Gemeinde Wackerow

Bebauungsplan Nr. 103 "Wohnbebauung zwischen der Dreizehnhausener Straße und dem Bahndamm"

Begründung

Beauftragung VPE Vorpommersche ú Erschl ießungsqesellschofl

Bearbeitung: Arbeitsgemeinschaft

.ï PHS lngenieurplanung-Ost Gm bH

Stand: Juni 2O17 Begründung zum Entwurfdes Bebauungsplanes Nr. 103 2 von 50 "Wohnbebauung zwischen der Dreizehnhausener Straße und dem Bahndamm" lnhaltsverze¡chn¡s Ziele, Zwecke und wesentliche Auswirkungen des Bebauungsplanes (B-Plan) 5 I Anlass und Ziel der Planung 5 2 Räumlicher Geltungsbereich 6 3 Übergeordnete und örtliche Planungen.. 7

3.2 Verbindliche Bauleitpläne I 3.3 Landesraumentw¡cklungsprogramm Mecklenburg Vorpommern (LEP M-V)...... 8 4 Bisherige Entwicklung im Plangebiet und dessen Umfeld ...... 8 5 ErläuterungdesBebauungsplanes...... I 5.1 Bemerkungen zum Verfahren ...... 9 5.2 Städtebauliche und verkehrsplanerische Konzeption ...... 9 5.3 Textliche Festsetzungen...... 10 5.3.1 Art und Maß der baulichen Nutzung ...... 11 5.3.2 Bauweise, überbaubare und nicht überbaubare Grundstücksflächen...... 11 5.3.3 Beschränkung der Zahl der Wohnungen ...... 11 5.3.4 Verkehrsflächen ...... 11 5.3.5 Flächen für Garagen/ Carports und Stellplätze ...... 11 5.3.6 Flächen für die Abfall- und Abwasserbeseitigung, einschließlich der Rückhaltung ...... 11 5.3.7 Bereich ohne Ein- und Ausfahrten...... 12 5.3.8 G_rünordnung, Eingriffs-Ausgleichsbilanzierung...... 12 5.3.9 Ortliche Bauvorschriften zur Gestaltung ...... 12 5.4 Ver- und Entsorgung...... 13 5.4.1 Leitungsbestand...... 13 5.4.2 Regenentwässerung 13 5.4.3 Löschwasser...... 13 5,5 lmmissionsschutz 14 5.6 ArtenschutzrechtlicheBelange 15 5.7 Abfallwirtschaft...... 15 5.8 Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien 15 5.9 Altlasten - Altablagerungen ...... 17 5.10 Denkmalschutz, Archäo1o9ie...... 17 5.11 Aufnahmepunkte Katasteramt...... 17 5.12 Flächenbilanz 17 6 Gesetzliche Grundlagen...... 17

Umweltbericht l9 1. Beschreibung des Planvorhabens...... 19 1.'l Aufgabenstellung ...... 19 1.2 Angaben zum Standort.... 19

M:\Projekte\PHS\21 6029\_Texte\SP\Satzung\Beg_1 70601 .doc lngenieurplanung-Ost Gm bH Begründung zum Entwurfdes Bebauungsplanes Nr. 103 3 von 50 "Wohnbebauung zwischen der Dreizehnhausener Straße und dem Bahndamm"

1.3 Art und Umfang des Vorhabens, Angaben zum Bedarf an Grund und Boden sow¡e Festsetzungen des Bebauungsplanes .....20

1.3.1 Art und Umfang des Vorhabens ...... 20 1.3.2 Wesentliche Festsetzungen des Bebauungsplanes 20

2. Fachziele des Umweltschutzes 2',1 3. Bestandsbewertung, Wirkungsprognose, Umweltrelevante Maßnahmen und Monitoring ...... 22 3.1 Tiere und Pflanzen sowie biologische Vielfalt (gem.$ I Abs. 6 Nr. 7a BauGB)...... 22 3. 1. 1 Bestand und Bewertung ...... 22 3. 1. 2 Sfafus-Quo-Prognose (Nichtdurchführung der Planung) 23 3. 1. 3 Auswirkungsprognose (Durchführung der Planung)..... 23 3. 1. 4 U mweltre levante Maßnahmen ...... 27 A 1 Anpflanzung von Bäumen 28 A 2 Anl age von parkartige n G rü nfläche n...... 29 E 1 Okokonto Quellhang Kotzow ...... 30 3. 1. 5 Erhebliche Auswirkungen und deren Überwachung (Monitoring) 33 3.2 Boden/Relief (gem.$ I Abs. 6 Nr. 7a BauGB) 33 3.2.1 Status-Quo-Prognose (Nichtdurchführung der Planung) 33 3.2.2 Auswirkungsprognose (Durchführung der Planung) 33 3. 2. 3 U mweltrelevante Maßnah me n 34 3.2.4 Erhebliche Auswirkungen und deren Überwachung (Monitoring) 34 3.3 Wasser (gem. $ 1 Abs. 6 Nr. 7a BauGB) 34 3.3.1 Bestand und Bewertung ...... 34 3.3.2 Sfafus-Quo-Prognose (Nichtdurchführung der Planung) 35 3.3.3 Auswirkungsprognose (Durchführung der Planung) 35 3.3.4 U mweltrelevante Maßnahmen 36 3.3.5 Erhebliche Auswirkungen und deren Überwachung (Monitoring) 36 3.4 Klima und Luft (gem.$ I Abs. 6 Nr. 7a BauGB) 36 3.4.1 Bestand und Bewertung ...... 36 3.4.2 Status-Quo-Prognose (Nichtdurchführung der Planung) 36 3.4.3 Auswirkungsprognose (Durchführung der Planung) 36 3. 4. 4 U mwe ltre leva nte Maß n ah me n 37 3.4.5 Erhebliche Auswirkungen und deren Überwachung (Monitoring) ...... 37 3.5 Landschaft (gem. $ I Abs. 6 Nr. 7a BauGB).... 37 3.5. I Sfafus-Quo-Prognose (Nichtdurchführung der Planung) ....37 3.5.2 Auswirkungsprognose (Durchführung der Planung)...... 37 3. 5. 3 U mwe ltre levante Maß nah me n ....3B 3.5.4 Erhebtiche Auswirkungen und deren Überwachung (Monitoring) ....38 3.6 Biologische Vielfalt (gem.$ I Abs. 6 Nr. 7a BauGB) 38 3.6.1 Bestand und Bewertung ...... 3B 3.6.2 Status-Quo-Prognose (Nichtdurchführung der Planung) 39 3.6.3 Auswirkungsprognose (Durchführung der Planung) 39 3.6.4 Umweltrelevante Maßnahmen 39 3.6.5 Erhebtiche Auswirkungen und deren Überwachung (Monitoring)...... 39 3.7 Menschen (gem. $ I Abs.6 Nr.7c BauGB) 39 3.7.1 Bestand und Bewertung ...... 39 3.7.2 Status-Quo-Prognose (Nichtdurchführung der Planung) 39 3.7.3 Auswirkungsprognose (Durchführung der Planung) 39 3.7.5 Erhebliche Auswirkungen und deren Überwachung (Monitoring) 40 3.8 Kultur- und sonstige Sachgüter (gem. $ I Abs. 6 Nr ...41 3.8.1 Bestand und Bewertung ...... 41 3.8.2 Status-Quo-Prognose (Nichtdurchführung der Planung) ...41 3. B. 3 Au swirku ngsprog nose (D urchfü hru ng der Pl a n u ng)...... 41

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3. B. 4 U mweltre leva nte Maß n ah me n 41 3.8. 5 Erhebt iche Au swirkungen u nd dere n IJ berwachu ng (Monitoring) .. 41 3.9 Wechselwirkungen (gem. $ I Abs. 6 Nr. 7a BauGB) ...... 41 3.9.1 Bestand und Bewertung ...... ,...... 41

3.9.2 Status-Quo-Prognose (Nichtdurchführung der Planung) 43 3.9.3 Auswirkungsprognose (Durchführung der Planung) 43 3.9.4 Umweltrelevante Maßnahmen 43 3.9.5 Erhebliche Auswirkungen und deren Überwachung (Monitoring) ... 43 4. Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes 43 5. Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der .....43 6. Darstellung der wichtigsten geprüften Alternativen aus Umweltsicht 47 7. Darstellung der Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der 4ngaben...... 47 8. Zusammenfassung.. .,....,,...... 47 9. Anhang.... 49

Anlagen: 1. Bestands- und Konfliktplan zum Umweltbericht mit Stand vom September 2016 2. Maßnahmenplan zum Umweltbericht mit Stand vom September 2016 3. Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag mit Stand vom Juli 2016 4. Verkehrstechnische Untersuchung mit Stand vom August2016 5. Schalltechnische Untersuchung m¡t Stand vom 05.09 .2016, Ergänzung vom Dez. 20't6 6. Erschütterungsprognose mit Stand vom 14.09.2016

M:\Projekte\PHS\21 6029\_Texte\SP\Satzung\Beg_1 70601.doc lngenieurplanung-Ost GmbH Begründung zum Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 103 5 von 50 "Wohnbeba zwischen der Dreizehnhausener Straße und dem Bahndamm"

I Ziele, Zwecke und wesentliche Auswirkungen des Bebauungsplanes (B-Plan)

I Anlass und Z¡el der Ptanung Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine Arrondierung des bestehenden Wohngebiets zwischen der vorhandenen Bahntrasse und der Dreizehnhausener Straße in der Gemeinde Wackerow geschaffen werden. Ziel der Planung ist es, unter Berücksichtigung der angrenzenden Baustruktur eine Wohnbebauung mit eigenständigem Charakter zu entw¡ckeln. ln der Gemeinde Wackerow besteht Bedarf an zusätzlichen Wohnbauflächen. Die vorhandenen Wohnbauflächen insbesondere in den B-Plangebieten Nr. 101 "Hauptstraße", Nr. 102 "4n den Pappeln", Nr. 103 "Hauptstraße", B-Plan Nr. 104A "An den Pappeln/ Dreizehnhausener Straße" und Nr. 2 "Köhlenrueg" wurden mittleruveile weitestgehend ausgeschöpft (siehe Tabelle 1). Darüber hinaus besteht kaum eine Baulücke entsprechend der aktuellen Ortsbegehungen.

Tabelle 1: Gesamtübersicht Wohneinheiten in den B-Plangebieten Nr Standort B-Plan WE (Bestand) 1 Hauptstraße B-Plan Nr. 101 38

2 An den Pappeln B-Plan Nr. 102 63

3 Hauptstraße B-Plan Nr. 103 19 (TeilA) 4 An den Pappeln/ B-Plan Nr. 1044 7B Dreizehnhausener Straße 5 Köhlerweg B-Plan Nr.2 20

Summe 218

Uberuviegend ist der Bevölkerungszuwachs in der Gemeinde Wackerow seit 1990 kontinuierlich gestiegen und weist derzeit einen stabilen Zustand mit einem zu erwartenden Zuwachs aus. Die derzeitige Einwohnerzahl liegt bei 1.360. Die städtebauliche Entwicklung in den letzten Jahren im nahen Umfeld der Universitäts- und Hansestadt zeigt eine zunehmende Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken zur Errichtung von Einfamilienhäusern. Die Nachfrage nach Baugrundstücken für junge Familien und lnteressenten mit mittlerem Einkommen macht die Planung für ein neues Wohngebiet erforderlich. Die Planung des B-Plangebietes "Wohnbebauung zwischen der Dreizehnhausener Straße und dem Bahndamm" dient in erster Linie der Deckung und Entwicklung des örtlichen Wohnflächenbedarfs (Eigenbedarf). Der Eigenbedarf der Gemeinde Wackerow ergibt sich aus dem derzeitigen Zuwachs innerhalb der Gemeinde. Dieser weist zwar nur geringe Zahlen auf, was jedoch durch die fehlende Möglichkeit der Neubebauung begründet ist. Die Anfragen weisen einen wesentlich höheren Bedarf an Wohnraum auf. Des Weiteren weist die Universitäts- und Hansestadt Greifswald derzeit (ISEK, Stand Präsentation vom 21.09.2016) einen durchschnittlichen Eigenheimbedarf von 65 WE / Jahr auf, der zurzeit nicht umgesetzt werden kann. Damit kann die Nachbargemeinde Wackerow hier in den kommenden Jahren einen Teil des Bedarfes abdecken. Weiter dient der Bebauungsplan der Sicherung und Entwicklung eines ausgewogenen und zeitgemäßen Wohnangebotes im Rahmen der bestehenden örtlichen Grundversorgung. Die Gemeinde Wackerow als Nachbargemeinde der Universitäts- und Hansestadt Greifswald beabsichtigt, dieser gerecht zu werden.

M:\Projekte\PHS\21 6029\_Texte\SP\Satzung\Beg_1 70601 .doc lngenieurplanung-Ost GmbH Begründung zum Entwurfdes Bebauungsplanes Nr. 103 6 von 50 "Wohnbebauung zwischen der Dreizehnhausener Straße und dem Bahndamm"

lm Jahr 1994 wurde für das Plangebiet ein Bebauungsplan mit gleicher Bezeichnung aufgestellt. Jedoch wurde das Planverfahren nicht bis zum Ende durchgeführt. Seitdem ruht das Bebauungsplanverfahren. Der neue Bebauungsplan Nr. 103 mit der Bezeichnung "Wohnbebauung zwischen der Dreizehnhausener Straße und dem Bahndamm" ersetzt den damaligen Bebauungsplan 103, erstellt durch die Behrendt, Tamm & Partner Beratungsgesellschaft mbH (btp). Die Aufstellung des Bebauungsplanes ist notwendig, um die nach $ 34 BauGB nicht mögliche Hinterlandbebauung, welche in einem unmittelbaren Zusammenhang zum bebauten Ortsteil im Sinne von S 34 BauGB steht (Außenbereich im lnnenbereich), städtebaulich zu ordnen.

Folgende wesentliche Planungsziele bilden das Grundgerüst dieses Bebauungsplanes: - Sicherstellung einer nachfrageorientierten Wohnsiedlungsentw¡cklung durch Ermöglichung von flexiblen Bauformen - Berücksichtigung der Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege durch Erarbeitung eines Umweltberichtes und eines artenschutzrechtlichen Fachbeitrages sowie Nachweis der notwendigen Ausgleichsmaßnahmen für Eingriffe in den Naturhaushalt

- Einbindung des Baugebietes durch Festsetzungen zur baulichen Gestaltung in Anpassung an die vorhandene Siedlungsstruktur - Sicherstellung der Belange des lmmissionsschutzes durch Maßnahmen zum lmmissionsschutz (aktive und passive Lärmschutzmaßnahmen)

2 RäumlicherGeltungsbereich Das Bebauungsplangebiet liegt zwischen der Bahnstrecke Stralsund-Berlin Gesundbrunnen und der Kreisstraße VG4 sowie nördlich der Hauptstraße und südlich des Flurstücks 78i2 in der Gemeinde Wackerow. Der Geltungsbereich wird wie folgt (siehe Lageplan) begrenzt:

im Norden durch die südliche Grenze des Flurstücks 7812 im Osten: durch die westliche Grenze der Flurstücke 81/1 und 8112 im Süden: durch die nördliche Grenze der Flurstücke 76/39, 3312,3214,3215,3113,3014, 701 13 (Hauptstraße), 76/30, 76129, 76128 und 76127 ) ¡m Westen durch die östliche Grenze der Flurstücke 75110,7519,7518,7517, 7516,76134, 76133, 76131 und 76130 sowie 7 418 (Dreizehnhausener Straße)

Der Geltungsbereich befindet sich in der Flur 4, Gemarkung Wackerow und bezieht sich auf die Flurstücke 3111, 75113, 76136 und 77 sowie auf das Teilflurstück 7418. Der Gesamtbereich umfasst rd. 4,6 ha.

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7At2

C77 76/36 4t8 t I i I 75t't3 +

Ð + + I I I o { + I I , , I + t o 4 t I É + + I

Abb. 1 : Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr.1 03

3 Ubergeordnete und örtliche Planungen 3.1 Flächennutzungsplan Die Gemeinde Wackerow verfügt derzeit über keinen wirksamen Flächennutzungsplan. Ein Planentwurf aus dem Jahr 2001 liegt vor. ln diesem wurde der Bebauungsplanbereich übenruiegend als landwirtschaftliche Fläche und teilweise als Wohnbaufläche dargestellt. Die Teilfläche an der Hauptstraße ist anschließend an benachbarte Flächen als Dorfgebiet ausgewiesen. ln den Flächennutzungsplan der Gemeinde sind Planungsziele des vorliegenden Bebauungsplanes zu übernehmen.

Abb. 2: Ausschnitt Flächennutzungsplan (Entwurf, 2001)

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3.2 Verbindliche Bauleitpläne lm Umfeld des Plangebiets sind neue Wohngebiete in der Ortslage von Wackerow durch die Aufstellung der Bebauungspläne Nr. 103 (Teil A) und Nr. 101 südlich der Hauptstraße sowie Nr. 1044 entstanden. 3.3 Landesraumentw¡cklungsprogrammMecklenburgVorpommern(LEPM-V) lm Landesraumentwicklungsprogramm M-V vom Juni 2016 wird in Abschnitt 4.2 Nr. 1 auf die Konzentration der Wohnbauflächenentwicklung in zentralen Orten unter Berücksichtigung einer flächensparenden Bauweise verwiesen. Weiterhin wird benannt, "dass in den Gemeinden ohne zentralörtliche Funktion die Ausweisung neuer Wohnbauflächen auf den Eigenbedarf zu beschränken ist. Ausnahmsweise können abweichende Regelungen in den Regionalen Raumentwicklungsprogrammen festgelegt werden. Dabei sind die örtlichen, regionalen und infrastrukturellen Besonderheiten und Nachfragen zu berücksichtigen". (Pkt.4.2 Nr. 2 und 3) Unter Punkt 3.3.3 wird die Gemeinde Wackerow als direkte Umlandgemeinde von Greifswald genannt. Die Kernstadt Greifswald bildet mit ihren Umlandgemeinden wie Wackerow oder Neuenkirchen "Stadt-Umland-Räume". Wackerow liegt in einem Entwicklungsbereich und entwickelt sich als Standort mit verstärkter Siedlungsentwicklung über den Eigenbedarf hinaus. Mit dieser räumlichen Einstufung übernimmt die Gemeinde auch eine Entlastungfunktion im Raum Greifswald Stadt. Weiterhin kann Wackerow durch eine geordnete Entwicklung so gestärkt werden, dass sie als Nachbargemeinde einen wesentlichen Beitrag zur urbanen und wirtschaftlichen Entwicklung der Universitäts- und Hansestadt Greifswald leistet. lm Rahmen des Kooperations- und Abstimmungsgebotes mit der Universitäts- und Hansestadt Greifswald am 25.08.2016 wurden die Planungsziele des Bebauungsplanes anhand des Vorentwurfes erläutert. Diese werden grundsätzlich seitens der Universitäts- und Hansestadt Greifswald mitgetragen und es wurden keine Bedenken zum Vorhaben geäußert.

Die Gemeinde Wackerow liegt im Nordosten des Landkreises Vorpommern-Greifswald. Sie befindet sich etwa 3 km nordwestlich der Universitäts- und Hansestadt Greifswald und 14km südwestlich der lnsel Riems als Standort für Wissenschaft und Forschung. Aufgrund der geringen Entfernung zur Stadt Greifswald und lnsel Riems ist auch hier die Nachfrage nach neuen Wohnbauflächen in der letzten Zeit gestiegen. Die Gemeinde Wackerow bietet einen günstigen Wohnstandort mit guter lnfrastruktur wie Kindergarten, Kleingewerbe, Versorgungsladen, freiwilliger Feuen¡rehr sowie einer Sport- und Golfanlage westlich des Gemeindegebietes. Der Ort ist über die Kreisstraße VG4 im Osten und die Bundesstraße 1 05 (Westumgehung Greifswald) verkehrlich sehr günstig erschlossen.

4 Bisherige Entwicklung im Plangebiet und dessen Umfeld Das Plangebiet wird derzeit als landwirtschaftliche Fläche genutzt. Das Gelände ist über die Dreizehnhausener Straße (VG4) im Südwesten erreichbar. Der südliche Teil ist durch das schmale Grundstück 3111 an die Hauptstraße angebunden. Die nordwestliche Ecke des Plangebietes tangiert zwei 10-kV-Freileitungen, die in Nordost Südwest-Richtung weiter verlaufen. Die zweigleisige, elektrifizierte Gleisanlage der Deutschen Bahn für die Strecke Stralsund-Eberswalde-Berlin Gesundbrunnen liegt unmittelbar nördlich und außerhalb des Plangebietes. Die Anlage wird auch durch die Usedomer Bäderbahn für die Strecke zwischen Stralsund und Swinemünde genutzt. lm südöstlichen benachbarten Bereich befinden sich einzelne Kleingartenanlagen. lm südlichen und südwestlichen Umfeld des Planbereichs sind einzelne Wohnhäuser bzw. Reihenhäuser vorhanden. Die Bebauung ist übenviegend durch eingeschossige freistehende Einfamilienhäuser geprägt. Die Grundstücksgröße bei den Reihenhäusern liegt zwischen 150-270 m2. Bei den Einzelbebauungen liegt diese zwischen 750 und 970 m'. lm benachbarten Bereich an der Hauptstraße sind kleine gewerbliche Räume (Bäckerei)

M:\Projekte\PHS\21 6029\_Texte\SP\Satzung\Beg_l 7060l.doc I ngenieurplanung-Ost GmbH Begründung zum Entwurf des Bebauungsplanes Nr, 103 9 von 50 "Wohnbebauung zwischen der Dreizehnhausener Straße und dem Bahndamm" vorhanden. Auffällig ist die einzelne dreigeschossige Blockbebauung auf dem Flst.75114 im südwestlichen Bereich außerhalb des Plangebietes, die aus DDR-Zeiten stammt.

5 Erläuterung des Bebauungsplanes 5.1 Bemerkungen zum Verfahren Der Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan Nr. 103 wurde durch die Gemeindevertretung am 29.06.2016 gefasst. Die amtliche Bekanntmachung erfolgte am 20.06.2016 im Mitteilungsblatt Nr. 7. Durch eine Planungsanzeige vom 05.07.2016 wurden das Amt für Raumordnung und Landesplanung Vorpommern sowie der Landkreis Vorpommern-Greifswald über das Vorhaben in Kenntnis gesetzt. Für die Belange des Umweltschutzes ist eine Umweltprüfung durchzuführen, die im Umweltbericht gemäß $ 2a Nr. 2 BauGB zusammengefasst ist. Um den Umfang und den Detaillierungsgrad der Ermittlung der Belange des Umweltschutzes einzuschätzen hat am 15.07.2Q16 ein Scopingtermin mit den Fachbehörden des Landkreises stattgefunden. Grundsätzlich gab es keine Einwände zum Vorhaben im B-Planbereich. Die Ergebnisse der Fachgutachten zum Artenschutz und zur Eingriffs- Ausgleichsbilanzierung sind hierbei darzustellen und aufzunehmen.

Die frühzeitige Offentlichkeitsbeteiligung gemäß S3 (1) BaUGB zum Vorentwurf des Bebauungsplanes Nr. 103 erfolgte in einer Bürgerversammlung am 04.08.2016. Seitens der Bürger gab es keine Bedenken und Einwände zum lnhalt des Vorentwurfes. Mit Schreiben vom 09.08.2016 wurden Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange gem. S 4 (1) BauGB aufgefordert, den Vorentwurf des Bebauungsplanes und dessen Begründung mit fachbezogener Anlage hinsichtlich ihrer Belange zu prüfen und um Stellungnahme gebeten. lnsbesondere sollten Hinweise dazu erfolgen, die für die Ermittlung und Bewertung des Abwägungsmaterials zweckdienlich sind bzw. wurde dazu aufgefordert sich im Hinblick auf den erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung nach $ 2 Abs. 4 BauGB zu äußern. lm Rahmen des Abwägungsprozesses der eingegangenen Stellungnahmen aus der Behördenbeteiligung zum Vorentwurf wurden auf das wesentliche Thema wie Beeinträchtigung durch Geräuschimmissionen der Bahnanlage und ggf. der Bundesstraße 105 (Westumgehung Greifswald) hingewiesen. Für den Entwurf des Bebauungsplanes wurde hinsichtlich der Lärmproblematik eine schalltechnische Untersuchung erstellt. (siehe Kap. 5.5) Außerdem wurde seitens des Landkreises Vorpommern-Greifswald auf die erforderliche Anstoßwirkung des Bebauungsplanes hingewiesen. Daher soll im weiteren Verfahren die Bezeichnung des Bebauungsplanes Nr. 103 durch eine eingrenzende lagemäßige Bezeichnung ergänzt werden. Demzufolge wird im vorliegenden Planentwurf die ursprünglichen Bezeichnungen "Dorfrand" bzw. Westlich der Bahn" aufgehoben und durch die neue Bezeichnung "Wohnbebauung zwischen der Dreizehnhausener Straße und dem Bahndamm" ersetzt.

5.2 Städtebauliche und verkehrsplanerische Konzeption Ziel des Bebauungsplanes ist die Schaffung eines Wohngebietes für individuelle Einzelhausbebauung. Auf Grund der Flächengröße und der Berücksichtigung der vorhandenen Baustrukturen im Umfeld können hier bis 55 Wohneinheiten in offener Bauweise geschaffen werden. Eine aufgelockerte Bebauung soll das gesamte Gebiet charakterisieren. Um eine zu enge Bebauung zu verhindern, und um die Regenwasserentsorgung auf den Grundstücken zu gewä h rleisten, werden Mi ndestgrundstücksg rößen festgesetzt. Wohngebiet WA 1 Nord: 530 m2 Wohngebiet WA 1 Süd: 570 m2 Wohngebiet WA 2 Nord: 630 m2

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Wohngebiet WA 2 Süd: 490 m' Wohngebiet WA 3 Nord 320 m2 Wohngebiet WA 3 Süd: 390 m'

lm mittleren und im Randbereich sollen gestalterische Maßnahmen durch Grünanlagen umgesetzt werden. Auf der Bahnseite soll diese mit erforderlichen Lärmschutzanlagen kombiniert werden. Das Bebauungsplangebiet wird in das allgemeine Wohngebiet WA 1 bis WA 3 gegliedert. Es ist geplant, im WA 1 Einzel- und Doppelhäuser zu errichten. ln den beiden Teilen des WA 2 sollen nur Einzelhäuser gebaut werden. An der nordöstlichen Seite zur Bahntrasse (WA 3) ist der Bau von Doppel- und Reihenhäusern vorgesehen. Als optische Trennung zum südlichen bestehenden Wohngebiet soll entlang der südlichen Grenze eine 3-m breite Hecke hergestellt werden. Des Weiteren soll eine parkartige, großflächige Grünfläche im Zentrum des Gebietes den offenen, dörflichen Charakter fördern. Die Erschließung des Baugebietes für den Kfz-Verkehr erfolgt ausschließlich über die Dreizehnhausener Straße. Durch das Anlegen einer parkartigen Grünfläche kann eine fußläufige Verbindung zwischen der Hauptstraße und der zukünftigen Wohnsiedlung geschaffen werden. Von hier aus kann über die Hauptstraße der vorhandene Spielplatz am ehem. Gutshaus Am Flemmingberg erreichbar sein. Die innere Ringstraße (Planstraße) im Bebauungsplangebiet soll mit einer Fahrbahnbreite von ca. 6,0 m als Mischverkehrsfläche und verkehrsberuhigt ausgeführt werden. Für die Stichstraßen ist eine Breite von 4,0 m vorgesehen. Alle Verkehrsteilnehmer sind auf der Fahrbahn gleichberechtigt. Es ist lediglich Schrittgeschwindigkeit zulässig. Eine Gehweganbindung erfolgt bis zur Planstraße (wie im Bestand) sowie von der Planstraße zum Parkplatz. An Einzelpunkten der Hauptplanstraße sollen Pflanzinseln mit Baumstandorten unter Berücksichtigung der Grundstückszufahrten angeboten werden. Das ist aus städtebaulich- räumlicher und gestalterischer Sicht geboten und soll die Straße optisch eingrenzen. Ein zentraler Besucherparkplatz mit ca. 14 Stellplätzen in der südwestlichen Ecke des Planbereiches an der Dreizehnhausener Straße soll dem ruhenden Verkehr dienen. Er befindet sich im Abstandsbereich der Hochspannungsleitung. Dem Parkbedürfnis innerhalb des verkehrsberuhigten Bereichs soll durch eine ausreichende Zahl von Stelllätzen in etwa Rechnung getragen werden. Ausgehend von 55 Wohneinheiten wird angenommen, dass ein Stellplatz pro drei Wohneinheiten auch im öffentlichen Raum bereitgestellt werden soll. Dieser Bedarf wird einerseits durch die Stellplatzanlage und des Weiteren im Straßenraum durch ca. 5 weitere anzuordnende Stellplätze gedeckt. lm benachbarten Bereich ist eine Kindertagesstätte "Entdeckungskiste" (Am Flemmingberg 1) vorhanden. Diese kann durch die künftigen Einwohner des B-Plangebietes mit genutzt werden. lm Rahmen einer verkehrstechnischen Untersuchung wurde im Juli dieses Jahres eine Verkehrserhebung an den bestehenden Knotenpunkten des Straßennetzes (Dreizehnhausener Straße/Am Hoppenhof durchgeführt. Hieraus wurde eine nachmittägliche Spitzenstunde von 16:15 Uhr bis 17:15 festgestellt. Unter Berücksichtigung des Bauvorhabens im Plangebiet wird ein zusätzliches Verkehrsaufkommen von ca. 394 Kfz-Fahrtenl24h induziert. Die Verkehrsprognose 2025 zeigt eine geringfügige Zunahme bis zu 3,4o/o für den Kfz-Verkehr und bis zu 2,2o/o für den Lkw-Verkehr. lm Endergebnis wird ermittelt, dass die Anschlussstelle in der Lage ist, die prognostizierten Verkehrsmengen mit einer ausgezeichneten Qualität abzuwickeln. 5.3 Textliche Festsetzungen Aufgabe des Bebauungsplanes ist es, die bauliche und sonstige Nutzung sowie die Sicherung der Erschließung vorzubereiten und zu leiten.

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5.3.1 Art und Maß der baulichen Nutzung Das Plangebiet wird als Allgemeines Wohngebiet gemäß $ 4 BauNVO mit Baufeldern in WA 1, WA 2 und WA 3 festgesetzt. Das entspricht dem Charakter der benachbarten Gebiete, Die Teilgebiete sollen ausschließlich dem Wohnen dienen. Daher sind bis auf Wohngebäude sämtliche gemäß $ 4 Abs. 2 und 3 Baunutzungsverordnung zulässige bzw. ausnahmsweise zuläss¡ge Nutzungen ausgeschlossen. Zum Maß der baulichen Nutzung wird den städtebaulichen Zielsetzungen entsprechend eine nur maßvolle Verdichtung mit l- bis 2-geschossiger Bauweise von Einzel- und Doppel- und Reihenhäusern sowie eine Grundflächenzahl (GRZ) von 0,4 vorgesehen. Für die beidseitige Bebauung entlang der Planstraßen wird jeweils ein Baufeld mit einer Tiefe von max. 15 m festgesetzt. Die Zahl der Vollgeschosse (l-ll) ist unter Berücksichtigung der vorhandenen Bebauungen im Umfeld festgesetzt. lm WA 3 sind die 1-2 Vollgeschosse festgelegt. Mit der Festlegung der generellen maximalen Firsthöhe von 10 m (FH) und einer maximalen Traufhöhe (TH) von 7,0 m soll eine angemessene Gebäudehöhe erreicht werden. Die bestehenden Bebauungen im Umfeld des Plangebietes weisen unterschiedliche Gebäudehöhe aus. Als Höhenbezugspunkt gilt die mittlere Höhe der Oberkante der öffentlichen Verkehrsfläche (Fahrbahnmitte), an die das Grundstück grenzt. Maßgeblich ist die Höhe der Straßenachse rechtwinklig zu dem Grundstück. lm gesamten Plangebiet werden für die Hauptgebäude Sattel- oder Pultdächer festgesetzt. 5.3.2 Bauweise,überbaubareundnichtüberbaubareGrundstücksflächen Gemäß $ 9 Absatz 1 Nr. 2 BauGB i.V.m. SS 22 und 23 BauNVO sind eine offene Bauweise und Baugrenzen (siehe auch Pkt.5.3.1) in Anlehnung an die bestehende Bebauung festgesetzt. Am Einmündungsbereich Dreizehnhausener Straße/Planstraße wird ein Sichtdreieck durch entsprechende Festsetzung der Baugrenzen berücksichtigt, um Verkehrssicherheit zu erzielen.

5.3.3 Beschränkung der Zahl der Wohnungen Um die vorhandenen städtebaulichen Situation und Vermeidung von Fehlentwicklungen in der Zukunft gerecht zu werden, ist die Anzahl der in den Einzelhäusern zulässigen Wohneinheiten geregelt. Dementsprechend ist pro Gebäude eine Wohneinheit zulässig. Dadurch wird auch die Menge des Quell- und Zielverkehrs gering gehalten.

5.3.4 Verkehrsflächen Die öffentliche Erschließungsstraße als verkehrsberuhigter Bereich ist im Bebauungsplan durch Straßenbegrenzungslinien festgesetzt. Die Unterteilung der Verkehrsfläche ist hinweislich dargestellt (siehe Regelquerschnitt).

5.3.5 Flächen für Garagen/ Carports und Stellplätze Garagen, Carports müssen gem. S 9 Abs. 1 Nr. 4 BauGB einen Mindestabstand von 5,0 m hinter der Straßenbegrenzungslinie aufweisen. Für die Stichstraßen mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten zugunsten der Anlieger wird einen Mindestabstand von 1,0 m festgesetzt. Zur Verbesserung des Ortsbildes und zur Wahrung des Gebietscharakters soll verhindert werden, solche Anlagen dicht an der Erschließungsstraße zu errichten.

5.3.6 Flächen für die Abfall- und Abwasserbeseifþung, einschließlich der Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser, sowie für Ablagerungen ($ 9Abs. 1 Nr. 14 BaUGB i.V.m. $ 9Abs. 1 Nr. 16 BaUGB)

Ableitung von Regenwasser der Verkehrsflächen lm Bebauungsplangebiet und nahen Umfeld sind keine nutzbaren Vorfluter vorhanden. Das auf den Verkehrsflächen anfallende Niederschlagswasser wird einer Versickerungsanlage (Rigole) im Zentrum des B-Plangebietes zugeführt.

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Ableitu ng von Dachwasser lm Bebauungsplangebiet und nahen Umfeld sind keine nutzbaren Vorfluter vorhanden. Das auf Baugrundstücke anfallende Niederschlagswasser ist direkt auf dem jeweiligen Grundstück zu versickern.

5.3.7 Bereich ohne Ein- und Ausfahrten lm angrenzenden Bereich des geplanten Parkplatzes an der Dreizehnhausener Straße sind Zufahrten aus verkehrsplanerischen Gründen ausgeschlossen (S 9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB).

5.3.8 Grünordnung, Eingriffs- Ausgleichsbilanzierung Der Bebauungsplan führt zum Verlust und Beeinträchtigung der Natur und Landschaft. Diese wird im Umweltbericht (siehe Teil ll) detailliert erläutert. Die erforderliche Kompensation wird teilweise im Plangebiet umgesetzt. Als Ausgleichmaßnahme 1 (A1) sollen Bäume auf den Grundstücken gepflanzt werden, wobei pro Grundstück 1 Hochstamm sowie je 1 zusätzlicher pro angefangenen 300 m2 über 500 m2 Grundstücksfläche gepflanzt wird (insgesamt 106 Bäume). Weitere 10 Bäume werden innerhalb der Planstraße im verkehrsberuhigten Raum in Pflanzinseln gepflanzt. Weiterhin sollen im Rahmen der Ausgleichsmaßnahme 2 ( 2) im Plangebiet Flächen als parkartige Grünflächen entwickelt werden. Da nicht der gesamte erforderliche Ausgleich innerhalb des Bebau.ungsplangebietes erbracht werden kann, wird für die ausstehenden Kompensationen ein Okokonto herangezogen. Die Ersatzmaßnahme (E1) soll auf einer Fläche in Klotzow (außerhalb des B-Plangebiets) erfolgen. Der Bereich gehört zur Okokontofläche des Landkreises Vorpommern-Greifswald und wird durch die Landgesellschaft betrieben. Es handelt sich um die ,,Renaturierung eines Quellbereiches und Etablierung von Extensivgrünland". Die Fläche hat eine Größe von ca. 7,9 ha. Das Ökokonto Quellhang Klotzow steht für Eingriffe in Funktionen allgemeiner Bedeutung sowie für Funktionen besonderer Bedeutung (Landschaftlicher Freiraum, Arten- und Lebensgemeinschaften, Landschaftsbild, Boden, Wasser, Klima/ Luft) zur..Verfügung. Es umfasst insgesamt ein Kompensationsflächenäquivalent von 199.592 KFA (bezogen auf m2) davon stehen 9.390 KFÄ (m') für die hier benannte Maßnahme zur Verfügung. Neben Maßnahmen der Kompensation sind Gestaltungsmaßnahmen (G1) vorgesehen. Diese umfassen die Anlage weiterer Grünflächen. Dabei ist zum einen die Pflanzung von Hecken vorgesehen Zum anderen wird eine Grünfläche als Pufferbereich zur vorhandenen Hecke angelegt. Hier sind auch Maßnahmen zum Lärmschutz möglich. Als Vermeidungsmaßnahme 1 (V1) ist eine Bauzeiteinschränkung zum Schutz von Brutvögeln vorzusehen. Gemäß $ 39 Abs. 5 Nr. 2 BNatSchG hat die Fällung von Bäumen bzw. die Beseitigung von Gehölzen außerhalb der Brutzeit stattzufinden, d.h. im Zeitraum zwischen 01. Oktober und 28. Februar. Gleiches gilt für die Baufeldfreimachung auf Acker- und Ruderalfluren zum Schutz von Offenlandbrütern. Die Vermeidungsmaßnahme 2 (V2) umfasst den Erhalt und die planzeichnerische Festsetzung der vorhandenen geschützten Hecke entlang der Bahntrasse. Als Schutzmaßnahme (S1) wird im Randbereich (Bahnseite) der Hecke der Gehölzschutz gemäß DIN 18920 der VOB/C bzw. nach RAS-LP 4 (1999) vorgesehen. Darunter fallen u.a. das Aufstellen von Schutzzäunen sowie wurzel- und gehölzschonendes Arbeiten.

5.3.9 Ortliche Bauvorschriften zur Gestaltung Durch örtliche Bauvorschriften wird eine gestalterische Ausprägung der Bebauung in Anlehnung an die vorhandene Bebauung im nahen Umfeld angestrebt. Als Dachformen sind Satteldächer und Pultdächer in einer Dachneigung zwischen 30'und 45'sowie 10" bis 30" festgesetzt. Die Dacheindeckungen sind in den Farben rot bis rotbraun und anthrazit in Matt zulässig. Mit dieser Beschränkung soll der Vielfalt in der Farbgebung Grenzen gesetzt werden, um einen

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5.4 Ver- und Entsorgung

5.4.1 Leitungsbestand lnnerhalb der öffentlichen Verkehrsflächen (Hauptstraße, Dreizehnhausener Straße) befinden sich Ver- und Entsorgungsleitungen. Ein Teil davon liegt jedoch südwestlich des Bebauungsplangebiets im Bereich des Flurstückes 76136. Diese sind im Rahmen der Erschließungsmaßnahmen umzuverlegen. Erforderliche Abstimmungen soll hierfür mit den betroffenen Med ienträgern d urchgefü hrt werden.

5.4.2 Regenentwässerung ln der Gemeinde Wackerow ist lediglich ein öffentliches Regenwasserkanalnetz für die Straßenentwässerung vorhanden. lm Bereich des Bebauungsplangebietes sind keine nutzbaren Vorfluter vorhanden.

Die Entsorgung des anfallenden gesammelten Oberflächenwassers ist daher über die Versickerung und Einleitung in das Grundwasser vorzusehen. Es wird eine Trennung zwischen öffentlichen Flächen und privaten Flächen berücksichtigt. Die öffentlichen Flächen umschließen die öffentlichen Straßenverkehrsflächen, die öffentlichen Grünflächen sowie die privaten Flächen mit Geh- Fahr- und Leitungsrechten. Das in den öffentlichen Flächen anfallende Oberflächenwasser wird über einen Regenwasserkanal im Straßenraum gesammelt und in eine zentrale Versickerungsanlage im Bereich der öffentlichen Grünflächen geleitet. Die Versickerung erfolgt über eine unterirdische Versickerungsanlage mit vorgeschalteter Reinigungsanlage. .

Die privaten Flächen sind für die Entsorgung des auf ihren Flächen anfallenden Regenwassers selbst verantwortlich, eine Einleitung in die öffentlichen Flächen ist auszuschließen.

5.4.3 Löschwasser Für das Bebauungsplangebiet sind für die Ermittlung des erforderlichen Löschwasserbedarfs gemäß DVGW-W 405 folgende Randbedingungen ausschlaggebend: Es ist ein Allgemeines Wohngebiet mit max. 2 Vollgeschossen. Daher ist bei harter Bedachung ein Bedarf von 48m3lh uber 2 Stunden bereit zu stellen. Die Bereitstellung von Löschwasser kann nicht direkt über das örtliche Trinkwasserversorg u ngsnetz erfolgen. Die Löschwasserversorgung ist in der Ausführung mittels eines gesonderten Löschwasserbehälters vorgesehen. Die Behältergröße ist entsprechend DVGW-W 405 auf 48m3lh für 2h, d.h. -100m3 Löschwasserbevorratung ausgelegt, An dem Behälter wird eine dauerhafte oberirdische

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Löschwasserentnahmestelle mittels Saugrohr DN125 mit Löschwasser-Sauganschluss DN 1 00/ A-Festkupplung angeordnet. Der Löschwasserbehälter wird mit Trinkwasser gefüllt, erhält allerdings keinen direkten Trinkwasseranschluss. Die Unterhaltung des Löschwasserbehälters wird im Verantwortungsbere¡ch der Gemeinde Wackerow liegen, d.h. die Nachfüllung nach Verdunstung oder nach Benutzung des bereitgestellten Löschwassers aus einem vorliegenden Spülhydranten sow¡e die Bauwerksunterhaltung ist durch die Gemeinde durchzuführen.

5.5 lmmissionsschutz Für den Bebauungsplan wurde eine schalltechnische Untersuchung durch das lngenieurbüro Herrmann & Partner erstellt (siehe Anlage 5). Zur Berücksichtigung des Schallschutzes wurde hieraus die DIN 18005, Teil 1, Beiblatt 1 - Schallschutz im Städtebau - herangezogen, die Grundlagen und Hinweise für die Planung und schalltechnische Orientierungswerte enthält. Diese sieht folgende schalltechnische Orientierungswerte für die Beurteilung der Geräuschsituation in der städtebaulichen Planung vor:

Allgemeine Wohngebiete tags 55 dB nachts 45 dB bzw. 40 dB

Die Einhaltung oder Unterschreitung dieser Orientierungswerte ist wünschenswert, um die mit der Eigenart des betreffenden Gebietes verbundene Envartung auf angemessenen Schutz vor Lärmbelästigungen zu erfüllen. lnnerhalb des Plangebietes entstehen durch den Straßen- und Schienenverkehr Geräuschimmissionen, die teilweise im Tag- und Nachtzeitraum oberhalb der zugrunde gelegten Orientierungswerte liegen. Die höchsten Beurteilungspegel für den Straßenverkehr wurden mit 52,0 dB(A) am Tag und 60,7 dB(A) in der Nacht und für den Schienenverkehr mit 61,8 dB(A) am Tag und 60,5 dB(A) in der Nacht an der nordöstlichen und südwestlichen Baugrenze ermittelt.

- lmmissionen aus Straßenverkehrslärm lm Bereich der im Gebiet geplanten Bauflächen entstehen durch den Straßenverkehrslärm, der von der südwestlich angrenzenden Dreizehnhausener Straße ausgeht, Verkehrslärmimmissionen, die teilweise im Tag- und Nachtzeitraum über den zugrunde gelegten Orientierungswerten liegen. lnnerhalb des WA 1 werden die höchsten Verkehrslärmimmissionen an der zur Dreizehnhausener Straße gelegenen Baugrenze ausgewiesen. Die zugrunde gelegten Orientierungswerte in einem Allgemeinen Wohngebiet werden an der Straßenseite um bis zu 5,7 dB(A) am Tag und um bis zu 7,0 dB(A) in der Nacht überschritten.

- lmmissionen aus Schienenverkehrslärm lnnerhalb des Plangebietes entstehen durch den Schienenverkehr auf der in nordöstlicher Richtung vorbeiführenden Eisenbahntrasse Geräuschimmissionen, die im Tag- und Nachtzeitraum oberhalb der zugrunde gelegten Orientierungswerte liegen. Die zugrunde gelegten Orientierungswerte werden an der Bahnseite um bis zu 6,8 dB(A) am Tag und um bis zu 15,5 dB(A) in der Nacht überschritten.

Um das geplante Wohngebiet gegen den Schienenlärm abzuschirmen, müssen Lärmschutzwände entlang der Bahnlinie mit einer Mindesthöhe von 5,0 m errichtet werden. Weiterhin sollen schutzwürdige Wohnräume (Wohnräume, die dem ständigen Aufenthalt dienen) durch geeignete Grundrisse auf der lärmabgewandten Gebäudeseite angeordnet werden. Durch die Einhaltung der erforderlichen Schalldämmwerte an den Fassadenbauteilen ist ungestörtes Wohnen in den lnnenräumen zu gewährleisten Dazu sind

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Schutzbedürftige Räume, die nachts einem Beurteilungspegel von über 45 dB(A) ausgesetzt sind, sind mit einer kontrollierten Lüftungsvorrichtung zu versehen, die eine Luftwechselrate von 20 m3 pro Person und Stunde gewährleistet. Diese Maßnahmen wurden im Beba u ungspla n festgesetzt.

Entsprechend der Stellungnahme der Deutschen Bahn vom 29.08.2016 wird darauf hingewiesen, dass durch die DB AG keine Lärmschutzmaßnahmen gemäß der Verkehrslärmschutzverordnung auf der Bahnstrecke Berlin-Eberswalde-Stralsund erforderlich werden. Demzufolge müssen mit Lärmbelästigung, Erschütterungen sowie Emissionen aus dem Eisenbahnbetrieb gerechnet werden und anschließend keine Haftungsansprüche gegenüber der DB AG geltend gemacht werden können. Das gilt sowohl für Erschließungsträger als auch für Nutzer der Bauanlagen im B-Plangebiet. 5.6 ArtenschutzrechtlicheBelange Um Verbotsverletzungen in Bezug auf $ 44 Abs. 1 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) auszuschließen, wurde eine Brutvogelkartierung durchgeführt (siehe Anlage 3). lm Rahmen der Relevanzprüfung wurden keine weiteren relevanten Arten identifiziert. Verbotsverletzungen sind durch den Bebauungsplan bei Einhaltung der Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen nicht zu enruarten. Durch die Bebauung und Versiegelung kommt es zum Verlust einiger Biotoptypen mit eher geringer ökologischer Wertigkeit. Der Eingriff wird durch entsprechende Kompensationsmaßnahmen geregelt. 5.7 Abfallwirtschaft Die Beseitigung des anfallenden Hausmülls erfolgt durch die örtliche Müllabfuhr. Die geplanten Stichstraßen werden als private Zufahrtswege angelegt und sind nicht für Müllfahrzeuge befahrbar. Die Abfallbehälter sind entsprechend von den Eigentümern/ Nutzern zur Abholung zur Planstraße vorzubringen. Es gilt die jeweils gültige Abfallwirtschaftssatzung des Landkreises (derzeit,,Satzung über die Vermeidung, Verwertung und Entsorgung von Abfällen im Landkreis vom 06.11.2000 (Abfallwirtschaftssatzung - AwS), veröffentlicht im Amtl. Mitteilungsblatt des Landkreises Ostvorpommern, Peene-Echo Nr. 12, vom 05J22000, S. 4 ff.) ln der Straße Am Flemmingberg, westlich des ehem. Gutshauses, sind Wertstoffbehälter vorhanden. Es wird davon ausgegangen, dass diese Anlage im Einzugsbereich des neuen Wohngebietes liegt. Eventuell anfallender Sonderabfall ist einer den gesetzlichen Vorschriften entsprechenden Entsorg ung zuzuführen.

5.8 Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien Die Umsetzung einer energieeffizienten Wohngebietsplanung erfordert in der Regel keine besonderen Festsetzungen oder eine absolute Südausrichtung aller Gebäude, sondern eine individuelle Auslotung der planungsrechtlichen Festsetzungen und der konkreten Planung des Gebäudes hinsichtlich energieeffizienter Heizungssysteme, der Optimierung des Energieverbrauches und der Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien am Primärenergieverbrauch. Bei den planungsrechtlichen Festsetzungen sind nicht nur energetische Gesichtspunkte sondern auch alle anderen städtebaulichen Belange gem. $ 1 Abs. 5, Satz 2 BauGB zu berücksichtigen. Dieser Bebauungsplan zielt dennoch darauf ab, höchstmögliche Energiestandards bei den einzelnen Wohngebäudetypen zu venvirklichen bzw. geltende Standards zu unterbieten. Mit der Südausrichtung der allgemeinen Wohngebiete bestehen gute Möglichkeiten zur Nutzung von Solarenergie, wobei auf die Festsetzung von Firstrichtungen verzichtet wurde.

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lm Hinblick auf die Dachformen und Neigungen der Sattel- und Pultdächer, ist die lnanspruchnahme der meisten Dachflächen durch Anordnung von Solarthermie oder Photovoltaikanlagen zur aktiven Sonnenenergienutzung realisierbar. Bei der Anordnung der Gebäude kann eine gegenseitige Verschattung weitgehend vermieden werden, so dass solare Gewinne erzielbar sind. Eine individuelle Optimierung für das jeweilige Bauvorhaben ist in jedem Fall möglich. Als Grundsätze ze¡chnen sich ab, dass eine Abweichung von der Südausrichtung nach Westen günstiger ist als nach Osten und die Dachflächen mit 30'-45' Dachneigung für Satteldächer und Südwest- bis Südost-Ausrichtung den meisten Anforderungen an die thermische Sonnenenergienutzung gerecht werden können. Neben den Festsetzungen zu den geplanten Gebäudetypologien (Einzel-; Doppel-, und Reihenhaus) und deren überbaubarer Grundstücksflächen, Höhen sowie der Gebäudestellungen zueinander, konzentriert sich der Handlungsrahmen im weiteren auf die energetisch günstige Ausformung der Einzelgebäude. Die Entwicklung energetisch günstiger Gebäudeformen, also ein günstiges Verhältnis von Gebäudehüllfläche zu beheizbarem Gebäudevolumen (A/V-Verhältnis) beinhaltet ein großes Reduktionspotenzial. Daher ist der Verzicht auf Dachgauben (stattdessen Vollgeschosse und flachere Dächer), Erker, Nischen und Winkel in der Wärme dämmenden Gebäudehülle sinnvoll. Weitere Möglichkeiten zur Reduktion des Energieverbrauchs liegen in der Orientierung der Gebäude in Verbindung mit großflächiger Verglasung nach Süden (passive Sonnenenergienutzung) und kleinen Fensterflächen nach Norden und eine optimale Wärmedämmung der Gebäudehülle. Große Potentiale bestehen in der Reduzierung des konventionellen Heizenergiebedarfes. lm Rahmen der Energieversorgungsplanung sind Reduktionspotentiale mit der Bedarfsdeckung durch erneuerbare Energie erreichbar. Prinzipiell stehen eine Reihe anderer Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien zut Verfügung, wie die Energiegewinnung durch aktive Sonnenenergienutzung, Wärmepumpen, Geothermie, die Nutzung von Solarelementen an der Fassade etc. Der Betrieb von Mini- BHKW wird umso effektiver, wenn sich mehrere Nutzer zu einer Anlagengemeinschaft finden. Die größeren Grundstücke im Plangebiet sind auch für den Bau von Horizontal- Absorbern (flache Erdkollektoren) im Zusammenhang mit dem Bau und Betrieb von Wärmepumpenanlagen geeignet. Anwendung können auch Tiefensonden zur Nutzung von Geothermie finden. ln Abhängigkeit von der Art der Erdwärmnutzung und der Betrachtung der potentiellen Risiken durch die ven¡uendeten Anlagenkomponenten können unterschiedliche Vorschriften des Wasserhaushaltsgesetzes einschlägig sein. Die Nutzung von Solarenergie in allgemeinen Wohngebieten kann den Eigenbedarf betreffen und sich auch auf die Einspeisung von Strom in das öffentliche Netz beziehen. Dient der erzeugte Strom der Selbstversorgung, handelt es sich um eine der Hauptnutzung dienende ausnahmsweise zulässige Nebenanlage gem. $ 14 Abs. 2 BauNVO. Wird der Strom verkauft, handelt es sich um eine gewerbliche Nutzung, die in einem bestimmten Umfang als sonstiges nicht störendes Gewerbe nach $ 4 Abs. 3 BauGB ausnahmsweise zugelassen werden kann. Der Bebauungsplan ermöglicht die ausnahmsweise zulässige Nutzung. Gemäß $ 61 Abs. 2b LBauO M-V sind Solarenergieanlagen und Sonnenkollektoren in und an Dach- und Außenwandflächen sowie Gebäude unabhängig mit einer Höhe bis zu 3 m und einer Gesamtlänge bis zu 9 m innerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche bei Einhaltung der festgesetzten Grundflächenzahl verfahrensfreie Bauvorhaben. lm Gebiet können auch Niedrigenergie- und Passivhäuser erstellt werden. lm Vergleich zum derzeitig üblichen Baustandard lassen sich durch Niedrigenergie-Bauweise bis zu 4Q o/o Heizwärme und durch Passiv-Bauweise bis zu 85 % einsparen. Der Betrieb eines BHKW und eine Kraft-Wärme-Kopplung sind seitens des Erschließungsträgers aus Kostengründen nicht vorgesehen.

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5.9 Altlasten - Altablagerungen Das Plangebiet ist nicht als Altlastverdachtsfläche oder kampfmittelbelasteter Bereich bekannt. Gleichwohl können derartige Bodenfunde nie ausgeschlossen werden, so dass Bauarbeiten mit entsprechender Vorsicht durchzuführen sind. Für den Fall von Funden sind die entsprechenden Bestimmungen zu beachten und die zuständigen Behörden zu benachrichtigen.

5.10 Denkmalschutz, Archäologie Nach derzeitigem Kenntnisstand sind keine Bodendenkmale im Plangebiet bekannt. Für den Fall von Funden sind die entsprechenden Bestimmungen zu beachten und die zuständigen Behörden zu benachrichtigen.

5.11 Aufnahmepunkte Katasteramt Es ist derzeit nicht bekannt, dass sich ein Festpunkt im Plangebiet befindet. Allgemein sind die Vermessungsmarken gesetzlich geschützt und dürfen nur von den Vermessungsstellen im Sinne des Kataster- und Vermessungsgesetzes eingebracht, in ihrer Lage verändert oder entfernt werden. Der Träger bzw. der Ausführende der Maßnahme ist verpflichtet zu prüfen, ob eine solche Gefährdung besteht. Er muss dies ggf. rechtzeitig (ca.4 Wochen vor Beginn der Maßnahmen) dem Landesamt für innere Venrualtung MV, Amt für Geoinformation, Vermessungs- und Katasterwesen mitteilen.

5.12 Flächenbilanz

Flächenart Flächenoröße(ha) Flächenqröße(%) Allgemeines Wohngebiet 3,57 78 (WA1=2 ha, WA2=1,1 ha, WA3=0,47 ha)

Grünflächen 0, 54 12

Straßenflächen 0,45 10 (PIanstraße= 0,34 ha, Parkplatz=O,05, Gehweg= 0,01 ha, vorh. Anbindungssfraße 0, 05 ha) Gesamt 4,56 100

6 GesetzlicheGrundlagen - Baugesetzbuch (BauGB) i.d.F der Bekanntmachung vom 23.09.2004 (BGBI. I5.2414), zuletzf geändert durch Art. 6 des Gesetzes vom 20. Oktober 2Q15 (BGBI l, S. 1722)

- Baunutzungsverordnung- BauNVO i.d.F der Bekanntmachung vom 23.01.1990 (BGBI. S. 132), zuletzt geändert durch ArI. 2 des Gesetzes vom 1 1 . Juni 2013 (BGBI. I S. 1548) - Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts (Planzeichenverordnung - PlanZV) vom 18.12.1990 (BGBI. 1991 S. 58), geändert durch Att.2 des Gesetzes vom 22. Juli 2011 (BGBI. I S. 1509) - Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) i.d.F der Bekanntmachung vom 29. Juli 2009 (BGBI. I S. 2542), zuletzt geändert durch Artikel 4 Absatz 100 des Gesetzes vom 7. August 2013 (BGBI. I S.3154) sowie das Landesnaturschutzgesetz (LNatG M-V)

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Natursch utzausfüh ru ngsgesetz Mecklenburg-Vorpom mern ( NatSchAG M-V) vom 23.02.2010, zuletzt geändert durch Art.14 des Gesetzes vom 12. Juli 2010 (GVOBI. M-V s. 383,395)

Landesbauordnung Mecklenburg-Vorpommern (LBauO M-V) vom 15. Oktober 2015 GVOBI. M-V, S. 344), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 21. Dezember 2015 (GVOB|. M-V S. 590),

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Umweltbericht

1. Beschreibung des Planvorhabens 1.1 Aufgabenstellung Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 35 soll das Gebiet als Wohngebiet ausgebaut werden. Wesentliches Planungsziel ist der Ausbau des Wohnbebauung und des Wohnumfeldes im Plangebiet.

Aufgrund der Bestandsanalyse und -bewertung werden aus städtebaulicher Sicht folgende Prämissen für die weitere Entwicklung aufgestellt: - Erhalt der Maßstäblichkeit der Bebauung als lockere Einzel- und Doppelhausbebauung mit begrenzten Gebäudegrößen (Breite, Tiefe) und Geschossigkeiten, - Anlage von Grünflächen, - Anlage von Lärmschutzmaßnahmen an der Bahntrasse.

Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes umfasst rd. 4,6 ha und liegt in der Gemarkung Wackerow und umfasst folgende Flurstücke:

Flur 4: 31 11, 75113, 76136 und 77 sowie Teilbereiche 7418

Nach $ 2 Abs.4 BauGB ist bei der Aufstellung eines Bauleitplanes eine Umweltprüfung durchzuführen (durch die Genehmigungsbehörde). Der Vorhabenträger hat dazu die erfor- derlichen genehmigungsfähigen Unterlagen (Umweltbericht) vorzulegen. lm Umweltbericht (UB) sind die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen zu ermitteln, zu beschrei- ben und zu bewerten. Die genaueren lnhalte des Umweltberichtes sowie dessen Gliederung ergeben sich aus der Anlage (zu $2 Abs. 4 und $ 2a BauGB) zum BauGB.

Mit den Festlegungen innerhalb des B-Planes werden Eingriffe in Natur und Landschaft vorbereitet. Der Eingriffsregelung nach Naturschutzgesetzgebung (NatSchAG M-V $12 in Verbindung mit $$ 13 bis 18 BNatSchG) ist Rechnung zu tragen. Diese wird in den U mweltbericht integ riert. lm Rahmen der Eingriffs- Ausgleichsbilanzierung ist zunächst der Bestand von Natur und Landschaft hinsichtlich der ökologischen Funktionen aktuell zu erfassen und zu bewerten. Danach erfolgt eine Konfliktanalyse der zu envartenden Eingriffe in Natur und Landschaft. Die möglichen Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen werden aufgeführt. Ggf. vorhan- dene Vorbelastungen werden hier berücksichtigt. Der Umweltbericht berücksichtigt zudem die Festlegungen zur Grünordnung. Nach der Ermittlung des bauleitplanerisch vorbereiteten Kompensationsumfanges erfolgt die Darstellung der erforderlichen landschaftspflegerischen Gestaltungs-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.

1.2 Angaben zum Standort Das Plangebiet befindet sich im Landkreis Vorpommern-Greifswald und befindet sich in der Gemeinde Wackerow nordwestlich der Universitäts- und Hansestadt Greifswald. Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 103 betrifft einen Teil der Ackerfläche, die sich direkt nördlich an die Wohnbebauung in Wackerow anschließt.

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Struktur und Nutzunq

Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes umfasst eine private Ackerfläche. Es besteht eine randliche Bebauung aus zumeist freistehenden und Einzel- und Mehrfamilienhäusern, teilweise mit Nebengebäuden und Gärten in den ackerseitigen Grundstücksbereichen. Dominiert wird das Gebiet von der Ackerfläche. Randlich befinden sich nordöstlich Heckenstrukturen zwischen Acker und Bahntrasse. Westlich wird das B-Plangebiet von der VG4 begrenzt.

Veoetation

Die Vegetation des Untersuchungsgebiets ist hauptsächlich von dem auf dem Acker angebauten Getreide geprägt. Nordöstlich befinden sich im Randbereich Heckenstrukturen, die als geschützte Biotope ausgewiesen sind. Die Ränder des Ackers sind durch schmale Streifen aus Ruderalflur begrenzt.

1.3 Art und Umfang des Vorhabens, Angaben zum Bedarf an Grund und Boden sowie Festsetzungen des Bebauungsplanes

1.3.1 Art und Umfang des Vorhabens Auf der benannten Fläche werden Baugebietsflächen ausgewiesen, Es werden mehrere Einzel- und Doppelhäuser errichtet. ln der Mitte, bahnseitig am nordöstlichen Rand und südöstlich werden Grünflächen festgesetzt. Das Wohngebiet wird für den Kfz-Verkehr über die Dreizehnhausener Straße im Westen angeschlossen. Die Zufahrtsstraßen im Bebauungsplan-Gebiet werden verkehrsberuhigt angelegt. Eine fußläufige Anbindung erfolgt im Südosten über das Flurstück3111.

Angaben zum Bedarf an Grund und Boden Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes umfasst insgesamt ca. 4,6 ha. Die Bebauung erfolgt vollständig auf nicht versiegelten Flächen.

1.3.2 Wesentliche Festsetzungen des Bebauungsplanes Der Bebauungsplan regelt die bauliche und sonstige Nutzung der Flächen im Geltungsbe- reich und dient der Planungssicherheit (siehe I 5.3).

Art der baulichen Nutzung Das Gebiet wird als Allgemeines Wohngebiet gemäß $ 4 BauNVO mit Baufeldern in WA 1 und WA 2 festgesetzt.

Maß der baulichen Nutzung Das zulässige Maß der baulichen Nutzung wird durch die Festsetzung von Grundflächenzahl (GRZ) auf 0,4 sowie von maximal zulässigen Vollgeschossen und teilweise Gebäudehöhe (GH) definiert. Unter Berücksichtigung des Umfeldes gilt es in den Strukturen entsprechende Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung zu treffen.

Das B-Plangebiet wird in 3 Bereiche unterteilt. Dies sind

. WA1 . wA2 . WA3

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Bauweise, überbaubare und nicht überbaubare Grundstücksflächen Die Festsetzung der Baugrenzen orientiert sich hierbei an der bestehenden Bebauung im Umfeld. Die Festsetzung von Baugrenzen definiert hierbei eine nur maßvolle Verdichtung mit Einzel- und Doppelhäusern. Gemäß $ 9 Absatz 1 Nr. 2 BaUGB i.V.m. SS 22 und 23 BauNVO ist eine offene Bauweise und sind Baugrenzen (siehe auch Pkt. I 5.3.1) in Anlehnung an die bestehende Bebauung festgesetzt.

Garagen/ Carport und Stellplätze Die Garagen/ Carport und Stellplätze dürfen innerhalb und außerhalb der Baugrenzen errichtet werden. Abstandflächen sind in den Stichstraßen zu beachten.

Verkehrsflächen Die Planstraße schließt an die Dreizehnhausener Straße an und wird als verkehrsberuhigter Bereich angelegt.

Grünflächen, Pflanzungen, Nutzungsregelungen und Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft, Anpflanzungs- und Erhaltungsgebote ($ 9 Abs. I Nr.15, Nr. 20, Nr. 25 und Abs. 6 BauGB i.V. mit $ l3 BNatSchG) lm Bebauungsplan werden entsprechend der zeichnerischen Festsetzung die Grünflächen festgesetzt. Die Festsetzung der Grünflächen an der Bahntrasse und im Südosten dient ebenfalls dazu, vorhandene Grünstrukturen in der bestehenden Form nachhaltig zu sichern und von Bebau- ung freizuhalten.

2. Fachziele des Umweltschutzes Die Ziele und Grundsätze der Raumordnung und Landesplanung werden im Landesraumentwicklungsprogramm (LEP) (MABL M-V 2005) und im Regionalen Raumentwicklungsprogramm der Region Vorpommern (RREP 2010; REGIONALER PLANUNGSVERBAND VORPOMMERN) festgelegt. Als übergeordnete naturschutzfachliche Planungen liegen das Erste Gutachtliche Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern (GLP) (Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern, 2003) und der Gutachtliche Landschaftsrahmenplan für die Region Vorpommern (GLRP) (LUNG 2009) vor. lm Landesraumentwicklungsprogramm Mecklenburg-Vorpommern wird die angrenzende Bahntrasse als großräumiges Eisenbahnnetz ausgewiesen. Weitere Ausweisungen sind für das Gebiet nicht vorhanden.

Das Regionale Raumentwicklungsprogramm der Region Vorpommern legt die Gemeinde Wackerow als zum Nahbereich des Oberzentrums Greifswald fest. Die Gemeinde befindet sich im Vorbehaltsgebiet für den Küstenschutz. Das Waldmehrungspotential liegt bei 0-5%.

Entsprechend den Angaben im Gutachtlichen Landschaftsrahmenplan der Region Vor- pommern besitzt der Bereich eine hohe bis sehr hohe Schutzwürdigkeit des Bodens und eine hohe bis sehr hohe Schutzwürdigkeit des Grundwassers (Schutzfunktion ungünstig). Die Schutzwürdigkeit des Landschaftsbildes ist mit mittel bis hoch angegeben.

Schutzqebiete Das Vorhabensgebiet liegt außerhalb von relevanten Schutzgebieten. Es sind keine Beeinträchtigungen von Schutzgebieten im weiteren Umfeld zu erwarten.

Es ist davon auszugehen, dass durch die Festlegungen des B-Planes Eingriffe in Natur und Landschaft vorbereitet werden. Der Verursacher des Eingriffs ist gem. $ 15 BNatSchG ver- pflichtet, vermeidbare Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes

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zu unterlassen sowie unvermeidbare Eingriffe durch Kompensationsmaßnahmen zu kom- pensieren.

3. Bestandsbewertung, Wirkungsprognose, Umweltrelevante Maßnahmen und Monitoring lm Folgenden wird der Bestand, d.h. die natürliche sowie anthropogene Ausstattung der Flä- chen innerhalb des B-Plangebietes und des Wirkraumes betrachtet und bewertet.

3.1 Tiere und Pflanzen sow¡e biologische Vielfalt (gem.$ I Abs. 6 Nr. 7a BauGB)

3.1.1 Bestand und Bewertung

N atu rrä u ml iche G I ied eru n g Das Plangebiet erstreckt sich in der Landschaftszone "Vorpommersches Flachland". lnnerhalb dieser Landschaftszone ist es der Großlandschaft ,,Vorpommersche Lehmplatten" zuzuordnen. Die im Planbereich zugehörige Landschaftseinheit wird als ,,Lehmplatten nördlich der Peene" betitelt.

Potentiell natürliche Veqetation Die heutige potentielle natürliche Vegetation ist die denkbare Vegetation, die unter den heu- tigen Standortverhältnissen ohne menschliche Eingriffe als höchstentwickelte Pflanzenge- sellschaft anzutreffen wäre. Für den B-Planbereich sind nach dem Kartenportal des LUNG Buchenwälder basen- und kalkreicher Standorte ausgewiesen.

Gesetzlich Biotope lm nordöstlichen Randbereich befinden sich Hecken zwischen dem Acker und der Bahntrasse Stralsund - Greifswald. Diese sind als geschützte Biotope nach $ 20 NatSchAG M-V ausgewiesen. laufende Nummer Biotopname ovPo0438 Hecke ovP00439 Hecke; sonstiger Laubbaum; lückiger Bestand/ lückenhaft

Biotoptvpen: Zur Beurteilung der vorhandenen Biotoptypen erfolgte eine Biotoptypenkartierung. Die Beschreibung der Biotoptypen erfolgte nach der Anleitung für die Kartierung von Biotoptypen und FFH-Lebensraumtypen in Mecklenburg-Vorpommern (Schriftenreihe des LUNG 2010lïeft2).

Ubersicht der vorhandenen Biotoptvpen und ihre Wertstufen:

Code Kürzel Bezeichnung Status Wertstufe 2. Feldgehölze, Alleen und Baumreihen 2.1.2 BLM Mesoph iles Laubgebüsch s 3 2.3.2 BHS Strauchhecke mit Überschirmung s 3 10. Staudensäume, Ruderalfluren und Trittrasen 10.1 .3 RHU Ruderale Staudenflur frischer bis trockener 2

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Mineralstandorte 12. Acker- und arten 12.1.1 ACS Sandacker 1

I 3. Grünanlaqen der Siedlunqsbere¡che 13.2.4 PHW Siedlunqshecke aus nichtheimischen Gehölzen 13.3.2 PER Artenarmer Zierrasen 14. der Si Verke und lndustrieflächen 14.7.2 OVF Versiegelter Fuß- und Radweg 14.7.5 OVL Straße $= gesetzlich geschütztes Biotop nach $ 20 NatSchAG M-V

Die Biotope des B-Plangebietes sind anthropogen beeinträchtigt und durch die vorherr- schende Nutzung geprägt. Grünstreifen, Ackersäume und Gehölze sind durch angrenzende Verkehrs- und Ackerflächen vorbelastet. Der Großteil der Biotope ist künstlich angelegt bzw. stark anthropogen geprägt und in ihren Funktionen stark eingeschränkt. Eine natürliche Entwicklung findet praktisch nicht statt.

Fauna Aus dem Kartenportal des LUNG wird für den betrachteten Rasterbereich ein positiver Nachweis des Fischotters ausgewiesen. Da sich im Untersuchungsgebiet jedoch keine offe- nen Gewässer befinden, ist von einer Betroffenheit dieser Art nicht auszugehen. ln dem Messtischblatt-Quadranten des B-Planbereiches wurden bei der Kartierung 2013, laut dem Kartenportal des LUNG, je 2 Bruten des Kranichs und des Rotmilans sowie je 1 Horst des Seeadlers sowie des Weißstorches nachgewiesen. Aufgrund der mangelnden Eignung des Untersuchungsgebietes als Rast-, Brut- oder Nahrungshabitat ist von keiner Betroffenheit der genannten Arten auszugehen.

Ergebnisse der Artenschutzrechtliche Prüfung Da der B-Plan maßgeblich die Entwicklung des Gebietes ohne nachhaltige Verdichtung der Bebauungsstruktur zum Ziel hat, bleiben die bestehenden Gehölzbereiche erhalten. Der Entfall von Gehölzen wird auf ein Mindestmaß beschränkt, wodurch die Beeinträchtigungen für Freibruter gering bleiben. Zum Schutz von Brutvögeln ist bei der Entfernung von Gehölzen generell $ 39 Abs. 5 Nr. 2 BNatSchG zu beachten, d. h. die Fällung von Bäumen und die Beseitigung von Gebüschen ist nur innerhalb des gesetzlichen Zeitraumes zwischen dem 1. Oktober und 28. Februar zulässig. Bei der Baufeldfreimachung ist die Beeinträchtigung von Offenlandbrütern zu beachten, so dass sie außerhalb der Brutzeit zu erfolgen hat.

3. 1.2 Status-Quo-Prognose (Nichtdurchführung der Planung) Bei der Entwicklung des Gebietes ohne das Vorhaben bleiben die Größe und die Nutzung der betroffenen Biotope möglicherweise erhalten, ein naturnahes Entwicklungspotential ist nicht anzunehmen Grundlegende Änderungen in der floristischen oder faunistischen Artenzusammensetzung sind nicht zu envarten.

3. 1 .3 Auswirkungsprognose (Durchführung der Planung) Biotope Das Vorhaben stellt einen Eingriff in Natur und Landschaft i.S.d. $ 12 NatSchAG M-V dar. Nach $ 13 BNatSchG ist der Verursacher des Eingriffs dazu verpflichtet, vermeidbare Beein-

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Mit den Festlegungen innerhalb des B-Planes werden Eingriffe in Natur und Landschaft i.S.d. $ 12 NatSchAG vorbereitet. Nach $ 13 BNatSchG ist der Verursacher des Eingriffs dazu verpflichtet, vermeidbare Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu unterlassen. ln Hinblick dessen werden folgend die möglichen Beeinträchtigungen aufgeführt, welche durch das Vorhaben bewirkt werden können. Die erforderlichen Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen werden im Kapitel 3.1.4 dargelegt.

Nach $ 13 BNatSchG hat der Eingriffsverursacher alle unvermeidbaren Beeinträchtigungen durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege (Ausgleichsmaßnahmen) so auszugleichen, dass keine erheblichen oder nachhaltigen Beeinträchtigungen zurückblei- ben. lst dies nicht möglich, sind die beeinträchtigten Strukturen, Funktionen und Prozesse von Natur und Landschaft möglichst gleichwertig oder ähnlich zu ersetzen (Ersatzmaßnahmen).

lm Folgenden werden die durch das Vorhaben bewirkten Beeinträchtigungen konkret ermit- telt und eine Eingriffs-Ausgleichs-Bilanzierung vorgenommen. lm Ergebnis werden in Kapitel 3. 1 .4 die erforderlichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen beschrieben.

Die Bewertung wurde mit Hilfe der ,,Hinweise zur Eingriffsregelung Mecklenburg-Vorpom- mern" (LUNG 1999) durchgeführt. Dabeiwurden als Kriterien die Regenerationsfähigkeit, die Gefährd ung/Selten heit sowie d ie typische Artenausstattung herangezogen.

Bei den vom Vorhaben betroffenen und somit zu bewertenden Biotopen gem. Kap.3.1.1 handelt es sich hauptsächlich um anthropogen geschaffene und beeinträchtigte Biotope, deren Regenerationszeiten unter 25 Jahren liegen, deren Gefährdung/Seltenheit als nicht gefährdet zu bewerten ist und deren typische Artenausstattung Anteile bis max. 50 % auf- weisen. Demnach besitzen die vorhandenen und von der Maßnahme direkt betroffenen Bio- tope eine geringe Naturschutzfachliche Bedeutung (vgl. Kap. 3.1.1).

Bestimmung des Kompensationserfordernisses aufqrund betroffener Biotoptvpen Für die Bilanzierung werden die Konfliktflächen aufgeführt, die durch das Planvorhaben durch Versiegelung oder durch lnanspruchnahme ohne Versiegelung überplant werden. Flä- chen, die durch Vorhaben nicht verändert werden fließen nicht mit in die Bilanzierung ein. Dazu gehören grundsätzlich bereits versiegelte oder durch Bebauung in Anspruch genom- mene Flächen als auch Grundstücke, die durch die Festsetzungen des B-Plans keine Ande- rung erfahren. Jedem vom Eingriff betroffenen Biotop wurde ein Kompensationserfordernis zugeordnet, welches dazu dient, die betroffenen Werte und Funktionen des Naturhaushalts wieder her- zustellen.

Für die verbleibenden angrenzenden Biotope sind keine erheblichen Beeinträchtigungen durch die Änderung zu enn¡arten. Da keine Wirkzonen außerhalb des B-Plans entstehen, entfällt die Bilanzierung der Biotopbeeinträchtigung durch mittelbare Eingriffswirkungen.

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Die Bilanzierung der Flächen wird gemäß den Festlegungen des B-Planes von der maximal möglichen potentiellen Gesamtversiegelungsfläche ausgegangen (GRZ = 0,4). Da die Grünflächen überwiegend als Kompensationsflächen dienen, werden sie nicht als Flächeninanspruchnahme bilanziert. Weiterhin werden Ackerflächen und Zierrasen aufgrund ihrer geringen Wertigkeit nur hinsichtlich der Versiegelung betrachtet, unversiegelte Flächen werden anschließend als Hausgärten begrünt.

KV Verlust von Biotopstrukturen durch Versieqelunq Durch die Errichtung von Gebäuden und Stellplätzen sowie von Verkehrsflächen kommt es zu einem Totalverlust sämtlicher ökologischer Funktionen. Dabei werden ausschließlich die bislang nicht versiegelten Flächen betrachtet.

Die maximal mögliche Versiegelung im Bereich der vorgesehenen Baugebietsflächen um- fasst je betroffenes Flurstück den Anteil der Grundfläche, die innerhalb der Baugrenze durch die Grundflächenzahl vorgegeben ist.

a Wohngebiet: GRZ 0,4 (= 40 o/o der Grundstücksfläche)

a Straßenverkehrsflächen : GRZ 1 (= 100o/o der Grundstücksfläche) a Als Flächenansatz wird also die Grundstücksfläche mit dem jeweiligen Anteil angesetzt. Davon abgezogen werden die bereits durch Bebauung vorhandenen versiegelten Flächen.

Es sind folgende Biotope betroffen

Wohngebiet:

Biotoptyp Flächen- Wert- GRZ Kom pensationserfordernis x Flächenäquivalent verbrauch stufe Korrekturfaktor für Kompensation (m') Freiraum beei nträchtig u ngs- (m") qrad x Wirkungsfaktor 10.1.3 RHU 50 2 0,4 (2+0,5)x0,75x1 38 12.1.1 ACS 16.223 I 0,4 (1+0,5)x0,75x1 7.300 13.3.2 PER 28 0,4 (0,5+0,5)x0,75x1 I Gesamt: 7.346

Erläuterung zum Kompensationserfordernis: Das Kompensationserfordernis von Ruderalfluren und Acker wird mit dem Mindestsatz angesetzt, da aufgrund der anthropogenen Prägung keine Höheruvertigkeit der Biotoptypen vorliegt. Rasenflächen werden wegen ihrer stark anthropogenen Prägung mit 0,5 bewertet. Der Zuschlag der Versiegelung mit 0,5 ergibt sich aus der geplanten Flächenbefestigung. Der Anteil der Flächenbefestigung der ausgewiesenen Baufelder ergibt sich aus der Grundflächenzahl (GFZ) und liegt bei 0,4. Dabei sind Stellplätze und Garagen bereits berücksichtigt. Der Korrekturfaktor Freiraumbeeinträchtigungsgrad wird mit 0,75 angesetzt, da es sich um einen Bereich handelt dessen vorhandenen Vorbelastungen im Durchschnitt < 50 m entfernt sind. Der Wirkungsfaktor beträgt 1.

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Verkehrsflächen:

Biotoptyp Flächen- Wert- GRZ Kom pensationserfordernis x Flächenäquivalent verbrauch stufe Korrekturfaktor für Kompensation (m') Freirau m beeinträchtig u ngsg r (m') ad x Wirkungsfaktor

10.1.3 RHU 88 2 1 (2+0,5)x0,75x1 165

12.1.r ACS 4.600 1 1 (1+0,5)x0,75x1 5.175 Gesamt: 5.340

Erläuterung zum Kompensat¡onserfordernis: Das Kompensationserfordernis von Ruderalfluren und Acker wird mit dem Mindestsatz angesetzt, da aufgrund der anthropogenen Prägung keine Höhenvertigkeit der Biotoptypen vorliegt. Der Zuschlag der Versiegelung mit 0,5 ergibt sich aus der geplanten Flächenbefestigung. Da die Verkehrsflächen vollständig versiegelt werden, beträgt die GRZ 1. Der Korrekturfaktor Freiraumbeeinträchtigungsgrad wird mit 0,75 angesetzt, da es sich um einen Bereich handelt dessen vorhandenen Vorbelastungen im Durchschnitt < 50 m entfernt sind. Der Wirkungsfaktor ist 1.

K 1 Verlust von Biotopfunktionen durch Inanspruchnahme ohne Versiegelung

Durch die Überplanung im Rahmen des B-Plans 103 kommt es auch zut Flächeninanspruchnahme von Biotoptypen ohne Versiegelung. Geringwertige Biotoptypen (Wertigkeit 0-1) sowie Biotoptypen im Bereich der ausgewiesenen Grünflächen werden nicht mit bilanziert, da sie nach Abschluss der Baumaßnahmen als Hausgärten bzw. parkartige Grünflächen hergestellt werden und die Wertigkeit gleich bleibt, Grünflächen werden aufgewertet und dienen der Kompensation. Durch die Ausweisung wird ein Teil des geschützten Biotops OVP0004539 (nach $ 20 NatSchAg M-V) durch die Anlage einer Lärmschutzwand überplant. Die Hecke hat eine Gesamtgröße von 0.3328 ha. Der Verlust beträgt rund 52 m2. Der Eingriff ist aufgrund des geringen Anteils von rund 1,5 o/o nicht erheblich, die Funktion des geschützten Biotops bleibt erhalten.

Die maximal mögliche Flächeninanspruchnahme ohne Versiegelung im Bereich der vorgesehenen Baugebietsflächen umfasst je betroffenes Flurstück die verbliebene Fläche ohne den Anteil der Grundfläche, die innerhalb der Baugrenze durch die Grundflächenzahl vorgegeben ist. Sie wird mit 1-GRZ berechnet.

Wohngebiet:

Biotoptyp Flächen- Wert- 1-GRZ Kom pensationserfordernis x Flächenäquivalent verbrauch stufe Korrekturfaktor für Kompensation (m") Frei rau m beeinträchtig ungsgr (m') ad x Wirkungsfaktor 2.3.2 BHS 52 3 0,6 6x0,75x1 234 10.1.3 RHU 953 2 0,6 2x0,75x1 1.430 Gesamt 1.664

Erläuterung zum Kompensationserfordernis: Das Kompensationserfordernis der Feldhecke wird mit 6 angesetzt, da es sich um ein gut strukturiertes Biotop handelt, welches jedoch durch angrenzende Beeinträchtigungen aus Landwirtschaft und Bahnverkehr vorbelastet ist. Das Kompensationserfordernis von Ruderalfluren wird mit dem Mindestsatz angesetzt, da aufgrund der anthropogenen Prägung

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keine Höherwertigkeit der Biotoptypen vorliegt. Der Anteil der unbefestigten Flächen der Baufelder ergibt sich aus der Differenz der Grundflächenzahl (GFZ) von der Gesamtfläche (1-GRZ) und liegt bei 0,6. Hinzu kommen die Flächen außerhalb der Baufelder. Der Korrekturfaktor Freiraumbeeinträchtigungsgrad wird mit 0,75 angesetzt, da es sich um einen Bereich handelt dessen vorhandenen Vorbelastungen im Durchschnitt < 50 m entfernt sind. Der Wirkungsfaktor beträgt 1.

Der Kompensationsflächenbedarf umfasst rund 1.44 ha.

3. 1 .4 Umweltrelevante Maßnahmen Nach $ 15 BNatSchG sind unvermeidbare Beeinträchtigungen durch Maßnahmen des Na- turschutzes und der Landschaftspflege (Ausgleichsmaßnahmen) so auszugleichen, dass keine erheblichen oder nachhaltigen Beeinträchtigungen zurückbleiben. lst dies nicht mög- lich, sind die beeinträchtigten Strukturen, Funktionen und Prozesse von Natur und Land- schaft möglichst gleichwertig oder ähnlich zu ersetzen (Ersatzmaßnahmen).

Zur Vermeidung bzw. Minimierung nachteiliger Auswirkungen auf die Umwelt wurden bereits im Rahmen der Bebauungsplanung folgende Maßnahmen berücksichtigt bzw. festgelegt:

Begrenzung der Zahl der Vollgeschosse in Anpassung an die vorhandene Bebauung Festsetzung der Grundflächenzahl auf GRZ 0,4 Festsetzungen bezüglich der Erhaltung und des Schutzes angrenzender Grünflächen Festsetzungen bezüglich Erhaltung und Schutz der vorhandenen Gehölzbestände Festsetzung artenschutzrechtl icher Ma ßnahmen fü r Brutvögel

Um baubedingte Biotopverluste zu mindern, sind für die bauzeitliche Flächeninanspruchnahme möglichst Flächen zu nutzen, die anlagebedingt ohnehin versiegelt bzw. überbaut werden. Baustelleneinrichtungen, Lagerplätze u. ä. sollen nicht im Kronen- und Wurzelbereich von Gehölzbeständen eingerichtet werden. Für zu erhaltende Einzelbäume und Gehölzbestände sind bauzeitlich Schutzmaßnahmen vorzusehen. Des Weíteren wird aus artenschutzrechtlichen Gründen eine Bauzeiteneinschränkung für Gehölzentfern u ngen und Baufeldfreimach u ng vorgesehen. Zur Kompensation des Verlustes bzw. der Beeinträchtigung von betroffenen Biotoptypen werden Grünflächen innerhalb des B-Plangebietes ausgewiesen. Diese führen zu einem teilweisen Ausgleich des Eingriffs. Für die nicht innerhalb des Geltungsbereiches zu kom- pensierenden Beeinträchtigungen werden externe Maßnahmen ausgewiesen.

V1 Artenschutzrechtliche Vermeidunqsmaßnahmen

Avifauna Betroffenheiten von Brutvögeln sind während der Bauphase möglich, da durch die baubedingten Flächenbeanspruchungen potentielle Teillebensräume überbaut werden bzw. ihre avifaunistisch-ökologische Funktion verlieren. Bau- und betriebsbedingte optische und akustische Stönruirkungen können Veränderungen im Raumnutzungsverhalten von Brutvögeln bewirken, was zu einem Vergrämungseffekt führt. Dies wiederum kann zu nachhaltigen Störungen im Brutgeschehen bzw. im Energiehaushalt der Vögel führen, was sich negativ auf den Reproduktionserfolg auswirken kann.

Bauzeiteneinschrä nkunq für Baufeldfreimachunq Durch folgende artenschutzrechtliche Vermeidungsmaßnahmen können diese Beeinträchti- gungen minimiert werden:

a Zum Schutz von Freibrütern ist bei der Entfernung von Gehölzen generell $ 39 Abs. 5 Nr. 2 BNatSchG zu beachten, d. h. die Fällung von Bäumen und die Beseitigung von Gebüschen ist nur innerhalb des gesetzlichen Zeitraumes

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zwischen dem 1. Oktober und 28. Februar zuläss¡g. Gleiches gilt für die Baufeldfreimachung auf den Acker- und Ruderalflächen, um eine Gefährdung von Offenlandbrütern zu vermeiden. Unabhängig von den Regelungen im Bebauungsplan gelten für Vorhaben innerhalb des Planbereiches, bspw. bei Gebäudeabriss und -sanierung sowie Gehölzbeseitigungen außerhalb der gesetzlichen Frist ($ 39 Abs. 5 Nr. 2 BNatSchG), die Verbote des S 44 Abs. 1 BNatSchG, welche jeweils im Rahmen einer Einzelfallprüfung zu bewerten sind.

V 2 Erhalt von Gehölzen

Zur Erhaltung des Erscheinungsbildes des Plangebietes und von geschützten Heckenstrukturen wird festgesetzt, die vorhandenen Hecken an der Bahntrasse zu erhalten

Schutzmaßnahmen

S 1 Gehölzschutz

Sofern Bauarbeiten im gehölznahen Bereich (< 3 m) erfolgen, sind die Gehölze gemäß DIN 18920 der VOB/C bzw. nach RAS-LP 4 (1999) vor Beschädigungen zu schützen. Der Schutz umfasst neben dem Stammschutz insbesondere den Wurzelbereich. Es sind Schutzzäune vorzusehen, welche nach Beendigung der Bauarbeiten wieder zu entfernen sind. lm Wurzelbereich dürfen keine Abgrabungen bzw. Aufschüttungen erfolgen. Unvermeidbare Bodenbearbeitungen im Wurzel- bzw. Kronentraufbereich sind in wurzelschonender Arbeits- weise (Handarbeit) durchzuführen. Der Wurzelbereich ist bei Abgrabungen feucht zu halten und abzudecken. Soweit Lichtraumprofil für die Baudurchführung hergestellt werden muss, sind die Schnittarbeiten vor Beginn der Baumaßnahme durchzuführen um Rissschäden zu vermeiden. Die Notwendigkeit und der Umfang des Gehölzschutzes sind im Einzelfall zu bewerten.

Gestaltunosmaßnahmen

G1 Anlaqe von Grünflächen lm Bereich des Plangebiets werden mehrere Grünflächen zur Gestaltung des Wohngebiets angelegt. lm Südosten werden Pflanzflächen ausgewiesen, hier ist die Pflanzung einer Hecke vorgesehen. Weiterhin wird parallel zur Bahntrasse im Nordosten eine Grünfläche als Puffer zur geschützten Hecke angelegt. Hier sind auch Maßnahmen zum Schallschutz möglich. lnsgesamt entstehen ca. 1.650 m2 Grünfläche.

Ausqleichsmaßnahmen

Für den B-Plan Nr. 103 sind innerhalb des betroffenen Raumes folgende Ausgleichsmaßnahmen geplant, die nachfolgend genauer aufgeführt und im Maßnahmenplan dargestellt sind. Die Ausgleichsmaßnahmen dienen der Kompensation des Eingriffs.

A I Anpflanzuno von Bäumen lm Bereich der Wohngrundstücke wird die Anpflanzung von Hochstämmen festgesetzt. Pro Grundstück ist jeweils ein Laubbaum zu pflanzen, zusätzlich ab einer Grundstücksgröße von 500 m2 pro angefangene 300 m2 ein weiterer Baum (insgesamt 106 Bäume). Weiterhin sind an der Planstraße insgesamt 10 weitere Bäume auf Pflanzinseln zu pflanzen. Die Bäume sind gemäß Pflanzliste zu pflanzen.

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Diese Gehölze erfüllen verschiedene ökologische Funktionen, wobei neben der Schaffung von Lebensraum, der Förderung von Filterfunktionen und Frischlufterzeugung Trittstei nbiotope geschaffen werden. Es sind ausschließlich heimische Arten vorzusehen und mit einer Qualität von 3x verpflanzt (v.), mit Drahtballen (mDB), Stammumfang l8-20 zu pflanzen. Die Pflanzungen haben durch entsprechend geschultes Fachpersonal zu erfolgen. Da die Bäume in Bereichen der Wohngrundstücke gepflanzt werden und ihre Entwicklungsmöglichkeiten daher eingeschränkt sind, wird die Wertigkeit mit 1 angesetzt. Pro Baum wird ein Flächenäquivalent von 25 m2 angesetzt.

ln der folgenden Tabelle werden die aufwertenden Maßnahmen bilanziert Flächen- Fläche Wertst Kompensations Leistungs Kom pensationsma ßnahmen äquivalent (m') ufe wertzahl faktor (m') Anpflanzung von 116 2.900 1 1,5 0,5 2.175 Bäumen Gesamt 2.175

Der Leistungsfaktor wird mit 0,5 angesetzt, da es sich um Flächen innerhalb des Plangebietes handelt, die der Kompensation dienen.

A 2 Anlaqe von parkartiqen Grünflächen lm Westen, Zentrum und Südosten des B-Plans werden parkartige Grünflächen entwickelt. Es werden Hecken und Gehölzbereiche sowie Staudenflächen angelegt. Zur Besucherlenkung können Wege angelegt werden. Da sich die westliche Grünfläche an der Dreizehnhausener Straße innerhalb des 30 m-Sicherheitsbereiches zur vorhandenen Hochspannungsleitung befindet, sind hier keine Bäume zu pflanzen, lediglich Sträucher sind zulässig. Die Flächen haben eine Gesamtgröße von rund 3.713 m'.

Betroffener Fläche Wertstufe Kompensations- Leistungs Flächen- Biotoptyp (m') (Aufwertung) wertzahl -faktor äquivalent (m'?)

ACS 3.713 1 1 5 0 5 2.785

Gesamt 2.785

Der Wirkungsfaktor wird mit 0,5 angesetzt, da es sich um Flächen innerhalb des Planbereichs handelt, die der Kompensation dienen. ln der folgenden Tabelle werden die aufwertenden Maßnahmen bilanziert:

Kompensationsmaßnahmen Flächenäquivalent (m2) A 1 Fläche zur Entwicklung von Natur und Landschaft 2.175 A 2 Anlage einer parkartigen Grünfläche 2.785

Gesamt 4.960

Bilanzierunq Gesamtkompensationsbedarf ln der Bilanzierung werden die Flächenäquivalente von Bedarf und Kompensationsmaßnahmen gegenübergestellt.

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Gesamtbilanz Flächenäq uivalent Bedarf Flächenäq uivalent Planung 1,44 ha 0,50 ha

Stellt man den Kompensationsbedarf dem Flächenäquivalent aus der Planung gegenüber, wird deutlich, dass der erforderliche Ausgleich nur zu einem Teil innerhalb des betroffenen Raumes umgesetzt werden kann und ein rechnerisches Defizit von rund 0,94 ha verbleibt. Somit ist zusätzlich eine Kompensation auf externer Fläche notwendig.

Ersatzmaßnahmen Für den B-Plan Nr. 103 sind zusätzlich zur Deckung des Kompensationsbedarfs außerhalb des betroffenen Raumes folgende Ersatzmaßnahmen geplant, die nachfolgend genauer aufgeführt und im Maßnahmenplan dargestellt sind. Die Ersatzmaßnahmen dienen der Kompensation des Eingriffs.

E I Ökokonto Quellhano Klotzow Die Bezeichnung der Maßnahmen lautet ,,Renaturierung eines Quellbereiches und Etablierung von Extensivgrunland."

Die Ökokontofläche befindet sich im Nordosten des Landkreises Vorpommern-Greifswald in der Gemeinde , im Amt Am Peenestrom. Es handelt es sich um eine ca.7,9 ha große Fläche westlich von Klotzow. Die Fläche liegt am Rand des LSG sowie des Naturparks lnsel . Der aufgelassene Quellmoorbereich ist Bestandteil des EU-Vogelschutzgebietes DE 2147-401 Peenetallandschaft, der südliche Hangbereich liegt innerhalb des FFH-Gebiets DE 2049-302 Peeneunterlauf, Peenestrom, Achteruvasser und Kleines Haff.

Der übenviegende Teil der Fläche wird derzeit noch intensiv als Acker genutzt. Die Reste des Hangquellmoores sind aufgelassen und mit feuchten Staudenfluren bewachsen. Die Entwässerung erfolgte über offene Gräben quer zum Hang, die Ableitung wurde über eine Drainageleitung zum Randgraben am Polder Klotzow hin vorgenommen.

Bestandteile der Maßnahme sind die Umwandlung der Ackerfläche in extensives Grünland sowie die bereits umgesetzte Wiederherstellung naturnaher Wasserverhältnisse in den Hangmoorbereichen (Schließen vorhandener Gräben, Verschluss der Drainage, Sukzession): - Etablierung von extensiv genutztem Grünland auf ca. 58.674 m2 - Renaturierung des Hangquellmoores auf 20.561 m2

Für die Extensivierung des Grünlandes sind folgende Nutzungsformen und -regularien möglich bzw. einzuhalten: - Etablierung eines artenreichen Frischgrünlandes mit Elementen der halbtrocken- und Trockenrasen unter zweischüriger Nutzung mit folgenden Maßgaben: - max. zweimaliger Mahd im Jahr je nach Aufwuchs - Abtransport des Mähgutes in jedem Fall - der früheste Mahdzeitpunkt richtet sich nach Blühaspekt der Fläche, frühestens Anfang / Mitte Juni - der erste Schnitttermin kann im Rahmen des begleitenden Monitorings gestgelegt/ verändert werden. - keinemineralischeStickstoffdüngung - organische Düngung (Festmist, keine Gülle!) mit max. 100 dV ha als Herbstausbringung

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Mineraldünger von P und K nach Bedarf (unter Vorbehalt und Bedarfsnachweis aufgrund von aktuellen Bodenuntersuchungsergebnissen) keine Bodenbearbeitung wie Walzen und Schleppen im Zeitraum vom 01. April bis 31. Mai kein Umbruch, keine Neuansaat oder Nachsaat möglichst ist auch die Einrichtung einer extensiven Beweidung mit einer Besatzstärke von max. 1 GV/ ha Nachmahd zur Weidepflege zur Düngung gelten die gleichen Maßgabe wie bei Mähnutzung keine N-Düngungen, auch nicht als organische Düngung Besatzdichte entsprechend des Futteraufwuchses keine Zufütterung Führen eines Weidetagebuches

lm Bereich des Hangquellmoores ist entsprechend des aktuellen Vernässungszustandes zu prüfen, ob eine Pflegemahd zur Offenhaltung des Standortes erforderlich ist. Dies erfolgt im Rahmen des begleitenden Monitorings. Das begleitende Monitoring enthält die folgenden Maßnahmen: - Erfassung des Ausgangszustandes vor Durchführung der Renaturierungsmaßnahme (Ausgrenzung der Biotoptypen mit zugehörigen Pflanzenarten listen u nter Angabe von Häufigkeitsklassen ) - jährliche Bestandsaufnahme (Pflanzenartenspektrum, Ausgrenzung von Biotoptypen mit Artenlisten unter Angabe von Häufigkeitsklassen) in den ersten fünf Jahren nach Beginn der Maßnahme, danach erfolgt die Bestandsaufnahme alle fünf Jahre. - entsprechend der Ergebnisse der Bestandsaufnahmen erfolgt, wenn nötig, eine Anpassung der Bewirtschaftungsform

9.4 ,t, \ Ötokontomaßnahme n \ i(! "Rênåtuilêrung Oüollh¡ng Klolzow'

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Somit erfolgt durch die mit Umsetzung der Ökokontomaßnahme verbundenen Wirkungen neben der Aufwertung der Biotopfunktion eine Aufwertung folgender biotischer und abiotischer Sonderfunktionen :

. Faunistische Sonderfunktionen (Förderung von Arten der offenen, extensiv genutzten Kulturlandschaft) . Sonderfunktionen von Boden und Wasser (Aufwertung der Funktionen des Boden- und Wasserhaushaltes aufgrund der Reduzierung der Nährstoffeinträge in Boden und Grund- und Oberflächenwasser sowie der Wiederherstellung naturnaher Wasserverhältnisse in den Hangmoorbereichen) . Sonderfunktionen des Landschaftsbildes (dauerhafte Aufwertung des Landschaftsbildes im Sinne der Leitlinien und Qualitätsziele des GLRP (Kap. lll.1.2) für die Großlandschaft 13 (Usedomer Hügel- und Boddenland) wie z.B.: o Erhalt bzw. Verbesserung der Funktionen der Agrarlandschaft als Nahrungshabitat, z. B. für Greifvögel, Fledermäuse oder Arten, welche auf Saumstrukturen angewiesen sind o Erhalt bzw. Entwicklung typischer Grünlandgesellschaften und ihrer Habitatfunktion für zahlreiche Tierarten o hohe ökologische Vielfalt in Nutzungslandschaften und Vermeidung von Stoffeinträgen o Verminderung der Bodenerosion durch angepasste Nutzungen/ Bewirtschaftu ngsformen o Umwandlung von Äckern in Hanglagen zu Dauergrünland o Entwicklung und Verbesserung der Wasserqualität und Schutz des Grund- und Oberflächenwassers, insbesondere vor diffusen Einträgen aus der Landwirtschaft und kommunalen und gewerblichen Abwässern o Erhalt des charakteristischen Offenlandcharakters, maßvolle Anreicherung mit Strukturelementen o Wiederherstellung natürlicher Wasserverhältnisse in geschädigten Niedermoorbereichen zur Verhinderung weiterer Bodendeg radationsprozesse (Torfzeh rung, Sackung) o Verringerung der Nährstoffeinträge aus diffusen landwirtschaftlichen Quel len, i nsbesondere aus entwässerten und intensiv bewi rtschafteten Niedermooren im Einzugsgebiet. o Erhöhung des Erlebnis- und Erholungswerts des Südteils der lnsel Usedom durch Entwicklung von strukturreichen Weiden und Driften auf bislang ackerbaulich genutzten ertragsschwachen Sandflächen

Das Ökokonto Quellhang Klotzow steht für Eingriffe in Funktionen allgemeiner Bedeutung sowie für Funktionen besonderer Bedeutung (Landschaftlicher Freiraum, Arten- und Lebensgemei nschaften, La ndschaftsbi ld, Boden, Wasser, Kli ma/ Luft) zur Verfüg ung. Es umfasst insgesamt ein Kompensationsflächenäquivalent von 199.592 KFA (bezogen auf m') davon stehen 9.390 KFA (m'?) für die hier benannte Maßnahme zur Verfügung. ln der fo den Tabelle werden die aufwertenden Maßnahmen bilanziert: Kom pensationsmaßnahmen Flächenäquivalent (m'?) E 1 Okokonto Quellhang Klotzow 9.390 Gesamt 9.390

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Bilanzierunq Gesamtkompensationsbedarf ln der Bilanzierung werden die Flächenäquivalente von Bedarf und Kompensationsmaßnahmen gegenübergestellt.

Gesamtbilanz Flächenäq uivalent Bedarf Flächenäq uivalent Planung 0,94 ha 0,94 ha

Durch die Ersatzmaßnahme wird der offene Kompensationsbedarf vollständig gedeckt und der Eingriff kompensiert.

3.1.5 Erhebliche Auswirkungen und deren Uberwachung (Monitoring) Erhebliche Auswirkungen sind durch die Ausweisung des B-Plans nicht zu erwarten. Die Umsetzung der vorgesehenen Vermeidung-, Schutz-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen hat im Zuge der baulichen Umsetzung sowie nach Fertigstellung des Vorhabens zu erfolgen.

3.2 Boden/Relief (gem. $ 1 Abs. 6 Nr. 7a BauGB) Laut LINFOS befindet sich im B-Plangebiet an der Oberfläche Sande der Grundmoräne in den Bodengesellschaften SandJ Tieflehm-Braunerde/ Braunerde-Podsol (Braunpodsol)/ Fahlerde; der Wassereinfluss ist gering, das Profil ist eben bis wellig

Als Bodenfunktionsbereich werden für den Betrachtungsbereich Staunässe- und grundwasserbestimmte Tieflehme ausgewiesen. Die Karte der mittelmaßstäbigen landwirtschaftlichen Standortkartierung (MMK) weist für den Vorhabenbereich als natürliche Standorteinheiten Staunässe- und grundwasserbestimmte Tieflehme mit den Bodenverhältnissen Tieflehm-Braunstaugley mit Tieflehm-Gley und Sand- Braungley aus.

Gemäß der Karte der Rohstoffverbreitung finden sich im Plangebiet keine Rohstoffe, so dass diesbezüglich auch keine Sicherungswürdigkeit gegeben ist. Es befinden sich laut LINFOS keine Geotope im Planungsgebiet.

Die Flächen weisen durchschnittliche Bodenpunkte von 34 auf .

3.2. 1 Status-Quo-Prognose (Nichtdurchführung der Planung) Bei Nichtdurchführung der Planung ergeben sich keine wesentlichen Unterschiede zum der- zeitigen Zustand. Durch die landwirtschaftliche Nutzung bleibt eine stetige Beeinträchtigung des Bodens erhalten.

3.2.2 Auswirkungsprognose (Durchführung der Planung) Durch das Vorhaben kommt es im B-Plangebiet durch den Bau von Gebäuden und Nebenanlagen zu einer großflächigen Versiegelung des Bodens. Gartenbereiche und Grünflächen werden durch den Wegfall landwirtschaftlicher Nutzung weniger stark beeinträchtigt.

Baubedingte Auswirkungen Baubedingt kann es zu Beeinträchtigungen von Böden und deren Funktionen durch Struktur- veränderungen (Verdichtung, Zerstörung des Bodengefüges) durch die Baustelleneinrichtung (Schaffung von Material- und Lagerflächen) und Befahren mit schwerem Baugerät kommen. Diese Beeinträchtigungen können vorübergehend (Eínschränkung Bodenfunktion durch Bedeckung auf Lagerflächen), aber auch dauerhafte

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Auswirkungen haben (Verdichtung). Des Weiteren kann es durch den Betrieb der Baugeräte zu Schadstoffeinträgen z.B. bei Unfällen und Havarien kommen. Die Schadstoffeinträge und Staubimmissionen durch den normalen Baubetrieb werden jedoch als geringfügig und nachrangig bewertet.

Anlagenbedingte Auswirkungen Bedingt durch das Vorhaben kommt es zum Teil zu Neuversiegelungen im Bereich der aus- gewiesenen Bau- und Verkehrsflächen. Dadurch ergeben sich vollständige Boden- und Funktionsverluste. Die lnanspruchnahme von Böden ist im Zuge der Ermittlung des Eingriffs in die Biotoptypen bilanziert und über geeignete Maßnahmen auszugleichen. Auch die Errichtung von Grünanlagen/Freiflächen führt zu Bodenbeeinträchtigungen durch Abgrabungen und Aufschüttungen. Aufgrund der Flächenanteile, die durch Geländemodellierung, Abgrabungen und Aufschüt- tungen betroffen sind, ist der räumliche Aspekt der Beeinträchtigung räumlich begrenzt.

Betriebsbedi ngte Auswi rku ngen Betriebsbedingte Beeinträchtigungen von Böden können durch verkehrsbedingte Schadstoffimmissionen, Unfälle oder Havarien entstehen. Dieses Risiko besteht teilweise bereits aufgrund der Nutzung der vorhandenen Verkehrsflächen. Es sind keine erheblichen Auswirkungen zu envarten.

3. 2. 3 U mweltrelevante M aßn ah m e n Zur Verminderung der baubedingten Beeinträchtigungen durch Schadstoffeinträge während der Bau- und Betriebsphase sind folgende Minderungsmaßnahmen umzusetzen: 1. Minimierung der Baustelleneinrichtungsflächen 2. Verwendung von biologisch abbaubaren Schmierstoffen, Sicherungsmaßnahmen zur Unfallverhütung

3.2.4 Erhebliche Auswirkungen und deren Übenuachung (Monitoring) Durch die anlagebedingten Auswirkungen kommt es zu Verlusten an bereits anthropogen vorbelasteten Böden, deren Funktionsverluste aber durch geeignete Maßnahmen zur Wie- derherstellung von Bodenfunktionen bzw. multifunktional ausgeglichen werden können. Ein additiver Kompensationsbedarf für die abiotischen Sonderfunktionen des Bodens ist nicht gegeben. Die lnanspruchnahme von Böden ist im Zuge der Ermittlung des Eingriffs in die Biotoptypen bilanziert und über geeignete Maßnahmen auszugleichen. Ein Monitoring ist nicht vorzuse- hen.

3.3 Wasser (gem. $ I Abs. 6 Nr. 7a BauGB)

3.3.1 Bestand und Bewertung Grundwasser Das Plangebiet liegt laut LINFOS in einem Bereich mit flächendeckend als durch oberflächennahe Versalzung nicht nutzbarem Grundwasserdargebot. Der Grundwasserflurabstand liegt bei <5 m. Die Grundwasserneubildung liegt bei >50 - 100 mm/a. Die MMK weist einen Flurabstand von 10-6 dm aus.

Obeñächengewässer lm Plangebiet existieren keine natürlichen Oberflächengewässer. Der Planungsbereich liegt gemäß der Ausweisung des Kartenportals des LUNG im Bereich dreier Einzugsgebiete. Westlich befindet sich das Einzugsgebiet mit der Nummer 965677,

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mittig befindet sich das Einzugsgebiet 9656921 und im Osten schließt sich das Einzugsgebiet 9656791 an. lm ausgewiesenen B- Plangebiet gibt es keine Gewässer ll. Ordnung. Das Gebiet ist zum Teil dräniert.

Küstengewässer Der Hochwasserrisikomanagement Richtlinie (HWRM-RL) nach liegt das Planungsgebiet nicht im Hochwasserrisikogebiet.

3.3.2 Status-Quo-Prognose (Nichtdurchführung der Planung) Bei Nichtdurchführung der Planung ist davon auszugehen, dass sich die Bewirtschaftungsform der Ackerfläche nicht ändern wird und dementsprechend die hyd rolog ischen Verhältnisse u nverändert bleiben.

3.3.3 Auswirkungsprognose (Durchführung der Planung) Ein wesentlicher Einfluss des Vorhabens auf den Wasserhaushalt des Vorhabengebietes oder dessen Umgebung ist nicht zu erwarten, da kein Grundwasserleiter betroffen ist und auch keine großflächigen Oberflächengewässer verloren gehen. Die Auswirkungen auf die Grundwasserneubildung beschränken sich auf die Versiegelungsbereiche. Die Kompensation für die Auswirkungen durch die Flächenversiegelungen erfolgt gemäß der Eingriffsregelung multifunktional. Es ergibt sich kein Kompensationsbedarf für abiotische Sonderfunktionen des Wassers.

Baubedingfe Auswirkungen Baubedingt kann es zu Beeinträchtigungen des Grundwassers durch potenzielle Schadstoffeinträge, Unfälle und Havarien kommen. Bei den vorhandenen großen Grundwasserabständen ist eine Wasserhaltung nicht notwendig. Vorübergehend kommt es durch Baustelleneinrichtungen (Zufahrten, Errichtung von Lager- flächen) zum Verlust von Grundwasserneubildungsfläche. Die mittlere Grundwasserneubil- dung wird gemäß dem Kartenportal des LUNG mit >50-100 mm/a angegeben. Da die Schutzgüter Wasser und Boden eng miteinander in Wechselwirkung treten, wirken sich Veränderungen der Bodeneigenschaften, wie Lagerungsdichte, auch auf die Versickerungsfähigkeit bzw. Grundwasserneubildung aus.

An I agen hed i n gte Auswi rku ngen Anlagenbedingte Beeinträchtigungen des Wasserhaushaltes ergeben sich im Bereich der versiegelten Flächen. lnfolge der Versiegelung kommt es hier zu einer Verringerung der Grundwasserneubildung. Die Entwässerung der versiegelten Bereiche erfolgt in die vorhandenen Systeme.

Betrie b s bed i n gte Auswi rku n gen Betriebsbedingte Auswirkungen z. B. durch erhöhten Verkehr und damit verbundene poten- zielle Schadstoffeinträge durch Unfälle oder Havarien werden als vernachlässigbar einge- schätzt.

Es ist festzustellen, dass das geplante Vorhaben nur einen geringen Einfluss auf den Wasserhaushalt des Gebietes hat. Bei dem vorgesehenen Versiegelungsanteil im Geltungsbereich des B-Planes und den vorhandenen hydrogeologischen Verhältnissen ist keine übermäßige bzw. dauerhafte Absenkung des Grundwasserspiegels zu eruvarten. Das Wasser von nicht versiegelten Flächen wird weiterhin in den Untergrund versickern.

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Die Umwandlung bestehender Biotopstrukturen in Siedlungsgrün verändert die Grundwas- serneubildung nicht wesentlich, so dass keine relevanten Einflüsse auf die Verdunstung (re- ale Evapotranspiration) zu enruarten sind. Die Kompensation für die Auswirkungen durch die Flächenversiegelungen erfolgt gemäß der Eingriffsregelung multifunktional. Es ergibt sich kein Kompensationsbedarf für abiotische Sonderfunktionen des Wassers.

3.3.4 Umweltrelevante Maßnahmen Zur Verminderung der baubedingten Beeinträchtigungen durch Schadstoffeinträge während der Bau- und Betriebsphase sind die gleichen Maßnahmen wie zum Schutz des Bodens zu treffen: 1. MinimierungderBaustelleneinrichtungsflächen 2. Veruvendung von biologisch abbaubaren Schmierstoffen, Sicherungsmaßnahmen zur Unfallverhütung

3.3.5 Erhebliche Auswirkungen und deren Übenuachung (Monitoring) Erhebliche Auswirkungen sind nicht zu erwarten, ein Monitoring ist somit nicht vorzusehen.

3.4 Klima und Luft (gem.$ I Abs. 6 Nr. 7a BauGB)

3.4.1 Bestand und Bewertung Die Ostsee und die Boddengewässer prägen das Klima in einem etwa 10-30 km breiten Streifen ins Landesinnere hinein. Die Ostsee hat zum einen eine Temperatur stabilisierende Wirkung und zum anderen sind Luftfeuchte und Windgeschwindigkeiten erhöht. Der Land- Seewind-Effekt ist eine Besonderheit, aufgrund von Luftdruckunterschieden. Der Effekt kann Temperatursprünge von 3-9 'C hervorrufen. Der Untersuchungsraum gehört zum Östlichen Küstenklima. lm Vergleich zum Westlichen ist das Östliche Küstenklima kontinentaler ge- prägt, das heißt, dass die Temperaturamplitude größer ist und daher mehr Sonnen und Frostereignisse stattfinden. Außerdem ist der Land-Seewind-Effekt stärker ausgeprägt

Als Kaltluftentstehungsgebiet haben die Ackerflächen auf Grund der geringen Kaltluftprod uktionsrate eine nachrang ige Bedeutung. Als Frischluftentstehungsgebiet ist das B-Plangebiet für die angrenzenden Siedlungsflächen nicht relevant, da das lokale Klima durch die Land-Seewindzirkulation überprägt ist. Die vorhandenen Gehölze sind in ihrer Fläche zu klein, um eine relevante Luftfilterung zu leisten. Die Bedeutung der Vegetationsflächen für die lufthygienische Ausgleichsfunktion ist daher gering. Vorbelastungen durch Schadstoffe gehen in geringem Maße von den angrenzenden Straßen, der Bahntrasse und Emissionen aus Privathaushalten aus.

3.4.2 Status-Quo-Prognose (Nichtdurchführung der Planung) Bei Nichtdurchführung der Planung würde das bestehende Klimagefüge beibehalten Die Enveiterung des Wohngebiets reduziert die bislang noch unversiegelte Fläche. Die Uberprägung durch das Küstenklima bleibt bestehen.

3.4.3 Auswirkungsprognose (Durchführung der Planung)

Ba ubed i ngúe Ausw irku ngen Während der Bauphase kann es durch Baufahrzeuge und Bauabläufe zu erhöhten Emissio- nen kommen. lm Hinblick auf die Luftgüte sind keine wesentlichen lmmissionsbelastungen zu enruarten.

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An I agen bed i n gte Auswirku ngen Das Vorhaben hat geringe Wirkungen auf das vorhandene Kleinklima. Da das B-Plangebiet bisher praktisch keine Versiegelungen aufweist, wird das Kleinklima verändert. Durch Hauswände und Versiegelungen erhöht sich die Warmluftbildung im Plangebiet. Da sich ein spezifisches Lokal- und Mikroklima allerdings nur bei autochthonen Witterungsverhältnissen ausbildet, die insbesondere in den Küstenräumen nur für kurze Zeiträume auftreten (autochthone Wetterlagen ca. 5-7% lJahr), ist ein Einfluss durch das Vorhaben auf bioklimatisch wirksame Verhältnisse nicht zu envarten. lm Hinblick auf die Luftgüte sind ebenfalls keine wesentlichen lmmissionsbelastungen zu enVarten.

Betri e b s bed i n gte Auswi rku n ge n Eine erhebliche Zunahme des Straßenverkehrs ist aufgrund der Ausweisung als Wohngebiet nicht zu en¡rarten. Es ist eine Erhöhung des Anwohnerverkehrs anzunehmen, jedoch nur in geringem Umfang. Beeinträchtigungen durch Unfälle oder Havarien werden als vernachlässigbar eingeschätzt.

3.4.4 Umweltrelevante Maßnahmen Es sind keine gesonderten Maßnahmen erforderlich, da keine klimarelevanten Wert- und Funktionselemente durch das Vorhaben beeinträchtigt werden.

3.4.5 Erhebtiche Auswirkungen und deren Überwachung (Monitoring) Erhebliche Auswirkungen sind nicht zu erwarten. Ein Monitoring ist nicht vorzusehen.

3.5 Landschaft (gem. $ I Abs. 6 Nr. 7a BauGB) Das Plangebiet liegt im Landschaftsbildraum ,,Wiesen-Ackerflächen um Neuenkirchen" (Nr. Landschaftsbildraum: lll 6 - 27). Das Landschaftsbild wird mit ,,mittel bis hoch" bewertet. Be- sonderheiten dieses Landschaftsbildraumes sind flache Weide-Ackerflächen, die eine reizvolle Ansicht auf Greifswald ermöglichen. Andererseits sind stark gestörte, großflächige Gewerbegebiete und eine Mülldeponie vorhanden, die das Landschaftsbild stören. Die Landschaft des B-Planbereiches ist geprägt durch die Ackernutzung mit angrenzenden Feldhecken und der Bebauung im Umfeld.

3. 5. 1 Status-Quo-Prognose (Nichtdurchführung der Planung) Es werden keine relevanten Änderungen angenommen, allerdings können die vorhandenen Ackerflächen zukünftig bebaut werden.

3. 5.2 Auswirkungsprognose (Durchführung der Planung) Baubedingte Auswirkungen Baulärm, baubedingter Verkehrslärm sowie Bewegungen von Baumaschinen bedingen ins- besondere eine visuelle Unruhe sowie Lärm- und in deutlich geringerem Maße Geruchsbe- lastungen.

Anlagenbedingte Auswirkungen Durch eine weitere Bebauung der derzeitig existierenden Freiräume kann es zu einer gerin- gen Veränderung des Landschafts- und Ortsbildes kommen. Die überplante Ackerfläche befindet sich unmittelbar randlich an der Ortslage Wackerow, wodurch es zu einer En¡reiterung und Arrondierung des Wohngebiets kommt, Das Vorhaben führt nur zu einem unwesentlichen Verlust von Heckenbereichen als relevante landschaftsbildwirksame Strukturen. Die Bebauung wird an die angrenzende Bebauungsstruktur angepasst. Das Gesamtbild als Siedlungsraum bleibt erhalten.

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Betriebsbedingte Auswirkungen und Folgewirkungen Betriebsbedingt kommt es durch die Erweiterung des Wohngebiets zu gering erhöhter Frequentierung durch den Anwohnerverkehr und dadurch in geringem Maße zur visuellen Unruhe durch Fahrzeugbewegung. Dies ist durch die bestehende Vorbelastung vernachlässigbar.

Auswirkungen auf Landschaftliche Freiräume Landschaftliche Freiräume sind durch das Vorhaben unwesentlich betroffen. Es handelt sich bereits um eine siedlungsnahe Fläche unmittelbar an der Ortslage. Diese ist beidseitig durch bestehende Verkehrstrassen flankiert, die das Landschaftsbild bereits prägen. Somit kommt es durch die Bündelung mit bestehenden Strukturen zu keiner Beeinträchtigung landschaftlicher Freiräume

3. 5.3 U mweltrelevante Maßnahmen Zur Gewährleistung einer landschaftsgerechten Einbindung der Bebauung in den vorhande- nen Bestand wurden folgende Minderungsmaßnahmen berücksichtigt:

Anpassung der Bebauung an umgebende Bebauung; Erhalt von Gehölzen; Sicherung von Grünflächen

3.5.4 Erhebtiche Auswirkungen und deren Überwachung (Monitoring) Durch das Planvorhaben ergeben sich bei Einhaltung der bauleitplanerischen Festsetzungen keine Eingriffe in das Ortsbild. Erhebliche oder nachhaltige Eingriffe in besondere Wert- und Funktionselemente des Landschaftsbildes sind nicht zu erwarten. Ein Monitoring ist nicht erforderlich.

3.6 Biologische Vielfalt (gem.$ I Abs. 6 Nr. 7a BauGB)

3.6.1 Bestand und Bewertung Bei den Betrachtungen der biologischen Vielfalt werden zwei Ebenen unterschieden: Ökosystemvielfalt und Artenvielfalt. Lebensräume von Offenlandbrütern können beeinträchtigt werden. Die Ökosystemvielfalt ist die Vielfalt der Ökosysteme und..Landnutzungsarten im Untersu- chungsraum. Die Erfassung der unterschiedlichen Okosysteme erfolgt über die Biotopkartierung/Biotopabgleich, da Biotoptypen bzw. Biotopkomplexe die kleinsten Erfassungseinheiten von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere darstellen, in denen jeweils einheitliche standörtliche Bedingungen herrschen, so dass die Biotoptypen auch als kleinste Einheiten der Ökosystemebene aufgefasst werden können. Die Artenvielfalt (interspezifische Biodiversität) beinhaltet die Artenzahl von Flora und Fauna innerhalb des zu betrachtenden Untersuchungsraumes. Die Bewertung der Artenvielfalt er- folgt über die Bewertung der Bedeutung der jeweiligen Lebensräume, insbesondere für ge- fährdete Arten. Dabei geht das Kriterium der Artenvielfalt in die Bewertung der Biotoptypen in Form des Kriteriums ,,Typische Artenausstattung" ein. Die biologische Vielfalt stellt sich im Plangebiet als relativ gering dar. Durch die hauptsächliche Nutzung als Acker wird die Entwicklung von Diversität stark eingeschränkt, diese ist weitestgehend nur in den Heckenstrukturen möglich. Eine Beeinträchtigung von relevanten Artenpopulationen, kann durch das Vorhaben unter Berücksichtigung der genannten Vermeid ungsmaßnahmen ausgeschlossen werden.

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3. 6. 2 Statu s-Q u o- Prognose ( N i c htd u rc hf ü h r u n g d er P I a n u n g ) Bei Nichtdurchführung der Planung wird es zu keiner wesentlichen Änderung der biologi- schen Vielfalt kommen.

3.6.3 Auswirkungsprognose (Durchführung der Planung) Grundsätzlich ist nicht mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen

3. 6. 4 U mweltrel evante Maßn ah me n Umweltrelevante Maßnahmen über die in den einzelnen Schutzgütern genannten sind nicht vorgesehen.

3.6.5 Erhebliche Auswirkungen und deren Überwachung (Monitoring) Ein Monitoring ist nicht vorgesehen.

3.7 Menschen (gem. $ I Abs. 6 Nr. 7c BauGB)

3.7.1 Bestand und Bewertung Das B-Plangebiet spielt als Erholungsfläche keine Rolle, da es sich um eine landwirtschaftliche Fläche handelt. Die bahnseitigen Hecken bieten vonviegend einen Sichtschutz gegenüber dem Bahnverkehr und wirken der optischen Störung durch vorbeifahrende Züge entgegen. Die Erschließung erfolgt über das bestehende Straßensystem. Das Wohnumfeld stellt sich aufgrund der übenruiegend ruhigen Lage als attraktiv dar. Allerdings besteht eine Vorbelastung durch die unmittelbar an Wackerow vorbeiführende Bahntrasse und die in ca. 400 m Entfernung verlaufende Greifswalder Ortsumgehung B 105. Die Grundversorgung erfolgt uber kleinere Verkaufsmöglichkeiten in Wackerow und die nahe Stadt Greifswald. Für die Trinkwasserversorgung spielt das Plangebiet keine Rolle. Da der FNP sich noch im Entwurf befindet und bisher mit den Plänen des Bebauungsplanes nur zum Teil übereinstimmt, wird dieser an den B-Plan angepasst.

3. 7. 2 Statu s-Q u o - Prognose ( N i chtd urc hf ü h r u n g d er P I a n u n g) Bei Nichtdurchführung der Planung wird es zu keiner wesentlichen Anderung der Erholungsfunktion und Trinkwasserversorgung kommen.

3.7.3 Auswirkungsprognose (Durchführung der Planung) Durch die Festlegung von Grünflächen innerhalb des Wohngebiets ergeben sich neue, öffentliche Erholungsmöglichkeiten der Anwohner. Durch die Eruveiterung des Wohngebiets wird der steigenden Nachfrage nach Baugrund und Wohnfläche Rechnung getragen. Davon abgesehen ist von keiner wesentlichen Anderung zum jetzigen Zustand der bestehenden Wohnbebauung auszugehen.

Baubedingte Auswirkungen Das erhöhte Verkehrsaufkommen von Baufahrzeugen während der Bauphase ergibt eine leicht erhöhte temporäre Lärm- und Schadstoffbeeinträchtigung. Baubedingte Störungen der Erholungsfunktionen, die sich insbesondere in Form von Bau- lärm, baubedingtem Verkehrslärm und Unruhewirkung sowie in geringerem Maße in Form von Schadstoffeinträgen, Geruchsbelästigungen, Erschütterungen und erschwerter Zugäng- lichkeit ergeben, können im Umfeld des B-Plangebietes in geringem, aber vertretbarem Maße auftreten.

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Anlagebedingte Auswirkungen Nachhaltig beeinträchtigende anlagebedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch sind nicht zu erwarten.

Betriebsbedi ngte Auswirku ngen / Fol gewirku ngen Lärm- und Schadstoffemissionen werden v. a. durch Kfz-Bewegungen verursacht. Es ist von e¡ner geringen Zunahme des Verkehrsaufkommens im Plangebiet durch den Anwohnerverkehr auszugehen, der voraussichtlich keine wesentliche Erhöhung der Beeinträchtigungen gegenüber der derzeitigen Situation verursacht. Ein Schallgutachten wurde erstellt, das die möglichen Beeinträchtigungen des Straßen- und Schienenverkehrs berücksichtigt. lm Ergebnis wurde festgestellt, dass innerhalb des Plangebietes durch den Straßen- und Schienenverkehr Geräuschimmissionen entstehen, die teilweise im Tag- und Nachtzeitraum oberhalb der zugrunde gelegten Orientierungswerte liegen. Die höchsten Beurteilungspegel für den Straßenverkehr wurden mit 52,0 dB(A) am Tag und 60,7 dB(A) in der Nacht und für den Schienenverkehr mit 61,8 dB(A) am Tag und 60,5 dB(A) in der Nacht an der nordöstlichen und südwestlichen Baugrenze ermittelt.

- lmmissionen aus Straßenverkehrslärm lm Bereich der im Gebiet geplanten Bauflächen entstehen durch den Straßenverkehrslärm, der von der südwestlich angrenzenden Dreizehnhausener Straße ausgeht, Verkehrslärmimmissionen, die teilweise im Tag- und Nachtzeitraum über den zugrunde gelegten Orientierungswerten liegen. lnnerhalb des WA 1 werden die höchsten Verkehrslärmimmissionen an der zut Dreizehnhausener Straße gelegenen Baugrenze ausgewiesen. Die zugrunde gelegten Orientierungswerte in einem Allgemeinen Wohngebiet werden an der Straßenseite um bis zu 5,7 dB(A) am Tag und um bis zu 7,0 dB(A) in der Nacht überschritten.

- lmmissionen aus Schienenverkehrslärm lnnerhalb des Plangebietes entstehen durch den Schienenverkehr auf der in nordöstlicher Richtung vorbeiführenden Eisenbahntrasse Geräuschimmissionen, die im Tag- und Nachtzeitraum oberhalb der zugrunde gelegten Orientierungswerte liegen. Die zugrunde gelegten Orientierungswerte werden an der Bahnseite um bis zu 6,8 dB(A) am Tag und um bis zu 15,5 dB(A) in der Nacht überschritten.

3. 7. 4 U mweltre levante Maßn ah me n Ggf. erforderliche Maßnahmen, die zur Vermeidung von Lärm und anderen, erhöhten Emis- sionen beitragen, sind im Zuge der konkreten Planung festzulegen. Dies umfasst insbesondere Lärmschutzmaßnahmen gegenüber der Bahntrasse. Um das geplante Wohngebiet gegen den Schienenlärm abzuschirmen, müssen Lärmschutzwände entlang der Bahnlinie mit einer Mindesthöhe von 5,0 m errichtet werden. Weiterhin sollen schutzwürdige Wohnräume (Wohnräume, die dem ständigen Aufenthalt dienen) durch geeignete Grundrisse auf der lärmabgewandten Gebäudeseite angeordnet werden. Durch ist die Einhaltung der erforderlichen Schalldämmwerte an den Fassadenbauteilen, ist ungestörtes Wohnen in den lnnenräumen zu gewährleisten. Dazu sind die ermittelten Lärmpegelbereiche nach DIN 4109, sowie die Anforderungen an die Luftschalldämmung von Außenbauteilen gemäß Tabelle I der DIN 4109 zu beachten.

3.7.5 Erhebliche Auswirkungen und deren Überwachung (Monitoring) Beeinträchtigungen der Wohn- oder Erholungsfunktionen fallen nicht unter die Eingriffsregelung. Erhebliche negative Auswirkungen auf das Schutzgut Mensch sind durch die im B-Plan getroffenen Festlegungen zum lmmissionsschutz nicht zu envarten. Ein Monitoring ist nicht vorzusehen.

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3.8 Kultur- und sonstige Sachgüter (gem. $ 1 Abs. 6 Nr. 7d BauGB)

3.8.1 Bestand und Beweñung lm Planungsgebiet sind keine Kulturgüter und konkrete Denkmalbelange vorhanden Bodendenkmäler oder Bodendenkmalverdachtsflächen sind nicht bekannt.

Als Sachgut ist die vorhandene lnfrastrukiur zu nennen. Sie unterliegt keiner besonderen Wertigkeit.

3. 8.2 Status-Quo-Prognose (Nichtdurchführung der Planung) Bei Nichtdurchführung der Planung wird es voraussichtlich nicht zu Veränderungen von Kul- tur- und sonstigen Sachgütern kommen.

3.8.3 Auswirkungsprognose (Durchführung der Planung) Die geplante Bebauung beeinträchtigt keine Kultur- und Sachgüter

3. 8.4 U mweltrelevante Maßnahmen Falls im Zuge der Erdarbeiten zufällig Bodendenkmale neu entdeckt werden, gelten die Bestimmungen des $ 11 DSchG M-V. Bei Neufunden ist die Untere Denkmalschutzbehörde unverzüglích zu benachrichtigen und Funde sowie Fundstelle sind bis zum Eintreffen eines Mitarbeiters oder Beauftragten des Landesamtes für Bodendenkmalpflege in unverändertem Zustand zu erhalten.

3.8.5 Erhebliche Auswirkungen und deren Übenuachung (Monitoring) Auswirkungen und Maßnahmen sind in der weiteren Planung zu betrachten. Erhebliche Aus- wirkungen sind nicht zu envarten. Durch die o.g. Maßnahmen ist auch bei einer Neuentde- ckung derzeit unbekannter Bodendenkmäler die Bergung und Dokumentation der Denkmale sichergestellt. Weitere Maßnahmen sind voraussichtlich nicht erforderlich.

3.9 Wechselwirkungen (gem. $ 1 Abs. 6 Nr. 7a BauGB)

3.9.1 Bestand und Bewertung lm Wesentlichen sind im konkreten Fallfolgende Wechselwirkungen zu berücksichtigen Schutzgut Wechselwirkungen mit anderen Schutzgütern Menschen Schutzgüter Pflanzen, Boden, Wasser, Klima/Luft und Landschaft bilden die Lebensgrundlage des Menschen (die Wohn- / Wohnumfeldfunktion und die Erholungsfunktion sind nicht in ökosystemare Zusammenhänge eingebunden) Pflanzen Bestandtei l/Strukturelement des Landschaftsbi ldes Abhängigkeit der Vegetation von den abiotischen Standorteigenschaften ( Bodenform, Rel ief , Geländeklima, Gru ndwasser-Flu rabstand ) (Pflanzen als Schadstoffakzeptor im Hinblick auf die Wirkpfade Pflanzen- Mensch, Pflanzen-Tier) anthropogene Vorbelastungen von Pflanzen/ Biotopstrukturen (Überbau- ung, Standortveränderungen) Tiere Abhängigkeit der Tieruvelt von der biotischen und abiotischen Lebensraumausstattung (Vegetation/ Biotopstruktur, Biotopvernetzung. Lebensraumgröße, Boden, Geländeklima / Bestandsklima, Wasserhaushalt)

M:\Projekte\PHS\21 6029\_Texte\SP\Satzung\Beg_l 70601 .doc lngenieurplanung-Ost GmbH Begründung zum Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 103 42 von 50 "Wohnbebauung zwischen der Dreizehnhausener Straße und dem Bahndamm"

Spezifische Tierarten / Tierartengruppen als lndikatoren für die Lebensraumfu nktion von Biotoptypen/ -kom plexen anthropogene Vorbelastungen von Tieren und Tierlebensräumen (Stö- rung, Verdrängung) Boden Boden als Lebensraum für Tiere und Menschen, als Standort für Biotope u. Pflanzengesellschaften sowie in seiner Bedeutung für den Landschaftswasserhaushalt (Grundwasserneubildung, Retentionsfunktion, G ru ndwasserschutz, Grundwasserdynam ik) Abhängigkeit der ökologischen Bodeneigenschaften von den geologi- schen, geomorphologischen, wasserhaushaltlichen, vegetationskundli- chen und klimatischen Verhältnissen Boden als Schadstoffsenke und Schadstofftransportmedium im Hinblick auf die Wirkpfade Boden-Pflanzen, Boden-Wasser, Boden-Mensch anthropogene Vorbelastungen des Bodens (Bearbeitung, Stoffeinträge, Verdichtung, Versiegelung) Boden als historische Struktur / Bodendenkmal Wasser Abhängigkeit der Grundwasserergiebigkeit von den hydrogeologischen Verhältnissen und der Grundwasserneubildung Abhängigkeit der Grundwasserneubildung von klimatischen, bodenkundli- chen und vegetationskundlichen, nutzungsbezogenen Faktoren Abhängigkeit der Grundwasserschutzfunktion von der Grundwasserneu- bildung und der Speicher- und Reglerfunktion des Bodens oberflächennahes Grundwasser als Standortfaktor für Biotope und Tierlebensgemeinschaften oberflächennahes Grundwasser in seiner Bedeutung als Faktor der Bodenentwicklung Grundwasser als Schadstofftransportmedium im Hinblick auf die Wirkpfade Grundwasser - Mensch

anth ropogene Vorbelastu ngen des G rundwassers ( N utzung, Stoffeintrag ) Klima / Luft Geländeklima in seiner klimaökologischen Bedeutung für den Menschen sowie als Standortfaktor für Vegetation und Tienvelt Abhängigkeit des Geländeklimas und der klimatischen Ausgleichsfunktion (Kaltluftabfluss u.a.) von Relief, Vegetation, Nutzung und größeren Was- serflächen anthropogene Vorbelastungen des Klimas lufthygienische Situation für den Menschen Bedeutung von Vegetationsflächen für die lufthygienische Ausgleichsfunktion Luft als Schadstofftransportmedium im Hinblick auf die Wirkpfade Luft- Pflanzen, Luft-, Mensch

anth ropogene, I ufthyg ienische Vorbelastungen Landschaft Abhängigkeit des Landschaftsbildes von den Landschaftsfaktoren Relief, Vegetation/Nutzung

anthropogene Vorbelastun gen des Landschaftsbildes ( Ü berform u ng )

M:\Projekte\PHS\21 6029\_Texte\SP\Satzung\Beg_1 70601 .doc lngenieurplanung-Ost Gm bH Begründung zum Entwurfdes Bebauungsplanes Nr. 103 43 von 50 "Wohnbebauung a/ìrischen der Dreizehnhausener Straße und dem Bahndamm"

3.9.2 Status-Quo-Prognose (Nichtdurchführung der Planung) Bei Nichtdurchführung der Planung treten voraussichtlich keine erheblichen Beeinträchtigun- gen infolge der Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern durch Addition oder Poten- zieren der Wirkungen auf.

3.9.3 Auswirkungsprognose (Durchführung der Planung) Die für das Vorhaben relevanten Wechselwirkungszusammenhänge und funktionalen Bezie- hungen innerhalb von Schutzgütern und zwischen Schutzgütern werden im Rahmen der schutzgutbezogenen Auswirkungsprognose berücksichtigt. Aller Voraussicht nach treten darüber hinaus keine erheblichen Beeinträchtigungen infolge der Wechselwirkungen zwi- schen den Schutzgütern durch Addition oder Potenzieren der Wirkungen auf.

3. 9. 4 U mweltrel ev ante M aßn ah me n Es sind keine gesonderten Maßnahmen erforderlich

3.9.5 Erhebliche Auswirkungen und deren Überwachung (Monitoring) Erhebliche Auswirkungen sind nicht zu envarten.

4. Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes Mit der Umsetzung der Planung wird sich die Struktur der vom Eingriff betroffenen Flächen verändern. Dies betrifft vor allem die vorhandenen Biotope sowie die Bodenfunktionen die das Areal gegenwärtig besitzt. Aus Sicht des Orts- und Landschaftsbildes werden ähnliche Strukturen entstehen, die sich einfügen.

Durch den B-Plan Nr. 103 wird eine zusätzlich versiegelte Fläche ausgewiesen. Da die Bebauung auf bereits vorbelasteten Flächen stattfindet, kann die Erheblichkeit des Eingriffs gemindert werden. Durch das Vorhaben bleiben durch den Erhalt der Hecken wichtige ökologische Strukturen und Funktionen bestehen, vor allem gering ausgeprägte und weniger wertvolle Strukturen gehen verloren.

Neben der Ausweisung von privaten und öffentlichen Grünflächen bleiben Gehölzstrukturen erhalten. Artenschutzrechtliche Vermeidungsmaßnahmen sichern den Bestand von Brutvogelarten. lm Hinblick auf die Fauna bewirkt die Strukturänderung nur eine geringe Anderung, da auch zukünftig vor allem ubiquitäre Arten (Kulturfolger) die Fläche nutzen werden. Das betrifft ins- besondere die Avifauna.

5. Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Wirkungen

Das Bundesnaturschutzgesetz $ 13 schreibt vor, dass Eingriffe vermieden, vermindert und ausgeglichen werden müssen. Sollte ein Ausgleich nicht möglich sein, sind Ersatzmaßnahmen zut Wiederherstellung der Funktionen für Natur und Landschaft durchzuführen.

Zur Vermeidung bzw. Minimierung nachteiliger Auswirkungen auf die Umwelt werden Maß- nahmen bereits im Rahmen der Vorhabenplanung integriert. Dazu gehört der Schutz des Bodens, die Reduzierung der möglichen Versiegelung, die Ver- meidung von Beeinträchtigungen geschützter Biotope u.a. Um baubedingte Biotopverluste zu mindern, sind während der Baudurchführung möglichst Flächen zu nutzen, die anlagebedingt ohnehin versiegelt bzw. überbaut werden. Baustellen-

M:\Projekte\PHS\21 6029\_Texte\SP\Satzung\Beg_1 7060'l .doc lngenieurplanung-Ost GmbH Begründung zum Entwurfdes Bebauungsplanes Nr. 103 44 von 50 "Wohnbebauung zwischen der Dreizehnhausener Straße und dem Bahndamm" einrichtungen, Lagerplätze u. ä. sollen nicht im Wurzelbereich von Gehölzbeständen einge- richtet werden. Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen Zur Vermeidung bzw. Minimierung nachteiliger Auswirkungen auf die Umwelt sind folgende Maßnahmen bereits im Rahmen der Vorhabensplanung integriert:

Begrenzung der Zahl der Vollgeschosse Festsetzung GRZ Festsetzungen bezüglich der Gestaltung der unversiegelten Bereiche (Festsetzung der Anlage von Grünflächen mit Pflanzenbindung gem. Pflanzliste) Festsetzungen bezüglich Erhaltung und Schutz vorhandener Gehöze Festsetzungen bezüglich der Neupflanzung von Bäumen

Um baubedingte Biotopverluste zu mindern, sind während der Baudurchführung möglichst Flächen zu nutzen, die anlagebedingt ohnehin versiegelt bzw. überbaut werden. Baustellen- einrichtungen, Lagerplätze u. ä. sollen nicht im Wurzelbereich von Gehölzbeständen einge- richtet werden. Für zu erhaltende Gehölzbestände sind bauzeitlich Schutzmaßnahmen vorzusehen, die im Einzelfall zu prüfen sind.

Aus artenschutzrechtlichen Gründen ist eine Bauzeiteneinschränkung für die Baufeldfreimachung vorgesehen. Zur Kompensation des Verlustes bzw. der Beeinträchtigung von betroffenen Biotoptypen werden Ausgleichsmaßnahmen innerhalb des B-Plangebietes ausgewiesen. Diese führen zu einer Minderung des Eingriffs, können diesen nicht gänzlich kompensieren.

Ausgleichs- und Kompensationsmaßnahmen Die Eingriffe durch das Vorhaben bewirken einen Kompensationsflächenbedarf von rund 1.44 ha.

Durch Maßnahmen auf der Fläche des Geltungsbereiches des B-Planes kann ein Kompensationsflächenäquivalent von 0,50 ha (Flächenäquivalent) erreicht werden. Es verbleibt ein Kompensationsdefizit von 0,94 ha. Bei den geplanten Kompensationsmaßnahmen handelt es sich um Maßnahmen, welche folgende Schwerpunkte beinhalten:

. Anpflanzung von Bäumen . Anlage von parkartigen Grünflächen

Für den noch ausstehenden Ausgleich, der nicht innerhalb des B-Plans kompensiert werden kann, werden externe Ersatzmaßnahmen herangezogen.

Ersatzmaßnahmen

E I Ökokonto Quellhanq Klotzow Die Bezeichnung der Maßnahmen lautet ,,Renaturierung eines Quellbereiches und Etablierung von Extensivgrünland. "

Die Okokontofläche befindet sich im Nordosten des Landkreises Vorpommern-Greifswald in der Gemeinde Buggenhagen, im Amt Am Peenestrom. Es handelt es sich um eine ca.7,9 ha große Fläche westlich von Klotzow. Die Fläche liegt am Rand des LSG sowie des Naturparks lnsel Usedom. Der aufgelassene Quellmoorbereich ist Bestandteil des EU-Vogelschutzgebietes DE 2147-401 Peenetallandschaft, der südliche Hangbereich liegt innerhalb des FFH-Gebiets DE 2049-302 Peeneunterlauf, Peenestrom, Achten¡rasser und Kleines Haff.

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Der übenviegende Teil der Fläche wird derzeit noch intensiv als Acker genutzt. Die Reste des Hangquellmoores sind aufgelassen und mit feuchten Staudenfluren bewachsen. Die Entwässerung erfolgte über offene Gräben quer zum Hang, die Ableitung wurde über eine Drainageleitung zum Randgraben am Polder Klotzow hin vorgenommen.

Bestandteile der Maßnahme sind die Umwandlung der Ackerfläche in extensives Grünland sowie die bereits umgesetzte Wiederherstellung naturnaher Wasserverhältnisse in den Hangmoorbereichen (Schließen vorhandener Gräben, Verschluss der Drainage, Sukzession): - Etablierung von extensiv genutztem Grünland auf ca. 58.674 m2 - Renaturierung des Hangquellmoores auf 20.561 m2

Für die Extensivierung des Grünlandes sind folgende Nutzungsformen und -regularien möglich bzw. einzuhalten: - Etablierung eines artenreichen Frischgrünlandes mit Elementen der halbtrocken- und Trockenrasen unter zweischüriger Nutzung mit folgenden Maßgaben: - max. zweimaliger Mahd im Jahr je nach Aufwuchs - Abtransport des Mähgutes in jedem Fall - der früheste Mahdzeitpunkt richtet sich nach Blühaspekt der Fläche, frühestens Anfang / Mitte Juni - der erste Schnitttermin kann im Rahmen des begleitenden Monitorings gestgelegV verändert werden. - keinemineralischeStickstoffdüngung - organische Düngung (Festmist, keine Gülle!) mit max. 100 dt/ ha als Herbstausbringung - Mineraldünger von P und K nach Bedarf (unter Vorbehalt und Bedarfsnachweis aufg rund von aktuellen Boden untersuch ungsergebnissen ) - keine Bodenbearbeitung wie Walzen und Schleppen im Zeitraum vom 01. April bis 31. Mai - kein Umbruch, keine Neuansaat oder Nachsaat - möglichst ist auch die Einrichtung einer extensiven Beweidung mit einer Besatzstärke von max. 1 GVi ha - Nachmahd zur Weidepflege - zur Düngung gelten die gleichen Maßgabe wie bei Mähnutzung - keine N-Düngungen, auch nicht als organische Düngung - Besatzdichte entsprechend des Futteraufwuchses - keine Zufütterung - Führen eines Weidetagebuches lm Bereich des Hangquellmoores ist entsprechend des aktuellen Vernässungszustandes zu prüfen, ob eine Pflegemahd zur Offenhaltung des Standortes erforderlich ist. Dies erfolgt im Rahmen des begleitenden Monitorings. Das begleitende Monitoring enthält die folgenden Maßnahmen: - Erfassung des Ausgangszustandes vor Durchführung der Renaturierungsmaßnahme (Ausgrenzung der Biotoptypen mit zugehörigen Pflanzenartenlisten unter Angabe von Häufig keitsklassen) - jährliche Bestandsaufnahme (Pflanzenartenspektrum, Ausgrenzung von Biotoptypen mit Artenlisten unter Angabe von Häufigkeitsklassen) in den ersten fünf Jahren nach Beginn der Maßnahme, danach erfolgt die Bestandsaufnahme alle fünf Jahre. - entsprechend der Ergebnisse der Bestandsaufnahmen erfolgt, wenn nötig, eine Anpassung der Bewirtschaftungsform

M:\Projekte\PHS\21 6029\_Texte\SP\SaÞung\Beg_l 70601.doc lngenieurplanung-Ost GmbH Begründung zum Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 103 46 von 50 "Wohnbebauung zwischen der Dreizehnhausener Straße und dem Bahndamm"

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Ökotontomaßñahma "Ren¡lurhrung Quellhang Klolzow"

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Somit erfolgt durch die mit Umsetzung der Okokontomaßnahme verbundenen Wirkungen neben der Aufwertung der Biotopfunktion eine Aufwertung folgender biotischer und abiotischer Sonderfunktionen :

a Faunistische Sonderfunktionen (Förderung von Arten der offenen, extensiv genutzten Kulturlandschaft) O Sonderfunktionen von Boden und Wasser (Aufwertung der Funktionen des Boden- und Wasserhaushaltes aufgrund der Reduzierung der Nährstoffeinträge in Boden und Grund- und Oberflächenwasser sowie der Wiederherstellung naturnaher Wasserverhältnisse in den Hangmoorbereichen ) a Sonderfunktionen des Landschaftsbildes (dauerhafte Aufwertung des Landschaftsbildes im Sinne der Leitlinien und Qualitätsziele des GLRP (Kap. lll,1.2) für die Großlandschaft 13 (Usedomer Hügel- und Boddenland) wie z.B.: o Erhalt bzw. Verbesserung der Funktionen der Agrarlandschaft als Nahrungshabitat, z. B. für Greifvögel, Fledermäuse oder Arten, welche auf Saumstrukturen angewiesen sind o Erhalt bzw. Entwicklung typischer Grünlandgesellschaften und ihrer Habitatfunktion für zahlreiche Tierarten o hohe ökologische Vielfalt in Nutzungslandschaften und Vermeidung von Stoffeinträgen o Verminderung der Bodenerosion durch angepasste Nutzungen/ Bewirtschaftu ngsformen o Umwandlung von Ackern in Hanglagen zu Dauergrünland o Entwicklung und Verbesserung der Wasserqualität und Schutz des Grund- und Oberflächenwassers, insbesondere vor diffusen Einträgen aus der Landwirtschaft und kommunalen und gewerblichen Abwässern

M:\Projekte\PHS\21 6029\_Texte\SP\Satzung\Beg_1 70601 .doc lngenieurplanung-Ost GmbH Begründung zum Entwurfdes Bebauungsplanes Nr. 103 47 von 50 "Wohnbebauung zwischen der Dreizehnhausener Straße und dem Bahndamm"

o Erhalt des charakteristischen Offenlandcharakters, maßvolle Anreicherung mit Strukturelementen o Wiederherstellung natürlicher Wasserverhältnisse in geschädigten Niedermoorbereichen zur Verh¡nderung weiterer Bodendegradationsprozesse (Torfzehrung, Sackung ) o Verringerung der Nährstoffeinträge aus diffusen landwirtschaftlichen Quellen, insbesondere aus entwässerten und intensiv bewirtschafteten Niedermooren im Einzugsgebiet. o Erhöhung des Erlebnis- und Erholungswerts des Südteils der lnsel Usedom durch Entwicklung von strukturreichen Weiden und Driften auf bislang

ackerbau I ich genutzten ertragsschwachen Sandflächen

Das Ökokonto Quellhang Klotzow steht für Eingriffe in Funktionen allgemeiner Bêdeutung sowie für Funktionen besonderer Bedeutung (Landschaftlicher Freiraum, Arten- und Lebensgemeinschaften, Landschaftsbild, Boden, Wasser, Klima/ Luft) zur Verfügung. Es umfasst insgesamt ein Kompensationsflächenäquivalent von 199.592 KFA (bezogen auf m") davon stehen 9.390 KFÄ (m') für die hier benannte Maßnahme zur Verfügung.

6. Darstellung der wichtigsten geprüften Alternativen aus Umweltsicht Ziel des Bebauungsplanes ist die Ordnung der vorhandenen Strukturen und die Bewahrung des Gebietscharakters mit seiner prägenden Nutzungsmischung aus Wohnen, kleinen Ge- werbebetrieben, Ferienwohnungen, Pensionen und kulturellen Einrichtungen. Aufgrund der vorhandenen baulichen Strukturen sowie der vorhandenen Erschließungsstraßen drängt es sich auf, die Bebauung funktionsbezogen an die vorhandenen Strukturen anzugliedern.

Daher wurden im Zuge des B-Planverfahrens keine weiteren Alternativen untersucht.

7. Darstellung der Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben Es traten keine Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben auf.

8. Zusammenfassung Mit dem Bebauungsplan Nr. 103 "Wohnbebauung zwischen der Dreizehnhausener Straße und dem Bahndamm" werden die planungsrechtlichen Voraussetzungen für Baugebiete bauleitplanerisch geschaffen. Der Schutz und die Erhaltung von Strukturen und die Berücksichtigung artenschutzrechtlicher Belange gehörten ebenso zut planerischen Zielsetzung.

Bei der Planung wurden die Belange der übergeordneten Fachplanungen sowie des Natur- schutzes berücksichtigt.

Das Planungsvorhaben bewirkt Eingriffe in Natur und Landschaft, welche durch Maßnahmen der Vermeidung, Minderung sowie durch Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen werden.

Es kommt zu Beeinträchtigungen, welche einem Kompensationsbedarf von 1,44 ha entspre- chen. Der Ausgleichsbedarf besteht dabei im Hinblick auf den Verlust von Biotopfunktionen. Ein additiver Kompensationsbedarf wurde nicht ermittelt.

M:\Projekte\PHS\21 6029\_Texte\SP\Satzung\Beg_1 70601 .doc lngenieurplanung-Ost GmbH Begründung zum Entwurfdes Bebauungsplanes Nr. 103 48 von 50 "Wohnbebauung zwischen der Dreizehnhausener Straße und dem Bahndamm"

lnnerhalb der Fläche besitzen die Ausgleichsmaßnahmen e¡nen Wert von 0,50 ha (Flächenäquivalente). Die für Ersatzmaßnahme vorgesehenen externen Flächen umfassen 0,94 ha (Flächenäquivalente).

Als Maßnahme des Artenschutzes sind folgende Leistungen vorgesehen:

a. Die Entfernung von Gehölzen sowie die weitere Baufeldfreimachung sollen zwischen 1 Oktober und 28. Februar erfolgen.

M:\Projekte\PHS\21 6029lTexte\SP\Satzung\Beg_l 70601.doc lngenieurplanung-Ost GmbH Begründung zum Entwurfdes Bebauungsplanes Nr, 103 49 von 50 "Wohnbebau zwischen der Dreizehnhausener Straße und dem Bahndamm"

9. Anhang Nr.1: Pflanzliste

Für die Pflanzgebote sind heimische, standortgerechte Bäume und Sträucher, entsprechend nachfolgender Pflanzliste zu verwenden:

Baumarten Acer campestre - Feld-Ahorn Acer platanoldes - Spitz-Ahorn Acer pseudoplatanus - Berg-Ahorn Alnus glutinosa - Schwarz-Erle Betula pendula - Gemeine Birke Corylus colurna - Baum-Hasel Prunus aria - Vogel-Kirsche Prunus padus - Trauben-Kirsche Quercus petraea - Trauben-Eiche Salix alba - Silber-Weide Salix viminalis - Korb-Weide Sorbus aucuparia - Eberesche Sorbus intermedia - Schwedische Mehlbeere Ulmus laevis - Flatter-Ulme

Obstqehölze: Juglans regia - Walnuss Malus in Sorten - Äpfel Prunus in Sorten - Pflaume Prunus in Sorten - Sauer- bzw. Süßkirsche

Straucharten: Carpinus betulus - Hainbuche Cornus sanguinea - Blutroter Hartriegel Corylus avellana - Gemeine Hasel Crataegus monogyna - Eingriffliger Weißdorn Euonymus europaeus - Pfaffenhütchen Lonicera xylosteum - Heckenkirsche Malus sy/vesfns - Wildapfel Prunus avium - Vogel-Kirsche Prunus splnosa - Schlehe Rosa canina - Hunds-Rose

Salix caprea - Sal-Weide Salix cinerea - Grau-Weide Viburnum opulus - Gemeiner Schneeball

Pflanzenqualität Hochstämme: H. 3xv.; mDb; 18-20 (Hochstamm, 3 x verpflanzt; mit Drahtballen; Stammumfang in 1 m Höhe 18-20 cm)

Sträucher: l. Str. 2xv.; 60-100 (leichter Strauch, 2 x verpflanzt; ohne Ballen, Höhe 60-100 cm)

M:\Projekte\PHS\21 6029\_Texte\SP\SaÞung\Beg_1 70601 .doc lngenieurplanung-Ost GmbH Begründung zum Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 103 50 von 50 ã rischen der Dreizehnhausener Straße und dem Bahndamm"

Heister: l.Hei. 2xv.; 150-175 (leichter Heister, 2 x verpflanzt; ohne Ballen, Höhe 150-175 cm)

Wackerow, den 43.Oø.2O17

Der Bürgermeister

þ

M:\Projekte\PHS\21 6029\_Texte\SP\Satzung\Beg_1 7060l.doc lngenieurplanung-Ost GmbH