GESICHTER DER SCHWEIZ WALLIS 2 DIE VISPERTÄLER

Eine geographische Bildpräsentation

Lehrmittel : Schulkarte Schweiz (alle unterstrichenen Namen sind auf der Schulkarte zu finden) Schweizer Weltatlas (blau) Seiten 2 und 3 Schweizer Weltatlas (violett) Seiten 2 und 3 Schweiz, ilz-Lehrmittel von Klaus Burri Seiten 48/49, 252 - 261 © swissfaces April 2006 Überblick über den Teil „Wallis 2“

Seite 5 - 11 Unteres Vispertal von bis

Seite 12 - 35 von Stalden bis Täsch

Seite 36 - 68 und Umgebung davon Seite 48 - 59

Seite 69 - 98 Das

Seite 99 - 106 Saas Fee

Visp

Stalden

Saas Fee

Zermatt

Im Bereich der Vispertäler finden wir die grösste Häufung von Viertausendern der gesamten Alpen. Aus diesen Tälern stammen auch die Walser, die sich während des Spätmittelalters ostwärts über weite Teile der Alpen bis nach Süddeutschland ausbreiteten. Weissmiesgruppe Mischabelgruppe

Nach Saas Grund Nach Zermatt und Saas Fee

Stalden

Visp

Der mächtigste Nebenfluss der Rhone in der Schweiz ist die . Sie mündet bei der Industriestadt Visp ohne Mündungsstufe in die Rhone. Sowohl die Saaser Vispa als auch die Matter Vispa sind von mächtigen Viertausendern umgeben, deren Gletscher das Schmelzwasser liefern. Aufnahmestandort Wiwannihorn oberhalb

Hier sind wir mitten in der Stadt Visp. Über den Häusern erhebt sich im Süden schon das Balfrinhorn, der nördlichste Gipfel der Mischabelgruppe. In

den Visper-

tälern sind die Gegensätze

ausserordentlich gross zwischen

warmen Rebhängen und eisigen Viertausendern,

zwischen extremer Trockenheit und reissenden Flüssen,

zwischen der guten alten Zeit und der modernen Tourismusindustrie. Im untersten Talabschnitt der Vispa herrscht Weinbau vor. Hier finden wir auf beiden Talseiten die höchst gelegenen Weinberge Europas bis in Höhen um 1000 m. In den Bildern Weinberge unterhalb .

Früher waren viele Einwohner Halbnomaden. Im Früh- ling und Herbst arbeiteten sie in den Rebbergen, im Winter wohnten sie im Dorf und im Sommer auf der Alp, wo sie eine Sommerwohnung hatten.

Näheres dazu im Gg-Buch "Schweiz" auf S. 254 Mitte. Wenige Kilometer südlich von Visp wird die Vispa, der Talfluss, von der historischen Brücke bei Neubrück überspannt. Links von der Kapelle führt die Talstrasse vorbei, rechts führt eine Nebenstrasse direkt ins Dorf Stalden hinauf. Im Hintergrund sieht man den Beginn der beiden Vispertäler : Links das Saastal und rechts das Mattertal. ist mit einer Seilbahn von Saastal Stalden aus erreichbar.

Beim Dorf Stalden, das auf einem Sporn eng zusammen gebaut ist, teilt sich das Vispertal in das Saastal und das Mattertal. Das Saastal war im Mittelalter nur sehr mühsam über gefähr- liche Höhenwege erreichbar. Besser war der Zugang von Italien her über den Antrona- und den Monte Moropass. Heute führt eine moderne Strasse von Stalden her über die neue Betonbrücke rechts ins Saastal hinein. Die alte Betonbrücke links wird kaum mehr gebraucht. Auf dem Weg ins Mattertal sehen wir das Dorf Törbel und den Weiler (Bild), welche 500 - 700 m über dem Talfluss am Hang kleben. Beide sind abgelegene Ferienorte für Menschen, welche vor allem die Ruhe suchen. Embd hat auch ein wenig Skitourismus. St. Niklaus ist der Hauptort des Mattertals. Früher, als Zermatt noch kaum bekannt war, hiess das Tal deshalb Nikolaital. Die Einheimischen nennen es heute noch so. St. Niklaus hat etwa 2400 Einwohner, die zum Teil in zahlreichen verstreuten Weilern leben. Bei diesem Kreisel kommen die Strasse durch das Dorf und die neue Umfahrungsstrasse (rechts) zusammen. Bei St. Niklaus ist das Tal eng, die Wände sind zum Teil bedrohlich steil. Es ist erstaunlich, dass an dieser Stelle der Haupt- ort des Tales entstehen konnte. An Hand der alten Häuser kann man erkennen, dass schon früher die Leute recht wohl- habend gewesen waren, im Gegensatz zu Zermatt, das noch vor 150 Jahren ein sehr armes Bergdorf war. Auf dem linken Bild sieht man im Hintergrund den Weiler Embd, der auch zur Gemeinde St. Niklaus gehört.

St. Niklaus ist auch ein Industriestandort. Die Firma Scintilla, die zur Bosch-Gruppe gehört, beschäftigt hier 400 Mitarbeiter in der Produktion von Sägeblättern und Diamant-Trennscheiben. Die unteren Vispertäler sind extrem niederschlagsarm. Deshalb muss überall künstlich bewässert werden. Es gibt zwar genügend Wasser, nur nicht da, wo es gebraucht wird. Auf dem grossen Bild sehen wir die alte, rechts die moderne Bewässerungsmethode. Hoch oben, nicht weit vom Riedgletscher, in der subalpinen Stufe, steht die sogenannte Schöpfe.

Sie entnimmt dem Gletscherbach viel Wasser und leitet es dem nahe gelegenen Wasserschloss zu.

Hier beginnt die eigentliche Wasserleitung, die je nach Gegend Leite, Suone oder Bisse genannt wird.

Wenn eine Wasserleitung sich verzweigt, wird ein aufwändi- ger Wasserverteiler gebaut. Mit seiner Hilfe kann das Wasser den Bedürfnissen entsprechend aufgeteilt werden. Näheres dazu : Gg-Buch "Schweiz" S. 253 / 254

Bilder : Schöpfe und Verteiler oberhalb Gasenried. Das Wasser wird nach Grächen geleitet.

Schöpfe

Wasser- Verteiler schloss

Mit dem Wasserschloss kombiniert ist der Sandabscheider, ein tiefes Becken, in dem sich der Sand absetzen kann. Ohne diese Vorrichtung würden die Suonen bald mit Sand verstopft und müssten immer wieder ausgeschaufelt werden.

Eine der vier Grächener Wasserleiten (Suonen) ob Gasenried im Mattertal Viele ehemalige Getreidespeicher werden heute als Heuschober verwendet. Der Bewässerungsgraben rechts ist teilweise überwachsen, aber immer noch in Betrieb. Ohne Bewässerung würden die Wiesen rasch vertrocknen. Die typischen Mäuseplatten aus Gneis unter den Speichern verwehren den Nagern den Zugang zum wertvollen Getreide. An abgelegenen Orten wie hier in Gasenried bei Grächen fühlt man sich oft in frühere Jahrhunderte zurück versetzt. Seetalhorn (Seilbahn)

Hannigalp (Seilbahn) o b e r s t e G r ä c h e n e r S u o n e

Skipiste

Der Ferien- und Skiort Grächen liegt auf einer grossen, sonnigen Talterrasse über St. Niklaus. Die Felder werden durch vier Suonen mit Wasser versorgt, die alle das Wasser vom Riedgletscher beziehen. Die oberste Suone ist die grösste. Von der Hannigalp oberhalb Grächen führt ein prächtiger Wanderweg bis nach Saas Fee.

Nochmals das Dorf Grächen mit dem Nadelhorn, dem Riedgletscher und dem ungefähren Verlauf der obersten Suone. Grächen ist kein Nobel-Kurort nach dem Motto : "Sehen und gesehen werden". Von den 17 Hotels sind die meisten klein, Pensionen und Ferienhäuser sind die Regel. Es ist ein typischer Familien- Ferienort mit prächtiger Aussicht auf die nördliche Weisshornkette und die Berner Alpen. B

B

Herbriggen

Das Mattertal hat die typische U-Form, die während der Eiszeit vom Gletscher ausgeschliffen wurde. Die steilen Fels- wände drohen ständig einzustürzen, zahlreiche bewaldete Bergsturzkegel (B) weisen auf nacheiszeitliche Bergstürze hin.

Das kleine Dorf Herbriggen liegt zwar direkt an der Strasse und der Bahnlinie, trotzdem profitiert es nur wenig von Touristen; die zieht es nach Zermatt. Herbriggen, altes und neues Schulhaus

Im Wallis ist es üblich, dass Kirche, Staat und Schule eng miteinander verbunden sind. Standen früher die Schulhäuser meist direkt neben den Kirchen, so werden sie heute häufig gemeinsam mit den Gemeindever- waltungen in einem Mehrzweckgebäude un- ter gebracht. Dennoch haben die Kirchen immer noch einen grossen Einfluss auf den Staat und die Schulen. Kurz vor Randa fährt ein Zug ner neuen -Gotthard-Bahn an uns vorbei. Er ist unterwegs von Brig nach Zermatt, oder, wenn es wirklich der Glacier-Express ist, von St. Moritz nach Zermatt. Dieser gilt als langsamster Schnellzug der Welt.

Auch hier in Randa sind die Schule und das Gemeindehaus im selben Bau untergebracht. Das alte Dorf Randa steht 40 m über dem Talgrund auf dem Schuttkegel eines früheren Bergsturzes. So ist es geschützt vor den Abbrüchen des gegenüber liegenden Bisgletschers, die immer wieder ins Tal hinunter stürzen. Die neueren Dorfteile wurden weiter unten gebaut, näher an der Gefahrenzone. Auf Gletscherabbrüche ist man gefasst, der Gletscher wird ständig beobachtet.

Aber ...... am Morgen des 18. April 1991 stürzten schräg gegenüber des Dorfes 30 Millionen Kubikmeter Gestein in die Tiefe und stauten den Talfluss, die Matter Vispa. Der Stausee bedrohte den unteren Teil des Dorfes und musste mit Hilfe des Militärs schnell abgeleitet werden. Der obere, alte Dorfteil blieb unbehelligt, abgesehen vom Staub, der sich überall absetzte.