Seite 42.120, Finsteraarhorngruppe | Elexikon
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
eLexikon Bewährtes Wissen in aktueller Form Seite 42.120, Finsteraarhorngruppe Internet: https://peter-hug.ch/42_0120 Main mehr setzt sich nach NW. zum Sattelhorn (3745 m) fort, an das sich die schon beschriebene Bietschhornkette anschliesst, senkt sich zur Lötschenlücke (3204 m) u. zieht über den Anengrat (höchster Punkt in 3681 m) zum Mittaghorn (3895 m), dem Schlussglied der Kette des Petersgrates. Die ö. Abschnitte der Ketten des Bietschhorns und Petersgrates bilden mit dem Anengrat zusammen die Umrandung eines dem Hauptring angegliederten zweiten Firn- u. Gletschergebietes, dessen Eismassen sich schliesslich alle zum Lötschengletscher vereinigen. Vom Mittaghorn an biegt die Kammlinie des Hauptringes nach NO. aus und trägt der Reihe nach die Ebnefluh (3964 m), das Gletscherhorn (3982 m) und die Jungfrau (4166 m), die westlichste Spitze des über der Kleinen Scheidegg aufragenden Dreigestirns Eier, Mönch und Jungfrau. Am Mönch (4105 m) wendet sich die Umrandung des zentralen Zirkus nach O., während der den Eiger (3975 m) tragende Wall die Linie Jungfrau-Mönch in der Richtung der Tangente nach NO. fortsetzt und mit dem Felsgipfel des Hörnli (2706 m) über dem Unter Grindelwaldgletscher abbricht. Der Eiskamm des Fieschergrates, der vom Mönch an den zentralen Ring nach O. fortsetzt, endigt an den in der Richtung des Kammes hintereinander liegenden zwei Spitzen des Gross Fiescherhorns (4049 m) und Hinter Fiescherhorns (4020 m), sendet aber vorher noch eine Felszunge nach NO., die das Klein Fiescherhorn oder Ochs (3905 m) und das Grindelwalder Grünhorn (3121 m) trägt und den weiten Grindelwalder Fieschergletscher auf der rechten Seite umwallt (links die Ausläufer des Eiger). Vom oben genannten Mittaghorn bis zum Hinter Fiescherhorn bildet die Kammlinie des zentralen Ringes die Wasserscheide zwischen den Einzugsgebieten der Rhone und Aare. Verfolgen wir vom Hinter Fiescherhorn aus die Hauptkammlinie weiter, so sehen wir sie bald nach S. ablenken, über das Klein Grünhorn (3927 m), Gross Grünhorn (4047 m) und Grüneckhorn (3869 m) ziehen und endlich an der Felspyramide des Kamm (3870 m) ihren Abschluss finden. Wie schon bemerkt, stehen Kamm und Dreieckhorn gleich riesigen Torpfeilern links und rechts vom Abfluss des Grossen Aletschgletschers aus dem zentralen Firngebiet. An den Kamm schliessen sich nach S. noch die Walliser Fiescherhörner an, die in den ringsum vergletscherten Gipfeln des Schönbühlhorns (3864 m) und des Gross und Klein Wannehorns (3905 und 3717 m) ihre bedeutendsten Höhen erreichen. Endlich müssen wir noch des etwa 15 km langen Felskammes gedenken, der vom Klein Wannehorn nach S. abzweigend das linke Ufer des Grossen Aletschgletschers begleitet und auf dieser Strecke durch die Lücke des berühmten Märjelensees (2367 m) unterbrochen ist, um sich jenseits von Neuem zu heben, im weltbekannten Aussichtsberg des Eggishorns 2934 m zu erreichen und schliesslich in breiten Alpweidenterrassen zur Rhone niederzusteigen. Eine Reihe von meist ausserordentlich schwierig zu begehenden Gletscherpässen unterbricht die Umfassungsmauer des zentralen Firngebietes. Wir nennen sie in der gleichen Reihenfolge, die wir bei der Aufzählung der Gipfel beobachtet haben: die Lötschenlücke (3204 m), führt ins Lötschenthal; das Ebnefluhjoch (3750 m), zwischen Mittaghorn und Ebnefluh; das Lauitor (3700 m), zwischen Gletscherhorn und Jungfrau, führt nach Lauterbrunnen; das Jungfraujoch (3470 m), zwischen Jungfrau u. Mönch, führt nach Lauterbrunnen; das Mönchjoch (3618 m), führt nach Grindelwald; die Grünhornlücke (3305 m), s. vom Grünhorn, führt zum Walliser Fieschergletscher; endlich, zwischen Mönch und Eiger, das Eigerjoch (3619 m). Das Hinter Fiescherhorn ist der Ausgangspunkt der Finsteraarhornkette im engern Sinne, die zuerst über einen Eis- und Felskamm zum Agassizhorn (3956 m) nach O. zieht, dann nach SO. umbiegt, sich zum Agassizjoch (3850 m) senkt und endlich zur gewaltigen steilen Pyramide des Finsteraarhorns (4275 m) sich aufschwingt. Das Finsteraarhorn hat der ganzen mächtigen Gebirgsgruppe seinen Namen gegeben und steigt dem Matterhorn ähnlich aus den ringsum um etwa 1000 m tiefer gelegenen Firngebieten mit derart steilen Felswänden zum Himmel auf, dass der Schnee an ihnen kaum zu haften vermag. Während das Finsteraarhorn nach SO. zwischen Walliser Fiescherfirn und Studerfirn den mit dem Rothorn (3549 m) endigenden Felssporn vorschiebt, streicht die Kammlinie der Hauptkette nach O. fort, trägt über einem Eisgrat das Studerhorn (3637 m) und erreicht das Ober Aarhorn (3642 m), an dem sich die Kette in zwei, den Ober Aargletscher zwischen sich einschliessende Arme spaltet. Der die Wasserscheide zwischen Rhone und Aare fortsetzende S.-Arm zieht zunächst auf eine kurze Strecke direkt südlich, biegt dann aber plötzlich nach O. ab und endigt mit abnehmender Höhe über der Grimsel. Von seinen Gipfeln mögen genannt werden das Rothorn (3458 m), Löffelhorn (3098 m) und das Gross und Klein Sidelhorn (2881 und 2766 m). Nach S. lösen sich von diesem Arm in beinahe rechtem Winkel eine Reihe von Seitenzweigen ab, die kleine, von zur Seite 1 / 2 eLexikon Bewährtes Wissen in aktueller Form Seite 42.120, Finsteraarhorngruppe Internet: https://peter-hug.ch/42_0120 Rhone gehenden Wildbächen entwässerte Querthäler unter sich einschliessen. Der westlichste dieser Seitenzweige geht vom Rothorn aus und spaltet sich selbst bald wieder in einen das linke Ufer des Walliser Fiescherhorns begleitenden, das Hinter u. Vorder Galmihorn (3482 und 3524 m) und das schöne Wasenhorn (3457 m) tragenden W.-Zweig und einen O.-Zweig. Der andere vom Ober Aarhorn sich lösende Arm begleitet das linke Ufer des Unter Aargletschers u. das rechte des Ober Aargletschers; er zieht über das Grunerhorn (3510 m) zum Scheuchzerhorn (3471 m), das den Felssporn des Escherhorns (3080 m) nach N. zum Unter Aargletscher vorschiebt, biegt allmählig nach O. um und steigt über den Tierberg (3202 m), den Hinter Zinkenstock (3042 m) und Vorder Zinkenstock (2922 m) bis zur Vereinigung der beiden dem Ober und Unter Aargletscher entspringenden Quellbäche der Aare ab. Die Kette des Finsteraarhorns wird ausser vom Agassizjoch noch vom Fiescherjoch (ca. 3600 m; zwischen Hinter Fiescherhorn und Klein Fiescherhorn), Studerjoch (3428 m) und Ober Aarjoch (3233 m) überschritten. Der ganze nö. Abschnitt der s. Hälfte der Finsteraarhorngruppe bildet sozusagen eine eigene Gebirgsmasse, die man nach ihrem höchsten Punkt die Schreckhorngruppe nennen kann. Von den eben beschriebenen Gebieten trennt sie eine im Zickzack verlaufende, aber im Ganzen doch der Richtung SO.-NW. folgende Senke, die nur durch den die Strahlegghörner mit der Kette des Finsteraarhorns verbindenden Sattel des Finsteraarjoches (3390 m) unterbrochen erscheint. Dieser Sattel ist das einzige Verbindungsglied der Schreckhorngruppe mit den übrigen Abschnitten der Finsteraarhorngruppe. N. vom Finsteraarjoch wird die eben genannte Senke von dem seine Schmelzwasser zur Schwarzen Lütschine sendenden Unter Grindelwaldgletscher, s. davon von dem gewundenen Finsteraargletscher und dem ihn fortsetzenden Unter Aargletscher erfüllt. Die Gruppe des Schreckhorns gehört in ihrer Gesamtheit zum Einzugsgebiet der Aare. Ihr westlichster Abschnitt besteht aus einer von SO.-NW. ziehenden Kette, die im S. mit der steilwandigen Pyramide des Abschwung (3143 m) beginnt und in der riesigen Schartenmauer der Lauteraarhörner sich fortsetzt. Deren höchster Gipfel, das Lauteraarhorn (4043 m), schiebt nach W. einen Fels- und Eisgrat vor, der sich am Strahleggpass (3351 m) nach S. wendet, unter dem Namen Mittelgrat oder Strahlegghörner (3482 m) parallel zur Kette der Lauteraarhörner streicht und mit der Nassen Strahlegg (3488 m) endigt. In der Hauptkette folgen auf die Lauteraarhörner das Gross und Klein Schreckhorn (4080 und 3497 m), die beide mit ihren dunkeln Felsabstürzen die beiden Grindelwaldgletscher überragen und von denen das Gross Schreckhorn der höchste Gipfel dieses ö. Abschnittes der Finsteraarhorngruppe ist. Mit dem Mettenberg (2998 m) fällt diese Hauptkette zum Grindelwald ab. Von dem zwischen beiden Schreckhörnern stehenden Nässihorn (3749 m) zweigt nach NO. ein Eisgrat aus, über dessen tiefsten Punkt der Lauteraarsattel (3156 m) führt und der sich jenseits davon in zwei Arme spaltet. Der S.-Arm streicht zunächst auf etwa 4 km Länge nach SO., trägt als bedeutende Gipfel das Ankenbälli (3605 m) und Ewigschneehorn (3331 m), wendet sich dann über das Hubelhorn (3256 m) und den Kamm der Hühnerstöcke (3348 m) nach O. und endigt mit dem Bächlistock (3270 m). Hier neue Spaltung in drei weitere Zweige, deren (von S. an gezählt) erster und zweiter nur kurz sind, nach O. ziehen, den Bächligletscher zwischen sich einschliessen und am Aarelauf abbrechen. Der erste (rechtes Ufer des Bächligletschers) trägt das Brandlammhorn (3115 m), Quelle: Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902; Autorenkollektiv, Verlag von Gebrüder Attinger, Neuenburg, 1902-1910;2. Band, Seite 110 [Suche = 42.120] im Internet seit 2005; Text geprüft am 29.3.2017; publiziert von Peter Hug; Abruf am 1.10.2021 mit URL: Weiter: https://peter-hug.ch/42_0121?Typ=PDF Ende eLexikon. Seite 2 / 2.