Die Entnazifizierte Baugeschichte : Die Merkwürdigen Abenteuer Der Architektur Im Nationalsozialistischen Deutschland Und Im Faschistischen Italien

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Die Entnazifizierte Baugeschichte : Die Merkwürdigen Abenteuer Der Architektur Im Nationalsozialistischen Deutschland Und Im Faschistischen Italien Die entnazifizierte Baugeschichte : die merkwürdigen Abenteuer der Architektur im nationalsozialistischen Deutschland und im faschistischen Italien Autor(en): Lampugnani, Vittorio Magnago Objekttyp: Article Zeitschrift: Werk, Bauen + Wohnen Band (Jahr): 73 (1986) Heft 5: Mai 86 : Frühlingsszenen in der französischen Schweiz = Scènes printanières en Suisse française = Spring scenes in the french- speaking part of Switzerland PDF erstellt am: 24.09.2021 Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-55466 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. 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Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch Forum Die entnazifizierte scher Form und ideologischem Inhalt lässt sich, so einleuchtend sie auf den ersten Blick auch erscheint, nirgends PBHL3TTW'MI wiederfinden. Besonders emblema- PBn— Baugeschichte tisch ist der Fall Italien. Mussolini entdeckte bereits kurze Zeit nach gl ^^^u ^^tBB Die merkwürdigen Abenteuer dem «Marsch auf Rom» den Wert des ^*|| '^¦i der Architektur im antiken Römischen Imperiums und nationalsozialistischen Deutschland dessen ¦ und baukünstlerischer Zeugnisse im mmymm faschistischen Italien als anschauliche Legitimation für sein WBBt abenteuerlich instauriertes Regime: Was sich eingrenzen, spezifizieren zwischen 1924 und 1938 unterstützte und etikettieren lässt, dünkt er zahlreiche archäologische Eingriffe einen ein für allemal erledigt. Dies in Rom und Umgebung, um die trifft mit besonderer Schroffheit für Spuren der vergangenen Grösse, auf da das tief beunruhigende Phänomen die er sich bezog, offenzulegen. des deutschen Nationalsozialismus Ansonsten aber klaffte innerhalb der zu, das allzu gerne als einmaliger, italienischen faschistischen Regierung isolierter Betriebsunfall deutscher ein kulturelles Vakuum, welches bis scher Massenveranstaltungen errichtet Geschichte dargestellt wird, tief in die Jahre schlagartig dreissiger hinein die wurde. n entfesselt und nach dreizehn Jahren Entwicklung der rationalistischen In der Tat sah es lange Zeit ebenso schlagartig beseitigt. Für den Moderne neben dem Neoklassizis- aus, als würde jene «arte di stato», italienischen oder spanischen mus gestattete. Als 1928 die Erste die ausgerechnet der avantgardistische pi Faschismus gilt grundsätzlich das gleiche. Ausstellung der Rationalen Architektur Kunst- und Architekturkritiker Der Schrecken über dieses Stück in Rom stattfand, genoss sie Bardi in unmittelbarem Zusammenhang p. Geschichte europäischer geht dank die Schirmherrschaft der Faschistischen mit der Zweiten Ausstellung 5TC dem eingeschränkten Blickwinkel Gewerkschaft der Architekten; der Rationalen Architektur in seinem über in Erleichterung: es war und als drei Jahre später die Zweite polemischen «Rapporto sull'architet- •^-P> schlimm, aber nun ist alles Gott sei Ausstellung der Rationalen Architektur tura (per Mussolini)» gefordert hatte, Dank vorbei. in der Galerie von Piero Maria die moderne Architektur werden. Solcherlei beschwichtigende Bardi gezeigt wurde, war es Mussolini Die betroffenen Architekten standen Sichtweisen von Nationalsozialismus selbst, der den Eröffnungsvortrag nicht an, ihre «italianitä» zu preisen und Faschismus suchen mit Vorliebe hielt. Am gleichen Tag wurde dem (obwohl der neue Stil ganz Bestätigung in deren Ausdrucksformen; «duce» das Manifest für die Rationale offensichtlich aus Deutschland und aus unter anderem in der Architektur. Architektur feierlich übergeben; Frankreich importiert war), und wurden Unentschlossenheit in punkto Gebautes ist sichtbar, anfassbar; darin hiess es unter anderem: «Die ebensowenig müde, ihren Kulturpolitik, die Entscheidungen das Böse wird anschaulich. Damit es Architektur der Zeit von Mussolini «mediterranen Charakter» zu betonen, um rascher. 1933 hatte sich Joseph Goebbels auch überschaubar und begrenzbar muss den Eigenschaften der sie über diesen fragilen Umweg für als Unterstützer der künstlerischen wird, wird der Mythos einer Männlichkeit, der Kraft, des Stolzes der die eigene nationale kulturelle Tradition Avantgarden präsentiert: «faschistischen» oder «nationalsozialistischen Revolution entsprechen. Die alten beanspruchen zu können. «Jedem wirklichen Künstler wird das Architektur» beschworen, die Architekten sind Emblem einer Bereits an der Planung der Cittä Universitaria Feld freigemacht.» Dies war nicht sich politisch und mithin zeitlich, Impotenz, die uns nicht passt... Wir in Rom (1932-1935) waren nur Demagogie; sein persönlicher geographisch, und erbitten das neben personell stilistisch Vertrauen von Mussolini, Konservativen auch Modernisten Geschmack neigte zum Expressionismus, definieren lässt. Diese Auffassung ist damit er uns Gelegenheit zu realisieren beteiligt. Als dann 1933 die und einer seiner nächsten töricht, irreführend und verunkla- gibt. Wir sind 50 junge Leute, die Architektengruppe um Giovanni Michelucci Mitarbeiter im Propagandaministerium rend; vor allem aber ist sie historisch mitten im Unverständnis und in der einen der wichtigsten und war Hans Weidemann, ein junger falsch. systematischen Opposition jener, die aufsehenerregendsten Wettbewerbe für expressionistischer Maler, der Mitte Geschäfte nicht abgeben wollen, in öffentliche Gebäude, jenen für den 1933 Arbeiten von Ernst Barlach und Die Moderne als gescheiterte vier Jahren sechs Häuser gebaut Hauptbahnhof Santa Maria Novella Emil Nolde für die Ausstellung Deutscher Regimearchitektur haben Um eine architektonische in Florenz, mit einem radikal innovativen Religiöser Kunst innerhalb Zunächst letzteren Definition, ist zur Erneuerung zu instaurieren, es und abstrakten Projekt gewann, Chicagos «Century of Progress Exposition» der stilistischen. Sie identifiziert notwendig zu bauen. Man glaube nicht, schien der Sieg der italienischen auswählte. die architektonische Darstellung und wir fragten, um zu verdienen, architektonischen Avantgarde offiziell. Goebbels, der parallel zur Inszenierung der totalitären sondern wir tun es nur, um eine faschistische Erst in seinem letzten, überaus politischen «nationalsozialistischen Regierungen der zwanziger und dreissiger Idee auszudrücken.» Zur Gruppe, ehrgeizigen baulichen Vorhaben, dem Revolution» eine kulturelle «geistige Jahre mit dem neoklassischen Stil: die hinter diesem Manifest stand, Monumentalkomplex für die (nie Revolution» beschwor, fand sich mit strenge geometrische Ordnungen, gehörten die wichtigsten Exponenten durchgeführte) Esposizione Universale seiner progressistischen Auffassung klar geschnittene, schwere Volumina, der italienischen sachlichen Moderne: Roma (E.U.R.) von 1942, sofort in einer offenen Kontroverse hohe Säulenreihen und entschied rhythmische Adalberto Libera, Luigi Figini, sich der Faschismus - zunächst mit Alfred Rosenberg, dem reaktionären Sequenzen gleicher Fenster spiegeln Gino Pollini, Giuseppe Terragni. Es endgültig - für die repräsentative Verfasser des sinistren Buchs die angeblich politischen Ideale ist kein Zufall, dass eine der wichtigsten Maske eines grösstenteils ungelenken, «Der Mythos des 20. Jahrhunderts»; von Faschismus und Nationalsozialismus Bauten des italienischen einfallslosen und protzigen Neo- dessen Kampfbund für Deutsche wider. Die Autorität der Rationalismus, inzwischen verschämt in klassizismus. Kultur stellte er die Reichskulturkammer geschichtlichen Form soll jene des Staates «Casa del Popolo» umgetauft, Im «gleichgeschalteten» gegenüber und amtierte stützen. ursprünglich «Casa del Fascio» hiess nationalsozialistischen Deutschland war selbst als Präsident. Da er dabei die Eine solchermassen simple und von Terragni in Como 1932-1936 die Situation nicht viel anders; nur «neue» deutsche Kunst als zwischen Entsprechung architektoni¬ als elegante Inszenierung faschisti- fielen, nach einer kurzen Periode der «sentimentalitätslos sachlich» definierte, 14 Werk, Bauen+Wohnen Nr. 5/1986 Architekturgeschichte che Architektur gefördert hatte, te und von 1939 an die Stadt der Her- ' griff das Thema der «Nationalsozialistischen mann-Göring-Werke, das heutige ••yy-yK.m>i<.:,vys, Revolution» wieder auf und Salzgitter, plante und realisierte), zog Parallelen zur «architektonischen Martin Schupp und Hans Waeth mmms Revolution» des «neuen bauens»; bezeugen es. Ausserdem sollte sich Hitler, und selbst Walter Gropius schrieb im von den plumpen Schmeicheleien März 1934 an den Vorsitzenden des unbeeindruckt, 1934 in einer seiner Bunds Deutscher Architekten, Eugen «Kulturreden» auf den
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