Semiramis Akbari Grenzen politischer Reform- und Handlungsspielräume in Iran Die Bedeutung innenpolitischer Dynamiken für die Außenpolitik HSFK-Report 9/2006 Redaktionsschluss: 22. Januar 2007 © Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) Adresse der Autorin: HSFK x Leimenrode 29 x 60322 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95 91 04-0 x Fax: (069) 55 84 81 E-Mail:
[email protected] x Internet: www.hsfk.de ISBN-10: 3-937829-41-5 ISBN-13: 978-3-937829-41-8 Euro 6,- Zusammenfassung Nahezu täglich berichten die Medien über Irans Nuklearambitionen. Das internationale Medieninteresse an Teherans Atompolitik hat insbesondere seit dem Amtsantritt des sechsten Staatspräsidenten der Islamischen Republik im August 2005 zugenommen. Ent- gegen den Erwartungen und Prognosen im In- und Ausland wurde in Iran am 24. Juni 2005 ein Ultrakonservativer zum Nachfolger des reformorientierten fünften Staatspräsi- denten Mohammad Khatami (1997-2005) gewählt. Der Sieg Mahmud Ahmadinejads wird nicht nur als eines der wichtigsten Ereignisse in die postrevolutionäre Geschichte der Isla- mischen Republik Irans eingehen, sondern stellt zugleich eine Zäsur im Verhältnis der westlichen Staatengemeinschaft zu Iran dar. Dies lässt sich unter anderem daran ablesen, dass die internationale Kritik, insbesonde- re der USA an Iran enorm zugenommen hat. Die Bush-Regierung begreift den schiiti- schen Gottesstaat vor allem aufgrund seiner Nuklearambitionen als Bedrohung für den Weltfrieden. Iran befindet sich seit 2003 in schwierigen Verhandlungen mit der Interna- tionalen Atomenergie Organisation (IAEO) in Wien über das umstrittene iranische Nu- klearprogramm. Neben dem multilateralen Kontrollregime (IAEO) spielen bei den Ver- handlungen externe Akteure, darunter die USA, die EU-3 (Deutschland, Frankreich und Großbritannien) sowie Russland und China eine wichtige Rolle.