Bauleitplanung der Stadt Sachsenhagen Samtgemeinde Sachsenhagen - Landkreis

Bebauungsplan Nr. 18 "Feuerwehrhaus Sachsenhagen-"

Begründung und Umweltbericht (gem. §§ 9 Abs. 8 und 2 a BauGB)

Vorentwurf gem. §§ 3 Abs. 1 und 4 Abs. 1 BauGB

Bebauungsplan Nr. 18 „Feuerwehrhaus Sachsenhagen-Auhagen“ - Begründung und Umweltbericht -

Bearbeitung:

Für den Bebauungsplan Nr. 18 „Feuerwehrhaus Sachsenhagen-Auhagen“ (städtebauliche Begründung)

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Für die Belange von Natur und Landschaft / den Umweltbericht

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Gliederung Teil I Begründung 1 Grundlagen 4 1.1 Sonstige Gesetze und Verordnungen 4 1.2 Vorliegende Fachgutachten 4 1.3 Beschlüsse 4 1.4 Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan 4 1.5 Zielvorgaben durch übergeordnete Planungen 6 2 Aufgaben des Bebauungsplanes 9 3 Städtebauliches Konzept 10 3.1 Räumlicher Geltungsbereich 10 3.2 Ziele und Zwecke der Planung 10 3.3 Nutzungsstrukturen und städtebauliche Situation 11 4 Inhalt des Bebauungsplanes 15 4.1 Art und Maß der baulichen Nutzungen, Baugrenzen 15 4.2 Verkehr 18 4.3 Belange von Boden, Natur und Landschaft 18 4.4 Immissionsschutz 24 4.5 Klimaschutz und Klimaanpassung 27 4.6 Sonstige Umweltbelange 27 5 Ergebnis der Umweltprüfung 28 6 Daten zum Plangebiet 29 7 Durchführung des Bebauungsplanes 29 7.1 Bodenordnung 29 7.2 Ver- und Entsorgung 29 7.3 Kosten 30

Teil II Umweltbericht

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Teil I Begründung

1 Grundlagen

1.1 Sonstige Gesetze und Verordnungen Dieser B-Plan wird auf der Grundlage der folgenden Gesetze und Verordnungen erstellt: • Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 03. November 2017 (BGBl. I S. 3634), das durch Artikel 2 des Gesetzes vom 8. August 2020 (BGBI. I S. 1728) geändert worden ist. • Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November 2017 (BGBl. I S. 3786). • Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhaltes (Planzeichenverordnung – PlanZV) in der Fassung der Bekanntmachung vom 18. Dezember 1990 (BGBI. 1991 I S. 58), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 04. Mai 2017 (BGBI. I S. 1057). • Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 2010 (Nds. GVBl. S. 576), zuletzt geändert durch Artikel 10 des Gesetzes vom 15. Juli 2020 (Nds. GVBl. S. 244). • Niedersächsische Bauordnung (NBauO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. April 2012 (Nds. GVBl. S. 46), zuletzt geändert durch Artikel 7 des Gesetzes vom 15. Juli 2020 (Nds. GVBl. S. 244).

1.2 Vorliegende Fachgutachten • Abia – Arbeitsgemeinschaft Biotop- und Artenschutz GbR: „Untersuchung von Brutvogelfauna und Amphibienvorkommen im Rahmen der Erstellung der Planung für ein neues Feuerwehrgerätehaus in Sachsenhagen (Landkreis Schaumburg)“ (Neustadt a. Rbge., 15.09.2020)

1.3 Beschlüsse Der Rat der Stadt Sachsenhagen hat in seiner Sitzung am 17.09.2020 den Aufstellungsbeschluss gem. § 2 Abs. 1 BauGB und den Beschluss zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3 Abs. 1 BauGB für den Bebauungsplan Nr. 18 „Feuerwehrhaus Sachsenhagen-Auhagen“ gefasst.

1.4 Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan Der wirksame Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Sachsenhagen stellt die Flächen als Fläche für die Landwirtschaft dar. Um dem Entwicklungsgebot des § 8 Abs. 2 BauGB, wonach Bebauungspläne aus den Darstellungen des Flächennutzungsplanes zu entwickeln sind, zu entsprechen, wird der wirksame Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Sachsenhagen im Rahmen der 30. Änderung des Flächennutzungsplanes (Teiländerungsbereich 30.1) im Parallelverfahren derart geändert, dass die bisher dargestellten Flächen für die Landwirtschaft in die Darstellung einer

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Gemeinbedarfsfläche mit der Zweckbestimmung „Feuerwehr“ (gem. § 5 Abs. 2 Nr. 2 a BauGB) geändert werden. Der Bebauungsplan Nr. 18 setzt sodann für die in seinem räumlichen Geltungsbereich gelegenen Flächen eine Fläche für den Gemeinbedarf mit der Zweckbestimmung „Feuerwehr“ (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 5 BauGB), eine Fläche zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB) und öffentliche Verkehrsflächen fest, sodass der Bebauungsplan Nr. 18 als aus den zukünftigen Darstellungen des Flächennutzungsplanes entwickelt angesehen werden kann. In der näheren Umgebung des Planbereiches sind im wirksamen Flächennutzungsplan westlich gemischte Bauflächen und im nordwestlichen Verlauf Wohnbauflächen dargestellt. Südlich des Planbereiches sind Flächen für die Landwirtschaft dargestellt, auf denen sich eine Hofstelle mit Biogasanlage befindet. Im nördlichen und östlichen Anschluss an das Plangebiet grenzen weitere Flächen für die Landwirtschaft an. Abb.: Auszug aus dem wirksamen Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Sachsenhagen (Die Lage des Plangebiets ist mit einem Kreis markiert)

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Abb.: Darstellung der 30. Änderung des Flächennutzungsplans der Samtgemeinde Sachsenhagen (Vorentwurf)

1.5 Zielvorgaben durch übergeordnete Planungen Nach § 1 Abs. 4 BauGB müssen die Bauleitpläne den Zielen der Raumordnung angepasst sein.

1.5.1 Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen 2017 (LROP) Das LROP weist der Stadt Sachsenhagen keine besonderen Aufgaben oder Funktionen zu. Der westlich angrenzende Schaumburger Wald und das nordöstlich gelegene Steinhuder Meer sowie der Bereich um den nordwestlich gelegenen Brunnenberg bei Münchehagen sind als Vorranggebiet „Natura 2000“ (3.1.3) und Vorranggebiet des Biotopverbundsystems (3.1.2) dargestellt. Die Sachsenhäger Aue ist als linienförmiger Biotopverbund dargestellt. Das LROP führt dazu aus, dass das in Niedersachsen bestehende Biotopverbundsystem zu erhalten und weiter zu entwickeln ist. Ziel ist, durch eine an ökologischen Maßstäben ausgerichtete Nutzung der Kulturlandschaften und die Erhaltung der verbliebenen naturbetonten Landschaftsteile die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes und die Pflanzen- und Tierwelt sowie Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft nachhaltig zu sichern, zu pflegen und zu entwickeln. Als wertvoll sind die gemäß naturschutzfachlichen Bewertungen herausgestellten Gebiete und Landschaftsbestandteile anzusehen, die durch eine besondere Schutzbedürftigkeit, Empfindlichkeit oder Seltenheit gekennzeichnet sind. Der landesweite Biotopverbund kennzeichnet sich nicht durch zusammenhängende Flächen, sondern vielmehr durch seinen funktionalen Zusammenhang, seine Strukturvielfalt und die räumliche Verteilung der diversen Flächen aus. Die Flächen des Vorranggebietes des Biotopverbunds sind zugleich auch Teil des Netz Natura 2000, in dem FFH-Gebiete und EU-

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Vogelschutzgebiete zum Schutz gefährdeter wildlebender Tier- und Pflanzenarten auf EU- Ebene zusammengefasst werden. Über das Plangebiet kann das LROP aufgrund des Maßstabs keine konkreten Aussagen treffen, die betroffenen Flächen befinden sich jedoch nicht innerhalb der o.g. Vorranggebiete. Der südlich des Siedlungsbereiches verlaufende Mittellandkanal ist als Vorranggebiet Schifffahrt (LROP 4.1.4) dargestellt. Westlich von Sachsenhagen verläuft zudem ein Vorranggebiet Leitungstrasse (4.2) zwischen Großkraftwerken im Bereich Steyerberg und Emmerthal (Kernenergie). Als nächstgelegene Mittelzentren (2.2) werden im LROP die östlich und südlich gelegenen Städte Neustadt am Rübenberge, Wunstorf, und dargestellt. Die genannten Vorranggebiete werden durch die Planung nicht beeinträchtigt. Abb.: Auszug aus dem Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen (2017)

1.5.2 Regionales Raumordnungsprogramm Landkreis Schaumburg 2003 (RROP) Das Regionale Raumordnungsprogramm konkretisiert die Aussagen und Darstellungen aus dem Landes-Raumordnungsprogramm für Niedersachsen. Zu beachten ist, dass das Regionale Raumordnungsprogramm (2003) sich auf ein älteres Modell des Landes- Raumordnungsprogramms Niedersachsen bezieht und daher die Darstellungen von den o.g. abweichen können. - Gemäß Regionalem Raumordnungsprogramm des Landkreises Schaumburg (RROP) wird der Stadt Sachsenhagen die Funktion eines Grundzentrums zugewiesen. - Die Stadt Sachsenhagen liegt verkehrsgünstig an den im RROP als Hauptverkehrsstraßen von überregionaler Bedeutung dargestellten L 370 und L 445. Über diese Straßen wird der Siedlungsbereich mit weiteren überörtlichen Zielen (Wunstorf, , Stadthagen) verbunden.

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- Die Sachsenhäger Aue ist als Vorranggebiet für Natur und Landschaft dargestellt (vgl. D 1.8.01-D 2.0.02, D 2.1.10). Sie verläuft zentral durch Sachsenhagen. In diesen Bereichen ist der Hochwasserschutz vorrangig durch eine Verbesserung der natürlichen Hochwasserrückhaltung sowie gezielte Wasserrückhaltemaßnahmen und nur in unvermeidbaren Ausnahmefällen durch den Ausbau der Gewässer zu gewährleisten. Bei der Entwicklung von Siedlungen, Nutz- und Verkehrsflächen sind Einschränkungen des schadlosen Hochwasserabflusses grundsätzlich zu vermeiden. - Darüber hinaus stellt das RROP des Landkreises Schaumburg den Bereich um die Sachsenhäger Aue als Sicherung des Hochwasserabflusses dar (D 3.9.3.01/02). Die Sachsenhäger Aue wird durch diese Bauleitplanung nicht berührt. - Der Planbereich wird im RROP als Vorsorgegebiet für Landwirtschaft aufgrund des hohen, natürlichen, standortgebundenen Ertragspotenzials dargestellt. In den Vorsorgegebieten sind alle raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen so abzustimmen, dass diese Gebiete in ihrer Eignung und besonderen Bedeutung möglichst nicht beeinträchtigt werden. Die Flächen mit einer wertvollen natürlichen Bodenfruchtbarkeit sollen möglichst nicht für außerlandwirtschaftliche Maßnahmen in Anspruch genommen werden. Vor allem unter dem Gesichtspunkt des Bodenschutzes sollen sie der landwirtschaftlichen Nutzung vorbehalten werden. Die Ausweisung von Bauflächen beansprucht jedoch lediglich eine untergeordnete Teilfläche des im RROP dargestellten Vorsorgegebietes für die Landwirtschaft und wirkt sich somit nicht erheblich beeinträchtigend auf dessen Funktionen oder die landwirtschaftlichen Ertragspotenziale aus. In unmittelbarer Umgebung verbleiben ausreichend landwirtschaftliche Nutzflächen des im RROP dargestellten Vorsorgegebietes. Ein Eingriff in landwirtschaftliche Produktionsflächen im Sinne der erheblichen Beeinträchtigung von landwirtschaftlichen Betrieben findet dabei nicht statt, da die betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe auf andere Flächen ausweichen können. Die geplante Inanspruchnahme von landwirtschaftlichen Produktionsflächen erfolgt in Abstimmung mit den jeweiligen Bewirtschaftern. Die Flächen wurden im Rahmen der Alternativenprüfung in Betracht gezogen und anschließend durch die betroffenen Landwirte veräußert. Es ist daher davon auszugehen, dass die Flächen auch einer anderen, nicht landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt werden können. Die landwirtschaftlichen Betriebe, die diese Flächen bewirtschaften, haben Kenntnis von der hier in Rede stehenden Planung. Insbesondere die Lage der Fläche in unmittelbarer Nähe zu der südlich angrenzenden L 440 stellt sich aufgrund der zentralen Lage zwischen den brandschutztechnisch zu versorgenden Gemeinden als vorteilhaft dar. Die Stadt Sachsenhagen erkennt die Bedeutung der landwirtschaftlichen Ertragspotenziale der lokal vorhandenen Böden. Aus Gründen der Deckung des auf die Stadt Sachsenhagen bezogenen Baulandbedarfes zum Neubau einer Einrichtung für den Zivil- und Katastrophen- sowie Brandschutz und der besonderen Standortgunst aus der Nähe der Verkehrsanbindungen wird jedoch der hier in Rede stehenden Entwicklung einer für den Gemeinbedarf (Feuerwehr) vorgesehenen Fläche gegenüber der Beibehaltung der landwirtschaftlichen Produktionsflächen der Vorrang eingeräumt. Die v.g Vorsorgegebiete werden durch diese Bauleitplanung nicht beeinträchtigt, da es sich bei den betroffenen Flächen nur um eine kleinräumige Beanspruchung von landwirtschaftlichen Betriebsflächen und nicht um eine direkte Lage innerhalb einer Vorsorgefläche für Natur und Landschaft handelt.

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Abb.: Auszug aus dem Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises Schaumburg, die Lage des Plangebietes ist mit einem Pfeil gekennzeichnet

2 Aufgaben des Bebauungsplanes

Der Bebauungsplan soll als verbindlicher Bauleitplan die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen schaffen, damit die bauliche und sonstige Nutzung der Grundstücke in seinem Geltungsbereich im Sinne einer geordneten städtebaulichen Entwicklung erfolgt. Dabei sollen die öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander gerecht abgewogen werden. Der Bebauungsplan ist darüber hinaus auch Grundlage für die weiteren Maßnahmen zur Sicherung und Durchführung der Planungen nach den Vorschriften des Baugesetzbuches. Gemäß § 2 Abs. 3 BauGB sind bei der Aufstellung der Bauleitpläne die Belange, die für die Abwägung von Bedeutung sind (Abwägungsmaterial), zu ermitteln und zu bewerten. Die daraus folgenden Anforderungen an den Abwägungsvorgang entsprechen denen, die die Rechtsprechung aus dem Abwägungsgebot des § 1 Abs. 7 BauGB entwickelt hat. Die Ergebnisse der im Aufstellungsverfahren vorgenommenen Abwägung wird im Zuge des weiteren Planverfahrens in die Begründung eingefügt.

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3 Städtebauliches Konzept

3.1 Räumlicher Geltungsbereich Der räumliche Geltungsbereich liegt am nordöstlichen Siedlungsrand der Stadt Sachsenhagen. Richtung Norden und Osten schließen sich landwirtschaftlich genutzte Flächen an. Südlich des Planbereiches verläuft die L 440 (Sinkenbrink), welche die Stadt Sachsenhagen mit der Ortschaft Auhagen im östlichen Verlauf verbindet. Südlich der L 440 ist eine Hofstelle mit Biogasanlage im Bestand vorhanden. Im Westen grenzt der Siedlungsbereich der Stadt Sachsenhagen an den Planbereich an. Der räumliche Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 18 erstreckt sich auf eine Fläche von rd. 1,02 ha, liegt in der Gemarkung Sachsenhagen und wird wie folgt begrenzt: Im Osten: Durch die westliche Grenze des Flst. 47/1 und in Verlängerung dieser Grenze die Flst. 58 und 61 (L 440 – Sinkenbrink) querend bis auf die nördliche Grenze des Flst. 64 verlaufend, im Süden: entlang der nördlichen Grenze des Flst. 64, im Westen: durch die östlichen Grenzen der Flst. 62, 54 und 52, im Norden: durch die südlichen Grenzen der Flst. 45/1 und 46/1. Die Flurstücke liegen in der Gemarkung Sachsenhagen, Flur 12 und 29.

Die räumliche Abgrenzung des Geltungsbereiches ist in der Planzeichnung im Maßstab 1:1.000 verbindlich dargestellt.

3.2 Ziele und Zwecke der Planung Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung eines neuen, zentral gelegenen, gemeinsamen Feuerwehrgerätehauses für die Ortsfeuerwehren Sachsenhagen und Auhagen mit Übungsflächen geschaffen werden. Vor dem Hintergrund des zunehmend zu beachtenden demographischen Wandels der Bevölkerung sind die damit verbundenen Auswirkungen auch bei der Organisation der Belange des zivilen abwehrenden Brandschutzes zu berücksichtigen. Durch den Rückgang der Bevölkerung und der stetig zunehmenden älteren Bevölkerungsgruppen ist daher auf einen wirtschaftlich angemessenen und leistungsfähigen Brandschutz bzw. Brandschutzeinheiten zu achten bzw. darauf hinzuwirken. Die bestehenden und häufig kleinräumigen Standorte erfüllen zudem nicht mehr die heutigen baulichen Anforderungen an eine Einrichtung des örtlichen und überörtlich aktiven Zivil- und Katastrophenschutzes. Die Entwicklung eines neuen Feuerwehrstandortes ist erforderlich, da die Entwicklung der Fahrzeug- und insbesondere der Fahrgestelltechnik und die gestiegenen Anforderungen an die Ausstattung der Feuerwehrgerätehäuser mit den damit einhergehenden steigenden Kosten, denen nicht steigende Mittel auf Seiten des Trägers des Brandschutzes gegenüberstehen, innerhalb der bestehenden baulichen Anlagen nicht erfüllt werden können. Zur Gewährleistung einer organisatorisch, wirtschaftlich und personell leistungsfähigen Feuerwehr sollen mehrere Ortsfeuerwehren an einem Standort zusammengefasst und in das Plangebiet verlegt werden. Diese Anforderungen können jedoch nur durch die Neuerrichtung eines leistungsfähigen Feuerwehrstandortes berücksichtigt werden. Hierbei sollen die baulichen Anlagen sowie Frei- und Betriebsflächen so angeordnet werden, dass die heutigen Anforderungen an einen Feuerwehrstandort insbesondere hinsichtlich der

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Dimensionierung und Gestaltung der baulichen Anlagen und der erforderlichen Lager- und Rangierbereiche sowie Übungsflächen berücksichtigt werden. Diese Anforderungen finden sich in den festgesetzten überbaubaren und nicht überbaubaren Grundstücksflächen sowie den Maßen der baulichen Nutzung wieder. Es ist eine Grundflächenzahl (GRZ) von 0,4 bei einer eingeschossigen Bauweise (I) vorgesehen. Zu Gunsten des Siedlungsrandes soll auf steile Dachflächen, die für diese Vorhaben und die damit verbundenen Raumprogramme auch nicht erforderlich sind, verzichtet werden. Hierdurch können sich die geplanten baulichen Anlagen auch bei geneigten Dachflächen gut in den Übergangsbereich der Siedlung zur freien Landschaft integrieren. Durch die randlich vorgesehene Festsetzung von Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB) soll zu einer landschaftsgerechten Eingrünung des Plangebietes beigetragen werden. Das anfallende und nicht verunreinigte Oberflächenwasser soll nach Möglichkeit vor Ort zur Versickerung gebracht werden. Sofern eine Versickerung nicht möglich ist, ist das anfallende Oberflächenwasser gedrosselt an die nächste Vorflut abzuleiten, um die Eingriffe in den Boden und das Grundwasser gering zu halten. Auf weitergehende Festsetzungen zur Wahl der Materialien und den Verzicht auf imitierende Baustoffe wird an dieser Stelle jedoch verzichtet, da die Samtgemeinde Sachsenhagen Bauherr ist, so dass diese Festsetzungen nicht erforderlich sind. Im Rahmen der konkreten Vorhabenplanung wird seitens der Samtgemeinde Sachsenhagen darauf geachtet, dass nur ortsbildtypische Materialien und Farben zur Anwendung kommen. Auf entsprechende Festsetzungen von örtlichen Bauvorschriften über die Gestaltung wird daher in diesem Einzelfall verzichtet. Die mit der Aufstellung des Bebauungsplanes verbundenen Eingriffe in Boden, Natur und Landschaft sollen zum Teil über den Ökopool der Stadt Sachsenhagen ausgeglichen werden.

3.3 Nutzungsstrukturen und städtebauliche Situation 3.3.1 Nutzungsstrukturen im Plangebiet und dessen unmittelbarer Umgebung Die im räumlichen Geltungsbereich gelegenen Flächen stellen sich als aktiv bewirtschaftete landwirtschaftlich Ackerflächen dar. Das Plangebiet wird im Westen durch einen landwirtschaftlichen Weg ausgehend von der L 440 begrenzt. Entlang dessen Westseite verläuft ein offener Graben. Im weiteren westlichen Verlauf beginnt der durch Mischnutzungen beidseits der L 440 geprägte Siedlungsbereich Sachsenhagens. Ferner ist eine Freifläche mit einem Regenrückhaltebecken nordwestlich des Plangebietes vorhanden. Diese Flächen befinden sich innerhalb des räumlichen Geltungsbereiches des Bebauungsplanes Nr. 13 „Sinkenbrink“ und wurden darin entsprechend als Mischgebiet gem. § 6 BauNVO und öffentliche Grünfläche festgesetzt. Die gemischten Nutzungsstrukturen setzen sich westlich und nordwestlich fort und gehen dann in Wohnsiedlungsbereiche über. Die nördliche und östliche Umgebung ist durch weitläufige Ackerflächen geprägt, die sich großräumig frei von gliedernden Landschaftselementen darstellen. Südlich verläuft die Straße Sinkenbrink (L 440), die das Plangebiet räumlich begrenzt und über die das Gemeindegebiet Auhagen kurzwegig erreicht werden kann. Südlich der L 440 befindet sich eine Biogasanlage mit randlichen Gehölzbeständen, der sich weitere Grünland- und Ackerflächen anschließen.

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Abb.: Nutzungsstrukturen im Plangebiet und dessen Umgebung, Kartengrundlage: Auszug aus der Amtlichen Karte (AK 5), M. 1:5.000, © 2020 LGLN, Regionaldirektion Hameln-Hannover

Wohnen

Acker

Wohnen Acker

Wohnen Acker

Acker

Wohnen Zimmerei Hofstelle/ Biogasanlage Mischnutzungen

Grünland Grünland

Grünland

3.3.2 Baurechtliche Situation Das Plangebiet stellt sich bislang als unbeplante Fläche dar. Im westlichen Anschluss ist der Bebauungsplan Nr. 13 „Sinkenbrink“ (Stadt Sachsenhagen) einschl. seiner 1. Änderung im Bestand vorhanden. Im südlichen Anschluss ist eine Biogasanlage vorhanden, sodass u.a. mit Geruchsimmissionen zu rechnen ist. Ein Konflikt mit dieser bestehenden und den durch den Bebauungsplan vorbereiteten Nutzungen ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht abzuleiten.

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Abb.: Auszug aus dem rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 13 „Sinkenbrink“ (die Lage des Plangebietes ist durch eine rote Linie gekennzeichnet)

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3.3.3 Alternativstandorte Im Rahmen der im Parallelverfahren in Aufstellung befindlichen 30. Änderung des Flächennutzungsplans der Samtgemeinde Sachsenhagen wurden 6 potenzielle Standorte für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses geprüft: ➢ Standortalternative 1 – Westlich der Straße Bergtrift (L 370) ➢ Standortalternative 2 – Westlich der Straße Bergtrift (L 370) ➢ Standortalternative 3 – Nördlich der Straße Sinkenbrink (L 440) ➢ Standortalternative 4 – Westlich der Straße Dühlfeld (L 370) ➢ Standortalternative 5 – Östlich der Straße Dühlfeld (L 370) ➢ Standortalternative 6 – Nördlich des Aschenweges

Abb.: Alternativstandorte im Sieldungsbereich der Ortsteile Sachsenhagen und Auhagen, Kartengrundlage: MU, Niedersächsische Umweltkarten, TK 25, o.M., © 2020 LGLN

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Diese wurde im Rahmen der 30. Änderung des Flächennutzungsplanes erörtert. Der Rat der Samtgemeinde Sachsenhagen hat im Rahmen der Beratungen und Beschlussfassungen dem Standort 3 gegenüber den übrigen betrachteten Alternativstandorten den Vorrang eingeräumt. Zusammenfassend wurde festgestellt, dass der Standortalternative 3 der Vorzug vor den Standortalternativen 1, 2, 4 bis 6 gegeben wird, da - es sich aufgrund der Lage am Ortsrand aus immissionsschutzrechtlichen Gründen und der Anbindung an die L 440 um einen städtebaulich geeigneten Standort handelt, der in Bezug auf das erforderliche Flächenpotential zur Errichtung einer Feuerwache ausreichend groß bemessen ist, - über die Anbindung an die Straße Sinkenbrink (L 440) ein verkehrstechnisch guter Anschluss an das örtliche Verkehrsnetz und eine koordinierte Planung der Zufahrtoptionen möglich ist, so dass - die Anforderungen an die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs ohne Eingriffe in den öffentlichen Straßenraum erfüllt werden können. - Weiterhin ist die Verfügbarkeit für den gewählten Standort gegeben. Weitere potenzielle Standorte sind bei der Beurteilung alternativer Standorte aufgrund mangelnder Verfügbarkeit, immissionsschutzrechtlicher Belange (im Siedlungsbereich) sowie der verkehrlichen und zeitlichen Anbindung und Erreichbarkeit potenzieller Einsatzorte ausgeschieden.

4 Inhalt des Bebauungsplanes

4.1 Art und Maß der baulichen Nutzungen, Baugrenzen 4.1.1 Art der baulichen Nutzung Als Art der baulichen Nutzung wird eine Fläche für den Gemeinbedarf mit der Zweckbestimmung „Feuerwehr“ gem. § 9 Abs. 1 Nr. 5 BauGB festgesetzt. Aus den nachfolgenden textlichen Festsetzungen gehen die mit der Zweckbestimmung verbundenen zulässigen Nutzungen hervor. Diese Festsetzung dient der Klarheit und der Erkennbarkeit der mit der Feuerwehr verbundenen Aktivitäten einschl. der von diesen Nutzungen ausgehenden Emissionssituation (Wirkungen).

§ 1 Flächen für den Gemeinbedarf – Feuerwehr (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 5 BauGB) (1) Als Art der baulichen Nutzung wird eine Fläche für den Gemeinbedarf mit der Zweckbestimmung „Feuerwehr“ festgesetzt. Innerhalb dieser Fläche ist die Errichtung von baulichen Anlagen zulässig, die der Feuerwehr und der Sicherung des Brandschutzes dienen und dieser Nutzung räumlich und funktional zugeordnet sind. Hierzu zählen neben der Fahrzeughalle mit Geräteräumen und Werkstatt auch Sozialräume, Schulungs- und Seminarräume sowie Stellplätze. (2) Sozialen und gesundheitlichen Zwecken dienende Einrichtungen können ausnahmsweise zugelassen werden, wenn der Anteil dieser Nutzungen gegenüber der Hauptnutzung „Feuerwehr“ in Grundfläche und Baumasse untergeordnet sind.

Innerhalb der Fläche ist nur die Errichtung von baulichen Anlagen zulässig, die der Feuerwehr und der Sicherung des Brandschutzes dienen. Nutzungen, die der Hauptnutzung Feuerwehr räumlich und funktional zugeordnet werden können, wie z.B. Stellplätze, Seminarräume für Lehrgänge und Geräteräume, sind allgemein in Zuordnung zur Hauptnutzung zulässig.

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Darüber hinaus soll den örtlichen Vereinen und gemeindlichen Einrichtungen bei Bedarf eine Möglichkeit eröffnet werden, die Räumlichkeiten der Feuerwehr zukünftig bei Bedarf ebenfalls nutzen zu können. Aus diesem Grund sollen sozialen und gesundheitlichen Zwecken dienende Einrichtungen ausnahmsweise zugelassen werden. Zur Beurteilung der mit der Nutzungsstruktur verbundenen Emissionen wird auf das Kapitel Immissionsschutz hingewiesen. Die Anordnung der jeweiligen konkreten und mit der Hauptnutzung Feuerwehr verbundenen Nutzungen sind Gegenstand der konkreten Vorhabenplanung. Der Bebauungsplan gibt hier nur den planungsrechtlichen Rahmen für die Zulässigkeit der beabsichtigten Nutzungen vor und ersetzt dabei nicht die Vorhabenplanung selbst.

4.1.2 Maße der baulichen Nutzung Grundflächenzahl (GRZ) Die Grundflächenzahl gibt an, wieviel Quadratmeter Grundfläche je Quadratmeter Grundstücksfläche zulässig sind. Um den durch Bodenversiegelung verursachten Eingriff in Boden, Natur und Landschaft auf das für die geplante Nutzung notwendige Maß zu beschränken und eine hinreichende Integration in den Ortsrand sicherzustellen, wird für das Plangebiet die Grundflächenzahl (GRZ) auf 0,4 begrenzt und eine eingeschossige Bauweise festgesetzt. Die Grundflächenzahl entspricht der im Plangebiet vorgesehenen baulichen Nutzung sowie der damit verbundenen Errichtung des Hauptgebäudes, lässt jedoch auch eine bauliche Erweiterung im Bedarfsfall zu. Die flächige Ausdehnung der geplanten baulichen Anlagen sowie die Anordnung auf den Grundstücksflächen resultieren aus den mit diesen Nutzungen verbundenen Lager- und Rangierflächen sowie den Zufahrtsbereichen für die Feuerwehr. Eine Überschreitung der Grundflächenzahl durch Garagen und Stellplätze mit ihren Zufahrten oder Nebenanlagen i.S.d. § 14 BauNVO ist gem. § 19 Abs. 4 BauNVO um bis zu 50 % zulässig.

Höhe baulicher Anlagen Um insbesondere in Bezug auf die in der Umgebung vorhandenen Wohngebäude, als auch den Übergangsbereich der Siedlung zur freien Landschaft eine hinreichende Integration der hinzukommenden baulichen Anlagen zu ermöglichen, wird die Höhe der baulichen Anlagen auf max. 8 m begrenzt. Geringfügige, baubedingte Abweichungen von bis zu 0,2 m sind zulässig. Großvolumige und am Ortsrand unmaßstäblich wirkende bauliche Anlagen können durch die Begrenzung der Gebäudehöhe vermieden werden. Diese Festsetzung ist aus der konkreten Vorhabenplanung der Feuerwehr abgeleitet. In Verbindung mit den am nördlichen und am östlichen Rand des Plangebietes festgesetzten Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen (gem. § 9 Abs 1 Nr. 25 a BauGB) und den darin zu realisierenden landschaftsgerechten Pflanzmaßnahmen (Baum- und Strauchpflanzungen) wird eine hinreichende Integration der hinzukommenden baulichen Nutzung in den nordöstlichen Siedlungsrand und Übergangsbereich der Siedlung zur freien Landschaft sichergestellt.

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§ 2 Begrenzung der Höhen baulicher Anlagen (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i.V.m. § 16 Abs. 2 Nr. 4 BauNVO) (1) Die max. Höhe der baulichen Anlagen wird auf max. 8 m begrenzt. (2) Bezugsebene ist die Oberkante der zur Erschließung des Grundstückes notwendigen angrenzenden öffentlichen Verkehrsfläche im Ausbauzustand auf Höhe der mittleren Frontbreite der zur öffentlichen Verkehrsfläche ausgerichteten Grundstückgrenze. Als maßgeblicher Bezugspunkt wird der höchste Punkt der Dachhaut definiert. Steigt das Gelände von der Verkehrsfläche zum Gebäude, so darf das o.g. Maß um einen Zuschlag überschritten werden; der zulässige Zuschlag ergibt sich aus der Differenz zwischen der Höhe der natürlichen Geländeoberfläche, gemessen an der der Verkehrsfläche zugewandten Seite des Gebäudes und der Bezugsebene. Geringfügige, baubedingte Abweichungen von bis zu 0,2 m sind zulässig.

4.1.3 Bauweise Innerhalb des Plangebietes sind mit einem Feuerwehrstandort regelmäßig bauliche Anlagen verbunden, die aufgrund ihres Raumprogrammes gegenüber herkömmlichen Wohnnutzungen flächenbeanspruchender sind. Die geplanten baulichen Anlagen können im Rahmen der zukünftigen baulichen Entwicklung der hier geplanten Einrichtung auch miteinander verbunden werden. Der Bebauungsplan soll daher die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die bauliche Zusammenfassung der Gebäude (Verbindungsgebäude) ermöglichen, so dass für die damit verbundene Frontlänge des Gesamtgebäudes dann eine abweichende Bauweise erforderlich und hier bereits festgesetzt wird. Als abweichende Bauweise gilt die offene Bauweise jedoch ohne Begrenzung der Gebäudelänge. Die Längenausdehnung wird durch die im Bebauungsplan festgesetzte Baugrenze begrenzt.

§ 3 Abweichende Bauweise (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB i.V.m. § 22 BauNVO) Innerhalb der im Bebauungsplan festgesetzten Gemeinbedarfsfläche gilt eine abweichende Bauweise im Sinne der offenen Bauweise ohne Begrenzung der Gebäudelänge.

4.1.4 Überbaubare Grundstücksflächen/Baugrenzen Die überbaubaren Grundstücksflächen können durch die Festsetzung von Baugrenzen oder Bebauungstiefen bestimmt werden. Die festgesetzten Baugrenzen orientieren sich an den vorhabenbezogenen Anforderungen des Feuerwehrgebäudes mit Fahrzeughalle, Sozialräumen, etc.. Die Baugrenzen halten im Süden einen Abstand von 5 m zur Straße Sinkenbrink. Im Westen, Norden und Osten werden Abstände von 3 m zu den dort festgesetzten öffentlichen Verkehrsflächen und Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen eingehalten. Die Ausdehnung der überbaubaren Grundstücksflächen orientiert sich an den Flächenanforderungen des konkreten Vorhabens. Die Anordnung der überbaubaren Grundstücksflächen und damit auch der Fahrzeughalle der Feuerwehr ist derart gewählt, dass die Fahrzeuge auch für den Alarmfall vor dem Gebäude ausreichend Aufstell- und Organisationsfläche haben, um sodann in den v.g. Einmündungsbereich verkehrssicher einfahren zu können. Dies ist durch die in diesem Abschnitt der Straße Sinkenbrink bestehende Einsehbarkeit des Straßenraumes gegeben. Nebenanlagen gem. § 14 BauNVO sind auch außerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen zulässig. Mit Bezug auf den Feuerwehrstandort sind darunter u.a. auch Unterbringungsmöglichkeiten für Außengeräte (Übungsgeräte) der Feuerwehr zu verstehen.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau (IfR), 31737 Rinteln 17 Bebauungsplan Nr. 18 „Feuerwehrhaus Sachsenhagen-Auhagen“ - Begründung und Umweltbericht -

4.2 Verkehr Fließender Verkehr Die verkehrliche Erschließung des Plangebietes erfolgt über die L 440 (Sinkenbrink), über die das Plangebiet an das örtliche und überörtliche Straßenverkehrsnetz angebunden ist. Die Zufahrt zu den Garagen der Einsatzfahrzeuge erfolgt auf direktem Wege von der Landesstraße aus, sodass eine zügige Abfahrt gewährleistet werden kann. Zur Dokumentation des für den Einfahrtsbereich beanspruchten Bereiches wird die entsprechende Teilfläche des Sinkenbrink in den räumlichen Geltungsbereich einbezogen. Mit Ausnahme der Anlegung der Grundstückszufahrten sind innerhalb der öffentlichen Verkehrsfläche jedoch keine Neuordnungen der Verkehrsführung erforderlich. Durch die Einbeziehung in den räumlichen Geltungsbereich des Bebauungsplanes wird jedoch der Erschließungsbereich des Feuerwehrstandortes deutlich hervorgehoben und der erforderliche Anstoßeffekt bewirkt. Aus diesem Grund wird eine Teilfläche des westlich verlaufenden Wirtschaftsweges in den räumlichen Geltungsbereich einbezogen und ebenfalls als öffentliche Verkehrsfläche festgesetzt. Für diesen Bereich wird eine entsprechende Ertüchtigung des Weges angestrebt, um somit eine zusätzliche Erschließungsmöglichkeit für den im Einsatzfall anfahrenden Pkw- Verkehr vorhalten zu können. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass eine angemessene Integration des aufkommenden Einsatzverkehrs in den fließenden Verkehr der öffentlichen Straße im Sinne der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs ermöglicht werden kann. Ruhender Verkehr Der mit der Realisierung der Planung verbundene Stellplatzbedarf kann innerhalb des Plangebietes sichergestellt werden. Auf der Ebene der konkreten Vorhabenplanung sind die Stellplätze derart vorzusehen, dass im Einsatzfall keine Konflikte mit ankommenden und abfahrenden Einsatzfahrzeugen auftreten.

4.3 Belange von Boden, Natur und Landschaft 4.3.1 Veranlassung/Rechtsgrundlage Bei der Aufstellung, Änderung oder Ergänzung der Bauleitpläne ist gem. § 1 a Abs. 3 BauGB die Vermeidung und der Ausgleich voraussichtlich erheblicher Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sowie der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts in ihren in § 1 Abs. 6 Nr. 7 a BauGB genannten Schutzgütern (Tiere, Pflanzen, Boden, Fläche Wasser, Luft, Klima und das Wirkungsgefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt) in der Abwägung gem. § 1 Abs. 7 BauGB zu berücksichtigen.

4.3.2 Fachgesetzliche und fachplanerische Vorgaben An dieser Stelle der Begründung werden nur die für die städtebauliche Planentscheidung wichtigsten fachplanerischen und fachgesetzlichen Vorgaben aufgeführt. Um Wiederholungen zu vermeiden, wird darauf hingewiesen, dass in Teil II Umweltbericht, Kap. 2 alle relevanten fachgesetzlichen Vorgaben dargelegt werden. Die fachplanerischen Vorgaben sind teilweise im Kapitel 1.3 (LROP, RROP) und in verkürzter Weise nachfolgend, bezogen auf allgemeine Belange, dargestellt. Umweltbezogene Aspekte sind ebenfalls zur Vermeidung von Wiederholungen in den entsprechenden Kapiteln im Umweltbericht (Teil II der Begründung) ausführlich dargelegt. Örtlich relevant und beachtlich sind die nachfolgend aufgeführten Verordnungen, Vorschriften, Fachplanungen.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau (IfR), 31737 Rinteln 18 Bebauungsplan Nr. 18 „Feuerwehrhaus Sachsenhagen-Auhagen“ - Begründung und Umweltbericht -

• Geschützte Tier- und Pflanzenarten gem. §§ 44 und 45 BNatSchG / Besonders geschützte Teile von Natur und Landschaft Gem. §§ 44 und 45 BNatSchG ist zu prüfen, ob europäisch geschützte FFH-Anhang-IV Arten und die europäischen Vogelarten beeinträchtigt werden können. Schutzgebiete sind innerhalb des Plangebietes nicht vorhanden. Das nächstgelegene Landschaftsschutzgebiet LSG SHG 003 „Düdinghäuser Berg - Aueniederung“ liegt nördlich in mind. 580 m und östlich in ca. 1 km Entfernung. Naturschutz- und FFH- Gebiete sind in einem 3 km Radius nicht vorhanden. Es sind weiterhin keine geschützten Teile von Natur und Landschaft wie gesetzlich geschützte Biotope (§ 24 NAGBNatSchG i.V.m. § 30 BNatSchG) oder geschützten (flächige) Landschaftsbestandteile (§ 22 Abs. 4 NAGBNatSchG) im Plangebiet vorhanden und entsprechend auch nicht betroffen. • Verordnung über den Schutz des Baum- und Heckenbestandes Laut Verordnung über den Schutz des Baum- und Heckenbestandes des Landkreises Schaumburg (gem. § 4) sind alle Bäume mit einem Stammumfang ab 60 cm in 1 m Höhe und alle Hecken von mehr als 5 m Länge vor Schädigung, Entfernung, Zerstörung und Veränderung geschützt. Die Verordnung gilt nur außerhalb von Ortslagen und vom Schutz ausgenommen sind Obstbäume. Im Plangebiet befinden sich keine zu schützenden Strukturen. • Landschafts- und Grünordnungspläne (gem. § 4 NAGBNatSchG) Es liegt kein aktueller Landschaftsplan vor. • Landschaftsrahmenplan (gem. § 3 NAGBNatSchG) Für das Gebiet der Samtgemeinde Sachsenhagen liegt der Landschaftsrahmenplan (LRP) des Landkreises Schaumburg (Stand 2001) vor, aus dem sich spezielle Ziele des Umweltschutzes ergeben, die bei der nachfolgenden Erfassung und Bewertung der Umweltauswirkungen berücksichtigt werden. • Regionales Raumordnungsprogramm Das Regionale Raumordnungsprogramm des Landkreises Schaumburg (2003) enthält als umweltrelevante Darstellung die Festlegung eines Vorsorgegebietes für die Landwirtschaft. Die Stadt Sachsenhagen ist als Grundzentrum eingestuft. Entlang der L 440 verläuft ein regional bedeutsamer Radweg.

4.3.3 Kurzbeschreibung des Bestandes An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass in Teil II Umweltbericht eine ausführliche Beschreibung des schutzgutbezogenen Bestandes enthalten ist. Nachfolgend werden nur die für die Planentscheidung bedeutsamen Aspekte kurz dargelegt.

Schutzgut Mensch Im Vordergrund der Beurteilung des Schutzgutes stehen Leben, Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen. Darüber hinaus sind Bereiche mit besonderer Bedeutung für die Erholung zu beachten. Die geplanten Festsetzungen des B-Planes erstrecken sich auf die in der 30. Änderung des Flächennutzungsplanes dargestellte Fläche für den Gemeinbedarf „Feuerwehr“. An der südlichen Grenze verläuft die L 440. Gegenüber der Landesstraße liegt ein landwirtschaftlicher Betrieb mit entsprechenden Gebäuden und Anlagen (Biogasanlage). Der Planbereich ist durch die Lärmimmissionen von der angrenzenden Landesstraße vorbelastet. Westlich schließen sich gemischte Wohnbaufläche und ein Regenrückhaltebecken an.

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Entlang der L 440 verläuft innerhalb des Geltungsbereichs ein regional bedeutsamer Radweg. Weitere für die Erholung relevante Strukturen sind nicht vorhanden. Neben der wesentlichen Aufgabe der Sicherung des Brandschutzes ist die Feuerwehr auch Einrichtung und Repräsentant einer Dorfgemeinschaft und leistet somit auch für das Schutzgut Mensch einen positiven (soziokulturellen) Beitrag.

Schutzgut Tiere und Pflanzen Schutzgebiete bzw. geschützten Teile von Natur und Landschaft wie gesetzlich geschützte Biotope (§ 24 NAGBNatSchG i.V.m. § 30 BNatSchG) oder geschützten (flächige) Landschaftsbestandteile (§ 22 Abs. 4 NAGBNatSchG) sind innerhalb des Plangebietes nicht vorhanden. Das nächstgelegene Landschaftsschutzgebiet LSG SHG 003 „Düdinghäuser Berg - Aueniederung“ liegt nördlich in mind. 580 m und östlich in ca. 1 km Entfernung. Naturschutz- und FFH-Gebiete sind in einem 3 km Radius nicht vorhanden. Das Plangebiet wird ackerbaulich genutzt. Zum Zeitpunkt der avifaunistischen Erfassung 2020 erfolgte im Geltungsbereich noch eine Getreidenutzung, Ende 2020 war hier wie westlich des Wirtschaftsweges eine Grünbrache anzutreffen. Südlich verläuft die L 440 inkl. Radweg. Gegenüber der Landesstraße befindet sich eine Biogasanlage mit entsprechenden Gebäuden und Anlagen. Die vorhandenen Biotopstrukturen weisen aktuell eine überwiegend geringe Bedeutung auf. Im westlich außerhalb liegenden Regenrückhaltebecken hat sich ein größerer Bestand an Röhricht (v. a. Rohrkolben) gebildet, landseits sind die Ufer dort überwiegend mit jüngeren, kleinen Gehölzen (Weidengebüsch) bestanden. Dem sehr eingeschränkten strukturellen Angebot entsprechend ist das UG durch eine ebenfalls sehr begrenzte Brutvogelgemeinschaft gekennzeichnet, lediglich vier Arten sind vorhanden, drei von ihnen gehören zu den allgemein häufigen nicht gefährdeten Arten (KRÜGER & NIPKOW, 2015, s. Tabelle 3), eine, die Feldlerche, ist jedoch landes- und bundesweit bestandsgefährdet. Für diese Art besteht Die Anforderung an die Prüfung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände. Hinweise auf Amphibien ergaben sich keine. Artenschutzrechtlich zu berücksichtigende Arten aus der Gruppe der Amphibien sind nicht vorhanden.

Schutzgut Boden / Fläche Ausgangsbasis der Bodenbildung sind im Untersuchungsgebiet Schluff-Sande/Geschiebelehm aus dem Drenthe-Stadium über Tonstein der Bückeberg-Formation). Gemäß der Bodenkarte Niedersachsen (BK 50) ist der Bodentyp „Mittlere Pseudogley-Braunerde“ vorherrschend, im Südteil kleinflächig Tiefer Gley. Das Plangebiet überlagert sich mit Flächen mittlerer natürlicher Bodenfruchtbarkeit bzw. Ertragsfähigkeit.

Schutzgut Wasser Das Plangebiet gehört zum Wassereinzugsgebiet der Sachsenhäger Aue, die südlich des Plangebiets verläuft. Im Gebiet selbst befinden sich keine Still- oder Fließgewässer. An der westlichen Plangrenze verläuft ein Graben (wasserführend, mündet weiter südlich in die Sachsenhäger Aue) in den auch das westlich gelegenen RRB entwässert. Das Plangebiet liegt innerhalb der beiden Grundwasserkörper „Leine mesozoisches Festgestein links“ und „Leine mesozoisches Festgestein links 2“. Diese sind beide sowohl chemisch als auch mengenmäßig in einem guten Zustand. WRRL-relevante Fließgewässer sind nicht unmittelbar durch das Plangebiet betroffen. Das Gebiet weist mit 0 - 50 mm/a rasterbasiert eine überwiegend sehr geringe Grundwasserneubildungsrate auf

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Schutzgut Klima und Luft Das Gebiet wird der klimaökologischen Region „Geest- und Bördebereich“ zugeordnet (MOSIMANN et al. 1996), die durch relativ hohen Luftaustausch gekennzeichnet ist. Das mittlere Tagesmittel der Lufttemperatur liegt bei ca. 9,4°C, die mittlere Niederschlagshöhe beträgt 715 mm/Jahr (LBEG 2017, wms-Datendient „Klimaprojektion“, Jahresreihe 1971 - 2000). Das Plangebiet stellt hierbei einen Wirkungsraum ohne Relevanz für den lokalklimatischen Ausgleich dar (LRP 2001). Es handelt sich um sog. Freilandbiotope, die als Kaltluftentstehungsgebiete (mit ggf. Kaltlufttransport) fungieren. Die Fläche hat im Bereich der bestehenden Nutzung keine wesentliche Bedeutung für den Klimaschutz, trägt lokal jedoch zur Kaltluftentstehung und auch Frischluftentstehung bei. Vorbelastungen bestehen durch die Landesstraße und größere Versiegelungen/ Bebauung, insbesondere die Biogasanlage im Süden.

Schutzgut Landschaft Der Landschaftsrahmenplan des LK Schaumburg (2001) ordnet das Plangebiet der naturräumlichen Region der Börden in der Landschaftseinheit der Rehburger Berge/ Meerbruch/ Sachsenhäger Aueniederung zu. Im Hinblick auf das Landschaftsbild liegt eine Bewertung des Landschaftsrahmenplans vor. Demnach besteht auch großräumig nach Norden um das Plangebiet eine geringe Bedeutung der Landschaftsbildqualitäten (AW / weiträumige Ackerflur). Im Süden grenzt die Sachsenhäger Aueniederung (NG / strukturreiches Niederungsgebiet, hoher Grünlandanteil) mit hoher Bedeutung an, im Westen der Siedlungsrand mit mittlerer Bedeutung

Schutzgüter Kultur- und Sachgüter Im Plangebiet und seiner näheren Umgebung finden sich abgesehen von der keine weiteren Kultur- und Sachgüter, das Auftreten archäologischer Bodenfunde ist allerdings aufgrund der bislang fehlenden systematischen Erhebung nicht auszuschließen. Entsprechend den Festsetzungen des B-Plans geht landwirtschaftliche Nutzfläche mit mittlerer natürlicher Ertragsfähigkeit für die Produktion von Nahrungsmitteln oder Rohstoffen verloren. Die betroffene Fläche stellt hierbei Teil eines Vorsorge- bzw. Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft gemäß RROP dar (s. Kap. 2.1). Allerdings wird eine an bestehende Bebauung und an bestehende Erschließung angeschlossene Fläche in räumlich begrenztem Umfang genutzt.

4.3.4 Ermittlung der negativen Auswirkungen auf Natur und Landschaft Gem. § 1 a Abs. 3 BauGB i.V.m. § 5 NAGBNatSchG und dem § 14 BNatSchG ist die Vermeidung und der Ausgleich voraussichtlich erheblicher Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sowie der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes durch die Veränderung der Gestalt oder der Nutzung von Grundflächen (Eingriffe) in der Abwägung zu berücksichtigen. Die Flächeninanspruchnahme sowie die Überbauung der Flächen mit Gebäuden und Nebenanlagen sind eingriffsrelevant. Um Wiederholungen zu vermeiden, sind zusammenfassend die folgenden erheblichen Eingriffe in die jeweiligen Schutzgüter zu nennen: ▪ Schutzgut Tiere und Pflanzen: Umwandlung der Lebensraumstrukturen zu Siedlungslebensräumen, Verlust von Ackerlebensräumen, ▪ Schutzgut Boden: Verlust der Bodeneigenschaften und -funktionen nach Versiegelung und Umbau von Boden, ▪ Schutzgut Wasser: Veränderung der natürlichen Grundwassersituation infolge von Versiegelungen.

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Eine Ausführliche und tabellarische Darstellung der Auswirkungen ist dem Umweltbericht (Teil II der Begründung) zu entnehmen.

4.3.5 Vermeidung, Minimierung und Ausgleich von negativen Auswirkungen auf Natur und Landschaft (Eingriffsregelung) ➢ Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung erheblicher Eingriffe Gem. § 1 a Abs. 3 BauGB sind Eingriffe in den Naturhaushalt zu vermeiden. Dieser Vermeidungsgrundsatz bezieht sich auf die Unterlassung einzelner von dem Vorhaben ausgehender Beeinträchtigungen und schließt die Pflicht zur Verminderung von Beeinträchtigungen (Minimierungsgebot) ein. Dabei ist eine Beeinträchtigung vermeidbar, wenn das Vorhaben auch in modifizierter Weise (z.B. verschoben oder verkleinert) ausgeführt werden kann, so dass keine oder geringere Beeinträchtigungen entstehen. Im vorliegenden Bebauungsplan tragen die nachfolgend genannten Festsetzungen zur Vermeidung und Minimierung erheblicher Eingriffe in Natur und Landschaft bei:

Begrenzung der Höhen baulicher Anlagen Die max. Höhe der baulichen Anlagen wird auf max. 8 m begrenzt, auch im Hinblick auf das Landschaftsbild und die Silhouetten-Wirkung für die Feldlerche. Bezugsebene ist die Oberkante der zur Erschließung des Grundstückes notwendigen angrenzenden öffentlichen Verkehrsfläche im Ausbauzustand auf Höhe der mittleren Frontbreite der zur öffentlichen Verkehrsfläche ausgerichteten Grundstückgrenze. Als maßgeblicher Bezugspunkt wird der höchste Punkt der Dachhaut definiert. Steigt das Gelände von der Verkehrsfläche zum Gebäude, so darf das o.g. Maß um einen Zuschlag überschritten werden; der zulässige Zuschlag ergibt sich aus der Differenz zwischen der Höhe der natürlichen Geländeoberfläche, gemessen an der der Verkehrsfläche zugewandten Seite des Gebäudes und der Bezugsebene. Geringfügige, baubedingte Abweichungen von bis zu 0,2 m sind zulässig.

Ableitung des Oberflächenwassers Das innerhalb des Plangebietes anfallende Oberflächenwasser ist zur Versickerung zu bringen. Ist eine Versickerung nicht möglich, ist das anfallende Oberflächenwasser durch geeignete bauliche Maßnahmen (z.B. Mulden-Rigolen-Systeme) auf den jeweiligen Grundstücksflächen derart zurückzuhalten, dass nur die natürliche Abfluss-Spende an die nächste Vorflut abgeleitet wird. Als Bemessung sind 3 l/s*ha für ein 10-jährliches Regenereignis zu Grunde zulegen. Aufgrund des Klimawandels vermehrt anfallendes Niederschlagswasser wird daher entsprechend baulich aufgefangen und nur gedrosselt an die nächste Vorflut abgegeben.

Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von Bodenbeeinträchtigungen (Bauphase) und Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft Oberboden ist, sofern für die Realisierung von Bauvorhaben erforderlich, vor Baubeginn abzuschieben. Mit Oberboden ist schonend umzugehen. Er ist in einem nutzbaren Zustand zu erhalten und vor Vernichtung oder Vergeudung zu bewahren. Der Oberboden ist nach Abschluss der Bauarbeiten auf allen verbleibenden temporären Bauflächen wieder einzubringen (Wiederandeckung). Nach der Wiederandeckung verbleibender Oberboden ist einer ordnungsgemäßen Verwertung zuzuführen. Vorhandener Oberboden sollte aufgrund § 202 BauGB vor Baubeginn abgeschoben und einer ordnungsgemäßen Verwertung zugeführt werden. Im Rahmen der Bautätigkeiten sollten einige DIN-Normen aktiv Anwendung finden (v.a. DIN 19639 Bodenschutz bei Planung und Durchführung von Bauvorhaben, DIN 18915 Vegetationstechnik im Landschaftsbau - Bodenarbeiten, DIN 19731 Verwertung von Bodenmaterial).

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Um dauerhaft negative Auswirkungen auf die von Bebauung freizuhaltenden Bereiche (z.B. zukünftige Gärten) zu vermeiden, sollte der Boden im Bereich der Bewegungs-, Arbeits- und Lagerflächen durch geeignete Maßnahmen (z.B. Überfahrungsverbotszonen, Baggermatten) geschützt werden. Boden sollte im Allgemeinen schichtgetreu ab- und aufgetragen werden. Die Lagerung von Boden in Bodenmieten sollte ortsnah, schichtgetreu, in möglichst kurzer Dauer und entsprechend vor Witterung geschützt vorgenommen werden (u.a. gemäß DIN 19731). Außerdem sollte das Vermischen von Böden verschiedener Herkunft oder mit unterschiedlichen Eigenschaften vermieden werden. Auf verdichtungsempfindlichen Flächen sollten Stahlplatten oder Baggermatten zum Schutz vor mechanischen Belastungen ausgelegt werden. Besonders bei diesen Böden sollte auf die Witterung und den Feuchtegehalt im Boden geachtet werden, um Strukturschäden zu vermeiden.

Archäologischer Denkmalschutz Sollten bei den geplanten Bau- und Erdarbeiten ur- oder frühgeschichtliche Bodenfunde wie etwa Keramikscherben, Steingeräte oder Schlacken sowie Holzkohleansammlungen, Bodenverfärbungen oder Steinkonzentrationen, gemacht werden, so sind diese gem. § 14 Abs. 1 des NDSchG auch in geringer Menge meldepflichtig. Sie müssen der zuständigen Kommunalarchäologie (Tel. 05722/9566-15 oder E-Mail: [email protected]), der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Schaumburg sowie dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege unverzüglich gemeldet werden. Bodenfunde und Fundstellen sind nach § 14 Abs. 2 NDSchG bis zum Ablauf von vier Werktagen nach der Anzeige unverändert zu lassen, bzw. für ihren Schutz ist Sorge zu tragen, wenn nicht die Denkmalschutzbehörde die Fortsetzung der Arbeiten gestattet.

Maßnahmen zum Artenschutz (Baufeldräumung) Die Baufeldfreiräumung und Baumfällungen oder Gehölzrückschnitte sind aus artenschutzrechtlichen Gründen nur in der Zeit zwischen dem 01. Oktober und dem 28. Februar (außerhalb der Brutzeit) zulässig. Ein abweichender Baubeginn innerhalb der Brutzeit ist im Einzelfall bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Schaumburg zu beantragen und nur nach vorheriger Prüfung und Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde zulässig.

➢ Maßnahmen zum Ausgleich von negativen Auswirkungen Nach Durchführung der vorgesehenen Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung bleiben erhebliche Eingriffe in die Schutzgüter Boden, Wasser, Tiere und Pflanzen sowie Landschaft zurück, die aus der Versiegelung von Böden einer landwirtschaftlich genutzten Fläche sowie der fehlenden Einbindung in die nördlich und westlich angrenzende freie Landschaft resultieren. Zum Ausgleich werden innerhalb des Geltungsbereiches die im Folgenden genannten Maßnahmen im Bebauungsplan festgesetzt.

Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB) Auf den im Plan gekennzeichneten Flächen zum Anpflanzen von Bäumen Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB sind standortgerechte, im Naturraum heimische Sträucher und Bäume zu pflanzen, zu erhalten und bei Abgang zu ersetzen. Die Pflanzungen sind zu 10 % aus klein- bis mittelkronigen Bäumen als Heister und zu 90 % aus Sträuchern herzustellen. Die zu pflanzenden baumartigen Laubgehölze sind als Heister, 2 x verpflanzt, 150 - 200 cm hoch und die Sträucher, 2 x verpflanzt, 60 - 100 cm hoch zu pflanzen. Sie sind so anzulegen und zu pflegen, dass sich ein artenreiches, frei wachsendes Gehölz entwickeln kann. Innerhalb der 5 m breiten Pflanzfläche ist eine mehrreihige Pflanzung mit einem Pflanzraster von 1 x 1 m bis 1,5 x 1,5 m umzusetzen.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau (IfR), 31737 Rinteln 23 Bebauungsplan Nr. 18 „Feuerwehrhaus Sachsenhagen-Auhagen“ - Begründung und Umweltbericht -

Zum Schutz des Vorkommens der Feldlerche auf den angrenzenden Ackerflächen wird auf die Pflanzung großkroniger Bäume verzichtet. Für die Bepflanzung sollten Bäume und Sträucher gepflanzt werden, die versetzt blühen und eine Bienenweide im Jahresverlauf darstellen. Die Pflanzmaßnahmen sind innerhalb einer Vegetationsperiode nach Erstellung der Hochbaumaßnahmen zu realisieren. Die Maßnahmen sind jedoch spätestens zwei Vegetationsperioden nach Baubeginn fertig zu stellen. Die o. g. Ausgleichsmaßnahmen zielen hierbei auf die Kompensation des Verlustes von Biotopstrukturen, der Versiegelung sowie die landschaftsgerechte Wiederherstellung bzw. Neugestaltung des Landschaftsbildes ab.

4.3.6 Eingriffs-Ausgleichs-Bilanz In der Eingriffs-Ausgleichs-Bilanz werden die Eingriffe in Natur und Landschaft sowie die geplanten Kompensationsmaßnahmen für den oben genannten Eingriffsraum ermittelt und gegenübergestellt. Die Methodik orientiert sich an der "Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung" des NIEDERSÄCHSISCHEN STÄDTETAGES (2013). Die Bilanz ist zwecks Vermeidung von Wiederholungen dem Kap. 5.4 des Umweltberichtes zu entnehmen.

Flächenwert für Ausgleich = PLANUNG - IST = 7.671 - 11.563 = - 3.892 WE

Die Bilanz stellt heraus, dass durch auch mit den intern erfolgenden grünordnerischen Maßnahmen ein Kompensationsdefizit verbleibt, dass nicht vollständig ausgeglichen werden kann. Das Defizit beträgt 3.892 Werteinheiten und ist auf externen Flächen auszugleichen.

4.3.7 Externe Kompensationsmaßnahmen Das zunächst verbleibende Differenz von 3.892 Werteinheiten muss extern kompensiert werden. Die externe Kompensation erfolgt dabei über den Ökopool der Stadt Sachsenhagen auf den Flst. 5, 6 und 8 der Flur 6, Gemarkung Nienbrügge, sowie dem Flst. 2, Flur 35, Gemarkung Sachsenhagen. Hier stehen nach Auskunft der Stadt Sachsenhagen noch 15.164 Werteinheiten zur Verfügung, die in Anspruch genommen werden können. Die Fläche befindet sich südwestlich von Sachsenhagen, nördlich der Sachsenhäger Aue und westlich des Schneebaches. Auf der Fläche wurden Ackerflächen sowie Intensivgrünland zu extensiv bewirtschaftetem Grünland entwickelt. Auf ca. 10.000 m² der Fläche wurden zudem durch Abgrabungen Blänken angelegt. Die Umsetzung der Maßnahme ist bereits erfolgt. Gesonderte artenschutzrechtliche (vorgezogenen) Ausgleichsmaßnahmen sind auf Grundlage der durchgeführten faunistischen Erfassungen und unter Berücksichtigung der genannten Vermeidungsmaßnahmen für ein Brutpaar der Feldlerche ebenfalls extern erforderlich und werden zur öffentlichen Auslegung noch genauer bestimmt und verortet.

4.4 Immissionsschutz Bei der Aufstellung von Bauleitplänen sind die Belange des Immissionsschutzes als Bestandteil der Belange des Umweltschutzes gem. § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB zu berücksichtigen. Von dem Plangebiet können insbesondere Lärmimmissionen ausgehen und auf die westlich im weiteren Verlauf befindlichen Mischnutzungen einwirken. Hierbei kann es sich um Aktivitäten

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau (IfR), 31737 Rinteln 24 Bebauungsplan Nr. 18 „Feuerwehrhaus Sachsenhagen-Auhagen“ - Begründung und Umweltbericht - und Nutzungen handeln, die im Zusammenhang mit der Feuerwehr bzw. auf dem Gelände der Feuerwehr durchgeführten Aktivitäten auftreten. Geruchliche Belastungen sowie Staub sind mit dieser Nutzung in der Regel nicht verbunden. Auf diese wird daher nachfolgend nur kurz eingegangen.

4.4.1 Lärmimmissionen durch den Betrieb der Feuerwehr/Verkehrslärm • Schutzanspruch der Arten der Nutzungen Den westlich an das Plangebiet angrenzenden Nutzungen sind entsprechend ihrer prägenden Art der baulichen Nutzung als Mischgebiet die sich aus der DIN 18005 „Schallschutz im Städtebau“ ergebenden Orientierungswerte von 60 dB(A) tags und 50 dB(A) bzw. 45 dB(A) nachts zuzuordnen. Der letztgenannte Nachtwert ist für Gewerbelärm maßgeblich.

• Beurteilung der Lärmimmissionen Das Plangebiet ist durch Verkehrslärm der östlich verlaufenden Bundesstraße vorbelastet, so dass passive Schallschutzmaßnahmen gemäß DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ (Stand 2016) erforderlich werden können. Durch den Einsatz des Martinshorns im Bereich der Feuerwehrzu- und -ausfahrten i.V.m. Notfalleinsätzen kann sowohl tags als auch nachts der zulässige Richtwert überschritten werden. Insbesondere nachts trifft dies zu. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass in jeder vergleichbaren örtlichen Situation i.V.m. Notfalleinsätzen von Rettungsfahrzeugen die Überschreitung maßgebender Orientierungswerte bzw. Immissionsrichtwerte jederzeit auftreten kann. Der Einsatz im Notfall kann als Einzelereignis betrachtet werden. Die Häufigkeit einer Richtwertüberschreitung ist jedoch nicht nur von der Anzahl der Alarmfälle ausfahrender Einsatzfahrzeuge, sondern auch von der Notwendigkeit abhängig, dass Martinshorn zu nutzen. Der Einsatz derartiger akustischer Signale findet statt, wenn konkrete Lebensgefahr besteht. Aus diesem Grund ist der Einsatz und damit auch die zeitweise und nur kurzzeitige Überschreitung von Richtwerten hinnehmbar. Im Rahmen der Nutzung der Stellplatzflächen können Lärmimmissionen durch die erfolgenden Parkvorgänge und an- und abfahrende Autos entstehen. Hierbei handelt es sich jedoch um Vorgänge, die nicht täglich vollumfänglich zu erwarten sind und insofern nicht zu einer Beeinträchtigung der benachbarten Nutzungen führen werden.

• Schallschutzmaßnahmen Zum Schutz vor den von der L 440 ausgehenden Verkehrslärmimmissionen sind in Schlafräumen schalldämpfende Lüftungseinrichtungen vorzusehen, die ein dem Schalldämm- Maß der Fenster entsprechendes Einfügungsdämpfungsmaß vorweisen, wenn keine Lüftungsmöglichkeit an der landesstraßenabgewandten Nordfassade gegeben ist. Alternativ ist eine zentrale Lüftungsanlage zulässig, sofern ein ausreichender Luftwechsel gewährleistet wird. Schallgedämmte Lüftungseinrichtungen können dann entfallen, wenn im Einzelfall auf Grundlage einschlägiger Regelwerke im Genehmigungsverfahren der Nachweis erbracht wird, dass bspw. durch die Gebäudegeometrie an den betreffenden Fassadenabschnitten - nachts ein Beurteilungspegel von 45 dB(A) und auch - tagsüber ein Beurteilungspegel von 60 dB(A) nicht überschritten wird.

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Um die entstehenden Lärmimmissionen bei Notfalleinsätzen zu minimieren, wird empfohlen, die Tore der Fahrzeughalle nachts geschlossen zu halten und im Einsatzfall die Motoren der Einsatzfahrzeuge vor Öffnung der Tore anzulassen. Sofern keine Notwendigkeit besteht, das Martinshorn schon bei Abfahrt auf dem Feuerwehrgelände in Betrieb zu nehmen, sollte es erst auf öffentlichen Straßen eingeschaltet werden. Hierzu wird eine Abstimmung mit der örtlichen Feuerwehr erfolgen.

4.4.2 Geruch und Staub Zur Beurteilung von Geruchsimmissionen wird im Rahmen der Bauleitplanung die Geruchsimmissionsrichtlinie (GIRL) zur Anwendung empfohlen. Darin werden den Gebietstypen der Baunutzungsverordnung maximal zulässige Geruchswahrnehmungshäufigkeiten in % der Jahresstunden dargelegt. Danach sind in Gewerbegebieten maximal 15 % und bei den angrenzenden Mischgebieten, Allgemeinen und Reinen Wohngebieten 10 % der Geruchswahrnehmung der Jahresstundenzulässig. Von dem Betrieb des Feuerwehrstandortes gehen keine Geruchsemissionen aus, die auf die benachbarten Wohnnutzungen einwirken könnten. Die von den angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen hervorgehenden Geruchsimmissionen sind als ortsüblich zu bezeichnen und zu dulden. Gleiches gilt für Staubbelastungen. Die Bewirtschaftung der Ackerflächen erfolgt jedoch entsprechend den Grundsätzen einer „guten fachlichen Praxis“, sodass erhebliche Beeinträchtigungen im Gebiet selbst nicht zu erwarten sind. Ansonsten sind diese Einwirkungen als saisonal begrenzte Ereignisse hinzunehmen. Auch von der südlich des Plangebietes gelegenen Biogasanlage können Geruchsimmissionen auf das Plangebiet einwirken. Da im Rahmen des Betriebes der Biogasanlage hinsichtlich der von ihr ausgehenden Geruchsemissionen bereits auf die umgebenden betriebsfremden Nutzungen im westlichen Anschluss Rücksicht genommen werden muss, wird von keinem Immissionskonflikt ausgegangen.

4.4.3 Trennungsgebot gem. § 50 BImSchG Das Trennungsgebot stellt im Wesentlichen darauf ab, dass dem Grunde nach konkurrierende Nutzungen einen ausreichenden Abstand zueinander einhalten sollen, um gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse im Sinne der o.g. DIN 18005 zu gewährleisten. Im Rahmen der Erstellung des Schallgutachtens werden, sofern erforderlich, entsprechende Maßnahmen zum aktiven und passiven Schallschutz erläutert. Es ist davon auszugehen, dass das Nebeneinander der im Plangebiet vorgesehenen Nutzungen und der im nahen Umfeld des Gebiets bereits vorhandenen und ausgeübten Mischnutzungen unter Beachtung von Schallschutzmaßnahmen auch mit dem Trennungsgebot gem. § 50 BImSchG vereinbar ist. Dem Feuerwehrstandort kommt aufgrund seiner Bedeutung für den Brandschutz und dem allgemeinen Zivil- und Katastrophenschutz eine besondere Bedeutung zu. Mit dem Standort sind im Allgemeinen keine Nutzungen oder Aktivitäten verbunden, die auf benachbarte Siedlungsbereiche erheblich beeinträchtigend einwirken. Dennoch ist im Einsatzfall mit Fahrzeug- und Sirenengeräuschen zu rechnen, die jedoch als Sonderereignisse zu beurteilen sind.

4.4.4 Störfallverordnung In der Umgebung des Plangebietes sind keine Betriebe die der Störfallverordnung unterliegen bekannt. Die südlich des Plangebietes vorhandenen Biogasanlage ist aufgrund ihrer Leistungskenndaten noch nicht als Betriebsbereich nach BImSchG zu definieren und unterliegt damit auch nicht dem Störfallrecht nach der 12. BImSchV.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau (IfR), 31737 Rinteln 26 Bebauungsplan Nr. 18 „Feuerwehrhaus Sachsenhagen-Auhagen“ - Begründung und Umweltbericht -

4.5 Klimaschutz und Klimaanpassung Im Rahmen dieses Bebauungsplanes werden kleinräumig wirksame Festsetzungen zum Klimaschutz getroffen. Durch den Bebauungsplan werden Eingriffe in die umgebenden landschaftlich prägenden Vegetationsstrukturen vermieden bzw. durch Festsetzung der Anpflanzung von Bäumen und Sträuchern kompensiert, sodass sich in diesem Bereich keine negativen Auswirkungen auf die Regulierung des CO2-Gehaltes der Luft und die Sauerstoffproduktion ergeben. Vielmehr wird die Sauerstoffproduktion als auch die Bindung von Staubpartikeln durch die festgesetzten Pflanzmaßnahmen gefördert und ein Beitrag zur Reduzierung der Bodenerosion geleistet. Der Bebauungsplan trifft keine Festsetzungen zur Nutzung regenerativer Energien. Er schließt jedoch die Nutzung regenerativer Energien oder sonstige bauliche Maßnahmen zum Klimaschutz weder aus noch erschwert er diese in maßgeblicher Weise. Insofern wird den allgemeinen Klimaschutzzielen der Stadt Sachsenhagen Rechnung getragen. Die Nutzung der Solarenergie wird ausdrücklich zugelassen. Einschränkungen in Bezug auf die Ausrichtung der Hauptbaukörper werden nicht festgesetzt, so dass eine individuelle und energetische Ausrichtung der Baukörper möglich wird. Die im Plangebiet zulässigen baulichen Nutzungen sind im Rahmen der konkreten Vorhabenplanung auf der Grundlage des GebäudeEnergieGesetz (GEG) derart zu errichten, dass diese einen wesentlichen Beitrag zur Klimaanpassung leisten. Es wird darauf hingewiesen, dass aufgrund der zunehmenden Anzahl und Intensität der Niederschläge mit der Zunahme von Oberflächenwasser zu rechnen ist. Daher ist bei der Dimensionierung der Rückhalteeinrichtungen auf eine ausreichende Kapazität zu achten.

4.6 Sonstige Umweltbelange 4.6.1 Hochwasserschutz Das Plangebiet ist nicht durch Hochwasser betroffen.

4.6.2 Rohstoffsicherung In Sachsenhagen und der unmittelbaren Umgebung befinden sich keine ausgewiesenen Rohstoffsicherungs- und -abbaugebiete.

4.6.3 Altlasten, Bodenverunreinigungen und Kampfmittel Im Plangebiet und dessen unmittelbarer Umgebung sind nach derzeitiger Kenntnis keine Altlasten, Bodenverunreinigungen oder Kampfmittelfunde bekannt. Sollten bei Erdarbeiten andere Kampfmittel (Granaten, Panzerfäuste, Minen etc.) gefunden werden, ist die zuständige Polizeidienststelle, das Ordnungsamt oder der Kampfmittelbeseitigungsdienst des LGLN, Regionaldirektion Hameln-Hannover, umgehend zu benachrichtigen.

4.6.4 Denkmalschutz Archäologischer Denkmalschutz Konkrete archäologische Kulturdenkmale sind nach derzeitigem Kenntnisstand innerhalb des Plangebietes nicht bekannt. Das Auftreten archäologischer Bodenfunde ist allerdings aufgrund der bislang nicht durchgeführten systematischen Erhebung nicht auszuschließen. Aus diesem Grund wird darauf hingewiesen, dass ur- und frühgeschichtliche Bodenfunde wie etwa Keramikscherben, Steingefäße oder Schlacken sowie Holzkohleansammlungen, Bodenverfärbungen oder Steinkonzentrationen, die bei den geplanten Bau- und Erdarbeiten

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau (IfR), 31737 Rinteln 27 Bebauungsplan Nr. 18 „Feuerwehrhaus Sachsenhagen-Auhagen“ - Begründung und Umweltbericht - gemacht werden, gem. § 14 Abs.1 des NDSchG auch in geringer Menge meldepflichtig sind. Sie müssen der zuständigen Kommunalarchäologie (Tel. 05722/9566-15 oder E-Mail: [email protected]) und der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises unverzüglich gemeldet werden. Bodenfunde und Fundstellen sind nach § 14 Abs. 2 des NDSchG bis zum Ablauf von vier Werktagen nach der Anzeige unverändert zu lassen, bzw. für ihren Schutz ist Sorge zu tragen, wenn nicht die Denkmalschutzbehörde die Fortsetzung der Arbeiten gestattet.

Baudenkmalschutz Es besteht keine Kenntnis über Baudenkmale im Plangebiet und dessen unmittelbarer Umgebung.

Natur- und Kulturdenkmalschutz Im räumlichen Geltungsbereich und dessen unmittelbarer Umgebung sind keine Naturdenkmale verzeichnet.

5 Ergebnis der Umweltprüfung

Die durchgeführte Umweltprüfung führt zu dem Ergebnis, dass unter Berücksichtigung von Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen innerhalb des Plangebietes (Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB) erhebliche Beeinträchtigungen durch nachteilige Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter verbleiben. Zur Kompensation des Eingriffs sind daher externe Ausgleichsmaßnahmen notwendig. Die externe Kompensation erfolgt dabei über den Ökopool der Stadt Sachsenhagen. Hier stehen nach Auskunft der Stadt Sachsenhagen noch 15.164 Werteinheiten zur Verfügung, die in Anspruch genommen werden können. Die Fläche befindet sich südwestlich von Sachsenhagen, nördlich der Sachsenhäger Aue und westlich des Schneebaches. Zudem ist zur Vermeidung der Auslösung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände neben der Höhenbegrenzung von Bauwerken und Pflanzungen eine vorgezogenen Ausgleichsmaßnahme (CEF-Maßnahme) für die Feldlerche erforderlich. Diese wird im weiteren Verfahren noch verortet. Darüber hinaus sind keine nachteiligen Umweltauswirkungen abzuleiten, die sich negativ auf die Schutzgüter auswirken. Eine Beeinträchtigung des Plangebietes und der umgebenden Flächen durch Schallimmissionen ist nicht ableitbar. Mit der Bauleitplanung sind keine Immissionskonflikte oder Konflikte durch Eingriffe in den Boden oder durch die Ableitung des Oberflächenwassers zu erwarten.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau (IfR), 31737 Rinteln 28 Bebauungsplan Nr. 18 „Feuerwehrhaus Sachsenhagen-Auhagen“ - Begründung und Umweltbericht -

6 Daten zum Plangebiet

Der räumliche Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 18 gliedert sich wie folgt: Fläche für den Gemeinbedarf mit der Zweckbestimmung „Feuerwehr“: 8.021 m² darin Fläche zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen: 882 m² Öffentliche Verkehrsfläche: 2.209 m2 Plangebiet gesamt: 10.230 m2

7 Durchführung des Bebauungsplanes

7.1 Bodenordnung Bodenordnende Maßnahmen sind zur Realisierung dieses Bebauungsplanes nicht erforderlich. Die im Plangebiet befindlichen Flächen werden von der Samtgemeinde Sachsenhagen erworben.

7.2 Ver- und Entsorgung 7.2.1 Abwasserbeseitigung Das im Plangebiet anfallende Schmutzwasser wird über die vorhandene Schmutzwasserkanalisation in der Straße Sinkenbrink (L 440) der zentralen Abwasserbeseitigungsanlage der Samtgemeinde Sachsenhagen zugeführt. Die vorhandenen Leitungen sind zur Aufnahme des anfallenden Schmutzwassers ausreichend dimensioniert.

7.2.2 Oberflächenentwässerung Das innerhalb des Plangebietes anfallende Oberflächenwasser ist zur Versickerung zu bringen. Ist eine Versickerung nicht möglich, ist das anfallende Oberflächenwasser durch geeignete bauliche Maßnahmen (z.B. Mulden-Rigolen-Systeme) auf den jeweiligen Grundstücksflächen derart zurückzuhalten, dass nur die natürliche Abfluss-Spende an die nächste Vorflut abgeleitet wird. Als Bemessung sind 3 l/s*ha für ein 10-jährliches Regenereignis zu Grunde zulegen. Beeinträchtigungen im Zuge der nachfolgenden Vorflut sind daher nicht zu erwarten.

7.2.3 Trink- und Löschwasserversorgung Die Trinkwasserversorgung der im Plangebiet ausgewiesenen Gemeinbedarfsfläche erfolgt durch den Anschluss an die vorhandenen Leitungen in der Straße Sinkenbrink und wird durch den Wasserverband Nordschaumburg sichergestellt. Für den Grundschutz bereitzustellende Löschwassermengen sind nach der 1. WasSV vom 31.05.1970 und den Technischen Regeln des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.) - Arbeitsblatt W 405 - zu bemessen. Der Grundschutz für das ausgewiesene Bebauungsgebiet beträgt nach den Richtwerttabellen des Arbeitsblattes W 405 aufgrund der geplanten Nutzung - Gemeinbedarfsfläche Feuerwehr - 1.600 l/min. für eine Löschzeit von mind. zwei Stunden. Die Löschwassermengen sind über die Grundbelastung für Trink- und Brauchwasser hinaus bereitzustellen. Der Löschwasserbereich erfasst normalerweise sämtliche Löschwasserentnahmemöglichkeiten in einem Umkreis von 300 m um das Brandobjekt. Bei einer Löschwasserversorgung durch die öffentliche Trinkwasserversorgungsleitung sind zur Löschwasserentnahme innerhalb der öffentlichen Verkehrsflächen Hydranten entsprechend

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau (IfR), 31737 Rinteln 29 Bebauungsplan Nr. 18 „Feuerwehrhaus Sachsenhagen-Auhagen“ - Begründung und Umweltbericht - der Hydranten-Richtlinien des DVGW-Arbeitsblattes W 331/I-VII zu installieren. Bei einer Löschwasserversorgung über unabhängige Löschwasserentnahmestellen ist die Entnahme von Löschwasser durch Sauganschlüsse nach DIN 14 244 sicherzustellen. Die Löschwasserentnahmestellen sind nach DIN 4066 gut sichtbar und dauerhaft zu kennzeichnen. Sie sind freizuhalten und müssen durch die Feuerwehr jederzeit ungehindert erreicht werden können. Zu allen Gebäuden ist die Zuwegung für die Feuerwehr sicherzustellen. Feuerwehrzufahrten sind gemäß §§ 1 und 2 DVO-NBauO so anzulegen, dass der für den Brandschutz erforderliche Einsatz von Feuerlösch- und Rettungsgeräten möglich ist. Die Flächen für die Feuerwehr müssen den „Richtlinien über Flächen für die Feuerwehr“ gemäß der Liste der Technischen Baubestimmungen vom 28. September 2012 entsprechen. Eine Berücksichtigung der vorgetragenen Hinweise und Anregungen erfolgt im Rahmen der konkreten Vorhabenplanung in enger Abstimmung mit der für den Brandschutz des Landkreises zuständigen Stelle.

7.2.4 Abfallentsorgung Die Abfallentsorgung ist durch die AWS Abfallwirtschaftsgesellschaft Landkreis Schaumburg sichergestellt.

7.2.5 Energieversorgung Die Versorgung des Plangebietes mit Elektrizität übernimmt die zuständige Westfalen Weser Netz GmbH.

7.2.6 Kommunikation Das Plangebiet kann an das Kommunikationsnetz der Deutschen Telekom angeschlossen werden. Für den rechtzeitigen Ausbau des Telekommunikationsnetzes sowie die Koordinierung mit dem Straßenbau und den Baumaßnahmen der anderen Leitungsträger ist es notwendig, dass Beginn und Ablauf der Erschließungsmaßnahmen im Bebauungsplangebiet der Deutschen Telekom Technik GmbH, Neue-Land-Str. 6, 30625 Hannover, so früh wie möglich (mindestens 3 Monate) vor Baubeginn, schriftlich angezeigt werden. Hinsichtlich geplanter Baumpflanzungen ist das Merkblatt über Baumstandorte und unterirdische Ver- und Entsorgungsanlagen der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Ausgabe 1989; siehe hier u.a. Abschnitt 3 zu beachten. Für den Ausbau des Telekommunikationsnetzes der Vodafone Kabel Deutschland GmbH sind entsprechende Anfragen an die Vodafone GmbH/Vodafone Kabel Deutschland GmbH, Neubaugebiete KMU, Südwestpark 15, 90449 Nürnberg ([email protected]), zu stellen. Der Kostenanfrage ist ein Erschließungsplan des Gebietes beizulegen.

7.3 Kosten Der Stadt Sachsenhagen entstehen durch die Realisierung dieses Bebauungsplanes keine Kosten im Sinne des § 127 BauGB. Die Kosten für die Realisierung des B-Planes trägt die Samtgemeinde Sachsenhagen als Bauherr.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau (IfR), 31737 Rinteln 30 Bauleitplanung der Stadt Sachsenhagen Landkreis Schaumburg

Bebauungsplan Nr. 18 „Feuerwehrhaus“

Begründung und Umweltbericht (gemäß §§ 9 Abs. 8 und 2 a BauGB) Teil II Umweltbericht einschließlich Eingriffsbilanzierung und artenschutzrechtlicher Beurteilung

Planungsgruppe Umwelt

Stiftstr. 12 30159 Hannover Tel.: (0511) 51 94 97 82 Gellerser Str. 21, 31860 Emmerthal Tel.: (05155) 5515 [email protected] Umweltfachliche Planung und Beratung

Bebauungsplan Nr. 18 „Feuerwehrhaus Sachsenhagen“

Begründung und Umweltbericht (gemäß §§ 9 Abs. 8 und 2 a BauGB)

Teil II

Umweltbericht einschließlich Eingriffsbilanzierung und artenschutzrechtlicher Beurteilung

Vorentwurf zur frühzeitigen Beteiligung

Auftraggeber:

Samtgemeinde Sachsenhagen Markt 1 31553 Sachsenhagen

Erstellt durch:

Planungsgruppe Umwelt Gellerser Str. 21 31860 Emmerthal

Bearbeitung:

Dipl.-Ing. Oliver Gockel Dipl.-Ing. Margrit Logemann

Hannover/Emmerthal, den 19.01.2021

Planungsgruppe Umwelt

INHALTSVERZEICHNIS

1 Einleitung ...... 1 1.1 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bebauungsplans .. 1 1.2 Lage und Nutzung des Plangebietes ...... 1 1.3 Beschreibung des Vorhabens und seiner wesentlichen Wirkfaktoren ...... 2

2 Umweltschutzziele aus Fachgesetzen und Fachplanungen ...... 3 2.1 Regionales Raumordnungsprogramm Landkreis Schaumburg ...... 3 2.2 Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Sachsenhagen ...... 4 2.3 Landschaftsrahmenplanung Landkreis Schaumburg ...... 4 2.4 Schutzgebiete / Geschützte Teile von Natur und Landschaft ...... 5 2.5 Sonstige Belange des Umweltschutzes ...... 6

3 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen ...... 6 3.1 Bestandsaufnahme und Bewertung des derzeitigen Umweltzustands ...... 6 3.1.1 Schutzgut Mensch, insbesondere menschliche Gesundheit ...... 7 3.1.1.1 Umweltziele und Bearbeitungsrahmen ...... 7 3.1.1.2 Bestand und Bewertung ...... 7 3.1.2 Schutzgut Pflanzen / Tiere und die biologische Vielfalt ...... 7 3.1.2.1 Umweltziele und Bearbeitungsrahmen ...... 7 3.1.2.2 Bestand und Bewertung ...... 8 3.1.3 Schutzgut Boden / Fläche ...... 15 3.1.3.1 Umweltziele und Bearbeitungsrahmen ...... 15 3.1.3.2 Bestand und Bewertung ...... 16 3.1.4 Schutzgut Wasser ...... 17 3.1.4.1 Umweltziele und Bearbeitungsrahmen ...... 17 3.1.4.2 Bestand und Bewertung ...... 17 3.1.5 Schutzgut Klima/ Luft ...... 19 3.1.5.1 Umweltziele und Bearbeitungsrahmen ...... 19 3.1.5.2 Bestand und Bewertung ...... 19 3.1.6 Schutzgut Landschaft (Landschaftsbild) ...... 19 3.1.6.1 Umweltziele und Bearbeitungsrahmen ...... 19 3.1.6.2 Bestand und Bewertung ...... 20 3.1.7 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter...... 20 3.1.7.1 Umweltziele und Bearbeitungsrahmen ...... 20 3.1.7.2 Bestand und Bewertung ...... 21

I Planungsgruppe Umwelt

3.1.8 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern ...... 21 3.2 Prognose zur Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung ...... 21 3.2.1 Schutzgut Mensch insbesondere menschliche Gesundheit ...... 22 3.2.2 Schutzgut Pflanzen, Tiere und biologische Vielfalt ...... 23 3.2.3 Schutzgut Boden / Fläche ...... 24 3.2.4 Schutzgut Wasser ...... 25 3.2.5 Schutzgut Klima/Luft ...... 26 3.2.6 Schutzgut Landschaft (Landschaftsbild) ...... 26 3.2.7 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter...... 27 3.2.8 Wechselwirkungen ...... 27 3.3 Betroffenheit von Schutzgebieten (§ 23 ff BNatSchG bzw. § 16 ff NAGBNatSchG) ...... 27 3.4 Prognose über die Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung...... 28

4 Artenschutzrechtliche Betroffenheit ...... 28 4.1 Rechtliche Grundlagen ...... 28 4.2 Konfliktabschätzung ...... 30 4.2.1 Bestimmung relevanter Arten/Artengruppen ...... 30 4.2.2 Avifauna ...... 31 4.2.3 Amphibien ...... 33 4.2.4 Weitere Artengruppen ...... 33 4.3 Maßnahmen zur Konfliktvermeidung ...... 34

5 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen, Eingriffsregelung ...... 36 5.1 Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von nachteiligen Umweltauswirkungen ...... 36 5.2 In Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten ...... 38 5.3 Maßnahmen zum Ausgleich im Plangebiet ...... 38 5.4 Eingriffsbilanz/Ermittlung des Kompensationsbedarfs und externe Ausgleichsmaßnahmen ...... 39 5.4.1 Ermittlung des Kompensationsbedarfs ...... 40

6 Zusätzliche Angaben ...... 44 6.1 Analysemethoden und Schwierigkeiten bei der Erhebung ...... 44 6.2 Hinweise zur Überwachung der erheblichen Umweltauswirkungen / Monitoring ...... 44

7 Allgemeinverständliche Zusammenfassung ...... 44

II Planungsgruppe Umwelt

8 Betroffenheit von Arten und natürlichen Lebensräumen im Sinne des § 19 BNatSchG ...... 45

9 Quellenverzeichnis ...... 46

ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abb. 1: Lage des Plangebiets ...... 1 Abb. 2: Ausschnitt RROP LK Schaumburg 2003 Plangebiet ...... 3 Abb. 3: rechtswirksame Flächennutzungsplan (links) und 30. Änderung des Flächennutzungsplans, Teilplan 30.1 (rechts) ...... 4 Abb. 4: Landschaftsschutzgebiet ...... 5 Abb. 5: Zwei Fotos des Plangebietes ...... 8 Abb. 6: Zwei Fotos des benachbart liegenden Regenrückhaltebeckens ...... 9 Abb. 7: Bewertung der Biotopkomplexe im LRP 2001 ...... 12 Abb. 8: Reviermittelpunkte der Brutvogelarten im UG ...... 14 Abb. 9: Bodentypen nach BK50 (LBEG 2018) ...... 16 Abb. 10: Schutzwürdige Böden (LBEG 2018) ...... 16 Abb. 11: Oberflächengewässer ...... 17 Abb. 12: Überschwemmungsgebiete ...... 18 Abb. 13: Grundwasserneubildungsrate (LBEG 2018) ...... 18 Abb. 14: Landschaftsbildqualität (Bewertung aus LRP 2001) Plangebiet ...... 20 Abb. 15: Übersichtsplan des Ökopools der Stadt Sachsenhagen im Bereich der Auewiesen ...... 42 Abb. 16: Lageplan des Ökopools der Stadt Sachsenhagen im Bereich der Auewiesen mit Darstellung des Zielbiotoptypes ...... 42

TABELLENVERZEICHNIS Tab. 1: Übersicht der Wirkfaktoren des Bebauungsplans ...... 2 Tab. 2: Biotoptypenbestand, Bewertung und Biotopschutz im Geltungsbereich des B-Planes (einschl. eines 15 - 200m-Puffer, Ist-Situation) ...... 10 Tab. 3: Artenliste Brutvögel...... 14 Tab. 4: Darstellung der prognostizierten Biotoptypen im Zuge der B-Plan Umsetzung ...... 23 Tab. 5: Versiegelungsbilanz ...... 25 Tab. 6: Artenliste für standortheimische und -gerechte Gehölzpflanzungen ...... 39 Tab. 7: Ermittlung des Kompensationsbedarfs und Bilanz mit der Kompensationsmaßnahme ...... 40 Tab. 8: Ökopool der Stadt Sachsenhagen im Bereich der Auewiesen ...... 43

Karten / Pläne

Textkarten Biotoptypenkartierung, M 1: 1.000 ...... 11

III Planungsgruppe Umwelt

1 Einleitung

Der Umweltbericht (gem. § 2 Abs. 4 und § 2a BauGB) ist ein gesonderter Teil der Begründung. Im Umweltbericht werden die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen, die in der Umweltprüfung ermittelt wurden, beschrieben und bewertet. Hierbei sind insbesondere die in § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB aufgeführten Belange zu berücksichtigen und die in § 1a BauGB ge- nannten Vorschriften anzuwenden. Inhalt und Gliederung des Umweltberichts ergeben sich aus der Anlage 1 zum BauGB.

1.1 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bebauungsplans

Die Stadt Sachsenhagen plant den Neubau eines Feuerwehr-Standorts an der L 440 (Ortsteil Sachsenhagen).

Im Zuge der 30. Änderung des Flächennutzungsplans wird der räumliche Geltungsbereich des B-Planes als Flächen für den Gemeinbedarf „Feuerwehr“ dargestellt werden.

Eine ausführliche Erläuterung der Planungsziele ist der städtebaulichen Begründung (Teil I, dort Kap. 3.2) zu entnehmen.

1.2 Lage und Nutzung des Plangebietes

Das Plangebiet liegt in der Stadt Sachsenhagen im Landkreis Schaumburg. Der räumliche Gel- tungsbereich des Bebauungs- plans Nr. 18 hat eine Größe von ca. 1 ha und befindet sich am öst- lichen Siedlungsrand an der L 440 im Übergang zur freien Land- schaft. Im unmittelbaren nördli- chen und östlichen Anschluss sind landwirtschaftliche Flächen vorzufinden. Südlich verläuft die L 440 mit angrenzenden gewerb- lichen Flächen (Hofstelle mit Bio- Abb. 1: Lage des Plangebiets gasanlage).

1

Planungsgruppe Umwelt

1.3 Beschreibung des Vorhabens und seiner wesentlichen Wirkfaktoren

Das Plangebiet hat eine Gesamtfläche von ca. 10.230 m². Die Planung sieht folgende Fest- setzungen vor:

Tab. 1: Übersicht der Wirkfaktoren des Bebauungsplans

Versiegel- B-Plan Für den Umweltbericht besonders bedeutsame Fläche [m²] bare Fläche Festsetzung Festsetzungen [m²] Schaffung der baurechtlichen Voraussetzung zur Errichtung ei- nes Feuerwehrhauses, Grundflächenzahl (GRZ) 0,4 +50% 8.021 m² 4.813 m² Fläche für den (60% Versiegelung)

Gemeinbedarf, darin: Zweckbestim- Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonsti- mung „Feuer- gen Bepflanzungen 882 m² wehr“

Veränderung gegenüber Bestandsituation Bestand = überwiegend Planung Landesstraße L 440, Fuß-/Radweg, Zufahrten, Graben, Baum- reihe. Wirtschaftsweg. Saumstreifen (versiegelte Fläche im Bestand = 1.204 m2, Rest Graben, 1.204 m2 Öffentliche Ver- Baumreihe, Saumstreifen) 2 Bestand, 2.209 m zusätzlich: kehrsfläche Geringfügige Neuversiegelung für den Anschluss der Fläche für den Gemeinbedarf und Verkehrsflächen mit der besonderen ca. 298 m2 Zweckbestimmung im Bereich eines vorhandenen Wirtschafts- weges

Summe 10.230 m2 5.111 m2

Durch die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 18 sollen die planungsrechtlichen Vorausset- zungen für die bauliche Entwicklung eines Feuerwehrhauses an der L 440 geschaffen werden. Die umweltrelevanten Wirkungen der durch den B-Plan Nr. 18 vorbereiteten Nutzungen lassen sich untergliedern in bau-, anlage- und betriebsbedingte Wirkungen. Zur Abschätzung von Art und Umfang der mit dem B-Plan Nr. 18 verbundenen Wirkungen wird von der maximal zuläs- sigen Ausnutzung der bauleitplanerischen Festsetzungen ausgegangen. Baubedingte Wirkungen treten nur temporär während der Bauphase auf. Hierbei sind insbe- sondere temporäre Lärm- und Staubbelastungen zu berücksichtigen. Durch die Bautätigkeit werden zudem i.d.R. die Böden stark verdichtet, umgelagert oder durch andere Böden/Mate- rialien ausgetauscht. Anlagebedingte Wirkungen sind Wirkungen, die durch die baulichen Anlagen der zulässigen Nutzungen verursacht werden. Diese umfassen insbesondere die Gebäudeerweiterung und (teil-)versiegelte Flächen (Wege, Parkplätze, Straßen). Es werden insbesondere Klima-, Bo- den- und Lebensraumfunktionen sowie das Landschaftsbild beeinträchtigt. Betriebsbedingte Wirkungen umfassen Wirkungen, die mit dem Betrieb der zulässigen An- lagen einhergehen. Anfallende Abfälle sind ordnungsgemäß zu entsorgen.

2

Planungsgruppe Umwelt

2 Umweltschutzziele aus Fachgesetzen und Fachplanungen

In der Bauleitplanung sind insbesondere die umweltrelevanten Ziele und Anforderungen der §§ 1 und 1a BauGB zu berücksichtigen. Von wesentlicher Bedeutung ist dabei die Eingriffsre- gelung des § 1a Abs. 3 BauGB. Zur Bewältigung dieser Aufgabenstellung wird ein entspre- chender Fachbeitrag in die Umweltprüfung (vgl. Kap. 0) integriert.

Weitere schutzgutspezifische Umweltziele werden im Zusammenhang mit den jeweiligen Schutzgütern angesprochen, soweit diese für den B-Plan Nr. 18 von Relevanz sind. Im Fol- genden werden die entsprechenden Ziele des Umweltschutzes, die in einschlägigen Fachge- setzen und Fachplänen festgelegt sind, dargestellt, zudem werden Vorgaben aus den überge- ordneten Planungen, wie dem RROP und dem F-Plan zusammengestellt, sofern diese für den B-Plan Nr. x relevant sind.

2.1 Regionales Raumordnungsprogramm Landkreis Schaumburg

Im Regionalen Raumordnungspro- gramm (RROP, LK Schaumburg 2003) besteht im Plangebiet eine Darstellung als Vorsorgegebiete für die Landwirtschaft (hohe Ertragsfä- higkeit). Weitere Darstellungen liegen südlich als Sicherung des Hochwas- serabflusses entlang der Sachsenhä- ger Aue und des Ziegenbachs sowie als Vorsorge- und Vorranggebiet Na- tur und Landschaft). Die Stadt Sach- senhagen ist als Grundzentrum ein- gestuft. Entlang der L 440 verläuft ein regional bedeutsamer Radweg.

Abb. 2: Ausschnitt RROP LK Schaumburg 2003 Plangebiet

3

Planungsgruppe Umwelt

2.2 Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Sachsenha- gen

Abb. 3: rechtswirksame Flächennutzungsplan (links) und 30. Änderung des Flächennutzungsplans, Teilplan 30.1 (rechts)

Der rechtswirksame Flächennutzungsplan (links) stellt für den räumlichen Geltungsbereich des Bebauungsplanes Flächen für die Landwirtschaft und angrenzend Verkehrsflächen (L 440) dar.

Der im Parallelverfahren geänderte F-Plan (30. Änderung, Teilplan 30.1) stellt eine Fläche für den Gemeinbedarf „Feuerwehr“ sowie ein angrenzendes Mischgebiet dar.

2.3 Landschaftsrahmenplanung Landkreis Schaumburg

Für das Gebiet der Samtgemeinde Sachsenhagen liegt der Landschaftsrahmenplan (LRP) des Landkreises Schaumburg (Stand 2001) vor, aus dem sich spezielle Ziele des Umweltschutzes ergeben, die bei der nachfolgenden Erfassung und Bewertung der Umweltauswirkungen in- folge der Aufstellung des B-Plans Nr. 18 berücksichtigt werden.

Laut Zielkonzept des LRP Landkreis Schaumburg ist für die Landschaftseinheit „Rehburger Berge/Meerbruch/Sachsenhäger Aueniederung (A)“ im Bereich der Rehburger Berge und der Sachsenhäger Aueniederung eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft mit einem Mosaik von Acker- und Grünlandflächen, Gehölzen und Säumen zu erhalten und zu entwickeln. Das charakteristische Landschaftsbild mit dem markanten Höhenzug von Rehburger Bergen und Wiedenbrügger Berg ist als wichtige Voraussetzung für die Erholung zu sichern.

Für die Samtgemeinde Sachsenhagen liegt ein Landschaftsplan aus dem Jahre 1990 vor. Auf- grund der seitdem erfolgten Änderungen wird dieser jedoch nicht betrachtet.

4

Planungsgruppe Umwelt

2.4 Schutzgebiete / Geschützte Teile von Natur und Land- schaft

Schutzgebiete sind innerhalb des Plangebietes nicht vorhanden. Das nächstgelegene Land- schaftsschutzgebiet LSG SHG 003 „Düdinghäuser Berg - Aueniederung“ liegt nördlich in mind. 580 m und östlich in ca. 1 km Entfernung. Naturschutz- und FFH-Gebiete sind in einem 3 km Radius nicht vorhanden.

Abb. 4: Landschaftsschutzgebiet

Auswirkungen auf die Schutzgebiete bzw. deren Erhaltungsziele und / oder Schutzzwecke sind durch die B-Planfestsetzungen aufgrund der Entfernung nicht zu erwarten.

Es sind weiterhin keine geschützten Teile von Natur und Landschaft wie gesetzlich geschützte Biotope (§ 24 NAGBNatSchG i.V.m. § 30 BNatSchG) oder geschützten (flächige) Landschafts- bestandteile (§ 22 Abs. 4 NAGBNatSchG) im Plangebiet vorhanden und entsprechend auch nicht betroffen.

Laut Verordnung über den Schutz des Baum- und Heckenbestandes des Landkreises Schaumburg vom 15.09.1987 sind gem. § 3 und 4 alle Bäume mit einem Stammumfang ab 60 cm in 1 m Höhe und alle Hecken von mehr als 5 m Länge vor Schädigung, Entfernung, Zerstörung und Veränderung geschützt. Die Verordnung gilt entsprechend § 2 nicht für im Zusammenhang bebaute Ortslagen. Dies ist hier gemäß Auskunft des Amtes für Naturschutz des Landkreis Schaumburg nicht der der Fall. Die Verordnung gilt hier, allerdings liegen nur 6 straßenbegleitende Bäume im Geltungsbereich des B-Planes.

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Planungsgruppe Umwelt

2.5 Sonstige Belange des Umweltschutzes

Die gemäß § 2 Abs. 4 BauGB im Umweltbericht zu berücksichtigenden Belange des § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstaben e), f) und h) werden im Umweltbericht in Zuordnung zu den jeweils geeigneten Schutzgütern behandelt. Zudem werden die Themen, soweit sie für den Bebau- ungsplan von Bedeutung sind (z.B. die Abfallentsorgung), in der Begründung des Bebauungs- plans erläutert. Darüber hinaus

• wird die Vermeidung von Emissionen hinsichtlich der Schallemissionen unter dem Schutz- gut Mensch behandelt, • werden Abwässer unter dem Schutzgut Wasser behandelt.

Belange von Natura 2000-Gebiete im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes (Erhaltungs- ziele, Schutzzweck) werden, sofern berührt, gesondert berücksichtigt (vorliegend nicht der Fall, s. Kap. 2.4).

3 Beschreibung und Bewertung der Umweltaus- wirkungen 3.1 Bestandsaufnahme und Bewertung des derzeitigen Umweltzustands

Die Bestandsaufnahme umfasst die einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzustands einschließlich der Umweltmerkmale des Gebiets, die voraussichtlich erheblich beeinflusst wer- den. Der Umweltzustand und die besonderen Umweltmerkmale werden differenziert nach den im Folgenden aufgeführten Schutzgütern dargestellt:

• Menschen, insbesondere die menschliche Gesundheit, • Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt, einschließlich der in § 7 Absatz 2 Nummer 10 und in § 7 Absatz 1 Nummer 4 des Bundesnaturschutzgesetzes genannten Arten von ge- meinschaftlichem Interesse und natürlichen Lebensraumtypen von gemeinschaftlichem In- teresse sowie der in § 7 Absatz 2 Nummer 12 des Bundesnaturschutzgesetzes genannten europäischen Vogelarten und ihrer Lebensräume, • Fläche, Boden, Wasser, Luft, Klima und Landschaft • Kulturgüter und sonstige Sachgüter sowie • die Wechselwirkung zwischen den vorgenannten Schutzgütern.

Dies bildet die Grundlage für die Ermittlung der mit der Planung verbundenen Umweltauswir- kungen und die Ableitung von Maßnahmen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich negativer Umweltwirkungen.

Das neu im aktuellen UVPG (Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung in der Fassung der Bekanntmachung vom 24. Februar 2010 (BGBl. I S. 94), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 8. September 2017 (BGBl. I S. 3370) geändert worden ist) aufgeführte Schutz- gut Fläche wird im Kontext mit dem Schutzgut Boden berücksichtigt, findet sich prinzipiell aber als integrierendes Schutzgut auch in den übrigen Schutzgütern mit flächenhafter Betroffenheit wieder. Zwar wurde auch schon bisher dadurch der Land-/Flächenverbrauch berücksichtigt, durch die eigene Nennung der Fläche als Schutzgut wird das Augenmerk hierauf allerdings

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Planungsgruppe Umwelt stärker fokussiert. Die Untersuchung erfolgt auf der Grundlage vorhandener Unterlagen (ins- besondere vorhandene Daten der zuständigen Fachämter/NLWKN und ergänzend des Land- schaftsrahmenplans des LK Schaumburg) sowie eigener Erhebungen (Biotoptypenerfassung anhand von Geländebegehung).

Die Untersuchung erfolgt auf der Grundlage vorhandener Unterlagen (insbesondere vorhan- dene Daten der zuständigen Fachämter/NLWKN und ergänzend des Landschaftsrahmen- plans des LK Schaumburg). Weiterhin erfolgte in 2020 eine Biotoptypenkartierung sowie eine Erfassung der Artengruppe Brutvögel und Amphibien. Das Erfassungsprogramm wurde mit der zuständigen UNB des LK SHG abgestimmt.

Die Bedeutung der genannten Schutzgüter für die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts und das Landschaftsbild bestimmt die Bewertung der zu erwartenden Auswirkungen. Die Beurtei- lung erfolgt auf der Grundlage der „Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaß- nahmen in der Bauleitplanung“ 1. Sie wird im Folgenden kurz als „Arbeitshilfe“ bezeichnet.

3.1.1 Schutzgut Mensch, insbesondere menschliche Gesundheit 3.1.1.1 Umweltziele und Bearbeitungsrahmen

Im Vordergrund der Beurteilung des Schutzgutes stehen Leben, Gesundheit und Wohlbefin- den des Menschen. Darüber hinaus sind Bereiche mit besonderer Bedeutung für die Erholung zu beachten.

3.1.1.2 Bestand und Bewertung

Die geplanten Darstellungen des B-Planes befinden sich entsprechend der 30. Änderung des Flächennutzungsplanes in einer Fläche für den Gemeinbedarf „Feuerwehr“. An der südlichen Grenze verläuft die L 440. Gegenüber der Landesstraße liegt ein landwirtschaftlicher Betrieb mit entsprechenden Gebäuden und Anlagen (Biogasanlage). Der Planbereich ist durch die Lärmimmissionen von der angrenzenden Landesstraße vorbelastet. Westlich schließen sich gemischte Wohnbaufläche und ein Regenrückhaltebecken an.

Entlang der L 440 verläuft innerhalb des Geltungsbereichs ein regional bedeutsamer Radweg. Weitere für die Erholung relevante Strukturen sind nicht vorhanden.

3.1.2 Schutzgut Pflanzen / Tiere und die biologische Vielfalt 3.1.2.1 Umweltziele und Bearbeitungsrahmen

Zur dauerhaften Sicherung der biologischen Vielfalt sind entsprechend dem jeweiligen Gefähr- dungsgrad insbesondere

• lebensfähige Populationen wild lebender Tiere und Pflanzen einschließlich ihrer Lebens- stätten zu erhalten und der Austausch zwischen den Populationen sowie Wanderungen und Wiederbesiedelungen zu ermöglichen, • Gefährdungen von natürlich vorkommenden Ökosystemen, Biotopen und Arten entgegen- zuwirken,

1 Hrsg.: Niedersächsischer Städtetag, Hannover, 7. überarb. Aufl. 2013

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Planungsgruppe Umwelt

• Lebensgemeinschaften und Biotope mit ihren strukturellen und geografischen Eigenheiten in einer repräsentativen Verteilung zu erhalten (vgl. § 1 Abs. 2 BNatSchG), • „wild lebende Tiere und Pflanzen, ihre Lebensgemeinschaften sowie ihre Biotope und Le- bensstätten [sind] auch im Hinblick auf ihre jeweiligen Funktionen im Naturhaushalt zu er- halten“ (vgl. § 1 Abs. 3 Nr. 5 BNatSchG).

Die Beurteilung erfolgt getrennt nach den Teilschutzgütern Biotope/Pflanzen und Tiere. In der Summe ist hiermit auch der Aspekt der biologischen Vielfalt abgedeckt.

3.1.2.2 Bestand und Bewertung a) Teilschutzgut Biotope / Pflanzen

Die Erfassung der Biotoptypen (vgl. Textkarte Biotoptypenkartierung) erfolgt durch Gelände- begehung entsprechend dem Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen (Drachenfels, O. v. 2020).

Das Plangebiet wird ackerbaulich genutzt (Biotoptyp: AT Basenreicher Lehm-/Tonacker) Zum Zeitpunkt der avifaunistischen Erfassung 2020 erfolgte im Geltungsbereich noch eine Getrei- denutzung, Ende 2020 war hier wie westlich des Wirtschaftsweges eine Grünbrache anzutref- fen. An der südlichen Grenze verläuft die L 440 inkl. Radweg, westlich führt ein Wirtschaftsweg nach Norden. Wiederum westlich dieses Wirtschaftsweges liegt ein Regenrückhaltebecken. Gegenüber der Landesstraße befindet sich eine Biogasanlage mit entsprechenden Gebäuden und Anlagen. Außer auf der zur Ortschaft hin liegenden Seite und zum landwirtschaftlichen Betrieb hin ist das Plangebiet von der offenen, großräumig genutzten und strukturarmen Ackerlandschaft umgeben (s. Abbildung 5 und 6).

Abb. 5: Zwei Fotos des Plangebietes, beide von der südwestlichen Ecke aus gesehen. Oben mit Richtung Osten, entlang der L 440 gerichtetem Blick, unten mit Blick Richtung Nor- den entlang des dortigen Wirtschaftsweges. Gut zu erkennen ist die strukturarme, großräu- mig bewirtschaftete Landschaft mit der bewaldeten Erhebung des östlichen Ausläufers der Rehburger Berge im Hintergrund. Aktuell war die Planfläche mit Weizen bestellt. Das benachbart liegende Regenrückhaltebecken (s. Abbildung 6) weist einen dreieckigen Zu- schnitt auf, ist dabei etwas lang gestreckt und hat eine Ausdehnung von ca. 45 m x (ca. im Mittel) 12 m. Die Ufer sind überwiegend steil gestaltet, nur im östlichen Bereich sind auch flachere Anteile vorhanden. Entlang der Ufer hat sich wasserseits ein größerer Bestand an Röhricht (v. a. Rohrkolben) gebildet, landseits sind die Ufer überwiegend mit jüngeren, kleinen Gehölzen (Weidengebüsch) bestanden. Das Becken führ offenbar permanent Wasser (Dau- erstau), das Wasser ist überwiegend leicht getrübt und nährstoffreich.

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Planungsgruppe Umwelt

Abb. 6: Zwei Fotos des benachbart liegenden Regenrückhaltebeckens, oben von Osten aus, unten von Südwesten aus über das Gewässer geschaut. Gut zu er- kennen sind der Wasserkörper mit dem Rohrkolbengürtel am Gewässerrand und die jun- gen Gehölze im Uferbereich.

Im Süden an der L 440 grenzt die strukturreichere Niederung der Aue östlich Sachsenhagen an, hier sind neben Ackerflächen mesophiles und Feucht- bzw. Nassgrünland sowie feuchtes Intensivgrünland als Nahrungsgebiet des Weißstorches vorherrschend. Die angrenzende Aue ist reich durch Hecken und Feldgehölze strukturiert.

Die Bewertung der Biotoptypen hinsichtlich ihrer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz wird in Anlehnung an die „Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen“ (Niedersächsischer Städtetag 2013) vorgenommen. Sie erfolgt in sechs Stufen und ist zugleich Grundlage für die Eingriffs-Ausgleichsbilanz.

0 weitgehend ohne Bedeutung 3 mittlere Bedeutung 1 sehr geringe Bedeutung 4 hohe Bedeutung 2 geringe Bedeutung 5 sehr hohe Bedeutung

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Planungsgruppe Umwelt

Durch Multiplikation der Flächengröße des jeweiligen Biotoptyps mit dem Wertfaktor ergibt sich der Flächenwert als Grundlage für die quantitative Ermittlung des Eingriffs bzw. des Kom- pensationsbedarfs (vgl. Kap. 4).

Die vorhandenen Biotoptypen sind Tabelle 2 und der nachfolgenden Karte: „Bestand Biotopty- pen“ zu entnehmen.

Tab. 2: Biotoptypenbestand, Bewertung und Biotopschutz im Geltungsbereich des B-Planes (einschl. eines 15 - 200m-Puffer, Ist-Situation)

Biotop- Wert- Fläche Code Biotoptyp schutz * faktor [m 2] AT Basenreicher Lehm-/ Tonacker - 1 2000 ATn Ackerbrache (Grünbrache) - 1 16690 BAZ Sonstiges Weidenufergebüsch (§)** 3 326 BZH Zierhecke - 2 48 FG/UHM Straßenseitengräben - 3 828 FGR Nährstoffreicher Graben - 3 77 Nährstoffreicher Graben mit Halbruderale Gras- und Stauden- FGR/UHF - 3 280 flur feuchter Standorte Nährstoffreicher Graben Halbruderale Gras- und Staudenflur FGR/UHM - 3 174 mittlerer Standorte GIT Intensivgrünland trockenerer Mineralböden - 2 668 GRR Artenreicher Scherrasen - 1 1215 GRRa Blühstreifen im Scherrasen - 3 291 HFM Strauch-Baumhecke - 3 219 ODL Verdichtetes Einzel- und Reihenhausgebiet - 0 746 OKG Biogasanlage - 0 420 OVS Straße - 0 1348 OVW Weg - 0 968 OVW/OVM Weg / Sonstiger Platz 0 373 OVW/UHM Weg/ Rasenweg, Zufahrt als Gras-/Staudenflur 2-3 407 PHH Heterogenes Hausgartengebiet 1 1338 Sonstiges naturnahes nährstoffreiches Stillgewässer (eutroph, SXS/VER - 3 441 RRB als technische Anlage, gemittelter Wert) UHM Halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer Standorte - 3 1324 30.181

* Unter Biotopschutz wird der Schutz durch gesetzlich geschützte Biotope (§ 30 BNatSchG) und als geschützter Landschaftsbestandteil (§ 22 Abs. 3 und 4 NAGBNatSchG) subsumiert. ** nicht als § 30 Biotop eingestuft, da außerhalb von Auen und an einem Regenrückhaltebecken

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Textkarte Biotoptypenkartierung

11 Planungsgruppe Umwelt

Den vorkommenden Biotoptypen kommt aktuell eine überwiegend geringe - mittlere Bedeu- tung zu, wobei Acker flächenmäßig dominiert (s. Tabelle 2, Wertfaktor 1 – 5 gem. „Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung" des Niedersäch- sischen Städtetages, 2013). Von höherer Bedeutung ist das angrenzende Stillgewässer am westlichen Rand des Plangebiets.

Der Vorentwurf des Landschaftsrahmenplanes des Landkreises Schaumburg (Stand 2001) stellt für das gesamte Plangebiet ebenfalls eine geringe Bedeutung für Arten und Lebensge- meinschaften dar (s. Abb. 7).

Abb. 7: Bewertung der Biotopkomplexe im LRP 2001

Angrenzende Nutzungen u. Biotopstrukturen Kleinräumig grenzen zunächst Siedlungsflächen, landwirtschaftliche Flächen und die L 440 an. In Abb. 7 sind auch die angrenzenden Biotopstrukturen als Biotopkomplexe dargestellt. Demnach sind diese im Umfeld der Planung folgendermaßen angegrenzt:

• B 24: Niederung der Aue östlich Sachsenhagen. Vorherrschend feuchtes Intensivgrünland, daneben Ackerflächen, mesophiles und Feucht- bzw. Nassgrünland. Gebiet reich durch Hecken und Feldgehölze strukturiert. Nahrungsgebiet des Weißstorches. • F 4: Sachsenhagener Wiesen (vorherrschend feuchtes Intensivgrünland und Ackerflä- chen) • F 6: Sachsenhagener Aue/Westaue (Regelprofil, kritisch (-stark) belastet)

Biotopverbund Im Landesraumordnungsprogramm 2017 (LROP-VO 2017) ist das Plangebiet nicht als für den Biotopverbund bedeutend dargestellt. Entsprechendes gilt für das Projekt „Grünes Band Schaumburg“ (2013). Auch gemäß Landschaftsrahmenplan gibt es keine besondere Bedeu- tung des Plangebietes im Blick auf den Biotopverbund.

12 Planungsgruppe Umwelt b) Teilschutzgut Tiere

Gemäß LRP 2001) (s. Abb. 7) ist der Planbereich von geringer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz. Für Brut- oder Gastvögel wertvolle Bereiche mit mindestens lokaler Bedeutung sind nicht vorhanden (NLWKN, Stand 2013).

Von besonderer Bedeutung ist die Klärung der Frage, inwieweit artenschutzrechtlich relevante Artvorkommen im Plangebiet vorhanden sind. Entsprechend der Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Schaumburg erfolgte eine zielgerichtete Erfassung der Artengruppen Brutvögel und Amphibien im Frühjahr 2020 durch das Büro ABIA aus Neustadt am Rübenberge. Darauf basierend wurde das Plangebiet naturschutzfachlich bewertet und eine Abschätzung des sich ergebenden aus dem Artenschutzrecht abzuleitenden Konfliktpo- tentials erstellt. Eine Erfassung weiterer Arten / Artengruppen war nicht erforderlich.

Avifauna Die Bestandsaufnahme der Brutvögel im Untersuchungsgebiet erfolgte mittels Revierkartie- rung. Der Schwerpunkt lag auf der Erfassung der Feldvogelarten. Neben der Erfassung der Vögel im Untersuchungsgebiet selbst wurde auch auf Beobachtungen von Wert gebenden Arten im Umfeld geachtet. Dazu erfolgten im Zeitraum von Mitte März bis Juni 2020 fünf Be- gehungen in den Morgen- oder Abendstunden.

Das Plangebiet ist bislang als randlicher Teil der großräumig offenen und intensiv bewirtschaf- teten Ackerlandschaft zu beschreiben und dementsprechend als strukturarm einzustufen. An- grenzend befinden sich südlich die entlang der L 440 stehenden Straßenbäume, an der östli- chen Schlaggrenze steht an einem Feldrain ein einzelner Baum mit einem kleinen Gebüsch. Westlich und südlich grenzen in kurzer Entfernung bzw. direkt die Bebauungsgrenzen an.

Diesem sehr eingeschränkten strukturellen Angebot entsprechend ist das UG durch eine ebenfalls sehr begrenzte Brutvogelgemeinschaft gekennzeichnet, lediglich vier Arten sind vor- handen, drei von ihnen gehören zu den allgemein häufigen nicht gefährdeten Arten (KRÜGER & NIPKOW, 2015, s. Tabelle 3), eine, die Feldlerche, ist landes- und bundesweit bestandsge- fährdet (s. ebd. und GRÜNEBERG et al., 2015).

Der Fläche selbst zuzuordnen ist dabei lediglich ein Revier der Wiesenschafstelze, ein weite- res besteht in einiger Entfernung. Gegenüber der L 440 im Randbereich des dortigen Hofes ließ eine Kohlmeise im Frühjahr häufiger ihren Gesang hören und etwas nordöstlich in einem am nächstfolgenden Feldrand einzeln stehenden Gehölz sang beständig eine Dorngrasmü- cke. In der Nähe des Plangebiets waren immer wieder am Himmel singende oder vom Acker aufsteigende Feldlerchen zu vernehmen. Im Laufe der Zeit kristallisierte sich ein Reviermittel- punkt von ihnen heraus, der in ca. 50 m – also in relativ geringer - Entfernung zur Außenlinie des Planungsraums in nördlicher Richtung liegt, zwei weitere befinden sich in ca. 150 m Ent- fernung in nordöstlicher Richtung. Am nördlich folgenden Feldrand befinden sich zwei weitere Reviermittelpunkte in ca. 300 m Entfernung zur Planfläche, dort in östlicher Richtung waren weitere singende Feldlerchen zu vernehmen.

13 Planungsgruppe Umwelt

Tab. 3: Artenliste Brutvögel Erläuterungen: Angabe zur Gefährdung in Niedersachsen (RL Nds) und in der Region Bergland und Börden (BB) (RL BB) nach KRÜGER & NIPKOW (2015), Gefährdung in Deutschland (RL D) nach GRÜNEBERG et al. (2015): 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, V = Vorwarnliste, * = ungefährdet. Status: BV = Brutverdacht, BZ = Brutzeitfeststellung, NG = Nahrungsgast. Schutz: § = besonders, §§ = streng geschützt gemäß § 7 Abs. 2 BNatSchG. VRL: I = Art des Anhangs I der EU-Vogelschutzrichtlinie. ∑ Reviere: Anzahl Reviere im untersuchten Gebiet (ohne BZ).

Artname Artname

deutsch wissenschaftlich VRL RLD Status RLBB Schutz RLNds ∑ Reviere ∑

Dorngrasmücke Sylvia communis BV * * * § 2 Feldlerche Alauda arvensis BV 3 3 3 § 1-2

Kohlmeise Parus major BV * * * § 1

Wiesenschafstelze Motacilla flava BV * * * § 1

Nachfolgende Abbildung zeigt das Untersuchungsgebiet mit den festgestellten Vogelarten.

Abb. 8: Reviermittelpunkte der Brutvogelarten im UG Die Abbildung zeigt im Luftbild (Quelle: ArcGis-online) das östlich von Sachsenhagen liegende Plangebiet (grobe Abgrenzung = gelbe Linie). Zu erkennen ist auch das westlich des Plangebietes auf einer dreieckig erscheinen- den Fläche liegende Regenrückhaltebecken. Dargestellt ist auch die ungefähre Lage der Brutvogel-Papierrevier- Zentren im Plangebiet selbst und dessen direkter Nähe. Bei der Feldlerche sind auch weiter entfernt liegende Re- viere verzeichnet. Erläuterungen dazu: Artkürzel: Dg = Dorngrasmücke, Fl = Feldlerche, St = Wiesenschafstelze, Rote Liste Status: grüne Hinterlegung = allgemein häufige -, gelbe Hinterlegung = gefährdete Art.

Aufgrund der geringen Größe des untersuchten Bereiches ist eine Bewertung nach der Be- wertungsmethode der Staatlichen Vogelschutzwarte (BEHM & KRÜGER 2013) nicht sinnvoll möglich. Es lässt sich aber feststellen, dass der östlich von Sachsenhagen gelegene Aus- schnitt der offenen Ackerlandschaft einen von der gefährdeten Feldlerche noch gut besiedel- ten Bereich darstellt. Ohne sich auf eine feste Größe des in der Umgebung des Plangebiets untersuchten Bereichs festzulegen (über die Grenzen des Plangebietes hinaus wurde mehrere

14 Planungsgruppe Umwelt hundert Meter in die freie Ackerlandschaft hinein kartiert, um die Besiedlungssituation der Feldlerche dort mit beschreiben zu können), kann die vorgefundene Siedlungsdichte als eher überdurchschnittlich gewertet werden. Bei einer groben Abgrenzung ergeben sich 5 Reviere, die auf einer Fläche von ca. 30 ha verteilt liegen. Aus avifaunistischer Sicht ist der Bereich also sicher weder als unbedeutend einzustufen und noch bezüglich seines fachlichen Wertes zu unterschätzen, obwohl die Artenausstattung der Avifauna hier insgesamt als eher weniger bedeutend erscheint. Die Anforderung an die Prüfung artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände (vgl. Kap. 4) be- stehen dennoch.

Amphibien Hinweise auf Amphibien ergaben sich bei keiner der Begehungen. Aus den Informationen der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer geht hervor, dass der Bereich um Sachsenha- gen herum neben anderen Arten seit einigen Jahren auch wieder vom gefährdeten Laubfrosch besiedelt ist. Hinweise auf relevante Vorkommen in der Nähe des Plangebietes ergaben sich jedoch auch von dort nicht. Für Amphibien hat das Plangebiet offenbar aktuell eine eher allge- meine Bedeutung. Artenschutzrechtlich zu berücksichtigende Arten aus der Gruppe der Amphibien sind nicht vor- handen.

3.1.3 Schutzgut Boden / Fläche 3.1.3.1 Umweltziele und Bearbeitungsrahmen

Bei Einwirkungen auf den Boden sollen schädliche Bodenveränderungen bzw. Beeinträchti- gungen seiner natürlichen Funktionen sowie seiner Funktion als Archiv der Natur- und Kultur- geschichte soweit wie möglich vermieden werden. Natürliche Funktionen umfassen die Funk- tionen des Bodens als:

• Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bodenorganismen, • Bestandteil des Naturhaushaltes, insbesondere mit seinen Wasser- und Nährstoff-kreis- läufen, • Abbau-, Ausgleichs- und Aufbaumedium für stoffliche Einwirkungen aufgrund der Filter-, Puffer- und Stoffumwandlungseigenschaften, insbesondere auch zum Schutz des Grund- wassers (vgl. §§ 1 und 2 (2) BBodSchG sowie Abs. 3 Nr. 2 BNatSchG). Mit Boden soll sparsam und schonend umgegangen werden (vgl. § 1a Abs. 2 BauGB). Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen Böden, welche eine besondere Schutzwürdigkeit bzw. be- sondere Bedeutung aufweisen. Böden mit besonderer Bedeutung sind (vgl. Breuer 2015):

• Böden mit besonderen Standorteigenschaften/Extremstandorte (u. a. sehr nährstoffarme Böden, sehr nasse Böden, sehr trockene Böden), • Naturnahe Böden (z. B. alte Waldstandorte, nicht oder wenig entwässerte Hoch- und Nie- dermoorböden), • Böden mit naturhistorischer Bedeutung (z. B. Plaggenesche - sofern selten, Wölbäcker), • Böden mit naturhistorischer und geowissenschaftlicher Bedeutung, • Sonstige seltene Böden (landesweit oder in Naturraum/Bodengroßlandschaft mit einem Anteil unter 1 % als Orientierungswert).

15 Planungsgruppe Umwelt

Soweit Böden mit besonderer Schutzwürdigkeit bzw. Bedeutung betroffen sind, ergeben sich über die Biotopkompensation hinausreichende Ausgleichsanforderungen. Für die sonstigen Böden sind die Anforderungen über die Biotopkompensation mit abgedeckt. Als Grundlage wurden die Daten des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie 2 (LBEG) verwendet. In Bezug auf das Schutzgut Fläche ist analog zum Schutzgut Boden und auch den übrigen Schutzgütern eine Steuerungswirkung der Bauleitplanung in Bezug auf den Flächenverbrauch relevant, d. h. ein schonender und nachhaltiger Umgang mit Fläche/Land in Bezug auf Nut- zungsumwandlung, Versiegelung und Zerschneidung. Insofern kann dieses Schutzgut integrierendes (oder zu integrierendes) Schutzgut aufgefasst werden (Repp 2016). Bewertungsgrundlage bilden jedenfalls die für die übrigen Schutzgüter erfassten Flächennutzungen und Bestandsituationen.

3.1.3.2 Bestand und Bewertung

Ausgangsbasis der Bodenbildung sind im Untersuchungsgebiet Schluff- Sande/Geschiebelehm aus dem Dren- the-Stadium über Tonstein der Bücke- berg-Formation). Gemäß der Boden- karte Niedersachsen (BK 50) ist der Bo- dentyp „Mittlere Pseudogley-Braunerde“ vorherrschend, im Südteil kleinflächig Tiefer Gley.

Bodentypen : beigeblau schraffiert: Mittlere Pseudogley-Braun- erde hellblau = Tiefer Gley Abb. 9: Bodentypen nach BK50 (LBEG 2018) Das Plangebiet überlagert sich mit Flä- chen mittlerer natürlicher Bodenfrucht- barkeit bzw. Ertragsfähigkeit (LBEG 2018).

Schutzwürdigkeit : hellbraun = hohes natürliches Ertragspotential orange = mittleres natürliches Ertragspotential

Abb. 10: Schutzwürdige Böden (LBEG 2018)

Für andere Funktionen (z.B. Biotopentwicklung, selten/naturhistorisch bedeutsam) sind im Plangebiet keine bedeutsamen Böden durch das LBEG ausgewiesen. Altablagerungen und Rüstungsaltlasten sind im Plangebiet nicht bekannt.

2 www.lbeg.niedersachsen.de

16 Planungsgruppe Umwelt

Böden mit besonderer Bedeutung / erhöhter Schutzbedürftigkeit sind insgesamt nicht zu be- rücksichtigen.

3.1.4 Schutzgut Wasser 3.1.4.1 Umweltziele und Bearbeitungsrahmen

Für einen vorsorgenden Grundwasserschutz sowie einen ausgeglichenen Niederschlags-Ab- flusshaushalt ist auch durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege Sorge zu tragen (vgl. § 1 Abs. 3 Nr. 3 BNatSchG). Darüber hinaus sind die Ziele des Wasserhaus- haltsgesetzes (WHG) zu berücksichtigen, wie sie insbesondere in § 6 Abs. 1 WHG und in Um- setzung der Anforderungen der WRRL speziell bezogen auf das Grundwasser in § 47 Abs. 1 WHG formuliert sind.

Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen Bereiche mit einer besonderen Bedeutung bzw. Schutz- bedürftigkeit hinsichtlich der Aspekte der Grundwasserneubildung und der Empfindlichkeit ge- genüber Schadstoffeintrag.

Als Grundlage wurden die hydrogeologischen Daten des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie 3 (LBEG), sowie die Umweltdaten des Niedersächsischen Ministeriums für Um- welt, Energie und Klimaschutz 4 verwendet.

3.1.4.2 Bestand und Bewertung

Oberflächengewässer Das Plangebiet gehört zum Was- sereinzugsgebiet der Sachsenhä- ger Aue, die südlich des Plange- biets verläuft. Im Gebiet selbst be- finden sich keine klassifizierten Still- oder Fließgewässer. An der westlichen Plangrenze verläuft ein Graben (wasserführend, mün- det weiter südlich in die Sachsen- häger Aue) in den auch das west- lich gelegenen RRB entwässert.

(www.umweltkarten-niedersach- Abb. 11: Oberflächengewässer sen.de, WMS Dienst)

3 www.lbeg.niedersachsen.de

4 www.umweltkarten-niedersachsen.de

17 Planungsgruppe Umwelt

Die Retentionsfläche der Sach- senhäger Aue und des Ziegen- bachs ist als Überschwem- mungsgebiete nach § 92a NWG (UESG ID 258 Sachsenhäger Aue und Alte Reeke, Holpe und Kalter Bach, Krummer Bach, Hülse, Ziegen- bach und Bornau) gesichert. Eine Betroffenheit durch den B- Plan besteht nicht.

Weitere Festsetzungen (Trink- wasserschutz) liegen nicht vor.

Abb. 12: Überschwemmungsgebiete

Grundwasser Das Plangebiet liegt über Festgestein. Das Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung wird als hoch angegeben (LBEG 2016). Der Landschaftsrahmenplan stuft die Empfindlichkeit des Grundwassers gegenüber Ver- schmutzungen ebenfalls als gering ein. Aufgrund des Fehlens schutzwürdiger Trinkwasservorkommen (Festgestein, ungünstige Ent- nahmebedingungen) ist für das Plangebiet keine besondere Schutzwürdigkeit festzustellen. Das Gebiet weist mit 0 - 50 mm/a rasterbasiert eine überwiegend sehr geringe Grundwasserneubil- dungsrate auf (LBEG 2018).

Grundwasserneubildungsrate: grün = > 200 - 250 mm/a gelb = > 151 - 200 mm/a orange = 51 - 100 mm/a hellrot: = 0 - 50 mm/a

Abb. 13: Grundwasserneubildungsrate (LBEG 2018)

Relevante Wasserkörper gem. Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) Das Plangebiet liegt innerhalb der beiden Grundwasserkörper „Leine mesozoisches Festge- stein links“ und „Leine mesozoisches Festgestein links 2“. Diese sind beide sowohl chemisch als auch mengenmäßig in einem guten Zustand. WRRL-relevante Fließgewässer sind nicht unmittelbar durch das Plangebiet betroffen:

18 Planungsgruppe Umwelt

• Die als Typ 15 „Sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse“ eingestufte Sachsenhäger Aue (Wasserkörper-Nr. 21018) liegt ca. 230 m südlich. Sie gehört zu den natürlichen Fließge- wässern und weist keine Priorität gem. WRRL auf. • Der als Typ 18 „lösslehmgeprägte Tieflandbäche“ eingestufte Ziegenbach (Wasserkörper- Nr. 21021) liegt ca. 350 m südlich. Er gehört zu den erheblich veränderten Fließgewässern und weist ebenfalls keine Priorität gem. WRRL auf.

3.1.5 Schutzgut Klima/ Luft 3.1.5.1 Umweltziele und Bearbeitungsrahmen

Luft und Klima sind auch durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu schützen; dies gilt insbesondere für Flächen mit günstiger lufthygienischer oder klimatischer Wirkung wie Frisch- und Kaltluftentstehungsgebiete oder Luftaustauschbahnen (vgl. § 1 Abs. 3 Nr. 4 BNatSchG).

Die Untersuchung des Schutzgutes Klima/Luft orientiert sich an dem Vermögen von Flächen und Landschaftsstrukturen, über lokale und regionale Luftaustauschprozesse (Kalt- und Frischluftzufuhr) klimatischen und lufthygienischen Belastungen bei austauscharmen Wetter- lagen entgegenzuwirken.

Als Grundlage wurden die Daten des LRP des Landkreises Schaumburg (2001) verwendet.

3.1.5.2 Bestand und Bewertung

Das Gebiet wird der klimaökologischen Region „Geest- und Bördebereich“ zugeordnet (MO- SIMANN et al. 1996), die durch relativ hohen Luftaustausch gekennzeichnet ist. Das mittlere Tagesmittel der Lufttemperatur liegt bei ca. 9,4°C, die mittlere Niederschlagshöhe beträgt 715 mm/Jahr (LBEG 2017, wms-Datendient „Klimaprojektion“, Jahresreihe 1971 - 2000).

Da es sich um landwirtschaftliche Flächen handelt, stellt das Plangebiet einen Wirkungsraum ohne Relevanz für den lokalklimatischen Ausgleich dar (LRP 2001). Es handelt sich um sog. Freilandbiotope, die als Kaltluftentstehungsgebiete (mit ggf. Kaltlufttransport) fungieren. Die Fläche hat im Bereich der bestehenden Nutzung keine wesentliche Bedeutung für den Klima- schutz, trägt lokal jedoch zur Kaltluftentstehung und auch Frischluftentstehung bei. Vorbelas- tungen bestehen durch die Landesstraße und größere Versiegelungen/ Bebauung, insbeson- dere die Biogasanlage im Süden.

Im Umfeld der Verkehrswege und des Siedlungsgebietes ist gegenüber dem Umland zumin- dest eine erhöhte Vorbelastung mit Schwebstaub (PM 10) und Stickoxiden (NOx) festzustellen (HErmEliN-Projekt, Staatliches Gewerbeaufsichtsamt Hildesheim, Stand: 2017, Umweltkarten Niedersachsen).

3.1.6 Schutzgut Landschaft (Landschaftsbild) 3.1.6.1 Umweltziele und Bearbeitungsrahmen

Natur und Landschaft sind so zu schützen, dass die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft auf Dauer gesichert sind (vgl. § 1 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG). Großflächige, weitgehend unzerschnittene Landschaftsräume sind vor weiterer Zerschneidung zu bewahren (vgl. § 1 Abs. 5 BNatSchG).

19 Planungsgruppe Umwelt

Die Beurteilung erfolgt anhand der Landschaftsbildbewertung zum Landschaftsrahmenplan des LK Schaumburg (2001).

3.1.6.2 Bestand und Bewertung

Das Plangebiet befindet sich im Naturraum D 4.2 „Norddeutsches Tiefland“ im Landschafts- raum 62.800 „Loccumer Geest“, und wird als Gehölz- bzw. waldreiche ackergeprägte Kultur- landschaft und als schutzwürdige Landschaft mit Defiziten eingestuft (BfN 2011).

Der Landschaftsrahmenplan des LK Schaumburg (2001) ordnet es der naturräumlichen Re- gion der Börden in der Landschaftseinheit der Rehburger Berge/ Meerbruch/ Sachsenhäger Aueniederung zu. Im Hinblick auf das Landschaftsbild liegt auch eine Bewertung des Land- schaftsrahmenplans vor. Demnach besteht auch großräumig nach Norden um das Plangebiet eine geringe Bedeutung der Landschaftsbildqualitäten (AW / weiträumige Ackerflur). Im Süden grenzt die Sachsenhäger Aueniederung (NG / strukturreiches Niederungsgebiet, hoher Grün- landanteil) mit hoher Bedeutung an, im Westen der Siedlungsrand mit mittlerer Bedeutung

Abb. 14: Landschaftsbildqualität (Bewertung aus LRP 2001) Plangebiet

Entlang der L 440 verläuft ein regional bedeutsamer Radweg. Eine besondere Bedeutung des Plangebiets für die landschaftsbezogene Erholung liegt nicht vor.

Vorbelastungen ergeben sich aufgrund der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung sowie der von Osten und von Süden in das Gebiet einwirkenden straßengebundenen Verkehrslärmim- missionen.

3.1.7 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter 3.1.7.1 Umweltziele und Bearbeitungsrahmen

Unter Kultur- und Sachgüter werden vornehmlich geschützte oder schützenswerte Kultur-, Bau- oder Bodendenkmäler, historische Kulturlandschaften und Landschaftsteile von beson- derer charakteristischer Eigenart verstanden. Wesentliche Umweltziele bestehen:

20 Planungsgruppe Umwelt

• in der Erhaltung und Entwicklung von historisch geprägter und gewachsener Kulturland- schaft in ihren prägenden Merkmalen (§ 2 Abs. 2 Nr. 5 ROG, § 2 BNatSchG),

• im Erhalt von Baudenkmälern, Bodendenkmälern und Denkmalbereichen sowie erhal- tenswerten Ortsteilen und angemessener Berücksichtigung der Belange des Denkmal- schutzes und der Denkmalpflege bei öffentlichen Planungen (§ 1 Denkmalschutzgesetz Niedersachsen).

Neben Kulturgütern sind zudem Sachgüter, vorliegend die Landwirtschaft zu berücksichtigen.

3.1.7.2 Bestand und Bewertung

Zu Vorkommen von Bau- oder Bodendenkmälern sowie kulturhistorisch bedeutsamen Land- schaftselementen im Plangebiet und im Wirkbereich liegen keine Informationen vor. Das Auf- treten archäologischer Bodenfunde ist allerdings aufgrund der bislang fehlenden systemati- schen Erhebung nicht auszuschließen.

Entsprechend den Festsetzungen des B-Plans geht landwirtschaftliche Nutzfläche mit mittlerer natürlicher Ertragsfähigkeit für die Produktion von Nahrungsmitteln oder Rohstoffen verloren. Die betroffene Fläche stellt hierbei Teil eines Vorsorge- bzw. Vorbehaltsgebiet Landwirtschaft gemäß RROP dar (s. Kap. 2.1). Allerdings wird eine an bestehende Bebauung und an beste- hende Erschließung angeschlossene Fläche in räumlich begrenztem Umfang genutzt. Hier- durch werden die Inanspruchnahme und Beeinträchtigung landwirtschaftlicher Flächen be- grenzt (Nutzung vorhandener Erschließung) und dem Grundsatz eines schonenden und spar- samen Umgangs mit Grund und Boden bzw. landwirtschaftlichen Flächen wird gefolgt.

3.1.8 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern Im vorliegenden Fall ist auszuschließen, dass sich über die im Umweltbericht schutzgutbezo- gen berücksichtigten Sachverhalte hinaus weitere nachteilige Synergieeffekte bzw. Wechsel- wirkungen ergeben, die dazu führen, dass die Gesamtbelastung einzelner Ökosystem-Kom- plexe in so erheblicher Weise von dem schutzgutspezifisch ermittelten Prognosezustand ab- weicht, dass dies für die Entscheidungsfindung von Bedeutung ist.

3.2 Prognose zur Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung

Die Prognose geht von dem in Folge der Festsetzungen des Bebauungsplans rechtlich maxi- mal möglichen Eingriffsumfang aus. Die als Folge der Planung zu prognostizierenden Umwelt- auswirkungen sind nachfolgend schutzgutspezifisch dokumentiert. In Hinblick auf die Umset- zung der Eingriffsregelung sowie die Anforderungen des UVPG sind dabei insbesondere un- vermeidbare Auswirkungen, die die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts o- der das Landschaftsbild erheblich beeinträchtigen können, bzw. erhebliche nachteilige Um- weltauswirkungen auf die Schutzgüter gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB zu berücksichtigen.

Die gemäß Anlage 1 zu § 2 Abs. 4 und den §§ 2a und 4c BauGB (BGBl. I 2017, 3720 — 3721) im Umweltbericht zu berücksichtigenden Auswirkungen nach Anlage 1 Nr. 2 b) aa) bis gg) werden, sofern relevant, im Umweltbericht in Zuordnung zu den jeweils geeigneten Schutzgü- tern behandelt. Zudem werden die Punkte Nr. 2 b) cc), ee), gg) und hh), soweit sie für den

21 Planungsgruppe Umwelt

Bebauungsplan von Bedeutung sind, in der Begründung des Bebauungsplans berücksichtigt. In Bezug auf den Punkt Nr. 2 b) ee) der Anlage 1 ist festzuhalten, dass Risiken durch Unfälle oder Katastrophen aufgrund des der Vorhabenskonzeption zu Grunde liegenden Standes der Technik auszuschließen sind.

Nach § 1a Abs. 3 S. 15 BauGB gilt: „Ein Ausgleich ist nicht erforderlich, soweit die Eingriffe bereits vor der planerischen Entscheidung erfolgt sind oder zulässig waren“. Da für das Plan- gebiet noch kein rechtskräftiger Bebauungsplan vorliegt, ist demnach für die Ermittlung des Kompensationsbedarfs der real vorhandene Umweltzustand anzunehmen. Für die Vermei- dung, die Umweltprüfung und den Artenschutz wird ebenfalls der aktuelle Gebietszustand be- trachtet.

3.2.1 Schutzgut Mensch insbesondere menschliche Gesundheit In Bezug auf die Belange des Immissionsschutzes wird auf Kap. 4.4 der Begründung verwie- sen. Den westlich an das Plangebiet angrenzenden Nutzungen sind entsprechend ihrer prä- genden Art der baulichen Nutzung als Mischgebiet die sich aus der DIN 18005 „Schall- schutz im Städtebau“ ergebenden Orientierungswerte von 60 dB(A) tags und 50 dB(A) bzw. 45 dB(A) nachts zuzuordnen. Der letztgenannte Nachtwert ist für Gewerbelärm maßgeblich.

Das Plangebiet ist durch die Landesstraße bzw. auch durch den phasenweisen Lieferverkehr der Biogasanlage im gewissen Rahmen vorbelastet. Durch den Einsatz des Martinshorns im Bereich der Feuerwehrzu- und -ausfahrten i.V. mit Notfalleinsätzen kann sowohl tags als auch nachts der zulässige Richtwert (überschritten werden. Insbesondere nachts trifft dies zu. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass in jeder vergleichbaren örtlichen Situation i.V. mit Notfal- leinsätzen von Rettungsfahrzeugen die Überschreitung maßgebender Orientierungswerte bzw. Immissionsrichtwerte jederzeit auftreten kann. Der Einsatz im Notfall kann als Einzeler- eignis betrachtet werden. Die Häufigkeit einer Richtwertüberschreitung ist jedoch nicht nur von der Anzahl der Alarmfälle ausfahrender Ein-satzfahrzeuge, sondern auch von der Notwendig- keit abhängig, dass Martinshorn zu nutzen. Der Einsatz derartiger akustischer Signale findet statt, wenn konkrete Lebensgefahr besteht. Aus diesem Grund ist der Einsatz und damit auch die zeitweise und nur kurzzeitige Überschreitung von Richtwerten hinnehmbar. Im Rahmen der Nutzung der Stellplatzflächen können Lärmimmissionen durch die erfolgenden Parkvorgänge und an- und abfahrende Autos entstehen. Hierbei handelt es sich jedoch um Vorgänge, die nicht täglich vollumfänglich zu erwarten sind und insofern nicht zu einer Beein- trächtigung der benachbarten Nutzungen führen werden. Um die entstehenden Lärmimmissionen bei Notfalleinsätzen zu minimieren, wird empfohlen, die Tore der Fahrzeughalle nachts geschlossen zu halten und im Einsatzfall die Motoren der Einsatzfahrzeuge vor Öffnung der Tore anzulassen. Sofern keine Notwendigkeit besteht, das Martinshorn schon bei Abfahrt auf dem Feuerwehrgelände in Betrieb zu nehmen, sollte es erst auf öffentlichen Straßen eingeschaltet werden. Hierzu wird eine Abstimmung mit der örtlichen Feuerwehr erfolgen. Von dem Betrieb des Feuerwehrstandortes gehen keine Geruchsemissionen aus, die auf die benachbarten Wohnnutzungen einwirken könnten. Die von den angrenzenden landwirtschaft- lichen Flächen hervorgehenden Geruchsimmissionen sind als ortsüblich zu bezeichnen und zu dulden. Gleiches gilt für Staubbelastungen. Aus der saisonal bedingten Bewirtschaftung

22 Planungsgruppe Umwelt von landwirtschaftlichen Flächen können Geruchs- und Staubimmissionen auf die geplante Gemeinbedarfsfläche einwirken. Die Bewirtschaftung der Ackerflächen erfolgt jedoch entspre- chend den Grundsätzen einer „guten fachlichen Praxis“, sodass erhebliche Beeinträchtigun- gen im Gebiet selbst nicht zu erwarten sind. Ansonsten sind diese Einwirkungen als saisonal begrenzte Ereignisse hinzunehmen. Auch von der südlich des Plangebietes gelegenen Bio- gasanlagen können Geruchsimmissionen auf das Plangebiet einwirken. Da im Rahmen des Betriebes der Biogasanlage hinsichtlich der von ihr ausgehenden Geruchsemissionen bereits auf die umgebenden betriebsfremden Nutzungen im westlichen Anschluss Rücksicht genom- men werden muss, wird von keinem Immissionskonflikt ausgegangen. Insgesamt ist keine erhebliche Beeinträchtigung des Schutzgutes Mensch durch die Festset- zung zu erwarten. Risiken für die menschliche Gesundheit (zum Beispiel durch Unfälle oder Katastrophen) ge- mäß Anlage 1 BauGB (BGBl. I 2017, 3720 — 3721) sind nicht zu erwarten. Dies gilt auch für die übrigen, folgenden Schutzgüter.

3.2.2 Schutzgut Pflanzen, Tiere und biologische Vielfalt a) Teilschutzgut Biotope / Pflanzen

Entsprechend den Festsetzungen des B-Plans Nr. 18 ist als Prognosezustand für die Eingriffs- Ausgleichsbilanz die zu erwartende Situation in Tabelle 4 aufgelistet. Die Bewertung erfolgt nach derselben Vorgehensweise wie bei der Bestandsbewertung.

Änderungen ergeben sich v. a. aus der Umwandlung von Ackerflächen in ein Feuerwehrhaus mit Nebenanlagen (Stellplätze etc.).

Tab. 4: Darstellung der prognostizierten Biotoptypen im Zuge der B-Plan Umsetzung

Biotoptypennr.: Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen“ (NIEDERSÄCHSISCHER STÄDTE- TAG 2013)

Biotopty- Fläche Wertfak- Flächen- Festsetzung Biotoptyp pen -Nr. [m²] tor wert (WP) Fläche f. d. Gemeinbedarf X (OYS) Sonstiges Bau- 13.4 4.813 0 0 „Feuerwehr“ werk, versiegelte Fläche Fläche f. d. Gemeinbedarf GRA Scherrasen (Grün- 12.1.2 2.326 1 2.326 „Feuerwehr“ fläche, ohne Gehölz)) darin Gehölz 2.16.1 HPG 882 3 2.646 Öffentliche Verkehrsfläche , davon: 2.209 Straße OVS 493 0 0 Halbruderale. Gras-/Staudenflur FG/UHM 615 3 1.845 (Straßengraben.) Halbruderale. Gras-/Staudenflur UHM 118 3 354 (Saum) 13.4 Zufahrt/Weg mit Neben- OVW/UHM 25 2 50 flächen Weg (Fuß-/Radweg) OVW 202 0 0 Weg/ Platz (Zuwegung) OVW/OVM 67 0 0 Zufahrtsstraße OVS 774 0 0 Baumreihe (4* 25 qm) HBA 150 3 450 Summe Planung 10.230 7.671

23 Planungsgruppe Umwelt

Betroffenheit angrenzender Nutzungen u. Biotopstrukturen Nachteilige Auswirkungen auf angrenzende Biotopstrukturen sind nicht zu erwarten.

Gesetzlich geschützte Biotope und geschützte Landschaftsbestandteile

Es sind keine gesetzlich geschützten Biotope (§ 24 NAGBNatSchG i.V.m. § 30 BNatSchG) im Plangebiet (Geltungsbereich des B-Planes) vorhanden und entsprechend auch nicht betroffen.

Das Plangebiet befindet außerhalb einer bebauten Ortslage und damit innerhalb des Geltungs- bereiches der Verordnung über den Schutz des Baum- und Heckenbestandes des Landkrei- ses Schaumburg vom 15.09.1987. Es sind allerdings keine Betroffenheiten zu erwarten, da durch die Darstellung im B-Plan keine Entfernung von relevanten Bäumen im Plangebiet vor- bereitet. Die vorhandenen straßenbegleitenden Gehölze im Geltungsbereich verbleiben so, die Festsetzung ist bestandsorientiert. b) Teilschutzgut Tiere

Avifauna Für die im Plangebiet selbst und den daran angrenzenden Bereichen nachgewiesenen, in der Mehrzahl allgemein häufigen Brutvogelarten kommt es durch die geplante Bebauung der Plan- fläche zu keinem relevanten dauerhaften Lebensraumverlust. Dieses gilt auch für das Revier der im Bereich des offenen Ackerlands vorhandenen Wiesenschafstelze.

Mit Blick auf die Feldlerche ist festzustellen, dass in der näheren Umgebung des Plangebietes ein Reviermittelpunkt (ca. 50 m), und etwas weiter entfernt (ca. 150 m) zwei weitere verortet wurden. In größerem Abstand folgen dann weitere Reviere. Eines der genannten Reviere liegt also innerhalb des Bereichs, von dem ab Feldlerchen bei näher rückenden optischen Silhou- etten ihre Reviere aufgeben (ca. 100 m, s. dazu z.B. Vollzugshinweis des NLWKN zu dieser Art und Grundlagen zur Umsetzung des Kompensationsbedarfs für die Feldlerche in der Re- gion Hannover, 2018), zwei weitere befinden sich etwas weiter entfernt. Von der Aufgabe des Reviers innerhalb von ca. 50 m Abstand muss ausgegangen werden.

Amphibien Hinweise auf Amphibien ergaben sich bei keiner der Begehungen. Eine Betroffenheit ergibt sich insofern nicht.

Ergebnis Mit Bezug v. a. auf die als gefährdet eingestufte Feldlerche wird durch die B-Planaufstellung eine bauliche Entwicklung vorbereitet, die zu einer Betroffenheit von einem Brutpaar/ Revier der Feldlerche führt.

3.2.3 Schutzgut Boden / Fläche Gemäß der Bestandsbeschreibung handelt es sich bei den betroffenen Böden im Umfeld um Böden mit mittlerer natürlicher Bodenfruchtbarkeit.

24 Planungsgruppe Umwelt

Durch die bestehende Nutzung (Acker) liegt für das Plangebiet nach Breuer (2015) eine allge- meine Bedeutung vor. Das hier für die Bilanzierung herangezogene Punkteverfahren des Nie- dersächsischen Städtetags (2013) sieht bei Böden allgemeiner Bedeutung keine separate Be- rücksichtigung vor (kein besonderer Schutzbedarf).

Ergänzend erfolgt dennoch für das Schutzgut Boden eine Bilanzierung zur Darstellung der Neuversiegelung (s. Tab. 5).

Erhebliche Beeinträchtigungen für das Schutzgut Boden ergeben sich prinzipiell durch Versie- gelung bislang größtenteils unversiegelter, als landwirtschaftlich genutzter Böden. Natürliche Bodenfunktionen gehen durch Versiegelung weitestgehend verloren.

Maßnahmen zum Schutz des Oberbodens (gem. § 5 und Hinweis Nr. 6 der textlichen Festset- zungen) werden getroffen (Abschieben des Oberbodens vor Baubeginn und ordnungsgemäße Verwertung).

Tab. 5: Versiegelungsbilanz

Versiegelung Fläche [m²] Geplante maximal versiegelbare/überbaubare Fläche, versiegelte Anteil der Verkehrsflächen, Zu- 6.264 fahrten, Stellplätze Bestandsversiegelung durch vorhandene Straße, Wege/Zufahrten, Stellplätze etc. 1.204

Differenz (Neuversiegelung) 5.549

Die versiegelte Fläche im Plangebiet erhöht sich insgesamt somit um rd. 0,51 ha Boden allge- meiner Bedeutung (ohne besonderen Schutzbedarf). Hiervon sind Ackerflächen und Randbe- reiche von Wegen betroffen.

Mit der geplanten Nutzung werden bei ordnungsgemäßem Betrieb keine Einträge von Schad- stoffen in den Boden verbunden sein, die zu erheblichen Beeinträchtigungen führen.

Wirkungen auf das Schutzgut Fläche bilden sich in der obigen Versiegelungsbilanz ab.

3.2.4 Schutzgut Wasser Oberflächengewässer sind nicht durch den Bebauungsplan betroffen.

Versiegelung führt zu einem dauerhaften Verlust der Grundwasserneubildung sowie zur Erhö- hung des Oberflächenwasserabflusses und somit erheblichen Beeinträchtigungen. Es wird da- rauf hingewiesen, dass im Rahmen der zukünftigen baulichen Maßnahmen alle Möglichkeiten der Rückhaltung von Oberflächenwasser auszuschöpfen sind, um die zukünftig vermehrt und intensiver auftretenden Regenereignisse möglichst schadlos abzuleiten.

Aufgrund der vorgesehenen Versickerung des unbelasteten Niederschlagswassers innerhalb des Plangebietes durch geeignete bauliche Maßnahmen (z. B. Mulden-Rigolen-System) (vgl. § 4 textliche Festlegung zum B-Plan), werden die Ziele der Retention in der Fläche (nach §§ 1 Abs. 3 Nr. 2 BNatSchG und 6 (1) Nr. 5 und 6 WHG) auch weiterhin gewährleistet. Bei der Baugenehmigung ist sicherzustellen, dass das Grundwasser vor dem Eintrag von Schadstof- fen geschützt wird.

25 Planungsgruppe Umwelt

Mit der geplanten Nutzung sind ferner keine Nutzungen verbunden, die bei einem normalen Betriebsablauf zu Schadstoffeinträgen in das Grundwasser oder in die angeschlossene Vorflut und somit zu erheblichen Beeinträchtigungen führen. Die im Plangebiet vorgesehenen Nut- zungen sind an die vorhandenen und ausreichend dimensionierten Schmutzwasserkanäle an- geschlossen. Abwässer werden ordnungsgemäß entsorgt. Anfallendes Niederschlagswasser wird ordnungsgemäß versickert/ zurückgehalten und abgeleitet.

Die Kompensation erfolgt im Kontext mit der Bilanzierung und Maßnahmen für den Verlust von Biotoptypen (s. Kap. 5). Nähere Angaben werden ergänzt.

Betroffenheit von Wasserkörpern der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) WRRL-relevante Fließgewässer sind nicht betroffen Der betroffene Grundwasserkörper ist so- wohl chemisch als auch mengenmäßig in einem guten Zustand. Bei ordnungsgemäßer Versi- ckerung anfallender Oberflächenwässer sowie Einhaltung gesetzlich vorgeschriebener Schad- stoffrückhaltung in das Grundwasser sind keine negativen Auswirkungen auf das Fließgewäs- ser oder den Grundwasserkörper im Sinne der WRRL zu erwarten.

3.2.5 Schutzgut Klima/Luft Da das Plangebiet keine besondere lokalklimatische Funktion aufweist, ist im Plangebiet und in den angrenzenden Bereichen eine erhebliche Beeinträchtigung der klimatischen Bedingun- gen nicht zu erwarten.

Durch die vorliegende Planung wird lediglich eine zusätzliche Überbauung im Anschluss an die bereits vorhandene Bebauung ermöglicht. Im Rahmen dieses Bebauungsplanes werden hierbei Festsetzungen zum mittelbaren Klimaschutz getroffen (v. a. festgesetzte Flächen zum Anpflanzen). In diesen Bereichen tragen die vorgesehenen Gehölzstrukturen zur Verbesse- rung des Kleinklimas, zur Sauerstoffproduktion und zur Reduzierung von Staubpartikeln im Plangebiet bei. Es sind keine über die bestehende Vorbelastung hinausgehenden erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

Auswirkungen auf das Klima (Treibhausgasemissionen) und eine Anfälligkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels (Klimaanpassung) gemäß Anlage 1 BauGB (BGBl. I 2017, 3720 — 3721) sind nicht zu erwarten. Im Zusammenhang mit der Klimaanpassung sei darauf hinge- wiesen, dass zukünftig mit einer vermehrten Zunahme von intensiven Niederschlägen gerech- net werden muss. Entsprechend Kap. 3.2.4 wird aber kein wesentlicher Beitrag zu einer zu- sätzlichen Flächenversiegelung und Vergrößerung von abflussrelevanten Flächen geleistet, die Auswirkungen der Klimaanpassung werden nicht unmittelbar berührt.

3.2.6 Schutzgut Landschaft (Landschaftsbild) Insgesamt besteht eine geringe Bedeutung der Landschaftsbildqualitäten im Bereich des Plan- gebietes. Es wird von einer als Ausgleich anzusehenden landschaftsgerechten Neugestaltung ausgegangen.

Vor diesem Hintergrund ist auch keine erhebliche Beeinträchtigung auf das Schutzgut Land- schaft durch die Festsetzungen des B-Planes Nr. 18 zu erwarten.

Erhebliche Auswirkungen auf das LSG SHG 00003 „Düdinghäuser Berg - Aueniederung“, die den Charakter des Gebietes verändern oder dem besonderen Schutzzweck (gem. BNatSchG § 26 Abs. 2) zuwiderlaufen, sind ebenso auszuschließen.

26 Planungsgruppe Umwelt

3.2.7 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter Nach § 2 Abs. 3 Niedersächsisches Denkmalschutzgesetz (NDSchG) sind in öffentlichen Pla- nungen und bei öffentlichen Baumaßnahmen die Belange des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege zu berücksichtigen.

Baudenkmale sind im Geltungsbereich des B-Planes nicht vorhanden. Aus dem Plangebiet liegen bisher auch keine archäologischen Fundstellen und historische Hinweise auf Fundstel- len vor. Das Auftreten archäologischer Bodenfunde ist allerdings aufgrund der bislang fehlen- den systematischen Erhebung nicht auszuschließen.

Sollten im Rahmen der verbleibender Bau- und Erdarbeiten ur- oder frühgeschichtliche Bo- denfunde oder geringe Spuren davon (z. B. Tongefäßscherben, Holzkohlenansammlungen, Schlacken sowie auffällige Bodenverfärbungen und Steinkonzentrationen) gemacht werden, sind diese gem. § 14 Abs. 1 des NDSchG meldepflichtig und müssen der zuständigen Kom- munalarchäologie (Tel.: 05722/9566-15 oder Email: [email protected]), der Unteren Denkmalschutzbehörde des LK Schaumburg sowie dem Niedersächsischen Lan- desamt für Denkmalpflege unverzüglich gemeldet werden. Bodenfunde und Fundstellen sind bis zum Ablauf von vier Werktagen nach der Anzeige unverändert zu lassen (gem. § 14 Abs. 2 des NDSchG), bzw. für ihren Schutz ist Sorge zu tragen, wenn nicht die Denkmalschutzbe- hörde die Fortsetzung der Arbeiten gestattet.

Entsprechend den Festsetzungen des B-Plans Nr. 18 geht in räumlich begrenztem Umfang landwirtschaftliche Nutzfläche mit mittlerer natürlicher Ertragsfähigkeit für die Produktion von Nahrungsmitteln oder Rohstoffen verloren. Die Fläche stellt ein Vorsorgegebiet Landwirtschaft gemäß RROP dar (s. Kap. 2.1). Eine Nutzung erfolgt allerdings nur im notwendigen Umfang, orientiert an vorhandener Bebauung und vorhandenen Verkehrsflächen. Insgesamt wird die Inanspruchnahme und Beeinträchtigung landwirtschaftlicher Flächen stark begrenzt, und dem Grundsatz eines schonenden und sparsamen Umgangs mit Grund und Boden bzw. landwirt- schaftlichen Flächen wird gefolgt.

Erhebliche Beeinträchtigungen bzw. Auswirkungen auf Kultur- und sonstige Sachgüter gemäß Anlage 1 BauGB (BGBl. I 2017, 3720 — 3721) sind nicht zu erwarten.

3.2.8 Wechselwirkungen Im vorliegenden Fall ist auszuschließen, dass sich über die im Umweltbericht schutz-gutbezo- gen berücksichtigten Sachverhalte hinaus weitere nachteilige Synergieeffekte bzw. Wechsel- wirkungen ergeben, die dazu führen, dass die Gesamtbelastung einzelner Ökosystem-Kom- plexe in so erheblicher Weise von dem schutzgutspezifisch ermittelten Prognosezustand ab- weicht, dass dies für die Entscheidungsfindung von Bedeutung ist.

3.3 Betroffenheit von Schutzgebieten (§ 23 ff BNatSchG bzw. § 16 ff NAGBNatSchG)

Das Plangebiet liegt innerhalb des Naturparks „Steinhuder Meer“. Die Aufgabe des Naturparks besteht vor allem darin, die wertvollen Natur- und Landschaftsräume im Gebiet des Naturparks Steinhuder Meer für die Menschen zu bewahren und zu entwickeln sowie die schönen und erlebbaren Natur- und Kulturlandschaften mit ihren besonderen Werten zu schützen und zu

27 Planungsgruppe Umwelt entfalten. Konkrete Schutzziele/ -zwecke im Plangebiet sind hiermit nicht verbunden und somit auch nicht betroffen.

Weitere Schutzgebiete/Geschützte Teile von Natur und Landschaft sind nicht betroffen (s. Kap. 2.4).

3.4 Prognose über die Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung

Bei Nichtdurchführung der Planung würde die vorhandene Nutzungsstruktur des Plangebietes grundsätzlich bestehen bleiben (landwirtschaftliche Nutzung), sodass keine nennenswerten Änderungen der Bestandsituation (auch im positiven Sinne) zu erwarten sind. Die vorgesehen bauliche Entwicklung orientiert sich hierbei eng an der Bestandsbebauung und v. a. an vor- handenen klassifizierten Straßen mit entsprechender Vorbelastung für den Raum. Zerschnei- dungseffekte und Umweltbeeinträchtigungen treten nicht oder lediglich in geringen Umfang auf, so dass der Standort insgesamt als günstig anzusehen ist.

4 Artenschutzrechtliche Betroffenheit 4.1 Rechtliche Grundlagen

Bebauungspläne selbst können noch keine Verstöße gegen die Zugriffsverbote des § 44 Abs. 1 BNatSchG (Tötungsverbot, Störungsverbot, Verbot Fortpflanzungs- und Ruhestätten zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören) bewirken. Sie bereiten diese allerdings durch die Festsetzungen vor. Die Belange des Artenschutzes nach dem Bundesnaturschutz- gesetz sind daher als Teil der Umweltschutzbelange bei der Aufstellung eines Bebauungspla- nes im Rahmen der obligatorischen Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB zu berücksichti- gen.

Ausgangsbasis der artenschutzrechtlichen Prüfung sind die in den §§ 44 und 45 BNatSchG festgelegten Regelungen zum besonderen Artenschutz. Danach ist es verboten:

1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören (§ 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG), 2. wild lebende Tiere der streng geschützten Arten und der europäischen Vogelarten wäh- rend der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören; eine erhebliche Störung liegt vor, wenn sich durch die Störung der Erhaltungszustand der lokalen Population einer Art verschlechtert (§ 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG), 3. Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders geschützten Ar- ten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören (§ 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG), 4. wild lebende Pflanzen der besonders geschützten Arten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, sie oder ihre Standorte zu beschädigen oder zu zerstören (§ 44 Abs. 1 Nr. 4 BNatSchG).

28 Planungsgruppe Umwelt

Für nach § 15 zulässige Eingriffe in Natur und Landschaft sowie für Vorhaben im Sinne des § 18 Absatz 2 Satz 1, die nach den Vorschriften des Baugesetzbuches zulässig sind, be- schränken sich die vorstehend erläuterten Verbotstatbestände auf ein eingeschränktes Arten- spektrum, welches die Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie sowie sämtliche wildlebenden Vogelarten umfasst. Zusätzlich wären Arten zu berücksichtigen, welche in einer Rechtsverord- nung nach § 54 Absatz 1 Nummer 2 aufgeführt sind, die aber noch nicht vorliegt (vgl. § 44 Abs. 5 BNatSchG). Die übrigen streng oder besonders geschützten Arten sind im Rahmen der Eingriffsregelung zu berücksichtigen.

Zudem gilt in den o.g. Fällen die Sonderregelung, dass ein Verstoß gegen das Verbot des Absatzes 1 Nummer 3 und - im Hinblick auf damit verbundene unvermeidbare Beeinträchti- gungen wild lebender Tiere - auch gegen das Verbot des Absatzes 1 Nummer 1 nicht vorliegt, soweit die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflan- zungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt wird. Hierzu können soweit erforderlich auch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen festgesetzt werden (vgl. § 44 Abs. 5 BNatSchG).

Bezogen auf das zu betrachtende Artenspektrum sind als besondere Gruppe die sehr häufi- gen, ubiquitären Vogelarten hervorzuheben. Sie sind letztlich weniger aus naturschutzfachli- chen, sondern vielmehr aus Gründen der Rechtssicherheit in die artenschutzrechtliche Beur- teilung mit einzubeziehen, wobei eine vereinfachte Berücksichtigung und ggf. gruppenweise Betrachtung als ausreichend angesehen werden kann (keine Art-für-Art-Betrachtung). Unter ubiquitären Arten werden hier in der intensiv genutzten Durchschnittslandschaft allgemein ver- breitete, sehr häufige, nicht gefährdete Arten verstanden, welche zumeist hinsichtlich ihrer Habitatanforderungen wenig spezialisiert, d. h. euryök sind und große Bestände aufweisen. Diese Arten sind i. d. R. gut an die vorherrschenden Flächennutzungsmuster der intensiven Land- und Forstwirtschaft sowie der Siedlungsbereiche angepasst.

Bezüglich der Verbotstatbestände lässt sich feststellen, dass ein Eintreten des Störungstatbe- standes für weit verbreitete (ubiquitäre) und ungefährdete Arten i. d. R. ausgeschlossen wer- den kann (wobei dies in erster Linie Vogelarten und nicht Arten des Anhangs IV der FFH- Richtlinie betrifft). Die geringe Spezialisierung sowie der hohe Anteil an geeigneten Habi- tatstrukturen in der normalen Landschaft führen dazu, dass räumlich zusammenhängende lo- kale Populationen großflächig abgrenzbar sind und i. d. R. hohe Individuenzahlen aufweisen. Vorhabensbedingte Störungen betreffen daher nur geringe Teile der lokalen Population. Eine Verschlechterung des Erhaltungszustands der lokalen Population und damit die Erfüllung des Verbotstatbestands der erheblichen Störung, kann unter diesen Voraussetzungen i. d. R. aus- geschlossen werden.

Hinsichtlich der Beschädigung und Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten ubiquitä- rer, ungefährdeter Arten ist zu klären, inwieweit die ökologische Funktion der betroffenen Stät- ten (z. B. Nester) im räumlichen Zusammenhang erhalten werden kann. Da diese Arten keine besonderen Habitatanforderungen stellen, wird davon ausgegangen, dass in der Normalland- schaft i. d. R. ausreichend geeignete Habitatrequisiten vorhanden sind, durch die die ökologi- sche Funktion der betroffenen Fortpflanzungs- und Ruhestätten im räumlichen Zusammen- hang gewahrt werden kann (kleinräumiges Ausweichen). Ferner wirken im Regelfall die im Rahmen der Eingriffsregelung erforderlichen Kompensationsmaßnahmen zur Bewahrung des Status-quo von Natur und Landschaft unterstützend, indem geeignete Habitate entwickelt wer- den. Zudem besteht durch geeignete Vermeidungsmaßnahmen (z. B. Zeitpunkt der Baufeld-

29 Planungsgruppe Umwelt räumung) bei Arten, die keine tradierten, jährlich immer wieder genutzten Fortpflanzungsstät- ten (z. B. Nester) haben, die Möglichkeit der Vermeidung der unmittelbaren Betroffenheit ak- tuell genutzter Fortpflanzungsstätten/ Nester. Insofern ist im Regelfall für diese Arten vom Er- halt der ökologischen Funktion im räumlichen Zusammenhang auszugehen.

4.2 Konfliktabschätzung

4.2.1 Bestimmung relevanter Arten/Artengruppen Aufgrund der vorkommenden und insbesondere der von der zeichnerischen Festsetzung des wirkungsrelevanten B-Planes betroffenen Biotopstrukturen lässt sich nur eine begrenzte Be- troffenheit artenschutzrechtliche relevanter Arten bzw. Artengruppen ableiten. Da hiervon aus- schließlich Acker betroffen ist, reduziert sich das zu betrachtenden Artenspektrum.

Ausgeschlossen werden können im Vorfeld Vorkommen von folgenden artenschutzrechtlich relevanten Arten/Artengruppen (Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie)

• Pflanzen, • Fische/Rundmäuler • Schmetterlinge, Libellen, Käfer und • Säugetiere (einschl. Feldhamster und Fledermäusen).

Es liegen keine Hinweise auf entsprechende Vorkommen vor. Es fehlen für entsprechende Arten, insbesondere z. B. Nachtkerzenschwärmer oder Haselmaus die entsprechenden Habi- tatstrukturen bzw. die betroffenen Strukturen sind so klein und durch die bestehende oder angrenzende Nutzung überprägt, dass ein Vorkommen auszuschließen ist.

Seitens der Stadt Sachsenhagen erfolgte daher in 2020 eine faunistische Untersuchung zur Artengruppe der Brutvögel und Amphibien (ABIA 2020). Weitere Arten/Artengruppen wurden nicht untersucht. Besondere Artvorkommen sind gemäß Landschaftsrahmenplan auch nicht bekannt.

Für Hamster liegen seit mehr als 10 Jahren nach NLWKN keine gesicherten Nachweise im LK vor. Es gibt auch keine Anzeichen, die darauf hindeuten, dass der betrachtete Landschafts- ausschnitt aktuell als Lebensraum des Feldhamsters als streng geschützte Art genutzt ist. Auf- grund der inzwischen geringen Vorkommenswahrscheinlichkeit der Art ist das potentielle Vor- kommen des Feldhamsters im Bereich sehr gering.

Für Fledermäuse erfolge keine Erfassung, da keine relevanten Quartierstrukturen betroffen sind bzw. allenfalls Jagdhabitat (randlich) und für Transferflüge genutzter Raum. Für diese Funktionen sind keine Beeinträchtigungen zu erwarten.

Die vorhandenen Erfassungen bilden die Grundlage für die artenschutzrechtliche Beurteilung.

Als artenschutzrechtlich relevant und weiter zu betrachten verbleiben somit die Artengruppen

• der Vögel und Amphibien .

30 Planungsgruppe Umwelt

4.2.2 Avifauna Betrachtungsraum sind nur die Bereiche innerhalb des B-Planes, wo die Festsetzungen zu einer relevanten Veränderung der Bestandssituation führen. Aufgrund der o. g. Betroffenheit von ausschließlich Ackerflächen sind im B-Plan lediglich potentielle Brutstandorte von Offen- landarten betroffen. Im Bereich der untersuchten Fläche (Plangebiet inkl. angrenzende Bereiche) wurden lediglich vier Brutvogelarten nachgewiesen (s. Tabelle 3 und Abbildung 8), mit der Feldlerche ist ledig- lich eine der auf der Roten Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Brutvögel als gefährdet verzeichnete Art vorhanden.

Das Vorkommen von Arten der Siedlungsstrukturen und Gehölze einschl. Boden-/boden- naher Brüter im Bereich der Gehölze und Nischenbrüter innerhalb des Plangebietes ist auf- grund der Nutzungsstruktur auszuschließen. Größere Brutvögel bzw. Großvögel (z. B. Mäusebussard, Sperber, Rabenkrähe, etc.) sind nur als Nahrungsgäste bzw. im Überflug zu erwarten. Beurteilung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände: Als Prüfgegenstand werden vorliegend als Artengruppe (Gilde) betrachtet: • Arten des Offenlandes (ubiquitär, ungefährdet, einschl. Nahrungsgäste), • Greifvögel als Nahrungsgäste (streng geschützte Arten, Sperber, Turmfalke, Mäuse- bussard)

Artweise wird betrachtet: • Feldlerche (landes- und bundesweit bestandsgefährdet). Tötung gem. § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG : Prinzipiell ist bei unbeschränkter Bautätigkeit und Baufeldfreiräumung eine Tötung einzelner Individuen die über das allgemeine Lebensrisiko hinausgeht (signifikant erhöhtes Tötungsri- siko) nicht auszuschließen.

Durch die vorgesehenen Vorgaben und Bauzeitenregelung zur Baufeldfreiräumung für gehölz- bewohnende und gebäudebrütenden Arten (s. Kap. 5.1) wird die Tötung gem. § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG ausgeschlossen. Es kann in keinem Fall unter Berücksichtigung der vorgesehe- nen artenschutzrechtlichen Vermeidungsmaßnahmen von einem signifikant erhöhten Tö- tungsrisiko im Rahmen des Baus oder späteren Betriebes des Sondergebiets Feuerwehrhaus ausgegangen werden.

Eine Tötung gem. § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG ist auszuschließen.

Störung gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG : Erhebliche, d. h. populationsrelevante Störungen (z. B. Zerschneidung, bau- und betriebsbe- dingte akustische/visuelle Störung, Verlust Nahrungshabitate) 5 können für die ungefährdeten Arten ausgeschlossen werden. Für diese Arten ist von keiner Verschlechterung des Erhal- tungszustandes der i. d. R. großräumigen lokalen Populationen auszugehen. Es verbleiben

5 Einbezogen in die Störung wird hier auch der Verlust allgemeiner (nicht essentieller) Nahrungshabitate. Nur der Verlust essentieller Nahrungshabitate ist hingegen unter dem Verbot der Zerstörung von Fortpflanzungs-/Ruhe- stätten zu behandeln.

31 Planungsgruppe Umwelt durch die vergleichbaren Biotopstrukturen im Umfeld auch ausreichend als Nahrungshabitate geeignete Strukturen.

Die gilt entsprechend auch für die nur als Nahrungsgäste potenziell anzutreffenden Greifvögel. Angesichts der betroffenen Flächen in Relation zu den umgebenden Strukturen (u. a. Waldflä- chen und Waldränder in der Sachsenhagener Auenniederung), der bestehenden Nutzung und Vorbelastung ist auch für diese Gruppe keine erhebliche Störung zu prognostizieren.

Insgesamt gehen somit keine erheblichen Störungen von der vorgesehenen Festlegung als Sondergebiet aus. Ein Verstoß gegen § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG ist somit ausgeschlossen.

Beschädigung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten gem. § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG: Eine Zerstörung oder Beschädigung von potenziellen oder tatsächlich genutzten Fortpflan- zungs- und Ruhestätten und somit Verstöße gegen § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG werden durch die artangepasste Baufeldräumung vermieden. Nahrungshabitate sind in diesem Kontext nur dann relevant, wenn es sich um essentielle Nahrungshabitate handelt, deren Verlust eine un- mittelbare Rückwirkung auf eine Fortpflanzungsstätte hätte (z. B. Aufgabe des Nestes).

Für ungefährdete Arten kann davon ausgegangen werden, dass diese i. d. R. zur Brut im Sinne des § 44 Abs. 5 S. 2 BNatSchG in die verbleibenden angrenzenden Biotopstrukturen ausweichen können. Es sind hierbei durch Verlust auch keine limitierten Habitatstrukturen wie z. B. Baumhöhlen betroffen. Die ökologische Funktionalität der Fortpflanzungs-/Ruhestätte im räumlichen Zusammenhang bleibt kontinuierlich gewahrt.

Damit kann insgesamt das Eintreten des Verbotstatbestandes der Zerstörung oder Beschädi- gung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten gem. § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG für ungefähr- dete europäische Vogelarten ausgeschlossen werden.

Mit Blick auf die Feldlerche als gefährdeter Art ist festzustellen, dass in der näheren Umge- bung des Plangebietes ein Reviermittelpunkt (ca. 50 m), und etwas weiter entfernt (ca. 150 m) zwei weitere verortet wurden. In größerem Abstand folgen dann weitere Reviere. Eines der genannten Reviere liegt also innerhalb des Bereichs, von dem ab Feldlerchen bei näher rü- ckenden optischen Silhouetten ihre Reviere aufgeben (s. Vollzugshinweis des NLWKN zu die- ser Art, Region Hannover 2018, 6), zwei weitere befinden sich etwas weiter entfernt im Grenz- bereich. Von der Betroffenheit des nahgelegenen Revieres ist durch die Umsetzung der vor- liegenden Planungen ohne vermeidende Maßnahme auszugehen.

Hierfür sind vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen) in Form von Brache- streifen/Blühstreifen erforderlich und vorgesehen (je mind. 2.000 m 2 pro Brutpaar, vgl. Region Hannover, 2018). Um die eine weitere Betroffenheit der zwei weiteren zu vermeiden, werden zudem geeignete artenschutzrechtliche Vermeidungsmaßnahmen in Form eine Begrenzung der baulichen Höhe und eine geeignete randliche Bepflanzung vorgesehen. Unter Berücksichtigung der in Kap. 4.3 beschriebenen artenschutzrechtlichen CEF-Maßnah- men bzw. Vermeidungsmaßnahmen kann ein Verstoß gegen § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG

6 Vollzugshinweise zum Schutz von Brutvogelarten in Niedersachsen. - Feldlerche (Stand November 2011). http://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutz/natura_2000/vollzugshinweise_arten_und_lebensraumty- pen/vollzugshinweise-fuer-arten-und-lebensraumtypen-46103.html / Download am 30.08.2018; Grundlagen zur Umsetzung des Kompensationsbedarfs für die Feldlerche in der Region Hannover, Region Han- nover, Fachbereich Umwelt, Naturschutz Ost/West, Stand: 14.03.2018

32 Planungsgruppe Umwelt auch für die o. g. Einzelarten der Gruppe der gefährdeten Brutvögel ausgeschlossen werden. Essentielle Nahrungshabitate sind für keine der angesprochenen Arten betroffen. Damit kann insgesamt das Eintreten des Verbotstatbestandes der Zerstörung oder Beschädi- gung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten gem. § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG für europäische Vogelarten ausgeschlossen werden.

4.2.3 Amphibien In Bezug auf Amphibien wurde das benachbarte Regenrückhaltebecken betrachtet. Eine An- frage bei der ÖSSM (Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer) ergab Hinweise auf vorhan- dene Laubfrösche in der Nähe, allerdings (bislang) ohne Funde aus der direkten Nachbar- schaft. Naturräumlich gesehen liegt Sachsenhagen zwar nur knapp, aber doch innerhalb des niedersächsischen Hügel- und Berglandes, das mit dem Bereich der Börden von Südosten kommend bis in diesen Bereich reicht. Die Landschaften nördlich und südlich zählen zwar schon zum Weser-Aller- Flachland, an den Rehburger Bergen bildet die Börde aber sozusagen eine Ausstülpung Richtung Westen. Insofern erfolgte hier eine Laichgewässerkartierung im Zeitraum Ende März bis Ende Mai 2020. Dabei wurden rufaktive Amphibien verhört, die Uferlinie – soweit begehbar – abgeleuch- tet und stichprobenartig gekeschert. Hinweise auf Amphibien ergaben sich bei keiner der Begehungen. Aus den Informationen der Ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer geht hervor, dass der Bereich um Sachsenhagen herum neben anderen Arten seit einigen Jahren auch wieder vom gefährdeten Laubfrosch besiedelt ist. Hinweise auf relevante Vorkommen in der Nähe des Plangebietes ergaben sich jedoch auch von dort nicht. Beurteilung der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände: Da keine Amphibienarten nachgewiesen werden konnten und es somit auch keinen Nachweis artenschutzrechtlich relevanter Amphibienarten (z. B. Laubfrosch) gibt kann das Eintreten der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände • Tötung gem. § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG , • Störung gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG und • Beschädigung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten gem. § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG für dies Artengruppe ausgeschlossen werden.

4.2.4 Weitere Artengruppen Eine Erfassung weiterer Arten/Artengruppen war nicht erforderlich (s. o).

Wie bereits ausgeführt können die meisten artenschutzrechtlich relevanten Arten/ Artengrup- pen ausgeschlossen werden.

33 Planungsgruppe Umwelt

Hinsichtlich der übrigen Artengruppen ist grundsätzlich noch mit dem Auftreten von Fleder- mäusen zu rechnen. Diese, v. a. die Zwergfledermaus 7 werden den Geltungsbereich des B- Planes aber lediglich bei Transferflügen überfliegen und die randlichen bzw. angrenzenden Strukturen zur Jagd nutzen. Strukturen mit Quartiereignung sind im Geltungsbereich nicht vor- handen. Die vorhandenen Bäume entlang der L 440 weisen keine geeigneten Quartierstruk- turen (Höhlen, Spalten etc.) auf.

Insgesamt ergeben sich auch für weitere Artengruppen keine artenschutzrechtlichen Betrof- fenheiten, d. h. die artenschutzrechtlichen Verbotstatbestände

• Tötung gem. § 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG , • Störung gem. § 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG und • Beschädigung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten gem. § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG treten nicht ein.

4.3 Maßnahmen zur Konfliktvermeidung

Das Eintreten artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände für Brutvögel kann bei Umsetzung entsprechender artenschutzrechtlicher Vermeidungsmaßnahmen einschließlich vorgezogener Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen) vermieden werden.

Baubedingte Tötungsrisiken und der Verlust genutzter Fortpflanzungs- und Ruhestätten wer- den für die betroffenen Arten durch entsprechende Bauzeitenregelungen vermieden.

Die Baufeldfreiräumung und Baumfällungen oder Gehölzrückschnitte sind aus artenschutz- rechtlichen Gründen und aufgrund der Vorgaben des BNatSchG (§ 39) nur in der Zeit zwischen dem 01. Oktober und dem 28./29. Februar (außerhalb der Brutzeit) zulässig. Ein abweichender Baubeginn innerhalb der Brutzeit (bspw. nach der Getreideernte im August auf Ackerflächen) ist im Einzelfall bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Schaumburg zu beantra- gen und nur nach vorheriger Prüfung und Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde zu- lässig.

Für die Feldlerche wird für ein betroffenes Brutpaar in Anlehnung an die Empfehlungen der Region Hannover (2018) zwei (Dauer-)Brachestreifen von 2.000 m 2 bei einer Breite von mind. 10 m auf einer geeigneten Ackerfläche als CEF-Maßnahme angelegt.

Zur Vermeidung der Beeinträchtigung weiterer Brutpaare wird zudem die Höhe der baulichen Anlagen auf max. 8 m begrenzt (§ 2 der Festsetzungen). Ferner wird für die Eingrünung am Rand des Plangebietes auf die Pflanzung von großkronigen Bäumen verzichtet und es werden v. a. Sträucher (90 %) gepflanzt (§ 6 der Festsetzungen).

7 Gemäß Abfrage BatMap (http://www.batmap.de, Januar 2021) liegen im Umfeld (TK 25 Quadrant) Nachweise der Zwergfledermaus, für das Jahre 2018 vor.

34 Planungsgruppe Umwelt

Artenschutzrelevante Festsetzungen - CEF-Maßnahmen (§ 11 der Festsetzungen) (gem. § 9 (1) 1 Nr. 20 BauGB i.V.m. § 44 BNatSchG) Für die Feldlerche werden gemäß den Empfehlungen der Region Hannover (2018) zwei (Dauer-)Brachestreifen von mind. 2.000 m² bei einer Breite von mind. 10 m auf geeigneten Ackerflächen angelegt.

Die Maßnahmen halten folgende Vorgaben ein:

• Ortsfest, d.h. dauerhaft am selben Ort angelegt und nicht entlang von Wegen (allenfalls die schmalen Enden stoßen an Wegesäume an), • mind. 100 m Abstand zu geschlossenen Siedlungen und Wald bzw. geschlossenen Gehölzkulissen/größeren Gehölzen, klassifizierten Straßen, WEA, Hochspannungs- freileitungen (vgl. Region Hannover 2018, NLWKN 2011, Wagner 2014, LANUV 2016, BfN 2016: http://ffh-vp-info.de/FFHVP) • mind. 50 m Abstand zu einzelnen Bäumen, Strauchhecken/kleineren Gehölzen, Ein- zelgebäuden und sonstigen öffentlichen Straßen, Bahntrassen (vgl. DBU 2011, LANUV 2016). Einzelne Gebäude, Bäume und Gebüsche werden gemäß NLWKN allerdings auch geduldet.

Der Brachestreifen ist jeweils als sich selbstbegrünende Fläche zu entwickeln, keine Bewirt- schaftung, kein chem. Pflanzenschutz, keine Düngung. Jährlich ist eine Hälfte des Brachstrei- fens umzubrechen, so dass jeweils 1- und 2-jährige Sukzessionsstadien vorkommen und Ge- hölzentwicklung unterbunden wird. Bei Vergrasung der Flächen sind evtl. jährlich auflockernde Maßnahmen erforderlich, um heterogene Strukturen zu erhalten. Eine jährliche Mahd ist au- ßerhalb der Brutzeit der Feldlerche (Brutzeit März – August) mit Abtransport des Mähguts von der Fläche möglich. Zur Reduzierung von Distelaufwuchs kann nach Rücksprache mit der Un- teren Naturschutzbehörde des Landkreises Schaumburg ggf. ab Mitte Juli eine Hochmahd bei einer Schnitthöhe von mind. 40 cm erfolgen. Der Umbruch des jeweiligen Abschnitts des Bra- chestreifens darf nur in den Monaten Oktober bis Februar erfolgen.

Falls im Rahmen der Überprüfungen erkennbar ist, dass abweichende Pflegemaßnahmen aus naturschutzfachlicher Sicht vorteilhafter sind, bzw. Fehlentwicklungen unterbinden, ist eine Anpassung nach Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde möglich (z. B. Ansaat mit gebietsheimischen Regiosaatgut kombiniert mit mind. 2 m breitem Schwarzbrachestreifen, modifizierte Umbruchzyklen, vgl. auch VSW 2010).

Umsetzung: Die Maßnahme ist unmittelbar nach Etablierung der Brache (Umbruch) bzw. in- nerhalb der darauffolgenden Brutperiode wirksam. Umsetzung daher vor der an die Baufeld- räumung anschließenden Brutperiode (März – August), spätestens zeitgleich mit der Baufeld- räumung. Bei abweichendem Baubeginn (s. § 11 Nr. 1, Satz 1 der textlichen Festsetzungen), Umsetzung vor der von der Baufeldräumung betroffenen Brutperiode.

Die genaue Festlegung und Verortung der Maßnahme erfolgen noch.

35 Planungsgruppe Umwelt

5 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Ver- minderung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen, Eingriffsregelung

Die Vermeidung und der Ausgleich voraussichtlicher Beeinträchtigungen des Landschaftsbil- des sowie der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts sind gemäß § 1a Abs. 3 BauGB in der bauleitplanerischen Abwägung zu berücksichtigen. Der Ausgleich erfolgt u. a. durch geeignete Festsetzungen nach § 9 BauGB als Flächen oder Maßnahmen zum Ausgleich und zur Vermeidung. Soweit dies mit einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung und den Zielen der Raumordnung sowie des Naturschutzes und der Landschaftspflege vereinbar ist, können die Festsetzungen auch an anderer Stelle als am Ort des Eingriffs erfolgen.

Für die Ermittlung des Ausgleichsbedarfs werden die Festsetzungen der B-Plans Nr. 18 zu Grunde gelegt.

5.1 Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von nachteiligen Umweltauswirkungen

Vorrangiges Anliegen im Rahmen der Anwendung der Eingriffsregelung ist zunächst die Ver- meidung und Minimierung von Beeinträchtigungen (Minimierungsgebot, fachlich-technisches Optimierungsgebot). Die nachfolgenden Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung sind geeignet, nachteilige Umweltauswirkungen auf die Umweltschutzgüter, bzw. die Eingriffe in Natur und Landschaft auf das unbedingt erforderliche Maß zu verringern.

Begrenzung der Höhen baulicher Anlagen (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i.V.m. § 16 Abs. 2 Nr. 4 BauNVO)

Die max. Höhe der baulichen Anlagen wird auf max. 8 m begrenzt, auch im Hinblick auf das Landschaftsbild und die Silhouetten - Wirkung für die Feldlerche. Bezugsebene ist die Ober- kante der zur Erschließung des Grundstückes notwendigen angrenzenden öffentlichen Ver- kehrsfläche im Ausbauzustand auf Höhe der mittleren Frontbreite der zur öffentlichen Ver- kehrsfläche ausgerichteten Grundstückgrenze. Als maßgeblicher Bezugspunkt wird der höchste Punkt der Dachhaut definiert. Steigt das Gelände von der Verkehrsfläche zum Ge- bäude, so darf das o.g. Maß um einen Zuschlag überschritten werden; der zulässige Zuschlag ergibt sich aus der Differenz zwischen der Höhe der natürlichen Geländeoberfläche, gemes- sen an der der Verkehrsfläche zugewandten Seite des Gebäudes und der Bezugsebene. Ge- ringfügige, baubedingte Abweichungen von bis zu 0,2 m sind zulässig.

Ableitung des Oberflächenwassers (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 14 und 16 BauGB) Das innerhalb des Plangebietes anfallende Oberflächenwasser ist zur Versickerung zu brin- gen. Ist eine Versickerung nicht möglich, ist das anfallende Oberflächenwasser durch geeig- nete bauliche Maßnahmen (z.B. Mulden-Rigolen-Systeme) auf den jeweiligen Grundstücksflä- chen derart zurückzuhalten, dass nur die natürliche Abfluss-Spende an die nächste Vorflut abgeleitet wird. Als Bemessung sind 3 l/s*ha für ein 10-jährliches Regenereignis zu Grunde zulegen.

36 Planungsgruppe Umwelt

Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von Bodenbeeinträchtigungen (Bauphase) und Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB) Oberboden ist, sofern für die Realisierung von Bauvorhaben erforderlich, vor Baubeginn ab- zuschieben. Mit Oberboden ist schonend umzugehen. Er ist in einem nutzbaren Zustand zu erhalten und vor Vernichtung oder Vergeudung zu bewahren. Der Oberboden ist nach Ab- schluss der Bauarbeiten auf allen verbleibenden temporären Bauflächen wieder einzubringen (Wiederandeckung). Nach der Wiederandeckung verbleibender Oberboden ist einer ord- nungsgemäßen Verwertung zuzuführen.

Vorhandener Oberboden sollte aufgrund § 202 BauGB vor Baubeginn abgeschoben und einer ordnungsgemäßen Verwertung zugeführt werden. Im Rahmen der Bautätigkeiten sollten ei- nige DIN-Normen aktiv Anwendung finden (v.a. DIN 19639 Bodenschutz bei Planung und Durchführung von Bauvorhaben, DIN 18915 Vegetationstechnik im Landschaftsbau -Boden- arbeiten, DIN 19731 Verwertung von Bodenmaterial). Um dauerhaft negative Auswirkungen auf die von Bebauung freizuhaltenden Bereiche (z.B. zukünftige Gärten) zu vermeiden, sollte der Boden im Bereich der Bewegungs-, Arbeits- und Lagerflächen durch geeignete Maßnahmen (z.B. Überfahrungsverbotszonen, Baggermatten) geschützt werden. Boden sollte im Allgemeinen schichtgetreu ab- und aufgetragen werden. Die Lagerung von Boden in Bodenmieten sollte ortsnah, schichtgetreu, in möglichst kurzer Dauer und entsprechend vor Witterung geschützt vorgenommen werden (u.a. gemäß DIN 19731). Außerdem sollte das Vermischen von Böden verschiedener Herkunft oder mit unter- schiedlichen Eigenschaften vermieden werden. Auf verdichtungsempfindlichen Flächen soll- ten Stahlplatten oder Baggermatten zum Schutz vor mechanischen Belastungen ausgelegt werden. Besonders bei diesen Böden sollte auf die Witterung und den Feuchtegehalt im Boden geachtet werden, um Strukturschäden zu vermeiden.

Archäologischer Denkmalschutz Sollten bei den geplanten Bau- und Erdarbeiten ur- oder frühgeschichtliche Bodenfunde wie etwa Keramikscherben, Steingeräte oder Schlacken sowie Holzkohleansammlungen, Boden- verfärbungen oder Steinkonzentrationen, gemacht werden, so sind diese gem. § 14 Abs. 1 des NDSchG auch in geringer Menge meldepflichtig. Sie müssen der zuständigen Kommu- nalarchäologie (Tel. 05722/9566-15 oder E-Mail: [email protected]), der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Schaumburg sowie dem Niedersächsi- schen Landesamt für Denkmalpflege unverzüglich gemeldet werden. Bodenfunde und Fund- stellen sind nach § 14 Abs. 2 NDSchG bis zum Ablauf von vier Werktagen nach der Anzeige unverändert zu lassen, bzw. für ihren Schutz ist Sorge zu tragen, wenn nicht die Denkmal- schutzbehörde die Fortsetzung der Arbeiten gestattet.

Maßnahmen zum Artenschutz (Baufeldräumung)

Die Baufeldfreiräumung und Baumfällungen oder Gehölzrückschnitte sind aus artenschutz- rechtlichen Gründen nur in der Zeit zwischen dem 01. Oktober und dem 28. Februar (außer- halb der Brutzeit) zulässig. Ein abweichender Baubeginn innerhalb der Brutzeit ist im Einzelfall bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Schaumburg zu beantragen und nur nach vorheriger Prüfung und Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde zulässig.

37 Planungsgruppe Umwelt

5.2 In Betracht kommende anderweitige Planungsmöglich- keiten

Vor dem Hintergrund der angrenzenden Bebauung und vorhandener Infrastruktur bzw. Nut- zung ist eine Erweiterung im Vergleich mit einer Standortalternative mit deutlich geringen Kon- flikten verbunden. Umweltbeeinträchtigungen treten in geringen Umfang auf. Durch die Lage am Ortsrand verfolgt die Planung die Ziele des § 1a Abs. 2 BauGB (sparsamer Umgang Grund und Boden, Verringerung der zusätzlichen Inanspruchnahme von Flächen, Begrenzung der Bodenversiegelungen auf das notwendige Maß) und ist, auch im Sinne der Nachhaltigkeit, ein ausgewogener Kompromiss zwischen dem Ziel der baulichen Erweiterung (intensivere Bebau- ung) und des Erhalts der Funktionen von Natur und Landschaft.

5.3 Maßnahmen zum Ausgleich im Plangebiet

Aufgrund der erheblichen Beeinträchtigung des Naturhaushaltes werden Ausgleichsmaßnah- men erforderlich. Die Möglichkeiten zum Ausgleich voraussichtlich erheblicher Beeinträchtigungen des Land- schaftsbildes sowie der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts sind in der bau- leitplanerischen Abwägung zu berücksichtigen. Für die Entscheidung des Umfangs des Aus- gleichs im Plangebiet ist zwischen den Zielen des Flächensparens und der baulichen Verdich- tung auf der einen Seite und der des Ausgleichs am Ort des Eingriffs und dem Verbrauch landwirtschaftlicher Flächen auf der anderen Seite abzuwägen. Nach Durchführung der vorgesehenen Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung bleiben erhebliche Eingriffe in die Schutzgüter Boden, Wasser, Tiere und Pflanzen sowie Landschaft zurück, die v. a. aus der Versiegelung von Böden einer landwirtschaftlich genutzten Fläche resultieren. Zum Ausgleich werden innerhalb des Geltungsbereiches die im Folgenden ge- nannten Maßnahmen im Bebauungsplan festgesetzt. Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB) Auf den im Plan gekennzeichneten Flächen zum Anpflanzen von Bäumen Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB sind standortgerechte, im Natur- raum heimische Sträucher und Bäume zu pflanzen, zu erhalten und bei Abgang zu ersetzen. Die Pflanzungen sind zu 10 % aus klein- bis mittelkronigen Bäumen als Heister und zu 90 % aus Sträuchern herzustellen. Die zu pflanzenden baumartigen Laubgehölze sind als Heister, 2 x verpflanzt, 150 - 200 cm hoch und die Sträucher, 2 x verpflanzt, 60 - 100 cm hoch zu pflanzen. Die Artenwahl richtet sich nach den Angaben der Artenliste Tab. 6. Sie sind so an- zulegen und zu pflegen, dass sich ein artenreiches, frei wachsendes Gehölz entwickeln kann. Innerhalb der 5 m breiten Pflanzfläche ist eine mehrreihige Pflanzung mit einem Pflanzraster von 1 x 1 m bis 1,5 x 1,5 m umzusetzen.

Zum Schutz des Vorkommens der Feldlerche auf den angrenzenden Ackerflächen wird auf die Pflanzung großkroniger Bäume verzichtet.

38 Planungsgruppe Umwelt

Tab. 6: Artenliste für standortheimische und -gerechte Gehölzpflanzungen

Großkronige Laubbäume Sträucher Cornus sanguinea Hartriegel Corylus avellana Haselnuss Crataegus laev igata Zweigriffliger Weißdorn Zum Schutz der Feldlerche wird hier auf die Pflanzung entsprechender Bäume ver- Crataegus monogyna Eingriffeliger Weißdorn zichtet Lonicera xylosteum Heckenkirsche Euonymus europaeus Pfaffenhütchen Rosa canina Hundsrose Mittel - bis kleinkronige Laubbäume Salix caprea Salweide Acer campestre Feldahorn Sa mbucus nigra Schwarzer Holunder Carpinus betulus Hainbuche Sorbus aucuparia Vogelbeere Malus sylvestris Wildapfel

Die Artenauswahl kann durch weitere, standortgerechte und heimische Laubgehölzarten er- gänzt werden.

Für die Bepflanzung sollten Bäume und Sträucher gepflanzt werden, die versetzt blühen und eine Bienenweide im Jahresverlauf darstellen.

Die Pflanzmaßnahmen sind innerhalb einer Vegetationsperiode nach Erstellung der Hochbau- maßnahmen zu realisieren. Die Maßnahmen sind jedoch spätestens zwei Vegetationsperio- den nach Baubeginn fertig zu stellen.

Die o. g. Ausgleichsmaßnahmen zielen hierbei auf die Kompensation des Verlustes von Bio- topstrukturen, der Versiegelung sowie die landschaftsgerechte Wiederherstellung bzw. Neu- gestaltung des Landschaftsbildes ab.

Gesonderte artenschutzrechtliche (vorgezogenen) Ausgleichsmaßnahmen sind auf Grund- lage der durchgeführten faunistischen Erfassungen und unter Berücksichtigung der genannten Vermeidungsmaßnahmen für ein Brutpaar der Feldlerche erforderlich und werden noch veror- tet.

Wie in Kapitel 5.4 noch erläutert wird, ist eine gesonderte Berücksichtigung in der Kompensa- tion über die Betroffenheit der Biotoptypen und des Landschaftsbildes hinaus nur erforderlich, sofern Funktionen besonderer Schutzwürdigkeit erheblich beeinträchtigt werden. Dies ist hier nicht der Fall.

5.4 Eingriffsbilanz/Ermittlung des Kompensationsbedarfs und externe Ausgleichsmaßnahmen

Die Eingriffsbewertung und Kompensationsermittlung wird auf der Grundlage der Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung vom Niedersäch- sischen Städtetag (2013) durchgeführt. Das heißt, die flächenmäßige Erfassung des Eingriffs

39 Planungsgruppe Umwelt und die rechnerische Ermittlung des erforderlichen Kompensationsumfangs erfolgen auf der Grundlage der Biotoptypen. Soweit Funktionen besonderer Schutzwürdigkeit erheblich beein- trächtigt werden, ist eine verbal-argumentative, die rechnerische Bilanzierung ergänzende Ge- genüberstellungen von Eingriff und Ausgleich vorzunehmen. Das gleiche gilt für Beeinträchti- gungen des Landschaftsbildes.

5.4.1 Ermittlung des Kompensationsbedarfs In der Eingriffs-/ Ausgleichsbilanz werden sämtliche Vermeidungs- und planinternen Aus- gleichsmaßnahmen direkt in die Bilanz eingestellt. Der verbleibende Ausgleichsbedarf wird anschließend den externen Ausgleichsmaßnahmen gegenübergestellt, bzw. dient der Bemes- sung des externen Ausgleichsbedarfs. Ergänzend erfolgt die Prüfung der Plausibilität sowie Gegenüberstellung von Eingriff und Ausgleich für das Landschaftsbild, sowie ggf. erheblich beeinträchtigter Funktionen mit besonderer Schutzwürdigkeit. Nach § 1a Abs. 3 S. 5 BauGB gilt: „Ein Ausgleich ist nicht erforderlich, soweit die Eingriffe bereits vor der planerischen Ent- scheidung erfolgt sind oder zulässig waren“. Demnach ist für die Ermittlung des Kompensati- onsbedarfs der real vorhandene Umweltzustand anzunehmen.

Eingriffs-/Ausgleichsbilanz für die Biotoptypen Die im Plangebiet vorgesehenen Eingriffe wurden in Kapitel 3 ausführlich beschrieben. Für die Quantifizierung von Umfang und Schwere des Eingriffs wird, wie vorstehend erläutert, auf das Punkteverfahren des Niedersächsischen Städtetags (2013) zurückgegriffen. In Fehler! Ver- weisquelle konnte nicht gefunden werden. sind zusammenfassend Umfang und Schwere des Eingriffs, der Umfang der Vermeidung sowie der im Plangebiet geleistete Ausgleich und der externe (außerhalb des Plangebietes) geleistete Ausgleich dargestellt.

Tab. 7: Ermittlung des Kompensationsbedarfs und Bilanz mit der Kompensationsmaßnahme

Planungsrechtliche Biotoptyp Fläche Wert- Flächen- Beurteilungsgrund- Biotoptyp Nr. [m²] faktor wert (WE) lage Bestand ATn 11.1.3 Basenreicher Lehm-/ Tonacker 7.970 1 7.970 OVS 13.4 Straße 493 0 0 Halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer, FG/UHM 4.13/10.4.2 615 3 1845 Straßenseitengraben Halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer UHM 10.4.2 118 3 354 Standorte am Radweg OVW/UHM 13.4 Weg (ruderalisierter Weg, Rasenweg) 7 3 21 OVW/UHM 13.4 Weg, Ackerzufahrt 25 2 50 OVW 13.4 Fuß/Radweg 202 0 0 OVW/OVM 13.4 Weg/ Platz (Zuwegung) 67 0 0 OVW 13.4 Weg (Wirtschaftsweg, versiegelt) 442 0 4.13.3 Nährstoffreicher Graben/ Gras- und Stauden- 14 420 FGR/UHM 3 /10.4.2 flur Halbruderale Gras- und Staudenflur mittlerer UHM 10.4.2 277 3 831 Standorte am Wirtschaftsweg Baumreihe (6* 25 qm) 2.4.2 6 Bäume entlang der L 440 (150) 3 450 Summe Bestand 10.230 11.563 Planung Fläche f. d. Gemein- X (OYS) Sonstiges Bauwerk, versiegelte 13.4 4.813 0 0 bedarf „Feuerwehr“ Fläche

40 Planungsgruppe Umwelt

Planungsrechtliche Biotoptyp Fläche Wert- Flächen- Beurteilungsgrund- Biotoptyp Nr. [m²] faktor wert (WE) lage Fläche f. d. Gemein- GRA Scherrasen (Grünfläche, ohne Ge- 12.1.2 2.326 1 2.326 bedarf „Feuerwehr“ hölz)) darin Gehölz 2.16.1 HPG 882 3 2.646 Öffentliche Verkehrs- 2.209 fläche, davon: Straße OVS 493 0 0 Halbruderale. Gras-/ Staudenflur (Straßen- FG/UHM 615 3 1.845 graben) Halbruderale. Gras-/ UHM 118 3 354 Staudenflur (Saum) 13.4 Zufahrt/Weg mit Neben- OVW/UHM 25 2 50 flächen Weg (Fuß-/Radweg) OVW 202 0 0 Weg/ Platz (Zuwe- OVW/OVM 67 0 0 gung) Zufahrtsstraße OVS 774 0 0 Baumreihe (4* 25 qm) HBA (150) 3 450 Summe Planung 10.230 7.671 Differenz -3.892

Werte in ( ) werden nicht in der Fläche berücksichtigt (Einzelbäume)

Als Ergebnis dieser Bilanz ist zusammenfassend festzustellen, dass (vorbehaltlich anrechen- barer Flächenanteile der CEF-Maßnahmen für die Feldlerche) derzeit noch ein Defizit von rund 3.892 Werteinheiten verbleibt.

Diese zunächst verbleibende Differenz muss extern kompensiert werden. Das Kompensati- onsdefizit wird vom Ökokonto (Ökopool) der Stadt Sachsenhagen abgebucht.

Die externe Kompensation erfolgt dabei über den Ökopool der Stadt Sachsenhagen auf den Flst. 5, 6 und 8 der Flur 6, Gemarkung Nienbrügge, sowie dem Flst. 2, Flur 35, Gemarkung Sachsenhagen. Hier stehen nach Auskunft der Stadt Sachsenhagen noch 15.164 Werteinhei- ten zur Verfügung, die in Anspruch genommen werden können. Die Fläche befindet sich süd- westlich von Sachsenhagen, nördlich der Sachsenhäger Aue und westlich des Schneebaches.

Auf der Fläche wurden Ackerflächen sowie Intensivgrünland zu extensiv bewirtschaftetem Grünland entwickelt. Auf ca. 10.000 m² der Fläche wurden zudem durch Abgrabungen Blänken angelegt. Die Umsetzung der Maßnahme ist bereits erfolgt.

41 Planungsgruppe Umwelt

Abb. 15: Übersichtsplan des Ökopools der Stadt Sachsenhagen im Bereich der Auewiesen, Quelle: LGLN, BKG 2000, TK 25, Nds./Bremen – GeoLIFE

Abb. 16: Lageplan des Ökopools der Stadt Sachsenhagen im Bereich der Auewiesen mit Darstellung des Zielbiotoptyps, ALK, M. 1:1.000 i.O., © 2016 LGLN, Amt für Regio- nale Landesentwicklung - Hildesheim

42 Planungsgruppe Umwelt

Tab. 8: Ökopool der Stadt Sachsenhagen im Bereich der Auewiesen

Werteinheiten WE noch verfügbar 15.164 Bedarf (vorläufig) B-Plan Nr. 18 -3.892 Verbleibender Bestand 11.272

Hinsichtlich der Fauna (besonderer Schutzbedarf/ besondere Schutzwürdigkeit aufgrund ar- tenschutzrechtlich relevanter Art) und des Landschaftsbildes erfolgt eine ergänzende Gegen- überstellung von Eingriff und Ausgleich.

In Bezug auf Boden besteht keine besondere Schutzwürdigkeit. Es ist Boden allgemeiner Be- deutung bzw. v. a. mit erkennbaren Vorbelastungen (Straßenrandbereich) betroffen, so dass sich kein weiterer Bilanz-/Kompensationsbedarf über den bereits in Verbindung mit Biotopty- pen ermittelten hinaus ergibt. Die Neuversiegelung wird somit im Zusammenhang mit den vor- gesehenen Gehölzpflanzungen und dem Ökopool mitkompensiert.

Gegenüberstellung von Eingriff und Ausgleich Fauna Die interne und externe Kompensationsfläche dient auch der Kompensation der Betroffenheit faunistische Lebensräume allgemeiner Bedeutung. Für diese besteht kein besonderer Schutz- bedarf, so dass sich auch hier kein weiterer Bilanz-/Kompensationsbedarf über den bereits in Verbindung mit Biotoptypen ermittelten hinaus ergibt. Allerdings besteht für die artenschutz- rechtlich relevante Art Feldlerche ein gesonderter Ausgleichsbedarf zur Vermeidung des Ein- tritts artenschutzrechtlicher Verbote. Es ist eine vorgezogene Ausgleichsmaßnahme erforder- lich und vorgesehen. Die genaue Verortung erfolgt noch.

Gegenüberstellung von Eingriff und Ausgleich für das Landschaftsbild Das Plangebiet ist innerhalb eines ackerbaulich genutzten Raumes geprägt durch die Lage an einem Verkehrsweg und Siedlungsstrukturen. Insgesamt besteht eine geringe Bedeutung der Landschaftsbildqualitäten im Bereich des Plangebietes.

Durch die Festsetzungen zur Höhenbegrenzung sowie zur randlichen Eingrünung (Einfügen in die Umgebung gem. § 34 BauGB Abs. 3a) wird eine gute Integration in die Landschaft, und eine gute Ortsrandgestaltung erreicht.

In der Gesamtbewertung entsteht unter Berücksichtigung aller einbindenden Maßnahmen so- mit eine als Ausgleich anzusehende landschaftsgerechte Neugestaltung des Landschaftsbil- des.

43 Planungsgruppe Umwelt

6 Zusätzliche Angaben 6.1 Analysemethoden und Schwierigkeiten bei der Erhebung

Die Aufstellung der ergänzten Ausgleichsbilanzierung orientiert sich an der Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung des Niedersächsi- schen Städtetages (2013). Besondere Schwierigkeiten sind bei der Erstellung nicht aufgetre- ten.

6.2 Hinweise zur Überwachung der erheblichen Umwelt- auswirkungen / Monitoring

Zielsetzung des Monitorings ist es, unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen von Plänen frühzeitig zu erkennen und ggf. Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen (§4c BauGB). Der Ge- meinde obliegt hierbei die Überwachung (Monitoring) der erheblichen Umweltauswirkungen, die auf Grund der Durchführung des Bauleitplanes eintreten können.

Die entsprechenden Ausführungen werden noch ergänzt und präzisiert.

7 Allgemeinverständliche Zusammenfassung

Der B-Plan Nr. 18 bereitet die Errichtung eines neuen, zentral gelegenen, gemeinsamen Feu- erwehrgerätehauses der Ortsfeuerwehren Sachsenhagen und Auhagen an der L 440 am Orts- rand Sachsenhagen vor. Vor dem Hintergrund der angrenzenden Bebauung und vorhandener Infrastruktur bzw. Nut- zung ist eine Erweiterung im Vergleich mit einer Standortalternative mit deutlich geringen Kon- flikten verbunden. Umweltbeeinträchtigungen treten in geringen Umfang auf. Durch die Lage am Ortsrand verfolgt die Planung die Ziele des § 1a Abs. 2 BauGB (sparsamer Umgang Grund und Boden, Verringerung der zusätzlichen Inanspruchnahme von Flächen, Begrenzung der Bodenversiegelungen auf das notwendige Maß) und ist, auch im Sinne der Nachhaltigkeit, ein ausgewogener Kompromiss zwischen dem Ziel der baulichen Erweiterung (intensivere Bebau- ung) und des Erhalts der Funktionen von Natur und Landschaft.

Dennoch werden durch den B-Plan Nr. 18 erhebliche Beeinträchtigungen von Natur und Land- schaft, vorbereitet. Dem Vermeidungsgebot des § 15 Abs. 1 BNatSchG wurde durch die Fest- legungen zur Baufeldräumung und die begrenzte Grundflächenzahl gefolgt. Durch die Fest- setzungen zur Höhenbegrenzung sowie zur randlichen Eingrünung (Einfügen in die Umge- bung gem. § 34 BauGB Abs. 3a) wird eine gute Integration in die Landschaft, und eine gute Ortsrandgestaltung erreicht.

Dennoch verbleiben unvermeidbare Beeinträchtigungen. Im Plangebiet steht nicht genügend Fläche zur Verfügung, um den erforderlichen naturschutzrechtlichen Ausgleich vollständig de- cken zu können. Aus diesem Grund werden externe Kompensationsflächen für die Ausgleichs- maßnahmen genutzt. Es ist vorgesehen, die verbleibende Differenz von Werteinheiten (WE) extern zu kompensieren. Das Kompensationsdefizit wird vom Ökokonto (Ökopool) der Stadt Sachsenhagen abgebucht.

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Im Einzelnen ist für die Schutzgüter anzuführen:

• Mensch: Es werden sämtliche erheblichen Beeinträchtigungen vermieden. • Tiere, Pflanzen, Biotope : Es werden sämtliche erheblichen Beeinträchtigungen vermie- den oder extern ausgeglichen. • Fläche/Boden : Es werden sämtliche erheblichen Beeinträchtigungen vermieden oder ex- tern ausgeglichen. • Wasser : Es werden sämtliche erheblichen Beeinträchtigungen vermieden oder extern aus- geglichen. • Klima / Luft : Es werden sämtliche erheblichen Beeinträchtigungen vermieden. • Landschaft / Landschaftsbild : Es werden sämtliche erheblichen Beeinträchtigungen ver- mieden bzw. durch die Neugestaltung der Landschaft ausgeglichen. • Kultur- und sonstige Sachgüter : Es werden sämtliche erheblichen Beeinträchtigungen vermieden. • Wechselwirkungen : Die einzelnen Schutzgüter/Naturgüter wurden hinsichtlich ihrer Wechselwirkungen mit einander untersucht und diese bei Vermeidung und Ausgleich be- achtet. Zur Vermeidung von artenschutzrechtlichen Konflikten gem. § 44 BNatSchG werden entspre- chende artenschutzrelevante Festsetzungen (Vermeidungsmaßnahmen, CEF-Maßnahmen) umgesetzt.

8 Betroffenheit von Arten und natürlichen Lebensräumen im Sinne des § 19 BNatSchG

Gemäß § 19 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ist ein Umweltschaden die Schädigung von Arten und natürlichen Lebensräumen. Diese Regelung erfasst jeden Schaden, der erheb- liche nachteilige Auswirkungen auf die Erreichung oder Beibehaltung des günstigen Erhal- tungszustands dieser Lebensräume oder Arten hat (§ 19 Abs. 1 BNatSchG). Die Begriffe Arten und natürliche Lebensräume werden in § 19 Abs. 2 und 3 BNatSchG näher konkretisiert.

Keine Umweltschäden sind hierbei auch Beeinträchtigungen, die durch genehmigte Vorhaben bewirkt werden, wenn diese Beeinträchtigungen zuvor ermittelt wurden und bei der Zulassung dieser Vorhaben die Auswirkungen auf die Umwelt Gegenstand der behördlichen Prüfung wa- ren.

Im Rahmen des vorliegenden Umweltberichtes wurden die entsprechenden vorkommenden Arten artenschutzrechtlich bzw. im Rahmen der Eingriffsregelung berücksichtigt. Zu erwar- tende Beeinträchtigungen wurden ermittelt und erforderliche Maßnahmen abgeleitet. Lebens- räume nach Anhang I der der FFH-Richtlinie 92/43/EWG sind nicht vorhanden und betroffen.

Ein Umweltschaden im Sinne des § 19 BNatSchG liegt somit nicht vor.

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9 Quellenverzeichnis

Literatur, Gutachten

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Internet

NABU Niedersachsen, Fledermaus Informationssystem BatMap, • http://www.batmap.de/web/start/karte#mapanchor

WMS-Dienste im NIBIS® KARTENSERVER des Landesamtes für Bergbau, Energie und Ge- ologie (LBEG): • Bodenkundliche Karten = http://nibis.lbeg.de/net3/public/ogc.ashx?PkgId=24 • Geologische Karten = http://nibis.lbeg.de/net3/public/ogc.ashx?PkgId=22 • Hydrogeologische Karten = http://nibis.lbeg.de/net3/public/ogc.ashx?PkgId=23 • Ingenieurgeologische Karten = http://nibis.lbeg.de/net3/public/ogc.ashx?PkgId=25 • Karten zu Flächenverbrauch und Bodenversiegelung = http://nibis.lbeg.de/net3/public/ogc.ashx?PkgId=36 • Karten der Altlasten in Niedersachsen = http://nibis.lbeg.de/net3/public/ogc.ashx?PkgId=27 • Geotop Karte = http://nibis.lbeg.de/net3/public/ogc.ashx?PkgId=38 • Klimaprojektionen = http://nibis.lbeg.de/net3/public/ogc.ashx?PkgId=53

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• Karten der Grundwasserschutzberatung in Grundwasserkörpern = http://nibis.lbeg.de/net3/public/ogc.ashx?PkgId=40

Niedersächsisches Ministerium für Umwelt und Klimaschutz (offizielle Liste unter URL: http://www.umwelt.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=2299&ar- ticle_id=8887&_psmand=10) • Hydrologie = http://www.umweltkarten-niedersachsen.de/arcgis/ser- vices/Hydro_wms/MapServer/WMSServer? • Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie = http://www.umweltkarten-niedersach- sen.de/arcgis/services/HWRM_wms/MapServer/WMSServer? • Naturschutz = http://www.umweltkarten-niedersachsen.de/arcgis/services/Na- tur_wms/MapServer/WMSServer? • Luft und Lärm (GAV) = http://www.umweltkarten-niedersachsen.de/arcgis/ser- vices/GAV_wms/MapServer/WMSServer? • Großschutzgebiete (GSG) = http://www.umweltkarten-niedersachsen.de/arcgis/ser- vices/GSG_wms/MapServer/WMSServer? • EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) = http://www.umweltkarten-niedersachsen.de/ar- cgis/services/WRRL_wms/MapServer/WMSServer? • GDI-DE-WMS = http://www.umweltkarten-niedersachsen.de/arcgis/ser- vices/WMS_GDI_DE/MapServer/WMSServer? • Basisdaten = http://www.umweltkarten-niedersachsen.de/arcgis/services/Basisda- ten_wms/MapServer/WMSServer?

ArcGis Online, Grundkarten, Bilddaten, Quelle: Esri, DigitalGlobe, GeoEye, Earthstar Geogra- phics, CNES/Airbus DS, USDA, USGS, AeroGRID, IGN, and the GIS User Commu- nity, 2009, aktualisiert 2019 TopPlusOpen (TPO), © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2017, Datenquellen: http://sg.geodatenzentrum.de/web_public/Datenquellen_TopPlus_O- pen_01.10.2017.pdf Topographische Kartenwerke des LGLN als WMS-Dienst (LGLN; Auszug aus den Geobasis- daten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung; © 2017), ATKIS® DGM5 INSPIRE Web Map Service für Niedersachsen Topographische Kartenwerke des LGLN, Kartengrundlage TK 25, M 1:25.000, © 2020 LGLN, RD Hameln-Hannover, Katasteramt Rinteln Topographische Kartenwerke des LGLN, Kartengrundlage ALK, M 1:1.000, © 2020LGLN, RD Hameln-Hannover, Katasteramt Rinteln

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