Aufbruch Ostern – Aufbruch Ins Leben
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Gemeindebrief der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Gersthofen · Gablingen · Heretsried · Langweid Frühling 2018 Aufbruch Ostern – Aufbruch ins Leben dem schweifen, den sie in ihrem Weinen Eine Frau geht zum Grab eines Menschen, Verstört über diese Frage wendet sie sich gesucht hatte. Da spricht sie dieser Mann den sie sehr geliebt hat. Sie weint. All die um. Da steht ein Mann. Auch er spricht sie erneut an: „Maria“. Die Frau fährt herum. Trauer über den Verlust fließt hinein in an: „Warum weinst du? Wen suchst du?“ Mit einem Mal hat sie die vertraute Stimme ihre Tränen. Warum? Warum musste er Ist das noch zu fassen, fragt sich die Frau. erkannt. Es ist der, den sie gesucht hat. schon gehen? Quälende Fragen gesellen Jetzt wiederholt auch noch dieser Fremde Wie Schuppen fällt es ihr von den Augen: sich zur Einsamkeit. So vieles hatten sie die unglaubliche Frage und stellt noch eine Er lebt. Schon will sie eilen, um ihn zu noch vorgehabt. Und nun? Nun hat der Tod weitere. Drücken denn meine Tränen nicht berühren, um seine Nähe zu spüren, so wie alles Leben verschlungen. Erdrückend hat aus, wen ich suche? Ist denn der Tod, der vorher. er seine Macht gezeigt. Was ihr bleibt, sind mir den geliebten Menschen entrissen hat, die Tränen. kein Grund zu weinen? Doch wie vorher ist es nicht. Darum sagt er: „Rühre mich nicht an.“ Er erklärt ihr, dass Doch als sie an das Grab herankommt, Doch während sie noch durch die Fragen er zurückgeht zu seinem Vater. Maria aber begegnen ihr zwei Frauen. Sie sprechen sie berührt dasteht, merkt sie, dass ihr keine darf das wissen, darf wissen: Er lebt. Auch an: „Warum weinst du?“ Was für eine Fra- neuen Tränen mehr über das Gesicht lau- wenn man ihn nicht mehr anfassen kann. ge, denkt sich die Frau. Seht ihr nicht, dass fen. Die Begegnungen haben sie nachdenk- Sein Tod muss keine Tränen mehr fließen ich hier zum Grab komme? Spürt ihr nicht lich gemacht. Sie lässt die Erinnerung zu lassen. Er ist in neues Leben aufgehoben. den Verlust, der mich drückt? Eben war er Maria hat das erfahren, sie durfte den Weg noch da, und nun bleibe ich allein zurück zurücklegen, der sie offen machte dafür. und kann ihn nicht mehr finden. Wie könnt Wie verwandelt kehrt sie zurück zu den ihr nur fragen: „Warum weinst du?“ Menschen – der Erfüllung ihrer kühnsten Hoffnung gewiss. Maria bricht auf ins Leben... Nach Johannes 20,11-18 Michael Lunkenheimer 2 Gemeindeleben In dieser Ausgabe Zum Thema Gemeindeleben Gottesdienste und Veranstaltungen 4 Aufbruch 16 Konfirmation 2018 14 Gottesdienste Der Brief Von Gersthofen über Gablingen 18 Familiengottesdienste bis Langweid 5 Auf den Weg 20 Kirchenmusik 18 Gemeindefest 6 Allerlei Gedankensplitter 21 Veranstaltungskalender 19 Seniorenclub 8 Alles neu Spielgruppe bis Konzert Sanierung des Kindergartens 10 Kirchenvorstandswahl 2018 Wegweiser 12 Der Helferkreis sucht 25 Impressum 26 Kontakte Wen finde ich wo? Inhalt 3 Liebe Leserinnen und Leser! Die Bibel erzählt immer wieder von Men- schen, die das bisherige, vertraut gewordene verlassen und sich auf einen neuen Weg mit neuen Aufgaben und Herausforderungen machen. Abraham war so ein Mensch. Er wird Urvater des Glaubens genannt. Mit seinen 75 Jahren war er schon längst reif für den Ruhestand. Doch Gott hat etwas anderes vor. Er mutet ihm einen Aufbruch zu! Der Ruheständler wird zu einem heilsa- men Unruhestand verlockt. In der Sprache der Bibel hört sich das so an: „Und ich will dich zu einem großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Se- gen sein“. Und der Herr sprach zu Abraham: „Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Haus neuen Land eine Aufgabe und ein Weg war- die Hoffnung, dass Gott uns dorthin führt, in ein Land, das ich dir zeigen will“ (1. Mose ten, der jetzt einfach gut für ihn ist. wo er uns braucht und haben will. 12, 2). Abraham geht los. Er macht sich auf den Ich bin noch nicht so alt wie Abraham, aber Abraham tritt diese Reise tatsächlich an. Was Weg. Die Zukunft bekommt ein neues Ge- auch ich möchte – nach dem Tod meiner hat ihn aufbrechen lassen? Es war irgendwie sicht. Seit Abraham ist Zukunft überhaupt Frau – eine neue Aufgabe annehmen. Im sicher dieses Versprechen Gottes, und es war ein wichtiges Wort für den Glauben gewor- Gegensatz zum Urvater des Glaubens geht sicher noch mehr, vielleicht eine Ahnung, den. Sie ist der Ort, an dem Gott seine Ver- es bei mir nicht um vollkommenes Neuland, eine Vermutung, eine Sehnsucht, dass im sprechen einlösen wird. Es ist die Vision und das ich betreten werde, sondern ich kehre zurück in meine Heimat, dorthin, wo ich 4 Der Brief groß geworden bin und als Jugendlicher an hen Zeiten das Leben eingehaucht, der wird vielen Stellen in der Gemeinde- und Deka- uns dahin leiten, wo er uns will und braucht.“ Auf den Weg natsjugend aktiv war. Ich gehe zurück in die Ich breche jedenfalls nochmal auf und fühle Vor vier Jahren wechselte Pfarrer Schinke Oberpfalz. mich noch lange nicht zu alt dafür! Breche von Schwabmünchen nach Gersthofen. Ich werde ab 1.4.2018 Pfarrer der Evang.- auf in eine andere Region, in neue Begeg- Zusammen mit seiner Frau zog er in das neu Luth. Kirchengemeinde Vohenstrauß und nungen und neue Aufgaben. Viele wert- angemietete „Pfarrhaus“ in unmittelbarer freue mich schon sehr auf diese neue volle Erinnerungen werden mit mir gehen. Nachbarschaft zwischen Gefriedswelle und Aufgabe. So sage ich Ihnen „Danke für alle Ich danke Ihnen dafür! Viele gewachsene Bekenntniskirche. Wir freuten uns auf den gemeinsame Zeit!“ „Leben Sie wohl“ und Freundschaften möchte ich weiter pflegen. neuen Kollegen und Gemeindepfarrer. Das „Gott befohlen“! Behüte Sie Gott auf Ihren Wegen! Und wenn erste KV-Wochenende in Steingaden war wie Sie einmal in die Gegend von Vohenstrauß ein Neuaufbruch: Die Idee für das Backhaus Meine Frau und ich sind gerne nach Gerst- kommen, dann seien Sie doch herzlich zu wurde geboren und die neue Gottesdienst- hofen gekommen und haben gerne hier einem Besuch willkommen! ordnung initiiert. Das Leitbild der „einla- gelebt. Ich möchte mich bedanken für alle denden Gemeinde“ sollte mit Leben gefüllt Offenheit, Sympathie, Vertrauen und Wert- Ihr werden. Das gab Schwung, und Aufbruch schätzung! war zu spüren. Herzlichen Dank allen Mitarbeiterinnen Dann kam die Krankheit und schließlich der und Mitarbeitern, ehrenamtlich und haupt- Pfarrer Dieter Schinke Tod ins Leben von Pfarrer Schinke und seiner amtlich, für alle Unterstützung und alles Frau und damit auch in unsere Gemeinde. Miteinander! Vielen Dank allen, die uns – in Das war eine entsetzliche Zeit für die beiden der Zeit der schweren Krankheit meiner Frau und uns, die wir sie nur unterstützen und – so selbstverständlich geholfen und mit begleiten konnten. In dieser Zeit blieb Pfarrer ihren Gebeten getragen haben! Schinke für viele Menschen in der Gemeinde Seien Sie herzlich zu meinem Abschiedsgot- ein zugewandter Seelsorger und bedachter tesdienst am Sonntag, den 11.3.2018 um Prediger. Die Konfis werden seine Verkleidun- 16 Uhr in die Bekenntniskirche eingeladen! gen und Gitarreneinlagen nicht vergessen. Er Ich würde mich sehr freuen, wenn ich so wagt jetzt einen mutigen Aufbruch zurück noch von Ihnen persönlich Abschied nehmen zu seinen Wurzeln in die Oberpfalz. Für sein könnte! Wirken in unserer Gemeinde sagen wir herz- lichen Dank und wünschen ihm für seinen Wie heißt es im Lied von Klaus Peter Hertsch Neuanfang Gottes reichen Segen! (EG 395, Vers 2): „Vertraut den neuen Wegen und wandert in die Zeit! Gott will, dass ihr Stefan Blumtritt ein Segen für seine Erde seid. Der uns in frü- Der Brief 5 Aufbruch Allerlei Gedankensplitter Das Wort Aufbruch lädt ein, seine innere Die Erdschollen, die beim Umgraben im Die Langsamkeit des Wachsen und die Vorstellungswelt zu öffnen. Herbst liegengeblieben sind, zerfallen Kraft, die darin verborgen ist, machen nun; der Boden ist „frostgar“, kann nun dies möglich. – Im Frühling, so kurz nach dem Winter, brechen die Knospen auf. Ich denke an die dicken, klebrigen Knospen der Rosskastanie. Braun und spitz zulaufend stehen sie von den knorrigen Zweigen ab. Zum Schutz vor Kälteeinbrüchen sind sie fest umhüllt mit einer harzigen Masse. Doch wenn die Sonne höher steigt, regt sich Leben: Auf einmal strecken sie sich, grüne Ränder werden an den Schuppen erkennbar, die sich dann allmählich ab- spreizen. Und dann erscheinen lang- sam die Stängel der Blütenkerzen. Die braunen Hüllblätter verdorren, denn sie haben ihren Zweck erfüllt und müssen nichts mehr schützen. – Weniger freundlich betrachten wir die Frostaufbrüche von geschotterten Wegen und Straßen mit einer dünnen Asphaltdecke. Autofahrer drosseln hier das Tempo gern, um die Achslager ihres – Goethe beginnt sein Gedicht „Gefunden“ mit dem Rechen bearbeitet und frisch fahrbaren Untersatzes zu schonen, und mit den Worten: „Ich ging im Walde so eingesät werden. Radler üben das Slalomfahren. Den für mich hin, und nichts zu suchen, das – Was uns immer wieder in Erstaunen gleichen Effekt, nämlich dass Eis mit war mein Sinn.“ Waldspaziergänge im versetzt, ist die Kraft, mit der sich eine seiner Ausdehnungskraft die Umgebung Frühling lassen immer Überraschendes Pflanze durch die Asphaltdecke schiebt. sprengt, begrüßen die Gartenliebhaber. entdecken. Da sind die Eicheln oder 6 Aufbruch Kastanien des letzten Jahres, die nun für ihre Herden und verlassen deshalb Horizont derer gingen, die sie antraten. aufbrechen und wie einen langen grün- vertrautes Gebiet. Jakob bricht auf, Da ist der Kämmerer aus dem Morgen- lich bleichen Finger ihre erste Wurzel in nachdem er im Schlaf Gottes Nähe in land, der eigentlich die einzig wahre Richtung Boden biegen und ausstrecken. Form der Himmelsleiter erfahren hat. Jo- erlösende Religion suchte und schon auf Ein neuer Baum will hier Fuß fassen. sephs Brüder machen sich auf den Weg, dem Heimweg war, als er die Erfüllung – Noch etwas anderes bricht in der Natur um Korn im fernen Ägypten zu kaufen, seines Wunsches fand.