Impressum

Projektträger, Eigentümer, Herausgeber, Verleger und Bezugsquelle: Naturschutzbund , Joseph Haydn Gasse 11, 7000 Eisenstadt www.naturschutzbund-burgenland.at, E-Mail: [email protected]

Projektverantwortlichkeit: Mag. Dr. Klaus Michalek

Auftraggeber: Amt der Bgld. Landesregierung, Abt. 5, Hauptreferat III – Natur- und Umweltschutz, 7000 Eisenstadt, Europaplatz 1, E-Mail: [email protected], Mag. Anton Koó, Mag. Dr. Andreas Ranner, WHR Mag. Dr. Paul Weikovics

Autoren: Mag. Dr. Klaus Michalek, Mag. Barbara Dillinger, Dipl.-Päd. SR Josef Weinzettl, DI Stefan Weiss, DI Dr. Helmut Höttinger

Karten: Mag. Barbara Dillinger

Danksagung: Wir bedanken uns bei Univ.-Prof. Dr. Manfred A. Fischer und Mag. Gerlinde Fischer für die Durchsicht und Korrektur des Manuskriptes und Hansjörg Lauermann für das Zur-Verfügung-Stellen von Bildmaterial.

Titelbild: Wollgraswiese in Oggau (H. Höttinger)

Bild Rückseite: Magerwiese in Forchtenstein mit Blick auf Burg Forchtenstein (K. Michalek)

Gefördert aus Mitteln des Landschaftspflegefonds im Rahmen des Burgenländischen Arten- und Lebensraumschutzprogrammes (2003) Urheberrechtlich geschützt, jede Form der Vervielfältigung – auch auszugsweise – zu gewerblichen Zwecken ohne Zustimmung des Herausgebers ist verboten.

Redaktion / Produktion: Nöhrer Verlag, Unterrohr

Druck: MDH-Media GmbH, 1220 Wien

Eisenstadt, Juli 2016

ISBN: 978-3-902632-42-5

Zitiervorschlag: MICHALEK, K., DILLINGER, B., WEINZETTL, J., WEISS, S. & HÖTTINGER, H. (2016): Biotopschutzprogramm des Naturschutzbundes Burgenland. Naturschutzbund Burgenland, Eisenstadt. 80 S.

2 Biotopschutzprogramm des Naturschutzbundes Burgenland

Mag. Dr. Klaus Michalek Mag. Barbara Dillinger Dipl.-Päd. SR Josef Weinzettl DI Stefan Weiss DI Dr. Helmut Höttinger

Ein Projekt gefördert aus Mitteln des Landschaftspflegefonds im Rahmen des Burgenländischen Arten- und Lebensraumschutzprogrammes

Juli 2016

3 Inhalt

Vorwörter Naturschutz-Landesrätin, Mag. Astrid Eisenkopf...... 6 Obmann Naturschutzbund Burgenland, Mag. Dr. Ernst Breitegger...... 7

1. Einleitung ...... 8

2. Ergebnisse 2.1. Bezirk Neusiedl 2.1.1. Gattendorf – Rohrlusswiesen...... 10 2.1.2. Neusiedl am See – Zitzmannsdorfer Wiesen (Kasywiese)...... 12

2.2. Bezirk Eisenstadt 2.2.1. Oggau – Wollgraswiese...... 14 2.2.2. Stotzing – Kleinhalbjoch...... 16 2.2.3. Donnerskirchen – Kirchberg und Martinsberg (Mahdberg)...... 18 2.2.4. Hornstein – Trockenrasen...... 20 2.2.5. Wimpassing – Geißbühel...... 22

2.3. Bezirk Mattersburg 2.3.1. Pöttsching – Tschirk-Wiese...... 24 2.3.2. Forchtenstein – Arnikawiese...... 26 2.3.3. Loipersbach – Ameisenbläulingwiese...... 28 2.3.4. Sieggraben – Hameter...... 30

2.4. Bezirk Oberpullendorf 2.4.1. Ritzing – Rabenkopf...... 32 2.4.2. Neckenmarkt – Trockenrasen...... 34 2.4.3. Strebersdorf – Weinberg...... 36

4 2.5. Bezirk 2.5.1. – Gmerk Gatscher...... 38 2.5.2. Rechnitz – Kühberg...... 40 2.5.3. – Weinberg...... 42 2.5.4. Goberling – Trockenwiesen...... 44 2.5.5. Grodnau – Feuchtwiese...... 46 2.5.6. Redlschlag – Wenzelanger und Ochsenriegel...... 48 2.5.7. – Steinbrückl und Fischteiche...... 50 2.5.8. Großbachselten – Pinkawiese und Kurzgrube...... 52 2.5.9. Mischendorf – Feuchtwiese...... 54 2.5.10. Willersdorfer Schlucht – Aschauer Au...... 56 2.5.11. – Feuchtwiese und Erlenbruchwald...... 58 2.5.12. Kroisegg – Streuobstwiese...... 60

2.6. Bezirk Güssing 2.6.1. Gerersdorf bei Güssing – Feuchtwiese...... 62 2.6.2. Glasing – Wiesenkomplex...... 64 2.6.3. Tobajer Kogel – Trockenstandort...... 66 2.6.4. Urbersdorf, Strem – Winkelwiesen...... 68 2.6.5. Neustift bei Güssing – Magerwiesen...... 70

2.7. Bezirk Jennersdorf 2.7.1. Bonisdorf – Wiesenkomplex...... 72

Tabelle 1: Weitere Grundstücke im Besitz des Naturschutzbundes Burgenland oder vom Naturschutzbund gepachtet...... 74

3. Auswertung der Biotopschutzflächen in den einzelnen Bezirken...... 75

4. Zusammenfassung...... 75

5. Literatur- und Quellenverzeichnis...... 76

Karte Übersicht ...... 79

5 isenkopf Vorwort Landesrätin E

ro Bü Mag.a. Astrid Eisenkopf

„Unsere Naturjuwele schützen und damit wertvolle Lebensqualität erhalten.“

Das Burgenland ist ein Bundesland mit sehr hoher Lebensqualität. Ein ganz wesentlicher Faktor dieser ho- hen Lebensqualität ist eine intakte Natur. Um diese intakte Natur zu erhalten, gibt es natürlich vielfältige bzw. verschiedene Handlungsfelder, die aber alle gemeinsam nur ein Ziel verfolgen: Eine nachhaltige Sicherstellung der Flora und Fauna im Burgenland.

Der Naturschutzbund Burgenland leistet in diesem Bereich seit Jahren wichtige und zielgerichtete Arbeit für einen nachhaltigen Natur- und Artenschutz in unserem Land. Die vor Ihnen liegende Broschüre zeigt einerseits sehr eindrucksvoll, wie engagiert Naturschutz im Burgenland praktiziert wird, vermittelt uns ande- rerseits aber auch sehr deutlich, wie wichtig es in Zukunft sein wird, auf unsere Natur und Umwelt verstärkt Rücksicht zu nehmen. Tatsache ist, dass wir es uns nicht leisten können, in einer hoch sensiblen Region mit großer Lebens- und Artenvielfalt unreflektierte Handlungen zu setzen. Was ich damit sagen möchte: Wir müssen in Zukunft gemeinsam danach trachten, dass wir unsere „Naturjuwele“ schützen und Verantwortung für unser Handeln übernehmen müssen. Selbstverständlich stelle auch ich mich, als zuständige Landesrätin für Naturschutz im Burgenland, dieser Herausforderung.

Als junger Mensch ist mir ein nachhaltiger Natur- und Umweltschutz besonders wichtig, auch weil ich möchte, dass einmal meine Kinder die großartige Naturlandschaft unseres Landes so erleben können, wie ich es erleben darf. Ich bin überzeugt, dass der Naturschutzbund Burgenland einen sehr hohen Beitrag zur Er- haltung unserer Lebensqualität, auch im Sinne der nächsten Generation, leistet. Ich bedanke mich für dieses großartige Engagement und freue mich gleichzeitig auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit in den nächsten Jahren.

Landesrätin Mag.a. Astrid Eisenkopf

6 Vorwort Obmann Mag. Dr. Ernst Breitegger NATURSCHUTZBUND BGLD. „Eintreten für die Erhaltung und Pflege der heimischen Natur, der Landschaft und Kultur.“

Diesem in den Vereins-Statuten fest verankerten Grundsatz ist der Naturschutzbund Burgenland seit mehr als 80 Jahren verpflichtet. Durch den Wandel agrarischer Wirtschaftsformen und Flächennutzungen in den letzten Jahrzehnten einerseits und Baulandwidmungen andererseits stehen wir vor der großen Herausforde- rung, die letzten Rückzugsräume für im Burgenland heimische, gefährdete Tiere und Pflanzen dauerhaft zu sichern. Viele dieser Arten sind auch EU-weit gefährdet. Nur mit gut durchdachten und vor allem langfristig angelegten Maßnahmen, nämlich Pacht (dort wo Kauf nicht möglich ist) und extensive Pflege, können diese vor der Zerstörung gerettet werden. Einige dieser von uns in der Vergangenheit als schützenswert erkannten Lebensräume wurden später zu Naturschutzgebieten erklärt und manche sind heute Teil des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel. Bei anderen oft sehr kleinräumigen Flächen ist die Unterschutzstellung aus un- terschiedlichen Gründen (noch) nicht möglich. Gerade diese sind jedoch wertvolle Keimzellen und wichtige Trittstein-Biotope für die Erhaltung der heimischen Biodiversität.

Mit der Naturschutzabteilung des Landes Burgenland steht uns ein starker Partner zur Seite, der uns fach- lich und finanziell unterstützt, diesen nicht immer sehr einfachen Weg zu gehen. Unser besonderer Dank gilt Frau LR Mag.a. Astrid Eisenkopf und Herrn Mag. Anton Koó. Mit dem „FFH-Biotopschutzprogramm“, ge- fördert aus Mitteln des „Landschaftspflegefonds im Rahmen des Burgenländischen Arten- und Lebensraum- schutzprogrammes“, betreut der Naturschutzbund Burgenland derzeit burgenlandweit 52 Biotopschutzflä- chen mit einer Gesamtgröße von 102,5 ha und 15 verschiedenen Biotoptypen.

Die vorliegende Broschüre soll einen Ein- und Überblick über das kontinuierliche Bestreben geben, die natürlichen Lebensräume gefährdeter Tiere und Pflanzen im Burgenland zu erhalten.

Obmann Mag. Dr. Ernst Breitegger

7 1. Einleitung

Die Flächensicherung schützenswerter Lebens- Ein wichtiger Bestandteil des Projektes „FFH-Bio- räume durch Pachtung und soweit erforderlich topschutzprogramm“ ist die Pachtung. Einerseits durch extensive Bewirtschaftung ist eine der ersten ist dies (neben Kauf) mittel- bis langfristig eine der und am längsten verfolgten Zielsetzungen des Na- wirkungsvollsten Maßnahmen zur Erhaltung natur- turschutzbundes Burgenland. Bereits in den 1930er schutzfachlich wertvoller Flächen, andererseits sind Jahren pachtete der ÖNB Flächen, die später zu Na- aber seitens der EU keine Fördermittel für Pacht vor- turschutzgebieten erklärt wurden und heute Teil des gesehen. Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel sind. Be- schilderung und saisonale Beaufsichtigung durch Na- Notwendig ist dieses Projekt, da die Bewirtschaf- turschutzorgane sowie erste Aufklärungsarbeit unter tung vieler Flächen aufgrund ihrer Lage, Steilheit der Bevölkerung wurden damals ebenso wie heute und Geländeunebenheiten sehr aufwändig ist und betrieben. die Flächenprämien des ÖPUL-Programms für eine adäquate Pflege nicht ausreichen bzw. die Pflege- Seiner Tradition sowie den Zielen des Rates der empfehlungen/-vorgaben nicht mit dem ÖPUL-Pro- Europäischen Gemeinschaft folgend, vertritt der Na- gramm vereinbar sind. turschutzbund Burgenland seit dem Beitritt zur Eu- ropäischen Union ein Schutzprogramm zur Erhal- In dieser Broschüre werden die Flächen, die durch tung natürlicher Lebensräume des Anhanges I der den Naturschutzbund Burgenland geschützt bzw. ge- FFH-Richtline („FFH-Biotopschutzprogramm“), wo- pflegt werden, hinsichtlich ihrer Ökologie, Tier- und mit mehrere Lücken im Netz landesweiter Schutzge- Pflanzenwelt sowie Pflege beschrieben. Die Bezeich- biete geschlossen und ein Beitrag zu „Natura 2000“, nung der Biotoptypen richtet sich nach der „Roten einem System europaweiter Schutzgebiete entspre- Liste der gefährdeten Biotoptypen Österreichs“ (ESSL chend Art. 3 Abs. 1 dieser Richtlinie, geleistet werden et al. 2004). Bei der Auflistung von Pflanzenarten, die kann. Das Hauptziel der FFH-Richtlinie (92/43/EWG nur eine Auswahl darstellt, wurde nach FISCHER & des Rates vom 21. Mai 1992) ist die „Sicherung der FALLY (2006) die jeweilige Gefährdungsstufe ange- Artenvielfalt durch die Erhaltung der natürlichen Le- geben. Diese Rote Liste ist eine Überarbeitung der bensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflan- Liste von WEBER (2005) und orientiert sich an der zen im europäischen Gebiet der Mitgliedsstaaten“ Roten Liste Österreichs (NIKLFELD & SCHRATT- (Art. 2 Abs. 1 FFH-Richtlinie). Im Anhang I werden EHRENDORFER 1999). die natürlichen Lebensräume ausgewiesen, für deren Erhaltung geeignete Maßnahmen rechtlicher, admi- nistrativer oder vertraglicher Art sowie gegebenenfalls Verwendete Abkürzungen: Bewirtschaftungspläne festgelegt werden müssen. G0… ausgerottet, ausgestorben oder verschollen Besonders gefährdete und schützenswerte Le- G1… vom Aussterben bedroht bensräume sind oft nur in sehr kleinen Überresten G2… stark gefährdet vorhanden, die – zumindest vorerst – für eine Unter- G3… gefährdet schutzstellung rechtlicher Art zurückgestellt werden. G4… potenziell gefährdet Längerfristig stellen solche Reliktstandorte jedoch G?… Gefährdungsgrad unklar wichtige Keimzellen für die Neubesiedelung stillge- G?!… dank Naturschutzmaßnahmen legter oder extensivierter landwirtschaftlicher Flä- gegenwärtig nicht gefährdet chen der näheren Umgebung dar. Um die Funktion eines derartigen Gen-Reservoirs erfüllen zu können, Die Daten zur Fauna stammen aus unterschied- ist das Überleben möglichst aller Floren- und Faunen- lichen Quellen. Falls in der speziellen Literatur zu elemente sicherzustellen. Pachtung bzw. Kauf sowie den einzelnen Gebieten die Arten nicht angeführt Pflegemaßnahmen sind unumgängliche Instrumente sind, stammen die Nachweise von H. Höttinger, K. hierfür. Michalek oder J. Weinzettl. Die Gebiete sind unter-

8 schiedlich gut untersucht. Einige Flächen wurden im Auch Manfred A. Fischer hat bei vielen Erhebun- Rahmen diverser Projekte des Naturschutzbundes gen mitgewirkt und zur exakten Bestimmung vieler Burgenland in den letzten Jahren intensiver bearbei- Pflanzenarten beigetragen. Barbara Dillinger hat bo- tet. Dann liegen in der Regel auch umfangreichere tanische Erhebungen auf Flächen im Nordburgenland Daten von mehreren Tiergruppen vor. In anderen und zum Teil im Mittelburgenland durchgeführt, Gebieten wurden so gut wie keine gezielten Kartie- viele botanische Daten aus dem Südburgenland rungen durchgeführt und viele faunistische Nach- stammen von Stefan Weiss. Barbara Dilliger hat zu- weise sind lediglich als „Streufunde“ anzusehen. Die sätzlich alle botanischen und die relativ wenigen Funde zur Insektenfauna in den einzelnen Gebieten vorhandenen zoologischen Daten aus den beste- stammen – sofern nicht anderweitige Quellen ange- henden Datenbanken (Trockenrasen, Feuchtgebiete, führt sind – bis auf ganz wenige Ausnahmen von H. FFH-Kartierungen etc.) des Burgenlandes einge- Höttinger, ebenso ein Teil der Nachweise aus anderen arbeitet. Tiergruppen (Säugetiere, Vögel, Amphibien, Reptili- en, Schnecken, Spinnen). Bei den Säugetieren und Vögeln wurde aus Platz- gründen auf die wissenschaftlichen Namen verzich- In allen aufgelisteten Standorten des Bezirkes tet. Die Gebiete mit den Nummern 1–32 werden im Oberwart hat Josef Weinzettl zahlreiche Pflanzen- Text detailliert abgehandelt, die Gebiete 33–52 sind arten (teilweise sogar den Gesamtbestand) erhoben. in Tabelle 1 (Seite 74) angeführt.

Neben dem hoheitlichen Naturschutz wie hier z. B. im Naturschutzgebiet Rohrbacher Kogel und Natur- und Landschaftsschutzgebiet Rohrbacher Teichwiesen gibt es die Möglichkeit, Flächen zu kaufen oder zu pachten. H. HÖTTINGER

9 2. Ergebnisse 2.1. Bezirk Neusiedl 2.1.1. Gattendorf – Rohrlusswiesen

K. MICHALEK

Europa-Wiesensilge J. WEINZETTL Großer Brachvogel H. Lauermann

LAGE: Nummer: 1 Gemeinde/n: Gattendorf Seehöhe: 135 m Größe: 29.441 m2 Flächensicherung: Besitz ÖNB, Pacht ÖNB

10 ÖKOLOGIE: guisorba officinalis), Kanten-Lauch (Allium angu- Biotoptyp/en: Feuchte bis nasse Fettwiese, Süß- losum), Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe, wasser-Großröhricht an Stillgewässer und Landröh- G2), Rispen-Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris), richt Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea), Spreiz- Jakobsgreiskraut (Jacobaea erratica = Senecio errati- Geologie: Quartär: Talfüllung – Jüngster Talboden cus), Vierkant-Weidenröschen (Epilobium tetrago- (Kies, Auelehm) num), Wasser-Schwertlilie (Iris pseudacorus, G3), Weidenblatt-Alant (Inula salicina) Boden: Grauer Auboden, typischer Gley, Feucht- schwarzerde und Tschernosem Vögel: Bekassine, Grauammer, Großer Brach- vogel, Kaiseradler, Kiebitz, Rohrammer, Rotschenkel, BESCHREIBUNG: Schafstelze, Seeadler, Sumpfohreule, Uferschnepfe, Die grundwasserbeeinflussten Wiesen liegen in Wachtelkönig der Leithaniederung (Rohrlusswiesen) zwischen der Leitha und der Kleinen Leitha. Wechselfeuchte Berei- che und sehr feuchte Bereiche sind mosaikartig mit- PFLEGEMASSNAHMEN: einander verzahnt; an tiefen Stellen steht das Wasser 1x jährliche Mahd und Abtransport des Mähgutes, durch den hohen Grundwasserspiegel über Flur. keine Düngung, früheste Mahd Anfang Juni, spätes- tens September. ARTEN: Pflanzen: Europa-Wiesensilge (Silaum silaus, QUELLEN: G3), Färber-Scharte (Serratula tinctoria), Grau- NATURSCHUTZBUND BURGENLAND (2003- Kratzdistel (Cirsium canum), Groß-Flohkraut 2006), unpublizierte Daten BIRDLIFE OESTER- (Pulicaria dysenterica), Groß-Wiesenknopf (San- REICH.

Wasser-Schwertlilie J. WEINZETTL Bekassine H. Lauermann

11 2.1.2. Neusiedl am See – Zitzmannsdorfer Wiesen (Kasywiese)

K. MICHALEK

Sumpf-Blaugras J. weinzettl Enzian-Ameisen-Bläuling auf Lungenenzian H. Höttinger

LAGE: Nummer: 2 Gemeinde/n: Neusiedl am See Seehöhe: 220 m Größe: 16.874 m² Flächensicherung: Besitz ÖNB

12 ÖKOLOGIE: Vögel: Bienenfresser, Großer Brachvogel, Grauam- Biotoptyp/en: Basenreiche Pfeifengras-Streuwie- mer, Graugans, Kiebitz, Neuntöter, Rohrweihe, Rot- senbrache, frische basenreiche Magerwiese der Tief- schenkel, Schilfrohrsänger, Steinkauz, Turteltaube, lagen, basenreiche Pfeifengras-Streuwiese Wachtel, Weißstorch, Wiesenweihe

FFH-LRT: 6410 Pfeifengraswiesen Tagfalter: artenreich, darunter die FFH-Arten En- zian-Ameisen-Bläuling (Phengaris alcon), Heller und Geologie: Quartär: Seeton, limnisches Sediment Dunkler Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling (Ph. telei- (Ton, Silt, Sand, teilweise organisch) us, Ph. nausithous) und Großer Feuerfalter (Lycaena dispar) Boden: Feuchtschwarzerde, Niedermoor, Anmoor Nachtfalter: Steppen-Frostspanner (Chondrosoma BESCHREIBUNG: fiduciaria), Karden-Sonneneule (Heliothis viriplaca) Pfeifengras-Streuwiesenbrache und Pfeifengras- wiese in einer langgezogenen Senke der Zitzmanns- Libellen: Südliche Binsenjungfer (Lestes barbarus), dorfer Wiesen. Das Relief ist sehr uneinheitlich, Große Pechlibelle (Ischnura elegans), Südliche Mo- teilweise sind kleine Kuppen eingestreut, die von saikjungfer (Aeshna affinis) Halbtrockenrasen dominiert werden, allerdings mit einem Anteil kleiner als 5 %. Ebenfalls inkludiert sind Wanzen: Knappe (Spilostethus saxatilis) sehr nasse, kleine Senken mit Großseggenbeständen. PFLEGEMASSNAHMEN: ARTEN: Entbuschung der Brache in mehrjährigem Rhyth- Pflanzen: Blau-Pfeifengras (Molinia caerulea), mus. 1x jährliche Mahd und Abtransport des Mähgu- Breitblatt-Wollgras (Eriophorum latifolium), Euro- tes, keine Düngung, früheste Mahd ab Mitte Septem- pa-Wiesensilge (Silaum silaus, G3), Färber-Scharte ber auf der Mähwiese. (Serratula tinctoria), Glanz-Wiesenraute (Thalic- trum lucidum, G3), Grau-Steppenaster (Galatella QUELLEN: cana, G2), Klein-Mädesüß (Filipendula vulgaris, G3), DVORAK et al. (2011), HÖTTINGER et al. (2003), Sumpf-Blaugras (Sesleria uliginosa, G2), Salzwie- HÖTTINGER (2015), KOÓ (1994), KORNER et al. sen-Schwertlilie (Iris spuria, G2), Schwarz-Knopfried (2011). (Schoenus nigricans, G2), Sibirien-Schwertlilie (Iris si- birica, G2), Vielblütige Groß-Sumpfbinse (Eleocharis palustris subsp. palustris)

Bienenfresser H. Lauermann Südliche Mosaikjungfer H. Höttinger

13 2.2. Bezirk Eisenstadt

2.2.1. Oggau – Wollgraswiese

H. Höttinger

Große Moosjungfer H. Höttinger Breitblatt-Wollgras K. MICHALEK

LAGE: Nummer: 3 Gemeinde/n: Oggau Seehöhe: 115 m Größe: 6.177 m2 Flächensicherung: ÖPUL

14 ÖKOLOGIE: Amphibien: Laubfrosch (Hyla arborea) Biotoptyp/en: Rasiges Großseggenried, feuchte bis nasse Fettwiese (magere Ausprägung) mit Übergang Tagfalter: Schwalbenschwanz (Papilio machaon), zur Salzsumpfwiese Aurorafalter (Anthocharis cardamines), Flocken- blumen-Scheckenfalter (Melitaea phoebe), Tag- FFH-LRT: 1530 Pannonische Salzsteppen und pfauenauge (Inachis io), Distelfalter (Vanessa cardui), Salzwiesen Admiral (Vanessa atalanta), C-Falter (Polygonia c- album), Waldbrettspiel (Pararge aegeria), Mauer- Geologie: Inneralpines Tertiär: Rust-Formation fuchs (Lasiommata megera), Kleines Wiesenvögel- (fluviatiler Sand und Kies); Quartär: Seeton, limni- chen (Coenonympha pamphilus), Faulbaum-Bläuling sches Sediment (Ton, Silt, Sand, tw. organisch) (Celastrina argiolous), Hauhechel-Bläuling (Polyom- matus icarus), Dunkler Dickkopffalter (Erynnis ta- Boden: Feuchtschwarzerde, Solontschak-Solonetz ges), Gelbwürfeliger Dickkopffalter (Carterocephalus palaemon) BESCHREIBUNG: Etwas gestörter, wechselfeuchter Standort mit Nachtfalter: Sechsfleck-Widderchen (Zygaena Salzeinfluss innerhalb einer ausgedehnten, wech- filipendulae) selfeuchten Glatthaferwiese mit dominierendem Straußgras. Der Wiesenabschnitt weist trotz der Stö- Heuschrecken: Feldgrille (Gryllus campestris) rung noch stark gefährdete Salz-Zeigerarten auf. Libellen: Fledermaus-Azurjungfer (Coenagrion ARTEN: pulchellum), Federlibelle (Platycnemis pennipes), Pflanzen: Breitblatt-Wollgras (Eriophorum lati- Früher Schilfjäger (Brachytron pratense), Südli- folium), Falsche Fuchs-Segge (Carex otrubae, G3), che Mosaikjungfer (Aeshna affinis), Keilflecklibelle Gelb-Spargelerbse (Lotus martitimus, G3), Kurz- (A. isoceles), Großer Blaupfeil (Orthetrum cancella- kopf-Kratzdistel (Cirsium brachycephalum, G3), tum), Vierfleck (Libellula quadrimaculata), Große Pannonien-Salzaster (Tripolium pannonicum, Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) G3?), Ruten-Blutweiderich (Lythrum virgatum, G2), Salz-Schwarzwurz (Scorzonera parviflora, PFLEGEMASSNAHMEN: G2), Salz-Simse (Juncus gerardii, G3), Strand-Simse 1 bis 2x jährliche Mahd, keine Düngung, früheste (Juncus maritimus, G2) Mahd ab Juni, spätestens September.

Säugetiere: Feldhase QUELLEN: WEISS et al. (2013). Vögel: Graureiher, Kiebitz, Lachmöwe, Weißstorch

Früher Schilfjäger H. Höttinger Laubfrosch H. Höttinger

15

2.2.2. Stotzing – Kleinhalbjoch

H. Höttinger

Einpunkt-Halsbock H. Höttinger Schmalblatt-Lein J. WEINZETTL

LAGE: Nummer: 4 Gemeinde/n: Stotzing Seehöhe: 280–320 m Größe: 41.176 m2 Flächensicherung: Besitz ÖNB, Pacht ÖNB

16 ÖKOLOGIE: garis alcon), Alexis-Bläuling (Glaucopsyche alexis), Biotoptyp/en: Kontinentaler basenreicher Wundklee-Bläuling (Polyommatus dorylas), Zahn- Mäh-Halbtrockenrasen, kontinentale basenreiche flügel-Bläuling (P. daphnis), Himmelblauer Bläuling Halbtrockenrasenbrache, Ruderalflur trockener( P. bellargus), Silbergrüner Bläuling (P. coridon), Standorte mit geschlossener Vegetation Kreuzdorn-Zipfelfalter (Satyrium spini), Steppenhei- den-Würfel-Dickkopffalter (Pyrgus carthami) FFH-LRT: 6210 Halbtrocken- und Trockenrasen, 5130 Wachholderheiden auf Kalk Nachtfalter: Veränderliches Widderchen (Zy- gaena ephialtes), Esparsetten-Widderchen (Z. car- Geologie: Inneralpines Tertiär: Sedimente des Ba- niolica), Sechsfleck-Widderchen (Z. filipendulae), denium, undifferenziert (Ton, Sand, Kies) Beilfleck-Widderchen (Z. loti), Thymian-Widder- chen (Z. purpuralis), Skabiosenschwärmer (Hemaris Boden: basische Braunerdeböden, Podsol tityus), Taubenschwänzchen (Macroglossum stella- tarum), Russischer Bär (Euplagia quadripunctaria), BESCHREIBUNG: Grünes Blatt (Geometra papilionaria), Kreuzblu- Das Kleinhalbjoch ist ein nordwest-exponierter men-Bunteulchen (Phytometra viridaria), Zünsler Halbtrockenrasen-Komplex, wie er im Burgenland (Eurrhypis pollinalis) nur mehr an ganz wenigen Stellen zu finden ist und der sich grundlegend von anderen Trockenrasen Heuschrecken: artenreich, z. B. Feldgrille (Gryl- der Umgebung unterscheidet. Grund dafür sind die lus campestris), Steppen-Sattelschrecke (Ephippiger ehemals vielfältigen Nutzungsformen: Mähwiesen, ephippiger), Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda Obstgärten, Acker- und Weideflächen. Die Vegeta- caerulescens) tion entspricht einer krautreichen Saumgesellschaft, die aufgrund eines jahrelangen Brachestadiums ent- Libellen: Südliche Binsenjungfer (Lestes barbarus), standen ist. Momentan befindet sich die Fläche in der Gemeine Winterlibelle (Sympecma fusca), Große Phase der höchsten Artenvielfalt, mit einem Vorkom- Königslibelle (Anax imperator), Blutrote Heidelibel- men vieler Rote-Liste-Arten. Als außerordentlich le (Sympetrum sanguineum), Gemeine Heidelibelle hoch einzustufen ist die Bedeutung dieses Komplexes (S. vulgatum), Große Heidelibelle (S. striolatum) für die Insektenfauna. Netzflügler: Östlicher Schmetterlingshaft (Libel- ARTEN: loides macaronius) Pflanzen: Echt-Wachholder (Juniperus commu- nis, G3), Schmalblatt-Lein (Linum tenuifolium, G3), Bockkäfer: Einpunkt-Halsbock (Vadonia unipun- Hochstiel-Kugelblume (Globularia bisnagarica, ctata), Fleckenbindiger Halsbock (Pachytodes errati- G3), Kreuz-Enzian (Gentiana cruciata, G2), Kro- cus), Variabler Wespenbock (Chlorophorus varius) nen-Kronwicke (Coronilla coronata, G3), Ohrlöf- fel-Leimkraut (Silene otites, G3), Pannonien-Kratz- Hautflügler: Borstige Dolchwespe (Scolia hirta) distel (Cirsium pannonicum, G3), Sand-Esparsette (Onobrychis arenaria, G3), Schwarz-Germer (Vera- trum nigrum, G3), Trauben-Geißklee (Cytisus nigri- PFLEGEMASSNAHMEN: cans), Wiesen-Alant (Inula britannica, G3), Zot- Jährlich erfolgt auf den Offenstandorten eine Strei- ten-Lein (Linum hirsutum, G2) fenmahd im August/September, dabei bleiben ca. 30 % ein- bis fünfjährige Brachen stehen. Alle 5 bis 10 Jahre Säugetiere: Feldhase werden Schwendmaßnahmen gegen neu eingewan- derte und nachgewachsene Gehölze durchgeführt. Reptilien: Smaragdeidechse (Lacerta viridis) QUELLEN: Tagfalter: sehr artenreich, z. B. Roter Schecken- FIALA (2013), HÖTTINGER (2008a), HÖTTIN- falter (Melitaea didyma), Ehrenpreis-Scheckenfal- GER (2015), NATURSCHUTZBUND BURGEN- ter (M. aurelia), Enzian-Ameisen-Bläuling (Phen- LAND (2004-2008a).

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2.2.3. Donnerskirchen – Kirchberg und Martinsberg (Mahdberg)

K. Michalek

Schlingnatter H. Höttinger Berg-Gamander J. WEINZETTL

LAGE: Nummer: 5 Gemeinde/n: Donnerskirchen Seehöhe Kirchberg: 200–275 m Seehöhe Mahdberg: 200–255 m Größe Kirchberg: 47.027 m2 Größe Mahdberg: 85.927 m2 Flächensicherung: Pacht ÖNB

18 ÖKOLOGIE: Tagfalter: sehr artenreich, z. B. Roter Schecken- Biotoptyp/en: Subpannonischer bodentrockener falter (Melitaea didyma), Magerrasen Perlmutter- Eichen-Hainbuchenwald, Karbonat-Pioniertrocken- falter (Boloria dia), Trauermantel (Nymphalis anti- rasen, frische basenreiche Magerwiese der Tieflagen, opa), Rotbindiger Samtfalter (Arethusana arethusa), kontinentaler basenreicher Weide-Halbtrockenrasen Rostbinde (Hipparchia semele), Blaukernauge (Minois dryas), Weißer Waldportier (Brintesia circe), Großer FFH-LRT: 6240 Osteuropäische Steppen, 91G0 Feuerfalter (Lycaena dispar), Alexis-Bläuling (Glau- Pannonische Eichen-Hainbuchenwälder, 6510 Glatt- copsyche alexis), Wundklee-Bläuling (Polyommatus haferwiesen, 6210 Halbtrocken- und Trockenrasen dorylas), Himmelblauer Bläuling (P. bellargus), Zahn- flügel-Bläuling (P. daphnis), Argus-Bläuling (Plebejus Geologie: Inneralpines Tertiär: Leithakalk, Grund- argus), Komma-Dickkopffalter (Hesperia comma) gebirge: Unterostalpines Kristallin: Grobgneiseinheit (Hüllschiefer) Nachtfalter: Beilfleck-Widderchen (Zygaena loti), Rotrandbär (Diacrisia sannio), Russischer Bär Boden: Felsbraunerde, Ranker, Rendsina (Euplagia quadripunctaria), Goldgelber Mager- rasen-Zwergspanner (Idaea aureolaria), Zünsler BESCHREIBUNG: (Eurrhypis pollinalis) Die Trockenrasenkomplexe am Kirchberg und Martinsberg setzen sich aus Tragant-Pfriemen- Libellen: Gemeine Winterlibelle (Sympecma fusca), gras-Trockenrasen in den flachgründigen Bereichen Südliche Mosaikjungfer (Aeshna affinis), Herbst-Mo- und Trespen-Halbtrockenrasen dort, wo der Boden saikjungfer (Aeshna mixta), Blutrote Heidelibelle etwas tiefgründiger ist, zusammen. Am West- und (Sympetrum sanguineum) Süd-Hang des Kirchbergs stockt außerdem ein Nie- derwald mit dominierender Feld-Ulme (Ulmus min- Heu- und Fangschrecken: sehr artenreich, alleine or) und beigemischtem Feld-Ahorn (Acer campestre). am Kirchberg wurden bisher 41 Arten festgestellt, Aufgrund des jahrelangen Brachstadiums kam es auf z. B. Kleine Beißschrecke (Platycleis veyseli), Step- beiden Flächen zur Ausbreitung einer Saumvegeta- pen-Sattelschrecke (Ephippiger ephippiger), Große tion mit einer Vielzahl von Kräutern. Sägeschrecke (Saga pedo), Italienische Schönschre- cke (Calliptamus italicus), Rotleibiger Grashüpfer ARTEN: (Omocestus haemorrhoidalis), Steppengrashüpfer Pflanzen: Ästig-Leinblatt (Thesium ramosum, (Chorthippus vagans), Gottesanbeterin (Mantis reli- G3), Berg-Gamander (Teucrium montanum), Fein- giosa). blatt-Lein (Linum tenuifolium, G3), Frühlings-Ado- nis (Adonis vernalis, G3), Goldschopf (Galatella lino- Käfer: Gemeiner Bienenkäfer (Trichodes apiarius) syris, G3), Groß-Kuhschelle (Pulsatilla grandis, G2), Orchideen-Skabiose (Scabiosa canescens, G3), Rau- Hautflügler: Borstige Dolchwespe (Scolia hirta), haar-Alant (Inula hirta, G3), Ruten-Lattich (Lactuca Hornisse (Vespa crabro) viminea, G3), Schopf-Traubenhyazinthe (Muscari comosum), Seidenhaar-Backenklee (Dorycnium ger- PFLEGEMASSNAHMEN: manicum), Steppen-Glockenblume (Campanula si- Zurückdrängung der noch vorhandenen Sträucher birica, G3) und Gebüschinseln durch Schwendung. Die offenen Flächen werden mit Schafen, Ziegen und Rindern Vögel: Baumfalke, Heidelerche, Nachtigall, Neun- extensiv beweidet. Beweidung frühestens ab Anfang töter, Sperbergrasmücke, Wespenbussard Mai und längstens bis Ende Oktober.

Reptilien: Äskulapnatter (Elaphe longissima), QUELLEN: Schlingnatter (Coronella austriaca), Smaragdeidech- FISCHER et al. (1994), HAUSMANN et al. (2014), se (Lacerta viridis), Zauneidechse (Lacerta agilis) KORNER et al. (2011).

19

2.2.4. Hornstein – Trockenrasen

H. Höttinger

Echt-Wundklee J. WEINZETTL Fetthennen-Bläuling H. Höttinger

LAGE: Nummer: 6 Gemeinde/n: Hornstein Seehöhe: 295–330 m Größe: 29.766 m2 Flächensicherung: Pacht ÖNB

20 ÖKOLOGIE: Nachtfalter: Veränderliches Widderchen (Z. eph- Biotoptyp/en: Kontinentaler basenreicher Mäh- ialtes), Esparsetten-Widderchen (Z. carnioloca), Halbtrockenrasen, frische basenreiche Magerwiese Beilfleck-Widderchen (Z. loti), Weißfleck-Widder- der Tieflagen, frische artenreiche Fettwiese der chen (Amata phegea), Braunfleck-Widderchen (Dy- Tieflagen (trockene Ausprägung) sauxes ancilla), Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum), Rotrandbär (Diacrisia sannio), Russi- FFH-LT: 6210 Halbtrocken- und Trockenrasen, scher Bär (Euplagia quadripunctaria), Kleespinner 6510 Glatthaferwiesen (Lasiocampa trifolii), Ackerwinden-Bunteulchen (Emmelia trabealis), Ackerwinden-Trauereule (Tyta Geologie: Inneralpines Tertiär: Leithakalk, Grund- luctuosa), Karden-Sonneneule (Heliothis viriplaca), gebirge: Unterostalpines Kristallin: Grobgneiseinheit Marmorierter Kleinspanner (Scopula immorata), (Hüllschiefer) Magerrasen-Zwergspanner (Idaea aureolaria)

Boden: Felsbraunerde, Lockersediment-Braun- Heu- und Fangschrecken: sehr artenreich, z. B. erde, Ranker Feldgrille (Gryllus campestris), Weinhähnchen (Oecanthus pellucens), Blauflügelige Ödlandschrecke BESCHREIBUNG: (Oedipoda caerulescens), Italienische Schönschrecke Es handelt sich um Trockenrasenhänge auf einem (Calliptamus italicus), Kleine Goldschrecke (Euthys- steilen Terrassenabbruch zur Leithaniederung. Die tira brachyptera), Gottesanbeterin (Mantis religiosa). relativ kleinflächigen Trespen-Halbtrockenrasen sind mit Pfriemengras durchsetzt und beherbergen zahl- Käfer: Rotflügliger Erdbock (Dorcadion fulvum), reiche seltene bzw. gefährdete Pflanzenarten. Neben Fleckenbindiger Halsbock (Pachytodes erraticus), den Halbtrockenrasen kommen im Gebiet Mager- Zweibindiger Halsbock (Stenurella bifasciata), Trau- wiesen, frische Fettwiesen und Weingartenbrachen er-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) vor. Libellen: Kleine Zangenlibelle (Onychogomphus ARTEN: forcipatus), Gemeine Heidelibelle (Sympetrum vul- Pflanzen: Echt-Wundklee (Anthyllis vulneraria), gatum), Große Heidelibelle (S. striolatum), Blutrote Frühlings-Adonis (Adonis vernalis, G3), Groß-Kuh- Heidelibelle (S. sanguineum), Südliche Heidelibelle schelle (Pulsatilla grandis, G2), Kleiner Klappertopf (S. meridionale) (Rhinanthus minor), Nickend-Ringdistel (Carduus nutans), Schwarz-Kuhschelle (Pulsatilla pratensis Netzflügler: Östlicher Schmetterlingshaft (Libel- subsp. nigricans, G3) loides macaronius)

Reptilien: Smaragdeidechse (Lacerta viridis), Hautflügler: Borstige Dolchwespe (Scolia hirta) Zauneidechse (L. agilis) Spinnen: Wespenspinne (Argiope bruennichi) Tagfalter: sehr artenreich, z. B. Großer Fuchs (Nymphalis polychloros), Trauermantel (N. antiopa), PFLEGEMASSNAHMEN: Östlicher Scheckenfalter (Melitaea britomartis), Ro- 1x jährliche Mahd und Abtransport des Mähgutes, ter Scheckenfalter (M. didyma), Wegerich-Schecken- keine Düngung, früheste Mahd Anfang Juni, spätes- falter (M. cinxia), Wachtelweizen-Scheckenfalter tens September. (M. athalia), Großer Waldportier (Hipparchia fagi), Fetthennen-Bläuling (Scolitantides orion), Himmel- QUELLEN: blauer Bläuling (Polyommatus bellargus), Silbergrü- FISCHER et al. (1994), HÖTTINGER (2008a), ner Bläuling (P. coridon), Ulmen-Zipfelfalter (Saty- HÖTTINGER & TIMPE (2002), NATURSCHUTZ- rium w-album), Kreuzdorn-Zipfelfalter (S. spini), BUND BURGENLAND (2004-2008a), SAUERZOPF Eichen-Zipfelfalter (Favonius quercus), Mattschecki- (1984). ger Braun-Dickkopffalter (Thymelicus acteon), Roter Würfel-Dickkopffalter (Spialia sertorius).

21

2.2.5. Wimpassing – Geißbühel

K. Michalek

Rotbindiger Samtfalter als Beute Langfahnen-Tragant K. Michalek einer Krabbenspinne H. Höttinger

LAGE: Nummer: 7 Gemeinde/n: Wimpassing Seehöhe: 230–260 m Größe: 11.649 m2 Flächensicherung: Pacht ÖNB

22 ÖKOLOGIE: Säugetiere: Igel Biotoptyp/en: Kontinentaler basenreicher Mäh- Halbtrockenrasen Vögel: Goldammer

FFH-LRT: 6210 Halbtrocken- und Trockenrasen Tagfalter: artenreich, z. B. Rotbindiger Samtfalter (Arethusana arethusa), Ehrenpreis-Scheckenfalter Geologie: Inneralpines Tertiär: Sedimente des (Melitaea aurelia), Blaukernauge (Minois dryas), Pannonium, undifferenziert (Ton, Sand, Kies) Kreuzdorn-Zipfelfalter (Satyrium spini)

Boden: Kulturrohboden Nachtfalter: Beilfleck-Widderchen (Zygaena loti), Sechsfleck-Widderchen (Z. filipendulae), Rotband- BESCHREIBUNG: spanner (Rhodostrophia vibicaria), Marmorierter Die ausgedehnte Mähwiese erstreckt sich auf ei- Kleinspannner (Scopula immorata) nem südwestexponierten Ober- bis Unterhang. Am Mittelhang ist eine Stelle mit sandigem, offenem Boden und einer lückigen Vegetationsdecke zu fin- PFLEGEMASSNAHMEN: den. Am Unterhang befindet sich eine ruderalisierte 1x jährliche Mahd und Abtransport des Mähgutes, Wiesenbrache mit Goldruten-Herden. Der Struktur- keine Düngung, früheste Mahd Anfang Juni, spätes- reichtum der Wiese wird noch von den umgebenden tens September. Laubgehölzen und vereinzelten Gebüschinseln in der Fläche vergrößert. QUELLEN: NATURSCHUTZBUND BURGENLAND (2004- ARTEN: 2008a), NATURSCHUTZBUND BURGENLAND Pflanzen: Acker-Wachtelweizen (Melampyrum ar- Biotopschutzprogramm-Kartierung 2015. vense, G3), Aufrecht-Trespe (Bromus erectus), Euro- pa-Bartgras (Bothriochloa ischaemum), Echt-Wund- klee (Anthyllis vulneraria), Kronen-Kronwicke (Coronilla coronata, G3), Langfahnen-Tragant (As- tragalus onobrychis), Pannonische Karthäuser-Nel- ke (Dianthus carthusianorum subsp. pontederae), Steppen-Quendel (Thymus kosteleckyanus, G2), Sand-Frühlings-Fingerkraut (Potentilla incana), Steinweichsel (Prunus mahaleb, G3), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)

Sechsfleck-Widderchen H. Höttinger Steinweichsel J. weinzettl

23 2.3. Bezirk Mattersburg

2.3.1. Pöttsching – Tschirk-Wiese

H. Höttinger

Sichel-Schneckenklee J. weinzettl Pflaumen-Zipfelfalter H. Höttinger

LAGE: Nummer: 8 Gemeinde/n: Pöttsching Seehöhe: 285–325 m Größe: 7.239 m2 Flächensicherung: Besitz ÖNB

24 ÖKOLOGIE: (Erynnis tages), Gelbwürfeliger Dickkopffalter (Car- Biotoptyp/en: Kontinentaler basenreicher Mäh- terocephalus palaemon), Braunkolbiger Braun-Dick- Halbtrockenrasen kopffalter (Thymelicus sylvestris)

Geologie: Inneralpines Tertiär: Sedimente des Nachtfalter: Mittlerer Weinschwärmer (Deilephila Sarmatium, undifferenziert (Ton, Sand, Kies) elpenor), Beilfleck-Widderchen (Zygaena loti)

Boden: Lockersediment-Rohboden Heuschrecken: Feldgrille (Gryllus campestris), Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerule- BESCHREIBUNG: scens) Bei der Tschirk-Wiese handelt es sich um einen südexponierten Halbtrockenrasen (Trespen-Halb- Käfer: Zottiger Rosenkäfer (Tropinota hirta) trockenrasen, Fiederzwenken-Halbtrockenrasen, trockene Saumgesellschaften) mit Obstbäumen und Schnecken: Zebraschnecke (Zebrina detrita) typischen Halbtrockenrasenelementen. Früher wur- de diese Fläche als Streuobstwiese und Weingarten genutzt. Heute wird sie von einem relativ artenarmen PFLEGEMASSNAHMEN: Dominanzbestand der Aufrechten Trespe (Bromus Mahd aller Goldruten vor der Blütenbildung Ende erectus) geprägt. Im Mittelhang kommt es im Rand- Mai/Anfang Juni. Alle zwei Jahre Mahd der gesam- bereich zum Streuobstbestand zu einer Verzahnung ten Fläche im August/September und Entfernung des mit Fiederzwenken-Halbtrockenrasen. Es handelt Mähgutes. sich hier um eine sehr krautreiche Saumgesellschaft. QUELLEN: ARTEN: FIALA (2013), FLEISCHANDERL & WEISS Pflanzen: Bunt-Schwertlilie (Iris variegata, G3), (2013), NATURSCHUTZBUND BURGENLAND Echt-Wundklee (Anthyllis vulneraria), Elsass- (2004-2008b). Haarstrang (Peucedanum alsaticum, G3), Gelb- Sommerwurz (Orobanche lutea), Hirschwurz (Cer- varia rivini), Sichel-Schneckenklee (Medicago falcata), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis), Zartes Quendel-Sandkraut (Arenaria leptoclados)

Vögel: Goldammer

Tagfalter: Kleiner Kohl-Weißling (Pieris rapae), Kleiner Perlmutterfalter (Issoria lathonia), C-Falter (Polygonia c-album), Rostbinde (Hipparchia seme- le), Weißer Waldportier (Brintesia circe), Blaukern- auge (Minois dryas), Rundaugen-Mohrenfalter (Erebia medusa), Großes Ochsenauge (Maniola jurtina), Klei- nes Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus), Weißbindiges Wiesenvögelchen (C. arcania), Rot- braunes Wiesenvögelchen (C. glycerieon), Schachbrett (Melanargia galathea), Mauerfuchs (Lasiommata me- gera), Pflaumen-Zipfelfalter (Satyrium pruni), Grüner Zipfelfalter (Callophrys rubi), Himmelblauer Bläu- ling (Polyommatus bellargus), Silbergrüner Bläuling (P. coridon), Hauhechel-Bläuling (P. icarus), Ar- gus-Bläuling (Plebejus argus), Malven-Dickkopf- falter (Carcharodus alceae), Dunkler Dickkopffalter Zebraschnecke H. Höttinger

25

2.3.2. Forchtenstein – Arnikawiese

H. Höttinger

Arnika J. weinzettl Veränderliches Widderchen H. Höttinger

LAGE: Nummer: 9 Gemeinde/n: Forchtenstein Seehöhe: 400–425 m Größe: 6.255 m2 Flächensicherung: Pacht ÖNB

26 ÖKOLOGIE: Nachtfalter: Veränderliches Widderchen (Zygaena Biotoptyp/en: Frische basenarme Magerwiese der ephialtes), Braunfleck-Widderchen (Dysauxes ancilla), Tieflagen Smaragd-Spanner (Thetidia smaragdaria).

FFH-LRT: 6510 Glatthaferwiesen Heuschrecken: Kleine Goldschrecke (Euthystira brachyptera), Roesels Beißschrecke (Metrioptera Geologie: Grundgebirge. Unterostalpines Kristal- roeseli) lin: Wechseleinheit: Wechselkomplex (Wechselgneis) PFLEGEMASSNAHMEN: Boden: Felsbraunerde 1.000 m² (Arnikabestand) werden 1x/Jahr ab Au- gust gemäht, blühende Schwalbenwurz-Enziane blei- BESCHREIBUNG: ben stehen. Die restliche Fläche wird temporär exten- Die Arnikawiese ist eine nordwestexponierte, tro- siv mit Kühen beweidet. ckene bis wechselfeuchte Magerwiese über Silikat in Hanglage mit locker eingestreuten Hänge-Birken, QUELLEN: Trauben-Eichen und Edelkastanien. NATURSCHUTZBUND BURGENLAND Bio- topschutzprogramm-Kartierung 2015. ARTEN: Pflanzen: Ähren-Teufelskralle (Phyteuma spica- tum), Arnika (Arnica montana, G2), Arznei-Baldrian (Valeriana officinalis), Blutwurz (Potentilla erecta), Edelkastanie (Castanea sativa), Färber-Ginster (Ge- nista tinctoria), Klein-Mädesüß (Filipendula vulgaris, G3), Kopf-Zwerggeißklee (Chamaecytisus supinus), Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana asclepiadea, G3)

Tagfalter: Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni), Grünader-Weißling (Pieris napi), Admiral (Vanessa atalanta), Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia), Großes Ochsenauge (Maniola jurtina), Schachbrett (Melanargia galathea), Schornsteinfeger (Aphantopus hyperantus), Waldbrettspiel (Pararge aegeria), Ockerfarbiger Braun-Dickkopffalter (Ochlo- des sylvanus) Klein-Mädesüß J. Weinzettl

Braunfleck-Widderchen H. Höttinger Kleine Goldschrecke H. Höttinger

27

2.3.3. Loipersbach – Ameisenbläulingwiese

K. MICHALEK

Dorn-Hauhechel J. weinzettl Heller Wiesenknopf- Ameisen-Bläuling: Paarung H. Höttinger

LAGE: Nummer: 10 Gemeinde/n: Loipersbach Seehöhe: 290–300 m Größe: 5.737 m2 Flächensicherung: Pacht ÖNB

28 ÖKOLOGIE: Vögel: Stieglitz Biotoptyp/en: Feuchte bis nasse Fettwiese (wech- selfeuchte, magere Ausprägung) Tagfalter: Heller-Wiesenknopf-Ameisen-Bläu- ling (Phengaris teleius), Großer Feuerfalter (Lycaena FFH-LRT: 6510 Glatthaferwiesen dispar), Großes Ochsenauge (Maniola jurtina), Klei- nes Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus) Geologie: Inneralpines Tertiär: Sedimente des Ba- denium, undifferenziert (Ton, Sand, Kies) PFLEGEMASSNAHMEN: 2x jährliche Mahd und Abtransport des Mähgutes, Boden: Lockersediment-Braunerde keine Düngung, erste Mahd vor Mitte Mai, zweite Mahd nicht vor Mitte September. BESCHREIBUNG: Die leicht hängige, nordexponierte, wechselfeuch- QUELLEN: te Wiese ist von Gräben umgeben. NATURSCHUTZBUND BURGENLAND Bio- topschutzprogramm-Kartierung 2015. ARTEN: Pflanzen: Dorn-Hauhechel (Ononis spinosa), Echt-Betonie (Betonica officinalis), Graue Kratzdistel (Cirsium canum), Groß-Wiesenknopf (Sanguisor- ba officinalis), Gewöhnliche Wald-Primel, (Primula elatior, G3), Klein-Mädesüß (Filipendula vulgaris, G3), Niedrig-Hornkraut (Cerastium pumilum agg.), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)

Stieglitz H. Lauermann

Niedrig-Hornkraut J. weinzettl Großer Feuerfalter H. Höttinger

29

2.3.4. Sieggraben – Hameter

H. Höttinger

Knollen-Hahnenfuß J. weinzettl Gefleckter Schmalbock H. Höttinger

LAGE: Nummer: 11 Gemeinde/n: Sieggraben Seehöhe: 440–450 m Größe: 4.640 m2 Flächensicherung: Pacht ÖNB

30 ÖKOLOGIE: PFLEGEMASSNAHMEN: Biotoptyp/en: Frische basenreiche Magerwiese der 1x jährliche Mahd und Abtransport des Mähgutes, Tieflagen keine Düngung, früheste Mahd Mitte Juli.

FFH-LRT: 6510 Glatthaferwiesen QUELLEN: NATURSCHUTZBUND BURGENLAND (2004- Geologie: Inneralpines Tertiär: Brennberger 2008b), SAUERZOPF (1984). Blockstrom (Kristallinblöcke in sandig-tegeliger Grundmasse)

Boden: Felsbraunerde

BESCHREIBUNG: Trockene bis wechselfeuchte Magerwiese in einer Rodungsinsel im Ödenburger Gebirge.

ARTEN: Pflanzen: Arnika (Arnica montana, G2), Blut- wurz (Potentilla erecta), Groß-Zweiblatt (Listera ovata), Knollen-Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus), Klein-Mädesüß (Filipendula vulgaris, G3), Berg-Klee (Trifolium montanum), Österreich-Kranzenzian Blutwurz J. weinzettl (Gentianella austriaca, G2), Rundkopf-Teufelskralle (Phyteuma orbiculare), Schwalbenwurz-Enzian (Gen- tiana asclepiadea, G3), Silberdistel (Carlina acaulis)

Tagfalter: Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni), Kaisermantel (Argynnis paphia), Großes Ochsenau- ge (Maniola jurtina), Schachbrett (Melanargia ga- lathea), Schornsteinfeger (Aphantopus hyperantus), Ockerfarbiger Braun-Dickkopffalter (Ochlodes sylva- nus), Schwarzkolbiger Braun-Dickkopffalter (Thyme- licus lineola)

Käfer: Schwarznahtiger Halsbock (Stenurella me- lanura), Gefleckter Schmalbock (Rutpela maculata) Silberdistel J. weinzettl

Schachbrett H. Höttinger Schornsteinfeger H. Höttinger

31 2.4. Bezirk Oberpullendorf

2.4.1. Ritzing – Rabenkopf

K. Michalek

Acker-Wachtelweizen K. Michalek Smaragdeidechse H. Höttinger

LAGE: Nummer: 12 Gemeinde/n: Ritzing Seehöhe: 400 m Größe: 11.450 m2 Flächensicherung: Pacht ÖNB

32 ÖKOLOGIE: trabealis), Graubestäubter Wollkrautmönch (Cucul- Biotoptyp/en: Kontinentaler basenreicher Mäh- lia lychnitis), Wolfsmilch-Spanner (Minoa murinata) Halbtrockenrasen Heu- und Fangschrecken: sehr artenreich (HÖT- FFH-LRT: 6210 Halbtrocken- und Trockenrasen TINGER & BERG 2008), mehr als 30 Arten kommen vor, z. B. Zwerg-Grashüpfer (Stenobothrus crassi- Geologie: Inneralpines Tertiär: Sedimente des Ba- pes), Grünschrecke (Odontopodisma decipiens), Fie- denium, undifferenziert (Ton, Sand, Kies) bers Plumpschrecke (Isophya camptoxypha), Große Plumpschrecke (Isophya modestior). Boden: Rohboden Libellen: Gemeine Winterlibelle (Sympecma BESCHREIBUNG: fusca), Herbst-Mosaikjungfer (Aeshna mixta), Blut- Der an einem Oberhang gelegene südexponierte rote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum), Gemeine Halbtrockenrasen ist mit Gebüschsäumen, struktur- Heidelibelle (S. vulgatum) reichen Waldrändern und unbefestigten Wegen ver- zahnt. Käfer: Schwarzer Erdbock (Dorcadion aethiops), Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) ARTEN: Pflanzen: Acker-Wachtelweizen (Melampyrum ar- Wanzen: artenreich, mit den Erstnachweisen von vense, G3), Aufrecht-Ziest (Stachys recta), Echt-Och- Dryophilocoris luteus und Psallus lucanicus für das senzunge (Anchusa offincinalis = Buglossoides purpu- Burgenland (RABITSCH et al. 2007). rocaerulea), Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys), Eigentliche Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusian- Hautflügler: Borstige Dolchwespe (Scolia hirta), orum), Grauscheiden-Federgras (Stipa pennata, G3), Hornisse (Vespa crabro) Herbst-Zahntrost (Odontites vulgaris), Liege-Ehren- preis (Veronica prostrata, G3), Pannonien-Goldlack Schnecken: Weinbergschnecke (Helix pomatia) (Erysimum odoratum, G3), Purpur-Königskerze (Verbascum phoeniceum, G3), Purpurblau-Geißklau PFLEGEMASSNAHMEN: (Aegonychon purpureocaeruleum, G3), Silber-Finger- 1x Mahd und Abtransport des Mähgutes pro Jahr, kraut (Potentilla argentea) keine Düngung, früheste Mahd Mitte September, spätestens November. Vögel: Goldammer, Neuntöter QUELLEN: Reptilien: Smaragdeidechse (Lacerta viridis), FISCHER et al. (1994), HÖTTINGER & BERG Zauneidechse (L. agilis) (2008), NATURSCHUTZBUND BURGENLAND (2004-2008b), RABITSCH et al. (2007), WEIN- Tagfalter: sehr artenreich, 45 Arten sind nachge- ZETTL (2010). wiesen (HÖTTINGER & BERG 2008), z. B. Ehren- preis-Scheckenfalter (Melitaea aurelia), Flockenblu- men-Scheckenfalter (M. phoebe) und Himmelblauer Bläuling (Polyommatus bellargus).

Nachtfalter: artenreich, z. B. Heide-Grünwid- derchen (Rhagedes pruni), Sechsfleck-Widderchen (Zygaena filipendulae), Esparsetten-Widderchen (Z. carnioloica), Thymian-Widderchen (Z. purpura- lis), Beilfleck-Widderchen (Z. loti), Braunfleck-Wid- derchen (Dysauxes ancilla), Rotrandbär (Diacrisia sannio), Taubenschwänzchen (Macroglossum stel- latarum), Ackerwinden-Bunteulchen (Emmelia Weinbergschnecke H. Höttinger

33

2.4.2. Neckenmarkt – Trockenrasen

K. Michalek

Waldsteppen-Windröschen Heidelerche H. Lauermann K. Michalek

LAGE: Nummer: 13 Gemeinde/n: Neckenmarkt Seehöhe: 215–340 m Größe: 145.293 m2 Flächensicherung: Pacht ÖNB

34 ÖKOLOGIE: welche im Bezirk Oberpullendorf nur hier vorkom- Biotoptyp/en: Kontinentaler basenreicher Mäh- men (Höttinger, unveröff.) und einigen FFH-Arten, Halbtrockenrasen z. B. Hecken-Wollafter (Eriogaster catax) und Russi- scher Bär (Euplagia quadripunctaria). FFH-LRT: 6210 Halbtrocken- und Trockenrasen Heu- und Fangschrecken: Mehr als 30 Arten sind Geologie: Inneralpines Tertiär: Sedimente des Ba- nachgewiesen (z. B. HÖTTINGER & BERG 2008), denium, undifferenziert (Ton, Sand, Kies) das Artenspektrum ähnelt jenem am Ritzinger Ra- benkopf. Boden: Lockersediment-Braunerde, Eurendsina Wanzen: Sehr artenreich, mit den Erstnachweisen BESCHREIBUNG: von Dichrooscytus rufipennis, Sigara distincta, Phyto- Teilweise südexponierte, verbuschende Halb- coris pini, Atractotomus parvulus, Compsidolon sa- trockenrasen auf Leithakalk mit einer Vielzahl an licellum und Elasmostethus minor für das Burgenland gefährdeten und gesetzlich geschützten Tier- und (RABITSCH & HEISS 2002, RABITSCH et al. 2007, Pflanzenarten. 2009).

ARTEN: Auch eine Reihe anderer Insektengruppen ist gut Pflanzen: Berg-Aster (Aster amellus, G3), Ge- untersucht und die Vielzahl der Funde bemerkens- wöhnlich-Fransenenzian (Gentianopsis ciliata, G3), werter Arten unterstreicht die sehr hohe natur- Hochstiel-Kugelblume (Globularia bisnagarica, schutzfachliche Bedeutung der Flächen (Höttinger, G3), Grauscheiden-Federgras (Stipa pennata, G3), unveröff.). Waldsteppen-Windröschen (Anemone sylvestris, G2), Pfeilblatt-Gänsekresse (Arabis sagittata, G3), PFLEGEMASSNAHMEN: Purpurlila-Schwarzwurz (Scorzonera purpurea, G2), 1x jährliche Mahd und Abtransport des Mähgu- Regensburg-Zwerggeißklee (Chamaecytisus ratisbo- tes, keine Düngung, früheste Mahd Mitte September, nensis), Steppen-Glockenblume (Campanula sibiri- spätestens November. Regelmäßiges Entbuschen der ca, G3) ungemähten Flächen.

Säugetiere: Feldhase, Rotfuchs QUELLEN: FIALA (2013), FISCHER et al. (1994), HÖTTIN- Vögel: artenreich, z. B. Heidelerche GER (1998), HÖTTINGER & BERG (2008), NATUR- SCHUTZBUND BURGENLAND (2004-2008b), RA- Reptilien: Smaragdeidechse (Lacerta viridis), Zaun- BITSCH & HEISS (2002), RABITSCH et al. (2009), eidechse (L. agilis), Blindschleiche (Anguis fragilis), SAUERZOPF (1984), WEINZETTL (2010), WEISS Schlingnatter (Coronella austriaca) et al. (2013), WENDELBERGER (1969).

Amphibien: Laubfrosch (Hyla arborea)

Tagfalter: Auf den Flächen wurden insgesamt 71 Arten nachgewiesen (HÖTTINGER 1998)! Leider sind mittlerweile auf Grund verspäteter Unterschutz- stellung und Pflege sowie vieler negativer Eingriffe in der unmittelbaren Umgebung die meisten im Burgen- land hochgradig gefährdeten Arten verschwunden, z. B. der Rotbindige Samtfalter (Arethusana arethusa) und der Steppenheiden-Würfel-Dickkopffalter (Pyr- gus carthami).

Nachtfalter: Gut untersucht, mit einigen Arten, Grünschrecke (Odontopodisma decipiens) H. Höttinger

35

2.4.3. Strebersdorf – Weinberg

K. Michalek

Gewöhnlich-Fransenenzian Siebenpunkt-Halsbock: J. weinzettl Paarung H. höttinger

LAGE: Nummer: 14 Gemeinde/n: Strebersdorf Halbtrockenrasen Seehöhe: 260 m Halbtrockenrasen Größe: 4.668 m2 Mähwiese Seehöhe: 240–255 m Mähwiese Größe: 6.979 m2 Flächensicherung: Pacht ÖNB, Besitz ÖNB (Wiese)

36 ÖKOLOGIE: Libellen: Gemeine Winterlibelle (Sympecma Biotoptyp/en: Halbtrockenrasen: Kontinentaler fusca), Herbst-Mosaikjungfer (Aeshna mixta) basenreicher Mäh-Halbtrockenrasen; Mähwiese: Fri- sche artenreiche Fettwiese der Tieflagen Pflanzen Mähwiese: Großer Wiesen-Bocksbart (Tragopogon orientalis), Hirschwurz (Cervaria rivi- FFH-LRT: Halbtrockenrasen: 6210 Halbtrocken- ni), Knack-Erdbeere (Fragaria viridis), Eigentliche und Trockenrasen; Mähwiese: 6510 Glatthaferwiesen Österreich-Königskerze (Verbascum chaixii subsp. austriacum), Osterluzei (Aristolochia clematitis), Geologie: Inneralpines Tertiär: Sedimente des Rindsauge (Buphthalmum salicifolium), Gewöhn- Pannonium, undifferenziert (Ton, Sand, Kies) liche Skabiosen-Flockenblume ( scabio- sa subsp. scabiosa), Wiesen-Sauerampfer (Rumex Boden: Braunlehm, Parabraunerde acetosa)

BESCHREIBUNG: Vögel: Goldammer, Mönchsgrasmücke, Zilpzalp Halbtrockenrasen: Die südwestexponierte Mäh- wiese liegt auf einem Unterhang und wurde ehemals Tagfalter: Großer Kohl-Weißling (Pieris brassicae), mit Schafen beweidet. Die vereinzelten Gebüsche und Grünader-Weißling (P. napi), Landkärtchen (Arasch- offenen, sandigen Stellen erhöhen den Strukturreich- nia levana), Großes Ochsenauge (Maniola jurtina), tum; an den Rändern wandert jedoch Goldrute ein. Schachbrett (Melanargia galathea), Schornstein- feger (Aphantopus hyperantus), Schwarzkolbiger Mähwiese: Leicht hängig und südwest-exponiert Braun-Dickkopffalter (Thymelicus lineola), Braunkol- liegt eine trockene und teilweise ruderalisierte Glatt- biger Braun-Dickkopffalter (Th. sylvestris), Ockerfar- haferwiese, die von mittelstämmigen Obstbäumen biger Braun-Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus) bestanden und von artenreichen Saumgesellschaften und Streuobstwiesen umgeben ist. Nachtfalter: Weißfleck-Widderchen (Amata phegea), Gamma-Eule (Autographa gamma) ARTEN: Pflanzen Halbtrockenrasen: Berg-Aster (Ast- Libellen: Gabel-Azurjungfer (Coenagrion scitu- er amellus, G3), Gelb-Skabiose (Scabiosa ochro- lum) leuca), Gewöhnlich-Fransenenzian (Gentianop- sis ciliata, G3), Glanz-Labkraut (Galium lucidum, Heu- und Fangschrecken: Grünes Heupferd G3), Groß-Brunelle (Prunella grandiflora, G3), (Tettigonia viridissima) Hirschwurz (Cervaria rivini), Klein-Golddistel (Carlina vulgaris), Rauhaar-Alant (Inula hirta, G3), Käfer: Schwarznahtiger Halsbock (Stenurella me- Rauken-Greiskraut (Jacobaea erucifolia, G2), Ge- lanura), Siebenpunktierter Halsbock (St. septempun- wöhnliche Skabiosen-Flockenblume (Centaurea sca- ctata), Gemeiner Bienenkäfer (Trichodes apiarius) biosa subsp. scabiosa), Trauben-Geißklee (Cytisus nigricans), Weiden-Alant (Inula salicina) PFLEGEMASSNAHMEN: Halbtrockenrasen: Mahd aller Goldruten vor der Tagfalter: bisher wurden 21 Arten registriert Blütenbildung Ende Mai/Anfang Juni. Alle zwei Jahre (HÖTTINGER & BERG 2008), z. B. Segelfalter Mahd der gesamten Fläche im August/September. (Iphiclides podalirius) und Blaukernauge (Minois dryas). Mähwiese: 1x jährliche Mahd und Abtransport des Mähgutes, keine Düngung, früheste Mahd ab Juli, Heu- und Fangschrecken: bisher wurden 9 Arten spätestens November. festgestellt (HÖTTINGER & BERG 2008), z. B. Step- pen-Sattelschrecke (Ephippiger ephippiger) und Blau- QUELLEN: flügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens). FIALA (2013), HÖTTINGER & BERG (2008), NATURSCHUTZBUND BURGENLAND Biotop- schutzprogramm-Kartierung 2015.

37 2.5. Bezirk Oberwart

2.5.1. Rechnitz – Gmerk Gatscher

H. Höttinger

Bunt-Schwertlilie J. Weinzettl Wanstschrecke J. Weinzettl

LAGE: Nummer: 15 Gemeinde/n: Rechnitz Seehöhe: 335–425 m Größe: 40.135 m2 Flächensicherung: Besitz ÖNB, Pacht ÖNB

38 ÖKOLOGIE: Tagfalter: sehr artenreich, z. B. Schwalbenschwanz Biotoptyp/en: Kontinentaler basenreicher Mäh- (Papilio machaon), Segelfalter (Iphlicides podaliri- Halbtrockenrasen, Silikat-Felstrockenrasen, nähr- us), Großer Waldportier (Hipparchia fagi), Weißer stoffarmer trocken-warmer Waldsaum über Karbonat Waldportier (Brintesia circe), Rundaugen-Moh- renfalter (Erebia medusa), Blaukernauge (Minois FFH-LRT: 6210 Halbtrocken- und Trockenrasen dryas), Magerrasen-Perlmutterfalter (Boloria dia), Feuriger Perlmutterfalter (Argynnis adippe), Flocken- Geologie: Penninikum (Rechnitzer Einheit): blumen-Scheckenfalter (Melitaea phoebe), Wach- Grünschiefer und Phyllite (meist Kalkphyllite) telweizen-Scheckenfalter (M. athalia), Kleiner Son- nenröschen-Bläuling (Aricia agestis), Argus-Bläuling Boden: Felsbraunerde (Plebejus argus)

BESCHREIBUNG: Nachtfalter: artenreich, z. B. Russischer Bär (Eu- Auf Grünschiefer und Kalkphyllit, teilweise über plagia quadripunctaria), Rotrandbär (Diacrisia san- Felsgestein, liegen Halbtrocken- und Trockenrasen nio), Anthrazitmotte (Euplocamus anthracinalis) (Trespen-Halbtrockenrasen) sowie trockenwarme Säume in Südhanglage. Zum Teil sind auch wechsel- Heuschrecken: sehr artenreich, z. B. Gelbstreifi- feuchte Magerstandorte und tiefgründige Senken zu ge Zartschrecke (Leptophyes boscii), Wanstschrecke finden. Durch dieses Mosaik an unterschiedlichen (Polysarcus denticauda), Südliche Eichenschrecke Standorten kommt es zur Ausbildung sehr artenrei- (Meconema meridionale), Langflügelige Schwert- cher Pflanzengesellschaften. schrecke (Conocephalus fuscus), Südliche Strauch- schrecke (Pholidoptera fallax), Zierliche Südschre- ARTEN: cke (Pachytrachis gracilis), Steppen-Sattelschrecke Pflanzen: Ähren-Blauweiderich (Veronica spicata, (Ephippiger ephippiger) G3), Bunt-Schwertlilie (Iris variegata, G3), Diptam (Dictamnus albus, G2), Flecken-Ferkelkraut (Hypo- Libellen: Gemeine Winterlibelle (Sympecma chaeris maculata, G3), Gelb-Zahntrost (Odontites fusca), Herbst-Mosaikjungfer (Aeshna mixta), Platt- luteus), Gewöhnlich-Steinfingerkraut (Drymocallis bauch (Libellula depressa) rupestris, G3), Ginster-Leinkraut (Linaria genistifo- lia), Goldschopf-Steppenaster (Galatella linosyris, Käfer: Rotschildiger Kugelhalsbock (Dinoptera col- G3), Groß-Küchenschelle (Pulsatilla grandis, G2), laris), Kleiner Eichenbock (Cerambyx scopolii), Va- Hirsch-Haarstrang (Cervaria rivini), Hügel-Klee (Tri- riabler Wespenbock (Chlorophorus varius), Sieben- folium alpestre), Kanten-Wolfsmilch ( an- punktierter Halsbock (Stenurella septempunctata), gulata), Klein-Wiesenraute (Thalictrum minus, G3), Stolperkäfer (Valgus hemipterus), Zottiger Rosenkä- Klein-Mädesüß (Filipendula vulgaris, G3), Kopfnel- fer (Tropinota hirta), Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea ke (Petrorhagia prolifera, G2), Purpur-Königskerze funesta), Gemeiner Bienenkäfer (Trichodes apiarius) (Verbascum phoeniceum, G3), Rauhaar-Alant (Inula hirta, G3), Schwarz-Germer (Veratrum nigrum, G3), Spinnen: Wespenspinne (Argiope bruennichi) Schwarz-Küchenschelle (Pulsatilla pratensis subsp. nigricans, G3), Weiß-Brunelle (Prunella laciniata, Schnecken: Weinbergschnecke (Helix pomatia) G3), Zwerg-Weichsel (Prunus fruticosa, G4), Zwie- bel-Steinbrech (Saxifraga bulbifera, G3) PFLEGEMASSNAHMEN: 1x jährliche Mahd und Abtransport des Mähgutes, Vögel: bisher 29 Arten registriert (LEDERER, keine Düngung, früheste Mahd ab Juli (Teilbereiche 2012), z. B. Gartenbaumläufer, Halsbandschnäpper, Mitte September), spätestens November. Hohltaube, Kleinspecht, Mittelspecht, Neuntöter, Schwarzspecht, Wespenbussard QUELLEN: FIALA (2013), FISCHER et al. (1994), HOLLER et al. (2013a), LAZOWSKI et al. Reptilien: Äskulapnatter (Zamenis longissimus), Rin- (2014), LEDERER (2012), NATURSCHUTZBUND gelnatter (Natrix natrix), Zauneidechse (Lacerta agilis) BURGENLAND (2006-2008).

39

2.5.2. Rechnitz – Kühberg

H. Höttinger

Goldschopf-Steppenaster Knautien-Sandbiene H. Höttinger J. Weinzettl

LAGE: Nummer: 16 Gemeinde/n: Rechnitz Seehöhe: 305–340 m Größe: 6.827 m2 Flächensicherung: Pacht ÖNB

40 ÖKOLOGIE: Nachtfalter: Hecken-Wollafter (Eriogaster ca- Biotoptyp/en: Kontinentaler basenreicher Mäh- tax), Sechsfleck-Widderchen (Zygaena filipendulae), Halbtrockenrasen, Silikat-Fels-Trockenrasen Waldreben-Fensterfleckchen (Thyris fenestrella)

FFH-LRT: 6210 Halbtrocken- und Trockenrasen Heu- und Fangschrecken: sehr artenreich, z. B. Warzenbeißer (Decticus verrucivorus), Graue Beiß- Geologie: Penninikum (Rechnitzer Einheit): schrecke (Platycleis albopunctata grisea), Italienische Grünschiefer und Phyllite (meist Kalkphyllite) Schönschrecke (Calliptamus italicus), Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens), Brauner Boden: Felsbraunerde Grashüpfer (Chorthippus brunneus), Heidegrashüp- fer (Stenobothrus lineatus), Gottesanbeterin (Mantis BESCHREIBUNG: religiosa) Dieser großflächige Halbtrockenrasen-Trockenra- sen-Komplex ist im Randbereich mit Wacholder und Käfer: Weißbindiger Wespenbock (Chlorophorus thermophilen Straucharten verbuscht. sartor), Variabler Wespenbock (Ch. varius), Flecken- bindiger Halsbock (Pachytodes erraticus), Trauer-Ro- ARTEN: senkäfer (Oxythyrea funesta), Gemeiner Bienenkäfer Pflanzen: Ähren-Blauweiderich (Veronica spica- (Trichodes apiarius) ta, G3), Acker-Wachtelweizen (Melampyrum ar- vense, G3), Arznei-Quendel (Thymus pulegioides), Libellen: Gemeine Winterlibelle (Sympecma Binsen-Knorpellattich (Chondrilla juncea, G3), fusca), Gemeine Heidelibelle (Sympetrum vulgatum) Echt-Wacholder (Juniperus communis, G3), Eigent- liche Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum), Zweiflügler: Zweiband-Wespenschwebfliege (Chry- Europa-Bartgras (Bothriochloa ischaemum), Feld- sotoxum bicinctum), Gewöhnliche Langbauch- Mannstreu (Eryngium campestre), Goldschopf (Ga- schwebfliege (Sphaerophoria scripta) latella linosyris, G3), Groß-Küchenschelle (Pulsatil- la grandis, G2), Schwarz-Küchenschelle (Pulsatilla Hautflügler: Knautien-Sandbiene (Andrena hat- pratensis subsp. nigricans, G3), Steppen-Lieschgras torfiana) (Phleum phleoides), Steppen-Sesel (Seseli annuum), Weinberg-Lauch (Allium vineale, G3) PFLEGEMASSNAHMEN: 1x jährliche Mahd und Abtransport des Mähgu- Säugetiere: Feldhase tes, keine Düngung, früheste Mahd Mitte September, spätestens November. Vögel: Neuntöter, Wendehals QUELLEN: Tagfalter: sehr artenreich, z. B. Segelfalter (Iphicli- FISCHER et al. (1994), LAZOWSKI et al. (2014), des podalirius), Zitronenfalter (Gonepteryx rham- NATURSCHUTZBUND BURGENLAND (2006- ni), Aurorafalter (Anthocharis cardamines), C-Falter 2008). (Polygonia c-album), Kleiner Fuchs (Aglais urticae), Brombeer-Perlmutterfalter (Brenthis daphne), Klei- ner Perlmutterfalter (Issoria lathonia), Roter Sche- ckenfalter (Melitaea didyma), Wachtelweizen-Sche- ckenfalter (M. athalia), Blaukernauge (Minois dryas), Kreuzdorn-Zipfelfalter (Satyrium spini), Nieren- fleck-Zipfelfalter (Thecla betulae), Argus-Bläuling (Plebejus argus), Faulbaum-Bläuling (Celastrina argiolus), Spiegelfleck-Dickkopffalter (Heteropterus morpheus), Komma-Dickkopffalter (Hesperia com- ma) Warzenbeißer H. Höttinger

41

2.5.3. Markt Neuhodis – Weinberg

K. Michalek

Ähren-Blauweiderich J. weinzettl Schwarzbrauner Trauerfalter H. Höttinger

LAGE: Nummer: 17 Gemeinde/n: Markt Neuhodis Seehöhe: 410–450 m Größe: 20.911 m2 Flächensicherung: Pacht ÖNB

42 ÖKOLOGIE: Nachtfalter: Veränderliches Widderchen (Zygae- Biotoptyp/en: Kontinentaler basenreicher Mäh- na ephialtes), Beilfleck-Widderchen (Z. loti), Sechs- Halbtrockenrasen, frische basenreiche Magerwiese fleck-Widderchen (Z. filipendulae), Russischer Bär der Tieflagen (Euplagia quadripunctaria), Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum), Brombeerspinner FFH-LRT: 6210 Halbtrocken- und Trockenrasen (Macrothylacia rubi), Rotrandbär (Diacrisia sannio), Zünsler (Pyrausta nigrata) Geologie: Penninikum (Rechnitzer Einheit): Grünschiefer und Phyllite (meist Kalkphyllite) Heu- und Fangschrecken: sehr artenreich, z. B. Feldgrille (Gryllus campestris), Wanstschrecke (Po- Boden: Felsbraunerde lysarcus denticauda), Weinhähnchen (Oecanthus pellucens), Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda BESCHREIBUNG: caerulescens), Graue Beißschrecke (Plactycleis albo- Es handelt sich um artenreiche Magerwiesenflä- punctata grisea), Gottesanbeterin (Mantis religiosa) chen (Trespen-Halbtrockenrasen) in Hanglage, tro- ckene und magere Glatthaferwiesen sowie trockene Libellen: Gemeine Winterlibelle (Sympecma Saumgesellschaften mit thermophilen Gebüschen an fusca), Gemeine Heidelibelle (Sympetrum vulgatum), den Rändern. Große Heidelibelle (S. striolatum)

ARTEN: Käfer: Rotbeiniger Erdbock (Dorcadion pedestre) Pflanzen: Ähren-Blauweiderich (Veronica spicata, G3), Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum), Spinnen: Wespenspinne (Argiope bruennichi) Bunt-Schwertlilie (Iris variegata, G3), Echt-Wachol- der (Juniperus communis, G3), Platterbsen-Wicke PFLEGEMASSNAHMEN: (Vicia lathyroides, G3), Zottel-Günsel (Ajuga ge- 1x jährliche Mahd und Abtransport des Mähgutes, nevensis), Heide-Nelke (Dianthus deltoides, G3), keine Düngung, früheste Mahd ab Ende Juni, spätes- Klein-Wiesenraute (Thalictrum minus, G3), Raues tens Oktober. Breitblatt-Laserkraut (Laserpitium latifolium subsp. asperum), Schlangen-Lauch (Allium scorodopra- QUELLEN: sum), Schopf-Traubenhyazinthe (Muscari comosum), FISCHER et al. (1994), HÖTTINGER (2007), Silber-Fingerkraut (Potentilla argentea), Steppen-Se- LAZOWSKI et al. (2014), NATURSCHUTZBUND sel (Seseli annuum), Weiß-Brunelle (Prunella lacini- BURGENLAND (2006-2008). ata, G3)

Vögel: Wachtel, Wiedehopf

Reptilien: Schlingnatter (Coronilla austriaca)

Tagfalter: Die Flächen liegen direkt am oder in der Nähe des zweisprachigen (deutsch-ungarisch) Schmetterlings-Lehrpfades, wo bisher 58 Tagfalter- arten festgestellt wurden (vgl. HÖTTINGER 2007), z. B. Östlicher Scheckenfalter (Melitaea britomartis), Flockenblumen-Scheckenfalter (M. phoebe), Roter Scheckenfalter (M. didyma), Schwarzbrauner Trauer- falter (Neptis sappho), Großer Waldportier (Hippar- chia fagi), Großer Feuerfalter (Lycaena dispar) und Zweibrütiger Würfel-Dickkopffalter (Pyrgus armo- ricanus). Der Bräunliche Scheckenfalter (Melitaea trivia) kommt dort leider nicht mehr vor Weinhähnchen H. Höttinger

43

2.5.4. Goberling – Trockenwiesen

H. Höttinger

Kreuz-Enzian J. weinzettl Enzian-Ameisen-Bläuling auf Kreuz-Enzian H. Höttinger

LAGE: Nummer: 18 Gemeinde/n: Goberling Seehöhe: 415–450 m Größe: 11.060 m2 Flächensicherung: Pacht ÖNB

44 ÖKOLOGIE: Tagfalter: artenreich, z. B. Schwalbenschwanz (Pa- Biotoptyp/en: Kontinentaler basenreicher Mäh- pilio machaon), Brombeer-Perlmutterfalter (Brenthis Halbtrockenrasen, frische basenreiche Magerwiese daphne), Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea der Tieflagen athalia), Magerrasen-Perlmutterfalter (Boloria dia), Blaukernauge (Minois dryas), Enzian-Ameisen-Bläu- FFH-LRT: 6210 Halbtrocken- und Trockenrasen ling (Phengaris alcon), Silbergrüner Bläuling (Po- lyommatus coridon) Geologie: Penninikum (Rechnitzer Einheit): Phyllite (meist Kalkphyllite) Nachtfalter: Sechsfleck-Widderchen (Zygaena fili- pendulae), Beilfleck-Widderchen (Z. loti) Boden: Felsbraunerde Heu- und Fangschrecken: artenreich, z. B. Feldgril- BESCHREIBUNG: le (Gryllus campestris), Kleine Goldschrecke (Euthys- Südwest- (Leiten) und Südost- (Pfaffenberg) ex- tira brachyptera), Zweifarbige Beißschrecke (Metri- ponierte Mäh-Halbtrockenrasen (Trespen-Halbtro- optera bicolor), Roesels Beißschrecke (M. roeselii) ckenrasen) und Magerwiesen, trockene Glatthafer- wiesen. Einige (weitere) Flächen mit Vorkommen des Libellen: Federlibelle (Plactycnemis pennipes) Enzian-Ameisen-Bläulings sind derzeit noch nicht vom Naturschutzbund Burgenland gepachtet; dies Käfer: Zweibindiger Halsbock (Stenurella bifas- wird jedoch angestrebt. ciata), Schwarznahtiger Halsbock (St. melanura), Gemeiner Bienenkäfer (Trichodes apiarius), Trauer- ARTEN: Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) Pflanzen: Berg-Klee (Trifolium montanum), Fär- ber-Ginster (Genista tinctoria), Gelb-Sommerwurz PFLEGEMASSNAHMEN: (Orobanche lutea), Großblüten-Brunelle (Prunel- 1x jährliche Mahd und Abtransport des Mähgutes, la grandiflora, G3), Groß-Ehrenpreis (Veronica keine Düngung, früheste Mahd ab Mitte September teucrium, G3), Groß-Kuhschelle (Pulsatilla grandis, (Teilbereiche ab Anfang Juni), spätestens November. G2), Heide-Klee (Trifolium alpestre), Heide-Nelke (Dianthus deltoides, G3), Hirschheil-Bergfenchel QUELLEN: (Seseli libanotis), Hirsch-Haarstrang (Cervaria ri- HÖTTINGER (2015), LAZOWSKI et al. (2014), vini), Hügel-Fingerkraut (Potentilla collina, G2), NATURSCHUTZBUND BURGENLAND (2006- Klein-Golddistel (Carlina vulgaris), Klein-Wiesen- 2008). raute (Thalictrum minus, G3), Klein-Mädesüß (Fili- pendula vulgaris, G3), Knäuel-Glockenblume (Cam- panula glomerata), Kreuz-Enzian (Gentiana cruciata, G2), Mild-Mauerpfeffer (Sedum sexangulare), Rau- haar-Alant (Inula hirta, G3), Schopf-Traubenhyazin- the (Muscari comosum), Schwarz-Platterbse (Lathy- rus niger), Sommer-Brand-Keuschständel (Neotinea ustulata var. aestivalis, G1), Steppen-Lieschgras (Phleum phleoides), Tauben-Storchschnabel (Gerani- um columbinum), Trübgrünes Gewöhnlich-Sonnen- röschen (Helianthemum nummularium subsp. obs- curum), Violett-Blauwürger (Phelipanche purpurea, G2), Weiden-Alant (Inula salicina), Weiß-Brunelle (Prunella laciniata, G3)

Zweibindiger Halsbock H. Höttinger

45

2.5.5. Grodnau – Feuchtwiese

K. Michalek

Breitblatt-Fingerwurz J. weinzettl Grüne Keiljungfer H. Höttinger

LAGE: Nummer: 19 Gemeinde/n: Grodnau Seehöhe: 390 m Größe: 6.361 m2 Flächensicherung: Pacht ÖNB

46 ÖKOLOGIE: Nachtfalter: Russischer Bär (Euplagia quadripun- Biotoptyp/en: Feuchte bis nasse Fettwiese, frische ctaria) basenreiche Magerwiese der Tieflagen, Mädesüßflur, Brennnesselflur Heuschrecken: Feldgrille (Gryllus campestris), Lauchschrecke (Mecostethus parapleurus) FFH-LRT: 6510 Glatthaferwiesen, 6430 Feuchte Hochstaudenflur Käfer: Breiter Halsbock (Pachytodes cerambyci- formis), Glänzend-Schwarzer Halsbock (Stenurella Geologie: Inneralpines Tertiär: Sinnersdorf-For- nigra), Siebenpunktierter Halsbock (St. septempunc- mation (Blockschotter in lehmiger Grundmasse - tata), Zweibindiger Halsbock (St. bifasciata), Trauer- Wildbachschutt) Rosenkäfer (Oxythyrea funesta)

Boden: Reliktpseudogley aus altem Verwitterungs- Libellen: Grüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia) material PFLEGEMASSNAHMEN: BESCHREIBUNG: 1 bis 2x jährliche Mahd und Abtransport des Mäh- Das Ried Geißleiten in Grodnau stellt ein groß- gutes, keine Düngung, früheste Mahd Anfang Juli, flächiges Wiesengebiet dar. Ein Graben bildet eine spätestens September. Mahd der Feuchtwiese mit breite Senke, die auf beiden Seiten durch Wiesen und Groß-Wiesenknopf jedoch nicht in den Sommermo- Heckengruppen flankiert wird. Das Gebiet weist un- naten (Juni, Juli, August). Belassung von ungemähten terschiedliche Standorte und somit eine große Viel- Randstreifen entlang des Grabens, insbesondere in falt an Biotoptypen auf. So sind entlang des Bachlaufs Bereichen mit Groß-Mädesüß. eine feuchte Hochstaudenflur, in der Senke Fuchs- schwanz-Frischwiesen, am Hangfuß und Unterhang QUELLEN: feuchte bis frische Glatthaferwiesen und am Hang HÖTTINGER (2014a), LAZOWSKI et al. (2014), trockene Glatthaferwiesen anzutreffen. NATURSCHUTZBUND BURGENLAND (2003- 2006), WEISS et al. (2015). ARTEN: Pflanzen: Bach-Kratzdistel (Cirsium rivulare), Bertram-Schafgarbe (Achillea ptarmica, G3), Breit- blatt-Fingerwurz (Dactylorhiza majalis, G3), Ge- wöhnliches Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scor- pioides), Gewöhnlich-Waldbinse (Scirpus sylvaticus), Groß-Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), Kucku- cks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi), Niedrig-Schwarz- wurz (Scorzonera humilis, G3), Sumpfdotterblume (Caltha palustris, G3), Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre), Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palust- re), Teufelsabbiss (Succisa pratensis) Russischer Bär H. Höttinger

Vögel: Goldammer

Tagfalter: Bisher wurden 33 Arten festgestellt (HÖTTINGER 2014a, ergänzt), z. B. Mädesüß-Perl- mutterfalter (Brenthis ino), Flockenblumen-Schecken- falter (Melitaea phoebe), Wegerich-Scheckenfalter (M. cinxia), Dunkler Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling (Phengaris nausithous), Großer Feuerfalter (Lycaena dispar), Lilagold-Feuerfalter (L. hippothoe), Zweibrü- tiger Würfel-Dickkopffalter (Pyrgus armoricanus). Zweibrütiger Würfel-Dickkopffalter H. Höttinger

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2.5.6. Redlschlag – Wenzelanger und Ochsenriegel

Wenzelanger H. Höttinger

Serpentin-Steppen-Aschenkraut Mauereidechse H. Höttinger J. weinzettl

LAGE: Nummer: 20 Gemeinde/n: Redlschlag Seehöhe Wenzelanger: 790–830 m Größe Wenzelanger: 16.239 m2 Seehöhe Ochsenriegel: 715–770 m Größe Ochsenriegel: 12.097 m2 Flächensicherung: Pacht ÖNB

48 ÖKOLOGIE: Vögel: Goldammer, Heidelerche Biotoptyp/en: Serpentinrasen Reptilien: Mauereidechse (Podarcis muralis) FFH-LRT: 6130 Schwermetallrasen Tagfalter: artenreich, bisher wurden 28 Arten re- Geologie: Penninikum (Rechnitzer Einheit): gistriert (HÖTTINGER 2014b), z. B. Rotbindiger Serpentinit Samtfalter (Arethusana arethusa), Rundaugen-Moh- renfalter (Erebia aethiops) und Großer Waldportier Boden: Felsbraunerde (Hipparchia fagi).

BESCHREIBUNG: Nachtfalter: Russischer Bär (Euplagia quadripun- Wenzelanger: Ganz im Süden der Gemeinde Redl- ctaria), Schönbär (Callimorpha dominula), Tauben- schlag liegt der Wenzelanger, ein waldfreier Rücken, schwänzchen (Macroglossum stellatarum), Zünsler der durch ein außer Kontrolle geratenes Lagerfeuer (Eurrhypis pollinalis) inmitten des Rot-Föhren-Waldes entstanden ist. Diese Fläche ist der größte und artenreichste Serpentin-Tro- Heuschrecken: sehr artenreich, z. B. Alpine Ge- ckenrasen im Gebiet. birgsschrecke (Miramella alpina), Gefleckte Keulen- Der Trockenrasen teilt sich zu ungefähr gleich gro- schrecke (Myrmeleotettix maculatus), Gewöhnliche ßen Teilen auf unterschiedliche Sukzessionsstadien auf. Gebirgsschrecke (Podisma pedestris), Italienische Die südliche Fläche ist vom Naturschutzbund Burgen- Schönschrecke (Calliptamus italicus), Rotflügelige land gepachtet und wird von Gehölzen frei gehalten. Schnarrschrecke (Psophus stridulus), Steppen-Sattel- Der nördliche Teil verbuscht jedoch zunehmend. Die schrecke (Ephippiger ephippiger), Rotleibiger Gras- enorme Artenvielfalt kommt durch ein abwechslungs- hüpfer (Omocestus haemorrhoidalis), Zwerggrashüp- reiches Mikrorelief und ein vielfältiges Mosaik aus tief-, fer (Stenobothrus crassipes) flachgründigen und felsigen Bereichen zustande. Libellen: Gemeine Winterlibelle (Sympecma Ochsenriegel: Am Gipfel des Ochsenriegels auf fusca), Gemeine Heidelibelle (Sympetrum vulgatum), 781 m Seehöhe befindet sich ein Serpentin-Trocken- Große Heidelibelle (S. striolatum), Grüne Keiljungfer rasen, der ehemals beweidet wurde. Der Boden ist am (Ophiogomphus cecilia) Gipfel und im Oberhang flachgründig und teilweise ist anstehender Fels vorhanden. Weiter hangabwärts Netzflügler: Östlicher Schmetterlingshaft (Libel- wird die Trockenrasenvegetation auf der Schuttflur loides macaronius) immer spärlicher und Gehölze sind eingewandert. Käfer: Schwarznahtiger Halsbock (Stenurella me- ARTEN: lanura), Siebenpunktierter Halsbock (St. septempun- Pflanzen: Berg-Lauch (Allium lusitanicum), ctata), Roter Halsbock (St. rubra), Fleckenhörniger Echt-Wacholder (Juniperus communis, G3), Eigentli- Halsbock (Stictoleptura maculicornis), Gefleckter cher Aufsteige-Wiesenhafer (Avenula adsurgens sub- Schmalbock (Rutpela maculata) sp. adsurgens, G3), Gösing-Täschelkraut (Noccaea goesingensis, G4), Kurzhaarige Kugel-Fransenhaar- Zweiflügler: Gemeine Waldschwebfliege (Volucel- wurz (Jovibarba globifera subsp. hirta, G3), Öster- la pellucens), Gebänderte Waldschwebfliege (Vo- reich-Ehrenpreis (Veronica austriaca, G2), Österrei- lucella inanis), Gewöhnliche Langbauchschwebfliege chisches Glatt-Brillenschötchen (Biscutella laevigata (Sphaerophoria scripta) subsp. austriaca, G3), Serpentin-Crantz-Fingerkraut (Potentilla crantzii var. serpentini, G2), Serpen- PFLEGEMASSNAHMEN: tin-Steppen-Aschenkraut (Tephroseris integrifolia Entbuschung in mehrjährigem Rhythmus. subsp. serpentini, G2), Serpentin-Streifenfarn (Asple- nium cuneifolium, G3), Trauben-Skabiose (Scabiosa QUELLEN: columbaria, G3), Voralpen-Täschelkraut (Noccaea FISCHER et al. (1994), HÖTTINGER (2014b), caerulescens, G3). MICHALEK et al. (2015), SAUERZOPF (1984).

49

2.5.7. Kemeten – Steinbrückl und Fischteiche

H. Höttinger

Europa-Seekanne J. Weinzettl Feuerlibelle H. Höttinger

LAGE: Nummer: 21 Gemeinde/n: Kemeten Seehöhe Steinstückl: 315 m Größe Steinstückl: 6.268 m2 Seehöhe Wiese Fischteiche: 300–310 m Größe Wiese Fischteiche: 8.166 m2 Flächensicherung: Besitz ÖNB, Pacht ÖNB

50 ÖKOLOGIE: Burgenland (Höttinger, unveröff.)! Von den FFH-Ar- Biotoptyp/en: Steinbrückl: Feuchte bis nasse Fett- ten kommt nur noch der Große Feuerfalter (Lycaena wiese, rasiges Großseggenried, basenarme Pfeifen- dispar) vor. gras-Streuwiese. Fischteiche: Feuchte bis nasse Fett- wiese (Kohldistelwiese), frische artenreiche Fettwiese Heuschrecken: Roesels Beißschrecke (Metrioptera der Tieflagen roeselii)

FFH-LRT: 6410 Pfeifengraswiesen, 6510 Glatthafer- Käfer: Schwarznahtiger Halsbock (Stenurella me- wiesen lanura)

Geologie: Quartär: Talfüllung – Jüngster Talboden Pflanzen Wiese Fischteiche: Europa-Seekanne (Kies, Auelehm), Inneralpines Tertiär: Sedimente des (Nymphoides peltata), Kohl-Kratzdistel (Cirsium Pannonium, undifferenziert (Ton, Sand, Kies) oleraceum), Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea), Sumpf-Ziest (Stachys palustris) Boden: Steinstückl: kalkfreier Extremer Gley aus feinem Schwemmmaterial, Wiese Fischteiche: kalk- Vögel: Eisvogel, Sumpfrohrsänger, Teichhuhn freier Extremer Gley, Lockersediment-Braunerde Fische: Moderlieschen (Leucaspius delineatus) BESCHREIBUNG: Steinbrückl: Das Gebiet befindet sich nördlich von Krebse: Edelkrebs (Astacus astacus) Kemeten in einem Augebiet, das zwischen der Bun- desstraße und dem Strembach liegt. Auf den Flächen Tagfalter: artenreich, z. B. Schwarzer Apollo (Par- ist ein Großseggenried, eine Pfeifengraswiese und nassius mnemosyne), Großer Feuerfalter (Lycaena eine Fuchsschwanz-Frischwiese zu finden. dispar)

Fischteiche: Mähwiese bestehend aus artenreicher Libellen: Blauflügel-Prachtlibelle Calopteryx( Glatthaferwiese am Hang und Feuchtwiese (Bach- virgo), Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella), kratzdistelwiese) im Bereich der Teiche. Ehemalige Federlibelle (Platycnemis pennipes), Große Königs- Fischteiche mit Bestand von (im Rahmen eines Projek- libelle (Anax imperator), Vierfleck (Libellula quadri- tes eingebrachten) Edelkrebsen und Moderlieschen. maculata), Feuerlibelle (Crocothemis erythraea)

ARTEN: Käfer: Rothalsiger Linienbock (Oberea oculata) Pflanzen in beiden Flächen: Bach-Kratzdistel (Cir- sium rivulare), Kümmelsilge (Selinum carvifolia, G3), PFLEGEMASSNAHMEN: Schlangen-Knöterich (Persicaria bistorta, G3) Steinbrückl: Fuchsschwanzwiese: 2x jährliche Mahd und Abtransport des Mähgutes, keine Dün- Pflanzen Steinbrückl: Bertram-Schafgarbe (Achil- gung, früheste Mahd ab Ende Mai, spätestens August. lea ptarmica, G3), Blau-Pfeifengras (Molinia caeru- Pfeifengraswiese: 1x jährliche Mahd und Abtransport lea), Europa-Trollblume (Trollius europaeus, G2), des Mähgutes, keine Düngung, früheste Mahd ab Farnblatt-Schafgarbe (, G3 nur Ende Juli, spätestens November. im Norden), Feuchtwiesen-Pracht-Nelke (Dianthus superbus subsp. superbus, G3), Sibirien-Schwertlilie Wiese Fischteiche: 1 bis 2x jährliche Mahd und (Iris sibirica, G2). Abtransport des Mähgutes, keine Düngung, früheste Mahd ab Anfang Juni, spätestens September. Reptilien: Ringelnatter (Natrix natrix) QUELLEN: Tagfalter: Alle hochgradig gefährdeten Tagfalter- FISCHER et al. (1994), NATURSCHUTZBUND arten sind auf den Flächen ausgestorben, darunter BURGENLAND (2003-2006), SAUERZOPF (1984), auch die einzige Population (TIMPE & TIMPE 1990) TIMPE & TIMPE (1990), WEISS et al. (2013), WEISS des Randring-Perlmutterfalters (Boloria eunomia) im et al. (2015), WENDELBERGER (1969).

51

2.5.8. Großbachselten – Pinkawiese (Feuchtwiese im Tal) und Kurzgrube (Hangwiese)

Kurzgrube H. Höttinger

Langblatt-Blauweiderich Trauer-Rosenkäfer H. Höttinger J. weinzettl

LAGE: Nummer: 22 Gemeinde/n: Gemeinde Mischendorf, KG Großbachselten Seehöhe Pinkawiese: 265 m Größe Pinkawiese: 19.763 m2 Seehöhe Kurzgrube: 275–285 m Größe Kurzgrube: 16.231 m2 Flächensicherung: Pacht ÖNB

52 ÖKOLOGIE: Braun-Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus), Schwarz- Biotoptyp/en: Pinkawiese: Rasiges Großseggen- kolbiger Braun-Dickkopffalter (Thymelicus lineola), ried, frische basenreiche Magerwiese der Tieflagen, Spiegelfleck-Dickkopffalter (Heteropterus morpheus) Mädesüßflur. Kurzgrube: Rasiges Großseggenried, feuchte bis nasse Fettwiese Nachtfalter: Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum). FFH-LRT: Pinkawiese: 6510 Glatthaferwiesen, 6430 Feuchte Hochstaudenflur Libellen: Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens), Südlicher Blaupfeil (Ortethrum brunneum) Geologie: Quartär: Talfüllung – Jüngster Talboden (Kies, Auelehm) Heuschrecken: Gestreifte Zartschrecke (Lepto- Boden Pinkawiese: Gley, Brauner Auboden phyes albovittata), Lauchschrecke (Mecostethus pa- Boden Kurzgrube: Extremer Pseudogley, Hanggley rapleurus)

Käfer: Grubenhörniger Halsbock (Strangalia atte- BESCHREIBUNG: nuata), Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) Pinkawiese: In der Pinkaniederung zwischen den Ortschaften Großbachselten und Kleinpetersdorf be- Pflanzen Kurzgrube: Bach-Kratzdistel (Cirsium ri- finden sich Reste der ehemals großflächigen Feucht- vulare), Bleich-Segge (Carex pallescens), Flatter-Simse wiesen, die einst das gesamte Tal einnahmen. In der (Juncus effusus), Gewöhnlich-Waldsimse (Scirpus syl- Fläche sind Verlandungsstadien ehemaliger Bachläu- vaticus), Grau-Simse (Juncus inflexus), Rispen-Gilb- fe zu finden. Wechselfeuchte Magerwiesen nehmen weiderich (Lysimachia vulgaris), Samt-Honiggras (Hol- den Großteil der Fläche ein. Darüber hinaus sind cus lanatus), Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus noch Großseggenriede und feuchte Hochstaudenflu- pratensis), Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis) ren vorhanden. Vögel: Sumpfrohrsänger Kurzgrube: Leicht hängige wechselfeuchte bis feuchte Mähwiese, die teilweise verbuscht ist. Tagfalter: Kleiner Kohl-Weißling (Pieris rapae), Zitro- nenfalter (Gonepteryx rhamni), Tagpfauenauge (Inachis ARTEN: io), Großes Ochsenauge (Maniola jurtina), Schwarzkol- Pflanzen Pinkawiese: Dolden-Milchstern (Orni- biger Braun-Dickkopffalter (Thymelicus lineola) thogalum umbellatum), Echt-Betonie (Betonica of- ficinalis), Europa-Wiesensilge (Silaum silaus, G3), Nachtfalter: Seideneulchen (Rivula sericealis) Feuchtwiesen-Pracht-Nelke (Dianthus superbus sub- sp. superbus, G3), Glanz-Wiesenraute (Thalictrum Heuschrecken: Lauchschrecke (Mecostethus para- lucidum, G3), Grau-Kratzdistel (Cirsium canum), pleurus), Roesels Beißschrecke (Metrioptera roeselii) Groß-Mädesüß (Filipendula ulmaria), Kümmelsilge (Selinum carvifolia, G3), Langblatt-Blauweiderich PFLEGEMASSNAHMEN: (Veronica maritima, G2), Schlangen-Knöterich (Per- Pinkawiese: 1x jährliche Mahd (bevorzugt im Sep- sicaria bistorta, G3), Sibirien-Schwertlilie (Iris sibi- tember) und Abtransport des Mähgutes, keine Dün- rica, G2), Sumpf-Ziest (Stachys palustris), Teufels- gung, keine Mahd in den Sommermonaten (Juni, Juli, abbiss (Succisa pratensis), Wasser-Schwertlilie (Iris August). Belassung von ungemähten Randstreifen pseudacorus, G3) entlang der Gehölze und Gräben. Die Randstreifen werden alle zwei Jahre abschnittsweise gemäht. Vögel: Elster, Goldammer Kurzgrube: 1x jährliche Mahd und Abtransport des Mähgutes, keine Düngung, früheste Mahd ab Tagfalter: Schwalbenschwanz (Papilio mach- Mitte September, spätestens November. aon), Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni), Ad- miral (Vanessa atalanta), Kleines Wiesenvögel- QUELLEN: chen (Coenonympha pamphilus), Ockerfarbiger WEISS et al. (2013).

53

2.5.9. Mischendorf – Feuchtwiese

K. Michalek

Feuchtwiesen-Pracht-Nelke Zweiband-Wespenschwebfliege K. Michalek H. Höttinger

LAGE: Nummer: 23 Gemeinde/n: Mischendorf Seehöhe: 255 m Größe: 9.464 m2 Flächensicherung: Besitz ÖNB

54 ÖKOLOGIE: Zweiflügler: Zweiband-Wespenschwebfliege Biotoptyp/en: Basenreiche Pfeifengras-Streuwiese (Chrysotoxum bicinctum)

Geologie: Quartär: Talfüllung – Jüngster Talboden Zikaden: Büffelzikade (Stictocephala bisonia) (Kies, Auelehm) Wanzen: Knappe (Spilostethus saxatilis) Boden: kalkfreier Gley mit zeitweiser Pseudogley- dynamik aus feinem Schwemmmaterial PFLEGEMASSNAHMEN: 1x jährliche Mahd und Abtransport des Mähgutes, BESCHREIBUNG: keine Düngung, früheste Mahd ab Mitte September Diese kleinflächige Pfeifengraswiese an einem Ge- (Teilbereiche mit Goldrute ab Anfang Juni), spätes- hölzrand ist teilweise mit Sträuchern wie Asch-Weide tens November. (Salix cinerea), Schwarz-Holunder (Sambucus nigra) und Schlehdorn (Prunus spinosa) verbuscht. Herde von Goldruten (Solidago sp.) sind eingestreut vorhanden.

ARTEN: Pflanzen: Bertram-Schafgarbe (Achillea pt- armica, G3), Blau-Pfeifengras (Molinia caerulea), Färber-Scharte (Serratula tinctoria), Feuchtwie- sen-Pracht-Nelke (Dianthus superbus subsp. su- perbus, G3), Groß-Wiesenknopf (Sanguisorba of- ficinalis), Heide-Nelke (Dianthus deltoides, G3), Kümmel-Haarstrang (Peucedanum carvifolia), Nord-Labkraut (Galium boreale), Schlangen-Knö- terich (Persicaria bistorta, G3), Sibirien-Schwertlilie (Iris sibirica, G2), Spitzblatt-Malve (Malva alcea, G3), Wasser-Schwertlilie (Iris pseudacorus, G3), Weiden- blatt-Alant (Inula salicina)

Tagfalter: Wander-Gelbling (Colias crocea), Ad- miral (Vanessa atalanta), Landkärtchen (Araschnia levana), C-Falter (Polygonia c-album), Braunfleckiger Perlmutterfalter (Boloria selene), Großes Ochsenauge (Maniola jurtina), Kleines Wiesenvögelchen (Coen- onympha pamphilus), Großer Feuerfalter (Lycaena dispar), Kurzschwänziger Bläuling (Cupido argiades), Ockerfarbiger Braun-Dickkopffalter (Ochlodes sylva- Große Schiefkopfschrecke J. Weinzettl nus), Kleiner Würfel-Dickkopffalter (Pyrgus malvae)

Nachtfalter: Palpen-Spannereule (Polypogon tenta- cularia)

Heuschrecken: Langflügelige Schwertschrecke (Co- nocephalus fuscus), Lauchschrecke (Mecostethus para- pleurus), Große Schiefkopfschrecke (Ruspolia nitidu- la), Gestreifte Zartschrecke (Leptophyes albovittata)

Käfer: Grubenhörniger Halsbock (Strangalia Kurzschwänziger Bläuling H. Höttinger attenuata)

55

2.5.10. Willersdorfer Schlucht – Aschauer Au

K. Michalek

Alpen-Krokus J. weinzettl Schwarzer Apollo H. Höttinger

LAGE: Nummer: 24 Gemeinde/n: Oberschützen (KG Willersdorf) Seehöhe: 435–460 m Größe: 28.508 m2 Flächensicherung: Pacht ÖNB

56 ÖKOLOGIE: Amphibien: Feuersalamander (Salamandra sa- Biotoptyp/en: Frische basenreiche Magerwiese der lamandra), Gelbbauchunke (Bombina variegata), Tieflagen, feuchte bis nasse Fettwiese, Pestwurzflur, Teichmolch (Lissotriton vulgaris) Weichholzau Reptilien: Blindschleiche (Anguis fragilis), Glatt- FFH-LRT: 6430 Feuchte Hochstaudenflur, 6510 oder Schlingnatter (Coronella austriaca), Ringelnat- Glatthaferwiese, 91E0 Weichholzau ter (Natrix natrix), Zauneidechse (Lacerta agilis)

Geologie: Quartär: Talfüllung – Jüngster Talboden Tagfalter: artenreich, z. B. Schwalbenschwanz (Kies, Aulehm) (Papilio machaon), Schwarzer Apollo (Parnassius mnemosyne), Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni), Boden: vergleyte, meist kalkfreie Lockersedi- C-Falter (Polygonia c-album), Großer Schillerfalter ment-Braunerde aus vorwiegend feinem Kolluvial- (Apatura iris), Kaisermantel (Argynnis paphia) material PFLEGEMASSNAHMEN: BESCHREIBUNG: 1 bis 2x jährliche Mahd und Abtransport des Mäh- Ebene und hängige Wiesen (Fuchsschwanz-Frisch- gutes, keine Düngung, früheste Mahd ab Anfang wiese und Tieflagenausbildung der Rispengras-Gold- Juni, spätestens September. hafer-Wiese, Ferkelkraut-Furchenschwingel-Mager- rasen, Rossminzen-Staudenflur, Pestwurz-Geißfuß- QUELLEN: Gesellschaft) mit angrenzendem Auwald in der Tal- FISCHER et al. (1994), KORNER & STAUDIN- sohle des Krumpau- und Willersbaches. GER (2006), MICHALEK et al. (2006), SAUERZOPF (1984), WEINZETTL (2010), WENDELBERGER ARTEN: (1969). Pflanzen: Alpen-Krokus (Crocus albiflorus, G2), Alpen-Zyklame (Cyclamen purpurascens, G3), Bach-Pestwurz (Petasites hybridus), Bürstling (Nar- dus stricta, G4), Busch-Windröschen (Anemone ne- morosa), Dauer-Mondviole (Lunaria rediviva, G3), Finger-Lerchensporn (Corydalis solida), Flecken-Jo- hanniskraut (Hypericum maculatum), Gaman- der-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys), Gewöhnli- che Grün-Ständelwurz (Epipactis helleborine subsp. helleborine, G3), Gewöhnlich-Ferkelkraut (Hypo- chaeris radicata), Großblütiger Fingerhut (Digita- lis grandiflora, G3), Grün-Erle (Alnus alnobetula), H. Höttinger Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi), Lauch- Schwalbenschwanz kraut (Alliaria petiolata), Moschuskraut (Adoxa moschatellina), Neunblatt-Zahnwurz (Cardamine enneaphyllos), Österreich-Gamswurz (Doronicum austriacum, G3), Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana asclepiadea, G3), Straußenfarn (Matteuccia struthi- opteris, G2), Sumpfdotterblume (Caltha palustris, G3), Zwiebel-Zahnwurz (Cardamine bulbifera)

Vögel: Bachstelze, Eisvogel, Gebirgsstelze, Hohl- taube, Kleinspecht, Mäusebussard, Schlagschwirl, Schwarzspecht, Schwarzstorch, Wespenbussard, Zaunkönig Gelbbauchunke H. Höttinger

57

2.5.11. Grafenschachen – Feuchtwiese und Erlenbruchwald

K. Michalek

Europa-Trollblume J. Weinzettl Springfrosch H. Höttinger

LAGE: Nummer: 25 Gemeinde/n: Grafenschachen Seehöhe: 400 m Größe: 16.889 m2 Flächensicherung: Besitz ÖNB

58 ÖKOLOGIE: vittata), Roesels Beißschrecke (Metrioptera roeselii), Biotoptyp/en: Feuchte bis nasse Fettwiese, Erlen- Kleine Goldschrecke (Euthystira brachyptera), Große bruchwald, Erlenforst Goldschrecke (Chrysochraon dispar)

Geologie: Inneralpines Tertiär: Sedimente des Libellen: Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna Pannonium, undifferenziert (Ton, Sand, Kies) cyanea)

Boden: kalkfreier extremer Gley aus feinem Käfer: Schöner Buntkäfer (Opilo mollis), Gruben- Schwemmmaterial hörniger Halsbock (Strangalia attenuata), Variabler Wespenbock (Chlorophorus varius), Bärenklaubock BESCHREIBUNG: (Agapanthia villosoviridescens), Gemeiner Bienen- Die Bachkratzdistelwiese liegt im Überschwem- käfer (Trichodes apiarius), Asiatischer Marienkäfer mungsbereich des an dieser Stelle natürlich mäandrie- (Harmonia axyridis), Perlfleck-Dickmaulrüssler (Oti- renden Rehbaches. Früher waren im gesamten Gebiet orhynchus gemmatus) großflächig Wiesen zu finden, die zum Großteil mit Schwarzerlen aufgeforstet oder in Ackerland umge- Spinnen: Wespenspinne (Argiope bruennichi), wandelt wurden. Zum Teil gibt es auch noch natürli- Gerandete Jagdspinne (Dolomedes fimbriatus) che Schwarzerlenbestände, zum Teil wurden sie auf- geforstet. Dieser Feuchtgebietskomplex befindet sich PFLEGEMASSNAHMEN: im Rückstaubereich eines Rückhaltebeckens. 1 bis 2x jährliche Mahd und Abtransport des Mäh- gutes, keine Düngung, früheste Mahd ab Anfang ARTEN: Juni, spätestens September. Pflanzen: Europa-Trollblume (Trollius euro- paeus, G2), Frühlings-Knotenblume (Leucojum ver- QUELLEN: num, G3), Gewöhnliche Perücken-Flockenblume HOLLER et al. (2013b), LEDERER (2012). (Centaurea pseudophrygia, G3), Gewöhnliche Wald- simse (Scirpus sylvaticus), Gewöhnlich-Wolfsfuß (Lycopus europaeus), Klein-Wiesenraute (Thalictrum minus, G3), Kümmelsilge (Selinum carvifolia, G3), Schlangen-Knöterich (Persicaria bistorta, G3)

Vögel: Bachstelze, Buntspecht, Erlenzeisig, Gir- litz, Goldammer, Kleinspecht, Mönchsgrasmücke, Schlagschwirl, Schwarzspecht, Waldohreule

Amphibien: Springfrosch (Rana dalmatina)

Reptilien: Zauneidechse (Lacerta agilis) Bärenklaubock H. Höttinger

Tagfalter: bisher wurden 14 Arten beobachtet, darunter die FFH-Arten Schwarzer Apollo (Parnas- sius mnemosyne) und Großer Feuerfalter (Lycaena dispar).

Nachtfalter: Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum)

Heuschrecken: Sumpfgrille (Pteronemobius hey- denii), Blauflügelige Ödlandschrecke Oedipoda( cae- rulescens), Gestreifte Zartschrecke (Leptophyes albo- Gemeiner Bienenkäfer H. Höttinger

59

2.5.12. Kroisegg – Streuobstwiese

K. Michalek

Perücken-Flockenblume J. Weinzettl Zauneidechse H. Höttinger

LAGE: Nummer: 26 Gemeinde/n: Grafenschachen (KG Kroisegg) Seehöhe: 435 m Größe: 5.090 m2 Flächensicherung: Besitz ÖNB

60 ÖKOLOGIE: Heuschrecken: Lauchschrecke (Mecostethus para- Biotoptyp/en: Frische artenreiche Fettwiese der pleurus) Tieflagen Käfer: Gemeiner Bienenkäfer (Trichodes apiarius) Geologie: Inneralpines Tertiär: Sedimente des Badenium, undifferenziert (Ton, Sand, Kies) Libellen: Federlibelle (Patycnemis pennipes)

Boden: Lockersediment-Braunerde Hautflügler: Hornisse (Vespa crabro)

BESCHREIBUNG: PFLEGEMASSNAHMEN: Streuobstwiese in westexponierter Hanglage. 2x jährliche Mahd und Abtransport des Mähgutes, keine Düngung, 1. Mahd zwischen Anfang Juni und ARTEN: August, 2. Mahd vor Mitte September. Pflanzen: Echt-Johanniskraut (Hypericum per- foratum), Gewöhnliche Gras-Sternmiere (Stellaria graminea), Großer Wiesen-Bocksbart (Tragopogon orientalis), Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cu- culi), Kümmelsilge (Selinum carvifolia, G3), Pe- rücken-Flockenblume (Centaurea pseudophrygia, G3), Vogel-Wicke (Vicia cracca), Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis), Wiesen-Witwenblume (Knau- tia arvensis)

Vögel: Amsel, Blaumeise, Gartenrotschwanz, Raupe des C-Falters H. Höttinger Goldammer, Grünling, Grünspecht, Kohlmei- se, Mönchsgrasmücke, Nebelkrähe, Singdrossel, Stieglitz, Sumpfmeise

Reptilien: Blindschleiche (Anguis fragilis), Zaunei- dechse (Lacerta agilis)

Tagfalter: Großer Kohl-Weißling (Pieris brassi- cae), Kleiner Kohl-Weißling (Pieris rapae), Grün- ader-Weißling (Pieris napi), Tagpfauenauge (Inachis io), Landkärtchen (Araschnia levana), C-Falter (Po- lygonia c-album), Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea athalia), Großes Ochsenauge (Maniola jurtina), Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus), Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus) Großer Wiesen-Bocksbart J. Weinzettl

Blindschleiche H. Höttinger Grünspecht H. LAUERMANN

61 2.6. Bezirk Güssing

2.6.1. Gerersdorf bei Güssing – Feuchtwiese

K. Michalek

Gold-Hahnenfuß J. Weinzettl Sumpfschrecke J. Weinzettl

LAGE: Nummer: 27 Gemeinde/n: Gerersdorf Seehöhe: 230 m Größe: 10.666 m2 Flächensicherung: ÖPUL

62 ÖKOLOGIE: G2), Rispen-Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris), Biotoptyp/en: Rasiges Großseggenried, feuchte bis Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre, G3), Was- nasse Fettwiese, basenarme Magerwiese der Tieflagen ser-Schwertlilie (Iris pseudacorus, G3)

FFH-LRT: 6510 Glatthaferwiese Tagfalter: Großes Ochsenauge (Maniola jurtina), Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus) Geologie: Inneralpines Tertiär: Sedimente des Pannonium, undifferenziert (Ton, Sand, Kies) Heuschrecken: Sumpfschrecke (Stethophyma gros- sum), Lauchschrecke (Mecostethus parapleurus) Boden: Gleyböden (Gley, Extremer Gley, Hanggley) PFLEGEMASSNAHMEN: 1 bis 2x jährliche Mahd und Abtransport des Mäh- BESCHREIBUNG: gutes, keine Düngung, früheste Mahd ab Anfang Die leicht hängige Bach-Kratzdistelfeuchtwiese im Juni, spätestens September. Zickenbachtal grenzt unmittelbar an das Naturdenk- mal Trollblumenwiese Gerersdorf b. Güssing an. QUELLEN: FISCHER et al. (1994), NATURSCHUTZBUND ARTEN: BURGENLAND, unpublizierte Daten, SAUERZOPF Pflanzen: Artengruppe Gold-Hahnenfuß (Ra- (1984). nunculus auricomus agg.), Bach-Kratzdistel (Cir- sium rivulare), Groß-Mädesüß (Filipendula ul- maria), Kahl-Sumpfabbiss (Succisella inflexa,

Sumpf-Haarstrang J. Weinzettl Rispen-Gilbweiderich J. Weinzettl

Kleines Wiesenvögelchen H. Höttinger Lauchschrecke J. Weinzettl

63

2.6.2. Glasing – Wiesenkomplex

H. Höttinger

Färberscharte J. Weinzettl Neuntöter H. Lauermann

LAGE: Nummer: 28 Gemeinde/n: Güssing (KG Glasing) Seehöhe: 210 m Größe: 17.510 m2 Flächensicherung: ÖPUL

64 ÖKOLOGIE: PFLEGEMASSNAHMEN: Biotoptyp/en: Feuchte bis nasse Fettwiese, frische 1 bis 2x jährliche Mahd und Abtransport des Mäh- basenreiche Magerwiese der Tieflagen, rasiges Groß- gutes, keine Düngung, früheste Mahd ab Anfang seggenried, Mädesüßflur, basenarme Pfeifengraswiese Juni, spätestens Anfang September. Die Erhaltung und Wiederherstellung der Brachen mit Groß-Mä- FFH-LRT: 6510 Glatthaferwiese, 6410 Pfeifengras- desüß und Groß-Wiesenknopf ist aus entomologi- wiese scher Sicht notwendig und wird angestrebt.

Geologie: Quartär: Talfüllung – Jüngster Talboden QUELLEN: (Kies, Auelehm) NATURSCHUTZBUND BURGENLAND (2003– 2006). Boden: Hanggley

BESCHREIBUNG: Ebene Feuchtwiesen und hängige Magerwiesen, die zu einem Teil mit Grauweiden verbuscht sind. Unterschiedliche Biotoptypen führen zu einem sehr artenreichen Pflanzenbestand.

ARTEN: Pflanzen: Bart-Nelke (Dianthus barbatus, G3), Echt-Betonie (Betonica officinalis), Färber-Schar- te (Serratula tinctoria), Groß-Wiesenkopf (Sangu- isorba officinalis), Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi), Sibirien-Schwertlilie (Iris sibirica, G2), Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre, G3), Teu- Feldgrille H. Höttinger felsabbiss (Succisa pratensis), der früher hier vorkom- mende Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe) ist verschwunden.

Vögel: Neuntöter

Tagfalter: Die noch vor ca. zehn Jahren artenrei- che Tagfalterfauna (Höttinger, unveröff.) ist durch Wiesenzerstörung (Straßenbau) und Intensivierung zurückgegangen. Von den FFH-Arten ist nur mehr der Große Feuerfalter (Lycaena dispar) anzutreffen, Heller und Dunkler Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling (Phengaris teleius, Ph. nausithous) sind verschwun- den.

Nachtfalter: Rotrandbär (Diacrisia sannio), Mar- morierter Kleinspanner (Scopula immorata)

Heuschrecken: Feldgrille (Gryllus campestris)

Libellen: Federlibelle (Platycnemis pennipes)

Bart-Nelke J. Weinzettl

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2.6.3. Tobajer Kogel – Trockenstandort

K. michalek

Schopf-Traubenhyazinthe Segelfalter H. Höttinger J. Weinzettl

LAGE: Nummer: 29 Gemeinde/n: Tobaj (KG Hasendorf) Seehöhe: 245–270 m Größe: 15.231 m2 Flächensicherung: Pacht ÖNB

66 ÖKOLOGIE: Vögel: Dorngrasmücke, Neuntöter, Sperbergras- Biotoptyp/en: Basenreiche Magerwiese der Tief- mücke lagen, kontinentaler basenreicher Mäh-Halbtrocken- rasen, trocken-warmer Waldsaum Amphibien: Wechselkröte (Bufo viridis)

FFH-LRT: 6210 Halbtrocken- und Trockenrasen, Tagfalter: Schwalbenschwanz (Papilio machaon), 6510 Glatthaferwiese Segelfalter (Iphiclides podalirius), Kleiner Kohl-Weiß- ling (Pieris rapae), Grünader-Weißling (P. napi), Geologie: Vulkankegel aus Tuffit, Einschlüsse von Großer Perlmutterfalter (Argynnis aglaja), Flocken- Amphibolith und Olivin und schöne Kristalle der blumen-Scheckenfalter (Melitaea phoebe), Wachtel- Hornblende weizen-Scheckenfalter (M. athalia), Landkärtchen (Araschnia levana), Mauerfuchs (Lasiommata mege- Boden: Kulturrohboden ra), Schachbrett (Melanargia galathea), Blaukernauge (Minois dryas), Großes Ochsenauge (Maniola jurti- BESCHREIBUNG: na), Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pam- Am Tobajer Kogel wurde im achtzehnten Jahrhun- philus), Schornsteinfeger (Aphantopus hyperantus), dert ein Weingarten angelegt, von dem noch heu- Argus-Bläuling (Plebejus argus), Kurzschwänziger te einige Weinstöcke erhalten sind. Zumindest seit Bläuling (Cupido argiades), Hauhechel-Bläuling (Po- 1930 besteht hier auch eine Mähwiese, die extensiv lyommatus icarus), Dunkler Dickkopffalter (Erynnis genutzt wurde und eine besondere Artenvielfalt aus- tages) bilden konnte. Es handelt sich hauptsächlich um Tres- pen-Halbtrockenrasen und deren Saumgesellschaften. Heu- und Fangschrecken: Gottesanbeterin (Mantis Am östlichen Unterhang befindet sich eine Glatthafer- religiosa) wiese. Im Nordosten fällt der Tobajer Kogel mit einem Eichen-Hainbuchenwald steil ab. Am Fuße des Süd- PFLEGEMASSNAHMEN: hangs des Tobajer Kogels befinden sich kleine Natur- 1x jährliche Mahd und Abtransport des Mähgutes, teiche (Batthyánische Teiche). keine Düngung, früheste Mahd Anfang Juli, spätestens November. ARTEN: Pflanzen: Ähren-Blauweiderich (Veronica spicata, QUELLEN: G3), Aufrecht-Ziest (Stachys recta), Bart-Nelke (Diant- FIALA (2013), FISCHER et al. (1994), NATUR- hus barbatus, G3), Berg-Klee (Trifolium montanum), SCHUTZBUND BURGENLAND (2006–2008), SAU- Gewöhnliches Blaugrün-Labkraut (Galium glaucum, ERZOPF (1984), WEISS et al. (2013). G3), Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum), Echt-Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria), Hirschwurz (Cervaria rivini), Klein-Wachsblume (Ce- rinthe minor), Kreuz-Enzian (Gentiana cruciata, G2), Rauhaar-Alant (Inula hirta, G3), Schopf-Traubenhya- zinthe (Muscari comosum)

Gottesanbeterin J. Weinzettl Blut-Storchenschnabel H. Höttinger

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2.6.4. Urbersdorf, Strem – Winkelwiesen

H. Höttinger

Lungen-Enzian K. Michalek Moorfrosch J. Weinzettl

LAGE: Nummer: 30 Gemeinde/n: Güssing (KG Urbersdorf), Strem Seehöhe: 210 m Größe: 138.030 m2 Flächensicherung: Besitz ÖNB

68 ÖKOLOGIE: Reptilien: Zauneidechse (Lacerta agilis) Biotoptyp/en: Basenreiche Pfeifengras-Streuwiese, rasiges Großseggenried, frische basenreiche Mager- Tagfalter: Alle früher hier vorkommenden hoch- wiese der Tieflagen gradig gefährdeten (FFH-) Tagfalterarten (HÖTTIN- GER 2008b) sind aus dem Gebiet verschwunden, da- FFH-LRT: 6410 Pfeifengraswiesen, 6510 Glatthafer- runter die einzige Population der FFH-Art Goldener wiesen Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) im Burgenland (Höttinger, unveröff.)! Von den FFH-Arten kommt Geologie: Quartär: Talfüllung – Jüngster Talboden nur mehr der Große Feuerfalter (Lycaena dispar) vor. (Kies, Auelehm) Die früher aus naturschutzfachlicher (insbesondere entomologischer) Sicht nationale Bedeutung der Flä- Boden: Gley, Extremer Gley che hat sich auf eine nur mehr regionale Bedeutung reduziert. BESCHREIBUNG: Aufgrund der kleinräumig landwirtschaftlichen Nachtfalter: Frühlings-Wollafter (Eriogaster lanest- Nutzung der Fläche bis in die 1990er Jahre bestehen ris), Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata), Hum- bis heute auf dem Gebiet der Winkelwiesen mehrere melschwärmer (Hemaris fuciformis), Rotrandbär (Di- verschiedene Typen von Magerwiesen. Innerhalb der acrisia sannio), Waldreben-Grünspanner (Hemistola einzelnen hier vorkommenden Wiesentypen können chrysoprasaria) die drei Assoziationen Streuwiesen, Magerwiesen und Seggenriede unterschieden werden, die jedoch an den Heu- und Fangschrecken: Feldgrille (Gryllus cam- besonderen Standorten je nach den kleinräumigen pestris), Sumpfschrecke (Stethophyma grossum), Got- Lichtklimata, Feuchteverhältnissen und Trophiegra- tesanbeterin (Mantis religiosa) den noch in Form verschiedener Verbände und Ord- nungen auftreten können. Libellen: Südliche Binsenjungfer (Lestes barbarus), Auf dem Gelände der Winkelwiesen befindet sich in Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum) einem staunassen, spät gemähten Bereich ein umfang- reicher Streuwiesenbestand. In den trockeneren Area- PFLEGEMASSNAHMEN: len gedeihen Tiefland-Mähwiesen, in den Altarmrelik- Wiederherstellung eines kleinteiligen Mosaiks aus ten Großseggenbestände. 1- bis 2-schürigen Wiesen mit (drei) unterschiedlichen Mähterminen unter Belassung und Wiederherstellung ARTEN: von (jungen) Brachflächen und Säumen im Ausmaß Pflanzen: Bertram-Schafgarbe (Achillea ptarmica, von mindestens 20 %. Zusätzlich selektive mechani- G3), Blaues Pfeifengras (Molinia caerulea), Brenn-Hah- sche Goldrutenbekämpfung. nenfuß (Ranunculus flammula), Echt-Färberscharte (Serratula tinctoria), Feuchtwiesen-Pracht-Nelke (Di- QUELLEN: anthus superbus subsp. superbus, G3), Fünfzahl-Weiß- FIALA (2013), HÖTTINGER (2008b), HÖTTIN- miere (Moenchia mantica), Gelb-Taglilie (Hemerocal- GER (2015), NATURSCHUTZBUND BURGEN- lis lilioasphodelus, G2), Gottes-Gnadenkraut (Gratiola LAND (2003–2006). officinalis, G2), Kahl-Sumpfabbiss (Succisella inflexa, G2), Rosmarin-Kriech-Weide (Salix repens subsp. ros- marinifolia, G2), Langblatt-Blauweiderich (Veronica maritima, G2), Lungen-Enzian (Gentiana pneumo- nanthe, G2), Sibirien-Schwertlilie (Iris sibirica, G2)

Vögel: Elster, Wachtel

Amphibien: Balkan-Moorfrosch (Rana arvalis wol- terstorffi), Laubfrosch (Hyla arborea) Blutrote Heidelibelle H. Höttinger

69

2.6.5. Neustift bei Güssing – Wiesen

K. Michalek

Teufelsabbiss J. Weinzettl Großer Feuerfalter J. Weinzettl

LAGE: Nummer: 31 Gemeinde/n: Neustift bei Güssing Seehöhe: 265–280 m Größe: 32.265 m2 Flächensicherung: Besitz ÖNB

70 ÖKOLOGIE: Pflanzen Obstgarten: Bart-Nelke (Dianthus barba- Biotoptyp/en: Feuchtwiese: feuchte bis nasse Fett- tus, G3), Artengruppe Gold-Hahnenfuß (Ranunculus wiese (Bach-Kratzdistelwiese, feuchte Glatthafer- auricomus agg.), Kümmelsilge (Selinum carvifolia, wiese); Obstgarten: frische artenreiche Fettwiese der G3), Weichhaar-Lungenkraut (Pulmonaria mollis, Tieflagen; Stüberwiese: feuchte bis nasse Fettwiese G3), Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) (Fuchsschwanz-Frischwiese), basenreiche Pfeifen- gras-Streuwiese Tagfalter: Kleiner Kohl-Weißling (Pieris rapae), Grünader-Weißling (P. napi), Hainveilchen-Perlmut- FFH-LRT: 6410 Pfeifengraswiese, 6510 Glatthaferwiesen terfalter (Boloria dia), Kaisermantel (Argynnis paph- ia), Landkärtchen (Araschnia levana), Wachtelwei- Geologie: Quartär: Talfüllung – Jüngster Talboden zen-Scheckenfalter (Melitaea athalia), Rotbraunes (Kies, Auelehm), Inneralpines Tertiär: Sedimente des Wiesenvögelchen (Coenonympha glycerion) Pannonium, undifferenziert (Ton, Sand, Kies) Pflanzen der Stüberwiese: Echt-Betonie (Betoni- Boden: Lockersediment-Braunerde und Gleyböden ca officinalis), Färber-Scharte (Serratula tinctoria), Gelb-Taglilie (Hemerocallis lilioasphodelus, G2), Nied- BESCHREIBUNG: rig-Schwarzwurzel (Scorzonera humilis, G3), Teufels- Feuchtwiese: Wiese am Unterhang, die durch ei- abbiss (Succisa pratensis) nen Graben mit periodischer Wasserführung getrennt wird. Typische Artzusammensetzung der wechsel- Vögel: Buntspecht, Mäusebussard, Mittelspecht, feuchten Mähwiesen. Mönchsgrasmücke, Wespenbussard

Obstgarten: Die wechselfeuchte Glatthaferwiese Tagfalter: Wander-Gelbling (Colias crocea), Grün- weist eine krautreiche Artengarnitur der Feucht- und ader-Weißling (Pieris napi), Landkärtchen (Arasch- Magerwiesen auf. Aufgrund des jahrelangen Bra- nia levana), Wachtelweizen-Scheckenfalter (Melitaea chestadiums sind hier auch einige Arten der Saum- athalia), Roter Scheckenfalter (M. didyma), Braun- gesellschaften zu finden. Insgesamt ist die Fläche sehr fleckiger Perlmutterfalter (Boloria selene), Rotbraunes artenreich ausgebildet. Wiesenvögelchen (Coenonympha glycerion), Schach- brett (Melanargia galathea), Großer Feuerfalter (Ly- Stüberwiese: Die wechselfeuchte Wiese wird durch caena dispar), Kleiner Feuerfalter (L. phlaeas), Hauhe- Hangwasser beeinflusst. Die größten Teile der Fläche chel-Bläuling (Polyommatus icarus), Schwarzkolbiger werden von einer Fuchsschwanz-Frischwiese ein- Braun-Dickkopffalter (Thymelicus lineola) genommen. In einer flachen Senke prägt sich eine typische artenreiche Pfeifengraswiese aus. Nachtfalter: Rotrandbär (Diacrisia sannio)

ARTEN: Heuschrecken: Langflügelige Schwertschrecke (Co- Pflanzen Feuchtwiese: Bach-Kratzdistel (Cirsium nocephalus fuscus), Große Schiefkopfschrecke (Ruspo- rivulare), Echt-Betonie (Betonica officinalis), Gaman- lia nitidula), Lauchschrecke (Mecostethus parapleu- der-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys), Groß-Wie- rus), Sumpfschrecke (Stethophyma grossum), Große senkopf (Sanguisorba officinalis) Goldschrecke (Chrysochraon dispar)

Tagfalter: Schwalbenschwanz (Papilio machaon), PFLEGEMASSNAHMEN: Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni), Kleiner Feuchtwiese und Obstgarten: 1x jährliche Mahd, Kohl-Weißling (Pieris rapae), Grünader-Weißling früheste Mahd Anfang Juni, spätestens September. (P. napi), Tagpfauenauge (Inachis io), Distelfalter (Vanessa cardui), Kaisermantel (Argynnis paphia), Stüberwiese: 1x jährliche Mahd, früheste Mahd ab Feuriger Perlmutterfalter (A. adippe) Mitte September, spätestens November.

Heuschrecken: Lauchschrecke (Mecostethus para- QUELLEN: FLEISCHANDERL & WEISS pleurus) (2013), LEDERER (2012), WEISS et al. (2015).

71 2.7. Bezirk Jennersdorf

2.7.1. Bonisdorf – Wiesenkomplex

H. Höttinger

Kuckucks-Lichtnelke J. Weinzettl Dunkler Wiesenknopf- Ameisen-Bläuling bei der Eiablage an Groß-Wiesenknopf H. Höttinger LAGE: Nummer: 32 Gemeinde/n: Neuhaus am Klausenbach (KG Bonisdorf) Seehöhe: 255–270 m Größe: 18.643 m2 Flächensicherung: Besitz ÖNB

72 ÖKOLOGIE: PFLEGEMASSNAHMEN: Biotoptyp/en: Feuchte bis nasse Fettwiese 1 bis 2x jährliche Mahd und Abtransport des Mäh- gutes, keine Düngung, erste Mahd vor Mitte Mai, Geologie: Quartär: Talfüllung – Jüngster Talboden zweite Mahd nicht vor Mitte September. Belassung (Kies, Auelehm), Inneralpines Tertiär: Sedimente des von 1- bis 2-jährigen Brachestreifen und Säumen im Pannonium, undifferenziert (Ton, Sand, Kies) Ausmaß von ca. 10 % der Gesamtfläche.

Boden: Lockersediment-Braunerde und Gleyböden

BESCHREIBUNG: Der Wiesen-Komplex (frische Glatthaferwie- se, Fuchsschwanz-Frischwiese) liegt südöstlich von Krottendorf, im Bereich des Unterhanges im Ver- bund mit einer Gehölzgruppe und dem Klausenbach. Die Wiesen beherbergen eine der letzten Populatio- nen der beiden Wiesenknopf-Ameisen-Bläulinge im Bezirk Jennersdorf.

ARTEN: Pflanzen: Gewöhnlich-Blutweiderich (Lythrum sa- Lilagold-Feuerfalter H. Höttinger licaria), Echt-Betonie (Betonica officinalis), Fuchs-Seg- ge (Carex vulpina), Gewöhnliches Wiesen-Schaum- kraut (Cardamine pratensis), Rispen-Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris), Groß-Bibernelle (Pimpinel- la major), Groß-Mädesüß (Filipendula ulmaria), Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi), Perü- cken-Flockenblume (Centaurea pseudophrygia, G3), Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea), Wiesen- Glockenblume (Campanula patula), Wiesen- Platterbse (Lathyrus pratensis)

Tagfalter: Wachtelweizen-Scheckenfalter (Meli- taea athalia), Landkärtchen (Araschnia levana), Gro- ßes Ochsenauge (Maniola jurtina), Kleines Wiesen- vögelchen (Coenonympha pamphilus), Rotbraunes Wiesenvögelchen (C. glycerion), Großer Feuerfalter Taubenschwänzchen H. Höttinger (Lycaena dispar), Lilagold-Feuerfalter (L. hippothoe), Brauner Feuerfalter (L. tityrus), Heller und Dunkler Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling (Phengaris teleius, Ph. nausithous), Argus-Bläuling (Plebejus argus), Kurzschwänziger Bläuling (Cupido argiades), Hau- hechel-Bläuling (Polyommatus icarus), Kleiner Wür- fel-Dickkopffalter (Pyrgus malvae), Ockerfarbiger Braun-Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus)

Nachtfalter: Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum)

Heuschrecken: Feldgrille (Gryllus campestris), Lauchschrecke (Mecostethus parapleurus) Kleiner Würfel-Dickkopffalter H. Höttinger

73 Tab. 1: Weitere Grundstücke im Besitz des Naturschutzbundes Burgenland oder vom Naturschutzbund gepachtet (Stand: Juli 2016).

Nr. Gemeinde Grundstück Biotoptyp Größe Flächen- (m2) sicherung 33 Gattendorf Pferdeweide, Frische, artenreiche Fettweide 2.633 Besitz Gst. 1166/1, 1166/2 der Tieflagen ÖNB 34 Illmitz Schilfinsel im Illmitzer Großröhricht an Stillgewässern 2.356 Besitz Zicksee, Gst. 5651 und Landröhricht ÖNB 35 Wallern Grundwasserweiher, Meso-eutrophe naturnahe 3.785 Besitz Gst. 1309/3 Teiche und Weiher ÖNB 36 Loipersbach– Halbtrockenrasen am Kontinentaler basenreicher 2.136 Besitz Kogel Marzer/Rohrbacher Mäh-Halbtrockenrasen, FFH-LRT: ÖNB Kogel, Gst. 4199/1, 4199/3 6210 Halbtrocken- und Trockenrasen 37 Marz Halbtrockenrasen Kontinentaler basenreicher 3.672 Besitz beim Donatuskreuz, Mäh-Halbtrockenrasen, FFH-LRT: 6210 ÖNB Gundenau, Gst. 1911 Halbtrocken- und Trockenrasen 38 Deutschkreutz Halbtrockenrasen Kontinentaler basenreicher Mäh-Halbtrocken 5.431 Pacht Höbischl, rasen, FFH-LRT: 6210 ÖNB Gst. 6428/1, 6428/2 Halbtrockenrasen- und Trockenrasen 39 Draßmarkt Wiese Grentäcker, Intensivwiese der Tieflagen 1.107 Besitz Gst. 5233 ÖNB 40 Horitschon Brache, Gst. 4502, 4503, Großröhricht an Stillgewässern und 15.586 Pacht 4527, 4528 Landröhricht, frische Grünlandbrache ÖNB nährstoffreicher Standorte der Tieflagen 41 Kaisersdorf Wiese auf der Geiß, Intensivwiese der Tieflagen 2.258 Besitz Gst. 2309, 2310 ÖNB 42 Kaisersdorf Edelkastanienhain Hoch- Streuobstbestand 2.326 Besitz äcker, Gst. 2626/3, 2626/4 ÖNB 43 Kobersdorf – Eichen-Hainbuchen- Eichen-Hainbuchen-Wald, FFH-LRT: 11.901 Besitz Lindgraben Wald Herrschaftsbreiten, 9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald ÖNB Gst. 314/114 44 Bernstein – Eichen- Mitteleuropäischer und illyrischer boden- 10.158 Besitz Rettenbach Hainbuchen-Wald, trockener Eichen-Hainbuchen-Wald, FFH-LRT: ÖNB Gst. 945, 946 9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald 45 Deutsch Rispen-Blauweiderich- Subpannonischer bodentrockener Eichen- 477 Besitz Schützen Vorkommen, Hainbuchenwald und kontinentaler basen- ÖNB – Eisenberg Gst. 1563 reicher Halbtrockenrasen, FFH-LRT: 91G0 Pannonische Eichen-Hainbuchenwälder 46 Auwald an der Lafnitz, Schwarzerlen-Eschen-Auwald, FFH-LRT: 977 Besitz Gst. 10681 91E0 Weichholzau ÖNB 47 Markt Allhau Feuchtbrache an der Neophytenflur 748 Besitz Lafnitz, Gst. 10710 ÖNB 48 Feuchtwiese im Feuchte bis nasse Fettwiese 4.953 Besitz Lafnitztal, Gst. 12513 ÖNB 49 Hagensdorf Magerwiese, Gst. 1376 Frische basenreiche Magerwiese der Tieflagen, 3.449 Besitz FFH-LRT: 6510 Glatthaferwiesen ÖNB 50 Moschendorf Feuchtwiese im Pinkatal, Frische basenreiche Magerwiese 16.446 ÖPUL Gst. 2397/44, 2397/45, der Tieflagen, FFH-LRT: 2397/46, 2397/47 6510 Glatthaferwiesen 51 Ollersdorf Erlenbruchwald, Erlenbruch- und -sumpfwald 7.379 Besitz Gst. 3808, 3810, 3811, ÖNB 3814, 3815, 3817, 3818 52 St. Martin/ Fluss-Altarm und Weidenauwald, Intensivwiese der Tieflagen, 10.917 Besitz Raab angrenzende Wiese, FFH-LRT: 91E0 Weichholzau ÖNB – Welten Gst. 731, 732, 733

74 3. Auswertung der Biotopschutzflächen in den einzelnen Bezirken nach Biotoptypen Auf den Biotopschutzflächen des Naturschutzbun- von Magerwiese (33,3 %; 2) und Feuchtwiese einmal des Burgenland treten 15 verschiedene Biotoptypen (n Ges. = 6). Auch im Bezirk Oberpullendorf ist der auf. Der häufigste Biotoptyp ist der Halbtrockenra- häufigste Biotoptyp Halbtrockenrasen (36,4 %; 4), sen (24,6 %; 17), gefolgt von Feuchtwiese (20,3 %; 14), gefolgt von Intensivwiese dreimal und Röhricht, Bra- Magerwiese (14,5 %; 10), Intensivwiese (7,4 %; 5), Ei- che, Streuobstwiese und Eichen-Hainbuchen-Wald chen-Hainbuchen-Wald (5,8 %; 4), Pfeifengras-Streu- je einmal (n Ges. = 11). Im Bezirk Oberwart ist der wiese (4,4 %; 3), Brache (2,9 %; 2), Röhricht (2,9 %; häufigste Biotoptyp Feuchtwiese (33,3 %; 7), gefolgt 2), Streuobstwiese (2,9 %; 2), Serpentintrockenrasen von Halbtrockenrasen (23,8 %; 5), Serpentintrocken- (2,9 %; 2), Schwarzerlenbruchwald (2,9 %; 2), Auwald rasen (9,5 %; 2), Eichen-Hainbuchen-Wald (9,5 %; 2) (2,9 %; 2), Teich (2,9 %; 2), Fettweide (1,5 %; 1) und und Magerwiese, Teich, Streuobstwiese, Schwarzer- Großseggenried (1,5 %; 1) (n Ges. = 69). Im Bezirk lenbruchwald und Auwald je einmal (n Ges. = 21). Neusiedl treten die sechs Biotoptypen Feuchtwiese, Im Bezirk Güssing ist der häufigste Biotoptyp Mager- Pfeifengras-Streuwiese, Brache, Fettweide, Röhricht wiese (38,5 %; 5), gefolgt von Feuchtwiese (23,1 %; 3), und Teich jeweils einmal auf (n Ges. = 6). Im Bezirk Pfeifengras-Streuwiese (15,4 %; 2) und Halbtrocken- Eisenstadt ist der häufigste Biotoptyp Halbtrocken- rasen, Intensivwiese und Schwarzerlenbruchwald je rasen (50 %; 4), gefolgt von Magerwiese (25 %; 2), einmal (n Ges. = 13). Im Bezirk Jennersdorf treten die Feuchtwiese und Großseggenried je einmal (n Ges. drei Biotoptypen Auwald, Intensivwiese und Feucht- = 8). Im Bezirk Mattersburg ist der häufigste Bio- wiese je einmal auf (n Ges. = 3). toptyp ebenfalls Halbtrockenrasen (50 %; 3), gefolgt

4. Zusammenfassung

Der Naturschutzbund betreut im gesamten Bur- ÖPUL. Dreißig Flächen (52,6 %) sind im Besitz des genland 52 Biotopschutzflächen mit einer Gesamt- Naturschutzbundes Burgenland, 23 Flächen (40,4 %) größe von 102,5 ha und 15 verschiedenen Biotop- sind vom Naturschutzbund gepachtet und vier Flä- typen (Röhricht, Brache, Teich, Halbtrockenrasen, chen (7,0 %) sind nur durch ÖPUL gesichert (n Ges. Serpentintrockenrasen, Intensivwiese, Fettweide, = 57). Die meisten der insgesamt 52 Biotopschutzflä- Feuchtwiese, Magerwiese, Pfeifengras-Streuwiese, chen liegen im Bezirk Oberwart (32,7 %; 17) gefolgt Großseggenried, Streuobstwiese, Eichen-Hainbu- von den Bezirken Oberpullendorf (17,3 %; 9), Güs- chen-Wald, Schwarzerlenbruchwald, Auwald). Die sing (15,4 %; 8), Mattersburg (11,5 %; 6), Neusiedl (9,6 Flächensicherung erfolgt durch Besitz, Pacht oder %; 5), Eisenstadt (9,6 %; 5) und Jennersdorf (3,8 %; 2).

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IHRE SPENDE IST STEUERLICH ABSETZBAR (Re. Nr. NT2330) 75 5. Literatur- und Quellenverzeichnis

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ESSL, F., EGGER, G., ELLMAUER, T., KARRER, HOLLER, C., WEINZETTL, J., CSARMANN, E., M., THEISS, S. & AIGNER, S. (2004): Rote Liste HÖTTINGER, H., LEDERER, E. (2013b): Gemein- gefährdeter Biotoptypen Österreichs – Grünland, deschutzgebiet Grafenschachen. Endbericht und Grünlandbrachen und Trockenrasen, Hochstauden- Managementplan. Unveröffentlichter Endbericht im und Hochgrasfluren, Schlagfluren und Waldsäume, Auftrag des Naturschutzbundes Burgenland. 17 S. Gehölze des Offenlandes und Gebüsche. Umwelt- bundesamt, Monographien Band 167, Wien. 272 S. HOLLER, C., WEINZETTL, J., CSARMANN, E., HÖTTINGER, H., LEDERER, E. (2013c): Gemein- FIALA, M. (2013): Erhaltung von Trockenrasen deschutzgebiet Ollersdorf. Endbericht und Manage- und Magerstandorten im Burgenland. Naturschutz- mentplan. Unveröffentlichter Endbericht im Auftrag bund Burgenland, Eisenstadt. 43 S. des Naturschutzbundes Burgenland. 28 S.

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76 HÖTTINGER, H. (2014a): Revitalisierung von III Natur- und Umweltschutz. Wien. 77 S. Niedermooren und Feuchtgrünland im Südburgen- land. Tagfalter und Libellen. Unveröffentlichter End- KORNER, I. & STAUDINGER, M. (2006): Vegeta- bericht einer Studie im Auftrag des Burgenländischen tionsökologisches Monitoring der Wiesentypen Will- Naturschutzbundes. Raiding. 19 S. ersdorfer Schlucht - Aschauer Au. Unveröffentlichter Bericht im Auftrag des Naturschutzbundes Burgen- HÖTTINGER, H. (2014b): Serpentinstandorte im land. 34 S. Südburgenland – Erhebung, Management, Schutz und Öffentlichkeitsarbeit. Tagfalter und Mauerei- LAZOWSKI, W., BIERBAUMER, M., DENNER, dechse. Unveröffentlichter Endbericht einer Studie M., DILLINGER, B., DJUKIC, I. & WEISS, S. (2014): im Auftrag des Burgenländischen Naturschutzbun- Erfassung der FFH-Lebensraumtypen im Natura des. Raiding. 21 S. 2000-Gebiet „Bernstein-Lockenhaus-Rechnitz“. Un- veröffentlichter Bericht im Auftrag des Amtes der HÖTTINGER, H. (2015): Artenschutzprogramm Burgenländischen Landesregierung, Abteilung 5/III für Tagfalter im Burgenland. – Naturschutzbund Natur- und Umweltschutz. Wien. 133 S. Burgenland, Eisenstadt. 40 S. LEDERER, E. (2012): Zum Vorkommen von Heu- HÖTTINGER, H. & BERG, H.-M. (2008): Halb- schrecken und Fangschrecken auf ausgewählten trockenrasen im Bezirk Oberpullendorf. Schutz- und Flächen im Südburgenland. Unveröffentlichte fau- Pflegemaßnahmen unter besonderer Berücksichti- nistische Studie im Auftrag des Burgenländischen gung von Tagfaltern und Heuschrecken. Unveröffent- Naturschutzbundes. 19 S. lichter Endbericht zum Projekt LW-627 im Rahmen des Österreichischen Programms für die Entwick- MICHALEK, K., DILLINGER, B., HÖTTINGER, lung des Ländlichen Raumes – Sonstige Maßnah- H. & STAUFER, M. (2015): Serpentinstandorte im men. Wien. 37 S. Südburgenland – Erhebung, Management, Schutz und Öffentlichkeitsarbeit. – Naturschutzbund Bur- HÖTTINGER, H., STEINER, F.M. & genland, Eisenstadt. 52 S. SCHLICK-STEINER, B.C. (2003): The Alcon blue Maculinea alcon (Lepidoptera: Lycaenidae) in eas- MICHALEK, K., KORNER, I. & STAUDINGER, tern : status and conservation measures. M. (2006): Wiesenrückführung in der Willersdorfer Ekológia (Bratislava) 22(2): 107–118. Schlucht - Aschauer Au. Unveröffentlichter Endbe- richt im Auftrag des Naturschutzbundes Burgenland. HÖTTINGER, H. & TIMPE, W. (2002): Der 14 S. Fetthennen-Bläuling Scolitantides orion (Pallas, 1771) im Burgenland (Lepidoptera, Lycaenidae). Joannea NATURSCHUTZBUND BURGENLAND (2003- Zoologie 4: 15–24. 2006): Erhebung und Digitalisierung der Feuchtge- biete des Burgenlandes. Ein Projekt finanziert durch KOÓ, A. J. (1994): Pflegekonzept für die Natur- den Landschaftspflegefonds (2003–2006), Eisenstadt. schutzgebiete des Burgenlandes. BFB-Bericht 82, Illmitz. 203 S. NATURSCHUTZBUND BURGENLAND (2004- 2008a): Erhebung und Pflege für Halbtrocken- und KORNER, I., MAIR, E., STAUDINGER, M., Trockenrasen im Nordburgenland. Ein Projekt im SCHEIBLHOFER, J., RÖTZER, H., KRAUS, R., Rahmen der Ländlichen Entwicklung – Sonstige WRBKA, T., BÖCK, M., RECHNITZER, S. (2011): Maßnahmen (2004–2008), Eisenstadt. Erfassung der Lebensraumtypen des Anhangs I der Flora - Fauna - Habitat - Richtlinie 92/43/EWG im NATURSCHUTZBUND BURGENLAND (2004- Natura-2000-Gebiet Neusiedler See-Seewinkel. Un- 2008b): Erhebung und Pflege für Halbtrocken- und veröffentlichter Bericht der Arge Vegetationsökologie Trockenrasen im Mittelburgenland. Ein Projekt im & Landschaftsplanung (AVL) im Auftrag des Amtes Rahmen der Ländlichen Entwicklung – Sonstige der Burgenländischen Landesregierung, Abteilung 5/ Maßnahmen (2004–2008), Eisenstadt.

77 NATURSCHUTZBUND BURGENLAND (2006- WEISS, S., DILLINGER, B., BOBITS, H., CSAR- 2008): Erhebung und Pflege für Halbtrockenrasen, MANN, E., DVORAK, M., FLEISCHANDERL, Trockenrasen und Magerstandorte im Südburgen- R., HERZIG, B., HÖTTINGER, H., ZUKRIGL, land. Ein Projekt im Rahmen der Ländlichen Ent- V., ZECHMEISTER, T., ZUNA‐KRATKY, T. & wicklung – Sonstige Maßnahmen (2006–2008). Ei- SCHROLL, K. (2013): Naturschutzfachliches Pflege- senstadt. konzept Seevorgelände Neusiedler See. Naturschutz- bund Burgenland, Eisenstadt. 317 S. NIKLFELD, H. & SCHRATT-EHRENDORFER, L. (1999): Rote Liste gefährdeter Farn- und Blütenpflan- WEISS, S., HÖTTINGER, H., GRAFL, K., zen (Pteridophyta und Spermatophyta) Österreichs. ZECHMEISTER, T. & ZUNA-KRATKY, T. (2013): 2. Fassung. – In: NIKLFELD, H.: Rote Listen gefähr- Vegetationsökologisches Pflegekonzept für Burgen- deter Pflanzen Österreichs, 2. Aufl. – Grüne Reihe lands Naturschutzgebiete. Naturschutzbund Burgen- des Bundesministeriums für Umwelt, Jugend und Fa- land, Eisenstadt. 250 S. milie, Wien. Band 10: 33–130. WEISS, S., HÖTTINGER, H., ZUKRIGL, V. & RABITSCH, W. & HEISS, E. (2002): Zur Kenntnis ANTENSTEINER, B. (2015): Revitalisierung von der Wanzenfauna (Heteroptera) des Burgenlandes, Niedermooren und Feuchtgrünland im Südburgen- Österreich. Beiträge zur Entomofaunistik 3: 87–96. land. Naturschutzbund Burgenland, Eisenstadt. 27 S.

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WEBER, E. (2005): Liste der Farn- und Blüten- pflanzen des Burgenlandes. Veröffentl. d. Intern. Clu- sius-Forschungsges. Güssing 9, 50 S., 103 Farbfotos.

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78 79 ISBN: 978-3-902632-42-5