Joseph Siemens
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Joseph Siemens Chronik der Kreiswohnstättengenossenschaft Halle (Westf.) eG 1936-2011 Chronik der Kreiswohnstättengenossenschaft Inhalt Vorwort Vorwort 5 Zu den elementarsten Bedürfnissen der Menschen gehört seit jeher ein Schutz vor Unbilden Die Gründerjahre 6-9 der Witterung, ein Schutz vor Regen, Kälte und Schnee, ein Haus, eine Wohnung. Hartmanns Hof, Gartnisch Nr. 1 9-13 Die Wohnungsbaugesellschaft (WBG) 13-16 Das gilt sowohl für die altsteinzeitlichen Menschen, die Höhlen als natürliches Obdach, als Halle: Bauen und Wohnen 16-23 Schutz-, Flucht- oder Wohnort nutzten, als auch für den modernen Menschen und seine Werther: Bauen und Wohnen 24-28 Häuser und Wohnungen. Eine Wohnung zu haben, verbinden wir besonders mit Begriffen Steinhagen: Bauen und Wohnen 28-29 wie Heim, Zuflucht, Privatsphäre, familiäre Geborgenheit und Sicherheit. Wer eine Woh- Versmold: Bauen und Wohnen 30 nung hat, hat in den meisten Fällen auch Nachbarn, die oft ein fester Be- Der Wohnungsbau war Borgholzhausen: Bauen und Wohnen 30 standteil des sozialen Gefüges der Familie sind. Damit wird die Bedeutung zu allen Zeiten von Eigenheim-Galerie 31-32 als privat familiärer Ort um eine neue soziale Dimension erweitert. großer Bedeutung Behindertengerechtes Bauen 33 für die Menschen Jahre der Modernisierung 34-35 Das Verhältnis zueinander und zur weiteren Öffentlichkeit sollte baulich und ihr Gemeinwohl. KWG-Jubiläen 35-39 möglichst so gestaltet sein, dass freiwillige Kontakte gefördert werden, Ausstellungen in der Kreissparkasse 39-40 dass unerwünschte Teilnahme und Kontrolle ausgeschlossen sind. Die KWG intern: Feste und Verabschiedungen 40-46 Anfänge des so genannten sozialen Wohnungsbaus reichen in das 19. Jahrhundert zurück. Aufsichtsratsmitglieder und Vorstand 47 Ende des 19. Jahrhunderts wurden mit Beginn der Industrialisierung neue Formen des Bau- Übersicht der KWG-Mietwohnungen 48-50 ens und Wohnens nötig. In den Ballungszentren des Ruhrgebiets und anderen Großstädten Schlusswort 51 mit ihren Fabriken wurden deshalb die ersten Baugenossenschaften gegründet, um so dem dringenden Bedarf an Wohnraum gerecht zu werden und die Arbeiter mit Wohnungen zu versorgen. Der Autor Joseph Siemens wurde 1925 in Neuhaus bei Paderborn geboren und lebt seit 1926 in Halle (Westf.). Mit Ende des zweiten Weltkrieges bis in die heutige Zeit sieht sich der soziale Wohnungs- Von 1965 bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand im Jahre 1988 arbeitete er als Architekt in bau vor neue Aufgaben gestellt. der Kreiswohnstättengenossenschaft Halle (Westf.) eG. In den Jahren von 1991 bis 2006 war er neben- amtliches Mitglied des Vorstandes der Kreiswohnstättengenossenschaft Halle (Westf.) eG. Viele Menschen aus dem Osten Deutschlands, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden und Dank an: viele, die aus politischen oder ethnischen Gründen ihre Heimat verlassen mussten und in Herrn Sven Eisele, der die Anregung zu dieser Chronik gab. unseren Häusern eine Wohnung, ein Zuhause, gefunden haben, sind auch Nachbarn, de- Renate Stenneken, Lothar Breiter, Herbert Sieker, die mir hilfreich zur Seite standen. nen wir mit Toleranz und Verständnis begegnen wollen. Quellenverzeichnis: - Akten und Lageberichte der Kreiswohnstättengenossenschaft Halle (Westf.) eG Wir alle müssen dafür Sorge tragen, dass der Begriff „sozialer Wohnungsbau“ seiner wirkli- - Akten der Gemeinnützigen Wohnungsbau Gesellschaft für den Kreis Halle (Westf.) GmbH chen Bedeutung gerecht wird. - HALLER KREISBLATT - Westfalen-BLATT - FREIE PRESSE Joseph Siemens im November 2010 5 Chronik der Kreiswohnstättengenossenschaft Chronik der Kreiswohnstättengenossenschaft Gründung 1936 Eintragung in den Anerkennung der Gemeinnützigkeit „Verband Westfälischer Die Anfänge der heutigen Kreiswohnstättengenos- 15 Uhr in die Gaststätte „Windmöller“ in Halle ein- Nachdem die Eintragung der Genossenschaft in das senschaft Halle (Westf.) eG gehen in das Jahr 1936 geladen. 35 Personen nahmen an der Versamm- Wohnungsunternehmen“ und in Amtsregister erfolgt war, beantragte die Genossen- zurück. lung teil. das Genossenschaftsregister schaft am 5. November 1936 die notwendige Aner- kennung als gemeinnütziges Unternehmen. Auf Be- In einem Rundschreiben vom 30. März 1936 for- Nachdem der Leiter des Gau-Heimstättenamtes, Die ersten Schritte zur Gründung der Kreis-Bau-und schluss des Regierungspräsidenten in Minden vom derte die damalige Nationalsozialistische Deutsche Herling, Ausführungen über Wesen, Aufgaben und Siedlungs-Genossenschaft für den Kreis Halle in 15. November 1937 wurde die Anerkennung der Ge- Arbeiterpartei Vertreter der Behörden, des Bauge- Ziele einer Genossenschaft gemacht hatte, wurde Westfalen e.G.m.b.H. waren zügig und erfolgreich meinnützigkeit erteilt. werbes sowie des Handwerks und der Industrie im der Beschluss gefasst, eine Baugenossenschaft zu getan. Nach der Mustersatzung für Baugenossen- Kreis Halle i. Westf. auf, eine Wohnungsbaugenos- gründen, die die Bezeichnung „Kreis-Bau-und Sied- schaften musste noch der Vorstand bestellt werden Damit waren sämtliche Auflagen erfüllt, die nach senschaft zu gründen mit dem Ziel, die Arbeitsbe- lungs-Genossenschaft für den Kreis Halle in West- und die Eintragung in das Genossenschaftsregister Satzung für Baugenossenschaften vorgeschrieben schaffungsmaßnahmen zu fördern und Arbeitern falen e.G.m.b.H. erhielt. im Amtsgericht Halle i. Westf. erfolgen. sind. die Möglichkeit zu geben, ein Siedlungshaus zu erstellen. In diesem Rundschreiben wird durch den Ihr traten am gleichen Tage 12 Mitglieder bei. Sie Die Bestellung des Vorstandes ist im Protokoll der Die Genossenschaft hat im Jahr 1936 ihre eigent- Kreisleiter Mierig zu Donnerstag, den 2. April 1936, waren die Männer der ersten Stunde. Aufsichtsratssitzung vom 4. April 1936 festgehal- liche Aufgabe zu siedeln und zu bauen noch nicht ten. In einem Schreiben des „Verband westfälischer aufgenommen, sondern sich stattdessen intensiv Wohnungsunternehmen“ in Münster an das Amts- um den Beitritt vieler Personen als Mitglieder in die gericht Halle i. Westf. vom 23. Mai 1936 heißt es: Genossenschaft bemüht. Eintragung der Kreis-Bau-und Siedlungs-Genossen- schaft für den Kreis Halle in Westfalen e.G.m.b.H. Hugo Oberwelland, Ernst Kienker, Wir bestätigen hiermit, dass die Gründung der Fabrikant, Werther i./Westf. Landwirt, Brockhagen Kreis-Bau- und Siedlungs-Genossenschaft für den Kreis Halle in Westfalen e.G.m.b.H. unter Mitwir- kung des „Verband westfälischer Wohnungsunter- nehmen“ erfolgt ist und dass gegen die Aufnahme der Genossenschaft in den Verband westfälischer Georg Wefelmeyer, Eduard Meyer zu Hoberge, Wohnungsunternehmen als den zuständigen Prü- Sparkassenleiter, Halle i./Westf. Amtsbürgermeister, Halle i./Westf. fungsverband Bedenken nicht bestehen. Der Verbandsführer: Emil Leweke, Landrat, Halle i./Westf. i.A. Koenen Fritz Sessbrügger, Fabrikant, Loxten Die Eintragung im Genossenschaftsregister beim Ernst Mierig, Kreisleiter, Amtsgericht wurde am 5. Juni 1936 vollzogen. Halle i./Westf. Heinrich Knaust, Fabrikant, Borgholzhausen Die erste außerordentliche Generalversammlung Erich Schluchtmann, Es wurde weiter beschlossen, einen Aufsichtsrat be- nach der Gründung der Genossenschaft fand am Kreisbaumeister, Halle i./Westf. stehend aus 6 Personen zu bilden. Auf Vorschlag des Kreisleiters wurden einstimmig folgende Perso- 1. September 1936, 16 Uhr, im Sitzungssaal des Hier fand am 2. April 1936 die Gründungs- Wilhelm Kleine, nen in den Aufsichtsrat gewählt: Landratsamtes in Halle i. Westf. statt. 36 Personen versammlung statt: Gaststätte Windmöller in Halle. Fabrikant, Peckeloh waren der Einladung gefolgt. Ernst Mierig, Kreisleiter, Halle i./Westf. Heinrich Peter, Franz Nolte, Baumeister, Barnhausen Laut Beschluss der Generalversammlung wurde der Dachdeckermeister, Halle i./Westf. Eduard Meyer zu Hoberge, Fabrikant Hugo Oberwelland aus Werther, einstim- Amtsbürgermeister, Halle i./Westf. mig zum Vorsitzenden des Vorstandes bestellt. Au- Heinrich Knaust, Fabrikant, Borgholzhausen ßerdem wurde der § 22 der Satzung dahingehend Ernst Kienker, Landwirt, Brockhagen geändert, dass es jetzt heißen sollte: Fritz Sessbrügger, Fabrikant, Loxten Der Aufsichtsrat besteht aus 9 Personen, die per- Franz Nolte, Die Beschlüsse wurden verlesen und sönlich Mitglieder der Genossenschaft sein müs- Baumeister, Barnhausen genehmigt, Halle i./Westf., den 2. April 1936 sen. 6 7 Chronik der Kreiswohnstättengenossenschaft Chronik der Kreiswohnstättengenossenschaft Erwerb von Baugrundstücken Bauvorhaben – Halle i./Westf., 3. Februar 1938 Halle i. Westf., 4. Oktober 1938 in Werther und Halle i/Westf. Mönchstraße Die von den Architekten Schlienkamp, Halle i. gez. Schluchtmann, Wefelmeyer Westf., Huxohl, Halle i. Westf., Hoppe, Werther In der Vorstandssitzung vom 5. Februar 1937 Zu der Vorstandssitzung am 21. Juli 1937 waren eingegangenen Zeichnungen und Pläne wurden Grundstücke in Künsebeck stand folgender Antrag zur Diskussion: folgende Herren erschienen: von den Vorstandsmitgliedern eingehend geprüft Landrat Leweke, Halle i. Westf. und beraten. Architekt Schlienkamp wurde mit der Vorstandssitzung am 15. Dezember 1941 – Mündliches Angebot der Erben Eickhoff in Kreisleiter Eiter, Halle i. Westf. weiteren Bearbeitung beauftragt und sollte beglei- Auf der Tagesordnung stand der Verkauf des Werther zum Sparkassendirektor Wefelmeyer, Halle i. Westf. tend dazu ein Modell anzufertigen. Grundstücks Künsebeck, das im Oktober 1938 von Verkauf des Grundstücks Flur 2, Kreisbaumeister Schluchtmann, Halle i. Westf. der Genossenschaft erworben wurde. Parzelle 1029/155