ION IN EUROPA

EXT Inhalt

Christian von Boetticher: Flüchtlingspolitik Seite 2 Solidarität mit den Ewa Klamt: Flutopfern Opfer-Entschädigung Seite 4 Solidarität mit den Opfern der Flutkatastrophe im Osten Deutschlands bekundete die EVP/ED- : Fraktion bei einem Besuch des Ministerpräsiden- Verbraucherschutz ten von Sachsen-Anhalt, Wolfgang Böhmer. Der Seite 5 Vorsitzende der EVP/ED-Fraktion, Hans-Gert Pöt- tering, versicherte den Betroffenen die Unterstüt- Aus der EVP-EP-Fraktion: zung der Fraktion und erläuterte die geplanten So- Kurz & bündig forthilfemaßnahmen sowie die Schaffung eines Seite 8 EU-Katastrophenfonds. FLüCHTLINGSPOLITIK

CHRISTIAN VON BOETTICHER: SPD-Europaabgeordnete an Schröders Leine

WAHLKAMPF DER SPD MACHTE AUCH VOR VERZöGERUNG DER PARLAMENTARISCHEN ARBEIT KEINEN HALT

m 12. September Genossen im EP ledig- 2002 sollte im In- lich, mit den Grünen die- nenausschuss des Eu- se Abstimmung zu ver- ropäischen Parlamen- schieben, um so das tes das Flüchtlingskon- Thema vor der Bundes- \ zept der EU abgestimmt tagswahl von der Bild- werden. Dabei wird un- fläche verschwinden zu ter anderem geregelt, lassen. Nicht umsonst welcher Drittstaatler in- hat die CDU das Thema nerhalb der EU als Asyl und Einwanderung Flüchtling anerkannt im Wahlkampf auf die wird und welche Unter- Plakate gedruckt: Das stützung er seitens des C. von Boetticher MdEP Handeln der SPD-Grup- Staates erwarten kann. pe im Europäischen Par- Im Europäischen Parlament wollten lament hat nichts mit den Äußerungen SPD-/ Grüne- und PDS-Abgeordnete Schröders über eine Steuerung der Zu- aus Deutschland den schon extensi- wanderung zu tun - im Gegenteil, die- ven Vorschlag der Kommission aus- se Position der SPD-Gruppe würde in dehnen und - entgegen der deutschen Deutschland wohl lediglich noch von Rechtspraxis - einer weiten Auslegung der PDS geteilt. des Flüchtlingsbegriffs zum Durch- Die CDU/CSU hat darauf aufmerk- bruch verhelfen. Den Flüchtlingen soll- sam gemacht: Selbst wenn Schröder te auch derselbe Zugang zum Arbeits- zu Hause öffentlich von der Steuerung markt, zum Bildungssystem sowie zum der Zuwanderung spricht, versucht die Sozial- und Gesundheitssystem zuge- SPD auf europäischer Ebene eine viel- standen werden wie den Bürgern in den fach großzügigere Aufnahmeregelung EU-Staaten. Überdie Folgen dieser Ent- durchzusetzen. Wenn dann im Mini- scheidung - sei es im Hinblick auf die sterrat - hinter verschlossenen Türen Integrationsfähigkeit eines Landes, - dieses Position in Gesetzesform ge- aber auch im Hinblick auf die finanziel- gossen würde, könnte Schröder den len Folgen für die Sozial- und Kranken- „Schwarzen Peter" wieder nach Euro- kassen - haben sie sich dabei offen- pa schieben, genau so, wie eres in Fra- kundig keine Gedanken gemacht. Ger- gen über Subventionen, über Wirt- hard Schröder aber intervenierte nicht schaftspolitik und vor allem beim blau- etwa inhaltlich. Nein, er befahl seinen en Brief schon gezeigt hat.

2 • UNION IN EUROPA 13/2002 FLüCHTLINGSPOLITIK

Die CDU/CSU-Gruppe im Europäi- machen kann, hat überhaupt eine schen Parlament wird sich gegen die Chance integriert zu werden. Wenn die- Positionen der Sozialisten stellen. Der se Voraussetzung erfüllt ist, stellt sich Flüchtlingsbegriff wird seit Jahrzehn- die Frage über Zugang zum Arbeits- ten so wie in Artikel 1 Abschnitt A Ab- markt und zum Gesundheitssystem satz 2 der Genfer Konvention von 1951 überhaupt nicht mehr. definiert angewandt. Ein Flüchtling ist Auch wollen die Sozialdemokraten demnach wer aus Gründen der Rasse, eine Gleichstellung subsidiärer Hilfe - Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu also beispielsweise Bürgerkriegs- einer bestimmten sozialen Gruppe flüchtlingen - mit dem Flüchtlingssta- oder wegen seiner politische Überzeu- tus. Die Folge wäre, dass diese Bür- gungdiskriminiert wird-und eben nicht gerkriegsflüchtlinge nach Ende der Kri- auch ein Lebenspartner des anerkann- se in ihrem Land kaum noch dahin ten Flüchtlings, der sich erst ein Jahr zurückgewiesen werden könnten. später entscheidet, diesem in die EU Gerade bei der Gestaltung eines eu- zu folgen (so aber ein Vorschlag der ropäischen Asyl- und Flüchtlingskon- Grünen im Europäischen Parlament). zepts wird deutlich, dass auch auf Weiterhin muss genau geprüft werden, Deutschland wichtigere Entscheidun- wie ein anerkannter Flüchtling in die So- gen zukommen als beispielsweise ein zialsysteme der EU-Nationalstaaten in- nie angefragter Einsatz deutscher tegriert werden kann. Beim gegenwär- Truppen im Irak: Nämlich auch die über tigen Zustand der deutschen Kranken- den Erhalt der Integrationsfähigkeit der kassen nach vier Jahren rot-grüner Ge- EU-Mitgliedstaaten. sundheitspolitik ist eine weitere nen- nenswerte Belastung des Systems Dr. Christian von Boetticher (CDU nicht zu verantworten. Das gleiche gilt Schleswig-Holstein) ist Mitglied im übrigens für den Arbeitsmarkt und die Ausschuss für Freiheiten und Grund- Sozialkassen. Unser Schwerpunkt ist rechte der Bürger, Justiz und innere An- und bleibt Integration durch Bildung gelegenheiten des Europäischen Par- und Sprache. Nurwersich verständlich laments.

Tschechischsches Amnestie-Dekret verstößt gegen das Völkerrecht Als „wenig hilfreich zur Lösung dieses Konflikts" hat der Vorsitzende der CDU/CSU- Gruppe im Europäischen Parlament, , das vom Heidelberger Völker- rechtler Professor Jürgen Frowein im Auftrag des Europäischen Parlaments vorgelegte Rechtsgutachten zur Gültigkeit der Benesch-Dekrete bezeichnet. Nassauer sagte, das Gutachten löse den Konflikt um die Weitergeltung dieser Dekrete nicht, sondern leug- ne ihn lediglich. Es bestätige ausdrücklich, dass das so genannte Amnestiedekret, wel- ches eine strafrechtliche Verfolgung von Verbrechen im Zusammenhang mit der Ver- treibung der Sudetendeutschen und der Ungarn ausschließe, weiterhin in Kraft sei. Gleichwohl entbinde das Gutachten die tschechische Seite von jeglicher Verpflichtung zur rechtlichen Korrektur dieser unerträglichen und völkerrechtswidrigen Situation.

UNION IN EUROPA 13/2002 • 3 OPFER-ENTSCHäDIGUNG

EWA KLAMT Entschädigung für Opfer von Straftaten muss verbessert werden

EVP/ED FORDERT MINDESTNORMEN FüR DIE STAATLICHE ENTSCHäDIGUNG VON KRIMINALITäTSOPFERN

I n der Plenardebatte ner Straftat geworden zu über das von der EU- sein, das Pech hatten Kommission vorgelegte 'im falschen Land' Opfer Grünbuch zum Thema zu werden", betonte Ewa „Entschädigung für Op- Klamt in diesem Zusam- fer von Straftaten" hat menhang. So beschrän- sich die niedersächsi- ke sich beispielsweise sche Europaabgeordne- ein Mitgliedstaat darauf, te Ewa Klamt füreine ver- bei Opfern sexueller Ge- besserte Entschädigung walttaten lediglich die von Kriminalitätsopfern Kosten für die psychia- ausgesprochen. Nach- trische Behandlung zu dem das Europäische Ewa Klamt MdEP übernehmen, während Parlament sich bereits in in den übrigen EU-Län- den Achtziger Jahren für einen verbes- dern die Gesamtkosten für die gesamte serten Opferschutz eingesetzt hatte, ärztliche Behandlung gedeckt seien. wurden auf dem Gipfel von Tampere Auch die Anzeige einer Straftat sei nicht Mindeststandards für deren Schutz ge- in allen Mitgliedstaaten Voraussetzung schaffen. In seiner Stellungnahme zum für eine Entschädigung. Grünbuch der Kommission stellt das Europäische Parlament fest, dass die nationalstaatlichen Regelungen zur Ent- Ziel ist der europäische schädigung von Verbrechensopfern Opferschutz nicht ausreichen. Ewa Klamt wies darauf hin, dass ge- rade viele Opferverbände auf eine mög- Einheitliche lichst rasche Harmonisierung der unter- Entschädigung schiedlichen Bestimmungen drängten. Zuerst müssten aber für alle Mitglied- „Es kann nicht sein, dass Opfer in- staaten gleichermaßen verbind- liehe nerhalb der Europäischen Union unter- und akzeptable Mindestnormen gesetzt schiedlich entschädigt werden, nur weil werden, um zum Ziel eines europäi- sie zusätzlich zu dem Unglück, Opfer ei- schen Opferschutzes zu kommen. An-

4 • UNION IN EUROPA 13/2002 VERBRAUCHERSCHUTZ

gesichts unterschiedlicher Lebensstan- berücksichtigt seien, begrüßte Ewa dards und verschiedener rechtlicher Klamt im Namen der EVP/ED-Fraktion Handhabungen in den Mitgliedstaaten diesen Ansatz vor dem Straßburger Ple- sei es jetzt umso wichtiger, in einem er- num ausdrücklich als den richtigen Weg sten Schritt Mindestnormen für die hin zu einergemeinschaftlich geregelten staatliche Entschädigung von Krimina- Opferhilfe in der Europäischen Union. litätsopfern festzulegen. Dazu müsse die Gruppe der Berechtigten ebenso de- Ewa Klamt (CDU Niedersachsen) ist finiert werden wie der Zugang zu Ent- Mitglied im Ausschuss für Freiheit und schädigungen bei Straftaten mit gren- Rechte der Bürger, Justiz und innere züberschreitendem Bezug. Da all diese Angelegenheiten des europäischen Aspekte im Grünbuch der Kommission Parlaments.

JOACHIM WUERMELING: Warnung vor bürokratischen Hürden bei Verbraucherkreditrichtlinie PLäDOYER FüR EINE FLEXIBLE UND PRAXISNAHE GESTALTUNG DES VERBRAUCHERKREDITS

Als „in vielen Teilen verbesserungs- sorge, et-wa beim Rücktrittsrecht und würdig" beurteilt der rechtspoliti- den Informationspflichten. Das wider- sche Sprecher der CSU-Europagruppe spreche der Tradition in vielen Mit- den Kommissionsvorschlag zur Novel- gliedstaaten, in denen man den Ver- lierung der Verbraucherkreditrichtlinie. braucher für freier und mündiger halte. Während sich die EU-Regeln ursprüng- Die Kommission werde sich auch fra- lich auf Minimumstandards beschränk- gen lassen müssen, wie sich die neue ten, will die Kommission die Kreditver- Reglementierung zu dem Ziel der Dere- gabe nun „maximal" harmonisieren. gulierung und der Stärkung der Wettbe- Damit wendet sie erstmals die „neue werbsfähigkeit verhalte. Verbraucherschutzstrategie" an, die ei- Wuermeling unterstützt das Ziel der ne volle Vereinheitlichung anstrebt. Erleichterung des grenzüberschreiten- Dies wird nach Ansicht Wuermelings zu den Wettbewerbs durch ein Mindest- schwierigen Diskussionen im Europäi- maß an Verbraucherschutz. „Jeder Ver- schen Parlament führen. braucher soll die Kreditangebote in an- Es stelle sich zudem die Frage, von deren Mitgliedstaaten in Anspruch neh- welchem Verbraucherbild die EU aus- men können, ohne sich in völlig andere gehe. Der Kommissionsvorschlag ziele Regelungen zu verstricken", hebt Wuer- auf eine umfassende gesetzliche Für- meling hervor. Heute existierten bei-

UNION IN EUROPA 13/2002 • 5 VERBRAUCHERSCHUTZ spielsweise Rücktritts- zu verteuern oder zu er- fristen von 1 Woche in schweren", so der CSU- Frankreich, 10 Tagen in Politiker. Wichtigsei viel- Irland oder 2 Wochen in mehr, dass Kredite flexi- Deutschland, die zudem bel und verzögerungs- unter jeweils anderen frei vergeben werden Voraussetzungen grif- können, damit Anschaf- fen. Bislang unterschied- fungen der Bürger nicht liche Regelungen in den vom verfügbaren Barver- Mitgliedstaaten haben mögen abhängen. Dies in seinen Augen zu Wett- habe auch einen sozia- bewerbsverzerrungen len Aspekt, der den geführt. Joachim WuermelingMdEP Volksvertretern sicher wichtig sei. Der Kauf auf \ Kredit oder auf Raten sei ein wichtiges Verteuerung von Krediten Instrument der Flexibilität. „Würden vermeiden die Möglichkeiten dafür beschränkt, kommt es zu einer wirtschaftspolitisch Mit Fragezeichen behaftet sieht Wu- höchst unerwünschten Einschränkung ermeling auch die gravierende Restrik- des Konsums", gibt Wuermeling zu be- tion der Entschädigung bei vorzeitiger denken. Rückzahlung („Vorfälligkeit"), die ins- gesamt zu einer nicht geringen Ver- teuerung von Krediten führen dürfte. Interessenausgleich zwischen Das liege nicht im Interesse des Ver- Wirtschaft und Verbrauchern tragstreuen Verbrauchers. Auch müs- sten die Informationspflichten maßvoll Bei den nun anstehenden Parla- gehalten werden. Der Verbraucher dür- mentsberatungen legt Wuermeling fe nicht „erschlagen werden mit sei- Wert auf einen vernünftigen Interes- tenweise Kleingedrucktem", das er gar senausgleich zwischen Kreditwirt- nicht verarbeiten könne. Das freie Spiel schaft und Verbrauchern. Weder soll- der Märkte sei der beste Garant für ten die Verbraucher „überden Tisch ge- nachfrageorientierte Kreditange-bote. zogen" werden können, noch sollte der Die Grenze liegt für Wuermeling in Ver- Aktionsspielraum der Kreditgeber ein- tragspraktiken, die den Verbraucher ir- geschränkt sein. „Wir müssen eine reführen. Vordem Notar geschlossene praxisbezogene Lösung finden. Es darf Verträge müssten vom Widerrufsrecht kein Basel II für Verbraucher geben", ausgenommen werden, weil hier resümiert Wuermeling. Schutz vor Übereilung nicht notwendig sei. Zu überprüfen seien auch die Re- Dr.Joachim Wuermeling (CSU) ist geln zur Berechnung des Effektivzinses. Mitglied im Ausschuss für Recht und „Ziel des Parlaments wird es nicht Binnenmarkt des Europäischen Parla- sein, die Kreditvergabe an Verbraucher ments.

6 • UNION IN EUROPA 13/2002 Aus DER EVP-ED-FRAKTION

kurz & bündig AKTUELLES AUS DER EVP-ED-FRAKTION

Erfolg für neue Richtlinie über Ver- bald wie möglich eine mittelfristige packungen und stoffliche Verwertung Strategie für die Balkanregion und die Die EU hat sich auf dem Gebiet der Zukunft der Agentur vorzulegen. Verpackungen und ihrer stofflichen Ver- „Die Balkanregion fällt in unsere ur- wertung ehrgeizige, bis zum Jahresende eigenste Verantwortung. Das zwingt 2006 zu erreichende Ziele gesteckt, uns zu handeln", sagte Stenzel. In die das Parlament mit überwältigender ihrem Bericht äußert sie die Ansicht, Mehrheit (488 Ja-Stimmen, 5 Gegen- dass die Kommission und die Agentur stimmen und 54 Enthaltungen) annahm. die EU-Unterstützung für Kosovo und Die EVP/ED-Fraktion konnte durch Mazedonien im Hinblick auf den Aufbau Schlüssel-Änderungsanträge erfolg- von Institutionen und Infrastrukturen reich eine flexible und ausgewogen Ge- wesentlich erhöhen sollten. Sie rief fer- staltung erzielen, die Unternehmen, ner die Kommission auf, so bald wie Verbrauchern und staatlichen Behörden möglich die Länderstrategiepapiere so- Vorteile bietet. Da nach Ansichtder Frak- wie die Mehrjahresprogramme fortzu- tionssprecherin PilarAyuso(E) die neue schreiben, um der wachsenden Bedeu- Gesetzgebung viel strenger als die der- tung dieses Sektors für die Stabilität zeitigen, 1994 verabschiedeten Rege- der Region besser zu entsprechen. lungen, sei, wären Ausgewogenheit und Flexibilität wesentlich. Für ein europaweites Universitäts- Die Mitgliedstaaten müssen jetzt bis netzwerk Ende 2006 garantieren, dass minde- Laut einem auf Initiative von Cristi- stens 65% der Verpackungen einerstoff- na Gutierrez-Cortines (E) zurückge- lichen Verwertung zugeführt werden henden Bericht spielen die Universitä- (derzeit sind es nur 45%). Der Entwurf ten im Zusammenhang mit einem eu- setzt ebenfalls spezifische Ziele für die ropäischen Hochschulraum in der EU Wiederverwendung bzw. stoffliche Ver- eine wichtige Rolle. Das spanische wertungverschiedener Stoffe fest: 60% EVP/ED-Mitglied definierte die Rolle für Glas, 55% für Papier und Pappe, 50% und die Initiativen, die die Universitä- für Metalle und 20% für Kunststoffe. ten dabei übernehmen könnten. Der Bericht befasst sich mit der Be- Der Realität auf dem Balkan ins Auge wertung der Qualität der verschiedenen sehen nationalen Hochschulsysteme und der Ursula Stenzel (A) hat ihren Bericht Mobilität und Anerkennung von Studi- über die Leistungen der Europäischen enabschlüssen. Mitgliedstaaten und Agentur für Wiederaufbau vorgestellt. Universitäten sollten rechtliche und ad- Sie rief die Kommission dazu auf, so ministrative Hindernisse, die die Mobi-

UNION IN EUROPA 13/2002 • 7 AUS DER E V P - E D - FR A KTI 0 N

lität erschweren, beseitigen und fle- che. Sie forderte eine Aufstockung der xible Systeme zur Anerkennung von Di- Programmmittel und die Aufnahme ei- plomen, Studiengängen und Studien- nerspezifischen Rechtsgrundlage über abschlüssen einführen. Außerdem soll- sexuelle Gewalt und Gewalt gegen Kin- ten auf EU-Ebene gemeinsame öffentli- der in den neuen EU-Vertrag. Kommis- che Netzwerke und Dienste geschaffen sar Antonio Vitorino akzeptierte diesen werden, um den Zugang zu wissen- Vorschlag und wird ein Dokument vor- schaftlichen, technischen und biblio- legen, das vom Europäischen Konvent graphischen Informationen zu fördern. geprüft werden soll. Die Finanzierung und die Koordinie- rungsstrategien der Universitäten für Irak: Waffeninspekteure müssen die Forschungsarbeiten und die Ein- Zugang erhalten führung des dritten Zyklus über Part- „In der Irak-Krise muss die Europäi- nerschaften mit staatlichen oder priva- sche Union zusammen mit den USA ten Unternehmen oder Gebietskörper- handeln. Gewalt darf nur zur Anwen- schaften sollten verbessert werden. dung kommen, wenn die anderen Mit- tel versagen", sagte der Fraktionsvor- Beseitigung der Gewalt gegen Frauen sitzende Hans-Gert Pöttering in einer und Kinder ab Sonderaussprache über die Lage im Die EU wird mehr Mittel und Rechts- Irak. instrumente für die Bekämpfung der Ge- Pöttering drängte die Mitgliedstaa- walt gegen Frauen und Kinder bereit- ten zur Zusammenarbeit in der Frage stellen, nachdem das Europäischen der Entwicklung eines einheitlichen Parlaments den Bericht des EVP/ED- Standpunkts. Erforderte die Regierun- Mitglieds Maria Antonia Aviles Perea gen ebenso wie die Bush-Administrati- (E) über das gemeinschaftliche Maß- on auf, alle Parameter der Situation nahmenprogramm „Daphne"angenom- umsichtig zu prüfen. Im Wesentlichen men hat. gehe es dabei um die Antiterrorkoaliti- „Nur mit mehr angemessenen recht- on, die Entwicklungen im Mittleren lichen und wirtschaftlichen Instrumen- Osten und den Stand der Beziehungen ten wird es uns gelingen, die schreckli- zu den arabischen Staaten. chen Auswirkungen der häuslichen Ge- Der EVP-ED-Vorsitzende unterstrich walt in der EU zu mindern. Derzeit stirbt ebenfalls, dass die Wurzel des Übels wöchentlich eine Frau an häuslicher im Irak und nicht in den USA zu finden Gewalt", sagte Aviles in der Ausspra- sei, wie manche unterstellt haben.

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