Swiss Football

Deutsche Version Study Welchen Erfolg hat der Schweizer Fussball?

Erfolg ist im Schweizer Fussball ein re- erfolgreichen Mannschaften auf ver- lativer Begriff. Für gewisse Mannschaf- hältnismässig viele junge Spieler aus ten bedeutet der zweite Platz eine der eigenen Talentschmiede setzen. Enttäuschung, während sich andere Nachwuchsförderung ist somit mehr über den vorletzten Platz freuen. Mit als alles andere der Schlüssel zum Er- den zunehmenden wirtschaftlichen folg im Schweizer Fussball. Unterschieden sowohl zwischen den europäischen Ligen als auch innerhalb Die in diesem Bericht vorgelegten der nationalen Meisterschaften hat Analysen ergeben zudem ein genaue-

Einl e itung sich dieses Phänomen in den letzten res Bild der verschiedenen Strategien, dreissig Jahren noch weiter verschärft. mit denen die Klubs der Raiffeisen Su- per League ihre Mannschaften zusam- Auf dem europäischen Parkett ge- menstellen und zeigen gewisse Trends hört der Schweizer Fussball finanziell auf, die sich in den letzten vier Saisons zu den Leichtgewichten. Sein Erfolg abzeichneten. lässt sich daher nicht einfach mit der Anzahl Trophäen in internationalen Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Meisterschaften messen, sondern Lesen! zeigt sich vielmehr in der Fähigkeit der Schweizer Klubs, junge Talente zu ent- Claudius Schäfer, CEO SFL decken und zu fördern, für die dann Raffaele Poli, Leiter CIES Football renommierte internationale Klubs In- Observatory teresse zeigen.

Dieser Bericht zeigt, dass Schweizer Klubs in dieser Beziehung gut, wenn nicht sogar sehr gut abschneiden! Die Statistiken belegen auch, dass die Schweiz mit der Raiffeisen Super Le- ague über eine junge und dynamische Meisterschaft verfügt, in welcher die

2 Methodik

Verfasst wurde dieser Bericht vom Zur besseren Vergleichbarkeit be- Football Observatory des Centre In- schränkt sich die Auswertung der ternational d’Etude du Sport (CIES) Resultate von Schweizer Klubs in eu- der Universität Neuenburg, das sich ropäischen Meisterschaften auf Spiele dazu auf die Daten der laufende Sai- bis zum Ende der Saison 2011/12. Die son 2012/13 bis zum Stichtag vom 3. Angaben zu den Spielern stammen in Dezember 2012, d.h. bis zum Ende der erster Linie von der offiziellen Internet- 1. Phase der Raiffeisen Super League seite der Swiss Football League, Infor- und dem Beginn der Winterpause, mationen zu den fünf grossen europä- abstützte. Die für den Bericht berück- ischen Meisterschaften zudem aus der sichtigten Spieler hatten in der laufen- Datenbank des Football Observatory. den Saison mindestens eine Minute Die Definitionen der in dieser Unter- Spielzeit oder waren in jeder der zwei suchung verwendeten statistischen vorausgegangenen Saisons in profes- Indikatoren sind jeweils direkt auf den sionellen Meisterschaften aktiv. entsprechenden Seiten angeführt.

Inhalt ● Analyse der Spieler aus der Raiffeisen Super League - Alter - Ausbildung - Zuwanderer ● Schweizer in den Big-5 ● Resultate in europäischen Wettbewerben

3 1 Das Durchschnittsalter der Spieler in Durchschnittsalter der Spieler in der Raiffeisen Super League der Raiffeisen Super League beträgt 25,2 Jahre und ist seit 2009 relativ sta- 28 bil geblieben. Der Wert liegt um 0,5 Jahre unter dem europäischen Mittel- wert, was zeigt, dass Schweizer Klubs 25.34 26 25.15 25.15 25.20 jungen Spielern viel Vertrauen entge- genbringen. e r Alt Schweizer Spieler sind durchschnittlich 24 1,5 Jahre jünger als Zuwanderer, wobei diese Differenz abnimmt. Die gering- fügige Zunahme des Durchschnittsal- 22 ters von Schweizer Spielern lässt den '09 '10 '11 '12 Schluss zu, dass die Mannschaften in den letzten beiden Jahren weniger neue Talente lancierten. Durchschnittsalter von lokal ausgebildeten Spielern2 und Zu- wanderern3 Zwar besitzen Deutschschweizer 28 Klubs immer noch ein tieferes Durch- schnittsalter als Klubs in der West- 26.55 26.40 26.17 26.12 schweiz und im Tessin, doch ist der Unterschied 2012 deutlich weniger aus- 26 geprägt als noch 2009. Der Ersatz von Neuchâtel Xamax und Bellinzona durch Lokale2 Servette und Lausanne trug weiter zu 24 24.53 24.70 einer merklichen Verjüngung der West- 24.40 24.32 schweizer Klubs in der Raiffeisen Super 3 Zuwanderer League bei.

22 '09 '10 '11 '12

Durchschnittsalter der Spieler bei Westschweizer/Tessiner und Deutschschweizer Klubs

28 26.44 26.14

26 25.43 25.36 Westschweizer/ Tessiner 24.98 25.12 24 24.85 24.73 Deutsch- schweizer 1 Per 1. Oktober einer jeden Saison 22 2 Spieler, die in der Schweiz aufgewachsen sind '09 '10 '11 '12 3 Spieler, die im Ausland aufgewachsen sind

4 Die Zürcher Klubs verfügen bei Wei- Durchschnittsalter von Stamm- und Ersatzspielern tem über das grösste Kontingent an U21-Spielern. Die elf Spieler bei den 1. FC Sion 28.7 1. FC Zürich 25.5 Grasshoppers, die am meisten Spiel- 2. FC St. Gallen 28.1 2. FC Thun 25.1 zeit haben, sind im Durchschnitt 23,9 3. FC Lausanne-Sport 27.6 . Servette FC 25.1 Jahre alt – beinahe 5 Jahre jünger als

4. FC Thun 27.5 I E L R ZSP 4. FC St. Gallen 24.8 beim FC Sion (28,7). Hingegen gehö- T

AMMSP I E L R 5. BSC Young Boys 27.4 5. FC Luzern 24.5 ren die Ersatzspieler des Walliser Klubs T

S zu den jüngsten der Raiffeisen Super 6. FC Luzern 27.1 E R SA 6. FC Basel 1893 23.9 League. Der Altersunterschied im Ver- 7. Servette FC 26.1 . BSC Young Boys 23.9 gleich zu den Stammspielern ist durch- . FC Basel 1893 26.1 8. FC Sion 23.5 schnittlich sogar grösser als 5 Jahre. 9. FC Zürich 24.3 9. Grasshoppers Zürich 23.4 Der FC Zürich ist der einzige Klub 10. Grasshoppers Zürich 23.9 10. FC Lausanne-Sport 22.7 der Raiffeisen Super League, bei dem die elf Spieler, die am häufigsten zum Bilanz der 1. Phase Meisterschaft RAIFFEISEN SUPER LEAGUE 2012/13 RAIFFEISEN SUPER LEAGUE Einsatz kommen, jünger sind, als die % Spielminuten von U21-Spielern restlichen Kaderspieler. Gesamthaft betrachtet, hat der FC St. Gallen das älteste Spielerkontingent, wobei auch Grasshopper Club Zürich 38.9 hier das Durchschnittsalter mit 26,2 Jahren relativ tief liegt. FC Zürich 33.0

FC Basel 1893 19.3

FC Lausanne-Sport 14.5

FC St. Gallen 10.4

Servette FC 10.3

BSC Young Boys 8.0

FC Thun 5.8

FC Luzern 4.7

FC Sion 4.7

0% 10% 20% 30% 40% 50%

5 Der Anteil der Spieler, die mindes- % Spieler mit Ausbildung in Klubs der Raiffeisen Super League tens drei Saisons im Alter zwischen 15 und 21 Jahren in Ihren aktuellen 40% Klubs geblieben sind, ist zum dritten Mal in Serie gestiegen. Spieler aus 26.7 25.0 30% 23.3 24.9 der klubeigenen Nachwuchsförde- rung machen derzeit über ein Viertel der Kader aus. 20% Seit 2009 zählen die drei bestklas- sierten Klubs in einem grösseren 10% Ausmass auf Spieler aus der eigenen Talentschmiede als andere Klubs. Im 0% Schweizer Fussball ist die Investiti- '09 '10 '11 '12 on in die Nachwuchsförderung ein Schlüssel zum Erfolg, was zuneh- mend auch den Klubs auf den hinte- % im Klub ausgebildete Spieler: Top 3 versus Rest ren Tabellenrängen bewusst wird.

40% s bildung Au Stammt noch die Hälfte der Torhüter und ein Drittel der Mittelfeldspieler 29.4 31.0 28.6 aus dem Talentreservoir der Klubs, 30% 25.4 so fällt dieser Anteil auf weniger als 20% bei den Stürmern, bzw. 10 bis 25.0 15% bei den Verteidigern, woraus 20% 23.3 24.1 20.9 Top 3 zu folgern ist, dass Schweizer Klubs bei der Ausbildung von Spielern für 10% diese Posten Schwierigkeiten haben Rest (siehe auch Seite 8).

0% '09 '10 '11 '12

% im Klub ausgebildete Spieler: Westschweiz/Tessin versus Deutschschweiz

40% 31.1 27.1 28.5 28.0 30%

20% Westschweizer/ 24.0 Tessiner 19.6 10% 14.9 Deutsch- 10.3 schweizer

0% '09 '10 '11 '12

6 Bei den Grasshoppers entfielen über Anteil der im Klub ausgebildeten Spieler (%) 40% der Spielminuten auf Spieler aus der klubeigenen Nachwuchs- 1. FC Basel 1893 40.7% 1. Grasshoppers Zürich 43.0% Z T förderung. Dies liegt deutlich über 2. FC Zürich 37.0% 2. FC Zürich 39.5% dem Schweizer Durchschnitt, auch 3. Grasshoppers Zürich 36.4% 3. FC Basel 1893 37.2% über jenem der beiden Klubs, die seit

D E R I M KA 4. FC Luzern 36.0% 4. Servette FC 24.1% 2004 alle Meistertitel gewannen: Ba-

5. FC Thun 29.2% E ING ESE T 5. FC Luzern 22.7% sel und Zürich. 6. Servette FC 28.0% 6. FC Thun 20.8% Werden zusätzlich die Grasshoppers 7. FC Lausanne-Sport 26.1% 7. BSC Young Boys 15.7% berücksichtigt, haben die drei Mann- 8. FC St. Gallen 20.8% 8. FC Lausanne-Sport 14.8% schaften, die gegenwärtig die meis- 9. BSC Young Boys 14.8% 9. FC St. Gallen 12.5% ten Spieler aus dem eigenen Nach- wuchs einsetzen, die letzten 12 Titel 10. FC Sion 12.5% 10. FC Sion 11.4% gewonnen – ein schlagkräftiges Ar- gument für die Bedeutung der Nach- Bilanz der 1. Phase Meisterschaft RAIFFEISEN SUPER LEAGUE 2012/13 RAIFFEISEN SUPER LEAGUE wuchsförderung in der Schweiz! % Spielminuten von Spielern aus dem eigenen Nachwuchs, nach Positionen Bei allen Mannschaften standen Spieler, die im Klub ausgebildet wur- den, während mindestens 10% der Spielzeit auf dem Feld. In dieser Hin- 48.0% sicht scheint die Verpflichtung, auf der Kontingentsliste von 25 Mann 33.5% 32.4% mindestens 8 Spieler aus dem eige- nen Nachwuchs aufzuführen, Früch- 14.7% 18.1% te zu tragen. 9.3%

Torhüter Innen- Aussen- Mittelfeld Mittelfeld Stürmer verteidiger verteidiger defensiv oensiv

Ausbildungsklubs der Spieler aus der Raiffeisen Super League

1. FC Basel 1893 16 (10)1 11. FC Sion 6 (3) 1() Anzahl Spieler im Klub 2. FC Zürich 15 (9) . FC Winterthur 6 (-) 3. Servette FC 13 (10) 13. FC Wil 5 (-) 4. FC Thun 11 (6) 14. FC Aarau 4 (-) . Grasshoppers Zürich 11 (8) 15. Etoile Carouge FC 3 (-) 6. FC Lausanne-Sport 10 (6) . FC Concordia Basel 3 (-) 7. BSC Young Boys 8 (2) . FC Lugano 3 (-) . FC Luzern 8 (8) . FC Solothurn 3 (-) . FC St. Gallen 8 (4) . Sporting CP (POR) 3 (-) 10. Neuchâtel Xamax FC 7 (-) Ohne Ausbildungsklub 21

7 1 Seit 2009 sank der Anteil Zuwande- % Zuwanderer in der Raiffeisen Super League rer in der Raiffeisen Super League um beinahe 10%, was europaweit 80% einen der grössten Rückgänge dar- stellt. Importierte Spieler machen im Durchschnitt noch 35% des Kaders 60% 43.8 39.7 aus. 37.9 35.0 40% Dank der Qualität der inzwischen von allen Schweizer Klubs gepflegten Förderung des Spielernachwuchses, 20% kommen bevorzugt Spieler aus den eigenen Reihen zum Einsatz. Auch wenn Westschweizer und Tessiner 0% '09 '10 '11 '12 Mannschaften proportional gese- hen noch immer mehr Zuwanderer beschäftigen als Deutschschweizer % Zuwanderer: top 3 vs Rest Klubs, haben sich die Unterschiede doch abgeschwächt. Mehr als die 80% Hälfte der Innenverteidiger und Stür- mer stammt jedoch immer noch aus dem Ausland, was ein Ausbildungs- 60% 45.3 defizit für diese Spielerposition er- 40.9 38.0 36.6 kennen lässt (siehe auch Seite 6). Z U W N A ND E R 40% Top 3 Seit 2009 gibt es keine signifikanten 39.7 37.1 37.9 Unterschiede beim Anteil Zuwan- 20% 31.0 derer in den Klubs, was bestätigt, Rest dass die Qualität der einheimischen Spielerausbildung, bzw. der Talent- 0% rekrutierung bei anderen Schweizer '09 '10 '11 '12 Klubs, eine grössere Rolle spielt, als das Scouting im Ausland. % Zuwanderer: Westschweiz/Tessin versus Deutschschweiz

80%

56.8 58.8 60% 47.4 38.7 40% Westschweizer/ Tessiner 38.0 33.3 20% 31.7 31.8 Deutsch- schweizer

0% '09 '10 '11 '12 1 Spieler, die im Ausland aufgewachsen sind

8 Beim Anteil der Spielzeit von Zuwan- Anteil an Zuwanderern (%) derern bestehen grosse Unterschie- de zwischen den Klubs. Während 1. FC Sion 54.5% 1. FC Sion 66.4% Z T beim FC Sion importierte Spieler in 2. BSC Young Boys 50.0% 2. FC Lausanne-Sport 57.7% 60 von 90 Minuten auf dem Feld ste- 3. FC Lausanne-Sport 47.6% 3. FC St. Gallen 50.4% hen, sind bei GC nur während knapp

D E R I M KA 4. FC St. Gallen 42.9% 4. BSC Young Boys 42.6% 9 Minuten der Spielzeit Zuwanderer

5. FC Basel 1893 37.5% E ING ESE T 5. FC Basel 1893 40.6% im Einsatz. 6. FC Zürich 33.3% 6. FC Luzern 31.8% Neben dem FC Sion überlassen eine 7. FC Luzern 30.4% 7. Servette FC 27.6% Westschweizer (FC Lausanne-Sport) 8. Servette FC 28.0% 8. FC Thun 26.3% und eine Deutschschweizer Mann- 9. FC Thun 26.1% 9. FC Zürich 21.4% schaft (FC St. Gallen) den Zuwande- rern mehr als die Hälfte der Spielzeit. 10. Grasshoppers Zürich 15.0% 10. Grasshoppers Zürich 9.4% Beim FC Basel und bei YB überstei- gen die Prozentsätze 40% der ge- Bilanz der 1. Phase Meisterschaft RAIFFEISEN SUPER LEAGUE 2012/13 RAIFFEISEN SUPER LEAGUE spielten Minuten. % Spielminuten von Zuwanderern, nach Positionen Für die laufende Saison lässt sich kein Zusammenhang zwischen im- portierten Spielern und Punktgewinn 57.1% 56.0% pro Spiel ermitteln. Dies lässt ver- muten, dass, angesichts der relativ geringen Mittel der Schweizer Klubs, 32.6% 30.9% der Spielerkauf im Ausland für die 26.0% einheimische Meisterschaft nicht un- 15.0% bedingt entscheidend ist.

Torhüter Innen- Aussen- Mittelfeld Mittelfeld Stürmer verteidiger verteidiger defensiv oensiv

Anzahl Spielminuten nach Herkunft der Spieler

1. Frankreich 11’534 11. Lettland 1’620 2. Brasilien 6’298 . Niederlande 1’620 3. Elfenbeinküste 4’009 13. Schweden 1’496 4. Argentinien 3’936 14. Gambia 1’396 5. Portugal 2’908 15. Marokko 1’370 6. Deutschland 2’751 16. Belgien 1’347 7. Serbien 2’662 17. Ungarn 1’305 8. Tunesien 2’482 18. Italien 1’239 9. Kroatien 2’295 19. Bulgarien 1’087 10. Österreich 1’641 20. England 1’086

9 Herkunft der Zuwanderer und der Schweizer mit mehrfa- Was ihre Herkunft angeht, fallen die in cher Staatsangehörigkeit der Raiffeisen Super League aktiven Spieler in drei etwa gleich grosse Ka- tegorien: Spieler, die für den Fussball in die Schweiz kamen (Zuwanderer), in der Schweiz aufgewachsene Spie- ler ausländischer Herkunft (plurina- tionale Schweizer) und Schweizer ohne Migrationshintergrund (mono- nationale Schweizer).

Dies illustriert die grosse kulturelle Vielfalt auf den Schweizer Fuss- ballplätzen, bis hin zum höchsten nationalen Wettkampfniveau. Dies- bezüglich bietet der Fussball ein grosses Potenzial für die soziale In- tegration auch auf beruflicher Ebene.

Unter den 248 Spielern der Raiffeisen Super League, die für die vorlie- gende Studie beigezogen wurden, sind über 50 Nationalitäten vertre- ten.

CONCACAF

19

Plurinat. Schweizer 6 AFC/OFC Anzahl Zuwanderer CONMEBOL CAF Spieler 1

Herkunft der Spieler aus der Raiffeisen Super League

Zuwanderer

36% 35% Mono- nationale Schweizer 29%

Plurinationale Schweizer

10 Trotz ihrer geringen Grösse steht die Herkunft der Zuwanderer in den Big-5, erstes Semester Schweiz auf dem sechsten Rang der 2012/13 Länder mit den meisten Spielern in Anzahl Spieler, Top 20 Im Vergleich zur Bevölkerung* den fünf grossen europäischen Li- gen. Einzig Uruguay besitzt pro Mil- 1. Brasilien 120 1. Uruguay 9.17 lion Einwohner mehr Fussballsöldner 2. Argentinien 98 2. Schweiz 4.25 in den Big-5. Mit der Bevölkerungs- 3. Frankreich 91 3. Serbien 4.08 zahl Brasiliens und der gleichen An- 4. Spanien 37 4. Dänemark 3.40 zahl Spieler pro Million Einwohner, 5. Niederlande 36 5. Portugal 3.22 gäbe es in den fünf grossen europä- ischen Meisterschaften 827 Schwei- 6. Schweiz 34 6. Argentinien 2.40 zer Fussballer! . Portugal 34 7. Belgien 2.16 8. Uruguay 31 8. Niederlande 2.15 Diese Zahlen belegen den hohen 9. Serbien 29 9. Tschechische Republik 2.10 Stellenwert des Schweizer Fussballs und seine besondere Fähigkeit zur 10. Belgien 24 10. Österreich 2.00 Förderung seiner Talente. Schweizer 11. Chile 22 . Schweden 2.00 Fussballer sind besonders zahlreich . Tschechische Republik 22 12. Frankreich 1.43 vertreten in Deutschland und Italien 13. Deutschland 21 13. Senegal 1.37 (26 von 34, 76%), in den anderen drei 14. Kolumbien 19 14. Chile 1.26 grossen Ligen jedoch bedeutend weniger stark. . Dänemark 19 15. Spanien 0.80 . Schweden 19 16. Elfenbeinküste 0.77 Dass gegenwärtig mehrere junge 17. Senegal 18 17. Kamerun 0.72 Schweizer die Ausbildungsgänge 18. Österreich 17 18. Brasilien 0.62 englischer Klubs absolvieren, dürf- te auf eine stärkere Präsenz in der 19. Elfenbeinküste 16 19. Kolumbien 0.40 Premier League hoffen lassen, auch . Irland 16 20. Deutschland 0.26 wenn ein frühzeitiger Wechsel ins Ausland keine Erfolgsgarantie dar- * Anzahl pro Mio. Einwohner im Herkunftsland (Quelle: PRB 2012) stellt.

Verteilung der Schweizer in den Big-5

14 12 Sch we i ze r in d e n B ig-5

5 2 1

1. Bundesliga Serie A Premier League Ligue 1 Primera División

11 * Schweizer Spieler sind nicht nur in Punkte pro Match der Klubs von Zuwanderern, nach Herkunft den prestigeträchtigen Meisterschaf- ten vertreten, sie spielen meistens 1.7 auch bei bedeutenden Klubs. Von den zehn Ländern mit den meisten 1.52 Spielern im Ausland sind nur die Bel- 1.5 1.46 1.44 1.44 1.44 gier in Klubs engagiert, die im Durch- 1.43 1.41 1.39 1.38 schnitt deutlich mehr Punkte pro 1.33 Spiel erzielen, als jene der Schweizer. 1.3 Bei ausländischen Klubs tätige Schweizer Fussballspieler erhalten generell viel Spielzeit. Mit durch- 1.1 schnittlich 40,6 Minuten pro Match BEL ARG URU BRA ESP SUI SRB FRA NED POR spielen sie fast so häufig wie die Bra- silianer und sogar häufiger als die Portugiesen und die Uruguayer. Durchschnittliche Spielzeit der Zuwanderer, nach Herkunft Diese Zahlen beweisen, dass sich 90 viele Schweizer in den Big-5 inzwi- schen ihren Stammplatz bei ihrem jeweiligen Klub erobert haben. 60 56.3 48.8 47.0 41.4 41.2 40.6 40.6 37.5 35.8 33.4 30

0 BEL ESP ARG NED BRA SUI FRA POR SRB URU

Schweizerischen Auswanderer mit häufigstem Einsatz (Spielminuten pro Match)

1. (VfL Wolfsburg) 90.0 Min. . Timm Klose (1. FC Nürnberg) 90.0 Min. 3. Jonathan Rossini (Sampdoria UC) 89.5 Min. 4. Mario Eggimann () 89.1 Min. 5. Ivan Rakitić (Sevilla FC) 78.4 Min. 6. Michel Morganella (Palermo US) 77.9 Min. 7. (Palermo US) 75.9 Min. 8. (Eintracht Frankfurt) 72.4 Min. 9. Gökhan Inler (SSC Napoli) 71.0 Min. 10. (SSC Napoli) 67.5 Min. * Bilanz bis 3. Dezember 2012

12 Immer mehr Schweizer Spieler etab- Beispiele von Schweizer Spielerkarrieren in den Big-5 lieren sich bei hochkarätigen Mann- schaften. Beispielhaft ist dabei die Karriere von . Nach 79 Meisterschaftsspielen in Valon drei Saisons bei GC wechselte er zu- Behrami erst zu Lille und dann zu Lazio Rom, bevor er für 10 Millionen Euro von 5 2 Juventus Turin verpflichtet wurde, 2 wo er die italienische Meisterschaft gewann.

Auch Valon Behrami trug das Trikot 1 1 von Lazio, wurde dann für 6,5 Milli- Ivan onen zu West Ham transferiert und Rakitić 1 3 kehrte anschliessend nach Italien 4 zurück. Zusammen mit Gökhan Inler 2 6 und Blerim Dzemaili ist er einer der Pfeiler der SSC Napoli, die sich seine 3 4 Dienste 8 Millionen kosten liess. Stephan Lichtsteiner 7 Obwohl er sich für die kroatische Nationalmannschaft entschied, gilt Ivan Rakitić als Fussballschweizer, 3 da er seine Fussballausbildung in der Schweiz durchlief. Heute ist er einer der gefragtesten Spieler beim FC

Stephan Valon Ivan Sevilla, einem der besten Klubs der Lichtsteiner Behrami Rakitić spanischen Meisterschaft. Aussen- Mittelfeld Mittelfeld verteidiger defensiv o ensiv 28 Jahre alt 27 Jahre alt 24 Jahre alt

Grasshoppers 1 FC Lugano 1 FC Basel 1893 1 2001-2005 2002-2003 2005-2007 FC Genoa 1893 2 2003-2004 Hellas Verona FC 3 FC Schalke 04 2 2004-2005 2007-2011 SS Lazio 4 Lille OSC 2 2005-2008 2005-2008

Sevilla FC 3 West Ham United 5 seit 2011 SS Lazio 3 2008-2011 2008-2011

AC Fiorentina 6 Juventus FC 4 2011-2012 seit 2011 SSC Napoli 7 seit 2012

13 Schweizer Klubs haben in den eu- Durchschnittlicher Rang der Schweiz in der 5-Jahreswertung ropäischen Meisterschaften in den der UEFA letzten 15 Jahren resultatmässig Fortschritte gemacht. Der durch- schnittliche Rang der Schweiz in der 5-Jahreswertung der UEFA war nie besser als im Zeitraum 2008-2012.

Der gegenwärtige 14. Platz ist ange- 16.0 15.6 sichts der vorhandenen Mittel eine 14.8 sehr zufriedenstellende Platzierung. Eine Schweizer Mannschaft gibt im

Rang 1 1998-2002 2003-2007 2008-2012 Durchschnitt 2,34 Mio. Franken an Löhnen und Gehältern aus, um im '98 '99 '00 '01 '02 '03 '04 '05 '06 '07 '08 '09 '10 '11 '12 UEFA-Klassement einen Punkt gut- zumachen. Unter den 15 Spitzenrei- tern schneiden nur belgische und 5-Jahreswertung gemäss UEFA-Koeffizient, 2012 dänische Klubs leicht besser ab.

1. England 84.410 11. Türkei 34.050 Am anderen Ende des Spektrums 2. Spanien 84.186 12. Belgien 32.400 lässt sich eine italienische Mann- 3. Deutschland 75.186 13. Dänemark 27.525 schaft einen zusätzlichen UEFA- Punkt beinahe fünf Mal mehr kosten 4. Italien 59.981 14. Schweiz 26.800 als ein Schweizer Klub. 5. Portugal 55.346 15. Österreich 26.325 6. Frankreich 54.178 16. Zypern 25.499 7. Russland 47.832 17. Israel 22.000 8. Niederlande 45.515 18. Schottland 21.141 9. Ukraine 45.133 19. Tschechische Republik 20.350 10. Griechenland 37.100 20. Polen 19.916 äi s ch e W ttb ewe rb

Durchschnittliche Kosten eines UEFA-Punktes für die 15 bestklassierten Nationen

15 In Mio. Franken Gehaltskosten 10.74 10 8.64 7.08 6.81 6.05 e uro p 5.86 5.28 5 3.62 3.50 2.83 2.83 2.67 2.34 2.31 2.11

0 ITA SUI ESP BEL RUS TUR AUT FRA GRE GER UKR POR DEN NED ENG

14 Seit 2002 bleibt die Tordifferenz Tordifferenz nach Ranking des Gegners (2002-2012) von Schweizer Mannschaften in europäischen Wettbewerben ge- 3 -0.92 -0.63 -0.19 +1.19 -0.13 samthaft gesehen negativ (-0.13 Tore pro Spiel). Positiv ist sie einzig gegen Mannschaften aus Ländern, 2 die derzeit in der Rangliste gemäss UEFA-Koeffizient tiefer als Platz 20 2.08 1.87

1.78 rangieren. Erzielte Tore 1.53 1.50 1.36 1 1.34 Mehr noch als englische oder spa- 1.24 nische Klubs erweisen sich Mann- 0.86 0.89 Kassierte Tore schaften aus Portugal als regel- rechte Angstgegner für Schweizer 0 1-6 7-12 13-20 >20 Total Teams (durchschnittlich 0,54 Punkte pro Spiel). Hingegen wissen sich die Schweizer traditionell gegenüber Bilanz von Schweizer Klubs gegen häufigste Gegner ungarischen und österreichischen Klubs durchzusetzen. 3.00 Durchschnittliche Punkte pro Match Im letzten Jahrzehnt konnten einzig (2002-2012) 2.11 Basel und die Young Boys in eu- 2.00 1.90 ropäischen Meisterschaften mehr Siege als Niederlagen heimbringen. Dies wäre ohne die durch Gerichts- 1.06 1.00 entscheid aberkannten Punkte auch 0.91 0.89 1.00 0.84 0.78 für den FC Sion der Fall gewesen. 0.63 0.54

0.00 HUN AUT FRA TUR RUS ITA GER ESP ENG POR

Bilanz von Schweizer Klubs in europäischen Wettbewerben (2002-2012)

Klubs Siege Unent. Niederl. Spiele 1. FC Basel 1893 42 18 30 90 2. FC Zürich 13 8 19 40 3. BSC Young Boys 14 10 10 34 4. Grasshopper Club Zürich 7 5 12 24 5. FC Thun 6 5 7 18 6. FC Lausanne-Sport 2 5 5 12 7. FC Sion 3 4 5 12 Andere Klubs 5 1 10 16 Total 92 56 98 246

15 Die erste Swiss Football Study ist ein gemeinsames Projekt der Swiss Football League und des Football Observatory des Cent- re International d’Etude du Sport (CIES). Die Studie analysiert die Zusammensetzung der Klubs der Raiffeisen Super League von 2009 bis 2012 in Bezug auf ihr Alter, ihre Herkunft und ihre Ausbil- dungsklubs. Die Präsenz und die Leistungen von Schweizer Spie- lern in den Big-5 sowie die Auswertung der Resultate von Schwei- zer Klubs in internationalen Wettbewerben der letzten zehn Jahre bilden weitere Schwerpunktthemen des Berichts.

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