Mutter_210x297_KA 06.10.2005 11:59 Uhr Seite 1

Anne-Sophie Mutter MozartDas Projekt to: Tina Tahir c/o Shotview Photograpers Fo

„Ich habe mich für das Projekt entschieden, weil ich diese Musik so sehr liebe, weil sie mir Schauer über den Rücken jagt und mich zu Tränen rührt und weil sie die Zuhörer berührt.“ Anne-Sophie Mutter

Veröffentlichungen 2006

MOZART: Violinkonzerte · Sinfonia concertante Jetzt Anne-Sophie Mutter, Violine im Handel! Mozart Klaviertrios Mozart Violinsonaten, 4 CD , Viola · London Philharmonic Orchestra Eine Auswahl Die Mozart-Konzerte live: 21. / 22.11. Stuttgart · 23.11. Mannheim · 25. / 26.11. Essen · 17.12. Hamburg www.klassikakzente.de • C 43177 • 4 • 2005

Andreas Scholl SENESINO AUF DEN LEIB GESCHRIEBEN

Anne-Sophie Mutter MOZART HOCH DREI

Mozart Forever DAS GANZE PROGRAMM ZUM 250. GEBURTSTAG

ANNA NETREBKO ROLANDO VILLAZÓN Das neue Traumpaar INHALT EDITORIAL

INTRO

3 Universal Classics dominiert ECHO-Verleihung

TITEL Andreas Kluge 4 Anna Netrebko: Geteiltes Glück

INTERVIEW Liebe Musikfreundin, lieber Musikfreund, 8 Andreas Scholl: Gesund und organisch es gibt sie wieder, in der Theorie ebenso wie in der Praxis: die MAGAZIN Traumpaare der Oper. Was in den 50er und 60er Jahren ganz selbstverständlich war, schien in den letzten Jahrzehnten eine 10 Anne-Sophie Mutter: Das Mozart-Dilemma ausgestorbene Spezies zu sein. Konstellationen wie Maria Callas 12 Lauter lesen! und Giuseppe di Stefano beziehungsweise deren „Gegenpart“ 14 Joseph Calleja: Die Worthülse gesprengt Renata Tebaldi und Mario del Monaco schienen angesichts einer 16 Mozart Forever Fülle von individuellen Stars so etwas wie die Dinosaurier des in- 18 : Das Vierteljahrhundertwerk ternationalen Opernbetriebes zu werden – leider einem ähnlichen 20 Thomas Quasthoff: Gesang genug? Schicksal bestimmt wie ihre urzeitlichen Namensgeber. 22 András Schiff: Der Anzug sitzt perfekt Aber nun hat sich das Blatt gewendet und mit Anna Netrebko und 24 Original Masters: Jauchzet, Frohlocket! Rolando Villazón ist eine dieser musikalischen Traumpaarungen für 25 Der Holzwurm als Ohrwurm Bühne und Studio wieder ins Zentrum der Öffentlichkeit gerückt 26 Der klassische Fragebogen, – spätestens seit ihrem überwältigenden Salzburger „La Traviata“- beantwortet von Anna Gourari Erfolg. Doch wer die beiden Stars in den zurückliegenden Jahren ein wenig „im Auge hatte“, der konnte erahnen, was in diesem Sommer zur Gewissheit wurde und nun auf CD (und später auch NEUE CDs auf DVD) nicht mehr zu überhören (beziehungsweise zu übersehen) 28 Alle neuen Veröffentlichungen ist: eine musikalische Seelenverwandtschaft, die ihr Publikum in ausführlich vorgestellt Bann schlägt und zu nicht enden wollenden Begeisterungsstürmen 30 Veröffentlichungsregister hinreißt. Soweit die Praxis. Noch ganz theoretisch allerdings ist der Wunsch vieler Opernliebhaber nach einer musikalischen Ver- SERVICE bindung der Rossini-Spezialisten und Juan Diego Flórez. Ohne Übertreibung hieße das, ein weiteres Traumpaar für

34 Live-Termine • Der Tournee-Tipp die im Aufwind befindliche Klassik gewonnen zu haben. Ich über- 35 KulturSPIEGEL-Klassik-CD-Bestsellerliste lasse es hier Ihrer spielerischen Phantasie und Ihrer Kompetenz, Vorschau das passende Repertoire für Bartoli/Flórez zusammenzustellen. Mir jedenfalls fiele dazu schon so einiges ein … Zurück in der Wirklichkeit darf man sich zunächst einmal auf zwei Auftritte des ganz realen Traumpaares im deutschen Fernsehen freuen: am 16. Oktober werden Anna Netrebko und Rolando Vil- lazón bei der ECHO Klassik Gala 2005 ganz individuell zu Sän- gerin und Sänger des Jahres gekürt, bevor sie sich zum Duett zusammenfinden. Am 5. November heißt es für beide dann – für Anna Netrebko bereits zum zweiten Mal innerhalb nur eines Jah- res! – Bühne frei für „Wetten, dass …?“, diesmal aus Mannheim. (Und ganz im Vertrauen: Es werden noch Wetten angenommen, was die beiden da wohl singen werden …?!)

Titelfoto:DG Kasskara/ Einen traumhaften musikalischen Herbst wünscht Ihnen, ob nun allein oder in trauter Zweisamkeit,

KlassikAkzente wird herausgegeben von Ihr Andreas Kluge

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Universal Classics dominiert ECHO-Verleihung

In gut der Hälfte aller Kategorien beim ECHO Klassik 2005 konnten am 16. Oktober Künstlerinnen und Künstler von Universal Classics Trophäen in Empfang nehmen. Die KlassikAkzente gratulieren allen Preisträgern, aber natürlich ganz besonders:

Sängerin des Jahres, Lebenswerk Bestseller des Jahres Anna Netrebko: Sempre Libera

Welt-Ersteinspielung des Jahres Klassik-ohne-Grenzen-Preis Anne-Sophie Mutter: Henri Dutilleux, Béla Bartók, Andreas Scholl: Andreas Scholl – Igor Strawinsky – Violin Concertos Der Kaiser und die Nachtigall Instrumentalistin des Jahres (Streichinstrumente) Anne-Sophie Mutter: Tschaikowsky, Korngold – Violin Concertos Dirigent des Jahres Operneinspielung des Jahres : Debussy, Mahler – La Mer, Sinfonie Nr. 2 (Opernarien und Duette) Juan Diego Flórez: Great Tenor Arias Fotos:DG, Kasskara Harald/ DG, Hoffmann J/ HenryDG, Sarah/ Decca, Fair/ Dunn TrevorDecca, Leighton/ S. LauterwasserDG /

Instrumentalistin des Jahres (Klavier) Musik-DVD-Produktion des Jahres Hélène Grimaud: Chopin, Rachmaninoff Carlos Kleiber: Brahms, Mozart, Beethoven – Sinfonie Nr. 4, Sinfonie Nr. 33, „Coriolan“

Sinfonische Einspielung des Jahres Musik-DVD-Produktion des Jahres (Musik des 18. Jahrhunderts) Lang Lang: Lang Lang Live at Carnegie Hall Concerto Köln: Johann Wilhelm Wilms – Sinfonien Nr. 6&7 Editorische Leistung des Jahres : „Musik … Sprache der Welt“

Anna Netrebko Pionierin im Musikvertrieb: ANNA NETREBKO bittet zum Download

Anna Netrebko nutzt ihre Po- WAP auf das Handy geladen pularität, um beim Mobil- werden. funkanbieter O2 als erster Eine halbe Million Titel stehen Klassikstar auch völlig neue im Shop in CD-Qualität exklusiv Vertriebswege zu erkunden. für O2-Kunden zum Download Seit 17.10. ist ihr neues Al- bereit, zu attraktiven Preisen bum mit den schönsten High- ab 99 Cent. Und als absolutes lights aus der „La Traviata“ un- Highlight auch Anna Netrebkos ter www.o2music.de nicht nur neues Album „Violetta“. als Download erhältlich, son- www.o2music.de dern kann auch mobil aus dem www.annanetrebko.com Foto:DG Kasskara/

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GETEILTES GLÜCK

Anna Netrebko und Rolando Villazón: ein weiteres Kapitel in der Platten-Geschichte der Opern-Traumpaare. Gute Gelegenheit für einen historischen Rückblick.

Seit der neuen Salzburger „Traviata“, die am 7. August auch im Fernsehen zu sehen war, scheint es ein neues Traumpaar der Oper zu geben: Anna Netrebko, der Shootingstar unter den Sopranen, und Rolando Villazón, der Shootingstar unter den Tenören. So stand es zumindest immer wieder zu lesen. Ein geglückter Marketing-Coup? Oder nicht vielleicht doch eher Ausdruck einer urmenschlichen Gefühlsregung, nämlich der Freude darüber, dass sich zwei gefunden haben, die gut zusammenpassen? Warum sollte ausgerechnet die Oper, diese hochemotio- nale Kunstform, davon unberührt bleiben? „Traumpaare“ waren schon immer ein besonderes Kapitel in der Geschichte des Musiktheaters. Man denke nur an Rosa Ponselle und Enrico Caruso oder an Kirsten Flagstad und Lauritz Melchior – markante Beispiele für den idealen Zu- sammenklang zweier Stimmen. Dass auch die Platten-Industrie immer wieder an solchen Verbindungen interessiert war, zeigte sich verstärkt ab den 50er Jahren, also mit Beginn der LP-Ära. Bei RCA verkuppelte man Zinka Milanov mit Jussi Björling, bei Decca Renata Tebaldi mit Mario del Monaco, worauf kurze Zeit spä- ter die Antwort der EMI folgte: Maria Callas und Giuseppe di Stefano. Dies war die Zeit der Exklusiv-Verträge: Man war bei einer Firma unter Vertrag und blieb dort mehrere Jahre. Seitensprünge wurden nur im Austausch gestattet, sprich: La Tebaldi wurde an die RCA „ausgeliehen“, wenn Björling im Gegenzug Aufnah- men für die Decca machte. Auf diese Art und Weise gab es immerhin auch die Konstellationen Björling / Tebaldi (unter anderem in der Decca-Aufnahme von „Cavalleria rusticana“), Björling / de los Angeles und di Stefano / Milanov. Dass es keine einzige gemeinsame Aufnahme von Maria Callas und Jussi Björling gibt (noch nicht mal einen Live-Mitschnitt), lässt vermuten, dass das Tauschgeschäft halt nicht immer funktionierte, dass Exklusiv-Verträge mitunter auch verhinderten, dass aus einem Besetzungstraum Wirklichkeit wurde. Vielleicht war das mit ein Grund, warum sich in den 60er Jahren nur noch wenige Künstler exklusiv an eine Firma binden ließen. zum Beispiel behielt sich bei der Wahl ihrer (Platten-)Partner eine gewisse Freiheit vor, und so konnte sie ihre Turandot 1959 mit Jussi Björling und 1966 mit Franco Corelli

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ANNA NETREBKO UND UND NETREBKO ANNA ROLANDO VILLAZÓN ROLANDO www. Das neueTraumpaar: Klassik Akzente .de

Foto: Kasskara / DG 5 Titel Kasskara / DG Kasskara/ Foto:

Zwei, die gut zusammenpassen: ANNA NETREBKO UND ROLANDO VILLAZÓN

6 www.KlassikAkzente.de www.KlassikAkzente.de 7 aufnehmen. Dass es nicht immer reine Liebesheiraten waren, die sang. Später erhielt Pavarotti noch Verstärkung durch Montserrat ein Paar zusammenbrachten, zeigt das Beispiel Nilsson/Corelli Caballé (die sich zwar auch mit den beiden anderen der „Drei Te- in exemplarischer Weise: Wenn man die beiden zusammen für nöre“ verband, doch nicht zur gleichen Zeit). „Turandot“ engagierte, so geschah dies in erster Linie deshalb, Nach Caballé/Domingo, Caballé/Carreras, Scotto/Domingo und um den „Kampf der Giganten“ zu erleben. Beide hatten riesige Ricciarelli/Carreras schien die Zeit der Traumpaare vorerst vorbei zu Stimmen, beide verfügten über gewaltige Spitzentöne und ex- sein – bis Mitte der 90er Jahre mit Angela Gheorghiu und Roberto tra langen Atem. „Alles, was du kannst, kann ich noch lauter“, Alagna der höchst seltene Fall eintrat, dass Tenor und Sopran nicht schien die Devise zu lauten, wenn sie an der Scala oder an der nur auf der Bühne, sondern auch im Privatleben ein Paar waren. aufeinander losgelassen wurden. Das einzige Hindernis zum Eheglück auf Platten, Exklusiv-Verträge Über ihre Begegnungen auf und hinter der Bühne kursieren bei rivalisierenden Firmen, wurde bald überwunden. herrliche Anekdoten. Nun also Anna Netrebko und Rolando Villazón. Was möchte Nicht ganz so kämpferisch ging es bei Renata Tebaldi und man den beiden wünschen? Dass sie ihre Qualitäten kontinuier- Mario del Monaco zu, wenngleich das Ego und die Stimme des lich entwickeln können. Dass sie sich über Jahre und Jahrzehnte Tenors sicher nicht zu unterschätzen waren. Und dass die Tebaldi im internationalen Geschäft halten werden. Dass sie öfters das keineswegs immer nur die Sanfte war, zu der man sie abgestempelt Glück haben, bei ihren Bühnenproduktionen einem so feinfühligen hatte (als Gegenpol zur „Tigerin“ Callas), ist in den gemeinsamen Regisseur wie Willy Decker zu begegnen. Dass sie auf Dirigenten, Aufnahmen immer wieder zu hören, vor allem in Verismo-Opern wie Intendanten und Manager treffen, die etwas von Stimmen verste- „Cavalleria rusticana“, „Andrea Chenier“, „Manon Lescaut“, „“ hen, die genau wissen, welche Partien in der nächsten Zeit, wel- und „Adriana Lecouvreur“. In der späteren Karriere-Phase der Te- che in zehn Jahren und welche überhaupt nicht „drin“ sind. Dass baldi gab es neben del Monaco allerdings noch drei weitere Star- sie sich genug Selbstkritik und Selbstironie bewahren, um nach Tenöre: Carlo Bergonzi, Franco Corelli und – bei ihrer Aufnahme Erfahrungen mit falschen Rollen sagen zu können, was Marilyn von Verdis „Un Ballo in Maschera“ – Luciano Pavarotti. Horne nach ihrer Eboli sagte: „See what happens if you believe in Was Platten-Partnerschaften betrifft, gehört Pavarotti sicher zu your own publicity!“ den treuesten Künstlern der jüngeren Geschichte. Das betrifft nicht Und natürlich wünscht man ihnen eine Fortsetzung des nur seine jahrzehntelange Bindung zur Decca, sondern auch sei- „Traviata“-Erfolges, live und auf DVD (die „Traviata“-DVD erscheint ne Beziehungen zu Sopranen. Über zwanzig Jahre lang waren es übrigens Anfang 2006). Danach? Am besten französisches Reper- vor allem Mirella Freni und Joan Sutherland, denen er als Rodolfo, toire: Faust und Marguerite, Romeo und Juliette, Des Grieux und Alfredo oder Edgardo seine Liebe gestand. Mit der Freni war er im Manon, vielleicht auch Don José und Micaela. Ideal wäre natürlich Grunde seit seiner Geburt verbunden: Sie wurden von derselben Puccinis „Bohème“, bei Verdi könnte es irgendwann mit „Don Carlo“ Amme ernährt. „Keine Frage, wer hier den Löwenanteil der Milch weitergehen (analog zu Carreras/Freni). Im Belcanto-Repertoire bie- abbekommen hat“, witzelte die Freni in Interviews. Freilich führte tet sich „Lucia di Lammermoor“ an, bei Mozart „Don Giovanni“, im die gemeinsame Vergangenheit dazu, dass sich später keiner von slawischen Repertoire „Eugen Onegin“ und „Die verkaufte Braut“. beiden auf dem Papier verjüngen konnte … Mithin ein weites Feld für gemeinsame Auftritte. Bleibt zu hoffen, Hingegen sind die neun Jahre ältere Joan Sutherland und ihr dass viel Gutes und Schönes darauf wachsen möge. Ein überzeu- Ehemann Richard Bonynge für den jungen Pavarotti so etwas wie gender Anfang ist mit dieser Salzburger „Traviata“ gemacht. Mentoren gewesen. Beide erkannten das außergewöhnlichen Talent Thomas Voigt des Tenors und trugen entscheidend dazu bei, dass er nach einer KlassikLink: netrebko gemeinsamen Opern-Tournee bald an den ersten Häusern der Welt www.deutschegrammophon.com/traviata

Anna Netrebko, Sopran Rolando Villazón, Tenor Violetta Anna Netrebko Giuseppe Verdi Thomas Hampson, Arien und Duette Rolando Villazón La Traviata Bariton u.a • Wiener aus La Traviata Thomas Hampson Deutsche Grammophon Philharmoniker Deutsche Grammophon Wiener Philharmoniker CD 477 593 6 Dirigent: Carlo Rizzi CD 477 593 7 Dirigent: Carlo Rizzi

6 www.KlassikAkzente.de www.KlassikAkzente.de 7 Interview

GESUND UND ORGANISCH

Andreas Scholl hat für seine neue CD ausschließlich Arien aus dem Programm des Kastraten Senesino ausgewählt – sie fühlen sich an, als seien sie für ihn geschrieben, erklärt der Countertenor im Gespräch mit Klemens Hippel.

KlassikAkzente: Ihre neue CD wid- KlassikAkzente: Nach welchen Kriterien Scholl: Bei den zahlreichen Arien, die Händel gewinnt eine Vertrautheit mit dem Reper- wirkungen auf Ihre Interpretation? KlassikAkzente: Davon halten Sie nicht so men Sie ausschließlich Arien, die für den haben Sie denn die Musik ausgewählt? für Senesino geschrieben hat, habe ich fest- toire, und dann kommt die Neugier dazu, viel? berühmten Kastraten Senesino geschrie- gestellt, dass die Tessitura von Senesinos wenn man all die Anekdoten hört und Kari- Scholl: Es gibt einige Quellen, die Senesinos ben wurden – neben bekannten Werken Scholl: Es musste auf jeden Fall Händel und meiner Stimme identisch sind. Ich kann katuren sieht. Kunst beschreiben. Man weiß, dass er rela- Scholl: Als Sänger fragt man sich schon von Händel auch ganz Unbekanntes von mit dabei sein, weil dieser eine wichtige das einfach mühelos singen, sowohl in alter tiv wenig verziert hat. Und er konnte schnel- manchmal: was wird da jetzt bewundert? Das Lotti oder Albinoni. Folgen Sie da dem Rolle in Senesinos Karriere gespielt hat. als auch in moderner Stimmung. Wenn mir KlassikAkzente: Was ist denn das Span- ler artikulieren und singen als die Geiger der ist, wie wenn ein Tenor ein hohes C brüllt und Trend, sich einem vergessenen Repertoire Darüber hinaus ist es immer gut, neues heute jemand etwas anbietet, von dem ich nende an diesem Kastraten? damaligen Zeit spielten. Er war zwar sehr dann schreien alle „Bravo!“- als ob das jetzt zu widmen, wie es Ihre Kollegin Cecilia Repertoire zu entdecken. Es sind eini- weiß, dass es für Senesino geschrieben ist, virtuos, aber das Repertoire spiegelt diese Virtu- eine besondere Errungenschaft wäre. Bartoli vormacht? ge tolle Sachen dabei – die Porpora-Arie muss ich das gar nicht vorher anschauen. Scholl: Senesino war damals eine Person osität nicht wieder. Ich glaube, Virtuosität wurde „Va’ per le vene il sangue“ ist ein richtiger Ich weiß, dass es, ohne anmaßend zu sein, des öffentlichen Lebens. Oper hat sich nicht damals gar nicht so bewundert. Virtuosität ist KlassikAkzente: Eine virtuose Arie haben Andreas Scholl: Der Zugang zum Reper- Hit. Und es ist auch spannender, nicht wie für mich geschrieben ist. Es fühlt sich so isoliert vom Rest der Gesellschaft abge- etwas, was man sich aneignen kann durch flei- Sie aber doch aufgenommen ins Programm … toire kommt heute durch den Künstler. einfach alle Händel-Opern und Oratori- ganz gesund und organisch an. Händel hat spielt wie heute, die Sänger waren schon ßiges Üben, aber Expressivität, Gestaltung und Wenn jemand anders als Frau Bartoli ein en abzugrasen, sondern einmal zu sehen, ja keine extremen Sachen von seinen Sän- Superstars ihrer Zeit. Damals hatte auch Geschmack, das sind die Dinge, die vom Publi- Scholl: Ja, eine ist ja drauf: „Al lampo dell’ Salieri-Album aufgenommen hätte, hätte wie andere Komponisten für diesen Sän- gern verlangt, sondern die Arien auf den Sän- noch kein deutscher Musikwissenschaft- kum damals eher bewundert wurden. Sene- armi“ aus „Giulio Cesare in Egitto“ – in einem er nicht unbedingt 400.000 Exemplare ver- ger geschrieben haben. Man muss natür- ger maßgeschneidert. ler die E- und die U-Musik-Deklaration sino hatte durchaus in jeder Oper ein Stück, haarsträubenden Tempo. Das ist durchaus kauft. Das ist schon toll zu beobachten, lich immer eine Balance finden zwischen erfunden – daher wussten die unbedarften wo man loslegen muss … Aber dann hatte im Sinne von Senesino gedacht: Dann sin- wie so eine Künstlerin eben nicht den ein- dem, was das Publikum toll finden würde KlassikAkzente: Wird man zum Historiker, Engländer nicht, dass man sich mit Barock- er bewiesen, dass er schnell singen kann, der gen wir eben auch mal etwas Schnelles. fachen Weg geht und sagt: Ich sahne das und dem, was die Kritiker und die Musik- wenn man sich so intensiv mit einem Sän- musik nicht unterhalten lassen darf. Und Rest war etwas, wo er sich auf die Expressivität Aber sonst haben wir eigentlich die schöns- ab, was sich gut vermarkten lässt, son- wissenschaftler erwarten. Da hat jeder so ger befasst? dann hat er eine sehr spannende Lebens- konzentrieren konnte. Bei einer Arie wie ten Arien ausgewählt. Und da zeigt sich, dern ich nehme meine Verantwortung als seine Vorstellung. geschichte: ein Italiener, der durch ganz „Vivi tiranno“ in „Rodelinda“ ist musikalisch dass die Stärke vom Senesino im Ausdruck Künstlerin wahr und meinen Erziehungs- Scholl: Historiker nicht, aber im Laufe der Europa gereist ist. nicht viel zu gestalten, das rattert einfach von lag, im Phrasieren, in den langsamen Arien. auftrag, den ich als Sänger auch habe. KlassikAkzente: Was verbindet Sie mit Jahre entwickelt sich schon eine Bezie- Anfang bis Ende durch und am Ende schrei- KlassikLink: scholl Das ist bewundernswert. Senesino? hung zu dieser Sängerpersönlichkeit. Man KlassikAkzente: Hat diese Wissen Aus- en alle „Bravo!“. www.deccaclassics.com/artists/scholl

8 www.KlassikAkzente.de www.KlassikAkzente.de 9 8 Trend, sich einem vergessenen Repertoire Repertoire vergessenen einem sich Trend, Wenn jemand anders als Frau Bartoli ein ein Bartoli Frau als anders jemand Wenn wie so eine Künstlerin eben nicht den ein den nicht eben Künstlerin eine so wie toire kommt heute durch den Künstler. Künstler. den durch heute kommt toire fachen Weg geht und sagt: Ich sahne das das sahne Ich sagt: und geht Weg fachen Andreas Scholl: Andreas von Händel auch ganz Unbekanntes von von Unbekanntes ganz auch Händel von zu widmen, wie es Ihre Kollegin Cecilia Cecilia Kollegin Ihre es wie widmen, zu Salieri-Album aufgenommen hätte, hätte hätte hätte, aufgenommen Salieri-Album Das ist bewundernswert. ist Das Erziehungs meinen und wahr Künstlerin KlassikAkzente: dern ich nehme meine Verantwortung als als Verantwortung meine nehme ich dern Bartoli vormacht? Bartoli er nicht unbedingt 400.000 Exemplare ver Exemplare 400.000 unbedingt nicht er auftrag, den ich als Sänger auch habe. habe. auch Sänger als ich den auftrag, son lässt, vermarkten gut sich was ab, www. kauft. Das ist schon toll zu beobachten, beobachten, zu toll schon ist Das kauft. Lotti oder Albinoni. Folgen Sie da dem dem da Sie Folgen Albinoni. oder Lotti ben wurden – neben bekannten Werken Werken bekannten neben – wurden ben geschrie Senesino Kastraten berühmten den für die Arien, ausschließlich Sie men Klassik Akzente Der Zugang zum Reper zum Zugang Der

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Foto: Sarah Dunn / Decca 9 10

Foto: Harald Hoffmann / DG

ANNE-SOPHIE MUTTER ANNE-SOPHIE www. Mozart aufderSpur: Klassik Akzente .de The Violin Sonatas Violin The The Violin Concertos; Concertos; Violin The 4 CDs 477 580 1 580 477 CDs 4 WolfgangAmadeus Wolfgang Amadeus Mozart Mozart WolfgangAmadeus Wolfgang Amadeus Mozart WolfgangAmadeus Anne-Sophie Mutter Anne-Sophie Anne-Sophie Mutter Anne-Sophie Anne-Sophie Mutter Anne-Sophie Veröffentlichung: 01.08.06 Veröffentlichung: Veröffentlichung: 17.10.05 Veröffentlichung: CD 477 579 6 579 477 CD CD 474 215 2 215 474 CD Deutsche Grammophon Grammophon Deutsche Piano Grammophon Deutsche Bratsche Bratsche Grammophon Deutsche Sinfonia concertante Sinfonia Lambert Orkis Lambert Piano Trios Piano •

Daniel Müller-Schott Daniel • London Philharmonic Orchestra Philharmonic London , Klavier , , Violine , , Violine Violine , , Violine Violine ,

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Sir André Previn André Sir YuriBashmet , , , , www. Klassik Akzente .de 11

DAS MOZART-DILEMMA

Wie wird man dem großen Universalisten gerecht, fragt sich Peter Korfmacher. Anne-Sophie Mutter bietet einige Antworten.

„Die so genannten authentischen Zeit möglich gewesen wäre.“ Da haben, denn wie sonst nur Bach, ren erheblich unbefriedigender Aufführungen sind für mich ein sind wir also mittendrin im Dilem- Beethoven und (aber nur bei den als die, die wir heute vorzufinden Ding der Unmöglichkeit“, sagt ma. Dass nämlich selbst der Zeit- Pianisten) Chopin ist Mozart der gewohnt sind. Gleich, ob wir sie Wundergeigerin Anne-Sophie loseste, der Überzeitlichste, selbst große Universalist. Und weil er der als Interpreten oder als Hörer su- Mutter. „Wir haben einfach ande- Mozart, doch wieder eingeklemmt große Universalist ist, lässt er so chen. Es geht mehr um stilistische re Hörgewohnheiten als Mozarts ist zwischen die Stil- und Beset- viel zu. Gardiner und Karajan. Perl- Integrität als um Originalklonerei. Zeitgenossen und leben nicht in zungsfragen, die als Ballast der man und Mutter. Barenboim und Und dafür ist es zunächst einmal einem Vakuum. Ich kann nicht so Jahrhunderte auf einer musikali- Staier. So unterschiedlich all die- eher unerheblich, ob die Instru- tun, als könnten wir die Zeit zu- schen Praxis lasten, die sich vor se Herangehensweisen sind, so mente modern sind oder alt. Nur rückdrehen und wieder so hören allem anderen mit dem Einst aus- kommen sie doch aus einer ge- muss sich jeder Interpret darüber wie die Menschen vor 250 Jahren. einander setzt. Und es immer wie- meinsamen Geisteshaltung: Sie im Klaren sein und sich Rechen- Ich bin absolut für die moderne der neu saugfähig machen muss nähern sich Mozart, indem sie schaft darüber ablegen, dass es Besaitung der Geige, denn das In- für die Bedürfnisse des Heute. bei Mozart beginnen. Beim No- damals andere waren. Mutter tut strument erhält ein größeres Spek- Fürs Hören, Fühlen, Denken von tentext, bei der Struktur, ja beim dies. Und sie braucht keine Darm- trum im Hinblick auf das Volumen Menschen, die so ganz anders Stil, der erst den Weg zur See- saiten. Die Musiker vom London und auf Klangfarben und Schat- hören, fühlen, denken als die, die le zeigt. Andere Seelen, andere Philharmonic Orchestra, das sie tierung.“ Aber sie sagt auch: „In ei- lebten, als Mozart seine Musik Wege aber, werden sie beschrit- selbst leitet, brauchen sie auch nigen späten Mozartsonaten ver- empfand und erfand. Aber genau ten von ernsthaften Könnern, füh- nicht. Weil sie die Eigentümlich- langen die schnellen Sätze rasche das zeichnet sie ja aus. Dass sie ren immer zum Ziel. Auch Anne- keiten von Phrasierung, Dynamik, Tonwiederholungen, und die da- es zulässt. Dass es ein letztgülti- Sophie Mutter hat sich neu auf Tempo, Klang, Atmung überset- maligen Instrumente boten dazu ges „Richtig“ nicht gibt bei die- den Weg gemacht. Ein groß an- zen. Weil sie Mozart aus Mozart bessere Möglichkeiten als unse- sen wenigen Tönen, die die Welt gelegtes Mozart-Projekt schenkt schöpfen. Integer, sinnlich, berau- re modernen und hatten zudem bedeuten können. Egal ob es die sie sich und uns zum Mozart-Jahr. schend. Es ist dies ein durchaus viel weniger Resonanz. Das sind von früher ist oder die von heute. Mit den Konzerten und den Trios neuer Mozart. Einer, der das Bes- Aspekte von Mozarts Musik, die Dass Mozart in allem ist und al- ging es schon im Oktober los. Und te zweier Welten zusammenbringt. wir neu umsetzen müssen. Man les aus Mozart. Mutter: „Seit ich der Auftakt ist bemerkenswert. Für Puristen ist er nicht – eher für spielte also auch einen langsamen als 13-Jährige bei meinem Debüt Weil Mutters neuer Weg sie eben Kenner, aber das hat ja noch nie Satz in zügigerem Tempo, weil der mit das wun- doch respektiert, die Segnungen geschadet. Und im Übrigen spie- Klang sonst zu dünn und kaum dervolle G-Dur-Konzert aufnahm, der Originalklangbewegung. Er gelt sich diese elektrisierend dies- noch hörbar wurde. Auf einem gehört Mozart einfach zu mei- folgt ihnen nicht sklavisch, aber seitige und doch geistig durch- modernen Klavier und in einem nem täglichen Leben. Sein Geist er saugt allen strukturellen Nek- drungene Musizierhaltung in der großen Saal muss das Instrument ist immer präsent. Selbst wenn tar aus der vermeintlichen His- neuen Foto-Ästhetik der Cover, atmen und die Töne aussingen, ich zeitgenössische Werke spiele, torical Correctness. Und gerade die die Mutter grafisch zwischen weil sie sonst überlappen. Ähn- und ich habe ständig neue Versu- darum geht es doch recht eigent- Jugendstil und Postmoderne, zwi- liches gilt für die Finalsätze, die che unternommen, ihm näher zu lich. Die ernst zu Nehmenden un- schen Schlichtheit und Üppigkeit, wir leider nicht so schnell spie- kommen. Er ist der Komponist, ter den Darmsaitlern hatten sich zwischen Symbolismus und Ver- len können, wie es auf einem In- mit dem ich aufgewachsen bin, nicht auf die Fahnen geschrieben, spieltheit festklemmen. strument aus Mozarts der immer auf mich gewartet hat, sie wollten die Musik so klingen Peter Korfmacher ist Feuilleton- an jedem Punkt meiner Lauf- lassen, wie sie einst tönte. Das Chef der „Leipziger Volkszeitung“. bahn.“ Das könnten weiß niemand – und wahrschein- viele gesagt lich will es auch niemand wissen. KlassikLink: mutter Denn die Bedingungen, mit denen www.deutschegrammophon.com/ sich Bach, Mozart, auch Beetho- mutter-mozart ven herumzuplagen hatten, wa-

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Die Welt vermessen: ULRICH MATTHES Foto: Tim DeccaRichmond/

12 www.KlassikAkzente.de www.KlassikAkzente.de 13 Lauter lesen!

Neue Hörbücher aus dem Hause Deutsche Grammophon Literatur erklären die Welt, den Menschen Mozart sowie die Sehnsüchte und Schwächen zweier der größten Wissenschaftler, die das Land der Dichter und Denker hervorgebracht hat.

In seinem Moralklassiker „Jen- nicht fürs Ohr, sondern bloß mit und CD-Wechslern das Hörbuch sich darin mit ihrem Vater, dem seits von Gut und Böse“ machte den Augen: Er hat seine Ohren seinen Siegeszug an. Von Anfang Schauspieler Pierre Franckh, al- Friedrich Nietzsche schon 1886 dabei ins Schubfach gelegt.“ Ein an beeindruckte die Literaturab- len über 40 noch als „Lümmel nicht nur fast visionäre Bemer- halbes Jahrhundert später muss- teilung der Deutschen Gram- von der ersten Bank“ in Erinne- kungen zum europäischen Ge- te er sie wieder herausholen: Das mophon mit Veröffentlichungen rung, allen anderen aus zahl- danken, sondern setzte sich auch Radio war erfunden, und mit ihm von großer Literatur ebenso wie losen Tatort-Folgen. Die The- kritisch mit den Lesegewohnhei- erschien eine neue Buchgattung, mit kleinen Tonjuwelen, erst auf men: Liebe, Glück, Beruf, Geld, ten seiner Landsleute auseinan- die Funknovelle. Noch einmal 50 Schellack, dann auf Vinyl und Verlust und andere große und der: „Der Deutsche liest nicht laut, Jahre weiter tritt in Pendlerzügen schließlich auf CD. Von den aktu- kleine Fragen des Lebens. Ein ellen Neuerscheinungen sind drei interessantes Hörbuch nicht besonders hervorzuheben: nur für Eltern und Kinder, die Natürlich darf zum Mozart- das Gespräch miteinander su- jahr eine aktuelle Biografie des chen. Es erscheint ebenfalls Martin Geck Wunderkinds nicht fehlen. Mar- zeitgleich mit der Buchausgabe Mozart – Eine Biografie Deutsche Grammophon tin Geck hat sie geschrieben, (Pattloch Verlag). 3 CDs 987 197 9 seit 1976 Professor für Musik- Dritter Höhepunkt des Herbs- wissenschaft an der Universität tes ist Daniel Kehlmanns „Die Senta Berger, Sprecherin Dortmund und fast ebenso lan- Vermessung der Welt“, gelesen ge vor allem als Bach-Biograf be- von Ulrich Matthes. Mit Phan- kannt. Während die Buchausga- tasie und viel Humor beschreibt Julia und Pierre Franckh be zum stillen Lesen parallel im Kehlmann das Leben zweier Ge- Papa, erklär mir die Welt – Rowohlt Verlag erscheint, bie- nies an der Wende vom 17. zum ich erklär dir meine Deutsche Grammophon tet die Hörbuchausgabe nicht 18. Jahrhundert, ihre Sehnsüchte 2 CDs 987 190 6 nur zahlreiche Musikbeispiele, und Schwächen, ihre Gratwan- sondern auch Senta Berger als derung zwischen Einsamkeit und Erzählt von Julia und Pierre Franckh Vorleserin. Liebe, Lächerlichkeit und Größe, Nicht weniger umfassend, Scheitern und Erfolg – ein phi- aber mit einem ganz anderen losophischer Abenteuerroman Thema beschäftigt sich „Papa, von seltener Kraft und Brillanz. Daniel Kehlmann erklär mir die Welt – ich erklär Die Buchausgabe erscheint pa- Die Vermessung der Welt Deutsche Grammophon dir meine“. Die 12-jährige Schü- rallel im Rowohlt Verlag. 5 CDs 987 197 3 lerin Julia Franckh unterhält Marc Wirbeleit

Ulrich Matthes, Sprecher

12 www.KlassikAkzente.de www.KlassikAkzente.de 13 Magazin Foto: MirtchDecca Jenkins/

DIE WORTHÜLSE GESPRENGT

Kaum 27, hat der Maltesische Tenor Joseph Calleja sein zweites Decca-Album aufgenommen und bewiesen, dass manchmal tatsäch- lich stimmen kann, was meist als Werbeübertreibung entlarvt wird.

Bellini • Donizetti • Verdi • Giordano • Adam Bizet • Gounod • Massenet u.a. The Golden Voice Unverwechselbares Timbre: Decca JOSEPH CALLEJA CD 475 693 1

Joseph Calleja, Tenor • Anna Netrebko, Sopran Tatiana Lisnic, Sopran The Academy of St. Martin In The Fields Dirigent: Carlo Rizzi

Hätten Luciano Pavarotti, Plácido recht betörende und Vertrauen delte, allerdings offensichtlich auch Carlo Rizzi zur Seite – und selbst Domingo und José Carreras auf erweckende Stimme. Stärks- ein Instrument, das eine Zeitlang der noch so kritische Hörer wird ihren legendären Stadien-Tour- tes Vertrauen hat daher auch die sorgfältig und diszipliniert geschult zugeben müssen: Callejas Inter- neen als die „Drei Tenöre“ so et- Plattenfirma Decca in den sympa- werden musste“, erinnert sich As- pretation der Belcanto-Arien aus was wie eine Ersatzbank gehabt, thischen Sänger gesetzt, ihn vor ciak. In der Folge weiß er zu be- Opern von Verdi, Bellini, Donizetti, dann hätte dort Joseph Calleja drei Jahren exklusiv unter Vertrag richten, wie sich Callejas Stimme Gounod, Massenet und Bizet geht sitzen können. Schließlich hört genommen und ihm für sein ak- „zu einem leichten, beweglichen schlichtweg unter die Haut. Sein man immer öfter, der junge Mal- tuelles Album gar den Titel „The und weichen Instrument mit einem Timbre verbreitet eine angeneh- teser könnte eines Tages in die Golden Voice“ verliehen. Das mag unverwechselbaren Timbre sowie me, romantische Wärme, statt Fußstapfen der drei Star-Tenöre zuerst nach Marketing-Worthülse auch einer vielversprechend klin- gekünstelter Dramatisierung arti- treten. Dabei ist Calleja mit sei- klingen – doch dass mehr dahinter genden Höhe“ entwickelte. kuliert Calleja mit viel Eleganz und nen 27 Jahren ja noch nicht mal steckt, vermittelt nicht nur der Hö- Nun gilt in der hart umkämpf- großer Leichtigkeit, und insbeson- halb so alt wie heute Pavarotti. reindruck der CD, sondern auch ten Musikbranche ja vor allem das dere seine wunderbar filigran aus- Und doch hat er bereits auf Büh- ein Blick ins Booklet: Denn hier zweite Album als der wahre Prüf- gesponnenen Diminuendos könn- nen gestanden, welche die meis- gibt Callejas wichtigster Lehrer stein für einen Musiker, der zeigen ten zu einer Art Markenzeichen ten Kollegen seines Fachs erst in Paul Asciak einen interessanten muss, dass er eben nicht zu den Callejas werden. Und wer sich ein- deutlich höherem Alter betreten, Einblick in die Arbeit mit seinem klassischen Eintagsfliegen gehört. mal in „The Golden Voice“ hinein- darunter die Wiener Staatsoper wohl bekanntesten Schüler. Zum Calleja hatte im vergangenen Jahr gehört hat, der wird auch schnell und Covent Garden, wo er be- Beispiel, wie Calleja als 16-Jähri- zusammen mit Riccardo Chailly feststellen: von Eintagsfliege reits vor drei Jahren als Herzog in ger zum ersten Vorsingen bei ihm und dem Orchestra Sinfonica di keine Spur. Verdis „Rigoletto“ debütierte. erschien und gleich eine wuchtige Milano sein viel gepriesenes Decca- Jakob Buhre Sein Potenzial ist diese einer- Puccini-Arie zum Besten gab: „Mir Debüt vorgelegt. Diesmal stand KlassikLink: calleja seits kraftvoll intensive, ande- wurde deutlich, dass es sich um ihm die Academy of St. Martin-in- www.deccaclassics.com/artists/ rerseits reich nuancierte, regel- eine einmalig schöne Stimme han- the-Fields unter der Leitung von calleja

14 www.KlassikAkzente.de www.KlassikAkzente.de 15 Bartoli_Anz_Klassikakzente 06.10.2005 10:41 Uhr Seite 1

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Probedruck Magazin

Gut gerüstet ins Mozart-Jahr

Als der Komponist Hans Werner Henze einmal gefragt wurde, was er auf die berühmte einsame Insel mitneh- men würde, kam prompt die Antwort: den ganzen Mozart! Denn auch Klassiker der Moderne wissen, dass Wolfgang Amadeus Mozart nicht nur der Liebling der Götter, sondern eine Offenbarung für die Ohren geblieben ist. Und weil sich am 27. Jänner 2006 der 250. Geburtstag des Salzburgers jährt, haben die KlassikAkzente schon jetzt einmal Einspielungen aus dem riesigen Universal-Katalog ausgewählt, die Interpretationsgeschichte geschrieben haben und die in keiner Mozart-CD-Sammlung fehlen dürfen.

Wolfgang Amadeus Mozart Wolfgang Amadeus Mozart Die Zauberflöte (Gesamtaufnahme, ital.) Symphonien Nr. 35 & 41 Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon 2 CDs 449 749 2 CD 415 305 2 Lear • Peters • Wunderlich • Fischer-Dieskau Wiener Philharmoniker Crass • Hotter u.a. • Rias Kammerchor • Berliner Dirigent: Philharmoniker • Dirigent: Karl Böhm Mozart für Symphoniker Mozart für Opernfreunde Warum Leonard Bernstein und die Wiener Philharmoniker ein wahres Karl Böhms berühmte Aufnahme der „Zauberflöte“ bietet gleich Luxus-Team in Sachen Mozart bildeten, ist bei den beiden großen mehrere Sterne der Schallplattengeschichte auf: die mystisch-um- Symphonien zu hören. Nonchalant, konturenreich und doch wun- werfende Sprecherszene mit Hans Hotter, die bedrohlichen Gesän- derbar schwingend verwirklicht die „Haffner“-Symphonie, während ge von Martti Talvela und . Und nicht zu vergessen der die „Jupiter“-Symphonie strahlend und furios überwältigt. wunderbare Fritz Wunderlich als Tamino!

Wolfgang Amadeus Mozart Wolfgang Amadeus Mozart Great Piano Concertos Die Streichquintette Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon 2 CDs 453 079 2 2 CDs 477 534 6 Friedrich Gulda, Klavier • Wiener Philharmoniker Amadeus Quartet • Cecil Aronowitz, Viola Dirigent: Claudio Abbado Mozart für Geiger Mozart für Klavierfans Es wurde zur Sensation, als 1984 sein Debüt Pioniertaten eines Pioniers des modernen Mozart-Spiels. Von äu- bei den Wiener Philharmonikern gab, um mit Gidon Kremer sämt- ßerster Sensibilität über unvergleichliche Kantabilität bis zum ener- liche Violinkonzerte einzuspielen. Denn so sonnenlichtdurchflutet, gisch beseelten Ton brilliert Friedrich Gulda in den Klavierkonzerten beredt und feinstrukturiert waren diese Werke bis dahin noch nie Mozarts. Nicht zuletzt, weil er auch einen gleichgesinnten Partner zu hören gewesen. wie Claudio Abbado zur Seite hatte.

16 www.KlassikAkzente.de www.KlassikAkzente.de 17 Wolfgang Amadeus Mozart Wolfgang Amadeus Mozart Horn Concertos, Oboe Concertos, Great Mass in C Minor Bassoon Concertos Philips Deutsche Grammophon CD 420 210 2 CD 423 623 2 McNair • Montague • Johnson • Hartmann William Purvis, Horn • Randell Wolfgang, Beznosiuk • Robson • Miles • Monteverdi Choir Oboe • Frank Morelli, Fagott English Baroque Soloists Orpheus Chamber Orchestra Dirigent: Sir Eliot Gardiner Mozart für Bläser Mozart für Freunde des Chorwerks Das Orpheus Chamber Orchestra braucht keinen Dirigenten, um Wegweisend wurde John Eliot Gardiners Einspielung von Mozarts Mozart vom Feinsten zu bieten. Und das dreieinhalb Stunden lang, erschütternder c-Moll-Messe in ihrer Mischung aus historischer Auf- in denen das OCO mit edlem Klang, perfekter Ausgewogenheit und führungspraxis und anrührendem Audrucksreichtum. So überirdi- klassisch schöner Tongebung sämtliche Bläserkonzerte vom berühm- sche Sphärenklänge und tiefe Empfindsamkeit bietet keine andere ten Klarinettenkonzert bis zu den Hornkonzerten vergoldet. Aufnahme.

Wolfgang Amadeus Mozart The 5 Violin Concertos Wolfgang Amadeus Mozart Deutsche Grammophon Klaviersonaten 2 CDs 453 043 2 Deutsche Grammophon CD 431 084 2 Gidon Kremer, Violine • Kim Kashkashian, Viola Wiener Philharmoniker Friedrich Gulda, Klavier Dirigent: Nikolaus Harnoncourt Mozart für Klaviersonatenliebhaber Mozart für Kammerensembles Mit diesen Solo-Einspielungen von 1978 stieg der österreichi- Tragik und Schwermut, Heiterkeit und Schwerelosigkeit in einer ein- sche Meisterpianist und Sonderling Gulda endgültig zu einem fach beglückenden wie klangintensiven Einspielung. Im Zusammen- der führenden Mozart-Interpreten des 20. Jahrhunderts auf – spiel mit dem Bratscher Cecil Aronowitz verwirklicht das legendäre dank seines Spiels voll der übersinnlichen Klangrede und makel- Amadeus Quartett dabei dramatischen Impetus und ist auf sinfoni- losen Schönheit. schen Atem bedacht.

Wolfgang Amadeus Mozart Die Hochzeit des Figaro (Gesamtaufnahme) Deutsche Grammophon DVD 073 018 9 Wolfgang Amadeus Mozart Für Kinder erzählt von Karlheinz Böhm Gilfry • Martinpelto • Hagley • Terfel Adès The Monteverdi Choir CD 422 181 2 The English Baroque Soloists Dirigent: Gardiner Sprecher: Karlheinz Böhm Mozart für den DVD-Player Mozart für Kinder Was für ein „toller Tag“ auf DVD! In Jean Louis Thamins „Figaro“-Insze- Seit Generationen hängen nicht nur die kleinen Mozart-Fans an den nierung feuert Sir seine English Baroque Soloists Lippen Karlheinz Böhms, wenn er vom musikalischen Genie und nach allen Regeln der musikhistorischen Aufführungspraxis an. Aus dem Abenteurer Mozart erzählt. Selbst die Erwachsenen lassen sich von All-Star-Sängerensemble ragt der junge Bryn Terfel heraus, der auch mit Böhm in den Bann ziehen, um auch ein wenig sentimental zu werden. seinem komödiantischen Esprit mitten ins Mozart-Herz trifft. Denn schließlich ist man mit Mozart und Böhm aufgewachsen.

Wolfgang Amadeus Mozart The Mozart Collection Deutsche Grammophon Wolfgang Amadeus Mozart 20 CD 477 575 6 Konzert-Arien Deutsche Grammophon Netrebko • Bartoli • Flórez • Brendel • Kremer u.a. CD 449 723 2 Wiener Singverein • Berliner Philharmoniker Wiener Philharmoniker • London Symphony Gundula Janowitz, Sopran Orchestra u.a. • Dirigenten: Abbado, Wiener Symphoniker Davis, von Karajan, Gardiner, Marriner u.a. Dirigent: Wilfried Böttcher Mozart für Sammler Mozart für Sänger In dieser Midprice-Box mit 20 CDs sind sämtliche Referenzaufnah- Vor ihrem Mozart-Gesang gingen auch Karl Böhm und Herbert von men enthalten, die bei DG, Decca und Philips entstanden sind. Und Karajan in die Knie. Denn Gundula Janowitz sang Mozart und seine natürlich sind neben all den berühmten Dirigenten (u.a. Karajan und Konzert-Arien wie ein Engel: anmutig und betörend klangschön, mit Abbado) und Solisten (u.a. Brendel, Kremer) nur die besten Vokalisten erzählerischem Charme und natürlicher Empfindung. unserer Zeit wie Anna Netrebko und Cecilia Bartoli versammelt.

16 www.KlassikAkzente.de www.KlassikAkzente.de 17 Magazin

Im Ozean der Lesarten: GIDON KREMER Foto: MichaelECM Benabib/

Das Vierteljahrhundertwerk

25 Jahre nach seiner ersten virtuosen Einspielung von Bachs sechs Solosonaten für Violine hat Gidon Kremer sie noch einmal aufgenommen. Das facettenreiche Porträt dieser Werke gibt auch den Blick auf ihren Interpreten frei.

18 www.KlassikAkzente.de www.KlassikAkzente.de 19 J. S. Bach Sonaten und Partiten für Violine solo ECM New Series CD 476 729 1

Gidon Kremer, Violine

Große Meisterwerke – aus welcher ler gibt es natürlich nicht nur in Li- der künstlerischen Reife eines mitt- ganz unterschiedliche Blickwin- Sparte sie auch kommen mögen teratur, Architektur und Bildender lerweile 58-jährigen Meisterinter- kel zu einer einzigen Perspektive – haben eines gemein: Ob nun die Kunst, sondern auch in der Musik. preten geprägt. Denn anstatt bloß vereint und der Musik tiefenscharf Sixtinische Kapelle in Rom mit den Und die sechs Sonaten und Par- einzelne Aspekte der sechs Werke bis in ihr Innerstes schaut. Fresken von Michelangelo oder titen von Johann Sebastian Bach – wie etwa den der historischen Auch wenn Kremer mit der ihm das Guggenheim-Museum in Bil- für Violine solo gehören fraglos „Klangrede“ – in den Vordergrund eigenen Bescheidenheit im Book- bao; ob Homers „Ilias“, Dantes dazu. Zwischen 1717 und 1720 zu rücken, vermag Kremer eine let anmerkt: „Das Eigene ist ein „Göttliche Komödie“ oder Goe- entstanden, bilden die „Sei solo“ Vielzahl von ganz unterschiedli- Tropfen im Ozean der Lesarten“, thes „Faust“: Man wird sich nie- bis heute einen Höhepunkt der chen Facetten in das mehrdimen- so ist es ihm mit der Aufnahme mals an ihnen satt gesehen oder gesamten Violinliteratur und eine sionale Gesamtbild zu integrieren: gleichwohl gelungen, seiner eige- gehört haben; sie alle sind nie „zu Herausforderung für alle großen Die geradezu gebetshafte Innigkeit nen Kunst ein großes Denkmal Ende“ interpretiert und gelesen. Geiger. einiger langsamer Sätze kommt zu setzen: Der großen und zu- Weil es immer wieder unbekann- Gidon Kremer hat sich viel und hier ebenso zum Tragen wie der tiefst uneitlen Kunst nämlich, sei- te und spannende Aspekte zu ent- häufig mit ihnen beschäftigt und rhythmisch-tänzerische Drive der nen eigenen Blickwinkeln stets zu decken gibt. Wirklich große Kunst sie nun – 25 Jahre nach seiner schnellen Teile; die emotionale Tie- misstrauen und deshalb die Su- ist von vielen Seiten schön, aufre- ersten Einspielung – noch ein- fe des Ausdrucks ebenso wie eine che nach dem „Wahren“ in der gend und bereichernd – und regt mal aufgenommen. Diese zweite mitunter geradezu mathematische Musik niemals aufzugeben. deshalb zu immer neuen Begeg- diskografische Auseinanderset- Rationalität und die Lust am virtuo- nungen an. zung des lettischen Weltenbür- sen Spiel. Kurzum: Ein vielschich- Leon Reno Solche bedeutenden Denkmä- gers ist ganz unverkennbar von tiges Porträt dieser Werke, das KlassikLink: kremer

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������������������������������������ ��������������������� Magazin Foto: DG Kasskara/

Gesang als Gesundheitserreger: THOMAS QUASTHOFF

GESANG GENUG?

Die Deutschen singen zu wenig – auch der Bass-Bariton Thomas Quasthoff zeigt sich besorgt und geht mit den beiden Lieder-Zyklen „Die Winterreise“ und „Die schöne Müllerin“ mit gutem Beispiel voran.

Seit Jahren geistert ein dass Kinder immer kürzere Betroffene konnten dem Trend denn, so Menuhin: „Singen ist Gespenst durch die Musik- Stimmbänder haben, weil sie zum Nicht-Singen etwas entge- die eigentliche Muttersprache landschaft, das da raunt: „Die sich lieber beschallen lassen gensetzen, etwa der Musikpsy- des Menschen.“ Deutschen singen nicht mehr.“ als selbst zu singen. Die Schu- chologe Dr. Karl Adamek, der Nur auf professioneller Ebe- Das Land Bachs, Beethovens len tun wenig, um hier zu hel- 1999 dank der unterstützenden ne ist seit Dietrich Fischer-Dies- und Brahms’ – vom Verstum- fen: Wegen Lehrermangels fällt Hand von Lord kaus Abschied kein Vakuum ent- men bedroht? Die Indizien dafür immer wieder der Musikunter- das Projekt „Il canto del mondo“ standen. Zumindest hier, meint sind handfest: So schockierte richt aus, in manchen Grund- auf die Beine stellte, das sin- Bass-Bariton Thomas Quast- 2003 ein Hals-Nasen-Ohren- schulen findet nur jede fünf- gend die Verbindung zwischen hoff, findet das „Jammern auf Kongress mit der Meldung, te Stunde statt. Erst besorgte den Völkern verbessern sollte, hohem Niveau“ statt: „Es gibt

20 www.KlassikAkzente.de www.KlassikAkzente.de 21 Franz Schubert Die schöne Müllerin Deutsche Grammophon Franz Schubert CD 474 218 2 Winterreise Deutsche Grammophon Thomas Quasthoff, Bass-Bariton DVD 073 404 9 Justus Zeyen, Klavier Für kurze Zeit auch als limitierte Sonderedition Thomas Quasthoff, Bass-Bariton inkl. Bonus-DVD erhältlich CD + DVD 477 594 0 , Klavier

genügend intelligente Sänger, sofort enthusiasmierte. Fast innig zugleich gestaltet, doku- richt hatten, verbesserten sich die die sich darauf einlassen wol- zwanzig Jahre später taucht mentiert die Studio-Aufnahme Leistungen in anderen Fächern, len und können, ihrem Publikum Quasthoff erneut in die Seelen- mit seinem langjährigen Klavier- selbst wenn die Unterrichtszeit eine Geschichte zu erzählen. zustände des einsamen Wande- Partner Justus Zeyen. hier zugunsten der musischen Sänger, die dieses pure Erleb- rers ein. Mit Daniel Barenboim „Drückt’s dich wo, sing dich Fächer verkürzt wurde. Auch der nis – nur Klavier und Gesang in dem DVD-Live-Mitschnitt froh“, weiß der Volksmund, und Gesundheitssachverständige des – als solches reizt.“ Dass gera- aus der Berliner Philharmonie, wie so oft hat er Recht, wie inzwi- Deutschen Bundestages, Ernst de Thomas Quasthoff aus dem wo Quasthoff 2005 mit seinem schen zahlreiche Studien bele- Otto Wolfshohl, betont die hei- Schatten der alten Sänger- faszinierenden Farbenreichtum gen. Adamek nennt den Gesang lenden Kräfte des Gesanges. Zur Garde herausgetreten ist, hat und seiner typischen Balance einen „Gesundheitserreger“, und Bestätigung dieser These höre er schon früh bewiesen. Als er aus Herz und Verstand sich in der Schweizer Lehrer Waldemar man sich unbedingt den Schubert- sich beispielsweise kurz nach diese unruhigen Lied-Welten Weber hat in einem Großversuch Sänger Thomas Quasthoff an. dem Gewinn des ARD-Wett- hineinwagte. Und wie Quast- an 40 Schulen nachgewiesen, Guido Fischer bewerbs 1988 erstmals öffent- hoff zudem in dem Zyklus „Die dass Musik und Gesang sogar die KlassikLink: quasthoff lich an Schuberts „Winterreise“ schöne Müllerin“ Aufbegehren allgemeine Lernfähigkeit fördern: www.deutschegrammophon.com/ herantraute und das Publikum und Resignation plastisch und In Klassen, die mehr Musikunter- quasthoff-schubert klassikakzente 10/05 28.09.2005 13:34 Uhr Seite 1

Renée Fleming Rolando Villazón Salzburger Festspiele live! 2004 live!

DVWW-OPCAPR OA 0932 D 2054509 »Erst die Musik, »Krise eines Vaters – »Kunst gegen dann die Worte« Tragödie des Sohnes« Kunst und Zauber gegen Zauberei« Capriccio – Ein Konversationsstück für Musik Don Carlo King Arthur Renée Fleming · Dietrich Henschel Rolando Villazón · Robert Lloyd Barbara Bonney · Michael Schade · Michael Maertens Anne-Sofie von Otter · Gerald Finley Amanda Roocroft Concentus Musicus Wien Orchestre de l’Opéra National de Paris Royal Concertgebouw Orchestra Nikolaus Harnoncourt Robert Carsen Riccardo Chailly Regie: Jürgen Flimm 20 www.KlassikAkzente.de www.KlassikAkzente.de 21 DVDs und Kataloge erhalten Sie im Fachhandel · Im Vertrieb der NAXOS DEUTSCHLAND GmbH · Fordern Sie unseren Gratis-Newsletter an! · [email protected] · www.naxos.de Magazin

DER ANZUG SITZT PERFEKT

Zwei Flügel und viele Jahre Übung brauchte der ungarische András Schiff, bevor er sich der Gesamteinspielung der Beethoven-Sonaten gewachsen fühlte, von der nun die erste Folge vorliegt.

„Ich glaube, dies ist die größte ausmacht: „Man muss die Tra- und sanft“), den er für den frü- Zürcher Tonhalle. Die opulen- Aufgabe meines Lebens“, sagt dition respektvoll, aber kreativ hen Beethoven einsetzt. Und ten Booklets der ECM-Editi- András Schiff über seine Ge- angehen und weiterdenken.“ einen Steinway für die späte- on enthalten ausführliche Ge- samteinspielung der Sonaten Acht Folgen umfasst Schiffs ren, dramatischen Werke („der spräche zwischen Schiff und Ludwig van Beethovens. Lang Beethoven-Zyklus; jede Werk- ist objektiver und kräftiger“). dem Musikjournalisten Martin hat sich der gerühmte Bach- zusammenstellung spielt er Mit voller Absicht hat sich Meyer über Beethoven. Den , Mozart- und Schubertinter- europaweit fünfzehn Mal im Schiff für Live-Einspielun- Anfang machen die Debütwer- pret Zeit damit gelassen. Erst Konzert, bevor er die nächs- gen entschieden: „Man ge- ke Opus 2 und 7, mit denen mit Anfang 50 begann er das ten Sonaten ins Programm winnt dadurch eine ungeheu- der junge Beethoven selbst- „Neue Testament“ (Hans von nimmt. Die Auseinanderset- re Spannung – die braucht bewusst neue Standards der Bülow) der Klavierliteratur in zung mit Beethoven wird so diese Musik.“ Seine akribi- Formbehandlung und der in- chronologischer Folge aufzu- zum Zeugnis einer gerade- sche Vorbereitung ermöglicht strumentalen Virtuosität setzt. führen. Lange sei das wie ein zu luxuriösen Intensivierung. Schiff äußerst spontane und Bis Ende 2007 wird der Zyklus zu großer Anzug gewesen, ge- Nicht umsonst greift die temperamentvolle Wieder- komplett erhältlich sein. steht Schiff, lange habe er sich Presse zu Superlativen. Von gaben. Alle Aufnahmen ent- unwohl gefühlt mit dem unge- „sustained magic“ sprach der stehen in der für ihre ausge- Florian Hauser heuren Anspruch der Werke. „Evening Standard“ aus Lon- zeichnete Akustik berühmten KlassikLink: schiff Nun aber ist der Zeitpunkt don, von einem „Meilenstein“ gekommen, seine Sicht dem der Beethoveninterpretation gewichtigen Erbe gegenüber- die „Neue Zürcher Zeitung“. zustellen, das Pianisten von Schiff spielt zwei verschie- Schnabel bis Buchbinder in dene Flügel, je nach Entste- Beethoven ihren Interpretationen hinter- hungszeit und Charakter der Klaviersonaten Vol. 1 ECM New Series lassen haben. Dieses Erbe ist einzelnen Sonaten: Einen Bö- CD 467 305 4 es auch, das für den Ungarn sendorfer („das ist Wiener Di- den großen Reiz des Projekts alekt, sehr gesanglich, weich András Schiff, Klavier

22 www.KlassikAkzente.de www.KlassikAkzente.de 23 Spielt auf zwei Flügeln: ANDRÁS SCHIFF Foto: RobertoECM Masotti/

22 www.KlassikAkzente.de www.KlassikAkzente.de 23 Magazin

Bach Weihnachtsoratorium Deutsche Grammophon DVD 073 410 4 Übervater der historischen Aufführungspraxis: Schreier • Holl • Solisten des Tölzer NIKOLAUS HARNONCOURT Knabenchors • Concentus musicus Wien

Tölzer Knabenchor DG Foto:/ Terry Dirigent: Nikolaus Harnoncourt

Gabrieli, Praetorius, Schütz, Corelli, Charpentier, Bach The Baroque Christmas Album Deutsche Grammophon CD 477 576 2

Gardiner • McCreesh • Pinnock • Minkowski

Merry Christmas Deutsche Grammophon 2 CDs 477 575 9

Wunderlich • Fischer-Dieskau • Prey Krebs Lehmann • Richter Trapp Family Singers • Walcha u.a.

JAUCHZET, FROHLOCKET!

Ob nun das Weihnachtsoratorium mit Nikolaus Harnoncourt, strahlendes Barock-Lametta aus Italien oder „In dulci jubilo“ mit Fritz Wunderlich – dem Heiligen Fest steht musikalisch nichts mehr im Wege.

Kaum hat man die Sonnenmilch für schlanken Ensemble-Schwung Christmas Album“. Nach ausge- die dank Paul McCreesh und fest für das nächste Jahr ver- und sängerische Kulinarik, als er wählten Chorsätzen von Micha- dem Gabrieli Consort in histo- schraubt, gibt es bereits schon mit seinem Concentus Musicus el Praetorius, Bach und Heinrich risch neuem Glanz erstrahlen. Christstollen und Mandel-Spekula- in die prachtvolle Barock-Kirche Schütz schlagen in dieser Zu- Im auch akustisch aufgefrisch- tius. Ein eindeutiges Zeichen, dass im österreichischen Waldhausen sammenstellung mit Aufnahmen ten Glanz präsentiert zudem die Weihnachten nicht mehr allzu fern einzog. Dort, wo schon herrliche, der „Archiv Produktion“ gleich vier Doppel-CD „Original Masters – ist. Zeit also, sich so schnell wie handgefertigte Krippen aufgestellt Dirigenten der authentisch mu- The Christmas Album“ all jene möglich um die entsprechende wurden, um den entsprechenden sizierenden Spitzenklasse den stimmungsvollen Lieder und Festmusik zu kümmern, die selbst Rahmen für die sechs Kantaten Bogen via Frankreich und Ita- Chöre, die man noch von der ausgemachte Weihnachtsmuffel des „Weihnachtsoratoriums“ zu lien. Mit Marc Minkowski (Les mittlerweile verkratzten Schall- umstimmen dürfte. Denn wenn al- geben. Und passenderweise hat- Musiciens du Louvre) und Trevor platte her kennt. So erlebt man lein ein Nikolaus Harnoncourt ans te Harnoncourt mit dem Tölzer Pinnock (English Consort) geht es digital entstaubte Klassiker aus Pult tritt und mit Johann Sebastian Knabenchor, dem Tenor Peter ins Paris des 17. Jahrhunderts der Nachkriegszeit – als Wun- Bachs „Weihnachtsoratorium“ den Schreier und anderen ein wah- – wo Marc-Antoine Charpentier derknaben wie Dietrich Fischer- Klassiker aller Oratorien dirigiert, res All-Star-Team zusammenge- den royalen Kirchenbesucher Dieskau und Fritz Wunderlich erlebt man musikalische Überra- stellt, das sich jetzt nicht nur hö- mit farbenreichen Klängen zur von „O Tannenbaum“ bis „In schungen, die selbst im Rest des ren, sondern auch erstmals auf Besinnlichkeit verführte. Im vene- dulci jubilo“ für eine stimmungs- Jahres nachklingen. Als Übervater DVD sehen lassen kann. zianischen Markus-Dom erklan- volle Festtafel sorgten. der historischen Aufführungspra- Über die Landesgrenzen hinaus gen zuvor und zu 1500 Kerzen xis sorgte Harnoncourt auch 1982 entführt dagegen das „Baroque Motetten von Giovanni Gabrieli, Reinhard Lemelle

24 www.KlassikAkzente.de Alle Veröffentlichungen der Serie Klassik für Kinder finden Sie ab Seite 30.

Der Holzwurm der Oper erzählt: Wolfgang Amadeus Mozart Deutsche Grammophon CD 476 857 9

Ein Opernführer von Stefan Siegert Sprecher: Ilja Richter • Silke Dornow

Der Holzwurm der Oper erzählt: Engelbert Humperdinck Hänsel und Gretel Deutsche Grammophon CD 476 853 0

Ein Opernführer von Stefan Siegert Sprecher: Ilja Richter • Silke Dornow Der Holzwurm als Ohrwurm

Stefan Siegert ist der Autor und Erfinder der dreimal mit dem ECHO Klassik ausgezeichneten Serie „Der Holzwurm der Oper erzählt“. Neben zwei Neuproduktionen erscheint zum Mozart-Jahr als Limited Edition auch eine Box mit allen fünf Mozart-Opern der Serie.

Als die Deutsche Grammophon Die Signora Mottadella ist immer- ter, Zwerge und einen verfluchten Prinzen. Wenn das nichts für Kinder mir Anfang der 90er Jahre das hin so alt, dass sie dereinst im Klei- Schatz. Im „Idomeneo“ Ungeheu- ist! Projekt eines CD-Opernführers für derkoffer des Maestro Spontini von er, schreckliche Stürme und einen Stefan Siegert Kinder anbot, war klar: Das ging Italien über die Alpen kam, als der zwar traurigen, aber sehr mutigen KlassikLink: kinder nur mit jemand, der Kompetenz – auf der Holzwurm-CD „Freischütz“ mit Leidenschaft verband, kraft – nach Berlin zog, um dort einem Lebensgeschichte und Lebens- gewissen das führung glaubhaft war für Kinder, Leben schwer zu machen. jemandem, dem der Zeigefinger Damit er möglichst oft aus nächs- schon aus anatomischen Gründen ter Nähe berichten kann, lebt der nicht zu Gebote stand, ein lustiger, Holzwurm in Wien. Er hat in seiner gern etwas schrulliger Kerl, der zu- Opernbegeisterung freilich diverse gleich eine Autorität war. Eine frei- Holztransporte genutzt, um auch lich übermenschliche Mischung. andernorts alles Wichtige höchst- Also wechselte ich auf der Suche persönlich mitzukriegen. Weitere nach meinem Helden ins Tierreich: Informationen verdankt er ausge- Vom Phantom der Oper zu deren dehnt europäischer Verwandtschaft, Ein Ort, an dem Kulturdenkmale verfallen, Holzwurm war es nicht weit. hervorzuheben als Literaturquelle Die Kinder sollten allerdings nicht der Schweizer Vetter Tobias Boh- ist wie ein Mensch, der sein Gedächtnis nur mit Opernhandlungen, sondern rer, ein begeisterter Bücherwurm. verliert. auch mit Geschichten aus dem Le- Der Holzwurm startete 1991 Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat ben der Komponisten unterhalten mit „Figaro“ und „Don Giovanni“, und unterrichtet werden, möglichst weil sich Mozarts Todestag zum schon viele historische Bauwerke vor dem aus erster Hand. Dafür musste die 200. Mal jährte. 2006 feiert die endgültigen Verfall bewahrt. Vita meines Helden aus dem Rah- Welt seinen 250. Geburtstag, und Dafür bin ich dankbar. men fallen: Wer Wagner aus eige- der Holzwurm veröffentlicht mit nem Erleben kannte, sollte sehr alt dem „Idomeneo“ seine fünfte Oper Ihre sein. Der Holzwurm der Oper weiß des Geburtstagskinds. Sie gilt als sein Alter nicht so genau, „schlap- schwierig. Eine Seria voll steifer pe 260 Jahre“ schätzt er. Dasselbe Helden und unerbittlicher Götter. Anne-Sophie Mutter Problem ergab sich für seine Part- „Nichts für Kinder“, sagte man mir. nerin, eine, wie der Holzwurm, in Das war schon so bei den vier Holz- und von der Oper lebende Motte, wurm-CDs mit Wagners „Ring“. Es die ich ihm an die Seite erfand, weil stimmt hier wie dort nicht. Im „Ring“ Monologe auf Dauer eintönig sind. gibt es Riesen und Drachen, Rit- 20 Jahre im Dienst unserer Denkmalkultur 20 Jahre Deutsche Stiftung Denkmalschutz Helfen Sie mit! 24 www.KlassikAkzente.de Spendenkonto 55 555 00 · Dresdner Bank · BLZ 370 800 40 www.denkmalschutz.de · Telefon 0228/957 38-614 Magazin asskara / DG asskara/ K Foto:

Rotkäppchen am Piano: ANNA GOURARI

Der klassische Fragebogen beantwortet von Anna Gourari

„Musik ist eine heilige Welches war Ihre musika- Welches Musikstück treibt Mit welcher Märchengestalt Kunst“, oder ...? lisch aufregendste Begeg- Ihnen den Schweiß auf die würden Sie sich identifizieren? Musik ist immer an das sub- nung? Stirn? Rotkäppchen. jektive Hören und Empfinden Einer meiner ersten Opernbe- Jörg Widmanns Klaviersonate gebunden. Es hat also wenig suche in meiner Heimatstadt „Fleurs du mal“. Welches der vier Tempera- Sinn, Musik mit Analysen oder . Ich hörte „Rigoletto“ mente – sanguinisch, melan- Beschreibungen erfassen oder (auf Russisch!) und war Welcher Komponist bzw. cholisch, cholerisch, phleg- objektivieren zu wollen. hingerissen … welches Werk wird Ihrer matisch – entspricht Ihrem Meinung nach heutzutage Wesen am ehesten? Könnten Sie wählen, in wel- Welche Begegnung würden überschätzt bzw. unter- Hysterisch … : ) cher Zeit hätten Sie gern Sie in der Phantasie gern schätzt? gelebt? herbeiführen? Paul Hindemiths Klaviermusik wird Welches Gericht käme Ich lebe jetzt! Und das ist New York – verrauchter Jazz- leider immer noch unterschätzt. nie auf Ihren Tisch? gut so. club – Woody Allen und ich Fleisch. spielen im Duett! Sollte er keine Welche Aussage über Welchen Komponisten der Zeit haben, bliebe immer noch Musik möchten Sie nie Könnte man Ihnen in einem Vergangenheit würden Sie vierhändiger Schubert mit wieder hören? Sportstadion begegnen? bitten, ein Stück für Sie zu Condoleezza Rice. „Musik macht Spaß!“ Bisher noch nicht. komponieren? Es gibt bereits viele wunderbare Auf welches nicht-musikali- Wie lautet Ihr musikalisches „Die einzige Möglichkeit, Stücke, bei denen ich das Ge- sche Abenteuer würden Sie Credo? einer Versuchung zu fühl habe, sie könnten für mich sich gern einmal einlassen? Hostinato rigore. widerstehen, ist, ihr geschrieben worden sein. Reinhold Messner beim nachzugeben”, sagte Bergsteigen begleiten. Welches Buch liegt zurzeit Oscar Wilde. Welchem Maler aus Vergan- neben der Stimmgabel und Was sagen Sie? genheit oder Gegenwart Wie sähe Ihr ideales Publi- welches auf Ihrem Nacht- Für mich hängt es von der je- hätten Sie gern einmal Mo- kum aus? tisch? weiligen Versuchung ab. Außer- dell gesessen? Während meiner Schulzeit Essays von Paul Valéry, dem: „Wir sind uns niemals so Jan Vermeer (Perlenohrring hieß es immer, es gäbe kein Gedichte von Alexander treu wie in den Augenblicken der hätte ich auch schon!). schlechtes Publikum, sondern Blok, „Drei Kameraden“ von Inkonsequenz.“ (Oscar Wilde!) Und Pablo Picasso. nur schlechte Interpreten … Erich Maria Remarque. KlassikLink: gourari

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Anna Netrebko taucht ein in die faszinierende Welt

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26 www.KlassikAkzente.de www.KlassikAkzente.de 27 neue CDs Foto: ArthurDG /Umboh Gute, alte Zeit Es ist eine Binsenweisheit, aber sie trifft auch auf die Musik immer noch zu: nur die Großen hinterlassen ein Testament für die Ewigkeit. Genau um dieses Erbe kümmert sich vor- bildlich die Reihe „Original Masters“, die erneut mit vier CD- Boxen vier Jahrhundert-Interpreten würdigt. Da sind zum einen der Grandseigneur des Cello-Spiels Pierre Fournier und der Dirigent Rafael Kubelik, der von München aus die Musikwelt leuchten ließ. Zum anderen aber Erich Leinsdorf „Tristan und Isolde“ und Carl Seemann, mit denen das bevorstehende Mozart- war sein Traum: Jahr gar nicht besser eingeläutet werden kann. Der in Wien LEONARD BERNSTEIN geborene Leinsdorf begann 1955 in der Neuen Welt mit der ersten Schallplattenaufnahme sämtlicher Mozart-Sympho- Die Nabe des Rades nien überhaupt. Eine dank ihres musikantischen Schwungs und der brillanten Klangschönheit moderne und zeitlose Pi- Leonard Bernstein liebte das Symphonie-Orchester des Bayeri- oniertat. Fast ein Bruder im Geiste war ihm Carl Seemann, schen Rundfunks, und Wagners „Tristan und Isolde“ war für ihn bei dessen Mozart-Spiel aller Soloklavier-Werke man kaum „das zentrale Werk der Musikgeschichte, wie die Nabe eines Ra- glauben mag, dass er hanseatische Wurzeln gehabt hat. So des“. Im Januar 1981 wurde für den 62-jährigen Maestro ein Traum apollinisch klar und unmittelbar pflegte Seemann „seinen“ wahr: Seine Tristan-Aufnahme mit dem BR-Orchester sowie Peter Mozart zu verehren. • RL Hofmann und Hildegard Behrens in den Hauptrollen war ein, wenn nicht der, Höhepunkt in Bernsteins Leben: „Was jetzt noch kommt, ist mir egal“, seufzte er nach der Einspielung. Zu Bernsteins 15. Todestag erscheint die CD-Box der Gesamtaufnahme neu in der preisgünstigen Decca-Serie „Classic Opera“. Ein weiteres Highlight für Opernfreunde ist die ebenfalls preis- Hanseatische Wurzeln: günstig angelegte Deutsche Grammophon-Serie „Opera House“. CARL SEEMANN Hinter einer erfrischend modernen Optik verbergen sich hier klas- sische Aufnahmen erster Güte. Aus den aktuellen Veröffentlichun- gen ist – das Mozart-Jahr ist überall – James Levines „Figaro“ hervorzuheben, der mit einem gut eingespielten internationalen Spitzenensemble (darunter Ferruccio Furlanetto, Tiri Te Kanawa und Anne Sofie von Otter) das Werk, das für viele die perfekte Oper schlechthin darstellt, ebenso „wunderschön vorbereitet wie zuversichtlich aufgeführt hat“, wie der „Met Opera Guide to Re- corded Opera“ feststellt. • MW

Alle Veröffentlichungen dieser Serie finden Sie ab Seite 30.

Hofmann • Behrens Sotin • Weikl • Steinbach Minton • Zednik Moser Chor und Symphonie- Orchester des Tristan und Isolde Bayerischen Rundfunks Decca Dirigent: Leonard Alle Veröffentlichungen dieser Serie finden Sie ab Seite 30. 4 CDs 475 702 0 Bernstein

D. F. A. Auber Fra Diavolo Fusco • Campora Gaetano Donizetti Maccianti • Benelli Wolfgang Amadeus La figlia del Teatro Communale Verdi Mozart reggimento Trieste Philharmonic The Symphonies Deutsche Grammophon Chorus and Orchestra Deutsche Grammophon

2 CDs 477 562 8 Dirigent: Arturo Basile CD 477 584 7 Erich Leinsdorf Foto: ElfriedeDecca /Hanak

28 www.KlassikAkzente.de www.KlassikAkzente.de 29 Veracini-Fans: Maya Hamburger, HOLLOWAY, Violine • Muriel MORTENSEN, TER LINDEN Cantoreggi, Violine Barry Guy Barry Guy, Kontrabass Folio Münchner Kammer- ECM New Series orchester • Dirigent: CD 476 305 3 Christoph Poppen

Francesco Maria Veracini John Holloway, Violine Sonaten Jaap ter Linden, ECM New Series Violoncello • Lars Ulrik CD 476 705 5 Mortensen, Cembalo Foto: DariaECM /Secen Visionäre unter sich Barry Guy ist ein Visionär. Nikolai Jewreinow war es auch. Der eng- Sie halten zusammen, verbinden und bringen Ordnung in schein- lische Komponist Guy, weil er wie wenige andere Improvisation, bares Chaos. Kunst eines Visionärs eben. Auch Francesco Maria E-Musik und Jazz miteinander verbindet; der russische Dramatiker Veracini war Visionär seiner Zeit – ein Exzentriker auf der Violine, Jewreinow, weil er das Theater revolutionierte, indem er Zuschauer ein Virtuose des Barock. Als einziger Instrumentalist seiner Zeit in die Handlung einbezog. Guys neueste Komposition „Folio“ , the- reiste er freischaffend durch Europa, anstatt eine feste Anstellung matisiert ein Theaterstück Jewreinows – weniger im Sinne konkre- zu suchen. Als Komponisten gilt er heute vor allem als Motor des ter Umsetzung, eher in Bezug auf Atmosphäre: rasch wechselnde kunstvollen Violinspiels. Vier Sonaten-Sammlungen hat er seinem Sequenzen verbinden Altes und Neues. So spielt Guy auf einem Instrument gewidmet, aus denen John Holloway, Jaap ter Linden Kontrabass, seine Ehefrau Maya Homburger auf einer Barockvioline. und vier Werke ausgewählt haben – ein Quer- Improvisationen bilden den Kitt des knapp einstündigen Werkes. schnitt durch die schillernde Lebenswelt Veracinis. • CV

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Einzelveröffentlichungen

Giuseppe Verdi La Traviata Franz Schubert Die schöne Müllerin Deutsche Grammophon CD 477 593 6 Deutsche Grammophon CD 474 218 2

Anna Netrebko, Sopran • Rolando Villazón, Tenor Thomas Quasthoff, Bass-Bariton • Justus Zeyen, Klavier Thomas Hampson, Bariton u.a. • Wiener Philharmoniker Für kurze Zeit auch als limitierte Sonderedition Dirigent: Carlo Rizzi inkl. Bonus-DVD erhältlich CD+DVD 477 594 0

Violetta Richard Wagner Tristan und Isolde Arien und Duette aus La Traviata Decca 4 CDs 475 702 0 Deutsche Grammophon CD 477 593 7 Hofmann • Behrens • Sotin • Weikl • Steinbach Minton • Zednik • Grumbach • Moser Anna Netrebko • Rolando Villazón • Thomas Hampson Chor und Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks Wiener Philharmoniker • Dirigent: Carlo Rizzi Dirigent: Leonard Bernstein

Händel • Lotti • Porpora • Scarlatti • Albinoni Gaetano Donizetti La figlia del reggimento Arias for Senesino Deutsche Grammophon 2 CDs 477 562 8 Decca CD 475 656 9 Anna Maccianti, Sopran • Ugo Benelli, Tenor • Alfredo Andreas Scholl, Countertenor • Accademia Bizantina Mariotti, Bass-Bariton • Trieste Philharmonic Chorus and Dirigent: Ottavio Dantone Orchestra • Dirigent: Arturo Basile

Wolfgang Amadeus Mozart Wolfgang Amadeus Mozart Le nozze di Figaro The Violin Concertos; Sinfonia concertante Deutsche Grammophon 3 CDs 477 561 4 Deutsche Grammophon CD 474 215 2 Kanawa • Upshaw • Troyanos • Hampson • Furlanetto Anne-Sophie Mutter, Violine • Yuri Bashmet, Bratsche von Otter • Plishka • Laciura • The Metropolitan Opera London Philharmonic Orchestra Veröffentlichung: 17.10.05 Orchestra and Chorus • Dirigent:

Wolfgang Amadeus Mozart Giacomo Puccini La Bohème Piano Trios Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon CD 477 579 6 2 CDs 477 561 8

Anne-Sophie Mutter, Violine • Sir André Previn, Klavier Scotto • Poggi • Meneguzzer • Gobbi • Orchestra e Coro Daniel Müller-Schott, Cello Veröffentlichung: 01.08.06 del Maggio Musicale Fiorentino • Dirigent: Antonino Votto

Wolfgang Amadeus Mozart Arabella The Violin Sonatas Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon 2 CDs 477 562 5 4 CDs 477 580 1 Della Casa • Fischer-Dieskau • Rothenberger • Malaniuk Paskuda • Kohn • Bayerischer Staatsopernchor • Anne-Sophie Mutter, Violine • Lambert Orkis, Klavier Bayerisches Staatsorchester • Dirigent: Joseph Keilberth

Bellini • Donizetti • Verdi • Giordano • Adam • Bizet • Gounod Giuseppe Verdi La forza del destino Massenet u.a. The Golden Voice Deutsche Grammophon 3 CDs 477 562 1 Decca CD 475 693 1 Joseph Calleja, Tenor • Anna Netrebko, Sopran Plowright • Baltsa • Carreras • Bruson • Rigby • Burchuladze Tatiana Lisnic, Sopran • The Academy of St. Martin In The Tomlinson • Van Allan • Curtis • Ambrosian Opera Chorus Fields • Dirigent: Carlo Rizzi Philharmonia Orchestra • Dirigent:

30 www.KlassikAkzente.de www.KlassikAkzente.de 31 Alle Veröffentlichungen auf einen Blick von Oktober 2005 bis Januar 2006

Mozart Forever

Wolfgang Amadeus Mozart Wolfgang Amadeus Mozart The 5 Violin Concertos Konzert-Arien Deutsche Grammophon 2 CDs 453 043 2 Deutsche Grammophon CD 449 723 2

Gidon Kremer, Violine • Kim Kashkashian, Viola • Wiener Gundula Janowitz, Sopran • Wiener Symphoniker Philharmoniker Dirigent: Nikolaus Harnoncourt Dirigent: Wilfried Böttcher

Wolfgang Amadeus Mozart Wolfgang Amadeus Mozart Great Piano Concertos Die Zauberflöte (Gesamtaufnahme, ital.) Deutsche Grammophon 2 CDs 453 079 2 Deutsche Grammophon 2 CDs 449 749 2 Lear • Peters • Wunderlich • Fischer-Dieskau • Crass Friedrich Gulda, Klavier • Wiener Philharmoniker Hotter u.a. • Rias Kammerchor • Berliner Philharmoniker Dirigent: Claudio Abbado Dirigent: Karl Böhm

Wolfgang Amadeus Mozart Wolfgang Amadeus Mozart Horn Concertos, Oboe Concertos, Bassoon Concertos Symphonien Nr. 35 & 41 Deutsche Grammophon CD 423 623 2 Deutsche Grammophon CD 415 305 2 William Purvis, Horn • Randell Wolfgang, Oboe • Frank Morelli, Fagott • Orpheus Chamber Orchestra Wiener Philharmoniker • Dirigent: Leonard Bernstein

Wolfgang Amadeus Mozart Wolfgang Amadeus Mozart Great Mass in C Minor Klaviersonaten Philips CD 420 210 2 Deutsche Grammophon CD 431 084 2 McNair • Montague • Johnson • Hartmann • Beznosiuk Robson • Miles • Monteverdi Choir • English Baroque Friedrich Gulda, Klavier Soloists • Dirigent: Sir Eliot Gardiner

Wolfgang Amadeus Mozart Wolfgang Amadeus Mozart Die Streichquintette Für Kinder erzählt von Karlheinz Böhm Deutsche Grammophon Adès 2 CDs 477 534 6 CD 422 181 2

Amadeus Quartet • Cecil Aronowitz, Viola Sprecher: Karlheinz Böhm

Wolfgang Amadeus Mozart Wolfgang Amadeus Mozart The Mozart Collection Die Hochzeit des Figaro (Gesamtaufnahme) Deutsche Grammophon 20 CDs 477 575 6 Deutsche Grammophon DVD 073 018 9 Netrebko • Bartoli • Flórez • Brendel • Kremer u.a. Gilfry • Martinpelto • Hagley • Terfel • The Monteverdi Choir Verschiedene Chöre und Orchester • Dirigenten: Abbado, The English Baroque Soloists • Dirigent: Gardiner Davis, von Karajan, Gardiner, Marriner u.a.

30 www.KlassikAkzente.de www.KlassikAkzente.de 31 Alle Veröffentlichungen auf einen Blick von Oktober 2005 bis Januar 2006

Original Masters DVD

Gabrieli, Praetorius, Schütz, Corelli, Charpentier, Bach Franz Schubert The Baroque Christmas Album Winterreise Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon CD 477 576 2 DVD 073 404 9

Gardiner • McCreesh • Pinnock • Minkowski Thomas Quasthoff, Bass-Bariton • Daniel Barenboim, Piano

Merry Christmas Bach Weihnachtsoratorium Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon 2 CDs 477 575 9 DVD 073 410 4

Wunderlich • Fischer-Dieskau • Prey • Krebs • Lehmann Schreier • Holl • Solisten des Tölzer Knabenchors • Concentus Richter • Trapp Family Singers • Walcha u.a. musicus Wien • Tölzer Knabenchor • Dirigent: Nikolaus Harnoncourt

Gundula Janowitz The Golden Voice Cover lag bei Deutsche Grammophon Drucklegung CD 477 583 2 noch nicht vor.

Gundula Janowitz, Sopran

Rafael Kubelik Rare Recordings 1963-1974 Cover lag bei Deutsche Grammophon Drucklegung CD 477 583 8 noch nicht vor. Klassik für Kinder Dirigent: Rafael Kubelik

Wolfgang Amadeus Mozart Der Holzwurm der Oper erzählt: Wolfgang Amadeus Mozart The Symphonies Idomeneo Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon CD 476 857 9 CD 477 584 7 Ein Opernführer von Stefan Siegert Erich Leinsdorf Sprecher: Ilja Richter • Silke Dornow

Wolfgang Amadeus Mozart Der Holzwurm der Oper erzählt: Engelbert Humperdinck Complete Solo Piano Recordings Hänsel und Gretel Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon CD 476 853 0 CD 477 585 6 Ein Opernführer von Stefan Siegert Carl Seemann Sprecher: Ilja Richter • Silke Dornow

Pierre Fournier Der Holzwurm der Oper erzählt: Wolfgang Amadeus Mozart Aristocrat of the Cello Die Zauberflöte • Don Giovanni • Figaros Hochzeit Cover lag bei Cover lag bei Deutsche Grammophon Die Entführung aus dem Serail • Idomeneo Drucklegung Drucklegung CD 477 593 9 Deutsche Grammophon 5 CDs 476 863 2 noch nicht vor. noch nicht vor. Ein Opernführer von Stefan Siegert Pierre Fournier Sprecher: Ilja Richter • Silke Dornow u.a.

32 www.KlassikAkzente.de www.KlassikAkzente.de 33 Alle Veröffentlichungen auf einen Blick von Oktober 2005 bis Januar 2006

ECM

Bach Sonaten und Partiten für Violine solo ECM New Series CD 476 729 1

Gidon Kremer, Violine

Beethoven Klaviersonaten Vol. 1 ECM New Series CD 467 305 4

András Schiff, Klavier

Barry Guy Folio ECM New Series CD 476 305 3

Hamburger, Violine • Cantoreggi, Violine • Guy, Kontrabass Münchner Kammerorchester • Dirigent: Christoph Poppen

Francesco Maria Veracini Sonaten ECM New Series CD 476 705 5

John Holloway, Violine • Jaap ter Linden, Violoncello Lars Ulrik Mortensen, Cembalo

Literatur

Martin Geck Mozart – Eine Biografie Deutsche Grammophon 3 CDs 987 197 9

Senta Berger, Sprecherin

Julia und Pierre Franckh Papa, erklär mir die Welt — ich erklär dir meine Deutsche Grammophon 2 CDs 987 190 6

Erzählt von Julia und Pierre Franckh

Daniel Kehlmann Die Vermessung der Welt Deutsche Grammophon 5 CDs 987 197 3

Ulrich Matthes, Sprecher

32 www.KlassikAkzente.de www.KlassikAkzente.de 33 Service LIVE-TERMINE (Auswahl, Änderungen vorbehalten)

Bartoli, Cecilia Fleming, Renée 27.10. Stuttgart Previn, André 17.11. Zürich (CH), Tonhalle 18.11. Ludwigsburg, Forum 28.10. Essen 20./21.10. Leipzig, Gewandhaus 22.11. Berlin, Philharmonie Am Schlosspark 02.11. Münster 25.–27.11. Dresden, Semperoper 03.12. Basel (CH), Theater 20.11. München, Nationaltheater 12.11. Hamburg 17.12. Hamburg, Laeiszhalle 15.12. Wien (A), Musikverein 01.12. Würzburg 18.12. München, Goebel, Reinhard – 12.12. Friedrichshafen Quasthoff, Thomas Prinzregententheater Musica Antiqua Köln 14.12. Wien (A) 21.10. Düsseldorf, Tonhalle 20.12. Stuttgart, Liederhalle 15.10. Ravensburg Konzerthaus 25.10. Berlin, Konzerthaus Berlin 22.12. Köln, Philharmonie 16.10. St. Plöten (A), Stiftskirche Maisky, Mischa 29.10. Hannover, Nieder- Herzogenburg 23.11. Wien (A) sächsisches Staatstheater Brendel, Alfred 22.10. Krefeld, Kulturpunkt 27.11. Essen 06.11. Köln, Philharmonie 23.10. Basel (CH) Friedenskirche 13.12. Bonn 12./13.11. Wien (A), Konzerthaus 20.11. Zürich (CH) 24.10. Köln, Museum für 15.12. Graz (A) 02./04.12. Wien (A), Musikverein Angewandte Kunst 18.12. München 08.01. Wien (A), Calleja, Joseph 04.11. Güstrow 11.01. Genf (CH), Victoria Hall Theater an der Wien 05.11. Rheinsberg, Schlosstheater 23.10. Stuttgart, Liederhalle 06.11. Neubrandenburg, 08.11. München, Gasteig Minkowski, Marc Salonen, Esa-Pekka Johanniskirche 11.11. Baden-Baden, Festspielhaus 10./11.11. Essen, Philharmonie 09.11. Hamburg, Laeiszhalle 09.11. Münster 14.11. Dortmund, Konzerthaus 31.12., 01.01.2006 10.11. Köln, Philharmonie 10.11. Herne 17.11. Hamburg, Musikhalle Salzburg (A), 11.11. Düsseldorf, Tonhalle 15.11. Kleve 19.11. Fürth Großes Festspielhaus 13.11. Hannover, Hannover 17.11. Düsseldorf, 04./07.19./22.12. Congress Centrum Haus der Ärzteschaft Berlin, Deutsche Oper Mutter, Anne-Sophie 14.11. Stuttgart, Liederhalle 01./2.12. Leipzig, Gewandhaus 17.12. Krems (A), Burg Grafenegg 14./15.11. Zürich (CH), Tonhalle 15.11. Freiburg, 04.12. Arnsberg, 17.11. Genf (CH), Victoria Halle Konzerthaus Freiburg Auferstehungskirche Chailly, Riccardo 18.11. Basel (CH), Stadt-Casino 16.11. Frankfurt/M., 06.12. Bremen, St. Petri Dom 12./16./18./20./23.11. 21./22.11. Stuttgart, Liederhalle Alte Oper Frankfurt Leipzig, Opernhaus 23.11. Mannheim, Rosengarten 18.11. Wien (A), Konzerthaus Hahn, Hilary 26./29.11., 01.12. 25./26.11. Essen, Philharmonie 10.11. Berlin, Philharmonie 24./25./27.11. 17.12. Hamburg, Laeiszhalle Scholl, Andreas 11.12. Hannover, Funkhaus 29./30./31.12. 31.10. Essen, Philharmonie 12.12. München, Leipzig, Gewandhaus Netrebko, Anna 15.11. Berlin, Konzerthaus Philharmonie Gasteig 18.10. Hannover, TUI Arena 21.11. Wien (A), Konzerthaus 14.12. Wien (A), Musikverein Concerto Köln 23.10. Stuttgart, Liederhalle 23.11. München, Herkulessaal 15.12. Wels (A), Hotel Greif 06.11. Hamburg, Bucerius 30.10., 02./04.11. 25.11. Baden-Baden, Kunst Forum München, Nationaltheater Festspielhaus Jansen, Janine 02.12. Saarbrücken, Stiftskirche (Bayerische Staatsoper) 07.11. Lockenhaus (A), Festival 04.12. Garmisch-Partenkirchen 08.11. München, Thielemann, Christian 28.11. Berlin, Kammermusiksaal 06.12. Lübeck Philharmonie Gasteig 21./22./23./27./28.10. der Philharmonie 11.12. Köln, Philharmonie 11.11. Baden-Baden, 30./31.10., 18./19./20.11. 13.12. Essen, Philharmonie Festspielhaus München, 14.12. Mühlheim, Lang, Lang 14.11. Dortmund, Konzerthaus Philharmonie Gasteig Stadthalle Mülheim 06.11. Bern (CH), Kultur-Casino Dortmund 05.11. Wien (A), 15.12. Oberhausen, 07.11. Basel (CH), Stadt-Casino 19.11. Zürich (CH), Hallenstadion Wiener Staatsoper Luise-Albertz-Halle 10.11. Genf (CH), Victoria Hall 26.11. Wien (A), Musikverein 22.12. Gütersloh, Stadthalle 13.11. Lausanne (CH), Pletnev, Mikhail 27.11. Köln, Philharmonie Théâtre de Beaulieu 25.11. Zürich (CH), Tonhalle 30.11. Düsseldorf, Tonhalle 16.11. Zürich (CH), Domingo, Placido 26.11. Luzern (CH), Kultur- und Maag EventHall 27./29.10. Berlin, Philharmonie Kongresszentrum Luzern Uchida, Mitsuko 05.11. Wien (A), Wiener Staatsoper 22.11. Wiesbaden, Kurhaus 27.10. Köln, Philharmonie 08.01. Wien (A), Li, Yundi 01.12. Lugano (CH) Theater an der Wien 16.–18.10. Dresden, Semperoper Villazon, Rolando 20.10. Hamburg, Laeiszhalle 01.11. Leipzig, Gewandhaus 21.10. Köln, Philharmonie Emerson String Quartet Pollini, Maurizio 03.11. Berlin, Philharmonie 23.10. München 08.11. Badenweiler, Hotel Römerbad 02.12. Köln, Philharmonie 08.11. Frankfurt a. M., Alte Oper 24.10. Nürnberg 14.11. Köln, Philharmonie 07.12. München, Herkulessaal 25.10. Regensburg 15.11. Wien (A), Musikverein

34 www.KlassikAkzente.de www.KlassikAkzente.de 35 VORSCHAU

DIE -KLASSIK-CD-BESTSELLERLISTE im September Reflektiert: Sempre Libera Deutsche Grammophon HÉLÈNE GRIMAUD CD 474 800 2 SACD 474 881 2

Anna Netrebko, Sopran • Mingardo • Pirgu • Concetti u.a. Coro Sinfonico di Milano Giuseppe Verdi • Mahler Chamber Orchestra • Dirigent: Claudio Abbado Georg Friedrich Händel • Alessandro Scarlatti Antonio Caldara Bartoli: Opera Proibita Decca CD 475 692 4

Cecilia Bartoli, Sopran • Les Musiciens du Louvre Dirigent: Marc Minkowski

Opera Arias Deutsche Grammophon CD 474 240 2 / DG / Anna Netrebko, Sopran • Wiener Philharmoniker Dirigent: Gianandrea Noseda Sergej Rachmaninoff

Piano Concerto No. 2 • Paganini Rhapsody Foto: Kasskara Deutsche Grammophon CD 477 523 1 SACD 477 549 9

Lang Lang, Klavier • Orchestra of the Mariinsky Theatre Dirigent: Valery Gergiev

Händel • Mozart • Bach • Bernstein • Poulenc • Fauré u.a. Sacred Songs Decca TITEL CD 475 692 5 Hélène Grimaud: Reflexionen über ein schwieriges Thema – Renée Fleming, Sopran • Royal Philharmonic Orchestra Clara & Robert Schumann und Dirigent: Andreas Delfs

Wolfgang Amadeus Mozart MAGAZIN Violinsonaten KV 301, 304, 376, 526 Deutsche Grammophon CD 477 557 2 Alle Jahre wieder neu: Neujahrskonzert 2006 Hilary Hahn, Violine • Natalie Zhu, Klavier Lang Lang: Neues Recital zum Schumann-Jahr Tchaikovsky Mikhail Pletnev: Das DG-Mozart-Debüt des stillen Tastenstars Sinfonie Nr. 5 e-Moll Claudio Abbado: O Isis und Osiris – Abbados Lesart von Mozarts Warner Classics CD 825646219025 populärster Oper : Brahms 1 mit den Berlinern Daniel Barenboim, Pianist und Sir – ein Gipfeltreffen The West-Eastern Divan Orchestra

Schumann • Haydn • Schubert • Tan Dun • Chopin • Liszt Lang Lang – Live At Carnegie Hall Der musikalische Fragebogen: Joseph Calleja Deutsche Grammophon CD 474 820 2 SACD 474 875 2 Die nächste Ausgabe erscheint am 09. Januar 2006.

Lang Lang, Klavier

Ludovico Einaudi Una mattina IMPRESSUM Decca KlassikAkzente wird herausgegeben von

CD 475 629 2 UNIVERSAL Classics & Jazz • Stralauer Allee 1 • 10245 Berlin

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Ludovico Einaudi, Klavier • Marco Decimo, Cello Österreich: Universal Music GmbH • Schwarzenbergplatz 2 • A-1010 Wien Claude Debussy Telefon +43/1/811 212 07 La Mer / Preluden Leitung: Christian Kellersmann • Chefredaktion: Andreas Kluge (Universal Classics) • Konzept, Gestaltung: EMI Classics TEQUILA\ GmbH, Hamburg, E-Mail: [email protected] • Ständige Mitarbeiter: Carsten Diekmann CD 5580452 (Online-Redaktion), E-Mail: [email protected] • Martin Kienzl (Österreich), E-Mail: martin.kienzl @umusic.com • Mitarbeiter dieser Ausgabe: Jakob Buhre, Guido Fischer, Florian Hauser, Klemens Hippel, Peter Korfmacher, Reinhard Lemelle (RL), Leon Reno, Stefan Siegert, Thomas Voigt, Christoph Vratz (CV), Berliner Philharmoniker Marc Wirbeleit (MW) • Litho: fws, Hamburg • Druck: Neef & Stumme, Wittingen Dirigent: Sir Simon Rattle Anzeigen: Runze & Casper Verlagsservice OHG • Linienstr. 214 • 10119 Berlin • Telefon 030/280 18-0 • Fax 030/280 18-4 00 • [email protected] • www.runze-casper.de

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