Musikfestivals Vielfältige Tonlandschaft

Nidwaldner Museum Geschichte(n) zeigen

Weisses Buch Auftritt in Zürich

Beilage vom 11. April 2014 2 Impressum

Mehr Gelassenheit. Zum Geniessen.

Immer dabei. nidwaldnerzeitung.ch

Impressum Titelfoto Volkskulturfest Obwald, Bild Niklaus Spoerri Partnerbeilage des Amtes für Kultur und Sport und des Amtes für Kultur Nidwalden. Beilage in der «Neuen Obwaldner Gestaltung/Produktion Zeitung» und der «Neuen Nidwaldner Zeitung» vom 11. April 2014. Ilona Schiavini Erstellt in Zusammenarbeit mit der Neuen Luzerner Zeitung AG. Bildbearbeitung: Repro «Neue Luzerner Zeitung», Koordination: Yvonne Imbach Herausgeberin Neue Luzerner Zeitung AG, Verleger Erwin Bachmann, Präsident Inserate des Verwaltungsrates LZ Medien, [email protected] Publicitas AG, Obere Spichermatt 12, 6370 Stans, Telefon 041 619 17 17 Verlag Anzeigenleitung: Michael Kraft Jürg Weber, Geschäfts- und Verlagsleiter; Ueli Kaltenrieder, Leiter Lesermarkt; Bruno Hegglin, Leiter Werbemarkt, Maihofstrasse 76, 6002 Luzern, Telefon 041 429 52 52, [email protected]

Redaktion Christian Sidler, Vorsteher Amt für Kultur und Sport Obwalden Stefan Zollinger, Vorsteher Amt für Kultur Nidwalden Editorial und Inhalt 3

Editorial

Inhalt

3 Editorial

4 –7 Zwei Festivals – Zwei Erfolgsgeschichten 8/9 Bunte Auswahl für alle Geschmäcker 10 Ein historisches Museum für Nidwalden 11 Weisses Buch von reist nach Zürich 12/13 Kulturprojekte Liebe Leserin, lieber Leser über die weiteren Festivals und Musikreihen in Kürze zu geben, natürlich ohne alle Veranstaltungen 14 Werkbeiträge Musik Im vormaligen Kulturblatt, das im Novem- erwähnen zu können. Gerade diese Vielfalt ber letzten Jahres erschien, haben die Ämter und Vielseitigkeit an Konzerten verblüffen 15 Unterstützte für Kultur in Nidwalden und Obwalden zum uns immer wieder. Wir sind wirklich reich an Kulturprojekte ersten Mal einen thematischen Schwerpunkt Musik! 16 «Martin ist mit seinem gesetzt: Baukultur. Mit den Schwerpunkten Zum Schluss noch eine Warnung: «Je Schrank auf und davon» wollen wir wichtige Kulturthemen in unseren mehr Musiker es gibt, desto mehr Verrückte beiden Kantonen näher beleuchten und Hin- gibt es.» Auch dieses Zitat stammt von Satie. tergründe aufzeigen. Die Reaktionen auf die Wir wünschen Ihnen in diesem Sinn viel letztjährige Herbstausgabe waren durchwegs Vergnügen bei der Lektüre – und lassen Sie positiv. Das hat uns ermutigt, in Zukunft wei- sich «verrücken» durch unsere Musikerinnen tere Kulturthemen aufzugreifen. Das aktuelle und Musiker – und die vielen tollen Konzerte! Kulturblatt widmet sich schwergewichtig den Musikfestivals. «Was ziehen Sie vor? Musik oder Wurst- Christian Sidler, Leiter Amt für waren?», enervierte sich einst der französische Kultur und Sport des Kantons Komponist und Pianist Erik Satie über den Obwalden Krämersinn seiner Musikverleger. Wäre Satie an den Stanser Musiktagen oder am Volkskul- turfest Obwald zugegen gewesen, hätte er rea- lisiert, dass sich Wurst und Musik sehr wohl wunderbar miteinander verbinden lassen. Der Luzerner Journalist und Musikexperte Stefan Zollinger, Leiter Amt für Pirmin Bossart hat sich auf eine spannende Kultur des Kantons Nidwalden Spurensuche zu den beiden bedeutendsten Musikfestivals in Nidwalden und Obwalden gemacht, eine Reise zwischen Chilbi und Oase. Zudem versuchen wir, einen Überblick 4 Obwalden / Nidwalden

Zwei Festivals – zwei Erfolgsgeschichten

Seit 20 Jahren bereichern die Stanser Musiktage und seit fast 10 Jahren das Volkskulturfest Obwald das Zentralschweizer Kulturleben. Die beiden Festivals haben sich ganz unterschiedlich entwickelt.

enn Stans die Tage hat, wie der Land- sichts einer Programmierung, die explizit auf Dank seinem besonderen Konzept hat Ob- WArt-Künstler Silvan Baer 2001 gross- wenig bekannte Künstler setzt, als hervorra- wald auch die Aufmerksamkeit der nationa- flächig auf eine Wiese unterhalb des Bür- gend bezeichnet werden. Ergänzt werden die len Medien gewonnen und ist vorab für ein genstocks schrieb, ist der Alltag im Nid- Konzerte mit einem bunten Rahmenpro- städtisches Publikum zu einer exotischen waldner Hauptort eine Woche lang auf den gramm. «Wir schaffen unvergessliche Erleb- Attraktion geworden. Mit dem Effekt, dass Kopf gestellt. Musik und Trubel sind im nisse und Begegnungen, einen Tummelplatz Leiter Martin Hess für die diesjährige Aus- Dorf, Leute flanieren in Hundertschaften für alle Sinne», sagt Festival-Co-Leiter Chris- gabe erstmals einen eigenen Vorverkauf für durch die Strassen, Zelte laden ein zu Speis tophe Rosset. die Leute aus der Region organisierte, damit und Trank, in den Restaurants wird lebhaft Auch Obwald, das Volkskulturfest in der diese bei den Tickets nicht das Nachsehen gewirtet. Das musikalische Hauptereignis Waldlichtung Gsang bei Giswil, bringt die haben. sind aber die zahlreichen Konzerte, die je- Besucher in einen Ausnahmezustand, der den Abend in diversen Sälen und Lokalitä- allerdings fokussierter abläuft als in Stans. Festival und Marketing ten über die Bühne gehen. Um Publikum bangen muss man auch in Die beiden Festivals unterscheiden sich Ob ein Worldmusic-Gaudi im Kollegi- Obwalden nicht, im Gegenteil: Die vier Fes- von ihrer Geschichte und ihrer inhaltlichen saal, Jazzklänge im Chäslager, Klezmermu- tivaltage von Obwald sind in den letzten Ausrichtung her sehr deutlich. Deswegen sik im Theater an der Mürg oder ein avant- Jahren mit maximal möglichen 1000 Besu- können sie auch so problemlos koexistie- gardistischer Sologitarrist im Beinhaus: Das chern pro Abend immer ren. Die Stanser Musiktage haben mit dem Publikum kommt. Die Leute sind ausverkauft. Gründungsjahr 1994 die längste Tradition über die Jahre neugierig ge- und dürfen für sich in Anspruch nehmen, blieben. Eine durch- den eigentlichen Grundstein für die neue schnittliche Auslas- Festivalkultur in der Zentralschweiz gelegt tung der Haupt- zu haben. Fünf Jahre später wurde in konzerte von «Siidhang» (OW) und Altdorf erstmals das Festival Alpen- rund 85 Musikerinnen aus Vietnam töne durchgeführt, 2005 rückte Prozent am Obwald 2011. Obwald ins Blickfeld. Beide muss Bild Niklaus Spoerri Festivals waren klare Reaktio- ange- nen auf die erfolgreichen Stanser Musiktage und wurden nicht aus priva- tem Enthusiasmus, sondern «von oben» als Kulturprojekte lanciert. Anfang der 1990er-Jahre organi- sierte der Nidwald- ner Christoph Risi – heute ein erfolg- reicher Eventunter- nehmer in Luzern – mit jazzinteressierten Freunden in Buochs das kleine Open Air Jazz am See. Aufgrund von Wetterpech ent- schloss er sich, in Stans mit einem kleinen Festival einen Obwalden / Nidwalden 5

Obwald; Konzertoase in der Waldlichtung. Bild Niklaus Spoerri

r e g r e b r e Neuanfang zu d ie machen. Er spann- . N A te mit Christophe ré S nd tan d A Rosset zusammen. Die ser . Bil Musiktage SMT beiden machten sich selbst- ständig, arbeiteten auf Auftragsba- sis und mit eigenen Projekten und investier- wir grosse Artikel in ten zusammen viel Herzblut in die Musik- der französischen tage. Bei der ersten Ausgabe 1994 standen ‹Libération› und in vier Konzerte auf dem Programm, das Bud- der welschen ‹Le get belief sich auf 30 000 Franken. Heute Temps›.» sind es 1,4 Millionen Franken. Als die Musiktage in den späten 1990er- Logistisch Jahren mit ihrem Erfolg den Namen Stans sehr aufwendig weit über die Region hinaustrugen, wurden Auch in Stans hat auch die Nachbarkantone Uri und Obwal- sich über 20 Jahre lang den auf die Wirkung von Kultur aufmerk- eine stetige Dynamik ent- sam, zumal jetzt plötzlich alle von Image wickelt. Aus den beschauli- und Standortmarketing zu reden begannen. chen Musiktagen von damals 1999 lancierte Altdorf das Festival Alpentö- ist mittlerweile ein breit gefä- ne. Als Obwalden ein paar Jahre später seine chertes Festival geworden, das zu neue Steuerstrategie aufgleiste, liess sich als den grössten und markanten Kultur- kulturelles Gegengewicht auch ein Festival anlässen der Zentralschweiz gehört. Al- gut positionieren: Er würde den Kanton lein im Hauptprogramm werden 26 Kon- nach aussen bekannt machen und gleichzei- zerte ausgetragen. 1997 kam ein Rahmen- den tig im Innern die Wertschätzung für die eige- programm dazu, das Jahr für Jahr den Pub- letzten ne Kultur neu verankern. likumszustrom verdoppelte und für die Jahren auch die So wurde Obwald mit einem Regierungs- Wahrnehmung und den Stellenwert der zeitgenössische Volksmusik und der an- ratsbeschluss aus der Taufe gehoben. Der Musiktage den endgültigen Durchbruch be- spruchsvollere Pop Einzug gehalten haben. Kanton finanziert das Festival mit Geldern deutete. Heute sind die Stanser Musiktage Eingedenk der zunehmend verwischten aus dem Lotteriefonds. Der gebürtige Ob- ein Festival, das von 850 Helferinnen und Grenzen zwischen den Kategorien wird es waldner Martin Hess, der jahrelang Stephan Helfern mitgetragen wird, 30 000 Besucher immer obsoleter, die musikalische Ausrich- Eicher gemanagt hatte und mit dem Club anzieht und mit einem Budget von 1,4 Mil- tung genau definieren zu wollen. Wichtiger Mondial an der Expo.02 ein Highlight reali- lionen Franken operiert. Die Dezentralität ist der Umstand, dass an den Stanser Musik- sierte, erarbeitete das Konzept. Er hat die an- der Konzerte in ganz verschiedenen Loka- tagen nicht die üblichen «big names», son- gestrebte Ausstrahlung nach aussen und len ist eine logistische Herausforderung. dern Bands und Künstler auftreten, die man nach innen so clever wie konsequent umge- Fast 30 verschiedene Locations und 12 noch nicht so kennt, die aber in den jeweili- setzt. «In den ersten drei Jahren konzentrier- Hauptbühnen müssen jeweils eingerichtet gen Genres besonders auffallen und für ten wir uns auf die Verwurzelung in Obwal- und unterhalten werden. «Das macht mei- Qualität garantieren. den, dann erweiterten wir den Fokus auf die nes Wissens kein anderes Festival in diesem Es ist erstaunlich, wie gut sich das Publi- Gastländer, was sich auch auf den Plakaten Ausmass», sagt Christophe Rosset. kum auf dieses «Festival der Entdeckungen» bemerkbar machte.» Mit den exotischen Musikalisch ist Stans viel breiter ausge- eingelassen hat. Zum Erfolgsrezept der Schauplätzen wie Sansibar, Mali oder Viet- richtet als Obwald. Auch erfassen die Musik- Stanser Musiktage gehören die Einbindung nam wurde Obwald auch für die nationalen tage ein ganzes Dorf und besetzen eine Wo- anderer kultureller Sparten wie Literatur, Medien und die Sonntagszeitungen interes- che lang den Alltag. Musikalische Schwer- Tanz, Film oder bildende Kunst. Auch die sant. Hess lächelt. «Und letztes Jahr hatten punkte sind Worldmusic und Jazz, wobei in Spezialaktionen, in denen Kommunika-

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O bw al d. B ri ild Niklaus Spoer

tion, Sponsoring und antwortung liegt beim siebenköpfigen Vor- Kunst verbunden wur- stand, der 2011 verjüngt wurde. Die Ge- den, haben den Musik- schäftsleitung besteht aus Martin Hess (Lei- tagen ein Gesicht gege- tung), Fabian «Hefe» Christen (Technische ben. Als «weltoffenes Leitung) und Annalies Ohnsorg (Administ- Kulturfestival» nehmen ration). Bei Obwald kenne man das Prinzip die Musiktage nicht zuletzt der Stellenprozente nicht, sagt Martin Hess. die ökologischen Anliegen «Die bezahlte Geschäftsstelle arbeitet so ernst, etwa mit der vorbildli- nen» viel, wie es braucht, damit der Anlass ihren chen Anbindung an den öffentli- einla- Vorstellungen entspricht.» Das Budget von d chen Verkehr (nächtliche Busse, Gra- ild p den. Er Obwald bewegt sich zwischen 320 000 und SMT. B tis-Rückfahrt mit Ticket) und den Beiträgen möchte einen 340 000 Franken pro Jahr. Das ist viermal an die Stiftung myclimate (Kompensation neuen Blick auf die weniger als Stans. Beide Festivals sind auf der CO2-Emissionen). Obwaldner Kultur eröffnen, indem er die bedeutende finanzielle Beiträge von der einheimischen volksmusikalischen Aus- öffentlichen Hand angewiesen. Volkskultur wiederentdecken drucksweisen jenen aus anderen (Schweizer) Komplexer sind in Stans auch die Ent- Obwald hat eine andere Dimension. Es Regionen und Weltgegenden gegenüber- scheidungswege. In Obwald entscheidet ist überschaubarer, konzentrierter, weniger stellt, die sich auch das Eigene bewahrt ha- Martin Hess in Eigenregie über das Pro- komplex und stark von der Haltung und Äs- ben. «Wenn die eigenen Traditionen den gramm, in Stans macht das eine Programm- thetik des Leiters Martin Hess bestimmt. Der Reiz des berückend Fremden annehmen, gruppe. Statt in Mali besondere Musikgrup- Anlass findet an drei Abenden und an einem besteht auch die Chance, dass man sie neu pen aufzuspüren, verhandelt Rosset mit halben Sonntag an einem festen Ort auf der entdeckt und wieder stärker leben will.» Agenturen und Managern. Wo Hess exklusiv gleichen Bühne mit einem jeweils ähnlichen Die programmatische Dreiteilung von seine «Inhalte» suchen kann, muss sich Stans Programmraster statt. Der Festivalort wird Obwalden – Schweizer Gastregion – auslän- zumindest bei den internationalen Acts von einem riesigen Zelt überdacht. Der Wer- dische Gastregion hat an den bisherigen acht nach den Tourplänen richten und seine Aus- bezirkus ist aufs Nötigste beschränkt. Geges- Ausgaben die unterschiedlichsten Kombina- wahl aus dem Angebot jener Bands treffen, sen und getrunken wird an den gleichen Ti- tionen ergeben, mit Beiträgen aus der Breta- die jeweils im Zeitraum der Stanser Musik- schen, von denen aus man auch das Pro- gne, dem Toggenburg, Rumänien, Mali, An- tage in Europa unterwegs sind. gramm verfolgt. Stans ist eine Chilbi, Ob- dalusien, Bern, Vietnam, Muotathal, Sansi- wald eine Oase. Beide geniessen ihre bar oder Appenzell. Statt abendfüllenden Neue Weichenstellung Sympathien. Konzerten wechseln sich die Formationen Wie sieht die Zukunft aus? In Stans wer- Während die Stanser Musiktage mit der verschiedenen Herkunftsregionen im den im 20. Jubiläumsjahr die Weichen neu ihrem Namen für sich sprechen, nennt sich Viertelstundentakt. Schon mehrmals ist es gestellt. Es rumorte hinter den Kulissen. Obwald expliziter ein «Volkskulturfest». Da- hinter und auf der Bühne zu erfrischenden «Wir hatten während längerer Zeit Mei- hinter steht eine Vision, die Martin Hess der Begegnungen zwischen den Musikern aus nungsverschiedenheiten in der Festivallei- Obwaldner Regierung schmackhaft machen den Gastregionen und den Einheimischen tung», bestätigt Josef Mahnig, Präsident des konnte und die er bis heute in sanfter Ein- gekommen. Vorstandes. Zudem habe man in den letzten dringlichkeit durchzieht. Hess, der mit der Hess hat Obwald von allem Anfang an drei Jahren kleinere Defizite eingefahren. reglementierten Volksmusik nichts am Hut mit seiner Handschrift und seinen Ideen ge- Nun sind die vier Stellen der Führungscrew hat, will mit Obwald zu einer «Wiederent- prägt. Das macht Obwald weitgehend zu neu ausgeschrieben: Betriebsleitung (50 Pro- deckung und Wiederaneignung des Eige- einem «Autorenprojekt». Die oberste Ver- zent), Leitung Administration (50 Prozent),

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s s e H in t r a M d un r ge fan Ob rt In wald. Plakat Mä

Leitung Programm und Inhalte (20 Prozent) Leitung Kommunikation und Fundraising (50 Prozent). Es sei nicht die Meinung, einfach die bis- stellen». herigen Leute auszutauschen, sagt Mahnig. Wie eses da-da- In erster Linie gehe es darum, die Führungs- nach wei- aufgaben neu zu strukturieren. Nicht zuletzt tergeht, ist möchte der Vorstand «einen Kopf, der Ent- noch offen. scheidungen fällt». Das bisherige Modell tra- «Vielleicht ent- ge dem zu wenig Rechnung. Das vierköpfige steht auch et- Leitungsteam fällt alle Entscheidungen ge- was völlig Neues, meinsam. Christophe Rosset, der nach aus- das aber wieder zehn sen als Sprecher der Leitung auftritt, ist laut Jahre Bestand hat.» Mahnig «primus inter pares». Sein Pflichten- Hess ist sich bewusst, heft umfasst die Leitung, die Programma- dass sein erfolgreiches Re- tion, das Fundraising und die Öffentlich- zept auch paradoxe Seiten hat. keitsarbeit. Auch Rosset muss sich, wie die Da er nicht interessiert ist an der in- anderen, neu bewerben, falls er weiterhin szenierten Volkskultur, sondern diejeni- S eine Stelle will. ge Volksmusik sucht, die im Alltag gelebt MT. B ild And ger Obwald hat von Anfang an in einem wird, hat er manchmal Mühe, hierzulande Städter ré A. Niederber Dreijahreszyklus funktioniert, parallel zu geeignete Formationen zu finden. Hand- nicht alle Plät- den Beschlüssen des Regierungsrates. In den kehrum muss er die wenigen Hoffnungsträ- ze wegnehmen, macht das Paradox irgendwie ersten drei Jahren sprach der Kanton je ger dann doch auf die Bühne stellen, sie also perfekt. Vielleicht ist die Volkskultur doch 90 000 Franken, dann dreimal 75 000 Fran- inszenieren. So war es mit den Betrufern. nicht dort, wo man sie sucht. Pirmin Bossart ken. 2012 wurde der Betrag auf 100 000 «Indem ich sie auf die Bühne brachte und Franken aufgestockt. Dieses Jahr, wenn mit den Bhutan-Sängern kontrastierte, wur- Informationen Formationen aus Fribourg und Mexiko auf de erst richtig bewusst, was wir mit der Be- der Obwald-Bühne stehen, wird der dritte truf-Kultur haben.» Dass dann ausgerechnet www.stansermusiktage.ch / Zyklus abgeschlossen. Am 10-Jahr-Jubiläum die Einheimischen, die das direkt anginge, vom 27. April bis 4. Mai 2015 möchte Hess am liebsten «die Perlen mit einem speziellen Vorverkauf geschützt www.obwald.ch / vom 3. bis 6. Juli der ersten neun Jahre einander gegenüber- werden müssen, damit ihnen die auswärtigen 8 Obwalden / Nidwalden

Bunte Auswahl für alle Geschmäcker

Die Festivalkultur in Obwalden und Nidwalden ist reich. Es gibt eine ganze Reihe von Anlässen, die regelmässig Klassik, Rock, Pop, Jazz und Musik für Kinder bieten.

n Nidwalden und Obwalden haben sich in Iden letzten Jahren einige kleine Festivals und/oder Konzertreihen etablieren können, die mehr bieten als das gewohnte Unter- haltungsmenü. Zu den grösseren Kulturan- lässen neben den Stanser Musiktagen und Obwald gehören das Country Alpen Open- Air Klewenalp und das Lakeside Festival.

Jodel und Country Das Country Alpen Open-Air findet die- ses Jahr zum 20. Mal statt (18. bis 20. Juli). Es wurde 1995 von den Bergbahnen Klewen- alp-Stockhütte aus marketingtechnischen Gründen lanciert, um mit einem neuen An- gebot den Sommertourismus zu beleben. Der Aufwand ist gross. «Die gesamte Infrastruktur wird bis auf den letzten Nagel von uns auf- gestellt», sagt Sepp Odermatt, Geschäftsfüh- rer der Bergbahnen. Das Unternehmen über- nimmt auch ein allfälliges Defizit. Seit 16 Jahren wird das Country-Festival mit einem Jodlerabend ergänzt, der jeweils Country Alpen Open-Air auf Klewenalp. Bild pd am Donnerstag vor dem Festival stattfindet. An den Festival-Tagen trifft sich die Country- Trumpf verfügt. Am Lakeside sind sowohl tägiges Kulturfestival lanciert wurde. Das Fes- szene aus der ganzen Deutschschweiz. Beliebt aufstrebende regionale Bands als auch etab- tival findet jeweils über das Pfingstwochen- und sehr gut besucht ist der Country-Gottes- lierte und teilweise internationale Künstler zu ende statt und hat bis heute seinen Kult-Cha- dienst am Sonntag. Das Open Air wird von erleben. «Damit haben wir eine gute Nische rakter behalten. Es ist, wie die Initianten ger- 6000 bis 8000 Personen besucht. «Leider in der Festivallandschaft gefunden», sagt OK- ne betonen, das «wahrscheinlich beste haben wir oft Wetterpech», sagt Odermatt. Präsident Raphael Adam. Pfingstfestival der Welt». Wer einmal dort Dieses Jahr sind neben Country-Acts Die Macher betonen, dass es ihnen nicht war, kann das schwerlich dementieren. auch einige Elemente des volkstümlichen um den Profit geht. «Im Vordergrund stehen Ein beliebtes Pop-Festival war bis 2013 Schlagers im Programm. Zeichen dafür, dass der Spass, die Freude an der Musik und das das Open Air Saitesprung in Buochs, das die Verantwortlichen den Puls fühlen wollen, Zusammensein mit guten Freunden.» Lake- letztes Jahr nach acht Ausgaben zum letzten was beim Publikum ausser Country auch side ist sanft, aber kontinuierlich gewachsen. Mal ausgetragen wurde. Funkstille herrscht noch gut ankommen könnte. «Aufwand und In den ersten Jahren besuchten knapp 2000 zurzeit beim Open Air Rock am Bürgen- Ertrag müssen stimmen. Wir sind jedes Jahr Leute das Open Air, inzwischen sind es 4000 stock. Dafür hat sich mit dem Hilljam auf am Überlegen, wie wir das Festival optimie- bis 5000. Dieses Jahr findet Lakeside vom dem Flugplatz Buochs ein Freestyle-Event ren könnten.» 9. bis 12. Juli statt. etabliert, der neben dem sportlichen Teil Ein Top-Adresse für populäre Musik jen- auch Konzerte beinhaltet und Jahr für Jahr Pop und Freestyle seits des Mainstreams ist das Gasthaus Grü- grösser wird. Ein junges Publikum erreicht das Lakeside nenwald in Obwalden, das bis zur Verlegung Festival. Es findet seit 2001 in Hergiswil statt der Zahnradstrecke nach im Jahr Weltklasse-Klassik und ist ein klassisches, charmantes Open Air, 2011 quasi über einen eigenen Bahnhof ver- Nidwalden und Obwalden bieten auch das mit seinem Standort direkt am Ufer des fügte. Deswegen entstand auch der Name für die Liebhaber klassischer Musik ein paar Vierwaldstättersees über einen attraktiven «Halt auf Verlangen», mit dem 2001 ein zwei- Leckerbissen. Unter dem Titel «erstKlassik am Obwalden / Nidwalden 9

gen. Ziel ist, das Waldhorn in der Schweiz be- kannter zu machen, junge Hornisten zu for- dern und zu fördern und ihnen Begeisterung und Motivation mitzugeben. Am Festival treffen sich Hornisten jeder Qualitätsstufe, vom Schüler und Amateur über den Musik- studierenden bis zum Spitzenkönner. Weltbe- rühmte Dozenten und Solisten sind vor Ort, Workshops, Ensemblespiel, Einzelunterricht und Meisterkurse werden angeboten, dane- ben gibt es hochkarätige Konzerte. Mit «JazzMusik» in Sarnen hat der Jazz zwar kein eigenes Festival in Obwalden, aber eine besondere Konzertreihe, die jeweils einen guten Querschnitt durch die herausragenden Bands und Musiker der Schweizer Jazzszene bietet. Weit über 1000 Musiker sind in den letzten 14 Jahren in Obwalden aufgetreten. Das Besondere an dieser Reihe ist, dass die rund 20 Konzerte pro Jahr in verschiedenen Beizen in Sarnen, Sachseln, Giswil und neuer- dings auch in Alpnach und Hasliberg (Hotel Impressionen von «JazzMusik» in Sarnen. Bild pd Wetterhorn) über die Bühnen gehen. Jedes Konzert hat ein Patronat (Unternehmen, Ein- Sarnersee» wird dieses Jahr zum siebten Mal geben. So entstand diese Konzertreihe», sagt zelpersonen), und auch der Wirt der jewei- eine kammermusikalische Konzertreihe orga- Annalies Ohnsorg von «erstKlassik». ligen Lokalität unterstützt mit einem Zustupf nisiert (29. August bis 7. September). Neben In Nidwalden organisiert die 2009 von die Finanzierung des Konzerts. Getragen wird dem orchestralen Auftakt mit Henry Purcell Hubert Eblenkamp ins Leben gerufene «JazzMusik» Sarnen von einem Verein, der sowie Musik von Joseph Haydn ist ein Abend Kulturmarke «Bürgenstock Momente» regel- 1999 gegründet wurde, um mit regelmässigen dem Gypsy-Jazz, dem Klezmer und der unga- mässig mehrtägige Kammermusikfestivals zu Konzerten das Dorfleben zu bereichern. rischer Zigeunermusik gewidmet. Das Festival unterschiedlichen Anlässen und Themen. findet in verschiedenen Lokalitäten statt, die- Die diesjährige Saison wurde im März 2014 Festival für Kinder ses Jahr erstmals auch im Barocksaal des Klos- mit dem «Karneval der Welten» im Hotel Eine Besonderheit in Nidwalden und Ob- ters Engelberg. Villa Honegg eröffnet. Die Konzerte fanden walden, die längst nicht alle Kantone kennen, Es ist das erklärte Ziel, mit diesem Kam- in den vergangenen Jahren auch ausserhalb ist ein eigenes Festival für Kinder und Fami- mermusik-Festival in Obwalden Musik von der Honegg statt, so in der Bürgenstock- lien. Das Kinder-Open-Air wird jedes Jahr Weltklasse zu erschwinglichen Preisen anzu- Kapelle, in der Kapuzinerkirche Stans, aber abwechslungsweise in Obwalden und Nid- bieten. Das garantieren die Musiker und So- auch in der Tonhalle St. Gallen und in der walden durchgeführt. 2006 wurde in Stans listen des Sinfonieorchesters des Bayrischen Tonhalle Zürich. der Verein Nidwaldner Kinder-Open-Air ge- Rundfunks, die bei «erstKlassik» auftreten gründet. 2010 fand in Obwalden das erste und auch für die Programmierung verant- Jazz und Waldhorn Kinder-Open-Air statt. Es wurde ein solcher wortlich sind. Der Kontakt kam über Claus Bereits eine längere Tradition hat das Erfolg, dass die Macherinnen beschlossen, Hipp zu Stande, der jeweils während des Internationale Hornfestival in Obwalden. Es das Festival auch in Obwalden weiterzu- Festival Musiker des Sinfonieorches- wurde 1997 von der Horngruppe Obwalden führen. Dieses Jahr findet der Anlass am ters in Sachseln beherbergte. «Die Musiker ins Leben gerufen und wird alle zwei Jahre 7. September auf dem Landenberg in Sarnen fühlten sich wohl und wollten etwas zurück- über Christi Himmelfahrt in Sarnen ausgetra- statt. Pirmin Bossart 10 Nidwalden

Ein historisches Museum für Nidwalden

Unter dem Titel «Ein historisches Museum für Nidwalden» wurde zur ersten öffentlichen Tagung des Nidwaldner Museums geladen. Gefolgt sind der Auseinandersetzung rund 50 Interessierte.

arallel zum Winkelriedhaus, das ab die- P sem Sommer neben Wechselausstellun- gen hauptsächlich zur Innerschweizer Kunst auch eine Auswahl von Kunstwerken aus der Sammlung des Museums zeigt, soll das Salz- magazin ein Haus für Nidwaldner Geschich- te und Geschichten werden. Wie kann, soll, darf aber ein solches historisches Museum heute aussehen? Wie soll es sich spezifisch in und für Nidwalden präsentieren? Wen sollen die Ausstellungen ansprechen?

Elementare Fragen stellen Die Tagung am 15. März diente dazu, diese Fragen aufzurollen, Inputs zu sammeln, sowie Bedürfnisse abzuklären. Zu diesem Zweck wurden vier erfahrene Fachleute aus den Be- reichen Museumsführung, Wissensvermitt- lung und Geschichte eingeladen: Beat Häch- ler, Leiter des Alpinen Museums in Bern, er- läuterte in seinem Referat, wie eine Ausstel- lung in einem Themenmuseum durch aktuelle Bezüge bereichert werden kann und wie die unterschiedlichen Präsentationsplattformen eines Museums genutzt und zu einem stimmi- gen Ganzen verbunden werden können. Peter Steiner berichtete als Projektleiter der Nid- Der Stanser Gemeinderat Peter Steiner (Mitte). Bild pd waldner Kantonsgeschichte von den aktuellen Forschungsergebnissen und machte deutlich, modells für das historische Haus im Salzma- te und Geschichten – historischen «Nidwald- dass das Nachdenken über ein historisches gazin: Einerseits soll eine Dauerausstellung ner Delikatessen», wie es ein Teilnehmer Museum in diesem Zusammenhang zu einem eingerichtet werden, die wichtige Momente nannte – fehlen. Alessa Panayiotou guten Zeitpunkt stattfinde. Kurt Messmer, ehe- der Geschichte aufgreift, andererseits sind maliger Verantwortlicher für die Geschichts- Sonderausstellungen geplant, die den Fokus Ausstellung lehrerausbildung an der PHZ, plädiert dafür, auf spezielle Themen und die Verbindung mit sich auf die elementaren Fragen der Nidwald- aktuellen Diskussionen erlauben. Dabei soll Triichle und Teffli – ner Geschichte zu konzentrieren und diese sowohl dem Anspruch auf historische Präzi- Nidwaldner Festbräuche schliesslich in einen grösseren, übergeordne- sion als auch auf einfache Vermittelbarkeit 8. Juni bis 12. Oktober 2014 ten Kontext zu stellen. Peter Keller wiederum, Genüge getan werden – durchaus kein einfa- Historiker und Nidwaldner Nationalrat, zeigte ches Unterfangen. Grundsätzlich, so ist man im Salzmagazin, Stansstader- auf, wie wichtig es ist, die Geschichte zuerst zu sich auch nach der aktiven Diskussion einig, strasse 23, 6370 Stans erzählen und durch sie eine Basis zu legen, be- soll das historische Museum ein Ort sein, der Eröffnung: 7. Juni, 17 Uhr vor sie in Frage gestellt und dekonstruiert wird. über die Museumsmauern in die Kulturland- schaft Nidwalden einwirkt und über die Kan- Öffnungszeiten: Nidwaldner Spezialitäten tonsgrenzen hinweg ausstrahlt. Wie die zahl- Mittwoch bis Freitag 14 bis 17 Uhr, Stefan Zollinger, Leiter des Nidwaldner reichen Voten der Plenumsrunde zeigten, wird Samstag und Sonntag 11 bis 17 Uhr Museums, präsentierte die Idee eines Doppel- es dem Museum in keinem Falle an Geschich- Obwalden 11

Weisses Buch von Sarnen reist nach Zürich

Da Obwalden Ende April Gastkanton am Zürcher Sechseläuten ist, wird das Weisse Buch von Sarnen im Landesmuseum Zürich gezeigt und eine spannende Veranstaltungsreihe organisiert.

as Weisse Buch von Sarnen wurde im D15. Jahrhundert von Hans Schri- ber, dem damaligen Land- schreiber von Obwalden, zu- sammengestellt und verfasst. Zum ersten Mal wird nun das Weisse Buch ausserhalb der Zentralschweiz einem breiten Publikum zugänglich gemacht – dank dem Obwaldner Regie- rungsrat und dem Staatsarchiv Obwalden, die dieser kost- baren Leihgabe zuge- stimmt haben. «Das Weisse Buch von Sarnen ist für die nationale Identitätsfindung der Schweiz ein bedeutendes Werk», schrieb der Historiker Roger Sablonier (1941–2010) über das Weisse Buch – und dennoch ist es in jüngster Vergangenheit etwas in Vergessenheit geraten. Im Landes- museum wird es während vier Wo- Ein Blick in das Weisse Buch von Sarnen. chen in die Dauerausstellung «Geschichte «Kein Schweizer Autor hat je ein Werk Bild pd Schweiz» integriert und erhält so eine ehr- von grösserer Wirkung verfasst.» Für Fried- würdige Plattform. rich Schillers berühmtes Drama «Wilhelm Veranstaltungen Das Weisse Buch von Sarnen ist in Tell» und viele weitere Werke bildet Schri- zwei Teile gegliedert. Während im ersten bers Text das Fundament. Im Landesmuseum Zürich Teil Abschriften von Urkunden, Bündnis- Eine spannende Veranstaltungsreihe sen und anderen wichtigen Entscheiden begleitet die Präsentation des Weissen ontag, 14. April, 19 Uhr: «Urquell zusammengestellt sind, präsentiert sich im Buches. Der Nidwaldner Literaturwissen- Moder Endlager: Was macht Wil- zweiten Teil die älteste Darstellung der schaftler und Schriftsteller Peter von Matt helm Tell, nachdem er im Weissen Buch eidgenössischen Gründungsgeschichte. führte am letzten Mittwoch mit dem erscheint?» Valentin Groebner und Mi- Auf dem Höhepunkt der militärischen Er- Historiker Walter Koller ein Gespräch über chael Blatter. folge der Eidgenossenschaft verfasste die Bedeutung des Weissen Buches. Am Mittwoch, 23. April, 19 Uhr: «Icon Schriber eine Gründungsgeschichte, um nächsten Montag sprechen die beiden Poet – Schweizer Geschichte in 180 Se- die militärische Expansion zu legitimie- Historiker Valentin Groebner und Michael kunden!» Die vier Geschichtenschreiber ren. Zum ersten Mal wird im Weissen Blatter (aus Engelberg) über die historische Suzanne Zahnd, Elisabeth Zurgilgen, Buch im eidgenössischen Kontext von Ausstrahlung der im Weissen Buch geschil- Paul Dorn und Paul Steinmann kreuzen einem «Thall» und einem «Gijssler» be- derten Freiheitsgeschichte. Und schliesslich ihre Federn. richtet. Ohne Schribers Befreiungsge- schreiben am 23. April vier Schriftstellerin- Vor den beiden Veranstaltungen fin- schichte wäre der berühmte Mythos um nen und Schriftsteller – darunter die bei- den Führungen zum Weissen Buch statt: die Gründung der Eidgenossenschaft nicht den Obwaldner Elisabeth Zurgilgen und 17.30 bis 18.30 Uhr. Mehr Informatio- entstanden. So erklärte der Literaturpro- Paul Dorn – die Befreiungsgeschichte ganz nen unter www.landesmuseum.ch. fessor und Schriftsteller Peter von Matt: neu! Selma Wick 12 Obwalden / Nidwalden

Kulturprojekte in Kürze

MOSCHTI Forum für Kreativität in Obwalden

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Moschti – Forum7. Maifür 2014 18–20 h Bilder aus farbigem Glas

für mehr Infos

www.Moschti-OW.chGetränk und Apfel Kreativität Obwalden Eintritt 10.– www.museum-obwalden.ch inklusive Sarnen www.moschti-ow.ch Spritzenhaus Frischer Wind im Frisch gemalt as Historische Museum Ob- Chäslager Stans oschti will einen Einblick www.museumbruderklaus.ch Dwalden in Sarnen zeigt in www.chaeslager.ch Min die facettenreiche Krea- seiner nächsten Wechselausstel- tivszene in Obwalden ermögli- n der Sonderausstellung «Frisch lung Glasgemälde aus dem 16. bis eit Jahren ist das Chäslager chen und wird zum Fundus der I gemalt» im Museum Bruder 20. Jahrhundert. Seit dem Ende Sfester Bestandteil der Nid- innovativen Obwaldnerinnen Klaus in Sachseln wird das des 15. Jahrhunderts wurden waldner Kulturlandschaft und und Obwaldner. In einem Phänomen der immer wieder tot- weltliche Gebäude mit Fenster- konnte sich sogar national gut Schwall an Kurzvorträgen prä- gesagten Malerei aufgegriffen. Sie scheiben aus bunten, mit Bleiru- positionieren. Die bisherige Prä- sentieren am Mittwoch, 7. Mai, thematisiert, dass die Malerei ten verbundenen Glasstücken ge- sidentin Marianne Achermann ab 18 Uhr im Spritzenhaus auf noch immer lebt und bei Künst- schmückt. Kantone, Klöster, trat nun nach sechs Jahren zu- dem Sarner Dorfplatz progressive lern und Publikum nichts an At- Zünfte, aber auch vermögende rück. In den vergangenen Jahren Menschen ihre Projekte oder traktivität eingebüsst hat. Aller- Privatpersonen schenkten sich war es schwierig geworden, genü- schildern die Herausforderungen dings hat sich ihr Ausdrucksspek- bei Neu- und Umbauten Fenster gend Nachfolger zu finden. Nach und Chancen als Kreativkopf im trum ausgeweitet. Neben dem mit einem Glasgemälde. Die Diskussionen mit verschiedenen Heimat- oder Wohnkanton. Von Tafelbild in intimen und monu- Glasgemälde enthielten oft das Gruppen ist man nun fündig ge- biografischen Themen übermentalen Formaten erobert die Wappen des Stifters, daher auch worden. grundsätzliche Aspekte, von Malerei als Installation den der Begriff «Wappenscheibe». Da Am 18. März fand die dies- Arbeitsstrukturen oder konkre- Raum und setzt den Betrachter diese Fenster teuer waren, bildete jährige GV statt. Neben dem ten Projektsituationen findet alles auch körperlich in Bewegung. die Schenkung eine wertvolle neuen Präsidenten Pius Bucher seinen Platz. Fünf Minuten Büh- Die Ausstellung zeigt eine Palette Bausubvention. Diese Sitte fand wurde auch ein komplett neuer ne kann man sich dafür auf Dood- möglicher Herangehensweisen an um 1700 ihr Ende, Glasgemälde Vorstand einstimmig gewählt. le reservieren (siehe www.mosch- das Medium Malerei, die hier wurden aber weiterhin angefer- Dem motivierten, neuen Team ti-ow.ch). Es werden zwei Blöcke à und heute zu Reaktionen heraus- tigt. Die Ausstellung zeigt histori- ist es wichtig, dass das Chäsla- je vier Startplätze angeboten – de fordern. An der Ausstellung sind sche Glasgemälde aus Obwaldner ger in seiner bekannten Form Schnäller isch de Gschwinder. Kunstschaffende aus , Zü- Gebäuden sowie vom Kanton bestehen bleibt, sich aber auch Zwischen den Blöcken an geball- rich, Luzern, Uri und Obwalden Obwalden oder Obwaldner Pri- für neue Ideen und Bereiche ter Ladung Information, Perfor- beteiligt: Stéphane Belzère, Pia vatpersonen in Auftrag gegebene öffnet. Synergien sollen genutzt mance, Überzeugungskunst oder Fries, Jennifer Kuhn, Thomas Scheiben. Ausserdem sind Werke werden, indem man mit ande- musikalischer Berieselung bleibt Muff, Ann Nelson, Benno K. von Obwaldner Glasmalern des ren kulturellen Häusern und genügend Zeit für den persönli- Zehnder und Maria Zgraggen. 20. Jahrhunderts ausgestellt. Organisationen in NW und in chen Kontakt. Die Mischung Die Ausstellung startet mit der öf- Die Herstellung eines traditio- der Zentralschweiz zusammen- von vielfältigen Persönlichkeiten, fentlichen Vernissage am Sonn- nellen Glasgemäldes wird mit arbeitet. Seitdem das Jugendkul- weitreichenden Visionen und tag, 13. April, um 11 Uhr und einem Video und Ausstellungs- turhaus Senkel erfolgreich das unterschiedlichen Arbeitsgebie- dauert bis 15. Juni. Parallel dazu material erklärt. Die Vernissage ganz junge Publikum anspricht, ten intensiviert den Austausch findet auf dem Sachsler Dorf- findet am 10. Mai um 18 Uhr möchte das Chäslager fortan das und provoziert Diskussionen. platz die Aktion «Frisch gesprayt» statt, die Ausstellung dauert bis Interesse der 25- bis 100-Jähri- Selma Wick von Obwaldner Graffitiartisten 30. November. Silvia Burch gen wecken. Maja Schelldorfer statt. Urs Sibler Obwalden / Nidwalden 13

Kulturprojekte in Kürze

Bild Gerold Kunz

Bundesexperte NOW 14 in Engelberg für Bürgenstock www.ow.ch und www.nw.ch www.nw.ch Landschaften im Kleff im Senkel ieses Jahr findet ab 20. Sep- Talmuseum Engelberg ür die Begleitung der Restau- www.senkel.ch Dtember wieder die NOW, www.talmuseum.ch Frierungen der geschützten die Übersichtssausstellung des Kleinbauten auf dem Bürgen- er Senkel lanciert das Pro- Obwaldner und Nidwaldner ie Luzerner Künstlerin Ma- stock hat das Bundesamt für Djekt «Kleff – Der Kulturtreff Kunstschaffens, statt. Die NOW Drie-Therese Amici widmet Kultur den Zürcher Architekten & Innovationspool». Kleff geht findet zum ersten Mal in Engel- sich seit vielen Jahren der regio- und emeritierten Professor Ueli aktuellen Kulturthemen in Nid- berg statt: im Talmuseum und nalen Landschaft und interpre- Zbinden als Bundesexperten er- walden nach. Das Projekt soll Ju- im Herrenhaus Grafenort. Die tiert diese künstlerisch. Sie nannt. Damit wird sicherge- gendlichen die Möglichkeit bie- Ausschreibung richtet sich laut kennt zwar die Geschichte der stellt, dass die Restaurierungen ten, Bekanntschaften mit Kultur- Reglement an alle Obwaldner Bergmalerei, nimmt in ihren den fachlichen Ansprüchen des schaffenden zu knüpfen. Kleff und Nidwaldner Kunstschaffen- Werken aber eine andere Pers- Bundes genügen. Zu den Aufga- spricht Jung und Alt an und lädt den, «die sich ernsthaft mit ihrer pektive ein. Ihre Zeichnungen ben Zbindens zählen die Beglei- am 8. Mai 2014, um 19 Uhr, zur künstlerischen Arbeit auseinan- drücken Respekt und Faszina- tung des Gübelin-Bazars, der Kick-Off-Veranstaltung in den dersetzen». Teilnahmeberechtigt tion gegenüber der Bergwelt aus, Wetterstation, des Garderoben- Senkel in Stans. Die erste Veran- sind Personen, die in Obwalden ohne vor ihrer Erhabenheit zu gebäudes und des nierenförmi- staltung steht im Zeichen der oder Nidwalden aufgewachsen erstarren. Im Talmuseum Engel- gen Pools. Während zwei der ge- Kultur-Community Nidwalden. sind, arbeiten, wohnen oder berg werden ab 25. Mai Amicis schützten Kleinbauten bereits Werden Sie Teil der Kultur-Kom- einen engen künstlerischen Be- eigens für diese Ausstellung ent- restauriert sind, resp. sich im mune Nidwalden und diskutie- zug zu den beiden Kantonen gel- standenen Zeichnungen und Umbau befinden, richtet sich ren Sie mit! Die Veranstaltung tend machen können. Die Jury Pastellkreidebilder präsentiert. der Blick insbesondere auf das wird regelmässig stattfinden und setzt sich aus den drei auswärti- Zudem erhalten Zeichnungen Garderobengebäude und den wird ständig weiterentwickelt. gen Fachleuten Heinz Stahlhut aus dem Gotthardgebiet und Pool. Hier müssen die planeri- Der Kulturtreff Kleff ist Teil (Sammlungskonservator Kunst- Werke des einmonatigen Aufent- schen Grundlagen noch erarbei- des Projekts «Mentor-Mentee- museum Luzern), Sandra Ulloni haltes auf dem schwedischen tet und Strategien zur künftigen Meetings», das im Herbst 2013 (Künstlerin) und Marcel Glanz- Öland ihren Raum. Trotz der Nutzung entwickelt werden. vom Migros-Kulturprozent Zen- mann (Künstler) sowie aus je geografischen Entfernung und Bauherrschaft, Bund und Kan- tralschweiz mit 10 000 Franken einer Vertretung der Kulturkom- landschaftlichen Differenz sind ton sind sich einig, dass der Er- unterstützt wurde. Das Projekt missionen (OW: Megi Zumstein, zwischen den Bildern von hier halt der Kleinbauten zu einem setzt sich die (Aus-)Bildung und NW: Julie Harboe) zusammen. und dort interessante Verbin- Mehrwert im Resort beitragen Innovationsförderung von (Ju- Die Jury wählt an der NOW dungen erkennbar. wird, was die aufwendigen Res- gend-)Kultur zum Ziel. Zusätzli- 14 diejenigen Positionen aus, Noch bis 27. April sind im taurierungen rechtfertigt. Sie che Massnahmen des Projekts die an der Auswahlausstellung Talmuseum Fotografien von Pa- haben aus diesem Grund ein sind Projektmanagement-Kurse, NOW 15 in Nidwalden teilneh- ter Karl Stadler (1921–2012) zu Fachgremium Denkmalpflege Coachings für angehende Ver- men können. Anmeldeunterla- sehen. Ein faszinierendes Zusam- installiert, das alle Massnahmen anstalter und der Austausch der gen und Eingabetermine siehe menspiel von Landschaft, Archi- mit dem Bundesexperten berät. Betriebsgruppe mit anderen Ju- kantonale Internetseiten (Such- tektur und Menschen in Engel- Gerold Kunz gendkulturphänomenen. begriff «NOW»). Christian Sidler berg. Nicole Eller Gilles Rosset 14 Obwalden / Nidwalden

Werkbeiträge Sparte Musik 2014

Die Kantone Obwalden und Nidwalden schrieben erstmals Werk- beiträge für Kunst- und Kulturschaffende aus: Jul Dillier (OW) und Famous October (NW) haben die Werkbeiträge Musik erhalten.

Jul Dillier. Sarah Bowman und Rene Coal Burrell. Bilder pd

wölf Musikerinnen und Musiker bezie- Basel. Seit 2007 ist er in verschiedenen Pro- Rene Coal Burrell & Sarah Z hungsweise Musikformationen hatten jekten als Pianist, Komponist, Schlagzeuger Bowman – Famous October der fünfköpfigen Fachjury ein Projekt einge- und Sänger aktiv und an zahlreichen Theater- Rene Coal Burrel und Sarah Bowman, reicht. Die Eingaben waren sehr vielfältig produktionen als Schauspieler, Theatermusi- wohnhaft in Stans, gründeten 2012 das akus- und spannend, wie die Jury unterstrich. Nach ker, Dramaturg und Regisseur beteiligt. Den tische Duo Famous October. Beide sind sorgfältiger Prüfung der Anträge wurde Werkbeitrag 2014 erhält Jul Dillier für das zu- Songwriter, Sänger und Multi-Instrumenta- der Werkbeitrag über 20 000 Franken an Jul sammen mit dem Bassisten Pascal Eugster listen und widmen sich bereits seit Jugend- Dillier und jener über 10 000 Franken an entwickelte Projekt «Frères de son» – Treff- jahren der Musik. Ein Atelieraufenthalt in Famous October vergeben. punkt Obwalden – Bobo Dionlasso: Nach New York führte den unter dem Künstler- Mit den Werkbeiträgen wollen es die bei- einer Reise nach Burkina Faso entstand die namen «Coal» bekannten Burrell und die ge- den Kantone Musikerinnen und Musikern Idee, eine Band aus vier burkinischen und bürtige US-Amerikanerin zusammen. Der beliebiger Stilrichtungen erleichtern, sich drei Schweizer Musikern zu formieren, die Werkbeitrag wird dazu genutzt, die gezielte während einer gewissen Zeit ihrem Schaffen sich während einer einmonatigen Tournee im Konzentration auf das Musizieren und das zu widmen. Gemäss Reglement sollen sich Frühjahr 2015 dem Publikum präsentiert. Songwriting zu ermöglichen und damit die die ausgezeichneten Musikerinnen und Musikalische Grundlage bilden traditionelle Weichen zu stellen, um das Singer-Songwri- Musiker «auf eine innovative, künstlerische burkinische Stücke sowie gemeinsam erarbei- ter-Duo zu etablieren und einem breiten Pub- Idee einlassen oder ihre künstlerischen Kom- tete neue Kompositionen. Die Jury hebt den likum vorzustellen. Die Jury ist überzeugt petenzen gezielt vertiefen und entwickeln Austauschcharakter der Idee sowie die Sorg- von den musikalischen und lyrischen Quali- können». falt und Durchdachtheit in der Projektaus- täten des Duos und würdigt die klar umrisse- arbeitung hervor. Zudem schätzt sie, dass ne künstlerische Absicht sowie das Entwick- Jul Dillier – «Frères de son» durch die in Unterwalden startende Tournee lungspotenzial der beiden Musiker. Jul Dillier (*1990), wohnhaft und aufge- ein Teil der Wirkung des Projektes direkt für Die Preisübergabe an die zwei Gewinner- wachsen in Sachseln, studiert Jazz-Piano mit die Bevölkerung der Region spürbar sein projekte findet im Herbst 2014 statt. Nebenfach Perkussion an der Musikakademie wird. Stefan Zollinger Obwalden / Nidwalden 15

Unterstützte Kulturprojekte

Nidwalden Total Obwalden Total (1. 7. bis 31. 12. 2013) (1. 7. bis 31. 12. 2013)

Bildende Kunst Fr. 3500.– Bildende Kunst, Foto, Video, Performance Fr. 24 400.– Plakatfestival Weltformat 2013 Installation «Urhütte» von Christian Kathriner, sia zentralschweiz, Luzern Film- und Kunstprojekt «The Big Picture Project» Ausstellungen Herbst 2013 bis Frühling 2015, Via Cordis, Flüeli-Ranft Bruno Murer «feldstechen» Ausstellung Herbstsalon, visarte Zentralschweiz, Luzern Ausstellung Pater Karl Stadler, Tal Museum Engelberg Film/Video Fr. 5000.– Vergabe Atelier Zentralschweiz an Markus Bürgi und Edita Vertot Die weisse Arche (Edwin Beeler Calypso Film) Film, Theater, Tanz Fr. 78 079.– Literatur Fr. 7300.– Theater «Ladigagg», Theatermacherei Zentralschweizer Literaturförderung 2013/14 Innerschwiizer Alptheater, Beppi Baggenstos Luzern Bucht 2014 Tour de Dorf «Eingelagert», Philippe Schuler Filmprojekt «Die weisse Arche», Edwin Beeler Spielfilmprojekt (Herstellung) «Tonja» von Marie-Catherine Theiler u. a. Musik Fr. 50 782.– Filmfestival Up Coming Film Makers 2013 in Luzern Schweizer Musikedition 2013 Stiftung trigon-film: Beitrag 2013 Reto Burrell CD «Lucky Charm» Solothurner Filmtage, Fonds zur Untertitelung von Schweizer Filmen Ensemble Corund 2014 bettermondays, Video zum Song «Which Day is Your Day» Chorprojekt Ennetbürgen «Liebeslieder» 2014 Tanzzentral 2014 Coco Galaxy CD Produktion Herbstkonzert 2013 Peter Finc Voci Eleganti – «Traumschiff» Musik Fr. 33 400.– Bettermondays Alpnach Brass Band Festival 2013, Alpnach Dorf Haus der Volksmusik 2014–2016 Schweizerischer Jugendmusikwettbewerb 2013 Männerchor Stans. Konzert 2014 Schweizer Musikjugend, Konzert in Sarnen Jodel-Literatur für Kinder Zentralschweizer Jugendsinfonieorchester, Konzert Sarnen Quatember Konzert 2013 Engelberger Orchesterakademie 2013/14: Konzert in Engelberg Bürgenstock Momente 2013 Neujahrskonzert in Alpnach, Walter Achermann Schweizer Jugendmusikwettbewerb SJMW 2014 Projekt «Sprungfeder» Gaudete Konzert Wolfenschiessen Stiftung Petersburg: Konzert in Engelberg Bürgenstock Momente «Bach und mehr» Konzertreihe EIN-Klang, Via Cordis David Rey Konzertreihe «Buena Vista unplugged» in Engelberg Jugendmusikwettbewerb Zentralschweiz 2014 3. Obwaldner Chinderopenair 2014 Neujahrskonzert 2014 Orchesterverein Nidwalden Haus der Volksmusik, Betriebsbeitrag 2014–2016 Jugendkulturprojekt der ZJSO 21. Jugendmusikwettbewerb Zentralschweiz 2014 in Sarnen Zentralschweizer Ländlermusikkonzert 2014 Jahreskonzert der Jodlergruppe Titlis Hairdryer Musikalbum «Hairadise» 2013 Weihnachtskonzert Stiftschor Engelberg Cantus Ukraine Konzert 18. 10. 2014 Gospelkonzert, FEG Obwalden Kantorei Sachseln, Projekt Totentanz Verein ProTon, Konzert mit Peter Finc Spartenübergreifend Fr. 18 593.– Zentralschweizer Ländlermusikkonzert 2014 App «Swiss Art To Go» «Dichte Form» – Wettbewerb für GestalterInnen Projekt Ansichtskartenbuch Vierwaldstättersee Literatur, Publikationen Fr. 55 960.– Zeythuis 2013 Buch «Zeichenstunde», Charlie Lutz, Sarnen Kunstforum Zentralschweiz 2013 Buch «Derheimä II», Werner Reinhard Kulturfenster 2013 Buch «Stille Post», KünstlerInnen-Gespräche wemakeit.ch Buch «Gebresten, Pest und Badestuben», Andreas Anderhalden Reto Odermatt in der Ermitage 2013 Buch «Europas Urkatastrophe und die Folgen», Albert Gasser Spoken Word Festivals «woerdz» Buch «Ausflug in die Vergangenheit» Kultur an historischen Stätten Nidwaldens 2013 Bildband Obwalden, Josef Imfeld u. a. Literaturreihe «Vo Gschicht zu Gschicht» 2013 Kunstheft 2013: Celia und Nathalie Sidler Theater, Tanz Fr. 29 000.– Januar-Literaturreihe 2013 in Sarnen IsALF – Südpol to Südpol Luzern Bucht 2014 «Janiss!» Schweizer Institut für Kinder- und Jugendmedien Beitrag 2013 OhneWiederholung im Chäslager Herbst 2013 Schweizerisches Jugendschriftwerk, Zürich Tanzzentral 1/14 Freilichtspiel 2014 «Der Kampf um Bannalp» Innerschweizer Alptheater Kulturvermittlung, spartenübergreifend Fr. 37 890.– Tanzlager tanzerei 2014 «Dichte Form», Wettbewerb für GestalterInnen, Schweizerischer Werkbund Ladigagg Jodelliteratur für Kinder von Nadja Räss Kulturfenster, Jahresbeitrag Bibliothek Alpnach, Projekt Literatur und Kultur Comixfestival Fumetto Luzern 2014 Kunstforum Zentralschweiz (Archiv und Webseite) Schule und Kultur-Projekte 2013: Kunst macht Schule, Theaterperlen, Autoren- lesungen, Klingendes Klassenzimmer «Dodo, was spielst du?», Chinderbyyni 16 In memoriam

« Martin ist mit seinem Schrank auf und davon » Am 5. Februar verstarb der Obwaldner Verleger und Kunstdrucker Martin Wallimann nur 55-jährig. Die Inner- schweizer Kultur- und Literaturszene hat einen grossarti- gen Kunstförderer verloren.

Martin Wallimann 1958 bis 2014. Bild pd

ieber Martin, heute Nacht habe ich von und Rendite versprach; einen, dem man fach- sam: Die Liebe zum Detail. Das Feuer für ein L dir geträumt. Man hat mir einen Zettel lich auf Augenhöhe begegnete und für den echt schönes Buch wird greifbar, wenn man zugesteckt, den dein Sohn geschrieben hatte man ein Mensch war, und er war auch einer ein Buch von Martin Wallimann in die Hän- und auf dem stand: ‹Martin ist mit seinem (...), der kann sich nicht vorstellen, wer Mar- de nimmt – und natürlich auch darin blättert. Schrank auf und davon. Darin sind alle Ma- tin Wallimann war. Was er einem sein konn- Im September 2009 erhielt Martin Walli- nuskripte und seine Kristalle. Wir suchen ihn te. Und kann nicht ermessen, was jetzt fehlt.» mann den Innerschweizer Kulturpreis zuge- und sind sehr traurig.› Die Schriftstellerin In diesem Text von Verena Stössinger sprochen. «Die Innerschweizer Kulturstif- Verena Stössinger schrieb dieses E-Mail am zeigt sich deutlich, was den Kulturmenschen tung würdigt damit sein herausragendes 22. Januar an Martin Wallimann, genau zwei Martin Wallimann ausgemacht und geprägt Schaffen als Verleger, Kunstdrucker und Ini- Wochen vor dessen Tod am 5. Februar 2014. hat: Leidenschaft, Interesse, Professionalität, tiant verschiedener Kulturprojekte. Martin Verena Stössinger hat das Mail zusammen Sorgetragen, Menschlichkeit. Der Tod von Wallimann prägt seit vielen Jahren mit gros- mit einem persönlichen Text zum verstorbe- Martin Wallimann hinterlässt eine grosse Lü- ser Hingabe, Kontinuität und qualitätsvollen nen Verleger und Kunstdrucker Martin Wal- cke: Er initiierte und leitete diverse Kunst- künstlerischen Beiträgen das kulturelle Leben limann kürzlich im Luzerner «Kulturmaga- und Literaturprojekte, über 30 Jahre führte er der Zentralschweiz wesentlich mit.» Was will zin» veröffentlicht. Der Text endet mit einem sein Kunstdruck-Atelier und begleitete dabei man da noch ergänzen? Vielleicht noch das: PS: «Wer nie einen Verleger hatte, der sich unzählige Künstlerinnen und Künstler aus Für den 7. Februar organisierte Martin persönlich noch um die dreissigste Lesung der ganzen Schweiz. Und 1991 gründete Mar- Wallimann für Max Huwyler und Verena kümmerte, der sich Zeit nahm für seinen Au- tin Wallimann seinen gleichnamigen Verlag. Stössinger eine Lesung in Beckenried. Der Ti- tor, seine Autorin und der immer nur publi- Den vielen Büchern zu Literatur, Kunst und tel kam von ihm selbst: «Was macht ein Leben zierte, was ihm gefiel, und nicht, was Erfolg kulturhistorischen Themen war eines gemein- aus, am Ende des Lebens?» Christian Sidler