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AktuellBern Aktiv Jahrgang 28 Ausgabe 209 Die Schweizerische Vereinigung Januar/Februar 2017 schreibt, was andere über Bern und die Schweiz nicht berichten (dürfen).

nachbart wohnende Kunstmaler Adolf Dietrich Würdigung grosser Persönlichkeiten mehrfach gemalt. Nach der Lateinschule in Diessenhofen durfte der aufgeweckte Konrad Kern das Gymnasi- Johann Konrad Kern Redaktor unserer Bundesverfassung

den ganz grossen Staatsmännern des frühen Bundesstaates, deren kluger Ein- und Weitsicht wir unseren heutigen Wohlstand, unsere Lebens- qualität und unsere Unabhängigkeit verdanken.

Von Ausflug der Zofingia Christoph Blocher, alt Bundesrat 8704 Herrliberg (ZH) um in Zürich besuchen. In der Verbindung der Thurgauer – der «Thurgovia» – gab er schon bald als Präsident den Ton an. 1825 wurde er Die treibende Kraft für die Bundesverfassung in die «Zofingia» aufgenommen, wo er sich für Berlingen am Untersee waren die Liberalen. Es waren echte Liberale, Freiheit und Vaterland begeisterte und manche freiheitlich denkende Liberale. Dies hat nichts zu tun mit dem heutigen abgedroschenen Begriff Jurist und Kantonspolitiker «liberal». Heute sind ja alle liberal – auch wenn Im schönen Berlingen, auf einer Landzunge im sie die Freiheits- und Volksrechte verachten oder Untersee gelegen, das man heute von prächtigen die Unabhängigkeit und die Neutralität preisge- Bildern des anderen bekannten Berlingers – ben. Nein, die damalige liberale Grossfamilie, Adolf Dietrich – besser kennt, hat Johann Kon- aus der die heutige SVP und FDP hervorgegan- rad Kern 1808 als zweites von sieben Kindern gen sind, bestand aus echten Liberalen. Sie tra- das Licht der Welt erblickt. Seine Vorfahren ten ein für die Volks- und Freiheitsrechte, für die waren Bauern und dienten der kleinen Gemeinde Unabhängigkeit und die Neutralität des Landes, in verschiedenen Ämtern. für das private Eigentum und die Handels- und Gewerbefreiheit.

Doktor-Urkunde

INHALT 1 Johann Konrad Kern 4 Sowjetblock-Spionage gegen die Schweiz im Kalten Krieg… «Grünes Haus» in Berlingen 5 Schweizer legen sich zu oft unters Johann Konrad Kern, 1850 Messer Kerns Geburtshaus war das so genannte «Grüne 6 Militärischer Erstschlag gegen Nord- Haus» in Berlingen, zu dem Vater Christian An vorderster Front dabei war bei der liberalen Kern als tüchtiger Landwirt, Händler und wohl- Korea? Erneuerung von Kanton und Bund der - habender Geschäftsmann nach und nach weitere 7 Pikom News er Jurist Johann Konrad Kern. Liegenschaften hinzukaufte. Den Vorgarten die- 8 Seldwyla am Bielersee Der gebürtige Berlinger gehört zweifellos zu ses «Grünen Hauses» hat übrigens später der be- BernAktuell Ausgabe Nr. 209

Persönlichkeiten kennenlernte, die später eine Gesandter an der Tagsatzung, meist mit seinem ein reiches Erbe mit beträchtlichem Güterbe- führende öffentliche Rolle spielen sollten. Freund Johann Melchior Gräflein. Er verfocht sitz, das Kern als guter Geschäftsmann noch Zuerst studierte Kern in Basel Theologie, wech- mit Nachdruck, Geschick und Takt die liberale beträchtlich vermehrte, so dass er keine materi- selte aber bald zu den Rechtswissenschaften. Sache und die Unabhängigkeit seines Vater- ellen Sorgen kannte. Zum grossen Bedauern des Von Basel zog Kern weiter an die Universitäten landes. Paares blieb die Ehe kinderlos. von Berlin, Heidelberg und . Kern war bestimmt und hartnäckig, so, wenn Kerns politischer Einfluss im Kanton Thurgau Die Doktorprüfung in Heidelberg bestand Kern er erklärte: «Der Stand Thurgau wird jederzeit war gross. Dreizehn Jahre lang präsidierte er den in lateinischer Sprache mit der höchsten Aus- Einmischungen in unsere inneren Verhältnisse, Erziehungsrat. Als Präsident der dreiköpfigen zeichnung «summa cum laude». die mit der Selbständigkeit und Würde eines Justizkommission hielt er fast alle Fäden in der Doch politische Umwälzungen in seiner Heimat freien Staates in Widerspruch stehen, mit aller Hand. Ebenso präsidierte er die Thurgauische drängten Kern zurück nach Hause. Entschiedenheit entgegentreten.» Hypothekenbank sowie die Gemeinnützige Ge- Kern vermittelte 1838 im Konflikt zwischen sellschaft. dem inneren und dem äusseren Kantonsteil von Auf Bundesebene erkannte der Politiker rasch, Schwyz und beschäftigte sich als Oberst im eid- dass sich das alte Tagsatzungssystem überlebt genössischen Justizstab intensiv mit Reformen hatte. Mit anderen Liberalen – besonders sei- des Wehrwesens. Er war auch der unbestrittene nen Zürcher Freunden Jonas Furrer und Alfred Kopf der kantonalen Verfassungsrevision von Escher – drängte Dr. Kern zu einer Bundesre- 1837. form. Vorerst aber galt es, den Sonderbund der katho- Napoleon-Handel und Sonderbund lisch-konservativen Kantone, die nichts wissen Einen landesweiten Namen machte sich Kern wollten von einer liberalen Bundesverfassung, erstmals 1838 im Zusammenhang mit dem so- umzustimmen. Kern tat alles, um Bürgerblut zu genannten Napoleon-Handel. Es ging hier nicht verhindern. Er wollte verhandeln, überzeugen – wie es sei- nem Wesen entsprach. Er wollte Gesandte zu den Sonderbundsorten senden. Kern verfasste Thomas Bornhauser selber am 20. Oktober 1847 die entsprechende ruhige, massvolle Proklamation und eilte damit Noch vor der Juli-Revolution in Paris von 1830 nach Schwyz. forderte der Matzinger Pfarrer Thomas Born- hauser eine neue Thurgauer Verfassung mit Gewaltentrennung, Pressefreiheit, Handels- und Gewerbefreiheit usw. Bornhauser war als Volksredner bei den Thurgauern so populär wie kein anderer. Über 2’000 Männer strömten am 22. Oktober nach Weinfelden, und ein neuer Grosser Rat sollte jetzt eine liberale Verfassung Prinz Louis-Napoléon ausarbeiten. Als erstes hat also der liberale Hahn im Thurgau gekräht, andere Kantone und schliesslich – 1848 um den grossen Napoleon Bonaparte, der zuerst – die ganze Eidgenossenschaft sollten folgen. die Schweiz eroberte, die Schweiz neu ordnete Dieser liberalen Sache schloss sich Kern be- und dann das Land bald wieder verliess, aber geistert an. Bereits 1832 sass er im Grossen Rat. ökonomisch und politisch einen Scherbenhaufen General Guillaume-Henri Dufour hinterliess, bis die Eidgenossen 1848 mit eigener Kraft und mit Persönlichkeiten wie u.a. eben Leider gelang ihm die Versöhnung nicht, so dass Johann Konrad Kern die Schweiz zum freiheit- er schliesslich als Berichterstatter der Tagsat- lichen, demokratischen Bundesstaat formten. zung am 4. November 1847 den Antrag zu einem Prinz Louis-Napoléon, ein Neffe des grossen bewaffneten Vorgehen gegen den Sonderbund Bonaparte – wohnte als in Frankreich uner- stellen musste. Danach begleitete er diesen sieg- wünschter Exilant mit seiner Mutter Hortense reichen Waffengang als politischer Berater eng. auf Gut Arenenberg und erfreute sich wegen Nach dem kurzen, erfolgreichen, sehr humani- seines leutseligen Wesens bei den Thurgauern tär geführten Bürgerkrieg – Sonderbundkrieg bald allgemeiner Beliebtheit. Louis-Napoléon genannt – konnte Kern feststellen, dass die erhielt das Gemeindebürgerrecht von Salenstein Thurgauer Truppen ihrem Kanton «durch ihre und liess sich in Thun zum Artilleriehauptmann Diensttüchtigkeit, ihren Mut, ihre Ausdauer und ausbilden. namentlich auch durch ihre Mannszucht Ehre Kern war mit Louis-Napoléon bestens bekannt, gemacht» hätten. Kern und Gräflein als Tagsatzungsgesandte, beriet ihn bei seinen Schriften und war auch in Die Schweiz verdankt wahrscheinlich dem Thur- 1847 andern Dingen Vertrauter und Berater. gauer Kern, dass im Sonderbundskrieg General Nachdem Louis-Napoléon als französischer Dufour aus Genf die eidgenössischen Truppen Sein Auftreten war ruhig, sachlich fundiert und Thronanwärter aber einen misslungenen Putsch gegen die Miteidgenossen führte. Dieser war überlegt. In kurzer Zeit war der revolutionäre in Strassburg angezettelt hatte, verlangte Fran- dem erfahrenen und umsichtigen Genfer seit dem Bornhauser beiseitegeschoben und Dr. Kern der kreich von der Schweiz dessen Ausweisung. Napoléon-Handel verbunden und unterstützte wichtige Mann im Thurgau. Kern setzte sich in jeder Weise für ihn ein. Der Dufour gegen einflussreiche liberale Heiss­ Er war 1833 – mit 26 Jahren – bereits Präsident Prinz emigrierte dann nach England, um einem sporne. So konnte der Oberbefehlshaber Du- des Grossen Rates, konnte Sitzungen und Kom- ernsten Konflikt der Schweiz mit Frankreich four die erfahrensten Heerführer ohne politische missionen leiten wie kein Zweiter und galt als vorzubeugen. Rücksichten ernennen. Zuerst hatte man Dufour besonnen, umsichtig und klug – eben vollkom- Kern hatte sich inzwischen mit der ihn zeitlebens so schroff und abweisend behandelt, dass dieser men thurgauisch! ausserordentlich unterstützenden Aline Freyen- den Oberbefehl kurzerhand niederlegen wollte. Von 1833 bis 1847 war Dr. Kern thurgauischer muth aus verheiratet. Sie erwartete Kern suchte ihn auf und berichtete: «Ich gab mir

Seite 2 Januar/Februar 2017 BernAktuell Ausgabe Nr. 209 unendlich Mühe, die Sache auszugleichen. Es 1849 wurde Kern thurgauischer Regierungsrat, gelang. Dufour, mit dem ich schon seit Jahren auf 1850 war er Nationalratspräsident, im gleichen freundschaftlichem Fuss stand, blieb.» Jahr Thurgauer Regierungspräsident, Präsident des Grossen Rates und Bundesgerichtspräsident. Baumeister der Bundesverfassung Trotzdem beschäftigte er sich intensiv mit Zoll- Bei der neuen Bundesverfassung von 1848, die und Militärfragen und war die treibende Kraft in ihren Grundsätzen heute noch besteht, war im Eisenbahnbau zugunsten der Thurtallinie, Konrad Kern einer der bedeutendsten, wenn die Zürich mit Romanshorn verbinden sollte. nicht überhaupt der bedeutendste Baumeister. In dieser Eigenschaft amtete er mit Präsident als Vizepräsident der Nordost- bahngeselllschaft. Der französische Gesandte bescheinigte Dr. Kern «une influence énorme», komme er doch hinsichtlich seines politischen Zentrum von Paris, 1867 Gewichts gleich hinter Alfred Escher. 1856/57. Der preussische König wollte nicht auf sein Fürstentum Neuenburg verzichten, das aber mittlerweile auch einen Schweizer Kanton bildete. Königstreue Neuenburger versuchten einen Putsch, wurden aber gefangen genommen. Bundesverfassung von 1848 Es kam zu argen diplomatischen Zwistigkeiten mit Preussen, man rüstete gegenseitig zum Krieg, doch eine Mehrheit im Bundesrat und Niemand hätte damals wohl geahnt, dass diese einflussreiche Politiker wie Escher und Kern Verfassung unserem Land in kurzer Zeit Un- wollten den jungen Bund nicht gefährden. Kern abhängigkeit, Frieden und Wohlstand bringen verhandelte in Paris mit dem nunmehrigen fran- würde. Es handelt sich bei der Bundesverfassung zösischen Kaiser Napoleon III., der vermitteln von 1848 zweifellos um die grösste politische Eidgenössisches Polytechnikum wollte. Der Schweizer wurde angesichts ge- Leistung der neueren Schweizergeschichte. meinsamer Arenenberger Erinnerungen sehr zu- Und der Thurgauer Kern war ihr Gestalter – Als Bildungspolitiker lag Kern die eidgenös- vorkommend empfangen, doch zogen sich die wenn auch mit der bescheidenen Bezeichnung sische Hochschule sehr am Herzen, die als Po- Verhandlungen durch allerhand Ränkespiele in «Sekretär». Auch hätte wohl damals niemand lytechnikum 1855 in Zürich verwirklicht wurde. die Länge. Nach vielen Intrigen und Anfein- gedacht, dass im Wesentlichen die gleiche Bun- Die Wahl des ersten ETH-Schulratspräsidenten dungen auch im Inland erlangte Kern eine Lö- desverfassung auch heute – also 167 Jahre später fiel wie selbstverständlich auf Johann Konrad sung, bei der beide Seiten das Gesicht wahren – immer noch als die gültige Verfassung eines Kern. Er musste bei diesem Vollamt seine Parla- konnten: Neuenburg wurde Schweizer Kanton, freiheitlichen, wohlhabenden Landes in Kraft mentsmandate abgeben – allerdings wählten ihn aber der König in Berlin durfte den Titel eines ist. Die Erfolgsfaktoren wurden damals fest- die Thurgauer unverzüglich in den Ständerat. Fürsten von Neuenburg behalten… Kern aber gelegt. (Oh, wenn sie nur heute auch beachtet Kern wandte riesige Mühe auf, für alle Fächer wurde in der Schweiz und namentlich in Neu- würden!) geeignete Professoren zu berufen. Besonders enburg gefeiert, als wäre er selber fast schon Wenn er gewollt hätte, wäre die Wahl in den gut gelang dies im Fach Architektur mit dem ein König. ersten Bundesrat zweifellos auch auf Kern ge- wohl weltbesten damaligen Architekten, näm- 1867 wurde Johann Konrad Kern vom Bun- fallen. Doch ab 1848 hatte er so viele Ämter lich Gottfried Semper. Semper hat denn auch desrat zum ständigen Schweizer Gesandten inne, so dass man heute von einer untragbaren den Bau der heute noch eindrücklichen ETH in Paris gewählt. Die französische Metropole Ämterkumulation sprechen würde: vollbracht. wandelte sich in jenen Jahren zur pulsierenden 1848 wurde er als Gesandter nach Wien ge- Weltstadt, und gute diplomatische Beziehungen schickt, vom Thurgauer Volk als Nationalrat Neuenburger Handel, Gesandter in waren für die Schweiz ausserordentlich wichtig. erkoren und von der Bundesversammlung gleich Paris Durch seine systematische, professionelle Art auch noch zum ersten Bundesgerichtspräsi- Grösste diplomatische Verdienste erwarb sich der aussenpolitischen Vertretung gilt Minister denten gewählt. Konrad Kern im Neuenburger Handel von Kern heute als Begründer der schweizerischen Berufsdiplomatie. Ein Jahr vor seinem 1888 erfolgten Tod erschie- nen Kerns «Politische Erinnerungen» von 1833

Schweizerische Vereinigung für bis 1883. Mit Befriedigung durfte der grosse Freiheit, Demokratie und Menschenwürde PRO LIBERTATE PARTEIUNABHÄNGIGES INFORMATIONSKOMITEE Thurgauer im Vorwort feststellen, dass ihm die Vortrag von Geschichte eine Rolle zugewiesen habe, die Schweizerische Vereinigung für Einladung zu Vortrag Freiheit, Demokratie und Menschenwürde PRO LIBERTATEDiv aD Peter Regli dazu beitrug, «unser teures Vaterland in den Hauptversammlung (statutarischerund Teil), Beginn A 10.15péro Uhr gleichen Rang mit andern Staaten zu stellen». 1. Wahl der Stimmenzähler zum aktuellen Thema 2. Genehmigung desam Protokollss tagder Hauptversammlung vom 12. Märzärz 2016 3. GenehmigungS des Jahresberichtes 2016 , 11. M 2017Hauptversammlung (statutarischer Teil), Beginn 10.15 Uhr 4. Genehmigung der Jahresrechnung 2016 (Revisorenbericht, Entlastung des Vorstandes)1. Wahl der Stimmenzähler 5. Tätigkeitsprogramm 2017 2. Genehmigung des Protokolls der Hauptversammlung vom 12. März 2016 Beginn der Hauptversammlung 10.153. Genehmigung desUhr Jahresberichtes 2016 «Unsere nationale 6. Festsetzung der Jahresbeiträge 2017 und Budget 2017 4. Genehmigung der Jahresrechnung 2016 (Revisorenbericht, Entlastung des Vorstandes) 7. Verschiedenes 5. Tätigkeitsprogramm 2017 6. Festsetzung der Jahresbeiträge 2017 und Budget 2017 7. Verschiedenes Sicherheit: ist sie Ab 11.00 Uhr öffentlicher Vortrag Spenden in WIR von Erich J. HessÖffentlicher Vortrag mit Sessionsrückblick von Öffentlicherim Vortrag mit Sessionsrückblickneuen von Jahr noch RICH ESS ERICH HESS Nationalrat und Unternehmer,E H Nationalrat und Unternehmer, Bern Nationalrat und Unternehmer, Bern zum Thema:gewährleistet?» Sie können Spenden an zum Thema: Massnahmen für eine starke und Bern, zum Thema unabhängige Schweiz! BernAktuell auch in Massnahmen für eine starke und Bundesbern aus Sicht eines neugewählten Nationalrates unabhängige Schweiz! Wann: Samstag, 11. MärzBasel: 2017, um 11.00 Donnerstag, Uhr 9. März 2017, Bundesbern aus Sicht eines neugewählten Nationalrates im Anschluss zur Hauptversammlung WIR tätigen. Massnahmen für Danach Apéro, offeriertHotel vom Parteiunabhängigen Euler, KomiteeCentralbahnhofplatz 14, 4002 Basel Wann: Samstag, 11. März 2017, um 11.00 Uhr PIKOM und Mittagessen für Angemeldete im Anschluss zur Hauptversammlung Wo: Landgasthof SchönbühlZürich: Mittwoch, 24. Mai 2017, WIDDER Hotel, Spenden in WIR bitte BA an Alte Bernstrasse 11, 3322 Urtenen-Schönbühl eine starke undDanach Apéro, offeriert vom Parteiunabhängigen Komitee Augustinergasse 24, 8001 Zürich PIKOM und Mittagessen für Angemeldete BernAktuell, Postfach 6803, Wo: Landgasthof Schönbühl ANMELDUNG Bern: Donnerstag, 5. Oktober 2017, unabhängigeAlte Schweiz Bernstrasse 11, 3322 Urtenen-Schönbühl 3001 Bern zur Hauptversammlung 2017 Hauptversammlung,Kaserne 10.15 Uhr Bern, Auditorium, Papiermühlestrasse Aus organisatorischen Gründen bitten wir Referat, 11.00 Uhr, im Anschluss Apéro Sie um Ihre Anmeldung. Herzlichen Dank! Mittagessen,13 ca. 12.45 (Navigationsystem: Uhr Kasernenstrasse 27) Im Landgasthof Schönbühl, Alte Bern- (pauschal für nur Fr. 40.– inkl. Getränke; Menü siehe Rückseite) BernAktuell dankt herzlich für Ihre Anzahl Personen: ______ANMELDUNG jeweils 18.45 Uhr Apéro, 19.30 Referat strasse 11, 3322 Urtenen-SchönbühlName, Vorname Unterstützung. zur Hauptversammlung 2017 Hauptversammlung, 10.15 Uhr Adresse Aus organisatorischen Gründen bitten wir Referat, 11.00 Uhr, im AnschlussPLZ, Apéro Ort Sie um Ihre Anmeldung. Herzlichen Dank! Mittagessen, ca. 12.45 Uhr Datum, Unterschrift (pauschal für nur Fr. 40.– inkl. Getränke; Menü siehe Rückseite) Januar/Februar 2017 Anzahl Personen: ______Talon bitte senden an: PRO LIBERTATE, Postfach 587, 3052 Zollikofen / Fax 031 332 57 85 / [email protected] Seite 3 Name, Vorname Adresse PLZ, Ort Datum, Unterschrift

Talon bitte senden an: PRO LIBERTATE, Postfach 587, 3052 Zollikofen / Fax 031 332 57 85 / [email protected] BernAktuell Ausgabe Nr. 209

wenige Tage vor dem Ende der Mauer ab; bei Sowjetblock-Spionage gegen die einer vollständigen Kenntnis der Geheimakten hätte der Verfasser bestimmt dargetan, dass der Stasi-Generalmajor am Ende der DDR seinen Schweiz im Kalten Krieg… eigenen Spion verriet! Insbesondere hätte er sich nicht die Tatsache entgehen lassen sollen (die Von Dr. Friedrich-Wilhelm Schlomann um neuste Entwicklungen und Waffen, «die ihm kaum ein Schweizer weiss, «Pro Libertate» D-53639 Königswinter die NATO verwehrte» – ein wunderbar formu- als erste Publikation es bereits in seiner letzten lierter Schuldvorwurf gegen den Westen, dass er Ausgabe melden konnte), dass bereits im Mai Bücher zu diesem Thema sind modern. Alle seine militärischen Forschungsergebnisse nicht 1989 der im Buch so geschmähte Schweizer bisherigen Autoren behaupten, «sämtliche ge- brüderlich mit den angeblich friedensliebenden Nachrichtendienst das Ende der SED-Diktatur heimen Unterlagen» der eidgenössischen Si- Russen teilen wollte! Zum anderen verschob noch im gleichen Jahr voraussagte. Wie der cherheitsstellen eingesehen zu haben, doch ist KoKo in der DDR bei Privatpersonen rechtswid- Buch-Autor selbst damals dachte, sagt er nicht. das Gegenteil schnell zu erkennen wie ebenso rig beschlagnahmte Gemälde und Antiquitäten Natürlich … auch die Tatsache, dass sie zum Spionagebereich gegen Devisen in den Westen. Zutreffend deutet kaum Kontakte hatten. Das gilt umso mehr, das Buch an, KoKo-Anführer Schalck-Golod- wenn ein Verfasser damals nicht in der Schweiz kowski sah sehr früh das Ende der DDR kom- lebte. Äusserst schwer ist es, die Wahrheit ob- men und dachte dabei primär an sein eigenes jektiv zu erkennen, wenn wie im vorliegenden Wohlergehen nach deren Kollaps… Buch der Autor längere Zeit dem Wachregiment Die Schweiz hätte dann ihre Neutralität verletzt, «Feliks Dzierzynski» (paramilitärischer Ver- wenn sie diesem vielseitigen Vordringen kom- band und Teil der bewaffneten Organe der DDR) munistischer Geheimdienste tatenlos zugesehen des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der hätte! Schon im Interesse ihrer eignen Sicherheit DDR (offiziell als «militärisch-operativer Arm musste sie dem entgegenwirken. Wenn jedoch der MfS» bezeichnet) angehörte und dort von von einem «Spitzelstaat», einer «Spionagehy- einer noch heute oft zu verspürenden SED- sterie» und einem «Überwachungswahn» der Ideologie geprägt wurde! Schweiz zu lesen ist, verwechselt der Verfasser die freie Schweiz mit der zweiten deutschen Dieses Tendenziöse gipfelt in dem häufigen Vor- Diktatur in Form der DDR! Die Abwehr in Bern wurf, die Berner Regierung habe in jener Zeit als «selten effizient» zu werten, welche die die politische Neutralität verletzt, obwohl eine ihr von westlichen Kollegen herangetragenen Gefahr aus dem Sowjetblock «nicht bestan- Aufträge erfüllte, ist in keiner Weise zutref- den» hätte. In Wahrheit wurden jährlich annä- fend; dass manche Aktivitäten Moskaus auch in hernd zehn Ost-Spione enttarnt, wiederholt in der Schweiz nicht enttarnt wurden, mag wahr den Wäldern vergrabene Funkgeräte östlicher sein. Im Gegensatz zu nahezu allen westlichen Herkunft aufgespürt und der Verfasser offenbar Nachrichtendiensten können sich die Schweizer nie die Geschäftsberichte des Bundesrates las. rühmen, dass es bei ihnen niemals einen Verräter Erwähnt er doch selber das Stasi-Residentur- gab, der zur Gegenseite überlief – wie es gerade Ehepaar Wolf, das unter der Falsch-Identität bei den Geheimdiensten der UdSSR geschah! des Auslands-Schweizers Kälin nach Winterthur eingeschleust wurde. Ebenfalls nach seinen ei- Nach seinen Behauptungen hat der Autor Ak- genen Worten sass in der Berner DDR-Botschaft ten der eidgenössischen Bundesanwaltschaft Andreas Förster (Handelsabteilung) ein Stasi-Mann, und ebenso sowie, was er aber nur an einer Stelle be- Eidgenossen contra Genossen betrieb der Kraftfahrer des Militärattachés ak- tont, des Schweizer Nachrichtendienstes (NDB Wie der Schweizer Nachrichtendienst DDR- tive Spionage (dass die Schweizer Abwehr ihn Nachrichtendienst des Bundes) eingesehen. Händler und Stasi-Agenten überwachte «umdrehte», gehört indes auch zum Bild). Die Bekanntlich ist dazu eine Genehmigung des Ch. Links Verlag, Berlin einzelnen Fälle sind vom Autor zwar wahr- Justizministeriums erforderlich, die bisher sogar ISBN: 978-3-86153-873-8 heitsgemäss beschrieben, dennoch vermitteln sie Schweizer Staatsbürgern verweigert wurde (ob ein verzerrtes und damit kein echtes Bild über in diesem Fall zu leichtsinnig gehandelt wurde, die damalige Situation. Symptomatisch für sein ist nach vorliegenden Informationen Gegenstand Weltbild ist seine Beschwerde lediglich über einer internen Untersuchung in Bern). Es werden das Abhören der DDR-Botschaft seitens Berner allerdings nur recht wenige Seiten gewesen sein, Gesucht Stellen. denn über die sehr grossen Spionagefälle weiss der Verfasser kein einziges Wort zu berich- 60 – 80% Anstellung im DDR-Spionagechef Markus Wolf benutzt ange- ten. Auch über die Hintergründe der Verhaftung sichts des hohen Standards ihrer Industrie «die des Schweizer Brigadiers Jean-Louis Jeanmaire Grossraum Bern Schweiz vor allem für Wirtschaftsspionage», (1910-1992), der dem sowjetischen Militäratta- Zuverlässige Büroallrounderin – Schwei- räumt der Autor ein. Sie stellte ein «wichtiges ché sein Land verriet, schweigt das Buch. Tatsa- zerin – gelernte Swisscom-Fernamtstele- Einfallstor in den freien Markt des Westens», che ist, der Zürcher Elektrohändler Edwin Bol- fonistin (Muttersprache deutsch/erlernte der Ostblock wollte «Zugang zu den modernsten lier lieferte dem DDR-Geheimdienst spezielle Sprachen fr/e/i). militärischen Technologien des Westens» – eine Funkempfangstechnik, Telexmaschinen und Lü- PC-Kenntnisse inkl. alle Windowskennt- allzu harmlose Umschreibung für Spionage! Das gendetektoren, welche zumeist den Embargobe- nisse (Word/Powerpoint/Excel) vorhanden galt besonders für die Stasi-Abteilung «Kom- stimmungen unterlagen. Mit dem Decknahmen – mehrjährige Erfahrung im Bereich Haus- merzielle Koordinierung» (KoKo), die gerade in «Rubin» war der direkt dem Stasi-Generalmajor technik (Kälte/Klima/Glas) sowie Kranken- der Schweiz nach bestem SED-Parteichinesisch Horst Männchen (1935-2008) unterstellt; dass kasse/Textilbranche. als «Partisan im Hinterland des Feindes» dun- er trotz etlicher Besuche in Ost-Berlin nichts Suche ab 01.04.2017 neue Herausforderung. kle Handelsgeschäfte in Form von Tarn- und von Spionage geahnt haben will, nimmt ihm der Briefkastenfirmen abwickelte. Zumeist ging es Autor ohne weiteres ab – Schweizer Stellen sind Danke für Ihre Kontaktnahme unter: um westliche Embargowaren, die in den Osten nicht so realitätsfremd. Das Buch schliesst den [email protected] geschmuggelt werden sollten; primär ging es Fall «Rubin» mit einem unwichtigen Treffen

Seite 4 Januar/Februar 2017 BernAktuell Ausgabe Nr. 209 Schweizer legen sich zu oft unters Messer

comparis.ch schaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM), gleich zum Verzicht auf die Operation? die grösste medizinische Fachgesellschaft der • Gibt es Alternativen, welche einen ähnlichen Eine OECD-Studie zeigt, dass die Anzahl be- Schweiz. Die Liste mit fünf häufigen Massnah- Nutzen versprechen? stimmter Operationen in der Schweiz prozen- men im Spitalbereich, von denen sie abrät, liest • Was sind die Risiken der Behandlungsmetho- tual deutlich höher liegt als in anderen Indus- sich recht einfach und leuchtet auch dem Laien den? triestaaten. Auch aus Ärztekreisen werden direkt ein: • Welcher Chirurg wird diesen Eingriff vorneh- bestimmte Eingriffe als unnötig befunden, • Umfangreiche Blut- oder Röntgenuntersu- men? In welchem Spital wird dieser Eingriff gemacht werden sie aber – oft auf vermeint- chungen in regelmässigen Abständen ohne vorgenommen? Operiert der Chirurg auch in lichen Wunsch des Patienten – trotzdem. spezifische Fragestellung anderen Spitälern? comparis.ch zeigt, was ein Patient tun kann, • Dauerkatheter bei nicht kritisch kranken Pa- • Wie geht es nach der Operation weiter? Phy- damit er bestmöglich informiert ist und der tienten mit Inkontinenz, wenn dies nur dem siotherapie oder andere Rehabilitationsmass- Verantwortung über seine Gesundheit auch Komfort oder der Überwachung des Urinvo- nahmen? gerecht werden kann. lumens dient • Bluttransfusionen mit mehr als der minimal Weiter ist es wichtig, sich mit Freunden und Erst kürzlich hat die Organisation für wirt- benötigten Menge Bekannten über den geplanten Eingriff, operie- schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung • Ältere Menschen während des Krankenhaus- rende Ärzte und Spitäler zu beraten. In diesem (OECD) in einer internationalen Studie gezeigt: aufenthalts zu lange ohne Mobilisation im Bett Zusammenhang kann es auch sinnvoll sein, die In den meisten anderen Industrienationen wird liegen lassen Spitäler und Patientenbewertungen im Spitalver- weniger operiert als in der Schweiz. Die hohen Operationszahlen seien «oft von anderen Fak- toren getrieben als von Patientenbedürfnissen». Jeder medizinische Eingriff birgt seine Risiken. Diese sind zwar weitaus kleiner als früher, was dazu beiträgt, dass heute auch in Fällen operiert wird, in denen man früher darauf verzichtet hätte. Doch ein Restrisiko gibt es immer noch, bei jeder Operation. Viele Eingriffe sind aus Gründen der besseren Therapiemöglichkeiten nicht zwingend nötig. Trotzdem, operiert wird weiterhin und nicht wenig. Laut den Zahlen vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) von 2003 bis 2014 sogar teilweise um bis zu 145 Prozent mehr. Vor allem Operationen, mit denen sich viel Geld verdienen lässt, haben massiv zugenommen. • Knie: 2014 wurden weit mehr als doppelt so viele Personen wegen einer Knieprothese stationär behandelt wie 2003, nämlich 21’244 gegenüber 8’676. Das ist ein Anstieg von 145 Prozent. • Die vorschnelle Verabreichung von Benzo- gleich von comparis.ch miteinander zu verglei- • Hüfte: Die Zahl stationärer Behandlungen we- diazepinen und anderen Beruhigungs- oder chen und so optimal vorbereitet ins Gespräch gen Hüftprothesen stieg in der Periode von Schlafmitteln gegen Schlaflosigkeit, Unruhe mit seinem Arzt zu gehen. «Angesichts der stei- 2003 bis 2014 um 50 Prozent von 16’650 auf oder Delirium bei älteren Patienten. Sowie das genden Gesundheitskosten und Krankenkassen- 24’919. Verschreiben von Rezepten für diese Medika- prämien steigt der Druck, mehr Verantwortung • Rücken: Bei den Operationen an der Wirbel- mente beim Spitalaustritt. für die eigene Gesundheit zu übernehmen. Aus säule betrug die Zunahme von 2011 bis 2014 diesem Grund müssen gerade auch die Patienten 17 Prozent, von 18’064 auf 21’193 Fälle. Tatsächlich sind diese Massnahmen seit vielen aktiv werden und sich gut informieren, um die Jahren auch nach Ansicht der Ärzte als kritisch Entscheidungen nicht einfach mit blindem Ver- Felix Schneuwly, Krankenkassen-Experte von zu betrachten. Umso mehr irritiert der Fakt, trauen ihrem Arzt zu überlassen, sondern mit comparis.ch, sagt: «Auf der einen Seite werden dass diese Massnahmen heute trotzdem noch Überzeugung mitzutragen», so Felix Schneuwly. Menschen ohne hinreichende medizinische Evi- sehr häufig verordnet werden. Offenbar wider denz operiert. Auf der anderen Seite beklagen besseres Wissen. Gesundheitsfachleute und -politiker Ärzteman- gel und Pflegenotstand. Offensichtlich wird mit Was man als Patient tun sollte den menschlichen und finanziellen Ressourcen Gerade weil sich viele Ärzte bei der Begrün- IMPRESSUM im Gesundheitswesen nicht haushälterisch um- dung der Operationen auf vermeintliche Pati- Herausgeberin gegangen. Das ist besonders brisant aufgrund entenwünsche abstützen, ist der Patient in der Vereinigung BernAktiv, Postfach 8631, 3001 Bern der Tatsache, dass die Spitalkosten massgeblich Pflicht, sich vorgängig zu informieren. Bevor Telefon 031 398 42 04, Telefax 031 981 39 82 Postcheck 30-22011-6 verantwortlich für die steigenden Ausgaben im man sich unters Messer legt, sollte man eine E-Mail: [email protected] – www.bernaktuell.ch Gesundheitssystem sind.» Zweitmeinung einholen und den zuweisenden Verantwortliche Redaktion Arzt über den operierenden Chirurgen und das a/Nationalrat und Grossrat Thomas Fuchs; a/Nationalrat Bern- Nicht nur Operationen sind teilweise Spital befragen. hard Hess; Nationalrat und Stadtrat Erich J. Hess; Stadtrat unnötig Lukas Lanzrein; Rechtsanwalt, Grossrat und Stadtrat Dr. iur. Die fünf wichtigsten Fragen, die ein Patient un- Patrick Freudiger An Schweizer Spitälern verordnen Ärzte zu bedingt seinem Arzt stellen sollte, damit er den 6–10 Ausgaben pro Jahr – Auflage 5’000 bis 25’000 Expl. oft Massnahmen, die den Patienten nicht hel- Nutzen, die Risiken und den Verlauf nach der Layout: Peter Hofstetter, Lurtigen fen oder sogar negative Auswirkungen haben. Operation besser einschätzen kann: Druck: DZB, Druckzentrum Bern AG Dieser Ansicht ist die Schweizerische Gesell- • Was ist der Zusatznutzen der Operation im Ver- Januar/Februar 2017 Seite 5 BernAktuell Ausgabe Nr. 209

Korea hat jetzt Seoul angekündigt, es werde die Militärischer Erstschlag gegen 1991 unterzeichnete Deklaration über die De- Nuklearaufrüstung mit Pjöngjang aufkündigen. Ebenfalls hat Süd-Korea die USA über die Ent- Nord-Korea? wicklung eigener Nuklear-Waffen unterrichtet. Zu denken geben muss besonders auch, dass Von Dr. Friedrich-Wilhelm Schlomann Regime bekanntlich unlängst den fünften Test Mitte Oktober auf einer Konferenz sehr ho- D-53639 Königswinter durchgeführt. Selbst in Peking sieht man heute her US-Militärs in Seoul erstmals von einem keinerlei Anzeichen, dass Nord-Korea zu einem Präventivschlag gegen den Norden gesprochen Nach Einschätzung gut informierter Kreise wird Dialog bereit ist. wurde. Hatten die gemeinsamen amerikanisch- Pjöngjang in vier Jahren bis zu 100 atomare Die USA haben inzwischen die Flüge ihrer B-52 südkoreanischen Manöver jahrzehntelang die Raketen besitzen. und B-1-Bomber auf den Norden der Halbinsel Verteidigung Süd-Koreas beinhaltet, so zielten Das bedeutet, diese könnten innerhalb von le- ausgeweitet; schon seit Jahrzehnten befinden die letzten bereits auf diglich vier bis fünf Minuten die Millionen- sich neben Satelliten ständig US-Aufklärungs- die Zerstörung Nord- stadt Seoul als politisches, militärisches und flugzeuge über dem Himmel Pjöngjangs; Koreas. wirtschaftliches Zentrum Süd-Koreas angreifen seine 28’500 Soldaten in Süd-Korea hat Das neue Staats­ und zerstören. Ebenfalls würden die Nuklear- Washington indes bislang nicht oberhaupt der USA Raketen dann die USA erreichen, ein Land, verstärkt. wird sich bald der welches die Schrecken eines Krieges im eige- In Seoul wiederum hat das Schicksalsfrage nen Land bisher noch nicht verspürte; die dabei Zweifel ausgelöst, ob bei Koreas annehmen ausser den baulichen Schäden und vielen Toten einem erneuten Kriegs­ müssen. zu erwartenden psychologisch-chaotischen Aus- überfall der Nordko- wirkungen hat Washington seit jenem 11. Sep- reaner – nunmehr mit tember gewiss bedacht. Tatsache ist andererseits, Atombomben – die dass sämtliche Appelle des UN-Sicherheitsrats, Amerikaner mit die Wirtschaftssanktionen sowie militärische Rücksicht auf die Drohungen gegen jene «Demokratische Volks- Volksrepublik republik Korea» zwar gewisse Erfolge verzeich- China wirklich neten, dass System Kim Jong-uns indes in kei- ihre Streit- ner Weise erschütterten oder gar seine weitere kräfte in ihrer atomare Aufrüstung behindern konnten. China, ganzen Stär- von dem viele Analytiker einen Einfluss auf ke einset- das von ihm abhängige Nord-Korea erhofften, zen würden. hatte letztes Jahr einen Sonder-Gesandten nach Angesichts Pjöngjang geschickt, um vor einem vierten Nu- der Gegeben- klear-Test zu warnen; inzwischen hat das dortige heiten in Nord-

Überforderte Schulkinder und Zur neusten Lehrpersonen sind eine Folge der Pisa-Studie Seit einigen Jahren stellen Eltern und Lehr- Schulreformen meister einen sinkenden Bildungsstand der Schulabgänger/-innen, insbesondere in der rung des Lehrplans 21, sollen die Lehrpersonen deutschen Sprache fest. nicht mehr Wissen vermitteln, sondern nur noch als Coaches das selbstgesteuerte Lernen der Dieser Trend wird sich fortsetzten, wenn schon Von Grossrätin Kinder organisatorisch begleiten. Als Folge des Unter- und Mittelstufenschulkinder nach Lehr- Sabina Geissbühler- individualisierten Unterrichts werden die Schul- plan 21 ausschliesslich am Computer «selbst- Strupler kinder mit Mehrlektionen von jährlich 30 Mio. organisiert lernen» müssen, da damit die für Primar- und Turn-/ CHF belastet. Nun haben Grossrätinnen und den Lernerfolg enorm wichtige Lehrerperson-/ Sportlehrerin Grossräte vom Regierungsrat verlangt, dass die Schülerbeziehung auf der Strecke bleibt. 3037 Herren­ teuren Lehrerfortbildungskurse zur Einführung schwanden des LP 21 bis zur Abstimmung über die Initiati- Ein wichtiger Schritt zum Sprechen der Stan- ve sistiert werden sollten. Doch wie im ganzen dardsprache ist das laut Lesen in Gruppen. Mit Bildungsbereich kam auch bei diesem Vorstoss auswendig gelernten Texten werden korrekte Zur Motionsantwort des Regierungsrates vom die stereotype Antwort: «Bei der vorliegenden Formulierungen und das Gedächtnis trainiert. 28.11.2016. Motion handelt es sich um eine Motion im ab- Bereits in der Grundschule sollen kleine Auf- Die unzähligen Schulreformen wurden undemo- schliessenden Zuständigkeitsbereich des Regie- sätze und Diktate von der Lehrperson korrigiert kratisch vom Regierungsrat und seiner Verwal- rungsrates (Richtlinienmotion). Bei Richtlini- und vom Kind einige Male richtig abgeschrieben tung durchgesetzt. Die Reformitis verursacht enmotionen bleibt die Entscheidverantwortung werden, da sich sonst die falsch geschriebenen neben viel Unruhe, überforderten Schulkindern beim Regierungsrat». Wörter im Gehirn einprägen. und jährlich über hundert Burnouts bei Lehrper- sonen, vor allem hohe Kosten von jährlich ca. Es ist an der Zeit, dass die wichtigsten Weichen- Mit den aufgegleisten Reformen werden in 200 Mio. CHF. Dies nachweislich ohne pädago- stellungen in Bildungsfragen in einer breiten Zukunft die Ergebnisse kommender Pisa-Ver- gischen Mehrwert. Öffentlichkeit und der Politik diskutiert und zum gleichstests noch schlechter ausfallen, und die Beim anstehenden Reformschritt, der Einfüh- Wohle unserer Kinder entschieden werden. Leidtragenden werden unsere Kinder sein. Seite 6 Januar/Februar 2017 BernAktuell Ausgabe Nr. 209

Die Meisten sitzen am Einbürgerungs- rassistischen Begriff ernannt wurde. Der Umgang mit tag als «sogenannte» Kandidaten in ähnlichen Begriffen sei ein «Irrsinn», die sogenannte der Gemeindeversammlung, sind aber Kulturrevolution sei völlig am übertreiben: Die Operette nachher nie mehr zu sehen, kämen die «Der Zigeunerbaron» könne auch nicht in «Sintibaron» Doppelbürger der vergangenen drei umbenannt werden. Jahre an die Gemeindeversammlung, Auch bei der Gleichberechtigung der Geschlechter sei hätten sie die Mehrheit. jedes Mass verloren gegangen: Wenn Gesetze ent- PARTEIUNABHÄNGIGES INFORMATIONSKOMITEE Die Akquisiteure sollten besser scheiden müssen, ob Weiblein, die sich als Männer Schweizer aufsuchen, die weder an fühlen, aber trotzdem weibliche Geschlechtsorgane Gemeindeversammlungen, Wahlen haben, auf eine Männertoilette müssen, dann ist dies und Abstimmungen teilnehmen, sie zur Schwachsinn. Teilnahme überzeugen und nach dem «Warum» forschen. Sollte «die machen gleichwohl was sie wollen» sich zum Hauptargument erweisen, gäbe es viel Doppelbürger wegen Arbeit in Gemeinden, beim Kanton und islamistischer Propaganda in Bundesbern, wo unsere Delegierten, die gewählten Parlamentarier, die Ver- verurteilt fassung mit Füssen treten. Der 42-jährige Basler aus Bosnien-Herzegowina warb zwischen 2009 und 2014 intensiv für radikale Prediger, für die Terrororganisation IS und Al-Nusra-Front. Die Unsere Wünsche für 2017 Untergetaucht oder Bundesanwaltschaft verurteilte ihn zu einer sechsmo- Wir erwarten von Ihnen wieder mehr Kampfgeist, wieder natigen bedingten Gefängnisstrafe und einer Busse von mehr Einsatz und Mut, beim Kampf für unsere Erfolgs- ausgereist 8’000 Franken. säulen Unabhängigkeit, direkte Demokratie, Neutralität Bis Ende November sind 8’166 Asylsuchende mit lau- und Föderalismus. Kämpfen Sie bei Wahlen und Abstim- fenden Verfahren «verschwunden» (Vorjahr 5’501). Das mungen für unsere Anliegen, mobilisieren Sie auch Ihr Migrationsamt geht davon aus, dass der grösste Teil die Die Terrormiliz Islamischer gesamtes Umfeld, auch teilzunehmen und in unserem Schweiz wieder verlassen hat, weil ihnen die geringen Sinne zu stimmen. Jährlich werden Tausende von Sei- Chancen auf einen Verbleib mitgeteilt wurden, und die Staat (IS) und seine welt­ ten Gesetze, Erlasse, Vorschriften und Reglemente von beschleunigte und verschärfte Asylpraxis. Die Mehrzahl weiten Ableger unseren Parlamentarier erlassen, diktiert von Brüssel der Untergetauchten stammen aus afrikanischen Län- und der selbsternannten Elite und Gutmenschen, statt dern: Eritrea 801, Gambia 792, Nigeria 716, Guinea In Syrien und Irak haben sie Kerngebiete verloren. an unsere Eigenverantwortung zu appellieren. 508, Algerien 504 und Somalia 494. Auch in Libyen musste der mächtigste Aussenposten Einbussen in Kauf nehmen. Seit 2014 wirkt in Ägypten die Terrorgruppe Ansar Beit al-Makdis, bekannte sich im Herbst 2015 zum verheerenden Bombenanschlag auf Babyboom in der Schweiz «Mohrenköpfe» und «Zigeu­ einen russischen Ferienflieger mit 224 Toten. Im Jemen Im 2015 haben 86’559 Babys das Licht der Welt erblickt, nerschnitzel» wieder salon­ wirkt ein starker Ableger des Terrornetzes Al-Kaida. In so viele, wie seit 20 Jahren nicht mehr. Für das 2016 Nigeria hat der Anführer Abubakar Shekau von Boko melden alle Spitäler neue Geburtenrekorde, sodass fähig machen Haram dem Kalifen Abu Bakr al-Bagdadi im März 2015 nochmals mit einem massiven Anstieg zu rechnen ist. Die Alternative für Deutschland (AfD) will politisch um- die Treue geschworen. In Afghanistan ist sich der IS mit Zum Kindersegen tragen auch Zuzügerinnen aus dem strittene Begriffe wieder salonfähig machen. Es sei völlig zunehmend grausamen Anschlägen auf Zivilisten am Ausland und extra zur Geburt Anreisende bei. überzogen, den Leuten zu verbieten, Mohrenköpfe zu Installieren. Auch in Pakistan hat der IS grosse, blutige essen, weil das Wort nach Jahrzehnten plötzlich zum Anschläge für sich beansprucht.

Erdogan kommt seinem Ziel Einladung an Mitglieder, Gönner und Sympathisanten des PIKOM «Diktatur» immer näher Im Namen des Vorstandes lade ich Sie zur Parlaments-Kommission hat der geplanten Verfas- sungsreform zugestimmt, wird auch kaum riskieren, an- Generalversammlung 2017 des PIKOM derer Meinung zu sein. Die Reform sieht unter anderem ein. Sympathisanten sind ebenfalls herzlich willkommen. vor, dass der Präsident auch Regierungschef wird, das Amt des Minister-Präsidenten entfällt. Das Vorhaben Datum: Samstag, 8. April 2017 scheint Chancen zu haben, denn der grösste Teil der Zeit: ab 13.00 Uhr Unterhaltung mit der Ländlerkapelle Thomas Marthaler Oppositions-Abgeordneten sitzen in Gefängnissen. Klarinette und Schwyzerörgeli (Prof. Dr. Thomas Marthaler), Schwyzerörgeli (Pascal di Marco), stets begleitet von Streichbass (Urs Conrad) Einbürgerungswillige sollen 13.30 Uhr Generalversammlung 14.00 Uhr ihren bisherigen Pass Jürg Noth öffentliches Referat durch Jürg Noth Vizedirektor der Eidg. abgeben Das Grenzwachtkorps – täglich im Zollverwaltung und Komman­dant des NEIN zu privilegierten Doppelbürgern, wer aus innerer Einsatz für die Sicherheit der Schweiz Grenzwachtkorps Überzeugung freiwillig Schweizer werden möchte, soll auf seine bisherige Staatsbürgerschaft verzichten. im Anschluss vom PIKOM offerierter Apéro riche Für Einbürgerungen muss in Gemeinden keine Akquisi- Ort: Hotel Aarauerhof, Bahnhofplatz 2, 5000 Aarau tion durch Gemeinderäte und selbst ernannte Gutmen- (unmittelbar neben dem SBB-Bahnhof) schen betrieben werden. Gemeinden um 4’000 Einwoh- Thomas Fuchs, Präsident PIKOM ner verzeichnen jährlich so rund 50 Einbürgerungen.

Januar/Februar 2017 Seite 7 BernAktuell Ausgabe Nr. 209

derner, roter Wohnkubus fügt sich problemlos Seldwyla am Bielersee zwischen zwei Chalets ein… Der Fall um das orange Haus erhitzt daher die Gemüter vieler Nun mag der geneigte Leser denken, das Ehe- Bürger. Die SVP Biel unterstützt das Ehepaar paar hätte es besser wissen sollen und sich nicht gegen den Behördenwahnsinn. Sie hat eine Un- auf mündliche Zusagen verlassen dürfen. Fehler terstützungspetition lanciert und einen Anwalt passieren, aber eigentlich sollte man als Bürger vermittelt, der für den Rentner und seine Ehefrau einer Auskunft, sei sie auch mündlich, vertrau- nun Rekurs beim Verwaltungsgericht einreicht. Von en können. Die eigentliche Krux an der Sache Übrigens: Während sich die Behörden an der Sandra Schneider sind die Folgen dieses behördlichen Farbbefehls. orangen Fassade stören, findet das Haus bei der Stadträtin SVP, Die Malerarbeiten würden Zyssets rund 30’000 Anwohnerschaft durchwegs Anklang. Präsidentin Junge SVP Biel-Seeland, 2502 Biel/Bienne

Viele Liegenschaften in der Stadt Biel geben kein schönes Bild ab. Umso erfreulicher, wenn private Hausbesitzer Eigeninitiative zeigen und ihr Haus neu anstreichen und ihre Liegenschaft so zu neuem Glanz verhelfen. Das dachte sich auch das Bieler Ehepaar Zysset und liessen ihr Haus an der Mettstrasse – einer vielbefahrenen Strasse – in einem satten Orange streichen. Vorgängig fragten der Renter und seine Ehe- frau mündlich beim Stadtplanungsamt nach, ob es hierzu eine Baubewilligung bräuchte, wobei man ihnen am Telefon ausrichtete, es ginge ohne Bewilligung in Ordnung. Diese Auskunft stellte Franken kosten – so viel haben sie schon für den sich später als unwahr heraus. Die städtischen orangen Anstrich ausgegeben. Enorme Kosten, Behörden verlangten das Nachreichen der Bau- die der Rentner nicht tragen kann, ausser er wür- bewilligung. Die Abteilung in der Direktion von de sich wieder einen Job suchen. Weigert sich SP-Stadtpräsident Erich Fehr wies das Gesuch das Ehepaar, den behördlichen Anordnungen bis ab. Begründung: die orange Farbe sei zu «grell» Anfang 2017 Folge zu leisten, droht eine Busse und hebe sich vom (ansonsten eher tristen) Quar- von satten 40’000 Franken. Hier zeigt sich: Es tier ab. Diese Sonderstellung «stehe dem Ge- handelt sich im Grunde um einen überrissenen bäude nicht zu». Auch die Intervention bei der und völlig unverhältnismässigen Entscheid, wel- kantonalen Baudirektion von SP-Regierungs- cher das Ehepaar gar in den finanziellen Ruin zu rätin Barbara Egger-Jenzer fruchtete nichts; das treiben droht. Haus soll neu gestrichen werden. Dabei stützen Pikant ist auch, dass es in Biel mittlerweile et- sie sich auf schwammige Bauvorschriften, die liche «Farbtupfer» gibt. Beanstandungen haben «Kann- und Soll-Formulierungen» enthalten. sich anscheinend keine ergeben. Selbst ein mo-

Alexander Feuz ist neuer Bern: «Grösste und freundlichste SVP-Fraktionspräsident Die Zeitung BernAktuell gratuliert herzlich zur Wahl als neuen Fraktionsprä- Drogen-Anlaufstelle der Schweiz»? sidenten. Alexander Feuz war bisher Vi- zefraktionschef, er ist Präsident der SVP- Mit dem Ansinnen, ein Pilotprojekt für Cannabis Sektion Innenstadt-Kirchenfeld und Mitglied und eine zweite Drogenanlaufstelle in der Stadt des Parteivorstandes. In seiner Eigenschaft Bern einzurichten, setzt der Gemeinderat ein als Fraktionspräsident wird neu auch in der weiteres falsches Zeichen. Von siebenköpfigen Parteileitung mitwirken. Der Die SVP ist gegen Drogen und gegen ihre Janosch Weyer- Fürsprecher gehört dem Stadtrat seit 2011 weitere Ausdehnung in der Stadt Bern. Die mann, Vorstands- an. Seit Herbst 2012 ist er Mitglied der stadt- Stadt darf sich sicher nicht zum Zentrum für mitglied JSVP rätlichen Kommission Planung, Verkehr und die Drogenkonsumenten aus dem ganzen Kan- Kanton Bern und Stadtgrün, die er im Jahr 2013 präsidierte. ton und sogar noch aus den Nachbarkantonen Präsident Junge entwickeln. Genau dies würde aber geschehen, SVP Stadt Bern Mit Alexander Feuz hat die SVP einen enga- wenn die Stadt ihr – wie man das so schön gierten Fraktionspräsidenten gefunden, der sagt – Angebot mit einer zweiten Anlaufstelle die Parteilinie in jeder Hinsicht vertritt. Für Die Drogenpolitik der Stadt Bern ist seit erweitern würde. Die Drogenabhängigen gehen die Zusammenarbeit mit anderen Parteien Jahren gescheitert! Es ist nicht einzusehen, dorthin, wo es am leichtesten für sie ist, also auf im Interesse der städtischen Bevölkerung ist warum die Stadt Bern noch mehr für die Dro- nach Bern! Ins Fäustchen lachen sich die Städte er immer bereit, soweit die Lösungen von genabhängigen des ganzen Kantons tun soll, sowie die Kantone Solothurn und Freiburg, denn Freiheit und Eigenverantwortung der Bür- als sie es jetzt schon tut. Die RGM-Mehrheit sie können sich ihrer Verantwortung entledigen. gerinnen und Bürger geprägt sind. In Bern- leidet an einem Helfersyndrom. Aktuell werden Sie auch weiterhin seine Der Kuschelkurs der letzten Jahre führte in der Die SVP fordert vom Gemeinderat, auf eine Berichte aus dem Stadtrat lesen können Stadt Bern zu keiner Verbesserung der Situation. zweite Drogen-Anlaufstelle zu verzichten. Seite 8 Januar/Februar 2017