Flächen Mit Potential: Gewerbegebiete in Südtirol
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Bauleitplan Bruneck Dieser Ausdruck hat ausschließlich informativen Charakter und ersetzt keine amtlichen Dokumente 1.20 Poste Italiane Spa – spedizione in A.P. – 70% CNS Bolzano. FLÄCHEN MIT POTENTIAL: Supplemento 1 al periodico n° “Per l’economia” anno 2020, 7, n° periodicità: otto volte l‘anno. GEWERBEGEBIETE IN SÜDTIROL WIRTSCHAFTLICHE ANALYSE UND AUSBLICK 1:2700 29/09/2020 HANDELS-, INDUSTRIE-, HANDWERKS- UND LAND- WIRTSCHAFTSKAMMER BOZEN FLÄCHEN MIT POTENTIAL: GEWERBEGEBIETE IN SÜDTIROL WIRTSCHAFTLICHE ANALYSE UND AUSBLICK Die Studien des WIFO sind problem- und lösungsorientierte Untersuchungen zu wichtigen Aspekten der Südtiroler Wirtschaft. Die aktuelle wissenschaftliche Literatur und vergleichbare Studien werden in die Darstellung ebenso einbezogen wie die theoretischen und methodischen Voraussetzungen. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir in unseren Studien und Berichten auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht. Herausgeber © 2020 Handels-, Industrie-, Handwerks- und Landwirtschaftskammer Bozen Südtiroler Straße 60, 39100 Bozen Verantwortlicher Direktor Alfred Aberer Veröffentlicht im November 2020 Zugelassen beim Landesgericht mit Dekret Nr. 3/99 Nachdruck und sonstige Verbreitung - auch auszugsweise - nur unter Angabe der Quelle (Herausgeber und Titel) gestattet. Autoren Urban Perkmann Thomas Schatzer Mitarbeit Ulrich Becker Silvia Berlanda Redaktion WIFO - Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen Leitung Georg Lun Wissenschaftliche Beratung Gottfried Tappeiner Gestaltung und Satz Thalerdesign Druck A. Weger, Brixen Bildnachweis Umschlag: Autonome Provinz Bozen (NewPlan) ISBN: 978-88-88390-97-0 Zitierhinweis Perkmann Urban, Schatzer Thomas (2020): Flächen mit Potential: Gewerbegebiete in Südtirol. Wirtschaftliche Analyse und Ausblick. WIFO Studie 1.20. Handelskammer Bozen (Hrsg.) Für Informationen WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen Südtiroler Straße 60, 39100 Bozen T +39 0471 945 708 [email protected] Weitere Publikationen im Internet unter www.wifo.bz.it Michl Ebner Potential der Gewerbegebiete ausschöpfen Die wirtschaftliche Entwicklung einer Region ist stets auch mit der Nutzung des verfügba- ren Raumes verbunden. Als Zentren der Produktion und anderer wirtschaftlicher Tätigkeiten spielen Gewerbegebiete dabei eine herausragende Rolle. Viele Südtiroler Gewerbegebiete haben sich allerdings – im Gegensatz zu städtischen oder touristischen Zentren – seit ihrer Entstehung nur unwesentlich weiterentwickelt. Doch die Anforderungen an ein modernes Gewerbegebiet sind heute sehr viel höher als noch vor 50 Jahren: Neben einer zukunftsgerichteten technischen Infrastruktur sind zunehmend auch soziale Infrastrukturen wie Kinderbetreuungsangebote, Grünanlagen zur Freizeitgestaltung oder ein vielfältiges gastronomisches Angebot zeitgemäß. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden sind Wirtschaft und Politik gleichermaßen gefordert. Das vor kurzem in Kraft getretene neue Südtiroler Raumordnungsgesetz hat viele Kompetenzen vom Land auf die Gemeinden übertragen. Diese stehen nun vor der Herausfor- derung, die zukünftige Entwicklung des Gemeindegebietes inklusive seiner Gewerbegebiete langfristig zu planen. Das WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hat die Gewerbe- gebiete in Südtirol eingehend untersucht und ihre Stärken und Schwächen analysiert. Die Ergebnisse bieten neben einer Bestandsaufnahme der Gewerbegebiete einen Ausblick auf den zukünftigen Flächenbedarf sowie eine Analyse der Qualitätskriterien. Das WIFO will damit eine objektive Entscheidungsgrundlage für die Ausarbeitung der neuen Gemeindeent- wicklungspläne bieten. On. Dr. Michl Ebner Präsident der Handelskammer Bozen WIFO Studie 1.20 5 INHALT Flächen mit Potential: Gewerbegebiete in Südtirol Kurzfassung 9 Abstract 11 1. Einleitung 13 2. Gewerbegebiete in Südtirol 17 2.1 Die Gewerbefl äche in Südtirol 17 2.2 Die Größe und räumliche Verteilung der Gewerbegebiete 19 2.3 Beschäftigte und Unternehmen in Gewerbegebieten 23 2.4 Wohnen im Gewerbegebiet 28 3. Entwicklung der Gewerbegebiete 2010-2020 und Szenarien bis 2030 31 3.1 Die Entwicklung der Gewerbegebiete von 2010 bis 2020 31 3.2 Szenarien zur Abschätzung des Gewerbefl ächenbedarfs 2030 34 4. Qualitätskriterien für Gewerbegebiete 37 4.1 Beschreibung der Qualitätskriterien 37 4.2 Die Standortqualität der bestehenden Gewerbegebiete 38 5. Schlussfolgerungen 41 Anhang A: Verwendete Datenquellen 43 Anhang B: Wirtschaftssektoren 45 Anhang C: Tabellen auf Gemeinde- und Bezirksebene 47 Literaturverzeichnis 57 WIFO Studie 1.20 7 8 KURZFASSUNG Flächen mit Potential: Gewerbegebiete in Südtirol Nutzbare Flächen für Wohnraum, Verkehrsinfrastruktu- mit nur wenigen 100 m2 bis hin zu großen Gewerbegebieten von ren oder gewerbliche Tätigkeiten sind in Südtirol ein knap- mehreren Hektar. Während sich letztere auf größere Gemeinden pes Gut. Die begrenzte Verfügbarkeit führt unweigerlich zu und nahe der Hauptverkehrsachsen konzentrieren, sind kleine einem Wettbewerb zwischen den Nutzungsmöglichkeiten, Gebiete über das ganze Land verteilt und befinden sich auch in die mit dem neuen Raumordnungsgesetz (Landesgesetz Nr. entlegenen Seitentälern. 37 Gewerbegebiete (4,8 %) sind größer 9 vom 10.07.2018) geregelt werden. Vor diesem Hintergrund als 10 ha und stellen rund die Hälfte der gesamten Gewerbefläche hat die vorliegende Studie zum Ziel, einen genauen Blick auf Südtirols. Nicht weniger als 367 Gewerbegebiete, also knapp die die gegenwärtige Struktur und die Merkmale der Südtiroler Hälfte aller Gewerbegebiete, sind kleiner als 0,5 ha. Sie machen Gewerbegebiete zu werfen. Weitere Ziele der Studie sind es, aber lediglich 3,7 % der gesamten Gewerbefläche Südtirols aus. einen Ausblick auf den Gewerbeflächenbedarf 2030 zu geben sowie die qualitative Güte der bestehenden Gewerbegebiete Insgesamt befinden sich in Südtirols Gewerbegebieten rund 7.265 anhand verschiedener Qualitätskriterien (z.B. Erreichbarkeit, Betriebsstätten (40,6 % davon zählen zum Handwerk) mit 74.355 technische Infrastruktur) zu analysieren. Die Ergebnisse der Beschäftigten. Jeder dritte Beschäftigte (37,4 %) der gewerblichen Studie sollen dabei primär als Informationsgrundlage und Pla- Wirtschaft Südtirols ist somit in einem Gewerbegebiet tätig. In nungsinstrument für Entscheidungsträger der Gemeinden und den Sektoren Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Großhandel des Landes dienen. Dank der Georeferenzierung der Unter- und Handel/Reparatur von Kfz ist dieser Anteil deutlich höher. nehmensdatenbank des Handelsregisters der Handelskammer Die in Gewerbegebieten vertretenen Sektoren unterscheiden sich Bozen sowie der Verknüpfung mehrerer Datenbanken ist man deutlich in Bezug auf den Flächenverbrauch (Gewerbefläche je mit der vorliegenden Studie erstmals in der Lage, ein umfang- Beschäftigte) und die Flächenproduktivität (Wertschöpfung je reiches Bild der Südtiroler Gewerbegebiete inklusive der darin Gewerbefläche): Das Verarbeitende Gewerbe erzielt die höchste tätigen Unternehmen und Beschäftigten zu erhalten. Flächenproduktivität aller Sektoren, der Dienstleistungssektor den geringsten Flächenverbrauch. Südtirol verfügt über eine Gewerbefläche von 1.907 ha, welche sich auf 777 Gewerbegebiete verteilt. Mit 114 von 116 Gemeinden Größere Gewerbegebiete (mit 10 ha und mehr) schneiden in vielen verfügen so gut wie alle Gemeinden mindestens über eine Aspekten deutlich besser ab als mittelgroße und kleine Gebiete. Gewerbefläche. Bozen hat mit Bozen-Süd (251,1 ha) das größte Zum einen sind sie deutlich flächenproduktiver und weniger flä- Gewerbegebiet Südtirols und insgesamt die größte Gewerbefläche chenintensiv. Zum anderen weisen sie im Schnitt eine bessere (283,1 ha) aller Gemeinden, gefolgt von Meran (87,0 ha) und Erreichbarkeit (Straße, öffentlicher Verkehr), eine bessere Breit- Bruneck (72,8 ha). Gemessen an der Einwohnerzahl weist bandanbindung und ein größeres Einzugsgebiet auf als kleinere Freienfeld mit 14,0 ha pro 1.000 Einwohner vor Glurns (10,6 ha) Gebiete. Schließlich befinden sich in großen Gewerbegebieten und Kurtatsch (10,4 ha) die größte Gewerbeflächendichte auf. nur 1,3 Betriebswohnungen je Hektar Gewerbefläche, während Kleinstgebiete mit weniger als 0,5 ha rund dreimal so viele Woh- Die Größe der Südtiroler Gewerbegebiete reicht von Kleinstgebieten nungen (4) je Hektar aufweisen. WIFO Studie 1.20 9 In den vergangenen 10 Jahren ist die Gewerbefläche in Südtirol von richtung eines Risikokapitalfonds könnten beispielsweise gezielt 1.823 ha im Jahr 2010 auf aktuell 1.907 ha (+4,6 %) angestiegen. ungenutzte Flächen angekauft, verbessert und den Unterneh- Zwei Szenarien, welche zum einen auf die Bevölkerungsprognose men mit Flächenbedarf zur Verfügung gestellt werden. Flächen- bis 2030 und zwei unterschiedlichen Annahmen zur zukünftigen erweiterungen von bestehenden Gewerbegebieten, und insbe- Wirtschaftsstruktur basieren, ergeben für 2030 einen leichten sondere Ausweisungen von neuen Gewerbegebieten, sollten erst Rückgang des Gewerbeflächenbedarfs von 1,5 % (bei gleichblei- in einem zweiten Moment in Erwägung gezogen werden. bender Wirtschaftsstruktur) bzw. einen etwas stärkeren Rückgang um 6,3 % (bei Fortschreibung der vergangenen Entwicklung der > Aufwertung der großen Gewerbegebiete: Die Ergebnisse der Wirtschaftsstruktur). Studie zeigen deutlich, dass eine Aufwertung großer Gewer- begebiete wirtschaftlich, gesellschaftlich und raumordnerisch Aus den Ergebnissen