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vdB 54

NGC 1999 HH-1

IC 430

2 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. interstellarum Februar 1996 Nummer 6 Magazin für Deep-Sky Beobachter

DER STARHOPPER -Hop in Hydra und Sextans 8

PRAXIS Orions Schwertgehänge – Teil IV 12 Bildatlas heller Planetarischer Nebel 13 Bipolare Nebel visuell 18 Doppelstern Hussey 39 22 Deep-Sky in der Sierra Nevada 24 Deep-Sky CCD in der Großstadt INSTRUMENTARIUM Dimensionierung der Dobson-Gleitlager 27

F 2 Einfache Hilfsmittel zur Optikprüfung 31

F 1 OBJEKTE DER SAISON Vorschau auf 1996/97 39 m Objekte im Winter 1995/96 40

DEEP-SKY ONLINE interstellarum im Internet 59 Gleitlager am Dobson DEEP-SKY FOTOGRAFIE Temperaturbedingte Fokusänderungen 60

DEEP-SKY CCD Fokussieren einer CCD-Kamera 62 Deep-Sky CCD in der Großstadt 63

TAGUNGEN UND TELESKOPTREFFEN Die BoHeTa 67

Hilfsmittel zur Optikprüfung RUBRIKEN OBJEKTE DER SAISON Fokussiert 1 NGC 2403 40 Inhalt 3 Hyaden 44 Das Streulicht 4 M 79 48 Beobachterforum 4 NGC 1788 50 Kosmische Begegnungen 57 Struve 1037 53 VdS-Nachrichten 68 PK 205+14.1 54 Vorschau 68 Termine 70 SERVICE Errata 70 Kleinanzeigen 71 Welcher Filter? 57 Inserenten 72 Objekte für bloßes Auge 57 Bildatlas heller Planetarischer Nebel Impressum 72 FG-Projekt: DSL-Liste 58

Titelbild: Konusnebel im Sternbild Monoceros. Aufnahme von Otto Guthier mit einer Keller/Schmidbauer-Schmidtkamera 215/495mm; in den Alpen auf 2800m Höhe 45 min belichtet auf TP6415 hyp; Links: Orions Schwertgehänge. Überwältigende Aufnahme von Philipp Keller und Georg Schmidbauer mit einer 400/800-Schmidtkamera; 45 min belichtet auf TP4415 hyp. mit einem RG 645-Filter. Lesen Sie mehr zu den Objekten des Schwertgehänges auf Seite 12.

interstellarum 1/96 3 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. BBEOBACHTERFORUMEOBACHTERFORUM

Eine Gruppe von guten Freunden wollte schon lange ein- Sharpless188 – „gefährlicher Nebel“ mal den Sternhimmel durch Ihr Teleskop betrachten. Sie nehmen sich die Zeit und sind in einer schönen warmen S 188 1h 30m, 6 + 58° 22' 10' × 3' galaktischer Nebel? Sommernacht draußen auf dem Land am Fernrohr ver- sammelt. Sie möchten Ihren Freunden alle Objektklassen zeigen und erklären, und haben sich als Planetarischen Auf der Suche nach geeigneten Objekten für visuelle Beobachtung Nebel M 57 herausgesucht: Für Sie ein einfaches, ein hel- fiel mir vor Jahren der bogenförmige, galaktische Nebel S 188 auf les Objekt, ein Showpiece des Sommerhimmels. Ihre (vielleicht ist es auch ein alter planetarischer Nebel). Er ist auf der Freunde schauen in das Okular des Zwölfzöllers: „Ja, ganz POSS-Rotaufnahme kräftig durchgezeichnet und erfreulicherweise schwach – da is’ was!“ Verwundert überprüfen Sie, ob auch auf dem OIII-Photo, Seite 80 des „Emission-Line Survey of the auch das richtige Objekt eingestellt ist – es ist – und wei- “. sen auf die Ringform hin. „Naja, wenn man’s weiß, dann Karl Buse schrieb mir, ihm habe sich in seinem 150mm-Refraktor sieht man’s vielleicht...“ „die bogenförmige Gestalt des Nebels nur unbefriedigend darge- Schönes Dilemma! Was, liebe Leser, ist ein „schwaches stellt.“ Nach dieser Warnung unternahm ich meinen ersten Versuch Objekt“? Eines, das Sie im Okular nicht gleich anleuchtet? Meine persönliche Definition von schwach meint einen am 25. November 1987 mit einem 8"-Newton an einem Mittelge- Nebel, der nicht beim ersten Blick gesehen wird – die mei- birgsstandort. Ergebnis: „S 188 ist kein leichtes Objekt. Nur mit sten Sternfreunde beobachten solche Sachen gar nicht. Nebelfilter und indirekt. Am besten: 38× + O-III, weniger gut: 70× Man muß dann eben ein paar Minuten ins Okular schauen, + UHC, längliche Form nur zu ahnen. Erfordert für eine einfache das Teleskop etwas bewegen, verschiedene Nebelfilter Beobachtung wahrscheinlich optimale Bedingungen.“ ausprobieren oder die Vergrößerung variieren. Unter die- Grund genug, diesem Nebel noch einmal mit größerer Öffnung zu sen Gesichtspunkten kann ich eine kompakte 14m-Galaxie Leibe zu rücken. Dies geschah am 16. September 1990 am gleichen im 14-Zöller nicht als „schwach“ bezeichnen! Standort, bei noch besserer Durchsicht mit nunmehr stolzen 14" Öff- Dumm ist nur, daß jeder Beobachter – je nach Erfahrung – seine eigene Definition von „schwach“ hat. Wenn man nung. An diesem Abend waren Detailzeichnungen des Crescent dann schreibt, daß Sharpless 112 im Fünfzöller ein „einfa- 6888 sowie des Bubble 7635 gelungen – die Zeit also gekommen für ches und deutliches“ Objekt ist, sind die Reaktionen klar: eine einwandfreie Beobachtung von S 188. Jedoch wollte sich auch „Der spinnt doch...“ oder „Da ist doch der Wunsch Vater diesmal der Erfolg nicht recht einstellen: mit 51× und strengem O- der Beobachtung!“ Halt, sage ich! Denken Sie an die Lai- III-Filter war nur ein schwaches Glimmen zu sehen, nein: zu ahnen, en beim Ringnebel: Nur weil man eine bestimmte Beob- und ohne Filter zeigte sich eine kleine, aber tückische Sterngruppe. achtung mit seinem eigenen Erfahrungshorizont nicht Eine ganz ähnliche Erfahrung machte übrigens auch Ronald Stoyan nachvollziehen kann, muß sie noch lange nicht falsch sein! mit gleicher Öffnung. Das Problem ist nur, daß „schummeln“ bei der Deep- Was bleibt? Ein sehr schönes Photo von Georg Reus (Mit einem Sky Beobachtung äußerst einfach ist. Während man bei der Planetenbeobachtung bald durch Vergleichsbeobach- 14"-SCT 135 Minuten auf TP2415 belichtet.) mit mehreren sichelar- tungen oder Fotos auf die Nase fällt, kann man über Nebel tigen Filamenten auf reichem Sternhintergrund und die Erkenntnis, alles behaupten. Ein Blick in Handbücher oder diese Zeit- daß schwarze Nebel auf O-III-Negativen nicht immer zum Augen- schrift, und schon ist die schönste Beobachtung der M 51- schmaus werden. Andreas Alzner Spiralarme im Dreizöller konstruiert – wer kann die Falschheit der Beobachtung nachweisen? Niemand. Sie können dazu Ihre Beobachtungspartner in einem bösartigen Spiel testen. Stellen Sie einfach ein beliebiges Himmelsfeld (ohne Deep-Sky Objekt) im Fern- rohr ein, rufen Sie ihn (oder sie) heran und behaupten Sie, daß in der Mitte des Gesichtsfeldes unterhalb von diesem und rechts von jenem Stern – großflächig und extrem schwach - ein diffuser Nebel zu sehen sei. An dieser Reak- tion können Sie dann die Erfahrung des Beobachters mes- sen! Genau hier setzt wahre Beobachtungserfahrung ein: die Kenntnis, wo die Grenzen der visuellen Wahrnehmung sind, was an den subjektiv sichtbaren Strukturen im Oku- lar wirklich sicher real ist. Der erfahrene Beobachter sieht nicht unbedingt mehr, er ist vielmehr in der Lage, seine eigene Wahrnehmung zu kontrollieren! Diese Erfahrungen kann er aber nur machen, wenn er auch regelmäßig in der Objektauswahl an die Grenzen geht – und dabei auch mal nichts sieht. Die solcherart erlangte Beobachtungserfah- rung macht ihn dann immun gegen Kommentare von uner- fahrenen Besserwissern und bewahrt ihn vor eigenen pein- lichen Falschbeobachtungen. Erfahrung sammeln ist jedoch ein unendlicher Prozeß, und den „perfekten Beob- achter“ wird man vergeblich suchen. -rcs

4 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. BBEOBACHTERFORUMEOBACHTERFORUM

Mit dieser Rubrik möchten wir alle aktiven Beobachter einladen, aktuelle Probleme der Theorie und Praxis zur Diskussion zu stellen und an der Fachgruppenkommunikation aktiv teilzunehmen. Das Beobachterforum soll durch informative Kurzbeiträge einen lebhaften Erfahrungsaustausch anregen. Wir möchten alle Leser aufrufen, dieses Forum aktiv zu nutzen. Kurze Beobach- tungsberichte, Projektvorstellungen und Ergänzungen zu interstellarum haben hier genauso Platz wie sachbezogene Kritik und fachliche Anmerkungen. Oder beobachten Sie überhaupt nicht...?!

Galaxienhaufen A 426

Ein interessanter Vergleich: der Gala- xienhaufen A 426 (Perseus I), links aus dem Digitized Sky Survey, rechts eine CCD-Aufnahme von Udo Borcheld mit einem 8"-SCT und einer Lynxx-PC- Kamera. Eine Zeichnung derselben Gegend erschien im letzten Heft (Gala- xienhaufen visuell, interstellarum Nr. 5).

DSS

Abb1: NGC 1931, Abb2: NGC 2281. Beide Zeichnungen von Jörg Schirmer.

Skytour durch Auriga

Als ich in der interstellarum Nr. 5 die Skytour durch Auriga las, kamen mir auch wieder eigene Beobachtungen in den Sinn. Im Dezember 1994 hatte ich eine ähnliche Tour unternommen. Bei der Beobachtung der offenen Sternhau- fen in diesem Sternbild fiel auch mir sofort der enorme Unterschied zwischen Abb.1 Abb.2 M 36 und M 37 auf. Da beide Sternhau- fen in etwa gleich weit entfernt sind, kann man hieran sehr schön den unter- schiedlichen Entwicklungsgrad von So sind wir zu erreichen ... offenen Sternhaufen erkennen. Mit mei- nem 70 mm-Refraktor konnte ich in M Schriftlich: (Beiträge) Fachgruppe Astrofotografie: 37 von den ein Dutzend von Burnham Redaktion interstellarum, beschriebenen gelb-roten Sternen zwei Ronald C. Stoyan, Am Hasengarten Peter Riepe, m 11, 91074 Herzogenaurach erkennen. Einer von rund 9 sitzt im Alte Ümminger Str. 24, m 44892 Bochum Zentrum, der andere von rund 10 steht Schriftlich: (Abo-Service) 5' südwestlich davon. Klaus Veit, Schafhofstr. 6, 90556 Fachgruppe CCD Technik: Ebenso habe ich damals Aufzeichnun- Cadolzburg gen von NGC 1931 gemacht. Allerdings Christian Ziethen, liegen bei mir nur drei Sterne im Nebel, Telefon: 0911 / 341541 Rheinhessenstr. 4, da bei meinem Instrument der Nebel klei- (Jürgen Lamprecht) 55545 Bad Kreuznach ner erscheint. Die Zeichnung zeigt auch noch die nähere Umgebung (Abb. 1). e-mail: [email protected] Deep-Sky Liste: Zur Beobachtung möchte ich noch den internet (WWW): Schriftlich: offenen Haufen NGC 2281 im Ostteil von siehe Seite 59 Dieter Putz, Georg-Kellner-Str. 10, Auriga empfehlen. Dieser Haufen hat 92253 Schnaittenbach nichts mehr von der schönen Regel- Bankverbindung mäßigkeit der anderen Objekte (Abb. 2). J. Lamprecht, Stadtsparkasse e-mail: Thomas Jäger Objekt R.A. Dec. Helligk. Größe Nürnberg, BLZ: 760 501 01, [email protected] h min m Konto-Nr: 2 764 423 NGC 2281 6 49 +41° 6' 6 ,5 15' Jörg Schirmer

interstellarum 1/96 5 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. BBEOBACHTERFORUMEOBACHTERFORUM

Die Sterne und ich felder verstreut. Der Schnee in einiger Galaxien. Der Wind hat sich gelegt. Den- uf meinen zahlreichen Touren in Entfernung besitzt dieselbe Helligkeit wie noch kann ich etwas hören. Undefinierbar. einsame, dunkle Gegenden der der sternenübersäte Himmel. Im Westen Mich schaudert. Ich habe vergessen zu AWelt zu einem Platz, von dem aus steht die Venus einige Grad hoch über atmen. Ich hole tief Luft. Sie schmeckt in jeder Hinsicht ungestörte Himmelsbe- dem scharf gezackten Horizont. Sie ist würzig. Da weiß ich, daß die Dämmerung obachtungen möglich sind, war ich meist eingebettet in das Band des Zodiakallich- naht. Das ist immer so. Ich setze mich auf mit Freunden unterwegs. Das Gruppener- tes, das keinem anderen Stern aus seinem einen Felsen. Mein Blick sucht den Hori- lebnis war fast immer positiv, beein- hellen Innern heraus die Sichtbarkeit zont. Plötzlich fühle ich Einsamkeit. Auf druckend, zuweilen sogar bewegend. Auf gestattet. Ich verfolge, wie der Abendstern tausend Quadratkilometern bin ich mit mehreren Beobachtungsreisen war ich verschwindet. Zwei lange Sekunden dau- Sicherheit allein. Die Sterne blinken nicht. jedoch allein. In dem folgenden „Gedächt- ert sein Untergang. Der Himmel erscheint Ihr ruhiges Licht vermittelt Vertrautes. Ich nisprotokoll“ versuche ich meine Ein- jetzt ärmer als vorher. Etwas fehlt. Es ist, denke an Menschen, die mir nahestehen. drücke während einer mehrtägigen physi- als wolle die Wega Ersatz bieten. Sie Glück, Wärme, Geborgenheit. Schade, schen Isolation zu schildern. In anderer zwingt meinen Blick nach oben in den daß ich nicht diese Nacht mit ihnen teilen Qualität habe ich diese Eindrücke auch Zenit. Blau strahlt sie. Das Band der kann. Ist das überhaupt möglich? Wenn während gemeinsamer Beobachtungen Milchstraße erscheint körnig und ist keine Nacht ist wie die andere, erlebt dann mit Freunden aufnehmen können. Viel- unglaublich breit. Es reicht über den Stan- nicht auch jeder seine Nacht für sich leicht wird verständlich, daß dieses „ganz- dort der Wega hinaus. Mitten drin stürzt allein? Im Guten wie im Schlechten? Dies heitliche Naturerlebnis“ Menschen mit- der Schwan mit ausgebreiteten Schwin- ist eine gute Nacht. Gute Gedanken. einander verbinden kann. gen, dem Adler folgend, auf den Skorpion Ich weiß nicht so recht, wo ich anfangen zu. Der, hinter den dunklen Wolken des a erscheint der erste fahle Schein soll. Die Eindrücke halten vor. Unvergeß- Schlangenträgers versteckt, trachtet zu der weichenden Nacht. Ein grauer entkommen. Seltsam, das helle Band DStreifen, nur wenig Blau darin. lich. Zeitlich nicht immer in der natürli- chen Abfolge. In meiner Erinnerung stehe scheint sich in einen Schwarm von Millio- Der Horizont zeigt eine messerscharfe ich auf diesem hohen flachen Sattel. Die nen Vögeln aufzulösen. Ich nehme die Kontur. Die Inversionsschicht liegt tief Luft ist dünn. Ich bin allein. Der Sturm Kapuze ab und lausche. Nur das Rauschen unten. Die Nachbarberge noch tiefer. Die umtost mich. Dennoch ist mir nicht kalt. der Schwingen ist zu hören. Oder ist es der Sterne hoch in der Osthälfte des Himmels Ich trage gefütterte Bergstiefel und zwei stete Wind, der die vereinzelt zwischen fangen an zu flackern. Aha, dort oben geht Paar Hosen. Die Kapuze meines Anoraks den Steinen sich behauptenden Grasbü- soeben die Sonne auf. Die Nacht ist vor- ist geschlossen. Die Dicke meiner Pull- schel in Wellen niederdrückt? Obwohl ich bei, auch wenn selbst noch schwache Ster- over ist ideal aufeinander abgestimmt. Ich keine Handschuhe trage, sind meine Hän- ne erkennbar sind. Dennoch bleibe ich habe bei der Auswahl der Garderobe dar- de warm. Der Wind ist trocken. Die Kälte hier sitzen. Der Osthorizont färbt sich auf geachtet, daß nichts mich einengen ist trocken. tiefrot. Ganz schmal nur. Das Rot geht kann. Ich brauche Weite: Länge, Breite über alle Spektralfarben in den hellblauen und... Höhe. Ich blicke nach oben. Der enseits des Zenits ist ein Loch in der Dämmerungsbogen über. Die Grenze des Anblick ist mir vertraut. Doch ist keine Milchstraße – der nördliche Kohlen- Bogens ist scharf. Darüber stehen noch Jsack. So dunkel habe ich ihn nie immer die Sterne. Ich sinne darüber nach, Nacht wie die andere. Immer ist irgendet- was anders als in der Nacht zuvor. Jede zuvor erlebt. Ich vergleiche ihn mit mei- ob ich versuchen sollte, einen hellen Stern Nacht ist einzigartig, ein Schatz, der ent- nem Gedächtnisbild des eigentlichen Koh- bis nach Sonnenaufgang zu verfolgen. Da deckt werden will. lensacks neben dem Kreuz des Südens. wuscht etwas Dunkles vor meinem Mein Blick wird von der hellen Wolke im Nein, jener war noch schwärzer, stärker Gesicht vorbei! Schreck! Ein sirrend- Schützen angezogen. Seit sie über dem im Kontrast. Ich nehme den Himmel nicht brummendes Geräusch. Ich sehe einen Horizont steht, ist es heller geworden. Ich als Sphäre sondern als Raum in mich auf, schwarzen Schatten vor dem heller gewor- benötige keine Taschenlampe mehr beim bin bewußt entspannt. Ich spüre Zeitlosig- denen Himmel sich extrem schnell bewe- Gehen. Die Wolke ist durch ein dunkleres keit, obwohl die Nacht fortschreitet. Ich gen. Der Schatten hat Flügel und einen Band in zwei fast gleiche Hälften geteilt. wende mich nach Osten. Die Cassiopeia gespaltenen Schwanz: eine Schwalbe auf Darunter fällt eine runde, nur wenig klei- ist aufgegangen. Die Milchstraße ist hier Insektenjagd. Die Natur erwacht aus ihren nere und schwächere Wolke ins Auge. dünn geworden. Ich blicke über den Rand Träumen. Ihre Helligkeit nimmt nach innen hin zu der Diskusscheibe hinaus. Der Abgrund. Präsent war sie auch während der Nacht. und gipfelt in diesem markanten Sternhau- Ich lasse mich treiben. Unendlichkeit. Habe ich sie nicht gesehen und – gehört, fen ... Meine Brille erinnert mich daran, Gedanken kommen und gehen. Was tue geschmeckt, gefühlt? Mit allen Sinnen daß mir der kräftige Südwest ins Gesicht ich hier? Warum bin ich hier, allein? Vor aufgenommen? Die Natur teilt sich uns bläst: Sie strahlt Kälte aus. Ich drehe mich mir schwebt der Andromedanebel. Er ist mit. Immer. Nur verstehen wir sie nicht für eine Weile um. Der Große Wagen neigt ganz nah. So groß habe ich ihn nicht in der immer. Oder wir versuchen es einfach sich im Nordwesten langsam dem Hori- Erinnerung. Hinter mir ruft die Milch- nicht. Dabei lohnt es sich: Es ist schön, so zont zu. Ich meine, seine Drehung um den straße mich zurück. Gut so. Um weiter zu mittendrin zu sein – im Universum. Himmelspol erfassen zu können. gehen ist die Zeit noch nicht reif. Es ist Es ist Anfang Mai. Überall liegen Schnee- still geworden, hier draußen zwischen den Werner E. Celnik

6 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. BBEOBACHTERFORUMEOBACHTERFORUM

Visuelle Shajn-Sichtung haben. Weitere Aspekte: nach einer Beob- Deep-Sky haben, werden sich durch inter- mit 20"! achtung mit Mond freut man sich um so stellarum lediglich Anregungen holen, Michael Koch berichtet von einer visuel- mehr auf dunkle Nächte, man muß nicht wie sie die beschränkte Zeit, die ihnen zur len Beobachtung von S 240 (=Simeis sonstwohin fahren, und wem das alles Verfügung steht, sinnvoll und interessant 147): „Mit 20"-Teleskop bei V=84× ist noch nicht reicht, sehe sich mal in Ruhe gestalten können. Das ist auch ein Ziel der hellste Teil bei 5h 43min und +28° 25' den Mond an – es lohnt sich! Fairerweise unserer Zeitschrift. -kv als leicht erhellter Hintergrund schwach sollte allerdings erwähnt werden, daß wir wahrnehmbar (mit O-III-Filter). interstel- mit 18 Zoll beobachtet haben. V 372 Ori-Nebel revisited larum berichtete über S 240 bereits in Zum Schluß noch eine Anmerkung In der letzten Ausgabe wurde dieser Heft 2 (dort auch detaillierte Aufsuchkar- zum Starhopper: Ein knappes Grad süd- Nebel erwähnt („Orions Schwertgehän- ten), die von Michael anvisierte Stelle ist westlich von j Aur befindet sich der halb- ge“), ohne daß wir detaillierte Aufsuch- genau die, an der die im O-III Bereich regelmäßige Veränderliche S Aur hinweise geben konnten. Nimmt man das m m hellsten Filamente stehen. Weitere positi- [8 , 3–12 , 2; (Burnham’s Celestial Hand- Titelbild derselben Ausgabe, das Andreas ve wie negative Beobachtungen werden book)], an diesem Abend von Frank „ent- Alzners Orionnebelzeichnung trägt, so an dieser Stelle publiziert, berichten Sie deckt“. Der Stern sprang durch seine findet man dort in der Mitte des Bildes am uns. -rcs intensiv rote Farbe geradezu ins Auge und Nebelrand einen helleren Stern, der einen stellte eine nette Abrundung eines „Deep- deutlichen Hof zeigt. Dies ist V 372 Ori Deep-Sky auch bei Vollmond? Sky-auch-bei-Vollmond-Abends“ dar. mit dem umgebenden Reflexionsnebel. Stefan Schuchhardt, Heuchelheim Zur Deep Sky Beobachtung wird immer -rcs wieder darauf hingewiesen, wie wichtig Zu wenig Tips zur ein dunkler Himmel ist. Auch ich versu- Trapez im kleinen Fernrohr Beobachtungstechnik? che grundsätzlich, künstlichen Lichtquel- In interstellarum Nr. 5 (Orions Schwert- len zu entkommen und nur in mondlosen Maximilian K. Ratzer aus Neuss beklagt gehänge – II) wird beschrieben, daß ab Nächten zu beobachten. Am 3.11.1995 sich in einem Brief an die Redaktion dar- 150 mm Öffnung auch die F-Komponen- aber war der Himmel so klar, daß Frank über, daß in dieser Zeitschrift neben den te (11m) beobachtet werden kann. Es geht Leiter (Heuchelheim) und ich uns ent- „high-end“-Ergebnissen keine Tips zur auch mit kleinerer Öffnung! Vorausset- schlossen, trotz hellen Mondes zum praktischen Beobachtung insbesondere zung dafür ist gute Durchsicht, gutes bis Beobachten zu fahren und erlebten eine für Anfänger zu finden seien. Er schreibt sehr gutes Seeing und ein qualitativ hoch- angenehme Überraschung. Interessanter- dazu: „Aber es nützt gar nichts Leser wertiges Fernrohr. Mit einem baugleichen weise haben wir u. a. das Gebiet beobach- eines „Beobachter“-Magazins mit Spit- 120mm-Refraktor gelang es mir trotz tet, das später von Thomas Jäger im Star- zenleistungen zu beeindrucken [...], wenn dreijähriger Bemühung nicht die F-Kom- hopper vorgestellt wurde (interstellarum für Leute wie mich diese Ergebnisse nicht ponente auszumachen, wohl aber die E- Nr. 5). Mit Ausnahme des Doppelsternes nachvollziehbar sind!“ Komponente. Mit einem 130mm APQ ADS 4000 und der Dunkelwolke B 34 An dieser Stelle möchte ich auf das gelang es jedoch schon bei 100×. Sollte haben wir alle erwähnten Objekte sehr Infoblatt der Fachgruppe hinweisen, das das die Untergrenze der Öffnung sein? schön beobachten können. In meinem die gewünschten Anleitungen und Tips Am 23.2.96 waren die Beobachtungs- Beobachtungsbuch habe ich notiert: liefert, und bei der Redaktion (gegen 3,– bedingungen abgesehen vom vier Tage „23:00 –1:00 MEZ. Zwei Tage vor Voll- DM in Briefmarken) oder im internet alten Mond nahezu ideal. Ein 180mm mond. Luft sehr klar, der Mond hat beson- (s.S. 59) erhältlich ist. Ferner findet der Maksutov sowie ein 100/640-Refraktor ders bei den Offenen Haufen kaum weniger versierte Beobachter einfache waren nebeneinander aufgebaut. Im Mak gestört. Grenzgröße nicht geschätzt. See- Objekte und Hilfestellungen im Starhop- waren bei 120× alle sechs Sterne leicht ing mäßig und böiger Wind von Nord. per (s.S. 8). auszumachen. Der 100/640 verlangte bei Beobachtungsgebiet 90 Grad vom Mond. Was wir hingegen im Rahmen von 123× genaues Hinsehen. Die E-Kompo- Ohne Mond wäre das außer dem schlech- interstellarum nicht leisten können, ist, nente war noch deutlich zu erkennen, F ten Seeing eine Top-Nacht gewesen. Kein Erfahrungen zu vermitteln, die man erschien als Nadelstich im Grenzbereich Tau! Temperatur 0 Grad. Interessanter zwangsläufig macht, wenn man sich der Wahrnehmung, wobei nicht der Beobachtungsabend!“ intensiver mit einem bestimmten Gebiet Abstand Probleme machte, sondern nur Nach diesem Abend habe ich beschlos- beschäftigt (hier: Deep-Sky). Diesen die Helligkeit. Der Mak gewann bei 180× sen, ab sofort auch bei Mondschein zu Lernprozeß muß jeder für sich durchlau- an räumlicher Auflösung, während der beobachten und dies auch schon einige fen. Gerade bei der visuellen Beobach- 100mm-Refraktor bei 160× F nicht mehr Male erfolgreich getan. Daß man Gasne- tung gibt es einfach kein Patentrezept für zeigte. Ich kann mir vorstellen, daß ein bel und Galaxien getrost vergessen kann, „erfolgreiche“ Beobachtungen. Schließ- 80mm-Refraktor unter sehr guten Bedin- ist klar, aber der Himmel hält genug inter- lich sollte der Erfolg einer Beobachtung gungen alle sechs Trapezsterne zeigt. essante Dinge für Mondnächte parat. daran gemessen werden, wieviel Spaß Ralf Mündlein Besonders geeignet sind neben Doppel- und Freude jemand dabei empfindet, und sternen vor allem kleine Planetarische nicht ob jemand „mehr“ sieht als der Nebel, die oft hohe Flächenhelligkeiten andere. Viele Leser, die wenig Zeit für

interstellarum 1/96 7 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Skytour

in Hydra und Sextans Steffi Stahl

Jupiters Geist und die Spindelgalaxie Thomas Jäger

ie Skytour des heutigen Abends irgendwelche Besonderheiten aufwei- te: der offene Sternhaufen M 48 und die Dführt uns zu zwei Paradeobjek- sen. große Galaxie M 83. ten des Frühlingshimmels. Zum Jupiters Geist NGC 3242 liegt im Den Einstieg zur heutigen Skytour fin- einen „Jupiters Geist“, einem interessan- Sternbild Hydra. Obwohl es in den inter- den wir über den Hauptstern des Löwen, ten planetarischen Nebel in der Hydra, nationalen Sternbildergrenzen mit 1303 Regulus. Von ihm gelangen wir zum und zum anderen der „Spindelgalaxie“ Quadratgrad das größte aller Sternbilder Kopf der Hydra. Dort angekommen ver- in Sextans. Keine Messierobjekte, aber ist, fällt es kaum auf. Auch die Anzahl suchen wir südlich den Stern a Hya aus- beide tragen einen Eigennamen und dies der Messierobjekte in der Hydra fällt zumachen. Er bildet den letzten Stern ist ein sicheres Zeichen, daß die Objekte bescheiden aus. Es gibt nur zwei Objek- eines „W“ , das von den Sternen a, l, m

Leo

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l Crt n Crv u1 m

8 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

Sextans

1° 20 5 NGC 3115 Spindelgalaxie 21 e g

18 17

Grenzgröße: 10,5m

und n gebildet wird und etwas an die Cassiopeia erinnert. Tief am Horizont erscheinen diese Sterne oft sehr 1° schwach, es ist deshalb besonders wich- tig diese Figur exakt zu identifizieren. Am Stern m Hya angekommen können wir auf die erste Aufsuchkarte wech- Hydra seln. Jupiters Geist liegt 1°,8 südlich von m diesem Stern. Diese restliche Distanz können wir mit den Teilkreisen, oder durch Starhopping mit Sucher und Oku- lar überwinden. Bei niedriger Vergröße- rung, wie sie zum Aufsuchen generell verwendet wird, sollten Sie den planeta- rischen Nebel im Okular als sternförmi- ges Objekt etwa achter Größe sehen. Hat man ein verdächtiges Objekt gefun- den, so wird augenblicklich hoch ver- größert um zu prüfen, ob man richtig -1,8° liegt. Erstmal gefunden, erkennt man sofort, warum er als „Jupiters Geist“ bezeichnet wird. Die gleiche scheinbare Größe wie Jupiter und das blasse Ausse- 1° hen tragen maßgeblich dazu bei. Im Zentrum des Nebels steht ein heißer blauer Zwergstern, dessen Ober- flächentemperatur rund 60000 K beträgt. Bei solchen Temperaturen sen- det der Stern starke ultraviolette Strah- NGC 3242 lung aus, welche den umgebenden Jupiters Geist Nebel selbst wieder zum Leuchten anregt. Ein großer Teil der Emission liegt bei 495,9 und 500,7 nm, den Lini- en des zweifach ionisierten Sauerstoffs (OIII-Linien), die für planetarische Nebel typisch sind. Bei niedriger bis mittlerer Vergrößerung fällt diese blau- grünliche Farbe besonders auf. Den Zentralstern selbst kann man nur mit Grenzgröße: 11m

interstellarum 1/96 9 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

Objekt Typ R.A. Dec. Helligk. (vis) Größe Sonstiges Teleskop

NGC 3242 PN 10h 24m 48,6s –18° 24' 12" 7m, 8 40" × 35" Z* 12m, 1 10 cm NGC 3115 Gx 10h 05m 14,1s –07° 43' 07" 8m, 9 8,1' × 2,8' PA 43° 10 cm

Objekten mit gebräuchlichen Eigenna- wird sie nicht zum Virgo Galaxienhau- men finden Sie übrigens in der Deep- fen gerechnet. Im Teleskop erscheint sie Sky-Liste (DSL) der Fachgruppe [3, sie- ziemlich hell und mittelgroß mit einer he Seite 58]. Wurden Objekte mit Elongation von ca. 5:1. Der Kern ist sehr Namen versehen, so impliziert dies mei- hell und rund. stens irgendwelche Besonderheiten, wie Beide Objekte der heutigen Skytour etwa besondere Form oder Helligkeit, zeigen nur wenige Details. Vielleicht oder es spiegelt die Erforschung oder gerade deswegen ein Anreiz sich Blei- Entdeckung desjenigen Objekts wieder. stift und Beobachtungsblatt zu schnap- So auch bei unserem nächsten Objekt, pen um das Gesehene schnell zu skizzie- der „Spindelgalaxie“ NGC 3115, die ren. In wenigen Minuten ist es möglich ihren Namen ihrer besonderen Form ver- die Galaxie und die wenigen Feldsterne dankt. aufs Papier zu bringen. Durch die Vorge- NGC 3242: Zeichnung von Andreas Mit ihr lernen wir zugleich das Stern- hensweise mit den vier Schritten: Aufsu- Domenico mit einem 12“-Newton bei bild Sextans kennen. Das Sternbild des chen, Beobachten, Beschreiben und 313× und 400× und einem UHC-Filter. Sextanten wurde erstmalig von Johannes Skizzieren erreichen Sie ein vollkomme- sehr großen Teleskopen beobachten. Die Hevelius (1611–1687) aus Danzig defi- neres Beobachtungerlebnis, an dem Sie Entfernung zu Jupiters Geist beträgt niert. Er war ein wohlhabender Brauer mit Sicherheit mehr Freude haben, als rund 3300 Lichtjahre. Dies ergibt ver- und zugleich Stadtrat von Danzig. Sein wenn Sie die Galaxie nur mit einem bunden mit der Winkelausdehnung des Werk Prodromus Astronoieae bestand flüchtigen Blick streifen. Objekts einen wahren Durchmesser von aus einem Sternkatalog mit 1564 Ster- 0,6 Lj oder umgerechnet 36000 AE. Der nen zusammen mit dem Atlas Urano- Geist des Jupiters ist in Wirklichkeit graphia, der 54 Platten umfaßt. Beide Literatur: rund 700 mal so groß wie das Sonnensy- Arbeiten wurden erst im Jahre 1690 von stem. Die Form des planetarischen seiner Frau Elisabeth Margarethe veröf- [1] George R. Kepple & G. W. Sanner: The Observers Guide, Issue No 25 + Nebels ist leicht oval und die Helligkeit fentlicht. Höchst interessant ist dazu der 31, Natrona Heights, 1989 ist recht gleichmäßig über die Scheibe Abschnitt „Uranography Yesterday and verteilt. Erst mit größeren Teleskopen Today“ Seiten XXIIII–XXV des Sternat- [2] Emil Bonanno : MegaStar Deep-Sky werden Details sichtbar, so erkennt man las Uranometria 2000.0 [4]. Dort ist Atlas V1.5 CD, E.L.B. Software, einen inneren Ring, der wie ein mensch- auch ein Bild von Hevelius und seiner Houston, Texas 1994 liches Auge aussehen soll. NGC 3242 ist Frau abgebildet, welches die beiden bei nicht der einzige planetarische Nebel, der Arbeit an einem Quadranten zeigt. [3] Jäger, Lamprecht, Putz: Deep-Sky bei dem sich ein Eigenname eingebür- Das Sternbild Sextans umfaßt 313 Liste, 4. Auflage, 1995, Nürnberg, gert hat. Die folgende Tabelle zeigt wei- Quadratgrad und ist relativ arm an Ster- Eigenverlag tere Beispiele dafür. nen. Die hellsten Mitglieder, welche in [4] Wil Tirion, Barry Rappaport, George der Übersichtskarte mit Konstellationsli- Planetarische Nebel mit Namen: Lovi: Uranometria 2000.0, Volume I nien verbunden sind, rangieren zwischen – The Northern Hemisphere to – 6° 4m,5 und 5m,4. Es ist daher ein guter Him- Ringnebel M 57 Lyr mel notwendig um die Leitsterne e und g Hantelnebel M 27 Vul Sex aus unserer Übersichtskarte mit dem Der Starhopper sucht für Eskimonebel NGC 2392 Gem bloßen Auge zu identifizieren. Wenn zukünftige Ausgaben Bil- Helixnebel NGC 7293 Aqr möglich sollten Sie e Sex auswählen, um der der interstellarum- Saturnnebel NGC 7009 Aqr dann auf die zweite Aufsuchkarte zu Leser. Dabei werden Ergebnisse Jupiters Geist NGC 3242 Hya wechseln. Mit Hilfe des Suchers sollte von Einsteigern oder nicht so Eulennebel M 97 UMa es dann kein Problem sein, über die erfahrenen Beobachtern bevor- Blinking Planetary NGC 6826 Cyg Gruppe von helleren Sternen zugt veröffentlicht, ebenso Resul- Blue Flash NGC 6905 Del (17, 18, 20, 21Sex), zur Galaxie NGC tate mit kleinen Instrumenten. Box Nebula NGC 6309 Oph 3115 zu finden. Die Entfernung zur Also: Zeichnungen und Fotos an Cat’s Eye NGC 6543 Dra Spindel Galaxie beträgt rund 25 Mio die Redaktion! Medusanebel PK 205+14.1 Gem Lichtjahre, der Durchmesser 30000 Mai 1996: NGC 6633, NGC 6572, Lichtjahre. Ihre gesamte Leuchtkraft Barnards Pfeilstern und IC 4665, Bei der Objektauswahl für eine Beob- umfaßt die von 5,8 Mrd. Sonnen. Sie alle Ophiuchus. Redaktionsschluß achtungsnacht ist man immer gut bera- wird als edge-on Galaxie vom Typ E7 1.4.1996 ten, Deep-Sky Objekte mit Eigennamen angesehen, wobei Fotografien auch auf August 1996: Cr 399, M 71, H 20, auszusuchen. Nach dieser Devise han- den Hubble-Typ S0 schließen lassen. M 27, Vulpecula und Sagitta. delt auch der Starhopper. Eine Liste von Wegen der geringeren Rotverschiebung Redaktionsschluß 1.7.1996

10 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. PRAXIS OrionsI Schwertgehänge Teil IV – Abseits des Großen Orionnebels Ronald Stoyan m vierten und letzten Teil der Serie Reflexionsanteilen. Schraubt man jedoch rekt einen winzig kleinen Nebelhauch aus- werden die Möglichkeiten der visuellen einen H-b-Filter ins Okular, so werden die machen. IBeobachtung mit größeren Instrumen- ohne Filter dunklen Zentralteile des Nebels Der Nebel IC 429/30 findet sich auf vie- ten an Nebeln in der Umgebung von M aufgefüllt. Auf Farbfotos erscheinen diese len Sternkarten. Man kann darunter die die 42/3 betrachtet. Nur wenige Bogenminuten Bereiche rot – ein deutliches Zeichen für gesamte Gegend schwach einhüllenden nördlich der Ausläufer von M 43 befindet H-a/b Emission. Nebelschwaden verstehen (vgl. Bild auf S. sich der Nebelkomplex von NGC 1973-5- Südlich des Großen Orionnebels findet 2), oder zwei extrem schwache Herbig- 7, eines der eindrucksvollsten Nebelgebiete der Beobachter ebenfalls einige interes- Haro-Objekte an der Stelle. In keinem Fall des Winterhimmels. Schon mit kleinen Öff- sante Nebel. Der hellste von ihnen ist besteht eine Möglichkeit auf visuelle nungen zu erfassen, offenbart der Komplex NGC 1999, ein kleiner, auf den ersten Beobachtung. Auf vielen guten Fotos der mit größeren Teleskopen einen erstaunli- Blick einem PN ähnelnder Reflexionsne- Schwertgehänge-Region fällt südlich von chen Detailreichtum. Mit einem Weitwin- bel um den hellen Veränderlichen V 380 M 42 ein leicht gekrümmter, Nord-Süd kelokular und großer AP unter dunklem Ori. In kleineren Fernrohren sieht man verlaufender Nebelbogen auf. Trotz zahl- Himmel ist eine fast ein halbes Grad große tatsächlich nicht mehr als einen perfekt reicher Anläufe gelang es mir bisher nicht, zart-bläuliche Wolke wahrzunehmen. Der runden strukturlosen Nebel. Mit 14" Öff- dieses Objekt mit dem 14" visuell auszu- nördliche Teil, NGC 1975, schließt den nung sind jedoch dunkle Absorptions- machen. Bei einem Versuch ist das Probie- Komplex in Richtung NGC 1981 hin ab, flecken um den hellen Zentralstern zu ren mit verschiedenen Linienfiltern rat- die Südkante ist schön definiert. NGC 1973 sehen. Der Nebel nimmt nun ein unregel- sam. vdB 54 schließlich ist ein kleiner ist ein ovaler Nebelfleck um den hellen mäßiges Aussehen an. Nur wenige Bogen- Reflexionsnebel 1°,5 östlich von i Ori. Veränderlichen KX Ori im Westen des sekunden südlich von NGC 1999 befindet Visuell zeigt sich schon im 4",7 ein schwa- Nebelfeldes. Der weitaus größte Part wird sich HH 1, das hellste Herbig-Haro- cher Nebelhauch um den hellen Zentral- im Süden von NGC 1977 eingenommen, Objekt am Himmel. Diese Objekte sind stern. man erkennt viele dunkle Einschnitte und ein vieldiskutiertes Thema in der For- IC 420, ein halbes Grad westlich von Kondensationen, bestrahlt von den hellen schung; wahrscheinlich handelt es sich bei NGC 1981, ist ein Fehler im IC. Es befin- Sternen 45 und 42 Ori. Aus Richtung des ihnen um Materieklumpen um sehr junge det sich kein Nebel auf dem POSS an die- großen Orionnebels dringt in NGC 1977 Sterne, deren Licht schwach reflektierend ser Stelle. – Damit beenden wir den visu- ein gut begrenzter Dunkelbauch hinein, bei und von diesen in Emissionslinien ange- ellen Streifzug durch das großartigste guten Bedingungen ein Genuß des visuel- regt. Die dazu notwendige chaotische Nebelgebiet des Winterhimmels. Über die len Anblicks. Für kleinere Teleskopöffnun- Struktur der Hülle entsteht durch den star- Offenen Sternhaufen NGC 1980 und NGC gen wird dieser Dunkelnebel der Bezeich- ken und asymmetrischen Wind des jungen 1981 wurde schon ausführlich in Teil I nung „Poor Man’s Horsehead“ gerecht. Sterns. Mit meinem 14-Zöller konnte ich berichtet. NGC 1973-5-7 besteht hauptsächlich aus in einer sehr guten Nacht (fst > 6m, 7) indi-

Zeichnung von Ronald Stoyan mit einem 14"-Newton bei 45× ohne Filter. Süden ist NGC 1999. Zeichnung von Ronald oben. Stoyan mit einem 14"-Newton bei 200×.

12 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Bildatlas heller Planetarischer Nebel – Teil 1 Georg Reus, Ronald Stoyan

ie folgenden vier Seiten bilden separaten Artikel nachgereicht werden. 14"-SCT auf TP 2415 hyp), bei den Dden ersten Teil eines Bildportäts Der Großteil dieses fotovisuellen Bil- Zeichnungen die Fernrohröffnung, heller Planetarischer Nebel datlases entstand an Geräten mit 14" benutzte Vergrößerung und Filter. nördlich von – 25° Deklination in den Öffnung. Der Vergleich der Bilder de- Zu zwei PNs in diesem Atlas fehlt die beiden Spektralbereichen O-III und Ha. monstriert also nicht nur die verschiede- Abbildung eines Spektralbereichs. Von Dabei gegenübergestellt werden die nen Spektralbereiche der Nebelstrah- NGC 2346 fehlt ein Foto Georg Reus’, fotografischen Ergebnisse von Georg lung, sondern auch die Leistungsfähig- dieser Nebel gehört aber zu den hellsten Reus (Ha) und die visuellen Zeichnun- keit der beiden Beobachtungsmethoden. und interessantesten des Winterhimmels gen von Ronald Stoyan (O-III) einer Zu jedem PN sind die wichtigsten Daten und darf in dieser Kollektion nicht feh- Auswahl von PNs, die in mittelgroßen gegeben, von links nach rechts und oben len. Zu NGC 4361 liegt zwar eine Beob- Fernrohren Detailreichtum zeigen. Da- nach unten: Rektaszension (2000.0), De- achtung des Autors mit 120 mm Öff- bei ist diese Auswahl nicht unbedingt klination (2000.0), Durchmesser, Hellig- nung vor, aber leider keine adäquate vollständig bis zu einer gewissen Hellig- keit, Sternbild und Helligkeit des Zen- detaillierte Zeichnung. Zwei weitere keit, sondern orientiert sich primär an tralsterns; alle Angaben sind aus dem PNs, deren Einschluß in diesen Atlas den von Georg Reus zur Verfügung ste- sehr empfehlenswerten Buch „Planetary sicher gerechtfertigt wäre, sind PK henden Abbildungen. Tatsächlich wird Nebulae“ von Steven J. Hynes. Unter 205+14.1 und PK 198– 6.1. Der erste der gesamte Bildatlas alle Fotos dieses den Abbildungen findet man Aufnahme- wird in diesem Heft bei den Objekten auf PNs spezialisierten Astrofotografen daten, bei den Fotos die benutzte Äquva- der Saison ausführlich behandelt, der umfassen, lediglich Bilder einiger sehr lentbrennweite und die Belichtungszeit zweite ist ebendort Thema im Februar schwacher Objekte werden in einem (alle Fotos sind aufgenommen mit einem 1997. -rcs

interstellarum 1/96 13 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

NGC 40

00h 13,0m +72° 32'

37" 12m,3

Cep 11m,6 4m 60min 14" 200× O-III

NGC 246

00h 47,0m –11° 53'

225" 10m,9

Cet 11m,9 4m 105min 14" 200× O-III

M 76

01h 42,3m +51° 34'

65" 10m,1

Per 15m,9 4m 100min 14" 200× UHC

IC 289

03h 10,4m +61° 19'

35" 13m,2

Cas 16m,8 4m 120min 14" 200× UHC

NGC 1501

04h 07,0m +60° 55'

52" 11m,5

Cam 14m,5 4m 120min 14" 200× O-III

14 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

NGC 1514

04h 09,2m +30° 47'

114" 10m,9

Tau 9m,4 4m 150min 14" 200× UHC

NGC 1535

04h 14,2m –12° 44'

18" 9m,6

Eri 11m,6 4m 15min 4",7 255× –

IC 418

05h 27,5m -12° 42'

12" 9m,3

Lep 10m,2 4m 45min 14" 200× O-III

NGC 2022

05h 42,1m +09° 05'

28" 11m,6

Ori 14m,9 4m 33min 4",7 255× –

IC 2149

05h 56,3m +46° 07'

8" 10m,6

Aur 7m,5p 8m 6min 4",7 340× –

interstellarum 1/96 15 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

NGC 2346

07h 09,4m – 00° 48'

55" 11m,6

Mon 11m, 2 var 14" 200× O-III

NGC 2371/2

07h 25,6m +29° 29'

55" 11m,2

Gem 14m,8 4m 60min 14" 200× UHC

NGC 2392

07h 29,2m +20° 55'

40" 9m,1

Gem 10m,5 4m 90min 18" 1020× –

NGC 2438

07h 41,8m –14° 44'

66" 10m,8

Pup 17m,5 4m 60min 14" 300× O-III

NGC 2440

07h 41,9m –18° 13'

14" 9m,4

Pup 18m,9 4m 150min 14" 200× O-III

16 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

PK 164+31.1

07h 57,8m +53° 25'

400" 12m,1

Lyn 16m,8 2,5m 150min 14" 81× O-III

PK 238+34.1

09h 39,1m – 02° 48'

268" 12m,6

Hya 15m,7 2,5m 150min 14" 45× O-III

NGC 3242

10h 24,8m –18° 38'

36" 7m,7

Hya 12m,1 4m 8min 12",5 250x –

M 97

11h 14,8m +55° 01'

194" 9m,9

UMa 13m,2 2,5m 140min 14" 200× –

NGC 4361

12h 24,5m –18° 48'

45" 10m,9

Crv 13m,2 4m 100min

interstellarum 1/96 17 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Bipolare Nebel visuell Ronald Stoyan

ie Galaktischen Nebel in unserer beobachten sind. Der Staubtorus ver- einer Handvoll Nebeln, die ich jedes Milchstraße werden grob in deckt den von der Erde abgewandten Jahr aufs neue angehe, aber noch nie war D mir Erfolg beschert. Auch unter Alpen- zwei Klassen eingeteilt: Staub, Lobe – es ist nur noch einer der beiden der das Licht von Sternen reflektiert Nebelhälften zu sehen (Musterbeispiel himmel und mit Filtereinsatz ist mit dem (Reflexionsnebel), und Gas, das von NGC 2261). 14" nichts zu machen. Erfolge von ande- Sternlicht zum Eigenleuchten angeregt Für die visuelle Beobachtung kom- ren Beobachtern mit größeren Telesko- wird (Emissionsnebel). Morphologisch men nördlich von – 33° Deklination 18 pen werden mit großem Interesse entge- haben diese Nebel die unterschiedlich- Objekte in Frage. Ich habe in die folgen- gengenommen. sten Formen; Objekte, die eine deutliche de Tabelle alle Objekte aufgenommen, Ced 59 ist der kometarische Nebel um zweipolige Struktur aufweisen, werden die in der mir zur Verfügung stehenden den bekannten Veränderlichen FU Ori. ohne Betrachtung ihrer Emissions- oder Literatur als bipolar bzw. kometarisch In einem späteren Beitrag speziell über Reflexionsnatur als Bipolare Nebel oder vermutlich bipolar bezeichnet wer- Nebel um T Tauri-Sterne und die ver- (BN) bezeichnet. Diese Objektklasse ist den. Einige von ihnen könnten in der wandten FU Ori-Objekte wird noch also nicht primär morphogenetisch defi- aktuellen Literatur schon nicht mehr als genauer auf Ced 59 eingegangen wer- niert, sondern nach ihrem Aussehen am Bipolare Nebel aufgefaßt werden. 11 den. Visuell ist er ein sehr schweres Himmel. Nach Neckel und Staude [1] davon wurden vom Autor mit einem Objekt, mit 14" Öffnung konnte ich nur muß ein Nebel eines der folgenden Kri- 360/1780-Newton eindeutig beobachtet, einen diffusen Nebelhalo um den etwa terien erfüllen, um als Bipolarer Nebel drei weitere vermutet. 11m hellen FU Ori erahnen, der nach bezeichnet werden zu können: S 175 in der Cassiopeia erscheint auf Norden etwas ausgedehnter war. dem POSS in einer seltsamen Form. Der Prototyp eines Bipolaren Nebels • nebliges Objekt, von einer Dunkellinie Während der nach Südwesten ausgerich- auch für die Beobachtung des Amateurs zweigeteilt tete Lobe in der für BN typischen Form ist der „Eieruhrnebel“ Ced 62 (=Lk Ha • kompakter Nebel, begrenzt durch eine erscheint, ist die andere Hälfte als um 208) im [2]. Schon im 120mm- scharfe hyperbolische oder paraboli- diesen im Nordosten gelagerter Bogen Refraktor ist ein sehr schwaches elon- sche Linie ausgebildet. Visuell konnte ich mit dem giertes kleines Nebelchen um einen • zwei nebeneinander stehende Nebel- 14" nur den 11m-Zentralstern wahrneh- schwachen Stern zu sehen. Im 360mm- flecken mit einem Stern dazwischen men, auch der Einsatz eines UHC-Filters Newton zeigt sich Ced 62 in der klassi- Der Begriff „Bipolarer Nebel“ bezeich- brachte nichts. LBN 653 ist ein kleiner schen bipolaren Form: Von einem hellen net sekundär aber auch ein bestimmtes BN ganz in der Nähe des Doppelstern- Stern im Zentrum erstrecken sich zwei astrophysikalisch-prozessuell definier- haufens h und c. Bei 200× mit dem 14" glockenförmige Lobes in entgegenge- bares Stadium. Sehr junge Sterne, meist konnte ein kleiner, Nord-Süd elongierter setzte Richtung; der nördliche Teil ist leuchtkräftige Objekte der Spektralklas- Fleck mit einer Einschnürung in der Mit- heller und zeigt filamentartiges Detail, sen O und B, beleuchten die dichte te gesehen werden. IC 1871 gehört zu am südlichen Lobe ist eine helle Ostkan- Staubwolke, in der sie entstanden sind. Ein starker polwärtiger Sternwind Name R.A. (2000.0) Dec. d ZSH Typ schafft bipolar angelegte Hohlräume um den Stern, deren Wände von innen ange- S 175 0h 27,3min +64° 43' 120" 11m,4 EN strahlt werden. Heiße Sterne regen den LBN 653 2h 16,5min +55° 23' 50" 14m,5 RN umgebenden Nebel dabei an; es entsteht IC 1871 3h 03,1min +60° 29' 300" ? EN ein bipolarer Emissionsnebel (O- und Ced 59 5h 45,4min + 9° 05' 150" 11m var RN frühe B-Sterne; Musterbeispiel S 106). Ced 62 6h 07,8min +18° 40' 120" 12m RN Reicht die Energie des Zentralsterns S 270 6h 10,2min +12° 48' 45" 15m,8 EN nicht aus, bleibt es bei einem bipolaren HD 44179 6h 20,0min - 10° 39' 40" 9m EN Reflexionsnebel (späte B- und frühe A- IC 446 6h 31,2min +10° 28' 180" 11m,1 RN Sterne; Musterbeispiel Ced 62). Natür- NGC 2261 6h 39,1min + 8° 45' 120" 11m var RN lich unterscheiden sich diese Objekte NGC 2313 6h 58,0min - 7° 56' 100" 13m,7 RN dann stark in ihren spektralen Eigen- NS 14 6h 59,2min - 3° 59' 30" – EN schaften und damit auch in der Möglich- Parsamyan 21 19h 29,0min + 9° 39' 45" ? EN keit für die visuelle Beobachtung. Ein Mi 92 19h 36,3min +29° 33' 7" ? RN kompakter Staubtorus umgibt oft jünge- GN 20.18.3 20h 20,2min +37° 10' 60" ? RN re Objekte in der Äquatorebene um den S 106 20h 27,5min +37° 24' 60" – EN Zentralstern, der dann durch bis zu 25m GN 21.00.3 21h 02,3min +36° 42' 10" – RN Extinktion stark geschwächt und gerötet GN 20.45.4 20h 45,5min +67° 58' 65" ? EN wird. Kometarische Nebel sind normale DG 187 22h 34,4min +40° 40' 150" 13m?EN bipolare Nebel, die nur unter einem ungünstigen Winkel von der Erde aus zu d – Nebeldurchmesser ZSH – Helligkeit des Zentralsterns (mv)

18 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

Fünf Bipolare Nebel nach Zeichnungen von Ronald Stoyan. Von links nach rechts: LBN 653 bei 200×; IC 446 bei 200×; Ced 62 bei 200x; Mi 92 bei 450× und der Egg-Nebel bei 450×; alle mit 14" Öffnung.

te auffällig. Für größere Amateurtele- zeigen eindrucksvolle Bilder in ver- tung nur in großen Geräten erkannt wer- skope ist Ced 62 das ideale Demonstra- schiedenen Spektralbereichen, die durch den kann. 4",7 Öffnung zeigen einen tionsobjekt für einen bipolaren Refle- das seltsame Aussehen im Roten und nicht sehr schwachen rundlichen Nebel xionsnebel, der A-Stern in seinem Zen- Infraroten dominiert werden. Der Stern um einen schwachen Stern, mit dem 14- trum reicht nicht aus, um das umgeben- HD 44179 (=A 2925) im Nebel wurde Zöller ist die bipolare Form zu erfassen. de Gas zum Selbstleuchten anzuregen. 1914 als Doppelsystem erkannt. Heintz Der Prototyp des kometarischen Der POSS zeigt Ced 62 in einer deutli- maß Anfang 1990 visuell an einem Nebels ist „Hubble’s Variable Nebula“ chen Dunkelwolke. S 270 befindet sich 91cm-Spiegel einen Abstand von 0",17 NGC 2261. Die Sichtlinie des irdischen ebenfalls im Orion. Dieser kleine BN der beiden 9m, 3 hellen Komponenten in Beobachters erlaubt nur den Blick auf zeigt sich visuell als sehr schwaches und einem Positionswinkel von 10°,8; die einen der beiden bipolar angelegten mattes Lichtfleckchen (14"; 200×), auch Daten derselben Parameter von 1914 Lobes, der andere ist durch die Extinkti- Nebelfilter helfen nicht. Grund dafür ist (0",3, 322°) lassen auf ein sich in den on des Staubgürtels um den Zentralstern das Spektrum des Nebels: Der B-Zen- nächsten Jahren weiter verengendes unsichtbar. In der Tat zeigen aber sehr tralstern kann das Gas nur schwach anre- System schließen, für den Amateur lei- tiefe Aufnahmen andeutungsweise auch gen, es bleibt ein blaues Kontinuum mit der nicht zugänglich [15]. Wie man den zweiten Lobe [6], [7], [8], und Can- Wasserstoff-Emissionslinien (v.a. Ha), schon von den spektralen Daten erwar- to et al. [6] haben eindeutig die tatsäch- aber kein O-III [1]. ten kann, hat der visuelle Beobachter liche Natur von NGC 2261 als Bipolarer Das bekannte Red Rectangle umgibt beim Red Rectangle wenig Chancen. Nebel nachgewiesen. Das Interesse an den hellen Stern HD 44179 im südlichen Mit meinem 14" wurde bei 200× und NGC 2261 wird zudem noch erhöht, Monoceros. Astrophysikalisch ist dieser 300× und unter Einsatz diverser Filter wenn man weiß, daß der Zentralstern BN ein faszinierendes Objekt, das noch außer dem hellen Stern rein gar nichts des Nebels der unregelmäßige Veränder- viele Fragen aufwirft und in der Litera- wahrgenommen. Möglichkeiten ergeben liche R Mon ist. Da das Nebellicht nur tur viel diskutiert wird [3], [4], [5]. 1973 sich vielleicht für versierte CCD-Techni- an der Innenseite eines Hohlraumes wurde um den hellen Zentralstern ein ker, die die Rotempfindlichkeit ihrer reflektierte Strahlung des Zentralsterns sehr kompaktes, nur 40" großes Nord- Kamera ausnutzen können. ist, muß der Nebel auch variabel in der Süd elongiertes Objekt entdeckt, das IC 446 ist ein typischer kleiner Refle- Intensität sein. Hubble entdeckte 1916 durch sein Spektrum auffiel. Während xionsnebel. Eine Gruppe von drei anhand des Vergleiches mehrerer Foto- im blauen nur ein „amorphous, weak Objekten (mit NGC 2247, NGC 2245), grafien, die in zeitlichem Abstand aufge- smudge“ festgestellt werden kann, zeigt allesamt visuell einfach zu beobachten, nommen waren, aber auch eine Inten- der gelbe Spektralbereich den Nebel ist im nördlichen Monoceros in eine sitätsänderung einzelner Nebeldetails. „bright, elliptical, small“ [3]. Im Roten große Dunkelwolke gehüllt. IC 446 zeigt Man nimmt heute an, daß Vorgänge nahe bekommt das Red Rectangle seine kom- auf dem POSS eine deutliche bipolare der Oberfläche von R Mon die Ursache pakte namengebende Form, [3] und [4] Struktur, die bei der visuellen Beobach- dafür sind, da die gemessenen Ge-

NGC 2261 Links: Traditionelle TP- Fotografie (1200 dpi- Scan des Negativs) vom 1.12.1991, mit einem 14"- SCT, bei 4m Brennweite. Die Belichtungszeit be- trug 60 min. Rechts: 11min. Starlight Xpress-CCD-Aufnahme vom 10.12.1994 mit einem 14"-SCT bei 4m Brennweite. Beide Aufnahmen von Bernd Koch.

interstellarum 1/96 19 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

NGC 2261. Sequenz dreier Zeichnungen von Ronald Stoyan; links am 4.3.1994 (18", 500×), in der Mitte am 27.1.1995 (14", 200×), rechts am 21.11.1995 (14", 300×).

schwindigkeiten der Veränderungen bis NGC 2313 (=Parsamyan 17) gehört Zentralstern schwach angeregt. Auch zu 1" in vier Tagen betragen. Das kommt ebenfalls zu den Bipolaren Nebeln des mit dem 14" bei 200× gestaltete sich die der Lichtgeschwindigkeit bei einer Winterhimmels. Der im 19 Jh. von visuelle Beobachtung äußerst schwierig, Enfernung von 2600 Lichtjahren gleich d’Arrest visuell entdeckte Nebel ist im an der Stelle ist ein diffuser, schwer faß- [9]. Die visuelle Beobachtung des 1783 14" nur ein schwaches Nebelwölkchen barer Schimmer auszumachen. Nebelfil- von Wilhelm Herschel entdeckten um den 14m Zentralstern. Gerade dieser ter helfen nicht. Nebels gestaltet sich recht einfach: ist jedoch sehr interessant: 1966 ent- Auch der Sommerhimmel wartet mit Schon mit nur 50 mm Objektivöffnung deckte Cuno Hoffmeister in Sonneberg einigen schönen BNs auf. Parsamyan kann die typisch kometarische Form des die unregelmäßige Variabilität des Zen- 21 im Adler ist ein sehr kleiner und kleinen Nebelchens beobachtet werden. tralsterns von etwa 1m. Diese Tatsache kompakter Kometarischer Nebel, visuell Die hohe Flächenhelligkeit von NGC könnte ebensolche Folgen haben wie bei konnte nichts im sehr dichten Sternfeld 2261 erlaubt auch mit kleineren Fern- NGC 2261, es wird angenommen, daß identifiziert werden. Sehr einfach dage- rohren relativ hohe Vergrößerungen. NGC 2313 zur Zeit seiner Entdeckung gen ist die Beobachtung des „Foot- Erst mit größeren Öffnungen (12"–14") heller als heute war [11]. Der Nebel prints“ Mi 92, nur wenig nördlich Albi- zeigen sich innerhalb des hellen Nebels befindet sich wie Ced 62 in einer ausge- reos im Feld von Sharpless 91. Bei sehr Strukturen. Seit 1994 beobachtet der prägten Dunkelwolke. NS 14 ist ein hoher Vergrößerung in großen Telesko- Autor mit einem 360/1780-Teleskop Objekt aus der Liste der deutschen pen (mindestens 300×) zeigen sich zwei regelmäßig den Nebel. Bei Vergrößerun- Sternfreunden als SuW-Redakteure gleichartig NW-SO elongierte winzige gen von 200× und 350× werden visuell bekannten Neckel und Staude [1]. Der Nebelstücke von 4" und 3" Länge, die Zeichnungen erstellt. Die in diesem Ost-West elongierte Nebel besteht aus zusammen den Eindruck eines Fußab- Artikel gezeigten Fotos erlauben schon drei Teilen, die westlichen zeigen deut- drucks geben. Der Zentralstern wird erste Aussagen über veränderliche lich bipolare Struktur. Der gesamte ganz und gar von der starken Extinktion Nebeldetails. Tatsächlich sollen aber Komplex wird von einem vierfachen verschluckt [12], [13]. Stellar kann Mi solche nicht nur von Jahr zu Jahr, 92 schon mit kleinen Fernrohren sondern sogar innerhalb weniger gesehen werden. GN 20.18.3 nahe Tage nachzuweisen sein. Zwei Bil- M 29 ist visuell ein sehr schwacher der in [10] und die Fotosequenz in Kometarischer Nebel, der im 14" [9] beweisen dies ebenfalls ein- unter Alpenhimmel nur vermutet drucksvoll. Der Autor möchte werden konnte. daher mit großen Teleskopen und S 106 ist der Prototyp des bipo- leistungsfähigen CCD-Kameras laren Emissionsnebels. Auf dem ausgerüstete Deep-Sky Beobachter roten POSS erscheinen zwei helle aufrufen, sich an diesem Projekt zu Lobes, die von einer markanten beteiligen. Es genügt, jedes Jahr im Dunkellinie getrennt sind. In dieser Winter gut verteilt drei Zeichnun- befindet sich der durch 21m Extink- gen/Aufnahmen zu erhalten; wich- tion abgeschwächte Zentralstern. tig ist aber die Einhaltung der glei- Für den visuellen Beobachter wird chen Beobachtungs- oder Aufnah- die Beobachtung des zusätzlich mebedingungen (Vergrößerung, durch den Staub der Milchstraße Öffnung bzw. Blende, Belichtungs- geröteten Objekts sehr schwierig. zeit, Filter, Bildbearbeitung). Inter- Visuell konnte ich im vierten essenten werden gebeten, die Fach- Parsamyan 21. CCD-Aufnahme von Emil Jung mit Anlauf mit dem 14"-Newton bei gruppenleitung zu kontaktieren. einem 8"-SCT und ST-6 Kamera, 2 min belichtet. 200× ohne Filter ein ganz schwa-

20 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

Links: NGC 6729 ist ein variabler kometarischer Reflexionsnebel am Südhimmel. Er wird von R und T CrA beleuchtet, zwei Veränderli- chen im Sternbild Südliche Krone. Der helle Nebel rechts oben ist NGC 6726/7. CCD-Aufnahme von Bernd Koch mit einem 11"-SCT bei f/4,8; 7× 82 s belichtet mit einer Starlight Xpress-Kamera in Nami- bia.

Unten: S 106. CCD-Aufnahme von Bernd Koch und Stefan Korth mit einem 14"-SCT und einer Starlight Xpress Kamera, belichtet wurden zwei Bilder mit je 656 s Belich- tungszeit. ches rundes Fleckchen vermuten: Der südliche hellere Lobe. CCD-Beobachter und Astrofotografen tun sich an S 106 wesentlich einfacher; sie können die Intensität im roten Spektralbereich aus- nutzen. GN 21.00.3 ist der berühmte „Egg-Nebel“. Visuell erinnert er stark an Mi 92: Zwei sehr kleine kompakte unter- schiedlich helle Lobes (12m/14m) wer- den von einer 2" breiten Dunkellinie getrennt. Schon ein Vierzöller zeigt den Egg als schwachen „Doppelstern“. Erst 1974 wurde die Natur der zuvor von Zwicky als Galaxie katalogisierten IR- Quelle entschlüsselt. Berühmt geworden ist der Egg durch die starke Polarisation des Nebelbildes; 48% des Lichtes wird bei Ausrichtung eines Polfilters parallel zur langen Achse verschluckt. Entdeckt wurde dieses interessante Phänomen geprägte bipolare Struktur erkennt, [7] Neckel, Vehrenberg: Atlas Galakti- 1974 in einem 12"-Amateurteleskop und konnte visuell mit dem 14" vom deutli- scher Nebel, Bd. I, Düsseldorf 1987 einem aus alten dichtevariablen Armee- chen Zentralstern nach Westen weg ein [8] Bickel: CCD-Aufnahmen von galakti- Brillen selbst gebastelten Polfilter, und kometarisch aussehender Nebelhauch schen und extragalaktischen das in einer Großstadt bei Halbmond! wahrgenommen werden. Nebeln, in SuW 7/1991 [14] [9] Burnham’s Celestial Handbook, Vol. GN 20.45.4 ist der Nebel um den Literatur: II, Flagstaff 1977 Variablen PV Cep. Dieser schwache [1] Neckel, Staude: A survey of bipolar [10] Craine: Bilder in Sky & Telescope Kometarische Nebel reflektiert am stärk- and cometary nebulae. Photogra- 6/1985 sten die Schwankungen seines Zentral- phic and photometric observations, [11] News Notes, in Sky & Telescope sterns. Während zur Zeit der POSS-Auf- in AA 131, 200–209 (1984) 4/1967 nahmen in den 50er Jahren nur die östli- [2] Bickel: Farbige CCD-Aufnahmen [12] Jones (Ed.): Gaseous and Planetary che Begrenzung zu sehen war, ist 30 Galaktischer Nebel, in SuW 12/1991 Nebulae, Webb Society Deep-Sky Jahre später der ganze nördliche Lobe [3] Cohen et al.: The Peculiar Object Observer’s Handbook, Vol. II erhellt [1], [7]. Bei einem visuellen Ver- HD 44179, in ApJ 196, 197 (1975) [13] Allen: Observers’ Notebook, in Sky & such mit dem 14" und verschiedenen [4] Cohen: Recent Work on Bipolar Telescope 8/1977 Filtern wurde weder PV Cep noch der Nebulae, in IAU Symposium 103, [14] Ney: The Mysterious „Egg Nebula“ Nebel gesehen. Tiefe CCD-Aufnahmen Planetary Nebulae (1982) in Cygnus, in Sky & Telescope bringen hier eventuell Erfolg. DG 187 [5] Ondra: A Night With Queen Cassio- 1/1975 (=Lk Ha 233) ist ein kleiner bipolarer peia, in Deep-Sky Journal 2 (Autumn [15] Heintz: Observations of Double Nebel in der Lacerta-Milchstraße. 1992) and New Pairs, in ApJSS 83, Während man auf dem POSS eine aus- [6] Canto et al. in ApJ 244, 102 (1981) 351 (1992)

interstellarum 1/96 21 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Der Doppelstern Hussey 39 = ADS 4373 – Taurus Andreas Alzner

ADS 4373 = Hu 39 R.A.: 5h 47,2 min Dec.: +21° 53' Helligkeit: 8m,4/8m, 5 Spektrum: G0

Dezember 1994. Auf meinem einer kurzen bogenförmigen Sternkette, Nach den Messungen wird die neu 6.Meßprogramm stehen einige wie in der Uranometria zu sehen. Das gewonnene Position in ein Diagramm, lange nicht mehr gemessene 4,8mm Okular steckt noch im Auszug, das einige alte Messungen von Doppelsterne der Kataloge von Struve, also erst einmal einen kurzen Eindruck S 787enthält, eingezeichnet, und – sie Burnham, O. Struve und G.W. Hough. gewinnen mit 370facher Vergrößerung: paßt beim besten Willen nicht zum Der zweite Stern ist S 787, ein wenig zu sehen ist kein Paar sondern ein aller- Flächensatz dieses unzweifelhaft physi- östlich von Zeta Tau gelegen. Er wurde dings eindeutiger, langer Keil. Nun das kalischen Systems, zumindest, wenn 1832 von W. Struve erstmals gemessen: Meßokular, 490fach: immer noch ist der ich den möglichen Meßfehler in ver- 78°,5, 1",38, zuletzt von C. Worley 1973: Stern nicht getrennt, aber trotz mäßigen nünftigen Grenzen annehme. War dies 62°,0, 0",90. Die fragliche Gegend ist seeings gut zu messen: 40,5 Grad, also vielleicht der falsche Stern oder schnell im 10×50 Sucher eingestellt, Abstand sicher weniger 0",5, wahr- gar eine Neuentdeckung? Letzteres ist richtig, da steht der Stern, südöstlich scheinlich kleiner 0",45. unwahrscheinlich, hat doch Couteau hier vor nicht allzulanger Zeit einen survey mit seinem 50cm Refraktor 180° Hu 39 – e = 0,95 gemacht und dabei, wie er betont, nur in guten Nächten gesucht. Tatsächlich bietet sich im Aitken-Katalog, nur ca. Periastron 40 Minuten nordöstlich von Struves 1981, 4 Stern gelegen, das Paar Hussey 39 an. 270° 90° Wie immer in solchen Fällen vergeht eine relativ lange Zeit, bis es endlich, 0",5 am 14. Dezember, wieder klar ist. An 1922 diesem Abend finde und messe ich 1989 S 787 – nun erfüllt er den Flächensatz und ist mit ca. 0",70 ein noch leicht 1975 1986 1929 1991 trennbares Paar. 1960 1906 Der Stern vom 6. Dezember aber ist 1946 190 0 tatsächlich Hussey 39, und in insgesamt 4 Nächten erhalte ich 1923 1958 194 4 1994 1994,97 221°,3 0",33 dm=0m,1 0° kann ihn im übrigen trotz teilweise gut- Abb.1 en seeings im 360 mm Newton nie tren- nen. Die Schätzung für den Helligkeits- unterschied von 0m,1 während dieser 4 Messungen besagt eigentlich nur, daß 180° Hu 39 – e = 0,28 der Begleiter auch in den ersten Qua- dranten gesetzt werden könnte, wie es 1923 1975 übrigens auch alle Beobachter vor mir Periastron 1978 , 6 gemacht haben. Tabelle 1 zeigt alle Messungen, die ich gefunden habe. 1922 Der Stern hat also seit Husseys Ent- 270° 90° deckung vermutlich fast 2 Umläufe gemacht, eine Bahn ist aber noch nicht 0",5 bestimmt worden! Also: alles auf Milli- meterpapier zeichnen und rechnen. 1989 Nach einigen unangenehmen Erfahrun- 1986 1929 1991 gen mit der Methode von Thiele-van den Bos (schnell wird die Bahn hyper- 1960 1906 1946 190 0 bolisch) ergab sich als Variante mit hoher Exzentrizität: 1958 194 4 1994 P=50,0 a=0,19 i=106,0 W=44,1 Abb.2 0° T=1981,4 e=0,95 w=187,6 (2000)

22 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

Ephemeride: Zeit Qo ro n Beobachter 1996,0 43°,8 0”,33 1998,0 43,4 0,34 1900,06 43°,8 0",30 3n Hu 2000,0 43,1 0,35 06,26 66,1 0,43 1 Bry 2002,0 42,7 0,36 22,57 65,0 0,18 3 A 2004,0 42,7 0,37 23,69 47,5 0,24 4 VBs 2006,0 42,1 0,37 39,89 48,9 0,20 5 Sim 44,82 46,5 0,35 4 Vou Sie ist in Bild 1 gezeigt. W.D. Heintz, der seit über 40 Jahren 46,52 41,7 0,29 3 VBs Bahnen rechnet (hier fast unendlich mehr Erfahrung hat als 58,05 39,2 0,29 4 B ich), und dem ich die Elemente zugeschickt hatte, gefiel die 60,24 35? 0,2: 2 Hei Lösung nicht besonders. Vor allem das große Residuum zu 75,07 38,5 0,20 4 Wor Aitkens Messung 1922,6 mit immerhin 26 Grad erregte seinen 82,03 round 2 Hei Argwohn. 86,89 48,2 0,197 McAl (Speckle) Im Falle von Hu 39 mit den fast gleich hellen Komponenten 89,02 51,8 0,17 3 Hei ist der Quadrant eigentlich nie sicher, erst recht nicht bei den 91,905 42,9 0,296 McAl (Speckle) Speckle-Messungen. Wie also, wenn einige Messungen im 94,97 41,3 0,33 4 Alz dritten Quadranten liegen? Es ist ja in der Geschichte der Bahnberechnungen immer wieder passiert, daß die falsche Tabelle 1 Alternative gewählt wurde. Eines der bekanntesten Beispiele ist x Scorpii: 1892 nahm man noch P=95,9, a=1",26, e=0,07 an, heute gilt P=45,7, a=0",72, e=0,74. Dies ist nicht eine Fra- ge alter, unzulänglicher Methoden, sondern schlicht des zur Verfügung stehenden Beobachtungsmaterials; auch heute gibt es noch etliche ungeklärte „Fälle“. Die Messungen von Hu 39 lassen folgende Schlüsse zu: • 1982,03 war der Abstand vermutlich kleiner als 0",1 („round“ in Heintz’ 61cm Refraktor) • die einzelne Messung von Bryant 1906,26 paßt zu keiner möglichen Bahn • auch wenn einzelne Beobachtungen im 3. Quadranten liegen, beträgt die Umlaufzeit ca. 50 Jahre Nimmt man an, daß die Messungen der zwanziger Jahre sowie die von Worley 1975,07 – und nur diese – im 3. Quadranten lie- gen, ergibt sich eine Variante mit kleiner Exzentrizität:

P=47,5 a=0,29 i=95,8 W=43,3 T=1978,6 e=0,28 w=215,9 (2000)

Ephemeride: 1996,0 42°,6 0",35 1998,0 41,6 0,35 2000,0 40,5 0,33 2002,0 39,3 0,31 2004,0 37,9 0,27 2006,0 35,9 0,23

die in Bild 2 zu sehen ist. Die Darstellung einiger älterer Mes- sungen ist erheblich besser (das Residuum zu Aitken 1922,57 beträgt nun 11,3 Grad), die Speckle-Messungen von McAlister werden nicht ganz so gut wiedergegeben. Für die zweite Lösung spricht, daß die Gesamtmasse 2,07 Sonnenmassen bei Spektraltyp G0 ist gegenüber 2,76 bei der ersten mit der hohen Exzentrizität. Dessen ungeachtet sind beide Bahnen noch ziem- lich provisorisch. Wann ist das Ganze nun entgültig zu klären? Wie die Epheme- riden der beiden Lösungen zeigen, schon in etwa 5 Jahren, was für visuelle Doppelsterne recht kurz ist und nicht viel Geduld erfordert. Voraussetzung ist natürlich, daß auch Messungen gemacht werden ...

interstellarum 1/96 23 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Visuelle Deep-Sky-Beobachtung in der Sierra Nevada Matthias Stürner, Jan Kertzscher

icher jeder Deep-Sky-Enthusiast hat venirbuden an der Wendeplatte fast ganz schon einmal den Wunsch verspürt, oben scheiterte an einem ungesicherten Seinmal unter richtig dunklem Him- Abgrund, der sich zwei Meter jenseits der mel seinem Hobby nachzugehen. So woll- Teleskope aufgetan hätte, der zweite in ten auch wir – zwei 22-jährige Studenten 3210m Höhe war zwar vermutlich von – dem Streulicht des ca. 50 km südwest- Vorgängern mit Steinwällen hervorragend lich unseres Deep-Sky-Site gelegenen angelegt, hatte aber den entscheidenden Stuttgart entkommen und kamen durch Nachteil, daß man sich ihm mit dem Auto das Studium von Erfahrungsberichten in nur bis auf etwa 100m nähern konnte, also alten SuW-Ausgaben [SuW 1/84, 8–9/85, eine extra Autobatterie benötigte, welche 11/87] rasch auf Südspanien als unser nicht vorhanden war. So blieb als Beob- Traumreiseziel. Außereuropäische Ziele NGC 253 achtungsplatz nur noch die relativ ebene schieden aus finanziellen und organisato- Fläche direkt neben der Bergstation des und reservierten für die Zeit des August- rischen Gründen vorerst aus und in Euro- am höchsten hinauf führenden Skiliftes in neumondes ein Zimmer. Weiterhin galt es, pa versprach die Sierra Nevada/Pico de 3330m Höhe, zumal diese durch eine, von irgendwoher aus verläßlicher Quelle Veleta in puncto geographischer Lage, wenn auch sehr holprige, Abfahrt von der genauere Informationen über die Bedin- Wetterstatistik, Höhe über NN etc. am Straße ohne Probleme direkt mit dem gungen, die uns beim Beobachten erwar- meisten. Auto zu erreichen war [SuW 7/93]. ten würden, zu bekommen. Diese Infor- Begonnen hatte das Unternehmen Glücklicherweise hatten wir gleich in mationsquelle war Stefan Binnewies, irgendwann Anfang 1995 mit dem Aus- der ersten Nacht die Gelegenheit zum Mitautor mancher obengenannter Artikel, kundschaften der Übernachtungsmöglich- Beobachten und fanden einen Himmel dem wir an dieser Stelle herzlich danken keiten. Es stellte sich sehr bald heraus, daß vor, wie wir ihn bisher nur aus Wüstenre- möchten. nur die „Übernachtung“ in der Retorten- gionen in den USA kannten, allerdings Nach zweitägiger Fahrt in der Sierra stadt Pradollano auf halber Höhe zwi- mit der kleinen Einschränkung, daß die Nevada angekommen, verschafften wir schen Granada und Pico de Veleta in Fra- 300000 Einwohner-Stadt Granada 30 km uns erst einmal einen Überblick über die ge kommen würde. So wählten wir aus nordwestlich den Himmel in dieser Rich- Gipfelregion des Pico de Veleta (3398m) einer Liste des spanischen Fremdenver- tung bis in ca. 30° Höhe etwas aufhellte, sowie mögliche Plätze zum Aufbau der kehrsamtes das Hotel Kenia Nevada aus was hauptsächlich an der wesentlich höher Teleskope. Der erste Platz hinter den Sou-

Auf dieser und den folgenden Sei- ten finden Sie 24 Galaxien des süd- lichen Himmel. Zeichnungen von Matthias Stürner und Jan Kertz- scher nach visuellen Beobachtun- gen mit einem 10"-SCT von der Sierra Nevada aus. Der Maßstab der Einzelzeichnungen stimmt aus repro-technischen Gründen nicht überein. Zur Orientierung: Bei allen Objekten ist Norden oben und Osten rechts. Zu den Objekten NGC 150 NGC 55 näheres im Text.

NGC 1531/1532 NGC 1332/1331 NGC 1300

24 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

NGC 1365 NGC 1049 NGC 1097/1097A

als den erwarteten 2800m liegenden sich die Bedingungen wohl am ehesten anhalten mußten. Von da an war alle paar Inversionsschicht lag. Aber der Rest war mit einer Märznacht bei uns vergleichen, Stunden ein kurzes Laufenlassen des eine Augenweide, vor allem die Milch- wenn auch die Luftfeuchtigkeit um eini- Motors angesagt, zwar nicht gerade die straße, die sich im Autodach wiederspie- ges niedriger ist (Tau ist hier ein Fremd- umweltfreundlichste Methode, aber das gelte. Die Grenzgröße lag über 6 m,5, so wort), was sich recht angenehm auf das Problem waren wir los. daß z.B. M 33 mit bloßem Auge zu sehen Empfinden der Kälte (um 0 °C) auswirkt. Unsere Arbeitsgebiete waren Piggy- war. Kälteempfindlicher als wir selbst war back-Astrophotographie (ca. 100 Aufnah- Erstaunlich ist, daß von den Sturmböen jedenfalls unsere Autobatterie, die eines men mit Kodak PJC 1600), vor allem (und damit auch vom berühmt-berüchtig- Morgens ihren Geist aufgab, so daß wir jedoch visuelle Deep-Sky-Beobachtung, ten Sierra-Staub), die uns prophezeit wur- eines der erstaunlich zahlreichen – auch wobei insgesamt rund 350 Objekte be- den, weder in dieser noch in einer anderen mitten in der Nacht – auf den Pico de obachtet und gezeichnet wurden. Da diese Nacht eine Spur war. Insgesamt ließen Veleta fahrenden Autos für Starthilfe wohl leider den Rahmen dieser Zeitschrift

Objekt Sternbild Klassifikation Helligk.(vis) Flächen- R.A. Dec. [NGC] Helligkeit

6907 Cap SBb 11m, 1 13,1 20h 25,1min –24° 49' 7172 PsA Sa pec 11m, 8 13,2 22h 02,0min –31° 52' 7173 PsA E1 pec 11m, 1 13,6 22h 02,0min –31° 58' 7174 PsA S0 pec 11m, 3 13,3 22h 02,1min –31° 59' 7176 PsA S0 pec 11m, 1 13,2 22h 02,1min –31° 59' 7582 Gru SBa 10m, 1 12,1 23h 18,4min –42° 22' 7590 Gru Sb 11m, 3 12,5 23h 18,9min –42° 14' 7599 Gru SBb 11m, 1 13,1 23h 19,3min –42° 15' 7793 Scl SAd 9m, 2 13,6 23h 57,8min –32° 35' 55 Scl SBm 8m, 1 13,6 00h 14,9min –39° 11' 131 Scl Sa 12m, 8 12,7 00h 29,6min –33° 16' 134 Scl SAb 10m, 4 13,3 00h 30,4min –33° 15' 150 Scl SAb 11m, 3 13,0 00h 34,3min –27° 48' 253 Scl SAB 7 m, 6 13,2 00h 47,6min –25° 17' 300 Scl SAc 8m, 1 14,0 00h 54,9min –37° 41' 1049 For Globular Cl. 12m,9 02h 39,7min –34° 17' 1097 For SBb 9m, 3 13,6 02h 46,2min –30° 14' 1097 A For E5 pec 13m, 6 12,6 02h 46,3min –30° 16' 1365 For SBb 9m, 5 13,7 03h 33,6min –36° 08' 1232 Eri SAB 9m, 9 14,1 03h 09,8min –20° 35' 1300 Eri SBb 10m, 4 13,8 03h 19,7min –19° 25' 1331 Eri E1 13m, 2 12,8 03h 26,5min –21° 21' 1332 Eri S0 10m, 5 12,7 03h 26,3min –21° 20' 1531 Eri S0 pec 12m, 1 12,2 04h 12,0min –32° 51' 1532 Eri Sb pec 11m, 5 13,9 04h 12,1min –32° 52'

Alle Angaben nach: - Cragin, Lucyk, Rappaport, The Deep Sky Field Guide, - Luginbuhl, Skiff, Observing Hand- book And Catalogue Of Deep Sky Objects

interstellarum 1/96 25 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

NGC 131, 134 NGC 300 NGC 7793

sprengen würden, trafen wir eine Auswahl er, der jedoch aufgrund seiner Lage am nes Objekt mit gut sichtbaren Armen und von etwa 15 interessanten, von Mitteleu- galaktischen Südpol recht viele Galaxien Dunkelwolken ist. ropa aus eher schwer zu beobachtenden aufzuweisen hat. NGC 7793 ist mottled Mit Sicherheit verraten wir keine Objekten. Eingesetzt wurden Meade 10" und läßt Spiralstruktur erahnen, NGC 55 Geheimnisse mit der Bemerkung, daß die LX-200- bzw. SSC-10-Teleskope ist eine phantastische irreguläre Galaxie, Zeichnungen über eine Beobachtungszeit (V=62×, 125× und 201×) mit Computer- die fast genau edge-on zu sehen und an von durchschnittlich ca. 5 Minuten pro steuerung, deren unglaubliche Fähigkeiten Detailreichtum kaum zu übertreffen ist. Objekt integrierte Sinneseindrücke sind, nicht oft genug angepriesen werden kön- NGC 134 fällt durch eine gut sichtbare die einem kürzeren Anblick oft kaum ent- nen. Dunkelwolke auf, NGC 150 ähnelt M 109. sprechen. So waren zum Beispiel die Spi- Los geht es im noch einigermaßen ver- NGC 253, die Krönung des südlichen ralarme von NGC 1365 auf den ersten trauten Steinbock: NGC 6907 ist eine Spi- Herbsthimmels, spottet in puncto Größe, Blick durchaus nicht zu erkennen, sie ralgalaxie, die zwar auch bei uns eine Detailreichtum, Helligkeit etc. jeder wurden erst nach einiger Zeit deutlich. recht stattliche Höhe erreicht, aber trotz- Beschreibung, während NGC 300 im Ver- Hier spielt auch das Seeing eine große dem noch viel an Detailreichtum gewann: gleich zu Bildern stark abfällt. Lediglich Rolle, dessen Einfluß auf die Beobach- der südliche Arm war fast so hell wie eine ein diffuser, verwaschener Fleck war zu tung von Deep-Sky-Objekten einen ähn- zweite Galaxie, so daß NGC 6907 beinahe erkennen. Östlich an Sculptor schließt lich großen Einfluß hat wie auf die Plane- aussah wie die „Siamese Twins“ (NGC sich Fornax an: NGC 1049 ist ein Kugel- tenbeobachtung, was praktisch nirgendwo 4567/8) oder die „Antennae“ (NGC sternhaufen der Fornax-Dwarf-, erwähnt wird. Auch in diesem Punkt tra- 4038/9). Weiter geht es im Südlichen die selbst natürlich nicht zu sehen war. fen wir auf der Sierra Nevada hervorra- Fisch, zur Galaxiengruppe um NGC 7172; Bekannt dürfte Fornax allerdings eher gende Bedingungen an. diese selbst läßt eine Dunkelwolke zu durch zwei sehr schöne Exemplare von Von den elf Nächten, die uns zur Verfü- erkennen, während NGC 7174 und NGC Balkenspiralen sein: NGC 1097 mit ihrer gung standen, waren sieben klar, so daß 7176 zu kollidieren scheinen: im Teleskop gut sichtbaren Begleitgalaxie 1097A und für das touristische Pflichtprogramm erkennt man ein einziges, etwas zerzau- NGC 1365, deren Struktur schwieriger zu (Granada, Sevilla, Gibraltar, Calar stes Objekt. Von unseren Breiten endgül- erkennen war als erwartet. Gegen Morgen Alto, ...) auch noch genug Zeit blieb. tig nicht mehr zu sehen ist das Sternbild schließlich stand noch der Eridanus auf Wir können also eine solche Exkursion Kranich, das ebenfalls eine interessante dem Programm: NGC 1232 läßt eine Spi- nach Südspanien allen Gleichgesinnten Galaxiengruppe enthält: NGC ralstruktur ähnlich M 100 erkennen, die uneingeschränkt empfehlen, auch wenn 7582/90/99. Besonders auffallend ist Balkenspirale NGC 1300 ließ leider jede die Gefahr besteht, daß danach der heimi- NGC 7582, ein Objekt das stark an M 82 Struktur vermissen, NGC 1331/2 bilden sche Himmel etwas unattraktiver wird und erinnert. Ein mit bloßem Auge eher leicht ein auffälliges Paar ebenso wie NGC dafür noch weiter entfernte Ziele umso zu übersehendes Sternbild ist der Bildhau- 1531/2, wobei NGC 1532 ein recht schö- attraktiver werden ...

NGC 7582, 7590, 7599 NGC 7172, 7173, 7174/6 NGC 6907

26 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. NutzungPRAXIS nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. INSTRUMENTARIUM OS Dimensionierung der Gleitlager am Dobson-Teleskop Michael Koch

eim Selbstbau eines Dobson- Bild 1 BTeleskops werden die Bauteile üblicherweise „nach dem Ge- F fühl“ dimensioniert, wobei man sich 2 von anderen Teleskopen, die man irgendwo gesehen hat, inspirieren läßt. F Diese Technik des Bauens „nach 1 Gefühl“ führt aber leider nicht immer zu einem optimalen Ergebnis. Da ist es schon vorgekommen, daß ich durch ein Teleskop geschaut habe, nachführen wollte und zu dem Besitzer gesagt m habe: „Können Sie mal bitte die Klem- mung lösen?“, und der hat erwidert: „Hier gibt’s keine Klemmung, das geht immer so schwer!“. An einem anderen Teleskop konnte ich beobachten, wie gen, d.h. es wird schwierig, das Tele- verkleinern. Bei der Höhen-Lagerung passend zu jedem Okular ein entspre- skop exakt zu positionieren. kann man dies auf einfache Weise chendes Gegengewicht am hinteren dadurch erreichen, daß man die PTFE- Ende des Teleskops befestigt wurde, Welche Materialien sind Klötze gerade läßt und nicht an die um die Balance wiederherzustellen. geeignet ? Krümmung des Höhen-Rades anpaßt. Solche Extremfälle kann man vermei- Die Berührfläche zwischen dem Rad Es gibt ein Material, bei dem dieser den, wenn man sich vor dem Bau über und dem PTFE-Klotz wird dann sehr Effekt nicht (oder nur schwach) auftritt. die Dimensionierung der Gleit-Lager klein, und die Flächenpressung sehr Es handelt sich um PTFE (Polytetraflu- ein paar Gedanken macht und einige groß. Es macht übrigens nichts, wenn orethylen), daß unter der Markenbe- einfache Berechnungen durchführt. im Lauf der Zeit das PTFE langsam zeichnung „Teflon“ bekannt ist und abgerieben wird. Ein weiterer wichtiger hervorragende Anti-Haft-Eigenschaf- Welche Anforderungen werden Punkt ist die mechanische Steifigkeit ten hat. Als Material für die andere Sei- an die Lager gestellt? des gesamten Teleskops. Die Kraft zum te des Gleitlagers eignet sich am besten Nachführen wird in der Nähe des Oku- Zunächst einmal sollte sich das Tele- ein hartes Material mit einer struktu- lars in das Teleskop eingeleitet und skop möglichst leicht bewegen lassen. rierten Oberfläche, z.B. Resopal, pflanzt sich dann über den Tubus und Andererseits darf die Bewegung aber Ebony Star, Glass-Board. Die struktu- beide Lagerungen zum Erdboden fort. auch nicht zu leicht gehen, weil sich rierte Oberfläche bewirkt, daß nur an Wenn sich entlang dieses Weges ela- das Teleskop sonst bei Wind oder bei wenigen Punkten eine Berührung zwi- stisch verformbare Teile befinden, dann einer unbeabsichtigten Berührung von schen den Gleit-Partnern stattfindet, wirken diese Teile bei einer Kraftein- selbst bewegen würde. Viel wichtiger und an diesen wenigen Punkten ist der leitung am Okular wie eine Feder, die als die Leichtgängigkeit ist aber, daß Anpreßdruck besonders hoch. Ein gespannt wird. Wenn die Haftreibung die Haftreibung der Lager nicht größer hoher Anpreßdruck verbessert die überwunden ist und die geringere als die Gleitreibung ist. Normalerweise Anti-Haft-Eigenschaften von PTFE. Gleitreibung einsetzt, dann entspannt ist bei einem Gleitlager die Haftreibung Aus diesem Grund sind glatte Materia- sich die Feder schlagartig und man hat immer größer als die Gleitreibung. Das lien als Gleit-Partner für PTFE nicht so das Teleskop schon weiter bewegt, als bedeutet, daß die Kraft, die man auf- gut geeignet. wenden muß, um das Teleskop aus der man eigentlich wollte. Ruhelage heraus in Bewegung zu ver- Wie kann man den „stick-slip- setzen, größer ist als die Kraft, die man Welches sind „elastisch ver- Effekt“ verhindern ? braucht, um diese Bewegung dann auf- formbare Teile“ am Teleskop ? Wer an seinem Teleskop Probleme mit recht zu erhalten. Dieser Effekt (stick- Generell kommen alle Teile entlang des zu starker Haftreibung hat, der sollte slip-Effekt, übersetzt: Haft-Gleit- Kraft-Weges in Frage, d.h. Tubus (ins- einmal versuchen die Lagerflächen zu Effekt) führt zu ruckartigen Bewegun- besondere Gitter-Tubus), die Verbin-

interstellarum 1/96 27 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. dung vom Tubus zu den Höhen- Material-Paarung Gleit-Reib-Koeffizient µ Rädern, die „Rocker-Box“ und der Fuß. Entscheidend kann auch der Erd- boden sein. Ich habe beobachtet, daß Gummi – Asphalt 0,50 mein Teleskop auf festem Boden Alu – Alu 0,94 ... 1,35 (Asphalt) besser nachgeführt werden Holz – Holz 0,20 ... 0,40 kann als auf weichem Boden (Rasen). Holz – Metall 0,20 ... 0,50 Bei großen Teleskopen muß auch die Stahl – Polyamid 0,32 ... 0,45 Leiter in die Überlegungen hinsicht- Stahl – PTFE 0,04 ... 0,22 lich Steifigkeit mit einbezogen werden, PTFE – PTFE 0,035 ... 0,055 da sie sich entlang des Kraft-Weges befindet. Eine andere Ursache für Ebony Star – PTFE 0,064 (Flächenpressung von 0,22 N/mm²) ruckartige Bewegungen kann ein seitli- Resopal – PTFE 0,055 (Flächenpressung von 0,11 N/mm²) ches Spiel an der Azimut-Achse sein, d.h. das Loch in der Bodenplatte der Rocker-Box ist etwas größer als die Tabelle 1 Achse. Wenn an dieser Stelle ein Spiel auftritt, dann kann ich aus eigener Der nach dieser Formel erhaltene Wert die Kraft an den Gleitlagern nicht senk- Erfahrung empfehlen, hier ein Kugel- (Haltemoment in Nm) wird dann noch recht zur Reibfläche wirkt. lager einzubauen. mit dem Sicherheits-Faktor 1,5 multi- pliziert. M = r • µ • G • g / cos a- Nun stellt sich uns die Frage, wie wir Wie groß soll das Haltemoment ein Teleskop bauen sollen, daß dieses r = Reibrad-Radius in m des Höhen-Lagers sein ? optimale Haltemoment auch tatsächlich µ = Reib-Koeffizient (dimensionslos) Das Haltemoment soll so groß sein, daß hat. Wenn das tatsächliche Haltemo- G = Gewicht des Tubus in kg sich das Teleskop beim Wechseln von ment kleiner als der optimale Wert ist, g= Erdbeschleunigung = 9,81 m/s² Okularen nicht bewegt. Dabei treten dann verstellt sich das Teleskop beim a = Lager-Winkel, siehe Bild 2 zwei Extremfälle auf: entweder steckt Okularwechsel von selbst, wenn er kein Okular oder das schwerste Okular aber größer ist, dann wird die Nach- Wenn das so berechnete Haltemoment im Okularauszug. Das 20mm Nagler führung unnötig erschwert. Das Halte- nicht den optimalen Wert hat, kann wiegt z.B. ca. 1 kg. In beiden Fällen soll moment des Teleskops wird durch die man entweder den Reibrad-Radius ver- das Teleskop sicher stehenbleiben. Es Lager-Reibung verursacht. Für die ändern, oder den Reib-Koeffizienten ist zweckmäßig, das Teleskop so auszu- Reibung gilt im einfachsten Fall (Bild verändern (d.h. andere Lager-Materia- balancieren, daß es mit einem mittel- 1) die Formel: lien verwenden), oder man kann den schweren Okular (ca. 0,5 kg) im Gleich- Lager-Winkel verändern. Am Tubus- gewicht ist. Dann ist das Teleskop ohne • F1 = µ F2- Gewicht wird man in der Regel nicht Okular etwas hecklastig und mit dem viel verändern können. Das Haltemo- schwersten Okular etwas kopflastig. F1 = Kraft in Richtung der Reibfläche ment ist unabhängig von der Anzahl Das Haltemoment muß also mindestens µ = Reib-Koeffizirnt (dimensions der Lager. In erster Näherung ist das so groß sein, daß ein Gewicht von los) Haltemoment auch unabhängig von der 0,5 kg keine Bewegung bewirkt. In der F2 = Druckkraft senkrecht zur Reib- Größe (Reibfläche) der Lager. Genauer Praxis sollte das Haltemoment sicher- fläche betrachtet wird bei kleineren Lagern heitshalber mindestens um den Faktor (entspricht höherer Flächenpressung) 1,5 größer sein, damit bei Winddruck der Reib-Koeffizient etwas kleiner, und oder bei nicht perfekter Balance keine Diese Formel gilt nur, wenn die Kraft damit wird auch das Haltemoment Probleme auftreten. Die Balance kann F2 senkrecht zur Reibfläche wirkt. Der etwas kleiner. Der Effekt ist aber gering sich übrigens auch während der Nacht Reib-Koeffizient µ ist dimensionslos und tritt nur bei sehr hohen Flächen- verändern, wenn Teile des Teleskops und beschreibt, welche Kraft man auf- pressungen (über 2,5 N/mm²) auf. (Stoffhülle) Feuchtigkeit aufnehmen. wenden muß, um die beiden Materiali- Das notwendige Haltemoment wird fol- en gegeneinander zu verschieben. Welches Haltemoment sollte gendermaßen berechnet: Einige Beispiele für Gleit-Reib-Koeffi- das Azimut-Lager haben? zienten sind in der Tabelle 1 zu finden. M = x • G • g- Beim Azimut-Lager stoßen wir auf das Problem, daß der Hebelarm verschie- Wie berechnet man das x = Abstand von der Drehachse zum den lang sein kann. Wenn das Teleskop tatsächliche Haltemoment der Okular in m zum Horizont zeigt, haben wir einen Höhen-Lagerung? G = halbes Gewicht des schwersten großen Hebelarm, und wenn das Tele- Okulars in kg Bei der Berechnung des tatsächlichen skop zum Zenit zeigt, dann ist der g = Erdbeschleunigung = 9,81 m/s² Haltemoments muß man beachten, daß Hebelarm sehr kurz. Es ist daher unver-

28 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. meidlich, daß die Lagerung bei Hori- Bild 2 zontbeobachtung leichter zu gehen Tubus scheint als im Zenit. Als Kompromiß schlage ich folgende Dimensionierung vor: Wenn das Teleskop auf eine mitt- lere Höhe zeigt (45 Grad), dann soll

die Nachführung in beiden Achsen r gleich schwer gehen. Der effektive Hebelarm entspricht in diesem Fall 70% des Abstandes von der Höhen- α Drehachse bis zum Okular. Das opti- male Haltemoment der Azimut-Lage- rung entspricht also 70% des oben berechneten Moments für die Höhen- Lagerung.

Wie berechnet man das tatsächliche Haltemoment der Azimut-Lagerung?

M = r • µ • G • g-

r = Abstand von der Drehachse zum Lager in m µ = Reib-Koeffizient (dimensionslos) G = Gewicht aller Teile oberhalb des Lagers in kg g = Erdbeschleunigung = 9,81 m/s²

Wenn das Haltemoment vom optima- len Wert abweicht, kann man entweder den Reib-Koeffizienten verändern (andere Lager-Materialien), oder man kann den Abstand der Lager zur Dre- hachse verändern. Wenn dieser Abstand verkleinert wird, leidet aller- dings die Biegesteifigkeit der Azimut- Lagerung darunter. Man kann das Hal- temoment auch vergrößern, indem man das Gewicht der Rocker-Box erhöht (z.B. durch Steine). Das Haltemoment ist wieder unabhängig von der Anzahl der Lager, aber aus Stabilitätsgründen nimmt man natürlich genau 3 Lager.

Sollte man die Lagerflächen zusätzlich schmieren? Zu diesem Thema habe ich keine eige- nen Erfahrungen, aber von anderen Sternfreunden bzw. aus der Literatur sind einige Tips bekannt. Bestimmte Autowachs-Sorten (aber nicht alle) verbessern die Anti-Haft-Eigenschaf- ten erheblich. In Sky &Telescope 11/94 S.87 empfiehlt Charlie Carlson die Verwendung von „Armorall“. Nach meinen Informationen handelt es sich dabei um ein Mittel zur Pflege von Kunststoff-Flächen am Auto. In

interstellarum 1/96 29 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Sky&Telescope 10/95 S. 82 kommt Tabelle 2: Mark D. Holm zu dem Schluß, daß Tubus-Gesamtgewicht: 55,5 kg „Armorall“ doch nicht so gut sei, Höhen-Rad-Radius: 306 mm stattdessen werden Teflon-Spray Höhen-Lager-Winkel: 40 Grad sowie „Rain-X“ empfohlen. Bei Radius der Azimut-Lager: 280mm „Rain-X“ soll es sich um ein Mittel Abstand Drehachse-Okular: 1,82 m handeln, mit dem Autoscheiben Gleitlager-Materialien: Höhen-Lager: Teflon / Ebony Star µ = 0.064 behandelt werden, damit das Was- Azimut-Lager: Teflon / Resopal µ = 0.055 ser besser abläuft. Bei Verwen- wirksame Gleitlager-Flächen: 4 Höhen-Lager, 35mm breit, ca. 18mm lang dung von Sprays jeder Art sollte man unbedingt darauf achten, daß 3 Azimut-Lager, 50mm Durchmesser alle optischen Flächen absolut dicht Haltemomente: Höhen-Lager: 13,8 Nm abgedeckt sind. Azimut-Lager: 10,3 Nm Als Beispiel für eine Lager-Dimen- Aus diesen Daten ergibt sich am Okularauszug eine Haltekraft von ± 7,6 N. sionierung sind in der Tabelle 2 die technischen Daten von meinem 20"-Teleskop (Foto siehe interstel- larum Nr. 4 S.61). Die Nach- Lieferantenverzeichnis: führung mit diesem Teleskop ist auch bei hohen Vergrößerungen • POLYTETRA Draack + Meyer GmbH, Postfach 300353, 41193 Mönchenglad- (bis 1200fach) möglich. bach, Tel. 02166/56051 liefert Teflon in allen Formen und Größen. Eine Platte 300mm × 300mm × 5mm kostet ca. 100 DM. Und nun viel Spaß beim Basteln !

• Grab Astro Tech, Wiesenstraße 6, 74821 Mosbach-N’elz, Tel. 06261/7969 liefert Teflon und sonstige Teile zum Fernrohr-Selbstbau.

• Intercon Spacetec, Gablinger Weg 9, 86154 Augsburg, Tel. 0821/414081 Martin Birkmeier liefert Teflon, verschiedene Gleitlager-Beläge sowie sonstige Teile zum Fernrohr-Selbstbau und hat viele gute Tips auf Lager.

Zusammenfassung: Was kann man tun, wenn... • wirksame Gleitlager-Flächen verkleinern, d.h. Erhöhung der Flächenpressung. – die Bewegung in eine Richtung immer leichter geht als in • elastisch verformbare Teile des Teleskops, die sich entlang die entgegengesetzte Richtung ? des Kraft-Weges vom Okularauszug bis zum Erdboden befinden, als solche erkennen und versteifen. Dazu gehören • Teleskop ausbalancieren. z.B. sich durchbiegende Holz- oder Alu-Teile und auch ein zu weicher Untergrund, wie etwa Rasen. – die Höhenverstellung zu leichtgängig ist ? • eventuell vorhandenes seitliches Spiel an der Azimut-Ach- se beseitigen. • den Durchmesser der Höhen-Räder vergrößern. • den Winkelabstand der Gleitlager vergrößern. – die Azimutverstellung zu leichtgängig ist ? • den beweglichen Teil des Teleskops schwerer machen. • Gleitlager auf einem größeren Radius plazieren. – die Höhenverstellung zu schwergängig ist ? • den beweglichen Teil des Teleskops schwerer machen, z.B. ein paar Steine in die Rocker-Box legen. • besseres Gleitlager-Material verwenden. • den Durchmesser der Höhen-Räder verkleinern. – die Azimutverstellung zu schwergängig ist? • dem Winkelabstand der Gleitlager verkleinern. • den beweglichen Teil des Teleskops leichter machen. • besseres Gleitlager-Material verwenden. • prüfen, ob die Mutter an der Azimut-Achse zu fest angezo- – die Haftreibung spürbar größer als die Gleitreibung ist, d.h. gen ist. wenn ruckartige Bewegungen auftreten (stick-slip-Effekt)? • Gleitlager auf einem kleineren Radius plazieren, aber Vor- sicht: dadurch wird die Biegesteifigkeit der Lagerung ver- • besseres Gleitlager-Material verwenden. ringert.

30 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Einfache Hilfsmittel zur Optikprüfung Thomas Heising

um Prüfen von Optik sind geeig- Znete Hilfsmittel unerläßlich. Für den Amateur ist es aber fast unmöglich, an industriell gefertigte Meßgeräte zu gelangen. Deshalb soll hier gezeigt werden, wie man sich mit handelsüblichen Bauteilen brauchbare Geräte selbst bauen kann.

Der Kreuzschlitten

Meist benötigt man für optische Meß- geräte Feinbewegungen. Die hierzu angebotenen sog. Kreuzschlitten ent- sprechen häufig nicht unseren Wün- schen, sind teuer und oft schwer zu beschaffen. Der Amateur kann seinen Kreuzschlitten aber auch selbst bauen Abb. 1: Anblick des Kreuzschlittens. Zu erkennen sind die Schubladen-Linear- und so die feinen Bewegungen mit einer führungen und die Gewindestange mit dem Gewindestück auf der oberen Bewe- Genauigkeit bis zu 0,01mm messen. Als gungsebene. Links sieht man die Meßuhr. Meßfühler dienen zwei handelsübliche Meßuhren. Die zwei senkrecht zueinan- destück. Hierzu wurde ein ca. 1,5cm auf der Grundplatte an zwei Metalla- der anzuordnenden Linearführungen mal 1cm großes Metallstück der Länge schen sollte so erfolgen, daß sie sich sind weitgehend gleich, so daß nur die nach aufgebohrt und mit einem M 3 leicht drehen läßt und trotzdem keinen untere näher beschrieben werden muß. Innengewinde versehen. Da die Schub- Schlupf aufweist. Dieses Problem habe Auf Grund der verwendeten Teile ist ladenführungen bei seitlicher Belastung ich mit einigen Unterlegscheiben und man bei den Abmessungen sehr varia- schnell zu leichten Verbiegungen nei- Sprengringen gelöst. Das der zu prüfen- bel, so daß jeder die Größe seines gen, muß darauf geachtet werden, daß den Optik zugewandte Ende der Gewin- Kreuzschlittens den eigenen Bedürfnis- die Gewindestange in der Mitte der destange trägt einen Drehknopf und ist sen anpassen kann. Daher sind die Maß- Platte verläuft. Aus dem gleichen Grund etwas länger bemessen, da sich darüber angaben nur als Vorschlag zu werten. wurde das Gewindestück im Schnitt- die Meßuhr befindet. Der im folgenden beschriebene Kreuz- punkt der Diagonalen der Platte ange- Um den Aufbau so kompakt wie schlitten ist so stabil, daß man ihn sogar bracht. So wird erreicht, daß jede der möglich zu halten, habe ich die Gewin- mit mehreren Kilogramm belasten beiden Schubladenführungen gleich destange mit dem Gewindestück in könnte. Den Aufbau zeigt die Abb. 1. belastet wird. Seitliche Verbiegungen einer über die gesamte Länge der Platte Auf einer 33 cm mal 28 cm großen werden so vermieden. Deshalb muß eingelassenen Nut untergebracht. Dabei Grundplatte werden mit vier stabilen auch die Meßuhr über der Gewindestan- befindet sich das Gewindestück in der Befestigungsstempeln zwei Schubla- ge angebracht werden. Die Meßuhr muß Mitte der Nut und damit auch in der denführungen (Handelsbezeichnung: genügend stabil befestigt werden, damit Mitte der Platte, so daß die verschieben- Kugel-Präzisionsauszüge) befestigt, wie keine störenden Verbiegungen auftreten de Kraft im Schwerpunkt der Platte man sie in größeren Baumärkten für können. Ich habe dazu Aluminiumvoll- angreift. Die zweite Linearführung wird wenig Geld angeboten bekommt. Diese material von ca. 1cm Dicke verwendet. in gleicher Weise, nur um 90° verdreht, Führungen sind Linearkugellager und Um das Gewindespiel zwischen auf der ersten aufgebaut. Will man beim für unsere Zwecke bestens geeignet. Gewindestange und Gewindestück Foucault-Test nur Schnittweitendiffe- Zwischen zwei solchen Führungen wird möglichst klein zu halten, können die renzen messen, so kann man auf die eine weitere Platte einige Millimeter Enden der Gewindestange einige Milli- zweite Meßuhr auch verzichten. über der Grundplatte befestigt. Sie reali- meter tiefer als das Gewindestück befe- siert die erste Bewegungsrichtung und stigt werden. So beschreibt die Gewin- Das Schattengerät nach läßt sich aufgrund der Präzisions- destange einen leichten Bogen, an des- Foucault führung wunderbar leicht und ruckfrei sen höchstem Punkt sich das Gewinde- bewegen. Für den Vorschub verwende stück befindet. Das Gewinde steht Ein Gerät für den Foucault-Test ist ein- ich eine M 3-Gewindestange entspre- dadurch unter leichter Spannung, die fach aufzubauen und relativ leicht zu chender Länge. Die Gewindestange das Gewindespiel gering hält. handhaben. Der Foucault-Test ist in der greift in ein selbst hergestelltes Gewin- Die Befestigung der Gewindestange Literatur oft und ausführlich beschrie-

interstellarum 1/96 31 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

ben [1], [2], [3]. Die in [1] und [2] sowie zum Teil auch in [3] beschriebenen Schattengeräte haben den Nachteil, daß der seitliche Abstand vom Spalt oder Lochblende, also der Lichtquelle, zur Messerschneide ziemlich groß ist. Dadurch entstehen zusätzliche Abbil- dungsfehler, die die zu prüfende Optik in Wirklichkeit gar nicht hat. Die zuläs- sige Verschiebung y der Lichtquelle von der optischen Achse kann mit Hilfe der 3 Formel Dy £ 256 · L · N abgeschätzt werden [4]. Dabei ist N die Öffnungs- zahl, also das Reziprocke des Öffnungs- verhältnisses und L die zulässige Defor- mation der Wellenfront. Wählt man L £ l /4 und l = 0,555 µm, so ergibt sich beispielsweise für einen Spiegel mit einer Öffnungszahl von 4 ein Abstand der Lichtquelle von Dy » 2,2 mm senk- recht zur optischen Achse. Das Bild der Lichtquelle entsteht im gleichen Abstand von der optischen Achse, so daß der gesamte Abstand Lichtquelle/Schneide also nur ca. 4,5 mm betragen darf [4]. Außerdem sind die nur mit einer kleinen Taschenlam- penbirne ausgerüsteten Geräte zum Teil sehr lichtschwach. Beide Nachteile habe ich beim Bau Abb. 2: Das fertige Schattengerät, auf dem Kreuzschlitten stehend. Zu erkennen meines Gerätes zu vermeiden ver- sind im Vordergrund die dreieckige Prismenhalterung mit den Testeinheiten und sucht. Als Lichtquelle dient eine Auto- rechts das kleine drehbar angebrachte Fernrohr. Im Hintergrund ist das Lampen- scheinwerferbirne, deren Spannung gehäuse des Diaprojektors zu sehen. über einen schon vorhandenen Stell- quelle/Messerschneide möglichst klein eben beschriebenen Einheit kann man transformator geregelt werden kann. zu halten, mußte zu einigen Tricks schnell vom Foucault- zum Ronchi-Test Um den Aufwand möglichst gering zu gegriffen werden: Die Rasierklinge wechseln oder umgekehrt, da der Alu- halten, habe ich das Lampengehäuse wurde so nahe wie möglich an ihrer Streifen mit den beiden Testeinheiten eines defekten Dia-Projektors verwen- Schneide mit einem 2,5 mm dünnen steckbar vor dem Prisma angeordnet ist det. Durch Auswechseln einer der drei Bohrer durchbohrt. Man braucht die (Abb. 3). Um bei verschiedenen Wellen- Kondensorlinsen durch eine andere Rasierklinge dazu vorher nicht aus- längen testen zu können, kann man zufällig vorhandene Linse, gelang es zuglühen. Danach wurde auf der dem zu Farbfilter in den Strahlengang bringen. mir, den Brennpunkt so zu verlegen, prüfenden Spiegel zugewandten Seite Durch den geschilderten Aufbau ließ daß er jetzt ca. 4,5 cm hinter der letz- des 2,5 mm großen Loches die Loch- sich der Abstand Lichtquelle/Messer- ten Kondensorlinse liegt. Mit einem blende aus Alufolie, auf der anderen schneide auf ca. 3 mm reduzieren und Prisma – ein kleiner Planspiegel tut es Seite ein kleines Stück Pergamentpapier damit zusätzliche Fehler weitgehend auch – wird der Strahlengang um 90° zur Lichtstreuung mittels Klebestreifen vermeiden, da die Messung nun fast auf abgelenkt. Im Brennpunkt befindet angebracht. Statt der Lochblende kann der optischen Achse stattfindet. Beim sich jetzt die Lochblende oder der auch ein Spalt aus Rasierklingen ver- Aufbau des Schattengerätes ist außer- Spalt. Um eine gleichmäßige Aus- wendet werden. Zum Schutz vor dem darauf zu achten, daß besonders die leuchtung zu erhalten, ist es ratsam, Beschädigung wurde die so präparierte Steckverbindung zwischen Alu-Streifen vor der Lochblende oder dem Spalt ein Rasierklinge in einen U-förmig geboge- mit den Testeinheiten und dem Prisma kleines Stück Pergamentpapier zur nen Alu-Streifen eingesetzt, der in Höhe lichtdicht ist. Hier austretendes Licht Lichtstreuung anzubringen. Prisma, des Loches der Rasierklinge ebenfalls stört die Beobachtung besonders stark, Lochblende oder Spalt und Schneide ein 3 mm Loch erhielt. Nach dem Ein- da sich in unmittelbarer Nähe dieser bilden baulich eine Einheit und sind bau muß die Schneide ein wenig über Steckverbindung das Auge des Beob- vor der letzten Kondensorlinse des den Rand des Alu-Streifens reichen. An achters befindet. Lampengehäuses mit einer Kreuz- der anderen Seite des Alu-Streifens mit Will man einen Parabolspiegel aus- klemme justierbar angebracht. Als der Rasierklinge – die man aus Platz- messen, muß man die Schnittweiten ein- Messerschneide dient eine Rasierklin- gründen jetzt vor dem Einbau der Länge zelner Spiegelzonen bestimmen. Dazu ge. nach teilen kann – befindet sich ein verwende ich Blenden, die vor dem Um den seitlichen Abstand Licht- Ronchi-Gitter. Durch bloßes Drehen der Spiegel aufgestellt werden und nur die

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gewünschte Zone freigeben. Die in die Blenden eingeschnittenen ca. 1,5 cm breiten Schlitze sind allerdings vom Krümmungsmit- telpunkt aus, der oft einige Meter vom Spiegel entfernt liegt, schwer zu erkennen. Besonders kritisch ist es, das gleichzeitige Verdunkeln der beiden Schlitze einzuschätzen, wenn sich die Schneide im Krümmungsmittelpunkt der entsprechenden Zone befindet. Die ermittelten Meßwerte streuen dann oft sehr stark. Um hier Abhilfe zu schaffen, und die Meßgenauigkeit zu erhöhen, habe ich hinter der Schneide ein kleines Fernrohr nach Kepler angebracht. Es besteht aus einem kleinen Achromaten von 75 mm Brennweite als Objektiv sowie einem 16 mm Okular. So ergibt sich eine ca. 4,5fache Vergrößerung. Damit das kleine Fernrohr bei anderen Messungen nicht stört, ist es an einem dreh- baren Arm angebracht. Wird es nicht benötigt, kann es so zur Seite geklappt werden. Man muß darauf achten, daß der Abstand des Objektives zur Schneide möglichst klein ist. Außerdem soll das Fernrohr auch in der Höhe und zur Seite verstellbar sein. Deshalb habe ich zur Befestigung des Fernrohres eine Kreuz- klemme verwendet. Zum Optiktest wird das gesamte Testgerät auf den Kreuz- schlitten gestellt (Abb. 2). Für die Grobjustierung wird der Alu- Streifen mit den Testeinheiten entfernt, wodurch man eine sehr lichtstarke Suchöffnung erhält. Hat man das Gerät genügend genau justiert, schiebt man den Alu-Streifen mit den Testeinhei- ten wieder ein und beginnt mit dem eigentlichen Optiktest. Beim Parabolisieren eines Spiegels berechnet man die Schnittweiten- differenzen mit der bekannten Formel h2 h – Höhe der Zone z = — R R – Krümmungsradius Abb. 3: Der Alu-Streifen mit den beiden Testeinheiten, teil- weise herausgezogen. Links erkennt man das Ronchigitter. Im oben beschriebenen Schattengerät werden Lichtquelle und Rechts befindet sich die Foucault-Testeinheit bestehend aus Schneide gleich bewegt. Daher sind die mit der eben genannten Lochblende und Rasierklinge als Schneide. Formel errechneten Werte zu halbieren. Zur Auswertung der Messungen sei neben der schon erwähnten Literatur auf einen Artikel von Ph. Keller in interstellarum verwiesen. [5] Will man quantitative Aussagen zur Qualität der Optik machen, ist die Verwendung eines Interferometers sehr nützlich. Hat man nur sphärische Konkavspiegel interferometrisch zu prü- fen, so sei an dieser Stelle noch einmal an die Interferometeran- ordnung nach Bath erinnert [6]. Benutzt man als Lichtquelle einen Laser, so benötigt man neben einer einfachen Optik zur Strahlaufweitung nur noch drei relativ leicht zu beschaffende Bauteile. Parabolspiegel und Linsenobjektive lassen sich unter Zuhilfenahme eines guten Planspiegels interferometrisch aus- messen. Der Aufbau und die Funktionsweise dieses Interferome- ters ist in der genannten Literatur beschrieben. Auch bei Nutzung dieses Interferometers ist die Verwendung des Kreuzschlittens vorteilhaft.

Literatur: [1] Rohr, H.: Das Fernrohr für jedermann, Rascher Verlag [2] Wenske, K.: Spiegeloptik, Verlag Sterne und Weltraum [3] Maksutow, D. D.: Technologie der astronomischen Optik, Verlag Technik, Berlin 1954 [4] D. A. Naumow: Isgatowlenje Optiki dlja ljubitelskich telesko- pow – reflektorow i jejo kontrol, Verlag „Nauka“, Moskva 1988 (In Russisch) [5] Keller, Ph., Prüfmethoden für Parabolspiegel, in interstella- rum, 3, 2/95 [6] Bath, K.-L.: Ein einfaches Interferometer zur Prüfung astro- nomischer Optik, in Sterne und Weltraum, Heft 6/73

interstellarum 1/96 33 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

Die Hyaden Aufnahme von B. Flach-Wilken mit einer Schmidtkamera 176/300 auf dem Gornergrat; 10 min belichtet auf TP6415 hyp Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt.INSTRUMENTARIUM Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. OSBJEKTE DER AISON DSOFebruar 1996

n den Objekten der Saison werden Generell werden alle eingehenden visuel- suchkarte und Objekttabelle bei. Die Ver- Inach dem Vorbild der amerikanischen len Beschreibungen veröffentlicht sowie fahrensweise ist diesselbe wie sonst in den Deep-Sky Zeitschrift The Observer’s eine Auswahl der bildlichen Darstellun- Objekten der Saison. Einsendeschluß für Guide zu bestimmten Objekten des Deep- gen. Besonders berücksichtigt werden „Deep-Sky in Leo Minor“ ist der 1.April Sky die Beobachtungen der Leser veröf- dabei Beobachtungen mit kleinen Geräten 1997. fentlicht. Es ist ganz einfach, sich an die- und Ergebnisse von Anfängern. Bitte schicken Sie uns die eingesandten sem Projekt zu beteiligen: In jeder Ausga- Wenn Sie aber Lust haben, am Morgen- Bilder nicht als Computerausdrucke oder be geben wir eine Auswahl von Objekten himmel zu beobachten, und die für frühere Maschinenkopien. Vermeiden Sie bei den aus allen Typenbereichen an, die zum Hefte angegebenen Objekte einreichen visuellen Beschreibungen Angaben wie Erscheinungstermin des Heftes optimal am möchten, so können Sie uns dazu Ihre „oben“ oder „rechts“, geben Sie die Him- Abendhimmel beobachtbar sind. Sie fin- Ergebnisse bis zu den angegebenen Redak- melsrichtungen an. Alle Beschreibungen den diese Objekte als untersten Block in tionsschluß-Daten einsenden. Beachten geben den besten Anblick wieder, den der der Tabelle. Die Beobachtungen dieser Sie bitte, daß im Mai 1997 das Projekt jeweilige Beobachter mit seinen angegebe- Objekte, die Sie in den folgenden Wochen „Deep-Sky in Leo Minor“ statt der übli- nen Mitteln unter seinem Himmel errei- machen, können Sie für die zur selben Jah- chen sechs Objekte veröffentlicht wird. chen konnte. Versuchen Sie zu allen Beob- reszeit im nächsten Jahr folgende Ausgabe Um Ihnen schon jetzt die Daten in die achtungen die visuelle Grenzgröße anzu- an die Redaktion einreichen. Veröffentlicht Hand zu geben, Objekte aus dem Sternbild geben, besonders wenn sie nicht bei den werden visuelle Beschreibungen, Fotos, Leo Minor detailliert beobachten zu kön- üblichen Verhältnissen von 5m,5 bis 6m,5 CCD-Aufnahmen und Zeichnungen. nen, liegt dieser Ausgabe eine große Auf- liegt.

Vorschau auf 1996/97 Name R.A. Dec. Sternb. Helligk. Größe Typ U2000 QS 3C 273 12 26,6 +02° 19' Vir 12,8 <1" Quasar 238 var Mai 96 Aug Nov 96 Feb 97 Gb NGC 5634 14 29,6 –05° 59' Vir 9,4 4,9' IV 242 PN NGC 6058 16 04,4 +40° 41' Her 12,9 23" 3+2 79 GN B 72 17 23,5 –23° 38' Oph — 4' DN 338 DS OS 288 14 53,4 +15° 43' Boo 6,8/7,5 1,25" 168° — 139 Gx NGC 4169 + Begl. 12 12,2 +29° 10' Com 12,2 1,8'×0,9' S0 107 OC NGC 7128 21 44.0 +53° 43' Cyg 9,7 3,1' I 3 m 57 OC NGC 7127 21 43.9 +54° 37' Cyg 10,0 2,8' IV 1 p 57 Gb NGC 6934 20 34.2 +07° 24' Del 8,7 5,9' VIII 209 PN NGC 7008 21 00.6 +54° 33' Cyg 10,7 83" — 56 GN S 112 20 33.9 +45° 39' Cyg — 10'×5' EN 85 DS 1 Del 20 30,3 +10° 54' Del 6,1/8,1 1,0" 349° — 209 Gx NGC 6928 + Begl. 20 32.8 +09° 56' Del 12,2 2,0'×0,6' SB(s)ab 209 OC NGC 281 00 52,8 +56° 37' Cas 7,4p 4' — 36 Gb NGC 288 00 52,8 –26° 35' Scl 8,1 14' X 307 Gx NGC 253 00 47,6 –25° 17' Scl 7,6 30'×7' SABc: 307 PN NGC 1360 03 33,3 –25° 51' For 9,4 390" 3 312 GN NGC 281 00 52,8 +56° 37' Cas — 35'×30' EN 36 DS b 1 (AB) 00 52,8 +56° 37' Cas 7,8/9,8 1,5"/83° — 36 (AC) /8,8 4,0"/135° — 36 (AD) /9,3 9,3"/194° — 36 (AE) /12,0 17"/334° — 36

OC NGC 2467 07 52,4 +26° 27' Pup 7,1p 14' — 320 GC Pal 2 04 46,1 +31° 23' Aur 13,0 1,9' IX 96 Gx NGC 2276/2300 07 32,0 +85° 43' Cep 11,0/11,4 3'×2,5' SA/SABc 1 PN PK 198-6.1 06 02,4 + 9° 39' Ori 12,0 37" — 181 GN NGC 2467 07 52,4 +26° 27' Pup — 42'×22' EN 320 DS 12 Lyn (AB) 06 46,2 +59° 27' Lyn 5,4/6,0 1,7" / 71° — 42 (AC) /7,3 8,7" /308° — 42

Redaktionsschluß der jeweiligen Ausgaben: Mai: 1.4., August: 1.7., November: 1.10., Februar: 1.1.1997;

interstellarum 1/96 39 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Objekte der Saison Galaxie

Name R.A. (2000) Dec. Con Typ Größe Helligkeit Flächenhell. U 2000 NGC 2403 7 h 36,9 min +65° 36' Cam Sc III 18'×11' 8 m, 4 14m,6/o' S. 21

ie Spiralgalaxie NGC 2403 ist in eine Untergruppe in einer größeren Asso- ähnlich wie bei der Lokalen Gruppe in [7] unseren Breiten zirkumpolar. ziation in , die auch die zustande. Mit Daten kann ich die Interes- DWichtiger ist jedoch, daß wir es Gruppe um Maffei I, II (siehe [7]), gebildet sierten versorgen. -kv wieder mit einer der nächsten Galaxien aus NGC 1560, NGC 1569, IC 342 (siehe außerhalb der Lokalen Gruppe zu tun [8]) und wahrscheinlich noch einigen Literatur: haben. Bei diesen näher gelegenen Objek- Zwerggalaxien (DDO 33, 38, 39), umfaßt. ten kann der Amateur mit größeren Tele- Diese große Assoziation ist möglicherwei- [1] de Vaucoleurs, G., in & the skopen etwa ab 12–14" Öffnung schon se vom Bereich galaktischer Absorption Universe Vol. IX, Stars and Stellar Strukturen wie Spiralarme oder HII- unterbrochen. Die Größe dieser „Monster- Systems, 572 Regionen visuell erkennen. Der hellste gruppe“ beträgt 40° × 20° (5,9 MLj × 2,9 [2] Burnham Jr., R., Burnham’s Celestial dieser Knoten trägt die NGC-Nummer MLj), die der M 81/82-Gruppe 13°×7° Handbook, 1978, Dover Publications 2404, er befindet sich im westlichen Spi- (2,0 MLj × 1,0 MLj), welche etwas kleiner Inc., New York, 332 ralarm der Galaxie. NGC 2403 kann nach als die Lokale Gruppe ist (3,26 MLj = 1 [3] Cragin, Lucyk, Rappaport, 1993, The [1] zusammen mit NGC 2366 und mögli- Mpc = 3,01 · 1016 m). Der Leser möge ver- Deep-Sky-Fieldguide to Uranometria cherweise NGC 4236 wohl als außenlie- stehen, daß die genaue Angabe aller Daten 2000.0, Willman-Bell Inc. gendes Mitglied der M 81/82-Galaxien- der erwähnten Objekte den Rahmen der [4] Mega Star – Deep Sky Atlas, E. L. B. gruppe [Entfernung etwa 10 Millionen „Objekte der Saison“ sprengen würde und Software 1994 Lichtjahre (MLj)] angesehen werden, was sei auf [1]–[4], [6] verwiesen. Jedoch [5] Flach-Wilken, B., Schubert, M., Veit, K., durch Geschwindigkeitsmessungen mittels möchte ich an dieser Stelle unsere aktiven interstellarum 2, 57 Dopplereffekt gestützt wird. NGC 2403, Leser aufrufen, doch einmal die erwähnten [6] Polakis, T., Observing the M 81 Galaxy NGC 2366, Holmberg II (siehe [5]) und Objekte ins Beobachtungsprogramm auf- Group, Deep Sky Winter 1991/92 zwei oder drei andere Zwerggalaxien zunehmen. Vielleicht kommt eine schöne [7] Veit, K. u.a., interstellarum 5, 24 (DDO 44, 51, 53) bilden wahrscheinlich Zusammenstellung der M 81/82-Gruppe [8] Veit, K. u.a., interstellarum 1, 46

7×50-Feldstecher: deutlich als längliches Oval auszumachen; der problemlos auszumachen ist. Am lichtüberfluteten NO-Him- Positionswinkel identisch mit der Karte im Karkoschka. Jürgen mel (fst: 4m) erleichterte ein Nebelfilter die Aufsuche (dunklerer Breitung Himmelshintergrund, besserer Kontrast), Detailbeobachtung dann 80/400-Refraktor: eine helle und große Galaxie von ovaler aber ohne Filter. Erst unter sehr guten Bedingungen (fst: 6 m,5) Form, die von drei Sternen eingerahmt ist; 33×. Andreas Kacz- erkennt man die enorme Größe der Galaxie. Erste Spiralarmaus- marek läufer werden dann bei indirektem Sehen erkennbar. Insgesamt 150/750-Newton: bei 19× sieht man sehr schwache längliche sehr lohnend! Chris Kauffmann Aufhellung, vor der zwei Vordergrundsterne stehen; bei 42× kei- 254/2500-SCT: fst 6m (UMi); groß, hell, etwas oval, fast rund; in ne Verbesserung, die Galaxie bleibt ein blasser Lichtfleck. Gerd der Mitte kaum heller; diffus, indirekt etwas größer; Rand nicht Kohler begrenzt; genau zwischen zwei ca. 10m-Sternen; 140×. Harald 150/1200-Refraktor: einfacher als M 33 zu erkennen! Die Gala- Osmers xie füllt bei 60× (Weitwinkelokular) rund ein Viertel des Gesichts- 305/2100-Newton: Mond (noch) 1 Grad über dem Horizont. Hell, feldes aus. Der Umriß ist oval, ansatzweise kann man bei indirek- direkt sichtbar. Bei 65× leicht tropfenförmig, elongiert O-W, mit tem Sehen auch schon leichte Strukturen wahrnehmen. Sichtbar einem nahezu sternförmigen, leicht nach W versetzten Kern. Die sind zahlreiche galaktische Vordergrundsterne. Bei 75× wird der Andeutung eines Spiralarms biegt sich nach S auf einen helleren Kontrast der Strukturen in NGC 2403 noch etwas besser, ohne Stern. Andreas Domenico daß man aber mehr Einzelheiten erkennen kann. Stefan Korth 317/1600-Newton: fst 5m,3 (Zenit); mittelhell, groß; helle und 200/1000-Newton: ein relativ heller verwaschener Fleck ohne dunkle Teile irregulär angeordnet; in der Galaxie steht ein Stern hellen Kern, der zwischen zwei gleichhellen Sternen steht; außer- oder womöglich der Galaxienkern, bei höherer Vergrößerung dem ist parallel zur Längsachse der Galaxie ein Staubband zu absolut punktförmig; die Galaxie steht zwischen zwei Sternen; im erkennen; 83×, 134×. Andreas Kaczmarek 8×50-Sucher erkennbar, trotzdem in der sternarmen Giraffe 200/1200-Newton: bei 40× leicht erkennbar, großflächig, zwi- schwer zu finden. 177×. Thomas Jäger schen zwei helleren Sternen; bei 100× meinte ich, eine sehr 333/1500-Newton: fst 5m,4; bei direktem Sehen rundliche Form; schwache Struktur wahrzunehmen. Herbert Zellhuber Indirekt eher oval. Zwei hellere Sterne rahmen die Galaxie ein. 200/1200-Newton: in O-W-Richtung von einer Dreierkette Ein schwächerer Stern befindet sich innerhalb des Objekts, Nähe durchzogen, oval 2:1, im Zentrum ist der schwächste Stern dieser Zentrum. Zentrum geringfügig heller als Außenbereiche; bei indi- Dreierkette, Galaxie nicht genau halbiert durch Kette, sondern rektem Sehen Spiralstruktur andeutungsweise wahrnehmbar. etwas nach N versetzt, diffus, gleichmäßig hell, 75×. Klaus Veit V=100×; Deep Sky Filter. Dirk Panczyk 200/2000-SCT: Wunderschöne Sc-Galaxie, groß, oval, sehr hell 410/1950-Newton: Aufsuchen nicht so einfach, da sich in diesem (107×); inmitten zweier heller 8–9m Sterne, der Raum dazwi- Himmelsabschnitt nur wenige hellere Sterne befinden; bei 120× schen ist vollständig mit hellem Nebel ausgefüllt. In der Mitte ist die Galaxie zwischen zwei Vordergrundsternen sichtbar; mit deutliche Verdickung sichtbar. Zwischen den beiden Sternen, indirektem Sehen sind andeutungsweise die Spiralarme und eini- nicht exakt auf der Verbindungslinie und etwas näher am ge Knoten zu erkennen; schwache zentrale Aufhellung. Schönes schwächeren gelegen, befindet sich ein weiterer Stern, ca. 13m, Objekt. Ralf Höres

40 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

Oben: Zeichnung von Jürgen Breitung mit einem 7×50-Feld- stecher. Rechts: CCD-Aufnahme von Emil Jung mit einem 8"-SCT und ST-6 Kamera; 2 min belichtet. Unten links: Foto von Erich Kopowski mit einem 130/1020- Refraktor; 60 min belichtet auf TP2415 hyp.; 13fach nachver- größert. Unten rechts: Foto von Uwe Wohlrab mit einem 200/1000- Newton bei f=1800mm und Komakorrektor; Komposit aus zwei 100 min auf TP2415 hyp. belichteten Aufnahmen; unscharfe Maskierung, 10fach nachvergrößert.

interstellarum 1/96 41 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

Oben links: Foto von Bruno Mattern mit einem 8"-SCT bei f=1350mm; 90 min belichtet auf TP2415 hyp. Oben rechts: CCD-Aufnahme von Udo Borcheld mit einem 8"-SCT und einer Lynxx-PC Kamera; Addition von 3×5 min Belichtung. Unten links: CCD-Aufnahme von Wolfgang Wiedemann mit einer CCD-Kamera ST-7 an einem 8"-SCT bei f/5. Gesamtbelichtungszeit 33 Minuten. Unten rechts: Zeichnung von Ronald Stoyan mit einem 14"-Newton bei 200×.

Gegenüberliegende Seite: Oben links: Zeichnung von Otto Guthier mit einem 16"- Newton bei 86×. Rechts: CCD-Aufnahme von Rolf Bitzer mit einem 300/1800-Newton und ST-6 Kamera; 20 min belichtet. Mitte links: Zeichnung von Norman Quednau mit einem 4",5-Newton. Unten: CCD-Aufnahme von Rainer Sparenberg mit einem 11"-SCT bei f=1400mm und einer ST-7 Kamera; Komposit aus einem Bild mit 4 min und einem mit 6 min Belichtung. (Norden ist hier links!)

42 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

H-II-Region NGC 2404

H-II-Region

H-II-Region

interstellarum 1/96 43 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Objekte der Saison Offener Sternhaufen

Name R.A. (2000) Dec. Con Typ Größe Helligk. Anzahl Br* U 2000 Hyaden 4h 27 min +16° Tau II 3 m 330' 0 m, 5 – 3 m, 3 S. 178

ntersuchungen unserer kosmi- Altertum gesorgt und so ranken sich viele daß sich die Hyadensterne mit annähernd Uschen Nachbarschaft haben erge- Geschichten um ihn – „Hyaden“ stammt gleicher Geschwindigkeit und Richtung ben, daß sich unsere Sonne (ohne aus dem Griechischen und bedeutet durch den Raum bewegen [5]. Bose gab selbst dazuzugehören!) inmitten zweier „Regengestirn“. Ein schöne Zusammenfa- bereits 1908 die Entfernung durch Mes- großer, sich gegenseitig durchdringender sung der Mythologie ist wie so oft in Burn- sung der Sternstromparallaxe erstaunlich Bewegungssternhaufen befindet. Zum ham’s Celestial Handbook [2] zu finden. gut an. Nur einen winzigen Ausschnitt einen der Ursa-Major-Bewegungsgruppe, Weniger aufregend klingen allerdings die davon, wie es in der Forschung weiterging zum anderen der Taurus-Bewegungsgrup- Bezeichnungen der Neuzeit: So listen ihn zeigt Tabelle 1 nach [9]. Neben oben pe. Bewegungssternhaufen bzw. -gruppen z.B. Melotte und Collinder mit den Num- beschriebener Methode wurden natürlich sind großreichweitige Sternströmungen, mern Mel 25 bzw. Cr 50 in ihren Katalo- auch andere zur Verifizierung herangezo- die im Grunde sehr große Offene Stern- gen auf und natürlich trägt er auch eine gen. Nach „heutigem“ Wissen ist demnach haufen mit sehr geringer Sterndichte dar- offizielle IAU-Kennung: C 0424+157. das Zentrum der Hyaden ziemlich genau stellen. Sie sind kaum von Sternenhinter- Die Hyaden sind der uns am nächsten 150 Lj von uns entfernt. Stünde übrigens grund zu unterscheiden. Bewegungsstern- gelegene sternreiche Offene Haufen. Die unsere Sonne in dieser Entfernung hätte haufen in denen Offene Sternhaufen einge- genaue Kenntnis seiner Entfernung ist für sie eine scheinbare Helligkeit von knapp bettet sind, werden manchmal als Bewe- Astronomen von größter Bedeutung für 8m. gungsgruppen bezeichnet [1]. die Bestimmung der Entfernungskala in Eine der berühmtesten Arbeiten zur Der Ursa-Major-Haufen wird auch als unserer Galaxie und darüber hinaus im Untersuchung der Sternstromparallaxe ist Sirius-Supercluster bezeichnet (da a CMa ganzen Kosmos. Jede Veränderung seiner dabei die von van Bueren (1958) [6]: ebenfalls dazugehört), der Taurus-Haufen Entfernungsbestimmung bedeutet somit Abbildung 1 zeigt eine Darstellung seiner auch als Hyaden-Supercluster bezeichnet. letzten Endes auch eine Änderung der gemessenen Eigenbewegungen und stellt Der Hyaden-Sternhaufen ist also ein Hubble-Konstante. anschaulich das Streben der Sternen auf Teil – genauer eines der Zentren – der Tau- Dies liegt daran, daß alle Entfernungs- ihren gemeinsamen Fluchtpunkt hin dar. rus-Bewegungsgruppe und wird im fol- bestimungen für weiter entfernte Objekte Überflüssig zu erwähnen, daß bei einer genden kurz mit „Hyaden“ bezeichnet. (z.B. mit Cepheiden, (Super)novae, etc.) durchschnittlichen scheinbaren Eigenbe- Soviel zunächst zur – leider recht unein- durch die Hyadendistanz geeicht werden, wegung der Hyadensterne von etwa 0",1 heitlichen – Nomenklatur. da die Hyaden praktisch den einzigen Hau- pro Jahr äußerst präzise gemessen werden Die Anzahl der Hyaden-Untersuchun- fen darstellen, dessen Entfernung „genau“ muß. Die wahre Bewegung der Sterne im gen ist schier unüberschauber, deshalb mit direkten, „geometrischen“ Mitteln Raum beträgt etwa 48 km/s. Die Hyaden- kann an dieser Stelle nur ein grober bestimmt werden kann. Überblick und eine Zusammenfassung der Die Distanzbestimmung derzeit aktuellen Werte gegeben werden. erfolgt dabei meist mit Hilfe Mit den Hyaden ist in dieser Ausgabe der Sternstromparallaxen (auch wohl einer der berühmtesten Vertreter der Konvergenzpunktmethode ge- Gattung „Offener Sternhaufen“ Objekt der nannt): Dazu muß zum einen Saison. Bekanntermaßen im Sternbild durch genaue Positionsmessun- Stier gelegen, sind die Hyaden das Deep- gen die scheinbare Eigenbewe- Sky Objekt schlechthin für das bloße Auge gung der Sterne gemessen wer- oder den Feldstecher. Dominiert wird die den (woraus der Fluchtpunkt 4–5° große, V-förmige Gestalt des Hau- der Bewegung ermittelt werden fens von Aldebaran einem der hellsten kann). Und zum anderen mit Sterne am Himmel überhaupt. Er ist aller- einem Spektrometer die Radial- dings nur ein scheinbares Mitglied, da er in geschwindigkeit der Mitglieder Wirklichkeit ziemlich genau in der Mitte bestimmt werden. Mit einfa- zwischen uns und den Hyaden liegt und chen geometrischen Winkelbe- eine andere Bewegungsrichtung besitzt. ziehungen läßt sich dann daraus Das „V“ bildet dabei zusammen mit die Entfernung ableiten. Dieses dem hellen Sternhaufen NGC 1647 an- Verfahren wird in vielen Astro- nähernd ein Parallelogramm. Der hellste nomiebüchern ausführlich

echte Stern des Haufens, J2 bildet mit J1 beschrieben; Zwei schöne Bei- einen schönen weiten Doppelstern spiele sind in [3] und [4] zu fin- (3m,3/3m, 9, 337"). Mit Sharpless 239 (Sh2- den. 239 bzw. S 239) befindet sich ein weiteres Die Suche nach der exakten m Abb. 1: Karte der Hyaden für Sterne heller mv=9,0 DS-Objekt in dem Haufen; näheres dazu Entfernung währt nun bald ein nach van Bueren [6]. Die Größe der Punkte kenn- weiter unten. ganzes Jahrhundert: Bereits um zeichnet die Helligkeit. Die Pfeile zeigen die Bewe- Für Aufsehen hat der Haufen bereits im 1900 war die Tatsache bekannt, gung der Sterne in etwa 10000 Jahren ans an. Aus [1].

44 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

Sh2-239

Großaufnahme der Hyaden. Markiert ist der schwache Nebel Sharpless 239, umgeben vom dunklen LDN 1551. Aufnahme von Otto Guthier mit einer Keller/Schmidbauer-Schmidtkamera 215/495mm; in den Alpen auf 2800m Höhe 19 min belichtet auf TP6415 hyp; Abzug von Bernd Flach-Wilken.

interstellarum 1/96 45 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

sterne waren uns vor knapp 1 mio Jahre am nächsten und entfernen sich Objekte in den Hyaden nun, aufgrund der Perspektive langsam kleiner werdend, zu ihrem Fluchtpunkt hin. Jener Punkt, auch Konvergenzpunkt oder Vertex Im Nordteil der Hyaden findet man den Dunkelnebel LDN genannt, liegt von uns aus gesehen unweit vom Stern Beteigeuze. Bis 1551, und in diesen eingebettet, den schwachen Nebel S die Hyaden aber nur noch einen kleinen Sternhaufen im Orion darstel- 239 (s.S. 45 und 65). Auf den ersten Blick ein unschein- len, werden noch etliche Millionen Jahre vergehen (is wird zu gegebe- bares Nebelfleckchen, gehört dieses rötliche Objekt zu den ner Zeit darüber berichten). interessantesten im Sharpless-Katalog. S 239 besteht aus Schon früh war bekannt, daß die Hyaden nur einen Teil einer weitaus den Herbig-Haro-Objekten HH 102 und HH 28–30, das größeren Sternströmung darstellen (Stömberg 1922). Eggen hat dies in sind kleine irreguläre Materieklumpen mit großer Radial- einer sehr detaillierten Untersuchung bestätigt, indem er eine große geschwindigkeit, die in aktiven Sternentstehungsgebieten Anzahl an Sternen in der Umgebung unserer Sonne auf ihre Bewegung zu finden sind. Die „Quelle“, von der sich beispielsweise hin untersucht hat [7], [8]. Seiner Aussage nach umfasst die Taurus- die beiden Herbig-Haro-Nebelchen HH 28 und HH 29 auf Bewegungsgruppe (=Hyaden-Supercluster) ein Gebiet von 200 uns zu bewegen, ist der junge Stern IRS 5, verborgen in im Durchmesser. Bei seiner systematischen Suche nach Mitgliedern hat der Dunkelwolke. Dieser Protostern, ein K-Riese, hat noch er unter den nahen Sternen mehr als 300 zugehörige Sterne gefunden nicht die Hauptreihe erreicht; er stößt bipolar in den Raum [1]. Darunter befindet sich z.B. a CVn, Kapella oder auch der Zentral- Materieklumpen von der Masse des Erdmondes, die als Jet stern des planetarischen Nebels NGC 7293 (Helixnebel). oder kometarischer Nebel an IRS 5 zu sehen sind. Man Doch die Hyaden sind nur das eine Zentrum dieser Bewegungsgrup- nimmt an, daß auch andere bipolare Nebel auf diese Wei- pe, das andere ist der offene Sternhaufen M 44 (Praesepe) im Sternbild se mit Herbig-Haro-Objekten verknüpft sind (siehe auch Krebs. Beide Sternhaufen eilen also gemeinsam – derzeit etwa 450 Lj den Artikel über Bipolare Nebel in diesem Heft). Eine voneinander entfernt – durch den Raum, umgeben von einer ausge- visuelle Beobachtung von S 239 – nahezu unmöglich – dehnten Korona aus Sternen der Hyaden-Bewegungsgruppe. wurde bisher noch nicht bekannt. -rcs Auch ein Vergleich der Farb-Helligkeits-Diagramme beider Haufen (Hyaden, M 44) zeigt eine gute Übereinstimmung und deutet auf einen Literatur: gemeinsammen Ursprung hin. Bührke, Hodapp, Sterne u. Weltraum, 1986/4, 206 – 210 Das Alter der Hyaden wurde natürlich auch mit verschiedensten Methoden bestimmmt: In den 60ern nahm man etwa 400 –500 mio Beobachtungen Jahren an; derzeit liegen die Schätzungen im Bereich von 600 –900 mio Jahre. Die Gesamtmasse der Hyaden wird derzeit mit dem dreihundert- Bloßes Auge: fst 5m,3; Sehr groß und auffällig. Hebt sich fachen der Sonnenmasse angegeben [9]. deutlich vom Sternenhintergrund ab. Recht helle Sterne, Gennerell werden aber von der Forschung alle Werte immer wieder davon der hellste Aldebaran. Form Pfeilspitzenförmig, mit neuen Mitteln und Meßmethoden (z.B. durch den Hiparchos-Satel- bzw. dreieckig. Sehr lockerer Haufen. Genau zwischen liten) überprüft bzw. ermittelt werden und so sollten alle Zahlenangaben Aldebaran und der Dreiecksspitze befinden sich zwei auf- immer nur als vorläufig angesehen werden! fallend dicht beieinander stehende Sterne. Haufen besteht -jl aus über 10 Einzelsternen. Innerhalb des Dreiecks prak- Literatur: tisch keine Sterne sichtbar. Dirk Panczyk [1] Götz W., Die off. Sternhaufen unserer Galaxis, J.A.Barth, 1990 Bloßes Auge: glitzerndes Geschmeide am Winterhimmel. [2] Burnham’s Celestial Handbook, Vol. 2 Nach langem Hinsehen blitzen immer mehr schwächere [3] Kasten V., Sterne und Weltraum, 1995/11, 868 Sterne durch; im 7×50-Feldstecher wie ein Diamanten- [4] Kippenhahn R., Licht vom Rande der Welt, Serie Piper strauß. Jürgen Breitung [5] Boss L., 1908, A. Journal 26, 31 Bloßes Auge: fst 6m (UMi); bekannt schöner lockerer [6] van Bueren H.G., 1952, Bull. Astron. Inst. Neth. 11, 385 Haufen mit dominierendem Aldebaran, aber auch schönen [7] Eggen O.J., 1984, A. Journal 89, 830–850, 1358–1365 Doppelsternen (s Tau, q Tau); bis zu 23 Sterne gezählt, [8] Eggen O.J.,1985, A. Journal 90, 74–79, 333–340, 1046–1059 davon vier nur blickweise und 80/81 Tau blickweise dop- [9] Zhao J.L.,Chen L., 1994, Astron. Astrophys. 287, 68 –72 pelt. Harald Osmers

Quelle Konvergenzpunkt Entfernung Methode Tab. 1 R.A. Dec.(°) (Parsec)

Van Bueren 1952 6h 18,5min ± 2,1min 7,48 ± 0,18 40,4 ± 1,1 Sternstromparallaxe Wayman 1965 6h 16,5min ± 1,3min 7,68 ± 0,13 40,6 ± 1,6 Sternstromparallaxe van Altena 1974 44,0 ± 0,6 Mittelwert Upgren 1974 45,3 ± 3,8 Trigonometrische Parallaxe Hanson 1980 45,9 ± 1,3 Mittelwert Peterson 1988 46,9 ± 1,1 Dynamische Parallaxe Gunn 1988 6h 32,8min ± 4,4min 6,1 ± 1,0 45,4 ± 2,1 Sternstromparallaxe Vanden Berg 1989 45,7 ± 2,1 HR-fitting Upgren 1990 45,7 Trigonometrische Parallaxe Schwan 1990 6h 28,8min ± 3,2min 6,25 ± 0,3 47,2 ± 1,5 Sternstromparallaxe Schwan 1991 6h 30,6min ± 1,6min 5,99 ± 0,18 47,9 ± 0,8 Sternstromparallaxe Patterson 1991 43,3 ± 1,8 Trigonometrische Parallaxe Zhao 1994 6h 33,3min ± 1min 6,62 ± 0,16 45,5 ± 0,43 Statistische Methode

46 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

Oben: Die Hyaden mit NGC 1647. Foto von Uwe Wohlrab mit einem f/4 200mm Teleobjektiv bei Blende 5,6; 20 min auf TP 2415 hyp. belichtet, 6fache Nachvergrößerung.

Oben: Die Hyaden mit dem bloßen Auge. Zeichnung von Jürgen Breitung.

Links: Die Hyaden und Plejaden mit bloßem Auge. Zeich- nung von Ralf Höres.

interstellarum 1/96 47 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Objekte der Saison Kugelsternhaufen

Name R.A. (2000) Dec. Con Typ Größe Helligkeit Br* U 2000 M 79 5 h 24,5 min –24° 33' Lep V 8',7 7 m, 8 13m, 3 S. 315

79 (= NGC 1904), „Highlight“ nen Werte ein, ergibt dies: r=13000 des unscheinbaren Sternbildes parsec (etwa 42000 Lj). Daraus wieder- M um ergibt sich eine Distanz von knapp Lepus, ist bereits mit kleinen Öffnungen sichtbar. Auflösbar aber erst 70000 Lj zum Galaktischen Zentrum. ab etwa 6 –8 Zoll Öffnung – je nach Für die Bestimmung von Alter und Bedingungen. Eben jene sind aber leider Zusammensetzung des Haufens wurde – bei einer Deklination von 24° nicht weiterhin der Farbexzeß (EBV) ermittelt, immer die besten ... d.h. die „Verfärbung“ des Sternenlichts Einfach zu finden, in einer sonst recht durch interstellare Materie. Naturgemäß tristen Himmelsgegend etwa ½° im NO ist diese genauso wie die interstellare vom Doppelstern HJ 3752 (=ADS 3954) Absorption in dieser Himmelsgegend entfernt. Dieser Doppelstern [5m,5/6m,7, recht gering. Die Messungen ergaben für 3",7, PA 94° (1983)] ist leicht zu finden: E den fast vernachlässigbaren Wert BV CCD-Aufnahme von Bernd Flach-Wilken m Einfach a an b Lep spiegeln. von 0 , 01. Daraus und aus dem Farb- mit einem 300/6000-Schiefspiegler bei M 79 steht recht allein in den Weiten Helligkeitsdiagramms (CM-Diagramm) f=3600mm; 3×2 min belichtet mit einer des Alls, in der Nähe des galaktischen der Sterne des Haufens konnten Aussa- ST-6 Kamera. Der Bildautor: „... wäre Antizentrums, am Himmel also ziemlich gen über die Zusammensetzung des ich nie auf die Idee gekommen, diesen genau gegenüber der Mehrzahl der Haufens gemacht werden: Er stellt einen „Horizontschleicher“ abzulichten. Mit Kugelsternhaufen. typischen Halo-Kugelsternhaufen dar, OG 550-Filter zur Seeingberuhigung bei Die Ehre der Entdeckung wird im mit einer „mittelmäßigen“ Metallizität miesestem (unbenotbar) Seeing ge- übrigen wie so oft nicht Messier selbst, von [Fe/H]= –1,69. Seine Zusammenset- wonnen. Mein bis dato schlechtestes CCD-Ergebnis.“ sondern Mechain im Jahr 1780 zuteil. Er zung ist der des bekannten Haufen M 13 zeigt einen kleinen hellen Kern, seine sehr ähnlich. hellsten Sterne sind etwa 13m,5 hell. Er Eine weitere photometrische Untersu- Anzahl an Haufenmitgliedern nach der m 0,4 • (4,79 –M ) steht in der Mitte zwischen zwei 9 Ster- chung wurde 1983 am dänischen 1,5 m Formel N=10 v etwa 100 000. nen, die genau im Norden bzw. Süden Teleskop in La Silla durchgeführt [2] . Seine wahre Größe liegt etwas über 100 stehen. Seine Größe wird mit knapp 9' Das dabei erstellte CM-Diagramm wur- Lj und er flieht mit einer relativ hohen angegeben; davon sieht der visuelle de mit theoretisch errechneten (Vanden Radialgeschwindigkeit von 185 km/s Beobachter meist aber nur einen kleinen Berg 1983) verglichen und somit ein Abb. 1 zeigt das Flächenhelligkeits- Bruchteil. Alter von 15–18 Gyr (Gyr=Milliarden Profil des Kugelsternhaufens [4]. Auf Bis Ende der 70er Jahre gab es keine Jahre) bestimmt. Dieser Wert wurde vor der X-Achse ist logarithmisch der „anständige“ Untersuchung seiner phy- kurzem von einer weiteren Untersu- Abstand vom Zentrum aufgetragen, auf

sikalischen Natur. Erst Stetson und Har- chung in La Silla (2,2 m MPI-Teleskop) der Y-Achse mv als Maß für die Flächen- ris veröffentlichten 1977 eine photome- mit einer Altersangabe von 16 Gyr helligkeit. Zum Vergleich sind die Hel- trische Studie [1] die am Cerro Tololo bestätigt [3]. Doch gilt generell, daß ligkeits-Profile der Kugelsternhaufen (Yale 1-m Spiegel) unternommen wurde. Altersangaben bei Kugelsternhaufen NGC 2419 und M 92 eingezeichnet. -jl So konnte das Entfernungsmodul (Diffe- immer kritisch betrachtet werden soll- renz aus scheinbarer und absoluter Hel- ten, da sie von vielen Astronomen kon- Literatur: m ligkeit: mv–Mv) mit 15 , 6 bestimmt trovers diskutiert werden. Im Vergleich werden. Kennt man zusätzlich den zu anderen Haufen besitzt M 79 recht [1] Stetson P.B., Harris W.E., 1977, Astro- Betrag der interstellaren Absorption wenige bekannte Veränderliche: So listet on. J., 82, 954–964 m (hier: Av=0 , 03) kann daraus die Entfer- Sawyer Hogg (1973) lediglich 8 variable [2] Gratton R.G., Ortolani S., 1986, Astron. nung (r) von der Sonne durch die einfa- Sterne auf. Astrophys. Suppl. Ser. 65, 63–77 che Gleichung Weitere aktuelle physikalische Daten: [3] Alcaino G., et. al., 1994, Astron. J., 107, – m mv–Mv = Av + 5 · log (r /10 Parsec) Bei einer absoluten Helligkeit von 7 ,7 230–239 ermittelt werden: Setzt man die gefunde- (Zinn 1989) beträgt die ungefähre [4] Trager S.G., et. al., 1995, Astron. J., 109, 218–241 Beobachtungen 8×50-Sucher: schwacher unscharfer Stern. Ronald Stoyan 12×50-Feldstecher: von Tunesien aus schon deutlich als runder blasser Fleck zu erkennen. Andreas Kaczmarek 20×80-Feldstecher: fst: 5m, 0. M 79 war mit dem 20×80-Fernglas wegen der Nähe zu b Lep leicht zu finden. Er war direkt gut sichtbar, zeigte aber keine Struktur. Die Hintergrundhelligkeit war in diesem Bereich ziemlich hoch (Stadtrand von Leipzig). Uwe Pilz

48 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

Zeichnung von Jürgen Breitung mit einem 150/1500-Maksutov Zeichnung von Andreas Kaczmarek mit einem 200/1000- bei 170×. Newton bei 18fach.

80/500-Refraktor: bei 17× ein kleiner matter Fleck. Herbert nicht in Einzelsterne auflösbar; schwächere Sterne nördlich Zellhuber des Kugelhaufens. Durch seine südliche Position stand M 79 150/900-Newton: fst 5m, 7; trotz –25° Deklination ist der leider schon im Lichtkegel einer Ortschaft; 170×. Jürgen Brei- Kugelhaufen sehr hell zu sehen; mittelgroß, nicht auflösbar; tung wegen schlechtem Seeing nicht einmal gemottled. Stathis Ka- 200/900-Newton: direkt zu sehen, rund; heller Kern nach falis außen hin langsam schwächer; nicht aufgelöst; 180×. Dieter 150/1200-Refraktor: sehr stark konzentrierter Kugelhaufen, Putz bei 120× sind in den Randbereichen bereits zahlreiche Einzel- 200/1000-Newton: bei 57× ungefähr so groß wie M 56; er sterne sichtbar; 171× ist die optimale Vergrößerung für dieses wirkt wegen seiner Horizontnähe etwas blaß und ist nicht auf- Objekt, weil jetzt die Auflösung spürbar besser wird – das zulösen. Andreas Kaczmarek Zentrum freilich bleibt unaufgelöst. Stefan Korth 200/1000-Newton: Heller Kugelsternhaufen, bei 105× kleiner 150/1500-Maksutov: runder diffuser Nebel mit Helligkeits- nebliger Schimmer. Bei 111× sind die Randbereiche indirekt konzentration zur Mitte; Mitte selbst zeigt hellere Lichtknoten; sichtbar in Einzelsterne aufgelöst. Das Zentrum zeigt eine deutliche Konzentration. Andreas Domenico Abb. 1: Flächenhelligkeitsprofile aus [4] 200/1200-Newton: nur im äußeren Bereich können Einzel- sterne aufgelöst werden, 200×. Herbert Zellhuber 200/1200-Newton: leichte Anzeichen der Auflösung bei 120×. Klaus Veit 15 254/2500-SCT: fst 6m (UMi); Beobachtung eine Stunde vor M92 der Kulmination; leicht zu erkennen, heller Kern, indirekt sind M79 die Außenbereiche andeutungsweise gesprenkelt, nicht aufge- löst; 140×. Harald Osmers 305/2100-Newton: fst 6m, 3 (Pol). Sehr schöner Globular, 20 gleichmäßige Sternverteilung. Bei 200× bis in den Kern auf-

v gelöst, der Kernbereich selbst ist verhältnismäßig groß. And- m reas Domenico NGC 2419 317/1600-Newton: bei 230× schon ziemlich schwach, rund; mit leichtem Helligkeitsanstieg zur Mitte; nur vereinzelt Ster- 25 ne aufgelöst. Thomas Jäger 333/1500-Newton: V=200×; fst 4m, 0; relativ stark konzen- triert; zum Zentrum hin deutlich heller werdend; ein schwächerer, aber auffälliger Stern in unmittelbarer Nähe; 30 indirekt körnige Struktur sichtbar, jedoch nicht aufgelöst; 0 1 2 3 Schwieriges, tiefstehendes Objekt; Aufgrund des aufgehellten Horizonts nur eine Grenzgröße von etwa 4m,0. Dirk Panczyk log (r / Bogensekunden)

interstellarum 1/96 49 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

Oben links: Zeichnung von Andreas Alzner mit einem 14"-Newton bei 200× ohneFilter. Oben rechts: Zeichnung von Ronald Stoyan mit einem 14"-Newton bei 81× und 200×. Mitte Links: CCD-Aufnahme von Klaus Völkel mit einer FFC 200/760 und einer ST-6 Kamera; 20 min belichtet, Aufnahme leider beeinträchtigt durch Beschlagen der Optik. Bildverarbeitung mit Sky- Pro, Superfiix und Hidden Image. Mitte rechts: CCD-Aufnahme von Stefan Binnewies, Harald Tomsik und Peter Riepe mit einer LcCCD 11N (ohne Filter) an einem 450/2040-Newton; Belich- tung 4×4 min. Visuell war durch das Instrument bei 170facher Vergrößerung bei indirektem Sehen ein schwaches doppelt gelapptes Glimmen zu erkennen. Beobachtungsort: Marl, visuelle Grenz- größe 5m,7. Unten links: CCD-Aufnahme von Dennis Möller mit einer LcCCD 11n-Kamera und einem 190/760-Flat- field; 2×5 min belichtet aus der Großstadt heraus.

50 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Objekte der Saison Galaktischer Nebel

Name R.A. (2000) Dec. Con Größe Typ U 2000 NGC 1788 5h 06,9 min – 03° 21' Ori 4' × 2' RN Seite 224

GC 1788 im Orion gehört zur also ein Kontinuum an Strahlung aus und len bestehend. Dabei ist NGC 1788 selbst NKlasse der Reflexionsnebel. Die- stehen unmittelbar um helle Sterne. Sie sozusagen nur „die Spitze eines Eisber- se Objekte sind Staubwolken, die sind deshalb auch recht unbeliebt bei ges“. Fotografische Feldaufnahmen mit von in ihnen stehenden Sterne ausge- Amateurastronomen – Nebelfilter helfen kurzen Brennweiten auf blauempfindli- strahltes Licht reflektieren, im Gegensatz nicht – und unbekannt; obwohl über 100 chem T-Max 400 zeigen, daß der helle zu den Emissionsnebeln, die aus Gas von unseren Breiten aus mit mittleren Nebel von ca. 4' scheinbarem Durchmes- bestehen und vom Licht ihrer Zentralster- Amateurfernrohren sichtbar sind [1]. ser das Intensitätsmaximum eines ne zum Eigenleuchten angeregt werden. Fast das gesamte Sternbild Orion ist großflächigen blauen Nebels von etwa Meist müssen es sehr heiße und leucht- von Nebel überzogen, der mal dunkel 10' ×25' Ausdehnung darstellt. NGC kräftige Sterne sein, damit wir die schwa- (nicht bestrahlt) und mal hell (bestrahlt 1788 befindet sich im östlichen Teil die- chen Reflexionen auch noch von so oder angeregt) in Erscheinung tritt. Am ses äußerst lichtschwachen Nebelkom- großer Entfernung wahrnehmen können. westlichen Rand dieses Nebelkomplexes plexes. -rcs & Peter Riepe Deshalb und wegen der stärkeren Streu- liegt mit NGC 1788 der nach NGC 1977 ung roten Lichts (vgl. Himmelsblau) an und M 78 hellste Reflexionsnebel dieses [1] Alzner, Stoyan: Visueller Katalog Ga- den Staubpartikeln sind die meisten Sternbildes und auch des Himmels über- laktischer Nebel, in interstellarum 2 Reflexionsnebel blau. Es gibt aber auch haupt. In größeren Fernrohren zeigt sich [2] Alzner: In blauem Licht – Reflexions- rote Vertreter, wie den Nebel um Antares das Objekt durchaus hell und unregel- nebel visuell beobachtet, in SuW zum Beispiel. Reflexionsnebel senden mäßig begrenzt, aus zwei oder mehr Tei- 5/1990

10×50-Feldstecher: schwach, aber deutlich: zwei winzige rer Stern eingebettet. Am Besten indirekt sichtbar. Schwache Nebelfleckchen, der nordöstliche heller, der südwestliche mit Hell-Dunkelstrukturen sichtbar. V=100×; Deep-Sky-Filter. Stern. Beeindruckende Beobachtung für dieses kleine Gerät. Dirk Panczyk Ronald Stoyan 360/1780-Newton: hell, einfach; drei Sterne im Nebel, davon 20×80-Feldstecher: fst 5m,0: Zuerst sah ich mit dem 20×80- zwei hellere; der südlichere der beiden hat sehr starken Nebel- Fernglas an dieser Stelle gar nichts, dann eine Andeutung von halo; der nördlichere ist heller, Nebelhalo schwächer; dazwi- einem Nebel. Nach längerem Hinsehen war er direkt sichtbar, schen leicht strukturierter Nebel; 200×. Ronald Stoyan jedoch klein, matt und ohne Struktur. Uwe Pilz 400/1800-Newton: fst 5m; Objekt sofort im Okular und easy! 150/1200-Refraktor: bereits bei 34× sehr leicht und mit Objekt länglich, oval; gut zu sehen; mit deutlicher Verdichtung direktem Sehen zu erkennen, am meisten bietet der Anblick und sternähnlichem Objekt; 86×. Otto Guthier bei 120×. Man sieht einen länglichen Nebel mit eingelagerten 410/1950-Newton: direkt gefunden; bei 60× mattes, licht- Sternen, der am Südwestende etwas aufgehellt und fleckig ist. schwaches Nebelfleckchen; Randbereiche unregelmäßig; Hel- Indirekt kann man ein paar Hintergrundsterne erahnen. Stefan ligkeitsanstieg zur Nebelmitte hin; östlich [sicherlich gemeint: Korth westlich! -Red] steht ein hellerer Stern (ca. 10m); bei 120× ist 200/1000-Newton: V=50×. Leicht zu finden. Strukturloses auch der hellere Stern als Nebelmitglied erkennbar; mit indi- nebelhaftes Gebilde, bei 111× nur indirekt sichtbar. Andreas rektem Sehen ist der Zentralstern deutlich sichtbar und blick- Domenico weise noch zwei weitere Sterne. Der Einsatz eines O-III Filters 200/1200-Newton: direkt zu sehen, ziemlich hell, O-III bringt erbrachte keine Verbesserung der Wahrnehmung. Ralf Höres nichts, Nebel grenzt an hellen Stern an, schließt diesen teil- weise mit ein, im Nebel bei hoher Vergrößerung schwachen Stern identifiziert, dann kaum noch Nebel erkennbar. Klaus Veit 254/2500-SCT: fst 6m (UMi); heller ovaler Nebelfleck; an einem Ende ein 10m-Stern, am anderen Ende ein heller Nebel- knoten oder ein darin eingebetteter 13m-Stern; der Nebel ist im 20'-Gesichtsfeld schön eingebettet von 8m–9m-Sternen. 70–140×. Harald Osmers 305/2100-Newton: fst >6m. Deutlich elongiert, hellerer Bereich im SO, definierter Rand nach SW (unsicher). Sternen- reiches Gebiet. 65×, 105×, UHC. Andreas Domenico 317/1600-Newton: sehr schwach, mittelgroß; in der Mitte steht ein Stern mit ca. 10m, es steht noch ein schwacher Stern an der hellsten Stelle des Nebels; 177×. Thomas Jäger 333/1500-Newton: fst 5m,5; Schwacher Lichtfleck. Direkt bei einem helleren Stern gelegen. In den Nebel ist ein schwäche- CCD-Aufnahme von Rainer Sparenberg mit einem 11"-SCT bei f=1400mm und ST-7 Kamera; Binning-Modus, 6 min belichtet.

interstellarum 1/96 51 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

NGC 1788: CCD-Aufnah- me von Bernd Flach-Wil- ken mit einem 300/6000-Schiefspiegler bei f=3600mm; 3×5 min belichtet mit einer ST-6 Kamera. Mond schon im ersten Viertel!

52 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Objekte der Saison Doppelstern

Name R.A. (2000.0) Dec. m1 / Spek m2 Abstand Pos.winkel Par U2000 S 1037 7h 12,8 min +27° 13' 7 m,2 / F6V 7 m,2 1",15 (1996) 315° 0,025 S. 139

M. Scardia, Italien, berechnete 1983 die Elemente: V. Biesbroeck Scardia (Rechnung) P = 116,53 a = 0",931 i = 131,50 Knoten = 32,54 T = 1920,85 e = 0,946 w = 257,26 2000 1918,219 258°,9 0",26 265°,0 0",27 1918,956 258,9 0,23 258,2 0,22 woraus sich folgende Ephemeride ergibt: 1920,179 not seen <0,15 232,6 0,12 1920,968 90? 0,1? 87,5 0,04 1996,0 314°,7 1",15 1921,141 not seen <0,15 53,0 0,07 2000,0 312,9 1,11 1923,076 9,3 0,19 8,0 0,29 2005,0 310,4 1,05 1924,122 7,4 0,33 2,5 0,36 2010,0 307,6 0,97 2015,0 304,3 0,88 Interessant ist die vage Beobachtung 1920,968, als der Stern 2020,0 300,1 0,78 mit Sicherheit enger als 0",1 war. Wer nicht glaubt, daß so etwas möglich ist: Aitken hat mit 91cm Öffnung einen Dop- Wer aber hat den Stern um das Periastron 1920 herum beob- pelstern entdeckt, der nie weiter als 0",06 ist (durch Speckle- achtet, so daß eine zuverlässige Bahnbestimmung möglich Beobachtungen an 4m Öffnung gesichert). Doch zurück zu war? Ein solches Paar erfordert ein großes Fernrohr, welches Struves Stern: zur Zeit sollten genau 100mm Öffnung für eine Duplizitäten bis ca. 0",1 zeigt und zudem einen erfahrenen, Trennung ausreichen, auch wenn die Helligkeit der Kompo- konstanten Beobachter. Das Teleskop war mit 102cm Öffnung nenten mit 7,2 etwas gering ist. Wer das Paar zu Testzwecken der bis heute größte Refraktor am Yerkes Observatorium, der beobachtet, sollte sich ganz kurz daran erinnern, daß Beobachter der Belgier George van Biesbroeck. Seine Mes- • zwei Hauptreihensterne vom Typ F6V in ca, 130 Lichtjah- sreihe an der Riesenlinse begann 1915, die folgende Tabelle ren Entfernung stehen gibt die Messungen um das Periastron, zum Vergleich Scar- • die Bahn eine der exzentrischsten, gut bekannten Doppel- dias Ephemeride: sternbahnen überhaupt ist. -alz

180°

van Biesbroecks 1918.9 Messungen Periastron 1920.85 270° 1918.2 1918.1 90° 1920.7? 1"0 1916.1 1915.9 Beobachtungen 1923.1 150/1500-Maksutov: S 1037 nur länglich, Positionswinkel wurde ohne 1924.1 Kenntnis richtig geschätzt; 150×; See- 2020 1925.1 ing 6/10; Transparenz 8/10, Uwe Pilz 150/1500-Maksutov: schon bei 94× eine 8; bei 170× klar getrennt, Beide Sterne sind gleich hell und weißlich 2010 und sehen aus wie die Scheinwerfer Scardias eines weit entfernten Autos, Jürgen Ephemeride Breitung 2000 360/1780-Newton: (1995,05) leicht 1996 getrennt, Positionswinkel 316°,7, Hel- ligkeitsunterschied kleiner 0 m,2, Ab- stand angesichts mäßigen seeings 0° nicht gemessen, Andreas Alzner

interstellarum 1/96 53 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Objekte der Saison Planetarischer Nebel

Name R.A. (2000) Dec. Con Typ Größe Helligkeit Zentralstern U 2000 PK 205+14.1 7 h 29,0 min +13° 15' Gem — 615" 10 m, 3 16m, 0 S. 184

schlängelnden feinen Filamenten: der ke Beliebtheit bei den visuellen Deep- Medusa-Nebel. Abell 21 ist in der Tat Sky Beobachtern, denn die am einfach- einer der ungewöhnlichsten, größten und sten zu erreichenden PNs jenseits des hellsten PNs überhaupt. Auf der Ostsei- NGC tragen oft seine Bezeichnung. Vie- te eines 15m, 99-Zentralsterns öffnet sich le Abell-PNs müssen aber auch als misi- eine dickbauchige Sichel; mit einem O- dentifiziert oder für den Amateur uner- III Filter im Okular ein einfaches Opfer reichbar eingestuft werden. Der Autor schon für kleine Teleskope. Lange Zeit konnte bisher etwa zwei Dutzend dieser wurde Abell 21 wegen seiner Form und schwachen Nebel visuell beobachten. der Filamentstruktur für einen Superno- -rcs varest gehalten, aber man fand keine DSS Postsupernova, auch ist die Ausdeh- [1] Hynes: Planetary Nebulae, Richmond ls George O. Abell Anfang der nungsrate des Nebelshells zu niedrig für 1991 A 50er Jahre die noch „frischen“ einen SNR. Tatsächlich ist die Medusa [2] ESO-Catalogue of Galactic Planetary Platten des POSS auf der Suche nur rund 6800 Jahre alt, die Entfernung Nebulae, Strasbourg 1992 nach großflächigen Planetarischen beträgt 0,24 kpc. Das Spektrum des [3] Polakis: Hunting Down Abell Planeta- Nebeln durchforstete, überraschte ihn Nebels zeigt eine schwächere Rolle des ries, in Sky &Telescope 5/1994 auf einer Platte an der Grenze der Stern- O-III als gewöhnlich, denn H-a ist 1,7 [4] Aller: The Planetary Nebulae, Folge bilder Canis Minor und Gemini ein über mal so stark. XIV, in Sky &Telescope 7/1970 10 Bogenminuten großes Gebilde, Der aus 86 Objekten bestehende [5] siehe auch Atlas Planetarischer Nebel sichelartig geformt und zerteilt von Abell-Katalog hat heute besonders star- in dieser Ausgabe

120/1020-Refraktor: sehr groß, schwach; direkt nur große befindet sich der Offene Sternhaufen NGC 2395. V=50×; Aufhellung sichtbar; indirekt erscheint eine dickbauchige OIII-Filter. Dirk Panczyk Sichel mit Bauch nach SO gerichtet; UHC. Ronald Stoyan 360/1780-Newton: Abell 21 erscheint selbst unter nicht opti- 150/750-Newton: Der Medusa-Nebel ist überraschend hell, malen Bedingungen als großes, helles Objekt; Strukturen sind relativ groß; es sind keine Strukturen erkennbar; 25×; O-III. indirekt erkennbar („Mondsichel“); 56×; O-III. Karl Buse Thomas Jäger 360/1780-Newton: hell, groß, detailliert; bei flüchtigem Hin- 200/1000-Newton: relativ großer und mittelheller Nebel mit sehen großer strukturloser Halbmond; genauer sieht man aber einer runden Grundform, in der eine Sichel zu erkennen ist; eine helle filamentartige Südkante mit einer knotenartigen 40×; O-III. Andreas Kaczmarek u. Karl Buse Verdickung in der Mitte; nach Norden hin verfranste und lini- 200/1200-Newton: ohne O-III unsichtbar, mit O-III Größe enhafte Nebelfilamente zum dreieckigen Nordteil hin; am etwa 15' , sehr diffus, ein paar Sterne im Nebel, länglich in Rand des Halbmondes deutlicher Absatz von Norden her; 81×, SW-NO-Richtung, etwa 2:1 elongiert, andeutungsweise O-III. Ronald Stoyan Sichelform erkannt, Öffnung der Sichel nach W, 30×. Klaus 410/1950-Newton: lichtschwacher, sichelförmiger, an den Veit Enden spitz zulaufender, nach Nordosten [sicherlich Nordwe- 254/1060-Newton: dieser großflächige PN war unschwer aus- sten gemeint -Red] geöffneter Nebel. Schwache Helligkeitsun- zumachen, auffällig seine Mondsichelgestalt; das reizvolle und terschiede im Nebel, indirekt auch einige Strukturen; ohne Fil- keineswegs schwierige Objekt braucht eine extrem große AP ter ist der Nebel nicht zu sehen; 60×; O-III Filter. Ralf Höres und Nebelfilter; 30×; O-III. Karl Buse 445/2000-Newton: ein helles Objekt, bei dem sehr schön zu 254/2500-SCT: fst 6m (UMi); nicht gesehen. Filter notwen- sehen ist, wie innerhalb des runden PN eine sichelförmige dig? 70–360×. Harald Osmers Struktur nach Westen geöffnet ist. 63×; O-III. Andreas Kacz- 305/2100-Newton: fst 6m, 3 (Pol), Groß, schwach trotz O-III- marek u. Karl Buse Filter. Bei 52× und 65× nur indirekt als blasser Nebelschim- 457/1850-Newton: fst 6m, 3 (Pol), Beobachtung mit dem 18" mer erkennbar, bei genauerem Hinsehen schalenförmig. Zahl- von Martin König, Breitenbuch (Odw.). „Medusa-Nebel“ for- reiche Sterne im Umfeld. Andreas Domenico matfüllend, in Augenblicken geringster Luftunruhe scharf und 333/1500-Newton: fst 5m, 3; schwacher, aber deutlicher Nebel- mottled! Nach einiger Zeit zeichnen sich sogar die schwäche- fleck. Hat bei indirektem Sehen ein interessantes sichel-, bzw. ren Bereiche des PN indirekt sichtbar, aber klar definiert ab. halbmondförmiges Aussehen. Im Nebel lassen sich hellere Zwei Nebelhälften, die größere läuft spitz nach S, bilden und dunklere Gebiete gut unterscheiden. Liegt in einem Gebiet zusammen eine Schalenstruktur. Im Zentrum befinden sich mit hoher Sternanzahl. Ohne Filter fast nicht sichtbar. Einige mehrere Sterne um 16m (Zentralstern?). V=58× (8 mm AP) Sterne sind in den Nebel eingebettet. Im gleichen Gesichtsfeld und 92,5×, O-III. Andreas Domenico

54 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

Oben links: Zeichnung von Andreas Kaczmarek mit einem 200/1000-Newton bei 24× und einem O-III Filter. Oben rechts: Zeichnung von Andreas Domenico mit einem 18"- Newton bei 58× und 93× mit O-III Filter. Unten rechts: Foto von Uwe Wohlrab mit einem 200/1000- Newton bei f=1800mm; belichtet 5 Stunden auf TP2415 hyp mit Komakorrektor und Rotfilter, 9fache Nachvergrößerung. Unten links: Foto von Erich Kopowski mit einem 130/1020-Refrak- tor; belichtet 70 Minuten auf TP2415 hyp. Rechts: Foto von Norbert Mrozek mit einer 176/300-Schmidtka- mera und Rotfilter Wratten 92 auf TP2415 hyp; 30 min belichtet.

interstellarum 1/96 55 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

56 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Kosmische Begegnungen

Die Vorschau auf Kosmische Begeg- nungen zwischen Planetoiden und Deep-Sky Objekten muß in dieser Aus- gabe aus technischen Gründen leider entfallen. Sie wird in der nächster Aus- gabe weitergeführt. Als Entschädigung können wir jedoch eine schöne Begeg- nungs-Aufnahme von Erich Kopowski präsentieren.

Links: Kleinplanet 194 Prokne bei NGC 2024. Aufnahme von Erich Kopowski mit einem 130/1020-Refraktor; 90 min be- lichtet auf TP2415 hyp;

Serisvice Deep-Sky Objekte für das bloße Auge

Objekt Sternbild Typ Cr 62 Aur OC Cr 65 Ori OC Cr 69 Ori OC NGC 1981 Ori OC M 42 Ori OC Welcher Filter für welchen Nebel? NGC 1980 Ori OC NGC 1977 Ori OC Die folgende Liste gibt die bekanntesten Galaktischen Nebel der Wintermilchstraße Cr 70 Ori OC und den am besten geeigneten Filter an. Die Angaben beruhen auf eigenen Erfah- M 36 Aur OC rungswerten und der einschlägigen Literatur. Alle aufgeführten Nebel sind vom Autor M 37 Aur OC mit 120mm Öffnung beobachtet worden. Weitere Infos in den vorangegangenen Aus- S 276 Ori GN gaben. -rcs NGC 2169 Ori OC BB - Breitbandfilter SB - Schmalbandfilter O-III / H-> - Linienfilter M 35 Gem OC Cr 89 Gem OC Objekt geeigneter Filter Objekt geeigneter Filter NGC 2232 Mon OC Cr 97 Mon OC M 1 OIII/ohne Filter vdB 68, 69 ohne Filter NGC 2244 Mon OC NGC 2174 SB NGC 2264 ohne Filter/SB Cr 106 Mon OC Ced 62 ohne Filter NGC 2261 ohne Filter Cr 107 Mon OC IC 443 O-III NGC 2237-9/46 O-III/SB NGC 2264 Mon OC IC 2162,S 156/7 H-> S 280 SB M 41 CMa OC S 261 SB IC 466 ohne Filter NGC 2281 Aur OC M 78 ohne Filter NGC 2316 ohne Filter/SB NGC 2301 Mon OC S 276 H-> vdB 87 ohne Filter Cr 121 CMa OC NGC 2024 ohne Filter/SB IC 2177 SB M 50 Mon OC IC 434 H-> vdB 93 H->/SB Cr 132 CMa OC NGC 2023 ohne Filter Ced 90 H->/SB Cr 135 Pup OC NGC 1973/5/7 ohne Filter/SB NGC 2327 ohne Filter NGC 2362 CMa OC NGC 1788 ohne Filter NGC 2359 O-III Cr 140 CMa OC IC 2118 BB S 301 SB M 47 Pup OC M 42/3 ohne Filter vdB 96 ohne Filter M 48 Hya OC NGC 1999 ohne Filter NGC 2467 O-III M 44 Cnc OC NGC 2170 ohne Filter

interstellarum 1/96 57 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Die Deep-Sky Liste ProjektFG Deep-Sky Objekte und deren Sichtbarkeit Jürgen Lamprecht

m es gleich vorweg zu nehmen: Die Sichtbarkeit bzw. das visuelle Erlebnis Beobachtungen!). Bislang betrug der Mit der Deep-Sky Liste (DSL) wird dabei auf einer 5-stufigen Skala ange- Abstand etwa 1–2 Jahre. Umöchten wir von der Fachgruppe geben: Damit sich auch der finanzielle Auf- Deep-Sky zusammen mit einer möglichst wand in Grenzen hält, erscheint die DSL großen Zahl von Beobachtern eine Liste 1: Sehr einfaches, auffälliges Objekt im natürlich zum Selbstkostenpreis! aller visuell beobachteten Deep-Sky Okular. Die aktuelle 4. Auflage ist für 15,– DM Objekte nördlich von etwa –40° Deklinati- 2: Objekt bei direktem Beobachten gut zu plus 3,–DM Versandkosten zu beziehen. on zusammenstellen. sehen. Die DS-Liste soll ein nützliches Werk- Jede Beobachtung wird dabei zusam- 3: Objekt bei direktem Beobachten zu zeug bei der Deep-Sky-Beobachtung dar- men mit einer persönlichen Bewertung der sehen. stellen: Sie hilft Beobachtungspläne zu Sichtbarkeit einzeln aufgeführt. 4: Indirektes Beobachten ist nötig, um erstellen, kann „vor Ort“, d.h. am Okular Dieses Projekt wird bereits seit einigen das Objekt zu sehen. Fragen zum Objekt beantworten, bietet Jahren von fränkischen Beobachterkreisen 5: Objekt bei indirektem Beobachten eine schöne Übersicht über bisher beob- mit Erfolg durchgeführt und soll nun im gerade noch wahrnehmbar. achtete Objekte, gibt Beobachtungsvor- Rahmen der Fachgruppe überregional aus- schläge aus unbekannteren Katalogen usw. gedehnt werden. War das Objekt nur zu vermuten oder Mit einem Wort: Die Idee einer Objekt-Sammlung mit sicher nicht zu sehen werden die Ziffern 6 Sie erweitert den Beobachtungshorizont! Bewertung der Sichtbarkeit ist natürlich bzw. 7 vergeben. Zur einfachen Bestimmung der visuel- nicht neu, doch waren alle bisherigen Ver- Da nur eine kurze prägnante Zusam- len Grenzgröße wurden eigens dafür acht öffentlichungen zu diesem Thema unvoll- menfassung der Sichtbarkeit wiedergege- über den ganzen Himmel verteilte Stern- ständig, bzw. auf einzelne Objekt-Klassen ben werden soll, wird auf genauere Anga- karten mit genauen Helligkeiten erstellt, beschränkt und/oder lediglich von einem ben über das Aussehen verzichtet. Ledig- mit welchen der schwächste Stern in der Beobachter mit einer geringen Bandbreite lich Angaben über Auflösbarkeit, Struktur Nähe bzw. auf der Höhe des Objektes an verschiedenen Öffnungen und Telesko- oder Flächigkeit werden durch Kürzel bestimmt werden kann. pen. gegeben. Wie anfangs erwähnt wird schon seit Somit stellt die „Deep-Sky Liste“ – bei Unsere bisherige Erfahrung zeigt, daß einigen Jahren mit der DSL in der Praxis genügend hoher Beteiligung an Beobach- sich die Skala sehr gut anwenden läßt, und gearbeitet – was ist bereits vorhanden? tern – ein Projekt dar, das seinesgleichen daß verschiedene Beobachter unter ver- Die derzeit aktuelle 4. Auflage der DSL suchen wird! Apropos Beobachter: Damit gleichbaren Bedingungen nahezu die glei- bietet auf über 120 Seiten Informationen sind gerade auch Sie gemeint – ja genau che Bewertung geben. zu über 2300 Deep-Sky Objekten. Derzeit Sie, liebe Leserin oder Leser! sind bereits etwa 3000 Beobachtungen Jetzt aber weg von der Theorie, hin zur „Welche Objekte sind im aufgenommen, aber es gilt noch viele Praxis; denn ich sehe bereits einige grü- Lücken zu füllen ... beln: „Ja – nette Sache auch, aber: Die eigenen Fernrohr zu Übrigens: Betreut wird die DSL vom Bewertung der Sichtbarkeit ist doch sicher sehen, und wie gut sind „Starhopper“ Thomas Jäger, Dieter Putz zu subjektiv und außerdem klingt das nach sie unter bestimmten und dem Autor dieser Zeilen. Arbeit und sicher kostet das Geld und Sollten wir Sie neugierig gemacht überhaupt...“ – Nun gut, kann ich alles ver- Bedingungen sichtbar?“ haben und sind Sie an mehr Informationen stehen, aber: Lassen Sie sich trotzdem interessiert , steht ab sofort eine mehrseiti- motivieren mitzumachen: Sternhaufen und Doppelsterne werden ge Info-Broschüre zur Verfügung. Diese Nebenstehende Abbildung zeigt als nach einer eigenen Skala bewertet, da kann gegen Einsendung von 3,–DM in anschauliches Beispiel die Eintragung des deren Eindruck im Okular durch Faktoren Marken bei untenstehender Adresse ange- Planetarischen Nebels NGC 40. In der wie Sterndichte, bzw. Abstand und Farb- fordert werden. Alle Internet-Surfer kön- ersten Zeile stehen allgemeine Informatio- kontrast beeinflußt wird. nen die Broschüre in Kürze auch als Win- nen zum Objekt; in den darauffolgenden Wie zu sehen ist, hält sich der Aufwand word 2.0-File in der Fachgruppen-Home- die Beobachtungen (Derzeit werden 6 in Grenzen und beschränkt sich im wesent- page downloaden. abgedruckt – bei genügend Zusendungen lichen auf das Notieren von ein oder zwei Also (auch wenn Sie es nicht mehr wird diese Zahl selbstverständlich erhöht). Ziffern bei jeder Beobachtung. Die Sich- hören können): Seien Sie mit dabei! Tra- Bevorzugt aufgenommen werden natürlich tungen können auf einer, der Liste beige- gen Sie Ihren Teil zu diesem einmaligen Beobachtungen kleinerer Öffnungen – ist fügten Vorlage gesammelt und ansch- Fachgruppen-Projekt bei, denn: Jede Sich- doch die Frage ab welcher Bedingung ein ließend an die DSL-Redaktion gesandt tung zählt! Objekt sichtbar ist von besonderem Inter- werden. Diese werden dann in der darauf- esse. folgenden Ausgabe der DSL veröffent- Kontaktadressen: Von einer Beobachtung werden folgen- licht. • Redaktion Deep-Sky Liste de Daten aufgenommen: Fernrohr-Typ, Der zeitliche Abstand zwischen Neu- Dieter Putz, Georg-Kellner-Str. 10 Öffnung, Initialen des Beobachters, Ver- auflagen ist im wesentlichen abhängig von 92253 Schnaittenbach größerung, Grenzgröße, Sichtbarkeit und der Anzahl der eingegangenen Beobach- • e-mail: [email protected] der verwendete Filter. tungen (Also: Überschütten Sie uns mit (Thomas Jäger)

58 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt.OSBJEKTE Nutzung DER nur zu privaten AISON Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. DSOEEP- KY NLINE interstellarumDSF im Internet Jürgen Lamprecht

Aktivitäten: Neben interstella- unter den Beobachtern sehr hilfreich, wenn rum, wird z.B. die Deep-Sky sich daraus ein E-Mail Adressenverzeich- Liste und das Infoblatt zur DS- nis von interstellarum-Autoren und Lesern Beobachtung vorgestellt. So entwickeln würde. wird die Möglichkeit bestehen, Nach Möglichkeit wird auch versucht das Infoblatt als Text oder Win- werden, Hinweise bzw. Links zu aktuellen word 2.0-Dokument abrufen zu Deep-Sky News (Supernovae, Neues aus können. der Forschung etc.) aufzunehmen. Weiterhin ist ein ständig aktualisiertes Inhaltsverzeichnis Vorsicht: Baustelle! aller erschienenen interstella- rum-Ausgaben zu finden und Die Seiten, die dieser Tage noch unvoll- eine ausführliche Vorschau auf ständig sind, werden in Kürze vervollstän- Netz ist (fast) da! die jeweils kommende Ausgabe digt. Für die folgenden Wochen ist unter und den derzeit aktuellen – und wie immer anderem folgendes geplant: ie bereits in der vorangangenen verspäteten – Erscheinungstermin. • Downloadmöglichkeiten für: Deep-Sky Ausgabe angekündigt, wird die Fehlen für kommende Ausgaben Bilder, Kataloge, Grenzgrößenkarten, interstella- WFachgrupe Deep-Sky – ganz CCD-Aufnahmen, Zeichnungen oder rum-Tabellen, etc. dem Zeitgeist Folge leistend – künftig Beobachtungen von Objekten , werden wir • aktuelles Beobachterforum auch im Internet vertreten sein. Die sie ebenfalls aufführen – nachschauen • Eine Page, die eine Auswahl an Bildern WWW-Seiten befinden sich bereits auf lohnt sich also! (CCD/Zeichnungen/Fotos) unserer Leser dem Server, doch wird es noch ein paar Den Objekten der Saison ist ebenfalls zeigt, welche alle 2 Wochen ausgetauscht Tage dauern, bis dieser öffentlich zugäng- eine eigene Seite gewidmet: Tabellarisch werden. lich sein wird. Da bis zum Zeitpunkt der sind hier alle bisherigen und für die Da wir mit dem Speicherplatz des Ser- Drucklegung die entgültige Internet- Zukunft geplanten Objekte aufgelistet. vers etwas haushalten möchten, ist es der- Adresse noch nicht feststand, bitten wir Auch diese Tabelle wird als Text-File zeit nicht möglich ein großes downloadba- alle Interessierten den Zugang über den abrufbar sein. res Bilderarchiv anzulegen. Dies hält uns Link auf den VdS-WWW-Seiten (s.S. 68) Die Seiten sind für Textbetrachter jedoch nicht davon ab, auf Wunsch Ergeb- zu suchen, da Jost Jahn umgehend über die geeignet – sollten Schwierigkeiten auftre- nisse unserer Leser, z.B. CCD-Bilder zu Adresse informiert wird. Natürlich werden ten: bitte kurzes Info! Für grafikorientierte veröffentlichen. Deshalb: Teilen Sie uns auch die bekannten Internet-Suchmaschi- Menschen empfehlen wir die Wahl eines bitte künftig mit, wenn Sie Ihre Ergebnisse nen davon erfahren. Wer persönlich per e- guten Web-Browsers wie NETSCAPE 2.0. nicht nur in interstellarum sondern auch mail über den Start informiert werden Selbstverständlich dürfen auch Hot- weltweit im Internet sehen möchten! möchte, braucht nur eine Nachricht an uns Links zu anderen Deep-Sky bezogenen Zum Schluß möchten wir all denen dan- zu senden ([email protected]). Plätzen im Netz nicht fehlen. Wer noch ken, die uns bereits im Vorfeld ihre Ideen Was erwartet den Netz-Surfer? nicht aufgeführte Links kennt oder selber und Vo r s c h l äge gesendet haben und möch- aufgenommen werden möchte, sei herzlich ten alle weiterhin dazu anregen Ihre Kritik Im wesentlichen natürlich Informationen dazu eingeladen eine Mail an uns zu und Ideen zu übermittteln. über die Deep-Sky Fachgruppe und deren schicken. Es wäre für die Kommunikation Einstweilen viel Spaß beim Surfen ...

Eintrag für NGC 40 in der DSL Position Sternbild Größe Helligkeit Objekt Typ Uranometria 2000.0

NGC 40 3b 00 13.0 +72 32 Cep 0.6' 11p 3

* R 120 RS 102x 6m5 2 s UHC * S 200 MS 200x 5m0 3 LPR * N 200 KV 120x 5m0 3 * N 200 DP 100x 4m5 4 Filter * N 200 JL 160x 6m0 3 * N 317 TJ 230x 5m5 2 s

Fernrohrtyp Name Anmerkung Vergrößerung Öffnung Grenzgröße Sichtbarkeit

interstellarum 1/96 59 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt.DSOEEP- Nutzung KY nur zu privaten NLINE Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. DSFEEP- KY OTOGRAFIE D S CCD Temperaturbedingte Fokusänderungen Peter Riepe, Stefan Binnewies und Harald Tomsik

er sich mit der langbrenn- Astro-Teleskope mit Metalltubus auch die Abstandsmaße zwischen weitigen Astrofotografie reagieren besonders empfindlich auf Fangspiegel und Hauptspiegel. Mathe- Wbefaßt, wird die hier größere Temperaturdifferenzen. Zum matisch sind solche temperaturbeding- geschilderten Probleme in der Regel einen ändert sich die Tubuslänge [1]. ten Brennweitenänderungen nicht bereits kennen. Jedes Teleskop unter- So wird ein 2 m langes Aluminiumrohr leicht nachzuvollziehen. liegt beim nächtlichen Abkühlungs- bei Abkühlung um 5 °C um 0,24 mm All diese Temperatureffekte traten prozeß im allgemeinen einer Längen- kürzer [2]. Ein solcher Wert ist in der bei unserer Astrofotografie mit dem schrumpfung, die zu Fokusänderungen Deep-Sky-Fotografie unakzeptabel, da Celestron 11 in Namibia deutlich in führt. Bei besonders lichtstarken er den Schärfentiefebereich lichtstar- Erscheinung. Mit ein wenig Übung Instrumenten wie Schmidtkameras ker Instrumente schon erheblich über- ließ sich aber durch Nachfokussieren gibt es daher Invar-Konstruktionen, schreitet. Beispiel: beim Öffnungsver- während der Aufnahme korrigierend die derartige Schrumpfungen kompen- hältnis von 1:5 darf der Fokus maxi- eingreifen. Das hört sich schwierig an, sieren und so die Fokuslage erhalten. mal um 0,1 mm wegdriften, wenn der ist es aber nicht. Es ist ratsam, bereits Bei den üblichen Refraktoren, Sternscheibchendurchmesser auf dem vor der eigentlichen Aufnahme durch Newton- und Cassegrain-Teleskopen Negativ nicht um mehr als 20 µm „Trockenübungen“ herauszubekom- passiert es aber immer wieder, daß ein zunehmen soll. men, in welche Richtung das Fokus- Deep-Sky Foto schon während der Das Problem liegt nun darin, daß der sierrädchen gedreht werden muß, Belichtung temperaturbedingte Un- Abkühlvorgang nicht nur den Tubus damit die Bildschärfe bei der Tele- schärfen mitbekommt. beeinflußt, sondern noch weitere Tele- skopabkühlung erhalten bleibt. Um Abb.1 zeigt den Temperaturverlauf skop-Komponenten. Das ergibt zusätz- welchen Betrag dann beim Belichten für drei aufeinanderfolgende Beobach- liche Fokusänderungen. So bewirkt korrigiert werden muß, ergibt sich tungsnächte in Namibia. Die stärkste der Temperaturabfall eine Formverän- über ein gutes Nachführokular, mit Abkühlung ereignete sich während der derung des Hauptspiegels bzw. Objek- dem die Bildschärfe am Nachführstern frühen Nachtstunden, etwa in den fol- tivs. Veränderte Krümmungsradien selbst kontrolliert wird. Ein Vixen GA- genden drei bis vier Stunden nach Son- ändern jedoch die Systembrennweite. 3 eignet sich gut, da hier zur Schärf- nenuntergang. Danach blieb die Tem- Teleskope mit konvexem Sekundär- ebeurteilung eine Bezugsebene mit peratur bis in die frühen Morgenstun- spiegel machen komplizierte Fokusän- beleuchteten, konzentrischen Ringen den bei leichten Schwankungen relativ derungen mit, da nicht nur die Spiegel- gegeben ist. konstant. form selbst beeinflußt wird, sondern Vorsicht ist beim Nachfokussieren während der Belichtung immer dann geboten, wenn bewegliche Komponen- ten zu einem Bildversatz (Shifting) führen. Ein unpräziser, wackeliger Okularansatz ist ebenso schlecht wie ein Hauptspiegel, der bei axialer Fokuskorrektur nicht hundertprozentig geführt wird. Letzteres ist bei den Celestron-SC-Teleskopen der Fall. Aber auch das Bild-Shifting läßt sich meistern (Abb.2), wenn man sorgfältig genug vorgeht. Problematisch wird es erst dann, wenn gleichzeitig mit dem nachfokussierten Hauptteleskop noch ein weiteres auflösungsstarkes Instru- ment auf der Montierung nachgeführt wird. Die zum Shifting-Ausgleich des Hauptteleskops nötigen Korrekturbe- wegungen in Stunde und Deklination können so groß sein, daß das Hucke- pack-Teleskop sie voll mitbekommt. Abb.1: Verlauf der Außentemperatur während dreier aufeinanderfolgender Nächte. Anfangs waren unerklärliche, oval Das Ende der astronomischen Dämmerung war gegen 17:30 UT. verformte Sternscheibchen im Fokus

60 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. unserer mitgeführten FFC 1:3,5/500 mm die Folge. Konsequenz: während der stärk- sten Abkühlphase sind relativ kurze Belichtungszeiten vorzuziehen. Daher haben wir in Namibia in den Abendstunden am Celestron 11 nur helle Objekte mit Belichtungen von maximal 45 Minuten fotografiert. Während der Nacht wurde stets die Temperatur nachgehalten. Sinnvoll ist es, sowohl im Außenbereich als auch im Inneren des Teleskops selbst zu messen [3]. Beim Vergleich beider Meßkurven stellt man nämlich fest, daß in Phasen starker Abkühlung die Teleskop-Temperatur der Außentem- peratur kräftig hinterherhinkt. Die Breite dieser Temperatur-Hysterese (also die Frage: Wann hat das Tele- skop nahezu Außentemperatur erreicht?) ist von verschiedenen Fak- toren abhängig, z.B. von der Schroff- heit des Temperatur-Abfalls, aber auch von den Eigenschaften des Tubusmaterials selbst, z.B. Wärme- leitung oder Wärmekapazität. Hin- reichende Entlüftungsmöglichkeiten im Tubus sind also unerläßlich. Beim Celestron 11 ist das etwas schwerer, man muß den Okularansatz abbauen und die Öffnung dann nach oben richten. Besser ist es mit der FFC. Ihre Tubusklappe (zum Eingriff beim Fokussieren) ist relativ groß und gewährleistet einen hinreichenden Luftaustausch. Sobald sich die Tem- peratur genügend stabilisiert hat, bereitet auch die Langzeitfotografie keine Probleme mehr. In Namibia entstanden unsere besten Langzeit- aufnahmen in der zweiten Nachthälf- te. Selbst nach 100 Minuten Belich- tungszeit waren keine Schärfeverlu- ste fest zustellen.

Peter Riepe, Alte Ümminger Str. 24, 44892 Bochum

Literatur:

[1] B.D. Wallis, R.W. Provin: A manual of advanced celestial photography, Cambridge University Press 1988 [2] F. Heywang et al.: Physik für Tech- niker, Verlag Handwerk und Tech- nik 1988 Abb.2a-b: NGC 5128, die Radiogalaxie Centaurus A, aufgenommen mit einem Celest- [3] J. Dragesco: High Resolution ron 11 (Shapleylinse, f = 2 m bei f/7). Die Belichtungszeit betrug jeweils 90 min auf Astrophotography, Cambridge Uni- Kodak Ektar 100 (hyp), (a) während einer starken Abkühlphase am 14.07.93 ab 18:40 versity Press 1995 UT ohne Nachfokussieren, (b) am 19.07.93 ab 19:35 UT mit Nachfokussieren während der Belichtung. Fotos: P.Riepe, S.Binnewies, D.Sporenberg.

interstellarum 1/96 61 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt.DSFEEP- Nutzung KY nur OTOGRAFIE zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. DEEP- S KY CCD TT Fokussieren einer CCD-Kamera Harald Tomsik, Peter Riepe und Stefan Binnewies

chon bei der konventionellen Astro- steitern wieder Bemerkungen wie: „Ich tun, wenn das verwendete Teleskop keine fotografie ist das exakte Fokussie- glaube, das war vorhin vielleicht doch bes- Streben für die Sekundärspiegelhalterung Sren einer der wichtigsten Schritte, ser“, oder „ War jetzt gerade nur das Seeing aufweist wie z.B. ein Refraktor oder einer die über das Wohl oder Wehe des entste- deutlich schlechter?“ oder „Hat Dunst die der verbreiteten Schmidt-Cassegrains? In henden Bildes entscheiden [1]. Auch bei Schärfe beeinflußt?“ diesem Fall reicht es aus, wenn während Verwendung von Sucherlupen zum Scharf- Schon nach kurzer Zeit sehnten wir uns des Fokussiervorganges ein Stück Holz stellen im Sucherbild blieb immer noch die wieder nach einem objektiven Verfahren, (z.B. ein Zweig) vor der Öffnung ange- Ungewißheit, ob diesmal der Fokus das vom Seeing wie auch der Durchsicht bracht wird. Das resultierende Diffrakti- stimmt. Quälende Diskussionen in der weitgehend unabhängig ist und ähnlich der onsmuster ist dann bei exakter Fokuslage Gruppe vor dem Druck auf den Auslöser Messerschneidenmethode erst gar keine eine zu diesem Holzstück orthogonale wie auch nach der Entwicklung waren Diskussionen am Fernrohr mehr aufkom- Linie, sonst eine Doppellinie. Wer lieber dann oft die Folge. Wie froh waren wir, als men läßt. Aus dieser Lage befreite uns ein an einem Kreuzmuster scharfstellt, kann mit der Verwendung der Messerschneiden- Artikel von Warren Offutt in der auch sich auch ein Holzkreuz basteln und dieses technik dies alles schlagartig ein Ende sonst sehr empfehlenswerten Zeitschrift für den Fokussiervorgang vor die Tele- fand. „CCD-Astronomy“ [2]. Allen sind ja von skopöffnung setzen. Auf diese Weise hat- Bei unseren ersten Gehversuchen mit Fotografien her die ästhetischen Kreuze ten wir während unserer Namibiaexkursi- der CCD-Kamera kamen diese alten Dis- um helle Sterne bekannt, die durch Dif- on keine Probleme, an einem Celestron 11 kussionen wieder auf: Wenn scharfgestellt fraktion an der Halterung des Sekundär- mit der CCD-Kamera den Fokus zu wurde unter Bewertung des Bloomings spiegels entstehen. Wenn der Fokus genau bestimmen – bis auf eine Ausnahme, die oder auch anhand des abgebildeten Stern- getroffen wurde, waren diese Kreuze mes- uns erst zur Verzweiflung und dann in scheibchendurchmessers, so kamen von serscharf. Andernfalls waren die Streben einen Lachanfall trieb: Wir hatten bei der den um den Bildschirm versammelten Mit- dieser Kreuze unscharf bzw. bei näherem raschen Auswahl eines zum Fokussieren Hinsehen doppelt. Nur hat kaum jemand in geeigneten hellen Sternes nicht gemerkt, der konventionellen Astrofotografie diese daß dieser ein sehr enger Doppelstern war Beobachtung zur Fokussierung benutzt: Er – die Striche des resultierenden Diffrakti- müßte sonst jeweils zur Probe belichten, onsmusters wollten sich einfach nicht ver- entwickeln, korrigieren ... – und die näch- einigen! ste Dämmerung kommt bestimmt! Die Helligkeit der Diffraktionslinien Dieses zeitliche Problem existiert jetzt soll übrigens in erster Näherung von der bei Verwendung einer CCD-Kamera nicht Anzahl der brechenden Kanten im Strah- mehr. Wir stellen in der Nähe des abzu- lengang und nicht von der Dicke der Stre- lichtenden Objekts einen helleren Stern ein ben abhängen. Somit könnte dann auch die (visuelle Sichtbarkeit reicht immer aus), Anfertigung eines gitterähnlichen Vo r s a t- belichten mit der CCD-Kamera um 2 zes aus mehreren Streben sinnvoll sein [2], Sekunden, legen das Minumum und Maxi- nötig ist dieser Aufwand aber sicher nicht. mum des ausgesteuerten Helligkeitsberei- ches eng um die Intensität des Himmels- Abb.1: Kameraposition extra-/intrafokal hintergrundes und wählen eine geeignete Literatur: Größe des Sternkreuzes auf dem Monitor. [1] S. Binnewies: Die Einstellung der Anhand des Diffraktionsbildes nähern wir Bildschärfe, in: Handbuch der Astro- uns dann schrittweise mit letztendlich fotografie (B. Koch, Hrsg.), Springer minimalen Bewegungen des Fokussier- Verlag 1994, S. 198ƒƒ triebs der Einstellung, an der die Streben [2] W. Offutt: A Diffraction Focuser for des Kreuzes nicht mehr doppelt sondern CCD Cameras, CCD Astronomy, singulär sind (Abb.1 und Abb.2). Dieser Winter 1995, S. 33 ƒƒ gesamte Vo rg a n g dauert selten länger als 3 Minuten und sein Ergebnis ist eindeutig. Anschrift der Autoren: Somit können wir unser Augenmerk am Teleskop wieder anderen Problemen Dr. Harald Tomsik, Haselnußweg 15, zuwenden, an denen es ja auch nicht man- 45770 Marl gelt: z.B. Fokusdrift in Abhängigkeit vom Peter Riepe, Alte Ümmiger Str. 24, Temperaturgang, unbefriedigendes Flat- 44892 Bochum field usw. Stefan Binnewies, Sechs-Brüder-Str. 8, 44793 Bochum Abb.2: Kameraposition exakt im Fokus Bleibt nur noch die Frage: Was ist zu

62 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. Deep-Sky-CCD in der Großstadt Bernd Koch und Stefan Korth

Wie das alles so begann...

eulich, an einem unserer regel- mäßig stattfindenden Astro- NStammtische:„Stefan, weißt Du noch, damals, am 18. April 1994, als wir mit der SX-Kamera unser erstes CCD- Foto von M 51 im Kasten hatten ...?“ Die Worte verklingen, das Murmeln ver- stummt – wir hängen unseren Erinnerun- gen nach. Unsere Blicke verklären sich und vor unserem geistigen Auge baut sich noch einmal jene denkwürdige Nacht vor fast zwei Jahren auf. So blöd das auch klingen mag, aber jener Abend im April hat unsere Arbeit als Amateurastronomen maßgeblich verändert. Stefan rief mich einige Tage zuvor an und teilte mir mit, er habe ein erstes Exem- plar der Starlight SX-Kamera erhalten – ein System mit dem Sony ICX027BL Interline-Transfer-Chip (256×512 Pixel), das von dem englischen Astrofotografen IC 5146 (Cocoon-Nebel) 200mm-Newton, f/4, 22 min. Terry Platt entworfen und gebaut wurde. Meine Begeisterung hielt sich zunächst in gelassen, nun aber wurde mir klar, das sich Grenzen: Einerseits war ich durch die vor- schlagartig alles ändern würde. gelegten Deep-Sky- und Planetenaufnah- Der CCD-Virus ist hochgradig men von Terry tief beeindruckt und nicht ansteckend. Der sich mittels Photonen von abgeneigt, mit Stefan zusammen das PC-Monitor auf Augennetzhaut übertra- System an meinem Celestron 14 zu testen. gende CCD-Virus hatte auch Stefan Andererseits dachte ich an unsere ersten gepackt und den eingefleischten visuellen Erfahrungen mit der Electrim-Kamera und Beobachter in ihm überrumpelt. Wir johl- Abb. 1: (A) C 14-Optik, (B) Lumicon der ST-4 zurück, die ziemlich ernüchternd ten vor Freude über das Ergebnis und Giant Easy Guider mit Vixen GA-4- waren. Die Electrim-Kamera war zu konnten es kaum fassen, was sich dort vor System, (C) Flip Mirror, (D) Filterschie- unempfindlich, die ST-4 weist einen unseren Augen abspielte. Das Erfolgser- ber, (E) CCD extrem winzigen Chip auf. Die vor länge- lebnis war auch deshalb so groß, weil wir rer Zeit damit gewonnene erste Aufnahme das CCD-Bild von M 51 mit meiner 12 Bei Schmidt-Cassegrain-Systemen liegt von M 57 mag ich heute keinem mehr zei- Tage zuvor angefertigten 90-minütigen die Fokalebene nicht fest. Dies ermöglicht gen (im C 14 paßte M 57 außerdem gerade TP-2415-Aufnahme vergleichen konnten, das Scharfstellen über einen weiten mal so eben auf den Chip). Und das Ergeb- und es in bezug auf Grenzgröße locker Bereich, auch wenn sich wie hier ein nis schien mir damals den Aufwand nicht mithalten konnte. Nur das Feld war mit Giant-Easy-Guider (zur Nachführung) und zu rechtfertigen, so daß ich verkündete – 1/30 des KB-Formates, genauer gesagt ein Flip-Mirror (zum Einstellen) zwischen aus heutiger Sicht wohl etwas vorschnell – 4,35 mm×6,4 mm, vergleichsweise win- C 14-Tubus und CCD-Kamera befinden. daß mir ein Computer mit all dem Gedöns zig. Mein Gefühl an jenem Abend des 18. Sogar ein selbstkonstruierter Filterschieber niemals in die kleine 2m-Kuppel kommen April, daß die Aufnahme von M 51 am paßt noch dazwischen. In der Regel ver- würde! Heute denke ich: „Sag’ niemals C 14 wohl die letzte auf Film sein würde, wenden wir am C 14 den Fokalreduktor bei nie“, denn als sich auf dem Monitor vor hat übrigens nicht getrogen ... ca. f/5, das Gesichtsfeld beträgt dann rund Stefan und mir nach nur 2-minütiger Bernd Koch 11'×16' (f=1,8m), der Abbildungsmaßstab Belichtungszeit M 51 mit seinen Spiralar- 1,9"/Pixel. men und der Supernova SN1994i aufbaute, Die CCD-Anordnung am C14 Der ersten Starlight SX-Kamera, die beschleunigte sich unser Pulsschlag. Ich direkt an den Parallelport des Rechners bekam feuchte Hände und spürte, das nach Nach dem ersten vielversprechenden angeschlossen wurde, folgte das komforta- 24-jähriger Astrofotopraxis in mir eine Anfang begann die mühselige Umstellung blere Modell Starlight Xpress, das ein tiefgreifende Verwandlung vor sich ging. von Filmtechnik auf CCD. Drei Monate Stand-Alone-System darstellt. Das Vor diesem Abend hatte mich als über- des Experimentierens resultierten in der wesentliche am Steuergerät ist ein eigener zeugter TP-Anwender CCD relativ kalt folgenden Anordnung am C 14. Bildspeicher, der 1,5s nach Beendigung

interstellarum 1/96 63 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

tigt. Nach Ende des Aufnahmezyklus folgt eine Serie von Flat-Fields. Dazu wird die Beleuchtung in der Kuppel eingeschaltet und 10 ca. 0,5s-Hellbilder gegen die Kup- pelwand gemacht, die hinterher gemittelt werden. Wir wollen nicht verschweigen, daß dies nicht die optimale Methode ist, denn nach Dunkelbild- und Flat-Field- Korrektur enthalten manche Aufnahmen immer noch einen leichten Helligkeitsgra- dienten, der aber mittels Maskentechnik in PhotoStyler 2.0 gut beseitigt werden kann. Noch ein paar Worte zur Hardwareaus- stattung des PCs. Das Steuergerät der Star- light Xpress wird am vorteilhaftesten über die mitgelieferte ISA-Bus-Steckkarte mit dem PC verbunden, aber auch der direkte Anschluß an den Parallelport mit einem separaten Kabelinterface ist möglich. Das Dwingeloo 1, Balkenspirale (Ø 4') in Cassiopeia. C14, f/5, 87 min. ist wichtig, wenn für ein Notebook keine separate Docking Station erhältlich ist. der Aufnahme das volle Bild auf einem visuellen Fokussieren auf dem Videomoni- Als Aufnahme-PC dient ein 486-DX-2 externen Videomonitor darstellt. Die hohe tor herangezogen. Ist das Objekt gefunden Notebook mit 66 MHz, 4MB RAM, Bildwiederholfrequenz ermöglicht ein und erscheint es bei kurzer Anbelichtung 250 MB Festplatte und Dual-Scan-Display. schnelles und sicheres visuelles Fokussie- auf dem Monitor, wird der gewünschte Die Datensicherung erfolgt über ein Fujit- ren, sowie das Einstellen des gewünschten Ausschnitt festgelegt. Nun wird im Off- su 3,5"-MOD-Laufwerk mit 230MB Spei- Bildfeldes. Mehr über die vollständige Axis-Nachführokular ein Leitstern einge- chervolumen. Mittels des Adaptec Mini- Aufnahmeanordnung in [1]. Als zweite stellt. Die sich dabei mitdrehende CCD- SCSI-Adapterkabels wird dieses an den Optik setzen wir für „Übersichtsaufnah- Kamera wird anschließend wieder in Parallelport des Rechners angeschlossen. men“ den Vixen-Newton R-200SS ein, der Nordsüdrichtung ausgerichtet. Die Einzel- Jedes Bild ist 261 KB groß. eine Öffnung von 200mm bei einer Brenn- belichtungen betragen am C 14 bei f/5 in Daß sich diese Aufnahmekombination weite von 800mm (f/4) aufweist. Der der Regel rund 5,5 min Die minimale auch für den mobilen Einsatz eignet, folgt Fokusweg ist hier sehr kurz, so daß die Belichtungszeit pro Einzelaufnahme muß in einem Bericht über den Einsatz der Star- CCD-Kamera direkt angeflanscht werden so gewählt werden, daß der Himmelshin- light Xpress zur Astrofotografie in Nami- muß, ohne den vorteilhaften Flip-Mirror tergrund erscheint. Anschließend wird das bia im nächsten Heft. nutzen zu können. Da an diesem Gerät Dunkelbild aufgenommen. Bis zu vier jedoch das Aufnahmefeld satte 20'×27' Aufnahmen des Objekts sowie Dunkelbil- Die Lichtverschmutzung bannen beträgt (der Abbildungsmaßstab liegt bei der à 5,5 min. werden insgesamt angefer- Die Lichterfülle unserer Städte beschränkt ca. 4,3"/Pixel), kann man den teleskopbe- dingten Nachteil verschmerzen.

Durchführung der CCD-Aufnahme

Zunächst wird ein heller Stern im Flip- Mirror in die Mitte gestellt und eine kurze Belichtung mit der CCD-Kamera angefer- tigt. Es wird grob scharfgestellt. Nun wird die digitale Koordinatenanzeige des C 14, der Advanced Astro Master, mit dem Stern synchronisiert. Jetzt wird das Objekt mit- tels Digitalanzeige im Bildfeld zentriert und ein 10-sekündiges Bild mit Gainstufe 5 (maximale Verstärkung) angefertigt. Ist das Objekt aufgrund der ±10' genauen Digitalanzeige nicht im Feld oder zu licht- schwach, wird das umgebende Sternfeld mit dem auf dem PC dargestellten Sternen- himmel (GUIDE 4.0) verglichen. PC- und CCD-Videomonitor stehen nebeneinander, so daß das Aufsuchen relativ leicht fällt. In dieser Phase wird ein sich zufällig im Bild NGC 1554-5 (Hind’s Variable) mit sehr lichtschwachen Ausläufern. befindlicher Stern 6. bis 8. Größe zum

64 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt.

HH 102

IRS 5

HH 29

HH 28

S 239. Herbig-Haro-Objekt, inmitten einer ausgedehnten Dun- Ced 17 (N1901 Persei) am 28.9.95. Das bislang lichtschwächste kelwolke nördlich von Aldebaran gelegen. (s.S. 46) von aus Solingen aus erreichte Objekt. Aktuelle Vergleichs- C14, f/5, 16,5 min. aufnahmen erwünscht! C14, f/5, Orangefilter, 22 min. den Zugriff auf lichtschwache Himmels- wenn mit Öffnungsverhältnissen von f/5 bentechnik liefert längst nicht so wunder- objekte. Der Großstadthimmel der oder schlechter fotografiert wird. Die schön farblich differenzierte Bilder, wie 171.000-Einwohner-Stadt Solingen bei- Belichtungszeiten überschreiten dann ein geeigneter Farbnegativfilm wie der spielsweise, 25km von Düsseldorf bzw. (auch bei aufgehelltem Stadthimmel) Kodak Ektacolor Gold II sie ermöglicht. Köln entfernt, läßt den Verlauf der Som- locker die 2-Stunden-Marke. Hier bietet mermilchstraße von Adler bis Cassiopeia die CCD-Technik enorme Vorteile. In Ein Schlußgedanke nur an wenigen klaren Nächten erkennen, einer CCD-Aufnahme läßt sich der Him- von der Wintermilchstraße ganz zu melshintergrund sehr viel effektiver vom CCD-Technik hat einen weiteren Nachteil: schweigen. Bei der visuellen Beobachtung Bild abtrennen als es bei Umkopier- oder Sie ist noch nicht so weit, daß man Sie weiß man, daß bei höherer Vergrößerung Vergrößerungstechniken möglich ist. Die Astro-Einsteigern empfehlen kann. Für eine bessere stellare Grenzgröße erreicht Folge ist eine höhere erzielbare Stern- CCD-Fotografie gilt das gleiche wie für wird, und man setzt bei Emissionslinien- grenzgröße bei deutlich geringerer Belich- die herkömmliche Fotografie – man muß objekten (eine ausreichend große Aus- tungszeit. Die im folgenden präsentierten sich mit dem Teleskop, der Kamera und trittspupille vorausgesetzt) noch ein CCD-Fotos zeigen u.a. lichtschwache überhaupt der Beobachtungspraxis am schmalbandiges Filter ein. Unter einem Himmelsobjekte, die mit TP 2415 unter Nachthimmel gut auskennen, ansonsten Großstadthimmel verfährt man bei der gleichen Bedingungen nicht hätten aufge- gibt’s großen Frust. Zumindest in deut- Fotografie analog: Die Grenzgröße wächst nommen werden können. In bezug auf die scher Sprache ist auch noch kein Einstei- bekanntlich mit steigender Aufnahme- Aufnahmefläche ist der Film im Vorteil – gerbuch verfügbar. Wer die englische brennweite. Nur die Filtertechnik ist bei aber auch dann, wenn Farbaufnahmen Sprache nicht scheut, der sollte sich aber der Fotografie auf Film problematisch, erstellt werden sollen. Die CCD-Dreifar- ruhig einmal die drei CCD-Bücher von Richard Berry (erschienen bei Willmann- Bell) ansehen. Wenn man sich schrittweise an die Materie herantastet, dann können einem CCD-Kameras Horizonte eröffnen, an die man vor Jahren noch nicht zu den- ken wagte.

Literatur

[1] B. Koch, St. Korth: Astrofotografie mit der Starlight Xpress CCD-Kame- ra. Ahnerts Kalender für Sternfreun- de 1996, S. 227–236

Anschriften der Autoren:

Bernd Koch, Birkenstr. 4, 42799 Leichlingen e-mail:[email protected]

Stefan Korth, Giesenend 19, M 87 mit Jet und Kugelsternhaufen. Montage zweier Einzelaufnahmen 40670 Meerbuch C14, f/5, 2,7 min (Jet) /13,7 min. (Kugelhaufen) e-mail:[email protected]

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66 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt.D EEP-Nutzung S nur KY zu CCD privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. TTAGUNGEN UND ELESKOPTREFFEN

Die 14. Bochumer Herbsttagung der Amateur-Astronomen Peter Riepe

a der Wettergott einen sonni- se zur „Spektroskopie Planetarischer ma „Sternsysteme stoßen zusammen“. Dgen, milden Herbsttag bescher- Nebel“ vor. Er hatte die Spektren eini- In fesselnder Art stellte der Direktor der te, trafen sich am 11. November ger heller Vertreter auf Kodak T-Max Sternwarte Bochum verschiedene 1995 in der Bochumer Ruhr-Universität 3200 aufgenommen, wobei ein großes Typen wechselwirkender Galaxien vor. 280 Sternfreunde aus ganz Deutsch- Glasprisma vor der Öffnung des Dabei wurde der physikalische Hinter- land. Das bunte Programm bot Vo r t r äge 180 mm-Meniscas verwendet worden grund mit vielen Bildbeispielen erläu- für jeden Geschmack. Im Foyer des war. Dr. Eberhard Bredner (Ahlen-Dol- tert. Prof. Feitzinger schaffte auch einen Hörsaals HMA 10 wurde auf zahlrei- berg) berichtete über „Streifende Stern- interessanten Bezug zur Amateur- chen Stellwänden deutlich, daß Ama- bedeckungen 1996“ und warb auf recht Arbeit, indem er auch verschiedene teur-Astronomen auf verschiedenen humorvolle Art um Mitbeobachter. Ste- CCD-Bilder bekannter Astrofotografen Gebieten interessante und teilweise fan Binnewies (Bochum) zeigte „Neue wie Bernd Flach-Wilken oder Bernd recht anspruchsvolle Ergebnisse erzie- 6×7-Farbaufnahmen“, die die Gruppe Koch in seinen Vortrag einbaute. len. aus Bochum/Marl/Melle in Namibia Jörg Gerdes (Norden) berichtete in Dr. Werner E. Celnik (Rheinberg) aufgenommen hatte. Die Großprojekti- Form von herrlichen Farbdias über eröffnete den Vortragsreigen mit einem on der Mittelformatdias wirkte auf der „Surya Grahan Total – Die totale Son- Bericht über „(Kometen-) Beobachtun- Riesenleinwand regelrecht umwerfend. nenfinsternis vom 24.10.95“, die er gen in der Sierra Nevada“. Ausgewähl- In Grüppchen zogen die Tagungsbe- unter idealen Bedingungen miterlebt te Landschaftsaufnahmen ergänzten die sucher zum Mittagessen in diverse hatte. Christian Harder (Hamburg) stell- Zeichnungen und Fotos von verschiede- Gaststätten und Pizzerien im benach- te „Astro auf der Feriensternwarte nen aktuellen Kometen. Im „Dreier- barten Uni-Center. Frisch gestärkt ging Kirchheim“ vor. Neben Astro-Ergeb- pack“ bildeten die Dias auf der Projek- es danach weiter im Programm. Dr. nissen wurden auch wirkungsvolle tionswand von 4m×12m eine entspre- Georg Dittié (Ahrensburg) sprach über Farbdias aus der Sternwarte selbst chende Kulisse. Bernd Hanisch (Frank- „Astronomische Optiken“. Ausführli- gezeigt. Den Abschluß bildete eine furt/Oder) stellte seine ersten Ergebnis- che Untersuchungen erlaubten die Dar- regelrechte Show von Gerald Rhemann stellung von Abbildungsunterschieden und Franz Kersche (Wien). Ihre „Foto- verschiedener Systeme. Dabei wurde grafische Reise durchs Weltall“ war Deep-Sky-CCD in der endlich einmal mit dem Vorurteil aufge- professionell aufgezogen. Mit Großstadt räumt, daß ein Fangspiegel z.B. eines Musikuntermalung von Klassik bis Weitere CCD-Aufnahmen: Cassegrainsystems generell und Pink Floyd kamen die Deep-Sky- wesentlich die Bildqualität verschlech- Objekte unserer Breiten Schlag auf Bildunterschriften der tert. Andreas Kaufer (Heidelberg), der Schlag! Den lang anhaltenden Applaus gegenüberliegenden Seite zusammen mit Robert Bräutigam die hatten die beiden Österreicher klar ver- Oben links: umstrukturierte VdS-Fachgruppe Ra- dient. Stephan’s Quintett (NGC 7318–20) dioastronomie leitet, referierte über Der gemütliche Tagungsausklang in C14, f/5, 27,5 min. „Solare Radioastronomie“. Die beiden der Pizzeria „Mediterranée“ (die wir für betreiben seit Jahren regelmäßige den Abend gemietet hatten) diente wie Oben links: Radiobeobachtungen an der Starken- gewohnt dem Erfahrungsaustausch auf NGC 520, C14, f/5, 16,5 min. burg-Sternwarte in Heppenheim. Bernd allen Gebieten praktischer Amateur- Koch (Solingen) stellte in seinem Bei- Arbeit. Einen breiten Raum nahm dabei Mitte links: M 63, C14, f/5, 11 min. trag „CCD – die Wunderdroge der 90er die Einbindung von CCD-Kameras in Jahre?“ systematisch die Voraussetzun- die Astrofotografie ein, etwa die Über- Mitte rechts: gen zusammen, die erst überzeugende wachung extragalaktischer Supernovae, M 108, C14, f/5, 11 min. Astroaufnahmen mit CCD-Kameras Messungen von Helligkeiten und Posi- ermöglichen. Die gezeigten Deep-Sky- tionen verschiedener Objekte, Proble- Unten links: Resultate des gelernten Astrofotografen me beim Aufnehmen und Ausmessen M 1, C14, f/5, 16,5 min. waren „vom Feinsten“, sowohl von den von Spektren. Die Tatsache, daß die Motiven her als auch von der professio- BoHeTa nichts mehr mit den kommer- Unten rechts: NGC 2419, C14, f/5, 11 min. nellen Präsentation! ziellen Veranstaltungen von früher zu Der diesjährige Fachvortrag von tun hat, wurde allseits begrüßt. Auf ein Alle Bilder von B. Koch und S. Korth Prof. Dr. J.V. Feitzinger galt dem The- Neues im November 1996!

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Nachrichten • 3. Folge • Ausgabe Februar 1996

Planetoid Stättmayer Serve und lokale „Provider“. Ein Computer und ein Modem sind natürlich weitere Voraussetzungen. Eine große Überraschung zu seinem 50igsten Geburtstag am 3. November 1995 erlebte Peter Stätt- Jost Jahn, Neustädter Straße 11, 29389 Bodenteich. mayer, Vo r s i t zender der bayerischen Vo l kssternwarte in München. Ahnungslos betrat er an diesem Tag die Räume der VdS-Fachgruppe Lichtverschmutzung Sternwarte in der Anzinger Straße und platzte in eine heimlich arrangierte Feier zu seinem 50igsten Der VdS-Vorstand beschloß die Gründung einer Fach- Geburtstag. Freunde des sympathischen Amateur- gruppe gegen die Lichtverschmutzung durch Winfried Astronomen hatten ein Geschenk der besonderen Art: Kräling zu unterstützen. Einen Planetoiden! Diese Fachgruppe ist dringend nötig, da die deutschen Mit 3398 Stättmayer hatte das Namenkomitee der Amateurastronomen sich bisher nur wenig und nur Internationalen Astronomischen Union (IAU) diesen lokal gegen die zunehmende Lichtverschmutzung im Jahre 1978 von dem Astronomen Hans-Emil Schu- gewehrt haben. Sie soll auch mit den anderen europäi- ster entdeckten Kleinplaneten nach dem Münchner schen Lichtverschmutzungsgruppen zusammenarbei- Sternfreund benannt. Peter Stättmayer erhielt die Ent- ten und von VdS-Mitgliedern Tips und Hinweise zur deckungsaufnahme und eine Urkunde „seines“ Plane- praktischen Überzeugungsarbeit sammeln und weiter- toiden, der alle 3,46 Jahre die Sonne in einer mittleren geben. Entfernung von rund 350 Millionen Kilometern Die Anschrift: umrundet. Winfried Kräling, Minksweg 4, 35043 Marburg- Peter Stättmayer war von 1979 bis 1993 Geschäfts- Schröck führer unserer Vereinigung. Der Vorstand gratuliert ihm zu seiner Auszeichnung und wünscht ihm weitere Jost Jahn, Neustädter Straße 11, 29389 Bodenteich. sternreiche Stunden.

Otto Guthier, Am Tonwerk 6, 64646 Heppenheim. VdS-Stand

Auf folgenden Tagungen werden Sie den Stand der VdS in den Datennetzen VdS vorfinden. Dort bekommen Sie weitere Informa- tionen und können VdS Artikel erhalten: ATT in Die VdS ist ab Februar 1996 im WWW vertreten. Essen am 27.04.1996, ITV auf dem Vogelsberg vom Dank der Unterstützung durch Heiko Niggemeier 15.–19.05.1996, Kirchberger Astronomietage in Tirol haben wir ein Heim an der Universität Essen gefun- vom 25.–27.05.1996, Herbstkolloquium in Berlin den. Dank auch an die anderen, die eine Adresse ange- vom 04.–06.10.1996, BoHeTa am 26.10.1996 in boten haben, aber eine Adresse geht nur. Wer Vo r - Bochum und auf der Astronomia vom 16.–17.11.1996 schläge für weitere Links hat, möge sich bitte melden. in Sulzbach. Die genauen Orte usw. entnehmen Sie Die genaue Adresse lautet: bitte dem Terminkalender von interstellarum. http://www.uni-essen.de/initiative/vds/index.html Neben einer Einführungsseite mit den Vorteilen einer Otto Guthier, Am Tonwerk 6, 64646 Heppenheim VdS Mitgliedschaft findet der Leser die Adressen des Vorstandes, der Fachgruppen und WWW-Tips. Jede Redaktioneller Hinweis Fachgruppe wird nach und nach ihre eigene Seite Die Beiträge der VdS-Nachrichten geben nicht in bekommen und weitere Vor s c h l äge zur Gestaltung allen Fällen die Meinung der Redaktion dieser Zeit- sind erwünscht. schrift wieder. Redaktion: Wer sich diese Seite ansehen will, muß dieses über das Internet und einen „Browser“ machen. Das geht neu- Jost Jahn, Neustädter Straße 11, 29389 Bodenteich. erdings über Datex-J (BtX), aber auch über Compu-

Im nächsten interstellarum... • Galaxienhaufen visuell • Deep-Sky CCD in Namibia • Visuelle Schlüsselerlebnisse • Galaxien der Lokalen Gruppe • Ein elektronisches Beobachtungsbuch • Deep-Sky in der Stadt ...und die Objekte der Saison mit • Der Abell-PN-Katalog Ihren Beiträgen!

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Termine

28.9.– 29.9. Astro-Fest Sittensen 1996 Info: Horst Grimm, Zum Fahrenholz 8, 27419 Sittensen 15.5. – 19.5. 5. Internationales Teleskoptreffen 12.4.– 14.4. Vogelsberg (ITV) Arbeitstreffen der Fachgruppe Infos bei: W. Kutschera CCD-Technik in Kirchheim Ulrichsteiner Straße 24, Anmeldung bei Georg Dittié, 36325 Stumpertenrod Im Vogelsang 140 22926 Ahrensburg

29.3. – 31.3. Frühlingstreffen der Sternfreunde Infos und Anmeldung bei: Volkssternwarte Hof, Egerländerweg 25, 95032 Hof

24.5. – 28.5. 15.. Kometen- und Planetentagung in Violau Infos bei: Wolfgang Meyer, Martinstr. 1, 12167 Berlin

25.–27. 5. 1. Kirchberger Astronomie-Tage 13.9.–15.9.9 –15 9 Astronomische Informationsmesse 8th Swiss Starparty Info: Andreas Rodoschegg, Bay. VSW München, Infos bei: Peter Stuessi, Breitenried, Rosenheimer Str. 145a, 81671 München CH-8342 Wernetshausen Terminankündigungen werden dankbar entgegengenommen. Änderungen Terminankündigungen und Irrtümer vorbehalten

Errata: interstellarum Nr. 5 Digitized Sky Survey

The Digitized Sky Surveys were produced at the Space Telescope Science Institute NGC 1491 ist natürlich kein Dunkelnebel (wer hätte das under U.S. Government grant NAG W-2166. The images of these surveys are based on photographic data obtained using the Oschin Schmidt Telescope on Palomar gedacht...!) Mountain and the UK Schmidt Telescope. The plates were processed into the pre- Vertauschte Daten: sent compressed digital form with the permission of these institutions. The National Geographic Society - Palomar Observatory Sky Atlas (POSS-I) was Im Artikel „Der Große Orionnebel visuell“ wird im Gegen- made by the California Institute of Technology with grants from the National Geo- satz zur Nomenklaturzeichnung von Palus Lassellii = DN graphic Society. The Second Palomar Observatory Sky Survey (POSS-II) was made by the California 7 gesprochen. Richtig ist die Darstellung auf der Zeich- Institute of Technology with funds from the National Science Foundation, the nung, also Lacus Lassellii = DN 8. National Geographic Society, the Sloan Foundation, the Samuel Oschin Foundation, and the Eastman Kodak Corporation. Im selben Artikel weiterhin: der westliche Eckstern des The Oschin Schmidt Telescope is operated by the California Institute of Technology Trapezes heißt richtig V 1016 Ori und nicht V 1019 Ori! and Palomar Observatory. The UK Schmidt Telescope was operated by the Royal Observatory Edinburgh, with Auf dem gelabelten Foto zum Artikel „Galaxienhaufen funding from the UK Science and Engineering Research Council (later the UK Par- visuell“ ist NGC 923 am unteren Bildrand vermerkt, rich- ticle Physics and Astronomy Research Council), until 1988 June, and thereafter by the Anglo-Australian Observatory. The blue plates of the southern Sky Atlas and its tig muß es NGC 925 heißen! -rcs Equatorial Extension (together known as the SERC-J), as well as the Equatorial Red (ER), and the Second Epoch [red] Survey (SES) were all taken with the UK Schmidt.

70 interstellarum 1/96 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. KLEINANZEIGEN WERDEN KOSTENLOS VERÖFFENTLICHT. KLEINANZEIGEN ZUSENDUNGEN AUCH NACH REDAKTIONSSCHLUSS MÖGLICH! KLEINANZEIGEN

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interstellarum 1/96 71 Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Nutzung nur zu privaten Zwecken. Die Weiterverbreitung ist untersagt. interstellarum Magazin für Deep-Sky Beobachter

ISSN 0946-9915 Februar 1996 Nummer 6 Redaktionsschluß dieser Ausgabe:10.1.1996 Redaktionsschluß der nächsten Ausgabe: 1.4.1996 Impressum Herausgeber: Fachgruppe Visuelle Deep-Sky-Beobachtung der Vereinigung der Sternfreunde e.V. (VdS) in Zusammenarbeit mit den Fachgruppen Astrofotografie und CCD- Technik Geschäftsstelle der VdS: Michael Möller, Steiluferallee 7, 23669 Timmendorfer Strand Redaktion: Jürgen Lamprecht (-jl), Ronald C. Stoyan (-rcs), Klaus Veit (-kv) Anschrift: Redaktion interstellarum, R.C.Stoyan, Am Hasengarten 11, 91074 Herzogenaurach interstellarum e-mail-Adresse: (Für Kurzbeiträge, Leserbriefe, Kleinanzeigen ...) [email protected] Abo-Service/Probehefte/Adressenänderungen: Klaus Veit, Schafhofstr. 6, 90556 Cadolzburg Redaktionelle Mitarbeit: Dr. Andreas Alzner -alz (Doppelsterne – Objekte der Saison), Thomas Jäger -tj (Der Starhopper), Dieter Putz -dp (Kosmische Begegnungen, Aufsuchkarten) Fachgruppe Astrofotografie (Peter Riepe), Fachgruppe CCD-Technik (Christian Ziethen). Herstellung: Satz, Bildbearbeitung und Gestaltung: Jürgen Lamprecht EDV-Unterstützung: Matthias Gräter Texterfassung: Stephan Schurig Scanner von: ComServe Harald Kerscher Titel-Repro: -jl Druck: CopyLand Auflage: 1300 Exemplare Erscheinungsweise: Vierteljährlich im Eigenverlag; jeweils im Februar, Mai, August und November. Manuskripte, Beiträge, Fotos, etc.: Bitte an die Adresse der Redaktion. Texte können auf 3,5"-MSDOS-Disketten in üblichen Textformaten (ASCII, ANSI, TXT, WRI, DOC ...) ohne Formatierung und Layout eingeschickt werden (bitte Ausdruck beilegen). Fotos senden Sie uns bitte als s/w-Abzüge nicht größer als DIN A4. Auf Wunsch senden wir Ihre Aufnahmen gerne zurück. CCD-Bilder und Graphiken können auf Disket- te in den üblichen Graphik-Formaten (TIF, GIF, PCX, EPS, CDR, DRW ...) über- mittelt werden. Zeichnungen, Skizzen und Diagramme bitte nicht fotokopiert oder gerastert. Wir behalten uns vor, bei der Bearbeitung am Bildschirm einzelne Randparti- en einer Aufnahme abzuschneiden und diese zu verkleinern/vergrößern. Tex- te werden generell von der Redaktion nicht gekürzt. Mit dem Einsenden gibt der Autor sein Einverständnis zum Abdruck in interstellarum. Copyright und V.i.S.d.P. bei den jeweiligen Autoren. Die Texte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder! Anzeigen: Private Kleinanzeigen werden kostenlos veröffentlicht. Inserenten Für Gewerbliche Anzeigen fordern Sie bitte unsere aktuelle Preisliste an. Zum Erscheinungstermin dieser Ausgabe gilt Preisliste 3. APM M. Ludes ...... 69 Grab Astro Tech ...... 36 Bezug: interstellarum erscheint zum Selbstkostenpreis. Ein Einzelheft von interstella- Astro-Film Janus ...... 29 Intercon Spacetec ...... 11 rum kostet 6,–DM (10,–DM im europ. Ausland). Ein Jahres-Abonnement Astro-Optik Keller ...... 35 Optische und elektronische Systeme umfaßt vier Ausgaben zum Preis von 24,–DM (40,–DM im europ. Ausland) Astrocom GmbH ...... U3 GmbH ...... 13 inkl. Versandkosten und kann zu jedem Zeitpunkt beginnen. Ein neuabge- Astrogeräte-Systemzubehör . . . . 52 Optische Systeme und digitale Bild- schlossenes Abonnement verlängert sich automatisch und kann bis späte- stens 2 Wochen nach Erhalt der letzten Ausgabe des Abonnements gekün- astro-shop im Planet. Hamburg . .37 verarbeitung ...... 56 digt werden. Baader Planetarium GmbH . . . . .U2 Vehrenberg KG ...... U4 CopyLand ...... 72 Wide Sky Optics ...... 34 Bankverbindung: Jürgen Lamprecht, Stadtsparkasse Nürnberg, BLZ: 760 501 01, Konto-Nr.: 2 764 423

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