21F 412 : An Introduction

Fall 2006

Dagmar Jaeger Büro 14N-218 Sprechstunden: Mo/Fr 10:15-11:15 und nach Vereinbarung Telefon: 452-4170 Email: [email protected] Einführung in die deutschsprachige Literatur Beschreibung und Ziele des Kurses: In diesem Kurs erhalten Sie einen ersten Überblick über einige wichtige literarische Texte, Autoren, Tendenzen und Themen der deutschsprachigen Literatur. Darüber hinaus werden Sie im Laufe des Semesters mit den wichtigsten Literaturepochen vertraut werden. Sie werden die Kunst des Interpretierens üben und sich selbst an der Herstellung literarischer Texte versuchen. Der Kurs führt Sie in die literarischen Gattungen ein, und beschäftigt sich mit den Formen, Möglichkeiten und Grenzen der einzelnen Gattungen. Da die Texte gleichzeitig in ihrem spezifischen kulturellen Kontext gelesen werden, tragen sie zu einem Verständnis von verschiedenen historischen Aspekten bei. Außerdem werden methodischen und theoretischen Fragestellungen nachgegangen, die die Grundideen der Literaturgeschichte ausmachen und die Sie im Kurs kritisch diskutieren, u.a. Wie interpretiert man Literatur? Welche Merkmale bestimmen die Struktur, die Form und den Stil eines Textes? Warum und wann ist ein Text akutell? Wie werden Werke aus der Vergangenheit in nachfolgenden Epochen rezipiert? Welches Verhältnis hat der Autor zum Leser/in? Welche Rolle kommt dem Leser/in zu? Wie interpretieren die literarischen Werke Realität? Was kann ein literarischer Text im Gegensatz zu den Medien/Internet leisten?

Anforderungen und Zusammensetzung der Note: Lektüre der Texte und regelmäßige und aktive Teilnahme: 35% Arbeitsjournal: wöchentliche Einträge, jeden Dienstag fällig, die in der Gruppe vorgestellt werden. Hier sammeln Sie Ihre Gedanken, Ideen und Resultate aus den Seminarsitzungen und experimentieren mit eignenen Formen ästhetischen Schreibens: 35% Drei Aufsätze, die sich mit den Texten auseinandersetzen; das ist entweder in Form von kreativem Schreiben oder eine inhaltiche Auseinandersetzung mit einem oder mehreren Texten: 30% Alle Texte sind entweder im Koop Kendall Square erhältlich oder werden als Fotokopie im Kurs ausgeteilt. Am Ende des Semesters wird eine Fotokopiegebühr erhoben.

Semesterüberblick: Woche 1-4: Texte parallel lessen: Vergleich von Texten aus verschiedenen Epochen Texte: Heiner Müller (1929-1995): Bildbeschreibung (1984) (1883-1924); Die Brücke (1916/17) E.T.A. Hoffmann (1775-1822): Der Sandmann (1817) Ulrike Draesner (*1962): Hot Dogs (2003) Thomas Lehr (*1959): Frühling (2001) (Auszüge) (1819-1890): Kleider machen Leute (1873)

Do, 7.9. Einführung Di, 12.9. Bildbeschreibung und Die Brücke Do, 14.9. Der Sandmann und Hot Dogs Di, 19.9. Der Sandmann und Hot Dogs Do, 21.9. Frühling Di, 26.9. Kleider machen Leute

Woche 4-7: Erinnerung und Gedächtnis I: Der Holocaust in der Literatur Texte: W.G. Sebald (1944-2001): Die Ausgewanderten (1992) Bernhard Schlink (*1944): Der Vorleser (1995) (1920- 1970): Todesfuge (1948)

Do, 28.9. Die Todesfuge; Die Ausgewanderten, 1. Aufsatz fällig Di, 3.10. Die Ausgewanderten Do, 5.10. Der Vorleser Do, 12.10. Im Goethe-Institut Boston: Vortrag und Diskussion mit dem Architekten des Holocaust Denkmals, Peter Eisenman. 19 Uhr.

Di, 17.10. Der Vorleser Bitte auch das 18th Annual Boston Jewish Film Festival vom 2. – 13. November beachten Dort ist unter anderen ein Film von Oliver Hirschbiegel zu sehen: Ein ganz gewöhnlicher Jude (Deutschland 2004/2005). Mehr Info im Kurs.

Woche 7- 10: klassisches, episches und postdramatisches Theater Texte: (1898-1956): Der gute Mensch von Sezuan (1939) Friedrich Dürrenmatt (1921-1991): Die Physiker (1962) (*1946): Bambiland (2003) Do, 19.10: Der gute Mensch Di, 24.10: Der gute Mensch Do, 26.10. Die Physiker Di, 31.10. Die Physiker Do, 2.11. Bambiland

Woche 10-12: Erinnerung und Gedächtnis II: Heimat und Heimatlosigkeit; Sprache und Zweisprachigkeit

Texte: Helga Schubert (*1940): Meine Heimat (2003) Julia Franck (*1970) : Der Hausfreund (2000) Joachim Walther (*1943): Letzte Idylle (1993) (*1960): Von der Muttersprache zur Sprachmutter (1994) Eminde Özdamar (*1946): Mutterzunge (1991) (Auszug) Ulrike Draesner: Heimat, oder: Der Dackel im Backofen (2001)

Di, 7.11. Meine Heimat und Letzte Idylle Do, 9.11. Letzte Idyller und Der Hausfreund, 2.Aufsatz fällig Di, 14.11. Der Hausfreund und Heimat, oder: Der Dackel im Backofen Do, 16.11. Von der Muttersprache zur Sprachmutter und Mutterzunge

Woche 12-14: Vergleiche und Interpretation von Gedichten aus verschiedenen Epochen; Übersetzungsvergleiche von Gedichten

Texte u.a. von: Johann Wolfgang Goethe (1749-1832): “Prometheus”, “Wandrers Nachtlied”, “Das Göttliche”; Karoline von Günderode (1780-1806): “Der Kuß im Traume”; Joseph von Eichendorff (1788-1857): “Sehnsucht”, “Mondnacht”; (1797-1856): “Die schlesischen Weber”; (1825-1898): “Der römische Brunnen”; Arno Holz (1863-1929): “Im Thiergarten”; (1875-1926): “Der Panther”; Detlev von Liliencron (1844-1909): “In einer großen Stadt”; Georg Heym (1887-1912): “Der Gott der Stadt”; Hugo Ball (1886-1937): “Karawane”; Bertolt Brecht (1898-1956): “Schlechte Zeit für Lyrik”, “An die Nachgeborenen”; Günter Eich (1907-1972): “Inventur”; (1926- 1973): “Reklame”; Eugen Gomringer (*1925): “3 variationen zu ‘kein fehler im system’”, “schweigen”; Hans Magnus Enzensberger (*1929): “Middle Class Blues”; Durs Grünbein (*1962): “Tag X”;

Di, 21.11. Gedichtsgruppe I Di, 28.11. Gedichtsgruppe II Do, 30.11. Gedichtsgruppe III Di, 5.12. Gedichtsübersetzungen Do, 7.12. Gedichtsübersetzugen, 3. Aufsatz fällig Di, 12.12. Schlussdiskussion