Bauleitplan

Dieser Ausdruck hat ausschließlich informativen Charakter und ersetzt keine amtlichen Dokumente

1.20 Poste Italiane Spa – spedizione in A.P. – 70% CNS .

FLÄCHEN MIT POTENTIAL: Supplemento 1 al periodico n° “Per l’economia” anno 2020, 7, n° periodicità: otto volte l‘anno. GEWERBEGEBIETE IN SÜDTIROL

WIRTSCHAFTLICHE ANALYSE UND AUSBLICK

1:2700 29/09/2020 HANDELS-, INDUSTRIE-, HANDWERKS- UND LAND- WIRTSCHAFTSKAMMER BOZEN

FLÄCHEN MIT POTENTIAL: GEWERBEGEBIETE IN SÜDTIROL

WIRTSCHAFTLICHE ANALYSE UND AUSBLICK Die Studien des WIFO sind problem- und lösungsorientierte Untersuchungen zu wichtigen Aspekten der Südtiroler Wirtschaft. Die aktuelle wissenschaftliche Literatur und vergleichbare Studien werden in die Darstellung ebenso einbezogen wie die theoretischen und methodischen Voraussetzungen.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir in unseren Studien und Berichten auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.

Herausgeber © 2020 Handels-, Industrie-, Handwerks- und Landwirtschaftskammer Bozen Südtiroler Straße 60, 39100 Bozen

Verantwortlicher Direktor Alfred Aberer

Veröffentlicht im November 2020 Zugelassen beim Landesgericht mit Dekret Nr. 3/99 Nachdruck und sonstige Verbreitung - auch auszugsweise - nur unter Angabe der Quelle (Herausgeber und Titel) gestattet.

Autoren Urban Perkmann Thomas Schatzer

Mitarbeit Ulrich Becker Silvia Berlanda

Redaktion WIFO - Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen

Leitung Georg Lun

Wissenschaftliche Beratung Gottfried Tappeiner

Gestaltung und Satz Thalerdesign

Druck A. Weger, Bildnachweis Umschlag: Autonome Provinz Bozen (NewPlan)

ISBN: 978-88-88390-97-0

Zitierhinweis Perkmann Urban, Schatzer Thomas (2020): Flächen mit Potential: Gewerbegebiete in Südtirol. Wirtschaftliche Analyse und Ausblick. WIFO Studie 1.20. Handelskammer Bozen (Hrsg.)

Für Informationen WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen Südtiroler Straße 60, 39100 Bozen T +39 0471 945 708 [email protected] Weitere Publikationen im Internet unter www.wifo.bz.it Michl Ebner

Potential der Gewerbegebiete ausschöpfen

Die wirtschaftliche Entwicklung einer Region ist stets auch mit der Nutzung des verfügba- ren Raumes verbunden. Als Zentren der Produktion und anderer wirtschaftlicher Tätigkeiten spielen Gewerbegebiete dabei eine herausragende Rolle.

Viele Südtiroler Gewerbegebiete haben sich allerdings – im Gegensatz zu städtischen oder touristischen Zentren – seit ihrer Entstehung nur unwesentlich weiterentwickelt. Doch die Anforderungen an ein modernes Gewerbegebiet sind heute sehr viel höher als noch vor 50 Jahren: Neben einer zukunftsgerichteten technischen Infrastruktur sind zunehmend auch soziale Infrastrukturen wie Kinderbetreuungsangebote, Grünanlagen zur Freizeitgestaltung oder ein vielfältiges gastronomisches Angebot zeitgemäß.

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden sind Wirtschaft und Politik gleichermaßen gefordert. Das vor kurzem in Kraft getretene neue Südtiroler Raumordnungsgesetz hat viele Kompetenzen vom Land auf die Gemeinden übertragen. Diese stehen nun vor der Herausfor- derung, die zukünftige Entwicklung des Gemeindegebietes inklusive seiner Gewerbegebiete langfristig zu planen.

Das WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hat die Gewerbe- gebiete in Südtirol eingehend untersucht und ihre Stärken und Schwächen analysiert. Die Ergebnisse bieten neben einer Bestandsaufnahme der Gewerbegebiete einen Ausblick auf den zukünftigen Flächenbedarf sowie eine Analyse der Qualitätskriterien. Das WIFO will damit eine objektive Entscheidungsgrundlage für die Ausarbeitung der neuen Gemeindeent- wicklungspläne bieten.

On. Dr. Michl Ebner

Präsident der Handelskammer Bozen

WIFO Studie 1.20 5

INHALT Flächen mit Potential: Gewerbegebiete in Südtirol

Kurzfassung 9 Abstract 11

1. Einleitung 13 2. Gewerbegebiete in Südtirol 17 2.1 Die Gewerbefl äche in Südtirol 17 2.2 Die Größe und räumliche Verteilung der Gewerbegebiete 19 2.3 Beschäftigte und Unternehmen in Gewerbegebieten 23 2.4 Wohnen im Gewerbegebiet 28

3. Entwicklung der Gewerbegebiete 2010-2020 und Szenarien bis 2030 31 3.1 Die Entwicklung der Gewerbegebiete von 2010 bis 2020 31 3.2 Szenarien zur Abschätzung des Gewerbefl ächenbedarfs 2030 34

4. Qualitätskriterien für Gewerbegebiete 37 4.1 Beschreibung der Qualitätskriterien 37 4.2 Die Standortqualität der bestehenden Gewerbegebiete 38

5. Schlussfolgerungen 41

Anhang A: Verwendete Datenquellen 43 Anhang B: Wirtschaftssektoren 45 Anhang C: Tabellen auf Gemeinde- und Bezirksebene 47

Literaturverzeichnis 57

WIFO Studie 1.20 7 8 KURZFASSUNG Flächen mit Potential: Gewerbegebiete in Südtirol

Nutzbare Flächen für Wohnraum, Verkehrsinfrastruktu- mit nur wenigen 100 m2 bis hin zu großen Gewerbegebieten von ren oder gewerbliche Tätigkeiten sind in Südtirol ein knap- mehreren Hektar. Während sich letztere auf größere Gemeinden pes Gut. Die begrenzte Verfügbarkeit führt unweigerlich zu und nahe der Hauptverkehrsachsen konzentrieren, sind kleine einem Wettbewerb zwischen den Nutzungsmöglichkeiten, Gebiete über das ganze Land verteilt und befinden sich auch in die mit dem neuen Raumordnungsgesetz (Landesgesetz Nr. entlegenen Seitentälern. 37 Gewerbegebiete (4,8 %) sind größer 9 vom 10.07.2018) geregelt werden. Vor diesem Hintergrund als 10 ha und stellen rund die Hälfte der gesamten Gewerbefläche hat die vorliegende Studie zum Ziel, einen genauen Blick auf Südtirols. Nicht weniger als 367 Gewerbegebiete, also knapp die die gegenwärtige Struktur und die Merkmale der Südtiroler Hälfte aller Gewerbegebiete, sind kleiner als 0,5 ha. Sie machen Gewerbegebiete zu werfen. Weitere Ziele der Studie sind es, aber lediglich 3,7 % der gesamten Gewerbefläche Südtirols aus. einen Ausblick auf den Gewerbeflächenbedarf 2030 zu geben sowie die qualitative Güte der bestehenden Gewerbegebiete Insgesamt befinden sich in Südtirols Gewerbegebieten rund 7.265 anhand verschiedener Qualitätskriterien (z.B. Erreichbarkeit, Betriebsstätten (40,6 % davon zählen zum Handwerk) mit 74.355 technische Infrastruktur) zu analysieren. Die Ergebnisse der Beschäftigten. Jeder dritte Beschäftigte (37,4 %) der gewerblichen Studie sollen dabei primär als Informationsgrundlage und Pla- Wirtschaft Südtirols ist somit in einem Gewerbegebiet tätig. In nungsinstrument für Entscheidungsträger der Gemeinden und den Sektoren Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Großhandel des Landes dienen. Dank der Georeferenzierung der Unter- und Handel/Reparatur von Kfz ist dieser Anteil deutlich höher. nehmensdatenbank des Handelsregisters der Handelskammer Die in Gewerbegebieten vertretenen Sektoren unterscheiden sich Bozen sowie der Verknüpfung mehrerer Datenbanken ist man deutlich in Bezug auf den Flächenverbrauch (Gewerbefläche je mit der vorliegenden Studie erstmals in der Lage, ein umfang- Beschäftigte) und die Flächenproduktivität (Wertschöpfung je reiches Bild der Südtiroler Gewerbegebiete inklusive der darin Gewerbefläche): Das Verarbeitende Gewerbe erzielt die höchste tätigen Unternehmen und Beschäftigten zu erhalten. Flächenproduktivität aller Sektoren, der Dienstleistungssektor den geringsten Flächenverbrauch. Südtirol verfügt über eine Gewerbefläche von 1.907 ha, welche sich auf 777 Gewerbegebiete verteilt. Mit 114 von 116 Gemeinden Größere Gewerbegebiete (mit 10 ha und mehr) schneiden in vielen verfügen so gut wie alle Gemeinden mindestens über eine Aspekten deutlich besser ab als mittelgroße und kleine Gebiete. Gewerbefläche. Bozen hat mit Bozen-Süd (251,1 ha) das größte Zum einen sind sie deutlich flächenproduktiver und weniger flä- Gewerbegebiet Südtirols und insgesamt die größte Gewerbefläche chenintensiv. Zum anderen weisen sie im Schnitt eine bessere (283,1 ha) aller Gemeinden, gefolgt von Meran (87,0 ha) und Erreichbarkeit (Straße, öffentlicher Verkehr), eine bessere Breit- Bruneck (72,8 ha). Gemessen an der Einwohnerzahl weist bandanbindung und ein größeres Einzugsgebiet auf als kleinere mit 14,0 ha pro 1.000 Einwohner vor (10,6 ha) Gebiete. Schließlich befinden sich in großen Gewerbegebieten und Kurtatsch (10,4 ha) die größte Gewerbeflächendichte auf. nur 1,3 Betriebswohnungen je Hektar Gewerbefläche, während Kleinstgebiete mit weniger als 0,5 ha rund dreimal so viele Woh- Die Größe der Südtiroler Gewerbegebiete reicht von Kleinstgebieten nungen (4) je Hektar aufweisen.

WIFO Studie 1.20 9 In den vergangenen 10 Jahren ist die Gewerbefläche in Südtirol von richtung eines Risikokapitalfonds könnten beispielsweise gezielt 1.823 ha im Jahr 2010 auf aktuell 1.907 ha (+4,6 %) angestiegen. ungenutzte Flächen angekauft, verbessert und den Unterneh- Zwei Szenarien, welche zum einen auf die Bevölkerungsprognose men mit Flächenbedarf zur Verfügung gestellt werden. Flächen- bis 2030 und zwei unterschiedlichen Annahmen zur zukünftigen erweiterungen von bestehenden Gewerbegebieten, und insbe- Wirtschaftsstruktur basieren, ergeben für 2030 einen leichten sondere Ausweisungen von neuen Gewerbegebieten, sollten erst Rückgang des Gewerbeflächenbedarfs von 1,5 % (bei gleichblei- in einem zweiten Moment in Erwägung gezogen werden. bender Wirtschaftsstruktur) bzw. einen etwas stärkeren Rückgang um 6,3 % (bei Fortschreibung der vergangenen Entwicklung der > Aufwertung der großen Gewerbegebiete: Die Ergebnisse der Wirtschaftsstruktur). Studie zeigen deutlich, dass eine Aufwertung großer Gewer- begebiete wirtschaftlich, gesellschaftlich und raumordnerisch Aus den Ergebnissen der Studie lassen sich folgende Empfehlun- sinnvoll ist. Viele große Gewerbegebiete in Südtirol haben sich gen für die Planung von Gewerbegebieten ableiten: seit ihrer Entstehung nur unwesentlich weiterentwickelt, die Anforderungen an ein modernes Gewerbegebiet haben jedoch > Übergemeindliche Bedeutung der Gewerbegebiete berück- stetig zugenommen. Für die zukünftige Entwicklung von grö- sichtigen: Die wirtschaftliche und raumordnerische Bedeutung ßeren Gewerbegebieten braucht es daher ein klares Leitbild eines Gewerbegebiets geht weit über die jeweiligen Gemeinde- und eine zielgerichtete Vision. Die Gemeinden können und grenzen hinaus. Aus diesem Grund ist es notwendig, die Planung müssen in Zukunft dabei eine aktive Rolle übernehmen und und Weiterentwicklung der Gewerbegebiete auf funktionale gemeinsam mit den im Gewerbegebiet tätigen Betrieben die Räume auszurichten. Für kleine und mittelgroße Gewerbege- Entwicklung des Gebiets vorantreiben. Best-Practice-Beispiele biete können das die auf Landesebene definierten 25 optimalen aus anderen Ländern können hierfür Vorbild sein. Einzugsgebiete für die zwischengemeindliche Zusammenarbeit sein. Für große Gewerbegebiete ist hingegen eine raumordneri- > Strategie für kleine Gebiete neu denken: In Kleinstgewerbe- sche Planung und Weiterentwicklung mindestens auf Bezirkse- gebieten ansässige Unternehmen sind meist kleinstrukturierte bene, wenn nicht sogar auf Landesebene anzustreben. Betriebe mit wenigen Beschäftigten und diese Gebiete weisen zusätzlich eine sehr hohe Dichte an Betriebswohnungen auf. Da > Flexibilität von nicht genutzten Bestandsflächen erhöhen gerade bei kleineren Unternehmen die Betriebsnachfolge oft und aktives Flächenmanagement betreiben: Bevor an eine schwierig ist und es so häufiger zu Betriebsschließungen kommt, Neuausweisung von Gewerbeflächen gedacht wird, sollte es ist davon auszugehen, dass in Zukunft in vielen Kleinstgebieten oberste Priorität sein, bereits bestehende, schwach genutzte die gewerbliche Tätigkeit gegenüber der Wohnnutzung weiter in Flächen optimal zu nutzen und brachliegende Flächen einer den Hintergrund gedrängt wird. Die Gemeinden sollten sich bei neuen Nutzung zuzuführen. Hier ist die öffentliche Hand auf der Neuausweisung von Kleinstgebieten dieser Tendenz bewusst Landesebene gefordert die Weiterentwicklung und die Wieder- sein und bei bestehenden Kleinstgewerbegebieten bereits früh- belebung von Gewerbeflächen zu unterstützen. Durch die Ein- zeitig über deren Zukunftsperspektiven nachdenken.

10 ABSTRACT Areas with potential: Industrial areas in

Usable areas for housing, transport infrastructure, or com- hectares. While the latter are concentrated in larger municipali- mercial activities are a scarce resource in South Tyrol. The ties and close to the main transport axes, small areas are spread limited availability inevitably leads to competition between all over the province and are also located in peripheral valleys. 37 the various usage possibilities regulated by the new Spatial industrial areas (4.8 %) are larger than 10 ha and represent about Planning Law (Provincial Law No. 9 of 10.07.2018). Against half of the total industrial land in South Tyrol. Not less than 367 this background, the present study aims to take a closer look industrial areas, i.e. almost half of all industrial areas, are smaller at the current structure and characteristics of South Tyrol’s than 0.5 ha. However, they account for only 3.7 % of the total industrial areas. Further objectives of the study are to pro- industrial land of South Tyrol. vide an outlook on the area requirements of industrial land for 2030 and to analyse the quality of the existing indus- Overall, there are about 7,265 businesses (40.6 % of which belong trial areas based on various quality criteria (e.g. accessibility, to the craft sector) with 74,355 employees in South Tyrol’s indus- technical infrastructure). The results of the study are primar- trial areas. Every third employee (37.4 %) of South Tyrol’s private ily intended to serve as an information basis and planning sector (except agriculture) works in an industrial area. This pro- instrument for decision-makers in the municipalities and the portion is significantly higher in the manufacturing, construction, province. Thanks to the geo-referencing of the database of wholesale and trade/repair of motor vehicles sectors. The sectors the Register of Companies of the Chamber of Commerce of represented in industrial areas differ significantly in terms of land Bolzano and the linking of several databases, the present use (industrial land per employee) and land productivity (value- study is the first to provide a comprehensive picture of South added per industrial land): the manufacturing sector achieves the Tyrol’s industrial areas, including the companies and employ- highest land productivity of all sectors, the service sector the low- ees working there. est land use.

South Tyrol has 1,907 ha of industrial land, which is divided into Larger industrial areas (with 10 ha and more) perform significantly 777 industrial areas. With 114 out of 116 municipalities, almost all better in many aspects than medium-sized and small areas. On of them have at least one industrial area. With the industrial area the one hand, they are significantly more land-productive and less of Bolzano-South (251.1 ha), Bolzano has the largest industrial land-intensive than smaller areas. On the other hand, they have area in South Tyrol and, in total, the largest industrial land (283.1 ha) an improved geographical access (roads, public transport), wider of all municipalities, followed by (87.0 ha) and Brunico availability of broadband, and a larger catchment area. Finally, (72.8 ha). In relation to the number of inhabitants, Campo di Trens large industrial areas contain only 1.3 company apartments per has the highest density of industrial land with 14.0 ha per 1,000 hectare of industrial land, while micro areas with less than 0.5 ha inhabitants, ahead of Glorenza (10.6 ha), and Cortaccia (10.4 ha). have about three times as many apartments (4) per hectare.

The size of South Tyrol’s industrial areas ranges from very small Over the past 10 years, the amount of industrial land in South areas of only a few 100 m2 to large industrial areas of several Tyrol has increased from 1,823 ha in 2010 to currently 1,907 ha

WIFO Studie 1.20 11 (+4.6 %). Two scenarios, based on the population forecast for 2030 companies in need of land. Extensions of existing industrial and two different assumptions regarding the future economic areas, and in particular the designation of new industrial structure, result in a slight decrease in the area requirements of areas, should only be considered at a second stage. industrial land of 1.5% (assuming the economic structure remains unchanged) and a slightly more pronounced decrease of 6.3% > Upgrading large industrial areas: The results of the study (extrapolating past developments of the economic structure). clearly show that upgrading large industrial areas makes sense for economic, social, and spatial planning reasons. Many large The following recommendations for the planning of industrial industrial areas in South Tyrol have developed only insignifi- areas are derived from the results of the study: cantly since their formation, but the demands of a modern industrial area have increased steadily. For the future develop- > Considering the supra-municipal importance of industrial ment of larger industrial areas, a clear vision and a goal-ori- areas: The significance of an industrial area goes far beyond ented plan are therefore needed. The municipalities must play the respective municipal boundaries. For this reason, it is an active role in the future and push forward the development necessary to arrange the planning and further development of the industrial area together with the companies active in of industrial areas towards functional areas. In the case of the respective area. Best practice examples from other coun- small and medium-sized industrial areas, these can be the 25 tries can serve as a model for this. optimum catchment areas defined at province level for inter- municipal cooperation. For large industrial areas, on the other > Rethinking the strategy for small areas: Companies located hand, spatial planning should be conducted at least at the dis- in micro industrial areas are usually small businesses with few trict level, if not at the province level. employees. Furthermore, these areas have a very high den- sity of company apartments. As it is often difficult to find a > Increasing the flexibility of unused existing areas and con- successor for smaller companies in particular, which leads to ducting active land management: Before considering the more frequent company closures, it can be assumed that in designation of industrial lands, the top priority should be to the future industrial and commercial activity will be pushed make optimum use of existing, under-utilised areas. Here the further into the background in many micro-industrial areas. public authorities at the province level are called upon to sup- Municipalities should be aware of this tendency when desig- port the further development and revitalisation of industrial nating micro areas and should consider the future prospects of land. By setting up a risk capital fund, for example, unused existing micro-industrial areas at an early stage. land could be purchased, improved, and made available to

12 1. EINLEITUNG Flächen mit Potential: Gewerbegebiete in Südtirol

Der Umgang mit der knappen Ressource Fläche gehört zu haben dazu geführt, dass sich Flächennutzung und Raum- den strategisch wichtigsten Herausforderungen für das Land ordnung in der wirtschaftspolitischen Diskussion zu einem Südtirol. Die nutzbaren Flächen, welche in Südtirol etwa für Dauerthema entwickelt haben. Wohnraum, Verkehrsinfrastrukturen, öffentliche Einrich- INFO BOX tungen oder gewerbliche Tätigkeiten zur Verfügung stehen, Aus wirtschaftlicher Sicht spielen in der raumordnerischen sind – wie für eine Gebirgsregion typisch – sehr begrenzt. Debatte Gewerbegebiete eine zentrale Rolle. Gewerbegebiete Die knappe Verfügbarkeit von Flächen führt zu einem harten bieten Unternehmen Platz für Produktion und andere gewerb- Wettbewerb zwischen den verschiedenen Nutzungsmöglich- liche Tätigkeiten und sind damit auch ein grundlegender Fak- keiten, für deren Regelung es gesetzliche Vorschriften und tor für die Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Entwick- Normen braucht. In Südtirol übernimmt diese Aufgabe das lung einer Region. Gewerbegebiete sind der Standort sowohl Raumordnungsgesetz des Landes, mit dem eine möglichst für große Industriebetriebe mit mehreren 100 Beschäftigten ausgewogene Entwicklung der unterschiedlichen Nutzungen als auch für kleine Unternehmen des Handwerks, des Han- ermöglicht werden soll. Sowohl der harte Wettbewerb um dels und der Dienstleistungen. Neben Wohnbauzonen und verfügbaren Grund und Boden, als auch die damit einherge- dem Verkehrsnetz sind Gewerbegebiete zudem elementare hende schwierige gesetzgebende Aufgabe der Raumordnung Bausteine unserer Siedlungen. Das Siedlungsgebiet, d.h. die

INFO BOX Gewerbegebiete im neuen Südtiroler Raumordnungsgesetz Gemeinde kann das Land auch außerhalb des Siedlungsge- Das Landesgesetz Nr. 9 vom 10.07.2018 „Raum und Land- bietes, falls erforderlich durch Änderung des Gemeindepla- schaft“ definiert Gewerbegebiete als Flächen, die für die nes, Gewerbegebiete und Innovationsdistrikte ausweisen, Ansiedlung von Handwerks-, Industrie- und Großhandelstä- direkt verwalten und die entsprechenden Durchführungspläne tigkeiten sowie für die Verarbeitung und Lagerung landwirt- beschließen. Mehrere Gemeinden können einvernehmlich schaftlicher Produkte bestimmt sind. Außerdem sind öffent- übergemeindliche Gewerbegebiete ausweisen. Die Verwaltung liche Dienste und Einrichtungen von öffentlichem Interesse dieser Gewerbegebiete wird mit zwischengemeindlichen Ver- zugelassen. Nur beschränkt möglich sind Dienstleistungstätig- einbarungen geregelt. keiten, die Verabreichung von Speisen und Getränken sowie Einzelhandelstätigkeiten. Für Dienstleistungstätigkeiten und Dienstwohnungen Speis- und Schankbetriebe können im Gewerbegebiet bis zu Im Gewerbegebiet können Dienst-/Betriebswohnungen errich- 20 Prozent der zulässigen Baumasse bestimmt werden. In tet werden, sofern der Durchführungsplan deren Zulässigkeit Gemeinden mit mehr als 30.000 Einwohnern sind bis zu 30 und Anzahl ausdrücklich regelt. Die Wohnfläche darf höchs- Prozent möglich. tens 110 m² je Betrieb betragen. In Gewerbegebieten innerhalb des Siedlungsgebietes ist in bestimmten Fällen eine zweite Zuständigkeit Gewerbegebiete Dienst-/Betriebswohnung erlaubt, wobei die Fläche beider Für Gewerbegebiete sind die Gemeinden, einzeln oder zusam- Wohnungen insgesamt 160 m² nicht überschreiten darf. mengeschlossen, zuständig. Nach Anhören der betroffenen

WIFO Studie 1.20 13 bewohnbare und wirtschaftlich nutzbare Fläche, ist in Südti- Was sind die wesentlichen Strukturdaten der Gewerbegebiete rol, besonders aufgrund der alpinen Gegebenheiten, begrenzt. in Südtirol? Der Großteil der 7.400 km2 großen Gesamtfläche Südtirols Zunächst werden die wesentlichen aktuellen Strukturdaten besteht aus nicht besiedelbaren Flächen wie Felsregionen, der Gewerbegebiete aufgezeigt. Dabei wird mit einer leicht Gletschern und Wäldern. Tatsächlich besiedelt sind lediglich abgeänderten Methodik im Vergleich zur Studie des INU die 224 km2, also 3 % der Landesfläche.1 Der Anteil der besiedel- Anzahl und die Größe der Gewerbegebiete erfasst. Zusätzlich ten Fläche liegt in städtischen Gemeinden wie Meran (31,6 %) werden Aspekte wie Unternehmen, Beschäftigte und Betriebs- und Bozen (29,2 %) zwar deutlich über jenen von ländlichen wohnungen erörtert. Unter anderem sollen folgende Frage- Gemeinden wie beispielsweise , Martell oder , stellungen beantwortet werden: Wie groß ist die bestehende in denen nur 0,5 % der Fläche besiedelt sind,2 jedoch gilt für Gewerbefläche in Südtirol und auf wie viele Gewerbegebiete alle Gemeinden: Der Siedlungsraum ist knapp. verteilt sie sich? In welchen Gemeinden ist die Gewerbefläche auf wenige, große Gewerbegebiete konzentriert? Wo überwie- Das neue Südtiroler Raumordnungsgesetz, welches im Juli gen kleine, zerstückelte Gewerbeflächen? Auf welche Sekto- 2020 in Kraft getreten ist, befasst sich eingehend mit den ren verteilen sich die Unternehmen in den Gewerbegebieten? Siedlungsräumen. Den Gemeinden obliegt es, ihre Sied- Welche Wirtschaftssektoren sind besonders flächenintensiv lungsgrenzen festzulegen und die Entwicklungspläne für die und welche kommen mit wenig Fläche aus? Welche Sektoren nächsten zehn Jahre auszuarbeiten. Die Gewerbegebiete und haben eine hohe Flächenproduktivität? Welche Rolle spielen die damit verbundenen Durchführungspläne bleiben zwar Betriebswohnungen in Gewerbegebieten? auch zukünftig erhalten, allerdings darf nur mehr innerhalb der festgelegten Siedlungsgrenze gebaut werden. Als obers- Als Grundlage für die Erfassung der Gewerbeflächen des aktu- tes Gebot des neuen Raumordnungsgesetzes gilt nämlich die ellen Jahres dienen die digitalen Bauleitpläne des Landes. Da sparsame Nutzung von Flächen. benachbarte Gewerbeflächen im Bauleitplan oft flächenmäßig klein und zerstückelt sind, wird im Rahmen dieser Studie eine Vor diesem Hintergrund bietet sich die Gelegenheit, einen sachlogisch fundierte Zusammenfassung der Gewerbeflächen genauen Blick auf die gegenwärtige Situation der Gewerbe- in zusammenhängende „Gewerbegebiete“ durchgeführt. Dabei gebiete in Südtirol zu werfen. Die letzte Analyse der Südtiro- werden alle Gewerbeflächen, die im Bauleitplan als eigene ler Gewerbegebiete, durchgeführt vom Istituto Nazionale di Einheiten dargestellt sind und weniger als 50 Meter vonei- Urbanistica (INU) liegt bereits 10 Jahre zurück. In der Analyse nander entfernt liegen zu einem Gewerbegebiet zusammen- beziffert das INU die Gewerbefläche in Südtirol im Jahr 2010 fasst (vgl. auch Infobox Kapitel 2). Um die in Gewerbegebie- mit 1.823 ha (Morello 2011). ten tätigen Unternehmen und ihre Beschäftigten zu erfassen, werden Daten des Amtes für Arbeitsmarktbeobachtung des Die vorliegende Studie verfolgt mehrere Ziele. Zum einen geht Landes und des Handelsregisters der Handelskammer Bozen es um eine detaillierte Beschreibung der aktuellen Struktur und in georeferenzierter Form verwendet. Schließlich werden zur Merkmale der Gewerbegebiete in Südtirol wie die Flächenver- Bestimmung der Betriebswohnungen, die in Gewerbegebie- teilung oder die Unternehmens- und Beschäftigungssituation. ten liegen, die Katasterdaten des Gebäudekatasters sowie die Erstmals ist man dank Georeferenzierung der Unternehmens- Datenbank der Katastermappen (Geometrischer Kataster) ver- datenbank des Handelsregisters der Handelskammer Bozen knüpft und analysiert.3 und der Verknüpfung mehrerer Datenbanken in der Lage, die genaue Unternehmens- und Beschäftigungssituation für Wie verlief die Entwicklung in den letzten 10 Jahren und wel- alle Südtiroler Gewerbegebiete darzustellen. Ein weiteres Ziel cher Flächenbedarf ist bis 2030 zu erwarten? der Studie ist es, einen Ausblick auf den Flächenbedarf für Unter Berücksichtigung der Entwicklung des Flächenverbrau- die nächsten 10 Jahre zu wagen. Nicht zuletzt werden Quali- ches in den letzten 10 Jahren werden in der vorliegenden tätskriterien zusammengestellt, die für die Ausarbeitung der Studie außerdem zwei mögliche Szenarien für die zukünftige neuen Gemeindeentwicklungspläne hilfreich sind. Entwicklung der Gewerbefläche Südtirols bis 2030 aufgezeigt. Beide Szenarien basieren auf der Erwerbspersonenprognose für 2030 des ASTAT und auf verschiedenen Annahmen zur 1 Eine besiedelte Fläche ist als ein tatsächlich auf Dauer angelegtes und ganz- künftigen Wirtschaftsstruktur: Während im ersten Szenario jährig bewohntes oder bewirtschaftetes Gebiet, inklusive aller seiner zugehörigen die aktuelle Wirtschaftsstruktur für das Jahr 2030 angenom- Nutzungsbereiche, definiert (ASTAT 2013). 2 Die Daten beziehen sich auf 2017. Quelle: ASTAT. men wird, wird im zweiten Szenario die Entwicklung der Wirt- 3 Für eine Übersicht aller verwendeter Datenquellen siehe Anhang A. schaftsstruktur seit 2010 auf das Jahr 2030 fortgeschrieben.

14 INFO BOX

Welche qualitative Güte haben die verschiedenen Gewerbe- Raumplanung laut neuem Raumordnungsgesetz befassen. Die gebiete? Wo wäre eine Erweiterung wirtschaftlich am sinn- Studie soll dabei sowohl eine fundierte Datenbasis der aktuel- vollsten? len Situation der Gewerbegebiete auf Gemeindeebene sein als Unabhängig vom Ausmaß des künftigen Gewerbeflächenbe- auch Denkanstöße zu möglichen Entwicklungsszenarien der darfs auf Landesebene kommt es auf betrieblicher Ebene lau- Gewerbegebiete auf Landesebene aufzeigen. fend zu Erweiterungen, Neuansiedlungen oder Verlagerungen von Produktionsstätten. In diesem Zusammenhang stellt sich Die Gliederung der vorliegenden Studie orientiert sich an den die Frage, welche bestehenden Gewerbeflächen aus ökonomi- drei Aufgabestellungen. Im Kapitel 2 werden entsprechend schen Gesichtspunkten für eine mögliche Erweiterung beson- die wesentlichen Strukturinformationen der Gewerbegebiete ders geeignet sind. Zu diesem Zweck wird ein Katalog von in Bezug auf Aspekte wie Größenstruktur, Unternehmen, Qualitätskriterien erarbeitet, die die Sinnhaftigkeit der Ent- Beschäftigte und Betriebswohnungen beschrieben. Das Kapi- wicklung bzw. Erweiterung der bestehenden Gewerbegebiete tel 3 untersucht die Entwicklung der Gewerbegebiete von prüfen. Beispiele für diese Kriterien sind die Erreichbarkeit für 2010 bis 2020 und entwirft darauf aufbauend unterschiedli- Personen und Güter, der Anschluss an das Breitbandnetz oder che Szenarien für die weitere Entwicklung bis 2030. Kapitel 4 die Größe des Einzugsgebiets. beschreibt die Qualitätskriterien für die Gewerbegebiete, wel- che für die Entscheidung über die Entwicklung bzw. Erweite- Die Ergebnisse der Studie sollen primär als Informations- rung eine Rolle spielen. Kapitel 5 fasst schließlich die wich- grundlage und Planungsinstrument für Entscheidungsträger tigsten Ergebnisse zusammen und zieht wirtschaftspolitische der Gemeinden und des Landes dienen, welche sich mit der Schlussfolgerungen.

WIFO Studie 1.20 15 16 2. GEWERBEGEBIETE IN SÜDTIROL

2.1 Die Gewerbefläche in Südtirol Fast alle der 116 Gemeinden Südtirols verfügen über Gewer- Südtirol verfügt über eine Gewerbefläche von insgesamt beflächen. Die Ausnahmen bilden die zwei Gemeinden 1.907 ha. Dies entspricht 8,5 % der besiedelten Fläche und und . Die meisten Gemeinden verfügen über eine 0,3 % der Gesamtfläche. vergleichsweise kleine Gewerbefläche: bei über der Hälfte aller Gemeinden ist sie kleiner als 10 ha, bei vier Gemein- Das Pustertal besitzt mit einer Gewerbefläche von 357,8 ha den (, , und Prettau) ist sie sogar den höchsten Anteil an der besiedelten Fläche (18,8 %) unter kleiner als ein Hektar. den Bezirksgemeinschaften, gefolgt vom Überetsch-Südti- roler Unterland (17,4 %), dem (15,4 %) und Die Landeshauptstadt Bozen ist mit 283,1 ha die Gemeinde Bozen (14,8 %). Berücksichtigt man die Einwohnerzahl, so mit der größten Gewerbefläche, gefolgt von den Stadtge- weisen die einwohnerschwächsten Bezirksgemeinschaften meinden Meran mit 87,0 ha, Bruneck mit 72,8 ha und Brixen – das und das – mit 5,7 bzw. 5,0 ha mit 67,4 ha. Berücksichtigt man jedoch die Einwohnerzahl, je 1.000 Einwohner die größte Gewerbeflächendichte auf. so liegen sowohl Bozen mit 2,6 ha je 1.000 Einwohner, als Damit besitzen sie annähernd doppelt so viel Gewerbeflä- auch Meran (2,1 ha) und Brixen (3,0 ha) unter dem Südtiro- che je Einwohner wie die Bezirksgemeinschaften von Bozen, ler Durchschnitt (3,6 ha je 1.000 Einwohner). Die Gemeinde dem Burggrafenamt und Salten-Schlern. Freienfeld weist, bezogen auf die Einwohnerzahl, mit 14,0 ha

Tabelle 2.1 Gewerbefläche nach Bezirksgemeinschaften – 2020

Anteil Gewerbefläche Einwohner Besiedelte besiedelte Hektar je Anteil an Bezirksgemeinschaft Fläche 2017 Fläche an Verteilung 2019 Hektar 1.000 besiedelter (ha) Gesamtfläche (%) (%) Einwohner Fläche (%)

Bozen 107.885 1.526 29,2 283,1 14,8 2,6 18,6

Burggrafenamt 104.853 3.987 3,6 294,4 15,4 2,8 7,4

Eisacktal 54.038 2.503 4,0 193,1 10,1 3,6 7,7

Pustertal 83.371 4.794 2,3 357,8 18,8 4,3 7,5

Salten-Schlern 50.327 2.968 2,9 148,6 7,8 3,0 5,0

Überetsch-Unterland 76.192 2.947 7,0 331,2 17,4 4,3 11,2

Vinschgau 36.177 2.180 1,5 181,6 9,5 5,0 8,3

Wipptal 20.596 1.530 2,4 117,2 6,1 5,7 7,7

Südtirol insgesamt 533.439 22.435 3,0 1.907,0 100 3,6 8,5

Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog), ASTAT; Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

WIFO Studie 1.20 17 Abbildung 2.1 Gewerbefläche nach Gemeinden – 2020

25 ha und mehr 10 bis unter 25 ha 5 bis unter 10 ha 3 bis unter 5 ha Unter 3 ha

Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog); Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

pro 1.000 Einwohner vor Glurns (10,6 ha), Kurtatsch (10,4 ha), in vielen Gemeinden im Überetsch-Südtiroler Unterland und (9,6 ha) die größte Dichte an Gewerbeflä- besonders hoch. So weisen etwa die Gemeinden Neumarkt chen auf. (21,2 %) und Auer (20,0 %) einen höheren Anteil als die Landeshauptstadt Bozen (18,6 %) auf. Ebenfalls hohe Werte 8,5 % der besiedelten Fläche Südtirols ist für gewerbliche zeigen weitere Gemeinden des Überetsch-Südtiroler Unter- Tätigkeiten zugewiesen. Der Anteil der Gewerbefläche liegt lands wie Kurtatsch (17,5 %) und Branzoll (14,3 %).

Tabelle 2.2 Gemeinden mit der größten Gewerbefläche – 2020

Fläche je 1.000 Gemeinde Fläche (ha) Verteilung (%) Einwohner 2019 Einwohner (ha)

Bozen 283,1 14,8 107.885 2,6

Meran 87,0 4,6 41.203 2,1

Bruneck 72,8 3,8 16.805 4,3

Brixen 67,4 3,5 22.630 3,0

Lana 50,6 2,7 12.559 4,0

Leifers 50,0 2,6 18.100 2,8

Neumarkt 47,9 2,5 5.480 8,7

Eppan an der Weinstraße 43,6 2,3 14.990 2,9

Freienfeld 37,5 2,0 2.677 14,0

Laas 36,1 1,9 4.099 8,8

Andere Gemeinden 1.131,0 59,3 287.011 3,9

Südtirol insgesamt 1.907,0 100 533.439 3,6

Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog), ASTAT; Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

18 Abbildung 2.2 Anteil der Gewerbefläche an besiedelter Fläche nach Gemeinden – 2020

10 % und mehr 8 bis unter 10 % 5 bis unter 8 % 3 bis unter 5 % Unter 3 %

Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog), ASTAT; Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

Tabelle 2.3 Gemeinden mit dem höchsten Anteil von Gewerbefläche an der besiedelten Fläche – 2020

Besiedelte Fläche Anteil Gewerbefläche an Gemeinde Gewerbefläche (ha) 2017 (ha) besiedelter Fläche (%)

Neumarkt 226 47,9 21,2

Auer 163 32,6 20,0

Bozen 1.526 283,1 18,6

Kurtatsch an der Weinstraße 132 23,1 17,5

Prad am Stilfser Joch 199 34,8 17,5

Burgstall 69 11,9 17,3

Branzoll 99 14,2 14,3

Tscherms 61 8,7 14,2

Truden 58 7,9 13,7

Glurns 71 9,7 13,6

Südtirol insgesamt 22.435 1.907,0 8,5

Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog), ASTAT; Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

2.2 Die Größe und räumliche Verteilung der Gewerbegebiete 10 ha. Während sich letztere auf größere Gemeinden und Die 1.907 ha große Gewerbefläche Südtirols verteilt sich nahe der Hauptverkehrsachsen konzentrieren, sind kleine auf insgesamt 777 Gewerbegebiete. Die Größe der Gewer- Gebiete über das ganze Land verteilt und befinden sich begebiete reicht dabei von kleinen Gebieten mit nur weni- sowohl in großen Ortschaften als auch in entlegenen Sei- gen 100 m2 bis hin zu großen Gewerbegebieten von über tentälern.

WIFO Studie 1.20 19 INFO BOX Bestimmung der Gewerbefl ächen und der Anzahl der Gewer- als 50 m beträgt, werden diese zu einem Gewerbegebiet zusam- begebiete mengefasst. Die Einheit A ist über 50 m von allen anderen Ein- Wie in der Einleitung bereits aufgezeigt, ist die räumliche heiten entfernt und bildet so ein eigenes Gewerbegebiet. Insge- Abgrenzung eines „Gewerbegebiets“ im juristischen und all- samt zeigt der Ausschnitt also zwei Gewerbegebiete – A bzw. gemeinen Sprachgebrauch nicht immer einheitlich. die Summe aus B, C und D. Die so defi nierten Gewerbegebiete bilden den Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Studie. Aus den Bauleitplänen der Gemeinden sind die verschiedenen Die eben beschriebene Methodik der Zusammenfassung wird Flächen nach ihrer Funktion ersichtlich (siehe Anhang A - sowohl für die Berechnung der Anzahl der Gewerbegebiete von Verwendete Datenquellen). Als Gewerbefl ächen werden dabei 2020, als auch für jene von 2010 angewandt. alle Flächen innerhalb der Landesgrenze gezählt, welche zum 2. Jänner 2020 im digitalen Bauleitplan der Provinz Bozen Bild 2.1 4 als „Gewerbegebiete“ ausgewiesen sind. Häufi g sind die im Ausschnitt Bauleitplan Bauleitplan eingetragenen „Gewerbegebiete“ fl ächenmäßig klein und zerstückelt, wie der Ausschnitt eines Bauleitplanes im Bild 2.1 anschaulich zeigt. Die vier farblich violett markier- ten Flächenstücke A, B, C und D sind laut Bauleitplan als vier getrennte „Gewerbegebiete“ ausgewiesen.

Für die Zwecke dieser Studie scheint es sinnvoll, eng benach- barte Gewerbefl ächen zu neu defi nierten „Gewerbegebieten“ zusammenzufassen. Im Detail werden direkt angrenzende Gewerbefl ächen, die im Bauleitplan zwar als eigene Einheiten dargestellt sind, sowie Flächen, die nur durch Wege, Straßen Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog); © 2020 WIFO oder ähnliches getrennt sind und weniger als 50 Meter vonein- Ausarbeitung WIFO ander entfernt liegen, zu einem Gewerbegebiet zusammenfasst. 4 Dazu zählen die Kategorien „Gewerbegebiet D“, „Gewerbeerweiterungsge- Für das Beispiel in Bild 2.1 bedeutet dies folgendes: Da die biet“, „Gewerbeauff üllgebiet“, „Gewerbegebiet von Landesinteresse“ und „Gewer- Entfernung zwischen den drei Einheiten B, C und D weniger begebiet“ allgemein ohne weitere Bestimmung.

Das größte Gewerbegebiet Südtirols befi ndet sich in Bozen- Gewerbegebiets Bozen-Süd ist über dreimal so groß wie die Süd. Mit einer Fläche von rund 251,1 ha macht es über ein Gesamtfl äche dieser Kleinstgebiete unter 0,5 ha. Zehntel (13,2 %) der gesamten Südtiroler Gewerbefl äche aus. Vergleicht man die Größenstruktur und die räumliche Ver- Insgesamt sind 37 Gewerbegebiete (4,8 %) in Südtirol größer teilung der Gewerbegebiete zwischen den Südtiroler Gemein- als 10 ha, welche rund die Hälfte (51,2 %) der gesamten Gewer- den, so zeigen sich beträchtliche Unterschiede. Einige befl äche Südtirols ausmachen. Zehn dieser großen Gewerbe- Gemeinden weisen eine starke räumliche Konzentration der gebiete liegen im Überetsch-Südtiroler Unterland. Weitere 42 Gewerbefl äche auf, d.h. der Großteil der Gewerbefl äche ist Gewerbegebiete (5,4 % aller Gebiete) sind zwischen 5 und 10 ha auf ein oder zwei größere Gewerbegebiete konzentriert. In groß und machen 16,1 % der gesamten Gewerbefl äche aus. anderen Gemeinden verteilt sich die Gewerbefl äche dagegen auf mehrere kleine und mittelgroße Gebiete. 367 Gewerbegebiete, also knapp die Hälfte aller Gewerbe- gebiete (47,2 %), sind mit einer Fläche von unter 0,5 ha sehr Bild 2.2 zeigt beispielhaft die Gewerbegebiete der Gemein- klein. Die Fläche dieser kleinen Gewerbegebiete summiert den Leifers und Eppan. Beide Gemeinden verfügen über sich lediglich auf 70,1 ha beziehungsweise 3,7 % der gesam- eine ähnlich große Gewerbefl äche (Leifers: 50,0 ha, Eppan: ten Gewerbefl äche Südtirols. Zum Vergleich: die Fläche des 43,6 ha). Während in Leifers fast die gesamte Gewerbefl äche

20 Abbildung 2.3 Gewerbegebiete nach Größenklassen – 2020

Unter 0,5 ha 0,5 bis unter 2 ha 2 bis unter 5 ha 5 bis unter 10 ha 10 ha und mehr

Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog); Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

(99,4 %) auf zwei größere Gewerbegebiete konzentriert ist, Gemeinde noch zwischen 10 bis 20 kleinere Gewerbegebiete. verteilt sich jene von Eppan auf 19 Gewerbegebiete unter- In Bozen etwa fallen 251,1 ha (88,7 %) der insgesamt schiedlicher Größenklassen. 283,1 ha auf ein Gewerbegebiet (Bozen-Süd), während sich die restlichen 11,3 % der Fläche auf 18 kleinere Gebiete Die räumliche Konzentration der Gewerbegebiete zeigt verteilen. Eine ähnliche Struktur zeigen Meran (81,9 % bei den meisten Stadtgemeinden ein ähnliches Muster: der Fläche sind auf drei Gebiete konzentriert), Brixen der Großteil der Fläche verteilt sich hier auf ein oder auf (86,2 % auf zwei Gebiete) und Bruneck (70,1 % auf zwei einige wenige große Gewerbegebiete, hinzu kommen je Gebiete). Während diese Gemeinden zusätzlich noch über

Bild 2.2 Abbildung 2.4 Die Gewerbegebiete der Gemeinden Eppan (links) und Gewerbegebiete nach Größenklassen – 2020 Leifers (rechts) - 2020 Verteilung in Prozent Anzahl Fläche 60

50

40

30

20

10

0 Unter 0,5 0,5 bis 2 bis 5 bis 10 ha ha unter 2 ha unter 5 ha unter 10 ha und mehr

Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog); Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog); Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

WIFO Studie 1.20 21 INFO BOX Lorenz-Kurve: Wie konzentriert ist die Gewerbefl äche in Süd- Abbildung 2.5 tirol? Lorenz-Kurve: Verteilung der Gewerbefläche auf die Wie die Analyse der Verteilung der Anzahl und der Fläche Gewerbegebiete – 2020 nach Größenklassen der Gewerbegebiete zeigt, sind kleine Kumulierte Anteile in Prozent Gebiete zwar häufi g vertreten, aber nur für einen kleinen Teil der gesamten Gewerbefl äche verantwortlich. Die wenigen gro- 100 ßen Gebiete halten hingegen den Großteil der Fläche. 80 Die hohe Konzentration der Gewerbefl äche auf wenige Gebiete e

kann mit der sogenannten Lorenz-Kurve sehr gut veranschau- h c 60 ä l licht werden: je stärker die Kurve nach unten gewölbt ist, desto f e b r

größer die Konzentration auf wenige Gewerbegebiete. Der e

w 40 blaue Punkt in Abb. 2.5 zeigt beispielsweise, dass sich knapp e G 20 % der Gewerbefl äche auf die kleinsten 80 % der Gewerbe- gebiete konzentriert. Als Indikator für das Ausmaß der Kon- 20 zentration wird der Gini-Koeffi zient berechnet, der einen Wert zwischen 0 (bei einer gleichmäßigen Verteilung der Fläche auf 0 alle Gebiete) und 1 (wenn die gesamte Fläche auf ein Gebiet 0 20 40 60 80 100 konzentriert ist) einnehmen kann. Für die Gewerbefl ächen in Gewerbegebiete Südtirol liegt er bei 0,77, was die hohe Konzentration bestätigt. Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog); Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

mehrere kleinere Gewerbegebiete verfügen, bildet die Abbildung 2.6 Gemeinde Leifers hier eine Ausnahme: diese hat, neben zwei Gewerbefläche nach Größenklassen der Gewerbegebiete – größeren Gewerbegebieten auf denen sich 99,4 % der Fläche 2020 konzentriert, nur ein weiteres kleineres Gewerbegebiet (vgl. Verteilung in Prozent Bild 2.2). 10 ha und mehr 5 bis unter 10 ha 2 bis unter 5 ha Ländliche Gemeinden weisen im Allgemeinen eine gerin- 0,5 bis unter 2 ha Unter 0,5 ha gere räumliche Konzentration auf als Stadtgemeinden. Aus- Bozen nahmen bilden hier die Gemeinden Prad am Stilfserjoch Vinschgau (33,6 ha von 34,8 ha sind auf ein Gebiet konzentriert), Überetsch-Unterland (18,4 ha von 18,9 ha auf ein Gebiet) und Freienfeld (29,8 ha von 37,5 ha auf zwei Gebiete). Wipptal Burggrafenamt Bei anderen ländlichen Gemeinden ist die Gewerbefl äche Pustertal meist auf mehrere Gebiete unterschiedlicher Größe verteilt. In der Gemeinde – die Gemeinde mit den meisten Salten-Schlern Gewerbegebieten – verteilen sich beispielswiese 13,8 ha auf 29 Gewerbegebiete. Weitere Beispiele für eine geringe Kon- Insgesamt zentration der Gewerbefl äche sind die Gemeinden Moos im 0 20 40 60 80 100 Passeier (hier verteilen sich 4,1 ha auf 14 Gewerbegebiete), Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog); Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO (14,2 ha auf 14 Gebiete), Villnöß (4,9 ha auf 10 Gebiete) und Mühlbach (9,3 ha auf 17 Gebiete).

22 2.3 Beschäftigte und Unternehmen in Gewerbegebieten großen Gebieten ab 10 ha (29,3 %). In Gebieten von 0,5 bis Insgesamt sind in Südtirols Gewerbegebieten rund 7.265 unter 10 ha liegt dieser Anteil bei 52,5 %. Betriebsstätten aktiv. Jeweils ein Viertel ist den Sektoren Handel (1.853), Verarbeitendes Gewerbe (1.707) und Dienst- In Südtirols Gewerbegebieten sind 74.335 Beschäftigte tätig, leistungen (1.703) zuzuordnen.5 Das Baugewerbe zählt 1.325 davon über 90 % in einem unselbständigen Arbeitsverhält- und damit 18,2 % aller Betriebsstätten. Knapp 3.000 bezie- nis. Knapp 30.000 (40 %) der Beschäftigten in Gewerbe- hungsweise 40,6 % der in Gewerbegebieten tätigen Betriebe gebieten sind dem Verarbeitenden Gewerbe zuzuordnen. üben eine handwerkliche Tätigkeit aus.6 Der Anteil an Hier sind vor allem die Nahrungsmittelherstellung, die Handwerksbetrieben ist dabei in kleinen Gewerbegebieten Metallverarbeitung sowie der Maschinen- und Fahrzeug- unter 0,5 ha mit 64,0 % mehr als doppelt so hoch als in bau mit jeweils über 5.000 Beschäftigten zu erwähnen. Im

Tabelle 2.4 Betriebsstätten und Beschäftigte in Gewerbegebieten nach Sektoren – 2019

Unselbständig Selbständig Beschäftigte Beschäftigte je Betriebsstätten Sektor Beschäftigte Beschäftigte ingesamt Betriebsstätte

Anzahl % Anzahl Anzahl Anzahl % Durchschnitt Median

Land- und Forstwirtschaft 117 1,6 1.051 71 1.122 1,5 9,6 1,5

Verarbeitendes Gewerbe 1.707 23,5 28.520 1.448 29.968 40,3 17,6 4,8

Nahrungsmittel und Getränke 169 2,3 5.334 89 5.423 7,3 32,1 11,2

Holzverarbeitung 414 5,7 3.392 497 3.889 5,2 9,4 3,4

Metall und Metallerzeugnisse 375 5,2 5.907 368 6.275 8,4 16,7 4,3

Maschinen- und Fahrzeugbau 123 1,7 5.164 68 5.231 7,0 42,5 7,7

Sonstiges verarbeitendes Gewerbe 626 8,6 8.723 426 9.150 12,3 14,6 4,1

Baugewerbe 1.325 18,2 9.669 1.234 10.902 14,7 8,2 3,8

Handel 1.853 25,5 14.709 1.335 16.043 21,6 8,7 3,6

Handel/Reparatur von Kfz 506 7,0 2.375 537 2.912 3,9 5,8 3,0

Großhandel (ohne Kfz) 1.006 13,8 10.027 613 10.640 14,3 10,6 4,0

Einzelhandel (ohne Kfz) 341 4,7 2.307 185 2.492 3,4 7,3 3,0

Transport 303 4,2 3.367 165 3.531 4,8 11,7 4,0

Gastgewerbe 246 3,4 1.021 188 1.209 1,6 4,9 2,5

Dienstleistungen 1.703 23,4 10.754 794 11.548 15,5 6,8 2,0

Nicht klassifiziert 12 0,2 0 12 12 0,0 1,0 0,9

Insgesamt 7.265 100 69.091 5.244 74.335 100 10,2 3,0

Davon: Handwerk 2.947 40,6 14.307 3.555 17.862 24,0 6,1 3,0

Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog, Amt für Arbeitsmarkbeobachtung), Handelsregister der Handelskammer Bozen; Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

5 Für die genaue Zusammensetzung der Wirtschaftssektoren siehe Klassifi- kation nach ATECO 2007 in Anhang B. 6 Als Handwerksunternehmen werden in dieser Studie Unternehmen be- zeichnet, die das Handwerk als Haupttätigkeit ausüben.

WIFO Studie 1.20 23 INFO BOX Methodische Hinweise: Beschäftigte und Betriebsstätten im Bild 2.3 Gewerbegebiet Betriebsstätten im Gewerbegebiet Bozen-Süd Datengrundlage für die Analyse der Beschäftigten und Be- triebsstätten im Gewerbegebiet bilden Daten des Amtes für Arbeitsmarktbeobachtung der Autonomen Provinz Bozen sowie des Handelsregisters der Handelskammer Bozen. Wäh- rend die Daten zu den unselbständig Beschäftigten vom Amt für Arbeitsmarktbeobachtung stammen, wurden für die Er- mittlung der Selbständigen die Daten des Handelsregisters verwendet. Bezugszeitraum der Daten ist das Jahr 2019: Alle Zahlen zu Beschäftigten und Betriebsstätten sind als Mit- telwerte für das Jahr 2019 zu verstehen (für eine detaillierte Beschreibung der beiden Datenquellen siehe Anhang A).

Zur Bestimmung der in Südtirols Gewerbegebieten tätigen Be- schäftigten und Unternehmen werden georeferenzierte Daten der einzelnen Betriebsstätten benötigt, d.h. allen in Südtirol liegenden Betriebsstätten müssen die jeweiligen geografi - schen Koordinaten zugewiesen werden.7 Während der Groß- Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog, AMB), 2020 WIFO teil der Daten des Amtes für Arbeitsmarktbeobachtung bereits Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog, AMB), © 2020 WIFO Handelsregister der Handelskammer Bozen; Ausarbeitung WIFO in georeferenzierter Form vorliegt, musste die Georeferenzie- rung der Unternehmensdatenbank des Handelsregisters neu erstellt werden. Schließlich konnten über 96 % der aktiven, im Handelsregister Bozen eingetragenen Unternehmen geore- ferenziert werden. Zusätzlich wurden in diesem Arbeitsschritt 7 Von der gesamten Gewerbefl äche (1907 ha) konnten 108 ha keiner Be- die Daten des Amtes für Arbeitsmarktbeobachtung aktuali- triebsstätte zugeordnet werden. Die Gründe dafür sind vielfältig. Beispielsweise siert und nachgebessert, wobei der Anteil der georeferenzier- existierte 2019 keine Betriebsstätte (mit zumindest einem Beschäftigten) auf der Fläche, oder eine oder mehrere tatsächlich vorhandenen Betriebsstätten sind auf- ten Betriebsstätten auf 96 % und jene der unselbständig Be- grund einer fehlerhaften oder ungenauen Angabe der Firmenanschrift nicht der schäftigten auf rund 97,7 % gesteigert werden konnte. Gewerbefl äche zuordenbar.

Handel sind 16.000 Beschäftigte in Gewerbegebieten tätig, Mehr als jeder dritte (37,4) Beschäftigte in Südtirol der wobei über 10.000 Beschäftigte auf den Großhandel (ohne gewerblichen Wirtschaft, d.h. ausgenommen der Landwirt- Kfz) fallen. Im Dienstleistungsbereich und im Baugewerbe schaft, ist in einem Gewerbegebiet tätig. Für die Beschäftig- sind jeweils etwas mehr als 10.000 Beschäftigte tätig. Im ten im Verarbeitenden Gewerbe liegt der Anteil noch deut- Transportsektor arbeiten rund 3.500 Beschäftigte (4,8 %). lich höher bei 79,1 %. Im Baugewerbe ist rund die Hälfte Das Gastgewerbe und die Landwirtschaft spielen mit jeweils der Beschäftigten im Gewerbegebiet tätig. Mit einem Anteil weniger als 2 % der Beschäftigten in Gewerbegebieten eine von über einem Drittel weist auch der Handel einen hohen untergeordnete Rolle. Insgesamt gesehen sind ein Viertel Anteil an Beschäftigung in Gewerbegebieten auf, wobei der der Beschäftigten (24,0 %) dem Handwerk zuzuordnen. Anteil im Einzelhandel (ohne Kfz) mit 12,6 % deutlich unter jenem vom Großhandel (ohne Kfz) mit 58,6 % und dem Han- del/ Reparatur von Kfz mit 77,7 % liegt.

24 Abbildung 2.7 Abbildung 2.8 Betriebsstätten und Beschäftigte in Gewerbegebieten nach Beschäftigte von gewerblichen Unternehmen nach Standort Sektoren – 2019 – 2019 Verteilung in Prozent Verteilung in Prozent Betriebsstätten Beschäftigte In Gewerbegebiet Außerhalb Gewerbegebiet Land- und Forstwirtschaft Verarbeitendes Gewerbe

Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe

Baugewerbe Handel

Handel Transport Gastgewerbe Transport Dienstleistungen Gastgewerbe

Dienstleistungen Insgesamt

0 10 20 30 40 0 20 40 60 80 100 Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog, AMB), © 2020 WIFO Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog, AMB), Handels- © 2020 WIFO Handelsregister der Handelskammer Bozen; Ausarbeitung WIFO register der Handelskammer Bozen, ISTAT; Ausarbeitung WIFO INFO BOX Flächenproduktivität und -verbrauch wieviel Fläche jedes Unternehmen in einem Gewerbegebiet Die Flächenproduktivität eines Unternehmens misst das einnimmt, bedarf es hier der Annahme, dass je Gewerbege- Verhältnis zwischen der erzielten Wertschöpfung und der biet die Fläche gleichmäßig auf die Beschäftigten verteilt eingesetzten Fläche. Je höher die Flächenproduktivität, des- ist. Je Gewerbegebiet wird so der entsprechende Anteil der to effi zienter wird die verfügbare Fläche vom Unternehmen Gesamtfl äche den Sektoren (Abteilungen der ATECO 2007) genutzt. Der Flächenverbrauch hingegen gibt an, wieviel zugewiesen und schließlich die Fläche je Sektor über alle Fläche für eine bestimmte Anzahl von Beschäftigten benö- Gewerbegebiete aufsummiert. tigt wird. Je geringer der Flächenverbrauch, desto weniger Fläche wird pro Beschäftigten benötigt. Für die Ermittlung der Flächenproduktivität wird zunächst für jeden Sektor (Abteilungen der ATECO 2007) mittels der Zur Ermittlung des Flächenverbrauches eines Gewerbe- Daten der wirtschaftlichen Ergebnisse der Unternehmen von gebiets wird die Anzahl der Beschäftigten ins Verhältnis ISTAT die Wertschöpfung pro Beschäftigten berechnet (siehe zur Gewerbefl äche gesetzt. Bei der Auswertung des Flä- dazu Anhang A – Verwendete Datenquellen). Die Wertschöp- chenverbrauches nach Größenklassen der Gewerbegebiete fung pro Beschäftigten wird anschließend für jede Betriebs- wird die Summe der Beschäftigten je Größenklasse durch stätte mit der Anzahl der Beschäftigten multipliziert, um so die gesamte Gewerbefl äche je Größenklasse geteilt. Wäh- die Wertschöpfung pro Betriebsstätte zu erhalten. Die weitere rend die Ermittlung des Flächenverbrauchs für einzelne Vorgangsweise entspricht jener der Ermittlung des Flächen- Gewerbegebiete und für Größenklassen der Gewerbegebiete verbrauches: während die Ermittlung der Flächenproduktivi- ohne besondere Annahmen genau bestimmt werden kann, tät für einzelne Gewerbegebiete sowie für die Größenklassen gilt dies für die Auswertung auf Sektorenebene nicht. Da der Gewerbegebiete ohne Annahmen durchgeführt werden zwar für jedes Gewerbegebiet die Fläche sowie die Anzahl kann, bedarf es für die Ermittlung der Flächenproduktivität der Beschäftigten und Betriebsstätten je Sektor bekannt nach Sektoren ebenfalls der Annahme, dass je Gewerbegebiet sind, jedoch keine Informationen darüber verfügbar sind, die Fläche gleichmäßig auf die Beschäftigten verteilt ist.

WIFO Studie 1.20 25 Im Schnitt werden in Südtirols Gewerbegebieten je 1.000 In Südtirols Gewerbegebieten wird eine Wertschöpfung von Beschäftigte 24,2 ha Gewerbefläche gebraucht. Der Flächen- 4,7 Mrd. € pro Jahr erzielt.8 Das Verarbeitende Gewerbe ist verbrauch ist am höchsten in der Holzverarbeitung mit dabei mit 2,3 Mrd. € für knapp die Hälfte der in Gewerbege- 39,6 ha je 1.000 Beschäftigten und im Baugewerbe (29,9 ha). bieten erzielten Wertschöpfung verantwortlich. Der Handel Im Gegensatz dazu ist der Flächenverbrauch bei den Dienst- (1,0 Mrd. €), das Baugewerbe (0,6 Mrd. €) und die Dienst- leistungen (17,4 ha je 1.000 Beschäftigte) und im Gastge- leistungen (0,5 Mrd. €) machen einen deutlich geringeren werbe (20,3) deutlich geringer. Das Verarbeitende Gewerbe, Anteil an der Gesamtwertschöpfung aus. der Handel und der Transportsektor liegen dagegen im Süd- tiroler Schnitt.

Tabelle 2.5 Flächenverbrauch und -produktivität in Gewerbegebieten nach Sektoren (a)

Fläche (ha) Wertschöpfung Fläche (ha) - Beschäftigte - Wertschöpfung Sektor je 1.000 (Mio. €) 2020 2019 (Mio. €) - 2017 Beschäftigte je Hektar Fläche

Verarbeitendes Gewerbe 750,0 29.968 25,0 2.334,8 3,1

Nahrungsmittel und Getränke 116,1 5.423 21,4 390,0 3,4

Holzverarbeitung 154,0 3.889 39,6 196,0 1,3

Metall und Metallerzeugnisse 136,7 6.275 21,8 448,5 3,3

Maschinen- und Fahrzeugbau 116,5 5.231 22,3 474,3 4,1

Sonstiges verarbeitendes Gewerbe 226,7 9.149,7 24,8 825,9 3,6

Baugewerbe 325,5 10.902 29,9 592,9 1,8

Handel 383,7 16.043 23,9 959,6 2,5

Handel/Reparatur von Kfz 74,8 2.911,8 25,7 138,6 1,9

Großhandel (ohne Kfz) 253,9 10.639,8 23,9 726,7 2,9

Einzelhandel (ohne Kfz) 55,0 2.491,9 22,1 94,3 1,7

Transport 81,6 3.531 23,1 235,6 2,9

Gastgewerbe 24,6 1.209 20,3 36,9 1,5

Dienstleistungen 183,0 10.507 17,4 533,7 2,9

Insgesamt 1.748,3 72.161 24,2 4.693,5 2,7

(a) Ohne Land- und Forstwirtschaft, Finanzdienstleistungen und öffentliche Verwaltung (Ateco Abteilungen 1, 2, 64-66, 84); Gewerbeflächen, denen keine Betriebsstätte zuge- ordnet werden kann, sind ausgeschlossen.

Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog, Amt für Arbeitsmarkbeobachtung), Handelsregister der Handelskammer Bozen, ISTAT; Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

8 Ausgenommen sind die Sektoren Land- und Forstwirtschaft, Finanzdienst- leistungen und die öffentliche Verwaltung (ATECO-Abteilungen: 1, 2, 64-66, 84). Stand 2017.

26 Setzt man die erzielte Wertschöpfung ins Verhältnis zur Flächenverbrauch aufweist, zeigt der Dienstleistungssektor eingesetzten Gewerbefläche, so weist das Verarbeitende eine überdurchschnittliche Flächenproduktivität und einen Gewerbe mit 3,1 Mio. € je Hektar Gewerbefläche die geringen Flächenverbrauch. Der Bausektor und das Gastge- höchste Flächenproduktivität aller Sektoren auf. Die werbe weisen eine geringe Flächenproduktivität auf, wobei Flächenproduktivität unterscheidet sich dabei innerhalb des der Bausektor zusätzlich einen hohen Flächenverbrauch Ve r a r b e i t e n d e n G e w e r b e s s t a r k : w ä h r e n d e t w a d e r M a s c h i n e n - zeigt. Der Handel und der Transportsektor weisen sowohl und Fahrzeugbau mit 4,1 Mio. € je Hektar, aber auch der bei der Flächenproduktivität als auch beim -verbrauch Nahrungsmittelbereich (3,4) und die Metallverarbeitung durchschnittliche Werte auf. (3,3) hohe Werte aufweisen, erzielt die Holzverarbeitung mit 1,3 Mio. € je Hektar einen deutlich niedrigeren Wert. Analysiert man die Betriebsstätten, Beschäftigung und Wert- Außerhalb des Verarbeitenden Gewerbes haben das Bau- schöpfung in Gewerbegebieten getrennt nach Größe der gewerbe mit 1,8 Mio. € je Hektar, der Einzelhandel (ohne Kfz) Gewerbegebiete, so ergibt sich folgendes Bild: Über die Hälfte mit 1,7 Mio. € je Hektar sowie das Gastgewerbe mit 1,5 Mio. € der Betriebsstätten (53,3 %) befinden sich in den 37 großen je Hektar die geringste Flächenproduktivität. Gewerbegebieten mit einer Fläche von 10 ha und mehr. Gemes- sen an der Beschäftigung und der Wertschöpfung machen Zusammenfassend lassen sich über die sektorale Flächen- große Gewerbegebiete sogar einen Anteil von über 60 % am produktivität und -verbrauch in Gewerbegebieten folgende jeweiligen Gesamtwert aus. Kleinstgebiete unter 0,5 ha sind Aussagen treffen: während das Verarbeitende Gewerbe hingegen nur für 3,7 % der Betriebsstätten und für weniger als sowohl eine hohe Flächenproduktivität als auch einen hohen 2 % der Beschäftigung und Wertschöpfung verantwortlich.

Tabelle 2.6 Betriebsstätten und Beschäftigte nach Größenklassen der Gewebegebiete – 2019

Unselbständig Selbständig Beschäftigte Beschäftigte je Betriebsstätten Größenklassen der Gewebegebiete Beschäftigte Beschäftigte ingesamt Betriebsstätte

Anzahl % Anzahl Anzahl Anzahl % Durchschnitt Median

Unter 0,5 ha 267 3,7 1.142 278 1.420 1,9 5,3 3,0

0,5 bis unter 2 ha 962 13,2 6.259 849 7.108 9,6 7,4 3,0

2 bis unter 5 ha 1.021 14,1 8.801 880 9.681 13,0 9,5 3,0

5 bis unter 10 ha 1.141 15,7 10.094 991 11.085 14,9 9,7 3,3

10 ha und mehr 3.874 53,3 42.794 2.247 45.041 60,6 11,6 3,0

Insgesamt 7.265 100 69.091 5.244 74.335 100 10,2 3,0

Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog, Amt für Arbeitsmarkbeobachtung), Handelsregister der Handelskammer Bozen; Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

WIFO Studie 1.20 27 Abbildung 2.9 Auch in Bezug auf Flächenverbrauch und -produktivität Betriebsstätten und Beschäftigte nach Größenklassen der heben sich große Gewerbegebiete (10 ha und mehr) von Gewerbegebiete – 2019 den restlichen Gebieten ab: Der Flächenverbrauch, also die verbrauchte Fläche je Beschäftigten, ist bei großen Gewer- Verteilung in Prozent Betriebsstätten Beschäftigte begebieten mit 21,7 ha je 1.000 Beschäftigte am gerings- 70 ten. Gleichzeitig ist die Flächenproduktivität mit 3,0 Mio. € je Hektar Gewerbefl äche bei großen Gewerbegebieten am 60 höchsten. Bei den anderen Größenklassen gibt es für die 50 beiden Kennzahlen dagegen nur geringfügige Unterschiede. Allein beim Flächenverbrauch schneiden die Kleinstgebiete 40 mit 23,8 ha je 1.000 Beschäftigten deutlich besser ab als die 30 mittelgroßen Gewerbegebiete.

20 2.4 Wohnen im Gewerbegebiet Insgesamt stehen rund 4.000 Betriebswohnungen auf Süd- 10 tirols Gewerbefl äche. Fast zwei Drittel der Gewerbegebiete 0 (62,4 %) zählen mindestens eine Betriebswohnung.9 Der Unter 0,5 ha 0,5 bis 2 bis 5 bis 10 ha Anteil von Gewerbegebieten mit zumindest einer Betriebs- unter 2 ha unter 5 ha unter 10 ha und mehr wohnung liegt bei Kleinstgebieten (unter 0,5 ha) bei 43,9 % Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog, AMB), © 2020 WIFO und steigt mit der Größe der Gewerbegebiete kontinuierlich Handelsregister der Handelskammer Bozen; Ausarbeitung WIFO an: Bei Gewerbegebieten mit 10 ha und mehr haben 36 der 37

Tabelle 2.7 Flächenverbrauch und -produktivität nach Größenklassen der Gewebegebiete (a)

Fläche (ha) Wertschöpfung Fläche (ha) - Beschäftigte - Wertschöpfung Größenklassen der Gewerbegebiete je 1.000 (Mio. €) 2020 2019 (Mio. €) - 2017 Beschäftigte je Hektar Fläche

Unter 0,5 ha 33,4 1402 23,8 80,9 2,4

0,5 bis unter 2 ha 198,1 6712 29,5 423,5 2,1

2 bis unter 5 ha 267,3 9316 28,7 577,9 2,2

5 bis unter 10 ha 290,9 10559 27,6 690,1 2,4

10 ha und mehr 958,5 44173 21,7 2.921,1 3,0

Insgesamt 1.748,3 72.161 24,2 4.693,5 2,7

(a) Ohne Land- und Forstwirtschaft, Finanzdienstleistungen und öff entliche Verwaltung (Ateco Abteilungen 1, 2, 64-66, 84); Gewerbefl ächen, denen keine Betriebsstätte zuge- ordnet werden kann, sind ausgeschlossen.

Autonome Provinz Bozen (Geokatalog, Amt für Arbeitsmarkbeobachtung), Handelsregister der Handelskammer Bozen, ISTAT; Ausarbeitung © 2020 WIFO

9 Für die Analyse der Betriebswohnungen in Gewerbegebieten werden Daten des Gebäudekatasters sowie die Datenbank der Katastermappen (Geometrischer Kataster) verwendet. Für eine Beschreibung der beiden Datenquellen siehe An- hang A.

28 Gewerbegebiete zumindest eine Betriebswohnung (97,3 %). Abbildung 2.10 Absolut gesehen befi nden sich 1.249 und damit knapp ein Betriebswohnungen je Hektar Gewerbefläche nach Drittel der Betriebswohnungen in den 37 großen Gewerbe- Größenklassen der Gewerbegebiete – 2020 gebieten (10 Hektar und mehr). Berücksichtigt man jedoch 5 die Fläche der Gewerbegebiete, so nimmt die Anzahl der Betriebswohnungen je Hektar Gewerbefl äche mit abnehmen- der Größenklasse des Gebietes deutlich zu. 4

Während bei großen Gewerbegebieten über 10 ha nur 1,3 Betriebswohnungen je Hektar Gewerbefl äche aufscheinen, 3 weisen kleine Gewerbegebiete mit weniger als einem halben Hektar bereits über 4 Wohnungen je Hektar auf, also rund 2 dreimal mehr. Kleinstgebiete mit bis zu einem Viertel Hek- tar verfügen sogar über 5,6 Betriebswohnungen je Hektar Gewerbefl äche. Mittelgroße Gewerbegebiete zwischen 0,5 1 und 10 ha weisen rund 3 Betriebswohnungen je Hektar Gewerbefl äche auf und damit mehr als der Südtiroler Durch- 0 schnitt von 2,1 Betriebswohnungen je Hektar Gewerbefl äche. Unter 0,5 0,5 bis 2 bis unter 5 bis unter 10 ha und Insgesamt ha unter 2 ha 5 ha 10 ha mehr

Ebenso deutlich wird der Unterschied zwischen kleinen Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog, OpenKat, © 2020 WIFO Inspektorat für den Kataster); Ausarbeitung WIFO und großen Gewerbegebieten, wenn man den Anteil der

Tabelle 2.8 Betriebswohnungen nach Größenklassen der Gewerbegebiete - 2020 Gebäude der Katasterkategorien A2, A3 und A4

Anteil der Katasterfl äche von Anzahl je Hektar Größenklassen der Gewerbegebiete Anzahl Betriebswohnungen an Gewerbefl äche Gewerbefl äche (%)

Unter 0,5 ha 309 4,4 6,6

0,5 bis unter 2 ha 791 3,2 4,6

2 bis unter 5 ha 815 2,7 3,8

5 bis unter 10 ha 847 2,8 4,1

10 ha und mehr 1.249 1,3 1,8

Insgesamt 4.011 2,1 3,0

Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog, OpenKat, Inspektorat für den Kataster); Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

WIFO Studie 1.20 29 Katasterfläche von Betriebswohnungen an der gesamten die Bezirksgemeinschaften Salten-Schlern und das Burg- Gewerbefläche vergleicht. Während bei großen Gewer- grafenamt mit 3,1 bzw. 2,7 Betriebswohnungen je Hektar begebieten über 10 ha der Anteil der Katasterfläche von Gewerbefläche die größte Anzahl an Betriebswohnungen Betriebswohnungen an der gesamten Gewerbefläche bei auf, das Wipptal und das Eisacktal mit 1,4 bzw. 1,7 die 1,8 % liegt, ist dieser bei kleinen Gewerbegebieten unter kleinste. Ebenfalls auffallend: Während im Wipptal und in 0,5 ha mit 6,6 % deutlich höher. Bozen die Katasterfläche der Betriebswohnungen rund 2 % der gesamten Gewerbefläche ausmacht, ist dieser Anteil im Vergleicht man die Betriebswohnungen in Gewerbege- Burggrafenamt mit 3,9 % und in Salten-Schlern mit 4,9 % bieten zwischen den Bezirksgemeinschaften, so weisen etwa doppelt so hoch.

Tabelle 2.9 Betriebswohnungen nach Bezirksgemeinschaften - 2020 Gebäude der Katasterkategorien A2, A3 und A4

Anteil der Katasterfläche von Anzahl je Hektar Bezirksgemeinschaft Anzahl Betriebswohnungen an Gewerbefläche Gewerbefläche (%)

Bozen 525 1,9 2,1

Burggrafenamt 783 2,7 3,9

Eisacktal 315 1,7 2,5

Pustertal 677 1,9 2,9

Salten-Schlern 496 3,1 4,9

Überetsch-Südtiroler Unterland 711 2,1 2,9

Vinschgau 340 1,9 3,1

Wipptal 164 1,4 1,9

Südtirol insgesamt 4.011 2,1 3,0

Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog, OpenKat, Inspektorat für den Kataster); Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

30 3. ENTWICKLUNG DER GEWERBEGEBIETE 2010-2020 UND SZENARIEN BIS 2030

3.1 Die Entwicklung der Gewerbegebiete von 2010 bis 2020 Bozen verzeichnete im vergangenen 10-Jahreszeitraum In den vergangenen 10 Jahren ist die Gewerbefläche in Süd- einen Rückgang der Gewerbefläche von 4,6 ha (1,6 %). tirol von 1.823 ha im Jahr 2010 auf 1.907 ha (2020) ange- Diese Abnahme ist hauptsächlich auf die geplante Neuge- stiegen. Dies entspricht einer Flächenzunahme von 84 ha staltung des Bahnhofsareals und die damit einhergehende (4,6 %). Die Anzahl der Gewerbegebiete ist im selben Zeit- Umwidmung einiger Gewerbeflächen im Bozner Boden raum von 752 im Jahr 2010 auf aktuell 777 gewachsen.10 zurückzuführen. In allen anderen Bezirksgemeinschaften hat die Gewerbefläche hingegen zugenommen. Mit über Dabei wurden 51 Gewerbegebiete neu ausgewiesen.11 Drei 7 % haben die Bezirksgemeinschaften Salten-Schlern, das Viertel (76,4 %) dieser neuen Gebiete sind kleiner als 0,5 ha. Pustertal und das Eisacktal den größten Zuwachs zu ver- Die Größe der restlichen Gebiete liegt zwischen 0,5 und 5 ha. zeichnen. Auf der anderen Seite wurden seit 2010 rund 30 Gewerbege- biete vollständig umgewidmet, wobei es sich auch hier zum Großteil um sehr kleine Gebiete handelt.

Abbildung 3.1 Entwicklung der Gewerbefläche – 2010-2020 In Hektar

Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog), INU; Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

10 Für die Berechnung der Gewerbefläche und der Anzahl der Gebiete von 11 Als neu ausgewiesene Gewerbegebiete gelten Flächen, die keine Erweite- 2010 wurden die Daten von Morello (2011) verwendet. Aufgrund der unterschied- rungen von bestehenden Gebieten sind und deren Entfernung zu anderen Gewer- lichen Berechnung der Anzahl der Gewerbegebiete (siehe Infobox Kapitel 2) un- begebieten mindestens 50 Meter beträgt. terscheidet sich die hier angeführte Anzahl der Gebiete von 2010 von jener von Morello (2011).

WIFO Studie 1.20 31 35 Gemeinden weisen einen Zuwachs von zumindest einem Die höchsten relativen Zuwächse der Gewerbefläche im Ver- Hektar Gewerbefläche auf. Den größten absoluten Flächen- gleich zu 2010 erreichten die Gemeinden (43,2 %), zuwachs verzeichnen die Gemeinden Brixen und Prad am (40,3 %), Pfatten (32,6 %) und (27,0 %). Stilfserjoch mit jeweils knapp 5 ha. Drei Gemeinden wei- Den größten relativen Rückgang hingegen verzeichnen die sen hingegen einen Rückgang der Gewerbefläche von über Gemeinden Laurein (-35,4 %), Martell (-31,6 %) und Taufers einem Hektar auf. Neben Bozen sind dies die Gemeinden im Münstertal (-24,9 %). (-2,6 ha) und Stilfs (-1,1 ha).12

Tabelle 3.1 Entwicklung der Gewerbegebiete nach Bezirksgemeinschaften – 2010-2020

Gewerbegebiete Gewerbefläche Bezirksgemeinschaft

2010 2020 2010 (ha) 2020 (ha) Veränderung (ha) Veränderung (%)

Bozen 14 17 287,7 283,1 - 4,6 - 1,6

Burggrafenamt 120 123 283,7 294,4 10,8 3,8

Eisacktal 92 98 180,0 193,1 13,1 7,3

Pustertal 200 201 334,0 357,8 23,8 7,1

Salten-Schlern 100 109 138,2 148,6 10,4 7,5

Überetsch-Südtiroler Unterland 98 103 312,0 331,2 19,3 6,2

Vinschgau 77 75 173,4 181,6 8,2 4,7

Wipptal 51 51 114,1 117,2 3,1 2,7

Südtirol insgesamt 752 777 1.823,0 1.907 84,0 4,6

Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog), INU; Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

12 In Vahrn wurde ein Teil des Gewerbegebiets Vahrn Süd in eine Zone für landwirtschaftliche Anlagen und in eine Wohnbauzone umgewidmet, während in Stilfs das einzige Gewerbegebiet der Gemeinde in eine Wohnbauzone umgewid- met wurde.

32 Abbildung 3.2 Entwicklung der Gewerbefläche – 2010-2020 In Prozent

Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog), INU; Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

Tabelle 3.2 Gewerbefläche der Gemeinden mit dem größten Flächenzuwachs – 2010-2020

Gemeinde 2010 (ha) 2020 (ha) Veränderung (ha) Veränderung (%)

Brixen 62,4 67,4 5,0 8,0

Prad am Stilfser Joch 29,9 34,8 4,9 16,4

Bruneck 69,0 72,8 3,8 5,4

Kastelruth 17,5 21,2 3,7 21,0

Lajen 16,0 19,5 3,5 21,8

Klausen 16,4 19,6 3,2 19,6

St.Lorenzen 27,4 30,6 3,2 11,5

Vintl 19,6 22,7 3,1 16,0

Eppan an der Weinstraße 40,5 43,6 3,1 7,6

Neumarkt 45,0 47,9 2,9 6,4

Südtirol insgesamt 1.823,0 1.907,0 84,0 4,6

Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog), INU; Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

WIFO Studie 1.20 33 3.2 Szenarien zur Abschätzung des Gewerbefl ächenbedarfs die Anforderungen für eine Prognose formuliert werden, 2030 desto unsicherer wird die Datengrundlage und desto weni- Der künftige Bedarf an Gewerbefl ächen durch Unterneh- ger valide werden die Schätzergebnisse. So können für die men, und somit der Bedarf an auszuweisenden und zu räumliche Ebene einer einzelnen Gemeinde im Allgemei- erschließenden Gewerbefl ächen, hängt von zahlreichen nen keine zufriedenstellenden Ergebnisse im Sinne einer Faktoren ab und lässt sich so nur bedingt prognostizieren hohen Prognosesicherheit erzielt werden (Ruther-Mehlis et (Grashoff 2016). Beispiele von Faktoren, die eine gesicherte al. 2016). statistische Analyse und Prognose des Gewerbefl ächenbe- darfs erschweren sind die unsichere konjunkturelle Ent- Konkret werden zwei Szenarien für die künftige Entwick- wicklung im Prognosezeitraum sowie sektorspezifi sche lung der Gewerbefl äche bis 2030 aufgezeigt. Beide Szena- Entwicklungen, die Verfügbarkeit und das Preisniveau von rien basieren auf der Bevölkerungsprognose für 2030 des Bauland in der untersuchten Region sowie in benachbarten, ASTAT13 und auf verschiedenen Annahmen zur künftigen konkurrierenden Gebieten, die Verfügbarkeit von Fachkräf- Wirtschaftsstruktur. Der Gewerbefl ächenbedarf 2030 wird ten, technologische Entwicklungen sowie raumplanerische für beide Szenarien zunächst auf Landesebene prognos- und wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen wie öffent- tiziert, darauf aufbauend wird der Anteil der einzelnen liche Förderungen oder steuerliche Anreize (Ruther-Mehlis Bezirksgemeinschaften am Gesamtbedarf abgeschätzt. et al. 2016). Um sich der Frage nach dem künftigen Gewer- befl ächenbedarf zumindest anzunähern, wird in der vor- In einem ersten Schritt werden für beide Szenarien die liegenden Studie ein beschäftigtenbasiertes Modell ange- Gesamtzahl der Beschäftigten in Südtirol für das Jahr 2030 wandt. Dabei wird der künftige Gewerbefl ächenbedarf über anhand der Prognose der Bevölkerung im erwerbsfähigen die voraussichtliche Entwicklung der in Gewerbegebieten Alter und der aktuellen Erwerbstätigenquote geschätzt.14 In tätigen Beschäftigten abgeschätzt. einem zweiten Schritt wird für beide Szenarien die sektorale Verteilung der Beschäftigten Südtirols für das Jahr 2030 Die Prognose der künftigen Entwicklung der Gewerbefl ä- geschätzt. Dabei wird, je nach Szenario, wie folgt vorge- che erfolgt auf Landesebene sowie auf Ebene der einzel- gangen: nen Bezirksgemeinschaften, während auf eine Prognose auf Gemeindeebene verzichtet wird. Denn je kleinräumiger 1. Szenario A: Die aktuelle Wirtschaftsstruktur, d.h. die sektorale Verteilung der Gesamtbeschäftigung, bleibt bis ins Jahr 2030 zum aktuellen Wert (2020) unverändert.15 Abbildung 3.3 Wohnbevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15-64 Jahre) – 2. Szenario B: In diesem Szenario wird die Entwicklung 2000-2030 der Wirtschaftsstruktur bis 2030 so fortgeschrieben, wie sie im Durchschnitt der vergangenen Jahre (2010-2020) 400.000 in Südtirol zu verzeichnen war. Zur Fortschreibung der sektoralen Verteilung der Beschäftigten wird für jeden 350.000 Sektor die mittlere Wachstumsrate der Beschäftigten 300.000 von 2010 bis 2020 verwendet. Konkret bedeutet dies,

250.000

200.000

150.000 13 Vgl.https://astat.provinz.bz.it/barometro/upload/statistikatlas/de/atlas.html 100.000 (Stand: 11.08.2020). 14 Die Erwerbstätigenquote liegt in Südtirol aktuell bei 74,1 % und damit über 50.000 dem EU-Schnitt von 69,2 % und den nationalen Werten von Italien (59,0 %) und Österreich (73,6 %) sowie nur knapp unter jenen von Deutschland (76,7 %) und 0 Tirol (76,5 %) (ASTAT 2020). Ein größerer Anstieg der Quote ist in den nächsten 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 Jahren somit nicht zu erwarten, weshalb der aktuelle Wert auch für das Jahr 2030 verwendet wird. (a) (a) (a) (a) Prognostizierte Werte 15 Die sektorale Verteilung für 2020 wird über die Fortschreibung der ver- Quelle: ASTAT; Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO gangenen Entwicklung der sektoralen Verteilung von 2010 bis 2017 (aktuellster verfügbarer Wert) ermittelt.

34 Abbildung 3.4 Für die beiden Szenarien ergibt sich folgender Gewerbefl ä- Beschäftigte nach Sektoren – 2010, 2020 und Szenarien chenbedarf für das Jahr 2030: 2030 1. Szenario A: Der Gewerbefl ächenbedarf wird mit 1.879,0 ha Verteilung in Prozent prognostiziert. Dies entspricht einem leichten Rückgang Land- und Forstwirtschaft Verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel von 28,0 ha (-1,5 %) zur aktuell verfügbaren Gewerbe- Transport Gastgewerbe fl äche in Südtirol. Dieser geringfügige Rückgang ist auf Dienstleistungen eine zu erwartende leichte Abnahme der Beschäftigten bis ins Jahr 2030 zurückzuführen (vgl. Abbildung 3.3). 2010

2020 (a) 2. Szenario B: Berücksichtigt man zusätzlich die mögliche Entwicklung der Wirtschaftsstruktur, so ergibt sich für 2030 ein Gewerbefl ächenbedarf von 1.786,0 ha. Im Ver- gleich zur aktuellen Gewerbefl äche entspricht dies einer 2030 - Szenario A Abnahme von 121,0 ha (-6,3 %). Zum leichten Rückgang der Erwerbstätigen (wie in Szenario A) kommen nun fol- 2030 - Szenario B gende Effekte hinzu, die sich negativ auf den Gewerbe- fl ächenbedarf 2030 auswirken: 0 20 40 60 80 100 (a) Über die Fortschreibung der Entwicklung von 2010-2017 ermittelt. > Schreibt man die vergangene Entwicklung der Wirt- Quelle: ASTAT, WIFO; Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO schaftsstruktur bis 2030 fort, so ist eine Abnahme der Beschäftigung im Verarbeitenden Gewerbe, aber auch im Baugewerbe, zu erwarten. Diese Sek- toren sind für über die Hälfte der Beschäftigten in dass für das Jahr 2030 der Anteil der Beschäftigten Gewerbegebieten verantwortlich und haben zusätz- im Verarbeitenden Gewerbe, im Baugewerbe und in lich einen hohen Flächenverbrauch je Beschäftigten. den Dienstleistungen im Vergleich zu 2020 abnimmt, Eine Abnahme der Beschäftigten in diesen Sektoren während er im Handel, im Transportsektor und im hat demnach eine überproportionale Abnahme an Gastgewerbe zunimmt. Gewerbefl äche zur Folge. > Auch die Beschäftigung in den Dienstleistungen, Nachdem für beide Szenarien die Beschäftigten je Sektor der zwar einen geringeren Flächenverbrauch hat, für das Jahr 2030 geschätzt worden sind, wird von diesen aber doch immerhin fast 15 % der Beschäftigung in der Anteil ermittelt, der tatsächlich in Gewerbegebieten Gewerbegebieten ausmacht, nimmt leicht ab.18 tätig ist.16 Schließlich wird für jeden Sektor über den Flä- chenverbrauch je Beschäftigten (vgl. Tabelle 2.5) der künf- Vergleicht man den prognostizierten Gewerbefl ächenbe- tige sektorale Gewerbefl ächenbedarf und darauf aufbau- darf 2030 in Szenario A mit der vergangenen Entwicklung end der gesamte Gewerbefl ächenbedarf für das Jahr 2030 der Gewerbefl äche, so steht dem bisherigen Anstieg der bestimmt.17 Gewerbefl äche zwischen 2010 und 2020 (4,6 %) ein leichter

16 Dies geschieht unter der Annahme, dass der Anteil der Beschäftigten in 18 Da laut Szenario B die Beschäftigung im Gastgewerbe, im Handel sowie Gewerbegebieten je Sektor über die Zeit konstant bleibt (vgl. Abbildung 2.8). im Transportsektor bis 2030 zunehmen soll, wird für diese Sektoren im Gegen- 17 Bei der Ermittlung des Gewerbefl ächenbedarfs auf Bezirksgemeinschaftse- satz zu den anderen Sektoren ein höherer künftiger Gewerbefl ächenbedarf pro- bene wird analog zur Prognose auf Landesebene vorgegangen. Die prognosti- gnostiziert. Da diese Sektoren jedoch nur einen geringen Anteil der Gesamtbe- zierte Anzahl der Beschäftigten 2030 je Bezirksgemeinschaft wird dabei um die schäftigung in Gewerbegebieten ausmachen und sie zusätzlich einen geringeren Ein- und Auspendler bereinigt. Die sektorale Verteilung der Beschäftigten wird Flächenverbrauch je Beschäftigten aufweisen, hat dies für den gesamten Gewer- aufgrund der Datenverfügbarkeit aus Daten des Amts für Arbeitsmarktbeobach- befl ächenbedarf nur geringe Auswirkungen. tung zu den unselbständigen Beschäftigten abgeleitet.

WIFO Studie 1.20 35 Abbildung 3.5 Rückgang von 1,5 % gegenüber (bei gleichbleibender Wirt- Gewerbefläche in Südtirol 2010, 2020 und Prognosen 2030 schaftsstruktur bis 2030). Berücksichtigt man die mögliche Veränderung der Wirtschaftsstruktur, so ergibt sich ein In Hektar etwas stärkerer Rückgang des Gewerbefl ächenbedarfs um 2.000 6,3 % in den nächsten zehn Jahren.

1.907 1.879 Auf Ebene der Bezirksgemeinschaften weisen in Szenario A 1.823 1.786 1.500 das Wipptal mit 2,2 ha und Bozen mit 1,6 ha eine Zunahme der Gewerbefl äche auf, während für alle anderen Bezirks- gemeinschaften ein leichter Rückgang prognostiziert wird. 1.000 Am größten ist dieser im Vinschgau (-9,4 ha), im Überetsch- Unterland (-7,9 ha) und im Burggrafenamt (-6,2 ha), was auf die zu erwartende Abnahme der Beschäftigten in diesen 500 Bezirksgemeinschaften bis ins Jahr 2030 zurückzuführen ist. Berücksichtigt man zusätzlich die mögliche Entwick- lung der Wirtschaftsstruktur (Szenario B), so zeigt sich für 0 alle Bezirksgemeinschaften ein zumindest leichter Rück- 2010 2020 2030 2030 gang des Gewerbefl ächenbedarfs. Die größte Abnahme wei- Szenario A Szenario B sen hier die Bezirke Pustertal, Burggrafenamt, Vinschgau Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog), INU, WIFO; © 2020 WIFO und Überetsch auf. Ausarbeitung WIFO

Tabelle 3.3 Gewerbefl äche 2020 und Prognosen 2030 nach Bezirksgemeinschaften

Szenario A Szenario B Gewerbe- Gewerbe- Gewerbe- Bezirksgemeinschaft fl äche 2020 Veränderung Veränderung Veränderung Veränderung fl äche 2030 fl äche 2030 (ha) (ha) (%) (ha) (%) (ha) (ha)

Bozen 283,1 284,7 1,6 0,6 280,0 - 3,1 - 1,1

Burggrafenamt 294,4 288,3 - 6,2 - 2,1 266,0 - 28,4 - 9,7

Eisacktal 193,1 190,9 - 2,2 - 1,1 187,5 - 5,6 - 2,9

Pustertal 357,8 352,3 - 5,5 - 1,5 328,1 - 29,6 - 8,3

Salten-Schlern 148,6 147,9 - 0,7 - 0,5 134,9 - 13,8 - 9,3

Überetsch-Südtiroler Unterland 331,2 323,4 - 7,9 - 2,4 312,0 - 19,3 - 5,8

Vinschgau 181,6 172,2 - 9,4 - 5,2 161,0 - 20,6 - 11,3

Wipptal 117,2 119,4 2,2 1,9 116,6 - 0,6 - 0,5

Südtirol insgesamt 1.907,0 1.879,0 - 28,0 - 1,5 1.786,0 - 121,0 - 6,3

Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog), WIFO; Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

36 4. QUALITÄTSKRITERIEN FÜR GEWERBEGEBIETE

4.1 Beschreibung der Qualitätskriterien > Entfernung zur nächstgelegenen Staats-/Landes- Laut den Ergebnissen der Szenarien im vorherigen Kapitel straße der Südtiroler Hauptverkehrsachsen Brenner- ist für Südtirol kein Anstieg des Gewerbeflächenbedarfs Salurn, Reschen-Bozen und Winnebach-Vahrn. in Zukunft zu erwarten. Je nach Entwicklung der Wirt- schaftsstruktur kann sogar von einer leichten Abnahme > Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz: Eng mit der ausgegangen werden. Trotzdem: Aufgrund von Betriebs- Erreichbarkeit eines Gewerbegebiets in Verbindung steht erweiterungen, -neuansiedlungen oder -verlagerungen ist die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz. Eine gute die individuelle Nachfrage nach Gewerbeflächen weiterhin Anbindung verbessert die Erreichbarkeit der Mitarbeiter, vorhanden. Aus diesem Grund können Erweiterungen von erhöht das Einzugsgebiet für Arbeitskräfte und ist auch bereits bestehenden Gewerbegebieten durchaus notwendig ökologisch sinnvoll. Folgende Indikatoren werden zur und sinnvoll sein. In diesem Zusammenhang stellt sich die Ermittlung der Anbindung an das öffentliche Verkehrs- Frage, welche der derzeit bestehenden 777 Gewerbegebiete netz verwendet: für eine mögliche Erweiterung besonders geeignet sind. > Fußläufige Erreichbarkeit einer Bushaltestelle des öffentlichen Verkehrsnetzes. Aus ökonomischen Gesichtspunkten kann die Standortqua- > Fußläufige Erreichbarkeit eines Zugbahnhofes. lität von Gewerbegebieten anhand einer Reihe von Quali- tätskriterien beschrieben werden. So zählen etwa eine gute > Größe Einzugsgebiet: Ein wichtiger Standortfaktor für Erreichbarkeit für den Personen- und Schwerverkehr, die Unternehmen ist die Verfügbarkeit von Mitarbeitern und Verfügbarkeit von Mitarbeitern und Fachkräften sowie eine Fachkräften. Je größer das Einzugsgebiet eines Gewer- leistungsfähige Infrastruktur zu den wichtigsten Aspekten, begebiets, desto höher das Arbeits- und Fachkräftepo- die auch in Zukunft für die Standortwahl von Unterneh- tenzial der dort ansässigen Betriebe. Das Einzugsgebiet men – und damit für den Bedarf an Gewerbeflächen - eine eines Gewerbegebiets wird anhand der Bevölkerung, entscheidende Rolle spielen werden. Zu diesem Zweck wird die innerhalb einer Fahrtdistanz von 15 Minuten ihren im Folgenden ein Katalog von Qualitätskriterien erstellt, der Wohnsitz hat, ermittelt. die wichtigsten Aspekte zur Standortqualität der bestehen- den Gewerbegebiete beschreibt: > Technische Infrastruktur: Gewerbegebiete müssen den ansässigen Unternehmen die bestmögliche technische > Erreichbarkeit: Eine gute Erreichbarkeit mit PKW und Infrastruktur bieten. In Zeiten der Digitalisierung zählt LKW ist sowohl für Unternehmen im produzierenden eine leistungsfähige Breitband- bzw. Glasfaserver- Gewerbe mit einem hohem Zulieferaufkommen als auch sorgung - neben der Sicherstellung der Ver- und Ent- für Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe oder andere sorgung mit Strom, Wasser bzw. von Abwasser - zum lokal tätige Unternehmen ein zentraler Standortfaktor. Standard. Vor diesem Hintergrund dient eine bereits Ein in dieser Sicht ideales Gewerbegebiet hat eine mög- vorhandene oder in naher Zukunft geplante Anbindung lichst nahgelegene, ortsdurchfahrtsfreie Anbindung an ans Glasfasernetz (potenzielle Datenübertragungsrate die nächste Autobahn, Schnell- oder Hauptstraße (IHK bis 10 Gigabit pro Sekunde) als Indikator für die tech- Mittlerer Niederrhein, Köln, Niederrhein 2020). Die nische Infrastruktur eines Gewerbegebiets. Erreichbarkeit eines Gewerbegebiets wird in dieser Studie anhand von zwei Indikatoren gemessen: In diesem Zusammenhang gilt es festzuhalten, dass bei der > Entfernung zur nächstgelegenen Autobahnzufahrt Entscheidung für die Erweiterung von Gewerbegebieten bzw. Zufahrt zur Schnellstraße Meran-Bozen (MeBo). neben ökonomischen Kriterien eine Reihe von anderen

WIFO Studie 1.20 37 Kriterien, wie etwa umwelttechnische, raumplanerische Die Gewerbegebiete sind insgesamt gut ans öffentliche oder architektonische, eine wichtige Rolle spielen.19 In Verkehrsnetz angebunden. In 5 Gehminuten sind rund der vorliegenden Studie wird jedoch ausschließlich auf zwei Drittel (66,4 %) der Gebiete von einer Bushaltestelle ökonomische Kriterien eingegangen. des öffentlichen Verkehrsnetzes erreichbar, in 10 Gehmi- nuten sind es fast 9 von 10 Gebieten (86,9 %). Der Anteil 4.2 Die Standortqualität der bestehenden Gewerbegebiete der Gewerbegebiete, die mit der Bahn erreichbar sind, ist Südtirols Gewerbegebiete liegen im Schnitt20 15,8 km von der aufgrund der geringeren Dichte des Bahnnetzes deutlich nächstgelegenen Zufahrt zur Autobahn/MeBo und 4,5 km niedriger: Mit dem Zug ist eines von 10 Gewerbegebieten von der nächstgelegenen Staats-/Landesstraße der Südtiroler (11,5 %) in 10 Gehminuten erreichbar. Hauptverkehrsachsen Brenner-Salurn, Reschen-Bozen und Winnebach-Vahrn entfernt. Dem Ideal eines Gewerbegebiets Das Einzugsgebiet eines Gewerbegebiets, also die Wohnbe- mit einer Autobahn-/Schnellstraßenzufahrt in unmittelbarer völkerung innerhalb einer Fahrtdistanz von 15 Minuten, Nähe (unter 5 km Entfernung) entsprechen etwa ein Fünftel beträgt im Schnitt 12.640 Einwohner. Bei knapp einem der bestehenden Gewerbegebiete. Auf der anderen Seite liegt Viertel der Gewerbegebiete, zumeist Gebiete in wenig dicht über die Hälfte der Gewerbegebiete über 15 km von einer besiedelten Seitentälern, hat das Einzugsgebiet weniger Autobahn-/Schnellstraßenzufahrt entfernt, knapp ein Drit- als 5.000 Einwohner. Auf der anderen Seite übersteigt das tel (32 %) über 30 km. Unmittelbar neben einer Staats-/Lan- Einzugsgebiet von Gewerbegebieten in der Nähe von Bal- desstraße der Hauptverkehrsachsen liegt rund die Hälfte der lungszentren oder Autobahn-/MeBo-Zufahrten die Grenze Gewerbegebiete, ein weiteres Viertel ist zwischen 5 und von 50.000 Einwohnern, in einigen Fällen auch jene von 15 km von den Hauptverkehrsachsen entfernt. 100.000 Einwohnern.

Abbildung 4.1 Abbildung 4.2 Gewerbegebiete nach Entfernung zur Autobahn/MeBo und Gewerbegebiete nach Größe des Einzugsgebiets (a) – 2020 Hauptverkehrsachse – 2020 Verteilung in Prozent Verteilung in Prozent 25 Zufahrt Autobahn/MeBo Hauptverkehrsachse (a) 20 Unter 5 km

5 bis unter 15 km 15

15 bis unter 30 km 10

30 bis unter 60 km 5

60 km und mehr 0 Unter 2.000 bis 5.000 bis 10.000 bis 20.000 bis 50.000 bis 100.000 0 10 20 30 40 2.000 unter unter unter unter unter Einwohner Einwohner 5.000 10.000 20.000 50.000 100.000 und mehr (a) Hauptstraße der Achsen Brenner-Salurn, Reschen-Bozen und Winnebach- Vahrn (a) Wohnbevölkerung innerhalb einer Fahrtdistanz von 15 Minuten Quelle: Openrouteservice.org; Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO Quelle: Openroutservice.org; Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

19 Laut Beschluss der Landesregierung Nr.1130 von 2014 soll etwa die Umwid- 20 Als Mittelwert wurde der Median verwendet. Das ist jener Wert, den die Hälfte mung unter Schutz stehender Flächen vermieden werden, ebenso wie die Ausweisung der untersuchten Gewerbegebiete über- und die andere Hälfte entsprechend unter- von Flächen in der Nähe von Flussläufen oder Feuchtgebieten. schreitet.

38 Die technische Infrastruktur in Form einer Anbindung Hauptverkehrsachsen: Große Gebiete liegen zum Großteil in ans Glasfasernetz ist in den bestehenden Gewerbegebie- unmittelbarer Nähe zur nächsten Hauptverkehrsachse (im ten bereits zu einem Großteil vorhanden. Fast zwei Drittel Schnitt 1,1 km entfernt), kleine Gebiete sind davon hinge- der Gebiete (62,2 %) sind ans Glasfasernetz angeschlossen, gen im Schnitt fast 9 km entfernt. bei einem weiteren Drittel ist die Anbindung innerhalb der nächsten Jahre vorgesehen. Der Anteil an Gewerbegebieten, Sowohl große als auch kleine Gewerbegebiete sind gut bei denen keine Anbindung vorgesehen ist bzw. zu denen ans öffentliche Busnetz angebunden. Während bei großen keine Informationen vorliegen, ist mit 4,2 % sehr gering. Gebieten über 9 von 10 ans Busnetz angebunden sind bzw. in 10 Minuten von einer Bushaltestelle erreichbar sind, sind Vergleicht man die verschiedenen Qualitätskriterien nach es bei kleinen Gebieten unter 0,5 ha immerhin 8 von 10. Größenklassen der Gewerbegebiete, so zeigt sich, das große Gebiete im Allgemeinen besser abschneiden als kleine Auch das Einzugsgebiet steigt mit der Größe der Gewerbege- Gebiete. Beispielsweise verbessert sich die Erreichbarkeit biete an: Bei großen Gewerbegebieten liegt dieses mit über mit der Größe der Gewerbegebiete kontinuierlich. Liegt die 30.000 Einwohnern deutlich über jenem von mittelgroßen mittlere Entfernung zur nächsten Autobahn-/MeBo-Zufahrt und kleinen Gebieten (7.779). Schließlich zeigen sich auch bei kleinen Gebieten unter 0,5 ha bei 22,6 km, so beträgt beträchtliche Unterschiede in der technischen Infrastruktur sie bei den großen Gebieten (10 ha und mehr) unter 7 km. bzw. der Anbindung der Gewerbegebiete ans Glasfasernetz: Bei mittelgroßen Gebieten zwischen 0,5 und 10 ha liegt der Während der Großteil der größeren Gewerbegebiete bereits Schnitt etwas über 10 km. Ähnlich verhält es sich mit der ans Glasfasernetz angeschlossen ist, sind dies bei kleinen Erreichbarkeit der Gewerbegebiete über die Hauptstraße der Gebieten unter 0,5 ha nur rund die Hälfte.

Tabelle 4.1 Qualitätskriterien nach Größenklassen der Gewerbegebiete

Anbindung öffentliches Technische Erreichbarkeit Einzugsgebiet Verkehrsnetz Infrastruktur

Wohnbe- Größenklassen der Gewebegebiete Entfernung Haltestelle Zugbahnhof Ans Entfernung völkerung zur Haupt- innerhalb 10 innerhalb 10 Glasfasernetz zur Autobahn/ innerhalb verkehrsachse Gehminuten Gehminuten angebunden MeBo (km) Fahrtdistanz (km) (%) (%) (%) von 15 min

Unter 0,5 ha 22,6 8,9 82,8 7,9 7.779 51,5

0,5 bis unter 2 ha 11,7 3,3 89,7 12,8 14.100 62,8

2 bis unter 5 ha 13,5 2,2 88,7 12,4 20.132 79,4

5 bis unter 10 ha 10,2 1,9 95,2 26,2 16.411 85,7

10 ha und mehr 6,9 1,1 94,6 18,9 31.856 91,9

Insgesamt 15,8 4,5 86,9 11,5 12.640 62,2

Quelle: Openrouteservice.org, Landesmobilitätsagentur, Infranet AG; Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

WIFO Studie 1.20 39 40 5. SCHLUSSFOLGERUNGEN

Die besiedelbare Fläche, und damit auch die Gewerbefläche, Blickt man auf die künftige Entwicklung, so wird der Flä- ist in Südtirol ein knappes Gut. Der Südtiroler Gesetzgeber chenbedarf für Gewerbegebiete in Südtirol bis zum Jahr 2030 verfolgt daher das Ziel, diese wertvolle Ressource so sparsam voraussichtlich nicht ansteigen bzw., je nach Szenario, sogar und effizient als möglich zu nutzen. In Bezug auf Gewerbeflä- leicht abnehmen. Gründe dafür sind die für diesen Zeitraum chen bedeutet dies, dass hier einerseits optimale Bedingungen prognostizierte Abnahme der Erwerbsbevölkerung und die zu für die Ausübung der wirtschaftlichen Tätigkeiten vorliegen erwartende Veränderung der Sektorenstruktur hin zu Sekto- müssen, gleichzeitig aber auch eine angemessene raumplane- ren mit geringerem Flächenbedarf. Nichtsdestotrotz können rische und architektonische Eingliederung in die Landschaft Erweiterungen von bereits bestehenden Gewerbegebieten auf gewährleistet werden muss. Gemeindeebene etwa aufgrund von Betriebserweiterungen oder -verlagerungen durchaus notwendig und sinnvoll sein. Wie die Ergebnisse der Studie zeigen, sind die Gewerbeflä- chen über das ganze Land recht gleichmäßig verteilt: Die Durch das neue Raumordnungsgesetz verschieben sich viele Unterschiede zwischen den Bezirksgemeinschaften sind rela- Kompetenzen, auch die Gewerbegebiete betreffend, vom Land tiv gering, beinahe jede Gemeinde verfügt über mindestens auf die Gemeinden. Diese sind nun besonders gefordert die eine Gewerbefläche. Insgesamt verfügt Südtirol über 777 zukünftige Entwicklung des Gemeindegebietes nachhaltig Gewerbegebiete, wovon mit 367 Gebieten knapp die Hälfte zu planen. Damit die Raumordnung ihrer gesamtwirtschaft- häufig Kleinstgebiete (mit einer Fläche von jeweils höchstens lichen Rolle gerecht werden kann, braucht es deshalb auch 5.000 m²) sind. Im Gegensatz dazu gibt es 37 größere Gebiete auf Gemeindeebene eine strategische Planungskultur, die mit mit 10 und mehr Hektar. Während sich in einigen Gemeinden großer Weitsicht die verschiedenen langfristigen Ziele ver- die Gewerbefläche auf wenige größere Gebiete konzentriert, folgt. Die vorliegende Arbeit liefert die statistische Grundlage weisen andere eine stark zersplitterte Struktur auf, wobei sich für diesen Diskussions- und Planungsprozess. Aus den Ergeb- die Gewerbefläche auf viele Gebiete unterschiedlicher Größe nissen der Studie lassen sich folgende Empfehlungen für die verteilt. Diese Zersplitterung der Fläche auf mehrere kleine Planung von Gewerbegebieten ableiten: und mittelgroße Gewerbegebiete ist sowohl ökonomisch, als auch aus Sicht des Schutzes der Natur- und Kulturlandschaft > Bei der Weiterentwicklung der Gewerbegebiete deren sowie zur Eindämmung der Zersiedelung als wenig sinnvoll übergemeindliche Bedeutung berücksichtigen: Die zu betrachten. Einzugsgebiete der 777 Südtiroler Gewerbegebiete machen deutlich, dass deren wirtschaftliche und damit Wie die Analyse zeigt, schneiden größere Gewerbegebiete in auch raumordnerische Bedeutung weit über die jeweili- vielen Aspekten deutlich besser ab als kleinere. Große Gebiete gen Gemeindegrenzen hinausgeht. Aus diesem Grund ist weisen durchwegs eine höhere Flächenproduktivität, einen es notwendig, die Planung und Weiterentwicklung der geringeren -verbrauch, eine bessere Erreichbarkeit (Straße, Gewerbegebiete auf funktionale Räume auszurichten. öffentlicher Verkehr), eine bessere Breitbandanbindung und Für kleine und mittelgroße Gewerbegebiete können das eine größere Bevölkerung im Einzugsgebiet auf als kleinere die auf Landesebene definierten 25 optimalen Einzugs- Gebiete. Zusätzlich zeigt die geringe Dichte an Betriebswoh- gebiete für die zwischengemeindliche Zusammenarbeit nungen in großen Gewerbegebieten, dass hier - im Gegensatz sein. Für die 37 großen Gewerbegebiete mit 10 Hektar zu Kleinstgebieten - die Wohnnutzung einen deutlich kleine- und mehr ist hingegen eine raumordnerische Planung ren Stellenwert einnimmt und so die Gewerbetätigkeit klar im und Weiterentwicklung mindestens auf Bezirksebene, Vordergrund steht. wenn nicht sogar auf Landesebene anzustreben. Da die Planungskompetenz mit dem neuen Raumordnungs-

WIFO Studie 1.20 41 gesetz im Wesentlichen auf der Gemeindeebene liegt, sentlich weiterentwickelt. Die Anforderungen an ein ist es umso wichtiger, dass die betrauten Planer und modernes Gewerbegebiet sind heute aber viel höher als Gemeindevertreter über den engen Horizont der eigenen noch vor 50 Jahren: Neben einer zukunftsgerichteten Gemeinde hinausdenken und eine Zusammenarbeit und Infrastruktur wie einer leistungsfähigen Breitbandver- Koordination zwischen den Gemeinden anstreben. sorgung sind zunehmend auch soziale Infrastrukturen wie Kinderbetreuungsangebote, Grünanlagen zur Frei- > Flexibilität von nicht genutzten Bestandsflächen zeitgestaltung oder Versorgungsangebote durch gast- erhöhen und aktives Flächenmanagement betreiben: ronomische Betriebe zeitgemäß. Um dies zu verwirk- Auch wenn der Gesamtbedarf für Südtirol in Zukunft lichen, braucht es für die zukünftige Entwicklung von nicht steigen sollte, wird es kleinräumig immer eine größeren Gewerbegebieten ein klares Leitbild und eine Nachfrage nach Gewerbeflächen, z.B. aufgrund von zielgerichtete Vision. Die Gemeinden können und müs- Betriebsneugründungen oder -erweiterungen, geben. sen in Zukunft dabei eine aktive Rolle übernehmen. Oberste Priorität sollte es hier sein, bereits bestehende, Besonders zielführend könnte, wie Best-Practices aus schwach genutzte Flächen optimal zu nutzen und Deutschland und Österreich zeigen, die Gründung einer brachliegende Flächen einer neuen Nutzung zuzufüh- Genossenschaft oder eines ähnlichen Trägers sein, in ren. Unternehmen, welche Gewerbeflächen nicht oder dem die Gemeinde und die im Gewerbegebiet tätigen nicht ausreichend nutzen, sollten diese wieder auf Betriebe gemeinsam die Entwicklung des Gewerbege- den Markt bringen für jene Unternehmen, die Flächen biets vorantreiben. dringend brauchen. Hier ist die öffentliche Hand auf Landesebene gefordert, die Weiterentwicklung und die > Strategie für kleine Gebiete neu denken: Kleinstge- Wiederbelebung von Gewerbeflächen zu unterstützen. werbegebiete sind über das gesamte Landesgebiet ver- Durch die Einrichtung eines Risikokapitalfonds könn- teilt und befinden sich sowohl in größeren Ortschaften ten bspw. gezielt ungenutzte Flächen angekauft, ver- als auch in entlegenen Seitentälern. In diesen Gebieten bessert und den Unternehmen mit Flächenbedarf zur ansässige Unternehmen sind meist kleinstrukturierte Verfügung gestellt werden. Flächenerweiterungen von Betriebe mit wenigen Beschäftigten. Zusätzlich weisen bestehenden Gewerbegebieten, und insbesondere Aus- Kleinstgebiete eine sehr hohe Dichte an Betriebswoh- weisungen von neuen Gewerbegebieten, sollten erst in nungen auf, wobei die Wohnnutzung in der Praxis oft- einem zweiten Moment in Erwägung gezogen werden. mals auch nach Aufgabe des Betriebes bestehen bleibt. Auf jeden Fall sollten Erweiterungen und besonders Da gerade bei kleineren Unternehmen die Betriebsnach- Neuausweisungen die Qualitätskriterien wie eine gute folge oft schwierig ist und es so häufiger zu Betriebs- Erreichbarkeit für Personen und Güter und eine leis- schließungen kommt (vgl. Bundesministerium für Digi- tungsfähige technische Infrastruktur erfüllen. talisierung und Wirtschaftsstandort 2020), ist davon auszugehen, dass in Zukunft in vielen Kleinstgebieten > Aufwertung der großen Gewerbegebiete: Die Ergeb- die gewerbliche Tätigkeit gegenüber der Wohnnutzung nisse der Studie zeigen deutlich, dass eine Konzentra- weiter in den Hintergrund gedrängt wird. Zudem ist tion der Gewerbefläche auf große Gebiete und damit die Erstellung und Erhaltung der Infrastrukturen für einhergehend die Aufwertung großer Gewerbegebiete solche Kleinstgewerbegebiete kostspielig und aus wirt- wirtschaftlich, gesellschaftlich und raumordnerisch schaftlicher Sicht wenig effizient. Die Gemeinden soll- sinnvoll ist. Viele große Gewerbegebiete in Südtirol ten sich dieser Aspekte bei der Neuausweisung von haben sich – im Gegensatz zu städtischen und touris- Kleinstgebieten bewusst sein und über die Zukunfts- tischen Zentren – seit ihrer Entstehung in den 60er perspektiven von bestehenden Kleinstgewerbegebieten und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts nur unwe- bereits frühzeitig nachdenken.

42 ANHANG A VERWENDETE DATENQUELLEN

Bauleitpläne der Gemeinden Landesamt für Grundbuch, Grund- und Gebäudekataster Die Bauleitpläne der Gemeinden sind ein Planungsinstru- dem WIFO die Katastermappen zur Verfügung gestellt. Zur ment für das gesamte Gemeindegebiet und behandeln unter Bestimmung der Gebäude in Gewerbegebieten wurden die anderem die Abgrenzung und die Widmung der einzelnen Katastermappen einer jeden Gemeinde mit den identifizier- Flächen hinsichtlich ihrer Funktion mit den spezifischen ten Gewerbegebieten verknüpft. Da die Grenzen der Gewer- Bestimmungen und Bebauungsvorschriften. Ebenfalls wer- beflächen im Bauleitplan nicht immer mit jenen der einzel- den Verkehrsverbindungen mit Parkplätzen und anderen nen Parzellen übereinstimmen, wird für die Parzellen, die Verkehrseinrichtungen sowie Flächen, welche für Bauwerke nur teilweise in einem Gewerbegebiet liegen, die folgende und Anlagen von öffentlichem Belang bestimmt sind, darge- Zuordnung vorgenommen: Liegt mindestens die Hälfte der stellt.21 Der digitalisierte Bauleitplan des gesamten Landes- Fläche einer Parzelle im Gewerbegebiet, so wird die Parzelle gebiets, abrufbar vom „Geokatalog“ des Südtiroler Geopor- zum Gewerbegebiet gezählt. Liegt hingegen weniger als die tals22 beinhaltet alle zum aktuellen Zeitpunkt ausgewiesenen Hälfte der Fläche im Gewerbegebiet, so wird die Parzelle Gewerbeflächen und dient als Grundlage für die Ermittlung nicht zum Gewerbegebiet gezählt. Stichdatum der in der der Gewerbegebiete des Jahres 2020. Die vom „Geokatalog“ Studie verwendeten Katastermappen ist der Jänner 2020. abrufbaren Bauleitpläne sind tagesaktuell und wurden zum Zwecke der Studie im Jänner 2020 heruntergeladen. Katasterdaten des Gebäudekatasters Das Gebäudekataster enthält Informationen zu allen Liegen- INU – Istituto Nazionale di Urbanistica schaften in Südtirol, wie beispielsweise Katasterkategorie, Die 2011 vom INU veröffentlichten Studie „Le zone produt- Eigentumsverhältnisse, Katasterfläche und Katasterertrag. tive in Alto Adige” analysiert den Stand der Gewerbegebiete Die Katasterdaten wurden dem WIFO vom Landesamt für Südtirols im Jahr 2010 (Morello 2011). Die dabei verwen- Grundbuch, Grund- und Gebäudekataster mittels eines deten Daten zu den Gewerbeflächen von 2010 wurden dem Onlinezugangs zur Verfügung gestellt. Stichdatum der in WIFO für die vorliegende Studie zur Verfügung gestellt und der Studie verwendeten Katasterdaten ist der Jänner 2020. werden zur Analyse der Entwicklung der Gewerbegebiete von 2010 bis 2020 verwendet. Unternehmensdatenbank der Handelskammer Bozen Die Unternehmensdatenbank der Handelskammer Bozen Katastermappen (Geometrischer Kataster) umfasst eine Vielzahl von Informationen aller in Südtirol Das Gebiet einer jeden Katastralgemeinde ist in Parzellen tätigen Unternehmen. Dazu zählen die Klassifikation der unterteilt. Der Geometrische Kataster liefert die räumlichen Wirtschaftstätigkeit, die Anzahl der Beschäftigten, Rechts- Informationen bzw. Geoinformationen zu den einzelnen sitz und -form, Gründungsdatum, uvm. Die Unternehmen Parzellen. Über OpenKat des Landes stehen die Kataster- können sich auch aus mehreren Betriebsstätten zusammen- mappen der meisten 246 Katastralgemeinden Südtirols zur setzen. Für die Studie wurden diejenigen Betriebsstätten Verfügung.23 Für die Katastralgemeinden, deren digitale verwendet, in denen in mindestens einem Quartal des Jah- Kartographie noch nicht öffentlich zugänglich ist, hat das res 2019 zumindest ein selbständig Beschäftigter tätig war. Da für die Studie die Daten der Betriebsstätten in georefe- renzierter Form benötigt wurden, wurde die gesamte Unter- nehmensdatenbank der Handelskammer Bozen georeferen- 21 Vgl. http://www.provinz.bz.it/natur-umwelt/natur-raum/planung/bauleitplae- ziert. Im Zuge des Projekts konnten schließlich über 96 % ne.asp (Stand 16.07.2020). 22 Vgl. http://geokatalog.buergernetz.bz.it/ (Stand 16.07.2020). der aktiven Betriebsstätten die jeweiligen geografischen 23 Vgl. www.openkat.it (Stand 16.07.2020). Koordinaten zugewiesen werden.

WIFO Studie 1.20 43 Daten des Amts für Arbeitsmarktbeobachtung der Autonomen Zusätzlich dienen die Daten als Basis für die Ermittlung Provinz Bozen (AMB) des Anteils von Beschäftigten in Gewerbegebieten an der Das Amt für Arbeitsmarktbeobachtung der Autonomen Pro- Gesamtbeschäftigung gewerblicher Unternehmen. vinz Bozen erfasst eine Vielzahl von Informationen zu den Beschäftigten in Südtirol. Zum Zwecke der vorliegenden Daten des Landesamts für Statistik – ASTAT Studie wurde dem WIFO eine Datenbank aller Betriebsstät- Daten des Landesamts für Statistik – ASTAT wurden zum ten in Südtirol zur Verfügung gestellt, in denen im Laufe einen zur Ermittlung der Einwohnerzahl und der besiedelten des Jahres 2019 mindestens ein Beschäftigter tätig war. Fläche je Gemeinde verwendet, womit Kennzahlen wie die Dabei werden nur Daten von unselbstständig Beschäftigten Gewerbefläche je Einwohner oder je Hektar besiedelter Flä- und arbeitnehmerähnlichen Beschäftigungsverhältnissen che ermittelt wurden. Zusätzlich wurden für die Prognose berücksichtigt. des Gewerbeflächenbedarfs 2030 die Bevölkerungsprognose des ASTAT sowie Daten zur Südtiroler Wirtschaftsstruktur Der Großteil der Betriebsstätten liegt dabei in georeferen- (Erwerbstätige nach Wirtschaftszweig) der Jahre 2010 und zierter Form vor. Im Zuge der Georeferenzierung der Unter- 2017 verwendet. nehmensdatenbank der Handelskammer Bozen wurden die Geodaten des Amts für Arbeitsmarktbeobachtung überar- Openrouteservice.org beitet und die Quote der georeferenzierten Betriebsstätten Über das QGIS Plugin von Openrouteservice.org wurde die konnte so auf 96 % der Betriebsstätten gesteigert werden. Entfernung der Gewerbegebiete zur nächstgelegenen Auto- 97,7 % der unselbständig Beschäftigten in Südtirol sind für bahnzufahrt bzw. Zufahrt zur Schnellstraße Meran-Bozen diese georeferenzierten Betriebsstätten tätig. (MeBo) und zur nächstgelegenen Staats-/Landesstraße der Südtiroler Hauptverkehrsachsen Brenner-Salurn, Reschen- Wirtschaftliche Ergebnisse der Unternehmen – ISTAT Bozen und Winnebach-Vahrn ermittelt. Ebenfalls wurde Das ISTAT stellt für Südtirol mit den wirtschaftlichen damit die fußläufige Erreichbarkeit von Haltestellen von Ergebnissen der Unternehmen die wichtigsten wirtschaftli- Bus und Bahn sowie das Einzugsgebiet der Gewerbegebiete chen Variablen der ansässigen Unternehmen in aggregierter ermittelt. Form für jeden Sektor (Abteilungen der ATECO 2007) zur Verfügung.24 Die Daten basieren auf Mikrodaten aus admi- Infranet AG nistrativen Quellen, die statistisch aufbereitet und mit Daten Die Daten zur Anbindung der Gewerbegebiete ans Glasfa- aus statistischen Erhebungen kombiniert werden sowie den sernetz (potenzielle Datenübertragungsrate bis 10 Gigabit Gewinn- und Verlustrechnungen von Unternehmen.25 Für pro Sekunde) wurden dem WIFO von der Infranet AG zur die vorliegende Studie werden die ISTAT-Daten von 2017 für Verfügung gestellt. Für die Gewerbegebiete der Gemeinde die Berechnung der sektoralen Wertschöpfung je Beschäf- wurden Daten der Energiegenossen- tigten (nach Abteilungen der ATECO 2007) verwendet. schaft Oberland - Rojenbach verwendet.

24 Für einige Abteilungen nach ATECO 2007, u.a. Land- und Forstwirtschaft und Finanzdienstleistungen, werden keine Daten angegeben. 25 Vgl. http://dati.istat.it/Index.aspx?DataSetCode=DCSP_SBSNAZ (Stand 16.07.2020).

44 ANHANG B WIRTSCHAFTSSEKTOREN

NACE Rev. 2 (Statistische Systematik der Wirtschaftszweige und 615 Klassen (Ebene-4). Für Italien gilt die italienische in der Europäischen Gemeinschaft) ist die aktuelle, seit 2008 Version von NACE Rev. 2, die ATECO 2007 (Classificazione gültige Klassifikation der Wirtschaftszweige in der euro- delle attività economiche). Die in dieser Studie analysierten päischen Gemeinschaft. Sie gliedert sich in 21 Abschnitte Sektoren werden auf Basis dieser Ebenen der ATECO 2007 (Ebene-1), 88 Abteilungen (Ebene-2), 272 Gruppen (Ebene-3) zusammengefasst.

Tabelle B.1 Untersuchte Wirtschaftssektoren nach ATECO 2007

ATECO 2007 Sektor Abteilung Bezeichnung

Land- und Forstwirtschaft 1 bis 3 Land- und Forstwirtschaft

Verarbeitendes Gewerbe / Herstellung von Waren inkl. Bergbau, Energie- und Verarbeitendes Gewerbe 5 bis 39 Wasserversorgung, Umweltschutz

Nahrungsmittel und Getränke 10, 11 Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken

Holzverarbeitung 16 Herstellung von Holzwaren (ausgenommen Möbel)

Metall und Metallerzeugnisse 24, 25 Metallurgie und Herstellung von Metallerzeugnissen

Maschinen- und Fahrzeugbau 28 bis 30 Maschinen- und Fahrzeugbau

5 bis 39 Verarbeitendes Gewerbe / Herstellung von Waren inkl. Bergbau, Energie- und Wasserversor- Sonstiges verarbeitendes ausgenommen gung, Umweltschutz; ausgenommen Herstellung von Nahrungsmitteln, Getränken, Holzwaren, Gewerbe 10, 11, 16, 24, Metallurgie und Herstellung von Metallerzeugnissen, Maschinen- und Fahrzeugbau 25, 28, 29, 30

Baugewerbe 41 bis 43 Hochbau; Tiefbau; Spezialisiertes Baugewerbe

Handel 45 bis 47 Handel mit und Reparatur von Kraftwagen und Krafträdern; Großhandel, Einzelhandel

Handel/Reparatur von Kfz 45 Handel mit und Reparatur von Kraftwagen und Krafträdern

Großhandel (ohne Kfz) 46 Großhandel (ohne Kfz)

Einzelhandel (ohne Kfz) 47 Einzelhandel (ohne Kfz)

Transport 49 bis 53 Verkehr und Lagerung

Gastgewerbe 55, 56 Gastgewerbe / Beherbergung und Gastronomie

Information und Kommunikation; Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen; Grundstücks- und Wohnungs-wesen; Erbringung von freiberuflichen, wirtschaftlichen und Dienstleistungen 57 bis 96 technischen Dienstleistungen; Vermietung, Reisebüro, unterstützende Dienstleistungen für Unternehmen; Gesundheits- und Sozialwesen; Kunst, Sport, Unterhaltung und Erholung; Erbringung von sonstigen Dienstleistungen

Quelle: Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

WIFO Studie 1.20 45 46 ANHANG C TABELLEN AUF GEMEINDE- UND BEZIRKSEBENE

Tabelle C.1 Gewerbegebiete nach Gemeinden und Bezirksgemeinschaften – 2010-2020

Istat 2020 2010 Veränderung 2010 - 2020 Gemeinde (a) Kodex Anzahl Fläche (ha) Anzahl Fläche (ha) ha %

1 Aldein 6 9,3 4 6,5 2,8 43,2 2 Andrian 4 5,8 4 5,8 0,0 - 0,1 3 Altrei 1 0,6 1 0,6 0,0 - 3,0 4 Eppan an der Weinstraße 19 43,6 17 40,5 3,1 7,6 5 2 1,2 2 1,2 0,0 0,0 6 Abtei 15 8,6 15 7,9 0,7 8,8 7 8 6,6 7 5,8 0,8 14,4 8 Bozen 17 283,1 14 287,7 - 4,6 - 1,6 9 Prags 5 2,2 5 1,6 0,6 40,3 10 Brenner 4 4,5 4 4,1 0,4 9,6 11 Brixen 14 67,4 15 62,4 5,0 8,0 12 Branzoll 7 14,2 6 12,6 1,6 12,4 13 Bruneck 16 72,8 16 69,0 3,8 5,4 14 Kuens 0 0,0 0 0,0 0,0 - 15 Kaltern an der Weinstraße 8 21,6 7 18,9 2,7 14,6 16 Freienfeld 10 37,5 10 36,4 1,1 3,0 17 10 26,2 10 25,1 1,1 4,4 18 Kastelbell-Tschars 8 6,0 8 6,0 0,0 0,6 19 13 21,2 11 17,5 3,7 21,0 20 7 8,7 6 7,0 1,6 23,4 21 Kiens 2 18,9 2 16,8 2,1 12,5 22 Klausen 11 19,6 10 16,4 3,2 19,6 23 18 17,4 17 14,9 2,4 16,4 24 Kurtatsch an der Weinstraße 6 23,1 6 20,8 2,3 11,0 25 Kurtinig an der Weinstraße 3 1,6 3 1,6 0,0 - 2,3 26 Corvara 2 3,5 2 3,0 0,4 14,7

WIFO Studie 1.20 47 Fortsetzung Tabelle C.1

Gewerbegebiete nach Gemeinden und Bezirksgemeinschaften – 2010-2020

Istat 2020 2010 Veränderung 2010 - 2020 Gemeinde (a) Kodex Anzahl Fläche (ha) Anzahl Fläche (ha) ha %

27 Graun im Vinschgau 7 5,1 7 5,3 - 0,2 - 3,6 28 10 12,4 10 12,3 0,1 0,6 29 Neumarkt 11 47,9 11 45,0 2,9 6,4 30 2 7,6 2 6,2 1,4 22,4 31 Völs am Schlern 3 7,1 3 6,7 0,4 6,1 32 Franzensfeste 4 9,7 6 9,6 0,0 0,5 33 Villnöss 10 4,9 9 4,4 0,5 12,3 34 Gais 3 19,0 3 17,7 1,4 7,7 35 2 7,4 2 6,7 0,6 9,3 36 Glurns 3 9,7 2 8,2 1,5 18,6 37 11 32,7 11 32,2 0,6 1,7 38 7 23,1 7 23,1 0,0 0,0 39 8 19,5 5 16,0 3,5 21,8 40 Leifers 3 50,0 4 50,4 - 0,3 - 0,7 41 Lana 13 50,6 12 49,2 1,5 3,0 42 Laas 6 36,1 5 33,5 2,6 7,8 43 Laurein 2 0,5 4 0,8 - 0,3 - 35,4 44 Lüsen 2 2,3 2 2,2 0,0 0,8 45 Margreid an der Weinstraße 6 5,7 6 6,1 - 0,4 - 6,0 46 Mals 14 14,3 18 14,0 0,3 2,3 47 Enneberg 15 8,9 14 7,2 1,7 23,2 48 Marling 5 7,8 5 8,0 - 0,1 - 1,8 49 Martell 4 1,9 4 2,8 - 0,9 - 31,6 50 4 3,3 3 3,2 0,1 2,2 51 Meran 14 87,0 13 87,2 - 0,1 - 0,2 52 Welsberg-Taisten 7 16,0 7 13,2 2,9 21,8 53 2 6,0 3 5,8 0,2 3,7 54 14 4,1 10 3,3 0,8 24,8 55 4 7,5 3 6,9 0,6 8,2 56 7 23,9 7 22,0 1,8 8,3 57 Natz-Schabs 7 15,0 7 14,1 0,9 6,4 58 5 6,7 6 6,7 0,0 0,7 59 19 25,1 16 24,7 0,4 1,6 60 Auer 5 32,6 5 31,2 1,4 4,6

48 Fortsetzung Tabelle C.1

Gewerbegebiete nach Gemeinden und Bezirksgemeinschaften – 2010-2020

Istat 2020 2010 Veränderung 2010 - 2020 Gemeinde (a) Kodex Anzahl Fläche (ha) Anzahl Fläche (ha) ha %

61 St.Ulrich 2 6,1 2 6,1 0,0 - 0,0 62 2 10,7 4 10,1 0,6 6,2 63 5 5,5 5 5,5 0,0 0,1 64 3 3,2 3 3,2 0,0 0,8 65 Waidbruck 2 0,7 2 0,7 0,0 - 0,0 66 Burgstall 6 11,9 5 10,1 1,9 18,5 67 Prad am Stilfser Joch 4 34,8 3 29,9 4,9 16,4 68 Prettau 2 0,1 2 0,1 0,0 - 0,0 69 3 1,3 3 1,4 0,0 - 1,3 70 12 25,4 11 24,9 0,5 1,9 71 Rasen-Antholz 8 15,6 8 15,1 0,5 3,0 72 14 27,5 13 25,8 1,7 6,8 73 Riffian 2 2,1 2 2,2 - 0,1 - 2,8 74 Mühlbach 17 9,3 16 9,4 - 0,1 - 0,6 75 3 5,4 3 4,6 0,8 17,1 76 Salurn 3 17,1 3 17,1 0,0 0,0 77 11 16,4 10 16,2 0,3 1,6 79 9 6,1 9 5,9 0,3 4,4 80 St.Leonhard in Passeier 9 8,9 9 8,0 0,9 11,9 81 St.Lorenzen 4 30,6 4 27,4 3,2 11,5 82 St.Martin in Thurn 13 8,7 12 8,7 0,0 0,4 83 St.Martin in Passeier 9 11,2 9 10,9 0,3 2,8 84 St.Pankraz 3 4,1 3 4,4 - 0,3 - 7,1 85 St.Christina in Gröden 5 1,3 4 1,1 0,2 22,3 86 12 21,9 12 20,5 1,4 7,0 87 2 1,7 2 1,7 0,0 0,0 88 Mühlwald 6 1,4 7 1,4 - 0,1 - 4,9 89 Wolkenstein in Gröden 7 3,1 7 3,2 - 0,1 - 1,9 91 Schnals 6 3,5 5 3,4 0,1 3,9 92 3 3,2 3 2,9 0,3 9,2 93 7 26,3 7 25,5 0,9 3,4 94 3 9,2 3 9,2 0,0 - 0,1 95 Stilfs 0 0,0 1 1,1 - 1,1 - 100,0 96 2 5,2 2 5,2 0,0 0,0

WIFO Studie 1.20 49 Fortsetzung Tabelle C.1

Gewerbegebiete nach Gemeinden und Bezirksgemeinschaften – 2010-2020

Istat 2020 2010 Veränderung 2010 - 2020 Gemeinde (a) Kodex Anzahl Fläche (ha) Anzahl Fläche (ha) ha %

97 15 22,8 15 21,9 0,9 3,9 98 Tramin an der Weinstraße 7 17,2 6 15,9 1,3 8,5 99 2 1,6 2 1,5 0,0 3,0 100 Tiers 5 1,9 3 1,9 0,0 1,2 101 Tirol 1 1,6 1 1,6 0,0 - 2,6 102 Truden 2 7,9 2 8,2 - 0,2 - 2,7 103 Taufers im Münstertal 2 1,8 3 2,4 - 0,6 - 24,9 104 7 6,0 7 5,8 0,1 2,0 105 Pfatten 2 4,2 1 3,2 1,0 32,6 106 6 15,6 6 15,4 0,1 0,9 107 11 10,4 11 10,8 - 0,5 - 4,3 108 Ahrntal 29 13,8 30 14,2 - 0,4 - 2,9 109 4 4,1 5 4,0 0,1 2,7 110 12 22,7 12 19,6 3,1 16,0 111 Vahrn 10 31,8 10 34,4 - 2,6 - 7,6 112 Vöran 2 2,4 2 2,3 0,0 1,9 113 Niederdorf 7 12,6 7 12,2 0,4 3,4 114 4 3,8 4 4,4 - 0,6 - 13,8 115 11 29,8 10 28,2 1,6 5,5 116 Feldthurns 4 6,5 4 5,1 1,4 27,0 117 Wengen 6 6,2 5 6,0 0,1 2,5 118 U.L.Frau i.W.-St.Felix 2 6,0 2 5,1 0,8 16,5 Bozen 17 283,1 14 287,71 - 4,6 - 1,6 Burggrafenamt 123 294,4 120 283,66 10,8 3,8 Eisacktal 98 193,1 91 179,96 13,1 7,3 Pustertal 201 357,8 200 333,99 23,8 7,1 Salten-Schlern 109 148,6 101 138,23 10,4 7,5 Überetsch-Südtiroler Unterland 103 331,2 98 311,97 19,3 6,2 Vinschgau 75 181,6 77 173,39 8,2 4,7 Wipptal 51 117,2 51 114,10 3,1 2,7

Südtirol Insgesamt 777 1.907,0 752 1.823,0 84,0 4,6

(a) Die Summe der Anzahl der Gewerbegebiete auf Gemeindeebene übersteigt den Wert der entsprechenden Bezirksgemeinschaft sowie die Gesamtsumme, da gemeindeübergreifende Gewerbegebiete auf Gemeindeebene mehrfach gezählt werden.

Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog), INU; Ausarbeitung WIFO © 2020 WIFO

50 Tabelle C.2

Strukturdaten der Gewerbegebiete nach Gemeinden und Bezirksgemeinschaften - 2020

Gewerbe- Betriebswoh- Gewerbe- fläche je Anzahl Anzahl Anzahl nungen Istat fläche je Gemeinde 1.000 Betriebs- Beschäftigte Betriebs- je Hektar besiedelter Kodex Einwohner stätten (a) (a) wohnungen Gewerbe- Fläche (%) (ha) fläche

1 Aldein 5,6 8,9 28 101 27 2,9

2 Andrian 5,6 11,9 26 106 61 10,5

3 Altrei 1,4 2,1 n.v. n.v. 1 1,8

4 Eppan an der Weinstraße 2,9 8,9 257 2.001 164 3,8

5 Hafling 1,6 1,7 8 28 7 5,7

6 Abtei 2,5 3,8 38 190 37 4,3

7 Barbian 3,8 6,8 24 348 16 2,4

8 Bozen 2,6 18,6 2.117 22.146 525 1,9

9 Prags 3,4 2,5 4 18 6 2,7

10 Brenner 2,0 2,0 4 8 9 2,0

11 Brixen 3,0 9,4 280 4.172 72 1,1

12 Branzoll 5,1 13 74 39 2,8 14,3 13 Bruneck 4,3 13,0 269 4.712 105 1,4

14 Kuens 0,0 0,0 0 0 0 -

15 Kaltern an der Weinstraße 2,7 5,8 121 798 83 3,8

16 Freienfeld 14,0 11,1 48 632 36 1,0

17 Sand in Taufers 4,7 9,5 56 888 30 1,1

18 Kastelbell-Tschars 2,6 4,0 22 225 21 3,5

19 Kastelruth 3,1 4,4 97 556 66 3,1

20 Tscherms 5,6 14,2 32 104 28 3,2

21 Kiens 6,4 10,8 31 766 14 0,7

22 Klausen 3,7 8,0 43 378 24 1,2

23 Karneid 5,1 9,5 73 418 44 2,5

24 Kurtatsch an der Weinstraße 10,4 17,5 43 736 19 0,8

25 Kurtinig an der Weinstraße 2,4 5,6 7 22 9 5,7

26 Corvara 2,5 3,2 26 69 32 9,2

27 Graun im Vinschgau 2,2 2,6 12 51 11 2,1

28 Toblach 3,7 4,3 29 260 28 2,3

29 Neumarkt 8,7 21,2 118 1.517 67 1,4

30 Pfalzen 2,7 6,0 32 261 27 3,5

31 Völs am Schlern 2,0 3,2 33 238 29 4,1

32 Franzensfeste 9,6 6,2 10 163 19 2,0

WIFO Studie 1.20 51 Fortsetzung Tabelle C.2

Strukturdaten der Gewerbegebiete nach Gemeinden und Bezirksgemeinschaften - 2020

Gewerbe- Betriebswoh- Gewerbe- fläche je Anzahl Anzahl Anzahl nungen Istat fläche je Gemeinde 1.000 Betriebs- Beschäftigte Betriebs- je Hektar besiedelter Kodex Einwohner stätten (a) (a) wohnungen Gewerbe- Fläche (%) (ha) fläche

33 Villnöss 1,9 2,9 7 73 5 1,0

34 Gais 5,8 11,5 33 537 20 1,1

35 Gargazon 4,2 8,8 21 182 8 1,1

36 Glurns 10,6 13,6 33 245 30 3,1

37 Latsch 6,3 12,8 48 749 37 1,1

38 Algund 4,6 11,7 43 598 73 3,2

39 Lajen 7,1 9,0 76 304 51 2,6

40 Leifers 2,8 13,4 122 2.147 80 1,6

41 Lana 4,0 12,3 299 2.234 128 2,5

42 Laas 8,8 11,9 57 602 43 1,2

43 Laurein 1,5 1,6 6 21 5 10,1

44 Lüsen 1,4 2,0 11 98 10 4,4

45 Margreid an der Weinstraße 4,5 9,0 12 58 18 3,1

46 Mals 2,7 5,0 43 350 40 2,8

47 Enneberg 2,9 4,2 22 112 31 3,5

48 Marling 2,8 6,3 21 298 15 1,9

49 Martell 2,3 2,6 4 14 9 4,6

50 Mölten 2,0 3,2 11 53 11 3,3

51 Meran 2,1 10,4 469 3.202 241 2,8

52 Welsberg-Taisten 5,5 9,1 36 544 23 1,4

53 Montan 3,5 6,3 21 170 15 2,5

54 Moos in Passeier 2,0 2,1 16 159 10 2,4

55 Nals 3,8 8,6 28 263 36 4,8

56 Naturns 4,0 8,9 45 1.065 40 1,7

57 Natz-Schabs 4,6 9,3 52 464 47 3,1

58 Welschnofen 3,4 3,9 14 75 19 2,8

59 Deutschnofen 6,3 9,1 74 487 68 2,7

60 Auer 8,4 20,0 91 1.025 22 0,7

61 St.Ulrich 1,3 4,6 30 132 7 1,1

62 Partschins 2,8 7,0 27 198 23 2,1

63 Percha 3,4 6,8 29 196 13 2,4

64 Plaus 4,3 10,0 13 88 12 3,7

52 Fortsetzung Tabelle C.2

Strukturdaten der Gewerbegebiete nach Gemeinden und Bezirksgemeinschaften - 2020

Gewerbe- Betriebswoh- Gewerbe- fläche je Anzahl Anzahl Anzahl nungen Istat fläche je Gemeinde 1.000 Betriebs- Beschäftigte Betriebs- je Hektar besiedelter Kodex Einwohner stätten (a) (a) wohnungen Gewerbe- Fläche (%) (ha) fläche

65 Waidbruck 3,6 2,7 1 10 4 5,8

66 Burgstall 6,3 17,3 33 676 25 2,1

67 Prad am Stilfser Joch 9,5 17,5 66 598 46 1,3

68 Prettau 0,2 0,2 n.v. n.v. 0 0,0

69 Proveis 5,2 4,3 1 11 1 0,7

70 Ratschings 5,6 8,1 33 358 37 1,5

71 Rasen-Antholz 5,3 7,1 29 230 19 1,2

72 Ritten 3,4 5,6 93 1.527 82 3,0

73 Riffian 1,5 3,7 9 93 7 3,3

74 Mühlbach 3,0 4,8 11 179 24 2,6

75 Rodeneck 4,3 6,2 21 136 17 3,1

76 Salurn 4,5 10,1 28 171 8 0,5

77 Innichen 4,9 7,6 35 470 37 2,2

79 Jenesien 2,0 3,0 37 188 42 6,9

80 St.Leonhard in Passeier 2,5 4,1 38 284 32 3,6

81 St.Lorenzen 7,9 12,1 79 975 54 1,8

82 St.Martin in Thurn 5,0 6,6 32 172 17 1,9

83 St.Martin in Passeier 3,4 7,5 40 251 21 1,9

84 St.Pankraz 2,6 3,0 15 79 9 2,2

85 St.Christina in Gröden 0,7 1,6 17 40 9 6,8

86 Sarntal 3,1 5,6 73 673 54 2,5

87 Schenna 0,6 1,0 6 32 1 0,6

88 Mühlwald 1,0 1,2 10 64 7 5,1

89 Wolkenstein in Gröden 1,2 1,9 24 123 29 9,2

91 Schnals 2,8 3,3 6 22 8 2,3

92 Sexten 1,7 2,4 16 128 11 3,5

93 Schlanders 4,2 10,6 78 817 62 2,4

94 Schluderns 5,0 8,8 19 562 23 2,5

95 Stilfs 0,0 0,0 0 0 0 -

96 Terenten 2,9 4,5 16 163 15 2,9

97 Terlan 5,0 10,7 82 892 59 2,6

98 Tramin an der Weinstraße 5,0 11,3 55 466 28 1,6

WIFO Studie 1.20 53 Fortsetzung Tabelle C.2

Strukturdaten der Gewerbegebiete nach Gemeinden und Bezirksgemeinschaften - 2020

Gewerbe- Betriebswoh- Gewerbe- fläche je Anzahl Anzahl Anzahl nungen Istat fläche je Gemeinde 1.000 Betriebs- Beschäftigte Betriebs- je Hektar besiedelter Kodex Einwohner stätten (a) (a) wohnungen Gewerbe- Fläche (%) (ha) fläche

99 Tisens 0,8 1,3 7 32 7 4,4

100 Tiers 1,9 2,7 8 21 14 7,2

101 Tirol 0,6 1,2 13 166 3 1,9

102 Truden 7,5 13,7 11 235 9 1,1

103 Taufers im Münstertal 1,9 3,5 6 30 10 5,6

104 Ulten 2,0 2,9 34 137 32 5,4

105 Pfatten 4,0 3,1 4 53 2 0,5

106 Olang 4,9 8,2 29 330 10 0,6

107 Pfitsch 3,4 4,7 16 115 20 1,9

108 Ahrntal 2,3 4,4 47 288 40 2,9

109 Gsies 1,7 3,0 10 70 13 3,2

110 Vintl 6,8 9,7 31 274 29 1,3

111 Vahrn 6,6 13,4 125 1.420 35 1,1

112 Vöran 2,4 3,2 17 66 10 4,2

113 Niederdorf 7,9 10,5 21 206 19 1,5

114 Villanders 2,0 3,1 19 141 19 5,0

115 Sterzing 4,2 10,7 61 1.035 43 1,4

116 Feldthurns 2,2 5,4 27 237 13 2,0

117 Wengen 4,4 7,7 47 262 40 6,5

118 U.L.Frau i.W.-St.Felix 7,9 9,3 16 98 9 1,5

Bozen 2,6 18,6 2.117 22.146 525 1,9

Burggrafenamt 2,8 7,4 1.257 10.366 783 2,7

Eisacktal 3,6 7,7 697 7.962 315 1,7

Pustertal 4,3 7,5 1.006 12.184 677 1,9

Salten-Schlern 3,0 5,0 584 4.529 496 3,1

Überetsch-Südtiroler Unterland 4,3 11,2 1.039 10.571 711 2,1

Vinschgau 5,0 8,3 394 4.265 340 1,9

Wipptal 5,7 7,7 171 2.311 164 1,4

Südtirol Insgesamt 3,6 8,7 7.265 74.335 4.011 2,1

(a) 2019; n.v.: Werte nicht verfügbar

Quelle: Autonome Provinz Bozen (Geokatalog, Amt für Arbeitsmarktbeobachtung, OpenKat, Inspektorat für den Kataster), ASTAT, Handelsregister © 2020 WIFO der Handelskammer Bozen; Ausarbeitung WIFO

54 WIFO Studie 1.20 55 56 LITERATURVERZEICHNIS

ASTAT (2013) Dauersiedlungsgebiet in Südtirol - 2012. Autonome Provinz Bozen-Südtirol: Landesinsti- tut für Statistik – ASTAT.

ASTAT (2020) ASTAT-Info 34/2020: Erwerbstätige und Arbeitsuchende: internationaler und regionaler Vergleich 2019. Autonome Provinz Bozen-Südtirol: Landesinstitut für Statistik – ASTAT.

Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (2020) KMU im Fokus 2019 - Bericht über die Situation und Entwicklung kleiner und mitt- lerer Unternehmen der österreichischen Wirtschaft. Verfügbar unter: https://www. bmdw.gv.at/Themen/Wirtschaftsstandort-Oesterreich/KMU/KMU-im-Fokus.html (Stand 09.09.2020).

Grashoff C. (2016) Gewerbeflächen – Bedarfs- und Nachfrageprognosen. Standort-, Stadt- und Regional- entwicklung. Berlin. Verfügbar unter: http://www.standort-stadt-region.de/wp-content/ uploads/Methodenexpertise_Gewerbefl%C3%A4chenprognosen.pdf (Stand 03.08.2020).

IHK Mittlerer Niederrhein, Köln, Niederrhein (2020) Zukunftsfähigkeit von Gewerbegebieten. Bausteine und Best-Practice-Beispiele. Ver- fügbar unter: https://www.ihk-krefeld.de/de/media/pdf/planen-und-bauen/leitfaden- zukunftsfaehigkeit-von-gewerbegebieten-.pdf (Stand 24.08.2020).

Morello P. (2011) Le zone produttive in Alto Adige. Atlas – Rivista quadrimestrale dell‘Istituto Nazionale di Urbanistica – Alto Adige 37: 15-23.

Ruther-Mehlis A., Weber M., Fischer H., Müller-Herbers S., Freigang M. (2016) Gewerbeflächenentwicklung in Baden-Württemberg – Optionen für eine sparsame Ausweisung und flächeneffiziente Nutzung von Gewerbeflächen. Institut für Stadt und Immobilie mit Institut für Stadt- und Regionalentwicklung, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Verfügbar unter: https://wm.baden-wuerttemberg. de/fileadmin/redaktion/m-wm/intern/Dateien_Downloads/Bauen/Flaeche_Gewerbef- laechenstudie_BW.pdf (Stand 07.08.2020).

WIFO Studie 1.20 57

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