St. Martin Aktuell

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St. Martin Aktuell St. Martin Aktuell Hauszeitung St. Martin Düngenheim/Kaisersesch/Ulmen · 23. Jahrgang · Herbst 2019 Eine große Gruppe des Bildungs- und Pflegeheimes St. Martin Unter dem Leitwort „Der Herr sieht auf das Herz“ nahm an Wallfahrt stand die diesjährige „Rochuswallfahrt“ für in Bingen teil Menschen mit Beeinträchtigungen in Bingen, an der rund 50 Bewohner/innen, Mitarbeiter/innen und einige ehrenamtliche Begleitpersonen aus dem Bildungs- und Pflegeheim St. Martin der Standorte Düngenheim, Kaisersesch, Ulmen und einigen Außenwohngruppen teilnahmen. Seiten 12 und 13 Sehr geehrte Leserinnen und Leser, derverein „Hand in Hand“ e. V. am 22.11.2019 um 17:00 Uhr im großen Saal der St. Martin in der Ihnen vorliegenden Herbstausgabe unserer Gastronomie in Ulmen stattfindet, hinweisen. St. Martin Aktuell können Sie sich wie gewohnt, Einzelheiten hierzu lesen Sie auf Seite 23 in dieser einen Überblick über die Aktivitäten in den Ein- Ausgabe. richtungen St. Martin verschaffen. Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Blättern Besonders darf ich Sie auf unseren Bericht über und Lesen. die Informationsveranstaltung zur Stiftung „Aner- kennung und Hilfe“ auf den Seiten 4 bis 6 hinwei- Herzlichst sen. Gerne unterstützen wir Sie mit zusätzlichen Informationen zu dieser Stiftung und sind Ihnen Ihr bei einer eventuellen Antragstellung behilflich. Scheuen Sie sich nicht uns diesbezüglich anzu- sprechen. Markus Wagener Ein weiteres Highlight im Jahresverlauf in Direktor St. Martin wirft bereits seine Schatten voraus. Der große Basar unseres Fördervereins „Hand in Hand“ e. V. findet am 17.11.2019 in unserer Sport- halle der Schulen statt. Hierzu darf ich Sie herz- lich einladen und möchte mich bereits heute beim Förderverein für sein vielfältiges Engagement be- Impressum danken. Herausgeber: St. Martin Düngenheim Verantwortlich: Markus Wagener Ebenso danke ich auch unseren Freunden des Gos- Redaktion: Brigitte Meier, Ramona Blank pel Chores „Gospel Traces“ für die erneute Gestal- Fotos: Brigitte Meier, Kurt Oblak, tung der Festgottesdienstes zur Basareröffnung. St. Martin Layout/Satz: Eldiseño Werbeagentur, Zum aktuellen Sachstand der Umsetzung des 56767 Uersfeld Bundesteilhabegesetzes (BTHG) darf ich Sie Druck: Caritas Werkstätten St. Anna, abschließend auf eine gemeinsame Fachver- 56766 Ulmen anstaltung, die wir gemeinsam mit dem För- 2 St. Martin Aktuell Wenn uns nur Liebe bleibt (Jacques Brel) Nachruf Wir trauern um unsere langjährige Mitarbeiterin Elfi Fett-Unstedde * 8. Juni 1955 + 16. August 2019 die plötzlich und unerwartet aus dem Leben gerissen wurde. Wir verlieren eine liebenswerte, kompetente und engagierte Kollegin. Frau Fett-Unstedde war 37 Jahre in der Dienstgemeinschaft von St. Martin mit großer Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft tätig. Sie wurde von den Schülerinnen und Schülern der St. Martin Förderschule, von ihren Vorgesetzten und Kolleginnen und Kollegen wegen ihrer aufgeschlossenen, bescheidenen und hilfsbereiten Art sehr geschätzt. Ihr Tod hat uns alle sehr traurig gemacht. Unser Mitgefühl in dieser schweren Stunde gilt ihrem Mann, ihren Kindern und allen, die ihr nahe standen. Kreuzschwestern, Schülerinnen und Schüler, Bewohnerinnen und Bewohner, Dienstgemeinschaft des Bildungs- und Pflegeheims St. Martin, die St. Hildegardishaus gGmbH und der St. Hildegardishaus e.V. 3 Christine Lange informierte über die Arbeit der Stiftung Anerkennung und Hilfe. Unrecht und Leid in Heimen anerkennen St. Martin unterstützt Aufklärung und informiert Unrecht mit einer finanziellen Leistung entschä- ehemalige Bewohner über die Stiftung Anerken- digt werden. nung und Hilfe Das Bildungs- und Pflegeheim St. Martin, das Bis Anfang der 70er-Jahre, in der ehemaligen DDR 1966 von den Kreuzschwestern Bingen in Dün- bis zu ihrer Auflösung, mussten viele Kinder und genheim gegründet wurde, unterstützt die Arbeit Jugendliche in Einrichtungen der Psychiatrie oder der Stiftung und hat ehemalige Bewohner, die ihre Behindertenhilfe körperliches und seelisches Leid Kindheit und Jugend im damaligen „Kinderheim ertragen, an dessen Folgen sie bis heute leiden. für schwach begabte Knaben“ verbracht haben, zu einem halbtägigen Treffen eingeladen. Für diese Menschen haben Bund, Länder und Kirchen die Stiftung Anerkennung und Hilfe In der Alten Schule Kaisersesch hatten sie nach eingerichtet. Diese ist in Rheinland-Pfalz beim einem Vortrag über die Arbeit der Stiftung von Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung Christine Lange zudem Gelegenheit, sich persön- angesiedelt, wo die Betroffenen für das erlittene lich beraten zu lassen. 4 St. Martin Aktuell Olaf Stahr hat im damaligen Kinderheim St. Martin Düngenheim gelebt. Insgesamt hat St. Martin 71 Personen ermittelt, auch manchmal gezwungen.“ Er habe kein großes die in der Zeit von 1966 bis 1975 im Düngenhei- Leid erfahren, berichtet Stahr. Als Sozialberater mer Kinderheim gelebt haben. „Wahrscheinlich wisse er jedoch, dass viele Kinder in anderen Ein- sind es mehr, doch es ist schwierig, ihre Adressen richtungen sehr viel Schlimmeres erlebt haben: zu erfahren. Einige sind sicher auch schon ver- „Deshalb helfe ich bei der Suche nach Betroffenen, storben“, erklärt Winfried Weber, Vorstand des damit sie das Unrecht, das sie erfahren haben, an- St. Hildegardishaus e. V. Doch St. Martin habe melden können.“ eine ganz klare Position zum Thema: „Wenn bei St. Martin Bewohnern Unrecht und Leid zugefügt Kein Einzelfall ist das Schicksal, dass die Refe- wurde, muss das hinterfragt und aufgearbeitet rentin Christine Lange als Fallbeispiel aus ih- werden.“ Dazu stellt St. Martin alle noch vorhan- rer Beratungspraxis anführt: Eine 1946 gebore- denen Akten zur Verfügung. ne Frau leidet an Kinderlähmung und kann nur mit Hilfe von Schienen laufen. 1961 kommt sie Olaf Stahr wurde im Alter von sieben Jahren ins in eine Behinderteneinrichtung, wo sie geschla- Kinderheim St. Martin gebracht. Der 58-Jährige gen, gedemütigt und zur Strafe eingesperrt wird. lebt heute in Hamburg und berichtet, dass er auf- Sie darf keine Ausbildung machen und muss grund eines schweren Unfalls epileptische Anfälle trotz ihrer Beeinträchtigung schwere körperliche hatte, was damals als geistige Behinderung dia- Arbeit verrichten. Bei der Rentenversicherung gnostiziert wurde. Er hegt keinerlei Groll gegen wird sie nie angemeldet, gesundheitliche Betreu- die Kreuzschwestern, sagt jedoch: „Erziehung war ung erfährt sie auch nie. Die Frau ist bis heute damals nun mal anders als heute. Es hat regelmä- schwer traumatisiert, sie erträgt keine geschlos- ßig Ohrfeigen gesetzt, und zum Essen wurden wir senen Räume und leidet unter Panikattacken. 5 Unrecht und Leid in Heimen Wer kann sich anmelden? anerkennen (Fortsetzung) Wer vom 23. Mai 1949 bis 31. Dezember 1975 in der BRD beziehungsweise vom 7. Oktober 1949 Die Stiftung gesteht ihr als Anerkennung des bis 2. Oktober 1990 in der DDR bis zur Volljährig- Unrechts eine einmalige Zahlung von insgesamt keit zeitweise oder auf Dauer in Einrichtungen der 14.000 Euro zu – 9000 Euro Unterstützungslei- Psychiatrie oder der Behindertenhilfe gelebt hat, stungen und 5000 Euro Rentenersatzleistungen. dort Unrecht körperlicher oder seelischer Art er- Die einmaligen Geldpauschalen, die die Stiftung leiden musste, und bis heute unter den Folgen lei- aus Mitteln des Bundes, der Länder und der Kir- det, kann sich bei der Stiftung Anerkennung und chen an ehemalige Heimbewohner auszahlen, Hilfe anmelden. sind steuerfrei und können selbstbestimmt aus- gegeben werden. In einem persönlichen Bera- Weitere Infos: www.stmartin-dku.de/news tungsgespräch können die Betroffenen ihre Er- oder bei Markus Wagener, Tel.: 02653 598-108, lebnisse schildern. Verlangt werden Unterlagen, E-Mail: [email protected] die den Aufenthalt in einer Einrichtung belegen. und Hiltrud Weiler, Tel.: 02653 598-137, Bei Anerkennung des Unrechts erhält die Per- E-Mail: [email protected] son 9000 Euro. Als Rentenersatzleistung wer- den je nach Dauer der sozialversicherungspflich- Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung, tigen Arbeit 3000 oder 5000 Euro ausgezahlt. Beratungsstelle der Stiftung Anerkennung und Die Meldefrist wurde verlängert und endet am Hilfe, Rheinallee 97-101, 55118 Mainz 31. Dezember 2020. Telefon: 06131/967 544, Internet: www.lsjv.rlp.de 6 St. Martin Aktuell Einschulung der Erstklässler Klassenlehrerin Melanie Metzroth und Guido We- ber, pädagogische Fachkraft, begrüßten die Erst- klässler der 1 a: Inan Balci, Nina Dams, Emil Hammes, Justin He- big, Luca-Marcel Henn, Ruben Hermes, Alina Kor- thauer, Isabella Krawiec, Phil Page, Lilly Schopp, Lisa Steffes-mies und Justin Weber. Klassenlehrerin Sabine Weingärtner und Patricia Schäfer, pädagogische Fachkraft, sowie Inklusi- onsassistentin Bärbel Kordel begrüßten die Erst- klässler der 1 b: Richard Beck, Finley Bertzholz, Lucille Dittert, Louis Fuchs, Leon Glaubel, Leon Gropov, Valen- tina Grüner, Luis Hammes, Peter Jobelius, Jakob Johann, Emma Peckart, Linda Schüller, Michael Schwall und Merle Weingart. 7 Ausbildung erfolgreich In diesem Sinne bedanken wir uns auch bei denen, abgeschlossen die sich in St. Martin für eine professionelle und verlässliche Ausbildung engagieren, allen voran Yannick Franzen, Sarah Marie Fuhrmann, Tobi- die Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter in den as Hanke, Eileen Mülhausen, Anne Schneider und Tagesförderstätten und Wohngruppen. Annika Simon haben im Juni ihre Ausbildung zum/zur staatlich geprüften Heilerziehungspfle- Alle zusammen wünschen wir den frisch geba- ger/in erfolgreich abgeschlossen. Dazu gratulieren ckenen Heilerziehungspflegerinnen
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