Trivialliteratur.Pdf
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Kiadta a Bölcsész Konzorcium A Konzorcium tagjai: • Eötvös Loránd Tudományegyetem • Pécsi Tudományegyetem • Szegedi Tudományegyetem • Debreceni Egyetem • Pázmány Péter Katolikus Egyetem • Berzsenyi Dániel Főiskola • Eszterházy Károly Főiskola • Károli Gáspár Református Egyetem • Miskolci Egyetem • Nyíregyházi Főiskola • Veszprémi Egyetem • Kodolányi János Főiskola • Szent István Egyetem Szakmai lektor: Bombitz Attila A kötet megjelenése az Európai Unió támogatásával, a Nemzeti Fejlesztési Terv keretében valósult meg: A felsőoktatás szerkezeti és tartalmi fejlesztése HEFOP-3.3.1-P.-2004-09-0134/1.0 ISBN 963 9704 72 5 © Bölcsész Konzorcium. Minden jog fenntartva! Bölcsész Konzorcium HEFOP Iroda H-1088 Budapest, Múzeum krt. 4/A. tel.: (+36 1) 485-5200/5772 – [email protected] Einführung in die Trivialliteratur Zoltán Szendi (Hg.) Einführung in die Trivialliteratur 1 2 INHALTSVERZEICHNIS Vorwort ..................................................................................................................................5 I. Fragen der Definition und Wertung in der Trivialliteratur (Horst Lambrecht) ...........7 1. Vorbemerkungen ................................................................................................................7 2. Was ist Trivialliteratur? ....................................................................................................13 3. Zu Fragen der Wertung von Trivialliteratur .....................................................................29 Exkurs: Gewaltdarstellung in Kriminalromanen im Wandel der Wertvorstellungen ..........39 4. Zum Verhältnis zwischen hoher und trivialer Literatur ...................................................53 5. Der Weg zur Massenliteratur ...........................................................................................74 6. Der Kriminalroman als Hauptgattung .............................................................................91 II. Weitere Romantypen der Trivialliteratur (Zoltán Szendi) .........................................124 1. Der Abenteuer- und Reiseroman ....................................................................................124 2. Räuber-, Ritter- und Schauerromane. Die Horror- und Vampirliteratur ........................132 3. Historischer Roman .......................................................................................................142 4. Phantastische Literatur – Science Fiction ......................................................................149 5. Familien- und Liebesroman ...........................................................................................155 6. Heimatroman .................................................................................................................162 III. Drama und Lyrik in der Trivialliteratur .....................................................................167 1. Trivialität im deutschen Drama (Rainer Hillenbrand) ...................................................167 2. Triviale Lyrik (Rainer Hillenbrand) ..............................................................................172 Exemplarische Vertiefung: Patriotisch-politische Dichtung der Napoleonischen Kriege. Theodor Körner (Kálmán Kovács) ....................................................................................181 IV. Trivialliteratur in der Presse (Zsuzsa Bognár) ............................................................194 Trivialliteratur in der Presse ..............................................................................................194 Autorenregister ......................................................................................................................205 Sekundärliteratur ....................................................................................................................210 3 4 Vorwort Die radikalen Veränderungen, die das neue Unterrichtsprogramm von allen Beteiligten und Betroffenen verlangt, bedeuten nicht nur eine strukturelle Erneuerung an den Universitäten, sondern auch die Herausforderung, bisherige Lehrinhalte zu überprüfen. Über diese spezifische Aufgabe hinaus sind aber auch die gegenwärtigen kulturellen und wissenschaftlichen Vorgänge wichtig, welche die Germanistik nicht unberührt lassen. Mit der Bereitstellung dieses Lehrmaterials soll also ein Beitrag zur Neugestaltung unserer Curricula geleistet, zugleich aber auch einem Versäumnis im Unterricht abgeholfen werden. Die Trivialliteratur gehört nämlich immer noch zu den vernachlässigten Gebieten der germanistischen Ausbildung. Aus der nicht unbegründeten Überlegung, dass nicht einmal die „Größten“ der Literatur während des Studiums alle behandelt werden können, stellt sich zwar die Frage, warum man die Zeit auf drittrangige Schriftsteller verwenden sollte. Diese Bedenken verlieren aber immer mehr an Bedeutung, wenn wir an die Kluft denken, die sich zwischen der massenhaften Verbreitung und Konsumierung trivialer Werke und der einseitigen Vorbereitung auf das Verständnis und die Aneignung der hohen Kultur auftut. Es ist sehr wichtig, dass die künftigen Deutschlehrer einen argumentativ gut ausgerüsteten und kritischen Zugang zur Massenkultur und speziell zur Trivialliteratur bekommen. Mögen auch die Autoren der vorliegenden Abhandlungen selbst unterschiedliche Auffassungen über die Trivialliteratur haben, so sind sie doch in den Grundfragen einig, vor allem darin, dass sie die beiden extremen Positionen ablehnen: sowohl die eher traditionelle, welche versucht, eine starre Grenzlinie zwischen der hohen und der Massenkultur zu ziehen, als auch die moderne, welche die Unterscheidung zwischen den beiden Kulturen völlig aufheben möchte. Man sollte nicht – aus welcher Überzeugung auch immer – auf die ästhetischen Urteile und Qualifizierungen verzichten, auch wenn die Grenzen oft verschwommen und an vielen Stellen überschreitbar sind. Solchen Fragen widmet sich ein ansehnlicher Teil dieser Arbeit, etwa um zu zeigen, wie ein Werk wie Robinson Crusoe durch serielle und klischeehafte Nachahmungen trivialisiert wird, und umgekehrt, welche ästhetischen Qualitäten auch triviale Gattungsformen wie der Kriminalroman erreichen können, wenn ihre schablonenartigen Strukturen individuell und innovativ abgewandelt werden. Schon diese beiden Beispiele zeigen, dass ein Lehrwerk wie dieses sich nicht auf deutschsprachige Trivialliteratur beschränken lässt, sondern dass auch die Anregungen und Weiterbildungen in anderen Literaturen beachtet werden müssen. Bei der Abfassung der einzelnen Kapitel wurde in erster Linie auf ihren Einführungscharakter geachtet. Es soll nämlich unseren Studierenden zunächst ein Überblick gegeben werden über die Wertungs- und Gattungsproblematik der Trivialliteratur und über die historische Entwicklung der einzelnen Genres. Dabei wird der Roman in den Vordergrund gestellt, da er in der Trivialliteratur bis heute die wichtigste Rolle spielt. Das bedeutet keineswegs, dass die Hauptgattungen Drama und Lyrik nicht mehr Aufmerksamkeit verdienten. Ihre längere Behandlung hätte aber den gesetzten Rahmen gesprengt. Ebenfalls aus dem Orientierungszweck eines Lehrwerks folgt, dass auf mehrere formal wissenschaftliche Kriterien verzichtet werden musste. So fehlen oft die Quellennachweise, und auch die theoretischen Erörterungen mussten auf ein Mindestmaß beschränkt werden. Andererseits sind mit gutem Gewissen allgemeine Nachschlagewerke und sogar Internetartikel als Informationsquelle genutzt worden, letztere vor allem dann, wenn bestimmte Angaben nur von dort zu erhalten waren. Um die Benutzung des Lehrmaterials zu erleichtern, wurde ein kleines Autorenregister zusammengestellt. 5 Man wird bestimmt manches an diesem ersten Versuch bemängeln können, und zwar zu Recht. Auch die Autoren selbst halten vieles für verbesserungsfähig, vor allem weil sie wegen Zeit- und Platzmangels aus dem riesigen Stoff nur weniges bearbeiten konnten. Unzufriedenheit kann aber auch produktiv sein, indem sie anspornt, an diesem Thema weiterzuarbeiten. Viele haben bei der Fertigstellung dieses Lehrwerks geholfen, manchmal sehr kurzfristig. Der besondere Dank des Herausgebers gilt vor allem dem Kollegen Dr. Rainer Hillenbrand, der außer den Korrekturarbeiten auch mit seinen wertvollen fachlichen Beratungen und Ergänzungen die Arbeit gefördert hat, den Kolleginnen Dr. Judit Hetyei, Dr. Hilda Schauer, Csilla Dömök und Melinda Stölkler, die beim Recherchieren in den Bibliotheken geholfen haben, und Frau Ute Lambrecht, die beim Lektorieren behilflich war. Die beiden Absolventinnen des Lehrstuhls für deutschsprachige Literatur, Frau Annamária Molnár und Frau Judit Kiss, sowie der Informatiker der Philosophischen Fakultät der Universität Pécs, Herr Ádám Horváth, haben die technische Bearbeitung der Texte übernommen. Auch ihnen sei herzlich gedankt. Pécs, im August 2006 Zoltán Szendi 6 I. Fragen der Definition und Wertung in der Trivialliteratur (Horst Lambrecht) 1. Vorbemerkungen Das vorliegende Studienmaterial widmet sich einem bisher vor allem in der Lehre innerhalb der ungarischen Germanistik nicht gerade mit besonderer Aufmerksamkeit bedachten Gegenstand. Die dort zu beobachten gewesene gewisse Vernachlässigung des Phänomens „Trivialliteratur“ bedeutete im Grunde eine unausgesprochene Vorbewertung dessen, was Trivialliteratur sei: nämlich das Unbedeutende, das Unwertige und damit jenes also, was ein Literaturwissenschaftler, ein Lehrer, ein Student, ein Schüler anscheinend nicht kennen, nicht wissen, nicht verstehen müsse. Diese Zurückhaltung erscheint allein schon deshalb merkwürdig,