Temeswarer Beiträge Zur Germanistik
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ROXANA NUBERT (HRSG.) TEMESWARER BEITRÄGE ZUR GERMANISTIK Band 4 1 ISSN 1453-7621 2 ROXANA NUBERT (HRSG.) unter Mitarbeit von Kinga Gáll, Wilma Göte , Eveline Hâncu , Alvina Iv ănescu , Beate Petra Kory , Mihaela Şandor , Monica Wikete TEMESWARER BEITRÄGE ZUR GERMANISTIK Band 4 MIRTON Temeswar 2003 3 Der Band einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Mirton- Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Romania MIRTON VERLAG Timi şoara, str. Samuil Micu nr. 7 Tel./Fax: 0256-208924; Tel.: 0256-225684 e-mail: [email protected] www.mirton.ro 4 Hartmut Steinecke für seinen Beitrag zur Lenau-Forschung gewidmet 5 6 INHALTSVERZEICHNIS Vorwort ......................................................................................................... 9 HARTMUT STEINECKE (Paderborn) Lenau und Europa .............................................................................. 13 KARL STOCKER (München) Nikolaus Lenau: ein lyrisches Vermächtnis für das Europa des 21. Jahrhunderts ? Versuch einer Prognose ................................. 29 JOHANN HOLZNER (Innsbruck) Abkehr vom Vaterland – Gedichte zur Geschichte Österreichs: von Lenau bis Artmann ..................................................................... 53 WYNFRIED KRIEGLEDER (Wien) Nikolaus Lenaus Albigenser oder: Wozu dichten in dürftiger Zeit? . 67 ASTRID MEYER-SCHUBERT (Berlin) Politik – Poesie – Natur. Lenaus poetisches Wirken zwischen Politik und Natur – Eine philosophische Reflexion .......................... 89 HORST FASSEL (Tübingen) Lenau in deutschen und österreichischen Gedichten. Sonderformen produktiver Rezeption ................................................ 99 CAROL A. LEIBIGER (Vermillion, South Dakota) „Habent sua fata libelli“: Der Inhalt der Bibliothek Nikolaus Lenaus als Hinweis auf die belletristischen und philosophischen Einflüsse auf sein Werk ................................................................... 161 MARKUS FISCHER (Kairo) „Das sinnende Meer” – Fahrt-, Zug- und Wandermotive in Lenaus Lyrik .................................................................................... 177 MIHAELA ZAHARIA (Bukarest) Zur Metapher der Fremde bei Nikolaus Lenau ................................ 187 7 FRANCESCA SPADINI (Florenz) „Mitten in dem Maienglück/Lag ein Kirchhof innen“: Die problematische Idyllenkonzeption bei Nikolaus Lenau ............ 197 IOANA CR ĂCIUN-FISCHER (Bukarest) „Wie echte Wollust nur selbander lodert/So werden zwei zum rechten Tod erfordert”. Eros und Thanatos in Nikolaus Lenaus dramatischem Gedicht Don Juan .................................................... 211 KATHLEEN E. THORPE (Johannesburg) Nomadentum und Langweile in Lenaus Don Juan ........................ 227 JOHANN DAMA (Wien) Philosophische Grundzüge bei Lenau und Eminescu ...................... 237 ELEONORA PASCU (Temeswar) Lenaus Schilflieder in der Vision des Komponisten Richard Oschanitzky ........................................................................ 251 8 Vorwort Mit diesem Band wird die Herausgabe der Temeswarer Beiträge zur Germanistik in Zusammenarbeit mit einem wissenschaftlichen Beirat fortgesetzt. Dadurch ist die künftige editorische Planung und Realisation auf eine internationale, breite Basis gestellt. Für die Herausgabe konnten Professor Dr. Günter Häntzschel (Ludwig-Maximilians-Universität München) und Dr. Annette Daigger (Universität des Saarlandes/ Saarbrücken) gewonnen werden. Den Kollegen/Innen sei für Ihre Bereitschaft gedankt. Vorliegender Band, der Nikolaus Lenau gewidmet ist, enthält die wichtigsten Beiträge des Internationalen Symposions Lenau und /in Europa , der im Zeitraum 11. - 13. Oktober 2002 vom Germanistiklehrstuhl der West-Universität Temeswar gemeinsam mit der Internationalen Lenau- Gesellschaft veranstaltet wurde. Wir haben uns gefreut, im Jubiläumsjahr 2002 Gastgeber dieser Veranstaltung gewesen zu sein, an der sich Fachleute aus dem In- und Ausland beteiligt haben, weil einerseits Lenau aus dem Banat stammt, andererseits er für die Banater Schwaben zum Mythos geworden ist. Zahlreiche Festveranstaltungen, die dem Dichter in den letzten 150 Jahren gewidmet sind, beweisen die unmittelbare Beziehung der Banater Schwaben zu Nikolaus Lenau. Auch die rumänische Bevölkerung des Banats wird davon beeinflusst, zumal Lenaus Geburtsort seit 1926, also nach der Gründung Großrumäniens, die Bezeichnung Lenauheim und nicht mehr Csatád trägt. Lenauheim gehört übrigens zu den wenigen Ortsbezeichungen, die sogar in der Zeit des totalitären Regimes von Ceau şescu den deutschen Namen tragen durften. Das Bild des Dichters ist allen Banater Schwaben eng vertraut. Lenaus Persönlichkeit und sein Werk finden ihren Niederschlag in der deutschsprachigen Literatur des Banats schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bei Stephan Milow. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts widmet ihm Adam Müller-Guttenbrunn eine Romantrilogie und einen eingehenden Beitrag in einer der bekanntesten Kulturzeitschriften des Banats, Von der Heide . Franz Liebhard und Richard Wagner haben dem Autor der Schilflieder mehrere Gedichte zugeeignet. 9 Die Thematik der Tagung Lenau und /in Europa beweist, dass der Dichter durch seine Ideale zum Inbegriff des heutigen Europas geworden ist. Die drei Sektionen, Lenau und Europa , Lenaus Rezeption und Lenaus Aktualität geben einen Einblick darauf. Die Tatsache, dass auch Referentinnen und Referenten aus den Vereinigten Staaten, Japan, Ägypten und Südafrika ihren Beitrag zu dieser Tagung geleistet haben, lässt erkennen, dass Lenau durch sein Wirken die Grenzen Europas weit überschritten hat. Der Beitrag von Hartmut Steinecke (Universität Paderborn) hat den Tagungsrahmen umrissen, indem der angesehene Lenau-Forscher auf die Beziehungen des Dichters zur europäischen Tradition, auf seinen Stellenwert im europäischen Kontext seiner Zeit, sowie auf Lenaus Wirkung und Aktualität in Europa eingeht. Hartmut Steinecke betrachtet Lenau als politisches Bindeglied in Europa. In seinem umfassenden Beitrag Nikolaus Lenau : Ein lyrisches Vermächtnis für das Europa des XXI . Jahrhunderts ? – Versuch einer Prognose stellt Karl Stocker von der Ludwig-Maximilians-Universität München die Vielseitigkeit der Persönlichkeit des Dichters und seines Werkes dar, wobei Lenaus widerspruchsvolles Europagefühl, bzw. seine Europabejahung und Europamüdigkeit hervorgehoben werden. Die Geschichte Österreichs im Spiegel bekannter Lyriker von Lenau bis Artmann steht im Mittelpunkt der Arbeit von Johann Holzner (Forschungsinstitut Brenner Archiv / Leopold-Franzens-Universität Innsbruck). Horst Fassel (Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde Tübingen) setzt sich mit Nikolaus Lenaus Rezeption in der deutschen Lyrik auseinander und schlussfolgert, dass das bemerkenswerte Potential vor allem die Porträt- und Dialoggedichte enthalten. Dem Beitrag ist eine wertvolle Anthologie von Gedichten über Lenau im deutschsprachigen Kulturraum beigefügt. Als Fachmann fertigt Astrid Meyer-Schubert (Berlin) eine philosophische Untersuchung an, wobei sie zeigt, dass Lenaus Doppelsonett Einsamkeit Einblick nicht nur in die Psyche des Dichters, sondern auch in sein Verständnis vom Zeitgeschehen bietet. Ziel des Beitrags von Carol A. Leibiger (Universität Süddakota Vermillion) ist es, den Einfluss von Nikolaus Lenaus Privatbibliothek auf den philosophischen Hintergrund seiner Gedichte nachzuvollziehen. 10 Die Arbeiten von Markus Fischer (Universität Kairo), Mihaela Zaharia (Universität Bukarest) und Francesca Spadini (Universität Florenz) kreisen um die Problematik der Fahrt-, Zug- und Wandermotive, um das Fremde und um die Idylle bei Lenau. In ihrem Beitrag geht Ioana Cr ăciun-Fischer von der Frage nach Nikolaus Lenaus Europäertum aus, indem sie anhand der Motive von Eros und Thanatos im dramatischen Gedicht Don Juan beweist, dass die Zugehörigkeit des Dichters zum europäischen Kulturraum die Fortsetzung tradierter, antik-christlicher Denk- und Gestaltungsmuster voraussetzt. Kathleen E. Thorpe (Witwatersrand-Universität Johannesburg) schließt an diese Problematik an, wobei der Gegenstand ihres Beitrags der Widerspruch zwischen Langweile und Nomadentum bei Don Juan darstellt. Die Problematik der Albigenser ist höchst aktuell, zumal sie die Unmöglichkeit des Singens und Dichtens in dürftiger Zeit behandelt, betont Wynfried Krigleder (Universität Wien) in seiner Arbeit. Hans Dama (Universität Wien) untersucht die widerspruchsvolle Rezeption Lenaus beim klassischen rumänischen Dichter Mihai Eminescu und Eleonora Pascu (Universität Temeswar) geht auf die Vertonung der Schilflieder durch den Temeswarer Komponisten Richard Oschanitzky ein. Was die Orthographie betrifft, wurde sowohl die alte, als auch die neue Schreibung, je nach Autor/In, verwendet. Wir danken dem Kulturministerium Bukarest und der Donauschwäbischen Kulturstiftung des Landes Baden Württemberg für die wirksame Förderung unseres Unternehmens. Ohne Ihren Beitrag hätte vorliegender Band nicht veröffentlicht werden können. Herrn Ladislau Szalai vom Mirton-Verlag sind wir für die sorgfältige EDV dankbar. Temeswar, im Mai 2003 Die Herausgeber/Innen 11 12 LENAU UND EUROPA HARTMUT STEINECKE Paderborn Vor 100 Jahren fanden in Lenaus Geburtsort Csatád im damals ungarischen Teil der k.u.k. Monarchie die Zentenarfeiern für den größten Dichter des Banats statt.