Dressur, CC Und Weitere
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PFERDEWOCHE | 9. Dezember 2015 Serie | 7 Die virtuelle «Hall of Fame» des Pferdesports (4. Tei) H Dressur, CC und all of Weitere (1919 bis 1939) Fame 73 Pferdesportpersönlichkeiten werden hier vorgestellt. Unterteilt sind es 39 Dressurreiter, 25 Vielseitigkeitsreiter und neun «Weitere», also Richter, FEI-Bureau-Mitglieder, Trainer oder Organisatoren. Max E. Ammann Bei vielen Reitern ver- zeichnet man eine Mehr- fachtätigkeit. Der Bulgare Kroum Lekarsky ritt erfolg - reich in Dressur, Military und Springen, ebenso der Deutsche Carl-Friedrich von Langen. Karol von Rommel war erfolgreich im Springen und in der Mi- litary und einflussreich als Trainer. Ernst Haccius war Springreiter, Trainer und Equipenchef, der Amerika- ner Harry Chamberlin ritt Ernst Haccius, der langjährige Kommandant des Kavallerie- Springen und Military, war Remonten-Depots. Fotos: Archiv Max E. Ammann Werner Fehr gewann mit Prahlhans 1924 die Military in Nizza. Trainer und schrieb Bü- cher. Nicht-Olympiajahren et- FEI-Championat bezeich- viele zu weit weg, dazu kam zichteten ganz auf Los An- Anders als im Springsport, was Struktur zu geben. nen kann. International be- die Wirtschaftskrise, die in geles, ebenso die Schweiz. wo sich bereits vor dem Nach einem Versuch 1927 setzte Militarys gab es 1926 jenen Jahren zur Absage Ers ten Weltkrieg ein jährli- in Luzern wurden sie von bis 1933 in Aachen, viermal mehrerer Turniere zwang, Erster internationaler cher Veranstaltungskalen- 1930 bis 1939 regelmässig in Budapest, 1925 bis 1927 so Luzern, Genf und War- Sieg eines Schweizers der bildete, der sich dann ausgetragen (darunter in Hilversum, viermal im schau. Selbst die Schwe- Fünf Schweizer fanden ab Mitte der 20er-Jahre 1930 in Luzern und 1934 in ostpreussischen Inster- den, von Olympiamedail- Aufnahme in die Hall of festigte, waren die Dressur- Thun). Der CHIO Aachen burg, 1921 bis 1928 in Nizza len verwöhnt, liessen in Los Fame dieses Kapitels: Drei und Vielseitigkeitsturniere bot ab 1925 alljährlich ein und 1928 bis 1937 in Wien. Angeles ihre Springreiter Militaryreiter, ein Dressur- rarer und wurden des Öfte- internationales Dressur- Mit diesem eher spärlichen auch die Military bestrei- reiter sowie der bereits er- ren nur einige Jahre ausge- programm, ebenso Berlin. Turnierangebot waren die ten – die Deutschen, Italie- wähnte langjährige Kom- tragen. In der Dressur ver- In der Vielseitigkeit gab es Olympischen Spiele für die ner, Belgier und Briten ver- mandant des Kavallerie- suchte die FEI mit den 1927 und 1939 nur zwei Dressur- und Militaryreiter FEI-Championaten in den Prüfungen, die man als über alles wichtig. In der Dressur zählte man – mit Ausnahme von 1920 in Antwerpen und 1932 in Los Angeles – zwischen 24 und 29 Olympiastarter. In der Military waren es zwi- schen 44 und 50. Antwerpen 1920 spürte die Kriegsfolgen: Die Organi- sation war rudimentär – die Beteiligung zögerlich. Die Schweizer, wohl vorberei- tet, mussten verzichten, als kurz vor der Abreise in Belgien die Maul- und Klauenseuche ausbrach. Major Adolph Mercier auf Queen Mary in Luzern 1927. Los Angeles 1932 war für Mario Mylius mit Saphir 1936 an den OS in Berlin. 8 | Serie 9. Dezember 2015 | P FERDE W OCHE zwei grosse internationale Militarys: 1924 in Nizza mit Prahlhans, 1925 in Hilver- sum mit Fleurette. Mario Mylius war 1936 in Berlin als Achter bestplatzierter Schweizer. Drei Jahre spä- ter gehörte er in Turin zur zweitplatzierten Schweizer Equipe beim zweiten FEI- Military Championat von 1939. Adolphe Mercier war der führende Schweizer Dres- surreiter der Zwi- schenkriegsjahre. Er ritt bei zwei Olympischen Der einzige zivile Reiter an den Olympischen Spielen 1920 Spielen, 1924 und 1928. in Antwerpen: Pierre Esnault-Pelterie (FRA) mit Saint James. Beim ersten FEI Dressur Championnat, 1927 in Lu- Remonten-Depots, Ernst FEI-Military in Luzern ge- zern, wurde er Zweiter mit Haccius. 1914 hatte Hac- worden. Queen Mary. cius in Luzern den ersten Von den drei Schweizer Nicht weniger als 22 Deut- Schweizer Sieg überhaupt Vielseitigkeitsreitern ritten sche sind in der Hall of in einer internationalen Werner Fehr und Charley Fame der Nicht-Springrei- Springprüfung errungen. Stoffel 1924 in Paris – der ter der Zwischenkriegs- Während seinen über 20 letztere auch 1928 in Ams - jahre: 13 Dressurreiter, Jahren als Depot-Kom- terdam. Stoffel ge hörte fünf Vielseitigkeitsreiter Carl Friedrich von Langen (GER) gewann mit Draufgänger mandant war Haccius auch einige Male zu sieg- sowie mit dem Parcours- Dressur-Gold an den OS 1924 in Paris. Equipenchef der Schwei- reichen Schweizer Natio- bauer August Andreae, zer Springreiter und Par- nenpreisequipen, so 1930 dem Erbauer des Hambur- Gustav Rau und dem FEI- Kategorie Offizielle/Funk- coursbauer in Luzern. 1927 in Brüssel und 1931 in Niz - ger Derby Kurses, Eduard Präsidenten Max von tionäre. Sechs der 13 war er Vierter der ersten za. Werner Fehr gewann Pulvermann, dem grossen Holzing-Berstett vier der Dressurreiter gewannen Pollay, Heinz, D POL «Hall of Fame» Pulvermann, Eduard P/S von Rommel, Karol C/S/T 4. Teil: Zwischenkriegsjahre 1919 bis 1939, Rau, Gustav F/O Dressur, Vielseitigkeit, andere Sachenbacher, Hermnn D SUI Staeck, August D/T Fehr, Werner C/S AUT Stecken, Albert D/T Haccius, Ernest F/T/S Neumeister, Karl C Stecken, Fritz D/T Mercier, Adolphe D Podhajsky, Alois D/F Stecken, Paul D/T Mylius, Mario C Stubbendorff, Ludwig C Stoffel, Charley C/S BUL von Holzing-Berstett, Max F Lekarsky, Kroum D/C/S von Langen, Carl-Friedrich D/S/C SWE Stoychev, Vladimir D/F von Lotzbeck, Eugen D Adlercreutz, Gregor D von Oppeln-Bronikowski, Hermann D Byström, Thomas D DEN von Preussen, Sigismund C Lundblad, Janne D Grandjean, Vincens C von Wangenheim, Konrad C Lundström, Age C/S Jensen, Peder D/C Waetjen, Richard D/T Mörner, Helmer C Lunding, Hans M. C Sandström, Bertil D HUN von Linder, Ernst D von Hanthy, Ladislaus D FIN von Rosen, Hans D/S Pauly, Hartmann D von Essen, Hans Olof C von Essen, Wilhelm D IRL FRA TCH Wylie, William O/F Danloux, Pierre D Jandl, Frantisek, D/F Esnault-Pelterie, Pierre D Thiel, Emanuel D Hector, Georges F JPN Jousseaume, André D/C Kido, Shunzo C/P USA Lesage, Xavier D Yusa, Kohei D/F Margot, Georges C/D/F Chamberlin, Harry D. F/T/S/C Marion, Pierre D NED Doak, Sloan C/F Penot du Breuil, Henry C/S Colenbrander, Anton T. C/S Thomson, Earl F. C/S de Kruijff, Gerard P. C/S Tuttle, Hiram D GER le Heux, Gerard D Andreae, August P Pahud de Mortanges, Charles F. C/S Abkürzungen Gerhard, Friedrich D Quarles van Ufford, Karel F S = Springen; D = Dressur; C = Vielseitigkeit; Linkenbach, Hermann D Schummelketel, Karel C F = Funktionär/Offizieller/FEI-Bureau; Lippert, Rudolf C/S van der Voort van Zijp, Adolph C B = Besitzer; A = Autor; T = Trainer/Coach/ Lörke, Otto D/T van Reede, Jan Hermanus D Equipenchef; M = Medien; O = Organisator; Neumann, Bruno C Versteegh, Pierre D P = Parcoursbauer PFERDEWOCHE | 9. Dezember 2015 Serie | 9 Mannschafts-Goldmedail- der Olympischen Spiele wurde später ein geschätz- len: Carl-Friedrich von von 1932: Xavier Lesage ter Dressurrichter. Langen, Hermann Lin- und Pierre Marion sowie kenbach und Eugen von Pierre Danloux und André USA und Japan Lotzbeck 1928 in Amster- Jousseaume. Der letzte ritt Judge William Wylie ver- dam, Heinz Pollay, Fried - von 1932 bis 1956 bei fünf tritt Irland. Der Richter am rich Gerhard und Her- Olympischen Spielen. 1938 Obersten Gericht war ein- mann von Oppeln-Broni- wurde er FEI-Dressur- flussreich bei der Royal kowski 1936 in Berlin. Von Champion. Zu diesen fünf Dublin Society wie bei der Langen und Pollay wur- französischen Dressurrei- Army Equitation School. den dabei auch Einzel- tern in der Hall of Fame Die vier US-Amerikaner Olympiasieger. Freiherr kommen zwei Vielseitig- sind der Dressurreiter Hi- von Langen war zweifellos keitsreiter: George Margot ram Tuttle (Olympiadritter der Herausragende dieses und Henry Pernot du von 1932), die beiden Mili- Sextetts. Als Springreiter Breuil sowie Cdt. George taryreiter Sloan Doak gewann er 1924, 1927 und Hector, über dreissig Jahre (Olympiadritter 1924) und 1928 dreimal das Deut- lang der allmächtige Gene- Earl F. Thomson (zweimal sche Derby und 1928 und ralsekretär der FEI. Olympiazweiter 1932 und 1931 zweimal die interna- Herausragend bei den 1936) sowie Harry D. Cham- tionale Vielseitigkeit von Österreichern ist Alois berlin. Der letztere gewann Aachen. Podhajsky, Direktor der 1919 bei den «Interallied Sechs der 13 deutschen Spanischen Reitschule in Games» in Paris die Silber- Dressurreiter in der Hall of Wien von 1939 bis 1965. medaille in der Military Fame waren Ausbildner: Zweimal ritt er bei Olympi- und bestritt bei drei Olym- Otto Lörke, August Staeck, schen Spielen: 1936 wurde pischen Spielen die Mili- Richard Waetjen und die er Dritter. Bei den Nieder- Harry Chamberlin (USA) mit Nigra 1920 in Antwerpen. tary wie das Springen. 1932 drei Brüder Albert, Fritz ländern dominieren die wurde er hinter dem Japa- und Paul Stecken. Die Vielseitigkeitsreiter: 1924 van Ufford, langjähriger ter 1936) sind die sieben ner Nishi Zweiter. Cham- grossen Dressurerfolge der und 1928 gewannen sie Funktionär und Richter, schwedischen Dressurrei- berlin war Reitlehrer an deutschen Offiziere wären olympisches Mannschafts- zuletzt als FEI-Präsident ter. Ein Finne wurde in die der amerikanische Kaval- ohne diese Ausbilder nicht gold – 1932 immerhin noch 1936 bis 1939. Hall of Fame aufgenom- lerieschule von Fort Riley möglich gewesen. Sassen Mannschaftssilber. Drei- men: Hans Olof von Essen, wie in West Point und war sie selbst im Sattel, siegten mal hintereinander gab es Skandinavien Olympiafünfter 1928 in der abkommandiert nach Sau- in Aachen Waetjen drei- auch Einzelgold für die Sieben der neun Schweden Military. Die drei Dänen mur, Pinerolo und Tor di mal, Lörke zweimal und Niederlande: 1924 durch sind Dressurreiter, zwei sind Peder Jensen (erfolg- Quinto. Er war Hauptautor Staeck einmal. Fritz A.D.C. van der Voort van kommen aus der Vielseitig- reich in Dressur und Viel- des amerikanischen Kaval- Stecken, Lörke und Staeck Zijp, 1928 und 1932 durch keit.