurch noch nicht Gemeinde sowie mehrere Informationsveranstaltungen Eltern durch die Kindertagesstätten eingebunden werden. erreicht. zu verschiedenen Gesundheitsthemen wie Lungenkrank- Abb. 24: U-Vorsorge in % Seit Mitte 2012 wurde eine Initiative, die kommunale heiten, Erste-Hilfe am Kind, Erste-Hilfe-Kurse sowie Gesundheitskonferenz (KGK) in Heilbronn gestartet. Blutspendenaktionen mit dem Deutsches Rotes Kreuz Gesundheitsmittler Beteiligt sind das städtische Gesundheitsamt, Kranken- etc.) gingen auch von Migranten aus und wurden von U6 U7 U8 U9* Im Erwachsenenbereich wäre ein landesweit mit Kliniken, kassen, Ärzte, Sportverbände und weitere Institutionen. der Integrationsbeauftragten durch Kontaktvermittlung, Krankenkassen und Ärztevertretern abgestimmtes Kon- Die KGK stellte u.a. fest, dass bedarfs- und zielgruppen- Beratung, Abstimmung etc. unterstützt. zept wichtig, an dem sich Heilbronn beteiligen könnte. gerechte Angebote noch ausgebaut werden müssen. 2009 97,7 96,4 92,0 89,6 Zum einen, um präventiv agieren, zum anderen auch im akuten Notfall z. B. auf ein gut koordiniertes und funktio- nierendes System von internen und externen Übersetzern 2010 97,9 96,1 93,8 92,1 zurückgreifen zu können. Ein System wie in Niedersach- sen oder Bayern wurde in Baden-Württemberg noch Fazit und Empfehlungen: nicht installiert. Dort qualifiziert das ethnisch-medizi- 2011 99,3 98,2 94,8 88,9 nische Zentrum mehrsprachige Mittler, die sowohl bei Übersetzungen eingesetzt werden als auch präventiv Die Erstellung eines Konzepts mit dem Ziel, • Ausgedehnt werden soll die zielgruppen– 2012 99,5 98,4 96,6 94,4 über Gesundheitsangebote informieren. Dieses System dass alle Gesundheitsangebote präsent und und themenspezifische Ausrichtung von nur für Heilbronn aufzubauen ist mit hohem Aufwand auch genutzt werden können ist aus Sicht der Veranstaltungen (Ernährung, Bewegung, verbunden, der bei den derzeitigen personellen und 2013 99 98,1 96,4 98,1 Stabsstelle Integration sehr wichtig. spezielle Krankheiten, Vorsorge und finanziellen Ressourcen nicht möglich ist: Früherkennung). Durch die zahlreichen Beteiligten und unter- Ein Qualifizierungskonzept muss erstellt werden • Anpassung des Ärzteverzeichnisses mit Quelle: Städtisches Gesundheitsamt schiedlichen Zuständigkeiten sollte Heilbronn Alle Beteiligten (Krankenkassenvertreter, Kliniken, nicht isoliert, sondern abgestimmt vorgehen Hinweisen zu den in den Praxen gesproch- Ärztekammer etc.) müssen eingebunden werden (Beteiligung von Ministerien). In der Unter- enen Sprachen (vgl. Verzeichnis von Pflege- einrichtungen). Dies wird in anderen Städten * Die Ergebnisse bei der U9 fallen i.d.R. niedriger aus, weil Die Kostenübernahme für die Qualifizierung und stützung eines gesundheitsbewussten teilweise bereits angeboten. die untersuchten Kinder zwischen 48 und 60 Monate alt die Aufwandsentschädigungen für die eingesetzten Verhaltens wird in den nächsten Jahren ein sind, die U9 aber ein Zeitfenster bis zum Alter von 66 Gesundheitsmittler muss geklärt werden Schwerpunkt liegen. • Erhebung, zu welchen Themen bereits übersetztes Material vorhanden ist; Bestel- Monaten hat. Eine koordinierende Anlaufstelle für die Einsätze lung und entsprechende Verteilung des muss gebildet werden Fehlende Untersuchungen können sich auch daraus Informationsmaterials sowie Erstellung einer ergeben, dass Familien mit Kindern nach Heilbronn Übersicht und Einstellung in vorhandene kommen, die bereits das Alter der ersten U-Untersuch- Internetportale. ungen überschritten haben. Nachholende Untersuchungen müssen selbst finanziert werden und werden daher seltener wahrgenommen.

96 97 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.4.5: Handlungsfelder der Integration: Soziales: Kriminalprävention C.4.5: Handlungsfelder der Integration: Soziales: Kriminalprävention

Soziales

Erwachsen werden – Lions Quest) informiert, damit Teilnahme der Polizei an Veranstaltungen wie z. B. C.4 4.5 Kriminalprävention diese die Informationen hierzu an Eltern aus anderen dem internationalen Kinderfest im Frankenstadion etc. Kulturkreisen weitergeben können. Diese Präsenz, bei der über die Polizei informiert wird und Hemmschwellen gesenkt werden können, hat eine Im Oktober 2010 fand eine Fachtagung im Rahmen positive Resonanz. eines EU-Projekts zum Thema „Zwangsheirat – gegen Gewalt im Namen der Ehre“ in Heilbronn statt. Unter Besprechungen zwischen der Polizei und Moschee- Im Gegensatz zu anderen Bereichen ist es bei der Wie viele der deutschen Tatverdächtigen eine Zu- der Leitung der Gleichstellungsbeauftragten und der vereinen: Der zum Teil ausgesetzte Dialog wurde 2012 Kriminalstatistik schwierig, aussagekräftige Zahlen wanderungsgeschichte aufweisen, kann aus der polizei- Integrationsbeauftragten wurde daraufhin eine lokale wieder aufgenommen. In den Besprechungen stand darzustellen: lichen Statistik nicht entnommen werden. Es ist zu Arbeitsgruppe mit Vertretern verschiedener Behörden zunächst die reibungslose Organisation von (Groß-) empfehlen, künftig dieses statistische Merkmal zu zum Thema „Zwangsheirat“ eingerichtet, um ein Veranstaltungen sowie die verbesserte Absprache vor Wie bereits im Integrationsbericht 2007 aufge- erheben (= stärkere Aussagekraft auch im Hinblick auf koordiniertes Vorgehen abzustimmen. Übersichten mit und während der Veranstaltungen im Fokus. Weitere führt, ist z. B. ein Vergleich der Kriminalitätsbelastung Präventionsprojekte und konzeptionelles Vorgehen etc.). Ansprechpartnern/innen wurden erstellt, um im Falle Besprechungen sollen folgen. der nichtdeutschen mit der deutschen Wohnbevölker- drohender Zwangsheirat schneller und effektiv handeln ung kaum möglich, da sich die beiden Gesamtgruppen Aktivitäten im Bereich der Kriminalprävention Eine Veranstaltung der Polizeidirektion in den Räu- zu können. Es ist u. a. eine Kopplung mit dem Projekt schon allein von der Alters-, der Geschlechts- und der men der Polizei zum Thema „Drogen im Straßenverkehr“ Die Stabsstelle Integration ist Teil der Lenkungsgruppe „RESPEKT“ des Frauen- und Kinderschutzhauses geplant, Sozialstruktur voneinander unterscheiden. Die sich in für männliche Muslime und „Selbstbehauptung“ für Kommunale Kriminalprävention. Das Lenkungsgremium um auch in Schulen das Thema besprechen und Hilfe Baden-Württemberg aufhaltenden Personen ohne junge Muslima 2012 wurde mangels Nachfrage abgesagt. hat die Aufgabe, die Arbeit verschiedener Akteure mit anbieten zu können. deutsche Staatsangehörigkeit sind z. B. im Durchschnitt kriminalpräventivem Bezug situations- und projektbezo- Darüber hinaus wirken in Heilbronn weitere wichtige jünger und häufiger männlichen Geschlechts als die Interkulturelle Mediatoren: Die seit 2011 aktive gen zu bündeln und zu koordinieren. Die Integrationsbe- Präventionsangebote, die sich an alle richten. vergleichbare Gruppe der Deutschen. Sie leben häufiger Untergruppe Interkulturelle Mediation des Mediatoren- auftragte steht dabei auch mit der Polizeidirektion in in Städten und gehören zu einem größeren Anteil netzwerks Heilbronn unterstützt mehrsprachig bei Hervorzuheben sind die vielen Aktivitäten an Schulen Kontakt, um z. B. gemeinsame Besprechungen mit unteren Bildungs- und Einkommensschichten an, was interkulturellen Konflikten. Die Betreuung der Gruppe (Einzelprojekte, Streitschlichterprogramme etc.) bzw. Migrantenorganisationen zu organisieren oder Projekte die Risikofaktoren erhöht. Andere Städte verzichten und die Vermittlung erfolgt über die Stabsstelle die in Kooperation mit Schulen und dem Staatlichen der Kriminalprävention zu planen. daher mangels Vergleichbarkeit auch auf die Darstel- Integration (www.mediatoren-hn.de/). Schulamt laufenden Maßnahmen, die eine wertvolle lung der Kriminalstatistik in den Integrationsberichten. Kriminalprävention kann an verschiedenen Punkten Unterstützung durch die Bürgerstiftung Heilbronn ansetzen. Vor allem Projekte im Bildungs- und sprach- hatten. Nimmt man die Gesamtzahl der Straftaten in den lichen Bereich verringern die Perspektivlosigkeit, fördern bisherigen Statistiken, ist weiterhin zu berücksichtigen, Chancengleichheit, Teilhabe und den sozialen Aufstieg dass diese auch ausländerrechtliche Straftaten enthält, (s. auch C.2). Neben den bereits in diesem Bericht die von Deutschen de facto nicht verübt werden Fazit und Empfehlungen: zahlreichen geschilderten Präventionsmaßnahmen sind können. Wenn z. B. noch bis vor kurzer Zeit ein Asyl- einige Aktivitäten von verschiedenen Akteuren hervor- bewerber aus dem Asylbewerberheim in der Austraße zuheben, die speziell das Ziel Gewaltprävention bzw. zum Einkaufen nach Neckarsulm (was der kürzeste Weg Im Bereich der Kriminalprävention können Landes Baden-Württemberg oder des Kriminalprävention haben und sich an Zuwanderer/innen war) ging, verstieß er bereits gegen die Residenzpflicht, weitere Angebote und die gemeinsame Bundes, ggf. mit Unterstützung des richten: die sich auf die jeweiligen Stadt- und Landkreise bezog. Durchführung von Projekten den Kontakt zu Deutschen Forums Kriminalprävention. Wurde die Person von der Polizei kontrolliert, ging Projekt „Hand in Hand gegen Kindergewalt“ des Migrantenorganisationen vertiefen und die • Organisation von Informationsveranstal- dieses Vergehen bereits in die Statistik ein. Mittlerweile Runden Tisches gegen häusliche Gewalt: Neben einem Aufklärungsarbeit verbessern. tungen zu verschiedenen Themen (Häusliche wurde die Residenzpflicht gelockert; ein Umstand, der Flyer in mehreren Sprachen wurden auch mehrsprachige Folgende Möglichkeiten könnten noch Gewalt, Schutz vor Raub, Drogenprävention, sich sicherlich in den kommenden Statistiken nieder- Multiplikatoren eingesetzt, die an Informationsständen mehr genutzt werden: Sicherheit im Alter, Verkehrssicherheit etc.) schlagen wird. mit verschiedenen Beratungsstellen aktiv wurden, um und Durchführung dieser Angebote vor Ort Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu informieren • Start eines Dialogs der Polizei und der in den Räumen von Migrantenorganisationen Zu beachten ist auch, dass die polizeiliche Krimi- und zu sensibilisieren. Weiteres übersetztes Material zum Stabsstelle Integration mit muslimischen oder bei Vereinsaktivitäten. Dies erleichtert nalstatistik nur die Straftaten erfasst, die in Heilbronn Thema wurde zentral bestellt und steht bei der Stabs- Jugendlichen in den Moscheen mit dem Ziel, den Zugang, da die Hemmschwellen, zu begangen werden. Der Wohnort ist dabei nicht relevant. stelle Integration zur Verfügung. Finanzielle Unterstüt- Kontakte aufzubauen, Ideen und Bedarf Veranstaltungen in die Räume der Polizei zu Etwa 55,9 % aller Tatverdächtigen hatten 2012 ihren zung erfolgt durch die Heilbronner Bürgerstiftung. auszutauschen und ggf. gezielte gemeinsame kommen, höher sind. Wohnort im Stadtkreis Heilbronn, die übrigen Tatver- Wichtiges Ziel ist, Veranstaltungen in einzelnen Migran- Projekte zur Gewaltprävention, für Toleranz dächtigen kamen von außerhalb. Bezüge zu den Zahlen • Nutzung der interkulturellen Mediatoren tenorganisationen zum Thema zu organisieren. und Demokratie zu initiieren. der Tatverdächtigen mit ausländischer Nationalität zum durch die Polizei. • Teilnahme der Polizei und der Migrantenorga- tatsächlichen Ausländeranteil der Stadt Heilbronn Eltern-Multiplikatoren wurden 2010 über die von nisationen an Präventionsprogrammen des können somit nicht erfolgen. der Heilbronner Bürgerstiftung finanzierten und flächen- deckend angebotenen Gewaltpräventionsprogramme an Kindergärten und Schulen (Faustlos, Echt stark, 98 99 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.5: Handlungsfelder der Integration: Wohnen – Wohnungswirtschaftliches Handlungsfeld C.5: Handlungsfelder der Integration: Wohnen – Wohnungswirtschaftliches Handlungsfeld Wohnen – Wohnungswirtschaftliches Abb. 25: Anteile der Einwohner mit Zuwanderungsgeschichte nach den 7 häufigsten Nationen in den Heilbronner C.5 Handlungsfeld Stadtteilen sowie Stadtviertel nach Einwohner mit Zuwanderungsgeschichte Legende:

Stadtteil: Grenze Stadtteil 004 001 HN-Innenstadt Um Aussagen zum Bereich Wohnen und Integration In diesem Integrationsbericht werden daher nur bis- Stadtteil Nummer 002 HN-Äußere Bezirke treffen zu können, sind umfangreiche Datengrundlagen, herige integrative Projekte im Zusammenhang mit dem 003 Böckingen Grenze Stadtviertel 004 Neckargartach Auswertungen und Analysen erforderlich, nach denen Thema Wohnen im Zeitraum 2007 – 2013 aufgeführt. 005 Sontheim der Ist-Zustand der einzelnen Wohnungsteilmärkte 0077 006 Klingenberg Ob Integration Wirkung zeigt, wird deutlich in den Stadtviertel Nummer ermittelt werden kann. Hieraus könnte sich u. a. die 007 Frankenbach Wohnquartieren, in der Nachbarschaft, im Zusammenle- 008 Kirchhausen Entwicklung nötiger wohnungspolitischer Maßnahmen 009 Biberach ben vor Ort. Dabei ist es nicht entscheidend, wie viele ableiten. Die statistischen Daten zum Ist-Zustand und 010 Horkheim Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in einem Prognosen liegen jedoch derzeit nicht vor. Sie sollten Bereich wohnen. Maßnahmen werden nötig, wenn daher umfassend in einem Bericht - die Stabsstelle Erfahrungen im Umgang mit verschiedenen Kulturkrei- Integration bietet ihre Mitwirkung hierbei an - vorge- sen fehlen, soziale Segregation und Ausgrenzung stellt werden. Einfließen sollten aus Sicht der Integra- stattfindet, Nachbarschaft nicht funktioniert, Missver- tionsarbeit auch Angaben zu nicht-investiven Maß- ständnisse und Konflikte entstehen. Damit ist auch die nahmen, die zur Aufwertung von Stadtteilen führen: Verantwortung eines jeden Einzelnen angesprochen, Projekte aus dem Programm der „Sozialen Stadt“ Begegnungen zu ermöglichen. (Erfahrungen, Ziele etc.) Aus der Grafik ist erkennbar, in welchen Stadtteilen Vorhandene Bürgerbeteiligung vor Ort, Begeg- jeweils welche Anteile von Menschen mit Zuwande- nungsfeste in den Stadtteilen, Übernahme von Paten- rungsgeschichte leben. Zu beachten ist dabei aber, dass schaften für Grünflächen, Integrationsprojekte, die z. B. im Heilbronner Industriegebiet viel weniger Begegnung fördern etc. Menschen wohnen als im Bereich HN Kernstadt-Süd Gestaltung der öffentlichen Räume mit dem Ziel, (s. B.1). Bemerkenswert ist, dass der Anteil der unter- Begegnungen zu fördern und Nachbarschaften zu schiedlichen Kulturkreise in den einzelnen Planungsbe- stärken zirken sehr ähnlich verteilt ist. Von Stadtteilen, die von Auflistung von zentralen Anlaufstellen in den bestimmten Kulturkreisen dominiert werden, kann in Stadtteilen (z. B. Familienzentren, Bildungsstätten, Heilbronn daher nicht gesprochen werden. über die z. B. Veranstaltungen in den Stadtteil hinein organisiert werden).

Einwohner mit Einwohner mit Zuwanderungs- Zuwanderungsgeschichte: geschichte mit Geburtsort:

60 % und mehr Türkei

45 % bis unter 60 % ehem. Jugoslawien

30 % bis unter 45 % Rumänien

15 % bis unter 30 % Polen

0 % bis unter 15 % Italien Stand: 31.12.2013 unter 50 Einwohner Russische Föderation

Kasachstan

Irak Quelle: Stabsstelle Strategie, Stadt Heilbronn Bulgarien

Sonstige Länder 100 101 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.5: Handlungsfelder der Integration: Wohnen – Wohnungswirtschaftliches Handlungsfeld C.5: Handlungsfelder der Integration: Wohnen – Wohnungswirtschaftliches Handlungsfeld

C.5 Interkulturelle Projekte im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt“

In den Jahren 2002 und 2003 wurden Bereiche der Das Labor-Team in dem umfunktionierten Bauwagen Die Modellstadt entstand als eine dynamische und von zentrale Begegnungsstätten wie auch die Einwohner/ nördlichen und südlichen Innenstadt in das Förderpro- ermutigte die Bewohner, mittels Fotos, Tonaufnahmen, den Wünschen, Interessen und Konflikten der Bewohner innen im Stadtteil Böckingen auf der Schanz. gramm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - Videos und Interviews ihre Wohnsituation zu dokumen- gestaltete Inszenierung multi-ethnischen Zusammenle- Intensiv eingebunden waren die Stabsstelle Integration, Die Soziale Stadt (SSP)“ aufgenommen. tieren und eigene Wünsche zu visualisieren. bens. An einem überdimensional großen Stadtplan der Integrationsbeirat, viele Migrantenorganisationen, Die aufbereiteten Statements, Fotografien etc. wurden wurden Anregungen zur Stadtgestaltung ebenso gege- In den Anfangsjahren wurden im Rahmen dieses Förder- Einzelpersonen und Initiativgruppen aus den Stadt- zunächst in dem Heimat-Labor und in den weiteren ben wie in Foren lebhaft diskutiert. Im Mittelpunkt programms investive Maßnahmen zur städtebaulichen vierteln. Sie alle belebten die Wohnzeit durch ihre Projektphasen präsentiert. standen die Beschreibungen der Einwohner über ihre Erneuerung von Wohnquartieren gefördert (siehe Inte- Aktivitäten. Wohnrealität und ihre Vorstellungen für das künftige grationsbericht 2007). Erstmals zum Programmjahr Die Stadtviertelporträts wurden im Foyer des Theaters Zusammenleben. Ziel war es, einen Prozess anzuschie- Die Stadt wurde zur Bühne, Bürger/innen standen im 2007 konnten dann auch Fördermittel für Projekte und ausgestellt bevor die Wohnzeit startete. ben und zu moderieren, was noch Auswirkungen bis Mittelpunkt, wurden beteiligt, definierten ihre Lieblings- Initiativen, die der sozialräumlichen Entwicklung dienen, Im Wollhauszentrum bestand eine Woche lang die heute hat. Interessante Aspekte traten zutage: So ver- plätze und reflektierten ihre Wohnsituation, was sie in Anspruch genommen werden. Möglichkeit, Zimmer zu bewohnen, die modellhaft die missten Bewohner/innen im Heilbronner Osten genauso ansonsten so nicht getan hätten. Dementsprechend gingen mit den umfangreichen Stadtviertel darstellten. Gemeinsames Frühstücken, Investitionen in diesen Gebieten seit 2007 auch Veranstaltungen und ein Abschlussfest in einem zahlreiche soziale Projekte mit Modellcharakter einher. großzügig gestalteten „Wohnzimmer“ boten Platz und Diese wurden im Amt für Liegenschaften und Stadter- Möglichkeit für Begegnung und Austausch. neuerung der Stadt Heilbronn koordiniert und organi- Interkulturelle Gärten siert. Bewohner/innen und vor Ort ansässige Einrich- Das Integrationsprojekt in Heilbronn setzt auf interkul- die urbanes Gärtnern forcieren wollte. So kam es zur tungen und Institutionen wurden intensiv eingebunden, turelles Gärtnern als Begegnungsmöglichkeit in einem Verbindung der Akteure, die sich sehr für das Projekt Kunst- und Kulturprojekte durchgeführt sowie gemein- Umfeld, das wenig Grünflächen hat. Hier sollen beim einsetzten. Die genannten städt-ischen Stellen begleite- sam Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Dieses beteiligende gemeinsamen Bewirtschaften neue Verbindungen und ten und unterstützen jeweils im Rahmen ihrer Möglich- Vorgehen förderte Begegnungen zwischen den Genera- Zugehörigkeiten entstehen, eine Identifikation der keiten. tionen und Kulturkreisen und ein am Gemeinwohl Bewohner aller Generationen mit ihrem Wohnumfeld Da im Südviertel aus verschiedenen Gründen zunächst orientiertes Denken und Handeln. Ein „Wir-Gefühl“ ist geschaffen werden. Thema ist, das Interesse und die die geplante Freifläche nicht zur Verfügung stand, entstanden, das wertvolle Basis für die Integration und Neugier auf andere Pflanzen und Anbaumöglichkeiten setzte sich die Arkus gGmbH dafür ein, um ihr Gebäude ein friedliches Zusammenleben ist. zu wecken sowie Kommunikation zu fördern. Verant- herum die Freiflächen zur allgemeinen Nutzung wortung wird geteilt und Aufgaben werden gemeinsam Projekt WOHNZEIT des Theaters Heilbronn freizugeben. angegangen. Ein Projekt des Theaters Heilbronn näherte sich 2010/ 2013 wurden an Aktionstagen zahlreiche Tröge und Interkulturelle Gärten können auch zu positiven Verän- 2011 auch diesem Thema an. Ausgangspunkt war Kästen gemeinsam mit Erde gefüllt und bepflanzt. derungen auf umweltpolitischer Ebene beitragen, da die Frage nach Sinn, Qualität und Zukunft von städt- Mehrere Sponsoren unterstützten mit Sachmitteln. Brachflächen für die Natur und Erholung genutzt werden. ischem Leben in Heilbronn als einem stark durch Die Erfahrungen werden nun zeigen, welches Interesse Zuwanderung geprägten Stadtraum. Bei der Umsetzung lag zunächst der Fokus im Südviertel. aus dem Stadtteil heraus für die weitere Gestaltung Im Blickpunkt stand dabei insbesondere das Verhältnis Bei entsprechender Wirkung ist dies eine sehr gute und Pflege dieses interkulturellen Gartens vorhanden ist der Vororte zur Innenstadt. WOHNZEIT erkundete dabei Möglichkeit, unter Bürgerbeteiligung die Idee auch auf und ob sich eine Gruppe findet, die das Projekt weiter die spezifischen Wohnsituationen und trat in engen andere Stadtteile auszuweiten und mit der geplanten trägt. Fakt ist, dass eine Begleitung nötig ist. Aufgabe Kontakt mit den Bewohnern. Das Projekt gliederte sich Bundesgartenschau 2019 zu verbinden. wird auch sein, die unterschiedlichen Akteure mit Aktio- nen einzubinden sowie den Garten bekannt zu machen in drei miteinander verwobene Formate: Ein mobiles Die Idee hierzu entstand bereits Ende 2011 durch das und mit Leben zu erfüllen. Das Südstadtfest Mitte 2013 Heimat-Labor, eine Präsentation von Stadtviertel- Grünflächenamt und die Stabsstelle Integration. und mehrere Aktionen (72-Stunden-Aktion, bei der portraits und eine modellhafte Wohnzeit in einer Rückmeldungen von mehreren Trägern sowie Integra- Jugendliche vertikale Gärten bauten; niederschwellige temporär angemieteten Immobilie in der Heilbronner tionsbeiräten waren sehr positiv. Die Arkus gGmbH Sprachkurse, die im Freien stattfinden etc.) sind einige Innenstadt. wurde ebenfalls als Partner gewonnen. 2012 entstand Möglichkeiten. Weitere kreative Ideen werden aus dem aus einer Bürgerinitiative heraus eine weitere Gruppe, In der ersten Projektphase wurde ein mobiles Heimat- Projekt heraus mit den Gartennutzern/innen entstehen. Labor jeweils für 1 Woche in insgesamt 3 Stadtteilen (Heilbronn-Böckingen/Schanz; Heilbronner Osten; Heimatlabor Tapeten (Luftbildaufnahmen) Heilbronner Industriegebiet/Nordstadt) stationiert. von oben nach unten: Unteres Industriegebiet, Schanz, Heilbronn-Ost 102 103 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.6: Handlungsfelder der Integration: Kultur/Sport // C.6.1: Handlungsfelder der Integration: Kultur/Sport: Interkulturelle Kulturarbeit C.6.1: Handlungsfelder der Integration: Kultur/Sport: Interkulturelle Kulturarbeit

C.6 Kultur / Sport

Daten

Sehr dynamische Handlungsfelder in Bezug auf die als Publikum oder Mitglieder. Ziele sind auch die Um vor Ort gut und passgenau agieren zu können, die Stabsstelle Integration – aufgrund der bisherigen Integrationsarbeit stellen die Bereiche Kultur und Sport Entwicklung adäquater Programmstrukturen, zielgrup- bedarf es einer genauen Ist-Analyse, die in Handlungs- fehlenden finanziellen Mittel – noch nicht vergeben dar. Hier wirken seit Jahren internationale Begegnungen penspezifische Zugänge sowie der Ausbau des Kontakts empfehlungen mündet. werden. und Austausche. Zunehmend findet die interkulturelle zu Migrantenorganisationen als Partner. Des Weiteren Gezielte Erhebungen in anderen Städten zeigen die Eine zielorientierte Planung und Evaluation einzelner Arbeit immer mehr Beachtung im Hinblick auf die sollen mehr Beschäftigte aus unterschiedlichen häufig geringe Nutzung der Kultureinrichtungen durch interkultureller Kunst- und Kulturprojekte ist jedoch ohne Gewinnung von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte Kulturkreisen gewonnen werden. Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Für Heilbronn eine Besucherforschung schwierig. Auch können gezielte liegen keine spezifischen Daten oder entsprechende Förderungen von interkulturellen Kulturprojekten ohne Studien vor. Aufträge, entsprechende Studien in Kooper- Datenbasis kaum erfolgen. ation z. B. mit Hochschulen zu erstellen, konnten durch

Kultur / Sport Grundsätzlich sollten neben der Erstellung einer Neben den in 6.2 – 6.3 vorgestellten Maßnahmen der Datenbasis laut o. g. Arbeitsgruppen folgende Aspekte Kulturinstitute, Vereine und weiterer Träger, gab es berücksichtigt werden: eigene Aktivitäten der Stabsstelle Integration bzgl. der 6.1 Interkulturelle Kulturarbeit interkulturellen Kulturarbeit: Die von künstlerisch Verantwortlichen frei zu gestaltenden Programme sollten die Realität einer von Sensibilisierung zum Thema in den Kulturinstituten Migration geprägten Gesellschaft berücksichtigen und Unterstützung bei Projektanträgen (Recherche Interkulturelle Aspekte sollten bei der Entwicklung bis Projektantragstellung) von Programmen, Methoden und Lehrplänen zur Vermittlung von Kontakten (z. B. bei Veranstaltun- Der Austausch zum Thema „Interkulturelle Kulturarbeit“ der Innovationsfonds begründet. Ein Schwerpunkt des Förderung des Dialogs zwischen verschiedenen gen, Übersetzungen im Rahmen von Projekten etc.) begann im Frühjahr 2009 mit einem internen Workshop Innovationsfonds ist die interkulturelle Kulturarbeit. Das kulturellen Milieus berücksichtigt werden für die Kulturinstitute. Aufgrund der Angebotsstruktur Theater Heilbronn und das Württembergische Kammeror- Weitergabe von Informationen über Kulturförder- und der jeweiligen Zielrichtung ist jedoch bei der Um- chester (WKO) erhielten hieraus bereits Förderungen Menschen mit Migrationshintergrund sollten als möglichkeiten in Heilbronn, des Landes Baden-Würt- setzung unterschiedliches Vorgehen nötig. (siehe Tabelle). Gefördert wird ebenfalls die interkulturelle Zielgruppe(n) erreicht werden temberg und von Stiftungen an Migrantenorganisa- Öffnung von Kulturinstituten. Dabei erarbeitete das Forum Menschen mit Migrationshintergrund sollten sich tionen (Informationsschreiben und Informationsveran- Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst der Kulturen in Stuttgart ein Qualifizierungskonzept, das in der Personalstruktur wiederfinden (z. B. gezielte staltung 2012 unter Mitwirkung der Kulturabteilung) Baden-Württemberg richtete 2009 eine Arbeitsgruppe nun baden-württembergweit angeboten wird. Geplant Ausschreibungen mit interkultureller Kompetenz als Beratung von Migrantenorganisationen bei der „Interkulturelle Kulturarbeit“ ein, der auch die Stabsstelle sind auch Seminare vor Ort, die individuell an den Bedarf Anforderungsprofil) Konzeption von Veranstaltungen und Vermittlung an Integration der Stadt Heilbronn seither angehört. Die der jeweiligen Kulturinstitute angepasst werden sollen. die Kulturinstitute (Türkische Kulturtage etc.) zunächst nur auf Austausch zwischen Kulturschaffenden Klare Positionierungen hinsichtlich der interkultur- und Integrationsbeauftragten angelegte Gruppe ent- Eng eingebunden ist die städtische Kulturabteilung ellen Orientierung einer Kultureinrichtung. Dies kann Angebot eigener Veranstaltungen (2010: 2-monat- wickelte bald konkrete Ansätze für die interkulturelle sowie der Sprecher des Arbeitskreises Kultur des auch mit gezielten Förderprogrammen einhergehen ige Karikaturenausstellung zum Thema „Aus-, Ein-, Kulturarbeit des Landes Baden-Württemberg. Neben Integrationsbeirats. Zugewandert“ mit 40 Begleitveranstaltungen. Ziel Fördermöglichkeiten im Rahmen der Nachhaltigkeits- war, in der Bevölkerung das Verständnis für Zuwan- Parallel wird auf der Ebene der Kulturämter im Städtetag strategie des Landes Baden-Württemberg 2011 für derung zu wecken und neue Begegnungen und Baden-Württemberg an dem Thema gearbeitet (Fachta- Modellprojekte zum Thema „Kunst und Integration“, Kooperationen zu ermöglichen. Das Programm um- gung 2010 in Freiburg). Empfehlungen für die interkultu- bei der Heilbronn 3 Projektförderzusagen erhielt (siehe fasste Vorträge, weitere Ausstellungen, Podiumsdis- relle Kulturarbeit entwickelte des Weiteren 2010 eine Tabelle), wurde seit 2012 ein neues Förderprogramm, kussionen, Gesprächsrunden, Workshops, Film- und Arbeitsgruppe im Auftrag des Kulturausschusses der Theateraufführungen, Konzerte, Lesungen, Kabaret, Ständigen Kultusministerkonferenz der Länder. 55 Ausstellungsführungen mit autobiografischem Bezug zu den Karikaturen, ein Gewinnspiel mit der Stadtinitiative in mehreren Innenstadtgeschäften etc. Mehr als 3.000 Teilnehmer/innen wurden in den Veranstaltungen gezählt.

104 105 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.6.2: Handlungsfelder der Integration: Kultur/Sport: Interkulturelle Kulturarbeit der Kulturinstitute C.6.2: Handlungsfelder der Integration: Kultur/Sport: Interkulturelle Kulturarbeit der Kulturinstitute

Kultur / Sport C.6 6.2 Interkulturelle Kulturarbeit der Kulturinstitute

Die Kulturinstitute in Heilbronn sind im Bereich der Über das Angebot hinaus sind seit dem letzten Bericht Angebot von ca. 7.000 Medien in 8 Fremdsprachen Das Stadtarchiv ist weiterhin an Zeitzeugendokumenten interkulturellen Kulturarbeit sehr unterschiedlich aktiv. einzelne Einrichtungen verstärkt in den Prozess der (s. Grafik) für Erwachsene und Kinder (Bücher, Hörbü- im Hinblick auf den Zuwanderungsprozess nach Die nachfolgende Tabelle zeigt einen Großteil der aktuellen interkulturellen Öffnung eingestiegen. cher, Filme, Zeitungen und Zeitschriften). Hinzu kommt Heilbronn interessiert und bittet um entsprechende Maßnahmen, um einen Überblick zu vermitteln. ein ausgebauter Medienbestand zum Sprachen lernen Kontaktaufnahme. (auch für Deutsch als Fremdsprache). Zusätzliches Angebot durch den Zugang zu einem internationalen Stadtbibliothek Stadttheater Zeitungs- und Zeitschriftenportal im Internet, „Library Die Stadtbibliothek hat von den Kulturinstituten den Übersetzte Informationsflyer setzen positive Press Display“. Es beinhaltet über 2.000 tagesaktuelle Seit 2008 geht das Stadttheater andere Wege auch im meisten Zulauf von Menschen mit Zuwanderungsge- Signale und erleichtern Zuwanderern die Übersicht. Zeitungen und Zeitschriften im Originallayout aus 100 interkulturellen Kulturbereich, z. B.: schichte. Das interkulturelle Angebot ist vielfältig Gestaltung attraktiver Veranstaltungsformate Ländern in 60 Sprachen, die in der Bibliothek oder für Beantragung von Fördermitteln und Umsetzung von (s. Tabelle und unter C.1). Entscheidend ist jedoch die (u. a. mehrsprachige Vorleseveranstaltungen und Inhaber eines Bibliothekenausweises bequem von zu Integrationsprojekten in Zusammenarbeit mit der Haltung, neuen Kooperationen und Projekten mit Bilderbuchkinos); (s. C.1). Hause aus genutzt werden können. Migrantenorganisationen, Einzelkünstlern etc. offen Stabsstelle Integration (2008 „Menschen-Märchen- Programm für Eltern im Rahmen eines mehrstufigen gegenüber zu stehen. Folgende Maßnahmen können als Projekt mit interkulturellen Märchenerzählerinnen“ – Sprach- und Leseförderprogramms für Kinder: „Lix der Stadtarchiv Beispiel genannt werden: Kinderlandstiftung; 2010/2011 „WOHNZEIT“ – Kultur- Luchs schaut an“ für Kinder bis 3 Jahre, „Lix der Luchs Die starke Zuwanderung seit den 1960er Jahren ist eine stiftung des Bundes; 2011 „Tito, mein Vater und ich!“ Präsenz der Stadtbibliothek vor Ort bei Veranstal- hört zu“ für 3-Jährige (Förderung von der Initiative Lese- der bedeutendsten gesellschaftlichen Entwicklungen in – Programm „Kunst und Integration“ des Landes Baden- tungen von Migrantenorganisationen (z. B. interna- start und der Dieter-Schwarz-Stiftung), „Lix der Luchs der Stadt Heilbronn. Sie zu dokumentieren ist auch Württemberg; 2013 „Die Leiden des jungen Osman“ - tionales Kinderfest) und in Kindertagesstätten (z. B. lernt lesen“ für Erstklässler (Förderung durch die Bür- Bestandteil der Aufgaben des Stadtarchivs. In den bilinguales Theaterstück – Innovationsfonds des Landes) Veranstaltungen zum Thema „Zweisprachigkeit“) mit gerstiftung). Die Eltern erhalten mehrsprachige Informa- letzten Jahren gab es hierzu verschiedene Aktivitäten: Projekte gehen zu den Menschen (s. „WOHNZEIT“ sehr positiver Resonanz. tionen zu den Angeboten der Stadtbibliothek und zum Beteiligung mit einer Treppenhausausstellung und (C.5)) und binden gezielt Zuwanderer bei der Planung, Vorlesen sowie ein Gutscheinset für die Stadtbibliothek. Kooperation mit der Stabsstelle Integration und mehreren Vorträgen an der Veranstaltungsreihe „Aus-, Gestaltung und Umsetzung ein. Migrantenorganisationen bei der Organisation von Ein-, Zugewandert“ der Stabsstelle Integration 2010 und Themen aus den Erfahrungswelten der Zuwanderer Veranstaltungen (Lesungen, Gute-Nacht-Geschichten Abb. 26: Bestandszahlen 2013: Fremdsprachige Ausbau der Archivierung von Zeitzeugendokumenten werden in das Programm eingebunden („Heimat.com“ international etc.). Medien der Stadtbibliothek HN über die aufgebauten Kontakte. zum Thema Asyl und Abschiebung, „Tito, mein Vater und Gemeinsame Projekte wie 2012 die Veranstaltungs- Gemeinsame Herausgabe (mit der Stabsstelle ich“ zur Auseinandersetzung mit der eigenen Familien- reihe „Sprach-Welten“. Sie wurde durch das Programm Integration) eines Buchs „Wir kamen nach Heilbronn - zuwanderungsgeschichte, „Türkisch Gold“ zum Thema „Kunst und Integration“ vom Land Baden-Württemberg Beiträge zur Migrationsgeschichte“ mit Buchvorstellung interkulturelle Beziehungen etc.) und die Inhalte werden gefördert und verfolgte den Ansatz, die Sprach- und 2011 im Otto Rettenmaier Haus – Haus der Stadtge- mit den Zuschauern und verschiedenen Akteuren Kommunikationskompetenz über kulturelle Aktionen zu schichte. diskutiert. Russisch: Türkisch: stärken. Zudem nahm sie Bezug auf die Debatten um Englisch: Durchführung eines internationalen Historiker-Sym- Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungsge- den Sprachabbau oder –umbau im Rahmen der Globali- 1.542 1.053 posiums zum Thema „Vieler Völker Städte“. Unter diesem schichte werden über die Theaterpädagogik eingebun- sierung, Migration und des Medieneinflusses. 2.838 Obertitel beleuchteten 20 Fachleute das Thema den und in den unterschiedlichen Jugend- und Kin- Der Bedarf an niederschwelligen Maßnahmen wie „Polyethnizität und Migration in Städten des Mittelalters“. dertheaterclubs angeregt, ihre Situation, Gefühle und das Angebot für Führungen von Integrationskursgrup- Spanisch: Italienisch: Chinesisch: Hierzu wurde ein Aufsatzband mit 13 überarbeiteten Gedanken in Probenprozess und Stückentwicklungen pen wurden schnell umgesetzt. Französisch: 361 303 159 und ergänzten Beiträgen erstellt. Zentraler Punkt der einzubeziehen Hilfreich für den Informationsaustausch ist eine seit 588 Beiträge ist das Thema Integration im Mittelalter. 2008 und 2009 bot die „Offene Bühne“ eine Platt- kurzem benannte Ansprechpartnerin für interkulturelle Albanisch: form für die Aufführung innovativer Ideen und künst- Fragen innerhalb der Bibliothek. 7 2012 Teilnahme an dem Projekt „Kunst und Integra- lerischer Experimente, die von Zuwanderergruppen auch Erleichterung des Zugangs für Menschen mit noch tion“ des Landes zum Thema „Unsere Stadtgeschichte“, genutzt wurde.

wenigen Deutschkenntnissen (ausländische Studenten, bei dem über 20 Interviews mit älteren Menschen der Die aktuellen Aktivitäten des Stadttheaters sind eben- Flüchtlinge, ältere Migranten etc.) durch mehrsprachige ersten Einwanderergeneration der 1960erJahre geführt falls in der Tabelle auf der kommenden Seite aufgeführt. Bedienungselemente im Bereich der automatischen insgesamt: 6.851 wurden, um deren Erfahrungen im Integrationsprozess

Ausleihe. Quelle: Stadtbibliothek zu erhalten und zu dokumentieren. 106 107 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.6.2: Handlungsfelder der Integration: Kultur/Sport: Interkulturelle Kulturarbeit der Kulturinstitute C.6.2: Handlungsfelder der Integration: Kultur/Sport: Interkulturelle Kulturarbeit der Kulturinstitute

Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere C.6 Organisation partner Maßnahmen durch Planungen Organisation partner Maßnahmen durch Planungen

Interkulturelle Kulturarbeit der Kulturinstitute Städtische Museen • Stabsstelle • Förderung der Kommu- • „Dreh Dein Ding“ – Pro- • Stadt • weitere Heilbronn Integration nikation zwischen den jekt von Künstlerinnen zu Heilbronn Auftritte verschiedenen Generationen Hosentaschenfilmen von Stadtarchiv • Jugend- und • Kennenlernen der Stadt • Besuch der Ausstellung im • Eigenmittel • Regelangebot • Schul-Kultur- • Arkus gGmbH und Nationalitäten in Jugendlichen (2012) – Familienzentrum Heilbronn und deren Haus der Stadtgeschichte auch für und Sportamt Heilbronn Gruppe von Jugendlichen Augärtle Geschichte mit Kindern und weitere trainiert weiter Jugendlichen mit interessierte • Jugendmigra- Zuwanderungsgeschichte Gruppen tionsdienst (Kreisdiakonie- Theater Heilbronn • Stabsstelle • Vernetzung des schulischen • Entwicklung des • Eigenmittel • Angebot an Integration Bereichs mit außerschuli- Klassenzimmerstücks Schulen, verband) • Förderung aus schen Lernorten „Tito, mein Vater und ich“ Klassenzim- „Kunst und mit anschließender merstück zu Stadtarchiv • Stabsstelle • Dokumentation der • Transkription von • Eigenmittel • Erstellung • Förderung der Auseinander- Integration“ theaterpädagogischer bzw. Integration Zuwanderungsgeschichte Zeitzeugeninterviews mit einer setzung mit der eigenen des Land • Projektförder- Begleitung incl. Material in weiteren Gastarbeitern/innen der Publikation interkulturellen Identität Baden-Würt- • Fortführung des Projekts ung erfolgte für den Unterricht Projekten ersten Generation durch die von Jugendlichen der temberg „Unsere Stadtgeschichte“ über „Kunst zusammen zu Stabsstelle 2. und 3. Generation und Integra- arbeiten Integration tion“ des und die Landes Baden- Heilbronner Württemberg Stimme Theater Heilbronn • Anregung der • Jugendstück • Eigenmittel • Übernahme in öffentlichen Diskussion „Türkisch Gold“ die Spielzeit 2013/2014 Stadtbibliothek • Menschen mit umfangrei- • 250.000 Medieneinhei- • Eigenmittel • Weiter- • Förderung des interkulturel�- Heilbronn chen Materialien zur ten, davon ca. 7000 führung len Dialogs/transkulturellen Freizeitgestaltung und fremdsprachige Medien Austauschs zum lebenslangen Lernen (auch Tageszeitungen und versorgen Zeitschriften); u. a. englisch, französisch, italienisch, russisch, Theater Heilbronn • Stabsstelle • Verstärkte Einbindung der • Uraufführungsprojekt • Eigenmittel • Weiter- spanisch und türkisch Integration Migranten in die Kultur- „Die Leiden des jungen führung des • Förderung landschaft und Mitgestal- Osman“ mit theaterpäda- Angebots • Seit 2013 Zugriff auf durch den tung bei der Stückentwick- gogischer Begleitung mehr als 2.000 Innovations- lung (Künstlerisches Team internationale Presseer- • Flanierendes fonds Kultur mit Migrationshintergrund) zeugnisse aus 95 Ländern Begleitprogramm (Interkulturelle in über 50 Sprachen • Weiteres und nachhaltiges Kulturarbeit) möglich (Library Vorantreiben der interkultu- des Land PressDisplay) rellen Öffnung des Theaters Baden- • Mehrsprachige Medien in (Erschließen neuer Württemberg der Kinderbücherei Zuschauerschichten) • Anregung der öffentlichen Diskussion Stadtbibliothek • Verschiedene • Mit Veranstaltungen einen • Autorenbegegnungen • Eigenmittel • Weiter- Vereine u. a. Beitrag leisten zur literarisch führung Heilbronn • Lesungen • Andere • Förderung des interkulturel- Amicale des kulturellen Bildung (Vereine etc.) len Dialogs/ transkulturellen Français, Sputnik • Diskussionen Austauschs e.V., Deutsch- • Vorträge Chinesischer • Konzerte Kulturverein Theater Heilbronn • Frühzeitige und nachhaltige • Kooperationsschulpro- • Eigenmittel • Fortführung Förderung der ästhetischen gramm „Theater sehen – und Ausbau Stadtbibliothek • Familienzentrum • Niederschwellig soziales, • Lesecafé im Bürgerhaus • Eigenmittel • Weiter- und kulturellen Bildung bei mehr verstehen“ Heilbronn Jugend- und kulturelles und interkultu- Heilbronn-Böckingen führung Kindern und Jugendlichen • Jugendclubarbeit der Familienzentrum relles Angebot bieten aus allen Bevölkerungs- Theaterpädagogik Bürgerhaus schichten Böckingen • Vorantreiben der interkultu- rellen Öffnung des Theaters Stadtbibliothek • Integrations- • Kennenlernen der Angebote • Führungen durch die • Eigenmittel • Regelangebot Heilbronn kursträger der Stadtbücherei Bücherei; bei Bedarf mit auch für • Förderung und Schulung der kulturellen Mittlern weitere lebhaften und kreativen • Jugendmigra- interessierte Auseinandersetzung mit tionsdienste Gruppen Kultur, der Kritikfähigkeit und der kognitiven Kompetenz

108 109 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.6.3: Handlungsfelder der Integration: Kultur/Sport: Interkulturelle Kulturarbeit weiterer Akteure C.6.3: Handlungsfelder der Integration: Kultur/Sport: Interkulturelle Kulturarbeit weiterer Akteure

Kultur / Sport

Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere C.6 6.3 Interkulturelle Kulturarbeit weiterer Akteure Organisation partner Maßnahmen durch Planungen

Interkulturelle Kulturarbeit und Interkulturelle Begegnungen weiterer Träger

Hochschule • Vereine wie • Vorstellung der • Interkulturelle Abende • Eigene Mittel • Regelmäßiges „African network“ eigenen Kulturen (mit Kultur/Tanz/Filme Angebot innerhalb Heilbronn (HHN) • Spenden und andere etc.) bzw. internationale des Semesters, auch In den letzten Jahren entwickelten sich in Heilbronn Bei der ersten Kontaktaufnahme der Stabsstelle Integra- • Näheres Kennenlernen Zusammen- Tage /Wochen mit zugänglich für auch immer mehr Aktivitäten im Bereich der interkultur- tion zu Migrantenorganisationen im Jahr 2008 war die und somit Überwin- schlüsse bestimmten Schwerpunk- Hochschul-Externe den der Vorurteile ellen Kulturarbeit von Vereinen und anderen Trägern. Europa-Union sehr behilflich. Der Kreisverband Heil- ten (z. B. afrikanische Die Stabsstelle Integration war zum Teil Ideengeber, bronn der Europa-Union setzt sich bereits seit Langem Woche, osteuropäische Woche) mehr aber in einzelnen Punkten unterstützend aktiv. für ein besseres Verständnis der unterschiedlichen Bevölkerungsanteile untereinander ein und pflegt Staatliches • Stadtbibliothek • Förderung der • EU-Projekt Comenius • EU Eine Teilnahme an der „Interkulturellen Woche“, die Kontakte zu vielen Gruppierungen in und um Heilbronn. Schulamt Heilbronn und Lesemotivation und „Promoting Reading jedes Jahr im Herbst in vielen Städten mit umfangrei- Bibliothek Lesekompetenz Literacy (PRL)“ - Durch die gemeinsame Planung und Gestaltung des Neckarsulm Förderung der Lese- chen Programmen angeboten wird, wurde noch nicht • Förderung des motivation und Treffpunkt Europa nimmt er nicht nur positiven Einfluss • Schulen in Informationsaustau- angegangen. Aus den Erfahrungen der Veranstaltungs- Lesekompetenz mit Heilbronn + sches zum Thema auf die Kommunikation und Information der Beteiligten, Erfahrungs- und reihe „Ein-, Aus-, Zugewandert“ wurde deutlich, dass Neckarsulm zwischen mehreren er baut durch dieses große Begegnungsfest auch Informationsaustausch, eine ähnliche Gestaltung einen sehr hohen organisa- • Türkischer Staaten Berührungsängste sowie Vorurteile in der Bevölkerung Hospitationen, torischen Aufwand mit sich bringen würde. Dies würde Elternverein Zusammenarbeit ab und vermittelt das Signal eines funktionierenden, zu Lasten der anderen Aktivitäten fallen, die aus diesem • Stadt Elazig friedlichen Miteinanders. (Türkei) Bericht ersichtlich sind. Die Stabsstelle Integration kooperiert daher mit Vereinen und Trägern bei Einzel- Bei Interesse, in der interkulturellen Kulturarbeit aktiv Stadt Heilbronn, • Becker-Franck- • Gegenseitiges Helfen • Ellwanger Straßenfest • Jeweilige • Soll auch weiterhin Kindergarten und miteinander Eigenmittel jährlich stattfinden Jugend- und • Gemeinsame, veranstaltungen, die über das ganze Jahr verteilt sind. zu werden, kann gerne Kontakt zur Stabsstelle Integra- Feiern (verschiedene Familienzentrum • Augustinus generationsübergreifende • Spenden Familien, Kulturkreise, Dabei ist der Aufwand besser zu steuern und das tion aufgenommen werden. Augärtle Kirchengemeinde Veranstaltung Thema Interkultur immer wieder präsent. Religionen) Die folgende Tabelle zeigt viele aktuelle Aktivitäten, • Türkische • Voneinander lernen Gemeinde diese Auflistung, ist jedoch nicht abschließend, da zum Teil Rückmeldungen zum Redaktionsschluss fehlten. Volkshochschule • Migranten- • Befähigung zur • Interkulturelle Veranstal- • Teilnehmer- • Fortführung der Heilbronn (VHS) Organisationen konstruktiven tungen im Gesamtpro- beiträge Aktivitäten (z. B. Sputnik Auseinandersetzung gramm der Volkshoch- e.V.) mit fremden Kulturen schule Heilbronn z. B. • Förderung des Themenabende, Ausstell- interkulturellen ungen (z. B. zu osteuro- Dialogs und päische Kunst etc.), transkulturellen Länderportraits, Podiums- Austauschs diskussionen, Vorträge

Württem- • Dammrealschule • Offenheit, Toleranz, • „Lebensmusik“: Schüler • n. a. • Diese Reihe wird in Kreativität vertonen die Lebensge- der kommenden bergisches • Antrag gestellt an schichten ihrer Eltern, Spielzeit fortgesetzt Kammerorchester • Nachfolgeprojekt den Innovations- Großeltern oder älterer Heilbronn (WKO) des letztjährigen fond Kunst 2013 Bekannter „Dasein: Heilbronn“ des Landes mit Schwerpunkt Baden- Integration Württemberg

Württem- • n. a. • Interkultur, • „Keloglan und die Tochter • Eigenmittel • Der interkulturelle bergisches Begegnung des Sultans“ - Kinderkon- Schwerpunkt dieser Kammerorchester zert über den türkischen Konzerte (Kinderkon- Heilbronn (WKO) Till Eulenspiegel mit zertreihe) wird in den multikulturellen Musikern kommenden Spiel- und Musik der türkischen zeiten beibehalten Komponistin Sinem Altan

110 111 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.6.3: Handlungsfelder der Integration: Kultur/Sport: Interkulturelle Kulturarbeit weiterer Akteure C.6.3: Handlungsfelder der Integration: Kultur/Sport: Interkulturelle Kulturarbeit weiterer Akteure

Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere Organisation partner Maßnahmen durch Planungen Organisation partner Maßnahmen durch Planungen C.6 Interkulturelle Kulturarbeit und Interkulturelle Begegnungen von Vereinen und Gruppierungen Kulturelle • Stadtbibliothek • Anregung der öffent- • Diverse Lesungen und • Förderpro- • Ausbau des Angebots lichen Diskussion Theaterstücke mit gramme; Zwischenräume • Stabsstelle kulturellem Bezug Stiftungen, Arbeitskreis • Volkshochschule • Unterschiedliche • Internationaler Chor mit • Stadt Heilbronn • Auftritte Integration • Förderung des Heilbronn (VHS) nationale Lebenswel- etwa 22 Sängerinnen (Anträge laufen) interkulturelle • Eintrittsgebühren • Kooperation mit interkulturellen • Entwicklung eines ten und Kulturen und Sängern Stadt der Lokalen anderen Gruppen mit Dialogs/transkultur- Figurentheaterstücks zum bewusst machen • Ehrenamtliche Agenda 21 Migrationshinter- ellen Austauschs Thema „Flüchtlinge“ • Veranstaltungen Mitarbeiter Heilbronn • Mit Bürgern (Vorträge, Diskussions- grund zusammen kommen runden etc.) mit • Eigenmittel und im Dialog unterschiedlichen Themen Musikalisch • Russischer • Erhaltung und Förder- • Organisation eines • Mitgliedsgebühr • Größere Bekannt- Möglichkeiten der (s. auch Programm VHS poetischer Verein TV-Sender ung der Traditionen Festivals machung und Kooperationen suchen Heilbronn), • Spenden „LA Minor“ des Genres Erweiterung des • Wenn notwendig, Internationales Kochen „Russische Seele • Organisation kleiner Vereins und des Hilfe anbieten e.V.“ • Producer • Unterstützung neuer Konzerte Festivals Company „Sojus Künstler und Autoren, Bharatiya • Kulturaustausch • Jahreskulturprogramm • Eigenmittel • Fortführung der Production“ Förderung ihres • Intensivere (Bild- und Filmvorträge, Aktivitäten Zusammenarbeit mit Heilbronn e.V. • Einnahmen und • Spenden kreativen Wachstums Informationsabende über Jugendlichen im Deutsch- Spenden generieren, • Erweiterung der Indien, Lesungen etc.) musikalisch- Indischer um eine Sozialstation russischen Sprache, poetischen Bereich Kulturverein in Kalyanpur, Indien • Großer Indischer Musik und Poesie im zu unterhalten Festabend mit Musik, Ausland Unterhaltung und • Einbeziehung kulinarische Jugendlicher in Poesie Spezialitäten und Komposition

Sputnik e.V. • Förderung emotiona- • Theater AG mit Auftritten • Sparkassen-Stif- • Wird weiter ler und sprachlicher tung Heilbronn angeboten Deutsch-Afrik. • Olga Jugend- • Belebung der • Konzerte (Trommelauf- • Eintritt • Bei Nachfrage auch • Projekt „Wir sind dabei und Familien- kulturellen Vielfalt in tritte mit Tanzvorführun- Kooperationen bei Kompetenzen Verein HN e.V. • Eigenmittel – Was für ein Theater mit • Landesjugendring zentrum Heilbronn (z.B. gen), Workshops etc. Veranstaltungen • Zusammenarbeit Facebook“ Baden- Mitwirkung beim möglich • Vermittlung von zwischen Kindern und Württemberg Afrikatag 2013) Informationen Jugendlichen • Kultur und Leben • Eigenmittel afrikanischer Länder • Beteiligung bei • Förderung des inter- vorstellen Veranstaltungen im Olga kulturellen Dialogs (z. B. Togo etc.) Jugend- und Familienzen- trum (UNICEF-Turnier • Gegenseitiges Sputnik e.V. • Interkulturelle • Förderung der • Jolka-Fest: interaktives • Eigenmittel • Wird weiter etc.), Familien-, Kennenlernen Stadt der Zusammenarbeit Theaterstück für Kinder angeboten Kindernachmittage • Friedlandshilfe lokalen Agenda zwischen verschie- - drei Aufführungen im 21, Volks- denen Altersgruppen Dezember 2013 in • BAMF Diakonie – • Caritas • Interkultureller • Interkulturelles • Teilnehmer- • Angebot bleibt Hochschule russischer und deutscher Mehrgeneratio- Austausch zwischen Frauenfrühstück beiträge bestehen • Förderung des • Eigenmittel HN Sprache allen im Stadtteil Ehrenamts nenhaus (MGH) • „Generationen- und • Projektmittel • Ministerium für lebenden Kulturen • Weitere Aktivitäten Kulturfrühstück“ mit MGH • Verbesserung der Arbeit und (Frauen und Familien) Deutschkenntnisse (z. B. Ausstellung Sozialordnung Migrationsberatung und „Osteuropäische Künstler • Fördern des • Spenden und Erhaltung eigener Baden- Austausch zum Thema stellen aus“) Miteinanders im Integration Muttersprache Württemberg Stadtteil • Präsentation der Osteuropäischen Kultur Europa-Union • Stadt Heilbronn • Integration von • Seit 25 Jahren • Stadt Heilbronn • Fortführung der Heilbronnern mit „Treffpunkt Europa“ Aktivitäten • Zahlreiche • Eigenmittel Zuzugsgeschichte Heilbronner • Europäischer Schüler- Turkish Round • Förderung interkul- • Türkische Kulturtage seit • Eigenmittel • Werden weiter • Spenden tureller Begegnungen 2008; mehrere angeboten Migrantenorga- • Förderung von wettbewerb und Schüler- Table Club • Sponsoren Kulturveranstaltungen nisationen Begegnung und fahrten nach Straßburg (TRTC) • Aufzeigen der immer im Herbst; • Eintrittsgelder interkulturellem für alle Schulen im Stadt- kulturellen Vielfalt in Kombination aus Lesung, Austausch und Landkreis Heilbronn Heilbronn Konzert, Kabaret und • Familienfest auf dem • Aufzeigen der Theater mit türkei- Gaffenberg kulturellen Vielfalt stämmigen und u. a. der Türkei türkischen Künstlern Griechische • Olga Jugend- • Pflege und Ausbau • Nachbarschaftscafé • Stadt Heilbronn • Benefizveranstal- und Familienzen- des nachbarschaft- (Raumnutzung) Gemeinde • Kulturelle u. gesell- tungen zugunsten des trum lichen Netzwerks Heilbronn schaftspolitische • Eigenmittel Projekts „Integration • Information über Veranstaltungen durch Bildung“ Kultur und Diskussion

112 113 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.6.3: Handlungsfelder der Integration: Kultur/Sport: Interkulturelle Kulturarbeit weiterer Akteure C.6.3: Handlungsfelder der Integration: Kultur/Sport: Interkulturelle Kulturarbeit weiterer Akteure

C.6 Fazit und Empfehlungen zu C.6.1 – C.6.3:

Die Interkulturelle Kulturarbeit in Heilbronn entwickelt sich sehr dynamisch. Folgende Empfehlungen können die weiteren Aktivitäten erleichtern: • Erhebung von Daten in Form einer Studie o. ä. • Benennung eines Ansprechpartners/ einer über die Nutzung Heilbronner Kultureinrich- Ansprechpartnerin innerhalb der Kulturein- tungen durch Menschen mit Zuwanderungsge- richtung für die Stabsstelle Integration, um schichte (die Zusammenarbeit mit diversen den Informationsaustausch (z. B. wenn kurz- Hochschulen ist hier möglich) als Grundlage fristig Projektausschreibungen erfolgen) zu für weitere Empfehlungen. erleichtern. • Interne Erhebung, wie viele Menschen mit • Nutzung von Förderausschreibungen des welchen Sprachkenntnissen und aus welchen Bundes und des Landes Baden-Württemberg Kulturkreisen innerhalb der Kulturinstitute sowie Dritter zu dem Thema. Die Tendenz, beschäftigt sind. Diese könnten bei Interesse interkulturelle Projekte zu fördern, steigt auch intern wertvolle Informationen und derzeit. Kontakte zu Zuwanderergruppen vermitteln • Weiterhin Organisation inter- bzw. transkultu- und für die Programmauswahl Anregungen reller Projekte zwischen mehreren Migranten- geben. organisationen und Kulturinstituten (je nach • Nutzung der interkulturellen Kompetenzschu- Sparte). Hierdurch könnten Verbindungen auch lungen, die von verschiedenen Ministerien zu neuen Zuwanderergruppen geschaffen gefördert werden und gezielt für einzelne Kul- werden. Damit einher geht auch die Empfeh- turinstitute und für alle Beschäftigten ange- lung an Migrantenorganisationen, Förderaus- boten werden können; eine Entwicklung hin schreibungen zu nutzen. zur interkulturellen Öffnung der Einrichtung • Anpassung der Kulturförderrichtlinien der bzw. eine Reflexion des Umsetzungsstands Stadt Heilbronn durch Schaffung von Anreizen mit weiteren Entwicklungsmöglichkeiten ist (z. B. durch Förderung) für innovative, dadurch gegeben. inter- oder transkulturelle Projekte. • Nutzung des Erfahrungsaustausches mit • Weiterhin Nutzung der Filterfunktion und anderen Kulturinstituten über die Dachver- Kontakte der Stabsstelle Integration für bände, die zum Teil umfangreiche Handlungs- Maßnahmen, Ideenaustausch, Projektent- empfehlungen zum Thema interkulturelle wicklung, Informationsweitergabe etc. Öffnung erarbeitet haben und entsprechende Fachtage anbieten.

114 115 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.6.4: Handlungsfelder der Integration: Kultur/Sport: Interkulturelle Aktivitäten im Sport C.6.4: Handlungsfelder der Integration: Kultur/Sport: Interkulturelle Aktivitäten im Sport

Kultur / Sport C.6 6.4 Interkulturelle Aktivitäten im Sport

Interkulturelle Öffnung der Vereine Projektfördermöglichkeiten

Sport ist ein wichtiger Faktor bei der Förderung der Im Integrationsbeirat ist seit Ende 2008 ein Ansprech- Das städtische Schul-, Kultur- und Sportamt organi- Auf städtischer Ebene intensivierte sich in den letzten sozialen Integration. Er verbindet Menschen unter- partner des Landessportverbands Baden-Württemberg sierte bisher jährlich Sportforen in Heilbronn zu ver- Jahren der Austausch zwischen dem Stadtverband für schiedlicher Herkunft, eint beim gemeinsamen Thema (LSV) aktiv, der im Programm „Integration durch Sport“ schiedenen Themen, zu denen alle Sportvereine Sport Heilbronn, der kommunalen Sportverwaltung und und kann helfen, Vorurteile abzubauen und Brücken zu mitarbeitet. Er leitet den Arbeitskreis Sport des Inte- eingeladen werden. 2009 wurde die Integrationsbeauf- dem Arbeitskreis Sport des Integrationsbeirats. So hat schlagen. Jedoch ist zu beachten, dass Sport nicht grationsbeirats und kann durch seine Kenntnisse und tragte des Deutschen Fußballbunds (DFB), Frau Günsel das Thema Integration künftig auch im Sportentwick- automatisch auch integrierend wirkt. Vielmehr hängt es Erfahrungen beratend unterstützen. Auch die Stabs- Gül Keskinler, zum Thema Integration durch Sport lungsplan Heilbronn seinen Platz. Heilbronner Sportver- vor allem von der bewussten Haltung und von gezielten stelle Integration hat durch ihre Netzwerke viele Mög- eingeladen. Dabei wurden auch der Heilbronner Integra- eine, die gezielte Integrationsangebote durchführen, Aktivitäten der Verantwortlichen ab, ob eine gute lichkeiten. Sie war und ist immer wieder im Kontakt tionsbeirat und seine Ziele vorgestellt. An der Veranstal- sollen künftig Projektfördermittel aus der kommunalen Integrationsarbeit geleistet wird. Dies hat Auswirkung mit dem Sprecher des Arbeitskreises, um z. B. Anregun- tung nahmen nur sehr wenig Heilbronner Vereine teil, Sportförderung beantragen können. Entsprechende nicht nur auf den jeweiligen Stadtteil (z. B. durch gen für das Landesturnfest 2012 umzusetzen, sich obwohl in Heilbronn bald 70 % der Kinder eine Rahmenbedingungen werden in die Sportförderrichtli- wohnungsnahe Bewegungsangebote), sondern hat gemeinsam mit Vereinsvertretern von Sportvereinen Zuwanderungsgeschichte haben und auch die Zusam- nien eingearbeitet und voraussichtlich ab 2015 in Kraft Auswirkung auf das Miteinander in der ganzen Stadt. zu besprechen, Aktionen (z. B. auf Internationalem menarbeit mit den Eltern eine grundlegende Bedeutung treten. Durch den Sportaustausch über Wettbewerbe, Wett- Kinderfest und dem Afrikafestival) abzustimmen und für die Vereinstätigkeit hat. Darüber hinaus bieten die Sportverbände - vor kämpfe etc. kann er internationale Beziehungen Beteiligungen für einen Fachtag zu planen (Fachtag In jedem Förderprogramm zum Thema Integration wird allem der Deutsche Fußballbund (DFB) und der Deut- aufbauen helfen, diese pflegen und einen wichtigen Stützpunktvereinstagung Integration durch Sport in die Interkulturelle Öffnung der aufnehmenden Gesell- sche Olympische Sportbund (DOSB) - auch Projektför- Beitrag zur Völkerverständigung leisten. Heilbronn am 15.10.2011). schaft als notwendig erachtet. Der Umgang mit Vielfalt derungen an und schreiben entsprechende Preise aus. ist eine große Herausforderung – vor allem für ehren- Unter dem Motto „VIELE KULTUREN – EINE LEIDEN- amtlich Tätige. Sie benötigen Unterstützung in ihrer SCHAFT“ lobte z. B. der DFB bereits seit 2007 gemein- Tätigkeit über Veranstaltungen, Austauschforen etc., sam mit seinem Generalsponsor einen Integrationspreis Vereinssport damit sie u. a. auch Tendenzen der Ausgrenzung und aus, der mit insgesamt 150.000 Euro dotiert ist. Diskriminierung in den Vereinsstrukturen aber auch im Beispielhafte Aktivitäten können von Fußballvereinen, In Heilbronn sind 66 eingetragene Sportvereine von sind im Sportbericht des Schul-, Kultur- und Sportamts Umgang miteinander erkennen können. Mit einher geht Schulen und freien sowie kommunalen Trägern zu über 70 als Mitglieder beim Württembergischen veröffentlicht, der im Internet abrufbar ist auch immer die Reflexion des eigenen Verhaltens. folgenden Themen eingereicht werden: Landessportbund (WLSB) registriert. Stand 2013 fielen (www.heilbronn.de/kul_frei/sport/sportberichte/). darunter 8 große (über 1.000 Mitglieder) und 17 kleine Der LSV und andere Träger bieten verstärkt interkultur- Förderung interkultureller Kompetenz und Fair Play Wie im überwiegenden Teil der anderen Themenfelder, Vereine (unter 100 Mitglieder). Knapp 29.200 Heil- elle Schulungen an. Die Integrationsbeauftragte bietet Aktive Gewinnung von Ehrenamtlichen gibt es auch im Bereich Sport keine Erhebungen zu bronnerinnen und Heilbronner sind in den Sportvereinen hierzu ihre Kooperation an, um ggf. auch in Heilbronn verschiedener Herkunft Vereinsmitgliedern mit Migrationshintergrund. organisiert, die Aktivitäten in ca. 50 Sportarten diese Veranstaltungen zu organisieren. Somit können auch hier keine verlässlichen Aussagen Durchführung von Fußballturnieren zur Förderung anbieten. Der Stadtverband für Sport Heilbronn vertritt gemacht werden. Erfahrungsgemäß bevorzugen der Integration die Interessen dieser Vereine auf kommunaler Ebene und Migranten - sowohl Kinder als auch Erwachsene - Verbesserung der Lernmotivation mit steht in Kooperation mit anderen Institutionen für bestimmte Sportarten wie z. B. Fußball oder Kampf- Hilfe des Fußballs strukturelle und finanzielle Förderung des Vereinssports bzw. Kraftsportangebote und sind in den entsprechen- in der Stadt Heilbronn. Die Heilbronner Sport-, Hobby- Benennung einer oder eines Integrationsbeauf- den Vereinen anzutreffen. und Freizeitvereine mit ihren vielfältigen Angeboten tragten im Verein, Kreis oder Bezirk Nutzung der sozialen Potenziale des Fußballs in der offenen Kinder- und Jugendarbeit Lokale Vernetzung mit städtischen und sozialen Organisationen sowie mit Migrantenorganisationen

116 117 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.6.4: Handlungsfelder der Integration: Kultur/Sport: Interkulturelle Aktivitäten im Sport C.6.4: Handlungsfelder der Integration: Kultur/Sport: Interkulturelle Aktivitäten im Sport

C.6

Integrative Sportangebote

Der Julius-Hirsch-Preis für Demokratie und Sportangebote zeigen auch integrierende Wirkung, wenn Im mittlerweile fusionierten Sportverein Heilbronn am Städten zeigen, dass über diese Angebote auch weitere Menschenrechte und gegen Rassismus, Antisemitismus diese an Bildungsmaßnahmen gekoppelt sind („kicken & Leinbach 1891 e. V. werden seit Jahren Angebote und Aktivitäten in Sportvereinen oder Institutionen genutzt und Gewalt wird ebenfalls vom DFB seit 2005 ausge- lesen“). Werden diese mit z. B. Ganztagesbetreuungsan- Maßnahmen mit integrativer Wirkung gezielt angestrebt wurden. schrieben. Bewerben können sich Vereine, Initiativen geboten verbunden, ist eine größere Nachhaltigkeit und und umgesetzt. Über diese Angebote wird regelmäßig in Beim Landesturnfest Baden-Württemberg 2012 in und Einzelpersonen, die sich im Fußball in besonderem Akzeptanz gegeben. Gleichzeitig bauen die Vereine Kon- der Vereinszeitschrift bzw. in anderen Medien kommuni- Heilbronn war der Arbeitskreis Sport des Integrations- Maße für Toleranz und Respekt, gegen Rassismus und takte zu den Familien in den Schulen auf. Einige Heil- ziert. Dabei arbeitet der Verein als Stützpunktverein eng beirats mit einem Stand vertreten und wies auch im Fremdenfeindlichkeit engagiert haben. bronner Vereine engagieren sich bereits im Modell im Rahmen des Programms „Integration durch Sport“ mit Vorfeld Vereine darauf hin. Am Stand präsentiert Kooperation „Schule – Verein“ (s. Sportbericht). Dieses dem LSV Baden-Württemberg zusammen. Er erhielt Anfang Das Programm „kicken & lesen“ ist dagegen ein wurden „fremde Sportarten“. Verschiedene Vereine aus Kooperationsprogramm existiert in Baden-Württemberg 2014 vom Dt. Olympischen Sportbund (DOSB) einen innovatives Leseförderprojekt für Jungen, das bereits Baden-Württemberg zeigten dabei viele noch unbe- seit 1982. Auch im Schuljahr 2013/2014 stehen für das Geldpreis für das Integrationsprojekt „Aktiv im Wasser - seit 2010 läuft. Die Baden-Württemberg Stiftung und kannte aber faszinierende Sportarten wie das osteuro- Landeskooperationsprogramm wieder Mittel zur Ver- Schwimmen für Frauen aus verschiedenen Kulturen“. der VfB Stuttgart unterstützen dabei lokale Initiativen, päische Wurfspiel Gorodki, die Tanzkunst Capoeira und fügung. Kooperationen werden vorrangig berücksichtig, die Fußball und Lesen pädagogisch sinnvoll miteinander Großer Bedarf, spezielles Frauenschwimmen anzubieten, die russische Kampfkunst Sambo, was viele Zuschauer wenn die Profile von Schulen mit Ganztagsbetreuung kombinieren und Jungen dabei den Spaß am Lesen wird nicht nur von muslimischen, sondern von Frauen sehr interessierte. Eine Aufnahme dieser Sportarten in und Grundschulen/weiterführende Schulen sport- und vermitteln. Die Projekte sollen integrative Wirkung verschiedener Konfessionen geäußert. Dieses Bewegungs- bestehende Vereinsangebote (wie z. B. das von älteren bewegungserzieherische Schwerpunkte haben bzw. Schu- haben und Kooperationen beinhalten (z. B. über Biblio- angebot ist nicht nur für Frauen wichtig, die sonst wenig Spätaussiedlern gerne gespielte Gorodki) würde sicher- len mit besonderem Förderbedarf im Sport beteiligt sind. theken). Die besten Konzepte werden mit bis zu 4.000 Bewegungsmöglichkeiten haben. Es ist auch für die lich neue Zielgruppen erreichen. Entsprechende Ent- Euro unterstützt. Hier wurde gezielt ein Sportangebot Derzeit wird durch eine Schule, einen Sportverein und die Entwicklung und Bewegungserziehung der Kinder aus wicklungen zeigen sich bereits in anderen Städten. Der mit einem Bildungsangebot gekoppelt, um besondere Stabsstelle Integration die Idee verfolgt, für Jungen im diesen Familien relevant. Erfahrungen aus anderen Arbeitskreis Sport des Integrationsbeirats ist hier gern Anreize für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Alter von 8 – 10 Jahren ein Boxangebot anzubieten, das vermittelnd aktiv. durch gezielte Hausaufgabenbetreuung ergänzt wird. Der DOSB ist mit verschiedenen Projekten im Rah- men von „Integration durch Sport“ aktiv. Das zentrale Ziel des Programms ist die Integration der Zuwanderer in die Aufnahmegesellschaft und in den organisierten Öffnung zu weiteren Gruppierungen Sport. Es wird vom Bundesministerium des Innern ge- und Angeboten/Partizipation Ethnische Sportvereine fördert und ist bei der Umsetzung an die Landessport- Die meisten Sportvereine führen keine bewusste Inte- Unter dem Gesichtspunkt, dass in einer vielfältigen In Heilbronn und Umgebung gibt es mehrere Vereine, bünde angegliedert. Beispielhaft wurde z. B. gemeinsam grationsarbeit durch und haben dies in ihren Satzungen Gesellschaft nicht immer nur herkömmliche Sportver- zu denen die Stabsstelle Integration einen Kontakt mit dem Bundesministerium für Gesundheit das Netz- auch nicht festgeschrieben. Jedoch erkennen einige, eine mit ihren Regeln, Verhaltensriten etc. existieren herstellen kann, die aber auch auf der homepage werkprojekt “Bewegung und Gesundheit – mehr Migran- dass gezielte Integrationsangebote zunehmend an müssen, sondern besondere Bedürfnisse auch von www.heilbronn.de/kul_frei/vereine/ aufgeführt sind. tinnen in den Sport“ ins Leben gerufen, um speziell mehr Bedeutung gewinnen. Dabei geht es darum, sein bisher- weiteren Vereinen abgedeckt werden können, ist es eine Entgegen der früheren Auffassung, die auf Assimilation Migrantinnen für körperlich-sportliche Aktivitäten zu iges Angebot transparent neuen Zielgruppen vorzustel- Bereicherung, wenn es auch ethnisch geprägte Sport- abzielte - also häufig einseitige Anpassung der Migranten motivieren. Gekoppelt waren auch diese Aktionen mit len, aber auch neue Zielgruppen so anzusprechen, dass vereine gibt. Bedürfnis kann vor allem bei älteren an kulturelle Standards – und somit ethnische Vereine Qualifizierungsangeboten (z. B. Sprachkurse). ihre sozialen und kulturellen Gegebenheiten berücksich- Menschen sein, dass sie dort ihre Muttersprache eher ablehnte, wird heute differenzierter bewertet. tigt werden. Die Trennung der Geschlechter z. B. ist in emotional sprechen können, dass entstehende Freund- Gleichzeitig wird eine nachhaltige Sensibilisierung und Entscheidend für die Integration und die Partizipation ist vielen Kulturen und Traditionen verankert und auch schaften vor Isolation schützen und Unterstützung auch interkulturelle Öffnung der Verbands- und Vereinsarbeit die Möglichkeit der Kontaktaufnahme zu anderen über die einheimische Frauen fühlen sich häufig wohler, wenn es im Alltag angeboten wird. Ähnliche Erfahrungen im angestrebt, damit die Projektinhalte dauerhaft in die eigenen Gruppengrenzen hinaus. Dies geschieht durchaus spezielle Frauenangebote für sie gibt und sie nicht dabei Integrationsprozess helfen. Verhaltensweisen einzel- Vereinsarbeit einfließen. Weitere gezielte Projekte in den ethnischen Vereinen, da diese mittlerweile auch von Männern beobachtet werden können. Vielfalt leben ner können besser eingeschätzt werden, da interkultur- können auch mit der Stabsstelle Integration besprochen eine Vielzahl an Menschen aus unterschiedlichen Kultur- heißt auch, mit der Vielfalt so umzugehen, dass es nicht elle Kenntnisse stärker vorhanden sind als in hiesigen und beantragt werden. Da es unterschiedliche Ausschrei- kreisen als Mitglieder haben. bungsfristen und immer wieder wechselnde Projektför- nur ein Angebot gibt, an dem alle teilnehmen können, etablierten Sportvereinen. derer gibt, ist zu empfehlen, dass eine Projektidee sondern dass auch die Angebote zielgruppenorientiert besprochen und dann gemeinsam gezielt nach Förder- organisiert werden. Bezüglich der Altersstufen wird auf möglichkeiten gesucht wird. Abschließende Auflistungen diese Vielfalt bereits eingegangen. über Projektförderungen sind aus den genannten Gründen leider nicht möglich.

118 119 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.6.4: Handlungsfelder der Integration: Kultur/Sport: Interkulturelle Aktivitäten im Sport C.6.4: Handlungsfelder der Integration: Kultur/Sport: Interkulturelle Aktivitäten im Sport

Die hier aufgeführten Maßnahmen zeigen am Beispiel des Olga-Familienzentrums C.6 die unterschiedlichen Aktivitäten einzelner Gruppen im Bereich Sport:

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Frage, welche Gründe Es sind daher sehr individuell geprägte Gründe. Diese Verantwortliche Kooperations- Ziele Laufende Finanzierung Weitere für eine Mitgliedschaft für den Einzelnen jeweils sprechen. können aber in der Summe Parallelen aufzeigen, die Organisation partner Maßnahmen durch Planungen Hierbei kommen folgende Aspekte u. a. zum Tragen: interessant für eine künftige Auswertung sein könnten. Sport Entsprechen die Sportarten den Interessen? Wichtig wäre daher, dass Verbindungen zwischen den

Sind bereits Mitglieder in den Vereinen, die bekannt hiesigen Sportvereinen und den ethnisch geprägten Aramäer • Olga • Körperliche Fitness • Fußball • Vereinsmittel sind bzw. mit denen man bereits Freundschaften Sportvereinen intensiviert werden. Die etablierten Jugend- und Familienzentrum geschlossen hat? Vereinigungen verfügen über mehr finanzielle Ressour- cen, bessere Infra-, und durchaus auch Organisations- Wie flexibel ist die Gestaltung der Mitgliedschaft? struktur. Die ethnisch geprägten Sportvereine verfügen KUD Sumadja • Olga • Kulturelle • Tanzgruppe • Vereinsmittel Wie werden gemeinsame Aktivitäten gestaltet? dagegen über andere Kommunikationsmuster mit ihren Jugend- und Identität fördern Bilden diese auch die Freizeitinteressen ab Mitgliedern und gute Erfahrungswerte bei der Einbin- Familienzentrum (Musikauswahl, Essen, Art der Kommunikation dung von Menschen aus unterschiedlichen Kulturkrei- untereinander etc.)? sen. Bei einer entsprechenden partnerschaftlichen Kultur- und • Olga • Fitness und • Pilates; auch • Teilnehmerbeiträge • Weiterführung Jugend- und Körperbewusstsein Interessierte aus des Angebots Welche Haltungen haben die Trainer und Funktio- Absicht könnten alle voneinander durch Anregungen, Wohltätigkeitsver- • Kostenfreie Familienzentrum anderen Kulturkreisen bei Nachfrage näre was Toleranz, Offenheit, Antidiskriminierung Unterstützung sowie gemeinsame Aktionen profitieren. ein türkischer Raumnutzung Frauen können teilnehmen etc. betrifft? Sind diese sensibel für Ausgren- zungstendenzen und wie wird damit im Verein umgegangen? Memleket • Olga • Kulturelle Identität • Türkische • Teilnehmerbeiträge Jugend- und fördern Folkloretanzgruppe • Vereinsmittel Familienzentrum

Fazit und Empfehlungen: Ukrainisch- • Olga • Schulung • Schach • Vereinsmittel Kroatischer Jugend- und der geistigen Schachverein Familienzentrum Fähigkeiten Ivanchuk Folgende Angebote könnten von Heilbronner schreibungen aufnehmen und bei der Bean- Sportvereinen stärker wahrgenommen werden: tragung von Fördermitteln unterstützen kann. • Beratung durch den Arbeitskreis Sport des • Nutzung der Austauschforen über das Schul-, Integrationsbeirats und bei Bedarf durch die Kultur- und Sportamt; bei entsprechendem Stabsstelle Integration im Hinblick auf Interesse kann erneut zum Thema Integration integrationsfördernde Maßnahmen und eingeladen werden. Aktivitäten innerhalb des jeweiligen Vereins • Nutzung der Angebote interkultureller (Bestandsaufnahme, Projektfördermöglich- Fortbildungsangebote für Trainer und keiten, praktische Umsetzung etc.). Hierzu Übungsleiter. Bei Bedarf kann auch eine sollte das Thema Integration innerhalb des Veranstaltung in Heilbronn in Zusammen- Vereins gezielt angesprochen und diskutiert arbeit mit der Stabsstelle Integration werden (z. B. Wie wirkt die Öffentlichkeits- organisiert werden. arbeit? Können neue Angebote anderer • Nutzung der Netzwerke des Integrations- Sportarten aufgenommen werden? etc.). beirats und der Stabsstelle Integration für • Teilnahme an Projektausschreibungen des die Informationsweitergabe von Vereinsan- DFB, des DOSB sowie an Sonderausschrei- geboten, zur Gewinnung von Mitwirkenden bungen (Kicken & Lesen etc.). Benennung und für die Kontaktaufnahme zu Migranten- von Ansprechpartnern innerhalb des Vereins organisationen für gemeinsamen Erfahrungs- zum Thema Integration, damit die Stabsstelle austausch und Kooperationsmöglichkeiten. Integration schneller Kontakt u. a. bei Aus-

OlgaJugend- und Familienzentrum Heilbronn 120 121 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.7: Handlungsfelder der Integration: Interreligiöser Dialog C.7: Handlungsfelder der Integration: Interreligiöser Dialog

C.7 Interreligiöser Dialog

In Heilbronn stellen die Protestanten Abb. 27: Religionszugehörigkeiten Da sich im Melderegister nur Angehörige der Religions- die größte konfessionelle Gruppierung im Stadtkreis Heilbronn 2013 gemeinschaften des öffentlichen Rechts (römisch- mit einem Anteil von 33,5% an der katholische Kirche und evangelische Landeskirchen) Gesamtbevölkerung. Nach ihnen folgen erfassen lassen, können keine Aussagen getroffen die Mitglieder der römisch-katholischen werden, welche und wie viele Angehörige anderer Kirche mit 22,7 %. 43,8 % der Heil- Religionszugehörigkeiten jeweils in Heilbronn leben. bronner/innen sind anderen Glaubens 43,8 % Im Anteil „Sonstige/keine Religion, ohne Angabe“ sind oder gehören keiner Kirche an. andere Glaubens- richtungen oder keine Konfessionslose sowie u. a. Angehörige folgender Religionsgemeinschaften enthalten: 22,7 %

Katholiken 33,5 % Muslime verschiedener Glaubensrichtungen und Gemeinden

Protestanten verschiedene Orthodoxe Kirchen (griechisch-orthodoxe, syrisch-orthodoxe etc.) Neuapostolische Kirche Judentum

Quelle: Kommunales Zeugen Jehovas Melderegister Buddhisten Abb. 28: Einwohner nach Zuwanderungsgeschichte Hindus und Religionszugehörigkeit zum 31.12.2013 in Heilbronn Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten und Brüdergemeinden) weitere Baptistengemeinden evangelisch römisch-katholisch sonstige/keine Religion Jesiden ev.-methodistische Kirche Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden Freireligiöse Deutsch ohne 30.467 Mennoniten Zuwanderungsgeschichte 13.745 Mormomen 17.981 Bund Freier ev. Gemeinden in Deutschland 9.454 Deutsch mit Siebenten-Tags-Adventisten 8.453 Zuwanderungsgeschichte Unabhängige afrikanische Kirchen 15.651 etc.

489

nichtdeutsch/Ausländer 5.235 Neben den Konfessionslosen stellen die Muslime die 19.188 nächstgrößte Gruppierung. Nach Angaben der Landes- zentrale für politische Bildung leben ca. 600.000 40.410 Muslime bereits in der dritten und vierten Generation in Summe 27.433 Baden-Württemberg. Dabei ist sowohl die Gruppierung 52.820 der Muslime sehr heterogen als auch deren religiöse Ausprägung. Sie wird u. a. auch geprägt von der

0 10.000 20.000 30.000 40.000 50.000 60.000 Herkunftskultur und von gelebten Traditionen in den Familien.

Quelle: Kommunales Meldergister

122 123 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.7: Handlungsfelder der Integration: Interreligiöser Dialog C.7: Handlungsfelder der Integration: Interreligiöser Dialog

C.7

Interessante Einblicke gibt es durch die Abb. 29: Muslime in Heilbronn

Bei den Kindern und Jugendlichen liegt der Anteil Danach ist ab dem 75. Altersjahr die Anzahl der In Heilbronn und in direkter Umgebung sind mehrere Sie wünschen sich aber auch eine gleichberechtigte der Konfessionslosen bzw. die der sonstigen Religionen Menschen, die der evangelisch-lutherischen Kirche islamische Gemeinden und Vereine aktiv, die auch in Anerkennung ihrer Religion und die Möglichkeit, diese sehr hoch. Bis zu den 5-Jährigen ist die Anzahl 3 – 14 zuzuordnen sind, fast immer doppelt so hoch wie die Dachverbänden Mitglied sind, so u. a.: nicht nur im Abseits der Hinterhöfe, sondern in fach so hoch wie die Anzahl der Kinder, die evange- Anzahl der Katholiken. Ab dem 74. Altersjahrgang eigenen erkennbaren Gebäuden praktizieren zu Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland lisch sind und 3,6 – 15 fach so hoch wie die der übersteigt die Zahl der Menschen mit evangelischer können. Ein Wunsch, den zahlreiche andere religiöse katholischen Kinder. Konfession die der Konfessionslosen/ sonstigen Alevitische Gemeinde Deutschland Gemeinden ebenfalls haben. Der Bedarf für mutter- Diese Zahlen verändern sich: bereits bei den Religionen um das Doppelte. Arabische Moschee (Bilal-Moschee) sprachliche geistliche Begleitung ist insbesondere bei 10-Jährigen ist die Anzahl nur noch 2 – 3 fach so hoch, Im 82. Altersjahr beträgt dieser Anteil bereits Bosnische Moschee den Älteren stark gegeben. Daher wird in den Moscheen häufig noch in der Muttersprache das bei den 19-Jährigen ist die Anzahl der evangelischen das 4fache. DITIB (Türkisch-Islamische Union der Freitagsgebet gehalten. und der sonstigen Religionen/Konfessionslosen Kombiniert man die Auswertung mit den Angaben zum Anstalt für Religion e.V.) beinahe gleich. Anteil der Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte Fatih Moschee (IGMG - Islamische In der Muttersprache lassen sich Emotionen und Die Anzahl der sonstigen Religionszugehörigen/ (Anteil durchschnittlich 66 %), so wird deutlich, dass Gemeinschaft Milli Görüs) Metaphern wesentlich ausführlicher beschreiben als Konfessionslosen steigt pro Altersjahr wieder stetig viele dieser Jugendlichen der evangelischen und der in der angelernten Sprache. Insbesondere Jüngere VIKZ (Verband der Islamischen an, bis sie bei den 34-Jährigen wieder mehr als doppelt katholischen Konfession angehören. setzen sich aber zunehmend für ebenfalls in Deutsch Kulturzentren Neckarsulm) so hoch ist wie die Anzahl der evangelischen und Entsprechende Auswertungen lassen sich auch auf die gehaltene Freitagsgebete und Ansprachen ein. katholischen Erwachsenen (die hier beinahe gleich einzelnen Kirchenbezirke erstellen. Dabei ist zu bemerken, dass die Gemeinden in Heilbronn große Gruppen darstellen). Die Stabsstelle Integration stellte auf Nachfrage und Neckarsulm sowohl Zulauf aus dem Stadt-, als auch Die Kurve sinkt wieder ab bis zu den 62-Jährigen. Muttersprachliche Gottesdienste bereits entsprechende Daten in einzelnen Vorträgen aus dem Landkreis haben. Hier ist die Zahl der evangelischen und sonstigen Die Muttersprache ist auch der Grund, warum die vor und stand für den Austausch zur Verfügung. In zahlreichen Gesprächen mit Muslimen in Heilbronn Religionen/Konfessionslosen wieder gleich, das entsprechenden Gottesdienste in der katholischen wird deutlich, dass für viele die Religion wichtig ist, dass Verhältnis zu den Katholiken beträgt das 1,5 fache. Kirche einen guten Zulauf haben. Im Dekanat Heil- sie sich jedoch nicht auf das alleinige Merkmal „Muslim“ bronn-Neckarsulm gibt es 4 Gemeinden von Katholi- in ihrer Persönlichkeit reduzieren lassen wollen. Sie ken anderer Muttersprachen (Italienische Gemeinde, Abb. 29: Einwohner nach Religionszugehörigkeit und sehen sich genauso als Arbeitskollege, in ihren Familien- Kroatische Gemeinde, Polnische Gemeinde und Altersjahren zum 31.12.2013 in Heilbronn rollen, im Verein, als Nachbar etc. und wollen primär Spanische Gemeinde). Muttersprachliche Gottes- auch so akzeptiert werden. dienste erfolgen auch in portugiesisch.

evangelisch römisch-katholisch sonstige/keine Religion

Anzahl

1000

750

500

250

Alter 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Quelle: Kommunales Melderegister 124 125 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.7.1: Handlungsfelder der Integration: Interreligiöser Dialog: Aktivitäten C.7.1: Handlungsfelder der Integration: Interreligiöser Dialog: Aktivitäten

Interreligiöser Dialog C.7 7.1 Aktivitäten

in manchen Moscheen die Freitagsansprache die 13. Ortsgruppe deutschlandweit der Initiative auf Deutsch „Religions for Peace“ (RfP). Sie lädt Menschen aller die Gestaltung eines Flyers für Muslime mit den Religionen ein, sich gemeinsam auf der Grundlage der wichtigsten Informationen und Ansprechpartnern Friedenswerte ihrer Religion für den Frieden einzusetzen 1990 begannen intensive Beziehungen zwischen „Ehen zwischen Christen und Muslimen“, als organisatorische Stütze bei Sterbefällen (aus der RfP-Ordnung für die Bundesrepublik Deutsch- evangelischen Christen und Muslimen über Pfarrer „Das Rechtsverständnis im Christentum und im Islam“ land vom 19.04.2008). Die Ortsgruppe hat seither Spengler (evang. Nikolaigemeinde) und Imam Yigit Einladungen zum Fastenbrechen in der Zeit angeboten. Dabei ist nicht nur das Angebot dieser Veran- mehrere Treffen und Veranstaltungen durchgeführt. (DITIB Moschee). Bis 1993 stießen die heutige Islam- des Ramadan staltungen wichtig für die Wirkung in die Gesellschaft In den Dialog einbezogen sind vor allem afrikanische, ische Gemeinschaft Milli Görüs (Fatih Moschee) und die hinein. Auch der vorherige Abstimmungsprozess bei der buddhistische, evangelische, katholische, muslimische Arabische Moschee dazu. Im Anschluss wurde Pfarrer Auf Anfrage finden für interessierte Mitbürger/innen Auswahl der Themen und die Gestaltung der Themen- und orthodoxe Gläubige. RfP Heilbronn setzt sich in Spengler offizieller Vertreter der evang. Gemeinden und oder Vereine Moscheeführungen statt. Nachgefragt abende ist Teil des Aufeinander-Zugehens und des der Öffentlichkeit für den gemeinsamen Frieden ein. auch die Moscheevereine entsandten offizielle Vertreter. werden jährlich bis zu 50 Führungen. Voneinander-Lernens. Interessant ist, dass durch die Sie beteiligte sich z. B. an der Aktion „Friedenspfahl“ Verschiedene Grundsätze bestimmten den Dialog: „Wir verschiedenen Themen ganz unterschiedliche Ansprech- Der Islamische Dachverband beteiligt sich aktiv am zusammen mit der Gustav-Werner-Schule, welcher im stehen in der Öffentlichkeit füreinander ein. Wir setzen partner aus der Bevölkerung Heilbronns kontaktiert Christlich-Islamischen Arbeitskreis mit zahlreichen Mai 2013 auf den Friedensplatz aufgestellt wurde. Sie uns für Toleranz öffentlich ein. Wir bestehen darauf, dass werden. Für viele Teilnehmer/innen berührend war ins- gemeinsamen Veranstaltungen. will auch eine vermittelnde Brückenfunktion in Bezug nicht über, sondern mit Vertretern anderer Religionen besondere die Gestaltung eines gemeinsamen Friedens- auf den Moschee-Neubau der DITIB in Heilbronn gesprochen wird.“ Diese wurden vielseitig, auch bei Seit der Gründung des Integrationsbeirats 2008 gebetes, das seit mehreren Jahren immer am Ende der einnehmen und wird hierzu weitere Veranstaltungen öffentlichen Aktionen, umgesetzt. Es gab regelmäßige, gibt es den Arbeitskreis Interreligiöser Dialog. Alle Veranstaltungen gemeinsam gebetet wird. organisieren. zum Teil sehr gut besuchte Veranstaltungen in Gemein- Mitglieder beteiligen sich intensiv in den verschiedenen dehäusern und Moscheen mit dem Ziel, sich kennenzu- Im Mai 2003 wurde der Arbeitskreis Islam Gesprächskreisen (vor allem im CIAK und der neuge- Hintergrund: 1970 trafen sich Repräsentanten aller lernen. Gegenseitige Einladungen zu Gottesdiensten, (AK Islam) durch den evangelischen Prälaten Dieterich gründeten Gruppe Religions for Peace). Über die Vor- großen Religionen aus allen Kontinenten zu einer ersten Festen und Sitzungen folgten. Auch über den evang. mit ähnlicher Besetzung gegründet. Anliegen war und haben und Anliegen wurde immer zu den Sitzungen Weltkonferenz der Religionen für den Frieden (WCRP). In Nikolaikindergarten gab es zahlreiche wertvolle Kontak- ist es, den christlich-islamischen Dialog für die ganze des Integrationsbeirats informiert. der Folge entstanden weltweit Gruppen unter der Bezeichnung „Religions for Peace“. RfP ist eine welt- te. In der Folge gab es neue Dialog-Verbindungen. Prälatur zu thematisieren. Der interreligiöse Dialog zwischen christlichen Pfarrer Spengler ist nicht mehr offiziell aktiv, setzt sich weite Bewegung mit Gruppen und Mitgliedern aus allen Im Frühjahr 2002 wurde der Islamische Dachver- Gruppen mit der jüdischen Gemeinde in Heilbronn wird aber weiterhin durch Vorträge etc. für den Dialog ein. Religionsgemeinschaften in über 100 Ländern. band Heilbronn von zahlreichen Einzelpersonen und von deren Leiterin unterstützt. Zahlreiche Führungen Der Gesprächskreis, der durch die Arbeit in der Moscheevertretern aus dem Stadt- und Landkreis und Vorträge werden nachgefragt und fördern das Um in Heilbronn die Vielfalt der Religionen und Nordstadtökumene angestoßen war und sich konti- Heilbronn gegründet. Ziel war, kompetenter Vertreter Verständnis füreinander. deren Feierlichkeiten präsent zu machen, bestellt die Stabsstelle Integration seit Jahren Interkulturelle nuierlich als Dialog mit der Nachbarschaft traf, inten- für und von den Muslimen in der Region zu sein, die Seit 2012 geht die DITIB aufgrund der immer Kalender bei der Integrationsstelle in und verteilt sivierte sich seit 2005 mit regelmäßigen Treffen als Belange, Sorgen, Nöte und Anregungen zu bündeln, aber schwieriger werdenden Raumsituation der Gemeinde diese an Schulen, Kindertagesstätten, soziale Einrich- Christlich-Islamischer Arbeitskreis (CIAK). Zahlreiche auch für die Kommunen, Vereine, Parteien, andere aktiv einen Moschee-Neubau mit umfangreicher, tungen etc. Die Kalender geben einen Überblick über Veranstaltungen wurden organisiert (ca. 2-3 pro Jahr), religiöse Vereinigungen, Schulen und Bildungseinrich- vorgeschalteter Öffentlichkeitsarbeit an. In mehreren die wichtigsten Feiertage der bekanntesten Religionen, um vor allem das Gemeinsame der Religionen hervorzu- tungen jederzeit ein verlässlicher Ansprechpartner zu Veranstaltungen informiert sie über die Planung und unterstützen bei der Terminierung und stoßen auf heben. Um das Verständnis füreinander zu fördern, ist sein. In den vergangenen Jahren wurden vom Isla- schaltet nun einen Architekturwettbewerb vor, um u. a. großes Interesse. der Dialog zum einen theologisch und durch Austausch mischen Dachverband zahlreiche Maßnahmen mit auf einen möglichst breiten Konsens mit der Heilbronner von Kenntnissen über die einzelnen Religionen geprägt, den Weg gebracht und begleitet wie z. B. Bevölkerung erreichen zu können. Die Vorstellung meh- Die Stabsstelle Integration regte selbst Veranstalt- zum anderen werden aber auch Alltagsthemen das muslimische Gräberfeld auf dem Westfriedhof rerer Modelle einer Moschee ist im Herbst 2014 geplant. ungen wie „Die Rolle der Kirchen und Religionsgemein- angesprochen. So wurden u. a. Themenabende wie in Heilbronn-Böckingen (2004). Die Gräber sind Der Vorsitzende der DITIB ist im Heilbronner Integra- schaften im Zuwanderungsprozess“, „Vorstellung des „Abraham in Koran und Bibel – Stammvater aller Religio- hier so ausgerichtet, dass die Verstorbenen nach tionsbeirat und am Runden Tisch Islam des Minister- Interreligiösen Dialogs in Ludwigsburg“ an und wird nen – Gemeinsame Wurzel aller Religionen“, Mekka blickend bestattet werden können iums für Integration Baden-Württemberg aktiv und ist immer wieder von kirchlichen Gremien für Referate ebenfalls ein Ansprechpartner für die Landesregierung. zum Thema „Integrationsarbeit in Heilbronn“ und für „Wie sag ich`s meinem Kinde? der interkulturelle ambulante Pflegedienst Medina Gespräche und Themenabende angefragt. Hierfür und Religiöse Erziehung im Islam und Christentum“, Religions for Peace: In Heilbronn und Umgebung der jährlich stattfindende Tag der offenen auch in moderierender Rolle steht sie weiterhin gerne trafen sich bereits seit 2006 Vertreter verschiedener „Leiden – verlieren oder gewinnen? Moschee (immer am 3. Oktober) zur Verfügung. Religionen und Konfessionen, um den Dialog unterein- Gespräch über den Prophet Hiob“, Beginn der Notfallseelsorge für Muslime ander weiterzuentwickeln und sich besser verstehen Insgesamt sind die einzelnen Dialoge kleine Schritte in „Kirche und Moschee – Gebäude und Gemeinschaft“, Besuchsdienste in der Justizvollzugsanstalt zu lernen (heilbronn.religionsforpeace.de/). Am einem wichtigen Prozess. Deutlich wird, dass das dazu und in Seniorenheimen 26.11.2012 gründeten in Heilbronn einige von ihnen notwendige Vertrauen untereinander wächst.

126 127 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.7.2: Handlungsfelder der Integration: Interreligiöser Dialog: Islamunterricht C.7.2: Handlungsfelder der Integration: Interreligiöser Dialog: Islamunterricht

Interreligiöser Dialog C.7 7.2 Islamunterricht

Folgende Aspekte werden empfohlen:

In Baden-Württemberg startete im Herbst 2006 an angepasst. Die betreffenden Lehrkräfte haben ihr • Beachtung der zeitlichen und personellen Hier könnte die Öffentlichkeitsarbeit im 12 Grundschulen der auf 4 Jahre angelegte Versuch, Staatsexamen für die jeweilige Schulart abgelegt und Engpässe bei ehrenamtlich Engagierten; Bereich des interreligiösen Dialogs z. B. noch islamischen Religionsunterricht zu vermitteln. Heil- sich für die Erteilung von islamischem Religionsunter- Prozesse können sich durchaus dabei verbessert werden: bronn nahm an dieser Pilotphase mit der Dammgrund- richt an einer Pädagogischen Hochschule des Landes verzögern. schule teil. In 2 Wochenstunden wurden dabei jeweils (Ludwigsburg und Karlsruhe) weiterqualifiziert. • Theologisch geprägte Auseinandersetzungen • Insbesondere die Weitergabe von Informa- Grundlagen zur Religion vermittelt. Dieser Versuch Zum Vergleich: In Bayern wird mittlerweile an ca. können Vereinsvorsitzende nicht immer tionen aus dem Dialog heraus in die einzelnen wurde mittlerweile auf 25 Grund- und 5 Hauptschulen 300 Schulen bekenntnisorientierter Islamunterricht führen. Hier sind die entsprechenden An- Religionsgemeinschaften hinein, gelingt noch des Landes ausgedehnt. Während zu Beginn die Inhalte angeboten. sprechpartner in den Dialog mit einzubinden, zu wenig. Hier könnten die Beteiligten der nach den Vorgaben eines durch die jeweilige Glaubens- In der letzten Zeit gab es Nachfragen von Schulen was durch häufig fehlende Deutschkennt- unterschiedlichen Dialogprozesse noch offen- gemeinschaft selbst erarbeiteten Bildungsplans in bei der Stabsstelle Integration, die den Islamunterricht nisse nicht einfach ist. siver in ihre Gemeinden wirken und zur Abstimmung mit einer vom Ministerium für Kultus, auch bei sich gerne installieren würden. Durch die • Im Kontakt mit den Dialogpartnern ist Bezieh- Beteiligung bzw. zu gemeinsamen Aktionen Jugend und Sport eingerichteten Steuerungsgruppe Landeszuständigkeit wird der Ausbau erst möglich sein, ungsarbeit wichtig. Diese muss aus- und zu motivieren. entwickelt wurde, wurden sie in Form und Aufbau nun wenn entsprechende Voraussetzungen landesweit neuen Partnern erst aufgebaut werden. an die baden-württembergischen Bildungsstandards • Weitere Ansprechpartner anderer Religionen geschaffen werden. Vertrauen muss entstehen, das auch durchaus könnten mit einbezogen werden. kritische Fragen aushalten kann und sollte. • Es bedarf bei wachsender Vielfalt an Ohne eine tragende Beziehung entsteht Dialogprozessen einer Vernetzung unterein- Rechtfertigungsdruck, Vorurteile verfestigen ander, um z. B. Veranstaltungen gemeinsam sich dann auf allen Seiten. planen zu können. • Hinterfragen ist zweifelsohne eine wichtige • Die Einrichtung von neutralen Räumen in und unerlässliche Grundlage für unsere demo- Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern, kratische Gesellschaft. Sie muss den anderen die von unterschiedlichen Konfessionen aber auch auf der Basis unseres Rechtssys- genutzt werden könnten, zeigen den tems in seinem Anderssein akzeptieren. Fazit und Empfehlungen: adäquaten Umgang mit der Vielfalt in • Auch Probleme, die weltweit zwischen den unserer Gesellschaft. Religionen auftauchen, können nicht von • Dies gilt auch für Mittagstischangebote, Dialogpartnern aus Heilbronn gelöst werden. Die religiösen Gemeinden waren und sind eine Da sie gleichzeitig Multiplikatoren in die Gemein- die zum Teil bereits unterschiedliche Aus Sicht der Integration wäre es wichtiger, wichtige Hilfe im Integrationsprozess. den hinein sind, werden sie immer häufiger von religiöse Speisevorschriften berücksichtigen. Sie dienen – auch wenn bei den Treffen in der Organisationen als Ansprechpartner kontaktiert, vor Ort in Heilbronn Vorbild für den Dialog zu • Interreligiöse Stadtführungen könnten wie Muttersprache gesprochen wird – als wichtige eingeladen, informiert und in Prozesse eingebun- sein und weitere Personen – auch Jugendliche in anderen Städten entwickelt und bei der psychische Stütze im Prozess des Einlebens. In den. Die hauptsächlich ehrenamtlichen Funktio- - zu gemeinsamen Aktionen zu motivieren. Tourist-Information angesiedelt werden. der Gruppe der Gläubigen erhalten Zuwanderer näre kommen dabei jedoch mittlerweile in ihrem In zahlreichen Kontakten - insbesondere zu Trost, können sich austauschen, Fragen stellen, Engagement zeitlich an ihre Grenzen. Mitgliedern von Kirchengemeinden - wurde • Die unterschiedlichen religiösen Feiertage wertvolle Tipps und Anregungen für den Alltag deutlich, dass die Aktivitäten im interreligiösen könnten durch gegenseitige Einladungen und Dialogprozesse benötigen verlässliche Ansprech- erhalten, Geborgenheit und Sicherheit erfahren. Dialog in Heilbronn vielen Angehörigen der Besuche transparenter und mehr wertge- partner, was nicht immer gegeben ist. Gerade da die staatlichen Strukturen noch keine Religionsgemeinschaften nicht oder kaum schätzt werden. Da auch die muslimischen Vertreter untereinan- umfassende soziale Begleitung im Eingewöh- bekannt sind. Gleichzeitig ist bei den Angehöri- der zum Teil sehr unterschiedliche Auffassungen nungsprozess ermöglichen, haben die Akteure in gen der Religionsgemeinschaften aber auch haben, ist ein Dialogprozess mit mehreren den Gemeinden immer auch beratende Funktio- häufig der Wunsch nach Austausch vorhanden. Ansprechpartnern häufig sehr komplex. nen eingenommen.

128 129 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.8: Handlungsfelder der Integration: Politische Partizipation und weitere Möglichkeiten der Teilhabe // C.8.1 C.8.1: Handlungsfelder der Integration: Politische Partizipation und weitere Möglichkeiten der Teilhabe: Förderung der Wahlbeteiligung

Politische Partizipation und Abb. 30: Einwohner ab 18 Jahre nach Zuwanderungsgeschichte in Heilbronn seit 2007 (Stichtag jeweils 31.12.) C.8 weitere Möglichkeiten der Teilhabe

Deutsch ohne Deutsch mit nichtdeutsch Zuwanderungsgeschichte Zuwanderungsgeschichte

Jahr Wenn beinahe die Hälfte der Bevölkerung eine Zuwan- Demnach haben folgende Aspekte eine hohe Relevanz: 2007 56.198 21.682 18.298 derungsgeschichte hat, ist es wichtig, dass sich diese Wahlbeteiligung mit ihrer Situation, ihren Problemen, Fragen, aber auch 2008 55.970 21.976 18.653 Ideen und Meinungen in die Gesellschaft – auch auf Förderung der Einbürgerung 2009 55.771 22.341 18.851

politischer Ebene - einbringen kann. Politische Beteiligungsgremien für 2010 55.595 22.763 19.260 zugewanderte Bevölkerungsgruppen Nach den Empfehlungen des kommunalen Qualitätszir- 2011 55.555 23.013 20.303 kels zur Integrationspolitik „Politische Partizipation von Parteipolitisches Engagement Quelle: 2012 55.750 22.714 21.090 Kommunales Migrantinnen und Migranten“, Dezember 2010, ist die Kommunales Wahlrecht für Drittstaatangehörige 2013 55.332 22.860 21.928 Melderegister politische Partizipation sowohl ein ideeller Wert, der aus Politische Bildung dem Prinzip der Menschenwürde und der Selbstbestim- Zivilgesellschaftliches Engagement auch mit 0 25.000 50.000 75.000 100.000 mung in einer demokratischen Gesellschaft hervorgeht, Kooperationspartnern aus Politik und Verwaltung als auch ein instrumenteller Wert für die Erreichung praktischer Ziele in der Integrationsarbeit. Wer politische Abb. 31: Volljährige Deutsche mit Migrationshintergrund Dieses Positionspapier wurde unter dem Vorsitz der Verantwortung übernimmt, identifiziert sich stärker mit Landeshauptstadt Stuttgart und mit Förderung der EU der Gesellschaft. Politische Partizipation fördert somit Verhältnis der Deutschen mit Anteil der über 18-jährigen im Arbeitskreis erarbeitet und beraten. Dem kommuna- Zuwanderungsgeschichte über Deutschen mit Zuwanderungs- die Integration. len Qualitätszirkel zur Integrationspolitik gehören 30 18 Jahre zu Deutschen ohne geschichte an allen Deutschen Zuwanderungsgeschichte über über 18 Jahre in Heilbronn Städte und Kreise sowie weitere Institutionen an. 18 Jahre in Heilbronn

38,6 % Fazit und Empfehlungen: 2007 27,8 % Politische Partizipation und weitere Möglichkeiten der Teilhabe 39,3 % 2008 28,2 % Mehr Wahlbeteiligung zu erreichen ist auch 40 % 2009 eine Aufgabe der Vereine und Organisationen 8.1 Förderung der Wahlbeteiligung 28,6 % von Zuwanderern sowie des Integrationsbeirats. 41 % 2010 29% Hier könnten folgende 41,4 % 2011 Maßnahmen unterstützen: 29,3% 40,7 % 2012 • Gezielte Veranstaltungen in Vereinen 2009 waren für die Bundestagswahl in Heilbronn 2013 hatten von den über 18-jährigen, wahlberechtig- 28,9% und Organisationen organisieren, die 41,3 % 78.100 Personen wahlberechtigt. Davon hatten ca. ten Personen 29 % eine Zuwanderungsgeschichte und 2013 die anstehenden Wahlen thematisieren 29,2% 22.200 Personen eine Zuwanderungsgeschichte, verfügten demnach über das aktive und passive und über das Wahlverfahren informieren. was einem Anteil von 28 % entspricht. Die 5 größten Wahlrecht und somit gleichberechtigte politische 0 20 % 40 % Hierbei sollte auch deutlich werden, Gruppen bezogen auf die Wahlberechtigten kamen aus Teilhabe (ca. 78.500 Wahlberechtigte, davon 22.860 Quelle: Kommunales Melderegister welche politische Steuerung von (= Geburtsort) Rumänien (ca. 4.700 Personen), Deutsche mit Zuwanderungsgeschichte). Bei Kommu- Entscheidungen auf kommunaler Ebene, Polen (ca. 3.700), Kasachstan (ca. 2.700), Russische nalwahlen können auch Angehörige aus anderen Durch das Wahlgeheimnis ist nicht ermittelbar, wie Landes- und Bundesebene ausgeht Föderation (ca. 2.500) und Türkei (ca. 1.551). EU-Staaten wählen, was die Anzahl der Wahlberech- viele der Deutschen mit Zuwanderungsgeschichte (s. auch politische Bildung). tigten steigen lässt. Durch die Änderung des Wahlrechts tatsächlich wählen gehen bzw. wählen gegangen sind. • Mitwirkung bei parteiübergreifenden in Baden-Württemberg konnten zudem 2014 auch Die Zusammensetzung der Wahlberechtigten wird sich Kampagnen für die Beteiligung an erstmals 16- und 17-Jährige bei den Kommunalwahlen jedoch verändern. Der hohe Anteil an wahlberechtig- Kommunalwahlen (einige Städte setzen wählen, was die Zahl der Wahlberechtigten um ein ten Deutschen mit Zuwanderungsgeschichte, der dies bereits um). Weiteres erhöhen ließ. künftig aufgrund der demografischen Entwicklung noch mehr zunehmen wird, zeigt das große Wähler- potential dieser Gruppe. 130 131 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.8.2: Handlungsfelder der Integration: Politische Partizipation und weitere Möglichkeiten der Teilhabe: Förderung der Einbürgerung C.8.2: Handlungsfelder der Integration: Politische Partizipation und weitere Möglichkeiten der Teilhabe: Förderung der Einbürgerung

Politische Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement C.8 8.2 Förderung der Einbürgerung

Eine rechtliche Gleichstellung im Hinblick auf das aktive und passive Wahlrecht erhalten Zuwanderer – insbesondere aus den Drittstaaten - erst durch die Einbürgerung.

Abb. 32: Einbürgerungsdaten in Heilbronn Abb. 33: Einbürgerungen in Baden-Württemberg seit dem Jahr 2000

Männer Frauen Minderjährige

Jahr 2012 2013 Jahr 2000 11.071 9.041 8.959 2008 2009 2010 2011 2001 8.831 8.694 10.587

2002 8.714 8.804 5.350

2003 7.898 7.811 3.745

2004 6.724 6.730 2.614

355 321 2005 6.281 6.534 2.209 247 263 263 216 2006 5.928 6.351 1.992 2007 5.251 6.039 1.682

Anzahl der Eingebürgerten der Anzahl 2008 4.550 5.170 1.561

2009 4.909 5.530 1.773

2010 5.262 5.845 1.671 Quelle: Bürgeramt, Stadt Heilbronn 2011 5.799 6.602 1.822

2012 6.881 7.348 2.161

0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 30.000

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Nach Meldung des Statistischen Landesamts Baden- 15 %). Der Anstieg in Heilbronn war dagegen von 2011 Württemberg erhielten 2012 16.390 ausländische auf 2012 enorm (64 %!), die Jahre zuvor kam es jedoch Personen im Land die deutsche Staatsangehörigkeit. Die eher zu Stagnation bzw. von 2010 auf 2011 auch zum Zahl der Einbürgerungen stieg dabei zum vierten Mal in Rückgang um 17,9 %. Für das Jahr 2013 lagen zum Folge gegenüber dem jeweiligen Vorjahr (zuletzt um Redaktionsschluss für Baden-Württemberg noch keine statistischen Auswertungen vor.

132 133 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.8.2: Handlungsfelder der Integration: Politische Partizipation und weitere Möglichkeiten der Teilhabe: Förderung der Einbürgerung C.8.2: Handlungsfelder der Integration: Politische Partizipation und weitere Möglichkeiten der Teilhabe: Förderung der Einbürgerung

C.8 Abb. 34: Einbürgerungsquote* in den Stadt- und Landkreisen Abb. 35: Einbürgerungen und Einbürgerungsquote Baden-Württembergs 2008 bis 2012 in Baden-Württemberg 2012 *Einbürgerungen bezogen auf die Zahl der Ausländer insgesamt nach ausgewählten Staatsangehörigkeiten*)

Einbürgerungen insgesamt Staatsangehörigkeit Einbürgerungsquote 1) Heidelberg (SKR) 8,2 Esslingen (LKR) 5,6

Emmendingen (LKR) 7,8 Heilbronn (SKR) 5,5

Breisgau-Hochschwarzwald (LKR) 7,3 Main-Tauber-Kreis (LKR) 5,5 4.501 Türkei 1,6

Konstanz (LKR) 7,0 Hohenlohekreis (LKR) 5,4 1.472 Republik Kosovo 4,2

Neckar-Odenwald-Kreis (LKR) 6,9 Rems-Murr-Kreis (LKR) 5,4 1.094 Griechenland 1,6

Schwäbisch Hall (LKR) 6,8 Heilbronn (LKR) 5,3 682 Rumänien 1,8

Heidenheim (LKR) 6,7 Ludwigsburg (LKR) 5,3 630 Irak 5,7

Rhein-Neckar-Kreis (LKR) 6,7 (LKR) 5,3 581 Italien 0,4

Ravensburg (LKR) 6,6 (LKR) 5,0 483 Republik Serbien 1,2

Reutlingen (LKR) 6,5 (LKR) 5,0 467 Polen 1,0

Freiburg im (SKR) 6,4 Schwarzwald--Kreis (LKR) 4,9 368 Bosnien-Herzegowina 1,2

Waldshut (LKR) 6,4 (LKR) 4,8 354 Ukraine 2,7

Lörrach (LKR) 6,3 (LKR) 4,8 300 Kasachstan 3,8

Pforzheim (SKR) 6,3 (LKR) 4,6 292 Russische Föderation 1,2

Tuttlingen (LKR) 6,3 Alb-Donau-Kreis (LKR) 4,5 280 Vietnam 4,4

Göppingen (LKR) 6,0 Mannheim (SKR) 4,5 232 Bulgarien 1,8

Ostalbkreis (LKR) 6,0 (LKR) 4,4 228 Iran, Islam. Republik 4,8

Stuttgart (SKR) 5,9 Karlsruhe (SKR) 4,2 4.000 3.000 2.000 1.000 0 0 2% 4% 6% Tübingen (LKR) 5,9 (LKR) 4,0

Böblingen LKR) 5,8 Baden-Baden (SKR) 3,8 *) Dargestellt sind die 15 Staatsangehörigkeiten mit den höchsten Einbürgerungszahlen

Ulm (SKR) 5,7 (LKR) 3,4 1) Zahl der Einbürgerungen bezogen auf die jeweilige Bevölkerung in Prozent

Biberach (LKR) 5,6 Baden-Württemberg 5,6

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Die Einbürgerungsquote ist die Zahl der Eingebürgerten Im Städtevergleich liegt Heilbronn von 2008 – 2012 mit Da die Auswertungen für 2013 in Baden-Württemberg Auch bei der nächst größten Gruppe an Eingebürgerten in Bezug auf die Zahl der Menschen mit ausländischem der Einbürgerungsquote von 5,5 % knapp unter dem noch nicht vorlagen, werden nachfolgend die Daten aus übertrifft Heilbronn den Landestrend: In Baden- Pass des jeweiligen Vorjahres der amtlichen Bevölker- Landesdurchschnitt und hinter Heidelberg, Pforzheim dem Jahr 2012 in Bezug gesetzt. 2012 wurden in Württemberg waren es 1.472 Staatsangehörige aus der ungsstatistik. und Ulm. 2012 lag sie bei 1,4 %. Baden-Württemberg Ausländer aus insgesamt 145 Republik Kosovo, die eingebürgert wurden (Anteil von Nationen eingebürgert. Dabei erwarben 4.501 Personen knapp 9 %), in Heilbronn 49 Personen aus dieser mit ehemals türkischer Nationalität die deutsche Gruppe (Anteil von 13,8 %). Dies gilt auch für aus dem Alle in einem Jahreszeitraum Eingebürgerten werden Von den zahlreichen Eingebürgerten kamen jedoch Staatsangehörigkeit. Das ist ein Gesamtanteil von Irak stammende Eingebürgerte: der Anteil liegt in in Heilbronn seit ein paar Jahren durch den Oberbürger- verhältnismäßig wenige. Das lässt sich u. a. dadurch 27,5 % aller Eingebürgerter. Im Vergleich dazu lag die Baden-Württemberg bei 3,5 % (630 Personen), in meister zu einer zentralen Einbürgerungsfeier in erklären, dass für die Betreffenden die Einbürgerung zum Quote der türkeistämmigen Eingebürgerten in Heilbronn Heilbronn 2012 bei 8,7 % (31 Personen). das Rathaus eingeladen. Im Verlauf des Festaktes wird Teil bereits einige Wochen und Monate zurückliegt und 2012 bei 38,9 % und somit deutlich höher. einzelnen Eingebürgerten stellvertretend für die anderen der feierliche Aspekt der Veranstaltung daher untergeht. die Einbürgerungsurkunde überreicht. Ein kleines Zum anderen haben noch viele das Verfahren um Rahmenprogramm und ein anschließender bewirteter Aufenthaltsbeantragungen etc. als z. T. belastend Empfang runden die Veranstaltung ab. empfunden und meiden daher eher die Behörden. 134 135 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.8.2: Handlungsfelder der Integration: Politische Partizipation und weitere Möglichkeiten der Teilhabe: Förderung der Einbürgerung C.8.2: Handlungsfelder der Integration: Politische Partizipation und weitere Möglichkeiten der Teilhabe: Förderung der Einbürgerung

C.8 Abb. 36: Aufschlüsselung nach Nationalitäten – Abb. 37: Eingebürgerte Ausländer in Baden-Württemberg 2013 Eingebürgerte 2013 in Heilbronn. nach Altersgruppen und Geschlecht

Die größten Personengruppen stammen aus den hier aufgeführten Ländern.

insgesamt

Vietnam: 6 Anzahl männlich weiblich Italien: 7 1.162 122 2.161 Türkei: unter 18 999 Serbien: 6 6 1.484 Polen: 18 - 23 3.019 8 Kamerun: 1.535 Griechenland: 9 2.549 23 - 35 5.347 2.798

1.999 35 - 45 3.978 1.979 Die hohe Anzahl an eingebürgerten Personen Bosnien-Herzegowina: 681 aus der Türkei in Baden-Württemberg und in 45 - 60 1.520 Heilbronn überrascht nicht, da diese jeweils die Rumänien: 12 839 größte ausländische Bevölkerungsgruppe bilden. 9 168 Wird jedoch die Einbürgerungsquote in Bezug 60 und mehr 365 auf die jeweilige Bevölkerungsgruppe betrachtet, 197 Ukraine: liegt diese 2012 in Baden-Württemberg als auch 13 in Heilbronn bei den Türkei-Stämmigen bei 1,6 %. Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Deutlich höher war dagegen die Einbürgerungs- 14 quote 2012 z. B. bei Personen mit irakischer Irak: Staatsangehörigkeit (5,7 % in Baden-Württem- In Baden-Württemberg ist die Gruppe der 23 – 35- EU-Staatsangehörige lassen sich insgesamt weniger berg und 12,7 % in Heilbronn). Jährigen bei den Einbürgerungen am stärksten vertre- einbürgern, da diese u. a. weitgehend den deutschen ten. In Heilbronn (ohne Abbildung) liegt der Anteil der Staatsangehörigen gleichgestellt sind (z. B. beim Wahl- 41 Eingebürgerten bei den 10 – 19-Jährigen bei 35,5 %. recht etc.). Entscheidend für den Entschluss, die deut- Die mit Abstand größte Personengruppe der Eingebür- sche Staatsangehörigkeit anzunehmen ist auch, ob Kosovo: gerten ist die der 21 - 40-Jährigen mit einem Anteil die bisherige Staatsangehörigkeit beibehalten werden von über 50 %. Danach sinkt die Zahl, bleibt aber auf kann. Dies war 2012 nach Angaben des Statistischen hohem Niveau. Einen deutlichen Knick gibt es in Landesamts in Land Baden-Württemberg bei 49 % der Heilbronn bei den über 40-Jährigen, in den einstelligen Einbürgerungen der Fall. Je nach Herkunftsland gibt es Bereich rutscht die Nachfrage bei den über 60- erhebliche Unterschiede: Über 90 % der Eingebürgerten Jährigen. Ähnliche Verlaufskurven gibt es im Land aus der Türkei haben ihre türkische Staatsangehörigkeit Baden-Württemberg. aufgeben müssen, während Eingebürgerte aus dem Iran zu 100 % ihre bisherige Staatsbürgerschaft behalten konnten. Grund hierfür: Bestimmte Staaten lassen keine Quelle: Bürgeramt, Stadt Heilbronn Ausbürgerungen zu.

136 137 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.8.2: Handlungsfelder der Integration: Politische Partizipation und weitere Möglichkeiten der Teilhabe: Förderung der Einbürgerung C.8.2: Handlungsfelder der Integration: Politische Partizipation und weitere Möglichkeiten der Teilhabe: Förderung der Einbürgerung

C.8 Optionsregelung Bisher hielt das deutsche Einbürgerungsrecht noch an Diese rechtliche Regelung führte auch zu einer Verände- Viele wollen sich nicht entscheiden müssen, sind der „Schüler der Schule …“ oder über die Freizeitgestaltung als der Aufgabe der alten Staatsangehörigkeit bei einer rung der Statistiken. Zum Beispiel sank der Anteil der Kultur der eigenen Familie ebenso nahe wie der hiesigen „Fußballer“, „Rapper“ etc. Insbesondere die zumeist von Einbürgerung fest. Dadurch waren viele Jugendliche, die Kleinkinder (0 bis unter 6 Jahre) ohne deutschen Pass in Kultur. Sie wollen beide Staatsangehörigkeiten. der älteren Generation gestellte Frage „Woher kommst seit 2000 die deutsche Staatsangehörigkeit und die Heilbronn von über 30 % im Jahr 1999 auf 6,9 % im Sie definieren sich weder der deutschen noch der du?“ wollen und können sie nicht für sich beantworten. ihrer Eltern auf der Grundlage bestimmter vorliegender Jahr 2010. Herkunftskultur ihrer Eltern zugehörig, sind „sowohl Diese Frage empfinden sie als ausgrenzend, da sie zumeist Voraussetzungen als Option erhalten haben (= Options- als auch“, suchen sich ihre eigene Balance, was die auf Äußerlichkeiten basiert. Hier bedarf es noch mehr Rückmeldungen zeigten die Zerrissenheit, in der sich die regelung), gezwungen, sich bis zur Vollendung des 23. Verbindung zwischen den Kulturkreisen betrifft, Sensibilität in der Bevölkerung, was die Wirkung eigener Jugendlichen durch o. g. Entscheidungsdruck plötzlich Lebensjahres für eine Staatsangehörigkeit zu entschei- definieren sich gerne als „Heilbronner“, Verhaltensweisen und von Gesagtem betrifft. wiederfanden. Jahrelang war es kein Thema für sie, sich den oder einen Antrag auf Beibehaltung der deutschen zwischen den Kulturen entscheiden zu müssen. Durch Staatsangehörigkeit bis zur Vollendung des 21. Lebens- die anstehende Entscheidung wurde ihnen nun das jahres zu stellen (§ 29 Abs. 3 StAG). Signal gegeben, eigentlich doch nicht dazuzugehören. Hintergrund: Durch die Geburt im Inland erwarb ein In Heilbronn waren Stand 31.12.2013 2.980 Jugendliche Kind ausländischer Eltern die deutsche Staatsangehörig- von dieser Regelung betroffen. Nach dem Koalitionsver- keit, wenn ein Elternteil seit acht Jahren rechtmäßig trag der Bundesregierung soll künftig der Optionszwang seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Inland hatte und ein für in Deutschland geborene und aufgewachsene Kinder unbefristetes Aufenthaltsrecht oder als Staatsangehöri- ausländischer Eltern entfallen. Ziel muss sein, den vielen Fazit und Empfehlungen: ger der Schweiz oder dessen Familienangehöriger eine hier aufgewachsenen Jugendlichen mit Zuwanderungs- Aufenthaltserlaubnis besaß (§ 4 Abs. 3 StAG). geschichte zu vermitteln, dass sie gewollt sind, Die Staatsangehörigkeit der Eltern konnte als weitere gebraucht werden, Teil unserer Zukunft sind. Die Einbürgerungszahlen unterlagen in den • Teilweise werden Lotsen, die für die Staatsangehörigkeit geführt werden. letzten Jahren in Heilbronn normalen Schwan- Einbürgerung werben und das Verfahren kungen. Entscheidend ist, dass es zeitlicher detailliert und bei Bedarf in der Mutter- Abb. 38: Personen in Heilbronn nach Geburtsjahrgang, Ressourcen bedarf, um aktiv für mehr Einbür- sprache erläutern sowie Hemmschwellen die zum Stand 31.12.2013 der Optionspflicht unterlagen gerung werben zu können. senken, eingesetzt. Das Einbürgerungsverfahren ist Teil einer • Das Thema Einbürgerung wird in Absprache positiven Willkommenskultur einer Stadt. 300 mit Schulen auch als Unterrichtsthema Menschen lassen sich auf Dauer da nieder, wo behandelt. Erwerb nach dem Geburtsort nach § 4 Abs. 3 StAG sie gut begleitet und willkommen geheißen • Gezielte PR-Maßnahmen (z. B. Flyer in werden. Weiterer Zuzug, der für Heilbronn ein Form eines deutschen Passes etc.) werden wichtiges Zukunftsthema sein wird, erfolgt zur Werbung eingesetzt. dorthin, wo es gezielte Empfehlungen gibt. Daher bedarf es aus Sicht der Integration Baden-Württemberg startete 2012 über das 200 auch erweiterter Strukturen im Bereich der Ministerium für Integration hierzu einen Einbürgerung. Andere Städte gehen dieses Ideen-Wettbewerb zur Förderung der Einbür- Thema sehr offensiv an: gerung. Es ist zu empfehlen, dass Heilbronn wie andere Städte ähnliche Maßnahmen • Einbürgerungsfeiern werden mehrmals angeht. Um die Wirksamkeit dieser Maßnah- jährlich möglichst zeitnah zu der men evaluieren zu können, wird empfohlen, Verleihung der Urkunde veranstaltet. 100 die Anzahl der Beratungsgespräche zu Einbürgerung nach • Personen, die die rechtlichen Voraussetz- erheben, um sie der Anzahl der Anträge und § 40b StAG ungen für eine Einbürgerung erfüllen wür- der Anzahl der tatsächlich erfolgten Einbür- den, werden zum Teil persönlich von Bür- gerungen gegenüber stellen zu können

29 germeistern angeschrieben und erhalten

21 (Monitoring). 17

12 Informationen zum Verfahren sowie Infor- 181 186 200 186 216 212 228 258 254 219 230 222 218 182 0 mationen zu Ansprechpartnern, die sie be- 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 raten. Dies erfordert personellen Aufwand. Jahr 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013

Quelle: Bürgeramt, Stadt Heilbronn 138 139 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.8.3: Handlungsfelder der Integration: Politische Partizipation … : Politische Beteiligungsgremien für zugewanderte Bevölkerungsgruppen C.8.3: Handlungsfelder der Integration: Politische Partizipation … : Politische Beteiligungsgremien für zugewanderte Bevölkerungsgruppen

Politische Partizipation und weitere Möglichkeiten der Teilhabe C.8 8.3 Politische Beteiligungsgremien für zugewanderte Bevölkerungsgruppen

Eine weitere Möglichkeit, die Interessen der Zuwanderer Das Gremium bewirkt durch seine Empfehlungen auf politischer Ebene und in die Integrationsarbeit sowie und Stellungnahmen, dass ein gesamtstädtisches Fazit und Empfehlungen: die Arbeit der Verwaltung einzubringen, ist durch den Integrationskonzept mit konkreten Handlungszielen seit 2008 gebildeten Integrationsbeirat in Heilbronn erarbeitet wird bzw. dass diese Ziele im Rahmen der gegeben (s. B.2.2). Möglichkeiten umgesetzt werden. Wie in B.2. aufgeführt, ist die Zusammenar- dungen des Gemeinderats Stellungnahmen beit zwischen dem Integrationsbeirat und der des Integrationsbeirats eingeholt. Im Vergleich Ein Integrationsbeirat stellt die häufigste und wichtigste Das Gremium trägt dazu bei, dass parteiüber- Integrationsbeauftragten sehr eng und gut. zu anderen Städten, bei denen vor integra- Form der politischen Partizipation von Migranten/innen greifend Mehrheiten für die Durchführung konkreter Bewertet man die Arbeit des Integrationsbei- tionsrelevanten Entscheidungen im Gemeinde- auf kommunaler Ebene dar und ist in der Regel beratend Integrationsmaßnahmen entstehen und dafür ausrei- rats in den letzten 5 Jahren anhand der o.g. rat auch Stellungnahmen des Integrationsbei- tätig. Da es in Baden-Württemberg keine einheitliche chend Ressourcen bereitgestellt werden. Kriterien, ist festzustellen, dass außer dem rats eingeholt werden, wurden in Heilbronn Regelung über die Form eines Integrationsbeirats oder Das Gremium bewirkt durch seine Arbeit, dass die ersten Aspekt alle Kriterien erfüllt wurden. bisher entsprechende Gemeinderats-Druck- –ausschusses gibt, sind zahlreiche unterschiedliche Akzeptanz gegenüber Migranten/innen in der Bevölker- Das konzeptionelle Vorgehen in der Integra- sachen erst nach Beschluss durch den Gemein- Modelle entstanden, die vor allem ung insgesamt steigt. tionsarbeit wird durch diesen Integrations- derat im Integrationsbeirat bekannt gegeben. politische Interessenvertretung der (meist nicht bericht deutlich. Die Arbeit in den verschie- Das Gremium bewirkt durch seine Arbeit, dass sich Eine stärkere Partizipation und Vorabeinbin- wahlberechtigten) Personen mit Migrationshintergrund denen Themenfeldern war sehr zielführend, die Eingewanderten intensiver für die gesellschaftlichen dung des Integrationsbeirats würde eher gegenüber Verwaltung und Kommunalpolitik sind sowie da die Akteure in den Arbeitskreisen jeweils und politischen Themen vor Ort interessieren gemeinsam mit der Integrationsbeauftragten • zu einer größeren Akzeptanz verwaltungs- als kompetente Berater abhängig von deren und sich verstärkt am gesellschaftspolitischen Leben nach einer Bestandsaufnahme in dem politischer Entscheidungen in den persönlichen Kompetenz agieren. beteiligen. jeweiligen Themenfeld konkrete Maßnahmen Migrantengruppierungen führen Häufig ist es für die Mitglieder die erste Berührung zu Integrationsbeauftragte ermutigen bürgerschaftlich initiierten und begleiteten. • ein größeres Meinungsspektrum als kommunalpolitischer Arbeit. Demgemäß soll die Arbeit aktive und kompetente Personen, sich gesellschaftlich Zu verbessern ist aus Sicht der Integrations- Entscheidungsgrundlage abbilden des Gremiums entsprechend unterstützt werden. und politisch zu engagieren. Sie unterstützen das bürger- arbeit die Zusammenarbeit der Ämter mit • eine positive Wirkung in die Stadtgesell- schaftliche Engagement der Migrantenorganisationen Nach den Empfehlungen des kommunalen Qualitätszir- dem Integrationsbeirat. Hier könnte der schaft haben, da auch kritische Themen und die Arbeit der politischen Beteiligungsorgane u. a. kels zur Integrationspolitik „Politische Partizipation von Integrationsbeirat rechtzeitig vor Erstellung gemeinsam angegangen würden sowie auch durch Fortbildungen (z. B. über Entscheidungsfin- Migrantinnen und Migranten“, Dezember 2010, kann von Gemeinderatsdrucksachen, die sich dung in Politik und Verwaltung etc.). • zu mehr kommunalpolitischer Sicherheit anhand bestimmter Kriterien eine integrationspolitische auf die Gesamtbevölkerung auswirken, über der Akteure mit Zuwanderungsgeschichte Bewertung der kommunalen Beratungsorgane für Idealerweise unterstützen sich Beteiligungsgremien die Geschäftsstelle des Integrationsbeirats führen, was sich positiv auf weitere politi- Integration vorgenommen werden. und Integrationsbeauftragte gegenseitig und verfolgen informiert und beteiligt werden. In anderen sche Beteiligungsprozesse auswirken könnte. gemeinsame integrationspolitische Ziele. Städten werden z. B. vor diesen Entschei-

140 141 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.8.4: Handlungsfelder der Integration: Politische Partizipation und weitere Möglichkeiten der Teilhabe: Parteipolitisches Engagement C.8.5: Handlungsfelder der Integration: Politische Partizipation und weitere Möglichkeiten der Teilhabe: Politische Bildung

Politische Partizipation und weitere Möglichkeiten der Teilhabe Politische Partizipation und weitere Möglichkeiten der Teilhabe C.8 8.4 Parteipolitisches Engagement 8.5 Politische Bildung

Entscheidend, sich auf parteipolitischer Ebene einbrin- Obwohl in Heilbronn der Anteil an Menschen mit Aus vielen Gesprächen nach der Kommunalwahl 2009 Die Gewinnung der Teilnehmerinnen erfolgte vor allem gen zu können, ist ein individuelles Profil, das sich nicht Zuwanderungsgeschichte in der Bevölkerung so hoch wurde deutlich, dass häufig Kenntnisse, wie bei einer über Integrationskurse und persönliche Kontakte. allein am Merkmal Migrationshintergrund definiert. ist, ist dieser im Gemeinderat nur sehr gering. Kommunalwahl gewählt und ausgezählt wird, nicht prä- Integrationskurse beinhalten einen Orientierungskurs, Diese Anregung stand als Fazit einer Veranstaltung im sent waren. Informationsveranstaltungen zum Wahlsys- in denen Themen aus dem Bereich Politik in der Hervorzuheben ist jedoch, dass der Anteil der Jugend- Raum, die 2012 von der Stabsstelle Integration und der tem waren zuvor in Kooperation mit der VHS Heilbronn Demokratie den Hauptinhalt bilden. Dies ist jedoch lichen mit Zuwanderungsgeschichte im Heilbronner VHS Heilbronn in Kooperation organisiert wurde. Grund- angeboten worden, wurden jedoch nicht wahrgenom- nur eine kleine Grundlage, die mit aufbauender Wis- Jugendgemeinderat ihrem Anteil in der Heilbronner lage war die Vorstellung einer Studie der Heinrich-Böll- men. Ansätze, in Veranstaltungsreihen z. B. der VHS sensvermittlung, persönlichen Kontakten zur Politik Bevölkerung entspricht (ca. 60 %). Stiftung. Nach dieser sind in beinahe allen untersuchten Heilbronn unter dem Motto „Heimat ist - hier!“ für die und eigenen Erfahrungen ausgebaut werden muss. Städten Menschen mit Migrationshintergrund sowohl Seit ein paar Jahren ist in Heilbronn bei nahezu allen Zielgruppe der Migrantinnen auch Inhalte über Kommu- Es gibt zwar viele Angebote in der Erwachsenenbil- als Parteimitglieder als auch als Mandats- und Funk- Parteien zunehmend Interesse an dem Thema Inte- nalpolitik zu vermitteln und den Kontakt zu Stadträtin- dung in Heilbronn, zum Thema politische Bildung mit tionsträger/innen unterrepräsentiert. gration festzustellen, die Gewinnung von Migranten für nen aufzubauen, hatten dagegen gute Resonanz. Die Zielgruppe Migranten ist jedoch verhältnismäßig die Parteien ist jedoch erst seit kurzem verstärkt zu Veranstaltungsreihe wurde bisher 12 x durchgeführt. wenig zu finden. beobachten.

Fazit und Empfehlungen:

Fazit und Empfehlungen: Eine Ausweitung der Angebote im politischen Die Stabsstelle Integration wird im Rahmen Bildungsbereich ist für den Integrationspro- des IQ-Projekts bis Ende 2014 Multiplikato- zess sehr wichtig. Folgende Aspekte werden renschulungen zum Thema „Sprachsensibler Die Stabsstelle Integration kann bei diesem Dabei wurde vor allem Hintergrundwissen aufgrund zahlreicher Rückmeldungen emp- Fachunterricht“ anbieten. Thema nicht selbst aktiv werden. Aus Erfah- vermittelt, um ein besseres Verständnis fohlen: • Migrantenorganisationen sollten als rungen anderer Städte und Rückmeldungen für kommunale Vorgänge auf politischer • Gewinnung von Teilnehmern/innen hat Partner gewonnen werden. Inhalte können von Zuwanderern empfiehlt sich folgende Ebene zu erhalten. oft nur über persönliche Kontakte Erfolg. so zielgruppengerechter gestaltet werden, Vorgehensweise, um Kontakt zu Migranten • Teilnahme an Feiern (u. a. Einbürgerungs- Mündliche Weiterempfehlungen, persönli- da z. B. Vergleiche mit dem Herkunftsland aufzunehmen, sie und deren Belange ernst feiern, Empfang vor dem Europa-Tag, che Einladungen und evtl. Begleiten sind besser möglich sind. Gegenseitiges Vonein- zu nehmen und sie entsprechend mit Internationales Kinderfest, Veranstaltung- effektiver als schriftliche Einladungen anderlernen ist dabei wichtig. Die Stabs- einzubinden: en der Stabsstelle Integration etc.) um oder Flyer. Auch hier spielen Mittler, Dozen- stelle Integration steht als Kooperations- • Aktives Zugehen auf Einzelpersonen und ins Gespräch mit den Teilnehmer/innen zu ten und „Lotsen“, zu denen Vertrauen partner und Mittler gerne zur Verfügung. Migrantenorganisationen, um sich und kommen und diese kennen zu lernen. aufgebaut wurde, eine große Rolle. • Die Landeszentrale für politische Bildung die politische Arbeit vorzustellen. • Einbindung von Themen in Diskussions- • Die Vermittlung von Fachinhalten sollte und andere Träger bieten immer wieder In einzelnen Städten wurden Projekte wie runden und Plattformen, die Zugewan- darauf abgestimmt sein, dass die Teilneh- Konzepte für Veranstaltungen an. Insbe- „Politikmentoren“ entwickelt, in deren derte ansprechen. mer/innen Deutsch als Zweit- oder Fremd- sondere Schulen und Jugendzentren Verlauf Gemeinderatsmitglieder unterschied- • Persönliche Kontakte aufbauen, da sprache erlernt haben. Die visuelle sollten diese Angebote nutzen, da licher Parteien interessierte Personen mit Informationen über Flyer etc. weniger Darstellung von Seminarinhalten, auch die Jugendliche häufig von ihren Eltern keine Migrationshintergrund über Inhalt und Wirkung zeigen. Verwendung einer einfacheren Sprache oder nur sehr wenig Erfahrungen der Hintergründe von Ausschuss- und sowie interaktive Komponenten erleichtern politischen Beteiligung in Deutschland Gemeinderatssitzungen informieren. vielen die Aufnahme der Inhalte. vermittelt bekommen.

142 143 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.8.6: Handlungsfelder der Integration: Politische Partizipation … : Zivilgesellschaftliches Engagement … C.8.6: Handlungsfelder der Integration: Politische Partizipation … : Zivilgesellschaftliches Engagement …

Politische Partizipation und weitere Möglichkeiten der Teilhabe C.8 8.6 Zivilgesellschaftliches Engagement auch mit Kooperationspartnern aus Politik und Verwaltung

Bürgerschaftliches Engagement ist ein wichtiger Teil- Gemeinsame Planung von Veranstaltungen, Ein Hauptanliegen der Stabsstelle Integration war und Ehrenamtliche stoßen jedoch häufig zeitlich an ihre bereich der politischen Partizipation, in dem Zuwan- Koordination von Programmen, Präsenz an Ständen, ist es, einen engen Kontakt zu möglichst allen Migran- Grenzen, Termine wahrnehmen zu können und den zahl- derer aktiv sind. Dabei finden mittlerweile häufig Diskussionen vor Ort mit Mitgliedern, um diese kennen- tenorganisationen vor Ort aufzubauen und diese - wenn reichen Anforderungen gerecht zu werden. Daher gilt es Kooperationen zwischen öffentlichen, privaten und zulernen und umfassend Einstellungen und Haltungen sie es zeitlich ermöglichen können - auch intensiv in die für die künftige Integrationsarbeit, mit den Akteuren zivilgesellschaftlichen Stellen und Institutionen statt. von Mitgliedern zu erfahren. Hieraus konnten weitere Integrationsarbeit einzubinden. Dadurch wird auch die nach wie vor in Kontakt zu bleiben, bei Bedarf zu wichtige Ansätze und Ideen für die Integrationsarbeit Fähigkeit der Verantwortlichen gesteigert, mit anderen beraten bzw. auf unterstützende Strukturen und Ange- Organisationen von Migranten engagieren sich bürger- gewonnen werden. Partnern zu kooperieren, sie werden stärker wahrge- bote hinzuweisen, gemeinsame Maßnahmen zu planen, schaftlich in der Regel in den Bereichen Kultur, Sport, nommen und gewinnen an Einfluss. Ein gegenseitiger aber auch professionelle Entlastung zu bieten. Eine Religion und Bildung. Inhaltliche Schwerpunkte sind vor Empfehlungsschreiben der Stabsstelle Integration Lernprozess ist initiiert. Möglichkeit sind niederschwellige Informationsveran- allem die Pflege der Heimatkultur, die Förderung der für Projektanträge von Vereinen staltungen in den Gemeinden, damit die Mitglieder Zu- Muttersprache, Unterstützung im Alltag und die Stär- 2011 wurde erstmals über das Forum Ehrenamt in Vermittlung von Ansprechpartnern aus Migranten- trauen in hiesige Einrichtungen (vor allem in Beratungs- kung nationaler und religiöser Herkunftsidentitäten. Kooperation mit der VHS Heilbronn und dem Haus der organisationen bei Anfragen hiesiger Organisationen stellen und Behörden) gewinnen und direkt Kontakt Zuwanderer sind selten nur in ihren Organisationen Familie ein Fortbildungsprogramm für ehrenamtliche und Unternehmen (im Rahmen von Planungen für aufnehmen können. Dies wurde bereits mehrfach getan engagiert. Viele sind auch in anderen Vereinen aktiv, Vereinsfunktionäre angeboten. Das Angebot richtet sich Veranstaltungen, Übersetzungen, Kulturellen Beratun- und als sehr positiv für alle Beteiligten empfunden. fühlen sich aber durch den Bezug zur Herkunftskultur an alle Vereine, Migrantenorganisationen wurden gen etc.). Hieraus entstandene Kooperationen liefen und entsprechenden sozialen Kontakten in ihren Com- zusätzlich über den Integrationsbeirat und die Stabs- Des Weiteren sollten mehr Personen als Dialogpartner selbständig weiter. munities sehr wohl. Dieses Verhalten ist auch bei stelle Integration informiert. Dieses Angebot wird sehr aus den Gemeinden gewonnen werden. Das setzt voraus, ausgewanderten Deutschen im Ausland zu bemerken. Organisation von Fortbildungsveranstaltungen begrüßt. Der Kontakt zwischen dem Forum Ehrenamt dass von hiesigen Einrichtungen nicht nur die Vereins- für Migrantenorganisationen und den Migrantenorganisationen soll künftig noch vorsitzenden angesprochen werden und dass innerhalb Da Verantwortliche in Migrantenorganisationen einen verstärkt werden. der Gemeinden mehrere Ansprechpartner benannt Teil der Zuwanderer gut erreichen können, wichtige Besprechung und Vermittlung rechtlicher Rahmen- werden. Dies kann die Nachhaltigkeit und die Bezie- Informationsträger sind sowie häufig innerhalb der bedingungen in Bezug auf die Organisation von Veran- Das Land Baden-Württemberg fördert über das hungsarbeit verbessern. Organisationen auch als Berater agieren, wird zuneh- staltungen, Kulturförderung etc. Ministerium für Integration ab 2014 eine zertifizierte mend von der Politik (z. B. über Projektmittelförderung) Qualifizierung von Mitgliedern von Migrantenorganisa- Gezielte Einbindung von Vereinen bei Projekten, die Einbindung dieser Vereine gefordert. tionen. Ziel ist, diesen Vereinen mehr Teilhabechancen zum Teil gemeinsame Projektantragstellung. Hierzu zu ermöglichen. Des Weiteren soll dadurch die In den letzten Jahren konnte die Stabsstelle Integration wurde im Herbst 2013 im Rahmen des IQ-Projekts auch Kooperationsfähigkeit der Migrantenorganisationen den Kontakt zu den über 50 Migrantenorganisationen eine Fortbildung angeboten, die über Projektantrags- gestärkt werden. in Heilbronn aufbauen und vertiefen. Dabei gab es möglichkeiten im Hinblick auf die Integration in den neben Kennenlern- und Abstimmungsgesprächen Arbeitsmarkt informierte und Vereine anregen sollte, regelmäßig umfangreiche Kontakte vor allem durch: hier auch aktiv zu werden.

Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen und Organisation von kleineren Informationsmessen Feiern der Vereine vor Ort in den Vereinen, um über bestimmte Themen und Beratungsangebote in Heilbronn zu informieren. Informationsschreiben und Informations-E-Mails mehrmals im Jahr an alle Migrantenorganisationen, Gemeinsamer Besuch von Besprechungen und um über laufende Maßnahmen, Projekte, Ausschrei- Fachveranstaltungen (auch in Ministerien) bungen, die Ehrung der Ehrenamtlichen durch die Stadt Heilbronn, Fortbildungen und Veranstaltungen zu informieren.

144 145 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 C.8.6: Handlungsfelder der Integration: Politische Partizipation … : Zivilgesellschaftliches Engagement … C.8.6: Handlungsfelder der Integration: Politische Partizipation … : Zivilgesellschaftliches Engagement …

C.8

Netzwerke von Mittlerinnen und Mittlern

Zugleich baute die Stabsstelle eigene Netzwerke von „Das Gefühl gebraucht und in Viel ehrenamtliches Engagement gibt es in Vereinen, In den letzten beiden Jahren nahmen Verantwortliche Einzelpersonen auf, die zahlreiche Kontakte in die Kultur- unserer Kultur wertschätzend in denen Deutsche ohne Migrationshintergrund die von Dachorganisationen und größeren Vereinen den kreise haben. Sie wird diese auch weiterhin ausbauen. behandelt zu werden, schafft Mehrheit bilden. Häufig genannte Beispiele sind Sport- Kontakt zur Stabsstelle Integration auf, um Ideen der Bürgerschaftliches Engagement wird dadurch ebenso Motivation und Vertrauen. vereine, Gewerkschaften, Elternbeiräte, Musikvereine, besseren Erreichbarkeit und Einbindung von Migranten gefördert. Dies ist zum einen an der Motivation, sich zu Der Glaube an sich selbst wächst die Freiwillige Feuerwehr, Selbsthilfegruppen sowie auszutauschen und konkrete Maßnahmen zu gestalten beteiligen messbar, zum anderen sind über diese Netz- dadurch enorm.“ Parteien und Bürgerinitiativen. Allerdings sind Migran- (Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz, Musikvereine etc.). werke weitere Personen aus der Bevölkerung gewonnen ten/innen in diesen Organisationen als Mitglieder und In Veranstaltungen von Migrantenorganisationen wird worden, die sich nun ebenfalls für andere engagieren: (eine Kulturelle Mittlerin) Funktionsträger regelmäßig unterrepräsentiert. nun häufiger gezielt informiert und geworben. Diese Eindrücke basieren auf Einschätzungen, da hierzu Die Stabsstelle Integration bietet diesen Austausch und keine aussagekräftigen Daten vorliegen. ggf. Beratung gerne weiterhin an.

Netzwerk Heilbronner Eltern-Multiplikatoren: Netzwerk Mentoren für Familien mit behinderten Hierzu wurden 177 Personen aus verschiedenen Kultur- Kindern: Eine Weiterbildung bereitete 15 Menschen mit kreisen über die AIM qualifiziert. Sie sind flächen- Zuwanderungsgeschichte auf ihre Mentorentätigkeit vor. deckend in Schulen und Kindergärten eingesetzt, über- Sie sind engagiert als Übersetzer/innen in Gesprächen setzen bei Elterngesprächen sowie Elternabenden und mit Einrichtungen für Behinderte und auch als Mento- vermitteln bei Bedarf Informationen zum Bildungssys- ren, um Menschen bei Bedarf den Weg in die Einrich- tem. In den letzten 4,5 Jahren wurden über 2.500 tungen zu ebnen. Dieses Projekt startete 2013. Einzelne Fazit und Empfehlungen: Einsätze an Schulen und Kindergärten verzeichnet. Einsätze gab es bereits.

Im Bereich des bürgerschaftlichen Engage- sondere um in Projekten gemeinsam mit Netzwerk Kulturelle Mittler in Beratungsstellen: Netzwerk Interkulturelle Mediatoren: Die derzeit ments sind zahlreiche Organisationen aktiv. anderen ehrenamtlichen Organisationen Hier wurden über die Evangelische Hochschule für 14 mehrsprachig aktiven Teilnehmer/innen finanzierten Über die Stabsstelle Integration können aktiv sein zu können. Sozialpädagogik in Ludwigsburg 69 Personen mit Zu- sich ihre Mediatoren-Ausbildung mit Schwerpunkt sowohl Ansprechpartner vermittelt als auch • Hiesige Organisationen sollten Migranten- wanderungsgeschichte ausgebildet. Sie sind als Über- interkulturelle Mediation selbst und unterstützten seit Kooperationen eingegangen werden. Qualifi- organisationen als Partner und Sachver- setzer/innen in Gesprächen mit Beratungsstellen und knapp 4 Jahren in über 60 Konfliktgesprächen. zierungen helfen zu professionalisieren. Der ständige gewinnen und nicht nur die Mit- beim Jugendamt aktiv, nehmen eine neutrale Rolle im Kontakt wird von der Stabsstelle Integration gliedergewinnung als Hauptziel sehen; Prozess ein und geben nach den Gesprächen Infor- weiterhin ausgebaut. Zentrale Adressenlisten häufig sind in diesem Zusammenhang mationen und Ratschläge im Umgang mit kulturellen können jedoch nicht zur Verfügung gestellt auch Förderanträge für interkulturelle Prägungen. In den letzten 4 Jahren wurden über 1.000 werden, da es sich hier um private Daten Aktivitäten möglich. Einsätze gezählt. handelt und Vereinsvorsitzende auch häufig wechseln. • Eine Einbindung von Menschen aus anderen Kulturkreisen setzt auch ein Folgende Aspekte werden empfohlen: Mindestmaß an interkultureller Kompe- Die Netzwerke stehen über die Projekttätigkeit hinaus Nicht detailliert messbar, wohl aber durch zahlreiche • Anpassung der Strukturen in Migranten- tenz voraus, da sonst Kontakte wieder der Stabsstelle Integration beratend zur Verfügung und Gespräche nachvollziehbar ist das große Engagement organisationen durch Verteilung der verloren gehen können. Eine lernende werden bei unterschiedlichen Anlässen einbezogen. zahlreicher Migranten in den letzten Jahrzehnten, sich Aufgaben auf mehrere Ansprechpartner. Haltung erleichtert den Zugang. Entspre- Sie gestalten dadurch aktiv gemeinschaftliches Handeln gegenseitig den Eingewöhnungsprozess zu erleichtern. Dadurch Entlastung einzelner Funktionäre chende Fortbildungen werden verstärkt mit. Einige gründeten eigene Netzwerke, engagierten Da es zu wenig staatliche Strukturen gab, waren viele und mehr Kontakte zu anderen Organisa- auch von den Dachorganisationen und sich sozial, bildeten sich weiter fort und zeigten auch Neuzugewanderte auf diese gegenseitige Unterstützung tionen möglich. Bildungsträgern angeboten und müssen nur genutzt werden. Interesse an der Mitwirkung im Integrationsbeirat. im Alltag (Weitergabe von Informationen, Begleitung • Migrantenorganisationen sollten Fort- bei Behördengängen und zu Ärzten, Übersetzungen etc.) bildungsangebote stärker nutzen, insbe- angewiesen. Ohne dieses enorme Engagement gäbe es aus Sicht der Stabsstelle Integration deutlich mehr Konflikte innerhalb der Heilbronner Gesellschaft.

146 147 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 D: Fazit und Ausblick D: Fazit und Ausblick

D Fazit und Ausblick

Betrachtet man in der Zusammenfassung die vorgestell- Die Stabsstelle Integration wird u. a. daher auch in viele Durch die hohe Komplexität und die vielen Maßnahmen, Heilbronn sollte diese Chance auf personelle Aufstock- ten Ergebnisse der letzten 6 Jahre, wird das enorme Abstimmungs- und Entscheidungsprozesse auf Landes- die dauerhaft umgesetzt werden sollen, können auf der ung baldmöglichst nutzen und den Ausbau der Integra- Engagement aller Beteiligten im Bereich der Integration ebene und innerhalb Deutschlands über Arbeitsgruppen, derzeitigen personellen Basis die oben aufgeführten tionsarbeit in den geförderten Bereichen angehen. Es ist deutlich. Heilbronn – der im Jahr 2007 im Vergleich zu Netzwerke und Fachtagungen etc. eingebunden. Dies weiteren Schritte jedoch nur sehr zeitverzögert nicht abzusehen, ob diese – auch von den Kommunen anderen Städten eine fehlende strukturierte Integrati- zeigt die positive Wirkung einer strukturierten Vorgehens- angegangen werden. Bereits zur Erhaltung des Status geforderte – Unterstützung künftig noch weiter angebo- onsarbeit bescheinigt wurde – ist mittlerweile in einigen weise unter intensiver Beteiligung aller. Quo bedarf es großen Engagements. ten werden kann. Im interkommunalen Austausch wurde Bereichen der Integrationsarbeit für viele Kommunen deutlich, dass andere Stadt- und Landkreise Förderan- An der Fülle von Aktivitäten und Themen zeigt sich aber Chance auf Nutzung unterstützender Vorbild u. a. durch: träge mit entsprechender eigener Co-Finanzierung auch, dass die Arbeit an der Integration sehr komplex Rahmenbedingungen stellen werden bzw. bereits gestellt haben. Bildung vieler neuer und Erweiterung vorhandener ist. Schwerpunkte müssen weiterhin gesetzt werden, Diese Situation wird auch auf Landesebene gesehen. Kooperationen zwischen staatlichen und nichtstaatli- damit in den einzelnen Handlungsfeldern Verbesser- Verantwortung aller Unbestritten sind die Kommunen im Integrationsprozess chen Institutionen und Organisationen ungen effektiver angegangen werden können. entscheidende Akteure, die auch unterstützende Unabhängig von der Chance auf weitere Verbesserung Schaffung neuer und flexibler Zugangswege zu Konkreter Handlungsbedarf Rahmenbedingungen benötigen. Die kommunale der strukturellen Integrationsarbeit, deren Ziel die Menschen mit Zuwanderungsgeschichte (u. a. Bildung Integrationsarbeit soll daher künftig stärker strukturell Integration und Partizipation ist, ist die Verantwortung Dieser Integrationsbericht belegt, dass Heilbronn noch von Netzwerken kultureller Mittler, Kooperationen, und nachhaltig verankert werden. Am 29. August 2013 jedes Einzelnen für den Integrationsprozess wichtig. viele wichtige Schritte vor sich hat. In den Zusammen- gezielte Medien- und Öffentlichkeitsarbeit etc.) fiel hierzu der Startschuss für ein neues Förderpro- Menschen mit oder ohne Zuwanderungsgeschichte sind fassungen der einzelnen Kapitel steckt Handlungsbedarf, Installation flächendeckender und/oder gut gramm des Ministeriums für Integration: Schwerpunkt Teil dieser sich ständig verändernden interkulturellen und zwar in jedem Themenfeld. Entscheidende Impulse, abgestimmter Maßnahmen ist vor allem der Auf- und Ausbau örtlicher Integrati- Stadtgesellschaft in Heilbronn und können, ja sollten Konzepte und Maßnahmen sind aus Sicht der Stabsstelle onsstrukturen. Damit ist folgendes möglich: sich einbringen. Dies wurde in der Vergangenheit bereits Umfassende Einbindung von Menschen mit Integration in Heilbronn insbesondere in folgenden häufig getan: Erfolgreiche Integrationsbiographien Zuwanderungsgeschichte in die Integrationsmaßnahmen Bereichen erforderlich: Personeller Aufbau bzw. Aufstockung der Integrati- erzählen von unterstützenden Kollegen, Nachbarn, von der Ideenfindung und Konzepterstellung bis zur onsarbeit in den Kommunen, da die Schaffung einer Erarbeitung eines kommunalen, mit anderen Bekannten und Freunden mit und ohne Zuwanderungs- Umsetzung Vollzeit- oder einer Teilzeitstelle mit mindestens 50 % Trägern abgestimmten Konzepts zur Willkommenskultur geschichte. Diese nahmen sich der Probleme an, infor- Starke Impuls- und Filterfunktion der Stabsstelle Umfang förderfähig ist. Die Qualifikation des/der und Umsetzung desselben u. a. mit den Schwerpunkten mierten, zeigten Wege auf und vermittelten Basiswissen Integration Stelleninhabers/in muss mindestens den Bildungsvor- bzw. erklärten Hintergründe. Häufig entstanden hieraus • Ausbau vorhandener Strukturen aussetzungen für die Laufbahn des gehobenen Dienstes Hohe Anzahl von Projekten und Nutzung von Freundschaften, die das Fundament unserer Gesellschaft • Verbesserung der Transparenz für Neuzuwanderer entsprechen (z. B. Abschluss eines Bachelor-Studien- möglichen Förderungen (seit Mai 2008 bewilligte stärken. Dieses Engagement basiert vor allem auf einer und Anpassung der Öffentlichkeitsarbeit gangs an einer Hochschule). Die Dauer der Einrichtung Zuwendungen in Höhe von mittlerweile über 500.000 offenen und unterstützenden Haltung, die aus Sicht der (homepage, Willkommensmappe, oder Aufstockung muss mindestens 3 Jahre betragen. Euro (s. auch Tätigkeitsbericht 2011)). Integrationsarbeit auch ein erheblicher Teil der interkul- Integrationslotsen etc.) Die Kommunen erhalten dabei 40.000 Euro im 1. Jahr, Daran wird deutlich, wie wichtig die Einrichtung dieser turellen Kompetenz darstellt. Der Aufbau von Zutrauen 35.000 Euro im 2. Jahr und 30.000 Euro im 3. Jahr Stabsstelle und die des Integrationsbeirats waren. • Stärkere Einbindung der Unternehmen und und Vertrauen benötigt auch Zeit. Was lange nicht oder (ausgerichtet an dem Umfang einer 100 % Stelle; bei Gemeinsam mit zahlreichen Migrantenorganisationen, Verbände vor Ort, wenn diese Fachkräfte aus zu wenig getan wurde, kann nicht innerhalb kürzester geringerem Umfang prozentual entsprechend geringer). neuen Netzwerken von Menschen mit Zuwanderungs- dem Ausland akquirieren Zeit aufgeholt werden. geschichte sowie vielen Trägern und Organisationen Umsetzung der in den Zusammenfassungen jeweils Herausgabe eines Wegweisers für Menschen mit Entscheidend für eine gelingende Integrationsarbeit entstand eine Energie und Dynamik, die dem Thema genannten Anregungen Zuwanderungsgeschichte mit Informationen über sind daher die Faktoren gute Struktur, Empathie und „Integration“ zunehmend eine höhere Bedeutung zuge- wichtige Themen und lokale Integrationsangebote Gezielte Unterstützung der interkulturellen Öffnung Übernahme von Verantwortung aller, Zeit für den messen hat. Viele brachten ihre Ideen in den Prozess ein in verschiedenen Bereichen (insbesondere auch der Maßnahmen zur interkulturellen Öffnung der Prozess und eine angemessene finanzielle Ausstattung. und arbeiteten in hohem Maße konstruktiv und flexibel Heilbronner Stadtverwaltung). Kommunalverwaltung (Erhöhung des Anteils von zusammen. Auszubildenden und Beschäftigten mit Zuwanderungs- geschichte sowie der Stärkung der interkulturellen Kompetenz der Beschäftigten).

148 149 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013 2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2013

Stadt Heilbronn, Dezernat III Stabsstelle Integration

Marktplatz 11 74072 Heilbronn

Tel.: (07131) 56-4200 Fax: (07131) 56-164200

E-Mail: [email protected] www.heilbronn.de (Familie & Gesellschaft / Integration)

2. Integrationsbericht der Stadt Heilbronn | 2007 bis 2012