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Bleiben Sie dran! Wegweiser für den berufl ichen Wiedereinstieg im Kreis Gütersloh gefördert vom: Vorwort Der berufl iche Wiedereinstieg nach einer familienbe- Wo fange ich überhaupt an? Wie fi nde ich heraus, wo dingten Erwerbsunterbrechung ist nach wie vor primär meine berufl ichen Stärken und Interessen liegen und ein Thema von Frauen – jedoch betrifft es auch zuneh- wie fasse ich Fuß auf dem Arbeitsmarkt? Reichen meine mend Männer. berufl ichen Qualifi kationen heute eigentlich noch aus? Nicht immer ist es der Weg zurück in den alten Beruf, Was muss ich mir eventuell neu aneignen? Und zudem: der in Frage kommt: Befristete Verträge oder auch der Welche Voraussetzungen sollte ich beim Wiedereinstieg persönliche Wunsch nach einer berufl ichen Veränderung mitbringen? können Gründe für eine Neuorientierung sein. In diesem aktualisierten Wegweiser geben wir Ihnen Der Wegweiser und die hierin aufgeführten Angebote Antworten auf diese Fragen und/oder nennen Ihnen wurden gemeinsam mit dem Netzwerk W(iedereinstieg) geeignete Anlaufstellen, die für Sie ein geeignetes im Kreis Gütersloh abgestimmt und zusammengefasst. Bildungs-, Beratungs- oder Unterstützungsangebot bereithalten. Naturgemäß sind die Ziele und Erwartungen von Perso- nen, die zurück ins Erwerbsleben wollen, so unterschied- Das Netzwerk W(iedereinstieg) wünscht Ihnen für den lich und bunt wie ihre individuellen Lebensentwürfe. Der berufl ichen Weg viel Kraft, Mut, Ausdauer und natürlich vorliegende Ratgeber versucht dem Rechnung zu tragen, indem er unterschiedliche Ausgangssituationen berück- sichtigt. VIEL ERFOLG! 3 Der Wegweiser wurde im Rahmen der Landesinitiative Netzwerk W – Förderung der Aktivitäten regionaler Netzwerke zur Unterstützung der Berufsrückkehr erstellt und durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Die vorliegende Broschüre erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Sie ist nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Jede Haftung ist ausgeschlossen. Gesetze, Angebote und Adressen können sich ändern. Bitte beachten Sie deshalb das Erscheinungsdatum des Wegweisers. Die Broschüre ist auf der Basis des Wegweisers für Berufsrückkehrerinnen „Nicht den Anschluss ver- lieren!“ der Stadt Düsseldorf entstanden. Idee und Gliederung wurden mit freundlicher Genehmigung des Gleichstellungsbüros der Stadt Düsseldorf übernom- men. Die Texte wurden entsprechend der regionalen Gegebenheiten im Kreis Gütersloh erstellt. 4 Inhalt Seite 1 Berufl icher Wiedereinstieg – auch für Sie ein Thema? 6 2 Sind Sie bereit? Eine Checkliste 7 3 Wie viel Zeit haben Sie? Unterschiedliche Arbeitsmodelle 8 4 Kinderbetreuung oder Pfl egeaufgaben – das A und O für ein gutes Gefühl 11 5 Seien Sie anspruchsvoll! Gut beraten bei Finanz- und Förderfragen 16 6 Ansprechpersonen für Fragen und Informationen zum Wiedereinstieg 19 7 Vertiefende Beratung und Coachings zur berufl ichen Orientierung 22 8 Angebote für Menschen mit besonderen Fragestellungen 25 9 Was mir noch fehlt: Qualifi zierungs- und Weiterbildungsangebote 27 10 Selbstständigkeit – aber wie? 32 11 Weiterführende Informationen im World Wide Web und in Broschüren 34 5 1 Berufl icher Wiedereinstieg – auch für Sie ein Thema? Im Allgemeinen gehören Sie zur Gruppe der „Wie- Frauen und Männer, die ihre Erwerbstätigkeit unter- dereinsteigenden“, wenn Sie Ihre Erwerbstätigkeit, brochen haben, um ihre Kinder zu betreuen oder Ange- Arbeitslosigkeit oder eine betriebliche Ausbildung hörige zu pfl egen, benötigen zielgerichtete Informati- wegen der Betreuung und Erziehung von Kindern oder onen und konkrete Ansprechpersonen und Anlaufstel- der Betreuung pfl egebedürftiger Angehöriger unter- len, wenn sie den Wiedereinstieg in den Beruf planen. brochen haben und in angemessener Zeit wieder ins Berufsleben zurückkehren wollen. Themen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Finanzierung, der berufl ichen (Weiter-)Qualifi zierung oder zum Zugang in den Arbeitsmarkt sind Fragestell- Motive für den berufl ichen Wiedereinstieg ungen, die den Weg in eine existenzsichernde Beschäf- tigung begleiten. Unter- bzw. Überforderung Tapetenwechsel Unabhängigkeit Anerkennung Wir freuen uns, wenn der Wegweiser einen Beitrag auf dem Weg zur Klärung Ihrer Fragen leisten kann. Neuer Lebensabschnitt Selbstverwirklichung Eigenes Geld Finanzielle Absicherung 6 2 Sind Sie bereit? Eine Checkliste Gut Ding will Weile haben – das gilt auch für den Wiedereinstieg ins Berufsleben. So kann es durchaus sein, dass es sich bei diesem Prozess um mehrere Was kann ich? Was will ich? Wochen und Monate, manchmal sogar um Jahre han- Was deln kann. Worauf es jetzt ankommt ist, dass Sie sich brauche ich? im Vorfeld auf Ihre Stärken besinnen und das Ziel klar defi nieren. Erst dann ist es sinnvoll, mit der Planung der notwendigen Schritte zu beginnen! WICHTIG! Gegen ein gesundes Maß an Selbstkritik ist nichts zu sagen, graben Sie sich jedoch nicht selbst das Wasser ab, indem Sie sich Selbstzweifeln hingeben – das ver- braucht Energie! Überlegen Sie lieber, welche Stärken Sie auszeichnen, welche Talente Sie haben und welche Fähigkeiten Sie gerne ausbauen oder erwerben möchten. Notwendige Rahmenbedingungen! Eine Checkliste zur Vertiefung im Internet: • Kinderbetreuung gesichert? www.perspektive-wiedereinstieg.de • Pfl egeaufgaben abgedeckt? (Rubrik: Wiedereinstieg – Wiedereinstieg konkret – • Rechtliche, fi nanzielle und soziale Stabilität? Checkliste berufl icher Wiedereinstieg) • Mobilität? 7 3 Wie viel Zeit haben Sie? Unterschiedliche Arbeitsmodelle Sie wissen, Sie wollen wieder arbeiten. Die Frage ist, wie viel Zeit Sie in Ihrer gegenwärtigen Lebens- situation realistisch für eine neue Tätigkeit zur Verfügung haben. WICHTIG! Aushandlungsmanagement Auch Ihre Energiereserven sind nicht unerschöpfl ich! Planen Sie deshalb von vorne herein Zeiträume zum „Auftanken“ für sich selbst ein. Und scheuen Sie sich nicht, tatkräftige Unterstützung von Seiten Ihrer Familie einzufordern: Durch ein Aushandlungsmanagement kann festgelegt werden, welche Aufgaben durch Partner*in übernommen werden. So wird die notwendige Entlastung geschaffen, die Sie benötigen, um Ihren Wiedereinstieg auf längere Sicht zu bewältigen. 8 3 Wie viel Zeit haben Sie? Unterschiedliche Arbeitsmodelle Sollte in Ihrer gegenwärtigen Lebenssituation ein Die Schulpfl icht in der Berufsschule ist dabei nicht von der Wiedereinstieg in Vollzeit (noch) nicht in Frage Verkürzung betroffen und erfolgt wie bei einer Vollzeitaus- kommen, bieten sich unter anderem folgende alter- bildung. native Beschäftigungsmodelle an: Mit der Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) kann ggf. die Agentur für Arbeit während der Ausbildung mit einem monatlichen Zuschuss unterstützen. Dafür muss ein An- Teilzeit/reduzierte Arbeitszeit trag gestellt werden. Kindergeld kann während der Folgende Modelle sind üblich: Ausbildung von volljährigen Kindern bis zur Vollendung • Das klassische Teilzeitmodell reduziert die tägliche des 25. Lebensjahrs weiter bezogen werden. Arbeitszeit. • Das variable Teilzeitmodell verteilt die wöchentliche TEP (Teilzeitberufsausbildung – Einstieg begleiten – Arbeitszeit auf zwei bis fünf Tage. Dabei kann die Perspektiven öffnen): tägliche, wöchentliche oder monatliche Stundenzahl Ein Förderprogramm vom Land NRW. variieren. Das Angebot TEP richtet sich an Menschen mit Familien- • Bei der abgestuften Teilzeit wird die Stundenzahl nach aufgaben (Erziehung/Pfl ege). Das bietet TEP: und nach aufgestockt – eine besonders sanfte und • Unterstützung bei der Suche nach einer Teilzeitberufs- daher empfehlenswerte Art des Wiedereinstiegs. ausbildung • Beschäftigte in Unternehmen mit mehr als 45 Mit- • Hilfestellung, um Ausbildung und Familienaufgaben arbeiter*innen können nach mindestens 6 Monaten zu vereinbaren Betriebszugehörigkeit zeitlich befristet ihre Arbeitszeit • Individuelles Coaching und berufl iche Vorbereitung reduzieren (Brückenteilzeit). • Begleitung während der ersten Monate in der Weitere Informationen: www.teilzeit-info.de Ausbildung Weitere Informationen zum Thema : Teilzeitberufsausbildung www.arbeit.nrw.de (Rubrik: Ausbildung – Ausbildung Das Berufsbildungsgesetz (BBiG §7a) bietet seit 2020 fördern – Teilzeitberufsausbildung) allen Interessierten die Möglichkeit eine Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren. Gleitzeit Ausbildungsbetrieb, Auszubildende (m/w/d) und zu- Je nachdem, ob Sie sich für eine Teilzeitstelle mit oder ständige Kammer einigen sich dabei auf eine reduzierte ohne Kernarbeitszeit entscheiden, variiert Ihre Freiheit und tägliche oder wöchentliche Ausbildungszeit und halten Selbstbestimmung in Sachen Arbeitszeit. dies im Ausbildungsvertrag fest. Bei Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit muss lediglich das Die Verkürzung ist bis auf die Hälfte der regelmäßigen jeweils pro Woche, Monat oder Jahr festgelegte Arbeitsziel Arbeitszeit möglich. Im Ausgleich dazu verlängert sich erreicht werden. Arbeitsbeginn, -dauer und -ende bestim- im Regelfall im selben Verhältnis die Ausbildungsdauer. men Sie als Arbeitnehmer*in selbst. Mit der Kern- Eine Verlängerung bis zum eineinhalbfachen der regulä- arbeitszeit wird Ihre tägliche Arbeit hingegen innerhalb ren Ausbildungszeit ist möglich. eines vorgegebenen Rahmens festgelegt. 9 3 Wie viel Zeit haben Sie? Unterschiedliche Arbeitsmodelle Jobsharing Zeitarbeit Bei diesem Arbeitsverhältnis teilen sich zwei oder meh- Ein Zeitarbeitsunternehmen vermittelt als Arbeitgeber rere Beschäftigte eigenverantwortlich einen Arbeitsplatz. die beschäftigte Person an ein anderes Unternehmen. Teilzeitmitarbeiter*innen können so also auch durchaus Vollzeitprojekte