GEMEINDE LABOE AMT KREIS PLÖN

BEGRÜNDUNG ZUM BEBAUUNGSPLAN NR. 42 „KRÜTZKRÖG" für das Gebiet „südwestlich des Brodersdorfer Weges (K 30), südöstlich der Feldstraße und Langensoli, sowie nordöstlich des Kiebitzredders"

Gemeinde Laboe, den 05.12.2017 Auftraggeber

Gemeinde Laboe Vertreten durch

Amt Probstei - Der Amtsdirektor Knüll 4 24217 Schönberg

Auftragnehmer

IPP Ingenieure für Bau, Umwelt und Stadtentwicklung M • Rendsburger Landstraße 196-198 ¦MPP Ingenieure».nri fürStadtentwicklnng Bau, Umwelt 24113 Tel.: 0431 / 64959 - 0 Fax: 0431 / 64959 - 59 E-Mail: [email protected] www.ipp-kiel.de

Bearbeitung: Dipl.-Ing. Kai Gieseler Dipl.-Ing. Peter Franck Dipl.-Ing. Martin Fischer Dipl.-Ing. Heike Von Den Bulk

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 T m n Ir gcrifüic füi Baj. Umwcli I und Stüdtrniwlcklung

Inhalt 1. ANLASS UND ZIEL DER PLANUNG - PLANUNGSERFORDERNIS.. 5 2. PLANUNGSGRUNDLAGEN. 5 2.1. Rechtsgrundlagen 5 2.2. Übergeordnete und vorangegangene Planungen 6 2.2.1. Ziele der Raumordnung und Landesplanung 6 2.2.2. Regionalplan 7 2.2.3. Flächennutzungsplan 8 2.2.4. Landschaftsplan 9 2.2.5. Angrenzende Bebauungspläne 10 2.2.6. Verkehrsentwicklungsplan 10 2.3. Verfahrensschritte 11 3. WOHNBAULICHES ENTWICKLUNGSPOTENZIAL UND INNENENTWICKLUNGSPOTENZIAL 12

4. PLÄNGEBIET. ...16

4.1. Lage ....16 4.2. Geltungsbereich 17

4.3. Größe...... 17

4.4. Bestandssituation.. 18

4.4.1. Tierwelt/Fauna: 18 4.4.2. Biotoptypenkartierung 20 4.4.3. Reliefkarte 21

4.5. Baugrundvoruntersuchung ...... 21 5. PLÄNINHALT UND FESTSETZUNGEN 22 5.1. Städtebauliches Konzept 22

5.2. Planungsrechtliche Festsetzungen. 24 5.3. Örtliche Bauvorschriften 27 5.4. Grünordnerische Festsetzungen 28 5.5. Erschließung 28 5.5.1. Verkehrliche Erschließung 29 5.5.2. Flächen für die Rückhaltung u. Versickerung von Niederschlagswasser 30 5.5.3. Technische Infrastruktur 31 5.5.4. Soziale Infrastruktur 32 6. AUSWIRKUNGEN DER PLANUNG 33 6.1. Grünordnerischer Fachbeitrag 33

6.2. Artenschutz. 33 6.3. Immissionstechnische Gutachten 33 6.4. Immissionsschutzrechtliche Stellungnahme zum Schattenwurf der Windenergieanlage östlich des Bebauungsplanes 36

6.5. Ergebnisse der Umweltprüfung ...... 36

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 3 ¦t • T r> m Ingeriieure (li Baj, Umwai I I I tnfi Stadtrntvvicklüng

7. ABWÄGUNG 37 8. KOSTEN 37 9. FLÄCHENZÜSAMMENSTELLUNG 37

10. ANHANG...... 38

10.1. Rechtsgrundlagen ..38 10.2. Quellenverzeichnis 39

Abbildungsverzeichnis Abb. 1 : Landesentwicklungsplan (2010) Ausschnitt 6 Abb. 2 : Regionalplan III (2000) Ausschnitt 7 Abb. 3 : Flächennutzungsplan der Gemeinde Laboe (2014) Ausschnitt 8 Abb. 4 : Landschaftsplan (Entwicklung) der Gemeinde Laboe - Ausschnittt 9 Abb. 5 : Übersicht der Potenzialflächen 15 Abb. 6 ; Lage des Plangebietes 16 Abb. 7 : Geltungsbereich des B-Planes Nr. 42 17 Abb. 8 : Grünordnerischer Fachbeitrag zum B Plan Nr. 42 (Bestandsplan) 20 Abb. 9 : Grünordnerischer Fachbeitrag zum B Plan Nr. 42 (Reliefkarte) 21 Abb. 10: Städtebaulicher Entwurf zum Bebauungsplan 23

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 4 1 r> IrocnioLre Inf Bau. Um.vdi 1 unri Staritrntwicklung

1. ANLASS UND ZIEL DER PLANUNG - PLANUNGSERFORDERNIS

Mit dem Abschluss der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes in der Gemeinde Laboe wurden mehrere Bauflächen vor allem für die weitere wohnbauliche Entwicklung des Siedlungskörpers der Gemeinde ausfindig gemacht und dargestellt. Die nach wie vor ungebrochene Nachfrage nach Bauland im Gemeindegebiet ist besonders im jüngst zurückliegenden Zeit¬ raum noch stärker angestiegen. Zu den endogen vorhandenen Baulandnach¬ fragen kommt zudem die immer ausgeprägter verlaufende Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken auch von außerhalb auf die Gemeinde zu. Mit dem Flächennutzungsplan hat die Gemeinde den ersten vorbereitenden Pla¬ nungsschritt vollzogen, dieser Nachfragesituation planungsrechtlich geordnet zu begegnen und ihr damit entgegen zu kommen. Die gestiegene Nachfragesituation beschränkt sich inzwischen nicht mehr nur auf die bekanntermaßen vorzufindenden freiraumbezogenen Bautypolo¬ gien wie Einfamilienhäuser in unterschiedlichen Verdichtungsformen. Mittler¬ weile lässt sich auch ein klares Nachfragesegment im Bereich des Ge¬ schosswohnungsbaus ausmachen. Die Gemeinde hat sich deshalb dazu entschieden, verbindliche Baulandbe¬ reitstellung für die unterschiedlichen Nachfragesegmente zu betreiben und dies mit einem Aufstellungsbeschluss bereits dokumentiert. Dieses Vorgehen löst ein Planungserfordernis nach § 1 (3) BauGB aus und macht damit die Aufstellung eines Bebauungsplans notwendig. Im Zuge der über einen längeren Zeitraum abgehaltenen Grundstücksver¬ handlungen hat sich zudem ergeben, dass der im Flächennutzungsplan dar¬ gestellte Flächenbereich für Gewerbe ebenfalls einer verbindlichen Bauleit¬ planung zugeführt werden soll. Betroffen ist hiervon der nordwestliche Be¬ reich der im Flächennutzungsplan dargestellten Gewerbefläche bis zur ge¬ strichelt dargestellten Erschließungsstraße für das Wohngebiet (siehe auch Abb. 3). Auch für die gewerbliche Entwicklung sind bereits konkrete Anfragen zur Nutzung beim Eigentümer eingegangen. Der Geltungsbereich für den Bebauungsplan wird von den in Anspruch genommenen Flächen deshalb entsprechend erweitert. Die größere östlich davon im Flächennutzungsplan dargestellte Gewerbefläche bleibt von der verbindlichen Bauleitplanung zu¬ nächst ausgenommen.

2. PLANUNGSGRUNDLAGEN

2.1. Rechtsgrundlagen Der Bebauungsplan Nr. 42 der Gemeinde Laboe wird auf der Grundlage des Baugesetzbuches aufgestellt. Im Anhang (Punkt 10.1) sind die weiteren Ge¬ setze und Verordnungen, die für die Aufstellung von Bauleitplänen zu beach¬ ten sind, in ihrer jeweils gültigen Fassung aufgeführt. Gemäß § 2 Abs. 4 BauGB ist zusätzlich zur Planung auch eine Umweltprü¬ fung durchzuführen. Die Ergebnisse dieser Umweltprüfung sind in einem Umweltbericht nach § 2a BauGB zusammenfassend dargelegt, der einen ge¬ sonderter Bestandteil dieser Begründung darstellt.

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2.2. Übergeordnete und vorangegangene Planungen 2.2.1. Ziele der Raumordnung und Landesplanung Der Landesentwicklungsplan 2010 (LEP) stellt die Gemeinde Laboe in einem Ordnungsraum zu Kiel dar. Zudem ist die Gemeinde ein Schwerpunktraum für Tourismus und Erholung. Zudem liegt Laboe direkt an der Kieler Förde. Im Hinblick auf die Wohnungsbauentwicklung in den Gemeinden legt der Landesentwicklungsplan insbesondere Folgendes fest: - Grundsätzlich können in allen Gemeinden im Land neue Wohnungen ge¬ baut werden (Ziffer 2.5.2 Abs. 1 LEP 2010). - Der Umfang der erforderlichen Flächenneuausweisungen hängt maßgeb¬ lich von den Bebauungsmöglichkeiten im Innenbereich ab (Ziffer 2.5.2 Abs. 1 LEP 2010). - Gemeinden oder Gemeindeteile, die keine Schwerpunkte für den Woh¬ nungsbau sind, decken den örtlichen Bedarf (Ziffer 2.5.2 Abs. 3 LEP 2010). - In den Gemeinden, die keine Schwerpunkte sind und in den Ordnungs¬ räumen liegen, können im Zeitraum 2010 bis 2025 bezogen auf ihren Wohnungsbestand am 31.12.2009 neue Wohnungen im Umfang von bis zu 15 % gebaut werden. Bei Gemeinden mit einem hohen Anteil an Feri- en- und Freizeitwohnungen ist der Bestand an Dauerwohnungen zugrun¬ de zu legen (Ziffer 2.5.2 Abs. 4 LEP 2010). - Die Innenentwicklung hat Vorrang vor der Außenentwicklung (Ziffer 2.5.2 Abs. 6 LEP 2010).

Abb. 1: Landesentwicklungsplan (2010) Ausschnitt

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2.2.2. RegionalpSan Der Regionalplan für den Planungsraum III stellt den Großteil der Gemeinde Laboe innerhalb der Abgrenzung der Siedlungsachsen und Besonderen Siedlungsräume dar. Das Plangebiet liegt auf dieser Abgrenzung. Der Regionalplan stellt die Bedeutung der Gemeinde als Ordnungsraum für Tourismus und Erholung entsprechend des LEP dar. Östlich der Gemeinde und des Planungsgebietes wird zudem ein regionaler Grünzug dargestellt. Die Gemeinde Laboe gilt als sogenannte Achsengemeinde. Sie hat damit auch eine über den Eigenbedarf hinausgehende Verantwortung zur Deckung des regionalen Wohnungsbedarfs auf der Siedlungsachse Kiel- - Laboe zugewiesen bekommen. Auch hier ist aber den landesplanerischen Zielsetzungen Innenentwicklung vor Außenentwicklung Rechnung zu tragen. Dies geschieht hier in Fortschreibung und Beurteilung der Wohnungsbau- und Innenentwicklungspotenziale in Kaptiel 3.

Abb. 2 : Regionalplan III (2000) Ausschnitt

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2.2.3. Flächennutzungsplan Der bestehende Flächennutzungsplan der Gemeinde Laboe stellt das Plan¬ gebiet bereits als Wohnbaufläche und Gewerbefläche dar. Umgeben sind die Bauflächen von Grünflächen, die bei größerer Ausdehnung mit der Zweckbe¬ stimmung Parkanlage versehen sind. Im Südwesten werden die Wohnbauflächen von einem Schutzbereich für wehrtechnische Anlagen begrenzt. Umgeben wird das Plangebiet zudem von Flächen für die Landwirtschaft im Süden, Wohnbauflächen, Mischflächen und sonstigen Sondergebietsflächen für Einzelhandel im Norden. Der Bebauungsplan Nr. 42 lässt sich aus dem 2014 beschlossenen Flächen¬ nutzungsplan entwickeln. Eine Änderung des Flächennutzungsplanes ist damit entbehrlich.

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2.2.4. Landschaftsplan Der Landschaftsplan der Gemeinde Laboe wurde aktuell im Zuge der Neu¬ aufstellung des Flächennutzungsplanes fortgeschrieben (vgl. JÜNE- MANN/MARXEN-DREWES 2013) Neben einer aktualisierten Bestandsaufnahme liegt damit auch eine Darstel¬ lung der geschützten Kleingewässer und Knicks als Grundlage vor. Im Entwicklungsplan (vgl. Abb. 4) des LP sind folgende Inhalte für das Bear¬ beitungsgebiet bzw. dessen Umgebung dargestellt: - Geschützte Knicks - Geschützte Kleingewässer - Lokaler Biotopverbund (Eignungsbereic/? im Westenj - Grünachsen (nördlich, südlich, westlich und östlich des gepl. Baugebie¬ tes) - Geplanter bebaubarer Bereich - Geplanter Wanderweg am heutigen Ortsrand - Geplante Erschliessung/Anbindung für Fußgänger/Radfahrer - Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Bo¬ den, Natur und Landschaft Kompensationsfläche (Fläche südlich von AL¬ DI) - Vorhandene Windkraftanlage östlich der K 30 - Ordnungs- und Gestaltungsbedarf (gepl. Kreisel)

Abb. 4 : Landschaftsplan (Entwicklung) der Gemeinde Laboe - Ausschnittt

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 9 . T r> m lr ücriieute fvi bau, Um.vdt I unri Stüdtrntwkklung

Schutzgebiete: Das nächstgelegene FFH-Schutzqebiet befindet sich ca. 1,3 Kilometer ent¬ fernt in östlicher Richtung und umfasst das Gebiet der „ und Passader See" (DE 1627321). Baumschutz : Die Baumschutzsatzunq der Gemeinde Laboe vom 6.2.2001 gilt nur im Innenbereich. Dort sind Bäume mit einem Stammumfang von mind. 80 cm geschützt. Langsamwachsenede Baumarten sind ab 40 cm Stammumfang geschützt. Das neue Baugebiet ist gegenwärtig aber noch im Außenbereich der Gemeinde. Ebenfalls außerhalb des Bearbeitungsgebietes befindet sich das Land¬ schaftsschutzgebiet „Hagener Au von Probsteier Hagen bis zur Einmündung in die Ostsee und Umgebung, sowie die Ostseeküste zwischen Laboe und Stein". Es hat insgesamt eine Größe von 1.155 Hektar und liegt ca. 500 Me¬ ter östlich vom geplanten Regenrückhaltebecken. 2.2.5. Angrenzende Bebauungspläne Angrenzend zum Planungsgebiet sind folgende Bebauungspläne rechtskräf¬ tig: - B-Plan Nr. 17 mit seinen Änderungen mit den Festsetzungen als Misch¬ gebiet und Gewerbegebiet sowie einer Spielplatzfläche für den südwestli¬ chen angrenzenden Geschosswohnungsbau. - B-Plan Nr. 31 mit beschlossenen 3. und 4. Änderung, die Erweiterungen und Neubauten der ansässigen Einzelhandelsbetriebe zum Gegenstand haben.

2.2.6. Verkehrsentwicklungsptan Der Verkehrsentwicklungsplan (VEP), aus einem Workshop zum Leitbild der Gemeinde hervorgegangen, hatte den ruhenden Verkehr, den Öffentlichen Personenverkehr, den motorisierten Individualverkehr und den Rad- und Fußverkehr zum Gegenstand. Für den Bebauungsplan Nr. 42 ist hier die festgestellte Verkehrsstärke des Brodersdorfer Weges im Verhältnis zum weiteren Verlauf der K 30 in Rich¬ tung Marine-Ehrenmal und U-Bootdenkmal von Bedeutung. Hieraus lässt sich bereits ableiten, die derzeitige Linksabbiegersituation in die Ortslage durch Veränderung der Verkehrsführung verbessern zu wollen.

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 10 11PP Inocni.'Lioi nrl StadtPntwk-klung fui Baj, Um.vd:

2.3. Verfahrensschritte

Im Rahmen der Bauleitplanung sind bisher folgende Verfahrensschritte durchgeführt worden: Aufstellungsbeschluss durch den Bauaus- 04.11.2014 schuss der Gemeinde Laboe Frühzeitige Beteiligung der Behörden und 13.09. - 11.11.2016 sonstiger Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 1 BauGB) Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit § 3 11.10. 2016 Abs. 1 BauGB im Rahmen einer Bürgerver¬ sammlung Entwurfs- und Auslegungsbeschluss 16.05.2017 Beteiligung der Öffentlichkeit 10.07. - 11.08.2017 (§ 3 Abs. 2 BauGB) Beteiligung der Behörden und sonstiger 22.06. - 11.08.2017 Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 2 BauGB) Abwägung gemäß § 1(7) BauGB 13.12.2017 Satzungsbeschluss 13.12.2017

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 11 ¦fe • ¦1PP Irgenieufeund fürSf "idipntwicklung Baj. Umwelt

3. WOHNBAULICHES ENTWICKLUNGSPOTENZIAL UND INNENENT- WiCKLUNGSPOTENZIAL

Die Gemeinde Laboe hat derzeit 4.922 Einwohner (Stand 2015). Diese leben hauptsächlich in im Ober- und Unterdorf. Die Gemeinde Laboe unterscheidet sich mit ihrer Lage unweit der Landes¬ hauptstadt Kiel und der überdurchschnittlich guten infrastrukturellen Ausstat¬ tungen deutlich von anderen dörflich geprägten Gemeinden im Kreisgebiet. Darüber hinaus bieten sich diverse Möglichkeiten der Nah- und Kurzzeiterho¬ lung. Die Gemeinde Laboe selbst ist als Ort der Naherholung für die Landes¬ hauptstadt Kiel anzusehen. Neben zwei Kindergärten besteht in Laboe eine Grundschule. Weiterführen¬ de Schulen befinden sich zudem in Heikendorf und in der Landeshauptstadt Kiel. Mit einem sehr aktiven Vereins- und Verbandsleben besteht in der Ge¬ meinde ein sehr positives und soziales Klima, das von viel persönlichem En¬ gagement getragen wird. Im Gemeindegebiet sind neben einer Vielzahl von Gewerbebetrieben, darun¬ ter Handwerker und Dienstleister, angesiedelt. Da Laboe ein attraktiver und international bekannter Bade- und Urlaubsort an der Ostsee ist, ist eine Viel¬ zahl von Unternehmen touristisch geprägt. Dies betrifft z.B. die Vielzahl von Hotels und Gaststätten aber auch den Sportboothafen der Gemeinde. Weit¬ hin bekanntestes Wahrzeichen der Gemeinde ist das Marine-Ehrenmal. Aufgrund des vielfältigen, lebendigen Gemeindelebens verbunden mit einer sehr guten infrastruktur und der Lage, hat sich auch aus der Gemeinde selbst ein hoher Bedarf an neuen Bauflächen entwickelt. Viele Interessenten aus der Gemeinde sind an die Amtsverwaltung herangetreten und haben ihr Interesse bekundet Grundstücke zu erwerben, um auf diesen ein Eigenheim zu bauen. Diese Familien wollen auch in Zukunft ihren Lebensmittelpunkt in Laboe behalten und nicht in andere Gemeinden des Kreises umziehen um dort zu investieren. Jedoch sieht die Gemeinde derzeit kaum Möglichkeiten, Bauwilligen Bauland anzubieten. Die Aufstellung des B-Planes Nr. 43 (Fläche Nr. 10) mit einem Potenzial von etwa 35 Wohneinheiten wurde durch einen Bürgerentscheid wieder rückgän¬ gig gemacht. Da die Gemeinde Laboe als Achsengemeinde zu den Schwerpunkten für Wohnungsbau zählt, hat sie eine besondere Verantwortung für die Deckung des regionalen Wohnungsbedarfes. Aus diesem Grund soll die Wohnbau¬ entwicklung über den eigenen Bedarf hin erfolgen können. Da die Landesplanung der Prämisse „Innenentwicklung vor Außenentwick¬ lung" folgt, wurde im Zuge einer Untersuchung die Innenentwicklungspoten- ziale der Gemeinde Laboe geprüft und bewertet. Solch eine Untersuchung wurde zusammen mit einem Workshop bereits zur Aufstellung des F-Planes der Gemeinde durchgeführt. Zum nun aufzustellenden B-Plan Nr. 42 wurde die Untersuchung erneuert. In der neuen Untersuchung wurden die Flächen des F-Planes, die als Wohn¬ bauflächen dargestellt sind, ebenfalls berücksichtigt. Die Flächen wurden in drei Kategorien (A-C) eingeteilt:

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 12 "l lf gcriii'Lfe füi Baj, Umwdt L I unri Stüdipntwicklung - Kategorie Ä - Potenzialflächen mit Baurecht - Kategorie B - Potenzialflächen mit Baurecht und erkennbaren Realisie¬ rungshemmnissen - Kategorie C - Potenzialflächen mit Planungserfordernis bzw. Planungs¬ empfehlung In der anschließenden Übersichtskarte sind die Potenzialflächen einzeln dar¬ gestellt. Im Ergebnis stehen der Gemeinde Flächen für 12 WE der Kategorie A und Flächen für 20 WE der Kategorie B zur Verfügung. Für die Kategorie C stehen 441 WE zur Verfügung.

Nr. m2 Beschreibung Potenzielle Katego¬ Bewertung WE rie A,B)C

1 744 Priv. Gartengrundstück, 1 B Nicht zu berück¬ steht nicht zur Verfügung sichtigen 2 738 Priv. Gartengrundstück, 1 B Nicht zu berück¬ Hanglage, steht nicht zur sichtigen Verfügung 3 2.572 Parkplatz, ist zu erhalten. 3 B Nicht zu berück¬ sichtigen 4 14.050 Im F-Plan als W darge¬ 20 C Nicht zu berück¬ stellt, kein B-Plan, Wald¬ sichtigen fläche? 5 981 Priv. Gartengrundstück, 1 B Nicht zu berück¬ steht nicht zur Verfügung; sichtigen 6 856 Baulücke; B10A 1 B Zu berücksichti¬ gen 7 1.001 Baulücke; B10A 1 B Zu berücksichti¬ gen 8 2.142 Baulücke 4 A Zu berücksichti¬ gen 9 942 Baulücke 1 A Zu berücksichti¬ gen 10 27.256 Innenbereich im Außen¬ 35 C Nicht zu berück¬ bereich, ehemals B-Plan sichtigen Nr. 43. Erschließung ist nicht gesichert 11 1.200 Gartengrundstück, Baulü¬ 1 B Zu berücksichti¬ cke gen 12 650 Baulücke, mehrst. Be¬ 4 B Zu berücksichti¬ bauung mögl. gen 13 668 Priv. Gartengrundstück, 1 B Nicht zu berück¬ Erschließung nicht gesi¬ sichtigen chert 14 732 Priv. Gartengrundstück, 1 B Nicht zu berück¬ steht nicht zur Verfügung sichtigen 15 21.156 Außenbereichsfläche, 20 C Nicht zu berück¬ langfristig umzusetzen sichtigen 16 103.308 Außenbereichsfläche, 160 C Nicht zu berück¬ langfristig umzusetzen sichtigen 17 1.000 Waldfläche, Hanggrund¬ 1 C Nicht zu berück¬ stück sichtigen 18 3.164 Waldfläche, Hanggrund¬ 6 C Nicht zu berück¬ stück sichtigen 19 537 Priv. Gartengrundstück, 1 B Nicht zu berück-

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 <13 L»1PP Ir.gcniL'Liounri STüritnit'.vk'klung für Bau, Um;vdt

steht nicht zur Verfügung; sichtigen 20 1.164 Abstellplatz Wohnmobile, 1 B Nicht zu berück¬ Parkplatz sichtigen 21 2.204 Bolzplatz 2 B Nicht zu berück¬ sichtigen 22 1.463 Priv. Gartengrundstück, 2 B Nicht zu berück¬ steht nicht zur Verfügung sichtigen 23 600 Priv. Gartengrundstück, 1 B Nicht zu berück¬ steht nicht zur Verfügung; sichtigen B6 24 4.761 Priv. Gartengrundstück, 5 B Nicht zu berück¬ Koppel, steht nicht zur sichtigen Verfügung 25 191.600 Außenbereichsfläche, B- 180 C Nicht zu berück¬ Plan in der Aufstellung, sichtigen Wohnen- und Gewerbe¬ gebiet 26 1400 Erschließung 4 A Zu berücksichti¬ gen 27 1359 Spielplatz 4 C Nicht zu berück¬ sichtigen 28 1039 Priv. Gartengrundstück, 1 B Nicht zu berück¬ steht nicht zur Verfügung sichtigen 29 2400 Brachfläche, verwildert; 2 A Zu berücksichti¬ I.Ä. B6 gen 30 14.388 Gewerbegebiet 15 C Nicht zu berück¬ sichtigen

405.307 480

Kategorie A: Potenzialflächen mit Baurecht 11 Davon sind 11 WE zu be¬ rücksichtigen Kategorie B: Potenzialflächen mit Baurecht 28 Davon sind 21 WE nicht zur und erkennbaren Realisierungshemmnis¬ Verfügung sen Kategorie C: Potenzialflächen mit Pla¬ 441 Davon stehen 441 WE nicht nungserfordernis zur Verfügung Summe: 480 Davon stehen 480 WE nicht zur Verfügung Anrechenbare Wohneinheiten: 18

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 14 • Tj Ingenieure für Bau, Umwcll ¦ ^ und Stadtpui'.vicklung

Zeichenerklärung PotcntlalflachcnPotcntlalflüchcn Kjlego k A Poteonairachjpn m« Baiaechl

hBlcgtKie B Poiem-air.Ächefi mK Baurcml ¦ und eikenobaren RMl^fungshemimi Kaleg<> ii C Potirt'aif jt'tfen n11 PUiiangKJplKin

Sonstige Plandarslcllung

B-Plangietv« m* (ta/eichming

Abb. 5: Übersicht der Potenzialflächen (IPP)

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 15 T r> Ingenieute fuf Baj, Umwell I f und St.idtonhvlckjiing | 4. PLANGEBIET

4.1. Lage Die Gemeinde Laboe liegt am Ostufer der Kieler Förde und ist etwa 12 km Luftlinie von der Innenstadt der Landeshauptstadt Kiel entfernt. Die Gemein¬ de markiert am Ostufer der Kieler Förde den Übergang zur Ostsee. Das Plangebiet liegt am östlichen Gemeinderand südlich des Brodersdorfer Weges. Der Hafen der Gemeinde liegt etwa 1200 m in nordwestlicher Rich¬ tung entfernt.

Abb. 6 : Lage des Plangebietes

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 16 L¦ 1PP Irqcni'jln.und IliSiadtrntwicklung Bsj. UmwHc 4.2. Geltungsbereich Der Geltungsbereich wird im Nordwesten von der bestehenden Wohnbebau¬ ung der Straßen Feldstraße und Langensoll, sowie den bestehenden, derzeit im Umbau befindlichen Einzelhandelsflächen begrenzt. Im Südwesten tangiert teilweise der Kiebitzredder mit einem Knick den Gel¬ tungsbereich. Der Knick verläuft dann ohne Weg weiter und bildet dort die Geltungsbereichsgrenze. Die Fläche für das künftige Regenrückhaltebecken im östlichen Teil bildet mit einem neu zu schaffenden Ortsrand die Geltungsbereichsgrenze auch nach Südosten. Nordöstlich ist der Brodersdorfer Weg (K 30) Bestandteil des Geltungsberei¬ ches. Er wird zu einer Kreiselanlage umgebaut. Weitere, über die K 30 hin¬ ausreichende Flächen regeln Geh und Fahr- und Leitungsrechte für unter¬ schiedliche Zwecke sowohl für Private, als auch für Nutzungen durch Ver¬ bände.

Abb. 7; Geltungsbereich des B-Planes Nr. 42

4.3. Größe Die Größe des Geltungsbereiches beträgt etwa 19 ha.

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 -J 7 "1 r> n Ir.oer.ieufe fui Bau, Umwdl VB1 I unri Stadirntwickliing 4.4. Bestandssituation Das Bearbeitungsgebiet wird großflächig als Ackerland bewirtschaftet. In Tei¬ len werden die landwirtschaftlichen Nutzflächen (Ackerland) durch Knicks gegliedert und eingefasst. Die Knicks weisen viele, auch landschaftsprägen- de Einzelbäume auf. Hervorzuheben sind auch die verbreiteten Kopfeschen. In der Nachbarschaft in ca. 300 Meter Entfernung befindet sich eine kleine Windkraftanlage. 4.4.1. Tierwelt/Fauna: Das Büro BIOPLAN hat 2015, nach Auswertungen von Vorinformationen, be¬ reits Geländekartierungen im Gebiet durchgeführt. Dabei wurden die arten- schutzrechtlich relevanten Tiergruppen untersucht: Fledermäuse Hier wurden lediglich zwei Fledermausarten vorgefunden: Während der drei nächtlichen Detektorbegehungen konnten im Untersu¬ chungsgebiet die Zwergfledermaus und die Breitflügelfledermaus nachge¬ wiesen werden. So kann die Zwergfledermaus als die Charakterart des Ge¬ bietes bezeichnet werden. Diese typische Siedlungsart war omnipräsent mit zahlreichen Jagdaktivitäten an der nordwestlichen Grenzstruktur zur Sied¬ lungsbebauung vertreten. Als zweite Fledermausart konnte die Breitflügelfle¬ dermaus nachgewiesen werden. Sie konnte mit dem Detektor jedoch insge¬ samt nur fünf Mal verortet werden (vgl. auch Karte 1 im ASB). Zwerqfledermaus (Pipistrellus pipistrellus): RL-Kategorie „ungefährdet" Die Zwergfledermaus ist die häufigste einheimische Fledermausart (Siemers & Nill 2002). Prinzipiell ist diese Art in den meisten Landschaften anzutreffen. So besiedelt sie sowohl anthropogen geprägte Räume (Siedlungen, Gro߬ städte) als auch aufgelockerte Wälder und Waldränder. Gerne jagt diese Art an Wegen mit Baum- und Strauchbegrenzungen sowie an Flüssen, Seen und Teichen, aber auch an Brücken und Straßenlaternen in einer Höhe von bis zu 10 Metern. Sommer- und Winterquartiere findet diese Art i.d.R. in Spalten, hinter Haus- und Garagenfassaden, Rollläden von Gebäuden, auch in Neubauten, Tunneln, Brücken und Höhlen (Skiba 2009). Home Range: > 5 km, Nutzung von Flugstraßen sehr ausgeprägt Jagdverhalten: überwiegend strukturgebunden in einer Höhe von 2-6 m Breitflüqelfledermaus (Eptesicus serontinus): RL-Kategorie „3 - gefährdet" Die Breitflügelfledermaus ist eine ausgesprochene Hausfledermaus. Zu den typischen Jagdhabitaten zählen u.a. städtische Siedlungsbereiche mit älteren Baumbeständen, Dörfer, gehölzreiche freie Landschaftsteile und Viehweiden. Wegen der Insektenansammlungen jagen die Tiere auch häufig unter Stra¬ ßenlaternen. Die durchschnittliche Entfernung zwischen Quartier und Jagd¬ habitat beträgt 8,6 km, wobei eine einmal gewählte Flugschneise beibehalten wird (Braun & Dieterlen 2003). Die Breitflügelfledermaus ist in Schleswig- Holstein verbreitet und noch nicht gefährdet.

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 18 T n n Ingenieure für Bau, Um.veh I 1^ unri Sadtpntwkklung

Home Range: 2 km und weiter; Nutzung von Flugstraßen, aber auch Struk¬ tur-ungebunden Jagdverhalten: zwischen 0,5-6 m Höhe (aber auch bis 50 m Höhe) Ergebnisse der Höhlenbaumerfassunq; Während der Erfassung quartiergeeigneter Strukturen für Fledermäuse konn¬ ten nur zwei Bäume mit einer Wochenstubeneignung lokalisiert werden. Hierbei handelt es sich um zwei Stieleichen mit den Baum-Nr. 15 & 16 (vgl. Abb. 3 sowie Abb. 4 & 5). Die beiden Eichen sind stark ausgehöhlt, bieten somit keine Frostsicherheit, weshalb eine Winterquartiereignung ausge¬ schlossen werden kann. Während der ersten und der letzten Fledermauser¬ fassung wurde an den beiden benachbarten Bäumen eine Ausflugkontrolle in der Abenddämmerung durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass in 2015 keine Wochenstuben in den Bäumen vorhanden waren. Jedoch flog am 28.08. ein Zwergfledermaus-Männchen aus Baum Nr. 16 aus. Im späteren Nachtverlauf vollzog vermutlich dasselbe Individuum das für Männchen typische Balzver¬ halten (BR-ZF2). Es muss daher geschlussfolgert werden, dass zumindest Baum Nr. 16 als Paarungsquartier von der Zwergfledermaus genutzt wird. Brutvöqel Es wurden insgesamt 27 Brutvögel im Gebiet nachgewiesen. Zu den beson¬ deren Arten gehören Neuntöter, Rauchschwalbe, Mehlschwalbe, Haus- und Feldsperling und Kuckuck. Insbesondere für den Neuntöter wurden Sensibili¬ täten ausgemacht, die auch planerische Konsequenzen nach sich ziehen. Dies findet in artenschutzrechtlichen Festsetzungen seinen Niederschlag und ist im Artenschutzbericht des Büros BIOLPLAN beschrieben. Amphibien An zwei Kleingewässern (T3 und T6) wurden Teichmolche als besonders ge¬ schützte Arten nachgewiesen. Reptilien Am Gewässer T2 wurde die Ringelnatter nachgewiesen Sonstige Tierarten: Auch Vorkommen von Haselmäusen im Gebiet wurden untersucht: bestätigten sich aber nicht. Die detaillierten Erhebungen, Bestandsaufnahmen und die daraus resultie¬ renden Konsequenzen für die Bauleitplanung sind im Artenschutzbericht, der auch im Umweltbericht rezipiert wird, dargelegt.

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 19 Ingcnifuie füi Bau. Umv/d'. .wurwi Snri'.rnt'.vk'klung

4.4.2. Biotoptypenkartierung Im Rahmen der Aufstellung des Grünordnerischen Fachbeitrages wurde 2015 eine Biotoptypenkartierung für das Bearbeitungsgebiet durchgeführt. Sie ist in nachfolgender Abbildung dargestellt und um umfasst die geschütz¬ ten Kleingewässer und Knicks, sowie sonstige Biotoptypen wie Ackerland oder Feldgehölze.

Abb. 8 : Grünordnerischer Fachbeitrag zum B Plan Nr. 42 (Bestandsplan)

Außerdem wurden insgesamt 58 größere Einzelbäume im Bearbeitungsge¬ biet kartiert und in einer Tabelle erfasst.

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 20 T m r\ Ir ocriii'Lie für Bau. Umwelt I I P' und SMdirnt'.vIcklung

4.4.3. Reliefkarte Im Rahmen der Aufstellung des Grünordnerischen Fachbeitrages wurde auch eine Reliefkarte erstellt. Sie basiert auf den Vermessungen die 2015 im Gelände durchgeführt wurden. Das Relief ist in nachfolgender Abbildung dargestellt und um umfasst die Höhenstufen in einer hell- dunkel Abstufung. Die höchsten Geländeflächen (dunkeloliv) liegen im Westteil bei 33,02 m. ü.NN. Die niedrigsten Geländeflächen sind bei 25,91 m ü.NN im Bereich des geplanten Regenrückhaltebeckens. Auffällig ist eine von Südwest nach Nordost verlaufende Geländeerhebung die sich deutlich im Gelände abzeichnet.

Abb. 9 : Grünordnerischer Fachbeitrag zum B Plan Nr. 42 (Reliefkarte)

4.5. Baugrundvoruntersuchung Bodenuntersuchungen für das Bearbeitungsgebiet liegen mittlerweile vor. Die im Rahmen dieses Gutachtens gewonnenen Erkenntnisse liegen im Bereich des Erwartbaren. Auffälligkeiten zu Altlastenverdachtsmomenten oder Berei¬ che mit schwierigen Bodenverhältnissen bezüglich der geplanten Erschlie¬ ßungsmaßnahmen liegen danach nicht vor. Diese Aussagen sind sowohl für die Erschließungsplanung von wesentlicher Bedeutung als auch für die danach einsetzende Bebauung der Grundstücke.

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 21 . 1 n Ingcrik'ürc für Bau. Umwelt I 1^ unri Stadipntwkklung

5. PLANINHALT UND FESTSETZUNGEN

5.1. Städtebauliches Konzept Die leicht verschwenkt aus dem Gewerbegebiet in das Wohngebiet hinein¬ laufende Haupterschließungsstraße verläuft auf der bestehenden Gelände¬ erhebung entlang und wird mit einer Wendeanlage versehen bis an die Grenze des Sicherheitsabstands zum Sondergebiet Bund herangeführt. Ent¬ lang der Haupterschließung (Straßenprofil A) befinden sich die Baustrukturen für Geschosswohnungsbau und die verdichteten Bauformen für Einfamilien¬ häuser in Form von Reihenhäusern und höheren Doppelhäusern. Die Haupterschließung ist auf der Hälfte nochmals leicht verschwenkt. Dadurch entsteht eine platzartige Aufweitung, an der die Erschließungsstra¬ ße (Straßenprofil B) angebunden wird. Dieses Straßenstück wird ebenfalls in sich leicht gebogen ausgeführt, um die Siedlungsbereiche überschaubar gliedern zu können. Dieses Prinzip der Vermeidung von Linearität fördert die Orientierung im Raum und soll damit auch nachbarschaftsbefördernde As¬ pekte auslösen. Von der Haupterschließung und der Erschließungsstraße (Straßenprofil B) gehen jeweils Wohnerschließungsstraßen (Straßenprofil C) in Form von Ein¬ hängen oder Stichen mit entsprechenden Wendeanlagen ab, die dann klei¬ nere Nachbarschaften bildend, den großen Teil von Einzelhäusern unter¬ schiedlicher Bauformen und von Doppelhäusern aufnehmen. Am nordwestli¬ chen Erschließungsarm ist auch der Standort für eine Kindertagesstätte ge¬ legt worden. Diese Gemeinbedarfsfläche bildet dann einen Übergang zum größeren öffentlichen Spielplatz. Die Verortung sowohl des Spielplatzes als auch der Kindertagesstätte soll dazu beitragen, den bestehenden Siedlungs¬ körper Laboes mit dem neuen Siedlungskörper Laboes zusammenwachsen zu lassen. Die Kindertagesstätte trägt ebenso dazu bei, weil davon ausge¬ gangen wird, dass sie auch von bereits ansässigen Kindern Laboes aufge¬ sucht wird. Das Wohngebiet bietet Raum für ca. 180 Wohneinheiten (WE). Den größten Anteil bilden dabei die Einzel- und Doppelhäuser mit ca. 100 WE. Die dafür vorgesehenen Grundstücksgrößen liegen durchschnittlich bei ca. 550 m2. Die entlang der Haupterschließung verorteten Geschossbauten können ca. 56 WE aufnehmen. Dies hängt von den nachgefragten Wohnungsgrößen ab. Ein größeres Baufeld im Nordosten ermöglicht Sonderbauformen für senio¬ rengerechtes Wohnen oder ein Wohngruppenprojekt mit besonderem Finan¬ zierungshintergrund. Gerade im Bereich des Geschosswohnungsbaus ist beabsichtigt, auch Finanzierungsformen zu realisieren, die es auch weniger situierten Nachfragern ermöglicht, im Mietwohnungsbereich zu siedeln. Somit wird ein noch festzulegendes Maß an öffentlich gefördertem Wohnungsbau entstehen können. Das gesamte Wohngebiet ist von Grünflächen umschlossen, die mit Wege¬ beziehungen in das Wohngebiet hinein- und hinausführen. Der bestehende Fußweg entlang der Bebauung Langensoll wird an drei Stellen mit den neuen Baugebieten verbunden. Die Hauptwegeführung verläuft am größeren Spiel¬

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platz und an der Kindertagesstätte vorbei. Damit sollen auch fußläufig attrak¬ tive Verbindungen zur bestehenden Ortslage Laboes geschaffen werden. Im Neubaugebiet selbst entsteht durch die leichten Verschwenkungen der Haupterschließung die platzartige Aufweitung. Diese soll im östlichen Bereich als Treffpunkt ausgebildet werden. Denkbar ist hier neben der Schaffung von Sitzgelegenheiten auch die Ausbildung einer Boulebahn, was zu gemeinsa¬ men Aktivitäten Anlass bieten kann. Im Rahmen einer ohnehin stattfindenden Beteiligungsveranstaltung für die Gestaltung des großen Spielplatzes unter Beteiligung der neuen Bürgerinnen und Bürgern ließe sich dies integriert um¬ setzen.

Abb. 10: Städtebaulicher Entwurf zum Bebauungsplan Der direkt hinter dem Verkehrskreisel beginnende Gewerbegebietsbereich, der ebenfalls von Grünflächen umschlossen ist, schließt unmittelbar an die Sondergebietsflächen für Einzelhandel (Aldi und EDEKA) an. Die Tiefe der bebaubaren Gewerbeflächen wird bestimmt durch die Lage der Haupter¬ schließungsstraße, die wiederum aus den Lagebedingungen der Verkehrs¬ kreiselanlage resultiert. Die somit entstehenden Grundstückstiefen von ca. 50 - 75 Metern ermöglichen eine nutzungsgerechte gewerbliche Nutzung dieser Baufelder.

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5.2. Planungsrechtliche Festsetzungen Art der baulichen Nutzung Allgemeine Wohngebiete (WA) (§ 4 BauNVO) Die Wohnbauflächen werden als „Allgerneines Wohngebiet" festgesetzt. Sie dienen damit vorwiegend dem Dauerwohnen. Läden sowie Schank- und Speisewirtschaften sollen hier nicht zulässig sein, während nicht störende Handwerksbetriebe sowie die Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, ge¬ sundheitliche und sportliche Zwecke zulässig sein sollen. Damit wird eine mit der Hauptnutzung verträgliche Nutzungskategorisierung angestrebt. Diese wird noch feiner gesteuert durch den Ausschluss der ausnahmsweise zulässigen Nutzungen Betriebe des Beherbergungsgewerbes, sonstige nicht störende Gewerbebetriebe, Gartenbaubetriebe und Tankstellen. Die Ge¬ meinde möchte hier besonders die Betriebe des Beherbergungsgewerbes aus der Dauerwohnnutzung heraushalten, da sie als Ostseebad ohnehin schon vielerlei Problemlagen mit Beherbergungsbetrieben und Ferienwoh¬ nungen anzugehen hat. Eingeschränkte Gewerbegebiete (GEe) (§8 BauNVO) Die Gewerbefläche wird als „eingeschränktes Gewerbegebiet" festgesetzt. Sie erhält somit reduzierte schalltechnische Orientierungswerte, die eine Ver¬ träglichkeit mit dem mittelbar angrenzenden Wohngebiet ermöglicht. Durch die Einschränkung der Immissionswerte werden lärmintensive gewerbliche Nutzungen ausgeschlossen. Es bestehen bereits konkrete Nutzungsnachfragen gegenüber dem Eigentü¬ mer der Fläche und der Gemeinde. Das GEe soll auch als Puffer zwischen dem Wohngebiet und dem Brodersdorfer Weg K30 dienen. Diese grundsätz¬ liche Verortung von Bauflächen wurde im Flächennutzungsplan bereits vor¬ bereitet. Es sind die allgemein zulässigen Nutzungen gemäß BauNVO mit Ausnahme von Tankstellen und Anlagen für sportliche Zwecke zulässig. Der Ausschluss dieser Gebiete erfolgt wegen des zu erwartenden relativ hohen Maßes an In- dividualverkehr, der im eingeschränkten Gewerbegebiet auch in Nachbar¬ schaft zum Wohngebiet als nicht verträglich anzusehen ist. Den ansiedlungswilligen Betrieben soll als untergeordnete Nebeneinrichtung auch Gelegenheit gegeben werden, ihre Produkte an Endverbraucher zu verkaufen (Direkt-Vermarktung). Die dabei festgesetzte Beschränkung der Verkaufsfläche auf 250 m2 sorgt dafür, dass diese Nutzung im Bedarfsfall eingegrenzt werden kann. Wegen der i.d.R. eher wohnungsfern gelegenen Gewerbegebiete wird der Einzelhandel mit Waren und Gütern des täglichen Bedarfs allerdings generell ausgeschlossen. Für Laboe kommt der besondere Umstand hinzu, dass die Einzelhandels¬ struktur im Rahmen der Erweiterung der Verkaufsflächen für Edeka und Aldi - dem Nahversorgungsstandort in Laboe - im Jahre 2015 untersucht wurde, um die Verträglichkeit in der Ortslage zu dokumentieren. Dies bekräftigt nochmals den generellen Ausschluss von Zentren- und nahversorgungsrele-

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 24 1PP Irgcr.ii'uieund StadiontwIcklLng für Ba-j. Um.vdt

vanten Sortimenten des Einzelhandels in diesem eingeschränkten Gewerbe¬ gebiet. Vor diesem Hintergrund ist auch die zur Orientierung dienende Sörth mentsliste zu sehen, die die zentrenrelevanten Einzelhandelsbereiche, die hier nicht zulässig sein sollen nochmals aufführt. Da die Gemeinde aber den übrigen Einzelhandel optional möglichst ausge¬ schöpft sehen will, sind hier erweiterte Ausnahmebedingungen zur Zulässig- keit von Einzelhandel eingeräumt worden. Die Einschränkung der Produkt¬ vermarktung auf die Sparten Kfz, Holzver- und Bearbeitung/Möbel, Bau-und Garten sowie Bootsbedarfe ermöglichen ein Ausschöpfen der Verkaufsflä- chenzulässigkeit im Gewerbegebiet. Die ausnahmsweise zulässigen Nutzungen Wohnungen für Bereitschaftsper¬ sonal oder Betriebsinhaber sind schon aus Immissionsgründen hier nicht zu¬ lässig. Die Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale und gesundheitliche Zwecke sind im benachbarten allgemeinen Wohngebiet allgemein nach BauNVO zulässig, was dort auch entsprechend eingeräumt wurde. Vergnü¬ gungsstätten möchte die Gemeinde in diesem Siedlungsbereich nicht für zu¬ lässig erklären, da von atmosphärischen Störungen insbesondere für das Wohngebiet auszugehen wäre.

Maß der baulichen Nutzung Baufelder || § Die im eingeschränkten Gewerbegebiet liegenden Baufelder haben eine Grundflächenzahl (GRZ) von 0.7. Damit soll gewährleistet werden, dass auch raumgreifende Nutzungen die eher gewerbegebietstypisch sind, angesiedelt werden können. Je nach Nutzung sind zwei Vollgeschosse, bei Büronutzun¬ gen durchaus vorkommend, möglich. Die maximale Höhe der Gebäude ist auf 11.00 m beschränkt worden. Baufelder § @ @ § 0 Die entlang der rückgratbildenden Haupterschließung (Planstraße A) festge¬ setzten Baufelder für Geschosswohnungsbau erhalten die GRZ 0.35. Die Grundstücke haben Größen von ca. 1.060 - 1.260 m2. Die Überschreitung der GRZ für Nebenanlagen und Stellplätze gemäß § 19(4) BauNVO ist hier zulässig, um die oberirdisch anzulegenden Stellplatzanlagen und Wegefüh¬ rungen auf den Baufeldern realisieren zu können. Das Einräumen der Über¬ schreitung ist zudem nötig, da aufgrund der Kostenintensität nicht mit dem Bau von Tiefgaragen, die in weiten Teilen ja eine Unterbauung des Hauptge¬ bäudes bedeuteten, gerechnet werden kann. Die Höhenentwicklung der Ge¬ bäude darf drei Vollgeschosse aufweisen. Begrenzt ist die maximale Gebäu¬ dehöhe hier auf maximal 11.00 m. Baufelder § § |lÖ| Diese Baufelder säumen ebenfalls die Haupterschließungsallee (Planstraße A). Hier können Reihen- und Doppelhäuser entstehen. Eine Öffnung für Ge¬ schosswohnungsbau ist möglich. Auch hier beträgt die zulässige überschrei¬ tungsfähige GRZ 0.35. Da entlang der Erschließungsallee eine gleichmäßige Höhenentwicklung erzielt werden soll, sind auch hier maximal 11.00 m Ge-

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 25 M • ¦ 1PP Inqcniciiteunri Sr.idtontv/icklunQfuf Baj. Um.vdi bäudehöhe zulässig. Sie können hier erreicht werden durch zulässige zwei Vollgeschosse und einem Dach- oder Staffelgeschoss, nunmehr bauord¬ nungsrechtlich als zurückgesetztes Vollgeschoss bezeichnet.

Baufelder|Tl] |12| FTäj IT^j [l5| [T^ |r7| FTsj |1§1 |2Ö| H |22| ^3 Die abseits der Erschließungsallee in den nachbarschaftsbildenden Wohnbe¬ reichen liegenden Baufelder ermöglichen die Realisierung von Einzel- und Doppelhäusern. Hier sind ebenfalls generell zwei Vollgeschosse zulässig, um den sich wandelnden Bauherreninteressenlagen und Angebotsformen ent¬ gegenkommen zu können. Die GRZ liegt hier bei maximal 0.3. Dies schließt wieder die Überschreitungsoption nach BauNVO mit ein. Hier hat es seinen Grund in den Grundstücksgrößen, die gerade im Bereich erwartbarer Einzel¬ häuser vergleichsweise gering ausfallen. Hinzu kommt die Festsetzung von zwei Stellplätzen je Einzelhaus, die das Versiegelungsaufkommen weiter anwachsen lässt. Die Höhenentwicklung ist hier auf 9.00 m beschränkt. Die¬ ses Maß lässt sowohl großen Spielraum für die Eingeschossigkeit mit großer Ausbaumöglichkeit, je nach gewählter Dachform, ermöglicht aber auch die Errichtung von Baukörpern mit zwei Vollgeschossen. Für das Baufeld |l3a| gilt nicht die Steuerung über Einzel-und Doppelhäuser, da hier nur im Rahmen der offenen Bauweise Raum gegeben werden soll für ein Wohnprojekt in dem mit größeren Kubaturen und ein höheren Anzahl von Wohneinheiten gerechnet werden kann. Baufeld 24 Das Baufeld Gemeinbedarf ist festgesetzt für die notwendig werdende Ange¬ botserweiterung im Bereich der Kinderbetreuungsplätze. Auf diesem Baufeld ist die Errichtung einer Kindertagesstätte möglich. Auf dem Grundstück selbst sollen Außenspielflächen ermöglicht werden können. Die baulichen Anlagen sollen auch multifunktional gestaltet werden können, sodass dadurch auch andere räumlichen Bedürfnisse befriedigt werden können (Bürger- und Seniorentreff etc.). Deshalb wurde die GRZ hier auf 0.6 gesetzt, um einen gewissen Bebauungsspielraum einräumen zu können. Nachbar¬ schaftlich orientiert sind hier ebenfalls zwei Vollgeschosse möglich. Durch die höheren Deckenhöhen in öffentlich genutzten Räumen liegt die maximale Gebäudehöhe hier bei 9.50 m.

Höhe der baulichen Anlagen Der Bezugspunkt zur Bemessung der maximal festgesetzten Gebäudehöhe ist die jeweilige Oberkante des Erdgeschossfußbodens. Sie liegt maximal 0.50 m über der Oberkante der erschließenden Verkehrsfläche. Gemessen wird dieser Punkt in der Mitte der überbaubaren Grundstücksfläche des je¬ weiligen Baugrundstücks. Um auch nachbarschützende Wirkungen entfalten zu können, sind die Zu¬ sätze in der Höhenentwicklung für ansteigendes oder abfallendes Gelände aufgenommen worden.

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 26 Tj [3 Ingenieuie für Bau. Urrr.vcU I I und Stadirntvvicklur>g

Grundstücksmindestgrößen und Begrenzung der Wohnungsanzahl Um mögliche Verdichtungen im Einzelhausbereich steuern zu können, sind Mindestgrundstücksgrößen festgesetzt worden. In diesem Zusammenhang sind auch die Begrenzungen für Wohneinheiten je Einzelhaus und Doppel¬ haus zu sehen. Sie sollen einer nicht gewollten Überlastung der Erschlie¬ ßungsanlagen vorbeugen. Hausgruppen sind hier deshalb nicht zulässig.

Nebenaolagen und Stellplätze Garagen, Stellplätze und überdachte Stellplätze (Carports) können in den Grundstücksabstandsflächen errichtet werden. Dies gilt auch für die Grund¬ stücksgrenzen außerhalb der überbaubaren Grundstücksfelder. Bauord¬ nungsrechtliche Genehmigungsregelungen wie Mindestabstände zur öffentli¬ chen Verkehrsfläche beim Bau von Garagen, bleiben davon ausgenommen. Außerdem sind Stellplätze in den dafür bezeichneten und festgesetzten Flä¬ chen für Gemeinschaftsstellplätze zulässig. Dies betrifft die Bereiche des Geschosswohnungsbaus. Die östlichen Bereiche der Gemeinschaftsstellplät¬ ze sind mit einem Anpflanzungsgebot versehen, damit eine Eingrünung zu den angrenzenden Baufeldern gewährleistet ist. Nebenanlagen sollen zur Gartengestaltung und zur Gartennutzung zulässig sein. Anlagen zur Energieversorgung wie Wärmepumpen sind ebenfalls zu¬ lässig. Rotierende Anlagen zur Energie- bzw. Stromerzeugung in Form von kleinen Windkraftanlagen sind aus Emissionsgründen nicht zulässig.

5.3.ÖrtSiche Bauvorschriften Gestalterische Festsetzungen sind hier nur sehr eingeschränkt vorgenom¬ men worden, da die Gemeinde die individuelle Baufreiheit ihrer Bürgerinnen und Bürger nicht unnötig einzuschränken gedenkt. Dies wird vor dem Hinter¬ grund verständlich, dass man auch gesamtgesellschaftlich feststellen muss, dass die insgesamt fortschreitende Individualisierung ein selbstbestimmtes Festsetzen von Grenzen der individuell empfundenen Freiheit der Entschei¬ dung geradezu herausfordert. Daraus ergeben sich dann unterschiedlich geartete Geschmacksentschei¬ dungen zu Gestaltungsfragen. Die Bandbreite der Angebote reicht vor allem von Seiten der auf dem Markt anbietenden Bauträgergesellschaften bis hin zu aber realisiert nur spärlich zu findenden sogenannten Architektenhäusern, in denen bauliche Individualität dann auch eher auszumachen ist.

Dacilflächengestaltung Die Dachgestaltung der Hauptdächer sind als geneigte Dächer von 22° bis 50° auszuführen. Bei Pultdächern beginnt die Neigung bei 5° und reicht bis 35°. Beide Neigungsspielräume schließen somit die üblichen konstruktiven Bauformen ein. Frontispize, Mittelrisalite und andere Betonungen von Erkern oder Eingangs¬ situationen sind für ihre Bedachungen von einer Neigungsbeschränkung ausgenommen. Damit sind zum Beispiel sogenannte Friesengiebel zulässig.

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 27 TDD fü[ Baü- Umwdt I und Stadtontv/kklunn i Die Farbpalette der Hauptdächer ermöglicht dunkle Farbtöne. Damit werden zu befürchtende ins „Bunte" abgleitende Farbtöne hier nicht möglich sein. Zudem werden Dacheindeckungen aus Metall ermöglicht, wenn sie nicht sonnenlichtreflektierend sind und damit Blendungseffekte hervorrufen. Des¬ halb sind auch glänzend lasierte Dachsteine nicht zugelassen. Energetisch/konstruktive Dachanlagen wie Solaranlagen, Sonnenkollektoren, Anlagen für Photovoltaik sowie Gründächer sind zulässig.

5.4. Grünordnerische Festsetzungen Aus der Begründung des Flächennutzungsplanes sind für die Grünflächen des Neubaugebietes folgende Rahmenbedingungen einzuhalten: • Naturnahe, pflegeextensive Grünachsen mit integrierter fußläufiger Verbindung • Grünflächen als gliedernde und belebende Landschaftselemente und zur Abgrenzung gegenüber der freien Landschaft (Neuer Ortsrand) • Grünachsenanlage so das ein größtmöglicher Anteil vorhandener ge¬ schützter Landschaftsstrukturen (geschützte Biotope Knicks und Kleingewässer) erhalten werden kann. • Gewollt sind multifunktionale Grünzüge die auch grundsätzlich einen Teil der erforderlichen naturschutzrechtlichen Kompensation erbringen sollen. Aus diesen Rahmenbedingungen sind detaillierte grünordnerische Festset¬ zungen zu Grünflächen, Biotopen, Baumqualitäten und der Herrichtung der öffentlichen Grünflächen hergeleitet worden. Sie sind im Text Teil B des Be¬ bauungsplanes unter grünordnerischen Festsetzungen und als Ausgleichs¬ festsetzungen (A 1 - 13) für den Eingriff in das Schutzgut Boden aufgeführt und im Grünordnerischen Fachbeitrag (GOF) zu dieser Satzung und zusam¬ menfassend im Umweltbericht näher ausgeführt.

5.5.Erschließung Der Kreuzungsbereich der K 30 mit dem Brodersdorfer Weg wird durch eine Kreisverkehrsanlage neu gestaltet und entsprechend umgebaut. Damit lässt sich auch die Ortseingangssituation deutlich verbessern und die Verkehrs¬ ströme sind zukünftig wesentlich sicherer abzuwickeln. Im Zuge der im Vorfeld gelaufenen Gespräche mit dem Landesamt für Stra¬ ßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV-SH) wurden die notwendigen Maße, Raumbedarfe und die Lage dieser Verkehrsanlage bereits abge¬ stimmt. Auch die Abstimmung über das Planungsinstrument zugunsten des Bebauungsplans wurde im Vorfeld geklärt. Ein Planfeststellungsverfahren ist somit nicht erforderlich. Mit Bau der Kreisverkehrsanlage entsteht ein weite¬ rer Abzweig, der die Ortserweiterungsflächen für Gewerbe und Wohnen des Bebauungsplans Nr. 42 zukünftig erschließt.

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5.5.1. Verkehriiche Erschließung Kfz-Verkehr Die Haupterschließung wird als Allee ausgeführt und verläuft zunächst durch die Gewerbeflächen, sichert hier die Grunderschließung und wird anschlie¬ ßend leicht verschwenkt auf Höhe des festgesetzten Grünzuges, der die ein¬ geschränkten Gewerbeflächen von den Wohnbauflächen trennt, fortgeführt. Die weitergeführte Haupterschließungsstraße (A) des Wohngebietes wird mittig ein weiteres Mal verschwenkt und erfährt an dieser Stelle eine kleine platzartige Aufweitung. An dieser Stelle bindet dann die Erschließungsstraße (B) an, die an die bestehende Ortslage im Bereich Feldstraße heranführt. Für Ver- und Entsorgungsverkehre wie Feuerwehr, Rettungsdienste und Müll¬ fahrzeuge ist die Anbindung an die Feldstraße offenzuhalten. Für den Indivi- dualverkehr ist derzeit beabsichtigt, die Durchfahrt zur und aus der Feldstra¬ ße durch Einbau eines Pollers zu verhindern. Von der Haupterschließungsstraße (A) und der Erschließungsstraße (B) ge¬ hen Wohnstraßen ab, die überwiegend mit Einhängen verbunden, die unter¬ schiedlichen Nachbarschaften erschließen. Die Straßenprofile sind so aus¬ gebildet, dass die Straßen ihren Erschließungsanforderungen problemlos nachkommen können. Die Straßen- und Wegeprofile sind im Bebauungsplan informativ dargestellt. Flächen für Geh, Fahr- und Leitungsrechte Notwendige Geh- Fahr- und Leitungsrechte für den Abwasserzweckverband, für Energieversorger und zur Erschließung innenliegender Baugrundstücke sind entsprechend in den Bebauungsplan aufgenommen. In den privaten Erschließungsstichen sind im Übergang zum öffentlich zu widmenden Straßenraum Mülltonnenstandplätze „M" im Bebauungsplan dar¬ gestellt. Sie dienen der temporären Bereitstellung am Tage der Abholung der jeweiligen Müllarten. Ruhender Verkehr Entlang der Haupterschließung und einseitig entlang der verlängerten Feld¬ straße sind, wo keine Grundstückszufahrten liegen, im Wechsel Baumstand¬ orte mit Längsparkbuchten vorgesehen. In den Wohnstraßen wird das Par¬ ken von Fahrzeugen ebenfalls auf dargestellten Flächen möglich sein. Zudem sind einige kleinere Parkplatzflächen an geeigneten Stellen zusätzlich vorgesehen, um die zu erwartenden Besucherverkehre aufnehmen zu kön¬ nen. Damit wird gesichert ein ausreichendes Parkplatzangebot im öffentli¬ chen Raum angeboten.

Fußläufige Erschließung Der entlang eines Knicks hinter der Bebauung am Langensoll verlaufende Fußweg wird mit zwei aus dem Neubaugebiet laufenden Fußwegen verbun¬ den, um Wegebeziehungen zu knüpfen. Außerdem verlaufen mehrere Fu߬ wegverbindungen in die das Wohngebiet umschließenden Grünflächen, die

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 29 "1 r> InaeriieLre füi Baj. Umwelt und Siadinif.vicklung

einen Spaziergang ermöglichen und auch an den südlich verlaufenden Kie- bitzredder angeschlossen werden können. Die Haupterschließung ist mit beidseitigem Fußweg versehen.

Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) Die Buslinien 100, 102, 119 und 120 verlaufen alle über den Brodersdorfer Weg und binden somit auch das neue Wohngebiet an. Im Zuge der Kreisver¬ kehrsanlagenplanung kann über eine Verlegung der Haltestelle in Richtung Einzelhandelsflächen (EDEKA und ALDI) und damit auch des Wohngebietes nachgedacht werden. Dies muss aber nicht im Zuge dieser Satzung gesche¬ hen. Es lässt sich auch ohne Bebauungsplan regeln. Eine angedachte Erschließung in das Wohngebiet hinein und über die Feld¬ straße und den Schwanenweg wieder an den Brodersdorfer Weg herange¬ führt, ist aufgrund der vorhandenen Straßenbreiten nicht realisierbar. Das Straßenprofil der Haupterschließung mit 6.50 m Fahrbahnbreite würde das Hinein- und Hinausfahren in das neue Wohngebiet mit Bussen allerdings möglich machen.

5.5.2. Flächen für die Rückhaltung u. Versickerung von Niederschlagswasser Die vorhandene Senke mit einem Kleingewässer ist von der Kreisstraße K 30 aus anfahrbar und als Standort für ein großes noch genauer zu dimensionie¬ rendes Regenrückhaltebecken (RRB) vorgesehen. Die Ausmaße des RRB werden so angelegt, dass sämtliche Bauflächen, auch die weitere derzeit nur im Flächennutzungsplan dargestellte Fläche für Gewerbe gesamthaft hierin ihr anfallendes Oberflächenwasser ableiten können. Das Oberflächenwasser wird dann auf einer Länge von ca. 300 Metern neu verrohrt, unter der K 30 durchgeführt und führt weiter über GFL-Rechte und dinglich gesichert bis in den Verbandsvorfluter des Gewässerunterhaltungs¬ verbandes (GUV) Selenter See in Richtung Hagener Au. Mit den davon betroffenen Eigentümern wurden die dafür notwendigen Ver¬ einbarungen bereits getroffen und notariell vertraglich geregelt. Im Rahmen der Erschließungsplanung sind die einzelnen Anschlussbedingungen näher insbesondere mit dem zuständigen AZV abzustimmen und herbeizuführen.

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 30 Bfc • *1PP IrqcnifLfeunri fui S'iriTiif.vicklung Bau. Umwdt

5.5.3. Technische infrastruktur Die äußere Erschließung des Gebietes wird über die entsprechenden Infra¬ strukturen (Telekommunikation-, Elektrizität-, Gas-, Wasser- und Abwasser- leitungen sowie Abfallbeseitigung, etc.) sichergestellt. Bei Bedarf werden diese neu verlegt.

Stromversorauna Die Stromversorgung erfolgt durch die Schleswig-Holstein Netz AG. Wärmeversorgung Derzeit laufen noch Gespräche über die beabsichtigte Art und Weise der Wärmeversorgung. Es sind seitens der IDB Immobilien Development- und Beteiligungsgesellschaft Förde Sparkasse mbH und der IPP-ESN dazu An¬ forderungsprofile erarbeitet worden, die eine Entscheidungsgrundlage für die zu schaffende zentrale Wärmeversorgung erbringen werden. Es wird dabei davon ausgegangen, dass keine separate dafür auszuweisende Versor¬ gungsfläche im Bebauungsplan vorgesehen werden muss. Abfallentsorgung und Abfallbeseitigung Die Entsorgung von häuslichen Abfällen wird durch die Abfall Wirtschaft des Kreises Plön sichergestellt. Telekommunikation Die Einrichtungen zur Telekommunikation werden durch die Deutsche Tele¬ kom AG im Rahmen der Grundversorgung nach dem Telekommunikations¬ gesetz (§ 78 TKG) sichergestellt.

Gasversorgung Das Gasversorgungsnetz erstellt und betreiben die Stadtwerke Kiel Netz GmbH, ein Unternehmen der Stadtwerke Kiel AG.

Wasserversorgung Die Versorgung mit Frischwasser erfolgt durch den Wasser¬ beschaffungsverband (WBV) -.

Schmutzwasserentsorgung Die Entsorgung von Schmutzwasser erfolgt durch den Abwasserzweckver¬ band Ostufer Kieler Förde (AZV).

Löschwasserversorgung Die Versorgung mit Löschwasser erfolgt über entsprechende Leitungsan¬ schlüsse, die spätestens im Rahmen der Erschließungsplanung mit der Feu¬ erwehr vor Ort abzustimmen sind. Dabei sind die Hinweise aus dem Arbeits¬ blatt W 405 der Deutschen verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (DVWG) zu beachten.

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 31 1PP Ingenieureunri St-idtrntwicklung fui Bau, Umwell

Kabelfernsehen Eine Versorgung mit Kabelfernsehen kann über die Vodafone Kabel Deutschland GmbH erfolgen.

5.5.4. Soziale Infrastruktur Die Gemeinde Laboe verfügt über ein reges öffentliches Leben. Neben zahl¬ reichen Vereinen verfügt die Gemeinde über eine Freiwillige Feuerwehr. Als attraktives und überregional bekanntes Ostseebad an der Kieler Förde verfügt die Gemeinde über einen Sandstrand mit zahlreichen Aktivitäten und über ein Meereswasser-Hallenbad. Für die jungen Bürger der Gemeinde sind die vorhandenen Kindergärten und das Jugendzentrum erste Anlaufstelle. In der Gemeinde Laboe ist eine Grundschule vorhanden, weiterführende Schu¬ len befinden sich in der Gemeinde Heikendorf. Das neue Wohngebiet lässt es notwendig werden, weitere Kindergartenplät¬ ze in Laboe bereit zu halten. Im Plangebiet ist deshalb Raum für eine Kinder¬ tagestätte / ein Kindergarten vorgesehen worden.

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 32 lipp Ingenieureund für Siadtentwlcklüng Baj. Umwell

6. AUSWIRKUNGEN DER PLANUNG

6.1. Grünordnerischer Fachbeitrag Die Errichtung baulicher Anlagen auf bisher baulich nicht genutzten Grund¬ flächen stellt gemäß § 10 Landesnaturschutzgesetz SH (LNatSchG) einen Eingriff in Natur und Landschaft dar, der durch entsprechende Ausgleichs¬ und Ersatzmaßnahmen kompensiert werden muss. Der vorliegende Grün¬ ordnerische Fachbeitrag (GOF) setzt sich, nach einer Landschaftsanalyse, mit den voraussichtlichen Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft durch die vorgesehene Bebauung auseinander und zeigt notwendige Ver- meidungs-, Gestaltungs-, sowie Ausgleichsmaßnahmen auf. Dabei stellt der GOF eine wichtige fachliche Grundlage für den Umweltbericht dar. Wie unter Punkt 5.4 erwähnt, finden wesentliche Forderungen Eingang in Form von Festsetzungen in die Satzung des Bebauungsplanes. 6.2. Artenschutz Einige Aspekte und Verbreitungen von Tierarten sind bereits im Kap. 3.4.1. dargestellt. Die Erarbeitung eines qualifizierten Artenschutzberichtes mit der Abschät¬ zung der Auswirkungen auf Flora und Fauna ist nun im Rahmen der Qualifi¬ zierung der Planung auf der Grundlage des Grünordnerischen Fachbeitrages (GOF) erarbeitet worden. Der Artenschutzbericht formuliert auch Ausgleichs¬ und Maßnahmenfestsetzungen, die in den Bebauungsplan übernommen wurden. Die Maßnahme A13 ist als CEF-Maßnahme (continous ecological functionali- ty measures) festgesetzt. Dies bedeutet, sie ist vor Einsetzen der Bautätig¬ keiten zu realisieren.

6.3. Immissionstechnische Gutachten Es ist ein immissionstechnisches Gutachten zur Qualifizierung der Planung erarbeitet worden. Darin sind die relevanten Emissionsorte des Sonderge¬ biets Einzelhandel, die Windkraftanlage und die Verkehrssituation auf der Kreisstraße K 30 zu untersuchen und zu bewerten gewesen. Im Rahmen der Vorsorge bei der Bauleitplanung erfolgt üblicherweise eine Beurteilung anhand der Orientierungswerte gemäß Beiblatt 1 zur DIN 18005, Teil 1 „Schallschutz im Städtebau", wobei zwischen gewerblichem Lärm und Verkehrslärm unterschieden wird. Andererseits kann sich die Beurteilung des Verkehrslärms auf öffentlichen Verkehrswegen an den Kriterien der 16. Blm- SchV („Verkehrslärmschutzverordnung") orientieren. Die DIN 18005, Teil 1 verweist für die Beurteilung von gewerblichen Anlagen auf die TA Lärm, so dass die Immissionen aus Gewerbelärm auf Grundlage der TA Lärm beurteilt werden.

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 33 . n !-> r-> Ingcr.ifUic (üi Baj, Um.vcHt I I I unrt Stadtentwicklung

Die nächstgelegenen schutzbedürftigen Nutzungen liegen nordwestlich des Planungsgebiets. Im Norden grenzt ein Gewerbegebiet an. Südöstlich des Plangeltungsbereiches befinden sich landwirtschaftliche Flächen und im Südwesten liegt ein Schutzbereich für wehrtechnische Anlagen. Im Osten steht eine Windenergieanlage. b) Gewerbelärm Zum Schutz der Nachbarschaft vor Gewerbelärm aus dem Plangebiet wurde für den Plangeltungsbereich geprüft, ob der Planungsansatz für uneinge¬ schränkte Gewerbegebiete gemäß DIN 18005 von Lw" = 60/60 dB(A) (tags/nachts) zulässig ist. Vorbelastungen aus Gewerbelärm sind durch die nördlich angrenzenden ge¬ werblich genutzten Flächen sowie durch die Windenergieanlage in östlicher Richtung gegeben. Die Windenergieanlage wurde entsprechend ihrer Ge¬ nehmigung berücksichtigt. Für alle gewerblich genutzten Flächen wurden den tatsächlichen Nutzungen entsprechend geeignete flächenbezogene Schallleistungspegel abgeleitet. Dabei wird davon ausgegangen, dass die derzeitigen Betriebe immissionsschutzrechtlich verträglich sind. Die Prognose-Planfall liegen die Beurteilungspegel an den Immissionsorten außerhalb des Plangebiets bei zu 61 dB(A) tags und 46 dB(A) nachts. Die geringfügigen Überschreitungen der Immissionsrichtwerte für Mischgebiete von 60 dB(A) am Tag und 45 dB(A) in der Nacht sind aufgrund der jeweiligen Vorbelastung bedingt und gemäß TA Lärm zulässig. Die Überschreitungen liegen innerhalb des gemäß TA Lärm zulässigen Maßes von bis zu 1 dB(A). Somit werden die Anforderungen der TA Lärm außerhalb des Plan¬ gebiets überall erfüllt. Im geplanten allgemeinen Wohngebiet wird der Immissionsrichtwert tags von 55 dB(A) überwiegend eingehalten. Nachts ergeben sich lediglich in der Ostecke der geplanten Wohnbebauung beurteilungsrelevante Überschrei¬ tungen. Im weiteren Plangebiet wird der Immissionsrichtwert für allgemeine Wohngebiete von 40 dB(A) um nicht mehr als 1 dB(A) überschritten. Aufgrund der Belastungen insbesondere durch die Windenergieanlage sind östlich des Plangeltungsbereiches gebietsweise Immissionsrichtwertüber¬ schreitungen zu erwarten. In den von Überschreitungen des Immissions¬ richtwertes für allgemeine Wohngebiete von 40 dB(A) betroffenen Bereichen durch die Geräuschimmissionen aus dem Betrieb der Windenergieanlage sind für eine rechtssichere Abwägung die Immissionsorte an den der Lärmquellen zugewandten Fassaden gemäß TA Lärm auszuschließen. Außenwohnbereiche sind gemäß TA Lärm nicht beurteilungsrelevant. Im Rahmen der Baugenehmigung kann von diesen Festsetzungen durchaus abgewichen werden, wenn detailliert nachgewiesen wird, dass an den Im¬ missionsorten gemäß TA Lärm der Immissionsrichtwert eingehalten wird. Die Verträglichkeit der geplanten Wohnnutzung mit der Belastung aus Ge¬ werbelärm nachts kann ggf. durch folgende Maßnahmen hergestellt werden:

• Grundrissgestaltung (Anordnung schutzbedürftiger Räume auf die lärm- abgewandten Seiten);

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 34 ¦h • ¦ 1PP Irgonit-meunii Sririfür Baj.rutv/icklunp Umwell

• Einbau von nicht offenbaren Fenstern (Lichtöffnungen) zu schutzbedürf¬ tigen Räumen gemäß DIN 4109;

• Aktiver Lärmschutz in Form von verglasten Laubengängen oder verglas¬ ten Baikonen mit einer Mindesttiefe von 1 m vor offenbaren Fenstern zu Schutzbedürftigen Räumen gemäß 4109. Hierfür wäre im Rahmen der Baugenehmigung eine detaillierte Prüfung er¬ forderlich. c) Verkehrslärm Im Rahmen der schalltechnischen Untersuchung wurden die Belastungen aus Verkehrslärm berechnet. Dabei wurde der Straßenverkehrslärm aus den maßgeblichen Straßenabschnitten berücksichtigt. Die Straßenbelastungen wurden anhand einer Verkehrszählung auf der K 30 ermittelt und auf den Prognose-Horizont 2025/30 hochgerechnet. Die Erschließung der Ortserweiterungsflächen des Bebauungsplanes Nr. 42 soll über den Neubau einer Kreisverkehrsanlage im Kreuzungsbereich der K 30 mit dem Brodersdorfer Weg vollzogen werden. Daher ist die Zunahme durch den B-Plan-induzierten Zusatzverkehr nicht beurteilungsrelevant. Die Beurteilung zeigt, dass die Orientierungswerte im Tageszeitraum im ge¬ planten allgemeine Wohngebiet weitestgehend eingehalten werden. Nachts ergeben sich lediglich im östlichsten Teil des geplanten Wohngebiets Beur¬ teilungspegel von bis 47 dB(A), die somit oberhalb des Orientierungswertes liegen. Die Immissionsgrenzwerte von 59 dB(A) tags und 49 dB(A) nachts werden im geplanten Wohngebiet nicht überschritten. Im geplanten eingeschränkten Gewerbegebiet werden die Orientierungswer¬ te von 65 dB(A) tags und 55 dB(A) nachts weitestgehend eingehalten. Die Immissionsgrenzwerte von 69 dB(A) am Tag und 59 dB(A) in der Nacht wer¬ den im geplanten Gewerbegebiet unterschritten. Bezüglich der Außenwohnbereiche ist festzustellen, dass sich im allgemei¬ nen Wohngebiet und im Gewerbegebiet keine Beschränkungen ergeben, da die jeweiligen Orientierungswerte am Tag innerhalb der geplanten Bebauung um nicht mehr als 3 dB(A) überschritten werden. Gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse in den Erd- sowie den Oberge¬ schossen können aufgrund der Bauweise durch Grundrissgestaltung (Verle¬ gung der schützenswerten Nutzungen auf die lärmabgewandte Seite) oder passiven Schallschutz geschaffen werden. Gemäß DIN 4109 (Juli 2016) und der Entwürfe zu den 1. Änderungen (Janu¬ ar 2017) ergeben sich Anforderungen an den passiven Schallschutz zum Schutz der Wohn- und Büronutzungen vor von außen eindringenden Geräu¬ schen. Die Dimensionierung des passiven Schallschutzes erfolgt über die maßgeblichen Außenlärmpegel gemäß DIN 4109 und der Entwürfe zu den 1. Änderungen. Die maßgeblichen Außenlärmpegel sind in der für schutzbe¬ dürftige Räume und in für Räume, die überwiegend zum Schlafen genutzt werden, dargestellt.

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 35 M . 1 r> n% Ingenieure fui Bau. Umwoi 1¦ und SradronUvicklung

Abweichend vom Entwurf zur 1. Änderung des Teils 2 bezüglich Abschnitt 4.4.5.7 erfolgt die Ermittlung des maßgeblichen Außenlärmpegels unter Be¬ rücksichtigung der VDI 3722-2 Abschnitt 5.6 durch Überlagerung aller jewei¬ ligen maßgeblichen Außenlärmpegel gemäß DIN 4109 und der Entwürfe zu den 1. Änderungen (Januar 2017), der auf das Plangebiet einwirkenden Lärmquellen (Straßen- und Gewerbelärm). Hierbei ist darauf hinzuweisen, dass bei einem maßgeblichen Außenlärmpe¬ gel von > 70 dB(A) mit erheblichem passivem Schallschutz und damit zusätz¬ lichen Baukosten zu rechnen ist. Für das geplante allgemeine Wohngebiet sind keine Beschränkungen für Schlaf- und Kinderzimmer notwendig. d) Gesamtlärm Aufgrund der Ergebnisse im Verkehrs- und Gewerbelärm ist davon auszuge¬ hen, dass im Gesamtlärm die Anhaltswerte für Gesundheitsgefährdung von 70 dB(A) tags und 60 dB(A) nachts nicht erreicht werden und sich somit kei¬ ne beurteilungsrelevanten Veränderungen ergeben.

6.4. Immissionsschutzrechtiiche Stellungnahme zum Schattenwurf der Wind¬ energieanlage östlich des Bebauungsplanes Die mögliche Verschattungssituation wurde im Rahmen einer zusätzlichen Untersuchung durch das Büro Lairm Consult GmbH vorgenommen. Die dar¬ aus gewonnenen Ergebnisse verdeutlichen, dass es zu keinen nennenswer¬ ten Verschattungen im Plangebiet kommen wird. Es wird ausgegangen von maximal 30 Stunden pro Kalenderjahr. Das bedeutet eine Schattenverlaufs¬ zeit von ca. 25 Minuten im Gewerbegebiet und 15-20 Minuten im Wohnge¬ biet. In der Sommerzeit vom 22. Mai bis zum 22. Juli findet überhaupt keine Verschattung statt.

6.5. Ergebnisse der Umweltprüfung Die Erarbeitung eines Umweltberichtes erfolgte im Rahmen der Qualifizie¬ rung der Planung auf der Grundlage des Grünordnerischen Fachbeitrages. Die Ergebnisse der Umweltprüfung sind im Umweltbericht dargestellt. Der Umweltbericht ist Teil dieser Begründung.

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 36 "1 r> n Irgor.ii'üre für bau. Umweh I I r~ unri Stadrpntwicklung

7. ABWÄGUNG

Die Beschlussvorschläge zur Abwägung gemäß § 1(7) BauGB wurden aus¬ gearbeitet. Änderungen der Planung, die eine nochmalige Beteiligung erfor¬ derlich machten, sind daraus nicht vorgesehen oder als notwendig angese¬ hen worden.

8. KOSTEN

Die Gemeinde Laboe hat mit der IDB Immobilien Development- und Beteili¬ gungsgesellschaft Förde Sparkasse mbH einen Städtebaulichen Vertrag kombiniert mit einem Erschließungsvertrag ausgehandelt. Hierin sind die Rechte und Pflichten der Vertragspartner geregelt. Sämtliche anfallenden Planungs- und Herstellungskosten, insbesondere für die öffentlichen Er¬ schließungsanlagen einschließlich notwendig werdender Ausgleichsma߬ nahmen sind danach von der IDB Immobilien Development- und Beteili¬ gungsgesellschaft Förde Sparkasse mbH zu tragen. Der Beschluss durch die Gemeinde darüber ist bereits ergangen. Die anfallenden Planungskosten für die planungsrechtliche Bearbeitung des eingeschränkten Gewerbegebietes sind vom Eigentümer dieser Fläche selbst zu tragen. Der Gemeinde entstehen somit keine Kosten.

9. FLÄCHENZUSAMMENSTELLUNG

Bezeichnung Größe in m2 Wohnbaufläche 71.440 Erschließung 28.020 Grünflächen und Ausgleichsflächen 67.650 Gewerbefläche 14.550 Regenrückhaltebecken 4.900 Flächen für die Landwirtschaft 5.040 Gesamtfläche 191.600

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 37 r Qcnin.io fui Kau, Umwelt 1PP jnri Stadirntwifklung

10. ANHANG

10.1. Rechtsgrundlagen

Baugesetzbuch Baugesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414), zuletzt geändert (BauGB) durch Gesetz vom 20. Juli 2017 (BGBl. I S. 2808), i. V. m. § 233 und § 245c BauGB

Baunutzungsverordnung Baunutzungsverordnung in der Fassung der Bekanntma¬ chung vom 23. Januar 1990 (BGBl. I S. 132), die durch Arti¬ (BauNVO) kel 2 des Gesetzes vom 11. Juni 2013 (BGBl. I S. 1548) geändert worden ist

Bundesnaturschutzgesetz Bundesnaturschutzgesetz in der Fassung vom 29. Juli 2009 (BGBl. I 8. 2542), zuletzt geändert durch Artikel 19 des Ge¬ (BNatSchG) setzes vom 13. Oktober 2016 (BGBl. I S. 2258).

Bundes- Bundes-Immissionsschutzgesetz in der Fassung der Be¬ kanntmachung vom 17. Mai 2013 (BGBl. I 8. 1274), das Immissionsschutzgesetz durch Artikel 76 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I 8. 1474) geändert worden ist. Novellierung im Juli 2016 und (BlmschG) 1. Änderung im Januar 2017

Landesnaturschutzgesetz Gesetz zum Schutz der Natur (Landesnaturschutzgesetz - LNatSchG) vom 24. Februar 2010, GVBI. 8. 301, zuletzt Schleswig-Holstein mehrfach geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom (LNatSchG SH) 27.05.2016 (GVOBI. 8. 162).

Landesplanungsgesetz Landesplanungsgesetz in der vom 10. Februar 1996 (GVOBI. 8chl.-H. 8. 232), letzte berücksichtigte Änderung durch Ge¬ (LPIG) setz vom 22.05.2015 (GVOBI. 8. 132)* [*Unberührt vom Neuzuschnitt der Planungsräume nach Artikel 1 § 3 gelten die bestehenden Regionalpläne bis zu ihrer Neuaufstellung bezogen auf die neuen Planungsräume weiter.]

Landesbauordnung Landesbauordnung für das Land Schleswig-Holstein (LBO) In der Fassung vom 22. Januar 2009 (GVOBI. 8. 6) zuletzt Schleswig-Holstein mehrfach geändert (Art. 1 Ges. v. 14.06.2016, GVOBI. S. (LBOSH) 369).

Planzeichenverordnung Planzeichenverordnung vom 18. Dezember 1990 (BGBl. 1991 I 8. 58), die durch Artikel 2 des Gesetzes vom 22. Juli (PlanzV) 2011 (BGBl. I S. 1509) geändert worden ist.

Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 38 Ingenifue für Baj, Umwell ut>d Stariiontwlcklung

10.2. Quellenverzeichnis - Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein (2010): Landesent¬ wicklungsplan Schleswig-Holstein - Ministerium für Ländliche Räume, Landesplanung, Landwirtschaft und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein (2000): Regionalplan für den Planungsraum III.

Hinweis: Der Umweltbericht ist Bestandteil dieser Begründung.

Die vorliegende Begründung des Bebauungsplans Nr. 42 der Gemeinde Laboe wurde von der Gemeindevertretung der Gemeinde Laboe in der Sit¬ zung vom 13.12.2017 gebilligt.

Gemeinde Laboe, den 28. FEB, 2018

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Gemeinde Laboe, Begründung zum B-Plan Nr. 42 39 GEÜEINDE LABOE AMI PROBSTEi KREIS PLÖN

UMWELTBERICHT

ZUM BEBAUUNGSPLAN NR,. 42 „KRÜTZKROG" für das Gebiet „südwestlich des Brodersdorfer Weges (K 30), südöstlich der Feldstrasse und Langensoll, sowie nordöstlich des Kiebitzredders"

Gemeinde Laboe, den 05.12.2017 Gemeinde Laboe Vertreten durch

Amt Probstei - Der Amtsdirektor - Knüll 4 24217 Schönberg

Auftragnehmer

IPP Ingenieure für Bau, Umwelt und Stadtentwicklung "l rj rj Ingenieure lür Bau, Umwell Rendsburger Landstraße 196-198 L» i Ii und Stadtentwicklung 24113 Klei Tel.: 0431 / 64959 - 0 Fax: 0431 / 64959 - 59 E-Mail: info(a)ipp-kiel.de www.ipp-kiel.de

Bearbeitung: Dipl.-Ing. Peter Franck Dipl.-Ing. Heike Von Den Bulk Birgit Nitsch

Gemeinde Laboe, Umweltbericht zum B-Plan Nr. 42 1 1PP Ingenieureund Stadtentwicklung für Bau, Umwelt

Inhalt 1. Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 42 der GEMEINDE LABOE - KREIS PLÖN 4 2. Einleitung/Vorbemerkung 4 2.1. Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bebauungsplanes 4 2.2. Umweltziele aus einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen und ihre Berücksichtigung 5 2.3. Alternativenprüfung 5 3. Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen 6 3.1. Bestandsaufnahme und Bewertung; Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes 6 3.1.1. Schutzgut Mensch 6 3.1.2. Schutzgut Pflanzen und Tiere 9 3.1.3. Schutzgut Boden 11 3.1.4. Schutzgut Wasser 14 3.1.5. Schutzgut Klima/Luft 15 3.1.6. Schutzgut Landschaft/Landschaftsbild 16 3.1.7. Schutzgut Kulturgüter und sonstige Sachgüter 17 4. Zusätzliche Angaben 18 4.1. Verwendete technische Verfahren bei der Umweltprüfung sowie Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben/Kenntnislücken 18 4.2. Geplante Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen der Durchführung des Bauleitplanes auf die Umwelt 18 4.3. Allgemein verständliche Zusammenfassung 18

Gemeinde Laboe, Umweltbericht zum B-Plan Nr. 42 3 Mk • I WIPP Ingenieureund fürStadtentwicklung Bau, Umwelt

1. UMWELTBERICHT ZUM BEBAUUNGSPLAN NR. 42 DER GEMEINDE LABOE - KREIS PLÖM

2. EINLEITUNG/VORBEMERKUNG

Gemäß § 2 Abs. 4 BauGB ist bei der Aufstellung von Bauleitplänen für die Belange des Umweltschutzes eine Umweltprüfung durchzuführen, in der die voraussichtli¬ chen und erheblichen Auswirkungen ermittelt und in einem Umweltbericht beschrie¬ ben und bewertet werden. Die Gemeinde/Stadt legt dazu für jeden Bauleitplan fest, in welchem Umfang und Detaillierungsgrad die Ermittlung der Belange für die Ab¬ wägung erforderlich ist. Im Hinblick auf § 4 Abs. 1 BauGB wurden die Träger öffentlicher Belange mit Schreiben vom 29.09.2016 über das Vorhaben unterrichtet, um Umfang und Detail¬ lierungsgrad der Umweltprüfung abzustimmen. Die daraus hervorgegangenen An¬ regungen und Stellungnahmen wurden bei der Planung berücksichtigt, insbesonde¬ re die im Schreiben des Kreises Plön vom 7. November 2016 genannten Hinweise. Bei der Erstellung des Umweltberichtes die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 42 sind die Ergebnisse folgender Gutachten berücksichtigt: - Grünordnerischer Fachbeitrag zum B-Plan Nr. 42 der Gemeinde Laboe (IPP In¬ genieurgesellschaft 2017) - Artenschutzbericht zum B-Plan Nr. 42 (BIOPLAN 2017) - Schalltechnische Untersuchung zum B-Plan Nr. 42 der Gemeinde Laboe (LAIRM CONSULT 2017) Bodenprofile nach DIN 4023 (Büro Mücke 2017) Landschaftsplan der Gemeinde Laboe (Jünemann/Marxen-Drewitz 2013)

2.1. Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bebauungsplanes

Die Gemeinde Laboe im Amt Probstei beabsichtigt die Entwicklung und Erschlie¬ ßung eines neuen Wohnbau und Gewerbegebietes auf landwirtschaftlich genutzten Flächen am südöstlichen Ortseingang im Bereich der Kreisstraße K 30. Vorgesehen ist die Bebauung einer Gesamtfläche von ca. 19,1 Hektar Größe als Wohn- und Gewerbegebiet. Das Bearbeitungsgebiet wird im Nordwesten durch die vorhandene Wohnbebauung an den Straßen Langensoll und Feldstraße, sowie den Nahversorgungsbereich an der Straße Bullbrücke und Nordosten durch die K 30 begrenzt. Südöstlich und süd¬ westlich grenzen landwirtschaftliche Nutzflächen an. Das geplante Wohnbaugebiet umfasst große Teile der Flurstücke 89/120, 63 und 98 der Flur 4 der Gemarkung Laboe (Flächengrösse ca. 12,8 ha). Das geplante Gewerbegebiet (Nordteil) umfasst große Teile des Flurstücks 24/1 (Flächengrösse ca. 1,96 ha). Überwiegend sind von dem geplanten Eingriffen Ackerflächen mit allgemeiner Be¬ deutung für den Naturschutz betroffen. Die bestehenden Knicks die das Gebiet durchziehen, einige Kleingewässer sind Flächen mit besonderer Bedeutung für den Naturschutz.

Gemeinde Laboe, Umweltbericht zum B-Plan Nr. 42 4 M • T m Ingenieure für Bau, Umweh L I und Stadtentwicklung

Im Hinblick auf die Schutzgüter nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 a-d BauGB, sind die durch die Eingriffe verursachten voraussichtlichen Umweltauswirkungen der Planung darzu¬ stellen und zu bewerten (siehe Kap. 3).

2.2. Umweltziele aus einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen und ihre Be¬ rücksichtigung Gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB sind bei der Aufstellung der Bauleitpläne die Belan¬ ge des Umweltschutzes einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspfle¬ ge zu berücksichtigen, z. B.: - die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wir- kungsgefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt; umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt; - die Vermeidung von Emissionen sowie der sachgerechte Umgang mit Abfällen und Abwässern; Gemäß § 1a BauGB sind außerdem bei der Aufstellung von Bauleitplänen Vorschrif¬ ten zum Umweltschutz anzuwenden, z. B.: - Sparsamer und schonender Umgang mit Grund und Boden; Vorrang für die Wiedernutzbarmachung von Flächen und andere Maßnahmen zur Innenentwick¬ lung (§ 1a Abs. 2 BauGB); - Vermeidung und, soweit erforderlich, Ausgleich voraussichtlich erheblicher Be¬ einträchtigungen des Landschaftsbildes sowie der Leistungs- und Funktionsfä¬ higkeit des Naturhaushalts (§ 1a Abs. 3 BauGB, Eingriffsregelung nach dem BNatSchG und dem LNatSchG); Als weitere Umweltziele sind zu nennen: - Ziele und Grundsätze des Naturschutzes und der Landschaftspflege (§§1,2 Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG § 1 Landesnaturschutzgesetz - LNatSchG -), der Wasserwirtschaft (§ 1a Wasserhaushaltsgesetz, § 2 Lan¬ deswassergesetz) und des Bodenschutzes (§ 1 Bundes-Bodenschutzgesetz, § 1 Landesbodenschutz- und Altlastengesetz); - Einhaltung der Schalltechnischen Orientierungswerte für die städtebauliche Pla¬ nung (DIN 18005, Teil 1, Beiblatt); Die Art und Weise, in der diese Ziele und Umweltbelange bei der Planaufstellung berücksichtigt wurden, ist dem nachfolgenden Kapitel des Umweltberichts zu ent¬ nehmen.

2.3. Alternativenprüfung Das geplante Wohn- und Gewerbegebiet ist als Ergänzung der vorhandenen, nörd¬ lich angrenzenden Wohn- und Gewerbegebietes vorgesehen. Andere Alternativen der Siedlungsgebietsentwicklung gibt es nicht in der Gemeinde Laboe oder können zurzeit aus verschiedenen Gründen nicht realisiert werden.

Die Ausweisungen der Wohn- und von Gewerbeflächen an dieser Stelle korrespon¬ diert auch mit dem Landschaftsplan der Gemeinde Laboe, der diesen Bereich be¬ reits 2013 als bauliche Entwicklungsflächen darstellte (vgl. LP).

Gemeinde Laboe, Umweltbericht zum B-Plan Nr. 42 5 . T n Ingenieure für Bau, Umwell k I und Stadtentwicklung

Ebenfalls dargestellt sind diese Flächen Im Flächennutzungsplan der Gemeinde La¬ boe.

Da auch die Verfügbarkeit dieser Flächen für eine bauliche Entwicklung gegeben ist und vertragliche Vereinbarungen mit dem Eigentümer geschlossen werden können, hat die Gemeinde Laboe sich zur Ausweisung von Wohn- und Gewerbeflächen an dieser Stelle entschieden.

3. BESCHREfBUMG UND BEWERTUNG DER II M WELT All SWR RKIING EN

3.1. Bestandsaufnahme und Bewertung; Prognose über die Entwicklung des Urn- weltzustandes Bezogen auf die Schutzgüter nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 a-d BauGB werden nachfolgend die voraussichtlichen Umweltauswirkungen des B-Planes dargestellt und bewertet. Im Einzelnen findet, soweit sachlich angemessen, für jedes Schutzgut die folgende Gliederung Anwendung: Derzeitiger Zustand / Vorbelastung Bau-, anlagen- und betriebsbedingte Auswirkungen Prognose bei Nichtdurchführung der Planung - Vermeidungs-, Minderungs- und Ausgleichsmaßnahmen Bewertung Die Bewertung der einzelnen Schutzgüter erfolgt zusammenfassend ab Kap. 3.1.1

3.1.1. Schutzgut SVIensch

Derzeitiger Zustand/Vorbelastung Das Bearbeitungsgebiet weist als Kulturlandschaft dank der Topographischen Ver¬ hältnisse ein abwechslungsreiches Landschaftsbild auf, das in der Gemeinderand¬ lage südlich des vorhandenen Siedlungsrandes zwar Potenziale für die Erholungs¬ nutzung aufweist aber intensiv landwirtschaftlich als Ackerflächen bewirtschaftet wird. Die aktuell durchgeführte Schalltechnische Untersuchung (LAIRM 2017) hat festge¬ stellt, dass Vorbelastungen von anderen gewerblichen Betrieben, der Windkraftan¬ lage im Süden und der Kreisstraße K 30 vorhanden aber kaum relevant sind. Als Vorbelastung werden die Emissionen von den vorhandenen Gewerbeflächen am Brodersdorfer Weg, am Bullbruck, im Schwanenweg und im Reihersweg be¬ rücksichtigt. Für die vorhandenen Gewerbeflächen wurde tags der obige Ansatz für nicht einge¬ schränkte Gewerbegebiete zugrunde gelegt. Aufgrund der vorhandenen Wohnbebauung im Umfeld der Gewerbegebiete sind alle Gewerbeflachen im Nachtzeitraum als beschränkt anzusehen. Für den Nachtbetrieb wurden dementsprechende Ansätze abgeleitet, die mit der angrenzenden Wohnbe¬ bauung im Umfeld immissionsrechtlich vertraglich sind. Durch die Vielzahl von Be-

Gemeinde Laboe, Umweltbericht zum B-Plan Nr. 42 6 ¦t • T m n Ingenieure für Bau, Umwell L I I und Stadtenuvicklung

trieben ist gemäß TA Lärm eine Überschreitung von bis zu 1 dB(A) unter Berück¬ sichtigung der jeweiligen Vorbelastung zulässig. Aus diesem Grund wurden die flä¬ chenbezogenen immissionswirksamen Schallleistungspegel unter Berücksichtigung von 1 dB(A) Überschreitung entwickelt.

Bau-, Anlagen- und betriebsbedingte Auswirkungen Baubedingt wird es durch Bautätigkeiten und Baustellenverkehr zu verstärkten Lär¬ mimmissionen und Staubbelastungen kommen. Die ersten Erschließungsarbeiten werden über die Straße „Brodersdorfer Weg" erfolgen. Durch Überbauung und Versiegelung gehen siedlungsnahe Freiflächen verloren, was zu einer Veränderung des Landschaftsbildes und damit der visuellen Wahr¬ nehmung der Landschaft durch den Menschen führt. Die Flächen verlieren ihr land¬ schaftstypisches Bild und sind damit nicht mehr Bestandteil der ortsnahen Erho- lungslandschaft, sondern werden baulicher Teil der Gemeinde Laboe. Im Rahmen einer schalltechnischen Untersuchung (LAIRM CONSULT 2017) wur¬ den die Auswirkungen der geplanten Vorhaben Wohn- und Gewerbegebiet bewer¬ tet. Berücksichtigt wurden ebenfalls die Belastungen aus Gewerbelärm und Ver¬ kehrslärm.

Prognose bei Nichtdurchführung der Planung Es kann davon ausgegangen werden, dass bei Nichtdurchführung der Planung die betroffenen Flurstücke auch weiterhin einer landwirtschaftlichen Nutzung unterzo¬ gen werden.

Vermeidungs-, Minderungs- und Ausgleichsmaßnahmen Folgende Schutz-Maßnahmen entstammen dem Schallschutzgutachten : a) Schutz vor Gewerbelärm (vgl. LAIRM CONSULT2017): Zum Schutz der Wohnnutzungen im Osten des geplanten Wohngebiets vor Gewerbe¬ lärm sind in den Bereichen mit Überschreitungen des Immissionsrichtwertes für all¬ gemeine Wohngebiete nachts von 40 dB(A) durch die Geräuschimmission aus dem Betrieb der Windenergieanlage vor schutzbedürftigen Räumen an den der Lärmquelle zugewandten Fassaden gemäs DIN 4109 nur festverglaste Fenster zulässig. Der notwendige hygienische Luftwechsel ist über eine lärmabgewandte Fassadensei¬ te oder andere geeignete, dem Stand der Technik entsprechende Weise sicherzustel¬ len. Von den vorgenannten Festsetzungen kann abgewichen werden, wenn im Rahmen eines Einzelnachweises ermittelt wird, dass aus der tatsächlichen Lärmbelastung an den Gebäudefassaden der Beurteilungspegel aus Gewerbelärm den Immissions¬ richtwert für allgemeine Wohngebiete nachts unterschreitet. Zum Schutz der angrenzenden Wohnbebauung vor Gewerbelärm sind im Geltungs¬ bereich des eingeschränkten Gewerbegebiets des B-Plans 42 der Gemeinde Laboe nur Betriebe und Anlagen zulässig, deren Geräuschemissionen die folgenden Emis¬ sionskontingente Lekj (bezogen auf 1 m2) nachts (22:00 bis 6:00 Uhr) nicht über¬ schreiten:

Teilfläche / Lekj nachts dB(A) Flache 1 40 Flache 2 35

Gemeinde Laboe, Umweltbericht zum B-Plan Nr. 42 7 T ^"1 ri Ingenieure für Bau, Umwelt I r* r" und Stadtentwicklung

Grundlage der Festsetzungen ist §1, (4), Satz 1, Ziffer 1 BauNVO. Die Prüfung der Einhaltung erfolgt in Anlehnung an DIN 45691:2006-12 Abschnitt 5. Die Immissionsprognosen sind abweichend von der DIN 45691:2006-12 wie folgt durchzufuhren: 1. Ableitung der maximal zulässigen Beurteilungsanteile für den jeweiligen Betrieb aus den festgesetzten maximal zulässigen Emissionskontingenten mit Hilfe einer Ausbreitungsrechnung nach DIN ISO 9613-2 (Berechnung in A-Pegeln, ohne Berück¬ sichtigung der Geländehohen, der Meteorologiekorrektur, weiterer Abschirmungen sowie Reflexionen im Plangeltungsbereich, Lärmquellenhöhe 1 m über Gelände); 2. Durchführung einer betriebsbezogenen Lärmimmissionsprognose auf Grundlage der TA Lärm mit dem Ziel, die unter 1.) ermittelten maximal zulässigen Beurteilungs¬ pegelanteile für den betrachteten Betrieb zu unterschreiten. Ein Vorhaben erfüllt auch dann die schalltechnischen Festsetzungen des Bebau¬ ungsplanes, wenn der Beurteilungspegel den Immissionsrichtwert an den maßgebli¬ chen Immissionsorten um mindestens 15 dB(A) unterschreitet (Relevanzgrenze).

b) Schutz vor Verkehrslärm Zum Schutz der Wohn- und Büronutzungen werden die maßgeblichen Aussenlärm- pegel gemäß DIN 4109 (Juli 2016) und der Entwürfe zu den 1. Änderungen (Januar 2017) entsprechend den nachfolgenden Abbildungen festgesetzt. Die Abbildung 3 gilt ausschließlich für Räume, die überwiegend zum Schlafen genutzt werden. (Hinweis 2 an den Planer: Die maßgeblichen Außenlärmpegel sind Abbil¬ dung 2 i/nd Abbildung 3 zu entnehmen. Diese sind entsprechend in den Textteil A zu übernehmen) (Hinweis 3 an die Verwaltung und den Planverfasser: Die DIN- Vorschrift 4109 ist im Rahmen des Planaufstellungsverfahrens durch die Verwaltung zur Einsicht bereitzuhalten und hierauf in der Bebauungsplanurkunde hinzuweisen). Zur Errichtung, Änderung oder Nutzungsänderung des Gebäudes in den nicht nur vo¬ rübergehend zum Aufenthalt von Menschen vorgesehenen Räumen sind die Anforde¬ rungen an das resultierende Schalldämm-Maß gemäß DIN 4109 und der Entwürfe zu den 1. Änderungen (Januar 2017) zu ermitteln. Im Rahmen der jeweiligen Baugenehmigungsverfahren ist die Eignung der für die Außenbauteile der Gebäude gewählten Konstruktionen nach den Kriterien der DIN 4109 (Juli 2016) und der Entwürfe zu den 1. Änderungen (Januar 2017) nachzuwei¬ sen. Zum Schutz der Nachtruhe sind innerhalb des eingeschränkten Gewerbegebiets für ausnahmsweise zulässige Wohnnutzung für Schlaf- und Kinderzimmer schallge¬ dämmte Lüftungen vorzusehen, falls der notwendige hygienische Luftwechsel nicht auf andere geeignete, dem Stand der Technik entsprechende Weise sichergestellt werden kann und die Anforderungen an das resultierende Schalldämmmaß gemäß den ermittelten und ausgewiesenen Lärmpegelbereichen nach DIN 4109 erfüllt wer¬ den.

Gemeinde Laboe, Umweltbericht zum B-Plan Nr. 42 8 "l Ingenieure für Bau, Umwelt 1 I und Stadtentwicklung mm

3.1.2. Schutzgut Pflanzen und Tiere

Derzeitiger Zustand/Vorbelastung Bei dem betroffenen Flurstück handelt es sich um landwirtschaftliche Nutzflächen, die als Ackerland intensiv genutzt werden. Eine genaue Biotoptypenkartierung be¬ findet sich in den Unterlagen des Grünordnerischen Fachbeitrages (IPP 2017). Das betroffene Flurstück ist teileweis durch geschützte Knicks und Kleingewässer gegliedert bzw. umgeben, die nach dem Landesnaturschutzgesetz SH besonders geschützt sind. Südöstlich des geplanten Gewerbegebietes befindet sich eine Geländesenke mit ei¬ nem Kleingewässer die sich zum Ausbau eines RRB anbietet. Diese Landschaftselemente Kleingewässer und Knick sind mit besonderer Bedeu¬ tung für den Naturschutz nach § 21 Abs. 3 LNatSchG besonders geschützt. Durch den Artenschutzbericht (BIOPLAN 2017) wurde 2 Fledermaus-, 26 Brutvögel und 1 Amphibienart im Gebiet nachgewiesen.

Bau-, anlagen- und betriebsbedingte Auswirkungen Bau- und anlagebedingt wird das Schutzgut „Pflanzen und Tiere" infolge der Flä¬ chenversiegelungen und Geländeveränderungen (Topographie) beeinträchtigt. Die für eine Überbauung durch Wohngebäude, Straßen, Betriebe, Hallen und Erschlie¬ ßungsstraße vorgesehenen Grundflächen entfallen auch als Lebensraum für Flora und Fauna. (Vgl. Bestandserhebungen und Bilanzierungen im Grünordnerischen Fachbeitrag, IPP 2017) Für die Erschließungsstraßen bzw. die Herstellung einer Zufahrt ist lediglich die Fäl¬ lung von 5 Bäumen und einiger Knickdurchbrüchen notwendig (vgl. GOF). Insgesamt summieren sich die Ausgleichsansprüche nach dem Knickerlass für Knickbeeinträchtigungen und -durchbrüche auf insgesamt 541 Meter. Anlagebedingt wird es durch die neuen Wohn- und Gewerbeflächen und deren Be¬ trieb zu einem erhöhten Nutzungsdruck auf, die im bzw. südlich des B- Plangeltungsbereich befindlichen geschützten Landschaftsbestandteile kommen. Diese Beeinträchtigungen werden daher im GOF mitbilanziert. Allerdings konnte durch den Artenschutzbericht (BIOPLAN 2017) auch festgestellt werden, dass für die Ackerflächen auch teilweise als Lebens- und Nahrungsraum für besonders geschützte Vogel-, Amphibien - und Fledermausarten Betroffenheiten vorliegen. Auch die Knicks - und Kleingewässer weisen besondere Qualitäten für die Tierwelt auf, die bei der Entwicklung der Wohn- und Gewerbeflächen (u.a. Regenwasserent¬ sorgung), z.B. durch die Einrichtung von Pufferflächen, besonders zu berücksichti¬ gen sind.

Prognose bei Nichtdurchführung der Planung Es kann davon ausgegangen werden, dass bei Nichtdurchführung der Planung die betroffenen Flurstücke künftig weiter landwirtschaftlich intensiv genutzt würden.

Gemeinde Laboe, Umweltbericht zum B-Plan Nr. 42 9 ¦* • L WIPP Ingenieureund StadlenUvicklungfür Bau, Umwell

Vermeidunqs-. Minderunas- und Ausaieichsmaßnahmen Die im Grünordnerischem Fachbeitrag (GOF, IPP 2017) für das Schutzgut Pflanzen und Tiere entwickelten Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen werden hier zusammenfassend dargestellt:

Nr. Vermeidungs- und Flächenumfang/Zeitraum A usgleichsmaßnahme Gestaltungs¬ Straßen und Einzelbaumpflanzungen 144 Stück maßnahme

G 1-G6,G 12

Gestaltungs¬ Naturnahe Grünflächen mit Einzelbaumpflan¬ 3.082 m2 maßnahme zungen G7-G9, G11

Gestaltungs¬ Gehölzpflanzungen am Rande des Gewerbe¬ 603 m2 maßnahmen GP gebietes 3+ 4

Ausgleichs¬ Knickneuanlagen (E-2 = Okokonto) 541 Meter maßnahmen A 1- Ä 4, A 11 + E 2

Ausgleichs¬ Sukzessionsflächen im Westen des Gebietes 13.986 m2 maßnahmen A 5 - A 6

Ausgleichs¬ Hainbepflanzung und Obstwiesen im Norden 9.893 m2 maßnahmen A des Gebietes 7 - A 10

Äusgleichs- Kleingewässerneuanlage östlich des RRB 160 m2 maßnahmen A 12

Ausgleichs¬ Extensivgrünland als Teillebensraum des 2.500 m2 maßnahmen A Neuntöters 13

AV 1 Arten= Bauzeitenregelung Fledermäuse + Brutvögel Gehölz- und Baum-Fällungen schutz¬ (Gehölz und Baum-Fällungen) Die Fällung nur 1.12. bis 28.2. eines Jahres rechtliche von Bäumen/Gehölzen hat außerhalb der Aktivi¬ Vermeidungs¬ tätszeit der Fledermäuse und der Brutzeit der maßnahme Brutvögel in der Zeit vom 1.12. bis 28.2. e.J. zu erfolgen.

AV 2 Arten- Bauzeitenregelung Schafstelze Baufeldräumung nur 16.08 bis schutz¬ 14.3 nächsten Jahres rechtliche Die Baufeldräumung muss außerhalb der Brut¬ Vermeidungs¬ zeit der Schafstelze vom 15.3. bis 15.08, e.J. maßnahme stattfinden

AV 3 Arten- Bauzeitenregelung Neuntöter (Bau RRB) Bau des RRB nur 16.08 bis 30.4 schutz¬ nächsten Jahres rechtliche Der Bau des Regenrückhaltebeckens (RRB) Vermeidungs¬ muss außerhalb der Brutzeit des Neuntöters maßnahme vom 1,5. bis 15.8. e.J. stattfinden.

Für den geplanten Baumverlust Ausgleichspflanzungen im Verhältnis von 1:2 er¬ bracht, Dieser wird durch Straßenbaum-Neupflanzungen im Gebiet vorgesehen (vgl. Grünordnerischer Fachbeitrag, GOF).

Gemeinde Laboe, Umweltbericht zum B-Plan Nr. 42 10 Ingenieure für Bau, Umwell 1 und Stadtentwicklung «p

Die vorhandenen und geplanten Einzelbäume werden im Bebauungsplan mit einem Erhaltungsgebot versehen, so dass sie über die gemeindliche Satzung des B= Planes geschützt werden. Bei der Realisierung des B-Planes sind zudem folgende Punkte hinsichtlich der Le¬ bensräume von Pflanzen und Tiere zu berücksichtigen: ¦ Schutz von Bäumen, Gehölzen und sonstiger Vegetation während der Baupha¬ se nach DIN 18920. Lärmminderungsmaßnahmen (gemäß AVV Baulärm). - keine Bodenverdichtungen im Bereich nicht zu bebauender Flächen. Schutz zu¬ künftiger Knick,- Grün- und Ausgleichflächen. Begrünung von nicht überbaubaren Grundstücksflächen.

3.1.3. Schutzgut Boden

Derzeitiger Zustand/Vorbeiastung Das Bearbeitungsgebiet ist topographisch sehr bewegt und weist Höhenunterschie¬ de von bis zu 6 Metern und einen Geländerücken auf. Vom Hochpunkt mit 33 m ü. NN im Westen fällt das Gelände südwestlich bis zur ei¬ ner Niederungsfläche im Süden auf 26,00 m herab. Die Hauptflächen des Gewer¬ begebietes befinden sich zentral bei Höhenschichten von 31-32 m. Unter einer bis zu 90 cm starken Oberbodenschicht liegen sowohl Fein- und Mittel¬ sande als auch Geschiebelehm und Geschiebemergel vor. Die Geschiebeböden werden von Sanden über- und unterlagert. Im Bereich des geplanten RRB wurden auch organische Böden aus Torf und Mudde angetroffen. Vorhandene Altlasten sind für das Untersuchungsgebiet nicht bekannt.

Bau-, anlagen- und betriebsbedingte Auswirkungen Durch Überbauung infolge der Versiegelung durch Wohn- und Gewerbeflächen und Straßen wird der Boden teilweise seine Funktionen als Nährstoff- und Wasserspei¬ cher sowie Filter und Puffer für Schadstoffe nicht mehr erfüllen können. Die anlagebedingten Auswirkungen auf das Schutzgut Boden durch Baustraßen, Baustelleneinrichtungen und Baugruben sind zu vernachlässigen, da der überwie¬ gende Teil dieser Flächen anschließend als Wohn- und Gewerbefläche bebaut bzw. versiegelt wird. Der Bebauungsplan ermöglicht durch die Grundflächenzahl (GRZ) folgende Versie¬ gelungen (vgl. Grünordnerischer Fachbeitrag IPP 2017):

Eingriffsursache/ Grundflächenzahl Betroffenheiten (ein¬ Bodenflächen GRZ schließlich Nebenanlagen) 1, Wohnbaugebiete 68.277 m2 x GRZ 0,3 bzw.0,35 + 32.148 m2 50% f. Nebenanlagen 2. Gewerbegebiet (Nordteil) 14.556 m2 x GRZ 0,7 + 50% 14.556 m2 einschließlich Versorgungsflä¬ che 3. Gemeinbedarfsfläche 1.418 m2 3. Straßen Wohngebiet 15.987 m2

Gemeinde Laboe, Umweltbericht zum B-Plan Nr. 42 11 T f-» Fl Ingenieure lür Bau, Umwelt I ¦ und Stadtentwicklung

Eingriffsursache/ Grundflächenzahl Betroffenheiten (ein- Bodenflächen GRZ schließlich Nebenanlagen) 4. Straßen Gewerbegebiet 2.990 m2 (auch für WA) 5.Zusätzliche Straßenflächen 1.290 m2 Kreisverkehr + Anschlüsse 6. Regenrückhaltebecken m2 7.Sonstige Wegeflächen 2.500 m2 x 0,3 Gesamtfläche 68.389 m2

Damit werden voraussichtlich durch das neue Gewerbegebiet ca. 59 % des Bearbei¬ tungsgebietes (19 Hektar) von zusätzlichen Versiegelungsmaßnahmen im Rahmen baulicher Entwicklungsmaßnahmen innerhalb der Baugrenzen und durch den Stra¬ ßenbau betroffen.

Prognose bei Nichtdurchführunq der Planung Bei Nichtdurchführung der Planung würde das Bodengefüge in seiner derzeitigen Form erhalten bleiben. Es kann davon ausgegangen werden, dass die betroffenen Flurstücke auch weiterhin landwirtschaftlich intensiv genutzt würden.

Vermeidungs-, Minderunqs- und Ausgleichsmaßnahmen Für die Beeinträchtigung des Schutzgutes Boden wird im Zuge des Grünordneri¬ schen Fachbeitrages (GOF- IPP 2017) eine Bilanzierung von Eingriff und Ausgleich durchgeführt. Aufbauend auf Berechnungen nach dem Eingriffs/Ausgleichserlass von 2013 ergibt sich für die Wohnbau=, Gewerbeflächen und Straßen ein Ausgleichserfordernis von 35.721 m2 für das Schutzgut Boden. Der Ausgleich für den Bodenhaushalt soll durch folgende Ausgleichsmaßnahmen erfolgen (vgl. GOF -IPP 2017):

Gemeinde Laboe, Umweltbericht zum B-Plan Nr. 42 12 1PP Ingenieureund Stadtentwicklung für Bau, Umwelt

Eingriffs- und AusgSeichsbilanzierung Ostseebad Laboe B Pian Nr. 42

Räche in GRZ Bodenver inklusive Aus¬ Rächengröß m2 Siegelung Zuschlag gleichs- e in m2 in m2 50% faktor

1. Berechnung der Eingriffsflächen

B-Plan-42 Entwurf 03.04.017 Stand: 03.04.2017

1. Neue Bauflächen:

1.1 Gewerbeflächen (GE ) 14.179 0,70 14.179 14.179 0,5 7.090 1.2 Versorgungsanlage BHKW 377 377 0,5 189 1.3 Allgemeines Wohngebiet (WA) 50.766 0,30 15.230 50% Zuschlag für 7.615 22.845 0,5 11.423 1.4 Allgemeines Wohngebiet 17.511 0,35 6.129 50% Zuschlag für 3.065 9.194 0,5 4.597 1.5 Gemeindbedarfsfläche 1.418 1.418 0,5 709 2. Verkehrsanlagen: 2.1 Straßenverkehrsfläche WA 15.987 15.987 0,5 7.994 2.2 Straßenverkehrsfläche GE 2.990 2.990 0,5 1.495 2.3 Straßenflächen Kreisverkehr 1.290 1.290 0,5 645 2.4 Sonstige Wegeflächen 2.500 2.500 0,2 500 3 Regenrückhaltebecken 3.600 3.600 0,3 1.080

Mindestgröße der Ausgleichsflächen: 35.722

II. Vorgesehene Ausgleichsmaßnahme im Geltungsbereich: ^aTkeir

A1-4 Knickneuanlagen 461 m x5 m 2.305 50% 1.152

A5-6 Sukzessionsflächen 13.986 1 13.986

A7-10 Hain-+ Obstbaumwiesen 9.893 1 9.893

G7-9 Naturnahe Q'ünflächen 6.163 50% 3.082

GP3+4 Private Gehölzpflanzungen 1.209 50% 605

A11 Knickneuanlage 35 m x5 m 175 50% 88

A12 Kleingewäser-Neuanlage 160 1 160

A13 Extensivgrünland 2.500 1 2.500

Zwischensumme 31.466

III. Vorgesehene Ausgleichsmaßnahme extern:

E 1 Okokonto Salzau "Waldwiese" 4.256 m2 4.259 1 4.256 m2

E 2 Knick-Ökokonto 45 m x5 m

Summe Ausgleichsmaßnahmen: 4.256 m2

Verbleibender Bedarf 0

Die Bilanzierung erfolgt auf der Grundlage des gemeinsamen Runderlasses von IM und MELUR vom 9. Dezember 2013 (Verhältnis der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht)

* Abhängig von Zustand der Fläche und deren Anrechenbarkeit z. B. Acker 1,0 Grünland 0,67-0,5 Biotopmaßnahme 50% Gemeinde Laboe, Umweltbeticht zum B-Plan Nr. 42 11PP Ingenieureund Stadtentwicklung für Bau, Umwell

Die unvermeidbaren Beeinträchtigungen des Schutzgutes Boden werden überwie¬ gend auf randlichen Gestaltungs- und Ausgleichsflächen (A 1 bis A 13 und G 7- G 9 ) kompensiert. Damit werden 31.466 m2 Kompensation im Gebiet nachgewiesen. Zusätzlich wird eine externe Ökokontofläche mit 4.256 m2 in der Gemeinde Fargau-Pratjau heran¬ gezogen. Zur Vermeidung und Minderung der Auswirkungen auf das Schutzgut Boden sind außerdem folgende Punkte zu berücksichtigen: - Schutz des Oberbodens nach § 202 BauGB und DIN 18915 - Beseitigung von baubedingten Verdichtungen des Bodens - Trennung von Ober- und Unterboden, fachgerechter Wiedereinbau soweit als möglich im B-Plangebiet ohne Vermischung der Bodenschichten (z. B. für Ver- wallungen, Grünflächen) - Beschränkung von Baustellenverkehr, Baustraßen, Baustelleneinrichtungen etc. auf den Bereich der Baufelder außerhalb der geplanten bzw. bestehenden Grün¬ flächen zur Vermeidung weiterer Verdichtungen und Beeinträchtigungen von Böden - Bodenmanagement: vorausschauende Planung bei der Abwicklung der Bauvor¬ haben zum eingriffsnahen Wiedereinbau von Aushubboden, Bodenbewegungen sollen minimiert werden - Flächensparende Lagerung von Baumaterialien, Erdaushub etc. Anlage von Stellplätzen, Zufahrten und Wegen mit geringer Frequentierung in wasser- und luftdurchlässiger Bauweise

3.1.4. Schytzgut Wasser

Derzeitiger Zustand/Vorbelastung Es sind bis auf verschiedene Kleingewässer keine dauerhaften Oberflächengewäs¬ ser im Geltungsbereich des Bebauungsplanes vorhanden. Im Zuge der Feldarbeiten wurden Wasserstände zwischen 0,65 m und 3,00 m unter Geländeoberflache nachgewiesen. Hoch anstehendes Grundwasser (unter Im unter GOK) ist bei 6 Bohrungen (BS 19, BS 24, BS 26, BS 27, BS 28) gefunden worden. Es ist aber generell mit Stauwasserbildung auf den Geschiebe Lehm- und Mergel¬ flächen zu rechnen.

Bau-, anlagen- und betriebsbedingte Auswirkungen Unmittelbare Beeinträchtigungen von Oberflächenwasser oder Grundwasser sind durch die Bautätigkeiten nicht zu erwarten. Infolge der Flächenversiegelungen von ca. 11 Hektar wird es zu einer Verringerung der Grundwasserneubildungsrate kom¬ men. Der Abfluss des Regenwassers soll über ein geplantes Regenrückhaltebecken im Süden und dann in einen Verbandsgraben zur „Hagener Au" geleitet werden.

Gemeinde Laboe, Umweltbericht zum B-Plan Nr. 42 14 T Ingenieure für Bau, Umwell I und StadtenUvicklung

Prognose bei Nichtdurchführuna der Planung Bei Nichtdurchführung der Planung sind keine Veränderungen im Hinblick auf die Grund- und Oberflächenwasserverhältnisse zu erwarten.

Vermeidungs-, Minderungs- und Ausgleichsmaßnahmen Zur Verringerung der Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser sind bei der Umset¬ zung folgende Punkte zu berücksichtigen: Nr. Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahme Flächenum fang/ Zeitraum

Gestaltungs¬ Herstellung eines naturnahen Regenrückhaltebe- Einzelbaumpflanzungen maßnahme cken 4 Stk2 G 10 Randliche Gehölzpflanzung. Herstellen einer Vegeta¬ tionstragschicht nach DIN 18915 und der Pflanzgrube gemäß DIN 18916, Verankerung der Bäume und Si¬ cherung der Baumscheiben, Fertigstellungs- und Ent¬ wicklungspflege: 3 Jahre

Als Ausgleich für die Beeinträchtigungen des Schutzgutes Wasser wird das auf den Erschließungsflächen anfallende Oberflächenwasser gesammelt, vorgeklärt, rück¬ gehalten und in einen Verbandsgraben geleitet wird. Zur Vermeidung und Minderung der Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser sind außerdem folgende Punkte zu berücksichtigen: Beseitigung von baubedingten Verdichtungen des Bodens. - Sicherung der Baufahrzeuge vor Leckagen mit wassergefährdenden Stoffen. - Anlage von Stellplätzen, Zufahrten und Wegen mit geringer Frequentierung in wasser- und luftdurchlässiger Bauweise.

3,1.5. Schutzgut Klima/Luft

Derzeitiger Zustand/Vorbelastung Derzeit herrscht im Bearbeitungsgebiet auf einer großflächigen Ackerfläche ein of¬ fenes Freilandklima vor, so dass von einem hohen Luftaustausch ausgegangen werden kann. Der halbjährig vorhandene, flächige Vegetationsbestand führt zu einer hohen Transpirationsrate und wirkt dadurch ausgleichend auf hohe Lufttemperatu¬ ren (Steigerung der Luftfeuchtigkeit).

Bau-, anlagen- und betriebsbedingte Auswirkungen Das Schutzgut Klima/Luft wird dadurch beeinträchtigt, dass es durch die Bebauung und Versiegelung (ca. 11 Hektar) zu einer Verringerung der Verdunstungsflächen und einer vermehrten Abstrahlung an bebauten und versiegelten Flächen kommt. Dies bewirkt im Hinblick auf die kleinklimatischen Verhältnisse im Gebiet eine ver¬ ringerte Luftfeuchtigkeit und eine Erhöhung der Lufttemperatur. Es sind mittlere Beeinträchtigungen des Klimas und der Luft durch die Eingriffe zu erwarten.

Gemeinde Laboe, Umweltbericht zum B-Plan Nr. 42 15 "1 rt Ingenieure für Bau, Umwelt I und Stadtentwicklung

Prognose bei Nichtdurchführunq der Pianung Bei Nichtdurchführung der Planung sind keine Veränderungen des Schutzgutes Klima/Luft zu erwarten.

Vermeidunqs-. Minderunqs- und Ausgleichsmaßnahmen Zur Vermeidung und Minderung der Auswirkungen auf das Schutzgut Klima sind vorrangig folgende Punkte zu berücksichtigen: Durchgrünung des Baugebietes z. B. auch mit Fassadenbegrünung, Dachbe¬ grünung Pflanzung von Bäumen (auf privaten und öffentlichen Flächen) Minimierung von Versiegelung Minderung von Abwärmeproduktion durch Isolierung von Gebäuden, verdichtete Bauweise - Weitgehende Nutzung regenerativer Energien, z. B. Solarenergie (Photovoltaik, Solarzellen)

3.1.6. Schutzgut Landschaft/Landschaftsbild

Derzeitiger Zustand/Vorbelastung Das Landschaftsbild des Eingriffsbereiches wird im Wesentlichen durch die gro߬ räumigen landwirtschaftlichen Nutzflächen, die umgebenden Knicks und Kleinge¬ wässer und die Geländesenke im Süden, bestimmt. Prägend für das Bearbeitungsgebiet ist auch die Topographie mit einer Höhendiffe¬ renz von ca. 6 Meter im Gebiet. Im Zusammenhang mit den landwirtschaftlichen Nutzflächen und dem bewegten Relief ergibt sich das typische Bild einer Schleswig-Holsteinischen Kulturlandschaft. Die nördlich angrenzenden Wohn- und Gewerbeflächen des Ortstrandes von Laboe stellen mit den Gewerbe und Geschoßbauten bereits eine Vorbelastung des Orts¬ und Landschaftsbildes dar.

Bau-, anlagen- und betriebsbedingte Auswirkungen Das jetzt vorhandene, durch landwirtschaftliche Nutzflächen geprägte Landschafts¬ bild wird sich durch die geplante gewerbliche Bebauung mit Hochbauten und Hallen von bis zu 10 m Höhe erheblich verändern. Ein charakteristischer Bereich schleswig-holsteinischer Kulturlandschaft wird in ein von Wohn und Gewerbebauten geprägtes Ortsbild umgewandelt. Durch die Planung werden mehrere Knickabschnitte und 5 Einzelbäume überplant.

Prognose bei Nichtdurchführung der Planung Bei Nichtdurchführung der Planung ist eine Veränderung des Landschaftsbildes nicht zu erwarten.

Gemeinde Laboe, Umweltbericht zum B-Plan Nr. 42 16 11PP Ingenieureund Stadtentwicklung für Bau, Umwelt

Vermeidunqs-. Minderunqs- und Ausaleichsmaßnahmen Die Auswirkungen auf das Landschaftsbild werden durch den weitgehenden Erhalt der Knicks und Kleingewässer gemindert. Zahlreiche Durchgrünungs- (z.B. Straßenbäume) und Eingrünungsmaßnahmen (vgl. GOF IPP 2017) sollen eine langfristige Eingliederung des Wohn- und Gewerbege= bietes in das Orts- und Landschaftsbild ermöglichen:

Nr. Vermeidungs- und A usgleichsmaßnahme Flächenum fang/ Stückzahlen GP 1 Fassadenbegrünunqen GP 2 Dachbegrünungen GP 3 Randliche Gehölzpflanzungen 476 GP 4 Randliche Gehölzpflanzungen 729 G 1 Pflanzung von Einzelbäumen Gewerbege¬ 22 Stk biet- G2-G6 Pflanzung von Einzelbäumen Wohngebiet 72 Stk Erschließungsstraße G 7- G 11 Grünverbindungen 38 Stk G 12 Straßenbaumpflanzungen am Kreisel 8 Stk < < Knickergänzungen oder -neuanlagen 461 m A5 +A6 Sukzessionsflächen 13.986 A8- A10 Obstbaumwiesen 6.593 All Knickneuanlage 35 m A 13 Extensivgrünland 2.500 m2 Summen 23.079 m2 140 Stk

3.1.7. Schutzgut Kulturgüter und sonstige Sachgüter

Derzeitiger Zustand/Vorbelastung Im Geltungsbereich sind keine Bau oder Bodendenkmale bekannt.

Bau-, anlagen- und betriebsbedingte Auswirkungen Das jetzt vorhandene, durch landwirtschaftliche Nutzflächen geprägte Landschafts¬ bild wird sich durch die geplante gewerbliche Bebauung mit Hochbauten und Hallen von bis zu 10 m Höhe erheblich verändern.

Prognose bei Nichtdurchführung der Planung Bei Nichtdurchführung der Planung ist eine Veränderung des Geltungsbereiches nicht zu erwarten.

Vermeidunqs-, Minderungs- und Ausgleichsmaßnahmen Die Auswirkungen auf das Landschaftsbild und das Kulturdenkmal werden durch den Erhalt von Sichtbeziehungen und einer Entwicklung von Grünflächen und Grün¬ landflächen gemindert (vgl. Kap. 3.1.6). Weitergehende Beeinträchtigungen des Schutzgutes Kulturgüter und sonstige Sachgüter sind infolgedessen nicht zu erwarten.

Gemeinde Laboe, Umweltbericht zum B-Plan Nr. 42 17 1PP Ingenieureund Stadtentwicklung für Bau, Umwell

ZUSÄTZLICHE ANGÄBEN

Verwendete technische Verfahren bei der Umweltprüfung sowie Hinweise auf Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Ängaben/Kenntnislücken Für den vorliegenden Umweltbericht wurden die Ergebnisse der Fachplanungen u.a. der Grünordnerische Fachbeitrag (GOF) und dem Artenschutzbericht (ASB) heran¬ gezogen, die im Zuge der Bauleitplanung für den B-Plan Nr. 42 aktuell erarbeitet worden sind. Diese Unterlagen sind in Kap. 2.1 aufgelistet. Auf diese Fachgutachten wird in diesem Zusammenhang verwiesen. Nennenswerte Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben des Um¬ weltberichtes sind nicht aufgetreten.

Geplante Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen der Durchführung des Bauleitplanes auf die Umwelt Die Überwachung der Umweltauswirkungen (Monitoring) obliegt je nach Zuständig¬ keitsbereich der Gemeinde, den Genehmigungsbehörden sowie dem Erschlie¬ ßungsträger. Es sind folgende Maßnahmen vorgesehen; Beachtung des nach LNatSchG festgelegten Zeitraumes für die Eingriffe in Bäume und Gehölze (nur außerhalb der gesetzlichen Schutzfrist vom 15. März bis 31. September). Beachtung des Bauzeitenregelung verschiedener Tierarten des Artenschutzbe- richtes. Überwachung und vertragliche Sicherung der Eingrünungs- und Kompensati¬ onsmaßnahmen auf den angrenzenden Ausgleichsflächen durch die Gemeinde Verwaltung. Beachtung und Überwachung der fach- und zeitgerechten Umsetzung der im Grünordnerischen Fachbeitrag (GOF) festgelegten Schutz-, Gestaltungs- und Ausgleichsmaßnahmen.

Allgemein verständliche Zusammenfassung In der folgenden Tabelle werden nachfolgende Bewertungen/Kriterien vorgenom¬ men:

Umweltverträglich: Die Planung hat nur unerhebliche (= geringe oder nicht feststellbare) nachteilige Umweltauswirkungen. Erhebliche Auswir- Es ist mit deutlichen Beeinträchtigungen von Schutzgü- kungen: tern zu rechnen. Für eine sachgerechte Abwägung ist eine sorgfältige Auseinandersetzung mit diesen Pla¬ nungsfolgen erforderlich. Um die Auswirkungen auszu¬ gleichen, sind geeignete Ausgleichs- bzw. Ersatzma߬ nahmen vorzusehen. Nicht umweltverträg- Es sind schwerwiegende Umweltauswirkungen zu er- lich: warten, z. B. infolge von Grenzwert- / Richtwert¬ überschreitungen oder sonstiger Nichterfüllung konkre¬ ter gesetzlicher Anforderungen.

Gemeinde Laboe, Umweltbericht zum B-Plan Nr. 42 18 1PP Ingenieureund Stadtentwicklung für Bau, Umwelt

Zusammenfassende Bewertung der Schutzgüter für den B Plan Nr. 42 Laboe Schutzgut Zusammenfassende Kurzbewertung Mensch Für die Anwohner der Umgebung des Wohn=und Ge¬ werbegebietes wird es während der Bauphase Beein¬ trächtigungen durch Baustellenverkehr, Baulärm und Staubentwicklung geben. Hinzu wurde auch die dauer¬ hafte Nutzung des Wohn- und Gewerbegebietes unter¬ sucht. Eine schalltechnische Untersuchung (LAIRM 2017) kommt zu dem Ergebnis, dass Verträglichkeiten für das geplante Wohn- und Gewerbegebiet mit Ein¬ schränkungen vorliegen, wenn die aufgestellten Rand¬ bedingungen und ihre Schallschutzwerte eingehalten werden. Insgesamt werden die Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch damit als umweltverträglich eingestuft. Pflanzen und Tiere Die Knicks und Kleingewässer sind Flächen mit beson¬ derer Bedeutung für den Naturschutz und sind z.T. Be¬ standteil des Wohn- und Gewerbegebietes. Der erarbeitete Artenschutzbericht (ASB -BIOPLAN 2017) kommt zu dem Ergebnis, dass bei den geschütz¬ ten Vögeln und Fledermäusen Betroffenheiten ausge¬ löst werden. Durch die angrenzenden Gestaltungs- und Ausgleichs¬ maßnahmen wird ein vielfältiges Lebensraumangebot für Flora und Fauna südlich und östlich des Wohn- und Gewerbegebietes geschaffen. Zusätzlich werden Teillebensräume für den Neuntöter südlich des geplanten RRB geschaffen. Unter der Voraussetzung eines entsprechenden Ersat¬ zes für die beeinträchtigten Landschaftsräume und Bio¬ tope (siehe GOF) werden somit die Auswirkungen auf Flora und Fauna als umweltverträglich eingestuft. "Boden Aufgrund der, infolge der Planung, verursachten erheb-

lichen Bodenversiegelungen von ca. 11 Hektar durch Erschließungsanlagen, Parkplätze, Gewerbebauten sind die Auswirkungen auf das Schutzgut Boden als er¬ heblich einzustufen. Im Grünordnerischen Fachbeitrag (GOF) zum B-Plan wird das Ausgleichserfordernis er¬ mittelt und es werden entsprechende interne und exter¬ ne Ausgleichsmaßnahmen benannt. Wasser Von den Eingriffen sind, bis auf ein Kleingewässer, kei¬ ne Oberflächengewässer betroffen. Der Grundwasser¬ stand liegt überwiegend tief unter der Geländeoberkan¬ te. Weil eine Versickerung aufgrund der Bodenverhält¬ nisse nicht möglich ist, wird das im Gebiet anfallende Oberflächenwasser gesammelt vorgeklärt und über eine Regenrückhaltebecken in ein Verbandsgewässer gelei-

Gemeinde Laboe, Umweltbericht zum B-Plan Nr. 42 19 *1 r*% 1^ Ingenieure für Bau, Umwelt L I T- 1^ und StadtenUvicklung

Schutzgut Zusammenfassende Kurzbewertung

tet. Die Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser werden als umweltverträglich bewertet. Klima/Luft Die ausgleichende Funktion der flächig mit Vegetation bestandenen landwirtschaftlichen Nutzflächen auf das Kleinklima gehen infolge der Bebauung mit Wohn- und Gewerbeflächen und der Bodenversiegelung verloren. Ausgleichend wirken die geplanten randlichen Grünflä¬ chen und Bepflanzungsmaßnahmen. Die Auswirkungen auf dieses Schutzgut werden als umweltverträglich eingestuft. Landschaft/ Land- Das Landschaftsbild wird durch die geplanten Eingriffe schaftsbild beträchtlich verändert. Das Bild einer typischen Kultur¬ landschaft geht künftig in eine Ortsrandlandschaft über. Besonders aufgrund der Teilüberbauung der Topogra¬ phie kann es zu erheblichen Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes kommen, die teilweise durch Eingrü- nungsmaßnahmen kompensiert werden können. Vorhandene Bäume und Knicks werden über den B- Plan gesichert, Maßnahmen zur inneren Durchgrünung (u.a. Fassaden und Dachbegrünung) festgesetzt. Somit werden die Beeinträchtigung des Schutzgutes Landschaftsbild durch das Gewerbegebiet als erheblich eingestuft.

Im Hinblick auf die innerhalb des Geltungsbereiches sowie auf benachbarten Flä¬ chen vorgesehenen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen wird die Aufstellung des B- Planes Nr. 42 der Gemeinde Laboe zusammenfassend als umweltverträglich ein¬ gestuft.

Gemeinde Laboe, Umweltbericht zum B-Plan Nr. 42 20