Theologische Fakultät der Universität Freiburg/Schweiz Vegetarismus im Christentum Die kirchliche Druckverweigerung des Manuskripts „Versuch einer Theologie des Vegetarianismus“ des Freiburger Professors Prinz Max von Sachsen angesichts der fleischlosen Tradition des Christentums, des heutigen Wissensstandes und der theologischen Diskussion Lizentiatsarbeit von: eingereicht bei: Diego Hieronymi Prof. Dr. Dr. Mariano Delgado Weststrasse 51 Lehrstuhl Kirchengeschichte CH-6314 Unterägeri Universität Miséricorde
[email protected] 1700 Freiburg/Schweiz 15. Mai 2000 Korrigierte und leicht überarbeitete Fassung: August 2000 Vorwort Hat die Katholische Kirche mit dem Vegetarismus eine gemeinsame Tradition? Ja und nein. Der Begriff ,Vegetarismus’, steht für die Ernährungslehre, die den ausschliesslichen oder überwiegenden Genuss von pflanzlichen Nahrungsmitteln anstrebt. Er wurde erst im 19. Jahrhundert gebildet und entstammt aufklärerischen Kreisen ausserhalb der Kirche. Und auch heute scheint in den wenigen katholischen Dokumenten, die das Thema Fleischverzicht ansprechen, das Wort ‘Vegetarismus’ gemieden zu werden. In der christlichen Tradition sind aber seit Beginn immer wieder Bestrebungen auszumachen, sich fleischlos zu ernähren. Es ist dabei unter anderem an die christlichen Asketen, Ordensregeln und Fastengebote zu denken. Wo aber früher die Ernährung innerhalb der religiösen Praxis einen wichtigen Stellenwert einnahm, spielt sie heute eine randständige Rolle. Zu Unrecht, wie ich meine. * * * Für die Aufarbeitung des Manuskripts von Prinz Max und seiner Auseinandersetzung mit dem Vegetarismus war mir der Kontakt mit Iso Baumer von unschätzbarem Wert. Von ihm stammt das dreibändige Werk „Prinz Max von Sachsen“, ohne das ich gar nicht auf die Schriften von Prinz Max gestossen wäre. Iso Baumer hat mir auch den Zugang zum Manuskript „Versuch einer Theologie des Vegetarianismus“ ermöglicht und mich mit der Schenkung von zahlreichen Büchern zu den Themen Ökologie, Theologie und Vegetarismus kräftig für meine Arbeit motiviert.