Zwanzig Jahre jüdische feministische Theologie

Autor(en): Wallach-Faller, Marianne

Objekttyp: Article

Zeitschrift: Neue Wege : Beiträge zu Religion und Sozialismus

Band (Jahr): 90 (1996)

Heft 1

PDF erstellt am: 01.10.2021

Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-143945

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http://www.e-periodica.ch mie... Wie tut es gut, das Unwahrscheinliche schöne neue virtuelle Welt, die uns zeigen in solch schöne Worte gekleidet zu wird, dass unsere gute alte Realität nichts sehen. Unbelehrbar glauben wir gerne weiter anderes ist als ein Sonderfall der Wirklichkeit. an Aufklärung, Einsicht und Der Traum ist süss - bloss das Aufwachen Selbststeuerung. Und wenn uns der kalte Wind wird, wie immer, schwer. der Selbstverantwortung zu heftig um die Ohren weht, dann gibt's für uns ja bald die Silvia Strahm Bernet

Marianne Wallach-Faller

Zwanzig Jahre jüdische feministische Theologie

Seit gut zwanzig Jahren gibt es eine jüdische feministische Theologie. Ihre Wurzeln reichen in die 60er Jahre zurück, als in den USA im Rahmen der zweiten Frauenbewegung einzelne jüdisch-feministische Frauengruppen entstanden. 1972 wurde mit erstmals wieder eine (Reform-jRabbinerin ordiniert - nachdem bereits 1935 in Deutschland Regina Jonas ordiniert worden war, die bis zu ihrer Ermordung in Auschwitz 1944 als Rabbinerin wirkte - die letzten beiden Jahre in Theresienstadt.1 Im Anschluss an die erste National Conference of Jewish Women widmete die Zeitschrift Response 7975 eine von Elizabeth Koltun herausgegebene Nummer dem jüdischen Feminismus. Diese Nummer von Response bewirkte, dass zahlreiche Frauen und Frauengruppen in den USA, Europa undIsrael die Frage nach der Rolle der Frau in derjüdischen Gesellschaft mit Nachdruck stellten. Aus einer 1974 stattfindenden zweiten Konferenz entstand in den USA die nationale Jewish Feminist Organization. M.W.-F.

1976: Elizabeth Koltun, The Jewish Feministische und jüdische Gemeinschaft Woman Spiritual Quest nennt sich das erste Thema Das Heft der Zeitschrift Response wurde in Elizabeth Koltuns Buch. Unter dem von Elizabeth Koltun zum Buch: The Titel: The Jewish Feminist: Conflict in Jewish Woman. New Perspectives, erweitert, Identities, äussert sich Judith Plaskow zum das 1976 erschien. Da die jüdische feministische inneren Konflikt, der sich für sie aus ihrem Theologie wichtige Anstösse auch Leben in verschiedenen Gemeinschaften von der christlichen feministischen Theologie ergibt: der feministischen und der erhielt, finden sich im Band von jüdischen, deren Tradition weitgehend von Elizabeth Koltun auch zwei Beiträge der Männern geprägt wurde. Dennoch gibt es befreundeten christlichen feministischen für sie in der jüdischen Geschichte Theologinnen Carol Christ und Phyllis Tri- Momente, wo sich beide Gemeinschaften ble. Das Themenspektrum der Aufsätze in decken - Geschichte, die es wiederzugewinnen Koltuns Sammelband deckt sichjedoch nur gilt. Als Beispiel, wie jüdische teilweise mit jenem der christlichen Frauengestalten mit neuen Augen gesehen feministischen Theologie. und neu angeeignet werden können, lässt Judith Plaskow ihren feministischen se bei ihrer Einführung im 1. Jahrhundert Midrasch von Eva und Lilith folgen. unserer Zeitrechnung einen grossen Fortschritt für die Frau bedeutete, da sie ihren Status sicherte und ihr materielle Sicherheit Lebenszyklus und neue Rituale gewährte. Heute stört am traditionellen Ein zweiter Themenkreis ist überschrieben Ehevertrag vor allem, dass er für Frau und mit: The Life Cycle and New Rituals. Mann nicht denselben persönlichen und Frauen wurden im Judentum an den Rand rechtlichen Status voraussetzt. Eine neue des öffentlichen Gottesdienstes gedrängt, Ketuba sollte die sinnerfüllte jüdische und nur wenige Rituale wurden ihnen Hochzeitszeremonie zwar weitgehend zugewiesen. So fehlten in der jüdischen beibehalten, aber der Frau dieselbe aktive Tradition, in der praktisch alle Lebenssituationen Rolle wie dem Mann zuweisen. von Segenssprüchen begleitet werden, Um Reinheit und Unreinheit geht es Segenssprüche zur Geburt einer Tochter. Rachel Adler in: Tumah and Taharah: Daniel und Myra Leifer beschreiben unter Ends and Beginnings. Der Text ist die dem Titel: On the Birth of a Daughter, wie verkürzte Wiedergabe eines Beitrags im 1973 sie die Geburt ihrer Tochter und deren von Richard Siegel, Michael und Sharon Aufnahme in die jüdische Gemeinschaft analog Strassfeld herausgegebenen ersten Jewish zu den Ritualen für einen Sohn feierten, Catalog. Rachel Adler geht der ursprünglichen und zitieren dabei die (durchwegs traditionellen) Bedeutung von «unrein» und «rein» Texte und Segenssprüche, die sie im Judentum nach. Unrein werden dazu ausgewählt haben. Menschen bei der Berührung mit toten Nach jüdischer Tradition erreicht ein Menschen und Tieren, bei Aussatz, Männer bei Mädchen mit zwölf und ein Knabe mit Samenerguss, Frauen bei der Menstruation dreizehn Jahren die religiöse Mündigkeit. und bei der Geburt eines Kindes - Situationen, Seit dem Mittelalter begehen die Knaben in denen Tod und Leben miteinander dieses Ereignis mit einer religiösen Feier, verknüpft sind. Reinheit wird durch das der Bar-Mizwa-Feier. (Bar Mizwa heisst lebendige Wasser im Tauchbad, der Mik- «Sohn des Gesetzes», weil der Knabe von we, erreicht, wo wir wiedergeboren werden. nun an verpflichtet ist, die Gebote des Von diesen Situationen der Unreinheit, Judentums auf sich zu nehmen.) Dabei lesen die in erster Linie rituelle Unreinheit Knaben erstmals im Rahmen eines bedeutete und den Besuch des Tempels ver- Gottesdienstes einen Abschnitt aus der Tora, dem unmöglichte, ist nur die Unreinheit der Pentateuch, vor und legen ihn aus. Die Frau durch die Menstruation übriggeblieben, religiöse Volljährigkeit von Mädchen, ihre weil die Hebräische Bibel der Frau Bat Mizwa, wurde lange nicht, in während dieser Zeit sexuelle Beziehungen Reformgemeinden nur in reduziertem Mass, zu ihrem Mann untersagt. Und diese gefeiert. Die jüdische Pädagogin Chérie Unreinheit ist, wie die Herausgeberin der Koller-Fox berichtet in: Women andJewish Autorin entgegenhält, von Männern geradezu Education: A New Look at Bat Mitzvah, dämonisiert worden. Rachel Adler in ihrer wie Mädchen ihrer Klasse begannen, neue Antwort besteht darauf, diese Unreinheit Wege zu suchen, um ihre Bat Mizwa zu wieder ins Positive zu wenden und auch feiern - und über das entmutigende Verhalten Männer zum Besuch des Tauchbads zu von Rabbiner und Gemeinde, als einige ermuntern. der Mädchen ihre Wünsche in die Tat Arlene Agus schreibt in: This Month Is umsetzten. for You: Observing Rosh Hodesh as a Um den jüdischen Ehevertrag, die Woman's Holiday, über die Wiederentdeckung Ketuba, geht es Rabbiner Daniel I. Leifer und Erneuerung des Neumondfestes in: On Writing New Ketubot. Er hatte die Rosch Chodesch, eines alten jüdischen Enttäuschung junger jüdischer Paare über Frauenfeiertags, durch jüdische Feministinnen. die traditionelle Ketuba erlebt, obwohl die¬ Sie beschreibt die Geschichte des Feiertags und gibt ein Beispiel einer neuen, erhalten. Dadurch dass Frauen nicht zur von Frauen entwickelten Rosch-Cho- Befolgung bestimmter Gebote, insbesondere desch-Liturgie. im öffentlichen Gottesdienst und in Aviva Cantor Zuckoff stellt eine Jewish der Rechtsprechung, verpflichtet wurden, Women's Haggadah vor. Die Haggada wird verloren sie mit der Zeit auch das Recht, am Sederabend, am Vorabend des Pessach- diese Funktionen auszuüben. festes, gelesen und hat die Befreiung Israels Das jüdische Recht versucht, die damit aus der ägyptischen Knechtschaft zum verbundenen Nachteile für die Frau Inhalt. Im traditionellen Text fehlen die Frauen möglichst zu kompensieren, vor allem im Zivilrecht. fast vollständig, obwohl Frauen beim Aber auch hier sind bis heute gravierende Auszug aus Ägypten eine bedeutende Rolle Probleme ungelöst, vor allem das spielten. Dies und die Schwierigkeit, die Problem der Aguna, der Frau, die entweder Befreiung des jüdischenVolkes mit ganzem von ihrem Mann ohne Scheidebrief verlassen Herzen mitzufeiern, während die eigene wurde oder deren Mann verschollen Unterdrückung weitergeht, begann eine oder gestorben ist, ohne dass Zeugen dafür Gruppe jungerjüdischer New Yorker Frauen, vorhanden sind. Saul Berman zieht aus der unter ihnen Aviva Cantor, zu stören. Sie Tatsache, dass die Tora der jüdischen Frau schrieben den Text um und fügten feministische nicht explizit eine bestimmte Rolle Texte ein, die Aviva Cantor zitiert. zuweist, den Schluss, dass die Tora Alternativen offenlassen wollte für eine Zeit, in der Die Frau im jüdischen Gesetz diese möglich würden. Esther Ticktin fordert in: A Modest Beginning, Männer auf, Ein dritter Themenkreis ist überschrieben nicht an Gottesdiensten und Veranstaltungen mit: Women in Jewish Law. Hier sind teilzunehmen, bei denen Frauen drei Aufsätze vereinigt, die alle die zentrale diskriminiert oder von der Teilnahme Bedeutung des Religionsgesetzes, der Ha- ausgeschlossen werden. Frauen fordert sie auf, lacha, anerkennen, wenn es darum geht, die überall auf voller und gleichberechtigter Stellung der jüdischen Frau zu verbessern; Teilnahme zu beharren, Gebote auf sich zu denn der dynamische Charakter der Ha- nehmen und ihre Kinder nicht an Veranstaltungen lacha hat es jüdischen Menschen zu allen zu schicken, wo Mädchen diskriminiert Zeiten erlaubt, eine zeitgemässe Balance werden. zwischen Tradition und Erneuerung zu finden. In: The Other Women in the Half. Modelle aus der Vergangenheit Jewish Tradition, fordert Paula Hyman ein Ende der apologetischen Darstellung der Ein vierter Themenkreis befasst sich mit: Rolle der jüdischen Frau, basierend auf Modelsfrom Our Past. Darin wird das dem Wissen, wie Frauen aus wichtigen Leben einiger jüdischer Frauen des 19. und Bereichen des jüdischen Lebens (insbesondere 20. Jahrhunderts beschrieben, die mit der Synagoge und Studium) herausgedrängt jüdischen Frauenrolle unzufrieden waren. wurden. Dies zeigt, dass Feminismus nicht einen Eine Analyse dieser Situation finden wir totalen Bruch mit der Vergangenheit in knappster Form in: The Status of Women bedeutet, wie die Kritik behauptet. in Halakhic , des der modernen Weissman berichtet in: Bais Yaakov. A Orthodoxie angehörenden Rabbiners Saul Historical Model for Jewish Feminists, Berman. Dieser stellt fest, dass das über die Gründung der Beth-Jakob-Mäd- jüdische Recht Frauen explizit keine chenschulen durch die einer Krakauer bestimmte Rolle zuweist, sie aber von allen chassidischen Familie entstammenden Pflichten entbindet, die ausser Haus ausgeübt Sara Schnirer im Jahr 1918, da im Polen werden. Betont wird also das Bedürfnis des 19. Jahrhunderts jüdisches Wissen nach starken Familien, um die jüdische mehr und mehr den Knaben und Männern Gemeinschaft physisch und spirituell zu vorbehalten wurde. Marion Kaplan beschäftigt sich mit: orthodoxe Feministin Blu Greenberg fragt Bertha Pappenheim: Founder of German- in: Judaism and Feminism, was modernes . 1859 in Wien geboren, orthodoxes Judentum und Feminismus setzte sich Bertha Pappenheim spätestens voneinander lernen können. Vom orthodoxen seit 1899 für Frauenrechte ein, u.a. mit Judentum verlangt sie religionsgesetzliche einer Studie über die Zwangsprostitution Änderungen: Frauen sollen nur während jüdischer Mädchen in Osteuropa und im der Kleinkinderphase von der Nahen Osten. Sie strebte die politische Verpflichtung entbunden sein, alle Gebote zu Gleichstellung der Frauen in der jüdischen erfüllen, was letztlich zu einer vollen Gemeinschaft an und gründete 1904 in Beteiligung der Frauen am Gemeindegebet den Jüdischen Frauenbund, dem sie führen würde. Ein erster Schritt dazu sind zwanzig Jahre vorstand. Frauengebetsgruppen, wo Frauen alle Susan Dworkin schreibt über: Henrietta liturgischen Funktionen einüben können. Szold - Liberated Woman. Die 1860 als Orthodoxe Frauen sollen dieselben eine von fünf Töchtern eines Baltimorer Studienmöglichkeiten wie Männer haben, damit Rabbiners geborene Henrietta Szold erhielt sie lernen, religionsgesetzliche Entscheidungen von ihrem Vater jede erdenkliche Förderung zu fällen. Das Fernziel wären und erlebte erst nach dem Verlassen orthodoxe Rabbinerinnen. Im Bereich des Elternhauses, wie Männer im allgemeinen der rabbinischen Gerichtsbarkeit fordert mit begabten Frauen umgingen. Sie Greenberg eine Änderung des jüdischen war überzeugt, dass die Gleichstellung von Scheidungsrechts und die Lösung des Frau und Mann im Judentum ursprünglich Problems der Aguna sowie die Zulassung von angelegt und nur verlorengegangen war. Frauen als Zeuginnen - dies alles nach dem Ab 1903 studierte sie im Jewish Theological Prinzip der Änderung zum Besseren hin. Seminary, der Rabbinerausbildungsstätte Auf Gemeindeebene sollen Frauen des Konservativen Judentums in Führungsfunktionen übernehmen können. New York, müsste jedoch versprechen, Der Feminismus könne vom Judentum sich nicht zur Rabbinerin ordinieren zu den Respekt vor der Familie lernen, wobei lassen. Von 1893 bis 1920 war sie literary Greenberg verlangt, dass Frauen neben secretary der Jewish Publication Society oder nach der Kleinkinderphase qualifizierte und begründete die amerikanische zionistische und gutbezahlte Abeit finden und Frauenorganisation Hadassa. 1920 politisch tätig sein können. Im Bereich der emigrierte sie nach Palästina, wo sie die Sexualität soll die doppelte Moral für Männer Leitung der American Medical Unit und Frauen durch dieselbe Moral für übernahm, die sie zuvor organisiert hatte. 1927 Männer wie für Frauen ersetzt werden - erhielt sie eine Leitungsfunktion in der einer Moral, die die Freude an der Sexualität World Zionist Organization. in und vor der Ehe betont und gegen In Stages schildert Rachel Janait, Leiterin aussereheliche Sexualität eintritt. Auf der der Frauenarbeitsbewegung Palästinas Ebene der Gemeinschaft soll anstelle von und verheiratet mit dem zweiten Staatspräsidenten Materialismus wieder vermehrt soziales Israels, Jizchak Ben Zwi, die Denken gepflegt werden. In: Flight from Bemühungen jüdischer Arbeiterinnen in Feminism: The Case of the Israeli Woman, Palästina bis 1928, in landwirtschaftlichen stellt Carol N. Clapsaddle fest, dass die Siedlungen in Arbeitsbereiche der Männer Stellung der israelischen Frau nicht mehr hineinzukommen. jenem Bild einer befreiten Frau entspricht, das von ihr verbreitet wird. Die jüdische Frau in der modernen Gesellschaft Die Frau in der jüdischen Literatur

In einem fünften Themenkreis geht es Im sechsten und letzten Themenkreis um Jewish Women in Modern Society. Die geht es um: Women in Jewish Literature. Mary Gendler schlägt in: The Restoration Blu Greenberg widmet in ihrem 1981 of Vashti, eine neue Sicht auf das Buch erschienenen Buch: On Women and Esther vor. Nicht mehr nur Königin Esther Judaism. A View from Tradition, ein Kapitel soll Vorbild für jüdische Frauen sein, derWiederentdeckung des Tauchbades, der sondern auch ihre Vorgängerin Waschti, die Mikwe, und der positiven Bewertung des ihrem Mann nicht gehorchte. Denn: Frauen, Verbotes sexueller Kontakte eines Paares die die Attribute dieser ungewöhnlichen während der Zeit der Unreinheit der Frau. Frauen in sich vereinen - Schönheit, Zusammen mit Rachel Adlers Beiträgen gemildert durch Charme, Stolz, gedämpft bewirkte dies, dass zahlreiche jüdische durch Demut, Unabhängigkeit, kontrolliert Frauen das Tauchbad auf neue, auch durch herzliche Treue, Mut, Würde -, sind spirituelle Weise entdeckten. Blu Greenberg ganzheitlicher als jene, die versuchen, nur kommt 1983 in ihrem Buch: How to Run a Esther nachzueifern. Traditional Jewish Household, nochmals Anne Goldfeld stellt in: Women as darauf zu sprechen und gibt Beispiele für Sources ofTorah in the Rabbinic Tradition, die Feier der Geburt einer Tochter. Sie fest, dass die Rabbinen des Frauen berichtet von Bat-Mizwa-Feiern im Rahmen nicht zum Studium verpflichteten und von Frauengottesdiensten, wobei die Mädchen auch nicht dazu, andere zu lehren - dass aus der Tora vorlasen und Frauen alle sich im Talmud aber durchaus Beispiele liturgischen Funktionen übernahmen, während von Frauen finden, die dies taten. Sie zitiert die Männer hinter die Abschrankung die Auseinandersetzung der Rabbinen mit verbannt wurden. der Gestalt der Prophetin Hulda, mit der Auf die Beschäftigung jüdischer Gelehrten Beruria und mit Abba Hilkias Feministinnen mit dem Religionsgesetz, der Frau, der Regenmacherin: mit Frauen, die Halacha, reagierten einige orthodoxe zwar respektiert wurden, die aber den Rabbiner sehr ablehnend. Andere Männer Status der Frau nicht zu ändern vermochten. hingegen bemühten sich, die Halacha nach Möglichkeiten zu befragen, wie sie nach Soweit die wichtigsten Beiträge im den Bedürfnissen von Feministinnen Sammelband The Jewish Woman, der zu einer weiterentwickelt werden könnte. So suchte der wichtigen Grundlage für die weitere Jurist David Daube nach Beispielen in der feministische Diskussion wurde. Vergangenheit, wie Frauen ihre rechtliche Stellung zu verbessern suchten und dabei Zwischen 1976 und 1983: Hilfe von Rabbinern erhielten.2 Natürlich Beschäftigung mit dem Religionsgesetz, beschäftigten sich auch Frauen mit der der Frauengeschichtsforschung und Weiterentwicklung der Halacha, um die dem feministischen Antijudaismus Stellung der jüdischen Frau den Erfordernissen unserer Zeit anzupassen. Im selben Jahr wie Koltuns Sammelband Auch die Frauengeschichtsforschung begann die jüdische feministische begann sich zu entwickeln. 1983 schrieben Zeitschrift Lilith zu erscheinen, in der Artikel Sondra Henry und Emily Taitz unter dem und Diskussionen über mehr oder weniger Titel: Written Out of History. Our Jewish dieselben Themen publiziert wurden. In Foremothers, Biographien mehr oder den folgenden Jahren wurden neue Rituale weniger vergessener jüdischer Frauen. Schon in den weltweit entstandenen 1982 war als ein erster Meilenstein in der Frauengebetsgruppen entwickelt und ausprobiert, jüdischen Frauengeschichtsforschung das und es entstanden verschiedene feministische Buch einer christlichen feministischen Pessach-Haggadot. Neue Rituale für Theologin erschienen: Bernadette J. Broo- die Geburt einer Tochter und für die Bat tens Doktorarbeit: Women Leaders in the Mizwa finden sich im 1976 von Sharon und Ancient Synagogue. Darin weist Bernadette Michael Strassfeld herausgegebenen Brooten anhand von Inschriften und Second Jewish Catalog. archäologischen Funden nach, dass Frauen 7 in der Synagoge mindestens bis ins 6. tive zu erscheinen und zu funktionieren Jahrhundert leitende Funktionen innehatten, haben. aktiv am Gottesdienst teilnahmen und dass In ihren Beiträgen bekämpfen Rachel es damals in den Synagogen noch keine Adler, Paula Hyman, Erika Duncan, Mimi Trennung zwischen den Geschlechtern in Scarf und Lesley Hazleton apologetische Form von Frauengalerien oder Mythen, die die Stellung der jüdischen Frauenabteilungen gab. Ebenfalls 1982 schrieb Frau, insbesondere als Ehefrau und sich Bernadette Brooten im von ihr und Norbert aufopfernde Mutter, idealisieren und für Greinacher herausgegebenen Band: die ein jüdischer Mann, der seine Frau Frauen in der Männerkirche, über: Jüdinnen schlägt, unvorstellbar ist. Bekämpft wird zur Zeit Jesu. Ein Plädoyer für auch der Mythos der emanzipierten israelischen Differenzierung. In diesem Aufsatz wendet sie Frau. Thena Kendall und Gail Shul- sich gegen die Methode christlicher man beschreiben, wie sie sich vom feministischer Theologinnen, Jesus besondere orthodoxen und traditionellen Judentum abwenden Frauenfreundlichkeit zuzuschreiben und nach einiger Zeit einen neuen und diese von einer angeblich jüdischen Zugang zu einem feministischen Judentum Frauenfeindlichkeit abzuheben. finden: Sie legen nicht nur alte Bilder ab, Damit sind wir bei einer neuen Thematik sondern sie ändern und ersetzen sie. angelangt: bei der Auseinandersetzung mit In einem zweiten Themenkreis: Forging dem Antijudaismus in der christlichen New Identities, versammelt Susannah feministischen Theologie. Im selben Jahr Heschel Aufsätze, die beschreiben, wie erschien Judith Plaskows Aufsatz: Blaming Frauen auf verschiedene Art Judentum und the Jewsfor the Birth ofPatriarchy3. Darin Feminismus miteinander zu vereinbaren wendet sie sich gegen den neuen christlich- suchen. Dabei geht es stets um Änderungen feministischen Mythos, «dass die alten auf der zwischenmenschlichen Ebene. Hebräer das Patriarchat erfanden: dass vor Cynthia Ozick sieht den Grund für die ihnen die Göttin in matriarchaler Vollmacht Benachteiligung der Frau in der Fehlinterpretation regierte, und dass nach ihnen Jesus der Tora durch die Rabbinen. versuchte, Gleichstellung wieder aufzurichten, Deborah E. Lipstadt, Rosa Felsenburg was ihm aber durch die Beharrlichkeit Kaplan, Alice Bloch, Sara Reguer, Arleen jüdischer Ansichten innerhalb der christlichen Stern, Claire R. Satlof und Laura Geller Tradition vereitelt wurde.» beschreiben Erfahrungen von Frauen, die in denjüdischen Gemeinden Leitungsfunktionen übernehmen 1983: Susannah Heschel, On Being a wollen; Erfahrungen Jewish Feminist von alleinstehenden Frauen in familienzentrierten jüdischen Gemeinden; 1983 gibt Susannah Heschel im Sammelband: Erfahrungen von lesbischen Frauen; sie schreiben On Being a Jewish Feminist, eine von den Erlebnissen beim Sagen des erste Zusammenfassung dessen, was sich Kaddisch in der Synagoge zur Erinnerung auf jüdisch-feministischem Gebiet in zehn an die tote Mutter; wie es ist, wenn frau die Jahren getan hat. Sie zeigt auf, wie die Tora in der traditionellen Melodie bisher mehr oder weniger isoliert diskutierten vorsingen lernt; was es heisst, eine neue Fragen in Beziehung zueinander stehen. feministische Poetik zu schaffen; wie frau es in In einem ersten Themenkreis: Old Myths einer orthodoxen Synagoge durchsetzt, and Images, wird untersucht, wie in ganz zum Minjan, zum Mindestquorum von 10 verschiedenen Gebieten des heutigen für einen öffentlichen Gottesdienst, gezählt jüdischen Lebens ältere - biblische, rabbini- zu werden; und schliesslich, wie Leute auf sche und mittelalterliche - Frauenbilder eine Rabbinerin reagieren. weiterleben, sogar in einem säkularisierten Der dritte Themenkreis geht noch einen Kontext. Diese Bilder zeigen, wie Frauen Schritt weiter. Es genügt nicht, auf der aus einer männlich-dominierten Perspek¬ zwischenmenschlichen Ebene neue Tatsachen

8 zu schaffen, es geht um: Creating a Feminist Zwischen 1984 und 1990: Die Theology ofJudaism; denn, wie Judith Auseinandersetzung geht weiter Plaskow in ihrem Beitrag schreibt: The Right Question Is Theological. Judith Plaskow Auch nach diesen beiden Zusammenfassungen wendet sich damit gegen Cynthia wird auf den einzelnen Gebieten Ozick, der sie entgegenhält, der Grund natürlich weiter publiziert. Im Bereich dafür, dass die Frauen im Judentum die Anderen Neue Liturgien für Frauen fand vor allem seien, liege nicht in einer Fehlinterpretation Penina V. Adelmans 1986 erschienenes der Tora, sondern in der Tora selbst. Buch: Miriam's Well. Rituals for Jewish Auch Rita M. Gross und Arthur Green Women Around the Year, grosse Verbreitung. sehen das überwiegend männliche Gottesbild Es enthält Frauenrituale und als Hauptgrund für diesen Sachverhalt Frauengeschichten zu den 12 bzw. (in einem und suchen in der jüdischen Tradition nach Schaltjahr) 13 Neumondstagen des alternativen weiblichen Gottesbildern. Da jüdischen Jahres. diese jedoch alle von Männern geschaffen Auch die Auseinandersetzung mit der wurden, müssen sie von Frauen neu Halacha geht weiter. 1984 publiziert interpretiert werden. Arthur I. Waskow sieht im Rachel Biale ihr Buch: Women and Jewish Feminismus eine wichtige Bewegung zur Law. An Exploration of Women's Issues in Erneuerung des Judentums, und Rabbinerin Halakhik Sources. Sie beschreibt darin die Lynn Gottleb erweckt in ihren Entwicklung der Halacha, soweit sie Frauen Prosagedichten vergessene Frauentraditionen betrifft, und fordert die Frauen auf, die wieder zum Leben. Halacha zu studieren, um sie umzugestalten. Die Themen des Buches sind: Frauen 1984: Susan Weidman Schneider, und die Gebote; Ehe; Scheidung; Frauen, Jewish and Female die an einen Mann gefesselt sind (Aguna und Jewama); Sexualität und eheliche 1984 publiziert die Herausgeberin der Beziehungen; Menstruierende; Sexualität Zeitschrift Lilith, Susan Weidman Schneider, ausserhalb der Ehe (Inzest, Ehebruch, eine andere Art von Zusammenfassung Promiskuität, Lesbianismus); Fortpflanzung im Guide and Sourcebook for Todays und Empfängnisverhütung; Abtreibung; Jewish Woman mit dem Titel: Jewish and Vergewaltigung. Female. Choices and Changes in OurLives 1988 erschien Judith Romney Wegners Today. Gegliedert ist auch dieses Buch in Untersuchung: Chattel orPerson? The Status drei Themenkreise. Im ersten Themenkreis: ofWomen in the Mishnah, in der sie zum Women and Religious Judaism: Schluss kommt, dass Frauen von der Beyond the Patriarchal Premise, geht es Mischna (dem Kern des Talmud), teils als um die Themen Religionsgesetz, Habe (der Männer) teils als autonome Person Teilnahme von Frauen am Gottesdienst, das gesehen werden. Feiern alter Feste und neuer Rituale, jüdische PninaNavè Levinson lässt in ihrem 1989 Studien sowie Sexualität. Der zweite erschienenen Buch: Was wurde aus Saras Themenkreis: Defining and Transforming Töchtern? Frauen im Judentum, eine Our Relationships, beschäftigt sich mit ganze Galerie historischer Frauengestalten den Themen Familie, Partnerschaft, Ehe, an uns vorbeidefilieren - von biblischen Scheidung und Kindererziehung. Im dritten Frauen bis zu Golda Meir. Themenkreis schliesslich: Power and Eine neue Sicht auf Frauen in der Participation in the Jewish Community, Hebräischen Bibel findet sich in Savina geht es um Anlaufstellen in persönlichen J. Teubals 1984 erschienenem Buch: Sarah Krisensituationen, um den Einsatz für die the Priestess. Nach ihr hatte die Stammutter jüdische Gemeinschaft, um Frauen in der Sara eine ähnliche Position wie eine Arbeitswelt und schliesslich um die Priesterin. Dies schliesst sie aus Handlungen Versöhnung von Judentum und Feminismus. Saras, die denen mesopotamischer Priesterinnen ähneln. Im 1990 publizierten daism from a Feminist Perspective, eine Buch: Hagar the Egyptian. The Lost Tradition Synthese bisheriger jüdisch-feministischer of the Matriarchs, sieht Savina Teubal Theologie vor. 1992 erschien das Buch in in der Geschichte von Hagar, Sara und deutscher Übersetzung unter dem Titel: Abraham eine Geschichte der Trennung Und wieder stehen wir am Sinai. Eine auf sozialer und spiritueller Ebene, wobei jüdisch-feministische Theologie. Judith Plaskow ein Systemwechsel stattfindet. versucht Antworten auf die Frage zu Dem Thema Gottesbild und der Frage, ob geben, was mit den zentralen Kategorien Judentum und Feminismus Gegensätze des jüdischen Denkens - Tora, Israel und sein müssen, sind 1986 beide Nummern des Gott — geschieht, wenn diese von Frauen zweiten Jahrgangs des von Judith Plaskow mitdefiniert werden. Es beginnt mit dem und Elisabeth Schüssler Fiorenza Hören des Schweigens der Frauen in der herausgegebenen Journal of Feminist Studies in jüdischen Tradition, das sie mit den von Religion gewidmet. Marcia Falk stellt 1987 Elisabeth Schüssler Fiorenza entwickelten in Nummer 311 dieser Zeitschrift neue Interpretationsprinzipien einer Hermeneutik Segenssprüche vor. Die Autorin kommt in des Verdachts und einer Hermeneutik ihrem Beitrag: Notes on Composing New des Erinnerns zu erforschen sucht. Die Blessings. Toward a Feminist Reconstruction Tora muss mit der Methode der rabbinischen ofPrayer, gänzlich ab von einem personalen Bibelexegese erweitert werden, um Gottesbild. Sie sucht sich Metaphern die Geschichte der Frauen miteinzubezie- für Gott, möglichst mit weiblicher Konnotation, hen und so die Gestalt des jüdischen in der ganzen Schöpfung. Gedächtnisses zu verändern. Um die jüdische In der Auseinandersetzung mit dem Erinnerung neu zu prägen, greifen jüdische Antijudaismus in der christlichen feministischen Feministinnen zu den traditionell dazu Theologie engagierten sich einige dienenden Formen von Midrasch und Liturgie. jüdische feministische Theologinnen. So In der Halacha hat die Revolution Susannah Heschel in der in Deutschland bereits eingesetzt, weil ein immer grösserer 1987 in der Zeitschrift Schlangenbrut mit Teil des Judentums die Gleichstellung der grosser Heftigkeit geführten Diskussion. Frau fordert und weil immer mehr Frauen Sie hatte bereits 1986 zusammen mit sich halachisches Wissen aneignen. Eveline Goodman-Thau an einer diesem Für die zweite zentrale Kategorie des Thema gewidmeten Tagung in der Evangelischen jüdischen Denkens, Israel, entwickelt Akademie Arnoldshain teilgenommen. Judith Plaskow ein neues Konzept von Ihre beiden Beiträge finden sich in Gemeinschaft: Anstelle einer hierarchisch dem von der Leiterin der Tagung Leonore strukturierten und nach aussen sich abgrenzenden Siegele-Wenschkewitz 1988 publizierten Gemeinschaft, hat sie die Vision Sammelband: Verdrängte Vergangenheit, eines nichthierarchischen Israel. Im Kapitel die uns bedrängt. Feministische Theologie über ein von Frauen mitdefiniertes in der Verantwortung für die Geschichte. Gottesbild gibt sie Beispiele, wie Frauen «das Das 1990 erschienene Heft des 5. Unvorstellbare neu sehen», wie Frauen aus Jahrgangs der Zeitschrift Kirche und Israel ist der jüdischen Tradition weibliche und dem Thema Antijudaismus in der neutrale Gottesbilder wiederaufgreifen und feministischen Theologie gewidmet. Darin finden diese transformieren. Auf ihrer Neukonzeption sich Beiträge von Judith Plaskow und von Tora, Israel und Gott basiert Asphodel P. Long. Judith Plaskows neue Theologie der Sexualität. Dabei knüpft sie an die Tradition der eine zwischen 1990: Judith Plaskow, Standing Again Kabbala an, die Verbindung at Sinai Sexualität und Heiligem kennt. Die beste jüdische Vision, was sexuelle Beziehungen Im Jahr 1990 legte Judith Plaskow in sein könnten, ist für sie das Hohe Lied, «da ihrem Buch: Standing Again at Sinai. Ju¬ es Sinnlichkeit, Spiritualität und tiefe Ge- 10 genseitigkeit vereint». Schliesslich fordert Sprüche 1-9 als möglicherweise weibliche sie die jüdischen Feministinnen auf, über Stimme, Kohelet 3,1-9 als männliche die jüdische Gemeinschaft hinaus auf die Liebeslyrik, und sie äussert sich zu Jeremias Heilung der Welt, den Tikkun Olam, Pornographie. Jüdische feministische hinzuarbeiten. Sie sollen helfen, eine gerechte, Theologinnen finden sich sodann auch unter egalitäre und pluralistische Gesellschaft zu den Autorinnen des von Athalya Brenner schaffen, indem sie Spiritualität und Politik seit 1993 herausgegebenen mehrbändigen: miteinander verbinden. Feminist Companion to the Bible. Und zur Zeit warten alle gespannt auf die Seit 1990: Jüdische Frauenspiritualität schon lange angekündigte Publikation von und Fortsetzung der AntiJudaismus- Marcia Falks neuen Segenssprüchen, ihr: Diskussion Book ofBlessings...

Auch nach Judith Plaskows Synthese 1 Katherina von Kellenbach, Frl. Rabbiner Regina entwickelt sich die jüdisch-feministische Jonas (1902-1944): Lehrerin, Seelsorgerin, Predigerin, in: Jahrbuch der theologische weiter. So Pnina Nave Europäischen Gesellschaft für Theologie gibt Forschung von Frauen 2 (1994), S. 97-101. Levinson in ihrem 1992 erschienenen Buch: 2 David Daube, Biblical Landmarks in the Struggle for Eva und ihre Schwestern. Perspektiven Women's Rights, in: The Juridical Review 3 (1978), S. einer jüdisch-feministischen Theologie, 177-197; - ders., Johanan ben Beroqa and Women's einen Überblick über Themen und Rights, in: Zs. der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte 99. Romanist. Abt. (1982), S. 22-31. Geschichte Theologie. der jüdisch-feministischen 3 In: Evelyne Tornton Beck, Nice Jewish Girls. A Ebenfalls 1992 geben Ellen M. Um- Lesbian Anthology, 1982, S. 250-254. Deutsch: Sind ansky und Dianne Ashton unter dem Titel: die Juden schuld am Patriarchat? Gegen Four Centuries Jewish Women's christlichfeministische Mythenbildung, in: Junge Kirche 7/1990. of S. 434-436. Spirituality - A Sourcebook, eine Sammlung von Texten jüdischer Frauenspiritualität heraus. Leider sind die darin enthaltenen Texte nur in englischer Übersetzung wiedergegeben. Analoges ist zur Anthologie jüdischer Frauengebete anzumerken, die Pnina Nave Levinson 1993 unter dem Titel: Esther erhebt ihre Stimme: Jüdische Frauen beten, herausgegeben hat. Es sind ebenfalls sehr schöne Texte - diesmal aber nur in deutscher Übersetzung. Auch die Antijudaismus-Diskussion geht weiter: Ihr hat die Zeitschrift FAMA das März-Heft 1991 gewidmet. Im 1993 von Britta Hübener und Hartmut Mees- mann herausgegebenen Sammelband: Streitfall Feministische Theologie, habe ich einen Überblick über die bisherige Diskussion gegeben. Dazu wird das Thema in Frauentagungen immer wieder angegangen.

Eine jüdisch-feministische Bibelinterpretation gibt Athalya Brenner im zusammen mit Fokkelien van Dijk-Hemmes 1993 herausgegebenen Buch: On Gendering Texts. Female and Male Voices in the Hebrew Bible. Athalya Brenner interpretiert

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