Spitäler Als Kantonskompetenz?
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AZ 3900 Brig Donnerstag, 16. Januar 2003 Publikations-Organ der CVPO 163. Jahrgang Nr. 12 Fr. 2.— Unabhängige Tageszeitung Auflage: 27 493 Ex. Redaktion: Tel. 027 922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027 948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027 948 30 40 Spitäler als Kantonskompetenz? Verdammt teurer Der Kanton will die Spitäler übernehmen — und die Gemeindeanteile bezahlen Aperitif! Sitten.—(wb)DerKanton Die Walliser Gemeinden Wallis und sein Gesundheits- sind Eigentümer der Walli- netz wollen die Walliser Spitä- ser Spitäler. Aber bis auf die ler übernehmen. Im Gegenzug Standortgemeinden haben sollen die bisherigen Eigentü- sie in der ganzen Spitaldis- mer, nämlich die Gemeinden, kussion herzlich wenig zu aus der Beitragspflicht entlassen vermelden. Vielleicht geht werden. Die Gemeinden müss- ein Delegierter an die Gene- ten nicht in andern Bereichen ralversammlung — viel- mit Mehrbelastungen leben, be- leicht auch nicht. Die Emis- tonte Staatsratspräsident Tho- säre der Gemeinden hören mas Burgener gestern vor den sich wohl artig die Darle- Medien in Sitten. gungen des Verwaltungsra- tes an — und gehen dann Der Präsident des Gesundheits- zum Aperitif über. netzes Wallis (GNW), Dr. Ray- Aber wie wir im heutigen mond Pernet, bezeichnet eine Der Walliser Pascal Strup- Regionalteil darlegen, ist es Unterstellung der Spitäler unter gerade für kleinere Gemein- ler wird neuer EDI-Gene- die Verantwortlichkeit des Kan- ralsekretär. Foto key den ein verdammt teurer tons als eine unverzichtbare Vo- Apéro! Denn auch kleine raussetzung für die Umsetzung Berggemeinden mit riesigen Neue der Walliser Spitalplanung. Finanzproblemen werden Generalsekretäre Während im französischspra- für die Spitäler mit Zehntau- senden von Franken zur B e r n. — (AP) Die neue De- chigen Kantonsteil eher eine Zustimmung der Gemeinden Kasse gebeten. partementsverteilung im Ohne Reformen dürften sich Bundesrat hat weitere Perso- auszumachen ist, hat sich im Oberwallis bereits eine ableh- diese Gemeindebeiträge in nalwechsel zur Folge. Der den nächsten Jahren nach 43-jährige Pascal Strupler nende Front gebildet. Sowohl die CVPO wie auch die CSPO Schätzungen der Fachleute wird neuer Generalsekretär verdreifachen. Wollen, kön- im EDI. EDA-Generalsekre- kündigten Widerstand gegen ei- ne Kantonalisierung an. nen sich das die Gemeinden tär Walter Thurnherr folgt Jo- noch leisten? Oder wäre es seph Deiss ins neue Departe- Auf der andern Seite verweisen nicht besser, diese Zeche ment. Der heutige EVD-Ge- das Gesundheitsdepartement dem Kanton zu überlassen? neralsekretär Stefan Aeschi- und das GNW ohne diese Re- Die Walliser Spitäler befinden sich im Eigentum der Gemeinden. Nun schlägt der Kanton vor, die Diese Fragen stehen jetzt mann orientiert sich beruflich form auf steigende Kosten der Spitalanteile der Gemeinden zu übernehmen, wenn er dafür die Verantwortung für die Spitäler und zur Beantwortung an. neu. Seite 15 Gemeindeanteile. Seite 11 deren Infrastruktur übertragen erhält. Foto wb Luzius Theler Hingis vor dem Rücktritt? Keine Tennis-Rückkehr in Sicht (wb) Es würde nicht mehr über- raschen, wenn Martina Hingis demnächst ihren Rücktritt vom Profi-Tennis bekannt gibt. Von den letzten 16 Monaten hat die ehemalige Welt-Nummer-1 deren zehn nicht gespielt, eine Operation hat die Schmerzen im Fuss nicht ganz beheben kön- nen. Ein Comeback ist weit ent- fernt. Und die Schweizerin stellt im Interview selbst in Frage, ob sie überhaupt noch einmal zu- rückkehren wird. Einen Come- back-Plan gebe es keinen. Und: «An eine Rückkehr mag Erschmatt wartet mit einem realisierbaren Projekt auf. Das Dorf will mit seiner Tradition längerfris- ich gar nicht denken. Es ist tig Zentrum der Roggenbrot-Tradition werden. Foto wb durchaus möglich, dass ich kein Spitzentennis mehr spielen wer- de. Weil meine Füsse es nicht mehr erlauben.» Hingis kritisiert Projekt ist mehr als eine Vision dabei auch die Verantwortlichen im Tenniszirkus. «Die gesund- Erschmatt will Zentrum der Roggenbrot-Tradition werden heitlichen Probleme der Spiele- rinnen werden immer grösser. E r s c h m a t t. — (wb) Mit dem Ziel, Erschmatt zum Zentrum der Roggenbrot-Tradition zu etab- Wenn eine Spielerin an der Spit- lieren, hat die IG Roggenbrot-Ecomuseum Erschmatt ein Projekt erarbeitet. Gestern wurde es der ze ist und bei den Turnieren im- Bevölkerung im Detail vorgestellt. Längerfristig, mittels verschiedenen Bausteinen, stellt das Vor- mer bis zum Ende spielt, opfert haben weit mehr als nur eine Vision dar. Es handelt sich um ein nachhaltiges Projekt mit einer sie der Tour ziemlich schnell ih- Tragweite für die ganze Region und für das Oberwallis. Seite 17 re Gesundheit.» Seite 25 Martina Hingis: Wars das? Foto key Wallis Wallis Sport Innovation aus dem Oberwallis Eisiges Trienttal WM-Titel für Olympiasiegerin Die noch junge Visper Fir- Ein französischer Eisklette- Im Parallelslalom der Frau- ma enc-group beschäftigt rer stürzte 30 m in die Tiefe, en an der Snowboard-WM sich unter anderem mit der vom Druck einer Lawine in Kreischberg wurde die Messung von Schneehöhen aus einer Kletterroute weg- Olympiasiegerin auch Welt- auf Skipisten mittels mo- gerissen. Der Sturz verlief meisterin: Die Französin dernster Radartechnologie glimpflich, doch wird da- Isabelle Blanc (Bild) be- (Bild: Urban Abgottspon). durch ein Schlaglicht auf die zwang im Final ihre Lands- Zu ihren Kunden zählen seit Bedeutung der Eiskletterei frau Karin Ruby. Die kurzem auch die Veranstal- im Tal geworfen. Vier signa- Schweizer Teilnehmer hol- ter der Ski-WM in St. Mo- lisierte Sektoren mit gefro- ten erstmals an diesen Titel- ritz. Das Visper Unterneh- renen Wasserfällen ziehen kämpfen keine Medaille, men hat aber noch einiges hier ein immer zahlreicheres Ursula Bruhin wurde dis- mehr zu bieten. Seite 13 Publikum an. Seite 21 qualifiziert. Seite 27 AUSLAND Walliser Bote Donnerstag, 16. Januar 2003 2 Doppelspitze für EU Der liebe Führer lässt Aprikosen blühen Paris/Berlin.—(AP) Mit dem Konzept einer Dop- Personenkult um Kim Jong Il pelspitze wollen Deutschland und Frankreich den zähen Debatten um eine künftige Seoul.—(AP) Seine Helden- EU-Verfassung zum Durch- taten lassen die Aprikosenbäu- bruch verhelfen. Aussenmi- me und die Rosensträucher nister Joschka Fischer nannte auch ausserhalb ihrer Blüte- den am Vortag in Paris erziel- zeit vor lauter Freude spries- ten Kompromiss am Mitt- sen. So berichten die nordko- woch in Berlin einen «bedeu- reanischen Medien über ihren tenden Schritt nach vorn». Der Vorschlag für den EU- Von Hans Greimel Verfassungskonvent sieht ei- nen auf mehrere Jahre von «lieben Führer», dessen Ge- den Staats- und Regierungs- burtstag als der höchste Feier- chefs gewählten Ratspräsi- tag im Lande gilt. Der Perso- denten und den vom Europäi- nenkult um Kim Jong Il re- schen Parlament bestimmten flektiert dessen uneinge- Präsidenten der EU-Kommis- schränkte Macht. Wie die sion vor. nordkoreanische Hierarchie allerdings tatsächlich aussieht, Drei Terrorverdächtige ist weitgehend unbekannt. London.—ZehnTage «Es steht ausser Zweifel, dass nach dem Fund des tödlichen Kim sein Land fest unter Kon- Giftstoffs Rizin in einer Lon- trolle hat», meint Paik Hak Sun doner Wohnung sind im vom Sejong-Institut für politi- nordenglischen Manchester sche Forschungen in Seoul. So drei weitere Terrorverdächti- habe er zum Beispiel rund 1000 ge festgenommen worden. der 1200 Generäle selbst ausge- Bei der Razzia am Dienstag- wählt und sich damit die volle abend wurde ein Polizist er- Unterstützung des Militärs gesi- stochen, zwei weitere Beam- chert. Viel Widerspruch sei in te wurden verletzt. Bei den einem solchen System nicht zu Verdächtigen, die am Mitt- erwarten. woch verhört wurden, han- Ralph Cossa vom Pacific Forum delt es sich nach Polizeianga- in Honolulu betont, dass sich ben um drei Männer nordafri- Kim nur mit einem sehr kleinen kanischer Herkunft im Alter Kreis von Vertrauten umgebe. zwischen 23 und 29 Jahren. «Dann gibt es noch die streng Keine Entscheidung kontrollierten Sicherheitskreise, P r a g. — Das tschechische in denen einer den anderen aus- Parlament hat sich am Mitt- spioniert», fügt der Politikwis- woch zunächst noch nicht auf senschaftler hinzu. Letztlich einen neuen Staatspräsiden- spiele auch Kim seine Vertrau- Massenaufmarsch im Pjöngjang zur Unterstützung der Politik von Kim Jong Il. Foto key ten einigen können. Im ersten ten gegeneinander aus. Deshalb Wahlgang konnte keiner der sei es fast unmöglich, die hie- fünf Kandidaten die nötige rarchischen Strukturen dieses ker spielen — Jo Myong Rok Rängen der Streitkräfte ersetzt dem US-Unterstaatssekretär Ja- te — den «lieben Führer». Dies absolute Mehrheit für die abgeschotteten kommunisti- und Kang Sok Ju. Der 74-jähri- wird. Der 63-jährige Kang, der mes Kelly zusammen, und bei allerdings war nach dem Tode Nachfolge von Staatschef schen Landes zu durchschauen. ge Jo ist Kims erster Stellvertre- erste Vizeaussenminister, dieser Gelegenheit soll er einge- seines Vaters Kim Il Sung 1994 Václav Havel erringen. In der Mangels eindeutiger Kriterien ter im Vorsitz der Nationalen scheint dagegen recht fest im räumt haben, dass Nordkorea gar nicht so sicher. Gerüchte zweiten Runde, die noch am werten Beobachter die Stellung Verteidigungskommission und Sattel zu sitzen. entgegen dem Vertrag von 1994 über einen schlechten Gesund- Mittwoch stattfinden sollte, nordkoreanischer Politiker zu- zugleich Vizemarschall der ko- weiterhin an einem Atomwaf- heitszustand des heute 60-jähri- hatten die Abgeordneten die meist daran, in welcher Reihen- reanischen Volksarmee. Er lei- Tauben im