Der besondere Dank der Kostendeckung für die Herausgabe dieser Broschüre gilt in erster Linie dem Lebens- ministerium; ferner wurde die Drucklegung unterstützt durch das Land Tirol aus Mitteln des Naturschutzfonds, den Biosphärenpark Großes Walsertal Management, die Ortsvorstehung Ginzling, Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen, TVB Mayrhofen-Hippach, TVB Großarltal (Hüttschlag), Tourismusregion Nationalpark Gesäuse (Johns- bach), Gemeinde Kals am Großglockner, Gemeinde , Gemeinde Steinbach am Attersee, Gemeinde Un- tertilliach, Gemeinde Weißbach, Tourismusverein Mallnitz und den Deutschen Alpenverein (DAV). Herzlichen Dank!

Impressum

Herausgeber und Verleger: Oesterreichischer Alpenverein Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz Wilhelm-Greil-Straße 15 Postfach 318 A-6010 Innsbruck ZVR-Zahl 989190235

Redaktion: ALPEN-CONSULT, Igls-Innsbruck

Texte: Roland Kals, beratender Ingenieur für Raumplanung und Landschaftsplanung Ingenieurkonsulent für Geographie; Salzburg Geschäftsführer der OeAV-Sektion Salzburg; Salzburg Peter Haßlacher & Josef Essl, Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz des Oesterreichischen Alpenvereins; Innsbruck Louis Oberwalder, Langjähriger Vorsitzender und Ehrenmitglied des Oesterreichischen Alpenvereins; Mils Walter Mair, Altvorsitzender der OeAV-Sektion Lienz; Lienz Marlies Bouzo, Tourismusbüro; Fontanella/Faschina Peter Angermann, Tourismusverein; Mallnitz

Layout und grafische Gestaltung: Josef Essl (Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz des OeAV)

Titelbild: Patrick Bonato (Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz des OeAV)

Grafiken: S. Hofer, J. Molyneux & C. Friedl (Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz des OeAV)

Satellitenbild: GEOSPACE Beckel Satellitenbilddaten GmbH/Salzburg

Bildnachweise: A. Kopetzky, AV-Jugend, C. Cirtek, DAV/Referat Hütten u. Wege, E. Nachbagauer, E. Sieben- hofer, Fa. Mediasoft, Ferienregion Attersee, F. Wolkinger, G. Mussnig, G. Wutscher, H. Slupetz- ky, J. Oberlohr, Markgemeinde Reichenau a. d. Rax, Nationalparkverwaltung Kärnten, OeAV/ Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz, OeAV/Referat Hütten u. Wege, OeAV-Sektion Rei- chenau, P. Angermann, P. Plattner, R. Kals, R. Klausner, T. Suntinger, Tourismusverband Fon- tanella/Faschina, Tourismusverband Großarltal, Tourismusverband Grünau i. A., Urlaubsinforma- tion Mallnitz, W. Böhme, W. Mair, W. Schachinger, Wiener Wasserwerke/Lammerhuber

Druck: Sterndruck GmbH, Fügen Kleine und feine Bergsteigerdörfer zum Genießen und Verweilen

Redaktion: ALPEN-CONSULT

Innsbruck 2006

2., aktualisierte und erweiterte Auflage VorwortVorwort

Liebe Bergfreundinnen und Bergfreunde! x Weltweit gelten die Alpen als jenes Hochgebirge, dem der Mensch seinen Stempel am stärksten aufgedrückt hat. Dies verwundert nicht: Ist doch die- Wser Gebirgszug ein Gebiet, das mindestens seit der Antike als Durchgangs- raum und Ressourcenspender gleichermaßen für die dicht besiedelten Ge- Peter Haßlacher biete im Norden und Süden gedient hat. Die Alpen waren somit niemals menschenleer, sondern - als eine zu großen Teilen vom Menschen gestaltete Landschaft - ein wichtiger Teil des europäi- schen Wirtschaftssystems und darüber hinaus immer wieder Impulsgeber für das mitteleuropäische Geistes- und Kulturleben. Wohl beispiellos ist die moderne Entwicklung, die mit der Entdeckung der

Roland Kals Alpen durch den Tourismus verbunden ist. Nach etwa 130 Jahren Alpen- tourismus stehen wir gegenwärtig an einem Punkt, an dem man sich ernst- haft die Frage stellen muss, ob bewährte Standardlösungen der Vergan- genheit, die letztlich immer auf einen hemmungslosen und unwiderruflichen Verbrauch der Ressource “Landschaft” hinauslaufen, noch zukunftsfähig sein können. Denken wir an die Anfänge des Alpentourismus zurück: Zweifellos waren es die Bergsteiger und die alpinen Vereine, die zahlreiche, vormals völlig unbe- kannte und unbedeutende Bergdörfer in der Öffentlichkeit bekannt machten und mit der Errichtung von Schutzhütten und Wegen außerordentliche Bei- träge zur touristischen Infrastruktur leisteten. Alpinisten waren also die entscheidenden Impulsgeber einer Entwicklung, die sich dann spätestens seit den 1950er-Jahren immer stärker von den Wertsystemen der Alpenvereine emanzipierte und - geradezu zwangsläufig - in einen schwindelerregenden, globalen Wettlauf um touristische Markt- anteile mündete. Im Ergebnis haben wir es heute mit touristischen “Aktivregionen” zu tun, deren sozio-ökonomisches und ästhetisches Ambiente völlig aus den Fugen geraten ist und in denen natürliche, finanzielle und personelle Ressourcen bis über die Belastungsgrenzen hinaus strapaziert werden. Andererseits gibt es aber im österreichischen Alpenraum zahlreiche Ort- schaften, die sich an diesem “Erschließungs-Kapital-Event-Kreisel” entwe- der nicht beteiligen können oder bewusst einen anderen Weg eingeschlagen haben. Ihnen soll diese Broschüre gewidmet sein. Es geht darum, jene Alpen-Landschaften aufzuspüren, die Grundlage für einen “neuen” Alpintourismus sein können: Für anspruchsvolle Urlauber, die keinen Wert mehr legen auf die ewig gleichen Hotelburgen im interna- tionalisierten Zuckerbäckerstil oder die oft perverse Landschaftsarchitektur glatt gebügelter Pistenschneisen, asphaltversiegelter Speicherteiche und immer schneller laufender Skifahrer-Fließbänder. Es geht um Gäste, die sich

4 Bergsteigerdörfer Zeit nehmen, ihren Urlaubsort gründlich zu erkunden, und einen Schlecht- wettertag auch ohne Indoor-Programm gelassen überstehen. Was könnten nun die Merkmale solcher “Bergsteigerdörfer” sein? Wir haben uns für eine erste kleine Auswahl, die - das sei zugestanden - immer auch eine subjektive Komponente enthält, folgende Kriterien überlegt:  Naturgemäß muss ein alpiner Landschaftscharakter vorhanden sein, der sich in einer relevanten Reliefenergie (Richtwert: mehr als 1.200 m) aus- drückt.  Die Bezeichnung “Bergsteigerdorf” bürgt für eine gewisse Kleinheit und Ruhe, d.h. dass die in Frage kommende Gemeinde jedenfalls weniger als 2.500 ständige Einwohner besitzen sollte und keine größeren Industriebe- triebe aufweist. Es geht um Tourismus, es kann also auf eine Mindestqualität an touristi- scher Infrastruktur nicht verzichtet werden: Ortschaften ohne vernünftige Gastronomie oder ohne gewerbliches Beherbergungsangebot scheiden lei- der aus.  Bergsteigerdörfer kommen ohne Großstrukturen aus. Von internationalen Hotelketten betriebene Bettenburgen haben hier keinen Platz.  Die alpinistischen “Traditionsgipfel” bleiben unberührt. Auf sie führen keine Aufstiegshilfen oder Höhenstraßen. Hinweise liefert die klassische Führerliteratur, z.B. der Ostalpenführer von Purtscheller/Heß.  Es gibt keine tälerverbindenden Aufstiegshilfen (“Skischaukeln”).  Im Gebiet müssen alpine Schutzhütten vorhanden sein (Hütte eines Alpin- vereines oder private Einrichtung mit Schutzhüttencharakter).  Durch das Gemeindegebiet führen keine Hochleistungsverkehrswege, die dem motorisierten Individualverkehr dienen (Autobahnen, Schnellstra- ßen).  Das Bergsteigerdorf muss mit zumutbarem Aufwand mit öffentlichen Ver- kehrsmitteln erreichbar sein.  Sie leisten einen großen Beitrag für den alpinen Flächenschutz. Über diese Gesichtspunkte hinaus spielen noch weitere “weiche”, naturge- mäß schwierig zu objektivierende Kriterien mit. Dazu zählen etwa eine ange- messene Gestaltqualität der Bausubstanz, eine angenehme Proportion zwi- schen Landwirtschaftsflächen und Waldgebieten und eine allgemeine Aura der Ursprünglichkeit, Naturverbundenheit und Gelassenheit. Ihre Geschich- te ist mit dem Alpinismus unmittelbar verbunden.

Die Autoren hoffen, dass die vorgelegte Broschüre eine Idee davon vermit- telt, wie ein zukunftsfähiger “Aktiv-Urlaub” in den Bergen sommers wie win- ters sein kann: Anregung ohne Hektik, Belebtheit ohne Lärm, Nähe ohne Respektlosigkeit, Genuss ohne Ärger, Bewegung aus eigener Kraft.

Innsbruck, im Sommer 2006

Roland Kals & Peter Haßlacher

Bergsteigerdörfer 5 Klammer zwischen Berg und Stadt durch die Umsetzung der Alpenkonvention

Seit 18. Dezember 2002 ist das “Übereinkommen zum Schutz der Alpen”, bekannt als die Alpenkonvention, in Österreich in Kraft. Sie ist ein völ- kerrechtlicher Vertrag zwischen Deutschland, Frankreich, Italien, Liechten- stein, Monaco, Österreich, Schweiz, Slowenien und der Europäischen Gemeinschaft. Zentrale Gedanken des für alle Partner verbindlichen Ver- tragswerkes sind der Schutz und die nachhaltige Entwicklung der Alpen. Der Vertrag hat alpenweit Gültigkeit und berücksichtigt sowohl Schutz- als auch Nutzungsinteressen. Ökologie und Ökonomie sollen in ein sinnvolles Gleichgewicht gebracht werden. Die Philosophie der Alpenkonvention wird in der Rahmenkonvention festgelegt. Konkrete Schritte, Handlungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, aber auch Schutzmaßnahmen werden in den Ausführungsprotokollen geregelt. Sie betreffen die Bereiche Berglandwirt- schaft, Bergwald, Bodenschutz, Energie, Naturschutz und Landschaftspflege, Raumplanung und nachhaltige Entwicklung, Streitbeilegung, Tourismus und Verkehr. Im Alpenraum laufen bereits seit einigen Jahren Projekte und Initiativen, die zeigen, wie die Alpenkonvention umgesetzt werden kann. Im Gemeindenetz- werk “Allianz in den Alpen” haben sich alpenweit bis Ende 2004 182 Ge- meinden zusammengeschlossen, um die Inhalte aus den Durchführungs- protokollen auf kommunaler Ebene umzusetzen. Jährlich stellt sich eine an- dere Alpen-Stadt als “Alpenstadt des Jahres” in die internationale Auslage. Entlang der Weitwanderroute “Via Alpina” von Triest bis Monaco wird die Alpenkonvention in Gemeinden, in Arbeitsgebieten der Alpinen Vereine und auf Schutzhütten diskutiert und umgesetzt. Es gibt mittlerweile viele Bei- spiele, die eindrucksvoll belegen, dass die Alpenkonvention praxistauglich ist. Es zeigt sich aber auch, dass Ökologie und Ökonomie unter einen Hut zu bringen sind. Dies verlangt zwar neue Arbeits- und Denkweisen, aber gerade in dieser Bewusstseinsbildung liegt auch die beste, langfristig angelegte Perspektive für die Regionen der Alpen. Dass ein derart ehrgeiziges und auch schwieriges Projekt überhaupt in Angriff genommen wurde und erste viel- versprechende Resultate liefert, ist mehr als nur ein Hoffnungsschimmer. “Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verbleiben” (Anton Bruckner). Viele Jahre hat auch die Ausverhandlung der Protokolle der Alpenkonvention gedauert, vom Jahre 1989 bis zum In-Kraft-Treten im Jahre 2002. Tatsächlich sind in den Protokollen zahlreiche Verpflichtungen und Hinweise für die Vertragsparteien enthalten, die gerade dem gefährde- ten ländlichen Raum, dem naturschonenden Bergtourismus Hoffnung und Chancen geben.

6 Bergsteigerdörfer Protokoll “Tourismus und Freizeit” BGBl. Nr. 230/2002

Artikel 6: Ausrichtung der touristischen Entwicklung (1) Die Vertragsparteien beziehen die Anliegen des Naturschutzes und der Landschaftspflege in die Tourismusförderung ein. Sie verpflichten sich, möglichst nur landschafts- und umweltschonende Projekte zu fördern.

(2) Sie leiten eine nachhaltige Politik ein, welche die Wettbewerbsfähigkeit des naturnahen Tourismus im Alpenraum stärkt und damit einen wichtigen Beitrag zur sozioökonomischen Entwicklung des Alpenraums leistet. Dabei sind Maßnahmen zu bevorzugen, welche die Innovation und die Diversifizierung des Angebots för- dern.

(3) Die Vertragsparteien achten darauf, dass in den Gebieten mit starker touristi- scher Nutzung ein ausgewogenes Verhältnis zwischen intensiven und extensiven Tourismusformen angestrebt wird.

(4) Bei fördernden Maßnahmen sollen folgende Aspekte berücksichtigt werden: a) für den intensiven Tourismus die Anpassung der bestehenden touristischen Strukturen und Einrichtungen an die ökologischen Erfordernisse sowie die Ent- wicklung neuer Strukturen in Übereinstimmung mit den Zielen dieses Protokolls; b) für den extensiven Tourismus die Erhaltung oder die Entwicklung eines natur- nahen und umweltschonenden Tourismusangebots sowie die Aufwertung des natür- lichen und kulturellen Erbes der Feriengebiete.

Artikel 17: Entwicklung von wirtschaftsschwachen Gebieten Den Vertragsparteien wird empfohlen, auf der geeigneten territorialen Ebene ange- messene Lösungen zu untersuchen, um eine ausgewogene Entwicklung von wirt- schaftsschwachen Gebieten zu gewährleisten.

Artikel 6 und 17 des Tourismusprotokolls zeigen sowohl die Notwendigkeit für Aktivitäten als auch das Interesse der Vertragsparteien, entsprechende Projekte und Aktionen zu unterstützen. Es steht auch im hohen Interesse des Oesterreichischen Alpenvereins, diese dem hochintensiven Massentouris- mus (noch) nicht preisgegebenen Regionen/Orte/Landschaften entspre- chend seinem am 8. Oktober 1994 beschlossenen Grundsatzprogramm “Hel- fen wir den Alpen” zu unterstützen.

Punkt 6 aus dem Grundsatzprogramm der Alpenvereine

Ökologisch verträgliche Tourismusformen fördern “Um den Bedürfnissen der Erholungssuchenden einerseits und den Erfordernissen einer umwelt- und sozialverträglichen Entwicklung andererseits Rechnung zu tra- gen, schlagen die Alpenvereine vor, für strukturschwache Regionen Impulse zur Förderung ökologisch orientierter Tourismusformen zu geben. Dieser Tourismus respektiert die kulturelle Eigenständigkeit der Alpenregion, unterstützt den Erhalt der Berglandwirtschaft und verzichtet auf energieintensive Freizeitaktivitäten”.

Auf die vom Alpenverein ausgewählten Berg(steiger)dörfer in Österreichs Alpen trifft dieser Aufruf der Alpenvereine in ihren Grundsatzprogrammen in besonderer Weise zu. Sie sind einerseits gefährdet durch die im Zusam-

Bergsteigerdörfer 7 menhang mit der Globalisierung stehende Schwächung des ländlichen Rau- mes und möglicherweise andererseits durch nach wie vor im Raum stehende skitouristische Erschließungen bzw. Straßeninfrastrukturen. Zudem haben Orte und Regionen, die einen Großteil ihrer Fläche für Schutzgebiete und/ oder ökologische Ausgleichsräume in Zeiten immer knapper werdender na- turnaher Kulturlandschaften und Naturräume zur Verfügung stellen, ein zu- mindest moralisches Anrecht auf entsprechende Ausgleichszahlungen und - leistungen. Derartige Absichtserklärungen sind beispielsweise Inhalt des 1996 von der Österreichischen Bundesregierung beschlossenen “Nationalen Umwelt-Planes” und anderer zukunftsfähiger Nachhaltigkeitsprogramme. Der Oesterreichische Alpenverein möchte mit dem Verweis auf die in dieser Broschüre vorgestellten kleinen und feinen Bergsteigerdörfer in Österreichs Alpen den Start für eine ganz bewusste Unterstützung und Förderung ganz im Sinne der Umsetzung der Alpenkonvention und seines eigenen Grund- satzprogrammes hinweisen. Letztlich kommt es auf einen tragfähigen Pakt zwischen den in Städten und Agglomerationsräumen lebenden Menschen und den BewohnernInnen des ländlichen Raumes an, mit dem gemeinsamen Ziel, diese traditionellen Alpen-Landschaften existenzfähig zu erhalten. Deshalb kommt es auch auf Ihren Besuch an!

Peter Haßlacher

8 Bergsteigerdörfer Inhaltsverzeichnis

Vorwort 4 Klammer zwischen Berg und Stadt durch die Umsetzung der Alpenkonvention 6 Reichenau & Prein a. d. Rax - wo Künstler und Therapeuten in die Berge gehen 10 Lunz am See - wo die Ois zur Ybbs mutiert 17 Johnsbach im Gesäuse - ein alpines Arkadien 21 Krakauebene - Krakauhintermühlen - Krakauschatten - Krakaudorf: Fernsehen mit Seeaugen 27 Grünau im Almtal - grüne Augen um grünes Wasser 33 Steinbach am Attersee - Kultur und Bergnatur am Alpenstrand 38 Weißbach bei Lofer - Almen, Klammen, Klettergärten 45 Hüttschlag - im Tal der Milchseilbahnen 52 Ginzling ... am Anfang war das Bergsteigen 59 Das Bergsteigerdorf Vent - ein Klassiker 69 Kals am Großglockner - das Bergsteigerdorf am Fuße des Großglockners 81 UNESCO-Biosphärenpark Großes Walsertal 95 Im Tiroler Gailtal und ... eine Visitenkarte zum Kennenlernen 109 Mallnitz - Tor zum Nationalpark Hohe Tauern 129 Publikationen aus der OeAV-Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz 140

38 45 17 21

59 52 33 81 10

95 129 27 109

69

Bergsteigerdörfer 9 Im Tiroler Gailtal und Lesachtal ... eine Visitenkarte zum Kennenlernen

Der Kleinen und der Großen Gail entlang Ein Blick in ein Tal voll Ursprünglichkeit und mit einem aufgeschlossenen, selbstbewussten Men- schenschlag

Der Ursprung der Gail liegt auf der Tannwiese bzw. auf dem Kartitscher Sattel (1.530 m). Das anfänglich kleine Gerinne fließt westlich in das Kleine oder Tiroler Gailtal und östlich in das Große Gail- oder Lesachtal ab. Dorthin folgen wir ihm bis Kötschach-Mauthen, wenngleich die Gail auf ihrer wei- teren Reise noch viele Nebenflüsse mitnimmt und bis zu deren Eintritt ins Villacher Feld bei auch dem Von den vielen kleinen Orten im Tiroler Gailtal und Unteren Gailtal, das von Wasser belebte, charakteristische Lesachtal (im Bild Kartitsch), führen herrliche Wande- rungen und Bergtouren in die Lienzer Dolomiten und Bild vermittelt. Karnischen Alpen Das Tiroler Gailtal (Kartitscher Tal) senkt sich ausgehend von der Tannwiese gleichmäßig gegen West-Nord-West, ohne sonder- lich ausgeprägte Geländestufe. Eine solche, 200 m hoch, hebt es aller- dings vor dessen Mündung in das obere Drautal von diesem ab. In die gleich prägnante, wie verkehrshinderliche Überhöhung hat der Gailbach eine schluchtartige Rinne gegraben. Ein Nebenarm des Drautalgletschers floss in der Eiszeit über den Kartitscher Sattel ins Lesach- und Gailtal und schuf sowohl die Trogform des Tales, als auch das rundgeschliffene Passtälchen am Kartitscher Sattel. Kartitsch (1.358 m), eine knapp tausendköpfige Landgemeinde, liegt Überwältigender Blick vom Karnischen mit mehreren Fraktionen in einem Gebiet, das für seine geologische Höhenweg auf die Felsriesen des Vielfalt und landschaftliche Anmut seit langem bekannt ist. Hier Karnischen Kamms. drängt sich auf kleinem Raum beinahe alles, was die Alpen, die Zen- tralkette und ihre Nebengebirge an Gesteinen, an Pracht und Großar- tigkeit aufzuweisen haben. Östlich vom Kartitscher Sattel liegt auf einer sonnüberfluteten breiten Talaue (1.450 m) und enger in der Talfurche eingenistet, Untertilliach (1.235 m). Dieser Talabschnitt liegt auf Osttiroler Boden und wird bis zur Kärntner Landesgrenze als Tiroler Lesachtal oder Til- liacher Tal bezeichnet. Der vom Kofelpass in den Lienzer Dolomiten her- abfließende Eggenbach bildet die Landesgrenze zu Kärnten. Bezeichnend dafür ist der Ortsteil Wacht. Hier beginnt flussabwärts das eigentliche Lesachtal. Während die junge Gail sich immer tiefer in der Talsohle eingräbt, kleben die Ortschaften auf altem, eiszeitlichem Talboden hoch über der schäumenden Gail. Noch höher oben auf schmalen Hangleisten drängen sich Weiler und Ein- schichthöfe an der Siedlungsgrenze. Zu den höchstgelegenen zählen Sa- lach (1.428 m) und Guggenberg (1.405 m), oberhalb von Maria Luggau. Das Tal wird geprägt von einer lebendigen Berglandwirtschaft. Assing liegt hoch über Liesing, Kornat oberhalb von Birnbaum, u.a.

Bergsteigerdörfer 109 Weniger begünstigt ist die Schattseite der langgestreckten Talschaft, mit kleinen Siedlungen in beträchtlicher Höhenlage: Frohn, Plasegge, Nostra, Wodmaier, Sittmoos u.a. in durchschnittlich 1.100 m Seehöhe. Geprägt ist das Lesachtal durch die, den besiedelten Raum trennende, dicht bewaldete Gailschlucht und wiederum sind Dörfer untereinander durch die vielen, aus den Lienzer Dolomiten austretenden, zahlreichen Gräben ge- trennt. Vor dem Ausbau der kurvenreichen Lesachtaler Straße, nach dem 2. Weltkrieg, überwand das schmale Sträßlein 72 mehr oder minder breite Sei- tengräben. Heute werden eine Vielzahl dieser verkehrshinderlichen Gräben von großen Brücken überspannt. Als kühnstes Bauwerk gilt die bekannte Radegunder Brücke bei St. Lorenzen. Dies begünstigt die beliebten Ausflugs- fahrten entlang der Sonnseitdörfer von Maria Luggau (1.179 m) nach St. Lo- renzen (1.128 m), Liesing (1.043 m), Birnbaum (966 m) und St. Jakob (948 m), ehe sich die Straße auf den Strajacher Kehren auf den verbreiterten Talboden bei Kötschach-Mauthen (700 m) senkt. Eine besondere Reise durch ein landschaftlich eindrucksvolles Tal, das vom Europarat als das naturbelassendste Tal der Alpen bezeichnet wurde und so- mit ein Geheimtipp für Erholungssuchende geworden ist.

Die Gemeinden an der Großen Gail Dörfer, wo Kultur und Sport eine Symbiose bilden

Mit Obertilliach und Untertilliach liegen zwei Gemeinden im Bezirk Lienz (Osttirol). Die Gemeinden Lesachtal und Kötschach-Mauthen sind dem Bezirk Spittal zuzuordnen, womit in dem hier erfassten Gebiet insgesamt vier Ge- meinden aufscheinen. Obertilliach ist mit 1.450 m die höchst gelegene im Tal der Gail und Mittel- punkt zwölf sie umschließender Orte und Weiler. Im 11. Jahrhundert gelang- te die ursprünglich welsche Rossalpe durch Schenkung in den Bereich des Bistums Brixen mit darauf folgender Besiedlung. Das denkmalgeschützte “hölzerne Dörfl”, wie es gelegentlich genannt wird und das unvergleichliche Ortsbild, ein Haufendorf, hat der Gemeinde in den vergangenen Jahren Aufwind im Tourismus beschert. Auch kulturell bietet Obertilliach Besonderes: die Pfarrkirche St. Ulrich verdankt ihr stattliches Aussehen der ehemaligen Bedeutung als Wallfahrtsstätte. Sehenswert sind die schmuckvollen Freskengemälde und ein spätgotischer, geschnitzter Holzluster mit 68 Lichtern. Die charakteristischen Kapellen in den Mösern St. Helene, die heutige Lourdeskapelle und St. Nikolaus, ein gotisches Filial- kirchlein seit 1475, zählen zu den ältesten Sakralbauten des Oberen Gailtales.

Die Gemeinde Lesachtal Saubere Dörfer, wo Kultur, Sport und Gastfreundschaft eine Symbiose bilden

Die ehemaligen Gemeinden Maria Luggau, St. Lorenzen, Liesing und Birnbaum, mit über 40 Ortschaften und Weilern, teilen sich die windge-

110 Bergsteigerdörfer schützte, klimatisch begünstigte Talschaft. Sitz der Gemeinde ist Liesing. Der Ort ist auch Mittelpunkt einer über Generationen gepflegten Dorfkultur. Das Lesachtal, ursprünglich ein Waldland, wurde größtenteils erst im Hoch- mittelalter zur Zeit der Binnenkolonisation besiedelt. Durch die Abgeschie- denheit des Tales und die lang schwierigen Verkehrsverhältnisse blieb im “Tal der 100 Mühlen” viel Bodenständiges erhalten. Weitum bekannt sind die hervorragenden Musikkapellen und gemischten Chöre. Liesing ist in kul- tureller Hinsicht bedeutend und Maria Luggau verströmt mit der Basilika für ungezählte Wallfahrer so etwas wie Heimatgefühl.

Die Kriegsfront am Karnischen Kamm Das Feuer des Krieges auf der Grenze im Süden

Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges am 28. Juli 1914, geriet allmählich auch das Gailtal zwischen die Fronten. Mit der Kriegserklärung Italiens am 23. Mai 1915 wurde die Lage äußerst bedrohlich und das Gail- und Lesachtal zum Kriegsgebiet erklärt. Zwei lange und verlustreiche Jahre war dieses Gebiet Schauplatz des Krieges. Schwerpunkte der Auseinandersetzungen waren das strategisch wichtige Gebiet um den Plöckenpaß und an vielen anderen Stel- len am westlichen Karnischen Kamm. Im Plöckengebiet konzentrierten sich die Kampfhandlungen um die zwei beherrschenden Passpfeiler Kleiner Pal und Cellon. Enorme Anforderungen an die Verteidiger diesseits der Grenze stellte der Winter. Immer wieder gab es Tote durch Lawinen, durch Kälte, Hunger und feindliche Geschosse. Bei einem einzigen Lawinenunglück im Wolayer Tal waren im März 1916 mehr als 90 Tote zu beklagen. In fast allen Bergtälern des Karnischen Kamms erinnern Denkmäler und Tafeln an die Grauen des Krieges. Mehrere Friedhöfe am Karnischen Kamm bezeugen dies. Das Frie- denskreuz auf der Großen Kinigat, das 1979 von Italienischen und Lesach- taler Bergsteigern gemeinsam aufgerichtet wurde, kündet die Botschaft “Nie wieder Krieg”. Einblick in das Frontgebiet des 1. Weltkrieges von 1915 - 1917 am Karnischen Kamm vermittelt in anschaulicher Weise das Plöckenmuseum im Rathaus von Kötschach-Mauthen. Das Freilichtmuseum am Kleinen Pal spiegelt die heldenhaften, wie leidvollen Soldatenschicksale in bewegender Weise wieder.

Bergsteigerdörfer 111 Basisinformation

Ortschaften Kartitsch, Obertilliach, Untertilliach, Gemeinde Lesachtal: Birnbaum, Liesing, St. Lorenzen, Maria Luggau, St. Jakob Seehöhe des höchstgelegenen Ortes: 1.450 m (Obertilliach) Höchster Punkt: 2.780 m (Hohe Warte) Ständige Bewohner im Gemeindegebiet: 3.580 Personen Gebirgsgruppen Karnischer Kamm Lienzer Dolomiten Gailtaler Alpen Bedeutende Gipfel Hohe Warte (2.780 m) Großer Kinigat (2.689 m) Porze (2.599 m) Helm (2.433 m) Eggenkofel (2.590 m) Tamerlanhöhe (2.377 m) Mussen (1.950 m) Erreichbarkeit Anreise mit Bahn und Bus Westen: Mit der Bahn von Bregenz/Innsbruck über den Brenner, Franzens- feste, Bruneck nach Sillian. Vom Vorplatz des Bahnhofs Sillian mit dem Bus 4416 in das Tiroler Gailtal und Lesachtal. Osten/Süden: Von Wien Südbahnhof mit der Bahn über Bruck/Mur, Klagen- furt bis nach Lienz. Umsteigen und mit der Bahn weiter bis Sillian. Um- steigen und mit dem Bus 4416 in das Tiroler Gailtal und Lesachtal. Von Graz mit der Bahn über Bruck/Mur nach Lienz (weiter siehe oben). Norden: Von Linz mit der Bahn nach Salzburg (umsteigen). Weiter über Bischofshofen bis Spittal-Millstätter See (umsteigen). Mit der Bahn nach Lienz (umsteigen). Nun mit der Bahn bis Sillian und vom Vorplatz des Bahnhofs mit dem Bus 4416 in das Tiroler Gailtal und Lesachtal.

Mit dem eigenen PKW Osten/Norden: Von Wien/Linz auf der A 1 bis Salzburg. Weiter auf der A 10 bis zur Ausfahrt Spittal-Millstätter See und auf der B 100 bis . Nun in südlicher Richtung auf der B 110 nach Kötschach-Mauthen. Weiter auf der B 111 in das Lesachtal und Tiroler Gailtal. Westen: Von Bregenz/Innsbruck auf der A 12 bzw. A 13 zum Brenner und auf der A 22 über Sterzing bis zur Autobahnabfahrt Brixen/Pustertal. Nun auf der E 66 über Bruneck und Innichen bis Sillian. Kurz nach Sillian/ Tassen- bach in südlicher Richtung auf der B 111 in das Tiroler Gailtal und Lesachtal. Süden: Von Graz/Klagenfurt auf der A 2 bis zur Ausfahrt Hermagor und auf

112 Bergsteigerdörfer der B 111 bis Kötschach-Mauten. Weiter in westlicher Richtung in das Le- Gemeinden Gemeindeamt Kartitsch sachtal und Tiroler Gailtal. HNr. 80 A-9941 Kartitsch Tel. +43/(0)4848/52 48 Fax +43/(0)4848/54 17 Alpenvereinshütten E-mail: [email protected]

Sillianer Hütte (2.447 m) Gemeindeamt Obertilliach OeAV-Sektion Sillian Dorf 4 A-9942 Obertilliach Schlafplätze: 12 Betten, 40 Lager Tel. +43/(0)4847/52 10 Winterraum: 8, AV-Schloss Fax +43/(0)4847/52 10-20 E-mail: [email protected] Bewirtschaftungszeit: Gemeindeamt Untertilliach Sommer: Mitte Juni bis Ende September HNr. 62 a Telefon Hütte: +43/(0)4862/67 70 A-9942 Untertilliach Tel. +43/(0)4847/51 50 E-mail: [email protected] Fax +43/(0)4847/5150 E-mail: [email protected]

Obstansersee-Hütte (2.304 m) Gemeinde Lesachtal Liesing 29 OeAV-Sektion A-9653 Liesing Schlafplätze: 10 Betten, 46 Lager Tel. +43/(0)4716/242 18 Fax +43/(0)4716/242 20 Bewirtschaftungszeit: E-mail: [email protected] Sommer: Mitte Juni bis Anfang Oktober Tourismusinformation Telefon Hütte: +43/(0)4848/54 22 Kartitsch E-mail: [email protected] HNr. 80 A-9941 Kartitsch Tel.+43/(0)4848/63 01 Filmoor-Standschützenhütte (2.350 m) Fax +43/(0)4848/63 01-15 E-mail: [email protected] OeAV-Sektion Austria Obertilliach-Untertilliach Schlafplätze: 8 Lager Dorf 4 Bewirtschaftungszeit: A-9942 Obertilliach Tel. +43/(0)4847/52 55 Sommer: Anfang Juli bis Anfang Oktober Fax +43/(0)4847/5255-11 Telefon Hütte: +43/(0)664/11 27 153 E-mail: [email protected] Lesachtal Nr. 29 Porzehütte (1.930 m) A-9653 Liesing OeAV-Sektion Austria Tel. +43/(0)4716/242 12 Fax +43/(0)4716 242 20 Schlafplätze: 60 Lager E-mail: [email protected] Bewirtschaftungszeit: Berg- und Skiführer Sommer: Mitte Juni bis Anfang Oktober Alpinschule Lesachtal Ausgezeichnet mit dem OeAV- Helmut Ortner Telefon Hütte: +43/(0)664/403 89 29 Hüttenumweltgütesiegel Xaveriberg 6 E-mail: [email protected] A-9654 St. Lorenzen Tel. +43/(0)4716/506 Fax +43/(0)4716/505-8 Hochweißsteinhaus (1.868 m) E-mail: [email protected] OeAV-Sektion Austria Internetadressen Schlafplätze: 14 Betten, 36 Lager www.kartitsch.at www.obertilliach.at Bewirtschaftungszeit: www.tiscover.at/untertilliach Sommer: Mitte Juni bis Ende September www.lesachtal.com www.via-alpina.com Telefon Hütte: +43/(0)676/746 28 86 www.alpinschule-lesachtal.at E-mail: [email protected] www.karnische-alpen.com ausgewählte Literatur Wolayerseehütte (1.960 m) Club Arc Alpin (2004): Wir Bergsteiger beachten die Alpenkonvention. Info- Schlafplätze: 19 Betten, 36 Lager Comic in vier Sprachen (slowenisch, deutsch, französisch und italienisch). Winterraum: 10, AV-Schloss Innsbruck, Wien, Laibach, o.S. Bewirtschaftungszeit: DAV, OeAV & AVS - Hrsg. (2005): Die Sommer: Mitte Juni bis Anfang Oktober Alpenvereinshütten (Band I: Ostal- Telefon Hütte: +43/(0)664/201 15 55 pen), 9. Auflage. Bergverlag Rother; München, 555 S., Karten u. Über- E-mail: [email protected] sichtsskizzen.

Bergsteigerdörfer 113 OMMER S Wandern, Bergsteigen und Klettern

Das Tiroler Gailtal wie auch das Kärntner Lesachtal ist Aus- gangspunkt für eine Vielzahl herrlicher Wanderungen und Bergtouren in die Lienzer Dolomiten, Gailtaler Alpen und Kar- nischen Alpen. Insbesondere die Karnischen Alpen sind ein wah- res Bilderbuch der Erdgeschichte, dessen Entstehung 460 Mio. Jah- re zurückliegt. Schützengräben, alte Stellungen und Kasernen aus dem 1. Weltkrieg zeigen entlang der Wanderwege aber auch eine dunkle Seite dieses Gebirgskammes. Die Gailtaler Alpen bestechen durch eine sanftere Berglandschaft mit einer ausgesprochen reichhaltigen Flora.

Kartitsch im Kleinen- oder Tiroler Gailtal Wanderlust von den Gailtaler Alpen bis zum südlichen Lienzer Dolomitensaum.

Die nördliche Begrenzung des Gail- und Lesachtales sind die zwischen Drau und Gail sich erstreckenden Gailtaler Alpen als westlichster Teil der Lienzer Dolomiten. Östlich davon, ab dem Gailbergsattel, erheben sich die Gebirgskämme des Reißkofels und des Spitzegels und östlicher noch, der Bleiberger Erzberg.

In den Lienzer Dolomiten und Gailtaler Alpen

Gailtaler Höhenweg “Wiederbelebt” wurde der Gailtaler Höhenweg, der vom Kartitscher Ortsteil St. Oswald in drei Tagesetappen bis zum Gailbergsattel ca. 30 km unter- schiedlichster Geländebeschaffenheit zurücklegt. Die einzelnen, nirgends schwierigen Wegteile sind als Themenwege ausgewiesen und erlauben Ein- blick in die Bergbauernarbeit, in Flora, Fauna und Geologie. Im Jahr 2005 wurde der Gailtaler Höhenweg bis zur Windischen Höhe ausgedehnt und mit interessanten Details bereichert, worüber auch eine Broschüre Auskunft erteilt.

Am Karnischen Kamm

Karnischer Höhenweg Direkt am Karnischen Kamm - zwischen Österreich und Italien - führt der Karnische Höhenweg oder “Friedensweg” ausgehend von Sillian bis nach Ar- noldstein. Alpinistisch interessant ist der Westabschnitt des alpinen Weit- wanderweges von der Sillianer Hütte bis zur Dr. Steinwender Hütte. 85 Kilometer ist diese Wegstrecke lang und in 6 Tagesetappen zu absolvieren. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, direkt aus dem Tiroler Gailtal oder dem Lesachtal durch die Täler zum Karnischen Höhenweg aufzusteigen und von dort die Wanderung in einer überaus schönen Bergnatur, mit einer viel- fältigen Geologie, Fauna und Flora, zu beginnen. Besonders interessant ent- lang des Weges sind die Überreste alter Stellungen, Bunker, usw. aus dem 1. Weltkrieg.

114 Bergsteigerdörfer Die Pfannspitze (2.678 m) und die Obstanser Eishöhle Gritsch, R. (1980): Gailtaler Alpen. 1. Auflage. Bergverlag Rudolf Rother Südlich von Kartitsch führt ein schattiger Weg im waldreichen Winklertal (Hrsg.); München, 192 S. + Karte. vorerst bis zum großen, vom Wasserfall übersprühten, felsigen Talschluß. Holl, P. (1988): Karnischer Hauptkamm Den stürzenden Wasserkaskaden zur Seite führt der auf Saumtierbreite und (Alpenvereinsführer). 2. vollst. neu bearbeitete Auflage. Bergverlag Ru- mittlerer Steigung angelegte Felsenweg hinauf zum Obstanser Wiesenboden, dolf Rother (Hrsg.); München, 565 wo die kleine, anmutige Prinz Heinrichs-Kapelle viel vom 1. Weltkrieg S. + Karte. erzählt. Auf der nächst höheren Trogstufe erwartet uns die Obstansersee Kompass - Hrsg. (2005): Großer Wan- Hütte (2.304 m) am gleichnamigen, breit und blau geglätteten Bergsee (Geh- der-Atlas ALPEN (Deutschland, Ös- terreich, Slowenien, Italien, Schweiz, zeit: 2 ½ - 3 Stunden). Von der Hütte zur Pfannspitze führen am Karnischen Frankreich). Kompass-Verlag; Inns- Kamm alte historische Kriegspfade. In gut einer Stunde kann der, nach allen bruck, 460 S. + Karten. Seiten unbegrenzt Aussicht verheißende Gipfel, erreicht werden. Mehr Vor- Oesterreichischer Alpenverein - Hrsg. (2005): Naturkundlicher Führer Via sicht erfordert der teils ausgetretene, markierte, 45-minütige Pfad zur Ob- Alpina - Karnischer Kamm. Natur- stanser Eishöhle, in der ein undurchdringliches Dunkel die sonnenhellen kundlicher Führer, Bundesländer, Band 14; Innsbruck, 150 S. Sommertage schluckt. Der Eingang ist hoch gewölbt, ehe sich der von stimm- kräftigen Dohlen bewohnte Höhlenschlund teilt, sehr eng wird und gelegent- OeAV-Sektion Austria - Hrsg. (1999): Der Karnische Höhenweg (Alpiner lich von bläulich dunkelglänzenden Eisstöcken verbaut ist. Kriechend Wanderweg 403). Informationsbro- schiebt man sich durch schmale Schlupflöcher und nur mit verlässlichem schüre; Wien, o.S. Licht ist der Höhlenbesuch ratsam. Mehrheitlich ist es möglich, ca. 60 - 100 Oesterreichischer Alpenverein - Hrsg (1996): Naturerlebnis Wolayer See. m in die Obstanser Eisgeheimnisse vorzudringen, ehe die Abenteuerlust im Naturkundlicher Führer, Bundeslän- eisverschlossenen Gang gestoppt wird. Der größte Teil des 800 m langen, der, Bd. 1; Innsbruck, 114 S. mehrfach sich verzweigenden Höhlensystems ist noch unerforscht (Kinder Osttirol-Werbung - Hrsg. (o.J.): Der am Steig zum Höhlenzugang unbedingt sichern!). Karnische Höhenweg “Friedensweg” (Informationsbroschüre). Lienz, o.S.

Osttirol Werbung u. Kärnten Werbung - Hollbrucker Spitze (2.581 m) Hrsg. (2002): Der Gailtaler Höhen- Westlich von Kartitsch befindet sich die kleine Ortschaft Hollbruck. Von hier weg: an der Sonnenseite der Lien- zer Dolomiten. Tiroler Gailtal - Le- steigen wir ins Hollbrucker Tal auf. Bei einer Weggabelung halten wir uns sachtal (Informationsbroschüre). rechts und gelangen so hinauf zum Grenzkamm, wo wir am rechten Weg den Lienz, 25 S. + Kartenfaltblatt. Gipfel erreichen (1.223 HM, 3 - 4 Stunden). Oßwald, E. (2005): Friedlich, aber luf- tig. In: Alpin (Hrsg.), Nr. 4; Nürnberg, S. 44-50. Schuster Eisenreich (2.665 m) Peterka, H., W. End (1984): Lienzer Von Kartitsch führt die Wanderung durch das Winklertal (ab dem Fahrweg) Dolomiten. 2., vollständig neu bear- in 2,5 Stunden hinauf zur herrlich gelegenen Obstansersee Hütte (2.304 m) beitete Auflage. Bergverlag Rudolf (Übernachtungsmöglichkeit). Von der Hütte windet sich der Weg unschwie- Rother (Hrsg.); München, 626 S. rig in 45 Minuten zum Gipfel (1.307 HM, 3,5 Stunden). Schall, K., R. Weiss, S. Weiss u. Kärnt- ner u. Osttiroler Bergführer (1998): Genuss-Schitourenatlas (Südtirol & weitere Bergtouren von der Obstansersee Hütte: Gatterspitze (2.430 m), Österreich Süd). 1. Auflage. Schall Verlag; Wien, 308 S. Cima Frugnoni (2.561 m), Tscharrknollen (2.482 m) Schönlaub, H.P. (1990): Vom Urknall zum Gailtal. Geo-Trail Karnische Al- Nachbarhütten: Sillianer Hütte (2.447 m), Filmoor-Standschützenhütte pen; Wien, 169 S.

(2.350 m), Porzehütte (1.930 m) Zwander, H. (1987): Botanischer Füh- rer zur Umgebung des Wolayer Sees (Karnische Alpen - Kärnten). Der Sommer in Obertilliach II, 177./97; Klagenfurt, S. Wo Urlaub zum Höhepunkt des Jahres wird. 249 - 274.

Am Karnischen Kamm

Porzehütte (1.930 m) Direkt aus der Ortsmitte führt ein Fahrweg in das sich südlich streckende, mit Mischwald bestockte Tilliacher (Dorfer) Tal, der Porze (2.589 m) entgegen. Diese breit

Bergsteigerdörfer 115 entfaltete Felsburg am Karnischen Kamm beherrscht Obertilliach und blickt von Süden her auf das aufgeräumte Dorf. Bis zum kühlblauen Klapfsee im Talschluß ist die Pkw-Fahrt erlaubt, am Wochenende sogar bis zur gast- freundlichen, im rechteckigen Grundriss erweiterten und aufgestockten Por- zehütte (1.930 m), sodass dann der nur 45-minütige Aufstieg im gelichteten Lärchensaum und auf Alpenrosenhängen entfällt.

Die Porze (2.589 m) Ein besonderes Abenteuer verspricht die Überschreitung der Porze mit dem Aufstieg von der Neuen Porzehütte zur Porzescharte in 1,5 Stunden, wo am Austria-Weg, eine versicherte Felsroute, die lohnende Tour beginnt. Graue, rissdurchsprengte Mauern werden gequert, ehe ansteigende Felsbänder zum Westgrat lenken. Mit dem Blick in die Tiefe und bis in das 6 Kilometer ent- fernte Obertilliach spüren wir die Größe und Erhabenheit des aus festem Kalkgestein aufstrebenden Berges. Am Grat weitet sich die Sicht bis in den fernen Süden, wo eng gereihte Bergketten und Wolkengrau ineinanderflie- ßen. Leicht ist der fortsetzende, markierte Aufstieg zum Gipfel, wo auf kah- lem Fels das Kreuz in völliger Stille steht. Am Ostgrat steigen wir ab und schwenken wieder in die nordwärts gerichteten Wandfluchten ein, wo uns fest im Gestein verankerte Seile zum Wandfuß lenken, ehe wir über das geschichtsträchtige Tilliacher Joch zur freundlich besonnten Porzehütte ge- langen, wo die Rundtour nach insgesamt 5 - 6 Stunden gemächlich ausklingt.

Bärenbadeck (2.430 m) Zwischen dem Tilliacher Joch und dem Winkler Joch befindet sich der un- schwierig erreichbare Gipfel des Bärenbadecks, den man von der Porzehütte in 1,5 Stunden erreicht (500 HM, 1,5 Stunden).

Hoher Bösring (2.324 m) Kurz nach dem Ortsteil Leiten in östlicher Richtung folgend, weist eine Wegtafel zum Hohen Bösring. Der Weg führt anfangs durch Wälder und anschließend über Wiesen unschwierig zum Gipfel (874 HM, 3 Stunden).

Spitzköfele (2.314 m) Die Bergtour auf das Spitzköfele führt uns von Obertilliach durch das Rollertal hinauf über die Steilstufe und schließlich bis zur Baumgrenze. Bei einer Weggabelung führt die Tour in westlicher Richtung auf den südverlau- fenden Grat des Spitzköfeles (864 HM, 3 Stunden).

Nachbarhütten: Filmoor-Standschützenhütte (2.350 m), Mitterkar-Biwak (1.973 m), Obstansersee Hütte (2.304 m)

In den Lienzer Dolomiten

Tamerlanhöhe (2.377 m) Von Obertilliach durch das Gäbertal auf dem linken Fahrweg bis zum Boden des “Ochsengartens” (1.704 m). Hier gabelt sich der Weg und wir wandern inmitten einer reichhaltigen Flora nordwestlich hinauf zum Gontrunsattel (1.953 m). Nun über den Rasenkamm in östlicher Richtung zum Satteleck (2.206 m) und weiter unschwierig zum Gipfel, wo man von der Hochalm-

116 Bergsteigerdörfer spitze bis zu den Ötztaler Alpen eine herrliche Aussicht genießen kann. (927 Alpenwetter Gesamt Alpenwetter HM, 4,5 Stunden). Tel. 0900-911 566-80

Ein Übergang von der Tamerlanhöhe über den Südostgrat zum Westgipfel Regionales Alpenwetter des Eggenkofels stellt eine zusätzliche lohnende Bergtour dar. Tel. 0900-911 566-81 Ostalpenwetter Zu Gast in Untertilliach Tel. 0900-911 566-82 Eine Bummeltour am Grenzlandweg und Kulturelles bei der Karten Österreichische Karte (ÖK) höchstgelegenen Kirche der Talschaft Nr. 195, 196, 197 Maßstab 1:50.000

Eines der Merkmale der 11 Orte und Weiler umfassen- Freytag & Berndt Wanderkarte den Gemeinde ist die hoch von der Sonnseite des Kirch- Nr. 182 Maßstab 1:50.000 berges grüßende und in das Tal schauende Jeneweins- kirche (1.524 m). Ganz unten in der Talsohle hat sich eines der drei ehemaligen Soldhäuser zu einem Semi- narhaus, dem rustikal erneuerten Tilliacher Hof gemau- sert. Die ortskundige Wirtin empfiehlt ihren gehfreudigen Sommergästen Touren am Karnischen Kamm und weiß auch über so manchen Geheimtipp Bescheid.

Am Karnischen Kamm

Hochspitze (2.581 m) Durch das Raabtal auf einem guten Steig über eine Steilstufe in vielen Keh- ren hinauf zum Mitterkar-Biwak. Von hier führt der Weg in das Mitter- karjoch und anschließend über zwei Graterhebungen zum Gipfel der Hoch- spitze (1.346 HM, 4 Stunden).

Steinkarspitze (2.524 m) Der Anstieg erfolgt bis zum Mitterkarjoch gleich wie auf den Gipfel der Hochspitze. Vom Mitterkarjoch jedoch in östlicher Richtung dem Kamm fol- gend unschwierig zum Gipfel (1.285 HM, 4 Stunden). weitere Bergtouren von der Mitterkar Biwakschachtel: Schulterköfele (2.455 m), Schwalbenkofel (2.159 m)

Nachbarhütten: Porzehütte (1.930 m), Hochweißsteinhaus (1.868 m)

In den Lienzer Dolomiten

Eggenkofel (2.590 m) Bequeme Wege führen sonnseitig auf die breiten, runden Hügel und Kuppen der Kircher Almen, wo das Dolomitenfingerkraut als seltenes Spalierbäum- chen blüht und wo wie verloren, einzelne Latschentuffs sich dunkel zusam- menrotten und in einem weiten Boden darüber der Eggenkofel aus dem Westflügel der Lienzer Dolomiten aufragt. Zum Gipfel führt ein markierter Pfad über Rasen und Erde, die sich hart und steinig anfühlt, dann durch Rinnen empor und auf Felsbändern entlang zum Kreuz auf 2.590 m Höhe (1.355 HM, 3 - 4 Stunden).

Steinrastl (2.184 m) Ein schönes Wanderziel mit einer reichhaltigen Flora stellt der Gipfel des Steinrastl dar. Von Untertilliach auf dem Güterweg über Klammberg bis auf

Bergsteigerdörfer 117 1.600 m. Nun in nordwestlicher Richtung aufwärts bis zur Waldgrenze. Über Rasenhänge unschwierig zum Gipfel (949 HM, 2,5 Stunden).

Ein Blick in die Geschichte von Maria Luggau Wo man Bitten und Danken nicht verlernt hat.

Wo heute die mächtige Wallfahrtskirche steht, war 1514 nicht mehr als ein kleiner Bildstock, der als Verehrungsstätte diente und dem bald eine Kapelle folgte. Nach fast 20-jähriger Bauzeit, unter großen Entbehrungen und Opfern, wurde 1536 die Wall- fahrtskirche vom Weihbischof des Patriarchen von Aquileia auf den Titel “Maria Schnee” geweiht. 1591 übernahmen die Franzis- kaner die seelsorgliche Betreuung der Wallfahrt, ehe 1635 den Serviten die Kirche übertragen wurde. 1640 vernichtete ein Brand das Kloster, Kirche und Turmdach, 1736 ein zweites Mal, ehe über einen langen, geschichtlichen Bogen 1963 Luggau amtlich in Maria Luggau und 1986 die Wallfahrtskirche in Würdigung ihrer großen und bedeutsamen Geschichte durch Papst Johannes Paul II. zur “Basilika minor” erhoben wurde. Seit dem Jahre 1805 ist Maria Luggau auch das Ziel einer Wallfahrt, die von Sappada durch das Val Sesis und über den Passo Sesis (Bladner Joch) am Karnischen Kamm zum Hochweißsteinhaus und durch das Frontal nach Maria Luggau führt. Der 13-stündige Marsch durch Nacht und Tag feierte 2005 sein 200- jähriges Jubiläum, in Gedenken an eine damals verheerende Viehsäuche, die Not und Elend heraufbeschwor. Bei der zuletzt durchgeführten Wallfahrt nahmen 711 Menschen aller Altersstufen teil.

Am Karnischen Kamm

Sonnstein (2.289 m) Nördlich des Karnischen Kamms vorgelagert befindet sich der Gipfel des Sonnsteins. Von Maria Luggau führt der Weg über Sterzen hinauf zum brei- ten Waldrücken. Entlang des Rückens bis zur Baumgrenze und anschließend über Bergwiesen direkt zum Gipfel (1.110 HM, 4 Stunden).

Schwalbenkofel (2.159 m) - Schulterköfele (2.455 m) Der Gipfel des Schulterköfele liegt am westlichen Begrenzungskamm nahe der Landesgrenze, die Tirol und Kärnten trennt. Von Maria Luggau steigen wir über Raut und weiter dem Grat im Waldbereich folgend, empor. Nach verlassen des Bergwaldes, geht es über Wiesen hinauf zum Schwalbenkofel. Wir folgen nun unschwierig dem weiteren Gratverlauf bis zum Gipfel des Schulterköfele (1.276 HM, 3 - 4 Stunden).

Zwölferspitze (2.593 m) Von Maria Luggau durch das langgezogene Ebnertal bis zur Ochsenkofelhüt- te. Von hier steigen wir in den Luggauer Boden empor und erreichen das Luggauer Törl (2.226 m). Die Gratüberschreitung zur Zwölferspitze ist selbst entlang von Steigspuren unschwierig, Trittsicherheit ist aber dennoch not- wendig (1.414 HM, 5 Stunden).

118 Bergsteigerdörfer In den Lienzer Dolomiten

Alm (1.966) - Guggenberger Sattel (1.808 m) Die Wanderung führt über Guggenberg entlang des Kärntner Grenzweges hinauf über die südseitig gelegenen Bergwiesen direkt zum Gipfel, wo man eine herrliche Aussicht auf den Karnischen Kamm genießt. Weiter in nord- östlicher Richtung bis zur Weggabelung, die linker Hand zum Guggenberger Sattel führt (1.808 m). Nun hinunter in den Eggengraben und über den Alm- wanderweg zurück nach Guggenberg und Maria Luggau (787 HM, 4 Stun- den).

St. Lorenzen Wandern und Bergsteigen, ein Ausweg ins Freie.

Am Karnischen Kamm

Hochweißstein (2.693 m) Der Hochweißstein oder Monte Peralba, ein wuchtiger, schroff gegen Südosten abbrechender Felsklotz, be- herrscht den Karnischen Kamm hoch über dem, gegen Südwesten abdrehenden Frohntal. Die Pkw-Zufahrt ist ne- ben dem Rinnsale sammelnden Frohnbach bis knapp vor die Ingridhütte (1.651 m) im Frohntal möglich. Dadurch ist die Wan- derung auf das Hochweißsteinhaus ziemlich abzukürzen (Gehzeit: 45 Mi- nuten). Die Hütte umschließen Rasen- und Felskämme mit dem darüber höher gezogenen Horizont des Hochweißsteins. Dorthin steigen wir über das Hochalpljoch und auf der steiler aufsteigenden Nordostseite bei mäßiger Schwierigkeit auf Fels und im Schattenkar bis zum Gipfel mit Kavernen, die wie leere, erloschene Augen tief im Fels sitzen. Am höchsten Punkt bimmelt eine Glocke, ein Fanal von Freiheit und Weite.

Hochweißsteinüberschreitung Will man den Hochweißstein überschreiten, dann führt der Pfad über das Hochalpljoch und den Passo Sesis zur Calvihütte. Auf den, gegen den war- men Süden gewandten Fels- und Steilfluchten des Hochweißsteins führt die Via ferrata “Sartor” mit abenteuerlicher Route und nachhaltigem Felserleb- nis zum vielbesuchten Gipfel.

Torkarspitze (2.513 m) Vom Talschluss steigen wir zum Hochweißsteinhaus auf. Nun queren wir die Hänge in westlicher Richtung bis unter das Luggauer Törl. Unter den Nordhängen des Gipfels führt die Tour auf einem Steig zu einer grasbesetz- ten Schlucht. Hier führt der Weg steil im Zickzack in eine Scharte. Über ei- nen längeren Quergang in Richtung Osten, wo wir eine Schlucht queren. In Kehren aufwärts zum Gratrücken. Dort sind noch einige Stellungen aus dem 1. Weltkrieg gut erkennbar. Auf der italienischen Seite in Richtung Westen und anschließend unschwierig zum Gipfel (862 HM, 3,5 Stunden).

Zwölferspitze (2.592 m) Von der Ingridhütte über Hochweißsteinhaus unschwierig hinauf bis kurz unter das Luggauer Törl. Hier queren wir den Osthang der Zwölferspitze, der

Bergsteigerdörfer 119 schließlich zum obersten Gipfelaufbau führt. Zuerst linkshaltend und in wei- terer Folge rechts über ein ausgesetztes Grasband zum Hauptgipfel (941 HM, 4 Stunden).

Westliche Raudenspitze (2.507 m) - Südwestgrat (I) Als Tagestour starten wir im Bereich der Ingridhütte auf 1.651 m Seehöhe. Von hier in 45 Minuten zum Hochweißsteinhaus und weiter auf gutem Weg nach Süden über die Grashänge ins Öfner Joch. Nun folgen wir dem Steig in nordöstlicher Richtung, wobei immer wieder Felstürme umgangen werden. Nach erreichen des Vorgipfels, führt der Steig am Grat zum Hauptgipfel (856 HM, 3 - 4 Stunden).

Weißstein Spitze (2.462 m) - Westgrat (I und II ) Dieser markante Berg mit seinen D0ppelgipfeln, bietet über alle Anstiege eine steile ausgesetzte Graskletterei. Der Aufstieg erfolgt über die Ingrid- hütte zum Hochweißsteinhaus und weiter in die Einschartung östlich der Torkarspitze. Von hier in östlicher Richtung über Felsen, Scharten und Rinnen zum Hauptgipfel (811 HM, 3,5 Stunden).

weitere Bergtouren vom Hochweißsteinhaus: Östliche Raudenspitze (2.511 m), Sonnstein (2.289 m), Gemskofel (2.122 m)

Nachbarhütten: Mitterkar-Biwak (1.973 m), Wolayerseehütte (1.960 m)

In den Lienzer Dolomiten

Riebenkofel (2.386 m) - Rundwanderung Stattlicher Wanderberg im Schatten der großen Berge in den Lienzer Dolo- miten. Von St. Lorenzen führt der Weg hinauf nach Laken und zum Laken- kreuz. Bei der Weggabelung zweigen wir linker Hand ab, wo wir zum West- rücken gelangen. Über diesen unschwierig zum Gipfel. Die Bergtour führt uns nun weiter in östlicher Richtung entlang des Grates zum Peilbachberg (2.227 m) und in direkter Linie hinunter bis zur Weggabelung, wo wir rech- ter Hand über den so genannten Mode Steig wieder zum Lakenkreuz und nach Laken gelangen. Weiter über die Hollerhütte nach St. Lorenzen (1.258 HM, 5 Stunden).

Birnbaum Ausgangspunkt in das Wolayer Tal zur Wolayerseehütte.

Am Karnischen Kamm

Am Nordhang des Lesachtales befindet sich die kleine Ortschaft Birnbaum (947 m). Ein wenig oberhalb des Ortes steht das goti- sche Kirchlein von Kornat, von dem man einen beeindruckenden Ausblick auf die Felsberge des Karnischen Kammes genießen kann. Birnbaum ist u.a. Ausgangspunkt für Wanderungen und Bergtouren in das Wolayer Tal. Die Wolayerseehütte, als alpiner Stützpunkt zwi- schen den Massiven der Hohen Warte, den Kellerspitzen und des Biegenge- birges außergewöhnlich schön gelegen, bietet imposante Natur- und Berger- lebnisse.

120 Bergsteigerdörfer Von Birnbaum anfangs auf der Straße hinunter zur Gail und jenseits hinauf zum kleinen Flecken Nostra (1.038 m). Nun über Wiesen und Wälder talein- wärts bis zur Hubertuskapelle. Nach Überquerung des Baches, geht es steil hinauf zur Oberen Wolayer Alpe. In südöstlicher Richtung mäßig steil zur Wolayerseehütte (1.130 HM, 4 - 5 Stunden).

Rauchkofel (2.460 m) Unschwierige und sehr beliebte Bergtour im Nahbereich der Wolayersee Hütte. Von der Schutzhütte gelangen wir auf gutem Weg und über steile Grashänge direkt bis zum Gipfel (500 HM, 1 Stunde).

Runseck (2.144 m) - Stallonkopf (2.162 m) - Säbelspitze (2.159 m) Von Birnbaum auf der Straße zu den Häusern von Nostra. Nun folgen wir dem Weg im Wald bis zu einer Weggabelung, wo wir den linken Weg direkt auf den Gipfel zum Runseck wählen. Nach einer ordentlichen Rast führt die Wanderung entlang des Kammes zum Gipfel des Stallonkopfes. Unschwierig geht es in südlicher Richtung weiter bis zur Säbelspitze (1.332 HM, 4 Stun- den).

Plenge (2.373 m) Relativ selten besuchter Gipfel, mit eindrucksvollen Anstiegen. Diese Berg- tour verlangt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Von Wodmaier geht es auf Wegen und Forststraßen durch den Wald hinauf, wo wir nach einem län- geren Quergang ein Bachbett erreichen. Nun in zahlreichen Kehren empor und immer steiler werdend in ein tief eingeschnittenes Tal. Von hier hinauf bis zur sperrenden Wand, die man über ein Band quert. Weiter bis in eine Scharte und von hier über den Grat (zum Teil sehr ausgesetzt) zum Gipfel (1.381 HM, 4 - 4,5 Stunden).

Weitere Bergtouren von der Wolayerseehütte: Hohe Warte (2.780 m), Kellerwand (2.769 m), Seewarte (2.595 m), Biegenköpfe (2.347 m)

Nachbarhütten: Dr. Steinwender Hütte (1.750 m), Hochweißsteinhaus (1.868 m)

In den Lienzer Dolomiten

Grifitzbühel (1.860 m) - Lumkofel (2.286 m) Von Birnbaum führt die Wanderung hinauf nach Kornat. Nun in nördlicher Richtung zu einer Waldwiese und durch den Fichtenwald zum Kamm empor. Über die Heimwiesen und den welligen Bergscheitel zum Südostgipfel des Grifitzbühel. Nach einer ordentlichen Rast wandern wir entlang des Kammes zum Nordwestgipfel (1.898 m) und ein kurzes Stück hinunter zum Mahdalm- sattel (1.814 m). Dem Almwanderweg folgend gelangen wir schließlich zum Feldwiesensattel (1.814 m), wo wir nun in nördlicher Richtung über die wei- ten Hochalmen zum Gipfel des Lumkofel aufsteigen (1.306 HM, 4,5 Stun- den).

Bergsteigerdörfer 121 St. Jakob im Lesachtal Die Paradieslilie, eine Rarität auf den blütenreichen Bergwiesen.

In den Gailtaler Alpen

Auf der Mussen - ein Blumenparadies (2.038 m) Der Floraschatz der Mussen ist weitum bekannt und innerhalb der subalpinen Pflanzen gilt die weiße Paradieslilie als Besonder- heit, worauf auch die Bergmahd Rücksicht nimmt. Beim Gasthof Löwen in St. Jakob (984 m; bei der östl. Ortstafel) kann gegen Entgelt die Auffahrt bis zum Beginn des Naturschutzgebietes an der Waldgrenze erfolgen (begrenzte Parkmöglichkeit, 1,5 Gehstunden). Darüber breiten sich die zur Sonne geneigten Bergwiesen aus, mit frühlingshaftem, bis in die Sommermitte anhaltendem Blühen. 1 - 2 Stunden kann man auf grünen Kuppen und Kämmen der Mussen erholsam wandern, mit einem spürbarem Hauch von Freiheitslust und still erwachter Natursehnsucht.

Der Karnische Kamm wie auch die Lienzer Dolomiten sind nicht nur ein herrliches Wander- und Bergsteigergebiet mit einer lan- gen geologischen Geschichte und einzigartigen Flora und Fau- na, sondern beeindrucken auch aufgrund ihrer unzähligen Klet- termöglichkeiten in den unterschiedlichsten Schwierigkeitsgra- den. Eine kleine Auswahl an nicht zu schweren Kletterrouten wird im Folgenden vorgestellt und soll Lust auf einen Besuch in den Bergsteigerdörfern im Tiroler Gail- und Lesachtal machen.

Klettern am Eggenkofel (2.590 m) - Westgipfel (I bis II) Wer sich mehr zutraut, Trittsicher und Schwindelfrei ist, kann auf steilen Gras- und Schutthängen zum Westgipfel aufsteigen, wohin auch die, dem Kammwind trotzenden, dicht pelzigen Edelweiß mit uns die Höhen aufsu- chen. Der mit Zacken und teils schmaler Felsschneide kühn erscheinende Verbindungsgrat, bis hin zum Hauptgipfel, fordert für weniger Geübte das Seil, womit die einstündige Tour zum ungefährdeten Erlebnis wird.

Große Kinigat (2.689 m) - Nordgrat (II bis III; kurze Stellen IV) Der Einstieg erfolgt am tiefsten Punkt des linken Gratastes. Unschwierig geht es anfangs zum Steilabbruch, der von einem Kamin durchrissen wird. Im langen Kamin aufwärts bis zu einer Gratscharte. Von dort über eine stei- le Wandstufe auf die Gratschneide und weiter zum Gipfel (500 HM, 2,5 Stun- den).

Königswand (2.686 m) - Ostgrat (II) Der Einstieg erfolgt an der Nordostseite des Grates. Über Platten hinauf zur Gratschneide empor und längs dieser zum Gipfel (250 HM, 1 Stunde).

Königswand - Rechter Nordostwandweg (II bis III; 2 Seillängen IV) Lohnender Anstieg im festen Fels. Über Platten und das rechts führende Band bis fast an sein rechtes Ende. Hier befindet sich ein markanter rost-

122 Bergsteigerdörfer brauner Fleck. Nun links über Platten hinauf zum 1. Standplatz. Anschlie- ßend weiter entlang einer rechtsgeneigten Verschneidung zum 2. Standplatz. In Folge links über Platten zu einer weiteren Verschneidung. Diese hinauf bis zur markanten Kanzel. Schließlich über Platten zum Gipfel (300 HM, 3 Stunden).

Porze-Klettergrat (I bis II) Zur Filmoor-Standschützenhütte am Karnischen Kamm kann man unter drei Tälern mit einer durchschnittlichen Gehzeit von 3,5 Stunden wählen. Das Erschbaumer Tal zu Füßen der mächtigen Kinigat Nordwand, das Schöntal mit dem märchenhaften, von Lärchengrün und zyklopischen Blö- cken umhüteten Schöntalsee oder das geschichtsträchtige Leitental mit ur- alten Schupfen und lang verflogener Bergheuzeit. Einsam steht die 1974 vom Österreichischen Bundesheer erbaute Filmoor- Standschützenhütte nahe dem Karnischen Kamm und ein Vierteljahrhundert schon betreut sie ein Bergenthusiast, dem diese Hütte Sommerzuflucht und Heimat ist. Hier beginnt der Klettersteig über die Gratschneide der Filmoor- höhe (2.457 m). Er ist gut gesichert, sodass man den Blick in die Tiefe nicht fürchten muss. Luftige Grattürme und sonnhelle Platten wechseln und ein kurzer, halbdunkler Stollen überrascht, ehe wir über das teils begrünte Wild- karleck (2.532 m) und über die Roßkarspitze (2.511 m) zur Porzescharte absteigen. Dort kennen wir bereits den Austriaweg zum Porzegipfel, wo die insgesamt 5-stündige Grattour endet.

Weißsteinspitze (2.462 m) - Ostwand (III bis IV; 2 Passagen IV+) Schöne Kletterei in durchwegs festem Fels. Der Einstieg erfolgt oberhalb des Schrofenvorbaues beim untersten Grasband in der rechten Wandhälfte. Nun schräg aufwärts zum überdachten Band und rechts zum Standplatz. Weiter entlang des Bandes bis zum Überhang, der zu überklettern ist. Nach einem kurzen leichteren Gelände, führt die Klettertour nun wieder durch eine senk- rechte Rissverschneidung bis zum Beginn eines Kamins. Über eine kompak- te Wand links aufwärts. In Folge über eine kurze brüchige Stelle bis zu einem schmalen Band unter einem Kamin. Diesen links umgehend und auf einer Rippe hinauf zum Ostgipfel (150 HM, 2 Stunden).

Hochweißstein (2.693 m) - Südwestschlucht (II) Landschaftlich großartiger Anstieg in der großen Schlucht. An der Ausmün- dung der Schlucht erfolgt der Einstieg, der links bis zur Schlucht, die zum Westgrat abzweigt, hinaufführt. In der Hauptschlucht weiter und rechter Hand hinauf bis zu einer schwierigen Stelle, die links umgangen wird. In der Schlucht empor bis zu einer tiefen Höhle (Grotta Zabaione). Nun über einige Absätze gutgriffig zu einer weiteren Höhle. Die Kletterroute führt in weiterer Folge bis zu einer Scharte am Ende der Schlucht. Von hier über das Gipfeldach zum höchsten Punkt (700 HM, 3 - 4 Stunden).

Wolayerkopf (2.472 m) - Nordostanstieg (II - III) Von der Wolayerseehütte in ein Schuttfeld und weiter zu einem markanten Felssporn. Rechts des Risses (alte Versicherungen) hinauf zu einer Nische. Über eine Platte nach rechts in eine Mulde und weiter über eine Wandstufe steil auf ein Schuttband empor. Über Bänder, Risse und Platten hinauf zum

Bergsteigerdörfer 123 Sattel. Den Blocküberhang überwinden und in einen kleinen Kessel sowie über eine Rippe und über unschwierige Schrofen hinauf auf ein Band. Durch eine Kaverne hindurch auf den Grat zur Austria Scharte (2.370 m). Über gelblich gefärbte Platten auf den Vorgipfel und schließlich auf den Hauptgipfel (512 HM, 2,5 Stunden).

Die Hohe Warte (2.780 m) - Nordwand (I ; wenige Stellen II) Durch die himmelhoch scheinende Nordwand führt eine teils versicherte Route, die nur bei Schönwetter und mit entsprechender Ausrüstung ratsam ist. Der Einstieg liegt nahe dem Valentintörl. Ein Steig durchmisst die Halde zum Felsfuß, dem schräge, leicht versandete Platten folgen. Auf die Markie- rung achtend, gelangen wir hinauf in das breite Nordwandkar, wo der, oft über Jahre gehärtete Schnee höchste Vorsicht verlangt. Nach dessen Que- rung führt die seilversicherte Route auf hintereinander gereihten Grat- türmen empor und schließlich zum Gipfel mit Kreuz, Steinmann, Glocke und unternehmungsfrohen Menschen, die vorwiegend den südseitig führenden Normalweg wählen. Dort gelingt auch der Abstieg über Felsstufen, auf Schuttrinnen und im felsumschlossenen Kar, mit dem Blick in das Canale di Groto, wo entlegene Ortschaften und Einzelgehöfte von dunklem Wald um- randet liegen (820 HM, 3 Stunden).

INTER W Skitouren

Der Karnische Kamm, die Lienzer Dolomiten und auch die Gail- taler Alpen sind vorwiegend als Wander- und Kletterberge in den Sommermonaten bekannt. Aber gerade in den letzten Jah- ren wurde das Tiroler Gail- und Lesachtal immer häufiger auch von den Skitourengehern als Geheimtipp wunderschöner Touren- ziele in einer unverbauten Bergnatur entdeckt. Die umliegenden Berg- gipfel bieten im Hochwinter - vorausgesetzt bei sicheren Verhältnissen - herrliche Tiefschneeabfahrten, aber genauso im Frühjahr unvergesslichen Firngenuss. Wer die Ruhe und unverfälschte Orte, fernab von Massentou- rismus und Lärm sucht, findet diese Attribute mit Sicherheit in diesem Hochtal. Die nun folgenden Skitourenziele sind nur eine kleine Auswahl und sollen Lust auf einen Tourenwinter im Tiroler Gailtal und Lesachtal ma- chen.

Am Karnischen Kamm

Große Kinigat (2.689 m) Eine klassische Skitour, die aber Erfahrung und Trittsicherheit erfordert. Vom Weiler Rauchenbach in das Erschbaumer Tal. Zu Beginn entlang der Langlaufloipe taleinwärts, dann über einen Forstweg aufwärts bis zum Tal- ende. Nun linker Hand über einen steilen Hang bis zu den Tscharrhütten und weiter durch das imposante Hochkar zum Hinterstersattel. Von hier aus quert man unterhalb der “Königswand” zum Filmoorsattel und weiter unter den Südwänden steil zur Schneerampe des Normalanstieges. Skidepot! Über

124 Bergsteigerdörfer die steile Rampe (Versicherungen; im Hochwinter häufig vom Schnee über- deckt) hinauf zu den Gipfelfelsen und schließlich von Westen zum Gipfel (1.170 HM, 4,5 Stunden).

Öfenspitze (2.334 m) Vom Weiler Rauchenbach geht es in südöstlicher Richtung über eine Forst- straße aufwärts bis zur Sommermarkierung, der man bis zu einer ausgepräg- ten Mulde folgt. Hier rechtshaltend bis zu einem Rücken und schließlich über den steilen Grat direkt zum Gipfel (820 HM, 2,5 Stunden).

Hoher Bösring (2.324 m) Vom Ortsteil Leiten führt die Tour anfangs über eine Forststraße, bis man auf den markierten Steig trifft. Diesem nun folgend durch Wald und schließlich über freie Hänge bis zum Gipfel (874 HM, 3 Stunden).

Kesselhöhe (2.375 m) Ein schöne Skitour führt durch das Obertilliachertal. Direkt von Obertilliach hinunter zum Mühlboden (1.342 m) und anschließend in südlicher Richtung bis zur Hirtenhütte (1.506 m). Ein kurzes Stück dem Sommerweg in Richtung Südosten folgend, verlässt man schon bald den Wald und steigt unterhalb des Bärenbadecks durch die steile Mulde zur Scharte auf. Unschwierig entlang des Grates zum Gipfel der Kesselhöhe (1.033 HM, 3,5 Stunden).

Spitzköfele (2.314 m) Ein Geheimtipp ist mit Sicherheit eine Skitour auf das Spitzköfele. Von Ober- tilliach anfangs ohne viel Höhengewinn in das Rollertal bis zur Böden Alm (1.563 m). Nun führt der Aufstieg immer steiler werdend über den baum- freien Osthang zur Scharte. Unschwierig über den Grat zum Gipfel (1.014 HM, 3 Stunden).

Hinterkofeleck (2.118 m) Vom Ortsteil Winkl führt die Route an den Soldhäusern vorbei und mündet direkt in das Winklertal bis zu einem Wegkreuz (1.525 m) ein. Hier zweigt man nach rechts ab und steigt über die steile ostseitige Schneise bis unter den Grat auf. Etwa 100 HM unter dem Grat in nördlicher Richtung direkt zum Gipfel (887 HM, 2,5 Stunden).

Schwalbenkofel (2.159 m) Von der Häusergruppe Raut (1.257 m) folgt man einem Forstweg bis zum Schwendereck (1.631 m). Nun führt die Tour durch lichten Wald und Lichtungen, über freies Gelände und über den Rücken zur Rauter Alm, wo man kurze Zeit später den Gipfel erreicht (900 HM, 3 Stunden). Bei sicheren Verhältnissen ist ein Übergang über den Kamm zur Schulterhö- he (2.424 m) und die steile ostseitige Abfahrt ins Ebner Tal zu empfehlen.

Hochalpl (2.384 m) Es besteht die Möglichkeit mit dem PKW vom Ortsteil Wiesen ein Stück tal- einwärts bis zur scharfen Rechtskurve, die nach Frohn führt, zu fahren. Durch das lange Frohntal steigen wir entlang der Forststraße zur Ingridhüt- te (1.651 m) auf, um anschließend in einem Bogen zum Hochweißsteinhaus

Bergsteigerdörfer 125 zu gelangen. Über weite Mulden zum Bladner Joch empor und weiter west- lich am Kamm zum Hochalpl-Gipfel (1.080 HM, 3,5 - 4 Stunden).

Zwölferspitze (2.592 m) Die rassige Skitour auf die Zwölferspitze ist bis zur Ingridhütte ident wie auf den Hochalpl-Gipfel. Kurz nach der Ingridhütte zweigt man nach rechts in Richtung Luggauer Törl ab. Ab ca. 1.800 m Seehöhe steuern wir in nördlicher Richtung direkt auf den Gipfel der Zwölferspitze zu. Die letzten 100 Höhenmeter führen entlang des Sommerweges sehr steil zum Gipfel (1.392 HM, 4,5 Stunden).

Schönjöchl (2.298 m) Der Ausgangspunkt ist die Häusergruppe “In der Lette”. Von hier in das Obergailertal bis zur Obergailer Alm (1.426 m). Nun in südwestlicher Rich- tung hinauf zur Enterberghütte. Schon bald treten wir in das weite Kar, wel- ches sich zwischen dem Grat der Rauden Spitze und dem Edigon auftut, ein und gelangen direkt auf den Grat des Schönjöchl (1.198 HM, 4 Stunden).

Letterspitzl (2.463 m) Gleich wie bei der Skitour auf das Schönjöchl steigen wir bis zur Obergailer Alm auf. Weiter in südöstlicher Richtung durch das weite Kar zur Knolihüt- te. Kurz unter dem Obergailer Joch nach rechts entlang des Grates zum Gipfel (1.363 HM, 4,5 Stunden).

Runseck (2.144 m) Von Birnbaum gelangen wir auf der Straße zu den Häusern von Nostra. Ent- lang des Sommerweges führt der Aufstieg durch den Wald bis zu einer Weggabelung. Wir halten uns links und gelangen schließlich über freie Hän- ge direkt zum Gipfel des Runseck (1.106 HM, 2,5 - 3 Stunden).

In den Lienzer Dolomiten

Dorfberg (2.115 m) - Pfanneck (2.248 m) - Golzentipp (2.317 m) - eine Höhenwanderung mit den Tourenski Von St. Oswald steigen wir entlang des Gailtaler Höhenweges unschwierig zum Dorfberg auf (Liftunterstützung möglich). Nun führt uns die Tour in östlicher Richtung bergauf und bergab zum Pfanneck und schließlich zum Golzentipp. Die Abfahrt vom Gipfel wählen wir in südöstlicher Richtung über Bukelin und Gripp in das Skigebiet von Obertilliach. Mit dem Bus oder dem Taxi zurück zum Ausgangspunkt (1.038 HM, 6 Stunden).

Steinrastl (2.184 m) Ausgangspunkt sind die Häuser von Flatsch (1.460 m). Anfangs dem Som- merweg durch den Wald bis zur Waldgrenze folgend. Nun direkt in nördli- cher Richtung über freie Hänge zum Gipfel empor (724 HM, 2 Stunden).

Hals (2.138 m) Direkt von Untertilliach hinauf zu den Häusern von Kirchberg (1.524 m). Anfangs in nordöstlicher Richtung über die freien “Oberen Wiesen”. Ab ca. 1.800 m Seehöhe linkshaltend und unterhalb des Eggen zu den Kircher Al-

126 Bergsteigerdörfer men (2.104 m). Weiter entlang des Grates zum Hals, der sich am Fuße des felsdurchsetzten Eggenkofels befindet (612 HM, 2 Stunden).

Rieben Kofel (2.386 m) Von St. Lorenzen folgen wir dem Sommerweg bis zur Laken Alm und dem Lakenkreuz (1.703 m). Nun direkt in nördlicher Richtung über den Rücken zum Gipfel des Rieben Kofel empor (1.258 HM, 4 Stunden).

Lumkofel (2.286 m) Gleich hinter dem ersten Haus der Ortschaft Oberring führt die Wanderung entlang eines alten Holzfuhrweges bis zur Oberrasteralm (1.619 m). Nun ei- nem alten Saumweg folgend bis zur Mahdalpe. Weiter über die steilere Süd- flanke direkt auf den Gipfel (1.250 HM, 4 Stunden).

In den Gailtaler Alpen

Mussen (2.038 m) Am Beginn von St. Jakob i. Lesachtal steigen wir über einen Forstweg, der sich in Kehren emporwindet, auf. Anschließend in nördlicher Richtung dem Sommerweg folgend bis zu einer Weggabelung (1.562 m). Nun rechter Hand entlang eines Almweges und in einem Bogen nach links zu einer breiten, fla- chen Einsattelung. In westlicher Richtung zur kleinen Gipfelerhebung, wel- cher als Mussen bezeichnet wird (1.050 HM, 3 Stunden).

INTER W Langlaufen und Skifahren

Der Winter in Obertilliach Gleißender Schnee, herrlicher Pisten- und Loipenzauber.

Die breite, leicht zum Gailfluß neigende Talaue mit den beiden Kapellen und ungezählten Schupfen, sind ein schneesicheres Paradies für Langlaufbegeisterte. National und international beschickte Veranstaltungen schätzen die mo- derne, neue 30 Kilometer lange Biathlonanlage in einem der Sonne zuge- wandten Winkel beim Gailfluss, ca. 1 km westlich vom Dorfzentrum. Die Loi- pe wurde so angelegt, dass sie an die “Grenzlandloipe”, deren Länge 60 Kilo- meter beträgt, direkt anschließt.

Den Skifahrern gehört der Golzentipp, wohin der Doppelsessellift hilfreich ist, Pisten gepflegt und von der Wintersonne hell bestrahlt sind und auch sportlich ein wenig prüfen.

Bergsteigerdörfer 127 BESONDERHEITEN

St. Jakob i. Lesachtal Ein Besuch in St. Jakob i. Lesachtal führt nicht selten in die goti- sche Pfarrkirche von 1398 oder am Kalvarienberg entlang der 14 Kreuzwegstationen mit lebensgroßer Kreuzigungsgruppe.

Via Alpina - Eine Entdeckungsreise auf Wanderwegen durch die acht Alpenstaaten Die Via Alpina ist ein internationaler Weitwanderweg von Triest nach Mo- naco. Auf insgesamt fünf Routen, 341 Tagesetappen und über 5.000 km Weglänge durchquert er die acht Alpenstaaten Italien, Slowenien, Öster- reich, Deutschland, die Schweiz, Liechtenstein, Frankreich und Monaco. Dabei stellt dieser Weg eine absolute Besonderheit dar, weil er die unter- schiedlichen Kulturen und auch die Verbundenheit der acht Länder in sym- bolisch und ausdrucksstarker Art und Weise zusammenfügt. Am Karnischen Kamm verläuft die Via Alpina vom Wurzenpass am Dreilän- dereck, von Slowenien kommend in Richtung Westen, meist entlang des Grenzverlaufes von Thörl-Maglern, über das Nassfeld, den Plöckenpass, die Sillianer Hütte bis zum Helm. Die Geschichte und Geologie des Karnischen Kamms sind weltbekannt und als “Friedensweg - Via della pace” spielt die- ser Abschnitt eine besonders bedeutungsvolle Rolle. Alle Attribute der Via Alpina - die Verbundenheit der Alpenstaaten, die Schützwürdigkeit des Al- penraumes, die Förderung der Kulturen, sowie die freie Überschreitung der Staatsgrenzen werden hier vereint.

Das Tuffbad-Dörfl bei St. Lorenzen Ein Almwellnessaufenthalt am Fuße sonniger Dolomitengipfel. Westlich der eindurcksvollen Radegunder Brücke führt die 3 Kilometer lange Bergstraße den Radegunder Bach taleinwärts. Dichter Fichtenwald schirmen Straße und helle Wasserfluten aus den Quellstuben hoch im Fels der Lienzer Dolomiten. Im schütteren Unterwuchs leuchten die zartblütigen Zwergalpenrosen und als besonderer Schatz der Frauenschuh, als schutzbedürftigster Vertreter der Orchideenfamilie. Das Almwellnesshotel beherbergt 90 Betten. Zusätzlich drängen sich 6 im Lesachtaler Stil erbaute Holzhäuser zum Tuffbad-Dörfl. Eine Calzium- Ma- gnesium-Sulfat-Hydrogencarbonatquelle entspringt aus 200 m tiefem Tuff- gestein und wurde von den Luggauer Patres 1765 entdeckt. Damals diente ei- ne Badehütte für den Eigengebrauch, während die Mineralquelle 1972 zum Heilvorkommen erklärt und fortan allen Altersstufen und auch gehobenen Ansprüchen dient.

128 Bergsteigerdörfer Fachbeiträge des Oesterreichischen Alpenvereins - Serie: Alpine Raumordnung

Schriftleitung: Peter Haßlacher Oesterreichischer Alpenverein Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz

Nr. 1: Haßlacher, P. u. C. Lanegger: Österreichisches Gletscherbachinventar. Innsbruck, 1988; 33 Seiten, 2 Karten und 177 Datenblätter.

Nr. 2: Tagungsbericht 1. Albert Wirth Symposium “Gamsgrube”. (Nationalpark Hohe Tauern - Region Oberes Mölltal: Heiligenblut) mit Beiträgen von J. Kuscher, G. Gärtner, A. Draxl, P. Haßlacher, H. Wagner, H. Hartl, H. Franz, A. Cernusca, W. Burhenne, Th. Hunziker, P. Wörnle, H. Kremser, W. Reichelt, G. Gelb, W. Jansche. Innsbruck, 1989; 144 Seiten.

Nr. 3: Haßlacher P. (Red.): Sanfter Tourismus - Theorie und Praxis. Markierungen für die weitere Dis- kussion. Beiträge von I. Mose, A. Draxl und P. Haßlacher. Innsbruck, 1989; 148 Seiten(*).

Nr. 4: Benedikter G. (Red.): Symposium “Alpen in Not” - Tagungsbericht. Ziele und Strategien für einen handlungsorientierten Natur- und Umweltschutz des Alpenvereins für die 90er Jahre. Beiträge von Ch. Smekal, H. Guggenbichler, H. Röhle, H. Katschthaler, W. Retter, W. Bätzing, H. Jungmeier, L. Oberwalder, B. Zedrosser, A. Desatz, P. Heiselmayer. Innsbruck, 1990; 68 Seiten.

Nr. 5: Haßlacher, P. (Red.): Die Alpen im Mittelpunkt. Einige Beiträge zum 10jährigen Bestehen der Fach- abteilung Raumplanung/Naturschutz des Oesterreichischen Alpenvereins (1981 - 1991). Beiträge von W. Retter, K. Weber, P. Haßlacher, F. Maier, G. Benedikter, D. Wachter u. H. Elsasser, W. Bätzing, M. Broggi. Innsbruck, 1991; 104 Seiten.

Nr. 6: Pangerl, K.: Naturinventar Ruhegebiet “Zillertaler Hauptkamm” - Bibliographie. Innsbruck, 1993; 93 Seiten(*).

Nr. 7: Haßlacher, P. (Red.): Krimmler Wasserfälle. Festschrift 25 Jahre Europäisches Naturschutzdiplom für die Krimmler Wasserfälle (1967 - 1992). Beiträge von H. Kremser, P. Haßlacher, E. Stocker, P. Heiselmayer, H. Slupetzky u. J. Wiesenegger, P. Becker, F. Koller, C. Pichler, F. Lainer, H. Katsch- thaler, H. Moritz, G. Widrich u. P. Sonnewend-Wessenberg. Innsbruck, 1993; 59 Seiten.

Nr. 8: Hechenberger, R.: Gewässer im Stubaital. Gestern - heute - morgen? Innsbruck, 1994; 42 Seiten + 1 Karte.

Nr. 9: Egger, G. u. M. Jungmeier: Projekt Rettenbach. Almprogramm. Grundlagen-Ziele-Neue Wege. Innsbruck, 1994; 62 Seiten.

Nr. 10: Brandl, M.: Der Vertragsnaturschutz als Instrument des Landschaftsschutzes. Innsbruck, 1994; 64 Seiten.

Nr. 11: Haßlacher, P. (Red.): Alpine Raumordnung Zillertal. Probleme - Lösungsansätze - Perspektiven. Beiträge von W. Rieser, P. Haßlacher, M. Sailer, P. Steger, G. Fischer, G. Liebl, K. Weber. Innsbruck, 1995; 90 Seiten.

Nr. 12: Draxl, A.: Der Nationalpark Hohe Tauern - eine österreichische Geschichte. Band I (von den Anfängen bis 1979). Innsbruck, 1996; 348 Seiten.

140 Bergsteigerdörfer Nr. 13: Jaritz G. : Good Practice Guide - Schutzgebietsbetreuung in Österreich. - Ein Handbuch über die gute Praxis der umfassenden Schutzgebietsbetreuung in Österreich. Innsbruck, 1997; 64 Seiten(*).

Nr. 14: Haßlacher P. (Red.): Schutzgebietsbetreuung - eine Chance für Natur, Kultur und Tourismus. Tagungsbericht 30./31. Mai 1997, Mayrhofen. Beiträge von P. Steger, G. Fankhauser, K. Weber, M. Paar, F. Speer, G. Jaritz, J. Kostenzer, W. Flor, G. Fischer, K. Krainer, A. Kammerer, R. Kals, M. Jungmeier, G. Mussnig, D. Popp. Innsbruck, 1997; 111 Seiten.

Nr. 15: Kirchmeir, H. u. M. Jungmeier - Projektlg.: Naturschutzgebiet Gurkursprung - Grundlagen, Ziele, Maßnahmen. Beiträge von M. Jungmeier, B. Gutleb, D. Streitmaier, C. Kamposch, L. Neuhäuser- Happe, G. Derbuch, C. Wieser, W. Graf. Innsbruck, 1998; 86 Seiten.

Nr. 16: Haßlacher, P. (Red.): TAT-ORT “Wilde Krimml”. Beiträge von P. Steger, K. Weber, P. Haßlacher u. D. Rubatscher. Innsbruck, 1999; 37 Seiten.

Nr. 17: Haßlacher, P.: Die Alpenkonvention - eine Dokumentation. Innsbruck, 2000; 151 Seiten.

Nr. 18: Wallentin, G.: Besucherlenkung als Teil der Landschaftsplanung - dargestellt am Beispiel des Obernberger Sees. Innsbruck, 2001; 64 Seiten.

Nr. 19: Gräbner, H.: Kärntner Nockberge - Ringen um ein Schutzgebiet (1980). Innsbruck, 2001; 84 Seiten.

Nr. 20: Weber, K., P. Haßlacher u. J. Essl: NATURA 2000 - Ratgeber für Alpenvereinssektionen. Inns- bruck, 2001 (2. Auflage); 40 Seiten + Karte.

Nr. 21: Obermeier, M.: Tiefschneefahren ohne Limits? Betretungsrecht kontra verwaltungsrechtliche Beschränkungen. Innsbruck, 2002; 68 Seiten.

Nr. 22: Haßlacher, P. (Red.): BEST PRACTICE GUIDE - Beispiele für eine erfolreiche Nationalparkent- wicklung in den Hohen Tauern. Beiträge von W. Molterer, F. Schausberger, P. Haßlacher, L. Gander, H. Haslinger, G. Marwieser, M. Jungmeier, P. Rupitsch, G. Mussnig, J. Mair. Innsbruck, 2002; 42 Seiten.

Nr. 23: Haßlacher, P. (Red.): Die skitouristische Wachstumsmaschine. 3 Tiroler Täler: 3 Aufschauke- lungen: Paznauntal, Pitztal, Zillertal. Beiträge von P. Haßlacher u. J. Essl. Innsbruck, 2002; 55 Seiten.

Nr. 24: Haßlacher, P. (Red.): Die Alpenkonvention - Markierungen für Ihre Umsetzung. Beiträge von P. Haßlacher, E. Galle, S. Cuypers, G. Glantschnig, H. Lang, R. Kals, Ch. Schwann, G. Plassmann, R. Siegele, M. Kattinger. Innsbruck, 2004; 71 Seiten.

Nr. 25: Walter, A.: Ein Nationalpark Tiroler Lechtal? Eine Untersuchung des Meinungsbildes vor Ort. Innsbruck, 2005; 79 Seiten.

Nr. 26: Weixlbaumer, N. (Red.): Nachhaltige Innovationsfaktoren für ländliche Räume. Beiträge von N. Weixlbaumer, I. Mose, D. Siegrist, Th. Hammer, F. Kandler. Innsbruck, 2005; 55 Seiten.

Nr. 27: Slupetzky (Red.): Bedrohte Alpengletscher. Beiträge von P. Haßlacher, H. Elsasser & R. Bürki, H. Slupetzky, C.M. Hutter, M. Kuhn, L. Braun & M. Weber, K. Nicolussi, B. Erschbamer, L. Füreder. Innsbruck, 2005; 74 Seiten.

(*) Diese Nummern sind vergriffen. Kopien können in der Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz unter Ersatz der Kopierkosten gerne angefordert werden (siehe Bestelladresse S. 143).

Bergsteigerdörfer 141 OeAV-Reihe Naturkundliche Führer zum Nationalpark Hohe Tauern

Nr. 1: Gletscherweg Innergschlöß Nr. 15: Naturführer Wassererlebnisweg (Venedigergruppe), Matrei i. Osttirol, St. Jakob in Defereggen, 1997, 98 S. 2006, 4. Auflage, 144 S. Nr. 16: Naturführer Gradental Nr. 2: Gletscherweg Pasterze Großkirchheim, 1998, 90 S. (Glocknergruppe), Heiligenblut, 2004, 2. Auflage, 124 S. Nr. 17: Naturlehrweg Malteiner Wasserspiele Nr. 3: Wasserfallweg Krimmler Wasserfälle Malta, 2000, 96 S. Krimml, 1985, 56 S. Nr. 18: Naturkundlicher Führer Nr. 4: Gletscherweg Obersulzbachtal Geo-Trail Tauernfenster Neukirchen am Großvenediger, 1986, Heiligenblut, 2000, 82 S. 80 S. Nr. 19: Naturkundlicher Führer Elendtäler Nr. 5: Blumenweg Oberseite-St. Jakob i. Malta, 2003, 104 S. Defereggental St. Jakob i. Defereggen, 1987, 65 S. Nr. 20: GEO-morphologischer Lehrpfad Glorer Hütte Nr. 6: Wasserschaupfad Umbalfälle Kals, 2004, 112 S. Prägraten, 1989, 63 S.

Nr. 7: Naturführer Seebachtal Mallnitz, 1990, 60 S.

Nr. 8: Familienwanderweg Winklerner Alm Winklern, 1990, 48 S.

Nr. 9: Kulturwanderweg Kals Kals am Großglockner, 1992, 84 S.

Nr. 10: Geolehrpfad Knappenweg Untersulzbachtal Neukirchen am Großvenediger, 1993, 116 S.

Nr. 11: Kindernaturführer Seebachtal Mallnitz, 1993, 28 S.

Nr. 12: Geolehrpfad Habachtal Bramberg, 1994, 81 S.

Nr. 13: Naturführer Asten Mörtschach, 1994, 64 S.

Nr. 14: Kulturwanderweg Römerstraßen Badgastein - Mallnitz, 1995, 64 S.

142 Bergsteigerdörfer OeAV-Reihe Naturkundliche Führer - Bundesländer

Nr. 1: Naturerlebnis Wolayer See Nr. 10: Naturerlebnisweg Rauchboden Kötschach-Mauthen, 1996, 114 S. Gstatterboden/Johnsbach, 2001, 55 S.

Nr. 2: Klangwanderweg Millstätter Schlucht Nr. 11: vertikal - Die Innsbrucker Nordkette. Millstatt, 1996, 58 S. Eine Ausstellung in der Stadt Innsbruck, 2002, 84 S. Nr. 3: Steyrschlucht Rinnende Mauer (in deutscher, englischer u. italienischer Sprache) Nationalpark Oberösterreichische Kalkalpen Nr. 12: Naturkundlicher Führer Urgtal Molln, 1997, 92 S. Serfaus, Fiss, Ladis, 2002, 84 S.

Nr. 4: Naturpfad Gepatschferner Nr. 13: Gletscherweg Berliner Hütte Feichten im Kaunertal, 1998, 52 S. Ginzling, 2004, 123 S.

Nr. 5: Naturlehrweg Patscherkofel Nr. 14: Naturkundlicher Führer Innsbruck/Igls, 2000, 92 S. Via Alpina - Karnischer Kamm Sillian, Kartitsch, Ober- & Untertilliach, Nr. 6: Naturkundlicher Wanderführer Gemeinde Lesachtal, Kötschach-Mau- Untersberg then, 2005, 142 S. Anif, Grödig, Stadt Salzburg, 2000, 112 S.

Nr. 7: Naturkundlicher Führer Sölden im Ötztal Sölden, 2000, 106 S. + Anh.

Nr. 8: Naturkundlicher Führer St. Leonhard im Pitztal St. Leonhard i. P., 2000, 152 S.

Nr. 9: Naturkundlicher Führer Kaunertal Feichten i. K., 2000, 151 S.

BESTELLADRESSE

Oesterreichischer Alpenverein Versandabteilung Wilhelm-Greil-Straße 15  A-6010 Innsbruck Tel. +43/(0)512/59 547-18  Fax +43/(0)512/57 55 28 E-mail: [email protected] www.alpenverein.at/naturschutz/Publikationen

Bergsteigerdörfer 143 Mitglied werden beim Oesterreichischen Alpenverein - Unterstützen Sie den OeAV bei seinem umfassenden Alpenschutz und genießen Sie außerdem zahlreiche Vorteile

1010 MITGLIEDERVORTEILE 1... VERSICHERUNG WETTERDIENST ...7

Der Alpenverein Weltweit Service, die internationale Sport- und Der Alpenverein-Wetterdienst bietet den Wanderern, Bergstei- Freizeitversicherung des Alpenvereins, ist für jedes Mitglied gratis gern, Skitourengehern, usw. umfassende Wetterinformationen an: und übernimmt Bergungskosten bis € 22.000,-, alle Rückholkos- Im Internet (www.alpenverein.at), über den Tonbanddienst (Tel. ten aus dem Ausland und ersetzt Kosten für einen stationären 0900-91-1566-80) oder als persönliche Beratung durch Meteoro- Krankenhausaufenthalt im Ausland bis zu € 7.500,-. Eine Europa logen und Bergführer (Tel. +43/(0)512-291600). Haftpflichtversicherung für viele Sportarten, die Schäden bis € 2,180.186,- deckt und eine Europa-Rechtsschutzversicherung für INFORMATION viele Sportarten bis € 32.702,- sind ebenfalls inkludiert. ...8 Mehrmals jährlich erhalten Mitglieder kostenlos die Alpenvereins- 2... ERMÄSSIGUNG Mitteilungen mit interessanten Fachbeiträgen und Informationen zu den Themen Bergsport, Naturschutz, Alpenkonvention, Hütten Für Mitglieder gibt es bis zu 50 % Rabatt bei der Übernachtung in und Wege, Alpenvereinsgeschichte, usw. Mit dem Fachmagazin 545 Schutzhütten des Oesterreichischen, Deutschen und Süd- “bergundsteigen” gibt der Alpenverein das erste deutschsprachige tiroler Alpenvereins und Mitgliederrechte auf weiteren 1.300 Hüt- Magazin für Risikomanagement im Bergsport heraus. Außerdem ten in der Schweiz, in Frankreich, Italien, Spanien, Slowenien und können eine Vielzahl an Fachpublikationen, Naturkundliche Füh- Liechtenstein. Ermäßigungen in mehr als 70 privaten Gasthöfen rer, 67 Gebirgskarten (auch als CD) und Bergsportprodukte von und in einer Reihe von Talherbergen sind ebenfalls inkludiert. Mitgliedern günstig erworben werden. Weitere Infos, Angebote und Anmeldemöglichkeiten finden Sie auch unter www.alpenver- 3... FAMILIEN-BONUS ein.at. Familien zahlen weniger: Ehe- bzw. Lebenspartner von Mitglie- SPORT ...9 dern bezahlen den ermäßigten Beitrag und Kinder ohne Einkommen erhalten die Mitgliedschaft bis max. 27 Jahre kosten- Auf über 100 künstliche Alpenvereins-Kletterwände in ganz Öster- los. Dies gilt auch für AlleinerzieherInnen. Familienförderung liegt reich können Mitglieder Kletterkurse belegen, professionell klet- dem Alpenverein am Herzen. Daher gibt’s auch preiswerte Fami- tern oder bouldern. Der Alpenverein bietet auch Trainingsmöglich- lienurlaube auf Hütten, eigene Familiengruppen und zahlreiche keiten für Wettkampfkletterer an. Alpenvereinsmitglieder können weitere Angebote. natürlich auch bei allen wichtigen nationalen und internationalen Bewerben starten. 4... KIDS-CLUB BERGE ...10 Jede Menge Spaß ist garantiert. Ob beim Feriencamp, bei inter- nationalen Meetings oder auf einer Umweltbaustelle. Beim Sport- Berg- und Skitouren in den Alpen, Trekkingabenteuer, Mountain- klettern, Snowboarden abseits der Pisten oder beim Übernachten biketouren, Kulturreisen oder Expeditionen in die Weltberge - das im selbst gebauten Iglu. Über 1.000 geführte Jugendgruppen bie- und vieles mehr bieten die Alpenvereinssektionen und das Pro- ten sinnvolle Freizeitgestaltung und oft Freundschaften fürs Le- gramm der Bergsteigerschule. Wählen Sie Ihr persönliches ben. Auf der Ferienwiese in Weißbach und anderen Jugendstand- Traumziel aus den unzähligen Tourenmöglichkeiten. orten werden umfassende Programme angeboten. Weitere Infor- mationen erhalten Sie unter www.alpenvereinsjugend.at. Mitgliedsbeiträge(*) AUSBILDUNG Erwachsene 26 - 60 Jahre € 48,50 5... Jugend bis 18 Jahre € 19,50 Junioren 19 - 25 Jahre € 36,50 Hochqualifizierte Mitarbeiter in den Alpenvereinssektionen und der Senioren ab 61 Jahre € 36,50 Bergsteigerschule bieten im Fels, Schnee und Eis umfassende Ehe- bzw. Lebenspartner von Mitgliedern € 36,50

Alpinausbildungen an. (*) Alpenvereinssektionen mit ganztägig geöffneten Geschäftsstellen und erweitertem Serviceangebot können geringfügig höhere Mitgliedsbeiträge einheben. NATURSCHUTZ 6... Neue Mitglieder werben! Sind Sie bereits Mitglied beim OeAV, so können Sie neue Mitglieder werben Der OeAV setzt sich als „Anwalt der Alpen” für die Erhaltung von und erhalten für 1 neues Mitglied eine Alpenvereinskarte, für 5 neue Mit- Natur- und Kulturlandschaften ein. Er ist der Partner der alpinen glieder einen Hervis-Gutschein über € 60,- und für 10 neue Mitglieder einen Nationalparks, plant und betreut Schutzgebiete, setzt sich für eine Hervis-Gutschein über € 140,-. umfassende Alpine Raumordnung ein, engagiert sich für Umwelt- bildungsmaßnahmen und ist führend für die Alpenkonvention tätig. Weitere Informationen zur OeAV-Mitgliedschaft Bei der umweltgerechten Energie- und Trinkwasserversorgung Oesterreichischer Alpenverein, Martina Pfurtscheller, Wilhelm-Greil-Straße sowie bei der Abfall- und Abwasserentsorgung im Gebirge genießt 15, A-6010 Innsbruck, Tel. +43/(0)512/59 547-22, Fax +43/(0)512/57 55 28, der Alpenverein Weltruf. E-mail: [email protected], www.alpenverein.at.