TAXI 39 Gzd.P65
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Nick Lachey: Cosmos: Skygarden What’s Left Of Me Politur/K-Tel Zomba/MV ds. Ihre Vorliebe für mn. Der Ex von Jessica Pink Floyd wollen die Simpson macht schö- fünf Berner Oberlän- ne Musik. Er verarbei- derInnen nicht verber- tet den Trennungs- gen. Ihre epischen Art- schmerz. Dadurch ist rockstücke bieten den das Album tiefgründig- MusikerInnen genü- gefühlvoll geraten. Et- gend Raum um ihre in- was für Menschen die sich zurückziehen und gerne strumentalen Kompetenzen zu beweisen. Verglichen einer ausdrucksstarken Stimme zuhören möchten. mit den Vorbildern - und andern internationalen Acts dieser Sparte - sind da und dort zwar einige kompo- My Name Is sitorische und textliche Plumpheiten auszumachen. George: Wow! Live bieten Cosmos aber ein optisch packendes Spek- kuenschtli.ch/RecRec takel mit Pyros und allem Drum und Dran. Schwach- Crazy Horse: The ds. Sixtiesatmosphäre punkt: Der Schweizerakzent im englischen Gesang. Complete Reprise verströmt dieses Al- Recordings bum einerseits, erin- Junkie XL: Today Rhino/Warner nert aber auch an Roadrunner/MV ds. Nur zwei reguläre Crank, besonders die ds. Elvis-Remixer Tom Studioalben gab Neil Stimme des Sängers, Holkenborg („A Little Youngs liebste Ba- oder an Clash-Gitar- Less Conversation“) ckingband jemals her- rensounds und weitere Errungenschaften des achzi- kostet die musikali- aus. Die liegen nun ger Punk und New Wave. Abwechslungreiches Song- sche Freiheit, die er hier wiederaufgelegt writing und schöne Chorgesänge überzeugen eben- unter dem Pseudonym vor, samt bisher unveröffentlichtem Material. Die so wie die Produktionsarbeit von David Langhard. Junkie XL geniesst, voll Band hätte es mit ihrem angeschrägten Countryrock Diesen Newcomern ist wirklich eine vielversprechen- aus. Das XL steht ja für weit bringen können, doch leider war ihnen der de Soundmixtur gelungen und ich bin gespannt, „eXpanding Limits“, die Grenzen ausdehnen, die der grosse Durchbruch verwehrt, was mit dazu beitrug, wohin sie sich noch entwickeln werden. Wirklichkeit oder auch der eigenen Wahrnehmung. dass sich Mastermind Danny Whitten, Sänger und Diesmal hat der Holländer eher in Richtung Progres- Gitarrist der Band, mit einer Überdosis ins Jenseits sive House experimentiert, mit Big Beat Einsätzen Fire Tongue And beförderte. Andere Mitglieder etablierten sich aber wird gegeizt. So ist ein ziemlich persönliches, sehr Chief Cook: Wayo bald als Begleitgruppe von Neil Young neu und ar- atmosphärisches Album entstanden, ein Schnapp- Bring War beiten bis heute erfolgreich mit ihm zusammen. schuss seines momentanen Schaffens, wie der Titel Nocturne schon suggeriert. Holkenborg setzt uns zehn aus- ds. Der Kameruner Fire gereifte Tracks vor, die unentwegt grooven und von Tongue, der von Fela Paolo Conte: denen die einen jene Ohrwurmqualitäten aufweisen, Kuti in Nigeria entdeckt Wonderful die einen Clubhit ausmachen. SonyBMG wurde, siedelte nach ds. Seit frühester Ju- Paris über, wo er Ton- gend begeistert sich ingenieur Michel Roche The Locos: der Piemontese für (Chief Cook) traf. Zusammen haben sie ein Album Jaula De Grillos Jazz und Chanson. Na- voll mit echten aber modernen Afrobeats kompo- RCA/SonyBMG sal intonierend gibt er niert. Da treffen Blues und Dub auf Electro, ohne ds. Der vormalige Ska- seine Texte wieder, die das original Afrikanische zu verlieren. Sehr tanzbar P Sänger Pipi hat eine eine melancholische und spannend zu hören. neue Truppe zusam- Grundstimmung transportieren aber nicht selten mit mengerufen, um in be- währter Manier über- augenzwinkerndem Humor brillieren können. Conte OpenAir St. Gallen: drehte Ska-Songs zu braucht wenig um grosse Wirkung zu entfalten: Meist Legends fabrizieren. Das ist mit reichen dem gelernten Rechtsanwalt ein Klavier und OpenAir St.Gallen: diesem Album hervorragend gelungen. Viel Power ein Mikrophon, um sein Publikum zu verzaubern. New Rock und Spielfreude wurden auf diesem Silberling fest- Die vorliegende 3CD-Box, die ein fettes Booklet mit SonyBMG gehalten. Unverzichtbar natürlich die engagierten sämtlichen Texten umfasst, enthält seine 50 schön- ds. Zum 30 jährigen spanischen Texte, die freilich nie in ermüdende sten Hits. Jubiläum gönnen sich Politsermons ausarten, sondern einen kämpferischen die St.Galler zwei Optimismus verbreiten. The Locos bescheren uns Compilations mit Ori- auf dieser CD einen fröhlichen, abwechslungsreichen Ice Cube: Laugh ginalen der aufgetrete- Soundtrack für heisse Sommertage und -nächte. Now, Cry Later nen KünstlerInnen. Wer allerdings Liveaufnahmen Virgin/EMI der entsprechenden Gigs erwartet, wird enttäuscht, ds. Der Herr Gangsta, sowohl bei „Legends“, wie auch bei „New Rock“. Am Gizavo - Mhlanga - seit über 20 Jahren als interessantesten ist sicher die der „Legends“-CD bei- Mirandon: Stories Rapper, Schauspieler liegende DVD mit do- Marabi und Produzent im Bu- kumentarischem Film- mn. Nach sechs langen siness, legt ein weite- material aus den letz- Jahren Wartezeit seit res Soloalbum vor. Als ten 30 Jahren, wo auch seinem zweiten Solo- Mitbegründer des LA- Ausschnitte von Band- Album „Samy Olom- basierten Westcoast-HipHop sorgte er mit seinen auftritten enthalten belo“, hat der Akkor- Raps schon immer für geteilte Reaktionen. Unter sind. Spannend zu se- deonist und Sänger anderem wurde ihm Homophobie und Gewaltver- hen, wie sich das Fe- Régis Gizavo aus Ma- herrlichung vorgeworfen, was seine Attraktivität für stival im Lauf der Zeit dagaskar mit Louis Mhlanga (Gitarre, Gesang) und gewisse Leute eher steigerte. Auf dem neuen Al- entwickelt hat. Ob es David Mirandon (Schlagzeug, Perkussion) ein tolles bum, wo Gäste wie Snoop Dog, Lil Jon und WC auf- immer zum Guten hin Album aufgenommen, das die Akkordeonmusik in tauchen, bleibt er sich treu. Musikalisch tut sich nicht war, bleibe hier dahingestellt. Desgleichen ob diese einem anderen Zusammenhang ertönen und erfah- viel Innovatives, auch textlich verläuft alles in ge- Veröffentlichung im vorliegenden Umfang Sinn ren lässt. Eine begeisternde Mischung aus popigem wohnten Bahnen. Im Westen nix Neues... macht. Mir jedenfalls hätte die DVD gereicht. Blues, indischem Ozean und afrikanischem Groove. 22 TAXI Nr. 39 Asyl: Petits Cau- Clara Moreau: mit Gitarrist Yannick Gers daher. Als zweites dann chemars Entre Ma bohème die Live-Umsetzung des Skunkworks-Albums 1996 Amis RecRec in Spanien. Der Sänger hat eine junge, hungrige Because/Warner mn. Diese Live-CD Band um sich geschart. Das Niveau ist höher, die ds. Die Franzosen brin- zeigt die Entwicklung Musik moderner. DVD 2 zeigt in Bootlegqualität ei- gend einen heftigen der ehemaligen Str- nen Auftritt in Sao Paolo 1998 mit den Gitarristen Mix aus Punk, Indie- assenmusikerin zur Adrian Smith und Roy Z. DVD 3 schliesslich reiht oder Waverock und tö- etablierten Künstlerin. sämtliche Videos mit Dickinson auf, inklusive eines nen sehr nach Eigh- In „Ma bohème“ inter- sehr frühen als Frontmann bei Samson. ties. Mal wütend, mal pretiert Moreau ge- verträumt, sehr glaubwürdig und mit engagierten meinsam mit Marino Bernasconi (Piano), Andreas Jovanotti: Lyrics sind sie eine echte Entdeckung. Ochsner (Violoncello) und Mario Marchisella (Per- Buon Sangue - Live . kussion) wie gewohnt Texte von Jacques Brel, Léo Mercury/Universal Señor Coconut: Ferré, Boris Vian und anderen. Zusätzlich macht sie ds. Ein Jovanotti-Konzert ist Yellow Fever einen Ausflug nach Lateinamerika mit Interpreta- in Italien ein gefeiertes Er- Essay tionen von finden uns plötzlich in Lateinamerika eignis. Auf dieser DVD wird mn. Der deutsche Mu- wieder bei Astor Piazzolla und Mercedes Sosa. Clara auch schnell klar warum: siker und DJ Señor Co- Moreaus Intensität bereichert jede Designerwohnung Die Aufnahmen dokumen- conut hat Kompositio- und beglückt Intellektuelle. tieren einen Auftritt in Mai- nen der japanischen land vom letzten Jahr. Da- Techno-Pop-Pioniere Roger Waters: bei werden die ganze Wär- Yellow Magic Orchestra In The Flesh me, die Aufrichtigkeit und im Merengue- und Columbia/SonyBMG das Engagement Lorenzo Cherubinis und seiner Band Cha-Cha-Cha-Sound aufgenommen. Wie alle seine ds. Auf Doppel-CD plus spürbar. Ob als Rapper, Popsänger oder Cantautore, früheren Experimente, begeistern auch diese Neu- DVD verwöhnt uns „Jovanotti“ begeistert sein Publikum durch Nähe. So- interpretationen. Und da er sogar vom Grossmeister Herr Waters mit live wohl physisch wie auch durch seine Themen: Ge- Ryuichi Sakamoto (von dem ich zeitweise schwer eingespielten High- meinschaft, Liebe, Alltag, Krieg, Profitgier, Umwelt- Fan war) unterstützt wird, muss ja wieder was sehr lights seines Song- verschmutzung, all das beschäftigt auch seine Fans. spezielles rauskommen. Tanzbar und hörbar in je- repertoires, sowohl Musikalisch wird höchstes Niveau geboten, die Band der Lebenslage. aus Pink Floyd-Zeiten ist eingespielt und heiss. Die Aufnahmen klingen gut, wie auch von seinen Soloalben. Eine feine Truppe die DVD enthält informatives Bonusmaterial und wird von BegleitmusikerInnen (unter anderen: Doyle durch ein schön gemachtes Booklet abgerundet. Pearl Jam: Pearl Bramhall II, Andy Fairwater-Low, Snowy White) Jam unterstützt ihn dabei hervorragend. Lohnende In- Pink Floyd In Concert: J Records/SonyBMG vestition. ds. Die Miterfinder des Pulse Grunge melden sich EMI zurück. Und wie! Nach ds. Im direkten Vergleich DVD MusikDVD MusikDVD den eher melancho- mit Roger Waters Konzerten lisch anmutenden letz- sticht beim 1994er Auftritt ten Veröffentlichungen der andern drei Floyde Nena: Europatour ‘84 scheint die Band ihre schon eine gewisse Megalo- Epic/SonyBMG Energie wiedergefunden zu haben