Music Visions

Mati Turi, Tenor Lea Birringer, Violine Solisten, Chor und Orchester des Ensemble Inégal Adam Viktora

Uckermärkische Musikwochen 2013 Samstag, 3. August • 19.30 Uhr • Nikolaikirche Prenzlau MUSIC VISIONS

Mati Turi, Tenor Ensemble Inégal, Orchester Oboe Lea Birringer, Violine Petra Ambrosi Markus Müller Ensemble Inégal Solisten Trompete Gabriela Eibenová, Sopran Ute Hartwich Marta Fadljevičová, Sopran Markéta Cukrová, Alt Violine Hasan El Dunia, Tenor Adéla Štajnochrová Roman Hoza, Bariton Simona Tydlitátová Aleš Procházka, Bass Martin Kalista Elen Machová Ensemble Inégal, Chor Petr Zemanec Sopran Martina Stillerová Yvetta Fendrichová Veronika Manová Alena Hellerová Stanislava Mihalcová Viola Marta Fadljevičová Lýdie Cillerová Kamila Zbořilová Michal Dušek

Alt Violoncello Markéta Cukrová Jonathan Pesek Daniela Čermáková Libor Mašek Lenka Čermáková Kamila Mazalová Kontrabass Ondřej Štajnochr Tenor Hasan El Dunia Theorbe Tomáš Lajtkep Jan Krejča Stanislav Mistr Dušan Růžička Orgel Vladimír Roubal Bass Roman Hoza Gran Cassa, Claves Martin Vacula Pavel Rehberger Vítězslav Šlahař Dirigent Aleš Procházka Adam Viktora

Aufzeichnung durch Deutschlandradio Kultur Programm

Antonio Vivaldi (1678-1741) Dixit Dominus RV 595 - Dixit Dominus - Donec ponam inimicos tuos - Virgam virtutis tuae - Tecum principium - Juravit Dominus - Dominus a dextris tuis - Judicabit in nationibus - Implebit ruinas - De torrente in via bibet - Gloria Patri - Sicut erat in principio - Et in saecula saeculorum, amen

Antonio Vivaldi «Salve Regina» (RV 617) - Salve Regina Vivaldis Kirchenmusik in Böhmen - Ad te clamamus Es fehlt der handfeste Beweis, aber die Musikwis- - Eia ergo, advocata nostra senschaftler sind sich weitgehend einig, dass Vivaldi - Et Jesum benedictum mit seinem Vater 1729/30 Prag besucht hat. Wahr- scheinlich komponierte er in Prag seine Oper «Ar- gippo», die im Herbst 1730 im Theater des Grafen Pause Franz Anton von Sporck Premiere hatte. Zu dieser Zeit gründete sein Ruhm vor allem auf seinen Veljo Tormis (*1930) Opern, Vivaldi war jedoch in den zwei Jahrzehnten «Raua Needmine» (1972) davor eher durch seine Solokonzerte in ganz Euro- Chorszene für Tenor, Bariton, Chor und pa bekannt geworden. In Böhmen pflegte Vivaldi Schamanentrommel Kontakte zum Grafen Wenzel Morzin, dem er 1725 Text aus dem finnischen Epos «Kalevala», übersetzt den achten Band seiner Werksammlung widmete, ins Estnische und bearbeitet von August Annist, der u.a. auch die «Vier Jahreszeiten» enthielt. Für Paul-Eerik Rummo und Jaan Kaplinski den böhmischen Adeligen Johann Joseph von Wrtby komponierte Vivaldi Lautenwerke, deren Autographe auf (böhmischem?) Papier geschrieben Arvo Pärt (*1935) sind, das nicht aus Venedig stammt. Schließlich ver- «Fratres» (1977/92) äußerte Vivaldi an seinem Lebensende eine Instru- Für Violine und Orchester mentensammlung nach Böhmen. Die heute aufge- führten Werke gehören aber zum umfangreichen Arvo Pärt kirchenmusikalischen Schaffen Vivaldis, die sich in «Salve Regina» (2002) böhmischen Archiven erhalten haben. In Prag gab Für gemischten Chor und Orgel es zu dieser Zeit zwar keine Hofkapelle von Rang, doch viele und hervorragende Kirchenchöre. Die einzigen erhaltenen Stimmenabschriften des «Dixit Dominus» (RV 595) nach Psalm 110 gehörten ur- sprünglich zum Besitz des Jesuiten-Priestersemi- nars zum Hl. Franz Xaver in der Prager Neustadt. Das Werk stammt aus den Jahren 1715-1717. Auch das «Salve Regina» (RV 617) ist nur aus ei- ner einzigen Quelle bekannt, jedoch nicht aus Prag, sondern aus der Musikaliensammlung des Kloster- stiftes der barmherzigen Brüder in Brünn. Das «Salve Regina» (Gegrüßet seist du, Königin) ge- nen, die meisten a cappella. Die Mehrheit seiner hört neben dem «Alma Redemptoris mater», dem Kompositionen basieren auf der traditionellen fin- «Ave Regina coelorum» und dem «Regina coeli» zu no-ugrischen Volksmusik. den vier großen Marianischen Schlussantiphonen. Er studierte Komposition in und Moskau, Diese beschließen seit dem 13. Jh. das tägliche später unterrichtete er selbst Musiktheorie an der Stundengebet der Kirche. Am Ende der Komplet Musikfachschule in Tallinn. Seit 1974 lebt er als frei- bzw. Vesper wird Maria, die Mutter des Erlösers, die schaffender Künstler. Himmelskönigin gegrüßt und um ihre Fürsprache angerufen. Bis zur Liturgiereform des II. Vatikani- Veljo Tormis über «Raua Needmine» schen Konzils war das «Salve Regina» der liturgi- «Dieses Werk hat eigentlich weniger mit Kultmusik schen Zeit «im Jahreskreis» außerhalb der großen zu tun, die es in diesem Sinne bei uns gar nicht ge- Festzeiten zugeordnet. Vor allem in der klöster- geben hat. Es geht eher auf alte Volksliedformen, lichen Tradition hat sich dieser Brauch bis heute ge- wie sie von den Schamanen gepflegt wurden, zu- halten. rück. (Diese Lieder zeichen sich durch ein heidni- In vielen katholischen Regionen ist es Brauch, sches Verhältnis zur Natur, durch eine direkte Hin- das «Salve Regina» beim Begräbnis eines Priesters wendung zur Natur aus.) Die alten Runenlieder, für am Grab zu singen. die eine bestimmte musikalische Form in Verbin- In Handschriften aus den Klöstern auf der Reiche- dung mit dem achtsilbigen Trochäus charakteris- nau und in St. Gallen ist das «Salve Regina» seit dem tisch ist, blieben bis heute erhalten. […] Verdam- 11. Jahrhundert nachweisbar. Die Frage der Verfas- mung des Eisens entstand aus meiner Begeisterung serschaft ist strittig: Lange nahm man Hermann den für dies alten Formen. Der Text stammt aus dem fin- Lahmen von Reichenau (†1054) als Verfasser an, nischen Epos Kalevala, das auf finnisch-karelischen dies gilt heute als unwahrscheinlich. In der Ikono- Liedern basiert. […] Das melodische Element ist graphie wird das «Salve Regina» jedoch über Jahr- stark zurückgedrängt, wichtig ist die Einordnung hunderte hinweg bis in die Gegenwart mit der Rei- der Lieder in den vom Vers diktierten Rhythmus. Im chenau und der Person Hermann des Lahmen in Kalevala gibt es einige Stellen, in denen das Eisen Verbindung gebracht. beschworen wird, nicht der Vernichtung des Men- schen zu dienen. […] Wichtig ist die Beschwörungs- formel an sich: Eisen, ich kenne deine Herkunft, deine Veljo Tormis Entstehungsgeschichte, dein Geheinmnis – das ver- (* 7. August 1930 in Kuusalu, Estland) gilt als einer leiht mir geistige Macht über dich. […] Harmonik und der wichtigsten estnischen Komponisten des 20. Polyphonie im herkömmlichen Sinne gibt es in die- Jahrhunderts. Er ist international bekannt für sein sem Werk nicht.» (1978) umfangreiches Werk von über 500 Chorkompositio-

Arvo Pärt (* 11. September 1935 in Paide, Estland) schrieb mit 14 Jahren erste eigene Kompositionen. 1954 be- gann er ein Musikstudium, arbeitete als Tonmeister beim Estnischen Hörfunk und studierte in Tallinn von 1958 bis 1963 Komposition bei Veljo Tormis und Heino Eller. Sein neoklassisches Frühwerk wur- de von der Musik Dmitri Schostakowitschs, Sergei Prokofjews und Béla Bartóks beeinflusst. Anschlie- ßend experimentierte Arvo Pärt mit Arnold Schön- bergs Zwölftontechnik und dem musikalischen Se- rialismus. Seine Musik erregte den Unwillen der sowjeti- schen Kulturfunktionäre wegen der nicht als sys- temkonform angesehenen modernen Komponier- weise und wegen ihrer Religiösität. Seine Komposi- tion «Nekrolog», das erste estnische Werk in Zwölf- tontechnik, wurde im Jahre 1960 offiziell missbilligt. Pärt suchte nach einem neuen künstlerischen Aus- drucksweg und fand ihn ab 1962 als Student am Moskauer Konservatorium in der sogenannten Col- lage-Technik, in der er Klangmaterial aus den Wer- Salve Regina ken anderer Komponisten, vor allem von Johann Der Hymnus für gemischten Chor und Orgel wurde Sebastian Bach, entlehnt. Die Collage-Technik er- für das Essener Münster komponiert, wo er 2002 ur- wies sich jedoch für Pärt als Sackgasse: Er hatte das aufgeführt wurde. Die tiefe Spiritualität ist durch Gefühl, es mache keinen Sinn mehr, Musik zu eine minimalistisch anmutende Faktur ausgedrückt. schreiben, wenn man fast nur zitiert. Der einstimmige Chorgesang wechselt mit durch Anfang der 1970er Jahre trat Pärt der russisch-or- Zwischenspiele der Orgel verbundenen homopho- thodoxen Kirche bei. In einer langen schöpferischen nen und polyphonen Teilen. Pause befasste er sich vor allem mit Alter Musik. 1976 hatte Pärt seinen persönlichen Stil entwickelt, Fratres in dem die persönliche Gefühlswelt zugunsten ei- gehört zu den bekanntesten Kompositionen Arvo ner dem Asketischen entsprungenen Balance zu- Pärts. Es existiert in acht Fassungen für verschiede- rücktritt. Diese neue Sprache nannte er Tintinnabu- ne Besetzungen, etwa für Streicher und Schlag- li-Stil – Glöckchenspiel. Das Ziel ist eine Reduktion zeug, für acht und für zwölf Violoncelli, für Bläserok- des Klangmaterials auf das absolut Wesentliche. Die tett und Schlagzeug. Fratres entstand 1977 und daraus entstehenden Gebilde entbehren trotz der wurde vom estnischen Ensemble Alter Musik «Hor- Reduktion auf das Wesentliche nicht der Komple- tus musicus» uraufgeführt. Bekannt wurde das xität. Anfangs wurde diese Musik auch von estni- Werk insbesondere durch Gidon Kremer, der die schen Alte-Musik-Ensembles gespielt, was beim Fassung für Violine und Klavier mit Elena Kremer zu heutigen Konzert als etwas Besonderes gelten den Festspielen in Salzburg uraufführte. So stand kann: Neue Musik gesungen von einem Chor, der am Anfang der Interpretationsgeschichte dieses besonders die Interpretation Alter Musik be- Werks etwas, was der Kompositionsweise Pärts seit herrscht, «Fratres», ein Werk des 20. Jahrhunderts, den 1970er Jahren sehr nahe kommt und beim gespielt auf moderner Violine und Barockorchester. heutigen Konzert wieder im Zentrum steht: Die Ver- 1980 emigrierte Arvo Pärt auf Druck der sowjeti- wurzelung in der Alten Musik. schen Regierung mit seiner Familie ins Ausland, erst nach Wien, dann nach Berlin. Seit der Unabhän- Quellen gigkeit Estlands verbringt er Teile des Jahres in sei- CD-Booklets der Vivaldi-Aufnahmen und des Salve Regina von Arvo Pärt vom Ensemble Inégal, CD-Booklet «Arvo Pärt – nem estnischen Landhaus. Tabula rasa» Seit den 1980er Jahren nimmt sakrale Musik ei- Hermann Danuser, Hannelore Gerlach, Jürgen Köchel 1990: nen großen Teil des Œuvres Arvo Pärts ein. Er schuf Sowjetische Musik im Licht der Perestroika. Laaber u.a. ein Stabat Mater, eine Johannes-Passion, ein Te Martin Demmler 1999: Komponisten des zwanzigsten Jahr- Deum, ein Miserere, «Litany», den Bußkanon «Ka- hunderts. Stuttgart non Pokajanen» und die Berliner Messe. Hannelore Gerlach 1984: Fünfzig sowjetische Komponisten. Leipzig/Dresden Michael Talbot 1985 (engl. Orig. 1978): Antonio Vivaldi – Der Venezianer und das barocke Europa. Leben und Werk. Stutt- gart Wikipedia Internetseite des Erzbistums Freiburg Dixit Dominus

Dixit Dominus Domino meo, Der Herr sprach zu meinem Herrn: sede a dextris meis Setze dich zu meiner Rechten,

Donec ponam inimicos tuos scabellum pedum tuorum bis ich dir deine Feinde als Schemel unter deine Füße lege.

Virgam virtutis tuae emittet Dominus ex Sion: Der Herr wird das Zepter deines Reiches senden aus Zion: dominare in medio inimicorum tuorum. Herrsche unter deinen Feinden.

Tecum principium in die virtutis tuae, in splendoribus Das Königtum sei bei dir am Tage deiner Herrschaft im sanctorum. Glanz der Heiligen. Ex utero ante luciferum genui te Vor dem Morgenstern habe ich dich aus dem Leibe gezeugt.

Iuravit Dominus et non paenitebit eum Der Herr hat geschworen und es wird ihn nicht gereuen.

Dominus a dextris tuis, Der Herr zu deiner Rechten confregit in die irae suae reges wird zerschmettern die Könige am Tag seines Zorns.

Judicabit in nationibus Er wird richten unter den Nationen.

Implebit ruinas. Conquassabit capita in terra multorum¨ Er wird häufen die Toten. Er wird zerschmettern das Haupt über ein großes Land.

De torrente in via bibet: propterea exaltabit caput Er wird trinken vom Bach auf dem Wege, darum wird er das Haupt emporheben.

Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Sicut erat in principio, et nunc, et semper Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit

Et in saecula saeculorum. Amen und in Ewigkeit. Amen

Salve Regina

Salve, Regina, Sei gegrüßt, o Königin, mater misericordiae; Mutter der Barmherzigkeit, vita, dulcedo et spes nostra, salve. unser Leben, unsre Wonne; und unsere Hoffnung, sei gegrüßt!

Ad te clamamus, exsules filii Evae. Zu dir rufen wir verbannte Kinder Evas; Ad te suspiramus, zu dir seufzen wir gementes et flentes trauernd und weinend in hac lacrimarum valle in diesem Tal der Tränen.

Eia ergo, advocata nostra, Wohlan denn, unsre Fürsprecherin, illos tuos misericordes oculos ad nos converte wende deine barmherzigen Augen uns zu,

Et Jesum, benedictum fructum ventris tui, und nach diesem Elend zeige uns Jesus, nobis post hoc exsilium ostende. die gebenedeite Frucht deines Leibes. O clemens, o pia, O gütige, o milde, o dulcis Virgo Maria o süße Jungfrau Maria. Raua Needmine Verdammung des Eisens

Ohoi sinda, rauda raiska, Ohoi, verfluchtes, böses Eisen! rauda raiska, rähka kurja. Ohoi, elender, verfluchter Raseneisenstein! Liha sööja, luu pureja, Fleisch verzehrend, Knochen fressend, vere süütuma valaja! Blut vergießend, unschuldige Tugend zerstörend! Kust said kurja, kange’eksi, Woher kommt deine Macht und grausame Gerissenheit, üleliia ülbe’eksi? dein anmaßender Hochmut?

Hurjuh sinda, rauda raiska! Schäme dich, böses Eisen! Tean ma sündi su sõgeda, Deine Anfänge stinken nach Bosheit. arvan algust su õela! Du kurzsichtiger Narr bist hervorgegangen aus Schurkerei.

Käisid kolme ilmaneitsit, Über der Erde erschienen drei Naturgeister, taevatütarta tulista, hitzige Töchter des Himmels, lüpsid maale rindasida, ihre milchschweren Brüste leerten sie über die Erde, soo pääle piimasida. sie verschütteten ihre Milch über dem Sumpfland.

Üks see lüpsis musta piima, Schwarz, die Milch des einen Mädchens, sest sai rauda pehme’eda; sie wurde zu weichem Schmiedeeisen. teine valgeta valasi, Weiße Milch verspritzte die andere, sellest tehtud on teraksed; woraus gehärteter Stahl hervorging. kolmas see veripunasta, Die Dritte spie karminrote Milch, sellest malmi ilma tulnud. schuf verfluchtes, rostiges Raseneisenerz.

Ohoi sinda, rauda raiska, Ohoi, verfluchtes, böses Eisen! rauda raiska, rähka kurja. Ohoi, elender, verfluchter Raseneisenstein! Ei sa siis veel suuri olnud, Da warst du nicht so hoch und mächtig, ei veel suuri, ei veel uhke, nicht so machtvoll, nicht so überheblich, kui sind soossa solguteldi, als du im Sumpfland schlummertest, vedelassa väntsuteldi. als du im Marschland littest.

Hurjuh sinda, rauda raiska! Schäme dich, böses Eisen! Tean ma sündi su sõgeda, Deine Anfänge stinken nach Bosheit arvan algust su õela! Du bist hervorgegangen aus Schurkerei.

Susi jooksis sooda mööda, Dann kam ein Wolf hierher gelaufen, karu kõmberdas rabassa, ein umherstreifender Bär dort drüben, soo tõusis soe jalusta, Fußspuren wühlten das Sumpfland auf, raba karu käpa alta. Fährten erhoben sich aus dem Sumpf, Kasvid raudased orased, machten Platz für Eisensämlinge, soe jalgade jälile, im Schatten der Wolfsfährte karu käppade kohale. in den Fußspuren der Bären.

Ohoi rauda, laukalapsi, Ohoi, elendes Kind des Moores, rabarooste, pehme piima! geboren aus Rost und zarter Milch! Kes su küll vihale käskis, Sag mir, wer machte dich so wütend? kes pani pahalle tööle? Wer führte dich zu bösen Taten?

Surma sõitis sooda mööda, Der Tod kam reitend durch die Marsch, taudi talveteeda mööda, mit ihm Plagen auf winterlichen Nebenwegen, leidis soost teraksetaime, bis sie die Eisensämlinge fanden, raua rooste laukaalta. die im Niedermoor ruhten. leidis soost trakse taime, Fanden Stahlsämlinge im Sumpfland, raua rooste laukaalta. rostiges Eisen in einem Moorloch.

Nii kõneles suuri surma, Dann begann der große Tod zu sprechen, taudi tappaja tähendas: tödliche Plagen psalmodierten Mäe alla männikussa, in einem Kieferngehölz an einem Berghang, põllulla küla päralla, in einem Feld hinter dem Dorf, talu aitade tagana: weit entfernt von den Bauerngehöften: siin saab surma sepipada, Hier wird das verhängnisvolle Schmieden sein! siia ahju ma asetan, Hier werde ich einen Schmiedeofen formen, siia tõstan lõõtsad laiad, mächtige Blasebälge befestigen! hakkan rauda keetamaie, Hier werde ich das Eisen zum Kochen bringen! raua roostet lõõtsumaie, Das rostige Erz bis zum Glühen blasen! rauda tampima tigedaks. Das Eisen zerstampfen voller Wut!

Rauda, vaene mees, värises, Zitterndes Eisen, bebendes Eisen, jo värises, jo võbises, zitternd und bebend, hin und her gestoßen und zitternd, kuulis kui tule nimeda, als er den Ruf nach Feuer, tule kurja kutsumista. des Eisens böse Rufe hörte.

Ohoi sinda, rauda raiska! Ohoi, verdammtes, böses Eisen! Ei sa siis veel suuri olnud, Da warst du nicht so hoch und mächtig, ei veel suuri, ei veel uhke, nicht so machtvoll, nicht so überheblich! kui sa ääsilla ägasid, Ächzend im glühenden Schmiedeofen, vingusid vasara alla. jaulend unter den Schlägen am Amboss.

… kuisa ääsilla ägasid, … ächzend im glühenden Schmiedeofen, vingusid vasara alla. jaulend unter den Schlägen am Amboss. Taat see ahjula ärises, Brummte der Alte auf dem Ofen, hallipardi vommi päälta: stöhnte der Graubärtige am Schmiedefeuer:

Rauda rasvana venikse, «Eisen lässt sich wie Talg auseinanderziehen, ila kombel valgunekse, tropft herab wie triefende Spucke, veerdes alla ääsiilta, fließt herab vom glühenden Schmiedeofen, voolates valutulesta. sickert vom heißen Feuer»

Veel sa rauda pehmekene, Doch das Eisen, weich und freundlich, mis ka sind karastatakse, muss gefestigt, muss gehärtet werden, terakseksi tehtanekse. in trotzigen Stahl gewandelt.

Toodi ussilta ilada, «Nimm die Spucke einer Schlange! musta maolta mürgikesta. Bring das Gift einer Viper! Ei see raud kuri olekski Denn Eisen wird nichts Böses beherbergen, ilma usside ilata, hätte es nicht Schlangenspeichel, mao musta mürkideta. hätte es nicht finsteres Viperngift.» Taat see ahjulta ärises, Brummte der Alte auf dem Ofen, halliparda vommi päältä: stöhnte der Graubärtige am Schmiedefeuer:

Varja nüüd vägeva Looja, «Beschütze uns, Allmächtiger Schöpfer! kaitse kaunike Jumala, Gewähre uns Sicherheit, Allmächtiger Gott,

Uued ajad. Uued jumalad Wechselnde Zeiten, moderne Götter. Kahurid, lennukid, Kanonen, Flugzeuge, Panzer, bewaffneter Krieg. tankid, kuulipildujad. Kanonen, Panzer, Flugzeuge. et ei kaoks see mees koguni, so dass die Menschheit nicht vergehe, hoopistükkis ema lapsi, seine zukünftigen Kinder geschützt

Uus raud ja teras, Neuer Stahl und neues Eisen, uhiuued, targad, täpsed, vägevad tapjad, gewandelt in präzise, automaatsete sihtimisseadmetega böse, mächtige Mörder, tuumalaengut kandvad, ausgestattet mit automatischen Leitsystemen, tõrjerelvadele kättesaamatud bewaffnet mit nuklearen Sprengköpfen, raketid. sinnlos dagegen alle Verteidigung

Looja loodusta elusta, gegen Zerstörung, gegen Auslöschung Jumala alustatusta. jedes Teils von Gottes Schöpfung.»

Noad, odad, kirved, Messer, Speere, Äxte, taprid, saablid, Hellebarden, Säbel, lingud, tomahawkid, bumerangid, Schleudern, Tomahawks, Bumerangs, ammud, nooled, kivid, kaikad, Pfeil und Bogen, Steine und Keulen, küüned, hambad, liiv ja sool, Klauen und Zähne, Sand und Salz, tuhk ja tõrv, napalm ja süsi. Staub und Teer, Napalm und Kohle.

Uus ja kõige kaasaegsem tehnika, Innovationen, weitreichende, technische, elektroonika viimane sõna, elektronische, endgültige… valmis liikuma igasse punkti, Bereit in jede Richtung zu fliegen, kõrvalekaldumatult sihti tabama, weiche nicht ab vom Kurs, treffe das Ziel mit aller Macht. peatama, rivist välja lööma, hävitama, Vernichten, kampfunfähig schlagen, võitlusvõimetuks tegema, völlig zerstören, hoffnungslos ohnmächtig machen, haavama, teadmata kaotama, hoffnungslos ohnmächtig machen, tapma raua, terase, Töten, töten mit Stahl und Eisen! kroomi, titaani, uraani, plutooniumi Chrom, Titan, Uran, Plutonium ja paljude teiste elementidega! und eine Vielzahl von Elementen. raua, terase, kroomi, titaani, Stahl und Eisen, Chrom, Titan, uraani, plutooniumi Uran, Plutonium ja paljude teiste elementidega! und eine Vielzahl von Elementen. raua, terase, kroomi, titaani, Stahl und Eisen, Chrom, Titan, uraani, plutooniumi Uran, Plutonium ja paljude teiste elementidega! und eine Vielzahl von Elementen.

Ohoi sinda, rauda kurja, Ohoi, verdammtes, böses Eisen! mõõka sõja sünnitaja, Schwert, Urheber allen Krieges! rauda rähka, kulda kilpi, Goldener Wächter des Raseneisenerzes, sina teras, nurja tõugu! Stahl ist Kind und Kegel des Bösen.

Hurjuh sinda, rauda raiska! Schäme Dich, böses Eisen! Oleme ühesta soosta, Du und ich sind aus der gleichen Saat, ühest seemnest me siginud, aus der gleichen Erde sind wir gekeimt. sina maasta, mina maasta, Wir sind vom selben guten Boden musta mulda me mõlemad, du und ich wir teilen uns diesen Planeten, ühe maa pääl me elame, wir sind dazu bestimmt, uns die Erde zu teilen, ühe maa see kokku saame, die Erde, die uns alle erretten wird, maad meil küllalt siis mõlemal. Erde genug für alle, für immer. Ensemble Inégal sönlichkeiten der europäischen Barockmusik. Ne- Seit der Gründung im Jahr 2000 präsentiert sich das ben vielen hervorragenden Kritiken aus der ganzen Vokal-Instrumental-Ensemble Inégal als eine einzig- Welt erhielt diese Aufnahme auch die Prestigeaus- artige Formation, deren Interpretationsrepertoire zeichnung «Diapason d’Or». Seit 2007 entstanden sich von der Renaissance bis zur Romantik spannt. weitere CD mit Musik Zelenkas – darunter die Welt- Inégal (dt. ungleich) verweist auf wechselnde Beset- premiere der monumentalen Messe «Missa Purifica- zungen wie auf die Vielseitigkeit der Stile, auf dra- tionis» und die Ersteinspielung der Serenata «Il Dia- maturgische Erfindungskraft und die unkonventio- mante», einer Hochzeitskantate. nelle Suche nach Interpretationsmöglichkeiten. Die Zusammen mit den Prager Barock Solisten nahm Mitglieder gehören zu den besten tschechischen das Ensemble Inégal 2009 eine CD mit sakraler Mu- und europäischen Sängern und Instrumentalisten. sik von Antonio Vivaldi (1678–1741) auf. Es ist Vival- Das Ensemble hat bereits einige sehr erfolgrei- dis Popularität in Böhmen im frühen 17. Jahrhun- che CDs herausgegeben. Die erste CD mit der Mes- dert zu verdanken, dass einige frühe Werke einzig in se D-Dur Op. 86 «Lužanská» von Antonín Dvořák tschechischen Archiven aufbewahrt wurden. entstand im Jahr 2001 in der Schlosskapelle in Luž- Musik des 20. Jahrhunderts fehlt nicht in der Dis- any, anlässlich deren Einweihung die Messe von kographie, darunter Benjamin Brittens (1913–1976) Dvořák komponiert wurde. Im Jahr 2003 nahm das «Ceremony of Carols» und Arvo Pärts (*1935) «Salve Ensemble Inégal als Ersteinspielung die sakralen Regina». Werke des tschechischen Barockkomponisten Jan Das Ensemble Inégal konzertiert regelmäßig auf Josef Ignác Brentner (1689-1742) auf, später folgte Festivals in ganz Europa, es wurde u.a. zu Musikfes- von Brentner die Ersteinspielung einer Vesper auf tivals in Utrecht, Brugge, Gent und zum Prager CD auf. 2005 entstand die Erstaufnahme von «Il ser- Frühling eingeladen. pente di bronzo» (Die eherne Schlange) von Jan Dismas Zelenka (1679–1745), eine der größten Per- Adam Viktora merfestival AlpenKLASSIK in Bad Reichenhall oder Der Dirigent und Organist Adam Viktora tritt bei dem Musikfest und war zu Gast in be- Musikfestivals in ganz Europa auf, hält Vorträge und deutenden Musikzentren Europas, u.a. in der Phil- gibt Konzerte bei internationalen Orgelkongressen, harmonie Berlin, in der Laeiszhalle Hamburg, im berät in Fachkommissionen bei der Restaurierung Musikverein Wien, im Konzerthaus Berlin, im Teatro historischer Orgeln und spielt Musik für europäi- del Maggio Musicale Fiorentino in Florenz und im sche Rundfunk- und Fernsehstationen ein. Großen Saal des Tschaikowski-Konservatoriums in Sein großes Interesse gilt historischen Orgeln Moskau. und allen Anstrengungen, die auf deren Rettung 2008 spielte Lea eigens für die Uckermärkerin und Popularisierung ausgerichtet sind. Er ist Grün- Angela Merkel, als diese den Karlspreis erhielt. der und künstlerischer Direktor des «Tschechischen Lea Birringer ist Preisträgerin der internationalen Orgelfestivals». Er unterrichtet Orgel am Konserva- Violinwettbewerbe Kloster Schöntal (Deutschland), torium in Pilsen und Musiktheorie am Konservato- Premio Rodolfo Lipizer (Italien), Louis Spohr rium in Prag. (Deutschland) und Abram Yampolsky (Russland). Außerdem wirkt er als künstlerischer Leiter des 2008 wurde sie Gewinnerin des internationalen Ensembles Inégal und der Prager Barocksolisten, Wettbewerbs Johannes Brahms (Österreich). Als An- mit denen er unzählige neue Konzert- und Aufnah- erkennung für ihre außergewöhnlichen Erfolge menpremieren des europäischen Barockrepertoires wurde ihr vom Stadtverband Saarbrücken der Kul- umgesetzt hat und mit denen er in den vergange- turpreis für junge Nachwuchskünstler verliehen. nen Jahren zum bedeutendsten Akteur bei der Neben ihren Soloauftritten widmet sich Lea Bir- Wiederentdeckung der Musik des böhmischen Ba- ringer intensiv der Kammermusik. 2011 hat sie zu- rockgenies Jan Dismas Zelenka avancierte. sammenmit ihrer Schwester Esther (Klavier) für Fu- 2013 ist Adam Viktora auch als Organist bei den rore gesorgt. Die Geschwister gewannen als Duo Uckermärkischen Musikwochen zu erleben. Am 4. die internationalen Kammermusikwettbewerbe August spielt er die bedeutende Migendt-Orgel in Premio Vittorio Gui und Concorso Internazionale di Ringenwalde und in Suckow spielt er Harmonium! Musica da Camera Città di Pinerolo (Italien). Lea begann im Alter von drei Jahren mit dem Lea Birringer Geigenspiel. Sie absolvierte ihr Bachelor-Studium gab mit 14 Jahren ihr Solo-Debüt zusammen mit bei Prof. Igor Ozim und ihren Masterabschluss bei den Berliner Symphonikern und ist seitdem sowohl Prof. Pavel Vernikov am Konservatorium in Wien je- als Solistin wie auch als Kammermusikerin sehr ge- weils mit Auszeichnung. fragt. Sie erhielt Einladungen zu internationalen 2012 und 2013 unterrichtet Lea als Assistentin Festivals wie den Salzburger Festspielen, dem Som- von Prof. Pavel Vernikov an der Haute École de Mu- sique de Lausanne, Site de Sion. sein Repertoire Werke vom Barock bis zu zeitgenös- Als Stipendiatin der Deutschen Stiftung Musikle- sischen Werken. Zu seinem Repertoire gehören ben spielt Lea Birringer eine Violine von Gianbattis- zahlreiche Solorollen in Oratorien, Opern (Estonian ta Ceruti, Cremona ca. 1800. National Opera, Helsinki Alexander Theater, Nargen Opera), aber auch Kammermusik. Mati Turi Im Jahr 2002 hat Mati Turi den Jahrespreis der Der estnische Tenor Mati Turi hat die Estnischen Estnischen Kulturstiftung für seine Arbeit in zahlrei- Musikakademie als Chorleiter bei Prof. Ants Üleoja chen Oratorien erhalten. abgeschlossen. Seit 1992, als Solist des Estnischen Philharmoni- Gabriela Eibenová schen Kammerchors, hat Mati Turi an vielen renom- Nachdem sie das Prager Konservatorium absolviert mierten Bühnen der Welt gesungen und gemein- und ihr Studium in London fortgesetzt hatte, spezi- sam mit renommierten Orchestern und Chören wie alisierte Gabriela Eibenová sich hauptsächlich auf dem Chamber Orchestra, dem Australian die Aufführung und Interpretation Alter Musik. Chamber Orchestra, dem Chamber Orchestra, Schon bald wurde sie in diesem Gebiet eine gefrag- dem Tallinn Chamber Orchestra, dem Tallinn Baro- te Solistin und trat mit renommierten Musikern wie que Orchestra, dem Malmö Symphony Orchestra, Eduardo Lopez Banzo, Ian Partridge, Simon Standa- der Estonian National Symphony Orchestra, dem ge, Evelyn Tubb, Magdalena Kožená und Peter Kooij Swedish Radio Choir und dem Nederlands Kamer- auf. koor mitgearbeitet. Sie widmet sich vor allem der Konzerttätigkeit, Er hat unter der Leitung berühmter Dirigenten wirkt oft als Solistin in internationalen Musikprojek- wie Eric Ericson, Howard Arman, Herbert Böck, Paul ten für Alte Musik. Sie sang Hauptrollen in Barock- Hillier, Eri Klas, Olari Elts, Andres Mustonen, Andrew opern im In- und Ausland, darunter in John Blows Lawrence, Tõnu Kaljuste gesungen. «Venus and Adonis», Jean Marie Leclairs «Scylla et Mati Turi wurde aufgrund seiner exzellenten Leis- Glaucus», Claudio Monteverdis «Il combattimento tungen zu zahlreichen Festivals auf der ganzen Welt di Tancredi e Clorinda», Henry Purcells «Dido and engeladen: Savonlinna Opera Festival, Helsinki Aeneas» (die Inszenierung wurde mit dem Alfred Church Music Festival, Heidelberger Frühling, Hol- Radok Preis ausgezeichnet). land Festival, Venedig Syrinx Festival, Arvo Pärt Fes- Im Jahr 2000 gründete sie das Ensemble Inégal tival, Glasperlenspiel, Brigitta Festival, Nargenfesti- zusammen mit Adam Viktora und einige Jahre spä- val usw. ter das Ensemble Prager Barocksolisten. Dank seiner musikalischen Begabung und der Gabriela konzertierte auf Festivals wie dem Pra- geschickten Beherrschung seiner Stimme umfasst ger Frühling, Musica Antiqua Brugge, den Tagen Al- ter Musik Herne, dem Festival Oude Muziek Utrecht Markéta Cukrová und den Uckermärkischen Musikwochen. stammt aus Prag und studierte zunächst an der Pra- Neben ihren Aktivitäten auf dem Gebiet der Al- ger Karls-Universität, absolvierte anschließend eine ten Musik widmet sich Gabriela Eibenová auch dem Gesangsausbildung am Konservatorium in Bratisla- Lied. Französische Lieder singt sie in diesem Jahr in va und nahm an Meisterkursen bei einer der re- Suckow. Als Solistin trat sie u.a. mit dem Sinfonieor- nommiertesten tschechischen Gesangslehrerinnen, chester der Tschechischen Philharmonie, an der Pra- Marie Urbanová, teil. ger Staatsoper und der Oper in Pilsen auf. Im Bereich der Barockmusik ist sie ist eine ge- Sie realisierte viele Aufnahmen für europäische suchte Interpetin, die regelmäßig sowohl mit den Fernseh- und Rundfunkstationen, nahm an bisher tschechischen Ensembles Collegium Marianum, 30 CD-Aufnahmen teil und sang in fast allen euro- Musica Florea und Gabriela Demeterovás Collegium päischen Ländern sowie in Israel und Japan. zusammenarbeitet, als auch mit dem Schweizer Or- chester Musique des Lumieres und dem polnischen Marta Fadljevičová, Sopran Ensemble Arte dei Suonatori. Die Mezzosopranistin Die Sopranistin Marta Fadljevičová hat von Kindheit ist Mitglied des italienischen Ensembles Mala Puni- an im Kühn-Kinderchor gesungen und im Alter von ca, das sich auf die mittelalterliche Ars Subtilior spe- zwölf Jahren begann sie Gesang an der Musikschu- zialisiert hat, und von Tiburtina, einem tschechi- le zu studieren. Im Jahr 1997 absolvierte sie das Pra- schen Frauenvokalensemble, das gregorianische ger Konservatorium bei Prof. Antonie Denygrová, Gesänge und frühe Polyphonie interpetiert und bei weiter verfeinerte sie ihr Können an der Akademie den Uckermärkischen Musikwochen schon zwei der Darstellenden Künste Bratislava unter der Lei- Mal zu Gast war. tung von Prof. Vlasta Hudecová. Seit 1994 konzen- Markéta Cukrová erweitert ihr künstlerisches triert sie sich hauptsächlich auf Renaissance- und Spektrum, indem sie regelmäßig Lieder, Oratorien Barockmusik und arbeitet mit Ensembles, die sich und Opern von der Klassik bis in die Gegenwart auf authentische Aufführungspraxis der Alten Mu- singt. In den vergangenen Jahren hat sie als Solistin sik spezialisiert haben. Im Jahr 2000 absolvierte sie am Prager National Theater bei Claudio Montever- eine Konzertreise mit dem Trio Cantabile durch Spa- dis «Orfeo» (2007) (Euridice), Georg Friedrich Hän- nien. Sie arbeitete bei vielen Konzerte sowie Musik- dels «Rinaldo» (2009) (Eustazio) und «Hry o Marii» theateraufführungen mit den Ensembles Musica (Marienspiele) (2009) (Törichte Jungfrau, Mädchen) Florea, Capella Regia Musicalis, Ensemble Inégal, Hi- von Bohuslav Martinů Hauptrollen übernommen. pocondria Ensemble, Collegium Marianum u.a. Mit dem Collegium 1704 sang sie unter der Leitung Auch nahm sie an vgielen Aufnahmen für inl- und von Václav Luks J.D. Zelenkas «Missa Votiva», die ausländischen Plattenfirmen teil. vom französischen Label Zig-zag Territoires als CD veröffentlicht wurde; beim sommerlichen Barock- touc. Er besuchte Meisterkurse der Alten Musik mit theaterprojekt auf der Burg in Český Krumlov die Marius van Altena und Peter Kooij. Rolle des Giunone in Antonio Caldaras «La contesa Hasan El-Dunia ist auch an Projekten der zeitge- de’Numi». Bei den Händel-Festspielen in Göttingen nössischen Musik beteiligt. Am Kammermusikfesti- hatte sie ihr Debüt als Dardan in Georg Friedrich val in Trondheim (Norwegen) führte er die Kantate Händels Oper «Amadigi de Gaula». «Proverb» von Steve Reich auf. Seit 2005 arbeitet Auch arbeitet sie für den tschechischen Rund- Hasan mit Ensembles, die sich auf Mittelaltermusik funk und das Fernsehen und ist auf den Bühnen und Renaissance-Polyphonie spezialisiert haben: vieler Länder zu Hause, in Europa, Japan, Russland, Musica nova, Doulce memoire und das Huelgas En- Brasilien, den USA. Sie sang bei vielen Festivals: Fes- semble. tival de Música Antigua in Spanien, Prager Frühling, Dresdner Musikfestspiele, Toujours Mozart, Reso- Roman Hoza, Bariton, nanzen Festival in Wien, Tropical Baroque, Schles- studierte an der Akademie der Darstellenden Kün- wig-Holstein Festival, Festival de la Chaise-Dieu, ste (JAMU) bei Doc. Zdenek Šmukař. Er absolvierte Festival de Musique Ancienne de Ribeauvillé und Gesang-Workshops und Kurse bei internationalen Festival de Sablé in Frankreich, Biennale Alte Musik Solisten wie Adam Plachetka, Tom Krause, Peter Berlin, Dezember Nächte in Moskau. Dvorsky oder Gabriela Benackova. Er sang im Nationaltheater Brünn (Papageno) Hasan El Dunia, Tenor, und dem Schlesischen Theater in Opava (Bartolo, studierte Theologie von 1994 bis 2000 an der Karls- «Der Barbier von Sevilla»). Unter Tomas Studeny universität in Prag und an der Lateran-Universität in interpretierte er Rollen in Bedřich Smetanas «Der Rom. Gleichzeitig studierte er Gotik und Renaissan- Kuss» und Don Parmenion in Rossinis Buffo «Gele- ce-Polyphonie und Gregorianik und betrieb Studien genheit macht Diebe». Er wirkt bei vielen Studien- der Semiotik. Seit Mitte der 1990er Jahre erforscht projekten der Kammeroper JAMU mit. Er sang One- er intensiv die Notation vor allem des Mittelalters gin, Guglielmo («Cosi fan tutte») und Mamma Agata und der Renaissance-Musik. (G. Donizetti, «Viva la mamma»). Roman Hoza arbei- Seit 1994 ist er Mitglied der Schola Gregoriana tet mit vielen bedeutenden Barock-Ensembles: En- Pragensis, mit der er in vielen Ländern konzertierte: semble Inégal, Musica Florea und dem Tschechi- Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Schweden, schen Barockensemble. Norwegen, Israel, Japan, außerdem acht CDs für Su- praphon und Sony Music einspielte. Seit 2010 ist er Aleš Procházka, Bass, der zweite Leiter des Vokalensembles. studierte Gesang am Brünner Konservatorium und Von 1997 bis 2000 studierte er Gesang bei Jiri Ko- der Akademie der musischen Künste in Prag. Er ist Mitglied des Männer-Vokalquartetts Q VOX und der vokal-experimentellen Gruppe AFFETTO. Sein künstlerischer Schwerpunkt liegt beim Kon- zertgesang. Er arbeitet jedoch auch regelmäßig mit dem Ensemble Opera Diversa und ist Mitglied des Forschungszentrums für Musik, Oper, Theater (VCHOD). Oft interpretiert er zeitgenössische Musik, die speziell für ihn geschrieben wurde (Miloš Štědroň, M. Košut, Zuzana Lapčíková, Ondřej Kyas, Jan Meisl, T. Hanzlik, ORSON). Bisher hat er ca. 20 CDs aufgennomen. Die Auf- nahme des Oratoriums «Sub Olea Pacis et Palma Vir- tutis» von Jan Dismas Zelenka, bei der er als Bass- Solist singt, erhielt den renommierten Cannes Clas- sical Award 2002. Aleš Procházka trat bei zahlreichen Festivals auf, so beim Prager Frühling, Smetana Litomyšl, beim Mährischen Herbst, Prag Premiere, Concentus, außerhalb Tschechiens beim Tibor Varga Festival Sion, Festival de Wallonie, Festival de Sable-sur-Sar- the, Festival de Ribeauvillé, Festival Internacional de In der Vergangenheit arbeitete er vor allem im Santander, Sarajevska Zima, Giovane Gioventu di Bereich der Interpretation der Alten Musik zusam- Genova, Mi Blasien Musik Sommer, Tage Alter Musik men mit der Barock Akademie d'Ambronay und En- in Herne, Umbrien Musikfestival usw. sembles wie Doulce Memoire, Prager Madrigalisten, Capella Regia Praha, Musica Antiqua Praha, Musica Florea, Tschechisches Barockensemble, Societas In- cognitorum, Collegium Marianum, Ad Voce, Musica Aeterna Bratislava.

Förderer der Uckermärkischen Musikwochen 2013 Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, der Landkreis Uckermark, die Städte Templin, Schwedt, Angermünde und Brüssow, das Amt Gramzow, die Gemeinden Berkholz-Meyenburg, Flieth-Stegelitz, Gerswalde, Temmen-Ringenwalde, Göritz und Carmzow-Wallmow, Boitzenburger Land, die Fürst zu Oettingen-Spielberg’sche Dominialkanzlei, weitere Förderer und

Gut Biesenbrow Kultur ist überall. ®

Einfach gute Musik … ›Konzert‹ im Deutschlandradio Kultur Das pointierte Angebot für alle, die Abwechslung lieben. Altes und Brand- neues: Sinfoniekonzerte, Klang experi - mente, Kammer- und Klavierkonzerte. Oder: Operetten und Ora torien. Immer montags: Rock, Pop, Jazz, Folk live. Der Samstag ist Operntag: mit ausge- wählten Produktionen von renommierten und innovativen Bühnen. 2 20. August • 20:03 Konzert Uckermärkische Musikwochen Aufzeichnung vom 3. August 2013 aus der Kirche St. Nikolai in Prenzlau

In der Uckermark/ 97,1/89,6Berlin auf UKW:

Konzert-Newsletter und weitere Informationen: deutschlandradio.de oder Hörerservice 0221.345-1831