250 Jahre St. Stephan Deisenhausen
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250 Jahre St. Stephan Deisenhausen Lied zum Hl. Stephanus (nach der Melodie GL. 832 „Großer König...“) Herr, wir loben mit Sankt Stephan Deine Macht und Herrlichkeit, denn Du schenkst uns in den Heil`gen Lichter in der Dunkelheit. -Hilf uns mit Sankt Stephan glauben und den Himmel offen sehn, dass mit großem Gottvertrauen wir den Weg des Lichtes gehen. Weil erfüllt von Deinem Geiste wird Sankt Stephan Diakon, dass er für die Armen sorge, alles stets um Gottes Lohn. -Hilf uns mit Sankt Stephan glauben... Stephanus, voll Kraft und Gnade wirkte Wunder unter`m Volk; manche aber ihn nun schmähten, neideten ihm den Erfolg. -Hilf uns mit Sankt Stephan glauben... Doch dann vor dem Hohen Rate Kündet er, was er kann seh`n: „Ja, ich seh den Himmel offen, Jesus dort am Throne steh`n.“ -Hilf uns mit Sankt Stephan glauben... Deshalb warfen sie die Steine Deinem Diener ins Gesicht; Gleich wie Du, Herr, kann er beten: „Strafe ihre Sünde nicht!“ -Hilf uns mit Sankt Stephan glauben... So, Herr, kann der heil`ge Stephan Zeuge Deiner Liebe sein und der Auferstehung Botschaft Sicherheit und Kraft verleih`n. -Hilf uns mit Sankt Stephan glauben... Auch in diesen Weihnachtstagen wird verwandelt manches Leid. Sind doch wir auch neu geboren für die ew`ge Seligkeit. -Hilf uns mit Sankt Stephan glauben... Text: Pfr. Karl. B. Thoma, Ziemetshausen Kath. Pfarrgemeinde St. Stephan Deisenhausen 2 Choraußenwand: St. Stephanus, Rokokofi gur 1766 3 Grußwort Weihbischof Florian Wörner Seit 250 Jahren wird in der schönen Kirche St. Stephan in Deisenhausen Gottesdienst gefeiert und gebetet. Passend zu ihrem Jubiläum erhält die Kirche neue Glocken. Glocken hatten schon immer verschiedene Funktionen: „Die Glocken waren im täglichen Leben wie warnende gute Geister“, schreibt der Kulturhisto- riker Johan Huizinga, „die mit vertrauter Stimme bald Trauer, bald Freude, bald Ruhe, bald Unruhe verkün- deten, bald zusammenriefen, bald ermahnten“ (Herbst des Mittelalters). Im Mittelalter kam ihnen darüber hinaus noch eine besondere Bedeutung zu: Als die Menschen noch keine Uhren am Arm trugen, waren die Glocken in den Kirchtürmen die einzige Orientierung. Sie strukturierten den Tag, riefen an seinen Eckpunkten zum Angelusgebet auf, d.h. zur dreimaligen dankbaren Erinnerung an das Geheimnis unserer Erlösung durch die Menschwerdung, die Passion und die Auferstehung Jesu Christi. Diesen Brauch sollten wir nicht in Vergessenheit geraten lassen, sondern neu beleben. Wir Menschen des 21. Jahrhunderts brauchen solche Augenblicke des Innehaltens, Aufatmens und Aufblickens über unsere profane Welt hinaus, hin zu unserem Herrn und Er- löser mehr denn je; wir brauchen die tägliche Vergewisserung, dass es noch mehr gibt, als die fordernden Ansprüche des Alltags an uns. Wir sind in erster Linie dazu geschaffen, in Würde und Freiheit vor unserem Gott zu stehen, den Blick „hinauf“ zu ihm zu richten und das Geschenk seiner Zuwendung und Liebe aus seinen Händen dankbar entgegenzunehmen. Liebe Schwestern und Brüder von Deisenhausen, die neuen Glocken im Turm Ihrer Kirche werden auch Sie immer wieder an Ihre große Würde erinnern. Nehmen Sie diese tägliche Erinnerung dankbar und froh an. Nehmen Sie den Klang der Glocken auch als Aufruf zum Widerstand gegen alles, was Sie ver- einnahmen, nach unten ziehen und knechten möchte, an. Nehmen Sie den Klang der Glocken als eine liebevolle Mahnung an: Blicke nach oben, zum Himmel, auf den, der Dich erschaffen hat mit Würde und Freiheit, mit der Fä- higkeit zu lieben und zu dienen, und lass Dich aufrichten von seiner unendli- chen Liebe. 4 Wir wissen heute aus verschiedenen Dokumenten des Nationalsozialismus, dass genau dies das eigentliche Ziel des Glockenraubes im Dritten Reich war: den Menschen den Blick nach oben zu rauben. Vordergründig wurden die Kir- chenglocken zur Herstellung von Waffen verwendet; in Wirklichkeit wollte man sie für immer verstummen lassen. Es sollten dann in Deutschland nur noch zwölf Glocken läuten, nämlich von der Kuppel des Reichstages. Wie men- schenverachtend dieses Ansinnen war, entlarvt die Dichterin Eva Zeller mit den nüchternen Worten: „Als wir vom Frieden läuten hörten, wurden wir mit den eingeschmolzenen Glocken erschossen.“ Aber schon wenige Jahre nach dem Krieg läuteten von allen Kirchtürmen Deutschlands – auch von dem in Deisenhausen – die Glocken wieder - neue Glocken,unverdrossen um unverdrossen über das über„Grab“ das des„Grab“ Nationalsozialismus des Nationalsozialismus hinweg hinweg von dem neuen Leben vonzu demkünden, neuen das Leben in zu Deutschland, künden, das in Deutschland,wenn auch wenn aus auchTrümmern aus Trüm -und dem Leid vieler mernMenschen, und dem wieder Leid vieler erstanden Menschen, war. wieder Sie erstanden läuteten, war. um Sie läuteten,die unvergängliche um Würde des dieMenschen unvergängliche gegen Würde alle Entehrungdes Menschen in gegenden vergangenen alle Entehrung inJahren den vergan wieder- in das Land und in genendie Herzen Jahren derwieder Menschen in das Land hineinzurufen. und in die Herzen Sie der läuteten, Menschen um hineinzu unseren- Blick wieder nach rufen.oben Siezu ziehen,läuteten, wegum unseren von dem Blick angemaßten, wieder nach oben hin zuzu demziehen, wahren weg von „Heil“-Bringer, der kein dem angemaßten, hin zu dem wahren „Heil“-Bringer, der kein tausendjähriges Reich,tausendjähriges sondern sein Reich, ewiges sondern Reich des sein Friedens, ewiges der Reich Gerechtigkeit des Friedens, und der der Gerechtigkeit und Liebeder Liebe in unseren in unseren Herzen Herzenaufrichten aufrichten möchte. möchte. Ganz in in diesem diesem Sinne Sinne möge möge die neue die Stephanusglocke neue Stephanusglocke Ihnen zurufen: Ihnen Wider zurufen:- Widersteht wie stehtder erstewie der Märtyrer erste Märtyrer der Kirche der Kirche allen allen Mächten Mächten dieser dieser Welt,Welt, die die Euch Euch von Gott trennen vonmöchten! Gott trennen Richtet möchten! Euren Richtet Blick Eurennach Blickoben, nach dann oben, werdet dann werdetIhr den Ihr Himmel offen sehen! denMöge Himmel die neueoffen sehen!Herz-Jesu-Glocke Möge die neue Herz-Jesu-GlockeIhnen zurufen: InIhnen allen zurufen: Nöten In vertraut Euch Jesus allenChristus Nöten an! vertraut Sein Euch Herz Jesus steht Christus weit an!offen Sein für Herz Euch. steht Anweit seinemoffen für Herzen kommt Euer Euch.unruhiges An seinem Herz Herzen endgültig kommt Euerzur unruhigesRuhe. Und Herz mögeendgültig Ihnen zur Ruhe. die Undneue Marienglocke zur möge Ihnen die neue Marienglocke zur liebevollen Mahnerin werden: Ergreift vertrauensvollliebevollen Mahnerin die Hand Marias, werden: damit Ergreift sie Euch vertrauensvoll begleite auf Eurem die Lebensweg Hand Marias, damit sie Euch undbegleite Euch aufzu Jesus Eurem führe! Lebensweg und Euch zu Jesus führe! Dass dieser dieser ermutigende ermutigende Ruf Ihrer Ruf neuen Ihrer Glocken neuen täglichGlocken tief intäglich Ihr Herz tief drin in- Ihr Herz dringe, das ge,wünsche das wünsche ich Ihnen ich Ihnen von vonganzem ganzem Herzen! Herzen! Florian Wörner Wörner Weihbischof in inAugsburg Augsburg 5 - 2 - Grußwort Pfarrer BGR Klaus Bucher Zwei Mal wurden im 20. Jahrhundert zu Kriegszwecken die Glocken vom Turm geholt. Und zwei Mal haben die Deisenhauser große Opfer gebracht, damit wieder Glocken läuten im Dorf. Nach dem 2. Weltkrieg war die Beschaffung guter Bronze schwierig, so dass man sich mit einer Notlösung abfinden musste. Zum 250. Jubi- läum erhält unser Gotteshaus wieder ein klangvolles Geläut. Und wieder ist ihre Beschaffung ein Gemein- schaftswerk. Warum brauchen wir Glocken? Diese Aufgaben sehe ich: Glocken begleiten uns: angefangen von der Taufe, bei jedem Jahreswechsel, der Erstkommunion wie bei der Firmung. Als Hochzeitsglocken sind sie sprichwörtlich. Und wenn ein Deisenhauser stirbt, begleiten sie seinen Abschied. Glocken erinnern uns: sie helfen, dass wir Gott nicht vergessen. Vielleicht braucht es ihren mahnen- den Klang heute mehr, als zu anderen Zeiten. Aber auch, wo sie das nicht mehr erreichen, erfüllen sie eine ganz große Auf- gabe: Glocken verkünden uns: Sie wollen Menschen in Schwung bringen. Leben ist mehr als Funktion und Nutzen. Leben hat eine Quelle und ein Ziel. Christen haben eine Botschaft für Zeit und Ewigkeit. Glocken beten mit uns: Sie sind geweiht. Ihr Schall ist wirklich „heiliger Klang“, wie es in einem Weih- nachtslied heißt. 6 angefangen von der Taufe, bei jedem Jahreswechsel, der Erstkommunion wie bei der Firmung. Als Hochzeitsglocken sind sie sprichwörtlich. Und wenn ein Deisenhauser stirbt, begleiten sie seinen Abschied. Glocken erinnern uns: sie helfen, dass wir Gott nicht vergessen. Vielleicht braucht es Ihren mahnenden Klang heute mehr, als zu anderen Zeiten. Aber auch, wo sie das nicht mehr erreichen, erfüllen sie eine ganz große Aufgabe: GlockenDie Glockensprüche verkünden uns: sind ein Gebet und ein Programm: Sie„Heiliger wollen StephanusMenschen in sei Schwung dem Dir bringen. anvertrauten Leben istVolk mehr Zuflucht“ als Funktion und Nutzen. Leben„Heiligstes hat eine Herz Quelle Jesu, und wir ein vertrauenZiel. Christen auf haben Dich“ eine Botschaft für Zeit und Ewigkeit. „Ave Maria grüß jeder Ton: führe uns Mutter zu Deinem Sohn“ Glocken beten mit uns: Sie sind geweiht. Ihr Schall ist wirklich „heiliger Klang“, wie es in einem Weihnachtslied heißt.Glocken sind eine Zukunftsinvestition: DieNatürlich Glockensprüche sind Investitionen sind ein Gebet immer und auchein Programm: ein Wagnis. Danke allen, die den Mut „Heiligerdazu hatten! Stephanus Vor allemsei dem Kirchenpfleger Dir anvertrauten FranzVolk Zuflucht!“ Hopfenzitz wurde