5 Mai 2011, 12,50 EUR • Buyouts • M&A

Magazin VentureCapital www.vc-magazin.de Magazin VentureCapital Das Magazin für Investoren und Entrepreneure Japan,Japan, LibyenLibyen undund diedie FolgenFolgen

Was die Krisen für Private Equity bedeuten

Mit virtueller Realität Anstoß Erfolgreiche Aufbauhilfe auf den Weltmarkt und Aufwind Nordost Icido: Wachstum mit Venture Standortinitiativen Investor im Portrait: Capital und Fördermitteln unterstützen Gründer Genius GmbH Wir stärken Ihr Eigenkapital.

Die NRW.BANK fördert kleine und mittlere Unternehmen mit Eigenkapital- Finan- zierungen sowie Darlehen zur Stärkung des Eigenkapitals und zum Ausgleich mangelnder Sicherheiten. Fragen Sie uns danach: Tel. 0211 91741-1002. www.nrwbank.de/beteiligungen

25.02.11 Venture Capital Magazin 210x297.indd 1 14.02.11 10:32 Editorial www.biotech-bayern.de Das große Ganze im Auge behalten Bavaria: Germany’s No. 1 in Biotechnology

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, drug pipeline wenn es um aktuelle Berichterstattung geht, sind die Online-Medien führend – drug approval and vor allem seitdem sich Live-Ticker in development diesem Jahr inflationär verbreitet ha- ben. Stets auf der Jagd nach der nächs- number of companies ten Schlagzeile wurde damit die nächs- deals te Tempostufe gezündet. Ähnlich sieht Torsten Paßmann, Redaktionsleiter es bei den Tageszeitungen aus, die in excellence in science kurzen Abständen immer neue aufre- number of listed gende Themen auf ihre Titelseiten hie- ven müssen. Aus der öffentlichen Wahr - Ebenfalls Akteure mit wichtigen Rollen companies nehmung sind die Umwälzungen in Tu- sind die Technologie- und Gründerzen- ne sien und Ägypten somit weitgehend tren dieser Republik und die Verwalter ... and new inventions! ver schwunden und schnell hat sich auch der hiesigen Förderinfrastruktur: Viele der Umfang der jüngsten Krisenthemen junge Unternehmen brauchen diesen „Japan“ und „Libyen“ reduziert. Trotz- Rah men in ihren Start- und teilweise dem besitzen diese Fälle eine fortlau- auch in kritischen Phasen. So waren für fende Aktualität – auch hierzulande die Icido GmbH, ein Spezialist für Vir - und für die Private Equity-Branche. tual Reality, Förderprogramme und Forschungsprojekte ein Pfeiler in der Auf der einen Seite müssen Portfolio- Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre unternehmen Lösungen finden, wenn (siehe S. 32–33). Im Interview berichtet beispielsweise wichtige Zulieferer oder auch Harry Böhme, CFO der Novaled AG, wesentliche Absatzmärkte ausfallen. welchen positiven Effekt die Förderin- Vor Problemen stehen ebenfalls ver- frastruktur ausüben kann (siehe S. 62– schiedene Finanzinvestoren, die sich 63). Allein diese zwei Beispiele zeigen, dort engagieren. Aus Deutschland bei- wie wichtig es ist, immer auch langfris- spielsweise ist TVM Capital betroffen, tig zu denken und das große Ganze im die einen speziellen Fonds für Nordafri- Auge zu behalten. ka und den Nahen Osten aufgelegt ha- ben. Was die Krisenregionen Nordafrika Ich wünsche Ihnen eine anregende und Japan konkret für die Branche be- Lektüre deuten, wollte Redakteurin Susanne Har - rer eigentlich „nur“ im Rahmen eines www.bio-m.org zweiseitigen Beitrags beleuchten. Bei Ihr ihren Recherchen hat sich das Thema allerdings als so spannend herausge- stellt, dass ihr Hintergrundbericht zur Munich/Martinsried: aktuellen Titelgeschichte angewachsen ist. Dabei hat sie auch positive Aspekte Top location in Germany gefunden, denn die Branche könnte eine wichtige Rolle bei der Suche nach Ant- 4 approved drugs worten der globalen Krisen spielen. [email protected] 70 clinical trials 350 Biotechnology and www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 5/2011 3 Pharma Companies 3 Editorial Das große Ganze im Auge behalten Auslese

6 Statistiken, Top-News und Tendenzen

Titelthema 12 Japan, Libyen und die Folgen 32 Mit virtueller Realität auf den Weltmarkt 12 Japan, Libyen und die Folgen Was die Krisen für Icido: Wachstum mit Venture Was die Krisen für Private Equity bedeuten Capital und Fördermitteln Private Equity bedeuten Naturkatastrophen und der Atomunfall Mit ihren dreidimensionalen Simula - Märkte & Zahlen in Japan, politische Unruhen und Krieg in tionen erleichtert die Icido GmbH Pla- Nordafrika und dem Nahen Osten, die nungs-, Design- und Produktionspro- Ölpreisexplosion – seit Wochen beherr- zesse in der Automobil- und Transport- 18 Vis-à-vis schen globale Brandherde die Schlagzei - industrie sowie im Maschinenbau. För- „Es muss möglich sein, Ven- len und halten auch die Wirtschaft in derprogramme und Forschungspro- ture Capital mit inländischem Atem. Auch die Private Equity-Branche ist jekte des Bundesforschungsministeri- Kapital zu finanzieren“ von den Auswirkungen der globalen Kri- ums waren einer der Pfeiler, die das Un- Panel-Diskussion mit Werner sen betroffen. Bei der Suche nach Antwor - ternehmen in der Wirtschaftskrise ge- Dreesbach, Dr. Alois Flatz, ten könnte sie eine wichtige Rolle spielen. stützt haben. Hans Schreck und Dr. Peter Terhart 31 Privilegierter Zugang Mittelstand/Buyouts 20 Menschen & Macher zu Projekten Oliver Borrmann Charité legt den Biomedical 40 Lebhaftes Geschäft Inhalt Teil 52 der Serie Fund auf der Förderbanken Mehr Hilfe in und nach 22 Grüner Daumen bei Pflanzen-, 32 Case Study der Krise beansprucht Hightech- und Firmenwachstum Mit virtueller Realität Ein Blick auf die Benelux-Länder auf den Weltmarkt 42 Verträge gestalten und Hansjörg Sage, Annegret de Icido: Wachstum mit Venture Kaufpreise anpassen Baey-Diepolder, Gimv Capital und Fördermitteln Beteiligungen und Über - nahmen im Mittelstand 24 Executive Talk 34 Neue Wege in der Innovations - Dr. Guido Bohnenkamp, „Die Zukunft der Energiever- förderung und -finanzierung bm-t beteiligungsmanagement sorgung heißt, noch stärker Praxisbericht der Standortini- thüringen zu dezentralisieren“ tiative Invest-Impuls Interview mit Prof. Dr. Johann- 44 M&A-Kolumne Dietrich Wörner, Vorstandsvor- 35 Standpunkt Investor von Dr. Gernot Wunderle, sitzender des Deutschen Zen- Eine hervorragende Verzah- goetzpartners trums für Luft- und Raumfahrt nung privater und (halb-)öf- Private Equity in Deutschland fentlicher Angebote in der Secondary Buyout 26 Intensives Networking Christian Vogel, Einbahnstraße? in idyllischer Atmosphäre Süd Beteiligungen Vierter Unternehmertag Private Equity-Dachfonds am Tegernsee 36 Professionelle Hilfe durch Experten-Netzwerk 46 Ressourcen intensiv vor einem 28 Entscheidung vor Erfahrung Science4Life: bereits über Commitment einsetzen Aktuelle Studie gewährt Blick 1.000 Gründerideen Ein eigenes Private Equity Re- hinter die Kulissen von Start-ups search professionell aufsetzen Guido Happe, Manuela Megel, 37 „Wir mussten erst Andreas Binder, Wave Steinbach Consulting einen Ausfall verkraften“ Management Interview mit Thomas R. Early Stage & Expansion Villinger, Geschäftsführer 48 Fondsportrait des Zukunfts fonds Heilbronn Eurofonds für den 30 VC-Kolumne von alten Kontinent Dr. Peter Güllmann, NRW.Bank 38 Anstoß und Aufwind Wealthcap Private Equity 13 Wichtige Impulse für einen Standortinitiativen attraktiven Wirtschaftsstandort unterstützen Gründer 49 Dachfonds-News

4 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Gehen Sie nicht blind in Transaktionen.

38 Anstoß und Aufwind 58 Erfolgreiche Aufbauhilfe Nordost Standortinitiativen Investor im Portrait: Genius unterstützen Gründer Venture Capital GmbH

Unternehmensgründern stellen sich bei Nach der Wiedervereinigung entstand in der Umsetzung ihrer Idee viele Fragen, Mecklenburg-Vorpommern eine gut orga- bei deren Beantwortung sie auf Hilfe an- nisierte Wirtschaftsförderstruktur, zuge- gewiesen sind. Auch in Zeiten, in denen schnitten auf technologieorientierte Unter- die Kapitalsuche schwieriger geworden ist, nehmen. Probleme bereitete indes die aus- wollen deutschlandweit zahlreiche Grün- reichende Versorgung mit Risikokapital. dungsinitiativen die Unternehmer zum Im Mai 1998 gründete sich Genius Ven- Schritt in die Selbstständigkeit motivie- ture Capital, um als Verwalterin öffentli - ren und ihnen auf dem Weg zum eige- chen Kapitals der Frühphasenfinanzierung nen Unternehmen zur Seite stehen. im Nordosten der Republik zu tilgen.

Entrepreneurship 60 (Schnelle) Brüter für Gründer Unternehmensaufbau mit Tech- 50 Entrepreneurship-Flash nologie- und Gründerzentren Gewinnen Sie den 51 Standpunkt Gründer 62 „Ich finde es interessant, ein Norddeutsche Netzwerk-Perle Venture Capital-finanziertes Durchblick. für Gründer Unternehmen zu begleiten“ Houman Gieleky, Toptranslation Interview mit Harry Böhme, CFO der Novaled AG 52 „Gründer halten sich mit der Ideenentstehung nicht Datenbank an unsere Terminpläne“ Interview mit Friedrich-Wil- 64 Deal-Monitor helm Corzilius, stellvertreten- der Teamleiter und Netzwerk- 72 Events Koordinator bei start2grow Veranstaltungen für VCs, Gründer und Dienstleister 54 Business Design für Hightech Start-ups 72 Soeben erschienen Kaufmann Lutz ist Ihr Sichere Risikoeinschätzung in zuverlässiger Partner in frühen Gründungsphasen 73 Zitat des Monats Manuel Götzendörfer, allen Fragen rund um UnternehmerTUM 73 Ausblick/Impressum Venture Capital, Private

56 „Unserem Selbstverständnis 74 People Equity und M&A. nach haben wir auch einen Lernen Sie uns kennen. Standortauftrag“ Interview mit Dr. Ralph Eric Kunz, Präsident der DACH Unter www.vc-magazin.de Tech Tour 2011 G Alle 114 Teile der Serie Investor im Portrait 58 Investor im Portrait G Alle Dachfonds-Portraits Kaufmann Lutz Erfolgreiche Aufbauhilfe G Die Serie Business Angel-Netzwerke Rechtsanwaltsgesellschaft mbH Rechtsanwälte | Wirtschaftsprüfer | Nordost G Ein aktuelles Interview Steuerberater Teil 114: Genius Venture Capital G ... und vieles mehr! München | Hamburg www.kaufmannlutz.com www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 5/2011 5 Studie des Monats Zahl des Monats Mehr Kapital für Biotechnologie –2,8% Die Finanzierungssituation deutscher Biotech-Unterneh- men hat sich 2010 fast auf Vorkrisenniveau verbessert. Binnen Jahresfrist nahm die Zahl der Neugründungen Das geht aus dem Deutschen Biotechnologie-Report von Betrieben mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung 2011 der Beratungsgesellschaft Ernst & Young hervor. um 2,8% auf ca. 149.000 im Jahr 2010 ab. Das meldete Demnach flossen 421 Mio. EUR Eigenkapital im vergan- jüngst das Statistische Bundesamt. Einen Rückgang um genen Jahr in die Branche, was eine Steigerung um 200% 1,5% verzeichneten ebenfalls die neuen Nebenerwerbs- bedeutet. Der Markt hat damit den Spitzenwert von 2007 betriebe. Einen Zuwachs gab es im vergangenen Jahr je- fast erreicht, als 456 Mio. EUR in deutsche Biotech-Un- doch bei den Kleinunternehmen (+4,2% auf rund ternehmen investiert wurden. 2008 und 2009 waren die 305.000), so die Zahl aller Neugründungen leicht um Beteiligungsfinanzierungen um 45% bzw. 46% eingebro- 0,6% stieg. chen. Jetzt scheint die Branche wieder auf Wachstums- kurs zu sein: Laut Report steigerten Biotech-Unterneh- Neugründungen 2010 men mit Sitz in Deutschland ihren Umsatz um 7% auf Anzahl Veränderung 1,07 Mrd. EUR. Die Zahl der Beschäftigten stieg um gut ggü. Vorjahr in % Betriebe mit größerer wirtschaftlicher 149.400,0 –2,8 2% auf 10.000. Bedeutung Kleinunternehmen 305.500,0 +4.2 Nebenerwerbsbetriebe 264.800,0 –1,5 Neugründungen insgesamt 719.700,0 +0,6

Quelle: Destatis Auslese Grafik des Monats Ranking des Monats Alle wollen nach China

Geplante Neuinvestitionen von Limited Partners in Acht umsatzstarke Emerging Markets 2011/2012 deutsche Kanzleien Leicht weniger 1% Zu den 50 umsatzstärksten Wirtschaftskanzleien Kontinen- Deutlich mehr Etwa gleich viel 23% taleuropas gehören acht deutsche Sozietäten. Zwei von ih- 33% nen finden sich in den Top Ten wieder: Hengeler Mueller (geschätzt 207,5 Mio. EUR Umsatz) auf dem sechsten und Noerr (143,3 Mio. EUR) auf dem zehnten Platz. Knapp da- Leicht mehr 43% hinter folgt Gleiss Lutz mit einem geschätzten Volumen von 140 Mio. EUR. Den Spitzenplatz belegt Garrigues aus Spanien mit einem Umsatz von 352,8 Mio. EUR. Die Zah- Quelle: Coller Capital len wurden von dem britischen Branchendienst „The Die Anziehungskraft der Emerging Markets für Investo- Lawyer“ für das Ranking „European 100“ zusammenge- ren in Private Equity-Fonds ist ungebrochen: 66% aller tragen. Dieses berücksichtigt die wichtigsten Wirt- Limited Partners planen, ihre Investitionen in Schwellen- schaftskanzleien Europas ohne Großbritannien. länder-Fonds 2011 und 2012 auszubauen. Das ergab die aktuelle Emerging Markets Private Equity Survey 2011 DEUTSCHE KANZLEIEN IN DEN UMSATZ-TOP 50 EUROPAS des Secondary-Investors Coller Capital. Nur 1% der Be- Rang Name Umsatz 2010 fragten hingegen will sich demnach aus diesen Märkten (in Mio. EUR) zurückziehen. Die befragten LPs nannten Brasilien und 6 Hengeler Mueller 207,5* China als die attraktivsten Einzelmärkte. In beiden Märk- 10 Noerr 143,3 11 Gleiss Lutz 140,0* ten wird innerhalb der nächsten zwölf Monate auch der 26 Heuking Kühn Lüer Wojtek 87,5 Wettbewerb unter den Private Equity-Fonds zunehmen. 31 Luther 76,4 „In der Tat werden die Märkte immer stärker umkämpft. 32 Beiten Burkhardt 76,2* Die Bewertungen liegen mittlerweile sehr hoch, Portfo- 33 Rödl & Partner 75,0 37 Görg 70,0* liounternehmen zu kaufen ist teuer geworden“, sagt Erwin Roex, Partner bei Coller Capital. * = geschätzt, Quelle: The Lawyer

6 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Hier entsteht Zukunft

HOTSPOT FÜR LIFE SCIENCE- UNTERNEHMENSGRÜNDER

s Auf 25.000 m² moderne Büros und Labore (S1&S2) s Kreatives Umfeld in direkter Nachbarschaft (zwei Elite-Universitäten LMU, TUM, MPIs, Klinikum Großhadern, u.v.m.)

s Geografi sche Heimat für über 50 BioTech Firmen s Über 100 Firmengründungen seit 1995 s Schnelle, unkomplizierte Lösungen s Enge Kontakte zu Investoren s Effi zientes Netzwerk Am Klopferspitz 19 82152 Planegg/Martinsried s Attraktive Konferenzräume auch für Externe Tel.: +49 (0) 89 - 700 656 70 Fax: +49 (0) 89 - 700 656 77 s Vor Ort: Chemieschule Elhardt, Kita BioKids, Café Freshmaker (IZB Martinsried), Versuchsgewächshaus (IZB Weihenstephan) www.izb-online.de

Unsere Mieter: 4SC AG (DD) · Adriacell SpA (DD) · AMSilk GmbH (P) · amYmed GmbH (DS) · Bayerische Gewebebank GmbH (P/S) · Bernina Plus & Hartmann Diagnostic Service (DD/DS) · BioM AG (S) · BioM Cluster Development GmbH (S) · BioM WB GmbH (S)· Biontex Laboratories GmbH (P) · ChromoTek GmbH (DS) · Coriolis Pharma (S) · CRELUX GmbH (DD/DS) · DoNatur GmbH (DD) · DPC Pharma Consulting (S) · EKFS Herzchirurgie Prof. Dr. Eissner (DD) · Ella Biotech GmbH (DS) · eticur) GmbH (DS)· Exosome Diagnostics Inc. (DS) · Fresenius Biotech GmbH (DD) · FROST LIFESCIENCE (DS/S) · ibidi GmbH (DS) · Kinaxo Biotechnologies GmbH (DD)· Leukocare AG (DS) · MenloSystems GmbH (I) · NanoScape AG (P) · Octapharma Biopharmaceuticals GmbH (DD/DS) . Omegametrix GmbH (DS) · origenis GmbH (DD/DS) · Patentquadrat Patentanwaltskanzlei (S) · Prionics Deutschland GmbH (S) · Proteros biostructures GmbH (P/S) · quattro research GmbH (DD/DS) · R&D Biopharmaceuticals GmbH (DD/DS) · RSA Consulting GmbH (S) · SiNatur GmbH (DD) · SIRION Biotech GmbH (P/S) · Smart Move GmbH (I) · Smartec Ingenieur Büro GmbH (S) · SpheroTec GmbH (DS) · SuppreMol GmbH (DD) · that‘s it GmbH (IT-S) · THE WORKING GROUP Unternehmensberatung (S)· TRION Research GmbH (DD/DS) · VELUMETRIX GmbH (S) · Vesalius Biocapital (VC) · aromaLAB AG (S) · ATRES engineering biogas (S) · Euroderm GmbH (P) · GENidee · gimbio mbH (P/S) · HDBI Hans-Dieter-Belitz-Institut (P/I) · Pieris AG (DD) · UGT Umwelt-Geräte-Technik GmbH (P) · vertis Biotechnologie AG (DD/DS) · XL Protein (DD/P) · CEM Chemieschule Dr. Elhardt GmbH · Café Freshmaker · Kindertagesstätte BioKids DD = Drug Discovery · DS = Diagnostic Services · I = Instruments · IT-S = IT-Services · S = Services · VC = Venture Capital · P = Products Stand: April 2011 Nachgefragt bei

Bessere Börsenper - VC Magazin: Sie haben seit 1998 Unternehmen nach dem IPO besser selbst zahlreiche Börsengänge VC- entwickeln. Worauf führen Sie das formance mit finanzierter Unternehmen erlebt. zurück? VC-Hintergrund Wie hätten Sie vor der jüngsten Brandis: Anders als Buyout-Inves- EVCA-Studie die Performance sub- toren führen Venture Capital-Geber Auf der Basis von zwei vollständi- jektiv bewertet? meist nur eine Kapitalerhöhung gen Börsenzyklen hat die EVCA die Brandis: Offen gestanden hätte ich durch und veräußern zum Bör - Performance von Venture Capital- neben dem tatsächlichen positiven sengang meist nur einen Teil ihrer finanzierten IPOs untersuchen las- Ergebnis auch eine schlechtere Ent- Aktien. Dank der sogenannten Lock- sen. Insgesamt wurde die Entwick- wicklung für möglich gehalten. Für up-Frist bleiben sie noch sechs bis lung von 384 Unternehmen be- die Outperformance spricht, dass zwölf Monate dem Unternehmen ver- leuchtet, die von 1996 bis 2003 und Venture Capital-Investoren ihre Port- bunden. Anschließend gibt es nur von 2003 bis 2010 an die fünf euro- foliounternehmen im Regelfall pro- einen einzigen Weg, den vollstän - päischen Börsen NYSE/Euronext, fessioneller vorbereiten als es an - digen Exit mit einem attraktiven London Stock Exchange, Nasdaq/ dere Anteilseigner machen. Anderer- Wert zu realisieren: Die Aktie muss OMX, Six Swiss Exchange und seits ist es vielfach ein Incentive, sich nach dem Börsengang positiv Deutsche Börse gingen. Zentrales ein Unternehmen mit einer hohen entwickeln. Daher ist der Einstiegs- Ergebnis: Unternehmen mit Ven- Bewertung an die Börse zu bringen – preis meist weniger aggressiv, was ture Capital-Hintergrund legen die was aber anschließend den Spiel- Luft nach oben lässt, und man berei- bessere Performance hin. Die Un- raum einengt. tet eine Reihe positiver Nachrichten tersuchung wurde durchgeführt vor, die nach dem IPO veröffentlicht von Prof. Dr. Wolfgang Bessler von VC Magazin: Die Kernaussage der werden. In der Summe führt das zu der Universität Gießen. Studie ist, dass sich VC-finanzierte der Outperformance. Auslese

Buyout-Boom im ersten Quartal 2011 Wachstum bei Der Private Equity Buyout-Sektor ist so es noch 7,1% gewesen. 28 Transak tionen Buy and Build stark wie lange nicht mehr. Im ers ten hatten einen Wert von über 500 Mio. USD Quartal 2011 wurden weltweit Firmen- (Q1/2010: 17 Deals). Auch die Multiples Die Buy and Build-Ak - käufe mit einem Gesamtvolumen von haben sich im ersten Quartal erhöht: Large tivität in Europa für das 56,7 Mrd. USD getätigt, was eine Steige- Cap Buy outs erreichten einen Durch- Jahr 2010 liegt mit 305 rung von 74% gegenüber dem ersten Quar - schnittswert von 8,5-mal EBITDA. So hohe Transaktionen um ein tal 2010 bedeutet. Damit waren die ersten Werte sind seit dem Spitzenwert von 9,9 Drittel höher als 2009 drei Monate des laufenden Jahres das im Jahresdurchschnitt 2007 nicht mehr mit 230 Zusatz- bzw. stärkste Quartal seit Q1/2008, als Trans- erreicht worden. Aktivster Private Equity- Aufbau-Akquisitionen. aktionen im Wert von 69,5 Mrd. USD abge - Investor war Carlyle mit neun Buyouts Auch das Volumen der schlossen wurden. Der Anteil von Buyout- mit einem Volumen von 2,2 Mrd. USD. Die einzelnen Deals wuchs: Deals am weltweiten M&A-Markt erreichte Zahlen hat M&A-Datenanbieter merger- Lag der durchschnittli- demnach 9,4%, im Vorjahresquartal waren market zusammengetragen. che Wert 2009 bei 16,4 Mio. EUR, stieg er inner- Top 5 Buyout-Häuser weltweit (Q1/2011, nach Anzahl der Transaktionen) halb eines Jahres um 7% Platz Name Anzahl der Transaktionswert (in Mio. USD) auf 17,5 Mio. EUR. Das Transaktionen belegt der European Buy 1 The Carlyle Group 9 2.181 and Build Monitor, den 2 HIG Capital 7 342 die Beteiligungsgesell- 3 Advent International 5 2.560 schaft Silverfleet Capital 4 The Riverside Company 5 k.A. und der Datenanbieter 5 Warburg Pincus 4 4.431 mergermarket jährlich Quelle: mergermarket veröffentlichen.

8 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Dr. Hendrik Brandis, Managing Partner bei Earlybird Venture Capital und Vorsitzender der Venture-Plattform der EVCA

VC Magazin: Im Lassen sich die Ergebnisse nach Sub- nannte ETF, sprich Exchange Traded Vergleich mit dem kategorien aufschlüsseln? Funds, aufgesetzt werden, die in der Gesamtmarkt sinkt Brandis: Wir können durchaus nach Folge für neue Liquidität sorgen. die Outperformance Standorten aufschlüsseln, aber dann von 11,7% nach wäre die jeweilige Grundgesamtheit zu VC Magazin: Als Chairman der EVCA 125 Tagen auf 4,2% klein, um statistisch eine rele vante Venture Platform haben Sie ganz Eu- nach 500 Tagen. Größe zu spielen. Allerdings konnten ropa im Blick. Wie wird sich auf dem Welche Erklärung wir nach der Größe zum IPO differen- Kontinent das Klima für VC-finanzier- gibt es dafür? zierte Erkenntnisse gewinnen. Nur die te IPOs entwickeln? Brandis: Die pro- Dr. Hendrik Brandis Unternehmen mit einer Marktkapita- Brandis: Wenn ein Unternehmen an fessionelle Vorbe- lisierung über 100 Mio. EUR haben eine Börse in Europa gehen kann, ist reitung der Ven - die bessere Performance gezeigt. Die das auch bei jeder anderen möglich. ture Capital-Geber anderen waren zu klein und flogen Einzig die Investoren bzw. zukünfti- kann bis zu 18 Monate nach dem unter dem Radar der Investoren. gen Aktionäre entscheiden hier über Börsengang abdecken. Wenn dieser Erfolg und Misserfolg. Sollten grö - Speicher dann leer ist, verhalten VC Magazin: Welche Lehren sollte ßere Verwer fungen in der Weltpolitik,

sich die Unternehmen wie der man aus der Erkenntnis der besse- seien es nun Naturkatastrophen Auslese Durchschnitt des Marktes – eben wie ren Performance ziehen? oder Staatsbankrotte, ausbleiben, eine ganz normale börsennotierte Brandis: Wir sollten einen Index mit bin ich grundsätzlich guter Dinge. Gesellschaft. VC-finanzierten Börsenunternehmen Eine genauere Prognose wäre aber aufsetzen, der kontinuierlich die ein Blick in die Glaskugel. VC Magazin: 384 VC-finanzierte IPOs Outperformance dokumentiert. Auf an fünf Börsen wurden untersucht. dieser Basis könnten dann soge- VC Magazin: Danke für das Gespräch!

Anzeige

für: Unternehmensgründer Businessplanwettbewerb Unternehmensnachfolger KMU Wachstum promotion Nordhessen 2011

Schwerpunkt 12. Runde: Creative Industries z. B. Software-/Gamesindustrie

1. Anmelden 3. Feedback www.promotion-nordhessen.de Wettbewerbsstufe 1: Geschäftskonzept (30.06.2011) Wettbewerbsstufe 2: Businessplan (30.09.2011) 2. Businessplan erarbeiten Coaching Sessions, Seminare & Workshops, 4. Gewinn Netzwerk, Einzel- und Gruppenberatung 40.000 Euro Preisgelder (+10.000 Euro Sonderpreis Cleantech) Unternehmerpersönlichkeit Netzwerk Höhere Erfolgschancen

www.facebook.com/promotionNH L Gründer schaffen Flop Europäischer IPO-Markt fällt zurück Arbeitsplätze TOP M

Deutsche Unternehmensgründer schaf - Im Vergleich zum ersten Quartal 2010 brach das Emissionsvolumen in fen immer mehr Arbeitsplätze. Dem Europa von Januar bis März 2011 um gut drei Viertel ein, meldete die Gründungsmonitor zufolge, den die Beratungsgesellschaft Ernst & Young in ihrem jüngsten IPO-Barome- KfW regelmäßig veröffentlicht, hat sich ter. In Nordamerika dagegen verdreifachte sich dieser Wert. Insgesamt 2010 nicht nur die Zahl der Gründun- sank das weltweit erlöste Volumen binnen Jahresfrist um 14% von 53,6 gen um 8% gesteigert. In den jungen Mrd. USD auf 46,1 Mrd. USD. Auf dem deutschen IPO-Markt wurden Unternehmen wurden auch deutlich jüngst mit zwei Börsengängen, darunter die Veräußerung von Derby mehr Arbeitsplätze geschaffen. Mit rund Cycle durch Finatem, rund 122 Mio. EUR erlöst. Bezogen auf die An- 582.000 neu geschaffenen Stellen für zahl der Börsengänge zeigte sich der Markt stabil: Im ersten Quartal Vollerwerbsgründer und angestellte 2011 wurden weltweit 290 Neuemissionen gezählt, im Vorjahres - Mitarbeiter übertraf der Beschäfti- quartal waren es 293. Das entspricht einem Rückgang um 1,02%. Für gungs effekt die Werte der Vorjahre von das laufende Jahr erwarten die Experten von Ernst & Young aus den 517.000 im Jahr 2009 und 447.000 im Portfolios von Finanzinvestoren knapp über 50 IPOs, deren avisiertes Jahr 2008 deutlich. Volumen rund 14,3 Mrd. USD betragen soll.

Newsticker

+++ Berlin – Die Beteiligungsgesellschaft bmp AG hat das Geschäftsjahr 2010 mit einem Gewinn von 2,2 Mio. EUR abgeschlossen, nachdem 2009 noch ein Verlust von 10,1 Mio. EUR angefallen war. +++ Oslo – Der norwegische Pen- sionsfonds Norwegian Government Pen sion Fund Global (GPFG) zieht sich aus der Anlageklasse Private Equity Auslese zurück. Grund seien unbefriedigende Renditen. +++ München – Die LfA Förderbank Bayern hat 2010 gut 3 Mrd. EUR Fördermittel an bayerische Mittelständler ausgereicht und damit einen Rekordwert erreicht.

Anzeige

Neue Führung beim Branchenverband BVK Mit Ulrike Hinrichs steht dem Bundesverband Deut- scher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) ab dem 1. Mai eine neue Geschäftsführerin vor. Die ausgebildete Journalistin 5. Private Equity Konferenz NRW 2011 war mehr als 15 Jahre als freie Au- Das Highlight des Jahres torin in den Printmedien (u.a. Süd- für die Private Equity-Szene! deutsche Zeitung, Die Welt) und spä - ter als fest angestellte Fernsehjour- nalistin in der politischen Magazin- Termin: 31. Mai 2011 berichterstattung bei ARD und ZDF Beginn: 12.00 Uhr (u.a. Kennzeichen D und Frontal 21) Ort: Congress Center Düsseldorf, tätig. Ihren Berufsweg setzte sie 2005 Rotterdamer Str. 161, 40474 Düsseldorf als Presse- und Kommunikations- Ulrike Hinrichs chefin des damaligen Bundesland- wirtschafts- und Verbraucherschutz- Anmeldung und Programm unter: ministers Horst Seehofer und dann als Büroleiterin www.amiando.com/PE-Konferenz der Staatsministerin Cornelia Pieper im Auswärtigen Amt fort. Hinrichs folgt auf Dörte Höppner, die zur Eine Kooperation der NRW.BANK und Generalsekretärin des Europäischen Private Equity- des Private Equity Forum NRW e.V. und Venture Capital-Verbandes (EVCA) nach Brüssel berufen wurde.

10 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de

Japan, Libyen und die Folgen

Was die Krisen für Private Equity bedeuten

Naturkatastrophen und der Atomunfall in Japan, politische Schwacher japanischer Beteiligungsmarkt Unruhen und Krieg in Nordafrika und dem Nahen Osten, die Bislang bewegte sich der dortige Private Equity-Markt auf Ölpreisexplosion – seit Wochen beherrschen globale Brand- geringem Niveau – das könnte sich jetzt ändern. Die reife herde die Schlagzeilen und halten auch die Wirtschaft in Wirtschaft Japans, die hohe Anzahl von Konglomeraten Atem. Während viele Beobachter einen Rückfall in die Re- und ungelöste Nachfolgefragen in zahlreichen Unterneh- zession fürchten, weisen andere auf die Chancen einer De- men bieten großes Potenzial, schreiben die Analysten mokratisierungswelle im arabischen Raum und einer neu des Private Equity-Anbieters Strategic Capital Manage- entfachten Atomdebatte hin. Auch die Private Equity-Bran- ment (SCM) in ihrer aktuellen Asian Private Equity Review che ist von den Auswirkungen der globalen Krisen betroffen, 2010. Trotzdem blieb auch 2010 – Jahr 1 der weltweiten und bei der Suche nach Antworten könnte sie eine wichtige wirtschaftlichen Erholung – der Dealflow der Beteiligungs - Rolle spielen. gesellschaften auf einem geringen Niveau. Das Transak - tionsvolumen fiel laut dem SCM-Bericht um ein Drittel auf Sicherheit steht im Mittelpunkt 2,1 Mrd. USD, das Fundraisingvolumen lag bei 600 Mio. USD. Die Bilanz des Erdbebens, das am 11. März einen Tsunami Die Exit-Erlöse fielen drastisch von 7 Mrd. USD im Jahr auslöste und Japan an den Rand einer atomaren Katastro- 2009 auf 2,5 Mrd. USD 2010. phe gebracht hat, ist verheerend: Das japanische Volk be- klagt tausende Tote und Vermisste sowie hunderttausen- Wenig Anknüpfungspunkte für Investoren Titelthema de Obdachlose, die Versorgung mit frischem Wasser und Japan ist seit jeher ein schwieriges Pflaster für Beteili- Strom ist teilweise zusammengebrochen. Für Private gungsgesellschaften. Weltweit tätige Firmen wie Carlyle, Equity-Gesellschaften vor Ort hatte dementsprechend in Blackstone, Permira oder KKR hatten in den vergangenen den Wochen nach dem Erdbeben die Sicherheit ihrer Mit- Jahren Mühe, vor Ort Fuß zu fassen. Ein Grundproblem arbeiter oberste Priorität – Fragen nach den Auswirkun- sind dem Vernehmen nach kulturelle Barrieren: Kapital gen auf ihr Portfolio standen bislang im Hintergrund. So von Außenstehenden ins Unternehmen zu holen, kommt richtete beispielsweise Blackstone eine Versorgungssta - für viele japanische Unternehmer dem Eingeständnis per- tion für die Mitarbeiter und ihre Familien ein, der Schweizer sönlichen Versagens gleich. Weit verbreitet ist zudem die Dachfondsmanager Partners Group gab Pläne bekannt, Skepsis gegenüber ausländischen Investoren, die nach Mitarbeiter aus Tokio vorübergehend in anderen Landes- landläufiger Meinung den Firmen Schulden aufbürden und teilen oder in den Büros in Singapur oder Zug einzuset- Stellen streichen. Hinzu kommt, dass große japanische zen. Die Folgen für die Beteiligungsbranche in Japan und Konzerne im Krisenfall kleineren Unternehmen bereitwillig weltweit sind derzeit noch nicht abzusehen. Den Einfluss unter die Arme greifen. Und der Staat hat über die Enter- der japanischen Volkswirtschaft, die auch vor dem Un- prise Turnaround Initiative Corp (ETIC) 1,6 Bio. Yen (rund glück vor allem mit eigenen Problemen zu kämpfen hatte, 13 Mrd. EUR) zur Verfügung gestellt, um kriselnde Unter- halten Experten jedoch für überschaubar. nehmen aufzufangen. Für die Beteiligungsgesellschaften bleibe da nicht mehr viel, zitiert im vergangenen Jahr das Volumen von Private Equity-Deals in Japan Magazin The Economist einen Fondsmanager, der nament - 14 lich nicht genannt werden wollte: „Private Equity ist der Abfalleimer der japanischen Wirtschaft.“ 12

10 Fundraising Europäischer Private Equity-Firmen für Fonds mit Japan-Fokus 8 Anzahl neuer Fonds Eingeworbenes Kapital (Mrd. EUR)

6 2004 1 0,1 2005 4 2,0 Mrd. USD 4 2006 4 1,5 2007 5 1,1 2 2008 6 6,2 0 2009 5 0,9 2006 2007 2008 2009 2010 2010 2 0,4

Quelle: SCM Quelle: Preqin

12 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Chance im Neuanfang Investors zouk ventures, sicher. Tatsächlich zeigen insti- Der Wiederaufbau Japans, der nun ansteht, könnte der tutionelle Investoren derzeit großes Interesse am Bereich Branche die Möglichkeit geben, ihre Rolle neu zu definieren. Umwelttechnologie: In einer Umfrage des Datenanbieters „Gerade japanische Pensionskassen und Versicherungen Preqin gaben 39% der Befragten an, noch in diesem oder im werden in Zukunft eventuell gefordert nächsten Jahr in den Bereich investieren zu wollen, weitere sein, ihr Kapital für den Neuanfang ein- 39% zeigten sich positiv gestimmt. Die Furcht vor steigenden zusetzen“, meint Uli Fricke, Vorsitzen - Energiepreisen durch den Ausbau alternativer Energiefor - de des europäischen Branchenverban- men ist Flatz zufolge unbegründet. „Die Atomenergie ist die des EVCA und Managing General Part - teuerste Energieform von allen, sie wird nur so stark subven - ner des Frühphaseninvestors Triangle tioniert, dass die Preise niedrig sind. Die Preise für Atom- Venture Capital. Gleichzeitig bedeu te strom decken nämlich nicht die Versicherungskosten für das aber, dass Investitionen in Euro - Eventualschäden ab, darin enthalten sind auch nicht die pa gestoppt werden könnten. „Für Kosten für die Entsorgung. Dieser Gesichtspunkt ist in der

europäische Beteiligungsfonds waren Uli Fricke, politischen Debatte bislang noch zu kurz gekommen“, be- die japanischen LPs in den vergange- EVCA dauert der Investor. Ī nen Jahren wichtige Partner – ob das Zeitraum von Private Equity-Investoren für ihr nächs - so bleiben wird, ist ungewiss. Gerade für Venture Capital- tes Commitment gegenüber einem Cleantech-Fonds Fonds, die in der Heimat nur wenig Unterstützung erhalten, Titelthema 39% kann das gefährlich werden“, warnt Fricke. 40% 35% 30% Grüner Boom 25% 18% Hierzulande hat das Atomunglück in Fukushima der Debatte 20% 15% 13% 13% 9% um die Energieversorgung der Zukunft eine Dynamik ver- 10% 8% liehen, die Beobachter vorher nicht für möglich gehalten 5% 0% hätten. „Angeregt durch diese Debatte werden wir einen H1 2011 H2 2011 2012 nicht vor opportu- keine Invest- 2013 nistisch ments in weiteren Boom in den Investitionen in erneuerbare Ener- Cleantech mehr

gien sehen“, ist sich Alois Flatz, Partner des Cleantech- Quelle: Preqin

Anzeige

GRÜNDERINITIATIVE s LIFE SCIENCE s CHEMIE

Der Science4Life Venture Cup 2011 Unternehmer gesucht! Businessplan-Wettbewerb für Life Sciences und Chemie

Sie haben eine Geschäftsidee? Wir unterstützen Sie! ¤ó KIL=GPAóEOOAJORANIEPPHQJC ¤ó J@ERE@QAHHAOóQOEJAOO§K=?DEJC ¤ó A>AJ@ECAóAPVSANGGKJP=GPA

?EAJ?AÊ EBAóEOPó@EAóBuDNAJ@AóNuJ@ANEJEPE=PERAóIEPó@AIóGH=NAJóN=J?DAJBKGQO EBAó?EAJ?AOóQJ@óDAIEAóTLANPAJó=QOóIADNó=HOóÇÈÆóJPANJADIAJó QJPANOPuPVAJóNuJ@ANó>AEó@ANóJPSE?GHQJCóEDNANóAO?DZBPOE@AAJ

Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.science4life.de 75.000 € +++ Teilnahme kostenfrei +++ Teilnahme kostenfrei +++ Teilnahme kostenfrei +++ Teilnahme kostenfrei PREISGELD +++

Eine Initiative von: Ölpreisentwicklung alarmiert bereits einen Trend hin zu Invest- Zur Attraktivität von Cleantech-Investitionen trägt laut Flatz ments in Europa: „Aufgrund der un- auch der hohe Ölpreis bei. Die politischen Unruhen im sicheren Lage in der eigenen Region arabischen Raum und zuletzt das militärische Eingreifen wenden sich arabische Investoren der NATO in Libyen haben in den vergangenen Wochen zu wieder verstärkt den europäischen einer Preisexplosion geführt, die für viele Beobachter eine Nachbarn zu.“ Zouk ventures konnte Bedrohung des weltweiten Wirtschaftswachstums darstellt. im Rahmen des aktuellen Fundrai- „Sollten die politischen Unruhen auf wichtige ölproduzie- sings mehrere Staatsfonds aus der rende Länder wie den Iran oder Saudi Arabien über- Region als LPs gewinnen. „Am Golf schwappen, könnte der Ölpreis neue Höchststände errei- investiert man wegen der Rendite in Alois Flatz, chen. In der Nachkriegszeit hat das jedes Mal die Welt- europäisches Venture Capital, aber zouk ventures wirtschaft einbrechen lassen“, warnt Fabrizio Quirighetti, auch, um an den Trends im Bereich Energieeffizienz und Chefökonom der Schweizer Privatbank Syz & Co. erneuerbare Energien teilzuhaben“, erklärt Flatz. Ī Staatsfonds arabischer Staaten Interesse von arabischen Investoren Name Volumen in Was zahlreiche Portfoliounternehmen in Probleme bringen Mrd. USD würde, könnte sich auf das Fundraising europäischer Pri- Abu Dhabi Investment Authority, Abu Dhabi 625 vate Equity-Gesellschaften positiv auswirken, meint Arno Sama Foreign Holdings, Saudi-Arabien 431 Fuchs, CEO des Beratungshauses FCF Fox Corporate Fi- Kuwait Investment Authority, Kuwait 213 nance. „Die sprudelnden Öleinnahmen müssen angelegt Mubadala Development Company, 10 werden, davon dürften auch europäische Beteiligungs- Vereinigte Arabische Emirate, Abu Dhabi fonds profitieren“, erwartet der Berater. Fricke beobachtet Quelle: Preqin/eigene Recherche

Nachgefragt bei Horst Güdel, Mitglied des Vorstands, RWB AG

Titelthema Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Risikobewusstsein haben. Bei unseren Investitionen Überschwemmungen sind exogene, meist achten wir dann auf eine systematische Streuung nach unvorhersehbare Schocks. Gegen ande - Geografie, Investitionsphase, Branche, Anzahl der Port- re Risiken wie Inflation, Ölpreisanstiege foliounternehmen und Auflegungsjahr. Wichtig ist für oder Lieferknappheit können Manager uns zudem, dass die Zielfonds bei ihren Deals keine von Private Equity-Fonds und Port fo - zu starke Belastung mit Fremdmitteln eingehen und liounternehmen Vorsorge treffen. Über Kapitalreserven vorhalten. Außerdem gehen wir keine Strategien eines verantwortungsbewuss - unverhältnismäßig hohen Einzelinvestments ein. Un - ten Risikomanagements sprach Horst serer Ansicht nach können nur Dachfonds-Produkte Güdel, Mitglied des Vorstands des Dach - Horst Güdel diesen Anforderungen gerecht werden, deshalb bieten fondsanbieters RWB, im Interview. wir unseren Kunden auch keine anderen Anlagen an.

VC Magazin: Ein verheerendes Erdbeben in Japan, eine VC Magazin: Auf welche Themen sollte sich die Private Flutkatastrophe in Australien, politische Umstürze in Equity-Branche in den nächsten Jahren vorbereiten? Nordafrika – wie können sich Private Equity-Manager Güdel: Für die kommenden Jahre zeichnen sich drei vor solchen Krisen schützen? Trends ab, die sich fundamental auf die Weltwirtschaft Güdel: Solche Überraschungen können jederzeit eintre- auswirken werden. Zum einen wird die Weltbevölkerung ten, sie sind völlig unvorhersehbar. Wer hätte an Weih- insgesamt massiv zunehmen, auch wenn sie in den nachten gedacht, dass in wenigen Wochen gleich drei Industrienationen abnimmt. Diese Entwicklung wird zu nordafrikanische Regime stürzen würden? Die wirk- einer verstärkten Urbanisierung führen, dadurch erge- samste Vorsorge für Private Equity-Manager besteht in ben sich neue Herausforderungen an die Infrastruktur der Zusammenarbeit mit sehr verantwortungsvoll agie- und die Energieversorgung. Aus dem Bevölkerungs- renden Managern sowohl in den Fonds als auch in den wachstum werden zudem große Märkte entstehen: Portfoliounternehmen. Sie müssen sich dessen bewusst Die Menschen wollen konsumieren, das Internet nutzen, sein, dass sie immer nur teilweise Herr des Verfahrens benötigen aber auch medizinische Versorgung. Wir sind sein können, und ihre Geschäfte diszipliniert unter derzeit über unsere Zielfonds an mehr als 1.400 Unter- Annahme von Krisenszenarien führen. nehmen beteiligt, die diese Bereiche abbilden. Das ist immer noch das beste Risikomanagement: Sein Kapital VC Magazin: Welche Strategie verfolgen Sie im Rahmen dort einzusetzen, wo die großen Herausforderungen der Ihres Risikomanagements? Menschheit liegen. Güdel: Wir prüfen vor jeder Beteiligung, ob die Mana - ger auf Fonds- und Unternehmensebene ein adäquates VC Magazin: Danke für das Gespräch!

14 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin Sponsoring-Partner 2011

Ventegis Capital Executive Consultants Aktiengesellschaft Zurückhaltung auf allen Seiten werden wohl in jedem Land einen völlig anderen Ver- Im Moment befinden sich Unterneh- lauf nehmen. Eine Demokratisierungswelle könnte aber men wie Investoren in der MENA- große wirtschaftliche Chancen eröffnen“, erwartet Region (Middle East and North Africa) Schühsler. Ähnlich sieht das Arno Fuchs: „Die MENA- jedoch in der Warteschleife, beobach - Region war für Investitionen euro - tet Dr. Helmut Schühsler, Geschäftsfüh- päischer Private Equity-Gesellschaf- rer der Life Sciences- und Healthcare- ten bislang kaum von Bedeutung.“ Sparte des Investors TVM Capital. „In Laut Fuchs sind die Märkte jedoch Europa und den USA ist es derzeit hochinteressant. „Eine äußerst jun- schwierig, Investoren für Engagements ge, wachsende Bevölkerung ist im im Nahen Osten und in Nordafrika zu Vergleich zu anderen sogenannten Dr. Helmut Schühsler, TVM Capital gewinnen. Aber auch die Limited Part - Emerging Markets sehr gut ausge- ners vor Ort warten noch ab“, erklärt bildet, will konsumieren und ist er. TVM Capital hat im Februar 2010 einen MENA-Fonds westlichen Produkten gegenüber

aufgelegt, der in Healthcare-Unternehmen im arabischen äußerst aufgeschlossen“, führt er Arno Fuchs, FCF Raum und Indien investiert und für den weitere Investoren die Vorteile der Region auf. Durch Fox Corporate Finance gewonnen werden sollen. Das Fondsvolumen von 40 Mio. die politischen Umbrüche dürfte der USD kam bislang von der International Finance Corporation, Ölreichtum auch in die Hände der Mehrheit der Be - GE Healthcare und einem saudi-arabischen Investor. „Wie völkerung gelangen und dadurch den Konsum ankur - sich die Lage weiterentwickelt, ist völlig unklar, selbst am beln. „Diese Märkte liegen vor unserer Haustür, und Golf spürt man Unsicherheit“, sagt Schühsler. gerade deutsche Unternehmen sind als Geschäftspart- ner hochwillkommen“, meint Fuchs. FCF hat Anfang Fundraising Europäischer Private Equity-Firmen April eine Investorenkonferenz mit deutschen Unter - für Fonds mit MENA-Fokus nehmen und über 100 arabischen Geldgebern organi- Anzahl neuer Fonds Eingeworbenes Kapital siert. „Das Interesse ist auf allen Seiten groß“, versichert Titelthema (Mrd. EUR) Fuchs. 2006 4 0,4 2007 1 0,2 Anteil der Bevölkerung unter 15 Jahren 2008 3 0,3 in arabischen Staaten

2009 2 0,1 Tunesien 23,2% 2010 1 0,1 Ägypten 32,3% Quelle: Preqin Libyen 30,1% Bahrain 26,4% Enge Beziehungen zu Libyen Jemen 43,8% Arabische Staaten spielen bereits seit einigen Jahren eine Vereinigte Arabische Emirate 19,2% wichtige Rolle als Kapitalgeber für westliche Beteiligungs - Saudi-Arabien 32,4% gesellschaften. Manchmal handelten sich die Fondsmana- Algerien 27,3% ger damit allerdings auch Negativschlagzeilen ein. So ent- Oman 31,5% standen, nachdem die US-Regierung 2004 ihre Sanktionen Quelle: Destatis gegen Libyen aufgehoben hatte, zahlreiche Geschäftsver- flechtungen zwischen dem nordafrikanischen Land und amerikanischen Banken und Private Equity-Gesellschaften. Fazit: So war Machthaber Muammar Gaddafis Sohn Saif Al-Islam Lieferausfälle japanischer Geschäftspartner, ein steigen- 2008 im Rahmen einer USA-Reise bei Blackstone-Chef Ste- der Ölpreis und politische Instabilität in Nahost könnten phen Schwarzman und Donald Marron von Lightyear Capital Portfoliounternehmen europäischer Private Equity-Ge- zum Essen eingeladen. Schwarzman und Carlyle-Geschäfts - sellschaften in den kommenden Wochen und Monaten führer David Rubenstein wiederum flogen Berichten zu- Probleme bereiten. Langfristig bieten die Krisen der Bran- folge nach Libyen zur Hochzeit von Mustafa Zarti, dem che allerdings die Chance, neue Rollen zu übernehmen stellvertretenden Leiter des Staatsfonds Libyan Invest- und zur Lösung der Probleme beizutragen. „Private Equi- ment Authority. Ob und in welchem Umfang Investitionen ty setzt auf Zukunftsthemen – und gerade diese Themen zustande kamen, wurde bislang nicht bekannt, die Beteili- brauchen eruptive Veränderungen, um in den Fokus der gungshäuser verweigerten Stellungnahmen oder bestritten, Investoren zu rücken“, sagt Daniel Zindstein, Leiter Port- wie im Falle Blackstones, Geschäftsbeziehungen. foliomanagement des Finanzdienstleisters German Capi- tal Management AG (GECAM). Die Chance ist da, diese Große Chancen in Nahost Themen nun anzupacken. Viele Beobachter hoffen nun auf einen Erfolg der Protest- bewegungen in den arabischen Ländern. „Die Entwicklungen [email protected]

16 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de 1 Quartal – 5BÖRSENGÄNGE

China ist der wichtigste Wachstumsmarkt und Motor der Weltwirtschaft. Private Equity Investitionen profitieren wie kaum eine andere Kapitalanlage von der Entwicklung und dem Wachstum von Unternehmen. Gerade der chinesische Private Equity Markt bietet deshalb jetzt einmalige Chancen!

Die RWB AG bietet seit 2007 als erstes Emissionshaus Privatanlegern Zugang zu diesem hochattraktiven Wachstumsmarkt. Fünf erfolgreiche Börsengänge allein im IV. Quartal 2010 belegen den Erfolg unserer Anlagestrategie.

Weitere News finden Sie unter: www.rwb-ag.de Vis-à-vis „Es muss möglich sein, Venture Capital mit inländischem Kapital zu finanzieren“

Panel-Diskussion mit Werner Dreesbach, Dr. Alois Flatz, Hans Schreck und Dr. Peter Terhart

Das Fundraising war für deutsche Venture Capital-Gesellschaften in den vergangenen Monaten eine schwierige Aufgabe: Unter dem Eindruck der Wirtschaftskrise ha ben sich die Investoren immer stärker aus der Anlageklasse zurückgezo- gen, die ihrer Meinung nach zu viel Risiko in sich berge. Um neues Fondskapital einzuwerben, sind deshalb ausdauernde Gespräche und ein langer Atem notwendig. Wie Investoren dennoch von deut - schem Wagniskapital überzeugt Märkte & Zahlen werden können und wo die Branche heute steht, war Thema auf dem 6. Technologietag des Unternehmer- netzwerks Munich Network. Auf dem Podium berichteten vier Fonds- manager von ihren jüngsten Fund - Auf dem 6. Technologietag von Munich Network diskutierten die Moderatoren Curt Winnen (ganz links) und Oliver Gajek raising-Erfahrungen. (ganz rechts) mit (v.l.) Dr. Peter Terhart, Hans Schreck, Werner Dreesbach und Dr. Alois Flatz.

VC Magazin: Frühphaseninvestoren haben es in den letz- war außerdem, sich in der Investmentstrategie weg vom ten Monaten nicht leicht gehabt, Kapital für neue Fonds klassischen Venture Capital-Modell zu bewegen und mehr einzusammeln. Welche Erwartungen stellen Limited Part- auf Growth Investments zu setzen. Das fordern unsere In- ner derzeit an die Fondsmanager? vestoren ganz deutlich ein, weil sie das Risiko im Frühpha - Schreck: Viele LPs haben mit der Finanzkrise ihre Allo - senbereich als zu hoch und die Renditen im europäischen kationsstrategie auf den Prüfstand gestellt, darunter Raum im Vergleich dazu als zu gering einschätzen. musste der Venture Capital-Bereich teilweise leiden. Wich - Terhart: Diesen Trend gibt es, aber es muss doch möglich tiger denn je ist es daher, ein klar differenziertes Fonds- sein, Venture Capital auch mit inländischem Kapital zu finan- produkt anzubieten und seine Alleinstellung gegenüber zieren. Die S-Refit hat die KfW und die Sparkassen vor Ort Wettbewerbern herauszustellen. Dazu gehört auch der Nach- als Partner, unsere Zusammenarbeit hat sich bewährt. weis, dass man mit der Investmentstrategie Geld verdie- Dreesbach: Wir haben ebenfalls gerade ein letztendlich nen und Renditen erzielen kann. Ich denke, das wird den erfolgreiches Fundraising abgeschlossen und die Erfah- Fondsmanagern zunehmend leichter fallen: In den kom- rung gemacht, dass es momentan fast schon verlorene menden Monaten wird es vermehrt Exits geben, sodass Zeit ist, institutionelle Investoren wie Banken oder Versi- der Erfolg der Anlageklasse leichter validiert werden kann. cherungen anzusprechen. Im Gegenteil: Je schlechter die Flatz: In der Tat sind erst wieder Realisierungen von In- finanziellen Zeiten sind, desto eher sollte man die Inves- vestments nötig, damit die LPs neue Commitments geben toren ansprechen, die normalerweise nicht in die Asset- können. Die anstehenden Exits beäuge ich aber durchaus klasse investieren. 60% der LPs für unseren aktuellen kritisch, viele davon werden nämlich Secondaries sein und Fonds sind Family Offices – dahinter stehen oftmals somit innerhalb der Branche bleiben. Wir haben aktuell Unternehmer und ihre Familien, die wissen, dass in jeder eine Fundraising-Runde erfolgreich abgeschlossen. Großen Situation unternehmerische Chancen liegen, und die des- Erfolg hatten wir dabei bei Staatsfonds aus der Golfregion halb auf Unternehmensbeteiligungen setzen. Die Perfor- und aus Asien, gerade Umwelttechnologien sind dort zur- mance, die ein Fondsmanager aufzuweisen hat, zählt im zeit gefragt. Entscheidend für unseren Fundraising-Erfolg Übrigen viel weniger: Jeder sucht zurzeit Gründe dafür,

18 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de warum er nicht investiert, da hat uns unser guter Track VC Magazin: Wie kann sich die deutsche Venture Capital- Record nichts genützt. Industrie besser organisieren, um die eigenen Interessen nach außen hin klarer zu vertreten und einen weiteren „Jeder sucht zurzeit Gründe dafür, Shakeout unter den Gesellschaften zu verhindern? warum er nicht investiert“ Terhart: In den vergangenen Monaten konnte man tat- sächlich eine gewisse Konsolidierung auf dem Markt beo- Werner Dreesbach bachten, die sich auch beim deutschen Branchenverband VC Magazin: Welche Rolle spielt der European Investment Märkte & Zahlen Fund (EIF) als Investor in deutsche Venture Capital-Fonds? „Venture Capital-Gesellschaften Dreesbach: Der EIF ist bei uns im aktuellen Fonds zum ersten Mal als Investor an Bord. Besonders angetan waren sollten mehr wir von der hohen Professionalität: Die Verantwortlichen Kreativität zeigen“ kommunizierten mit uns von Anfang an sehr transparent, Dr. Peter Terhart der Entscheidungsprozess und die Due Diligence liefen sehr gut strukturiert ab. BVK niederschlug. Deshalb braucht die Branche aller- Schreck: Bei uns ist der EIF in einem Fonds als LP engagiert. dings nicht gleich eine neue Organisation. Vielmehr Auch wenn sich seine Rolle derzeit auch auf andere Inves- sollten die hiesigen Venture Capital-Gesellschaften be - titionsphasen verbreitert, ist er nach wie vor ein wichtiger reit sein, mehr Kreativität zu zeigen, auch einmal neue Investor für die europäische Venture Capital-Industrie. Geschäftsmodelle auszuprobieren und dadurch neue Wege einzuschlagen. VC Magazin: Welche Bedeutung kommt Unternehmen Flatz: Wichtig ist meiner Ansicht nach, den volkswirt- und Großkonzernen für das Fundraising zu? schaftlichen Nutzen unserer Tätigkeit deutlicher heraus- Flatz: Wir haben bislang nur wenige Gespräche mit den zustellen, als das bisher geschehen ist. Dass wir diejenigen sogenannten Corporates geführt. Wir sind eine Koopera- tion mit BP eingegangen, die über ihren Venture Capital- „Venture Capital Arm Alternative Energy Ventures investieren. Zwischen uns besteht ein reger Austausch; die Beziehung ist meines macht Innovationen Erachtens nach sehr fruchtbar für beide Seiten. erst möglich“ Terhart: Die Hürde für eine solche Kooperation liegt bei al - Dr. Alois Flatz len Beteiligten meist sehr hoch. Die Unternehmen sind insge- samt sehr zurückhaltend bei dem Gedanken, Innova tio - sind, die durch unser Beteiligungskapital Innovationen nen über Venture Capital zu fördern statt in der eigenen For - erst möglich machen, kommt in der öffentlichen Debatte schung und Entwicklung. Auch als Fondsmanager muss man leider oft zu kurz. abwägen, ob man so eine Zusammenarbeit eingehen möch - te, u.a. wegen zu beachtender Kautelen und Ähnlichem. VC Magazin: Vielen Dank für Ihre Beiträge!

„Corporates werden in Zukunft Protokolliert von Susanne Harrer. eine größere Rolle [email protected] als Kapitalgeber spielen“

Hans Schreck Zu den Panel-Teilnehmern Schreck: Ich erwarte, dass Corporates in Zukunft eine größere Rolle als Kapitalgeber für Venture Capital-Fonds Werner Dreesbach ist Managing Partner des Secondary- spielen werden. Das Interesse dürfte hier von der Rendite Investors Cipio Partners. Dr. Alois Flatz ist Partner herrühren und vom Zugang zu neuen Technologien und der Londoner Beteiligungsgesellschaft zouk ventures. Produkten, den sich die Unternehmen von Venture Capi- Hans Schreck ist General Partner beim Venture Capital- tal-Investments versprechen. Exits an diese Unternehmen Investor TVM Capital. Dr. Peter Terhart leitet als Vor- sind dagegen wenig planbar. Jedoch können solche stand die Beteiligungsgesellschaft S-Refit und ist Vor- Aussichten die Entwicklung von Portfoliounternehmen standsvorsitzender des Bundesverbands Deutscher Ka - deutlich beschleunigen, z.B. wenn in der Biotech-Branche pi talbeteiligungsgesellschaften. Das Panel moderierten ein Unter nehmen um einen einzigen Wirkstoff herum Oliver Gajek, Vorstand von Munich Network, und Curt aufgebaut wird. Winnen, Geschäftsführer des Unternehmernetzwerks.

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 5/2011 19 Menschen & Macher Oliver Borrmann

Teil 52 der Serie: Köpfe der deutschsprachigen Private Equity-Szene

„Ich bin genau am richtigen Platz!“, sagt Oliver Borrmann Stetige Entwicklung voller Überzeugung, wenn er von seinem Beruf spricht, Im Schwung der New Economy gelang 1999 der Börsen- der für den Venture Capital-Manager zur Berufung gewor- gang, im Jahr 2000 beteiligte sich die Unternehmens- den ist. Denn Firmen aufbauen, weiterentwickeln und zum beratung Roland Berger an der aufstrebenden Beteili- Erfolg führen ist seine Leidenschaft. Der studierte Wirt- gungsgesellschaft. Bormann selbst wagte sich auch an schaftswissenschaftler machte sich zunächst als Unter - andere Projekte: So gründete er 1999 das Wirtschafts - nehmensberater selbstständig, bevor er den Reiz des Betei- magazin brand eins mit, das er heute noch als Aufsichts- ligungsgeschäfts ausmachte. Heute blickt er auf über 15 ratsvorsitzender und Aktionär begleitet. „Alle sagten Jahre deutschen Gründungsgeschehens zurück und hat damals im Internet-Boom: Print ist vollkommen unsexy, noch lange nicht genug. lass die Finger davon“, blickt er zurück. Dass die Online- Märkte & Zahlen Blase schließlich platzte, brachte auch bmp in eine ange- Von Natur aus Gründer spannte Situation, erzählt Borrmann: „Wir hatten Ende „Ich hatte schon immer den Drang zur Selbstständig- 2000 rund 40 Beteiligungen im Portfolio, die großen keit“, erzählt Borrmann. Schon als Schüler hatte er Bedarf an Liquidität hatten, wir selbst hatten aber nur Kundenbedürfnisse im Blick: Als 16-Jähriger gründete er überschaubare Mittel.“ Doch die Konsolidierung gelang, im Internat zusammen mit einem Kameraden einen bis heute ist die bmp AG rund 110 Beteiligungen einge- Kiosk für die Mitschüler, die das Schulgelände nur selten gangen und konnte u.a. 14 Börsengänge sowie 40 Trade zum Einkaufen verlassen durften. „Da hatte ich schon Sales realisieren. ein Gespür für viel versprechende Geschäftsmodelle“, schmunzelt er heute. Nach einem wirtschaftswissen- Am richtigen Platz schaftlichen Studium in St. Gallen trat er zunächst in die Die größte Motivation für den 44-jährigen Unternehmens- Dienste einer Münchener Unternehmensberatung – nur, gründer und CEO ist bis heute der Start-up-Gedanke um sich bereits ein Jahr später selbstständig zu ma- selbst. „Ich liebe es, hands-on mit den Gründern zu arbei- chen. 1992 gründete er bmp, damals als klassische ten, die richtige Truppe zusammenzustellen und an ei- Strategieberatung. nem Geschäftsmodell zu feilen“, erklärt Borrmann. Des- halb fühlt er sich heute am richtigen Platz – auch örtlich Consulting for Equity gesehen. Er lebt in Berlin, wo er Teile seiner Kindheit Auf das Venture Capital-Geschäft wurde Borrmann drei verbrachte und wohin es ihn nach der Wende zurück - Jahre später aufmerksam, als ein junges Software-Unter- gezogen hat, mit seiner Frau und den Kindern. „Wir haben nehmen die Beratungsleistungen von bmp anfragte und drei kleine Töchter, das ist ebenfalls eine sehr spannende aufgrund fehlender Erträge Unternehmensanteile als und schöne Aufgabe“, sagt der Familienvater. Zahlungsmittel anbot. Ein weiteres Jahr später ging die Beratung einen zweiten solchen Deal ein und unterstützte [email protected] ein Schweizer Multimedia-Unternehmen. Als die Firma im März 1997 noch vor dem Start des Neuen Marktes an die Nasdaq ging, hatte das Team von bmp plötzlich einen Seit August 2007 werden im Rahmen der Serie prominente Börsengang in seinem Track Record vorzuweisen. „Wir Dealmacher vorgestellt. Unter den bisher portraitierten haben uns die Augen gerieben – das war viel spannender, Köpfen befinden sich neben „Branchendinos“ wie Gustav als Querformat-Präsentationen für Großkonzerne zu ent- Egger (Deutsche Beteiligungs AG) auch Buyout-Manager werfen“, erinnert sich Borrmann. Er entschloss sich, das wie Steven Koltes (CVC Capital Partners) sowie Aufsteiger Geschäftsmodell von bmp zu justieren, und war von der jüngeren Generation wie Marc Samwer (European Sommer 1997 an als Wagniskapitalgeber tätig. Founders Fund) und Christian Angermayer (ABL-Gruppe).

20 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Innovative Geschäftsideen wachsen in innovativen Kapitalmärkten.

Denken Sie heute einen Schritt voraus und bewegen Sie die Welt von morgen! Der Erfolg eines Unternehmens braucht ein innovatives Kapitalmarktumfeld. Wir – die Kapitalmarkt- spezialisten der Deutschen Börse – positionieren Ihr Unternehmen strategisch im direkten Vergleich mit globalen Peers. So partizipieren Sie an erstklassigen Sektoren und erfahren eine faire Bewertung Ihrer Aktien und Anleihen. An einem der aufregendsten Märkte für führende innovative Industrien gewinnen Sie die Aufmerksamkeit internationaler Investoren. Unsere maßgeschneiderten Marktsegmente und voll elektronischen Handelssysteme genießen hohes Vertrauen an den Kapitalmärkten und machen die Deutsche Börse zum perfekten Partner für Ihre erfolgreiche Zukunft.

Telefon +49-(0) 69-2 11-188 88, E-Mail [email protected] www.deutsche-boerse.com/listing

Kapital für Ihre Zukunft. Made in Germany

DB_AD_BioTech_210x297_GPM_(06.1).indd 1 04.09.2009 17:15:06 Uhr Grüner Daumen bei Pflanzen-, Hightech- und Firmenwachstum

Ein Blick auf die Benelux-Länder

In Belgien und den Niederlanden haben Life Sciences be- reits Tradition. Unterstützend haben die Regierungen gute wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen geschaffen, um das positive Life Sciences- und Hightech-Klima weiter zu fördern. Venture Capital-Investoren ergreifen die guten Chancen, die sich ihnen in diesem Umfeld bieten, und finan- zieren hier gerne junge innovative Firmen aus der Medizin- und Biotechnologie sowie dem IT- und Elektroniksektor.

Stark in Agrikultur und Life Sciences Obwohl die niederländische Landwirtschaft nur 2% der Ar - beitnehmer des Landes beschäftigt, sind die Niederlande hinter den USA und Frankreich weltweit drittgrößter Ex- porteur landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Das belgische Märkte & Zahlen Flandern zählt zu den Top-Drei-Regionen für landwirt- schaftliche Forschung und Entwicklung. Aufgrund dieser Die Niederlande gelten als weltweit drittgrößter Exporteur landwirtschaftlicher Er- zeug nisse. Das spiegelt sich auch in speziellen Agrikultur-Fonds wider, die in den Voraussetzungen und des steigenden Bedarfs an Lebens- Benelux-Ländern aufgelegt wurden, wie beispielsweise von Gimv. mitteln weltweit spielt die Agrikultur auch im Venture Capital-Bereich der Benelux-Länder eine stärkere Rolle Philips mit großen Niederlassungen, Forschungs- und als in anderen Ländern. Life Sciences nehmen in Belgien Produktionsstätten direkt in Benelux angesiedelt sind. und den Niederlanden einen relativ großen Raum ein: So Diese hohe Dichte liegt auch an den wirtschaftspoliti- flossen 2009 laut Angaben des europäischen Fachverban- schen Rahmenbedingungen. Sie wurden beispielsweise in des EVCA in den Niederlanden 54% und in Belgien 43% Belgien von Regierungsseite geschaffen und nutzen klei- der Venture Capital-Investitionen in dieses Segment, wäh- nen wie großen Unternehmen. Steuerliche Vorteile gibt es rend es in Deutschland 24% waren. beispielsweise für Gewinne von Investoren und Unter- nehmern, die auf Basis firmeneigener Patente erfolgen. Belgische Tradition in der Biotechnologie Vom Finanzamt begünstigt sind auch Investitionssum- Belgien verfügt aus mehreren Gründen über ein beson- men, die im Zusammenhang mit Patenten bestehen, und ders gutes Investitionsklima im Life Sciences-Bereich. Mitarbeiter im Forschungs- und Entwicklungsbereich. So hat der pflanzliche Biotechnologiesektor in Belgien Tradition. Erstmals entdeckten flämische Wissenschaft- Gutes Umfeld auch für Gründer ler in den 80er-Jahren die Erbgutfolgen in Pflanzen, was Die Benelux-Regierungen helfen aber auch speziell jungen die Grundlage für die weltweit genutzte Technik zur gene- Unternehmen bei der Gründung und Kapitalbeschaffung. tischen Veränderung von Pflanzen bildete. Als eines von So hat die flämische Regierung mit dem Biotech Fund mehreren Erfolgsbeispielen aus diesem Bereich gilt Crop- Flandern und ARKimedes verschiedene Gründerfonds Design, das 1998 als Spin-off des flämischen Instituts für aufgelegt, die von erfahrenen Venture Capital-Gesell- Biotechnologie entstand. Das Unternehmen entwickelt schaften geführt werden. Die Regierung fördert mit die- biotechnische Methoden, um den Ertrag von Getreide- sen Maßnahmen gezielt die Schaffung von qualifizierten pflanzen wie Weizen, Mais und Soja zu steigern. 2006 Arbeitsplätzen. Um diese zu besetzen, können die Unter- übernahm BASF das Unternehmen, um es in seine Pflan- nehmen quasi vor der eigenen Haustür aus dem Vollen zenbiotechnologie-Sparte einzugliedern. schöpfen. Im Benelux-Gebiet bringen viele international bekannte Universitäten und Forschungseinrichtungen Top-Rahmenbedingungen für Hightech hoch qualifizierte Fach- und Forschungskräfte hervor, Positiv für die Life Sciences- und Hightech-Entwicklung die bereits mehrsprachig aufgewachsen sind und im ist zudem, dass eine Vielzahl weltweit führender Kon - internationalen Vergleich ein besonders hohes Bildungs- zerne wie Johnson & Johnson, Pfizer, Alcatel-Lucent und niveau vorweisen.

22 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Investoren schätzen auch IT und Cleantech Die gesamten Venture Capital-Investitionen beliefen sich laut EVCA-Angaben im Benelux-Raum auf 366 Mio. EUR, die in 303 Firmen flossen. Hinter Life Sciences ist der Com- puter- und Heimelektronik-Bereich mit einem Anteil von rund einem Drittel an den Investitionen das zweitstärkste Investitionsfeld. An dritter Stelle folgt mit 13,8% in Belgien und 28,8% in den Niederlanden die Energie- und Umwelt- technik. Hervorzuheben ist dabei in den Niederlanden der starke Ausbau von regenerativen Energien, insbeson- dere der Windkraft. Statistisch gesehen ist das relativ klei- Ihr High-Tech-Unternehmen ne Luxemburg etwas zu vernachlässigen. Es hatte 2009 le- diglich drei Venture Capital-Finanzierungen vorzuweisen, sucht Eigenkapital? die sich auf zwei Firmen im Kommunikationssektor be- schränkten. Aufgrund der positiven wirtschaftlichen Ent- wicklung in den vergangenen Monaten ist davon auszuge- Bayern Kapital bietet: hen, dass sich in Verbindung mit den guten Rahmenbedin- gungen im Benelux-Raum wei terhin exzellente Invest- mentmöglichkeiten für Venture Capital-Firmen ergeben Eigenkapital für die Seedphase, werden. F&E, Markteinführung und Wachstum Zu den Autoren Co-Investments mit Partnern Langjährige Finanzierungs- erfahrung Zugang zu einem starken Netzwerk

Hansjörg Sage und Annegret de Baey-Diepolder sind Partner bei der belgischen Venture Capital-Gesell- schaft Gimv. Sage, der Branchenerfahrung u.a. bei 3i sammelte, ist zuständig für IT sowie Cleantech, die ehemalige Ärztin De Baey-Diepolder für Life Sciences und Medizintechnik. Die Gesellschaft, die auch über ein Büro in München verfügt, verwaltet u.a. den spe- ziellen Agrikultur-Fonds „Gimv-Agri+ Investment Fund“ mit einem Volumen von 60 Mio. EUR. www.bayernkapital.de

VentureCapital Magazin 5/2011 23 Bayern Kapital GmbH · Ländgasse 135 a · 84028 Landshut Telefon 0871 92325 - 0 · [email protected] Executive Talk „Die Zukunft der Energieversorgung heißt, noch stärker zu dezentralisieren“

Interview mit Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt

Sie können Flugzeuge ohne Piloten fliegen und bringen Autos ohne Fahrer durch den Stadtverkehr. Die Wissen- schaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, DLR, kümmern sich aber auch um die deutsche Weltraum- fahrt oder erforschen Methoden zur Energiegewinnung. Im Interview mit Georg von Stein erklärt der Vorstandssprecher des DLR, Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner, welche der deut- schen Kernkraftwerke noch weiterbetrieben werden könn- ten, wie die Autos und Flugzeuge der Zukunft aussehen und was das DLR im Bereich Venture Capital unternimmt.

VC Magazin: Sie waren 1982 für einen Forschungsaufent- halt zum Thema Erdbebensicherheit in Japan. Wie stufen Märkte & Zahlen Sie das Reaktorunglück in Fukushima im Hinblick auf die deutschen Kernreaktoren ein? Wörner: Risiko ist für einen Techniker die mathemati- sche Verknüpfung der Schadenswahrscheinlichkeit mit Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner dem Schadensumfang. Je größer der Schadensumfang wird, desto weniger kann ihn eine geringere Schadens- wahrscheinlichkeit ausgleichen. In Fukushima kam eine Kette von sehr geringen Wahrscheinlichkeiten zusam- betrifft, wird man ohne Hardware-Ertüchtigung, wenn men, zuerst ein Erdbeben der Stärke 9, das das Kraft - überhaupt, nur bei ganz wenigen weiterkommen. Bei ei - werk zunächst durch sauberes Runterfahren überstan- nigen ist nach dem heutigen Wissensstand soweit alles den hatte. Dann kam aber ein Tsunami, höher als der getan – da ist es dann eine politische Entscheidung. Tsunamischutz, dazu, was wiederum die Notstromdiesel außer Betrieb gesetzt hat. Leider ist dann gleichzeitig VC Magazin: Sollte man aus Sicht des DLR sich also die Stromversorgung zu den anderen Kraftwerken unter- schneller auf erneuerbare Energien umstellen? brochen worden, sonst wäre nichts passiert. Diese Kette Wörner: Wir haben vier Themen bei der Energieforschung: könnte ich bis zur Wasserstoffexplosion hin weiterer - Turbinenforschung, synthetische Kraftstoffe, thermische zählen. Spätestens dann war klar, dass es ein großes Solarkraftwerke und die Systemanalyse, die wir z.B. auch Problem gibt. Denn Wasserstoff entsteht nur im Primär- bei Desertec durchgeführt haben. Die Zukunft der Ener- kreislauf des Kraftwerks, also musste der Primärkreislauf gieversorgung heißt, noch stärker zu dezentralisieren offen gewesen sein. Welche Schlüsse sollten wir daraus und dabei neben Solarpaneelen sowie Solar- oder Wind- ziehen? Wir müssen vor allem unser Denken über Wahr- kraftwerken auch Gasturbinen und Brennstoffzellen ein- scheinlichkeiten weiterentwickeln und die Begrenzung zubeziehen. Es geht um hybride Kraftwerkskonzepte mit eines möglichen Schadens auch für das Unwahrschein - deutlich höherem Wirkungsgrad. Es muss ein alles umfas- liche proaktiv stärker im Blickfeld haben. Da ist noch sendes intelligentes Stromnetz werden, das die gesamte viel zu tun. Gesellschaft einschließt, von großen Stromversorgern bis hin zu einzelnen Haushalten. Mit dem Dezentralisie- VC Magazin: Sollen die ältesten deutschen Kernkraftwer- ren ist auch ein Versagen viel mehr eingegrenzt. Natürlich ke abgeschaltet werden? muss auf sichere Weise dafür gesorgt sein, dass überall Wörner: Ein Weiterbetrieb bei den ältesten sieben Kraft- genügend Strom zur Verfügung steht. Es geht dabei um werken ist kaum denkbar, zumindest nicht ohne sehr Sicherheit, Ökonomie, Ökologie und gesellschaftliche massive Nachrüstung, die sich vermutlich weder finanziell Akzeptanz. Kohle- oder Windkraftwerke stoßen ja bei der noch zeitlich lohnt. Was die restlichen Kernkraftwerke Bevölkerung auf Widerspruch. Aber wir in Deutschland

24 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de CIB Frankfurt 3. CIB Invest Konferenz können uns die Diskussion schon leisten, Ein Beispiel ist das DLR-Kunstherz. Die- die Franzosen hingegen haben da z.B. ses Herzunterstützungssystem basiert wirklich ein Problem, ihre Stromversor- auf Robotersystemen, die für die Raum- gung geht zu 80% über Kernkraftwerke. fahrt entwickelt wurden, und ist eine echte Alternative zur Herztransplanta - VC Magazin: Wie sehen das Flugzeug tion. Die Ausgründung Dualis Medtech und das Auto der Zukunft aus? GmbH wird dieses System nun auf dem Wörner: Flugzeuge werden am längsten medizinischen Markt vertreiben. Manch- noch mit fossilen Brennstoffen arbeiten. mal sind wir dann noch länger dabei wie Wir sind weit davon entfernt, einen Jum- bei Space Opal, einer Ausgründung bei bojet mit z.B. Brennstoffzellenantrieb Galileo gemeinsam mit der italienischen fliegen lassen zu können. Bisher sind das Firma Telespazio, um die Galileo-Satelli- rein wissenschaftliche Experimente mit ten vom Boden aus zu kontrollieren. Motorseglern. Bei Rettungshubschrau- Meist sind das eigenständige Einrich- bern allerdings kann ein Umschalten auf tungen, wo wir im Aufsichtsrat tätig sind Elektrohubschrauber möglich werden, da oder auch Gesellschaftsanteile halten. sie oft nur acht Minuten zum Rettungs- Teilweise verkaufen wir auch Ausgrün- ort fliegen. Beim Straßenverkehr wird dungen an Investoren, genauso wie un - Montag, 20. Juni 2011 man wohl mit Strom fahren, den man sere Produkte, wie z.B. den Raketenbren- über Wasserstoff und eine Brennstoff- ner. Aus diesem DLR-Patent zu Raketen- School of Finance zelle gewinnt. Im Übergang zur Elektro- triebwerken ist der Ölbrenner im heimi- mobilität wird es Konzepte mit Reichwei- schen Ölkessel als Produkt entstanden. Frankfurt am Main ten verlängernden Verbrennungsmotoren Das ist sozusagen unser MP3-Player. geben, da ist das DLR bereits aktiv mit neuen Konzepten und z.B. einem neuar - VC Magazin: Letzte Frage: Was ist schö- Vier Gründe für Ihre Teilnahme tigen Kolbenmotor. ner als fliegen? Wörner: Ich fahre einen Opel GT von a Industrielle Biotechnologie VC Magazin: Finanziert das DLR auch 1973. Sie kennen den Spruch: Nur fliegen im Fokus Venture Capital? ist schöner. Wörner: Wir haben einen Extrabereich a Einblicke in erfolgreiche Technologie-Marketing. Da unterstützen VC Magazin: Vielen Dank für das Ge- Investitonsstrategien wir auch Firmenentwicklungen, vor al- spräch! a Aufklärung über kritische lem aber Ideen, die aus unserer For- schung marktfähige Produkte erstellen Georg von Stein Erfolgsfaktoren könnten. Das sind klassische Spin-offs. [email protected] a Direkter Zugang zu Unternehmen der Industriellen Biotechnologie

Zum Gesprächspartner Managed by Mediapartner:

Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner wurde 1995 zum Präsidenten der Technischen Universität Darmstadt gewählt und ist seit März 2007 Vorsitzender des Vorstandes des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Zudem ist er Vizepräsident der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren und stellvertretender Weitere Informationen zu Programm & Anmeldung Vorsitzender des Rats der European Space Agency. www.cib-frankfurt.de

CIB Frankfurt wird finanziert von: 5/2011 25 www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin EUROPÄISCHE UNION: Investition in Ihre Zukunft Europäischer Fonds für regionale Entwicklung WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG FRANKFURT – FRANKFURT ECONOMIC DEVELOPMENT – GMBH Intensives Networking in idyllischer Atmosphäre

Vierter Unternehmertag am Tegernsee

Schon im Vorfeld war das Motto eine klare Botschaft: „Joint Mission: Growth“. Gut 300 Wagniskapitalgeber, Gründer und auch ein paar Berater fühlten sich direkt davon angespro- chen und folgten dem Ruf von Dr. Cornelius Boersch an den Tegernsee. Bereits zum vierten Mal stellte der Vorstand der Mountain Partners Group mit seinem Team ein informatives wie dichtes Programm zusammen, in dem auch Platz für die eine oder andere Überraschung war.

„Jedes Jahr besser“ Während in den Vorjahren beim Unternehmertag am Te- gernsee stets alles gepasst hat, gab es bei der 2011er-Auf- lage eine kleine Einschränkung – die lag aber außerhalb des Einflussbereichs von Gastgeber Die Gelegenheit zum Networken wurde auch in diesem Jahr intensiv genutzt. Märkte & Zahlen Mountain Partners. Statt strahlen- dem Sonnenschein und milder Früh- Wirtschaftsforschung, der fundiert die Hintergründe des lingstemperatur war der Himmel am aktuellen Wirtschaftsaufschwungs in Deutschland erläu- 31. März und 1. April eher bedeckt terte. Zum Ausklang des offiziellen Programms am ersten und ein kühler Wind verlangte nach Tag nahm die gute Stimmung mit dem ehemaligen Auto- wärmenden Jacken. Bei allen anderen rennfahrer Hans-Joachim Stuck als Überraschungsgast Aspekten legten Mountain-CEO Dr. richtig Fahrt auf. Nach dem Zwischenhoch mit Dinner in Cornelius Boersch und seine Mitstrei - der urigen Gebirgsschützenhütte und der anschließen- ter aber die Messlatte erneut höher. den, bis in den frühen Morgen dauernden Open-Bar-Party Dr. Cornelius Boersch, „Ich bin seit 2008 dabei und jedes im Seehotel Überfahrt folgte zum Einstieg in den zweiten Mountain Partners Jahr wurde es besser“, fassten meh- Tag ein emotionales Bremsmanöver. In seinem Grußwort rere Besucher unisono ihren Eindruck zusammen. „In beschäftigte sich der bayerische Wirtschaftsminister diesem Feuerwerk des Programms ist es schwer, die Martin Zeil auch mit der Katastrophe in Japan und Fragen Höhepunkte auszumachen“, freute sich auch Boersch in des Atomausstiegs. Ergänzend zu den Vorträgen präsen- seinem Schlusswort über eine gelungene Veranstaltung. tierten sich in drei Runden, jeweils moderiert von Seed- Investoren, verschiedene Start-ups – die Schwerpunkte la - Viele spannende Vorträge gen dabei auf den Segmenten E-Commerce/Internet (u.a. Insgesamt 13 interessante und vor Netzathleten, Lieferando, Plista und Madvertise) und allem abwechslungsreiche Keynotes Technologie (darunter Solar Tower Systems und Altruja). bzw. Grußworte standen auf dem Programm. So kommentierte bei- spielsweise der äthiopische Prinz Fazit: und Thronerbe Dr. Asfa-Wossen As- Die Panels und die Unternehmenspräsentationen haben serate aufrüttelnd und hochaktuell zu vielen anregenden Diskussionen geführt – und auch zu die beginnende Demokratiebewe- dem einen oder anderen Deal. Damit wurde das Motto gung des afrikanischen Kontinents. „Joint Mission: Growth“ umgesetzt und habe zu Impulsen

Der ehemalige Metro-CEO Hans-Joa- Prof. Dr. Hans-Werner Sinn, für Wachstum auf allen Ebenen geführt, zog Gastgeber chim Körber sprach über die Angst ifo Institut für Wirtschafts- Boersch sein Fazit: „Wachstum des Netzwerks, Wachstum forschung vor der Kannibalisierung des Ge- des Wissens, Wachstum der Geschäfte, aber auch persön- schäfts im Handel – aber auch die Alternativlosigkeit bei liches Wachstum.“ den Handlungsoptionen. Am besten besucht war der Vor- trag von Prof. Dr. Hans-Werner Sinn vom ifo Institut für [email protected]

26 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Veranstaltungen

11. Handelsblatt Jahrestagung „Private Equity“, 6. und 7. Juni 2011, Sofi tel Munich Bayerpost, München Private Equity 2011.

Aufbruchstimmung in der Branche – Wachstum in 2011

Weitere Informationen im Internet: www.vc-pe.de

Dinner Speaker am 6. Juni: Diskutieren Sie u.a. mit diesen Sprechern über aktuelle Themen der Branche:

Herbert Fandel, Marco Brockhaus, Dr. Matthias Calice, Dr. Henrik Fastrich, Jeremy Golding, Georg P. Helg, ehemaliger FIFA- Brockhaus Private Equity TPG Orlando Management Golding Capital Partners Equity Partners Schiedsrichter Niederlassung Deutschland

Nico Helling, Volker Hichert, Dörte Höppner, Stephan M. Illenberger, Dr. Norbert Irsch, Jan Janshen, Montagu Private Equity DPE Deutsche BVK AXA Private Equity KfW Bankengruppe Advent International Private Equity

Torsten Krumm, Dr. Michael Rolle, Christoph Röttele, Stephan Swinka, Dr. Ulf von Haacke, Sven-Roger von Schilling, Odewald & Compagnie DHL – Central Europe Permira Beteiligungs- Takko Holding 3i Deutschland European CleanTech (ECT) Gesellschaft für Beteiligungen beratung

Konzeption und Organisation:

Weitere Informationen im Internet: Mit freundlicher Unterstützung von: www.vc-pe.de Kristina Angeli, Telefon: 0211.9686–3506 Substanz entscheidet. Entscheidung vor Erfahrung

Aktuelle Studie gewährt Blick hinter die Kulissen von Start-ups

Investoren, Gründer und Mitarbeiter – jeder Einzelne hat Es geht um Erfolg seine eigenen Vorstellungen und Erwartungen an ein Start- Investoren sehen sich vor allem als Mitgestalter von Start- up und seine Entwicklung. Das birgt, wie die aktuelle Studie ups mit einem vielschichtigen Verantwortungs bereich. „Start-ups: Entscheidung vor Erfahrung“ zeigt, erhebliches Allerdings bleibt dabei ihre eigene Erfolgsorientierung Konfliktpotenzial in sich. Aus dem Ergebnis der Studie eröff- nicht außen vor: Es geht ihnen auch um finanzielle Incen- nen sich aber auch strategische Ansätze und Handlungs- tives, eine Gewinnsteigerung durch Carry-Beteiligung und empfehlungen, um Fehler zu vermeiden und auf Hindernisse um die Umsetzung von Spin-off-Transaktionen und Ähn - vorbereitet zu sein. lichem. Unabhängig von ihrer Motivation sind sie bei der Erfolgskontrolle daher weniger von Gefühlen geleitet als Begeisterung für Innovationen von ausgeprägtem Unternehmersinn. Gewinn- und Erfolgs- Investoren können aus einem ganzen Strauß an Gründen orientierung sind für sie systemimmanent – und haben auswählen, warum sie in ein Start-up oder junges Unter- dies auch für die Gründer zu sein. Märkte & Zahlen nehmen investieren. Hauptsächliche Beweggründe sind mit 48% das Interesse und die Begeisterung an der Ver- Den eigenen Traum verwirklichen marktung von Technologien sowie Innovationen mit Gründer teilen zwar mit den Investoren die Einschätzung, Zukunftspotenzial. Auch die Möglichkeit, Unternehmen dass materieller Erfolg nachrangig ist. Gerade einmal 12% von der Geburtsstunde an bzw. die nächste Generation von ihnen nennen „finanzielle Anreize“ als ausschlag - von führenden Unternehmern zu begleiten, motiviert 31% gebend für die Gründung. Sie platzieren diesen Aspekt am der Studienteilnehmer ebenso wie der Spaß an neuen Ende der Skala – aber nicht wie die Investoren, weil sie Ideen und die Gelegenheit, profitable Unternehmen auf- ihn als „Conditio sine qua non“ verstehen, sondern weil zubauen. Das ist ein Ergebnis der Studie „Start-ups: sie vorrangig danach streben, ihre Idee zu verwirklichen Entscheidung vor Erfahrung“. Weitere Gründe (21%) sind (29%) und ihnen die Unabhängigkeit so viel bedeutet (25%). der unstillbare Appetit und die intellektuelle Neugierde Kurzum: Sie wollen ihren Traum leben. Nicht selten emp- auf alles, was mit neuen Technologien, Lösungen oder finden Gründer deshalb die Vorgaben und Erwartungen Geschäftsmodellen zu tun hat. Darüber hinaus treibt die von Investoren als zu hart und zu schnell zu erfüllen. Investoren das Interesse an, bei technischen Entwick - Erfahrungsgemäß sind Gründer eher daran interessiert, lungen an der Spitze mitzuwirken. die Technologie bis „in die Fingerspitzen“ zu definieren und erst dann in den Markt zu gehen. Investoren denken allerdings marktorientiert.

Details zur Studie Zahlreiche Schwächen von Gründern Die aktuelle Befragung „Start-ups: Entscheidung vor Fast alle Investoren sind sich einig: Für 96% der Befragten Erfahrung“ von Steinbach & Partner Executive Consul- gibt es bei den Gründern eine deutliche Fehleinschätzung tants bei 450 Start-ups, Investoren und geschäftsführen - bezüglich Machbarkeit und Markteintritt. Unsere Start- den Mitarbeitern zeigt die Probleme und Potenziale von up-Studie zeigt: Investoren wissen um die Stolpersteine, jungen Unternehmen (bis zu drei Jahren Existenz) auf. die zum Scheitern führen können. Sie bemängeln in hohem Es beteiligten sich 32 geschäftsführende Mitarbeiter, Maße (37%), dass bei der Gründung eines Unternehmens 50 Investoren und 68 Gründer – jede Gruppe hat dabei das Augenmerk zu sehr auf die Organisation statt auf das einen auf sie zugeschnittenen Fragebogen erhalten. Im Produkt gerichtet wird. Neben dieser fehlenden Fokus - Ergebnis eröffnen sich strategische Ansätze und Hand- sierung verweisen die Investoren auf eine ungenügende lungsempfehlungen, um Fehler zu vermeiden und auf Erfahrung im Vertrieb (26%), eine schwache Markt- und Hindernisse vorbereitet zu sein. Die Studie kann zum Vertriebsorientierung (21%) und zu wenig Kenntnisse Preis von 149 EUR angefordert werden: order@steinbach- über den Wettbewerb und die Bedürfnisse von Kunden partner.de. (16%). Generell mangelt es aus Investorensicht in jungen

28 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Unternehmen an der Fähigkeit, das Team zu verändern und das, obwohl sie laut eigenen Aussagen großen Wert bzw. anzupassen, wenn sich die Aufgaben ändern. Es fehl- darauf legen, nur die besten in ihr Team zu holen. ten oft der Mut und die Einsicht, Personalarbeit gemäß der Unternehmensevolution zu gestalten. Mehr Zeit nehmen Der Knackpunkt allen erfolgreichen Gründertums jedoch Was den Erfolg behindert ist der Planungshorizont. Während bei Mitarbeitern Die entscheidenden Ergebnisse der Studie in Schlagworten: und Gründern überwiegend die Meinung dominiert, eine ● Erwartungen müssen präzisiert werden kurzfristige Finanzplanung sei unumgänglich, so haben Märkte & Zahlen ● Kompetenzen sind nicht geregelt Investoren eine ganz andere Ansicht. Sie planen durch- ● Investoren und Gründer sprechen nicht dieselbe Sprache schnittlich in einem deutlich längeren Zeitfenster (75% ● Zu viele Hidden Agendas von ihnen fassen hier fünf bis sieben Jahre ins Auge). Die ● Gründerteams brauchen Management Skills Nachhaltigkeit steht über allem. Somit ist es für junge

Quelle: Steinbach Consulting Unternehmen von enormer Bedeutung, die Finanzierung basierend auf einem Zeithorizont von fünf bis sieben Jahren sicherzustellen. Knackpunkt Finanzierung Zudem gestaltet sich die Finanzierung der Erfahrung von Investoren nach noch diffiziler, als dies von Gründern Fazit: erwartet wird. Wichtig sei es, das Geld zusammenzu- Berücksichtigen sollten potenzielle Gründer und junge halten, also so zu handeln, als ob keines vorhanden wäre Unternehmen, dass sie letztlich die Hürden, die ihnen und man sofort Umsatz machen müsse. Ein weiterer und ihrem Unternehmen im Weg stehen, selber nehmen Erfolgsfaktor ist eine transparente Kommunikation mit müssen. Denn Investoren und Berater können stets nur un - den Investoren. Gründer dagegen beurteilen es als terstützend eingreifen. Eine operative Tätigkeit ist schon schwierig, gleichermaßen Geld zusammenzuhalten und aus zeitlichen Gründen schwierig zu realisieren. Darüber zukunftsträchtig zu investieren. Auf die Frage „Was hätte sollten sich Gründer im Klaren sein. Allerdings könnten besser laufen können?“ antworteten die im Rahmen der Investoren, Berater, Coaches etc. durch aktiveres Networ- Studie Befragten unisono nur eines: „Die Finanzierung“. king den Unternehmenserfolg noch stärker stützen. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich diese Antwort allerdings als Folge der genannten Divergenzen. Insbe- sondere beim Nachfragen, was man denn hätte anders Die Langfassung des Beitrags finden Sie online unter oder besser machen können, zeigen sich Ansatzpunkte, www.vc-magazin.de. die eng mit den unterschiedlichen Ansichten zum richti- gen und erfolgsorientierten Start verknüpft sind. So wäre es aus Sicht der befragten Mitarbeiter hilfreich, wenn Investoren wie Gründer von Anfang an offen und ehrlich Zu den Autoren über die Finanzierung und die Exit-Strategie kommu- nizieren und ihre Erwartungen darlegen würden. Auch in Sachen Businessplan und Strategie/Produkte sollten Gründer demnach ihre Ziele klar darlegen.

Mehr Verantwortung erwünscht Dies sollte nicht zuletzt massive Wirkung beim dritten Teilhaber am Gründungserfolg zeigen: dem Mitarbeiter. Die Studie belegt eine deutliche Diskrepanz zwischen deren Erwartungen an ihr neues Arbeits- und Aufgabenfeld und der erlebten Realität in den ersten Wochen und Monaten: In 82% der Fälle stimmten diese nicht überein. Zwei Drit- teln der Befragten fehlte die gewohnte Orga nisa tions - struktur und einem Drittel der Austausch auf Augenhöhe. Außerdem wurde mehrheitlich angegeben, dass die Vor- Guido Happe ist Vorstandsvorsitzender der Steinbach stellungen der Gründer und der Investoren hinsichtlich Consulting AG, Manuela Megel Projektmanagerin. Ge- der Kompetenzverteilung weit auseinan derlagen. Offen- meinsam haben sie die Studie „Start-ups: Entscheidung sichtlich fällt es Gründern schwer, los zulassen und Kom- vor Erfahrung“ in Zusammenarbeit mit dem High-Tech petenzen an Mitarbeiter in Schlüsselfunktionen abzugeben, Gründerfonds erstellt.

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 5/2011 29 VC-Kolumne Wichtige Impulse für einen attraktiven Wirtschaftsstandort

Zum Autor junge Unternehmen bzw. solche in einer Expansions- oder Wachstumsphase eine Herausforderung, das not- Dr. Peter Güllmann leitet seit wendige Kapital einzuwerben. Diese Situation kann sich 2006 den Bereich Beteiligun- verbessern, wenn die richtigen Impulse gesetzt werden. gen der NRW.Bank. Sein Team investiert mit mehreren Ve - Es ist wichtig, dem Instrument Private Equity positiv ge- hikeln in sämtliche Unterneh- genüberzustehen, denn es bringt volkswirtschaftlich wie mensphasen – von Gründungs- auch beschäftigungspolitisch erhebliche positive Effekte über Wachstums- bis hin zu mit sich. Daher wünsche ich mir, dass in Deutschland ein- Nachfolgefinanzierungen von heitliche rechtliche Rahmenbedingungen erarbeitet wer- Mittelständlern. den. Ziel sollte es sein, die aktuellen Steuerbenachteili- gungen aufzuheben, da sie für Deutschland erhebliche Standortnachteile bedeuten.

Ein gutes Unternehmen braucht gute Ideen – und Kapital. In den letzten Jahren haben sich Zukunftstechnologien in Für Mittelständler ist es aber nach wie vor schwierig, eine ihrer Vielfalt zu einer der innovativsten und wachstums- Finanzierung auf die Beine zu stellen, da Kreditinstitute stärksten Branchen in Deutschland entwickelt. Sie leisten bei der Kapitalvergabe vorsichtiger geworden sind. Auch einen wesentlichen Beitrag, dass Deutschland als innova- Early Stage & Expansion auf dem Beteiligungskapitalmarkt ist eine gewisse Zu- tiver Wirtschaftsstandort weltweit wahrgenommen wird. rückhaltung festzustellen: Unternehmen, die ein oder Die deutsche Private Equity-Industrie weiß um die Zu- zwei schlechte Jahre hatten, haben heute große Proble- kunftsmärkte und setzt auf die Investition in Technolo- me, neue Investoren zu finden. Daher ist es auch für viele gien von morgen.

Anzeige „Tech-Guide 2011 – Innovation & Finanzierung“ Eine Sonderausgabe des VentureCapital Magazins (7. Jg.)

Anzeigenschluss: 27. Juni 2011

Erscheinungstermin: 9. Juli 2011

Anzeigen/Heftabnahmen: Denise Hoser [email protected] Tel. +49 (0) 89-2000 339-30

Claudia Kerszt [email protected] Tel. +49 (0) 89-2000 339-52 Privilegierter Zugang zu Projekten

Charité legt den Biomedical Fund auf Early Stage & Expansion

Die weltberühmte Berliner Klinik Charité ist seit Kurzem nun auch Teil der Venture Capital-Szene. Mit einem Zielvo- lumen von 40–60 Mio. EUR soll sich das Vehikel Charité Biomedical Fund schwerpunktmäßig an Firmen in den Seg- menten Medizintechnik und Gesundheitsdienstleistungen beteiligen, die bereits eine Machbarkeit der Produktent- wicklung oder ein tragfähiges Geschäftsmodell nachweisen können.

Vorteile, aber auch widrige Umstände Die Ankündigung des neuen Charité Biomedical Fund (CBF) stand schon im März 2009 im Programm des alljähr- lichen Charité Biomedical Entrepreneurship Summit; im November 2010 erfolgte das First Closing und der offiziel- le Launch dann im Rahmen des jüngsten Summit am 11. und 12. April. Zu den Alleinstellungsmerkmalen des Venture Capital-Fonds gehört ein Kooperationsvertrag mit der Berliner Charité mit ihren 15.000 Beschäftigten. Das Hochhhaus der Charité in Berlin Die Verwaltung liegt in den Händen der Peppermint Ven- ture Partners, die sich seit vielen Jahren im Beteiligungs- geschäft engagiert. Managing Partner Dr. Klaus Stöcke - Prototypen oder Interessenbekundungen von Industrie- mann: „Die Charité ist das größte Universitätsklinikum partnern vorliegen“, schildert Stöckemann die Investi- und meldet mehr Patente an als alle anderen deutschen tionsstrategie. Außerdem, so das Peppermint-Management, medizinischen Fakultäten. Wir haben hier einen privi - sollte selektiv in außergewöhnlich attraktive Pharma pro - legierten Zugang zu Projekten und Meinungsbildnern.“ jekte investiert werden, etwa die Nutzung bereits zuge - Zudem soll die Institution in die Evaluierung von Investi- lassener Medikamente in anderen Indikationen. tionsmöglichkeiten des Fonds eingebunden werden. „Auch gibt es eine enge Zusammenarbeit mit der Stiftung Bunte Mischung an Kapitalgebern Charité, die Ärzte und klinische Forscher zu unternehmeri - Nach dem First Closing im November lag das Volumen schem Handeln vernetzt“, so Stöckemann. Zu den Ursachen, des Fonds bei 29 Mio. EUR. Zu den Investoren gehört u.a. warum man nach den ersten Signalen im März 2009 so die Stiftung Charité, deren Initiatorin die gebürtige Berli- lange Zurückhaltung übte, wollen sich die Beteiligten nerin Johanna Quandt aus der gleichnamigen Bad Hom- nicht äußern. Szenekenner führen sowohl Dauer als auch burger Unternehmerdynastie ist. Ihr Engagement lässt Diskretion auf die äußeren Umstände zurück: Die Charité sich aus familiären Verbindungen ableiten, denn ihr Groß- steht massiv im politischen Fokus Berlins sowie unter vater Max Rubner übernahm 1891 an der damaligen den Zwängen der Gesundheitsreform und ist zu massiven Friedrich-Wilhelm-Universität – heute Humboldt-Univer- Sparmaßnahmen gezwungen. sität – den Lehrstuhl für Hygiene von Robert Koch. Weite- res Kapital haben institutionelle Anleger wie die Investi - Selektive Investments in Pharmaprojekte tionsbank des Landes Berlin (IBB) und die NRW.Bank, Der Charité Biomedical Fund investiert vor allem in junge Unternehmer sowie das Managementteam beigesteuert. Medizin- und Diagnostikunternehmen sowie in Anbieter von Für zusätzliche institutionelle Anleger, aber auch Family Gesundheitsdienstleistungen, die ungelöste medizinische Offices, steht der Fonds offen, bis die avisierte Zielgröße Probleme und Märkte mit hohem Wachstumspotenzial von 40 bis 60 Mio. EUR erreicht ist. adressieren. „Es handelt sich hier in aller Regel um Fir- men, deren Produkte von Ärzten patientennah entwickelt Torsten Holler wurden und für die bereits erste klinische Ergebnisse, [email protected]

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 5/2011 31 Case Study Mit virtueller Realität auf den Weltmarkt

Icido: Wachstum mit Venture Capital und Fördermitteln

Mit ihren dreidimensionalen Simulationen erleichtert die Icido GmbH Planungs-, De- sign- und Produktionsprozesse in der Auto- mobil- und Transportindustrie sowie im Maschinenbau. Direkte Konkurrenz ist spärlich gesät.

Saubere Finger trotz Arbeit im Motorraum Geräuschlos gleitet die schwere Limou - sine durch den abgedunkelten Raum. Wie von Geisterhand gesteuert nähert sie sich, geht in eine leichte Rechtskurve und bleibt schließlich lautlos stehen. Die Ingenieure Early Stage & Expansion ringsum tragen dunkle Brillen. Mit dem Trackingstab, einer Art Fernbedienung, öffnet einer von ihnen die Motorhaube. An Verkabelungen und Schläuchen vorbei geht der Blick tief in den Motorraum auf Mit der richtigen Aussprache gibt der Firmenname Icido („I see, I do“) einen deutlichen Hinweis auf das Geschäftskonzept: Die Schwaben entwickeln Virtual Engineering-Lösungen. den Kompressor der Klimaanlage. Ist er an dieser Stelle optimal platziert? Oder erfordert ein Defekt Beiratsvorsitzende Bernhard Schmid. „Das hat auch damit aufwendige – und kostspielige – Ausbau-Operationen zu tun, dass wir unseren Schwerpunkt auf das Engineering anderer Motor-Komponenten in der Werkstatt? Die Diag- legen“, begründet Matzen. Dabei lassen sich die Virtualisie - nose ist schnell gestellt, ohne dass tatsächlich ein Finger rungslösungen prinzipiell fast universell einsetzen – vom schmutzig wird. Denn der Prototyp, an dem die Ingenieure Design und Styling über Konstruktion, Montage- und Pro- diskutieren, ist komplett virtuell. Möglich macht das duktionsplanung bis hin zu Marketing und Vertrieb. Zu Soft- und Hardware der Stuttgarter Icido GmbH. Das 2000 den Kunden von Icido gehören führende Adressen aus der aus dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Or- Auto-Industrie – BMW, Daimler, Ford, Audi und VW – eben- ganisation und der Universität Stuttgart ausgegründete so wie Flugzeug- und Schienenfahrzeughersteller und Unternehmen ist Spezialist für Virtuelle Realität (VR) – Maschinen- und Anlagenbauer. Sie alle nutzen den Vorteil, und nach eigenen Angaben „global führender Anbieter dass das Arbeiten und Feilen an virtuellen Modellen und von Virtual Engineering-Lösungen“. Prototypen wesentlich effizienter und kostengünstiger ist, als für jede Änderung eine neue Variante bauen zu müssen. Schwerpunkt im Bereich Engineering „Am Rechner ist das im Zweifelsfall nur ein Knopfdruck“, Direkte Konkurrenz jedenfalls sei eher spärlich gesät, sa- fasst Matzen zusammen. gen unisono Geschäftsführer Christian Matzen und der Langfristiges Engagement der Investoren Kurzprofil Icido GmbH Die Substanz und die guten Ideen, die in Icido stecken, G Vision: Global führender Anbieter von überzeugen nach wie vor auch die Kapitalgeber, die größ- Virtual Engineering-Lösungen tenteils schon seit 2001 bei dem Unternehmen engagiert G Gründungsjahr: 2000 sind. Von Anfang an waren Deutsche Venture Capital G Unternehmenssitz: Stuttgart (DVC) und LBBW Venture Capital mit an Bord, außerdem G Mitarbeiterzahl: 38 der VC-Spezialist 3i. Dessen Anteile wurden 2008 durch G Umsatz 2010 (in Mio. EUR): k.A. Heidelberg Capital übernommen. 2007 kam zudem durch G Finanzinvestoren: DVC, Cipio Partners, LBBW Venture Capital, einen Zusammenschluss der Icido mit dem Mitbewerber Heidelberg Capital VR Com aus Darmstadt Cipio Partners als gewichtiger

32 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Anteilseigner mit an Bord. „Wir können also auch atypisch manager bei der LBBW Venture Capital, ist das auch lange Beteiligungen als eine Besonderheit der Icido ver- eine Bestätigung für Kurs und Qualität des Unterneh- buchen“, sagt Matzen mit amüsiertem Unterton in der mens. Sie machten auch die zwei verlorenen Jahre ver- Stimme. Dabei ist der Hintergrund durchaus ernst: Die 2008 kraftbar, betont Götz. Ein Vorteil sei auch, dass „keiner einsetzende Wirtschafts- und Finanzkrise und vor allem der Lead-Investoren Zeitdruck oder gar ein Zeitlimit“ Early Stage & Expansion die Probleme der Automobil- und Automotive-Branche hat- habe, ergänzt er. ten auch Icido voll getroffen. Kurz zuvor hatte die Lage noch rosig ausgesehen. Mit der Übernahme zweier Wett- Ausblick bewerber – neben der VR Com kam 2006 auch die Kölner Gleichwohl, sagt Götz, entwachse das Unternehmen, fleXilotion ins Portfolio – hatte Icido aktiv an der Markt- das auch eine Niederlassung und etliche Kunden in den konsolidierung mitgewirkt, 2008 wurden schon lukrative USA hat, allmählich dem Venture-Stadium. „Die Braut ist Exit-Szenarien diskutiert. heiratsfähig“, betont auch Schmid, der über DVC zu Icido und in den Firmenbeirat kam. Er betreut das DVC-Engage- Öffentliche Mittel als ein Pfeiler ment auch bei seinem neuen Arbeitgeber, der französi- Stattdessen folgten fast zwei Jahre, die sowohl Geschäfts- schen Private Equity-Firma XAnge, weiter. Doch allzu viel führer Matzen als auch Beiratschef Schmid unisono als möchte Matzen von potenziellen Bräutigamen zumindest „verlorene Zeit“ einstufen. Doch diese Phase, betont aktuell nicht wissen. Für die nächsten Monate sieht er Matzen, ist mittlerweile vorbei – auch weil Icido als VR- die Icido in „sehr gutem Fahrwasser“ mit einem „großen Vorreiter und „Haupttechnologielieferant“ immer wieder Upside-Potenzial“ am Horizont. Mit einer Reihe von Neu- in Förderprogramme und Forschungsprojekte des Bun- und Bestandkunden stünden Projekte und Abschlüsse desforschungsministeriums eingebunden war und ist. an, die den Umsatz auch der kommenden Jahre noch „Das war einer der Pfeiler, die uns auch in der Krise einmal deutlich anheben könnten. „Diese Assets möchte gestützt haben“, sagt Matzen. Das zweite Halbjahr 2010 ich gern noch in den Büchern haben“, betont er. bescherte den Virtualisierungsspezialisten schon wieder neue Allzeit-Umsatzrekorde und eine EBIT-Marge von Lars Radau fast 20%. Für Mattias Götz, den zuständigen Investment- [email protected]

Anzeige

Setting New Standards AIFM Directive

Nehmen Sie die AIFM Directive in Angriff. Seien Sie schneller als die Konkurrenz und schauen Sie der „Directive on Alternati- ve Investment Fund Managers“ gelassen entgegen. Stellen Sie bereits jetzt die Weichen für zu- künftige Herausforderungen.

Wir versetzen Sie nicht nur in die Lage, die Anforderungen der AIFM Directive effizient und ef- fektiv zu erfüllen. Sie erhalten parallel Unterstützung bei der Er- stellung eines vollständigen IFRS Abschlusses und eines ausführli- chen IPEV/EVCA Reportings.

Web: www.vc-accounting.com Email: [email protected] Tel: +49 36 77 799 699-0 Neue Wege in der Innovationsförderung und -finanzierung

Praxisbericht der Standortinitiative Invest-Impuls

Die Region Hannover ist einer der gründungsintensivsten Zugang zu Kapitalgebern Standorte Deutschlands, gerade im Hightech-Bereich. Dies Im Rahmen des „Projekts Innovationsfinanzierung“ hat hat gute Gründe – einer davon ist eine gut vernetzte hannoverimpuls neue Instrumente entwickelt: Beteili- Szene aus regionaler Wirtschaftsförderung, Hochschulen gungsfonds und gezielte Management-Unterstützung ver- und Investoren, die durch ein breites Förder- und Finan - bessern die Erfolgsaussichten technologieorientierter zierungsangebot technologieorientierte Gründungen unter- Neugründungen. Mit Invest-Impuls verschafft die Wirt- stützt. schaftsentwicklungsgesellschaft jungen Unternehmen Zugang zum Kapitalmarkt und stellt, stets in Verbindung Sechs Zukunftsbranchen im Blick mit weiteren Investitionspartnern, zum Beispiel privaten Eine Hauptaufgabe der regionalen Wirtschaftsförderung oder institutionellen Anlegern wie dem High-Tech Grün- in Hannover ist es, die Entwicklung von neuen Geschäfts- derfonds des Bundes, Eigenkapital zur Verfügung. Beteili- ideen und deren Umsetzung in unternehmerische Struk- gungskapital aus zwei regionalen Fonds – einer für die turen zu forcieren. Mit Automotive, Energiewirtschaft, Seed- und einer für die Start-up-Phase – in Höhe von ins- Ge sundheitswirtschaft, Informations- und Kommunika- gesamt 28 Mio. EUR gleicht so Nachteile für Start-ups am Early Stage & Expansion tionstechnologie, Kreativwirtschaft sowie Produktions- Risikokapitalmarkt aus. Bereits 18 Unternehmen aus den technik wurden sechs Branchen als zukunftsweisend Fokusbranchen konnten davon profitieren. für die wirtschaftliche Entwicklung der Region identifi- ziert. Um Hoch schulausgründungen in diesen Branchen Gute Rahmenbedingungen für Technologietransfer ideale Startbedingungen zu schaffen, wurde gemeinsam Bis zu 1,5 Mio. EUR Beteiligungskapital können junge mit Partnern das „Projekt Innovationsfinanzierung“ ent- Hightech-Unternehmen erhalten und parallel von exter- wickelt. Es beinhaltet aufeinander aufbauende Instru- nem, professionellem Fondsmanagement profitieren. Da- mente zur Förderung und Finanzierung junger techno- mit einhergehend werden die Gründer vor, während und logieorientierter Unternehmen mit hoher Wachstums- nach der Gründung beraten und erhalten individuelle Be- erwartung und kommt den Gründern vor allem in zwei treuung durch persönliche Coachs oder Partner aus Wis- Punkten entgegen, die gerade in der Anfangsphase zu senschaft und Industrie. Ein funktionierendes Netzwerk Stolpersteinen werden können: der große Kapitalbedarf aus regionaler Wirtschaftsentwicklung, wissenschaftlichen sowie der Nachholbedarf in Bezug auf betriebswirtschaft- Institutionen und einem unkomplizierten Zugang zu Kapi- liche Kenntnisse. talgebern sorgt so für gute Rahmenbedingungen für den Technologietransfer. Wege in den Technologiepool Von der Identifikation einer marktfähigen Technologie bis zur Gründung ist es jedoch oft ein weiter Weg. Dieser Weg Zum Autor soll Hochschulen und Gründern durch bestmögliche Be- dingungen erleichtert werden. Die systematische Identifi- Sven Klose ist Projektlei- kation vorhandener Technologien und Verfahren wird – ter Innovationsfinanzie- koordiniert durch die Transfereinrichtungen der regiona- rung der hannoverimpuls len Hochschulen – primär durch die Institutionen selbst GmbH, der Wirtschafts- durchgeführt. Darüber hinaus bieten Wettbewerbe be- entwicklungsgesellschaft sondere Anreize, wie zum Beispiel der „Wissenschafts- von Stadt und Region preis“ im Rahmen des Gründungsideenwettbewerbs Hannover. Seit der Grün- „StartUp-Impuls“, der gezielt Gründer aus Hochschulen dung 2003 haben die Ge- anspricht. Die erfolgversprechendsten Ideen werden sellschaft und ihre Koope- dann in den hannoverimpuls-Technologiepool aufgenom- rationspartner die Schaf- men – dieser ist die Quelle für die nachfolgende Finanzie- fung von knapp 21.000 Ar- rung und Umsetzung technologieorientierter Gründungs- beitsplätzen in der Region vorhaben. Hannover unterstützt.

34 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Early Stage & Expansion - -

www.unternehmertum.de Start-ups reiche Anzeige Christian Vogel Geschäftsführer Süd Beteiligungen GmbH www.suedbg.de sche Venture Capital- sche Venture - - - - - r Standpunkt Investor Standpunkt sax, ture ture werk begeistert, sodass zahl teilige, bran- te Anschubfinanzierungen. Daran ansetzend

zahnt agieren der sächsi zahnt agieren

.

. Talente junge Unternehmen in Erst- und Zweitrunden schon über eine junge Unternehmen in Erst- und Zweitrunden kennen sich gut, verfügen. Alle Akteure Investorenbasis breite verwirk zusammen und professionell arbeiten seit Jahren in Deutschland. lichen eine der besten Gründerlandschaften stützung von Gründern ist das säch stützung von Gründern Fu sische Gründernetzwerk Unterstüt- sein breites das durch erfahrenen zungsangebot und einen Die öffentBeirat sehr positiv wirkt. Auf lichen Angebote der sächsischen baubank in enger Zusammenarbeit mit den Ministerien, kombiniert mit Mittelständi den Möglichkeiten der schen Beteiligungsgesellschaft und der KfW Bankengruppe, bieten einen Grundsockel für klein chendiversifizier und eng ver Inves Gründerfonds. Viele Fonds TGFS sowie der High-Tech sind von diesem Netz toren deutschen Aktivitäten zur Unte deutschen Aktivitäten - - - de lgen wendig – machung/ UnternehmerTUM begleitet Start-ups beim Unter- nehmensaufbau und bietet ein hervorragendes Netzwerk aus Wissenschaftlern, Branchen-Experten und Kapitalgebern. ael läuft dies unabhängige Nut- ziert aktiv

ziert unternehmerische Talente ziert unternehmerische Talente

Technologien

gieorientiertenSachsen aus. Eine der besten Unternehmen in Am besten kenne ich mich bei der Gründung von technolo Am besten kenne ich mich bei der Gründung Einstellung: „Und selbst wenn alle Investments scheitern, Einstellung: „Und selbst wenn alle Investments in Hochtechnolo- haben wir Zehntausende von Menschen giefirmen arbeiten lassen, die alle den unternehmerischen mehr entstehen.“ Geist umgesetzt haben. Daraus wird Ein rohstoffarmes Land wie Deutschland braucht erfolg- Land wie Deutschland Ein rohstoffarmes im Technologiebereich. Unternehmensgründungen reiche „Gründungs man mit einer eng verzahnten Dies erreicht In den Forschungsinstituten wie Fraunhofer oder Max Planck In den Forschungsinstituten Grundlagen geschaffen, eine Serienreif werden industrie“, um Technologien zu entwickeln, industriell reif zu entwickeln, industriell industrie“, um Technologien Markt zu bringen. zu machen und in den fast nur in ZusammenarbeitMarkteinführung findet mit Un ist eine davon ternehmen statt. Dennoch not und Patente zung der Forschungsergebnisse um Unternehmertum und allein um zu diversifizieren, zu schaffen.mehr Technologieunternehmen In Isr fo herrscht Dort Jahren. seit hoch bald professionell 20

(halb-)öffentlicher Angebote (halb-)öffentlicher Eine hervorragende Verzahnung privater und privater Verzahnung hervorragende Eine UnternehmerTUM, das Zentrum für Innovation und Gründung an der TU München, identifi aus universitärer Technologien erfolgsversprechende Forschung, qualifi und initiiert systematisch Innovationsprojekte und und initiiert systematisch Innovationsprojekte Gründungen. Nur bei uns Professionelle Hilfe durch Experten-Netzwerk

Science4Life: bereits über 1.000 Gründerideen

Die Gründerinitiative Science4Life in Frankfurt unterstützt Initiatoren und Sponsoren sind die Hessische Landesre- Ideenträger aus ganz Deutschland dabei, innovative Ge- gierung und Sanofi-Aventis. Gefördert wird das Projekt schäftsmodelle aus den Bereichen Life Sciences und Chemie zudem durch den Europäischen Fonds für regionale Ent- in Unternehmenserfolge umzusetzen. Neben kostenfreier Wei - wicklung (EFRE). terbildung und Betreuung stehen für kompetente Ratschläge 180 Experten aus der Praxis zur Verfügung. Zukünftig will Hilfreiches Branchenbuch das Team die Weiterbildung von angehenden Gründern Science4Life versteht sich als Prüfstein für Unternehmer- über einen speziellen Weg intensivieren. konzepte und unterstützt Gründer durch ein Experten- Netzwerk, das sich aus rund 120 Unternehmen und Insti- Vierstellige Zahl an Ideen tutionen mit über 180 ehrenamtlich tätigen Experten zu- Erst im Februar, nur wenige Wochen vor der eigentlichen sammensetzt. Ein hilfreicher Baustein für angehende Prämierungsveranstaltung, setzte die bundesweite Grün- Gründer ist in diesem Zusammenhang das Branchenbuch derinitiative Science4Life ein Ausrufezeichen: Das Kon- für Gründerthemen; zu allen möglichen Fragen rund um zept von Medability war bereits die tausendste Gründer- Life Sciences und Chemie kann einer der Experten die Early Stage & Expansion idee, die eingereicht wurde. Bei der 13. Runde des jährlich Antwort geben. Praktisches Detail: Hinter jedem Namen ausgerichteten Businessplan-Wettbewerbs schafften es die steht das Tätigkeitsfeld und wird der direkte Ansprech- Münchner Jungunternehmer zwar nicht unter die ersten 20, partner genannt. Stolz ist man bei Science4Life auf die wurden aber dennoch zur Prämierungsfeier nach Berlin Langlebigkeit der Start-ups. „85% der Firmengründungen eingeladen. „Denn das Gründerteam hat ein großes Poten - sind nach wie vor am Markt“, berichtet Hahner. Dabei zial und landete lediglich aufgrund einer überaus starken hätten sich keineswegs nur die im Wettbewerb Erstplat - Konkurrenz nicht auf einem vorderen Platz“, versicherte zierten behauptet. „Es wurden bislang in 400 Firmen Dr. Gerhard Hahner von der Gründerinitiative. Er sieht da- etwa 2.700 Arbeitsplätze geschaffen“, lässt Hahner die her gute Chancen für das Team von Medability, das einen Zahlen für sich sprechen. Die Verbindung zu Science4Life Simulator für die Aus- und Weiterbildung in der Chirurgie besteht dann oftmals über den Businessplan-Wettbewerb entwickelt, bei der anstehenden Bewertung der komplett hinaus, denn viele prämierte Teilnehmer engagieren sich ausgearbeiteten Businesspläne einen Teil des jährlichen als Coach für die nächste Gründergeneration. Preisgeldes von 76.000 EUR zu erringen. Stärkere Online-Präsenz angestrebt Hessische Initiative für ganz Deutschland Darüber hinaus ist der persönliche Kontakt wichtig, wes- „Bislang haben mehr als 3.100 Gründer Science4 Life ihr halb sich ehemalige Teilnehmer im Alumni-Club organi- Vertrauen entgegengebracht“, so Hahner. Die unabhän - sieren. Dort lassen sich gezielt Informationen über die gige Initiative, die deutschlandweit kostenfrei Beratung, Entwicklung des Unternehmens oder der Produkte plat- Betreuung und Weiterbildung von jungen Unternehmen zieren, womit das eigene Profil geschärft werden soll. anbietet, ist in den Branchen Life Sciences und Chemie Beim Jahrestreffen des Clubs kommen junge Unter- aktiv. Dazu zählen die Bereiche Biotechnologie, Gesund- nehmer und Netzwerkpartner zum Diskutieren sowie heitswesen, Materialwissenschaft/Nanotechnologie, Me- zum Auffrischen und Knüpfen von Kontakten zusammen. dizintechnik, Pharma sowie Umwelttechnik/erneuerbare „Dieses Netz soll weiter stetig wachsen“, gibt Hahner die Energien. Die Initiative wurde 1998 als Non-Profit-Orga - Marschrichtung vor. Ein stärkeres Augenmerk will man nisation ins Leben gerufen, seit 2003 ist sie ein Verein. künftig auf die Präsenz im Internet und besonders auf die Web-Seminare richten. „Damit lassen sich Interessen- Kurzprofil: Science4Life e.V. ten aus dem ganzen deutschsprachigen Raum beispiels- G Typ: Gründerinitiative weise zu Workshops vor den Bildschirm locken“, ist er G Gründung: 1998, seit 2003 e.V. sich sicher. G Region: deutschlandweit G Branchen: Life Sciences, Chemie Gereon Kudella G Internet: www.science4life.de [email protected]

36 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de „Wir mussten erst einen Ausfall verkraften“ Early Stage & Expansion Interview mit Thomas R. Villinger, Geschäftsführer des Zukunftsfonds Heilbronn

Mit der einfachen Formel „Erfolg zieht Kapital an“ könnte des Verwaltungsrats die jüngste Kapitalerhöhung des Zukunftsfonds Heilbronn verpasst. Sie beglei- auf 100 Mio. EUR beschrieben werden. Ursprünglich mit 50 ten jedes Portfolio- Mio. EUR ausgestattet, hatten die Investoren bis Ende 2012 un ternehmen inten- wei tere 25 Mio. EUR zugesagt. Im Interview berichtet Ge- siv und besuchen schäftsführer Thomas R. Villinger, warum diese Summe die se auch am jewei - bereits anderthalb Jahre vorher verdoppelt wurde. ligen Standort.

VC Magazin: Der Zukunftsfonds ist seit 2005 aktiv. Wie VC Magazin: Welche sieht Ihre bisherige Bilanz aus? Pläne verfolgen Sie Villinger: Wir haben bislang 14 Investments getätigt. Da- mit dem frischen bei hat sich je ein Schwerpunkt in den Bereichen Um - Kapital? Was ist von welttechnologie und Medizintechnik herauskristallisiert. Ihnen konkret in Davon abgesehen haben wir als reiner Seed-Fonds ange- diesem Jahr zu er- fangen, konnten uns im Zuge einer organischen Entwick- warten? lung aber auch an technologischen Mittelständlern wie Villinger: Wir kon- Medos, Schwarzer, CardioTek und Inboxx beteiligen. zentrieren uns zum Thomas R. Villinger einen auf die Um- VC Magazin: Welche Gründe sprachen für eine Erhöhung welt- und Energietechnik, wo wir bislang maximal 4 Mio. des Fonds um 50 Mio. EUR? EUR investiert haben. Zum anderen haben wir in der Villinger: Die Steigerung des Umsatzes ist zwar immer Medizintechnik vorrangig die Lunge und das Herz im Blick eine interessante Kennzahl, wichtiger sind unseren mit- und haben pro Investment bislang maximal 12 Mio. EUR telständischen Investoren aber die betrieblichen Ergeb- ausgeben. Bei konkreten Prognosen bezüglich Investments nisse. Acht Unternehmen unseres Portfolios haben Ende bin ich vorsich tig – im Ernstfall geht die Portfoliopflege 2011 bereits den Break-even erreicht, sodass auch der vor. So mussten wir seit unserem 6-jährigen Bestehen erst Fonds in seiner Gesamtheit ebenfalls eigenwirtschaftlich einen Ausfall verkraften. Auf jeden Fall werden wir unsere arbeitet. Als Evergreen-Fonds stehen wir auch nicht unter Unternehmen weiterentwickeln und beispielsweise Medos einem Exit-Druck und können die Unternehmen nachhaltig und Novalung weiter zusammenrücken lassen. Das eine entwickeln. kümmert sich um die Herzchirurgie und die interventio- nelle Kardiologie, das andere um die Pulmologie. Gemein- VC Magazin: Von wem stammen die Mittel? sam können sie sich auch international auf einem stark Villinger: Auf der einen Seite sind es zwei Family Offices, wachsenden Markt positionieren. die uns schon seit 2005 zur Seite stehen. Auf der anderen Seite ist 2010 ein Investor dazugestoßen, den man land- VC Magazin: Danke für das Gespräch! läufig auch als Super Business Angel bezeichnen kann. Da es sich in allen Fällen um mittelständische Unternehmer [email protected] aus der Region handelt, schätzen sie Diskretion und bleiben lieber im Hintergrund. Zum Gesprächspartner VC Magazin: Ihre Kapitalgeber sind selbst erfolgreiche Unternehmer. Äußern sie bestimmte Wünsche, was Ihre Thomas R. Villinger ist seit 2005 CEO/geschäfts füh ren - Arbeit angeht? der Gesellschafter des Zukunftsfonds Heilbronn, der Villinger: Sie halten sich mit konkreten Wünschen klar die Schlagkraft finanziell gut ausgestatteter Business zurück. Sie zeigen aber ihr Interesse in einem Ausmaß, Angels bündelt. Seit Anfang der 1990er ist er im inter- wie ich es mir nicht vorstellen konnte. So haben die Kapi- nationalen Beteiligungsmanagement und im strategi- talgeber noch nie eine der sechs jährlichen Sitzungen schen Unternehmensaufbau tätig.

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 5/2011 37 Anstoß und Aufwind

Standortinitiativen unterstützen Gründer

Wie können Gründer wichtige Kontakte knüpfen und wo Ratschläge aus der Praxis durch das notwendige Know-how erwerben? Welche Rechtsform Baden-Württemberg: Connected ist optimal und welcher Standort ist der Richtige? Wie kann Auch im Süden Deutschlands sind Gründer mit ihrem ein Start-up finanziert und worauf muss beim Schreiben Start-up nicht auf sich alleine gestellt. Baden-Württem- eines Businessplans geachtet werden? Unternehmensgrün- berg: Connected, ein Wirtschaftsnetzwerk „aus der Praxis dern stellen sich bei der Umset- zung ihrer Idee viele Fragen, bei deren Beantwortung sie auf Hilfe angewiesen sind. Auch in Zeiten, in denen die Kapitalsuche schwieriger ge- worden ist, wollen deutsch- landweit zahlreiche Gründungs - initiativen die Unternehmer zum Early Stage & Expansion Schritt in die Selbstständigkeit motivieren und ihnen auf dem Weg zum eigenen Unternehmen zur Seite stehen.

DIWA Düsseldorf regt zu Ausgründungen an „Ein Gründer muss zunächst einmal geboren werden“, er- klärt Dr. Thomas Heck, Ge- schäftsführer der Düsseldor- fer Innovations- und Wissen- schafts-Agentur GmbH. Die Institution, die von der Hein- Gründungsinitiativen in ganz Deutschland stehen Gründern auf dem Weg in die Selbstständigkeit zur Seite. rich-Heine-Universität und der Stadt Düsseldorf im Jahr 2009 ins Leben gerufen wurde, hat es sich zum Ziel ge- für die Praxis“, wurde 1997 von 35 baden-württembergi- setzt, Ausgründungen aus der Universität anzuregen. schen Firmen gegründet, um Jungunternehmer mit dem „Der Technologietransfer muss strategisch vorangetrie- nötigen Know-how zu unterstützen. Nach dem Vorbild ben werden. Die DIWA kann sich als privatwirtschaftliche der amerikanischen Wirtschaftsförderungsinitiative Technologietransferstelle im Gegen- Smart Valley wurde ein Technologienetzwerk geschaffen, satz zur Universität hundertprozen- in dem Mitglieder anderen Mitgliedern Informationen aus tig darauf konzentrieren“, sagt Heck. erster Hand in Vorträgen, Arbeitsgruppen und durch Be- Drei bis vier der im Moment insge- ratung bieten. Die Schwerpunkte der Wirtschaftsinitiati- samt 14 betreuten Teams werden vo- ve für Technologie und Innovation liegen in der Informa- raussichtlich in diesem Jahr die tions- und Kommunikationstechnologie, dem Bereich Gründung vollziehen können. Die Healthcare sowie der Kreativwirtschaft. Außerdem bietet Themenbereiche der Start-ups kon- bwcon das Programm Coach & Connect plus+ an, das zentrieren sich im Rahmen der Uni- Maßnahmen zur branchenübergreifenden Technologie- versitätsschwerpunkte auf Pharma- nutzung sowie Beratung und Betreuung von Unterneh- Dr. Thomas Heck, zie, Biologie, Life Sciences, Medizin, men beinhaltet und schreibt jährlich den Hightech Award DIWA Physik und Informatik. CyberOne für junge Unternehmen aus.

38 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Verbessertes Gründerklima branchenoffenen Wettbewerbs ist die mit auftakt Kultur- und Kreativwirtschaft. Besonders ist die Historie von „auftakt. Das Gründerforum Ilmenau“, denn hier Invest Forum bringt Beteili gungs - handelt es sich um eine Bewegung von kapital nach Sachsen-Anhalt unten – die Initiative ging von Studenten Auch in Sachsen-Anhalt werden Exis- und wissenschaftlichen Mitarbeitern der tenzgründer beim gesamten Gründungs- Technischen Universität (TU) Ilmenau prozess begleitet: „Das Invest Forum aus. „In der Region existieren bereits viele Sachsen-Anhalt unterstützt vor allem Angebote, aber das sind alles Insellösun- Ausgründungen aus Hochschulen und gen. Bislang fehlte eine Dachmarke“, er- Forschungseinrichtungen“, erklärt Dr. zählt Dennis Brüntje von auftakt. Seit gut Ulf-Marten Schmieder, Geschäftsführer einem Jahr arbeiten er und seine Mitstrei - der Univations GmbH, die das Forum ter daran, die verschiedenen Services zu ausrichtet. Seit 2008 bündeln und nach außen zu tragen. Im findet im Rahmen Kern streben sie drei Ziele an: das Grün- des Invest Forums derklima zu verbessern, die Gründer- jedes Jahr eine Mat- quote zu erhöhen und den Innovations- ching-Veranstaltung standort bekannt zu machen. Unterstüt- statt, auf der Unter- zung erfahren sie dabei von verschie- nehmen mit Grün- denen Netzwerkpartnern. Seitens der TU dungs- und Wachs- sind das beispielsweise die Transferstelle tumskapitalgebern in

und das Patentzentrum, aus der Region Dr. Ulf-Marten Schmieder, Kontakt treten kön- etwa das örtliche Technologie- und Grün - Univations GmbH nen. „Die Idee für Start-up? derzentrum und als Venture Capital-Ge- das Invest Forum ist ber u.a. der High-Tech Gründerfonds. aus dem Bedarf der Region an Beteili- „Mit dieser Mischung können wir den gungskapital heraus entstanden“, so Wir helfen Ihnen bei Studenten gut vermitteln, dass die Grün- Schmieder. Die geförderten Jungunterneh- dung eine attraktive Alternative zur Kar- mer stammen größtenteils aus Sachsen- Ihrem Unternehmensstart riere im Konzern sein kann“, zeigt sich Anhalt und kommen u.a. aus den Berei- in der Chemiebranche Brüntje zuversichtlich. chen Life Sciences, Kunststoffindustrie, IT durch: und Medien. Finanziert wird das Invest Promotion Nordhessen Forum durch Fördergelder des Landes verknüpft Partner Sachsen-Anhalt und durch Eigenmittel - maßgeschneiderte Beratungs- Ein Stück weiter nordwestlich bietet Pro- der Univations GmbH. pakete: Gründungs- und motion Nordhessen verschiedenen Part- Wachstumsberatung nern die Möglichkeit, in einem Business- - Räumlichkeiten: plan-Wettbewerb zusammenzufinden. Das Fazit: Labor, Technikum, Lager, Büro Ziel der Standortinitiative ist es, auf den Über ganz Deutschland verteilt bieten Raum Nordhessen als günstige Region Standortinitiativen und Businessplan- - Technische Serviceleistungen: für Neugründungen aufmerksam zu ma- Wettbewerbe Unternehmensgründern Analytik, Beratung (z.B. Scale-up), chen und die Start-ups neben der Unter- Unterstützung auf ihrem Weg in die Contract Manufacturing stützung durch Preisgelder und Preise Selbstständigkeit an. Somit sind Jung - - auch bis zur Markteinführung zu beglei- unternehmer beim Knüpfen von Kontak- Offi ce Services ten. Zusätzlich zum Wettbewerb bietet ten, beim Aneignen von wichtigem - Networking die in Kassel ansässige Initiative, die von Know-how, beim Schreiben des Busi- der Volkswagen AG und dem Land Hes- nessplans und auf der Suche nach der sen 1999 ins Leben gerufen wurde, Semi- optimalen Finanzierung nicht auf sich nare, Coaching und Vermittlung von Kon- alleine gestellt. Kontakt chem2biz takten für die Gründer an. Das diesjäh - fon: +49 621 5953-0, mail: [email protected] rige Schwerpunktthema des laufenden, [email protected] Eine gemeinsame Initiative der TZL - TechnologieZentrum Ludwigshafen am Rhein GmbH und BASF SE www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 5/2011 39 Lebhaftes Geschäft der Förderbanken

Mehr Hilfe in und nach der Krise beansprucht

Mittelständische Unternehmen haben im vergangenen und Aufträge vorzufinanzieren. Wichtigste Förderbank für nach ersten Zahlen auch in diesem Jahr das Angebot der den Mit telstand in Deutschland insgesamt ist die KfW Förderbanken in Deutschland bereits rege angenommen. Bankengruppe. Ihr Geschäftsbereich KfW Mittelstands- Zunächst waren es noch die Nachwirkungen der Krise und bank vergibt Kredite sowohl für Betriebsmittel als auch danach der unerwartet starke Aufschwung, weshalb Unter - für Investitionen. Im vergangenen Jahr vergab sie insge- nehmen zusätzliche Finanzmittel brauchten. Inzwischen samt 28,5 Mrd. EUR, 2009 waren es 23,8 Mrd. EUR und sind auch die Investitionen wieder angelaufen. 2008 17,1 Mrd. EUR.

Förderung auf drei Ebenen 13,5 Mrd. EUR aus KfW-Sonderprogramm Dem deutschen Mittelstand geht es wieder richtig gut Teil des von der Bundesregierung aufgelegten Konjunk- nach der Krise. Dazu hat auch die gut ausgebaute Förder - turpakets zur Bekämpfung der Krise war das Ende 2010 infrastruktur hierzulande beigetragen. Im Wesentlichen ausgelaufene Sonderprogramm der KfW Bankengruppe. ist die För derung des Mittelstands auf drei Ebenen ange- Hier wurden insgesamt 4.830 Kredite an einzelne Unter- siedelt: Auf Bundesebene agiert die KfW Bankengruppe, nehmen zugesagt; der Anteil kleiner und mittlerer Unter- auf Länderebene sind es die Landesförderbanken und nehmen an den Darlehensnehmern lag bei 94%. Das zuge- Mittel ständische Beteiligungsgesellschaften (MBGs) so- sagte Volumen aus dem Sonderprogramm betrug ein- Mittelstand/Buyouts wie Bürgschaftsbanken und auf kommunaler Ebene die schließlich der Globaldarlehen an andere Banken insge- Industrie- und Handelskammern (IHKs) und die Hand- samt 13,5 Mrd. EUR. „Das Programm war ein positives Sig- werkskammern. Die Kammern bieten in erster Linie Bera- nal von politischer Seite, es konnten dadurch viele Ar- tung und Unterstützung in vielen Fragen wie etwa Unter- beitsplätze geschaffen oder gesichert werden“, sagt nehmensführung oder Standortwahl. Sie helfen dabei KfW-Experte Robert Nau. „Die Auswirkungen der Krise auch mit ihrem breit gefächerten Kontaktnetzwerk. Kon- wurden entschärft und wir sind erleichtert, dass sie letzt- krete Finanzierungshilfen erhalten die Unternehmen aber lich nicht so gravierend war wie befürchtet. Seit Ende hauptsächlich bei den Förderinstituten. Dabei handelt es 2010 spüren wir auch wieder ein besseres Investitionskli- sich um eine breite Palette von Instrumenten – von ma“, fügt er hinzu. Fremdkapital über Mezzanine-Programme bis hin zu echtem Eigenkapital. Die Vielfalt hat durch Zusatzhilfen Hohe Haftungsfreistellungen während der Wirtschaftskrise noch zugenommen. Die KfW-Mittelstandsförderung läuft in der Regel über die Hausbanken und beinhaltet in einigen Kreditprogrammen Mehr Mittel durch Aufschwung oft eine Haftungsfreistellung für die Hausbanken. Bei In vielen Bereichen sind die Fördersummen gestiegen. Betriebsmittelfinanzierungen sind es bis zu 50% des Aus- Zwei Faktoren sind dafür ausschlaggebend gewesen. fallrisikos, die die KfW den durchleitenden Banken ab- Zum einen war das die Wirtschaftskrise, als viele Unter- nimmt, bei Investitionskrediten sogar bis zu 80%. Seit nehmen Liquiditätsengpässe überbrücken mussten und dem 1. April 2011 werden die Fremdkapitalfinanzierungen bei den Geschäftsbanken auf eine zum Teil sehr restriktive für Existenzgründer im neuen „KfW-Gründerkredit“ und Kreditvergabe trafen. Zum anderen verbesserte sich die die Finanzierungen für etablierte Unternehmen weitge - Auftragslage im Laufe des vergangenen Jahres rasch, so hend im „KfW-Unternehmerkredit“ zusammengefasst. Im dass die Unternehmen schnell und unkompliziert Betriebs - Gründerkredit-Startgeld wurde der Kredithöchstbetrag mittel finanzierungen benötigten, um insbesondere die auf 100.000 EUR verdoppelt (plus 80% Haftungsfreistellung für die Bank). Die KfW vergibt zum Teil auch Eigenkapital- Förderzahlen der KfW Bankengruppe 2010 ähnliche Finanzierungen. (in Mrd. EUR) 2008 2009 2010 MBGs mit Mezzanine-Kapital Gründung und allg. Investitionen 10,4 15,5 15,3 Den Schwerpunkt der Eigenkapitalhilfen setzen auf Län- (davon KfW-Unternehmerkredit) 9,0 6,4 8,0 derebene die öffentlich geförderten MBGs: zur Verbesse- Innovation 1,0 1,3 2,1 rung der Finanzierungsstruktur von Existenzgründungen Umwelt 5,7 7,0 11,1 und mittelständischen Unternehmen. Meist handelt es Quelle: KfW Bankengruppe sich um eine stille Beteiligung, in manchen Fällen aber

40 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Mittelstand/Buyouts wird auch die Form der Genussrechte oder eine offene, großen ist die NRW.Bank, deren Neugeschäft 2010 in der direkte Beteiligung gewählt. Stets handelt es sich um Existenzgründungs- und Mittelstandsförderung um 34,7% Minderheitsbeteiligungen, nahezu alle Branchen wer- auf 3,2 Mrd. EUR stieg. Bei den Flaggschiffprodukten den gefördert. Das langfristig gegebene Beteiligungska - Mittelstands- und Universalkredit gab es im Januar/Feb - pital soll die Eigenkapitalversorgung der Unternehmen ruar 2011 ein Plus von über 60% gegenüber Anfang 2010, stärken, ohne ihre Unabhängigkeit anzugreifen. 2010 wie NRW.Bank-Sprecher Dr. Klaus Bielstein mitteilt. Bei stellten die 15 MBGs dem Mittelstand 202 Mio. EUR für der kurzfristig angelegten Betriebsmittelfinanzierung sieht 674 Beteiligungen zur Verfügung – im Vorjahr waren es er dagegen keine Steigerung: „Der Trend des zweiten 187 Mio. EUR für 606 Beteiligungen. Halbjahres 2010 setzt sich fort, zurückgestellte Investitio- nen nachzuholen. Der Aufschwung ist in der Breite ange- Zinsgünstige Darlehen und Bürgschaften kommen.“ Einen Förderschwerpunkt bilde dabei nach Mit den MBGs kooperieren eng die Bürgschaftsban - wie vor der Komplex Umwelt, Klima, erneuerbare Ener- ken und gegebenenfalls auch die Landesförderbanken. gien, Energieeffizienz und -einsparung. Letztere vergeben zinsverbilligte Darlehen, in erster Linie an Unternehmen bis zu 250 Mitarbeitern, und gewäh- Bernd Frank ren Bürgschaften und Haftungsfreistellungen. Eine der [email protected]

Anzeige

16. Juni und 27. Oktober, Wildbad Kreuth/Tegernsee Ihr Unternehmen ist ausreichend und passend finanziert - für alle Konjunkturlagen Ihr Unternehmen hat eine langfristig solide Struktur - in allen Konjunkturlagen

Holen Sie sich die Bestätigung von 50 Fachleuten an einem Tag!

Kurze Vorträge – 7 Minuten reichen Kurze Vorträge – 7 Minuten reichen für Ihre (Meinungs-) Bildung aus! Kein Kino – nur freie Rede. Die Fachleute als Menschen persönlich erleben und nach Wunsch kennenlernen mit einer breiten Palette von … … Finanzierungsmöglichkeiten … sowie Personalbeschaffung, Marketing & Vertrieb, Kostenoptimierung, Controlling, Finanzbuchhaltung & Kostenrechnung, Vermögensmanagement, Immobilienmanagement/-bewertung/-entwicklung, Standort, Auslandsmärkte, Gesellschaftsrecht, Beschaffung & Einkaufsoptimierung, Innovationsmanagement & Technologietrends, Patentwesen, Unternehmensbewertung, Rating, Restruktu- rierung, Nachfolge, ….. Genießen Sie das herrliche Ambiente in Verbindung mit Topkontakten! 16. 06.2011 27.10.2011 Leonhard Ventures Wildbad Kreuth Gabriele und Ulf Leonhard GbR Kirchhofstrasse 48, D - 12055 Berlin Tel.: (49) 30 - 400 396 36, Fax: (49) 30 - 400 396 37, [email protected] Verträge gestalten und Kaufpreise anpassen

Beteiligungen und Übernahmen im Mittelstand

Spielen in einem Verkaufsprozess im Mittel- stand strategische Überlegungen oder emotio- nale Bedingungen eine Rolle, müssen sich bei- de Seiten erst einmal über die eigenen Motive und die der Gegenseite klar werden. Einfa- cher wird die Abstimmung, wenn es allein um monetäre Aspekte geht. Dennoch können sich hier noch einige Fallstricke ergeben.

Unternehmensergebnis als Basis In einer rein finanziell getriebenen Transak- tion sind die Zielstellungen eindeutig: Der Verkäufer will einen möglichst hohen festen Kaufpreis vereinnahmen und möglichst we- Mittelstand/Buyouts nige, zeitlich eng begrenzte Garantien abge- Sorgfältig vereinbarte Zahlungskonditionen sind wichtig für die Zukunft des veräußerten Unternehmens. ben, die zudem mit De-Minimis-, Freibe- Unterlassungen hierbei können sich existenzbedrohend auswirken. trags- und Haftungsgrenzen-Regelungen eingeschränkt werden. Hingegen strebt der Käufer einen Qualität der Gewährleistung und damit die Höhe des möglichst niedrigen Kaufpreis an, der zusätzlich oftmals Anspruchs unterschiedlich. Für grundlegende Garantien über das Erreichen definierter Kennzahlen variabel ge- über die ordnungsgemäße Gründung, die Vollständigkeit staltet werden soll. Bei den Garantien ist die für ihn vor- der Eintragungen im Handelsregister, das Fehlen von teilhafteste Position erreicht, wenn der Käufer für einen Rückzahlungen von Stammkapital oder die Verfügungsbe- umfangreichen Katalog ab dem ersten Euro Schaden über rechtigung über die Anteile wird häufig der Kaufpreis als einen möglichst langen Zeitraum in einer maximalen Hö- Haftungsobergrenze festgelegt. Weitere Garantien richten he in Anspruch genommen werden kann, die in Ausnah- sich nach dem Geschäftsbetrieb des Unternehmens und mefällen sogar den gezahlten Kaufpreis übersteigen sind daher individuell gestaltet. Immer werden Garantien kann. Ausgangsbasis für die Kaufpreisbestimmung ist das zur Vollständigkeit der offengelegten Informationen in nachhaltig erzielbare Unternehmensergebnis (in der Re- Bezug auf zum Beispiel wesentliche Vertragsverhältnisse, gel das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit anhängige Rechtsstreite, Auseinandersetzungen mit Mit- vor Zinsen und Steuern, sprich EBIT), das durch Multiple- arbeitern und dergleichen verlangt. Für diesen Katalog oder Discounted Cashflow-Verfahren kapitalisiert wird. wird die Haftungssumme begrenzt und eine Verjährungs- Dieser Unternehmenswert ist um außer gewöhnliche Ein- frist vereinbart. In Ausnahmefällen können beide Parteien maleffekte und die Nettofinanzverbindlichkeiten zu berei- Begünstigte von Garantien sein. Bei der Steuergarantie nigen, um den Eigenkapitalwert – also den Kaufpreis für beispielsweise erwartet der Käufer, dass ein zeitlich und das Unternehmen – zu erhalten. der Höhe nach unbegrenztes Anrecht gegeben wird. Der Verkäufer kann auf dem Standpunkt stehen, dass dann Käufer mögen Garantien zumindest Steuerrückzahlungen ihm und nicht dem Anstatt sich bei der Bewertung ausschließlich auf die Käufer zustehen. Ergebnisse der Due Diligence zu verlassen, versucht der Käufer, die Risiken aufgrund möglicher Fehleinschätzun- Phase zwischen Unterschrift und Vollzug gen und Informationsasymmetrien durch Garantien mit Für die Phase zwischen Unterschrift des Kaufvertrages dem Verkäufer zu teilen. Stellt sich später heraus, dass und Vollzug der Transaktion ist die Frage der Geschäfts- zum Stichtag (entweder das Datum der Vertragsunterzeich- führung zu klären. Auch Zahlungen des Unternehmens an nung oder des Vertragsvollzugs oder bei beiden Daten) den Verkäufer – z.B. Gewinnausschüttungen – sind ein- eine Garantie verletzt ist, hat der Käufer Anspruch auf deutig zu regeln. Die Länge dieses Zeitraums wird durch Kaufpreisminderung bzw. Rückerstattung. Dabei sind die die Komplexität und Zeiterfordernisse zur Erfüllung der

42 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Was Sie immer schon über Private Equity wissen wollten. Ein Lesebuch.

Private Equity Forum NRW e.V. (Hrsg.), Was Sie immer schon über Private Equity wissen wollten. Ein Lesebuch., Mai 2010, 184 Seiten, broschiert, Verlag GoingPublic Media AG, ISBN 978-3-937459-86-8, 19,95 Euro Vollzugsbedingungen bestimmt. Dieser einzelnen Ereignisses (z.B. Abschluss Sachverhalt ist für den Verkäufer dann eines wesentlichen Vertrages) abhängig brisant, wenn eine Material Adverse gemacht werden soll. Längere Laufzeiten Change-Klausel (MAC) vereinbart wur- sind indes von dem Spannungsfeld zwi- de. Diese ermöglicht es dem Käufer, bei schen fehlender Kontrolle des Verkäu- Eintritt eines oder mehrerer eindeutig fers und Hemmnissen in der Gestal- definierter Ereignisse vom Kaufvertrag tungsfreiheit des Käufers geprägt. Für zurückzutreten. Um sicherzustellen, dass den Verkäufer stellt sich die Frage, ob er Garantiezahlungen durch den Verkäufer bereit ist, einen eventuell geringeren, da- auch geleistet werden können, kann eine für aber festen Kaufpreis zu akzeptieren. Hinterlegung eines Teiles des Kaufpreises auf ein Treuhand konto vereinbart wer- Gefährliche Methodik den. Die Höhe dieses sogenannten Es- für Unternehmen crows leitet sich häufig aus den Haf- Bei der Übernahme von Minderheitsbe- tungsgrenzen ab. Alternativen zum Treu- teiligungen durch Kapitalerhöhungen handkonto sind die Bankgarantie, die Ga- stellt sich der Kaufpreismechanismus rantie Dritter oder der Einbehalt eines anders dar. Der neu hinzutretende Ge- Kaufpreisanteils. sellschafter verständigt sich mit den Alt- gesellschaftern und dem Management Alternative: auf einen Businessplan. Werden wesent- Basispreis + Nachzahlung liche Parameter nicht erreicht, bekommt Wenn grundsätzlicher Einigungswille der neue Gesellschafter das Recht, wei- über die Transak tion vorhanden ist, aber tere Anteile zu nominal zu zeichnen, so- Bestellcoupon Diskrepanzen bei der Bewertung des Un- dass die Bewertung sinkt. Alternativ ICH BESTELLE ternehmens bestehen, empfiehlt sich ein kann eine Übernahme der Beteiligung mit JA, ZZGL. 3,50 EURO Earn-out. Hierbei erhält der Verkäufer einer von der Erreichung von Meilenstei- VERSANDKOSTEN bei Vollzug zunächst einen Basiskauf- nen abhängigen Auszahlung des Aufgel- preis und bei Erreichen definierter Para- des verknüpft werden. Werden Meilen- meter eine Nachzahlung. Häufig wird der steine nicht erreicht, entfällt für den In- Earn-out an das EBIT gekoppelt und der vestor die Einzahlungspflicht. Diese Me- Was Sie immer schon über Verkäufer erhält einen prozentualen An- thodik ist für das Unternehmen häufig Private Equity wissen wollten. teil oder einen festen Betrag. Die Laufzeit gefährlich: Sowohl das Verfehlen der Plä- Ein Lesebuch. ist in der Regel zwei bis drei Jahre. Kür- ne wie auch die Verweigerung der Mei- zere Laufzeiten sind sinnvoll, wenn die lensteinauszahlung führen zu einer Fi- 19,95 Euro Nachzahlung von dem Eintreten eines nanzierungslücke.

Name/Vorname Zum Autor

Dr. Guido Bohnenkamp ist seit 2003 Geschäftsführer Postleitzahl/Ort der bm-t beteiligungsmanagement thüringen gmbh mit Sitz in Erfurt. In sechs Fonds verwaltet die Gesell- Straße/Nr. schaft rund 190 Mio. EUR, die sowohl Start-ups als auch dem Mittelstand zur Verfügung stehen. Datum/Unterschrift

Bitte Coupon einsenden an: GoingPublic Media AG Hofmannstr. 7a, 81379 München Tel. 089 - 2000 339-0 www.goingpublic.de/buecher [email protected] FAX-ORDER www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 5/2011 43 089-2000339-39 VC 5/2011 M&A-Kolumne Private Equity in Deutschland in der Secondary Buyout Einbahnstraße?

Zum Autor Secondary oder Tertiary Deals, wird scharf kritisiert. Bei- spiele hierfür sind der Kauf des Textilhändlers Takko Dr. Gernot Wunderle ist durch Apax von Advent, Odewalds Übernahme der Laut- Managing Partner bei sprecherfirma d&b von Afinum oder Parcoms Kauf des goetz partners und leitet Anhängerkupplungsherstellers Westphalia von Odewald. die deutschen Corporate Beschäftigt sich Private Equity nur noch mit sich selbst Finance-Aktivitäten. Zu- und wohin führt dies? Ein Blick in die Statistik von mer- dem ist er verantwortlich germarket zeigt, dass die Anzahl und der Anteil von für die Bereiche Medien, Secondary Buyouts in den letzten Jahren kontinuierlich Telekommu nikation und gestiegen sind. Dies muss aber nicht notwendigerweise E-Business. zum Nachteil der Investoren sein. So kommt eine aktuelle empirische Studie von Golding Capital Partners in Zusam- menarbeit mit dem Center for Entrepreneurial and Fi nan- cial Studies an der TU München zum Ergebnis, dass Se- condary Buyouts keine signifikant geringeren Ren diten als Primary Buyouts erzielen und noch interessanter, Mittelstand/Buyouts Wer hätte das gedacht! Nur wenige Monate nach der dass Secondary Buyouts ein ebenso hohes operatives größten Finanz- und Wirtschaftskrise in Europa seit dem Wertsteigerungspotenzial wie Primary Buyouts bieten. Zweiten Weltkrieg kam es ab März 2009 zu einem uner- wartet starken wirtschaftlichen Aufschwung in Deutsch- Ein Grund könnte in der zunehmenden Spezialisierung land. Abgesehen von wenigen untergeordneten Konsoli- und Professionalisierung des Private Equity- Sektors liegen. dierungen legten die Aktienmärkte stetig zu und die deut- Für die verschiedenen Entwicklungsphasen von Unter- sche Wirtschaft erholte sich 2010, getragen vom Export nehmen haben sich jeweils spezialisierte Investoren ent- insbesondere in die Schwellenländer, rasant. wickelt, die Wertsteigungen in ihrer Phase realisieren, gleichzeitig aber noch genügend Potenzial für den nächs- Der deutsche M&A-Markt war dagegen immer noch von ten Investor übrig lassen. Ein anderer ist die Dynamik von Unsicherheit und Volatilität gekennzeichnet. Sowohl An- Managementteams, die als Miteigentümer stark motiviert zahl als auch Volumen der Transaktionen in Deutschland sind, den Unternehmenswert zu steigern. Die pauschale lagen kaum über dem Krisenjahr 2009. Auch Anfang 2011 Kritik an Seconday Buyouts greift somit zu kurz. platzte der Knoten noch nicht. Im ersten Quartal wurde nur eine Steigerung von 3% gegenüber dem Vorjahres- Kritik ist hingegen berechtigt an zu breiten und standardi- quartal verzeichnet. Die Anzahl der Transaktionen mit Pri- sierten M&A-Prozessen, die dem Käufer keine oder nicht vate Equity-Beteiligung stieg hingegen um 35%. Die Rück- ausreichende Möglichkeiten bieten, die Wertpotenziale kehr der Beteiligungsunternehmen hat auch durch Natur- zu analysieren und mit dem Managementteam zu verifi- katastrophen und politische Krisen nicht an Schwung ver- zieren, sowie an vereinzelt schon wieder erstaunlich hohen loren. Weder der politische Flächenbrand in Nordafrika, Akquisitionsfinanzierungsniveaus. der in Libyen zu einem ungelösten Bürgerkrieg und anhal- tenden Unruhen in fast der gesamten Region führte; das Basierend auf den Transaktionen, die wir zur Zeit vorbe- schwerste Erdbeben in der Geschichte Japans mit an- reiten, sowie Gesprächen mit Unternehmensmanagern schließender ebenfalls ungelöster Nuklearkatastrophe; gehen wir davon aus, dass viele Konzerne das Jahr 2011 höhere Energiepreise, noch global steigende Zinsen für den Unternehmensumbau nutzen wollen und dabei konnten diese Entwicklung bremsen. die Zahl der Spin-offs steigen wird. Damit sollte die Quelle für Primary Deals wieder stärker sprudeln. Gleichzeitig Die Kassandra-Rufe werden nun jedoch zunehmend bleibt festzuhalten, dass Secondary Buyouts einen viel- lauter, dass zu viel Private Equity-Geld auf zu wenig ver- fach zu Unrecht kritisierten, wichtigen Teil des deutschen fügbare Transaktionen trifft und damit die nächste Blase M&A-Markt darstellen, auf dem Private Equity gerade in kreiert wird. Insbesondere die hohe Anzahl von Transak- Zeiten, die von einer hohen Unsicherheit geprägt sind, eine tionen zwischen Private Equity-Unternehmen, sogenannte stark belebende Stellung einnimmt.

44 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de NEXT CONFERENCE 2011 MAY 17 & 18, BERLIN

Die führende europäische Konferenz der digitalen Wirtschaft. Mit über 100 internationalen Sprechern, unter anderem:

Sarah Lacy Tim Ferriss Rolf Schmidt-Holtz

Editor-at-Large Author CEO TechCrunch 4-Hour Workweek Sony Music Entertainment

Werner Vogels Ola Ahlvarsson Marco Börries

VP & CTO Owner & Entrepreneur Founder & Executive Chairman Amazon Result NumberFour

Sparen Sie 20 Prozent und registrieren Sie sich jetzt mit dem Promotion Code VentureCapitaldiscount auf www.nextconf.eu! Ressourcen intensiv vor einem Commitment einsetzen

Ein eigenes Private Equity Research professionell aufsetzen

Insbesondere regelmäßige neutrale Hintergrundinformatio- kann anschließend in Verbindung mit der Bottom-up Due nen zu Private Equity-Themen wie Dealflow, Fundraising, Diligence zur Auswahl des (hoffentlich) richtigen Angebots Kauf preise oder Leverage Level sind für den Investor beson- die richtige Investitionsentscheidung getroffen werden. ders wertvoll. Am liebsten hätte er diese noch detailliert aufbereitet nach den einzelnen Segmenten, Regionen und Inhalt und Ziele eigener Recherche Zugangswegen. Anders als bei transparenteren Assetklassen Neben den zuvor aufgeführten volkswirtschaftlichen Daten wie Aktien oder Immobilien gibt es diese Daten aber leider sind die Private Equity-nahen Faktoren von besonderer nicht auf Knopfdruck. Ein eigenes, unabhängiges Research Relevanz für eine Investitionsentscheidung in diesem ist zwar nur mit Aufwand zu erstellen, aber es ist möglich – Segment: Beobachtet werden können z.B. und notwendig. – die Verläufe von Public Equity als Maßstab für Vergleichs - bewertungen, Basis für Investitionsentscheidungen – die aktuellen Verkaufs- und IPO-Möglichkeiten von Un- Jedes Kapitalanlage-Research sollte grundsätzlich dazu die - ter nehmen, nen, das Investitionsumfeld entsprechend gut zu analysie - – die Zinsentwicklungen für die Alternativanlage von Inves- Private Equity-Dachfonds ren. Bei diesem Top-Down-Ansatz sind im Makroblick die toren, volkswirtschaftlichen Daten zu analysieren, darunter Wirt- – die Corporate- und High Yield-Spreads als Zeichen der schaftswachstum, Auftragseingänge, Arbeitslosigkeit, Zen - Kreditwürdigkeit, tralbanken, Währungen und Stimmungsindikatoren wie – die Entwicklungen bei den Collateralized Leveraged Loans, ISM/IFO. Darüber hinaus sollten die jeweils für die Asset- – das Fremdkapital-Angebot zur Deal-Finanzierung, klasse relevanten Faktoren entsprechend betrachtet wer- – das Preis- und Leverage-Niveau bei neuen Private Equity- den, bei Aktien beispielsweise Kursverläufe und Volumina. Transaktionen, Das Ziel ist es, sich auf diese Weise eine eigene anbieter- – die regulatorischen Rahmenbedingungen, unabhängige Marktmeinung zu erarbeiten. Auch wenn ei- – das Umfeld für Fundraising bzw. die Investorenein- nige Anbieter gerne ihre Sicht der Dinge erläutern, sollten schätzungen. Investoren diese aufgrund des beobachtbaren Bias zwi- Darüber hinaus zeichnet sich ein fundiertes Research durch schen deren aktuellem Anbieter-Research und deren aktu- konkrete Differenzierungen aus. So kann Private Equity nach ellem Produktangebot gegebenenfalls nur als Inspiration Segmenten (z.B. Venture, Buyout in seinen verschiedenen und Horizonterweiterung sehen, aber eine eigene Sicht Größenklassen, Mezzanine und Turnaround), nach einzel - der Dinge davon unabhängig entwickeln. Auf dieser Basis nen Regionen (u.a. USA, Europa und Asien) sowie mögli- chen Zugangswegen (Primary, Secon- Beispiel für eine Attraktivitätsmatrix dary, Listed Private Equity) genauer analysiert werden. Dieses sollte regel- mäßig überarbeitet werden. Um die Segment Detailsegment Zugangsform USA Europa Asien 0 Negativ neuesten Zahlen und Einschätzungen Primaries 4 5 4 1 Buyout Large adäquat zu beurteilen, erscheint ein Secondaries 4 5 4 2 Einschätzung vierteljährlicher Rhythmus sinnvoll. Primaries 6 7 5 3 im Vergleich Buyout Mid zum Vorquartal Secondaries 5 7 5 4 besser Vielfältige Quellen anzapfen Primaries 7 8 6 5 Neutral unverändert Die neuesten Reports und Ausarbeitun- Buyout Small Secondaries 5 6 7 6 schlechter gen bereits bestehender Partner wie

Venture Primaries 5 5 4 7 z.B. Anbieter von Fonds und Dach- Capital Secondaries 7 5 4 8 fonds oder Berater können dabei Da-

Mezzanine 7 7 4 9 tenquellen sein. Ebenso bieten sich Special Situations 6 6 3 10 Anbieter für Teilbereiche (so etwa (= Distressed, Turnaround, etc.) Positiv Banken für den Bereich Fremdkapital) Quelle: Wave Management AG an, freie und kostenpflichtige Daten-

46 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de quellen oder auch der Netzwerk-Austausch mit anderen Private Equity Research zu beschäftigen. Denn ein in - Investoren. Letztlich sollte so jede Gesellschaft für sich tensiver Ressourcen-Einsatz vor jedem Commitment ist selbst eine eigene Attraktivitätsmatrix für die verschiede- ungleich entscheidender für den Anlageerfolg als nach nen Segmente, Regionen und Zugangswege entwickeln. einem einmal getätigten Commitment. Deshalb lohnt sich Anschließend bildet diese Matrix in Verbindung mit der für jeden regelmäßigen Investor der Einsatz für ein eige- individuellen Bottom-up-Angebotsauswahl die richtige nes Private Equity Research. Private Equity-Dachfonds Investitionsbasis: im richtigen Moment, in das richtige Segment, in der richtigen Region, mit dem richtigen Zugangsweg (Top-Down) – in das richtige Einzelinvest- ment (Bottom-up). Dieser Grundsatz gilt insbe sondere dann, je illiquider oder langfristiger ein Investment ist. Zum Autor Bei einem Private Equity-Dachfonds hat man bei spiels- weise nur vor dem Commitment die eigentliche Chance, Andreas Binder arbeitet die richtige Entscheidung zu treffen, denn nach dem Com- bei der Wave Manage- mitment sind die Handlungsmöglichkeiten eher begrenzt. ment AG, dem Asset Ma- nager der VHV Gruppe. Als Portfoliomanager Pri- Fazit: vate Equity verantwortete Die Investitionsentscheidung eines institutionellen In ves- er maßgeblich den Auf- und tors ist im Ergebnis ein Prozess aus regelmäßigem Top- Ausbau des Private Equity- Down Research und individueller Bottom-up-Anbieter selek - Programms mehrerer Man- tion. Dieser kombinierte Prozess garantiert zwar den Inves- danten und leitet seit titionserfolg noch nicht, aber er ist notwendig, um zu einer 2009 die Abteilung Alter- fundierten Investitionsentscheidung zu gelangen. Obwohl native Investments. Er ist es nicht einfach und sehr zeitaufwendig ist, ist jeder Private Equity Advisor (ebs/BAI) sowie Chartered Alter- Investor gut beraten, sich insbesondere mit dem Thema native Investment Analyst (CAIA).

Anzeige 12. DEUTSCHER EIGENKAPITALTAG DES BVK IN BERLIN

12. Mai 2011 | ab 9.00 Uhr Ort: Jüdisches Museum Berlin (Glashof) | Lindenstraße 9-14 | 10969 Berlin Veranstalter: Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK)

DAS GRÖSSTE TREFFEN DER DEUTSCHEN PRIVATE EQUITY-BRANCHE MIT › Dr. Micheal Fuchs | MdB (CDU), Vorsitzender des Parlamentskreises Mittelstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion › Michael Phillips | Geschäftsführer, Apax Partners Beteiligungsberatung GmbH › Dr. Andreas Dombret | Mitglied des Vorstands, Deutsche Bundesbank › Wolfgang Rhode | IG Metall Vorstand › Dr. Peter Güllman | Bankdirektor und Bereichsleiter Beteiligungen, NRW.BANK › Prof. Dietmar Harhoff | Vorsitzender der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) › Hans-Josef Fell | MdB, Energiepolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen › Peter Grosch | CEO, MWM GmbH › Peter Wirtz | Partner und Geschäftsführer, 3i Deutschland GmbH › Nikolaus Meyer | Geschäftsführer, Sulfurcell Solartechnik GmbH › Dr. Stephan Beyer | Investment Director, Ventegis Capital AG › Michel Leistenschneider | Investment Director, Demeter Partners › Marco Zeller | Geschäftsführer, IBB Beteiligungsgesellschaft mbH › Dr. Marc Riede | Partner CMS Hasche Sigle › Dr. Peter Terhart | Vorstandsvorsitzender BVK, CEO der S-REFIT AG › Matthias Kues | Vorstandsmitglied BVK, Sprecher der Geschäftsführung, NORD Holding UBG mbH › Dr. Helmut Vorndran | Vorstandsmitglied BVK, Sprecher des Vorstands, VENTIZZ Capital Partners Advisory AG › Dörte Höppner | Geschäftsführerin BVK

Hauptsponsor Mehr Informationen unter www.bvkap.de Fondsportrait Eurofonds für den alten Kontinent

Wealthcap Private Equity 13

Nachdem Wealthcap im vergangenen Jahr einen Hybrid- fonds, der zur Hälfte in ein Schuldscheindarlehen investierte, platziert hat, kehrt der Anbieter zum klassischen Dach- fondsmodell zurück. Das Fundraising ist gut angelaufen.

Die Reputation der am Wealthcap Private Equity 13 ist ansprechend. Inwieweit die an- Bewährtes Konzept gestrebte Diversifikation gelingt, bleibt abzuwarten. Der Dachfonds Private Equity 13 investiert parallel zum Fonds 14, der erst ab 200.000 EUR Einlage erhältlich ist, in signifikantes Geschäft in Europa verfolgen. Bereits im einen oder mehrere Private Equity-Fonds. Bei den Ziel- ersten Quartal 2011 verzeichnete der Fonds sein First investments sind andere Dachfonds ausgeschlossen, um Closing mit Kapitalzusagen über 4 Mrd. EUR. Unterneh- eine Kostenstelle zu vermeiden, und ebenso Direktinvest- mensbeteiligungen sind noch nicht erfolgt. Wealthcap hat ments. Zum Zeitpunkt der Prospektaufstellung stand ein Commitment für das BC Partners-Vehikel abgegeben, keine Beteiligung fest; daher handelt es sich bei diesem das nach eigenen Angaben auch problemlos erhöht wer- Angebot um einen Blindpool. Gleichwohl hat der Initiator den kann, wenn das Fundraising entsprechend gut läuft. Private Equity-Dachfonds eine klare Linie vorgegeben, wohin die Reise führen soll. Infrage kommen Buyout-Fonds im Mid und Large Cap- Routiniertes Emissionshaus Bereich, die in europäische Unternehmen investieren Der Initiator will für seinen Fonds 20 Mio. EUR Eigenka - oder in Unternehmen, die signifikante Geschäfte in pital einwerben. Hinzu kommt das Agio von 5%. Anleger Europa betreiben. Die Zielfonds dürfen nicht vor dem müssen sich mit mindestens 25.000 EUR beteiligen. Prog- Jahr 2010 aufgelegt worden sein und müssen überdies nosegemäß beträgt das Fondsvolumen knapp 22,8 Mio. in Euro valutieren. Die Managementgesellschaften der EUR, wobei die Differenz von rund 1,8 Mio. EUR aus Zielfonds sollen seit mindestens zehn Jahren in diesem Zielfondsrückflüssen bzw. einer Einlage des Initiators Business aktiv sein und mindestens zwei Vorgängerfonds gedeckt werden soll. Der Initiator gönnt sich eine lau - aufgelegt haben. Klar ist aber auch, dass die Diversifika - fende Management Fee von 1% des Kommanditkapitals. tion in diesem Retailfonds gering ausfällt, sollte Wealth- Der 15%ige Carry steht Wealthcap unter Berücksichti- cap hier nur ein Investment eingehen. gung einer Hurdle Rate von 10% und eines Catch-up von 15% zu. Das Emissionshaus ist in dieser Assetklasse seit Zielfonds im Visier 1998 aktiv. Von den bislang aufgelegten 13 Fonds wurde Der Initiator beabsichtigt u.a. in den Fonds BC European ein Vehikel erfolgreich aufgelöst. Weitere sechs Fonds Capital IX einzusteigen. Das ist im Prospekt angegeben. haben bis Ende März 2011 zwischen 5 und 175% der Anle- Weitere potenzielle Beteiligungen wurden allerdings gereinlagen zurückgeführt. Bei den übrigen Fonds stan- nicht genannt. Die Prospektdarstellung zu BC Partners den bislang keine Ausschüttungen an. ist insgesamt etwas dürftig, was aber auch dem Um- stand geschuldet sein dürfte, dass BC Partners nur eine von mehreren möglichen Beteiligungen ist. Der poten - Fazit: zielle Zielfonds wurde im vierten Quartal 2010 lanciert Das Fondskonzept ist insgesamt in Ordnung, der an sich

und peilt ein Volumen von 6 Mrd. EUR an. Laut Prospekt ausführliche Prospekt könnte hinsichtlich der potenziel- investiert European Capital IX zwar überwiegend in len Partner und des sehr wahrscheinlichen Zielinvestments Europa, aber bis zu 30% des Fondsvolumens dürfen wie informativer und klarer sein. Sollte es jedoch nur auf eine beim Vorgängerfonds in Unternehmen fließen, die kein Beteiligung an dem einzigen im Prospekt genannten Fonds hinauslaufen, ist die Diversifikation des Dachfonds Wealthcap Private Equity 13 aus Anlegersicht eingeschränkt. Die Reputation der betei- G Zielvolumen: 21 Mio. EUR inkl. Agio ligten Unternehmen ist durchaus ansprechend. G Laufzeit: bis 31.12.2021 G Investitionsthema: Mid bis Large Caps in Europa Alexander Endlweber G Internet: www.wealthcap.de [email protected]

48 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Private Equity-Dachfonds 5/2011 VC 81379 München . Anzeige Hofmannstr. 7a Hofmannstr. . Fax-Order: 089-2000 339-39 Fax-Order: Dachfonds-News . M&A REVIEW . www.ma-review.de/abonnement ich möchte die M&A REVIEW gerne zum Einführungsangebot inkl. MwSt., zzgl. im ersten Jahr für 284 Euro (statt 426 Euro) 16,80 Euro Ausland bestellen. Inland/ 12,00 Euro Versand mit dem Zudem erhalte ich alle links aufgeführten Nach Ablauf des verbundenen Vorteile. Einführungsangebot abonnement zum regulären Preis Jahres beziehe ich das Jahres Inland/ von 426 Euro (inkl. MwSt., zzgl. 12,00 Euro Versand 16,80 Euro Ausland). Andernfalls kündige ich das Abonnement vor Ende des Bezugsjahres. 21 Tage Ja, Name, Vorname: Postfach/Straße: PLZ, Ort: Telefon:eMail-Adresse: Ort und Datum: widerrufen wer- Widerrufsgarantie: Dieser Auftrag kann binnen zwei Wochen den. Rechtzeitiges Absenden genügt. Fax: Ort und Datum: 1. Unterschrift: 2. Unterschrift: Telefon: 089-2000 339-0 Telefon: oder online unter Coupon bitte einsenden an: Coupon GoingPublic Media AG ABONNEMENT mit insgesamt 12 Mio. USD an Francisco Partners 12 Mio. USD an mit insgesamt betei- II die Gealan- Halder II hat die Gesellschaft ligt. Unterdessen spe- auf Fenstersysteme An dem Gruppe übernommen. zialisierten bereits Unternehmen war der Finanzinvestor haben in den Buyout- RWB-Fonds früher beteiligt. Drei Mio. EUR investiert.Fonds zusammen 13 Internationale Ehrung von die ein Vermögen Die Schweizer Partners Group, EUR verwaltet, im Frühjahr von internatio- 20 Mrd. wurde ausgezeichnet. Das Unternehmen nalen Medienhäusern Inves- Direct u.a. Ehrung als bester Private Equity erhielt Mezzanine-Investo- drei unter die besten tor und wurde als Partners Group wurde gewählt. In Asien in Europa ren bester Private Equity Secondary Investor ausgezeichnet. Abschied aus der Szene in der Beteiligungsbranche setzt Die Marktbereinigung bekannt, dass das britische wurde sich fort: Mitte März Alliance bei der Tochter Finanzunternehmen Alliance Trust Equity Partnersdichtmacht. Das Pri- die Schotten Trust Neuausrich- vate Equity-Geschäft ist der strategischen gefallen. Erst tung der Investmentgesellschaft zum Opfer hatte Alliance 20 Mio. EUR in den Fonds Zeit vorher kurze Soditic investiert. Argos VI von Euroknights - am 2. St. Galler Corporate auf die Teilnahme- auf die Teilnahme- : das Werk (Hrsg. Günter im ersten Jahr (284 Euro freien Zugang zum Online-Archiv 9. September 2011 sowie generell

Management Forum

gebühr beim öffentlichten Artikeln seit 1990 20 % Rabatt der M&A Review mit allen ver- im Wert von 79,95 Euro im Wert

Hardcover, 739 S., Okt. 2010) Hardcover,

Schäffer Poeschel Verlag, Kunisch/Andreas Binder; Müller-Stewens/Sven Practices“ – Analysen, Trends & Best – Analysen, Trends „Mergers & Acquisitions Gratis dazu (!) statt 426 Euro)

Sonderpreis

Ihre Vorteile:

Nur bis 30.9.!

Bewegung im RWB-Portfolio Ein Buyout-Fonds von Francisco Partners hat den Verkauf Halte- Jahren drei des Unternehmens Advanced MG nach es sich um einen dauer gemeldet. Bei der Firma handelt für die Gesundheitsbranche. Die Software-Spezialisten Global Market Fonds International I, II und III sind RWB Flexibler Dachfonds Flexibler Dachfonds Der US-Investor Portfolio Advisors hat seinen Private Der Dachfonds erreichte Equity Fund VI geschlossen. USD, die u.a. von Pensions- Mrd. von 1,1 ein Volumen wurden. und Stiftungen zugesagt fonds, Versicherungen Commit- ihre Berichten zufolge können die Investoren dass die Limi- ments individuell veranlagen. Das bedeutet, Beteiligungen etwa nach Partners die Allokation ihrer ted können. Region oder Finanzierungsphase selbst bestimmen Stabiles Fundraising Stabiles QuartalIm ersten weltweit Kapi- haben Dachfonds 2011 Research- der Wie USD erhalten. über 2 Mrd. talzusagen sich dieses Fundraising erstreckt berichtet, Dienst Preqin volumen auf elf Gesellschaften. Im Vergleichszeitraum volumen auf elf Gesellschaften. akquiriertenebenfalls 2 Mrd. Dachfonds des Vorjahres Private 93 haben die Investoren USD. Im Gesamtmarkt USD zugesagt. Mrd. Equity-Fonds rund 42 Fragen zum Abonnement: Denise Hoser, Tel. +49 (0) 89 - 2000 339-30 Tel. Denise Hoser, zum Abonnement: Fragen 12 Monate lesen – 8 Monate bezahlen! für M&A Professionals im Beziehen Sie jetzt die führende Fachzeitschrift 426 Euro) zzgl. Euro (statt 284 ersten Jahr für im deutschsprachigen Raum Versand! M&A REVIEW – das Einführungsangebot! Entrepreneurship-Flash

Internetnutzer lieben Brillenhändler KfW meldet positive Bei dem Wettbewerb „Internet von Corporate Finance Partners. Zahlen für Gründer World Business-Idee 2011“ agieren Die Sieger aber kürt dann die On- Experten und Verbraucher gemein- line-Community – und setzte Bril- Zum zweiten Mal in Folge stieg 2010 sam: Die Vorauswahl zu den 20 jun- le24.de mit deutlichem Vorsprung die Zahl der Menschen, die den gen Internet-Start-ups treffen Fach- auf Platz eins. Von insgesamt 11.000 Schritt in die Selbstständigkeit wag - leute wie Dr. Alexander von Franken - angegebenen Stimmen entfielen ten: Von den insgesamt 940.000 berg vom High-Tech Gründerfonds, 4.000 auf den Onlineshop für Brillen. Gründern (+8%) nahm insbesonde - Dr. Gottfried Neuhaus von Neuhaus Mehr Informationen unter www. re die Gruppe der Nebenerwerbs- Partners oder Andreas Thümmler internetworld.de/business-idee gründer um 14% auf 540.000 zu. Das geht aus dem Gründungsmonitor Sieger der Internet World Business-Idee 2011 2011 der KfW hervor. Auch für ihr Platz Name Geschäftsmodell eigenes Geschäft meldet die För- 1. Brille24.de Onlineshop für Sehhilfen derbank einen Zuwachs. Über 2. Joiz.tv Crossmediales Fernsehangebot 30.000 Gründer wurden 2010 mit 3. mysportbrands.de Shopping-Club für Sport- und Outdoor-Produkte einem Fördervolumen von rund

Quelle: Internet World 3,9 Mrd. EUR gefördert – das ent- spricht einem Anstieg um 5.000 För - derungen bzw. rund 300 Mio. EUR. Zum 1. April wurde außerdem die Innovative Hochschulgründer ausgezeichnet Haftungsfreistellung im Programm „KfW-Gründerkredit – StartGeld“ Mit einem Handwerkzeug zum Rollen und die o-tx AG (Universität Lüne- von 50.000 EUR auf 100.000 EUR von Außengewinden setzte sich die burg) mit einer B2B-Handelsplatt- verdoppelt. Aktuelle Informationen SilberTool GmbH bei dem Wettbe- form für ökologisch zertifizierte Pro- unter www.kfw.de Entrepreneurship werb „Best of CampusGründungen dukte. Mit dem Programm Gründer- Nie dersachsen“ durch. Das junge Un- Campus Niedersachsen werden tech- Newsticker ternehmen ist eine Ausgründung aus nologieorientierte und hochinnova- dem Institut für Umformtechnik und tive Unternehmensgründungen aus +++ München – Zum jüngsten Fo- Umformmaschinen der Leibniz Uni- den Hochschulen des Landes geför- rum UnternehmerTUM 2011 mit versität Hannover. Den zweiten und dert. Seit Beginn des Projektes im der Leitfrage, was die Erfolgsfak- dritten Platz belegten die Leannova Jahre 2001 sind mehr als 170 Unter- toren führender Gründerzentren GmbH & Co. KG (FH Osnabrück) mit nehmensgründungen gefördert wor - weltweit sind, fanden rund 550 Lean Management-Methoden speziell den. Mehr Details unter www. Gäste den Weg in die BMW Welt, für kleine und mittlere Unternehmen gruendercampus-niedersachsen.de um den Praxisberichten zu lau- schen. +++ Hannover – Seit Ende März soll die neue „Initiative Kul- tur- und Kreativwirtschaft“ von han - Zehn Sieger in Brandenburg noverimpuls die Rahmenbedingun - gen für eine dynamische Kultur- Zwei Kategorien, insgesamt zehn wurden drei Teams der ersten Sie- und Kreativbranche in Hannover Siegerteams und je 1.000 EUR Preis- gerrunde erneut prämiert. Interes- verbessern. +++ München – Am geld – das sind die Eckdaten zur sierte Teams können noch in der Institut für Innovationsforschung, zweiten von insgesamt drei Runden dritten und letzten Stufe einsteigen, Technologiemanagement und En- beim Businessplan-Wettbewerb Abgabetermin ist der 10. Mai. trepreneurship (INNO-tec) an der Berlin-Brandenburg. Mit Modbird Aktuelle Informationen unter Ludwig-Maximilians-Universität hat und Vismath sowie Symplektikon www.b-p-w.de Karin Hoisl die Juniorprofessur für die Erforschung von Erfindungs- Sieger 2. Runde BPW Berlin-Brandenburg prozessen und intellektuellem Ei- Platz Kategorie BPWservice Kategorie BPWtechnology gentum übernommen. +++ Hanno- 1 CultArt-Decon UPcload ver – Die NBank bietet seit April 2 MovieBrats Symplektikon den Niedersachsen-Gründerkredit 3 vismath Virtenio an. Beantragen können ihn kleine 4 Modbird tweek und mittlere Unternehmen sowie 5 RegenBoden Goalio Freiberufler, die bis zu drei Jahre

Quelle: BPW Berlin-Brandenburg am Markt tätig sind.

50 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de

Entrepreneurship NETWORK MUNICH KONFERENZEN ® hnetwork.com Anzeige Standpunkt Gründer Standpunkt nicht umsonst nennen Ham-

gleich eine überdurchschnitt- www.munichnetwork.com

Houman Gieleky Geschäftsführer Toptranslation GmbH Hamburg www.toptranslation.com Infos & Anmeldung unter Anmeldung & Infos innovation in communication paradigm shift mobile@all - Fwd tures oder Hack tures Formate geschaffen und bereitwillig kooperieren mit Start-ups, um sich Sei- das Netz von vielen ten zu erschließen. Auch wie Hanse Inkubatoren Ven oder Investoren wie Ear oder Investoren sich an der haben lybird Alster niedergelassen hier und gestalten von ausGründerland- die der Republik mit. schaft Diese Standortfaktoren dass Ham- dazu, führen ebenso wie Berlinburg laut KfW Bankengruppe im deutschlandweiten Ver aufweist, wozu sicher auch die hohe Gründerquote liche – Lebensqualität beiträgt burger ihre Heimat die „schönste Stadt der Welt“. Also Heimat die „schönste Stadt der Welt“. ihre burger auf nach Hamburg! Gründer, - - - - ger, sen hende tudien anderen fentlichen angehende ® nistration, die Kühne Deep Innovation GmbH mobile@all

st

Dienstag, 24. Mai 2011 München 90 Royal Hotel, Moosacher Str. Leonardo Unter der Leitung von: Bernd Wiemann, Dr. Konferenz und Netzwerkplattform für Konferenz Unternehmer und Entscheider aus Unternehmen Industrien, marktinteressierte betroffener Investoren. Wissenschaftler und Entwickler, 1 Mit Hamburg@work sitzt in der Hansestadt das bundes- sitzt in der Hansestadt Mit Hamburg@work der digitalen Branche mit mehr weit größte Netzwerk aus über 650 Unternehmen, das Ham als 2.500 Mitgliedern tiert wird, liegt der Geheimtipp für Gründer 256 km weiter liegt der Geheimtipp für Gründer tiert wird, alles, was ange bietet – Hamburg nordwestlich Events und Lebensqualität! Gründer brauchen: Netzwerke, für Start- Betahaus ist eine beliebte Anlaufstelle burger up-Gründer und Netzaffine. Die privaten und öf sind zudem auf Hochschulen der Hansestadt einer Unternehmer ausgerichtet wie in kaum bietet einen Masters Stadt. Die Universität Hamburg Auch wenn in der öffentlichen Wahrnehmung stets Berlin stets in der öffentlichenAuch wenn Wahrnehmung Gründerlandschaft prä als Zentrum der deutschen Zudem ist Hamburg Heimatstadt für zahlreiche große Kon große für zahlreiche Heimatstadt Zudem ist Hamburg gang Entrepreneurship an, private Hochschulen wie die gang Entrepreneurship Admi School of Business Hamburg cerius Law School bilden Logistics University und die Bu orientiert aus. künftige Entscheider praxis ins Inter- derzeit Diese streben zerne und Medienhäuser. Axel Sprin von ihnen, wie etwa Otto oder net. Viele Capital- Venture und haben hierfür eigene E-Commerce- Norddeutsche Netzwerk-Perle für Gründer für Netzwerk-Perle Norddeutsche Munich Network – Netzwerk München e.V. Prinzregentenstraße 18 | D-80538 München | Tel: +49-89-630253-0 | Fax: +49-89-630253-10 | [email protected] | munic +49-89-630253-0 | Fax: +49-89-630253-10 | [email protected] 18 | D-80538 München | Tel: Prinzregentenstraße „Gründer halten sich mit der Ideenent- stehung nicht an unsere Terminpläne“

Interview mit Friedrich-Wilhelm Corzilius, stellvertretender Teamleiter und Netzwerk-Koordinator bei start2grow

Das Herz des Businessplan-Wettbewerbs start2grow schlägt im Ruhrgebiet. Welche Vorzüge dieser Standort zu bieten hat und welcher Support den Siegern zur Verfügung steht, verrät Friedrich-Wilhelm Corzilius, stellvertretender Team- leiter und Netzwerk-Koordinator bei start2grow, im Inter- view. Außerdem geht er auf die strukturellen Veränderun- gen des Wettbewerbs ein und erklärt, wie die Gründer auch in den Wettbewerbspausen motiviert werden können.

VC Magazin: Herr Corzilius, wie mobilisieren Sie bundes- weit Gründer, damit diese an start2grow teilnehmen? Corzilius: Wir gehen über die Medien, wobei ein Großteil über Online-Marketing läuft. Außerdem nehmen wir an Veranstaltungen im Finanzierungsbereich teil. Das Augen- Entrepreneurship merk der Gründer liegt nämlich darauf, diesen Bereich möglichst früh anzugehen. Zusätzlich sind wir präsent in Business Angels- und in Branchennetzwerken, die für un- seren technologischen Schwerpunkt wichtig sind, sowie in den Cluster-Initiativen. Über diese Kanäle mobilisieren wir bundesweit auch sehr intensiv an Hochschulen, von Friedrich-Wilhelm Corzilius denen wir an vielen unsere Ansprechpartner haben.

VC Magazin: Die ehemals drei verschiedenen start2grow- vorgeschaltete Orientierungsphase kann sie auf den Wettbewerbe wurden vor Kurzem unter einem Dach zusam- Wettbewerb vorbereiten und so dessen Effektivität stei- mengefasst. Welche Auswirkungen haben Sie beobachtet? gern. Die Gründer können das Netzwerk und die Angebo- Corzilius: Vorher liefen die technologieorientierten Wett- te des Wettbewerbs dann gezielter nutzen. Wir bieten rund bewerbe über das Sommerhalbjahr und der Wettbewerb ums Jahr ein Gesamtpaket aus Veranstaltungen, Netzwer- für alle Branchen über das Winterhalbjahr. Die Integration ken und auch Qualifizierung, welches Coaching-Abende, der technologischen Schwerpunkte der Gründungswett- Branchen-Specials und verschiedene Workshops um- bewerbe Neue Technologien und Informationstechnolo- fasst. Dabei bringen wir unterschiedliche Themen ein, zum gien in den branchenoffenen Wettbewerb erfolgte über Beispiel die Information über Förderungs- und Finanzie- Sonderpreise und spezielle Veranstaltungen mit einem rungsangebote. Zusätzlich bereiten wir auf das Networking Schwerpunkt auf den jeweiligen Technologiefeldern. Durch vor. Das beinhaltet sowohl das Nutzen von Netzwerken die veränderte Wettbewerbsstruktur müssen wir nun ver- für die Entwicklung der Idee als auch die Präsentation des suchen, Gründer über das ganze Jahr, auch in der wettbe- eigenen Unternehmens vor Geschäftspartnern und die werbsfreien Zeit im Winterhalbjahr, für den Wettbewerb Präsentation der Idee vor Kapitalgebern. zu mobilisieren und sie an ihn zu binden. Sie halten sich mit der Ideenentstehung selbstverständlich nicht an un- VC Magazin: Wie geht es für die Sieger des Wettbewerbs sere Terminpläne. Das ist auch der Grund, weshalb Grün- weiter? der jederzeit in einen laufenden Wettbewerb einsteigen Corzilius: Wie alle Teams, die den Gründungswettbewerb können. Die Teilnehmerzahl ist nach der Umstrukturie- durchlaufen haben, können sie die Leistung des Grün- rung insgesamt ungefähr gleich geblieben. dungssupports in Anspruch nehmen, den wir zusammen mit unseren Partnern vor Ort anbieten. Wir fragen den Be- VC Magazin: Wie unterstützen Sie Gründer in den Pausen? darf der Gründer zu verschiedenen Qualifizierungsmaß- Corzilius: Uns ist aufgefallen, dass wir ein großes Augen- nahmen oder zur Kontaktherstellung in die Branche und merk auf die Qualifizierung der Gründer legen sollten. Eine zu Kapitalgebern gezielt ab. Außerdem veranstalten wir in

52 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Dortmund den Venture Capital Roundtable, um anschlie- VC Magazin: Was haben Sie für die Zukunft geplant? ßende Finanzierungsrunden zu ermöglichen. Wir versu- Corzilius: Wir wollen unser Augenmerk auf Gründer aus chen auch, mit Business Angel-Netzwerken Finanzie- Hochschulen richten und die technologischen Bereiche rungsveranstaltungen zu initiieren, und bringen die Grün- noch stärker forcieren. Zusätzlich soll das Thema Finan- der in Kontakt mit potenziellen Kunden. Die Teilnahme zierung weiter aufgebaut werden. Der Erfolg der vergan- am Wettbewerb ist bei start2grow grundsätzlich kosten- genen Wettbewerbe bringt mit sich, dass wir für den los. Das gilt auch über den Wettbewerb hinaus und für die Standort nicht nur die Frühphasenfinanzierungen für die Möglichkeit, unsere Veranstaltungen und unser Netzwerk Gründer aus den Wettbewerben auf die Beine stellen, son- zu nutzen. Wir besitzen einen Online-Coaching-Bereich, in dern für die Sieger aus den vergangenen Wettbewerben dem sich die Gründer mit ihren Coachs austauschen und auch die weiteren Runden ermöglichen möchten. den auch die ehemaligen Gründer weiter nutzen können.

VC Magazin: Vielen Dank für das Interview, Herr Cor- Entrepreneurship VC Magazin: Das volle Preisgeld erhalten die Sieger des zilius! Wettbewerbs nur bei der Gründung vor Ort. Mit welchen Argumenten siedeln sich die Unternehmer an? [email protected] Corzilius: Wir haben vor allem im Bereich der technolo- gieorientierten Unternehmen viele Preisträger mit den Angeboten vor Ort vom Standort Dortmund überzeugen Zum Gesprächspartner können. In Zusammenarbeit mit den Kompetenzzentren bieten wir zum Beispiel für Mikro-Nano-Unternehmen Friedrich-Wilhelm Corzilius ist stellvertretender Team - oder Biomedizinunternehmen sehr gute Möglichkeiten leiter und Netzwerk-Koordinator bei start2grow. Der für die Entwicklung. Wir haben Geräteparks in den Kom- branchenoffene Gründungswettbewerb mit technolo- petenzzentren angeschafft, die den Unternehmen auf gischen Schwerpunkten der Wirtschaftsförderung Mietbasis zur Verfügung stehen. Auch die Sonderpreise Dort mund unterstützt Gründer seit 2001 durch ein sind dafür da, dass dieses Angebot in Anspruch genom- kostenfreies Coaching-Konzept auf dem Weg in die men wird. Selbstständigkeit.

Anzeige

Swiss Equity kmu invest day – Die Kapitalmarktkonferenz für Schweizer KMU 18. Mai 2011, 13 – 17.30 Uhr, SIX Swiss Exchange, ConventionPoint, Zürich Jetzt anmelden! Das Swiss Equity magazin organisiert die Kapitalmarktkonferenz für Schweizer KMU. Die diesjährige Konferenz befasst sich schwerpunktmässig mit der Schweizer Exportindustrie und der Frankenstärke. Die Konferenz richtet sich an Investoren, Analysten sowie alle Entscheidungsträger Schweizer KMU’s. Am Swiss Equity kmu invest day erwarten Sie u.a. folgende Programmpunkte: • Keynote Referat von Hans Hess, Präsident, Swissmem Hans Hess • Firmenpräsentationen von Unternehmen, die an der BX Berne eXchange kotiert sind Präsident, Swissmem oder deren Aktien ausserbörslich (OTC-X) gehandelt werden • Paneldiskussion und Fachreferate u.a. Präsentation der Erfolgsstory von 3S Solar • Verleihung des Swiss Equity kmu investor’s award Informationen und Anmeldung online unter www.kmuinvestday.ch

Veranstalter Premium Partner Partner

Legal Partner Medien- und Kommunikationspartner

Swiss Equity – die Plattform der NZZ für erfolgreiche Unternehmen Business Design für Hightech Start-ups

Sichere Risikoeinschätzung in frühen Gründungsphasen

Auf der einen Seite ist es ein einprägsamer Slogan: IPLINA RDISC RY T „Deutschland – Land der Ideen“. Auf der anderen Seite sieht TE EAM IN H es aber so aus, dass Ideen allein nicht genügen. Allzu oft U S M P A E N bleiben hervorragende Entwicklungen im Ideenstadium T S C E E N oder werden in anderen Ländern wirtschaftlich verwertet. IV T T E A R Damit aus Inventionen in größerem Umfang auch Innova- R E E D T I

tionen werden, müssen unternehmerische Menschen mit

aussichtsreichen Technologien zusammengebracht wer-

mindset

S

S

den. Um dies zielgerichtet zu realisieren, braucht es eine

O

N

C O

I

systematische Herangehensweise. I

T

A

A

L

V

P R

R E

O S

B

T

Technology Push vs. Market Pull

O O

T L

Y

A

Neue Technologien sorgen oftmals für radikale Verän -

P

U

I

T

N

X

G

E

T derungen. Man denke nur daran, wie beispielsweise

N

O

C

H

Computer, Internet oder Mobiltelefone unser Leben und

O H LISTIC APPROAC unser Verhalten massiv beeinflusst und verändert haben. Hierdurch konnten neue Märkte erschlossen sowie beste- Business Design setzt sich aus sechs Elementen zusammen. hende komplett umgekrempelt werden. Aber nicht jede Technologie hat dieses Potenzial: Es gibt eine Reihe von einer Reihe von Erfolgsfaktoren wie Kundenbedürfnis, Entrepreneurship technologiegetriebenen Erfindungen, die an den Bedürfnis - Funktionalität und Wirtschaftlichkeit. Designer betrach- sen von potenziellen Nutzern vorbeientwickelt wurden ten bei der Gestaltung neuer Produkte vor allem die rea- oder eine sehr lange Zeit benötigt haben, um sich erfolg- len Bedürfnisse, aber auch Wünsche und Sehnsüchte der reich am Markt zu etablieren. Gründungsideen auf der Kunden, die technologische Machbarkeit und die Wirt- Grundlage eines Market Pull versprechen hier ein höheres schaftlichkeit. Dieser Denkansatz lässt sich auf die Arbeit Erfolgspotenzial, bieten in ihrer Tragweite oftmals aber in Innovations- und Gründungsprojekten übertragen: geringere Wachstumspotenziale. Eine wesentliche Heraus - Beim Business Design werden Prinzipien und Methoden forderung bei technologiebasierten Gründungen besteht des Designs erfolgreich bei der Entwicklung und Optimie- darin, frühzeitig die Marktperspektive zu implementieren, rung von Produkten, Dienstleistungen, Geschäftsmodellen, um die Erfolgsaussichten merklich zu steigern. Prozessen und Strategien angewendet.

Unsicherheiten zügig abbauen Sechs Prinzipien Leider steht in vielen technologiegetriebenen Gründun- Diese Herangehensweise ermöglicht es Innovations- gen der Mehrwert für potenzielle Kunden nicht unbe- und Gründerteams, die Erfolgsrezepte von Designern dingt im Mittelpunkt, und Erwartungen der Nutzer sind auf ihre Aufgabenstellung zu übertragen. Den Kern bildet oftmals die große Unbekannte. Die Marktperspektive und ein Mindset aus sechs Prinzipien. Neben der Arbeit in die damit einhergehenden Kundenbedürfnisse stellen in interdisziplinären Teams ist ein zentrales Prinzip die Gründungsvorhaben einen erheblichen Unsicherheitsfak- starke Ausrichtung auf den Nutzer bzw. den Kunden. tor dar. Dieser ist aber bei Weitem nicht der einzige. Neben Gerade in technologiebasierten Projekten wird hierdurch der technischen Machbarkeit sind es insbesondere auch rechtzeitig eine Erfolg versprechende Fokussierung auf Unsicherheiten hinsichtlich des Geschäftsmodells. Hier den Markt gewährleistet. Ein tiefes Verständnis der Be- stellt sich stets die Frage der Wirtschaftlichkeit und Ska- dürfnisse, Wünsche und Werte von Kunden wird mittels lierbarkeit. Aber auch das Gründerteam selbst birgt er- Beobachtung in der realen Umgebung gewonnen. Eine hebliche Unsicherheiten. Sind beispielsweise die richti- holistische Perspektive trägt dazu bei, in Systemen zu gen Personen und Kompetenzen an Bord? Verfolgen alle denken und bewusst über den Tellerrand zu blicken. Gründer die gleichen Ziele? Social Prototyping fördert durch visuelles Arbeiten die Der zügige Abbau dieser Unsicherheiten gerade in der Kreativität sowie die Kommunikation innerhalb des Pro- Frühphase ist jedoch entscheidend für erfolgreiche Un- jektteams. Weiterhin holt das Gründerteam durch Social ternehmensgründungen. Arbeitsweisen aus der Welt des Prototyping zu einem sehr frühen Zeitpunkt das Feed- Designs leisten hier einen bedeutenden Beitrag. Design back von potenziellen Kunden und Experten ein. Mehrere ist in diesem Zusammenhang weit umfassender zu ver - Lösungsalternativen werden iterativ weiterentwickelt, stehen als reine Formgebung, denn es ist die Verknüpfung um letztendlich zu einem optimalen Ergebnis zu kommen.

54 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Höherer Fit, geringere Kosten, weniger Zeitbedarf Die weiteren Elemente von Business Design für Start-ups sind ein idealtypischer Gründungsprozess mit den Pha- sen Konzeption, Development und Launch sowie fünf Schlüsselbereiche, welche die wesentlichen Bausteine einer Organisation abbilden. Der Gründungsprozess in Verbindung mit den Schlüsselbereichen spannt eine Land- karte auf, in der die wichtigsten Herausforderungen für Gründer aufgezeigt werden. Für die Überwindung dieser Herausforderungen hält Business Design verschiedenste Methoden und Werkzeuge für Projektteams bereit. Weite- re Vorteile: Der starke Fokus auf den Kunden erhöht den Fit to Market deutlich. Social Prototyping bietet ein erheb- liches Potenzial, um die Cost-to-Market zu reduzieren. Die frühzeitige Öffnung des Gründungsvorhabens hin zum Markt beeinflusst auch die Time-to-Market außerordent- lich positiv. Auch für Venture Capital-Geber reduzieren sich die Unsicherheiten deutlich. Die hohen Risiken gerade in den frühen Phasen des Gründungsprozesses können bes- ser eingeschätzt werden. So trägt etwa ein valides Kun- den- und Experten-Feedback zu einem sehr frühen Zeit punkt dazu bei, das Potenzial eines jungen Unternehmens bes- ser bewerten zu können. Neben den Aspekten Wirtschaft- lichkeit und technische Machbarkeit ist es aber auch das stärkere Commitment eines gefestigten Gründer teams, von dem Investoren besonders profitieren.

Fazit: Business Design trägt erheblich dazu bei, die Unsicherhei- ten im Gründungsprozess zu reduzieren. Weiterhin tragen Prototypen und ein frühes Kunden-Feedback dazu bei, Ka- pitalgeber von der Unternehmung zu überzeugen. Diese Herangehensweise bietet erhebliche Chancen für Unter- nehmensgründer und hilft Venture Capital-Investoren, Ri- IN KLEINEM STECKT siken besser einzuschätzen. Dies gilt insbesondere auch für technologiegetriebene Gründungsvorhaben. Damit OFT GROSSES wird Business Design zu einem wichtigen Baustein, um aus universitären Forschungsergebnissen mehr Unter- Wir fördern Ideen und nehmensgründungen hervorzubringen. Technologien aus Düsseldorf

Zum Autor Die DIWA GmbH ist die Innovations- und Wissen- Manuel Götzendörfer ist schaftsagentur der Heinrich-Heine-Universität Düs- Senior Consultant bei Un- seldorf und Landeshauptstadt Düsseldorf. ternehmerTUM, dem Zen- trum für Innovation und Gründung an der Techni- Wir vermitteln Kooperationen zwischen Wissenschaft schen Universität Mün- und Wirtschaft, unterstützen bei technologiebasierten chen. Im Rahmen seiner Existenzgründungen und bei der Verwertung von For- Dissertation setzt er sich schungsergebnissen. mit Design und Innovati- onsmanagement auseinan- der. Weiterhin ist er Mit- Sprechen Sie uns an: gründer und geschäftsfüh - DIWA GmbH render Gesellschafter der Merowingerplatz 1a Temotions GmbH & Co. KG. 40225 Düsseldorf Telefon: 0211.77928200 [email protected] VentureCapital Magazin 5/2011 55 www.diwa-dus.de „Unserem Selbstverständnis nach haben wir auch einen Standortauftrag“

Interview mit Dr. Ralph Eric Kunz, Präsident der DACH Tech Tour 2011

Zwei Städte, drei Kalendertage, 25 Wachstumsfirmen und VC Magazin: Wie 75 internationale Investoren mit rund 10 Mrd. EUR in ihren setzt sich die Grup- Fonds – das sind die zentralen Kennzahlen der DACH Tech pe der Investoren Tour 2011, die vom 25. bis 27. Mai in Berlin und Zürich statt- zusammen? findet. Im Interview verrät Dr. Ralph Eric Kunz, der aktuelle Kunz: Zwei Drittel ehrenamtliche Präsident der nur alle drei Jahre stattfindenden die ser Gruppe stam - Veranstaltung, was auf Gründer und Investoren zukommt. men aus dem Aus- land, vorrangig aus VC Magazin: Was hat sich bei Ihnen seit Ihrem letzten Frankreich, Großbri- Stopp hierzulande, der German Tech Tour 2008, verändert? tannien und den Kunz: Es gibt zwar immer noch Unterschiede zwischen USA. Aktuell kom- den drei Ländern, aber in der deutschsprachigen Techno- men aber auch Teil - logielandschaft wächst die Szene zusammen und viele Grün- nehmer aus bislang der kennen schon lange keine Grenzen mehr. Darüber hi- exotischen Ländern Entrepreneurship naus hat sich seit der letzten Runde im Jahr 2008 auch die wie der Ukraine.

technologische Schwerpunktsetzung verschoben. Berlin ist Das restliche Drittel Dr. Ralph Eric Kunz jetzt noch stärker als zuvor ein Hotspot für Internet-Start- der Gruppe stammt ups. Auch hat sich die Gewichtung zu Cleantech verschoben. aus Deutschland, Ös terreich und der Schweiz. VC Magazin: Es dürfen sich 25 junge Technologieunter- nehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz VC Magazin: Mit welchen Argumenten können Sie eine sol - vorstellen. Wie viele haben sich beworben und nach wel- che Gruppe versammeln? chen Kriterien wurde gefiltert? Kunz: Auf der einen Seite lernen sie über zweieinhalb Tage Kunz: Wir hatten ca. 280 Bewerbungen und haben die 25 spannende Technologieunternehmen kennen. Auf der gleichen Kriterien angelegt wie Venture Capital-Investo- anderen Seite haben wir als Tech Tour unserem Selbst- ren – schließlich setzt sich das Auswahlkomitee aus Ver- verständnis nach auch einen Standortauftrag, um die tretern von 16 renommierten Early Stage- und Corporate Rahmenbedingungen zu vermitteln. Daher erhalten beson- Venture Capital-Gesellschaften zusammen. Uns kam es auf ders die ausländischen Investoren tiefe Einblicke in die die Zusammensetzung des Teams, die Nachhaltigkeit der drei Märkte und lernen zahlreiche regionale Kapitalgeber Idee und die bisherige Umsetzung an. Die Leitfrage war kennen, die mögliche Partner für zukünftige Investitionen dabei, wie das Unternehmen aktuell in Relation zur jeweili - sein können. gen Zielsetzung steht. Die Spanne an Entwicklungsstufen reicht dabei von der Seed- bis zur Pre-IPO-Phase. VC Magazin: Herzlichen Dank für das Gespräch!

VC Magazin: Mit welchen Kosten ist die Teilnahme für die [email protected] Start-ups verbunden und was dürfen sich diese konkret von der Tech Tour versprechen? Kunz: Die Unternehmen tragen lediglich die eigenen An- Zum Gesprächspartner reisekosten. Für Gründer besonders attraktiv ist dann der Umstand, dass sie sich zielgerichtet einer großen Anzahl Dr. Ralph Eric Kunz ist ehrenamtlicher Präsident der an finanzstarken Venture Capital-Häusern vorstellen kön- DACH Tech Tour 2011 sowie Geschäftsführer von Cata- nen. Es nehmen rund 75 internationale Kapitalgeber teil, gonia Capital. Die European Tech Tour Association die in ihrer Gesamtheit etwa 10 Mrd. EUR verwalten. Da- wurde 1998 als Non-Profit-Organisation gegründet, um von abgesehen besteht neben den Elevator Pitches von die Technologieszene zu fördern. Zu den aktuellen 20 Minuten vielfach auch die Gelegenheit zum Networ- Sponsoren gehören beispielsweise SAP, Google, Egon king, etwa beim Galadinner. Zehnder und ein Schweizer Kanton.

56 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Im deutschen Zeitschriftenmarkt die Nr. 8.216. Im Bereich1 Private Equity die Nr.

Private Equity • Buyouts • M&A

12,50 EUR Dezember 2010,

VentureCapitalMagazin www.vc-magazin.de Mit Sonderbeilage „Private Equity in Österreich“ Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

Eigene Wege gehen

Spin-offs aus Konzernen Unsere Redakteureund der Forschung beschäftigen sich ausschließlich mit der privaten Eigenkapitalfinanzierung von Unter nehmen. Kapital aus und „Mehr für Sachsen Investor im Portrait informieren!“ CFH Beteiligungsgesellschaft mbH Der Knoten Stimmungsumfrage scheint geplatzt unter Kommunikationsexperten Neuer Schwung auf dem Sekundärmarkt Testen Sie uns! www.vc-magazin.de/abo Investor im Portrait Erfolgreiche Aufbauhilfe Nordost

Teil 114: Genius Venture Capital

Nach der Wiedervereinigung entstand in Mecklenburg- Klein aber fein Vorpommern eine ausgeprägte und gut organisierte Wirt- Derzeit beschäftigt Genius Venture Capital insgesamt vier schaftsförderstruktur, zugeschnitten auf technologieorien- Mitarbeiter – das Team setzt sich aus zwei Ingenieuren, tierte Unternehmen. Probleme bereitete indes die ausrei- einem Kaufmann sowie einer Rechtsanwältin zusammen. chende Versorgung mit Risikokapital. Im Mai 1998 gründete Gemeinsam verfügen sie über 34 Jahre Berufserfahrung sich in Schwerin die Genius Venture Capital GmbH, um als im Beteiligungsgeschäft. „Das Team ist die größte Kons - Verwalterin öffentlichen Kapitals den weißen Fleck auf der tante in unserem Geschäft und damit ein ganz wesent liches Landkarte der Frühphasenfinanzierung im Nordosten der Element, wenn wir von Verlässlichkeit sprechen“, hebt Republik zu tilgen. Bräuer hervor. Als Frühphaseninvestor ist das Augen- merk von Genius eindeutig auf die Finanzierung von Inno- Wider dem „weißen Fleck“ vationen im Technologieumfeld ausgerichtet. Da Genius In den 1990er-Jahren ermunterte das Wirtschaftsministe- jedoch ausschließlich Mittel des Landes Mecklenburg- rium Mecklenburg-Vorpommerns die Technologiezentren Vorpommern verwendet, ist das Agieren folgerichtig al- des Landes, sich im Rahmen des Projektes „Gründungs- lein auf das nordöstlichste Bundesland begrenzt. „Für hilfe für technologieorientierte Un- zahlreiche Transaktionen zeichnen wir als Lead- oder Co- ternehmen“ aktiv an der Finanzie- Investor verantwortlich, etliche haben wir begleitet“, be- rung junger Technologieunterneh- tont Bräuer. Zu Beginn einer Investition steht der persön- men mit Pre-Seed-Kapital zu beteili- liche Kontakt. „In der Regel werden wir angesprochen. Entrepreneurship gen. „Schlussendlich war dann allein Das funktioniert natürlich nur, wenn man im Land be- das Technologie- und Gewerbezen- kannt ist“, betont Bräuer. Daher arbeitet Ge nius eng mit trum Schwerin/Wismar e.V. bereit, den Hochschulen und Universitäten vor Ort zusammen auch ein Stück weit ins finanzielle und pflegt den Kontakt zu Technologiezentren und all je- Risiko zu gehen“, erinnert sich Uwe nen, die in der lokalen Gründerszene aktiv sind. Weiter- Bräuer, Geschäftsführer von Genius hin engagiert sich das Genius-Team häufig als Gutachter Uwe Bräuer, Genius Venture Capital Venture Capital. Im Jahr 1997 begann er damit, sich in das Thema einzuar- Portfolio-Unternehmen (Auswahl) beiten. „Ich analysierte die Situation, nutzte das vielseiti- Name Geschäftsfeld Sitz Beteiligt ge Angebot des Branchenverbandes BVK und führte viele seit Gespräche mit erfahrenen Venture Capital-Investoren, Airsense Analytics GmbH Messtechnik Schwerin 2005 wie beispielsweise Dr. Christian Nagel von Earlybird Ven- Cytocentrics AG Life Science Rostock 2006 ture Capital“, so Bräuer. Schließlich stand das Konzept Solarlite GmbH Cleantech Duckwitz 2010 und im Mai 1998 ging die Genius Venture Capital GmbH an new enerday GmbH Cleantech Neubrandenburg 2011 den Start. Nachdem das Land die ersten Fördermittel be- reitgestellt hatte, konnte das Genius-Team bis Ende des in Gründerwettbewerben oder ist Mitglied in den betref- Jahres die ersten drei Beteiligungen realisieren. Beson- fenden Jurys. Eine große Bedeutung misst Uwe Bräuer an ders hilfreich waren auch die intensiven Kontakte zur dieser Stelle erneut dem BVK zu, denn häufig entstehen Förderbank KfW, insbesondere zum damaligen Abtei- über diese Quelle erste Kontakte zu potenziellen Portfo- lungsdirektor Beteiligungskapital Ulrich Ankele. „Auch liounternehmen. ihn störte der weiße Fleck auf der Landkarte im Nordos- ten“, erinnert sich Bräuer noch heute. Investor als Partner Der Weg der Zusammenarbeit mit jungen Gründerteams Kurzprofil: Genius Venture Capital GmbH oder Unternehmen erfolgt über die üblichen Wegmarken

G Typ: Venture Capital Gesellschaft wie einer Executive Summary und einer eingehenden Due G Standort: Schwerin Diligence-Prüfung. In einem Punkt ticke die Gesellschaft G Gründung: 1998 allerdings etwas anders, betont Bräuer: „Wir können ganz G Investment Professionals: 4 gut damit umgehen, wenn die Dinge nicht von Anfang an G Verwaltete Fonds: 1 ein perfektes Bild abgeben, und sind sogar daran interes- G Verwaltetes Kapital: 13 Mio. EUR siert, möglichst frühzeitig die Teams mit ihren Projekten G Internet: www.genius-vc.de, kennenzulernen, selbst wenn sie sich noch nicht gegrün- www.technologiefonds-mv.de det haben.“ Für Genius bietet sich dadurch die Chance,

58 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de die weitere Entwicklung des Vorhabens gen geht“, betont Bräuer. Zufrieden ist er genauer zu verfolgen und, wenn nötig, mit der gezielten Begleitung und Unter- noch in der Pre Seed-Phase frühzeitig Hil- stützung für Unternehmen durch die festellung zu geben. „Im Zuge der Zusam- Landesregierung: „Als Ziel-1-Fördergebiet menarbeit kommt es vor, dass die Ge- der EU ist dies mit vergleichsweise ho- schäftsidee überarbeitet oder das Ge- her Förderintensität möglich.“ Im Mittel- schäftsmodell komplett umgestellt wird“, punkt der Fördermaßnahmen stehen An- meint Bräuer. Aufbauend auf dem strategi - strengungen zur Verbesserung der Inno- schen Grundgedanken von Genius bedeu - vationstätigkeit, insbesondere im Rahmen tet eine erfolgreiche Finanzierung mehr der Zusammenarbeit zwischen Wissen- als nur die Bereitstellung von notwendi- schaft und Hochschule. „Eine bessere Ver- gem Eigenkapital. Das finanzielle Engage- netzung von Großunternehmen, Mittel- ment steht dabei in Verbindung mit qua- ständlern und Forschungseinrichtungen lifizierter Managementunterstützung. Hier im Land ist Basis für den nötigen Innova- verweist er auf die bekannten Schwach- tionsschub, um im globalen Wettbewerb stellen vieler Neugründungen und die Not - bestehen zu können“, unterstreicht Bräuer. wendigkeit des Aufbaus von kaufmän ni - Zu den För derschwerpunkten zählen Bei - schen Strukturen, der Erschließung von hilfen für Forschung und Entwicklung, Vertriebskanälen oder der Bearbeitung Schutzrechtsaktivitäten und hoch quali- von patentrechtlichen Problemstellungen. fiziertes Personal. Operative Fragen werden dabei durch- aus erörtert, in den Entscheidungsprozess Weiche Faktoren zählen greift Genius jedoch nicht ein. Nach rund 13 Jahren mit Genius Venture Capital im Geschäft weiß Bräuer heute Wirkungsvolle Förderprogramme um den Erfolg seines Unternehmens, aber Bis heute existiert in Mecklenburg-Vor- auch um die Fortschritte, die die wir- pommern keine ausgeprägte Gründer- kungsvolle Unterstützung junger Tech- szene. Neugründungen sind daher mehr nologieunternehmen in Mecklenburg-Vor- denn je auf staatliche Förderprogramme pommern in den letzten Jahren erzielt oder Investoren wie Genius angewiesen, hat. „Vieles hat sich zu einem attraktiven die als Investoren ausschließlich Mittel Ganzen gefügt, auch wenn einige Kanten der öffentlichen Hand zur Verfügung stel- und Lücken geblieben sind“, so Bräuer. len. Mit dem Technologiefonds Mecklen- Trotzdem sehnt er sich manchmal nach burg-Vorpommern verwaltet Genius seit dem Spielraum der 1990er-Jahre zurück. Jahren erfolgreich ein Förderprogramm „Überregulierung in der Förderung oder im Auftrag des Wirtschaftsministeriums die zu große Sorge vor Fehlentscheidun- Mecklenburg-Vorpommerns. Trotzdem gen wirken im Ergebnis genau in die fal- macht sich das Fehlen von Beteiligungs- sche Richtung“, meint er. Und er ver- häusern und ausreichend Business Angels weist auf die weichen Faktoren, die in den spürbar bemerkbar. „In der Konsequenz kommenden Jahren eine immer größere würde ohne das Zutun der öffentlichen Rolle spielen wer den, nämlich die An- Hand im Frühphasenbereich nur sehr werbung qualifizierter Mitarbeiter an wenig laufen“, unterstreicht Bräuer. Ins- den Standort Mecklenburg-Vorpommern. besondere der High-Tech Gründerfonds, Dazu gehören vor allem moderne Be- mit dem Genius gern zusammenarbeite, schäftigungsmodelle, auf die sich am setze hier überregional ganz wichtige Ak- Ende auch die Förderpolitik des Landes zente und halte das Thema in der Öffent- einstellen muss. „Denn was hilft mir die lichkeit hoch, meint er. Als einen weiteren Ansiedlung eines Unternehmens mit wichtigen Player ver weist Bräuer auf den Wachstumspotenzial“, fragt Bräuer ab- ERP-Startfonds der KfW. Hier lassen sich schließend, „wenn sich keine kreativen insbesondere die Engagements privater In- Leute finden lassen?“ vestoren widerspiegeln. „Das ist ganz wich- tig, wenn es bei unseren Portfoliounterneh - Holger Garbs men beispielsweise um Folgefinanzierun - [email protected]

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 5/2011 59 (Schnelle) Brüter für Gründer

Unternehmensaufbau mit Technologie- und Gründerzentren

So vielfältig die möglichen Geschäftsmodelle von Gründern auch Interview S. 62–63) bis hin zu offener angelegten Ein- sind, so vielfältig sind auch deren Bedürfnisse an Büro- und richtungen wie dem Technologie- und Gründerzentrum Kassel. Produktionsräume. Während der digitale Dienstleister mit einem Schreibtisch zufrieden sein könnte, brauchen Life Auch Zentren außerhalb des Dachverbands Sciences Start-ups bereits spezielle Sicherheitsräume. Tech- Darüber hinaus agieren aber noch zahlreiche weitere nologie- und Gründerzentren können eine Alternative Akteure am Markt, die nicht Mitglied im ADT sind. Ein zum Arbeitsplatz im Café oder dem Aufbau eines eigenen Vertreter ist etwa das auf eine Branche ausgerichtete Standortes sein. Innovations- und Biotechnologiezentrum (IZB) in Martins - ried und Weihenstephan bei München. Welche Kraft sich Spezialisten und Generalisten in einem solchen Kontext entfalten kann, zeigen u.a. die Grundsätzlich kommen Technologie- und Gründerzen- Wachstumsgeschichten vom Morphosys (bereits ausge- tren für jeden angehenden Unternehmer infrage, der zogen) oder der 4SC AG, die jetzt eine exklusive Lizenz- sich selbstständig machen möchte. Das gilt für Geschäfts- vereinbarung mit Yakult Honsha für Japan abschließen ideen aus dem Dienstleistungssektor (wie Event Manage- konnte. Ein anderes Beispiel ist das branchenoffene Entrepreneurship ment) ebenso wie für Konzepte mit technologischem Technologiezentrum am Europaplatz Aachen, wo im Jahr Hintergrund. Gut 150 Innovations-, Technologie- und 2000 beispielsweise das Telekommunikationsunterneh- Gründerzentren listet der Bundesverband ADT auf sei - men AixCom den ersten ausländischen Arbeitnehmer ner Website auf, sodass sich quer über die Republik ein mit einer deutschen „Green Card“ einstellte. Von Vorteil breites Netz an Brutkästen für Gründer gelegt hat. Die sind in allen Zentren die Infrastruktur und der Austausch Bandbreite reicht hier von Spezialisten wie dem BioInno- der Gründer untereinander, wie Manuel Reitmeier von vationsZentrumDresden mit Mietern wie Novaled (siehe der mic AG im Interview erklärt.

Nachgefragt bei Manuel Reitmeier, CFO der mic AG

VC Magazin: Wie wichtig sind Tech- schlechten Ruf, weshalb kaum jemand dieses Wort im nologie- und Gründerzentren für die Namen führt. Ich finde es allerdings gut, wenn sich Un- Entwicklung eines Start-ups? ternehmen hier ansiedeln. Sie können Kosten sparen, Reitmeier: Dank ihrer Infrastruktur von Synergieeffekten profitieren und in diesem Umfeld kommen sie generell für jeden Grün- den Brutkasteneffekt nutzen. der infrage. Das betrifft sowohl Ge- schäftsmodelle mit Dienstleistungs- VC Magazin: In Deutschland herrscht ein Mangel an charakter, die quasi auch aus einem Seed-Kapital. Wie sollten sich Technologie- und Grün- Café heraus funktionieren, da es bei- derzentren hier positionieren? spielsweise eine offizielle Anschrift Manuel Reitmeier Reitmeier: Ihre Rolle besteht vor allem darin, die Infra- und Besprechungszimmer gibt. Grün- struktur bereitzustellen. Dann können Start-ups in Ruhe der der Hochtechnologie können dagegen auf Werk- und wachsen und ihre Produkte bis zur Serienreife ent - Reinräume zurückgreifen. Vorteilhaft ist zudem die An- wickeln. Wenn Wagniskapital weiterhin knapp ist und bindung an Universitäten und Hochschulen. Darüber hi- der Cashflow durch einen Umzug gefährlich belastet naus kann der Austausch untereinander hilfreich sein. würde, sollte die eigentlich begrenzte Mietzeit in einem Gründerzentrum eine Verlängerung erfahren. VC Magazin: Wie bewerten Sie es bei einem möglichen Investment, ob ein Start-up in einem Gründerzentrum sitzt? Reitmeier: Inkubatoren haben in Deutschland seit dem Georg von Stein Platzen der Technologieblase vor elf Jahren einen [email protected]

60 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Entrepreneurship shirt)

Anzeige

David Müller

[email protected]

Einsendeschluss ist der 15. Juli 2011 15. 2011 Fazit: Haben Gründer eine gute Idee, brauchen aber noch das Haben Gründer eine in Deutschland richtige Umfeld, finden sie fast überall der öffentlichen Hand eine geeignete Infrastruktur: Von gibt es in und Gründerzentren unterstützte Technologie- wie in Kleinstädten, auf eine Branche ebenso Metropolen ausgerichtet ebenso wie offen. haben sich gerade Dazu da- Serial Entrepreneurs erfolgreiche im Internetbereich ebenfalls schnelle rangemacht, mit eigenen Inkubatoren Brüter aufzubauen. eDarling und CityDeal, jetzt Teil von Groupon. Andere von Groupon. jetzt Teil eDarling und CityDeal, HackFwd von Lars Hinrichs (Xing), bekannte Namen sind von Lukasz Gadowski (Spread Ventures Europe Team (Cellity). von Sarik Weber und Hanse Ventures besten Einsendungen . prämiert gelungene Produkt- und Unternehmenspräsentationen prämiert gelungene Produkt- idee, sondern muss sich und sein Produkt auch gekonnt präsentieren. idee, sondern muss sich und sein Produkt Kategorien: Kommunikationskonzept Kommunikationskonzept Printmedien Web-Präsenz

‡ ‡ ‡ Machen Sie mit beim bundesweiten Wettbewerb Machen Sie mit beim bundesweiten Wettbewerb und Jungunternehmer! für Start-ups neuen Unternehmen erfolgreich sein will, braucht nicht nur eine mit einem Wer gute Geschäfts Der MediaAward in den Die eingereichten Unterlagen werden von einer fachkundigen Jury bewertet und die werden prämiert. Anmeldung und weitere Informationen unter www.media-award.de Inkubatoren für Internetgründer Konzept verfolgen dagegen die Ein leicht abweichendes denn für Gründer im Internetsektor, speziellen Brutkästen enge Begleitung, und neue Unter- hier erfolgt meist eine industrialisiert fast schon aufgesetzt. nehmen werden sowohl mit als auch ohne Gründer Im Regelfall werden Unterstützung die umfangreiche Business-Idee gesucht, bei über Hilfestellung können – von Büroräumen erhalten und Strategie- Online-Marketing bis hin zu Finanzierung ist dabei gleich, dass entwicklung. Fast allen Inkubatoren stehen, die selber über dahinter Serial Entrepreneurs Kapital verfügen und neben dem Company ausreichend Investments eingehen können. Building auch ergänzend sitzen Die meisten dieser Brutkästen für Internet-Gründer wo auch die Szene pulsiert. Ge- in Berlin oder Hamburg, und dem messen an der Präsenz auf Veranstaltungen die Nummer Bekanntheitsgrad scheint Rocket Internet Oliver der Samwer-Brüder Marc, eins zu sein, das Vehikel zählen u.a. Zu den Erfolgsgeschichten und Alexander. „Ich finde es interessant, ein Venture Capital-finanziertes Unternehmen zu begleiten“

Interview mit Harry Böhme, CFO der Novaled AG

Zuerst war er selbstständig, dann angestellt und jetzt ist er als Finanzvorstand in einem Nanotechnologie-Unternehmen tätig. Welche Erfahrungen er dabei gesammelt hat, was seine beste unternehmerische Entscheidung war und wie er zur Förderinfrastruktur in Deutschland steht, berichtet Harry Böhme, CFO des Dresdner Technologieunternehmens Nova - led, im Interview mit Helena Zitzmann.

VC Magazin: Wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus, und was hat Sie dazu gebracht, als CFO zu einem Techno- logieunternehmen zu wechseln? Böhme: Ich habe meine Laufbahn als Rechtsanwalt be- gonnen, war zehn Jahre selbstständig und habe mich dann entschieden, eine andere Richtung einzuschlagen. Ich bin Entrepreneurship in die Industrie gegangen, zunächst in die Software-Indus- trie. Dort habe ich mich einige Jahre auf den rechtlichen Bereich konzentriert und danach den Finanzbereich in einem Unternehmen mit übernommen. Als Novaled einen Harry Böhme CFO suchte, hielt ich das für eine interessante Chance. Zum einen, weil Nanotechnologie ein spannendes Themen - gebiet ist, und zum anderen, weil ich es interessant finde, ein Unternehmen zu begleiten, das mit Venture Capital fi- kann man sich die Freiheit nehmen, auf solche sich verän- nanziert ist. Die Investoren planen natürlich einen Exit – dernden Bedingungen flexibel zu reagieren. und für einen CFO ist ein Börsengang oder ein Verkauf einfach eine spannende Geschichte. VC Magazin: Verbrannte Finger gelten als guter Lehrmeis- ter. Aus welchen schmerzhaften Erfahrungen als Unterneh - VC Magazin: Wenn Sie auf Ihre bisherigen unternehmeri- mer haben Sie besonders viel gelernt? schen Erfahrungen zurückblicken: Welche Entscheidun- Böhme: Richtig verbrannt habe ich mir die Finger eigent- gen würden Sie erneut treffen? lich nie, aber natürlich hat man in Unternehmen immer Böhme: Für meine persönliche Laufbahn war es die beste mal kritische Situationen. Ich erinnere mich an einen Fall unternehmerische Entscheidung, zu einem bestimmten aus der Zeit, bevor ich zu Novaled kam. Wir haben dort ei- Zeitpunkt etwas völlig anderes zu machen. Rückblickend ne Entwicklungspartnerschaft geplant, die für ein neues auf meine Biografie war der Wechsel vom Anwalt über den Produkt sehr wichtig war. Wir haben hier trotz langer und Unternehmensjuristen zum Finanzvorstand eine sehr gute erfolgversprechender Verhandlungen mit einem poten- Entscheidung, weil ich aus allen vorherigen Tätigkeiten ziellen Partner auch eine Alternative mit jemand anderem wichtige Erfahrungen mitnehmen konnte. Bei Novaled be- verhandelt. Tatsächlich ist eine Woche, bevor der Deal ge- gleite ich das Unternehmen als CFO gemeinsam mit meinen schlossen werden sollte, die Entwicklungspartnerschaft Vorstandskollegen quasi als Mitunternehmer. Unsere Er- geplatzt und wir waren froh, eine Alternative zu haben. fahrung ist, dass man immer wieder durchdenken sollte, Unser Vorgehen war also genau richtig, obwohl es jeder ob man das Richtige tut. Beim Blick auf die Historie von für doppelten, unnötigen Aufwand gehalten hat. Die Lehre, Novaled bemerkt man, dass das Augenmerk in den ersten die ich für mich gezogen habe, lautet: Es mag alles noch Jahren ganz klar auf Anwendungen in der Display-Indus- so toll aussehen, was man unmittelbar vor Augen hat – trie lag. Der Markt und das Umfeld haben jedoch gezeigt, wichtig ist immer, auch über die Alternative nachzudenken. dass auf lange Sicht möglicherweise der Beleuchtungsbe- Denn viele Dinge, die man sich vornimmt, hängen von reich mindestens genauso wichtig ist, vielleicht sogar viel Faktoren von außen ab und wenn einer davon nicht funk- wichtiger werden wird. Mit einem kleinen Unternehmen tioniert, steht man möglicherweise mit leeren Händen da.

62 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de VC Magazin: Welche Teile der hiesigen Förderinfrastruktur für mich voraussichtlich wieder einmal einen radikalen schätzen Sie vor dem Erfahrungshintergrund der Novaled Wechsel geben. Ich werde etwas Neues machen; was das AG als besonders hilfreich für junge Unternehmen ein? sein wird, kann ich leider nicht sagen, da ich es selber noch Böhme: Ich halte das Förderumfeld in Deutschland und nicht weiß. Es gibt zum Glück viele spannende Themen. speziell in Sachsen für sehr positiv. Wir können als risiko- kapitalfinanziertes Unternehmen Investitionen nur in be- VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Böhme! grenztem Umfang selber stemmen, da man, solange man keine Gewinne macht, keinen Zugang zu Fremdkapital [email protected] hat. Deswegen ist die Investitionszulage eine große Hilfe,

da sie uns erlaubt, beispielsweise eine teure Produktions- Die Langfassung des Interviews finden Sie online unter Entrepreneurship anlage zu kaufen. Außerdem ist die Forschungsförderung www.vc-magazin.de. wichtig für uns, weil wir an Produkten der Zukunft arbeiten, die auch erst in der Zukunft Umsatz generieren werden. Dank dieser Förderung können wir mit mittlerweile über 100 Mitarbeitern energieeffiziente Technologien und Zum Gesprächspartner Materialien entwickeln, die eben nicht sofort Umsatz er- zeugen müssen. Harry Böhme ist CFO der Dresdner Novaled AG. Nach dem Jurastudium war er zehn Jahre lang als Rechtsan- VC Magazin: Wie sehen die Planungen für Ihre persönliche walt tätig, wechselte danach in den rechtlichen Be- Zukunft aus? reich eines internationalen Software-Unternehmens, Böhme: Ich versuche persönlich nicht zu viel zu planen. bevor er im Finanzbereich einer E-Commerce Software- Ich habe schon einige Brüche im Leben hinter mir, die äu- Gesellschaft tätig war. Novaled, 2003 gegründet, gilt als ßerst positiv waren. Für das Unternehmen sind sicherlich weltweit führend im Bereich organischer Leuchtdioden die nächsten zwei Jahre eine wichtige Zeit. Danach wird es (OLED-Technologie).

Anzeige

5. Jahreskonferenz

Unternehmensfinanzierung 2011: Zwischen Wachstum und finanzieller Sicherheit Donnerstag, 9. Juni 2011, 12.00 Uhr bis 17.45 Uhr Business Center Balsberg, Zürich-Kloten

Die Themenblöcke: Das Referententeam:

Steigerung des Unternehmenswertes • Dr. Thomas Vettiger • Unternehmen zwischen Wertschaffung und Wertvernichtung Partner, IFBC AG, Zürich • Toni Neuhaus Optimierung der Finanzierungsstrukturen Managing Director, Leiter Corporate Finance, AG, • Finanzierungsquellen: Woher das benötigte Kapital kommt Zürich • Gestaltung eines nachhaltigen Finanzierungskonzepts • Marcel Rütsche Leiter Structured Finance & Syndications, ZKB, Zürich Wachstum mit und ohne Kredit • Markus Baur • Kreditfinanzierungen im Konjunkturzyklus Executive Director, Leiter Structured Finance, UBS AG, Zürich • Frisches Kapital für gute Unternehmensgeschichten • Rolf Friedli Partner, Capvis Equity Partners AG, Zürich Innovative Online-Kommunikation mit Firmenkunden • Andreas Von Gunten • Persönliche Beziehungen im Web 2.0 Zeitalter Geschäftsführer, Buch & Netz Verlag, Zürich

Informationen und Online-Anmeldung: www.academy-execution.ch Deal-Monitor Die Transaktionen des vergangenen Monats Unter den einzelnen Transaktionen, die in alphabetischer Monitor nach Finanzierungsphasen, im hinteren Teil befin- Reihenfolge angeordnet sind, befinden sich weitere Details den sich Secondary Deals, Exits und Fundraisings/Commit - zu den jeweiligen Meldungen. Gegliedert ist der Deal- ments (neue Fonds).

Erstrundenfinanzierungen BioVersys AG Basel des High-Tech Gründerfonds Tätigkeitsfeld: Biotechnologie Investoren: u.a. EVA – the Basel life science start-up agency, Basel Semasio GmbH Hamburg Volumen: 2,5 Mio. CHF (Seed-Finanzierung) Tätigkeitsfeld: Internet/Targeting-Plattform für Onlinewerbung BioVersys, ein Spin-off der Eidgenössischen Technischen Hoch- Volumen: 0,5 Mio. EUR schule Zürich (ETH), konnte eine Seed-Finanzierung in Höhe von 2,5 Mio. CHF abschließen. Die Finanzmittel sollen dem Basler Un- YourTime Solutions GmbH Potsdam ternehmen bei der weiteren Entwicklung ihrer Therapeutika ge- Tätigkeitsfeld: Softwarelösungen/E-Mail-Programm gen Antibiotikaresistenzen in pathogenen Bakterien helfen. Neben Volumen: 0,5 Mio. EUR dem Lead-Investor EVA beteiligten sich Privatinvestoren aus dem Kreis des BioValley Business Angels Club BioBAC. Erst- und Zweitrundenfinanzierungen Clean Mobile GmbH Unterhaching Advanced Animal Diagnostics Durham Tätigkeitsfeld: Elektromobilität Datenbank Tätigkeitsfeld: Life Sciences Investoren: u.a. Earlybird Venture Capital GmbH, München; Capital-E, Investoren: u.a. Novartis Venture Funds, Basel; Intersouth Partners, Antwerpen; High-Tech Gründerfonds Management GmbH, Bonn; Durham Gruppe-Joh. Winklhofer Beteiligungs GmbH & Co. KG, München Volumen: 11,3 Mio. USD (2. Finanzierungsrunde) Volumen: 7,7 Mio. EUR (2. Finanzierungsrunde) Advanced Animal Diagnostics entwickelt Diagnosetechnologien Clean Mobile bietet Antriebssysteme inklusive Batterie- und zur Erkennung von Krankheiten bei Nutztieren. An der zweiten Fi- Steuerungssysteme für Zweiradhersteller an. Im Rahmen der aktuel- nanzierungsrunde über 11,3 Mio. USD beteiligten sich Novartis len Finanzierungsrunde über insgesamt 7,7 Mio. EUR, an der sich auch Venture Funds, Intersouth Partners sowie Privatinvestoren. bestehende Investoren beteiligen, erwirbt die Gruppe-Joh. Winkl- hofer 10% von Clean Mobile. Zu dieser Gruppe gehört der Automo- Advertory GmbH Berlin bilzulieferer iwis, der auf Steuerbetriebssysteme spezialisiert ist. Tätigkeitsfeld: Online-Marketing Investor: Kizoo AG, Karlsruhe Credentis AG Windisch (CH) Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde) Tätigkeitsfeld: Biotechnologie Advertory ist eine Online-Marketing-Plattform für Mittelständler Investoren: u.a. Zürcher Kantonalbank, Zürich, via Venture-Fonds und Freiberufler, um Kunden in ihrer Umgebung zu finden und zu Pionier; Aargauische Kantonalbank, Aarau; StartAngels Network, binden. Mithilfe der Plattform können Unternehmen eine eigene Zürich Online-Präsenz erstellen und aktualisieren, die automatisch in lo- Volumen: 2,36 Mio. CHF (1. Finanzierungsrunde) kalbasierte Suchangebote integriert ist. Das Investment ist bereits Credentis entwickelt eine Technologie, mit der Karies und ähnli- die zweite Transaktion des im Januar aufgelegten Software as a che Zahnläsionen künftig ohne Bohrer zu regenerieren sein sollen. Service-Fonds von Kizoo. Neben den Kantonalbanken aus Zürich und Aarau unterstützen auch Mitglie der des StartAngels Network sowie private Investoren Anergis SA Lausanne das Unternehmen. Tätigkeitsfeld: Biotechnologie Investoren: u.a. Vinci Capital, Lausanne; BioMedPartners AG, HouseTrip SA Lausanne Basel; Sunstone Capital, Kopenhagen Tätigkeitsfeld: Online-Reiseportal Volumen: 18 Mio. CHF (1. Finanzierungsrunde) Investor: Index Ventures, Genf Das Schweizer Biotechnologieunternehmen Anergis entwickelt Volumen: 2,7 Mio. USD (1. Finanzierungsrunde) Immuntherapien gegen Allergien. So soll der Wirkstoff „AllerT“ eine HouseTrip wurde im Jahre 2009 von Arnaud Bertrand und Junjun schnelle Desensibilisierung bei einer Birkenpollen-Allergie ermög- Chen in Lausanne gegründet. Das Konzept des Online-Reisepor- lichen. Die Finanzierungsrunde über insgesamt 18 Mio. CHF wird tals basiert auf der Möglichkeit, kurzfristig Ferienwohnungen auf von Vinci Capital, BioMedInvest und Sunstone Capital angeführt. Reisen buchen zu können. Index Ventures unterstützt die weitere Entwicklung des Unternehmens mit 2,7 Mio. USD.

64 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Ikv++ Technologies AG Berlin Lieferheld GmbH Berlin Tätigkeitsfeld: Software Tätigkeitsfeld: Online-Lieferservice-Plattform Investoren: u.a. IBB Beteiligungsgesellschaft mbH, Berlin, via VC Investoren: Tengelmann E-Commerce Beteiligungs GmbH, Mülheim Fonds Technologie Berlin; Mountain Super Angel AG, St. Gallen an der Ruhr; HV Holtzbrinck Ventures Adviser GmbH, München; Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde) Team Europe Ventures Management GmbH, Berlin „Medini analyze“ ist seit einem Jahr das Kernprodukt von Ikv++ Volumen: 5 Mio. EUR (1. Finanzierungsrunde) Technologies und dient zur Analyse der funktionalen Sicherheit Über den Online-Bestellservice Lieferheld ist es möglich, auf einen von softwarebasierten Funktionen im Fahrzeug. Unternehmen der Blick zwischen Fast Food-Lieferservices in der Nähe auszuwählen Automobilbranche setzen diese Software bereits in ihren Prozes- und zu bestellen. Die Bezahlung kann teilweise gleich online erfolgen. sen zur Fahrzeugsicherheit ein. Um die internationale Markt- Neben Tengelmann E-Commerce, Holtzbrinck Ventures und Team durchdringung weiter voranzutreiben, konnten u.a. die IBB Betei- Europe Ventures beteiligt sich auch das Managementteam von Lie- ligungsgesellschaft und Mountain Super Angel als Investoren für ferheld an der ersten Finanzierungsrunde in Höhe von 5 Mio. EUR. die erste Finanzierungsrunde gewonnen werden. Lieferheld plant, innerhalb der nächsten Jahre mehr als 20 Mio. EUR in den deutschen Markt zu investieren und die Marktführer- InBio GmbH Jülich schaft in Deutschland im Bereich der Internet-Bestellservices für Tätigkeitsfeld: Biotechnologie Pizza & Co. zu erobern. Investor: Seed Fonds für die Region Aachen GmbH und Co. KG, Aachen Maria GmbH Stuttgart Datenbank Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde) Tätigkeitsfeld: Internet Der Seed Fonds Aachen beteiligt sich an InBio, einem im Novem- Investor: K5 Holdings AG, Luxemburg ber 2010 gegründeten Spin-off der Hochschule Niederrhein. Mit Volumen: sechsstelliger Betrag (1. Finanzierungsrunde) dem Startkapital will InBio ihre Analysesysteme, insbesondere ein Die Maria GmbH betreibt die Social Commerce-Plattform Sell- Salmonellen-Schnelltest-Verfahren für die Lebensmittelindustrie, around.net für den Ver- und Wiederverkauf im Social Web. K5, ein weiterentwickeln und zur Marktreife bringen. auf neue Medien spezialisierter Risikokapitalgeber, beteiligt sich Ī

Anzeige

Seien Sie dabei, wenn in der Europäischen Umwelthauptstadt 2011 die Pioniere der Umwelt- technik und wegweisende Clean Tech-Projekte ausgezeichnet werden. Treffen Sie die innova- DEUTSCHLANDS tivsten Köpfe aus den Bereichen Energie, Mobilität, Kommunikation, Lebensstil und GRÜNER TEPPICH Nachwuchs. Der Clean Tech Media Award 2011 – eine Nacht von der Sie nachhaltig profitie- ren werden. 16. SEPTEMBER 2011

PlatinpartnerGoldpartner Silberpartner HAMBURG

www.cleantech-award.de mit einem sechsstelligen Betrag an dem Unternehmen. Dieses Ka- Townster GmbH Berlin pital will Sellaround.net dafür einsetzen, das Unternehmen weiter Tätigkeitsfeld: Internet auszubauen und Kooperationen voranzutreiben. Investor: Investitionsbank Berlin, via Pro Fit Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde) Me2me AG Baar Das Empfehlungsportal Townster, seit Februar 2010 online, zeigt, Tätigkeitsfeld: Software welche Freizeitangebote relevant für den einzelnen Nutzer sind. Investoren: Credit Suisse Group AG, Zürich, via SVC; Swisscom Mit den Mitteln des Programms Pro Fit der Investitionsbank Berlin Ventures, Worblaufen; Beelk Holding AG, Baar wird das Empfehlungssystem weiter ausgebaut. Volumen: 2,15 Mio. CHF (1. Finanzierungsrunde) Me2me bietet mobile Softwarelösungen für Unternehmen an. Die Weitere Finanzierungsrunden nun abgeschlossene Kapitalerhöhung von 2,15 Mio. CHF soll die erste Tranche der ersten Finanzierungsrunde bilden. Das Unter- BrauKon GmbH Truchtlaching nehmen rechnet bis Ende Juni mit einer Erweiterung auf 3 Mio. Tätigkeitsfeld: Brauanlagenhersteller CHF. Neben Schweizer Investoren beteiligte sich auch das Ma- Investor: BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH nagement an der Kapitalerhöhung. Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung) In Form einer stillen Beteiligung hat sich die BayBG bei der Brau- MegaZebra GmbH München Kon, einem Hersteller von Brauanlagen für mittelständische Braue - Tätigkeitsfeld: Social Gaming reien, engagiert. Das 2003 gegründete Unternehmen, das jährlich Investoren: Doughty Hanson Technology Ventures, Frankfurt; rund 6 Mio. EUR umsetzt, will mit dem zusätzlichen Kapital sein Wor - Kizoo AG, Karlsruhe king Capital erhöhen und weitere Wachstumsmaßnahmen realisieren. Volumen: Millionenbetrag (2. Finanzierungsrunde) MegaZebra wurde Ende 2008 gegründet und war zunächst mit On- Cynora GmbH Karlsruhe line Games auf mehreren Social Networks aktiv, bevor im Laufe Tätigkeitsfeld: Elektronik des Jahres 2010 der Schwerpunkt auf Facebook gelegt wurde. Die Investor: CatCap GmbH, Hamburg Finanzierungsrunde wurde von Doughty Hanson angeführt. Mit Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung) Kizoo ist auch ein bestehender Investor wieder mit an Bord. Um die optoelektronischen Materialien für Leuchtdioden und Datenbank Solarzellen weiterzuentwickeln, erhält das Hightech-Unterneh- NovaShant AG Zug men Cynora über die Corporate Finance-Beratung CatCap frisches Tätigkeitsfeld: Medizintechnik Kapital von einem Schweizer . Die Produkte des Karls - Investoren: u.a. Capricorn Venture Partners, Leuven; BioMed- ruher Unternehmens sollen eine kostengünstige Serienfertigung Partners AG, Basel; Entrepreneurs Fund Management, London; von Leucht- und Photovoltaikfolien ermöglichen. NeoMed Sàrl, Genf; VI Partners AG, Zug Volumen: 23,7 Mio. CHF (2. Finanzierungsrunde) FutureE Fuel Cell Solutions GmbH Nürtingen Das Medizintechnik-Unternehmen NovaShant hat ein implantier- Tätigkeitsfeld: Brennstoffzellen bares Abpumpsystem für Flüssigkeiten im Bauchraum entwickelt. Investoren: T-Venture Holding GmbH, Bonn; KfW Bankengruppe, Die zweite Finanzierungsrunde über 23,7 Mio. CHF wurde von Capri - Frankfurt; Entrepreneurs Funds, London corn, BioMedInvest und Entrepreneurs Fund angeführt. Daneben Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung) beteiligten sich auch die bestehenden Investoren NeoMed und VI Das Technologieunternehmen FutureE wurde 2006 gegründet und Partners erneut. Das Geld soll in den europäischen Vertrieb sowie hat sich auf die Entwicklung, Produktion sowie die Vermarktung klinische Studien in den USA fließen. von Brennstoffzellen spezialisiert. Die Kunden stammen u.a. aus der Telekommunikationsbranche. Mit dem Kapital aus der abge- Stylefruits GmbH München schlossenen Finanzierungsrunde sollen zum einen die Marktbear- Tätigkeitsfeld: Internet beitung für das Brennstoffzellen-System „Jupiter“ vorangetrieben Investoren: Vorwerk Direct Selling Ventures GmbH, Wuppertal; und zum anderen weitere technologische Entwicklungen finan- Creathor Venture Management GmbH, Bad Homburg ziert werden. Volumen: mittlerer siebenstelliger Betrag (2. Finanzierungsrunde) Die Mode-Website stylefruits.de wurde Ende 2008 von Ingo Hein- OctreoPharm Sciences GmbH Waldburg rich, Michael Vietze und Mathias Ziegler gegründet. Mehr als eine Tätigkeitsfeld: Biotechnologie Million junge Frauen besuchen nach Unternehmensangaben die Investoren: IBB Beteiligungsgesellschaft mbH, Berlin, via VC Fonds Plattform monatlich, informieren sich über Mode und bestellen Technologie Berlin; Eckert Wagniskapital und Frühphasenfinanzie- Artikel bei Shop-Partnern. 2010 soll Stylefruits einen deutlich rung GmbH, Berlin; KfW Bankengruppe, Bonn, via ERP-Startfonds achtstelligen Warenumsatz erzielt haben. Mit der neuen Finanzie- Volumen: knapp 5 Mio. EUR (Wachstumsfinanzierung) rungsrunde durch Neuinvestor Vorwerk Ventures und Creathor OctreoPharm Sciences, ein Spezialist für nuklearmedizinische will das Unternehmen seine Marktstellung weiter ausbauen und Kontrastmittel, hat eine Finanzierungsrunde für die klinische Ent- die Internationalisierung vorantreiben. wicklung seines Krebsdiagnostikums SOMscan schließen können. Mit den knapp 5 Mio. EUR, die von drei Wagniskapitalgebern auf- gebracht wurden, sollen in den nächsten zwei Jahren klinische Un- tersuchungen bis zur Phase II durchgeführt werden. Ī

66 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de In collaboration with SEBC 2011

Sino-European Business Conference

Friday, 20 May 2011, 08.00–18.30, Renaissance Zurich Hotel, Zurich

Topic: Financial Investments Speakers include

‡ 5HJXODWRU\&KDOOHQJHV ‡ &+(1/HLPLQJ3DUWQHU6LPSVRQ7KDFKHU %DUWOHWW//3+RQJ.RQJ ‡ $SSURDFKLQJ6RYHUHLJQ ‡ 3URI'U&+21*/L&KR\'LUHFWRU$VLD5HVHDUFK&HQWHU8QLYHUVLW\RI6W*DOOHQ  :HDOWK)XQGV ‡ 0DOFROP'U\VGDOH3DUWQHU7UDQVDFWLRQ6HUYLFHV'HORLWWH/RQGRQ ‡ +HGJH)XQGV3URVSHFWVLQ ‡ )UHGHULF'XUU)RXQGHU0DRPLQJ,QYHVWPHQWV6KDQJKDL  &KLQD ‡ 'DQLHO)ODLJ3DUWQHU&DS9LV(TXLW\3DUWQHUV$*=XULFK ‡ ,QYHVWLQJLQ3ULYDWH(TXLW\ ‡ +21*/XL&KLHI([HFXWLYH2I¿FHU6KXMXQ)XQG6KDQJKDL Q ‡ +HGJH)XQGRI)XQGV+RZWR ‡ +DQV+XUVFKOHU+HDGRI3RUWIROLR0DQDJHPHQW(XURSH0$1,QYHVWPHQWV3IlI¿NRQQ  3LFND)XQG0DQDJHULQ&KLQD ‡ $OH[DQGHU,QHLFKHQ)RXQGHU,QHLFKHQ5HVHDUFKDQG0DQDJHPHQW$*2EHUUlJL ‡ +RZWR,QYHVWLQ&KLQD ‡ $QG\0DQWHO)RXQGHU &(23DFL¿F6XQ$GYLVRUV/WG+RQJ.RQJ ‡ $GDP05RVHPDQ)RXQGHUDQG0DQDJLQJ'LUHFWRU$5&&KLQD,QF+RQJ.RQJ ‡ &KULVWRSK5XEHOL3DUWQHU3DUWQHUV*URXS$*%DDU=XJ ‡ DQGRWKHUV

:K\DWWHQGWKH6(%& Partners

‡ &XUUHQW5HOHYDQFH$VLDDQGHVSHFLDOO\&KLQDIRFXV ‡ ,QWHUFXOWXUDO'LDORJXH%H\RQGUHJXODUFRQIHUHQFHGHEDWH ‡ ,QWHUGLVFLSOLQDU\'LDORJXH9DULRXV¿QDQFLDOLQGXVWULHV ‡ Financial Investments%URDGIRFXVLQ6LQR(XURSHDQFRQWH[W ‡ Services0RGHUQLQIUDVWUXFWXUHDQG¿UVWFODVVFDWHULQJ

ZZZVHEFRQIHUHQFHFRP SeaLife Pharma GmbH Tulln (A) hält weiterhin eine Minderheitsbeteiligung, die im Zuge der Trans- Tätigkeitsfeld: Biotechnologie aktion auch das Führungsteam um CEO Thomas Kaiser eingeht. Investoren: Tecnet Equity NÖ Technologiebeteiligungs-Invest GmbH, St. Pölten; PP Capital AG Flamingo NV Herentals (Belgien) Volumen: 2 Mio. EUR (Wachstumsfinanzierung) Tätigkeitsfeld: Heimtierzubehör SeaLife Pharma ist ein Biotechnologie-Unternehmen im Bereich der Investor: Perusa GmbH, München Meeresbiologie, das sich spezialisiert hat auf die Entdeckung und Art der Transaktion: Übernahme Entwicklung neuer biologisch aktiver Wirkstoffe, insbesondere Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Antibiotika gegen resistente Bakterien. Tecnet Equity und PP Ca - Der Münchner Finanzinvestor Perusa, bereits Mehrheitseigentü- pital unterstützen die weitere Geschäftsentwicklung des nieder- mer von Karlie Heimtierbedarf, übernimmt das belgische Unter- österreichischen Unternehmens mit 2 Mio. EUR. nehmen Flamingo, ebenfalls ein Vertreiber von Heimtierzubehör. Die beiden Unternehmen sollen zusammen mit der Anfang 2011 Selfrag AG Kerzers (CH) gegründeten Karlie Reitsport GmbH zu einem in Europa führen- Tätigkeitsfeld: Hochspannungstechnologie den Marktteilnehmer im Heimtierzubehör-Markt werden. Investoren: Affentranger Associates SA, Genf; Credit Suisse Group AG, Zürich, via SVC Landes GmbH Isny Volumen: 7,7 Mio. CHF (3. Finanzierungsrunde) Tätigkeitsfeld: Mode Selfrag hat sich auf eine Technologie spezialisiert, die mithilfe von Investor: DZ Equity Partner GmbH, Frankfurt Hochspannungsimpulsen komplexe Materialien fragmentieren Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung soll. Die aktuelle Finanzierungsrunde über 7,7 Mio. CHF wird von Volumen: nicht veröffentlicht Affentranger angeführt. Als neuer Investor kommt die Credit Suisse- Die Frankfurter Beteiligungsgesellschaft DZ Equity hat den Mehr- Tochter SVC hinzu. Insgesamt hat Selfrag damit inzwischen 24,4 heitsanteil an der baden-württembergischen Landes-Gruppe er- Mio. CHF bei Investoren eingeworben. worben. Die Gesellschaft stellt Leder-Jeansetiketten her und ver- sorgt internationale Kunden in der Modeindustrie. Ziel ist es, die Tixel GmbH Hannover internationale Marktposition weiter auszubauen sowie zu festigen. Tätigkeitsfeld: IT-Dienstleister Investoren: High-Tech Gründerfonds Management GmbH, Bonn; Polytech Ophthalmologie GmbH Rossdorf Datenbank hannover innovations fonds, Hannover Tätigkeitsfeld: Augenchirurgie Volumen: 0,7 Mio. EUR (Wachstumsfinanzierung) Investor: Odewald KMU Gesellschaft für Beteiligungen mbH, Berlin Tixel, ein Spin-off von Thomson, entwickelt und vermarktet Lö- Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung sungen für den sicheren Transport größerer Datenmengen. Mit Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht dem frischen Kapital plant Tixel, zunächst sein Partnernetzwerk Die Beteiligungsgesellschaft Odewald KMU hat sich mehrheitlich sowie die Vermarktung weiter auszubauen. Zudem soll die techni- an Polytech Ophthalmologie beteiligt. Polytech ist Dienstleister sche Infrastruktur optimiert werden. im Bereich der Augenchirurgie und beliefert operierende Augen- ärzte mit einem Produktsortiment rund um die Augen-, speziell die Yatego GmbH St. Georgen Kataraktchirurgie. Mit rund 50 Mitarbeitern wurde im abgelaufe- Tätigkeitsfeld: Internet nen Geschäftsjahr ein Umsatz in Höhe von über 20 Mio. EUR er- Investor: Acton Capital Partners GmbH, München wirtschaftet. Die Eigentümerfamilie Reese bleibt zusammen mit Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung) dem Management am Unternehmen beteiligt. Acton Capital Partners beteiligt sich an der in St. Georgen im Schwarzwald ansässigen Yatego GmbH, dem Betreiber der gleich- Romaco Pharmatechnik GmbH Karlsruhe namigen Internet-Handelsplattform. In der „virtuellen Shopping Tätigkeitsfeld: Verpackungs- und Verfahrenstechnik Mall“ von Yatego bieten rund 10.000 Händler insgesamt mehr als Investor: Deutsche Beteiligungs AG, Frankfurt drei Millionen Produkte zum Verkauf an Endkunden an. Dabei wurde Art der Transaktion: Management Buyout im Jahr 2010 ein Transaktionsvolumen von insgesamt knapp 100 Mio. Transaktionsvolumen: 61 Mio. EUR EUR abgewickelt. Die Deutsche Beteiligungs AG übernimmt Romaco im Rahmen eines Management Buyouts zum Kaufpreis von 61 Mio. EUR. Romaco Buyouts entwickelt und produziert Maschinen und Anlagen für die Verpa- ckungs- und Verfahrenstechnik. Das Produktportfolio reicht von Abfüll- und Dosierungsmaschinen für die Pharma- und Kosmetik- CCS Holding AG Lyss (Schweiz) industrie bis hin zu Prozessanlagen für die Lebensmittelindustrie. Tätigkeitsfeld: Outsourcing-Dienstleistungen Investor: Zurmont Madison Private Equity, Zürich Secondary Deals Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht Die 1985 gegründete CCS-Gruppe bietet Outsourcing-Dienstleis- ADA Cosmetics International GmbH Kehl tungen für elektronische und mechatronische Applikationen an. Tätigkeitsfeld: Hotelkosmetik Zurmont Madison übernimmt im Rahmen einer Nachfolgeregelung Veräußernder Investor: Halder Beteiligungsberatung GmbH, die Mehrheit an dem Unternehmen. CCS-Gründer Stephan Schindler Frankfurt

68 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Erwerbender Investor: The Carlyle Group, L.P., Washington, D.C. d&b Audiotechnik GmbH Backnang Volumen: nicht veröffentlicht Tätigkeitsfeld: Beschallungssysteme ADA Cosmetics wurde 1979 in Kehl gegründet, um individualisierte Veräußernder Investor: Afinum Management GmbH, München Seifen an Hotels zu verkaufen. Heute umfasst das Produktportfolio Erwerbender Investor: Odewald & Cie. Gesellschaft für Beteili- die komplette Wertschöpfungskette von Forschung und Entwick- gungen mbH, Berlin lung, Design, Produktion und Vertrieb bis Logistik und beliefert Volumen: nicht veröffentlicht über sein globales Vertriebsnetzwerk mehr als 15.000 Hotels in Afinum hat den Lautsprecherhersteller d&b Audiotechnik an Ode- über 50 Ländern. 2006 hatten Halder und das Management ADA wald & Cie. verkauft. Das schwäbische Unternehmen bietet Be- über ein Management Buyout von der Gründerfamilie erworben. schallungssysteme im hochwertigen Qualitätssegment an. Zu den Im Rahmen eines Secondary Deals hat Halder jetzt seine Mehr- weltweiten Kunden gehören Produktions- und Verleihfirmen aus heitsbeteiligung an einen Fonds der Carlyle-Gruppe veräußert. dem Event- und Multimediabereich, Theater- und Opernhäuser sowie Rundfunk- und Fernsehproduktionen. Brandlen Finance S.A. Luxemburg Tätigkeitsfeld: Bauindustrie SLV Elektronik GmbH Übach-Palenberg Veräußernde Investoren: Capital, London; BAML Capital Tätigkeitsfeld: Leuchtmittel Access Funds, Chicago; CVC Capital Partners, London Veräußernder Investor: HgCapital, London Erwerbender Investor: Triton Managers III Limited, Jersey Erwerbender Investor: Cinven Ltd., London Volumen: nicht veröffentlicht Volumen: nicht veröffentlicht Brandlen ist die Holdinggesellschaft des international tätigen Bau- Die Beteiligungsgesellschaft Cinven erwirbt die deutsche SLV- Datenbank konzerns Dywidag Systems International (DSI) mit Hauptsitz in Gruppe von HgCapital. SLV vertreibt europaweit Leuchten und Licht- München. Barclays und Merrill Lynch hatten im produkte für den Innen- und Außenbereich. Cinven plant, das deut - April 2010 DSI im Rahmen eines Debt to Equity Swaps vom Finanz- sche Unternehmen beim weiteren Wachstum zu unterstützen. investor CVC übernommen, der lediglich einen Minderheitsanteil behalten hatte. 2007, beim Einstieg von CVC, hatte der Kaufpreis Walter Services GmbH Ettlingen bei über 1 Mrd. EUR gelegen. Die jetzige Transaktion beläuft sich Tätigkeitsfeld: Callcenter Presseberichten zufolge auf über 400 Mio. EUR. Veräußernder Investor: Odewald & Cie. Gesellschaft für Beteili- gungen mbH, Berlin Ī

Anzeige

Premium Partner:

Silver Sponsors:

Partners: ICT ▪ CleanTech ▪ HighTech Company presentations ▪ Investor presentations Keynote speeches ▪ Networking & Get-togethers 10th & 11th of May 2011 Berlin - Germany

15th anniversary ▪ 80 companies ▪ reputable investors Media Partners:

Innovative companies: only few presentation slots left! www.europeanventuremarket.com Deal des Monats

Kabel Baden-Württemberg GmbH & Co. KG Heidelberg

Tätigkeitsfeld: Telekommunikation Investor: EQT Partners Beteiligungsberatungs GmbH, Frankfurt Art der Transaktion: Trade Sale Volumen: 3,16 Mrd. EUR Deutschlands drittgrößter Kabelnetzbetreiber Kabel BW geht an den amerikanischen Medienkonzern Liberty Global. Bis kurz vor Ab- schluss der Verhandlungen hatte sich der bisherige Eigentümer EQT verschiedene Optionen offengehalten: Neben dem nun erfolgten Trade Sale waren auch bereits die Vorbereitungen für einen Börsengang getroffen. Zudem war der Finanzinvestor CVC an einer Über- nahme von Kabel BW interessiert. Den Ausschlag für Liberty Global gab schließlich der Kaufpreis. CVC hatte weniger geboten, und für einen Börsengang waren offenbar die durch die Japan-Krise ausgelösten Unsicherheiten zu groß. Zudem hätte ein IPO für EQT einen Ausstieg auf Raten bedeutet – womit Providence bei Kabel Deutschland allerdings recht erfolgreich gefahren ist. Liberty Global hatte Ende 2009 bereits Unitymedia erwor- ben, womit jetzt zwei der drei großen deutschen Kabelnetzbetreiber zum US-Medienkonzern gehören. Kartellrechtliche Bedenken spielten bei der Entscheidung von EQT offenbar keine Rolle. Der Finanzinvestor hatte Kabel BW 2006 im Zuge eines Secondarys von der Private Equity-Gesellschaft Blackstone übernommen.

Erwerbende Investoren: H.I.G. European Capital Partners GmbH, K2 Internet ist eine führende Online-Mediaagentur in Polen. Seit Hamburg; Anchorage Capital Group, L.L.C., London der Gründung im Jahr 2000 war bmp als Investor bei dem inzwi- Volumen: nicht veröffentlicht schen börsennotierten Unternehmen engagiert. Im Rahmen eines H.I.G. Europe, der europäische Arm von H.I.G. Capital und der bri- beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens veräußerte die Berliner tisch-amerikanische Investor Anchorage Capital haben den Call- Beteiligungsgesellschaft nun ihren 18,07%-Anteil an eine Reihe center-Dienstleister Walter Services von den bisherigen Anteilseig - polnischer Investoren. nern um Odewald & Cie. übernommen. H.I.G. hält künftig die Mehr- heit an dem Unternehmen. Walter Services wurde 1978 gegründet Kabel Baden-Württemberg GmbH & Co. KG Heidelberg und ist heute mit über 8.000 Mitarbeitern im In- und Ausland ein Tätigkeitsfeld: Telekommunikation Datenbank großer Anbieter von Business Process Outsourcing-Strategien. Investor: EQT Partners Beteiligungsberatungs GmbH, Frankfurt Art der Transaktion: Trade Sale Exits Volumen: 3,16 Mrd. EUR Nähere Informationen siehe Deal des Monats.

Acomon AG Zug Norma Group Maintal Tätigkeitsfeld: optische Industrie Tätigkeitsfeld: Industrie Investor: Auctus Capital Partners AG, München Investoren: 3i, Frankfurt; Fimane Limited, Frankfurt Art der Transaktion: Trade Sale Art der Transaktion: Börsengang Volumen: nicht veröffentlicht Volumen: 239,4 Mio. EUR Das japanische Chemieunternehmen Mitsui Chemicals übernimmt Im Zuge des Börsengangs von dem hessischen Industrieunternehmen 100% der Anteile von Acomon, die bislang vom Management und Norma Group hat der Investor Fimane seine Anteile in Höhe von Auctus Capital Partners gehalten wurden. Acomon, ein Carve-out 17% veräußert. Der Großinvestor 3i und seine Fonds, die 73% am des US-Chemiekonzerns Chemtura, produziert optische Monomere Unternehmen hielten, haben sich von 45% ihrer Anteile getrennt. als Grundstoff für die Herstellung von hochwertigen Brillengläsern. Insgesamt haben die Alteigentümer beim IPO Aktien im Wert von 239,4 Mio. EUR platziert. Converteam GmbH Berlin Tätigkeitsfeld: erneuerbare Energien Pilatus Flugzeugwerke AG Stans Investoren: Barclays Private Equity, München; LBO France, Paris Tätigkeitsfeld: Flugzeugbau Art der Transaktion: Trade Sale Investor: 3i, Frankfurt Volumen: 3,2 Mrd. USD Art der Transaktion: Trade Sale Der amerikanische Energiekonzern General Electric erwirbt Volumen: nicht veröffentlicht rund 90% der Anteile an dem Anbieter von Elektrifizierungs- und Der internationale Investor 3i verkauft seine Anteile an den Pilatus Automatisierungslösungen Converteam. Die Transaktion soll im Flugzeugwerken an die IHAG-Holding. Im Jahr 2005 stieg 3i bei dem dritten Quartal 2011 abgewickelt werden. Die restlichen 10% der Schweizer Flugzeugbauer ein und hielt seitdem 10% am Unterneh- Anteile an Converteam bleiben zunächst noch im Besitz der Ge- men. Mit dem Erwerb dieser Anteile erhöht die IHAG-Holding ihren schäftsführung. Anteil auf 41%.

K2 Internet S.A. Warschau Preh GmbH Bad Neustadt Tätigkeitsfeld: Online-Mediaagentur Tätigkeitsfeld: Automobilzulieferer Investor: bmp AG, Berlin Investor: Deutsche Beteilungs AG, Frankfurt Art der Transaktion: Aktienverkauf Art der Transaktion: Trade Sale Volumen: nicht veröffentlicht Volumen: nicht veröffentlicht

70 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Das chinesische Unternehmen Joyson Automotive Electronic hat CMP Capital Management Partners hat den German Opportunity 74,9% des deutschen Automobilzulieferers Preh übernommen. Die Fund II mit dem maximalen Zeichnungsbetrag von 175 Mio. EUR DBAG reduzierte im Zuge der Transaktion ihre Beteiligung um drei geschlossen. Die auf Sanierungsfälle spezialisierte Beteiligungsge- Viertel. Die bisherigen Eigentümer, neben der DBAG weitere Inves- sellschaft investiert in mittelständische Unternehmen, die sich in toren und das Management, halten weiterhin 25,1% an dem Auto- einer Krisensituation befinden. Im Fokus liegen Deutschland, mobilzulieferer. Österreich und die Schweiz.

Neue Fonds Partners Group Infrastructure 2009 Programm Fokus: Infrastrukturprojekte Volumen: 500 Mio. EUR Auctus III Status: Closing Fokus: mittelständische Unternehmen Die Partners Group hat ihr bisher größtes Programm für Infra- Volumen: 155 Mio. EUR strukturinvestitionen, Partners Group Global Infrastructure 2009, Status: Closing bei 500 Mio. EUR geschlossen. Die Investoren sind öffentliche und Die deutsche Beteiligungsgesellschaft Auctus hat ihren dritten private Pensionskassen, Versicherungen, Finanzinstitutionen und Fonds Auctus III in Höhe von 155 Mio. EUR geschlossen. Auctus III vermögende Privatpersonen. Seit der Aufsetzung des Programms wird in mittelständische Unternehmen mit einem Umsatz zwi- konnte ein Portfolio von 17 Investitionen aufgebaut werden. schen 10 und 100 Mio. EUR in Deutschland, Österreich und der Datenbank Schweiz investieren. Das Fundraising konnte nach fünf Monaten geschlossen werden. Der Deal-Monitor entsteht mit CMP German Opportunity Fund II freundlicher Unterstützung des Fokus: Sanierungsfälle Volumen: 175 Mio. EUR Status: Closing

Anzeige

LEADING ENTREPRENEURS ERFOLGREICHE UNTERNEHMER BERICHTEN Dr. Michael Otto Der Aufsichtsratsvorsitzende der Versandhandelsgruppe Otto spricht über: „Leidenschaft, Innovation und Nachhaltigkeit – Erfolgspfeiler unternehmerischen Handelns“

Das LMU Entrepreneurship Center ist Preisträger der Initiative „365 Orte im Land der Ideen“ von Bundesregierung und deutscher Wirtschaft. Die Verleihung des Preises findet im Rahmen der Veranstaltung statt. 5. Mai 2011, um 19:00 Uhr Ludwig-Maximilians-Universität Geschwister-Scholl-Platz 1, Hörsaal A240 Anschließend: Sektempfang, Kleine Aula Die Teilnahme ist kostenlos

Anmeldung unter www.entrepreneurship.info

Ansprechpartner Dr. Ralph Boch +49 89 2180 6206, [email protected] www.entrepreneurship-center.uni-muenchen.de

Vormerken: am 18.5.2011 startet die neue Vortragsreihe: Näheres unter: Leading Visions www.entrepreneurship- Future Opportunities center.uni-muenchen.de Events

Datum & Ort Veranstalter Event

26.04.2011 eCapital entrepreneurial Partners, Sozietät Tigges VC-Stammtisch: Veranstaltung für Investoren, Gründer und Berater zum Düsseldorf Rechtsanwälte, Warth & Klein Grant Thornton Austausch und Netzwerken www.vc-stammtisch.net

05.05.2011 LMU Entrepreneurship Center Leading Entrepreneurs: Vortragsreihe mit erfahrenen Unternehmern München www.entrepreneurship-center.lmu.de Referent: Dr. Michael Otto

05.–06.05.2011 Energiezukunft Schweiz New Energy Partnering Congress NEPC 2011: Plattform für Investoren und Zürich www.energiezukunftschweiz.ch Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien Teilnahme: 1.500 EUR

05.–06.05.2011 Euroforum Deutschland 7. Handelsblatt Jahrestagung Restrukturierung 2011: Treffen der deutschen Frankfurt www.euroforum.de Restrukturierungsszene Teilnahme: ab 1.999 EUR

06.–07.05.2011 asfc atelier scherer fair consulting START-Messe Bayern: Messe rund um die Themen Gründung, Finanzierung, Nürnberg www.start-messe.de Unternehmensentwicklung, Weiterbildung, Training/Coaching, Nachfolge Teilnahme: ab 5 EUR

10.05.2011 ConVent 6. Mittelstandsforum Hessen Unternehmensfinanzierung 2011: Banken und Kassel www.convent2.de Sparkassen im Dialog mit dem Mittelstand Teilnahme: freier Eintritt für mittelständische Unternehmer, 400 EUR für Intermediäre

10.–11.05.2011 Continua European Venture Market: Networking-Konferenz für Investoren, junge Berlin www.europeanventuremarket.com Unternehmen und Intermediäre, Fokus: IKT, Cleantech & Hightech Teilnahme: ab 450 EUR

11.–13.05.2011 Fraunhofer Venture Fraunhofer Venture – Networkshop 2011: Networking und Know-how im Be- Berlin www.fraunhoferventure.de reich Technologietransfer, Gründung, Finanzierung, Expansion und Exit Teilnahme: 690 EUR

12.05.2011 Bundesverband Deutscher 12. Deutscher Eigenkapitaltag des BVK: Jahresveranstaltung des Branchen- Berlin Kapitalbeteiligungsgesellschaften verbandes BVK www.bvkap.de Teilnahme: 500 EUR Datenbank 16.–20.05.2011 Maleki Group Frankfurt Global Business Week: 20 Fachkonferenzen und Abendveranstal- Frankfurt www.malekigroup.com tungen rund um den Wirtschaftsstandort Deutschland Teilnahme: auf Einladung

17.–18.05.2011 SinnerSchrader/Station-Berlin Next Conference 2011: Trend- und Networking-Konferenz für die europäische Berlin nextconf.eu Internet-, Technologie-, Medien- und Werbebranche Teilnahme: ca. 490 EUR

18.05.2011 Swiss Equity Magazin Swiss Equity kmu invest day: Kapitalmarktkonferenz für kleine und mittlere Zürich www.kmuinvestday.ch Unternehmen aus der Schweiz Teilnahme: ab 250 EUR

23.–24.05.2011 Austrian Private Equity and AVCO Jahrestagung 2011: Jahresveranstaltung des österreichischen Wien Venture Capital Organisation (AVCO) Branchenverbandes AVCO www.avco.at Teilnahme: 950 EUR

25.–27.05.2011 European Tech Tour Association DACH Tech Tour: Networking Event für Deutschland, Österreich und die Berlin/Zürich www.techtour.com Schweiz Teilnahme: ab 3.500 EUR

31.05.2011 NRW.Bank 5. Private Equity Konferenz NRW: Vorträge und Diskussionen von Vertretern Düsseldorf www.nrwbank.de/konferenzanmeldung aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu den Themen Mittelstandsfinan - zierung und Technologie Teilnahme: 10 EUR

Soeben erschienen

In ihrem Buch „Private Equity für Privatanleger“ zeigen die Autoren Horst Güdel und Norman Lemke auf, welche Renditemöglichkeiten einem Investor die Finanzierung nicht börsennotierter Unter- nehmen mit Eigenkapital bieten kann. Nach einer allgemeinen Einführung und Hintergrundinfor- mationen zu Private Equity gehen die Autoren auf die Frage ein, worauf es bei dieser Beteiligungs- form ankommt und was ein Privatanleger zu beachten hat. Dadurch helfen sie dem Leser zu ver- stehen, wie mithilfe eines Dachfonds die Nachteile der Anlageklasse behoben werden können und welche Kriterien bei der Fondsauswahl entscheidend sind. Güdel und Lemke berichten aus der Praxis: Sie sind seit über zehn Jahren im aktiven Management von Dachfonds tätig und haben 1999 gemeinsam die RWB AG gegründet, die auf über 100 internationale Beteiligungen zurückbli- cken kann. Erschienen im FinanzBuch Verlag, 140 Seiten, 24,95 EUR.

72 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Zitat des Monats

„I think there should be a law against young people getting insanely rich.“

Mit diesem launischen Hinweis leitete Morten Lund den Endspurt seiner Key Note ein, Ort war der jüngste Unternehmertag von Mountain Partners am Tegernsee. Der däni sche Serial Entrepreneur weiß, wovon er spricht: Er hat über 80 Unternehmen gegründet und finanziert, darunter den Voice over IP-Spezialisten Skype, der 2005 von Ebay offiziell für 2,6 Mrd. USD übernommen wurde. Im Jahr 2009 meldete er persönlichen Konkurs an, der laut seiner Website seit März 2011 abgeschlossen ist.

Ausblick Impressum Das VentureCapital Magazin 6/2011 erscheint am 27. Mai VentureCapital Datenbank Schwerpunktthemen: Interim Management/ Magazin E-Mobilität/Business Angels (Sonderauflage zur 12. Jahrgang 2011, Nr. 5 (Mai) Handelsblatt Jahrestagung Private Equity!) Verlag: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, E-Mail: [email protected], Märkte & Zahlen: Internet: www.vc-magazin.de, www.goingpublic.de – Personalsuche für Private Equity-Investoren Redaktion: Torsten Paßmann (Redaktionsleitung), Susanne Harrer, Markus Hofelich, Mathias Renz (Objektleitung) – Business Angel-Tätigkeiten im Dreiländervergleich Mitarbeit an dieser Ausgabe: Annegret de Baey-Diepolder, Andreas Binder, Oliver Bönig, Dr. Guido Bohnenkamp, Alexander Endlweber, Bernd Frank, Early Stage & Expansion: Holger Garbs, Houman Gieleky, Manuel Götzendörfer, Dr. Peter Güllmann, Guido Happe, Laurin Hartmann, Torsten Holler, Sven Klose, Gereon Kudel - – Investmentmöglichkeiten im Bereich der E-Mobilität la, Manuela Megel, David Müller, Lars Radau, Hansjörg Sage, Georg von Stein, – Fallstudie Heliocentris – Spezialist für Christian Vogel, Maximiliane Worch, Dr. Götz Wunderle, Helena Zitzmann

hybride Energiespeicherlösungen Lektorat: Sabine Klug, Julia Koch, Magdalena Lammel Mittelstand/Buyouts: Gestaltung: Holger Aderhold – Interim Manager im Mittelstand Bilder: Bilderbox, Fotolia, Pixelio, Photodisc Titelbild: © Argus/Fotolia, MurielleD/Fotolia, eigene Komposition

Private Equity-Dachfonds: Anzeigen: An den Verlag. Gültig ist Preisliste Nr. 4 vom 1. November 2006 – Mephisto – ein Dachfonds für „sündige“ Themen Anzeigen: Denise Hoser, Claudia Kerszt, Katja Sauerbrey Tel.: 089-2000339-56, Fax: 089-2000339-39 Entrepreneurship: Erscheinungstermine 2011: 28.01. (2/11), 25.02. (3/11), 25.03. (4/11), 21.04. – Business Angels und ihr Einfluss auf Gründer (5/11), 27.05. (6/11), 24.06. (7-8/11), 26.08. (9/11), 23.09. (10/11), 28.10. – Lowperformer – Identifizierung und Maßnahmen (11/11), 25.11. (12/11), 16.12. (1/12) Sonderausgaben: 9.07. (Tech-Guide 2011), 8.10. (Start-up 2012)

Preise: Einzelpreis 12,50 EUR, Jahresabonnement (11 Ausgaben zzgl. Sonderausgaben) 148,00 EUR (inkl. Versandkosten und 7% Mwst.)

Abonnementverwaltung: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, [email protected], www.vc-magazin.de

Druck: Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg

Extraheft „Private Equity in Nordrhein-West - Haftung und Hinweise: Artikeln, Empfehlungen und Tabellen liegen Quellen zugrunde, welche die Redaktion für verlässlich hält. Eine Garantie für die falen“ (4. Jg.), ET: 12.5.2011 Richtigkeit der Angaben kann allerdings nicht über nommen werden. Bei allen eingesandten Beiträgen behält sich die Redaktion Kürzungen oder Unternehmertum und aktive Nichtabdruck vor.

Investoren in Nordrhein- Nachdruck: © 2011 GoingPublic Media AG, München. Alle Rechte, ins- Westfalen, Hightech-Standort besondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung der GoingPublic Media AG ist es nicht Ruhrgebiet, Gründungswett- gestattet, diese Zeitschrift oder Teile daraus auf photomecha nischem Wege (Photokopie, Mikro kopie) zu vervielfältigen. Unter dieses Verbot bewerbe, Expertenumfrage, fallen auch die Aufnahme in elektronische Datenbanken, Internet und Fallstudien, Interviews u.v.m. Ausgabe 2010 die Vervielfältigung auf CD-ROM. ISSN 1611-1710, ZKZ 53974

www.vc-magazin.de VentureCapital Magazin 5/2011 73 People

Die westdeutsche Beteili- partners. Zu ihren früheren Stationen Die GCP gamma capital partners ge- gungsgesellschaft S-UBG gehören u.a. Roland Berger Strategy winnt Peter Haag als Mezzanine-Part- komplettiert ihren Vor- Consultants und Dr. Wieselhuber & ner und GMP-Privatinvestor. Haag war stand zum 1. Juli durch Partner. früher u.a. Leiter Global Export und Bernhard Kugel (li). Er Sales Finance bei VA Tech Finance und folgt auf Gründungsvor- Dr. Jan zur Hausen (Foto), machte sich danach selbstständig. stand Horst Gier, der in zuletzt Leiter Healthcare den Ruhestand geht. Kugel ist seit 1998 bei Wie die internationale im Unternehmen tätig und seit 1999 Sal. Oppenheim und davor Sozietät Heisse Kursawe Prokurist und Mitglied der erweiterten u.a. Partner bei Deutsche Eversheds Anfang April Geschäftsleitung. Zu seinen früheren Venture Capital sowie mitteilte, gehören Sven Stationen gehören die MUK Vorstandsmitglied bei Schweneke (o.) als Counsel Kapitalbeteiligungsgesell - Mulligan BioCapital, hat sich mit der und Dr. Bernd Früchtl (u.) schaft mbH der Kölner Bergmann zur Hausen & Cie. GmbH als Associate zur neu ge- Sparkassen und die Wirt- selbstständig gemacht. Mitgründer schaffenen Private Equity-Fachgrup- schaftsprüfungsgesell- ist Marc Schmitz, der zuvor als Leiter pe des M&A-Teams um Dr. Matthias schaft Deloitte Touche. Chemicals Investment Banking eben- Heisse. Schweneke sam- Datenbank falls bei Sal. Oppen heim tätig war. Die melte seine Erfahrung im Roland Frobel und Dr. Hendrik Otto neue Gesellschaft berät vorrangig Bereich Private Equity u.a. wurden in den Aufsichtsrat der Deut- Gründer, Unternehmer sowie strategi- in den Kanzlei en Weil, Go- schen Beteiligungs AG gewählt. Fro- sche und Finanzinvestoren bei natio- thal & Manges sowie De- bel ist als Geschäftsführer Finanzen nalen und internationalen Transaktio- chert, Früchtl wechselt von und Verwaltung der Dirk Rossmann nen in der Life Sciences-Branche. P+P Pöllath + Partners. GmbH tätig und Dr. Hendrik Otto ist Rechtsanwalt in der Kanzlei Mayer Die Deutsche Mittelstandsfinanz, ein Der Hamburger Standort Brown. inhabergeführtes Corporate Finance- der Sozietät Heuking Haus, baut ihre Branchenexpertise Kühn Lüer Wojtek wird Dr. Benjamin Waitz ver- im Bereich Bauindustrie und bauna- ab Mai durch Dr. Peter stärkt die Sozietät AHB he Dienstleistungen durch Prof. Dr. Christian Schmidt (Foto) Rechtsanwälte seit April Gunther Küspert weiter aus. Der neue als neuem Partner ver- im Bereich Corporate/ Senior Advisor war Vorstandsmit- stärkt. Er war zuvor als M&A und Finance. Zuvor glied bei der Rheinhold & Mahla AG Partner bei Watson, Farley & Williams war er fast sechs Jahre und in leitenden Funktionen für Stra- tätig und ist neben allgemeiner gesell - als Rechtsanwalt bei P+P bag und Leonhard Moll tätig. schaftlicher Beratung vor allen Din- Pöllath + Partners tätig, wo er sich auf gen auf die Begleitung von mittelstän- die Beratung bei Unternehmens- Dr. Andreas Zanner wurde dischen M&A-Transaktionen speziali- transaktionen und bei Finanzierun- zum neuen Managing siert. Als Associate wechselt mit ihm gen jeweils auch mit Blick auf die Partner von CMS Hasche Dr. Julius Wedemeyer. steuerlichen Themen spezialisiert Sigle am Standort Frank- hat. furt gewählt. Der Experte Wie jetzt bekannt wurde, für Banking & Finance so- arbeitet Ralf Flore seit De- Hans-Jürgen Titz (Foto), wie Gesellschaftsrecht/ zember als Managing Andreas Maquet und Tors- M&A mit Fokus auf Kapitalmarkt- Partner bei der Schwei- ten Löbbert sind im April recht ist mit seinem Team auf chine- zer Private Equity-Gesell- in die Geschäftsführung sische Mandanten spezialisiert. Er ist schaft Constellation Ca- der RölfsPartner Manage- seit 1997 als Partner im Frankfurter pital AG. Dort ist der ehe- ment Consultants ein ge- Büro tätig und gehört seit 2010 dem malige CEO von Heliad Private Equity stiegen. Sie wechsel ten Partnerausschuss der wirtschaftsbe- Partners für den Constellation II Pri- geschlossen von Wettbewerber goetz- ratenden Anwaltssozietät an. vate Equity Fund verantwortlich.

74 VentureCapital Magazin 5/2011 www.vc-magazin.de Mehr Erfolg für Ihr Unternehmen!

Von der Idee zum erfolgreichen Unternehmen

Die START-Messe bietet angehenden Unternehmerinnen und Unternehmern umfassende Informationen zu den Themen: - Gründung - Finanzierung - Marketing - Recht und Steuern - strategische Unternehmensführung

Inklusive kostenfreiem Vortragsprogramm!

Kostenlose Beratung: Jetzt anmelden zur START-Beraterlounge!

6.-7. Mai 2011 Messe Nürnberg

www.start-messe.de Efficient Energy entwickelt der Basis Wasser als Kältemittel FKW-frei ein weltweit neues System, den ct-turbo, zum Betrieb von Kühlanlagen und Wärmepumpen.

Diese Technologie zeichnet sich gegenüber konventionellen Anlagen durch große wirt- schaftliche und wesentliche ökologische Vorteile aus: es arbeitet mit der Verdampfung, Verdichtung und Kondensation von natürlichem Wasser und zielt so auf die Halbierung der Energiekosten ab.

Efficient Energy GmbH, ein Beteiligungsunternehmen der MIG Fonds.

Wir finanzieren Spitzentechnologien!

Innovative Unternehmen aus Österreich und Deutschland setzen weltweit neue Standards in potenzialträchtigen Spitzentechno- logien. Wachsende Märkte aus den Bereichen Energieeffizienz, Life-Science, Clean Tech, Biotechnologie sowie Hochtechnolo- gie benötigen diese neuen Standards dringend. Die exklusiv von der Alfred Wieder AG vertriebenen MIG Fonds finanzieren heute diese Spitzentechnologien aus Österreich und Deutschland für den Weltmarkt von morgen – außerbörslich, bankenunabhängig und unternehmerisch orientiert.

Unternehmensbeteiligungen mit den MIG Fonds – investieren Sie mit dem Marktführer in echte Substanz und nachhaltige Wertsteigerung! WWW.MIG-FONDS.DE