Draft Prospect: QB – Riley Ferguson
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Draft Prospect: QB – Riley Ferguson Riley Ferguson, der Quarterback der Memphis Tigers, ist der erste Late-Rounder den wir euch vorstellen möchten. Von Experten wird Ferguson als 9. bester Quarterback der vergangenen Saison geranked. Doch wer ist Riley Ferguson eigentlich? Der 23 jährige Ferguson (19.01.1995) begann seine Football Karriere an der David W. Butler High School in Memphis, North Carolina. Bei den Butler Bulldogs übernahm er nach Kurzeinsätzen in seinem Freshman Jahr schon als Sophomore die Rolle des Starting Quarterbacks. Seitdem steigerten sich seine Leistungen und vor allem seine Touchdown-Ausbeute. Bereits 2011 als Junior, in seinem dritten Jahr, sorgte Riley Ferguson mit 3.345 Passing Yards und 48 Touchdowns national für Schlagzeilen. In seiner Senior Saison schaffte er es dann zu soliden 2.173 Yards und 25 Touchdowns. In seiner Zeit bei den Butler Bulldogs gewann er zwei State Titel und den QB MVP Award im Athens Nike Camp, was zu dieser Zeit für einen Underclassman undenkbar war. Schließlich wurde er aufgrund seiner herausragenden Leistungen als 4 Sterne Rekrut und 7. bester Quarterback des Landes in der 2013er Klasse geranked. All das sorgte dafür, dass er schon weit vor dem Ende seiner Highschool Zeit, einige Stipendien von großen Colleges angeboten bekam. Allen voran der LSU, Michigan, Virginia Tech und der Clemson Tide. Entschieden hat sich Riley Ferguson dann doch für Tennessee wo erTyler Bray (Kansas City Chiefs) als Starter ablösen sollte. Als er dann zum Start der College- Saison endlich zu seinem neuen Team stoßen konnte, lief es für Ferguson jedoch alles andere als gut. Bei Tennessee war er zu dieser Zeit neben Justin Worley (FA), Nathan Peterman (Buffalo Bills) und Joshua Dobbs (Pittsburgh Steelers) der 4te Quarterback im Kampf um die Rolle als Starter. Doch bereits in der Saisonvorbereitung hat das Schicksal ihn mit voller Wucht erwischt. Durch einen Beinbruch, den er im Training erlitten hat, konnte er in seiner so lange erwarteten ersten College-Saison keine Minute auf dem Platz stehen. Er war also gezwungen das Spektaktel, auf das er so hart hingearbeitet hat, unbeteiligt als Redshirt Player von der Seitenlinie aus mitzuverfolgen. Während der Vorbereitung zur zweiten Saison musste sich Ferguson dann eingestehen, dass er sich bei Tennessee nicht richtig wohl fühlt und die Entscheidung für das College wohl nachträglich nicht die richtige war. Daraufhin hat er sich entschieden Tennessee Hals über Kopf zu verlassen und nach Hause zurück zu kehren. In einem Interview mit Geoff Calkins, einem Sport Kolumnist der“The Commercial Appeal” äußerte sich Ferguson im August 2016 wie folgt: “Ich habe niemanden wissen lassen, dass ich gehe. Wir hatten die kleine Pause im Mai und ich ging nach Hause und habe es niemandem erzählt. Ich habe der Schule nicht einmal gesagt, dass ich gehen würde. Ich habe es ihnen erst erzählt, als es Zeit war, sich zu melden und sie angerufen haben, um zu wissen wo ich war.” Doch im Interview ließ Ferguson auch verlauten, dass er die Art und Weiße seines Abgangs bedauert. Er bedauert es, dass er damals so unreif war und nicht einfach Cheftrainer Butch Jones angerufen hat. Aber Ferguson ging nicht um den Konkurrenzkampf aus dem Weg zu gehen. Ganz im Gegenteil. Wenige Wochen vor seinem Abgang aus Tennessee berichtete die Chattanooga-Zeitung, dass sich Ferguson und Worley im Rennen um die Starterposition von Josh Dobbs und Nathan Petermann gelöst hätten. Aber selbst die gute Ausgangsposition und die Aussicht auf einen Stammplatz konnte Ferguson nicht von seiner Entscheidung abhalten. Rileys Vater war jedoch über die Entscheidung seines Sohnes alles andere als begeistert. Im Gespräch mit Geoff Calkins äußerte er sich zur damaligen Situation so: “Ich habe alles versucht. Aber was erzählt man seinem 18 jährigen Kind? Er sagte, er habe sein Jahr gemacht. Ich glaube, es hat alles angefangen, als Josh Dobbs zu Tennessee geholt wurde. Es war nicht so, dass Riley nicht konkurrieren wollte. Er wollte nur, dass sie ehrlich zu ihm sind. Man merkte, dass er am Signing Day blind war. Er sagte: “Ich wäre nicht dorthin gegangen, Dad, ich hätte es nicht getan.” Das hat ihn vom ersten Tag an sauer gemacht.” Nach der Rückkehr in seine Heimat wartete er auf Anrufe von anderen Colleges. Doch die blieben aus. Schließlich musste sich Ferguson über Wasser halten und nahm verschiedene Jobs an. Es waren anstrengende Jobs. So arbeitete er unter anderem in einer Fabrik in der Aluminium Zauntore mit Sprühpistolen beschichtet und in 550 Grad heißen Öfen gebrannt werden. Ferguson weiß also wie es ist hart für seinen Stundenlohn zu arbeiten. Die Football Saison 2014 begann für Riley Ferguson also in einem normalen Job, mit gelegentlichen Football Trick-Shoots in der Mittagspause unter Kollegen. In dem Gespräch mit Geoff Calkins offenbarte Riley Ferguson wie unglücklich er in dieser Zeit war. Aber er sagt auch, dass er damals sehr viel über sich selbst gelernt hat. Einen Ausweg aus der misslichen Lage konnte er nur durch den Kontakt zu seinem ehemaligen High School Coach finden, den er schlussendlich um Hilfe bei der Suche nach einem neuen College-Team gebeten hat. Dann ging auf einmal alles ganz schnell. Er kam 2015 mit dem Coffeyville Community College, bei einem unterklassigen College unter. Doch dort startete er mit insgesamt 2.942 Yards und 35 Touchdowns sofort voll durch. Aber auch wenn seine Qualitäten nicht zu übersehen waren, ließen die Angebote größerer Colleges lange auf sich warten. Grund hierfür war wohl insbesondere seine Vorgeschichte mit Tennessee. Doch als endlich die langersehnten Angebote eintrödelten und sich die ersten Coaches mit Ferguson getroffen haben, war die Verbindung zu Coach Mike Norvell sofort so stark, dass er sich seiner Entscheidung sicher war. Sein nächstes College sollten die Memphis Tigers sein. In Memphis wurde Riley Ferguson 2016 sofort Starter und Nachfolger von Paxton Lynch, den es im NFL-Draft 2016 zu den Denver Broncos zog. Gleich in seinem ersten Jahr in Memphis gelang es ihm den Touchdown-Rekord seines Vorgängers zu brechen. Die Saison 2016/2017 beendete er mit insgesamt 3.698 Yards, 63,2% angebrachten Pässen, 32 TD`s und 10 Interceptions. Hinzu kommen noch weitere 4 Touchdowns, die er selbst erlaufen hat. Auch in der vergangenen Saison lieferte Ferguson weiter ab und hat seine Leistung aus dem Vorjahr nochmals übertroffen. Mit 63,1% angebrachten Pässen bei 4.257 Yards gehört er zu den zuverlässigsten Quarterbacks des kommenden Draftes. Des Weiteren gelangen ihm 6 Running TD`s und unglaubliche 38 Passing TD`s bei lediglich 9 Interceptions. Got your replacement for Palmer @AZCardinals Memphis QB Riley Ferguson pic.twitter.com/eDDJqkxhiq — Skip (@Crack3rJax19) 2. Januar 2018 In den zwei Jahren bei den Tigers macht das gigantische 7.955 Yards und 70 Touchdowns bei 63,1% angebrachten Pässen. Somit erzielte Riley Ferguson im Schnitt verrückte 9,3 Yards per Versuch. Das Einzige was die Statistiken bei den Scouts trübt, ist, dass diese in der American Athletic Conference und nicht in einer der großen, mit viel Talenten bestückten, Conferences erzielt wurden. Dennoch konnte Ferguson auch in den wenigen Spielen gegen höher eingeschätzte Colleges seine Leistungen bestätigen. Mit einer Größe von 6-4 (ca. 1,95m) hat er eine sehr gute Größe für einen Quarterback in der NFL. Sein Gewicht von 210lbs (ca. 95kg) ist jedoch in Bezug auf seiner Größe mehr als unterdurchschnittlich. Ein negativer Punkt der ausschlaggebend für die Draftposition von Riley Ferguson sein könnte, dürfte seine Statur sein. Er ist recht dünn und in den Augen von einigen Scouts nicht kräftig genug für die NFL. Um es in der NFL über eine Back-Up Position hinwaus zu schaffen, muss Ferguson unbedingt kräftiger werden und Muskelmasse aufbauen. Durch seine drahtige Art ist er jedoch auch athletischer als er aussieht und besitzt die Grundbeweglichkeit, heranstürmenden Defence Spielern zu entkommen. Betrachtet man sein Verhalten beim Blitz-Angriff der Gegner, kann man jedoch beobachten, dass Ferguson in seinem Spiel noch nicht geduldig genug ist. So scheint es fast so, als ob er den Druck stärker wahrnimmt als er tatsächlich ist. Während er in manchen Situationen, trotz gegnerischen Drucks, noch etwas länger in der Pocket verweilen könnte um das richtige Ziel zu finden, bricht er zu früh aus der Pocket aus und wird somit zum freien Ziel der gegnerischen Defence. Dabei ist er oft eher darauf Bedacht zu entkommen anstatt den Ball zu sichern und zu sliden. Im Angesicht mit den heranstürmenden Verteidigern, kommt es schon mal vor, dass er aus der Balance gerät und unglückliche Passentscheidungen trifft. Zudem schaltet er teilweise noch zu langsam. In Verbindung mit der ausbaufähigen Wurfgeschwindigkeit und der Antizipation von Passrouten führt dies oft dazu, dass die Passempfänger die Route verlangsamen oder den Ball im Rücken fangen müssen. Leider bricht er das Play auch ab und an zu früh ab wenn er kein Ziel finden kann, anstatt zu versuchen das Play zu verlängern, um den Receivern so die Möglichkeit zu geben sich von ihren Verfolgern zu befreien. Die große Stärke vom Quarterback aus Memphis liegt jedoch in den tiefen Bällen. Er hat einen sehr starken Arm mit dem er Würfe bis zu 80/90 Yards in Peto hat. Seine bärenstarken Statistiken bei den Yard und Touchdown Zahlen in Verbindung mit der äußerst geringen Anzahl von Turnovern, machen ihn zu einem sogenannten Sleeper und potenziellen Draft-Steal. Das große Vorbild von Riley Ferguson ist Brett Favre. Als kleiner Junge verfolgte er den Quarterback, der mittlerweile Legendenstatus hat, mit großen Augen vor dem Fernsehen. Später, im College, entschied er sich dann natürlich auch sofort für die Rückennummer “4”. Die Rückennummer, die auch der große Brett Favre bei den Green Bay Packers getragen hat. Wer weiß, vielleicht bleibt die Rückennummer nicht die einzige Gemeinsamkeit mit seinem Vorbild und Riley Ferguson findet sich nach dem Draft im Roster der Packers aus Green Bay wieder.