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4 Editorial

5 Wolf-Rüdiger Grosse und Jürgen Fleck I Die Arbeitsgemeinschaft Urodela

17 Johannes Dambach, Meike Meissner, Dennis Rödder, n Xavier Eekhout, Garin Cael, Giuseppe Mazza, Francesca Zinetti & Marta De Biaggi Young European taxonomists h searching for herps in Central Spain 29 Cornelia Gabler Neues zur Calciumversorgung von Schwanzlurchen a - Was bringt das Einstäuben von Futtertieren?

31 Buchbesprechung l Die Amphibien und Reptilien Baden-Württembergs

33 Buchbesprechung t Heimische Amphibien. Bestimmen-Beobachten-Schützen

Hyla arborea. Foto aus Dambach et al.: Young European taxonomists searching for herps in Central Spain, S. 17. amphibia, 8(1), 2009  Editorial

Liebe Leser der „amphibia“,

obwohl schon wieder einige Monate im neu- dela geht davon aus, dass auch in Zukunft en Jahr vergangen sind, darf ich sie nun Tagungsprogramme der Arbeitsgruppen auf den Seiten der „amphibia“ begrüßen. ebenso wie Fachbeiträge in der ‚elaphe’ er- Aus verschiedensten Gründen kam es im scheinen. Darüber hinaus kann es den AG’s vergangenen Jahr zu dem Redaktionswech- vorbehalten bleiben, ihre internen Nach- sel Meine Vorgänger hatten das erläutert. richten in eigener Regie und auf eigene Gemeinsam mit unserer Grafikerin, Frau Rechnung zu veröffentlichen. Andrea K. Rohde möchte ich die amphi- Der Vorstand der DGHT hat mit seiner Um- bia auch in einem neuen, wie wir meinen frage zur Zukunft der ‚elaphe’ immerhin die ansprechendem Layout, präsentieren. Für Meinung von 500 Mitgliedern zur Kenntnis weitere Hinweise sind wir dankbar. bekommen. Mit der Ausschreibung eines Etliche Anfragen bei mir betreffen die Zu- Ideenwettbewerbes ist ein weiterer Schritt kunft unserer „amphibia“. Diese Frage hatte getan. sich die AG Urodela auf ihrer Herbsttagung Das zweite Heft unserer „amphibia“ wird im Jahre 2008 gestellt. Zusammenfassend im Herbst diesen Jahres erscheinen und ließ sich feststellen, dass die Verringerung eine ganze Reihe von Beiträgen zur Nach- der Vielzahl der zur Zeit gedruckten AG- zucht von Frosch- und Schwanzlurchen Zeitschriften und AG- Nachrichten wün- bringen. Gleichzeitig kommen dann auch schenswert ist. Der zukünftigen ‚elaphe’ Informationen, wie es mit der „amphibia“ sollte so entsprechender Druckraum zur weiter geht. Immerhin ist sie doch recht zäh, Verfügung gestellt werden. Dies setzt vor- wie die Entwicklungen in den letzten Jah- aus, dass die ‚elaphe’ ab einem noch zu be- ren zeigten. Sie ist überlebensfähig wie die stimmenden Zeitpunkt monatlich erscheint. Triopsiden-Krebse (populärwissenschaft- Früher gab es in der Terraristik sogar eine lich Urzeitkrebse genannt), die eine über Wochenzeitschrift! Durch den Wegfall der 200 Mill. Jahre währende Entwicklungsge- Kosten für die unterschiedlichen AG- Pu- schichte haben. Auch in diesem Frühjahr blikationen entstehen finanzielle Freiräume, wird wieder ihre Zeit kommen. die der ‚elaphe’ (z.B. für Format und Aus- stattung) zu Gute kommen. Die AG Uro- Wolf-Rüdiger Große

Lepidurus apus Foto: H. Fritzsche

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Die Arbeitsgemeinschaft Urodela

Unter Mitarbeit von Inga und Jürgen künfte dieser Jahre fanden in Hanau statt, so Kraushaar und Harald Herper. das Treffen am 24. Januar 1981 bei Jürgen Fleck, an dem außer ihm auch R. Falter- Erstmals im Jahre 1973 haben die Molch- meier, K. Haker, J. Krüger, H. Martens, liebhaber Klaus Haker, Wolfgang Mu- S. Muise, G. Pfeiffer, E. Promersberg, F. drack, Fritz Rehberg, Robert Thorn, Rehberg, K. Rimpp, A.A. Schmidt, W. vo- Werner Vogel und Jürgen Fleck Kon- gel und H. Wolsbeck teilnahmen. Dieses takt zueinander aufgenommen – dieselben Treffen, das damals noch unter dem Namen Personen waren später auch an der Grün- „Amphibia“ stattfand, hatte erstmals ein dung der Arbeitsgemeinschaft Urodela be- kleines Programm. Fritz Rehberg veröf- teiligt (Fleck 2001). Ein erstes Treffen fand fentlichte 1981 in der „herpetofauna“ einen vom 20. bis 22. September 1974 bei Klaus Tagungsbericht. Die spätere AG Urodela Haker in Hilden statt. Daran nahmen W. trat hier erstmals an die Öffentlichkeit. Böhme, J. Fleck, K. Haker, C.A. Raeh- mel, F. Rehberg, I. Seeger, R. Thorn, W. Am 27. Juni 1982 folgte ein weiteres Vogel, H. Wolsbeck sowie die Herren Treffen bei Jürgen Fleck. Teilnehmer wa- Würzinger, Diesener, Mahner und Pa- ren dieses Mal W. Bischoff, W. Böhme, jain teil. J. Buch, J. Fleck, H. Martens, H. und Weitere Treffen in den Jahren 1976 bis W. Mudrack, G. Pfeiffer, C.A. Raeh- 1987 folgten, zu denen von Klaus Haker, mel, J. Reith, F. Rehberg, A.A. Schmidt, Kurt Rimpp und Jürgen Fleck eingela- T. Schöttler, W. Vogel und H. Wols- den wurde. Die Veranstaltungen fanden in beck. privatem Rahmen statt. Anzumerken ist auch, dass Werner Vogel die Molchliebhaber seinerzeit immer wieder zusammen- führte. Viele Zusammen-

Abb. 1: Bandmolch-Männchen. Foto: Bogaerts

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Die nächste Zusammenkunft fand dann Vogel. Im Folgenden der Tagungsbericht erst wieder am 11. April 1987 statt, auch von Fritz Rehberg: -Tagung dieses Mal bei Jürgen Fleck in Hanau. 1988: Vom 21. bis 23.10.1988 fand im Hotel Neben der alten Stammbesetzung konn- Brunnenhof in Kefenrod-Burgbracht (Kreis ten als neue Interessenten J. Kraushaar Wetterau) die Tagung der bisher unter dem sowie K.D. Kühnel begrüßt werden. Der Namen «Amphibia» zusammengeschlos- Tagungsbericht erschien 1987 in der „her- senen Liebhaber der Schwanzlurche statt. petofauna“. Die Namensänderung in «Salamander» wurde beschlossen, um den Interessenten- Richtig ernst wurde es dann bei der so kreis genauer zu bezeichnen, denn andere genannten „Salamander-Tagung 1988“ vom Amphibien werden von diesen Liebhabern 21. bis 23. Oktober 1988 im Hotel Brunnen- nur nebenbei gepflegt. Es lebt damit der hof in Burgbracht/Vogelsberg. Zu dieser Name jenes Vereins wieder auf, aus dem Tagung wurde erstmals schriftlich einge- die Deutsche Gesellschaft für Herpetolo- laden, und sie hatte ein echtes Programm. gie und Terrarienkunde (DGHT) hervor- Unterkunft und ein separater Versamm- ging. Der «Salamander» versteht sich als lungsraum standen zur Verfügung. Die Or- Fachgruppe der DGHT, bleibt jedoch ein ganisatoren des Treffens waren Alfred A. formloser Zusammenschluss interessierter Schmidt, Jürgen Kraushaar und Jürgen Liebhaber und verzichtet auf Organisation Fleck. Mitverantwortlich für das Zustan- (z.B. Vorstand) und Beiträge. Der Bericht- dekommen der Tagung war auch Werner erstatter regt hiermit jedoch an, künftig eine Tagungsgebühr zu er- heben, um die stets anfal- lenden Kosten zu decken. Die Teilnahme an künfti- gen Tagungen steht allen Interessenten offen; Mit- gliedschaft in der DGHT wird nicht vorausgesetzt.“ An dieser Tagung nah- men teil: E. Amthauer, W. Böttcher, H. Brehm, A. Buschhüter, J. Fleck,

Abb. 2: Ritwik Dasgup- ta/Indien (halb rechts) als Gast der AG Urodela in Altenfeld 1993, links Fritz Rehberg, daneben Jürgen Fleck, ganz rechts Wolfgang Mudrack. Foto: Archiv AG U

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Abb. 3: Wolterstorff-Tagung 1993 in Magdeburg. Foto: Kopetsch

J. Kraushaar, K.-D. Kühnel, F. van Lee- Titelschutz. Zudem sei das Fortleben des uwen, W. Mudrack, M. und T. Mutz, J. Namens bereits in der Zeitschrift «SALA- Pfau, f. Rehberg, J. Reith, K. Rimpp, W. MANDRA» garantiert. Der Vorstand der Sauer, A.A. Schmidt; M. Sparreboom, DGHT schlug daher am 9. März 1989 vor, M. Teuber; B. Thiesmeier, W. Vogel, C. unsere Vereinigung «AG Urodela» zu nen- Winkelman und H. Wolsbeck. nen. Den Schriftverkehr mit der DGHT führte seinerzeit Fritz Rehberg. Nach dem großen Erfolg dieser Veran- Das Tagungshotel von 1987 in Burg- staltung wurde von den drei vorgenannten bracht stand leider im darauf folgenden Organisatoren beschlossen, nun regelmäßig Jahr nicht mehr zur Verfügung. Es mus- jährliche Treffen auszurichten. Alfred A. ste daher eine neue Tagungsstätte gefun- Schmidt regte zudem an, von nun an doch den werden. Die drei Organisatoren be- offiziell als Arbeitsgemeinschaft innerhalb schlossen nach dem Vorschlag Alfred A. der DGHT in Erscheinung zu treten. Dies Schmidts, die Tagung vom 27. bis 29. wurde dann auch dem Vorstand der DGHT Oktober 1989 im Forellenhof in Altenfeld mitgeteilt. Die Namensänderung von «Am- in der Rhön stattfinden zu lassen (Abb. phibia» in «Salamander» fand jedoch beim 4). Jürgen Kraushaar führte dazu den DGHT-Vorstand keine Gegenliebe. Nach Schriftverkehr; die Referenten für diese dessen Meinung genießt dieser Name als Veranstaltung wurden von Jürgen Fleck Vorgängervereinigung der DGHT eine Art angesprochen.

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Anlässlich dieses Treffens stand dann die kontinuierlich zu: 1990 (24), 1991 (42), 1994 Konstituierung der AG mit Vorstandswahl (65) und 1997 (81). Ganz allmählich wurde auf dem Programm. Zum ersten Vorsitzen- aus der nationalen eine internationale Ver- den wurde Jürgen Fleck, als sein Stell- anstaltung. Es kamen jedes Jahr Damen und vertreter und als Schatzmeister Jürgen Herren aus Belgien, Holland, Luxemburg, kraushaar gewählt. Der Vorschlag des Österreich und der Schweiz nach Alten- DGHT-Vorstandes, die Arbeitsgemein- feld. Weitgereiste kamen aus den USA und schaft „AG Urodela“ zu benennen, wurde Indien (Abb. 2). Jochen Kopetsch hatte angenommen. die Fotodokumentation übernommen. Das Wie kam es zum Logo für die neue AG? erste offizielle Gruppenfoto stammt von Nach der Konstituierung haben Jürgen der Jahrestagung 1993 im Forellenhof. Seit Fleck, Jürgen Kraushaar und Alfred dem Jahre 1993 erhalten die Referenten A.Schmidt gezielt nach einem Logo für zur Erinnerung ein kleines Molchmodell, einen AG-Briefbogen gesucht. Sie fanden gefertigt ebenfalls von Jochen Kopetsch, dafür eine Zeichnung eines Bandmolch- als Präsent. Die ersten Präsente wurden auf Männchens ( ophryticus) der Tagung 1993 zur Erinnerung an den von Jürgen Scholz (in Engelmann et al. Molchvater Willy Wolterstorff verge- 1985) als Vorlage. Das Logo hatte in den ben. Die Motive wechseln jährlich und sind ersten Jahren einen hohen Wiedererken- inzwischen zu begehrten Sammlertrophäen nungswert. Auch wenn der Briefbogen in geworden. Aber nur wer vorträgt, erhält sie Email- Zeiten nicht mehr so oft zum Einsatz auch. kommt, erinnert das Logo auch heute noch an unsere AG (Abb. 1). Beim ersten Treffen im Jahre 1974 stand Hatten anfänglich an den Treffen in den der Molch als Terrarientier im Vordergrund. 70-er und 80-er Jahren nur gut zehn Damen Diese Liebhaberei ist nach wie vor ein sehr und Herren teilgenommen, waren es an- wichtiger Grund für unsere Treffen. Zwi- lässlich der Gründungsveranstaltung 1989 schenzeitlich haben auch Wissenschaftler in bereits 26 Personen (davon wurden 21 Mit- unserer Arbeitsgemeinschaft Fuß gefasst und glied der AG Urodela) Personen. In den nehmen regelmäßig an den Veranstaltungen Folgejahren nahmen die Mitgliederzahlen teil. Diese Zweckgemeinschaft von Terra- rianern und Wissenschaft- lern hat die AG Urodela in den vergangenen Jahren so erfolgreich gemacht. In den Jahren der politischen Wende in Deutschland er-

Abb. 4: Der Forellenhof in Altenfeld. Foto: Grosse

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Abb. 5: Die Stadthalle in Gersfeld. Foto: Grosse

Abb. 6: Blick in den Bürgersaal zur Tagung 2008. Foto: Grosse

Abb. 7: Literaturbasar Ta- gung 2004, links B. Thies- meier, J.F. Schmidtler (Mitte), rechts W. Bi- schoff. Foto: Grosse

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gaben sich plötzlich Möglichkeiten, Kon- Schatzmeisters. Die Jahrestagungen in den takte zu ostdeutschen Terrarienfreunden Jahren 1997 und 1998 wurden von über 80 (privat oder zur ZAG Amphibien des Kul- Damen und Herren besucht. Für das Jahr turbundes der DDR) aufzunehmen oder en- 1999 erwartete der Vorstand eine noch stär- ger zu gestalten. Vorher war das nur illegal kere Teilnehmerzahl. Deswegen wurde im bei Tagungen der ZAG Amphibien in Ber- Oktober 1998 von den Mitgliedern der AG lin möglich, beispielsweise ein Vortrag und beschlossen, in ein größeres Tagungslokal nachfolgende Diskussion mit Wolfgang umzuziehen. Die Räumlichkeiten im Forel- Mudrack aufgrund seiner Freundschaft lenhof waren für zukünftige Tagungen ein- zu Joachim Hammermeister. So kam es fach zu klein geworden. An dieser Stelle soll folgerichtig zum Treffen der AG Urodela im Namen der AG Urodela sehr herzlich der und der ZAG Amphibien 1992 und 1993 Familie Wahl, den Wirtsleuten des Forel- zu den Frühjahrstagungen in Halle/Saale. lenhofes, für die jahrelange hervorragende Beide AG’s trafen sich dann noch einmal gastronomische Betreuung gedankt wer- auf der Tagung „Ökologie und Stammes- den. Vom 22. bis 24. Oktober 1999 war der geschichte der Schwanzlurche“ anlässlich Schneeberger Hof in Gersfeld unser neues des 50. Todestages von Willy Wolterstorff Tagungslokal. Der Vortragsraum erwies sich im Jahre 1993 in Magdeburg (Abb. 3). An jedoch erneut als zu klein, da wiederum den Besuchen in Halle beteiligten sich von mehr Teilnehmer als erwartet kamen. Seiten der AG Urodela die Freunde Jürgen Aufgrund des gewaltigen Anstieges der Fleck, Harald Herper, Jürgen Kraus- Teilnehmerzahl auf 140 in Jahr 1999/2000 haar, Thomas Mutz, Kurt Rimpp, Hagen beschlossen die anwesenden AG-Mitglie- Schmidt und Burkhard Thiesmeier . der, ab Oktober 2000 die Veranstaltung in Bis zum Jahre 1997 haben Jürgen Fleck die Stadthalle Gersfeld zu verlegen (Abb. und Jürgen Kraushaar die Verantwortung 5). Der Bürgersaal der Stadthalle in Gersfeld für die AG Urodela getragen. Im Oktober hatte dann endlich anlässlich der Tagung 1997 wurde dann Burkhard Thiesmeier vom 27. bis 29. Oktober 2000 für die jetzt zum neuen Vorsitzenden der AG Urodela auf über 100 angewachsenen Teilnehmer gewählt. Jürgen Kraushaar behielt wei- die richtige Raumgröße, auch für zukünf- terhin die Funktion des Stellvertreters und tige Veranstaltungen. Vor allem der fleißi- gen Arbeit der AG-Leitung und seines im Jahre 2000 wiedergewählten Vorsit- zenden Burkhard Thies- meier ist es zu verdanken, dass die Mitgliederzahlen

Abb. 8: Die Vorsitzenden der AG Urodela, links B. Thiesmeier, Mitte W.-R. Grosse, rechts J. Fleck. Foto: Wallays

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Tab. 1 Mitgliederzahlen der AG Urodela 1989-2008

Jahr Mitglieder Jahr Mitglieder 1989 21 1999 93 1990 24 2000 140 1991 42 2001 105 1992 65 2002 113 1993 59 2003 107 1994 65 2004 132 1995 65 2005 131 1996 72 2006 115 1997 81 2007 140 1998 83 2008 145 sich bis zum Jahre 2003 auf einem Niveau wiederum Jürgen Kraushaar. Die Vielfalt von 105 bis 113 Teilnehmer hielten (Tab. der neuen Aufgaben in der AG machten eine 1). Das bedeutete bei den Tagungen stets Vergrößerung des Leitungsteams und eine zwischen 100 bis 140 Teilnehmer (Abb. 6). feste Aufgabenstruktur notwendig. Beides Außer den seit Jahren aus Belgien, Holland, wurde auf der Jahrestagung 2004 vorgestellt Österreich und der Schweiz regelmäßig er- und hat sich in der Folge bewährt (Tab. scheinenden AG-Mitgliedern kamen 1999 2). Internet, Service, Artenregister, Schrift- erstmals auch Interessenten aus Frankreich führung, Molchregister, DGHT-Vertretung, zu uns. Im Oktober 2000 kamen auch noch Tagung und die Bearbeitung der Beiträge Terrarienfreunde aus Irland und Italien zu für die amphibia waren nun fest geregelt. unserer Veranstaltung, in späteren Jahren Einzelne Positionen wechselten im Lau- zusätzlich Spanier und Schweden. Ein gro- fe der Jahre. Nicht zuletzt war alljährlich ßer Teil unserer ausländischen AG-Mitglie- ein Magnet der AG Urodela die Tierbör- der beteiligte sich schon seit Jahren aktiv se, traditionell am Sonntag Vormittag zum in Form von Vorträgen an der Arbeit. Die Tiertausch und Angebot der Nachzuchttiere „Holland-Fraktion“, die jedes Jahr stärker (Abb. 7). Die Existenz strenger tierschütze- wurde, muss hier besonders hervorgehoben rischer Auflagen machte Veränderungen der werden. Anderseits führte das deutsche Bei- Tierbörse notwendig. Seit dem Jahr 2004 spiel auch dazu, dass sich in anderen Län- fungiert Jürgen Fleck als deren offizieller dern wie Holland, Österreich und später in Leiter und sorgt für die Rechtssicherheit die- Frankreich eigene „Molch-AG`s“ gründe- ses speziellen Tagungsteiles. ten. Diese halten seit Jahren engen Kontakt zur AG Urodela. „Urodela-Info“ und „amphibia“ Im Jahr 2003 wurde Wolf-Rüdiger Im Jahre 1989 beschloss die AG Urodela Grosse aus Halle/Saale zum neuen AG– ein eigenes Informationsblatt „Urodela-Info“ Vorsitzenden gewählt (Abb. 8). Im Amt be- herauszugeben. Diese sollte den Tagungsbe- stätigt als Stellvertreter und Kassierer wurde richt enthalten. Dirk Stratmann fungier-

amphibia, 8(1), 2009 11 Wolf-Rüdiger Grosse & Jürgen Fleck

Tab. 2 Arbeitstruktur der AG Urodela 2007

Arbeitsstruktur der AG Urodela der DGHT

Internetforum Vorstand Mitglieder

Paul Bachhausen Wolf-Rüdiger Grosse Mitglieder

Artenliste Web-Seite Repräsentation der AG Wiss. Tagungsorganisation Tagungsbeiträge Zuarbeit amphibia Tagungsleitung

Harald Herper Jürgen Kraushaar Jochen Kopetsch

Internet-Postkasten der AG Protokoll, Kassenwart Jahresabrechnung Verteiler Rundbriefe/Versand Fotodokumentation techn. Tagungsorganisation Präsente Mitgliederverzeichnis

Archiv

Michael Schanz Günter Schultschik Jürgen Fleck Internet-Molchregister Molchregister Börsenleitung Web-Seite

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te als Herausgeber, Burkhard Thiesmeier Anwachsen der Zahl der Amphibienfreunde übernahm die wissenschaftliche Beratung in der DGHT führte im Jahre 2001 zu dem und Jürgen Fleck und Jürgen Kraushaar Beschluss der DGHT, dass die Arbeitsgrup- lieferten die Beitrage aus dem Vorstand/ pen Urodela und Anura gemeinsam eine DGHT. Ab 1994 übernahm Burkhard Zeitschrift heraus geben konnten. Mit dem Thiesmeier (zeitweise unterstützt von Se- Datum vom 20.8.2002 erschien das Heft bastian Steinfartz) die Schriftleitung. Nr. 1/2002 der „amphibia“. Der Schriftleiter Das Info-Blatt erschien immer am Jahres- war Peter Hoffmann von der AG Anura anfang, brachte die Zusammenfassung der und in der Redaktion waren weiterhin Tho- Tagung des letzten Jahres, allgemeine Infor- mas Mutz, Burkhard Thiesmeier, Henk mationen, Fachbeiträge und einen Ausblick Wallays und Wolfgang Wisser. Ab dem auf die aktuell anstehende Jahrestagung. Jahre 2003 mit Heft 1 fungiertenPeter Jan- Vortragszusammenfassungen und Organi- zen und Stephan Lötters von der AG satorisches wurden von Jürgen Fleck, Jür- Anura als Schriftleiter. Eine Übersicht der gen Kraushaar und Alfred .A. Schmitt Inhalte der amphibia-Ausgaben der Jahre erstellt und an DGHT und Zeitschriften 2002-2008 ist in unserer Homepage (www. (z.B. Sauria und herpetofauna) zur Veröf- ag-urodela.de/amphibia) dokumentiert. fentlichung weitergeleitet. Zwischen 1990 Hier finden sich alle wichtigen Vorträge und 2000 erschienen 13 Ausgaben der „Uro- unserer Tagungen in Kurzform und gut be- dela-Info“s. Etliche Tagungsbeiträge und der bildert. Inzwischen findet die „amphibia“ jährliche Tagungsbericht der Jahre 1995 bis internationale Beachtung. Sie ist für die 2007 wurden in der elaphe veröffentlicht. In Urodela- Info Nr. 11/1998 wurde erstmalig die seit langem geführte Diskussion über Haltungsrichtlinien für Schwanzlurche zusam- mengefasst veröffentlicht. In der Leitung der DGHT wurde 1998 beschlossen, den AG’s einen Beitrags- block in der elaphe ein- zuräumen, was sich aber bei vier Heften im Jahr als zu eng erwies. Das weitere

Abb. 9: Wolfgang Mudrack 2004. Foto: Kraushaar

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AG Urodela ein wichtiges Arbeitsmateri- Auszeichnung der DGHT haben folgende al. Aufgrund interner Schwierigkeiten in Damen und Herren aus der AG-URODE- der DGHT-Schriftleitung erfolgte 2008 die LA erhalten: Jürgen Fleck, Wolf-Rü- Berufung von Wolf-Rüdiger Grosse als diger Grosse, Jürgen Kraushaar und Schriftleiter der „amphibia“. seine Frau Inga, Klaus-Detlef Kühnel, Wolfgang Mudrack, Ingo Pauler und Ehrungen seine Frau Waltraud, Fritz Rehberg, In der Urodela- Info Nr. 10 vom Au- Alfred A.Schmidt , Joseph Schmidtler gust 1997 gab der Vorstand die Ehrung von und Karl Ziegan. zwei altverdienten „Salamandern“ bekannt. Aus den Reihen unserer AG kommen Ehrenmitglieder der AG Urodela wurden folgende Ehrenmitglieder der DGHT: Wolfgang Mudrack und Fritz Rehberg. Wolfgang Bischoff, Bonn, Jürgen Obst, Wolfgang Mudrack (geb. 4.11.1934 in Radebeul, und Alfred A. Schmidt, Frank- Berlin) trat bereits 1962 in den Salamander furt/Main. (als Vorläufer der DGHT bekannt) ein und widme- te sich seitdem fast aus- schließlich den Molchen und Salamandern (Abb. 9). Fritz Rehberg (geb. 14.1.1924 in Belgard/Pom- mern) fand bereits in den Vorkriegsjahren den Kon- takt zu dem von Willy Wolterstorff gegrün- deten Salamander, was seine Molchliebhaberei wegbestimmend förderte. Folgerichtig fand er auch den Weg in die AG Uro- dela. Robert Thorn (geb. 24.8.1925 in Luxemburg) ist ebenfalls Ehrenmit- glied unserer Arbeitsge- meinschaft. Den Golde- nen Salamander als hohe

Abb. 10: Willy Wolterstorff nach einer Zeichnung von W. Giese.

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Internetpräsentation und Molchregister light der jährlichen Tagungen (Abb. 10). Der Vorstand beauftragte 1998 Peter Hier werden in 10 bis 20 minütigen Kurz- Frank Dippold aus Chemnitz, für die AG beiträgen die Erfahrungen vieler Urodelen- Urodela Internetseiten einzurichten. Die freunde präsentiert. Die Gesamtübersicht DGHT stellte dafür Speicherplatz zur Ver- aller Themen, Autoren, Daten, Bilder und fügung. Erste Rubriken waren Tagungen, Dateien wird im Herbst 2009 als CD über Mitgliederverzeichnis, Portraitseite und die AG Urodela erhältlich sein. Archiv. Im Jahre 2003 wurde der Interne- Angeregt durch die Bemühungen um den tauftritt der AG Urodela neu organisiert, Erhalt von crocatus im Terrarium was von dem im gleichen Jahre gewählten durch Günter Schultschik wurde durch Vorstand unter dem Vorsitz von Wolf-Rü- Burkhard Thiesmeier im Jahre 2000 das diger Grosse in Angriff genommen wur- Molchregister ins Leben gerufen. Die Lei- de. Unter der neuen Internetadresse www. tung übernahm Günter Schultschick ag-urodela.de stellte Kamil Szepanski un- .Mit dem Molchregister sollten zuerst für sere Webseite neu auf. Paul Bachhausen selten nachgezüchete Arten die Erfolge oder und Michael Schanz übernahmen darin Misserfolge dargestellt werden. Nachfol- zunächst das Artenregister und zwei Jahre gend wurden auch häufig gehaltene Arten später die Gesamtgestaltung und Pflege der ins Molchregister aufgenommen. Motivie- Webseite. Aufgrund der Bedeutung dieses rend für die Bemühungen der AG Urodela Themas wurde ihm auf den Tagungen 2006 war der katastrophale Rückgang der Arten und 2007 ein eigener Beitrag gewidmet. Seit in ihren natürlichen Lebensräumen und die dem Jahr 2006 besetzt Harald Herper die daraus resultierende schwierige Situation Kontaktstelle zur DGHT/Internetanfragen. der Beschaffung von Tieren, will man auf Um ständig auskunftsfähig über unsere AG Wildfänge verzichten. Stellvertretend für die zu sein, erstellte Harald Herper im Ex- damalige Situation seien die Arten Neurer- cel-Format eine Übersicht zu den Themen gus crocatus, Euproctus plathycephalus und unserer AG-Tagungen in den letzten 20 Jah- Ranodon sibiricus genannt (Urodela-Info ren. Diese Übersicht enthält 252 Einträge. 13/2000). Aufgrund des großen Interesses Programmbeiträge auf den Tagungen liefer- der Mitglieder wurde schon ein Jahr später ten fast 100 Referenten. Die Liste wird von dem Molchregister am Freitag Nachmittag den Freunden Jürgen Fleck (24 Beiträge), des Anreisetages zur Jahrestagung ein eige- Henk Wallays (17 Beiträge) und Serge Bo- ner Termin eingerichtet. gaerts (14 Beiträge) angeführt. Das häufig- Günter Schultschik ist es gelungen, ste Thema war der Feuersalamander (33x). im Laufe der Jahre ein international agie- Ihm folgen die Gattungen (13x), rendes Forum von Molchfreunden aus aller (11x) und Neurergus (10x). Welt unter dem Dach der AG Urodela zu- Unter den Sachthemen liegen Reiseberichte sammenzuführen. Mittlerweile haben sich unangefochten an der Spitze. Trotzdem bil- Schwerpunkte in dieser Arbeit herausgebil- det der vom Vorsitzenden der AG Urodela det. Bestimmten Gattungen wird besonderes Wolf-Rüdiger Grosse im Jahre 2003 fest Augenmerk geschenkt. Insbesondere bei Pa- in das Programm eingefügte Themenblock ramesotriton und Euproctus/ sind „Das Tradescantia-Glas heute“ (Kurzbei- spektakuläre Erfolge Erstnachzuchten und träge zur Nachzucht), erinnernd an die kontinuierliche Erhaltungszuchten gelun- Leistungen des Magdeburger Molchvaters gen. Intensiv wird die Gattung Cynops be- Willy Wolterstorff, ein ständiges high- treut. Erhebliche Anstrengungen sind noch

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für Neurergus nötig, wo es aber bei N. kaiseri Geschichte der Herpetologie und Terrarien- schon erste schöne Erfolge gibt. Die alarmie- kunde im deutschsprachigen Raum. – Mer- rende Entwicklung der Amphibienbestän- tensiella, Rheinbach Nr. 12. de weltweit und die daraus resultierenden internationalen Anstrengungen geben der Eingangsdatum: 2.1.2009 Arbeit des Molchregisters in letzter Zeit ei- nen neuen, besonderen Stellenwert. Künftig Nachtrag nach Redaktionsschluß: wird die Zusammenarbeit mit institutionel- Im Jahr 1988 fand auf Schloss Bertholds- len Erhaltungszuchtprojekten einen weite- burg im Schleusingen (Thüringen) eine ren Schwerpunkt des Molchregisters dar- internationale Fachtagung mit dem Titel stellen. Über das weltweit agierende Projekt „Amphibienforschung und Vivarium“ statt, der „Amphibienarche“ (www.amphibianark. an der auch viele Schwanzlurch-Speziali- org) referierten auf den Tagungen 2007 und sten teilnahmen, die sich 1989 in der AG 2008 Ingo Pauler und Paul Bachhausen. Urodela zusammenfanden (Herrmann, Erste vielversprechende Kontakte zu der H. J. [Hrsg.] [1991]: Amphibienforschung Arche und ihren Trägergesellschaften sind und Vivarium. - Schleusingen). geknüpft. Eine ganze Reihe von Mitgliedern Im Jahr 2001 erschien unter der Redak- der AG Urodela beteiligt sich beispielsweise tion der AG Urodela eine Postkartenserie am internationalen Zuchtprojekt zur Erhal- mit 15 Schwanzlurchmotiven. Die Bil- tung von Neurergus kaiseri und am AG- der wurden von Jürgen Fleck, Thomas Urodela-initiierten Zuchtprojekt zur Erhal- Mutz, Burkhard Thiesmeier und Henk tung der weltweit bedrohten Wildform des Wallays bereitgestellt. Axolotl. Die AG Urodela steuert damit eine “flagship-species“ zur Erhaltung der Biodi- Autoren versität innerhalb der Wirbeltierklasse der PD Dr. Wolf-Rüdiger Grosse Amphibien bei. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Institut für Biologie, Bereich Zoologie Literatur Domplatz 4 Engelmann, W.E., Fritzsche, J., Gün- D-06099 Halle/Saale ther, R. & F.J. Obst (1985): Lurche und Email: [email protected] Kriechtiere Europas. – Neumann Verlag , Leipzig, Radebeul. Dr. Jürgen Fleck Fleck, J. (2001): Die Arbeitsgemein- Dr. Appia Str. 13 schaft Urodela. – S. 239-242. In: Rieck,W., 63454 Hanau Hallmann, G. & W. Bischoff (2001): Die Email: [email protected]

16 amphibia, 8(1), 2009 Johannes Dambach1,6, Meike Meissner1, Dennis Rödder1, Xavier Eekhout2, Garin Cael3, Giuseppe Mazza4, Francesca Zinetti4 & Marta De Biaggi5

Young European taxonomists searching for herps in Central Spain

Zusammenfassung Im Rahmen eines Workshops organisiert During a workshop organized by the durch das „European Distributed Institute European Distributed Institute of Taxono- of “ (EDIT) auf dem Gelände der my (EDIT) several excursions led us to the Feldstation „El Ventorillo“ in der Sierra de surroundings of the El Ventorrillo Field Guadarrama in der Nähe von Madrid bat Station situated in the Sierra de Guadarra- sich uns die Gelegenheit, während verschie- ma. Within the shortest time an amazing dener Exkursionen die Herpetofauna dieser number of different herp taxa were found Region kennen zu lernen. Allein während demonstrating the high biodiversity of the einer abendlichen Exkursion im Peñalara Iberian Peninsula. Natur Park konnten wir Alytes obstetricans, Bufo bufo, Epidalea calamita, Hyla arborea, Network of excellence boscai, Mesotriton alpestris, Pelo- Taxonomy provides the basis for un- phylax perezi, waltl, Salamandra derstanding biodiversity. Overcoming salamandra, Rana iberica und mar- the taxonomic impediment involves both moratus finden. Mit modernen Methoden having enough trained taxonomists and wie Microchip- und UV-Markierung zum having taxonomic information available Monitoring von Fröschen, Molchen und to those who need it. The actual problem Salamandern sowie mit Maßnahmen zum is that the amount of information about Schutz der Amphibienfauna vor der sich species is too big to be mounted by one ausbreitenden Chytridpilz (Batrachochytri- single expert. um dendrobatidis)- Infek- tion wurden wir vertraut gemacht.

Fig. 1. Overview El Ventorrillo field station

amphibia, 8(1), 2009 17 Johannes Dambach et al.

The European Distributed Institute of Ta- ty in selected protected areas. It will build xonomy (EDIT) is the collective answer of up the capacities for efficient protected area 27 leading European, North American and management in a local, regional, and inter- Russian institutions to a call of the European national scale. Commission, issued in 2004, for a network By introducing and testing field methods in Taxonomy for Biodiversity and Ecosy- for “All Taxa Biodiversity and Monitoring” stem Research, which has started on the 1st (ATBI+M) a workshop was conducted at March 2006 and will last 5 years. the El Ventorrillo field station (Fig. 1) from Among the members of EDIT are the 12 to 17 June 2007 aiming to establish com- premier natural history collections-based mon standards, and to facilitate the integra- institutions worldwide, which have both tion among researchers. Presentations and the management capacity and the will to discussions held during the workshop fo- progress toward EDIT’s objectives. Their cused on the collection and management of collections are global in coverage, are sup- samples, data basing, and geo-referencing. ported by complementary expertise, and Collection and recording methods were in- hold more than half of the world’s natural troduced and collectively tested in the El history specimens. Furthermore, the mem- Ventorrillo nature reserve what allowed us bers of the EDIT network hold the most to conduct a small inventory of the herp comprehensive body of literature, research fauna around the station. and expertise in the world. By cooperation and exchange of resources within the net- El Ventorrillo field station work an improvement of both production El Ventorrillo is the field station of the and delivery of taxonomic knowledge for Museo Nacional de Ciencias Naturales biodiversity sciences will be achieved. (MNCN), an institute of the Spanish Natio- An ATBI+M (All Taxa Biodiversity In- nal Science Research Council (Consejo Su- ventory & Monitoring) task force network perior de Investigaciones Científicas, CSIC) was established to support the integration and a member of the EDIT Consortium. of the taxonomic community throughout This field station is located approximately 60 Europe. This task force shall substantially km to the northwest of Madrid, within the increase the knowledge of the biodiversi- terrain of the town of Cercedilla, at 1450 m of altitude in the southern slope of the Sierra de Gua- darrama. The complete surface of the field station is around 6 ha and it in- cludes two buildings that

Fig. 2. Psammodromus algirus

18 amphibia, 8(1), 2009 Young European taxonomists searching for herps in Central Spain

Fig. 3. Acanthodactylus erythrurus

contain both housing and research facilities. Central European trend (Allué Andrade El Ventorrillo was constructed in 1911 and 1987). Previous studies have identified this although due to the Spanish Civil War the region as one of the most biodiverse region research activity was almost completely in- of the entire Iberian Peninsula for vascular terrupted between the 30’s and 80’s, after- plants (Lobo et al. 2001) as well as for some wards the MNCN has made an extensive groups of insects (Lobo & Martín-Piera use of this facility. In the present each year 2002). The Iberian Peninsula is one of the an important number of scientific papers richest regions in number of species of Euro- on ecology, biodiversity and conservation pe. And as part of the Mediterranean Basin is published based on the work done on the it is considered as a biodiversity hotspot at field station, and many of these papers are a global scale (Myers & Cowling 1999). specifically devoted to the study of herps Thus, due to this combination of factors the (for further information see Amo et al. 2004, workshop was a great opportunity for those Aragón et al. 2000, Bosch & Márquez being interested in herpetology to beat the 2000, Díaz et al. 2006, Gonzalo et al. 2006, bushes in search of Spanish herps. López et al. 2000 or Martín & López 2006 The reptile fauna was diverse at the sur- for some examples). The area within the roundings of the field station: Psammodro- limits of the field station is characterized by mus algirus (Fig. 2), easily recognizable by dense vegetation composed mainly by trees a bluish spot right behind the ear, was very of the species Pinus sylvestris from old refo- abundant throughout the whole area. We restations, as well as many Acer pseudoplata- commonly found the species at sunny spots nus and Ulmus glabra, which have also been at rocky sites. Two species occurring syn- introduced artificially. In the lower limit of topically with P. algirus in the area were the area the trees are substituted by shrubs Acanthodactylus erythrurus (Fig. 3) and of several species (mainly Cystus, Crataegus, Psammodromus manuelae, which both were Rubus, Rosa, Cistus, Santolina, Juniperus and less abundant. All three lizards are widely Prunus) in a transitional zone that gives way distributed throughout the Iberian Penin- to a pasture. The climate of this region can be sula occurring from sea level up to several defined as sub-humid Mediterranean with a hundred meters asl. Our short excursion led

amphibia, 8(1), 2009 19 Johannes Dambach et al.

Fig. 4. Buthus occitanus

Fig. 5. Juvenile of Lacerta schreiberi

Fig. 6. Rana iberica

20 amphibia, 8(1), 2009 Young European taxonomists searching for herps in Central Spain

Fig. 7. Alytes obstetricans

Fig. 8. Vipera latastei

Fig. 9. Epidalea calamita

amphibia, 8(1), 2009 21 Johannes Dambach et al.

us from the station “rock turning” down the asl and originally was a skiing resort but hill where we found lots of insects and scor- has been converted into a protected area pions (Buthus occitanus, Fig. 4). Following a in June 1990. There are some 250 ponds streamlet we detected one juvenile of Lacer- in the Park, ranging from 1 m² to 500 m² ta schreiberi (Fig. 5) hiding below a bark and and divided in several ‘clusters’ as they of- at a lake situated at the base of the slope we ten lie in each other’s proximity. The area discovered the first two anurans, a specimen consists mainly of granitic outcrops, alpine of Rana iberica (Fig. 6) and several calling meadows; heathland dominated by Cytissus males of Alytes obstetricans (Fig. 7). One oromediterraneus and Juniperus communis highlight of our surveys around the station nana, and the timberline of Pinus sylvestris was the discovery of a juvenile specimen of pinewoods. Since dramatic de- Vipera latastei (Fig. 8) considered to be Near clines were detected during the last decades Threatened by IUCN Red list and very rare extensive amphibian surveys have been and throughout the area, sunning on a rocky are conducted in this area (Bosch et al. ground at one evening and of one road kill 2007). It was a great pleasure for us that of Elaphe scalaris (Fig. 10). Since dramatic the main investigator guided us through amphibian declines were observed within the area and demonstrated several survey the Sierra de Guadarrama, special session and monitoring techniques. of the workshop was devoted to amphibian We started out around 8.00 pm at the monitoring techniques and led us to a nature entrance of the park, Puerte de Cotos. Un- reserve close by. der the guidance of Jaime Bosch and a member of the park staff we set off on a Peñalara Natural Park two-hour hike to the Laguna de los Pá- The Peñalara Natural Park is located in jaros which is located in the far north of the Sierra de Guadarrama, which lies on the Natural Park at an altitude of 2,175 m the border between the Communidad de (Fig. 12). He explained us that microchips Madrid and the Province of Segovia (Com- and UV-tags are in use in the park for the munidad de Castilla y León), to the nort- monitoring of larger species like Bufo bufo heast of the city of Madrid. The Park ranges (Fig. 13) and smaller species such as Pelo- in altitude between 1,640 m and 2,428 m phylax perezi (Fig. 14). To become fami- liar with the monitoring techniques, our task was to check if the we should capture already had a microchip or a tag and place one if they had

Fig. 10. Road kill of Elaphe scalaris

22 amphibia, 8(1), 2009 Young European taxonomists searching for herps in Central Spain

Fig. 11. Taking a swab of a tadpole to test for fungal parasite

none and note the identification number of was very abundant so we had to be careful each specimen. In addition, a swab was ta- where to place our feet walking in the area. ken of those species vulnerable to the fun- Checking the ponds we saw three large gal parasite (Batrachochytrium dendrobati- Alytes tadpoles of the alleged ten still being dis) (Fig. 11), which has been decimating in the Laguna, some Pelophylax perezi and the in the area. Toe clipping one specimen of Bufo bufo of which the was made for Lissotriton boscai whereby microchips were checked and a swab was the toe clipped depended on the location taken. where the was found, thus allowing After the Laguna de los Pájaros had been to monitor the movement from one series checked we made our way down to the of ponds to another. This information is next pond. Along the path we saw some essential because it allows assessing the Epidalea calamita (Fig. 9) - which just like spreading and movement behavior of the Salamandra salamandra would prove to be target species. seen regularly on or at the edges of the For this evening, our goal was to check paths the whole trip down. In this cluster the Laguna for amphibians and then re- of ponds we found Rana iberica as well trace our steps while checking each pond as Lissotriton boscai, Triturus marmora- we had passed on the way up (Fig. 15). tus, and Mesotriton alpestris (Figs. 17, 18). Upon arrival, Jaime replaced a microphone Whereby toe clippings were made on the of a recording equipment which had been latter if necessary. The next series of ponds installed at the Laguna. Recording the ad- provided all of the aforementioned species vertisement calls every half hour allows with the addition of Pleurodeles waltl (Fig. determining behavioral patterns of the 19). As we made our way down on several species and to discover dependencies with occasions we heard Hyla arborea (Fig. 20) weather conditions. Subsequently, we had calling, but it wasn’t until the last pond that a packed sandwich dinner while awaiting we actually saw some. After we descended nightfall and appearance of the amphibi- back to the Puerte where we arrived around ans. The first urodels we discovered were 2.40 am we had been tired but happy that Salamandra salamandra (Fig. 16), which we detected so many different species. We

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Fig. 12. Sunset in the Peñalara National Park

Fig. 13. Bufo bufo

Fig. 14. Pelophylax perezi

24 amphibia, 8(1), 2009 Young European taxonomists searching for herps in Central Spain

Fig. 15. Ponds in the Peñalara National Park

Fig. 16. Salamandra salamandra

Fig. 17. Mesotriton alpestris (right) and Triturus marmoratus (left)

amphibia, 8(1), 2009 25 Johannes Dambach et al.

Fig. 18. Triturus marmoratus

would have not expected such high amphibi- we found an interestingly diverse herpeto- an diversity in this high mountain area. fauna. The Sierra de Guadarrama always a The reason why mass mortalities have visit worth for people interested in herps! occurred within this area is still under in- vestigation. The actual hypothesis is that Acknowledgements Batrachochytrium dendrobatidis outbreaks We want to thank Miguel A. Alon- triggered by unusual extreme weather con- so-Zarazaga, Marian Ramos (MNCN), ditions are responsible, but many questions Klaus Riede (SMNS / ZFMK), and Chri- are still open and need further investigati- stoph Häuser (SMNS) for the good orga- ons. Hopefully, the long-term monitoring nisation of the workshop and the acquisition will provide some insights. of permits. Marisa Sánchez (MNCN) and Considering the short time we had spent Jose Martín (MNCN and Director of El in the Sierra de Guadarrama with 2 snakes, Ventorrillo) for the logistics in the field sta- 4 lizards, 6 anuran and 5 urodelan species tion and Jaime Bosch (MNCN) who kind- ly guided us through the Peñalara Natural Park.

Fig. 19 Pleurodeles waltl

26 amphibia, 8(1), 2009 Young European taxonomists searching for herps in Central Spain

References Allué Andrade, J. L. (1987): Memoria selection by male Triturus boscai. - del mapa de subregiones fitoclimáticas. In: Copeia 2000(3): 874–878. Rivas Martinez, S. (ed.): Memoria del Bosch, J., L. M. Carrascal, L. Durán, mapa de series de vegetación de España S. Walker & M. C. Fisher (2006): Climate (1:400.000). Ministerio de Agricultura, change and outbreaks of amphibian Pesca y Alimentación (ICONA). - Madrid, chytridiomycosis in a montane area of 221-223. Central Spain; is there a link? - Proc. R. Amo, L., P. López & J. Martín (2004): Soc., doi:10.1098/rspb.2006.3713 Chemosensory recognition of its lizard prey Bosch, J. & Márquez, R. (2000). by the ambush smooth snake, Coronella Acoustical interference in the advertisement austriaca. - J. Herpetol. 38(3): 451–454. calls of the midwife toads (Alytes obstetricans Aragón, P., P. López & J. Martín (2000): and Alytes cisternasii). Behaviour 137(2): Conspecific chemical cues influence pond 249-263.

Fig. 20. Hyla arborea

Díaz, J.A., C. Monasterio & richness of Iberian dung beetle based A. Salvador (2006): Abundance, on spatial and environmental variables. microhabitat selection and conservation Conservation Biology 16(1): 158-173. of eyed lizards (Lacerta lepida): a Lobo, J.M., I. Castro & J. C. Moreno radiotelemetric study. - J. Zool. 268(3): (2001): Spatial and environmental 295–301. determinants of vascular plant species Gonzalo, A., C. Cabido, P. Galán, P. richness distribution in the Iberian López & J. Martín (2006): Predator, but Peninsula and Balearic Islands. - Biol. J. not conspecific, chemical cues influence L. Soc. 73: 233-253. pond selection by recently metamorphosed López, P., J. Martín & A. Barbosa Iberian green frogs, Rana perezi. - Canad. (2000): Site familiarity affects antipredator J. Zool. 84(9): 1295–1299. behavior of the amphisbaenian Blanus Lobo, J.M., & F. Martín-Piera (2002): cinereus. - Canad. J. Zool. 78(12): 2142– Searching for a predictive model for species 2146.

amphibia, 8(1), 2009 27 Johannes Dambach et al.

Martín, J., & P. López (2006): Vitamin D Xavier Eekhout2, Museo Nacional de supplementation increases the attractiveness Ciencias Naturales, Jose Gutierrez Abascal of males’ scent for female Iberian rock 2, S-28006 Madrid, Spain lizards. - Proc. R. Soc. B. Biol. Sci. 273: 2619–2624. Garin Cael3, The Royal Museum for Myers, N., & R. M. Cowling (1999): Central Africa, Leuvensesteenweg 13, B- Mediterranean Basin. In: Mittermeier, 3080 Tervuren, Belgium R.A., N. Meyers, P. Robles Gil & C. G. Mittermeier (eds.): Hotspots: Earth´s Giuseppe Mazza4, Francesca Zinetti4 Biologically Richest and Most Endangered ,Museum of Natural History, Via Romana Terrestrial Ecoregions. CEMEX. Mexico, pp. 17, I-50125 Firenze, Italy 254-267 . Marta De Biaggi5, Alpi Marittime Eingangsdatum: 17.11.2008 National Park, Piazza Regina Elena 30, I- 12010 Valdieri, Italy Authors Johannes Dambach1,6, Meike Corresponding author Meissner1, Dennis Rödder1, Dipl. Biol. Johannes Dambach Zoologisches Forschungsmuseum Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig, Adenauerallee 160, D- Alexander Koenig Molekularlabor/ Sektion 53113 Bonn, Germany Niedere Arthropoden Adenauerallee 160 53113 Bonn [email protected]

28 amphibia, 8(1), 2009 Cornelia Gabler

Neues zur Calciumversorgung von Schwanzlurchen - Was bringt das Einstäuben von Futtertieren?

Zusammenfassung eines Vortrages im Rah- Die Präparate Herpetal Complete T, Nekton men der Tagung der AG-Urodela in Gersfeld/ MSA, Sera Reptimineral C, T-Rex Tree Frog Rhön am 25.10.2008 dust, Korvimin ZVT ergänzen Calcium beim Bestäuben von Speisebohnenkäfern nicht in Das Einstäuben von Futtertieren mit Mine- ausreichendem Mass. Mit den Präparaten ralstoff- und Vitaminpräparaten kurz vor der EuroZoo Repvit Calci Plus, EuroZoo Repvit Verfütterung ist ein gebräuchliches Verfahren Plus, HerbaMed Multimineral, JBL TerraVit in der Amphibienhaltung, um sicherzustel- konnte aufgrund der geringen (deklarierten) len, dass alle lebensnotwendigen Substanzen Calciumgehalte der Präparate kein relevanter in der Nahrung zur Verfügung stehen. Wenig Calciumeintrag errechnet werden. Nekton Rep ist jedoch darüber bekannt, ob dieses Verfah- enthält kein Calcium. ren geeignet ist, dem Tier diese Substanzen in Werden 4 mm große Heimchen einge- bedarfsgerechter Menge zuzuführen. Erste Er- stäubt, so kann im Vergleich zu den Speise- kenntnisse konnten nun zur Aufklärung dieser bohnenkäfern etwa die doppelte Menge an Frage gewonnen werden. Präparat transportiert werden. Gleiche relative Es wurden getötete Speisebohnenkäfer Transportmengen wie bei Speisebohnenkäfern (Acanthoscelides obtectus) mit 19 verschiedenen erhält man bei Heimchen mit 10 bis 20 mm Präparaten bestäubt und die dadurch aufge- Länge. brachte Menge als Gewichtsänderung gemes- Für Präparate, die im Stande sind, den Calci- sen. Als Ergebnis kann folgende Aussage zur umgehalt bedarfsgerecht zu ergänzen, wurden Ergänzung von Calcium mit diesem Verfahren die weiteren Inhaltsstoffgehalte (Spurenele- gemacht werden: Die Präparate Herpetal Am- mente und Vitamine) genauer betrachtet. Als phib, Herpetal Mineral + Vit D3, Hobby Reptix Basis für die Berechnung wurde angenommen, Mineral, Hobby Reptix Vital, JBL MicroCalci- dass so viele Anteile der Ration (30 - 100%) ein- um, Tetra ReptoCal, T-Rex 2:0 Ca - no P, Zoo- gestäubt werden, wie zur Ergänzung von Calci- Med Reptivite sind gut geeignet: Werden in der um erforderlich sind. Präparate, die keine Cal- Ration zu 32 - 84% (Frischgewichtsprozent) ciumergänzung gewährleisten, wurden nicht eingestäubte Speisebohnenkäfer verfüttert, so weiter bewertet. Geeignete Präparate erhielten wird bei durchschnittlicher Zusammenset- jeweils Pluspunkte für die Calciumergänzung, zung der restlichen Ration (Insektennahrung) den Eisengehalt, passenden Gehalt an Vitamin der Gehalt an Calcium bedarfsgerecht ausge- A, D3 und B1. Der natürliche Gehalt der Fut- glichen. Mit dem Präparat Namiba CalViRep tertiere wurde berücksichtigt (Barker 1998, VIT D3 ist es bei ausschließlicher Verfütte- Finke 2002). Das Ergebnis kann der Tabelle rung von eingestäubten Speisebohnenkäfern 1 entnommen werden. T-Rex 2:0 Ca - no P möglich, den Calciumgehalt zu ergänzen. Das wurde aufgrund des hohen Gehaltes an Vit- ist im Sinne der zu fordernden abwechslungs- amin D3 aus der Bewertung ausgeschlossen. reichen Fütterung natürlich nicht sinnvoll. JBL MicroCalcium enthält nur Calcium.

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Mit einbezogen in die Betrachtung wurden präparat zumindest zur Calciumergänzung auch Magnesium, Kupfer, Zink, Mangan, Selen, eingesetzt werden sollte und dass eine be- Vitamin E, Vitamin B2, Vitamin B6, Niacin, Pan- darfsgerechte Ergänzung mit geeigneten Prä- tothensäure, Folsäure, Biotin sowie Vitamin C. paraten über das Einstäuben von Futtertieren Bei diesen Stoffen wird jedoch davon ausgegan- möglich ist. gen, dass auch ohne Ergänzung in der Regel keine Mangelsituation besteht. Literatur Die Bewertung wurde vergleichend mit den Barker, D., Fitzpartick, M.P. & E.S. von Geflügel, Hund, Katze, Karpfen und Forelle Dierenfeld (1998): Nutrient composition of bekannten Bedarfswerten für Alleinfuttermi- selected whole invertebrates. - Zoo Biology schungen vorgenommen (Kamphues et al. 17(2), 123-134. 2004). Bei den oben ausgeführten Berechnun- Finke, M.D. (2002): Complete nutrient gen wurde angenommen, dass alle Inhaltsstoffe composition of commercially raised inverte- des Präparats gleich gut haften, dass die In- brates used as food for insectivores. - Zoo haltsstoffangaben auf der Verpackung korrekt Biology 21(3), 269-285. sind und dass die Bioverfügbarkeit der Wert Kamphues, J., Coenen, M., Kienzle, E., bestimmenden Bestandteile bei allen Präpara- Pallauf, J., Simon, O., & J. Zentek (2004): ten gleich ist. Weiters wird die Aussage dieser Supplemente zu Vorlesungen und Übungen Studie durch folgende Umstände relativiert: Es in der Tierernährung. - 10. Auflage, M. u. H. gibt am Markt noch etliche andere Präpara- Schaper, Alfeld-Hannover. te, die nicht untersucht werden konnten. Be- darfszahlen für Molche sind unbekannt. In der Eingangsdatum: 25.10.2008 Praxis können noch weitere Kriterien für die Bewertung relevant sein, auf die in dieser Studie Autorin nicht eingegangen werden konnte. Cornelia Gabler Die bisher angestellten Untersuchungen Wiener Str. 79/4/6 zeigen, dass bei ausschließlicher Verfütterung 2103 Langenzersdorf von Insekten ein Mineralstoff- und Vitamin- E-Mail: [email protected]

Tabelle 1: Punktebewertung der Präparate

Präparat % in Ration Punkte Vorteile (+) und Nachteile (-) Herpetal Amphib 80% 4 - Vit D3, + Aminosäuren Herpetal Mineral + Vit D3 72% 3 - Vit A Hobby Reptix Mineral 46% 3 - Eisen, Vit A Hobby Reptix Vital 32% 4 - Eisen JBL MicroCalcium 65% 1 - Eisen, Vit A, D3, B1 Namiba CalViRep VIT D3 100% 5 + Aminosäuren (3) Tetra ReptoCal 56% 3 - Eisen, Vit B1 ZooMed Reptivite 84% 5 + Aminosäuren

(Anmerkung: Die beim Vortrag ausgegebenen Handzettel enthielten versehentlich einen falschen Punktestand - bitte um Entschuldigung!)

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Die Amphibien und Reptilien Baden-Württembergs

Laufer, H., K. Fritz & P. Sowig (Hrsg.) gestellt werden, dass sich die in diesem (2007): Die Amphibien und Reptili- Bundesland traditionell bestehende Zu- en Baden-Württembergs. Ulmer Verlag sammenarbeit von Wissenschaftlern, Stuttgart. ISBN 978-3-8001-4385-6, 807 ehrenamtlich engagierten Mitstreitern, Seiten Landesbehörden und der Landesstiftung Naturschutzfonds wieder in einer hervor- Mit den „Amphibien und Reptilien Ba- ragenden und fachlich brillanten Art und den-Württembergs“ legt das Land Ba- Weise bewährt hat. Verwiesen sei nur auf den-Württemberg im Rahmen seiner Danksagung, Auflistung der Mitarbeiter Landesmonographien der interessier- und der Autorenschaft die allein 6 Seiten ten Leserschaft in bewährter Weise ein (doppelspaltig!) umfassen. Einschließlich weiteres Grundlagenwerk vor. Bevor der den Herausgebern zeichnen 30 Personen Inhalt kurz vorgestellt wird, muss fest- für die Autorenschaft.

Wie in Faunenwerken üblich gliedert sich das Buch in einen Allgemeinen und einen Speziellen Teil. Im Allgemeinen Teil werden u.a. die Geschichte der Herpetologie in Baden-Württemberg, Systematik und Taxonomie, Kartier- und Auswertungsmethodik, Gefähr- dungen sowie allgemeine Schutzmaß- nahmen für Amphibien und Repti- lien behandelt. Etwas unglücklich ist im Rahmen der Aufzählung der Beteiligten der Begriff „Informan- ten“ in der Überschrift gewählt. Interessante Facetten liefert z.B. das Kapitel „Prädation und Para- sitenbefall durch Fische“. Sicher ist nicht allgemein bekannt, dass für Bachforellen im Winter Gras- frösche zum Nahrungsspektrum gehören.

Der Spezielle Teil beschäftigt sich mit den 21 Amphibien- und 15 Reptilienarten, die in

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Baden-Württemberg wildlebend nach- viele Fragen aufwerfen, welche in einem gewiesen wurden. Zu diesen gehören Abschnitt „Forschungsbedarf“ formuliert auch „Neubürger“, wie Nordamerikani- werden. scher Ochsenfrosch und die ebenfalls aus Nord- bzw. Mittelamerika stammende Für die Auswertung wurde Literatur in Buchstaben-Schmuckschildkröte. Glie- einem Umfang benutzt, welcher allein 68 derung und Inhalte der Artkapitel erfül- Seiten doppelspaltig, in kleiner Schrift- len alle Erwartungen, die man nach der größe gedruckt, ausfüllt. Der Rezensent Deutschlandfauna von Günther (1996) hat sich erspart, die zitierten Titel zu entwickelt hat und ergänzen den seit zählen. dieser Zeit erbrachten Erkenntniszuge- winn. So werden z.B. für jede Art Ge- Allen, die sich hauptamtlich oder in ihrer samtverbreitungskarten präsentiert, die Freizeit mit Amphibien und Reptilien be- zu großen Teilen aus der Primärliteratur schäftigen, ist dieses Buch unbedingt zu entwickelt wurden. Neben Verbreitung- empfehlen. Für zukünftige Landesfaunen sangaben und Bestandsentwicklung in anderer Bundesländer setzt es Maßstäbe. Baden-Württemberg gibt es detaillierte Informationen über die Lebensräume, Günther, R. (Hrsg.) (1996): Die Amphi- Lebensweise sowie über Gefährdung und bien und Reptilien Deutschlands. Gustav Schutz. Es ist erstaunlich, dass die doch Fischer Jena Stuttart Lübeck Ulm. intensiv wissenschaftlich bearbeiteten Amphibien und Reptilien nach wie vor Dr. Thomas Brockhaus

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Heimische Amphibien. Bestimmen-Beobachten-Schützen

Glandt, D. (2008): Heimische Amphibi- sten internationalen Organisationen zum en. Bestimmen-Beobachten-Schützen. – 1. Amphibienschutz: IUCN mit der Gruppe Auflage, Aula-Verlag Wiebelsheim, 180 S., der Amphibienspezialisten und der Grup- 15 SW-Abbildungen, 200 Farb-Bilder, 8 pe der Spezialisten für Erhaltungszuchten Tabellen, einschl. CD mit Paarungsrufen. und der WAZA (Weltzooverband). Heut- Preis: 19,95 €. ISBN 978-3-89104-720-0. zutage werden enorme Gebiets- und Be- standsverluste der Amphibien auf nicht Einleitend äußert sich der Autor über das natürliche schädigende äußere Einflüsse Anliegen seines Buches, die im „Jahr des zurückgeführt und die Gründe/Ursachen Frosches“ 2008 und die von der Amphibian vom Autor am Beispiel unserer einheimi- Ark (AArk) verfolgten Ziele sollen durch schen Arten dargelegt und kommentiert. dieses Buch unterstützt werden. AArk ist Auf den ersten Seiten werden die Am- der Zusammenschluss der drei wichtig- phibien als Wirbeltierklasse einem breiten Publikum vorgestellt. Vereinfachte Be- stimmungsschlüssel sollen zur weiteren Orientierung helfen. In Artportraits werden alle 25 in Deutschland, Österreich und der Schweiz vorkommenden Amphibien- arten vorgestellt. Jede Art-Darstellung ist mit Kennzeichen, Verbreitung, Le- bensraum, Laichgewässer, Nahrung, Besonderheiten und Beobachtungs- hinweisen ausgestattet. Reichlich farbiges Fotomaterial ergänzt wir- kungsvoll den Text. Ein weiterer großer Abschnitt des Buches beschäftigt sich mit dem Verhalten der Amphibien. Neu und nützlich ist dabei eine Anleitung zu Beobachtungen im Jahresverlauf, also wann wo was zu sehen ist. Hier wird gerade für den Bereich der interessierten Naturfreunde, Schüler und Hobby-Tierfreunde immer wieder gefragtes Wissen vermittelt. Anhand ausgewähl- ter Arten wird detailliert auf

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das Wanderverhalten und die Orientie- Arten. Pflegemaßnahmen für Kleingewäs- rung, das Paarungsverhalten, Schutz- und ser oder Aktionen zur Verhinderung des Abwehrverhalten und den Beutefang der Straßentodes der Amphibien werden an- Amphibien eingegangen. schaulich dargestellt, auch mit dem Hin- Breiten Raum nimmt die Darstellung der tergedanken, dass sich der Einzelne in den Amphibien in ihrer Umwelt ein. Für mit- Artenschutz jederzeit im entsprechenden teleuropäische Amphibien bedeutsame Rahmen einbringen kann. Dazu helfen die Gewässertypen und die darin vorkommen- Methodenübersicht und das Adressenver- den Arten werden vorgestellt. Unter den zeichnis im Anschluss. Die Verbände und Stillgewässern werden dabei etwas verfehlt Gesellschaften, die im Sinne des einleitend unter „2.4. Garten- und Schulteiche“ ge- geschilderten Anliegens tätig sind, werden nannt, was aus naturschutzfachlicher Sicht genannt und können stets vermitteln und kritikwürdig erscheint (s. a. Garten- und beraten, wenn Interesse geweckt worden Schulteiche im Kapitel Amphibien helfen). ist. Die Vielfalt der vorgestellten Landlebens- Auf der beiliegenden CD befinden sich räume und Winterquartiere zeigt eigent- die Balz- und Paarungsrufe der 17 Frosch- lich deutlich den enormen Lebensraum- lurcharten. bedarf dieser Wirbeltierklasse. Insgesamt ist dem Autor und dem Verlag Logisch schließt sich das Kapitel zum Am- für ein rundum gelungenes Amphibien- phibienschutz an. Rote-Liste-Status und buch zu gratulieren. wichtige Gefahrenquellen dokumentieren den Stand des Grades der Gefährdung der Wolf-Rüdiger Große

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