FREIZEITTIPPS

Bischofswiesen – Söldenköpfel – Ramsau

Kurz-Charakteristik

Route Bahnhof Bischofswiesen – Söldenköpfl – Bushaltestelle Ramsau Gehzeit ca. 4 - 5 Stunden

Höchster Punkt 1.110 m Höhenunterschied 500 m Schwierigkeitsgrad leicht bis mittel

Charakteristik Diese Wanderung führt von Bischofswiesen über die Ostflanke des Götschen nach Ramsau. Sie folgt teilweise dem Soleleitungsweg oberhalb von Ramsau und bietet schöne Ausblicke auf Watzmann, Hochkalter und Wimbachgries. Als Variante kann man die Gipfel von Toter Mann und Hochschwarzeck besteigen.

Anreise Mit der Bahn stündlich zum Bahnhof Bischofswiesen. Wer auf der Strecke zusteigt, erhält die Fahrkarte ohne Aufpreis beim Zugbegleitpersonal. Tariftipp: BGL- Tagesticket Bus&Bahn um 12 Euro (gilt an Werktagen außer Samstag ab 9 Uhr, an Samstagen, Sonn- und Feiertagen ganztägig). Erhältlich im BLB-Zug zwischen Freilassing und Berchtesgaden, in RVO-Bussen und am Lokalbahnhof Salzburg.

Wanderung Vom Bahnhof Bischofswiesen (615 m) geht man zur Straßenbrücke hinauf, die nördlich des Bahnhofs über die Bahn führt. Von dort sieht man gut die „Schlafende Hexe“ im . Das „Kinn“ heißt Montgelasnase nach dem auffälligen Riechorgan eines von 1799 bis 1817 in Bayern als Minister dienenden Grafen mit Vorfahren aus Savoyen – eine Rache des Volkes für die von ihm vehement betriebene Säkularisierung. Dann geht man etwa 150 Meter am Straßenrand bergauf und biegt dann auf einen Wiesenweg nach links ab (Wegweiser „Toter Mann“). Nach einigen Minuten kommt man zum Weiler Hundsreitlehen. Die Route führt am Haus Jakob rechts vorbei und oberhalb der Häuser nach links und dann in den Wald. Bei der nächsten Abzweigung geht es nach rechts (Wegweiser „Loipl“). Nach einiger Zeit kommt man wieder zur breiten Asphaltstraße, folgt dieser ein kurzes Stück und biegt dann nach links auf den Mitterbergsteig ab. Von dort weg weisen die Schilder „Söldenköpfel“ den Weg. Nach einiger Zeit überquert man drei Mal die Schiabfahrt vom Götschen nach Bischofswiesen. Danach biegt man von der Asphaltstraße, die geradeaus zum Truppenübungsplatz führt, rechts hinauf ab. Der Weg tangiert letztmalig die Schiabfahrt und führt dann in einen Sattel auf etwa 1.110 m Höhe. Vom Sattel geht es nach rechts und auf etwa gleicher Höhe reizvoll der Südflanke des Götschen entlang. Bänke mit Aussicht auf den Watzmann laden zur Rast ein. Bei einer Kreuzung von vier Wegen geht man nach links zum Berggasthaus Söldenköpfl hinunter (960 m). Der Gipfel des Söldenköpfels (1.022 m) ist bewaldet und ohne Aussicht. Das Berggasthaus entstand aus dem oberen Brunnhaus der ehemaligen Soleleitung; das Salzwasser wurde von Ilsank mit Reichenbachschen Wassersäulenmaschinen 356 Höhenmeter heraufgepumpt. Die Soleleitung wurde 1816/17 von 1.200 Arbeitern erbaut, weil das Brennholz im Berchtesgadener Land ausging, und war bis 1927 in Betrieb. Vom Brunnhaus Söldenköpfl floss das wertvolle Gut in geringem Gefälle bis zur Schwarzbachwacht und weiter bis nach , wo die Sole zu Salz verarbeitet wurde. Pro Tag flossen bis zu 320 Kubikmeter Sole über 25 km vom Salzbergwerk Berchtesgaden zur Saline in Bad Reichenhall. Bei einer Leitung über Hallthurm hätte man sich einige Höhenmeter Pumpleistung und 11 km Umweg erspart, doch hätte eine solche Leitung bei Hallthurm bis zum Jahr 1851 noch über Salzburger bzw. österreichisches Gebiet geführt. Seit 1960 verläuft die moderne Soleleitung über Hallthurm mit 2.000 Kubikmeter Tagesleistung. Der Soleleitungsweg führt fast eben – dem Gelände perfekt angepasst – immer am Hang entlang. Stellenweise sind noch die alten Holzrohre zu sehen. Diese waren mit einem Holzbohrer ausgehöhlte Baumstämme, die mit gußeisernen Muffen verbunden waren.

Vom Gasthof Zipfhäusl führt ein Steig im Graben etwas steil nach Ramsau Kirche hinunter.

Kürzere Variante Man kann die Wanderung abkürzen und vom Berggasthaus Söldenköpfl oder Berggasthof Gerstreit zu einer Bushaltestelle ins Tal heruntergehen.

Variante mit Besteigung von Toter Mann und Hirscheck Bei der Kreuzung der vier Wege kann man rechts abbiegen und 300 Höhenmeter hinaufgehen zum Toten Mann (1.391 m). Für den ungewöhnlichen Namen gibt es zwei verschiedene Erklärungen: Ein Wanderer von außerhalb soll entgegen der Warnungen Einheimischer auf den damals noch namenlosen Berg eine Winterwanderung unternommen haben und dort oben erfroren sein. Die Leiche sei erst im Frühjahr von Jägern gefunden worden. Und: Der Name kommt aus dem Keltischen und bedeutet „arm oder tot an Wasser“, das heißt. dass es dort oben keine Quelle gibt. Über Hirschkaser (1.385 m, Einkehrmöglichkeit bei der Sessellift- Bergstation), Hirscheck (1.242 m) und Geröllberg (1.162 m) kommt man beim Berggasthof Gerstreit auf den Soleleitungsweg.

Rückfahrt Bus Ramsau Kirche ab 13.00 (täglich), 14.00 (an Schultagen außer Samstag), 14.56, 15.56 (an Schultagen außer Samstag), 16.56, 17.56 (an Werktagen außer Samstag) und 18.55 (alle täglich). Ab Berchtesgaden mit der Berchtesgadener Land Bahn (Abfahrt täglich stündlich zur Minute .31, Ausnahme 16.18 statt 16.31 Uhr).

Einkehrmöglichkeiten Berggasthaus Söldenköpfl (Ruhetag Freitag, im Winter auch Donnerstag), Berggasthof Gerstreit, Gasthof Zipfhäusl (diese Berggasthöfe sind von Anfang November bis Weihnachten großteils geschlossen), Gasthöfe in Ramsau, Cafe im Bahnhof Berchtesgaden (Samstag und Sonntag Nachmittag geschlossen).

Info www.bischofswiesen.de www.tourismusverein-bischofswiesen-berchtesgadener-land.de www.soeldenkoepfl.de www.berggasthof-gerstreit.de http://www.ramsau.de/de/wandern-aktivurlaub/wandertouren/73-soleleitungsweg.html

Karte Kompasskarte Nr. 794 (1: 25.000), Karte Berchtesgadener Alpen des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (1: 50.000).