Chance Zentrum Dietikon

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Chance Zentrum Dietikon Präsidialabteilung Dietikon 2017 Chance Zentrum Dietikon Standortfaktoren und Kennzahlen für publikumsorientierte Betriebe. Stadt Dietikon Stadtplanungsamt Bremgartnerstrasse 22 8953 Dietikon Tel. 044 744 36 93 [email protected] www.dietikon.ch Das Zentrum von Dietikon lebt! zielgruppenspezifischeren Anlässen im Zentrum, welche idealerweise Synergien zum vorhandenen Angebot schaffen. Das Zentrum von Dietikon lebt aber nicht nur von den Dietikerinnen und Dietikern alleine. Ins Zentrum pendeln täglich viele Arbeitnehmende, welche über ein höheres Haushalteinkommen verfügen, als die Haushalte in Dietikon. Ähnlich sieht das Bild aus, wenn wir das durchschnittliche Michael Seiler Standortförderung Dietikon. Einkommen im ganzen Einzugsgebiet (siehe S. 9) mit Dietikon vergleichen. Viele Besucher im Zen- Die Innenstädte brauchen urbane Hotspots», schreibt Peter Kotz, trum sind in der Lage und vermutlich auch willens, Spezialist für Urban-Management, in seinem neuesten Newsletter und mehr Geld auszugeben, wenn das passende, etwas nennt nebst Dietikon Städte wie Chur, Frauenfeld, Rapperswil/Jona, wertigere Angebot, vorhanden wäre. Schaffhausen oder Zug, welche das Potenzial dazu haben. In seiner Beschreibung sind urbane Hotspots Versorgungs- und Erlebnisorte mit Aber an den bekannten Stellschrauben zu justie- urbaner Prägung, die sich durch Zeitgeist, Funktionalität und Identität ren reicht nicht aus. Das Konsumverhalten der auszeichnen und so Innenstädten neue Impuls verleihen. Konsument ändert sich immer schneller. In der Schweiz liegt der Anteil der Online-Einkäufe* bei Solche Impulse lassen sich nur auslösen, wenn einige Akteure in einem Detailhändlern über alles bei rund 5% – je nach Zentrum zusammenspannen und vorangehen. Mutige und zukunftsori- Segment aber auch deutlich höher. In der von entierte Investoren sind also gefragt. Aber auch die Behörden müssen Dietikerinnen und Dietikern im Zentrum so ihren Teil dazu beitragen, indem sie Rahmenbedingungen schaffen – schmerzlich vermissten Sparte Heimelektronik und im Falle des Dietiker Zentrums für notwendige Plattformen bezüg- (siehe S. 4) wird heute 25% des Umsatzes im lich Vernetzung und Anreizen sorgen. Schliesslich sind die Detaillisten Internet erzielt – und einer von acht Franken für mit ihren Versorgungsfunktionen am nächsten und unmittelbarsten Bekleidung wird online ausgegeben. Und diese von der Entwicklung betroffen. Genau deshalb stehen sie sich selbst Anteile sind im europäischen Vergleich eher tief. gegenüber in der Verantwortung, auf die dynamische Entwicklung zu Und wenn wir davon ausgehen, dass schon heute reagieren, ihren Beitrag zu einem lebendigen Zentrum immer wieder rund die Hälfte der ganzen Internetnutzung mit zu hinterfragen, aber auch Investitionen in zeitgemässe Ladenflächen Smartphones geschieht, werden diese Zahlen noch bei den Immobilienbesitzern einzufordern. wachsen und ich meine Lieblingsjeans bald auf dem Weg zur Arbeit in der S-Bahn kaufen. Der Dialog mit den beschriebenen Akteuren ist ein erster Schritt der Stadt zusammen mit der Vereinigung Zentrum Dietikon dem Zen- Der Laden, wie wir ihn von früher kennen, weicht trum einen neuen Impuls zu verleihen. Die Resultate verschiedener immer mehr einem stationären Werbe- und Erhebungen zeigen, dass das Zentrum hinsichtlich Versorgung – mit Beratungsraum, einer Abholstation für anderswo Abstrichen – intakt ist. Die Aufenthaltsqualität, und das betrifft nicht bestellte Ware oder einem Ort der Begegnung nur den öffentlichen Raum, ist hingegen verbesserungswürdig. In die und des Austausches. Es ist Zeit sich dieser Realität gleiche Richtung zielt auch der Wunsch nach mehr beziehungsweise zu stellen – sonst tun es andere! *Quelle: Credit Suisse Retail Outlook 2015 - Wachsender E-Commerce verändert den Detailhandel Michael Seiler Stadt Dietikon Impressum Herausgeberin: Stadt Dietikon / Layout & Produktion: Standortförderung Thomas Pfann, journipool.ch, Dietikon / Bremgartnerstrasse 22 Zahlen & Grafiken: Statistisches Amt des Kantons 8953 Dietikon Zürich, 2012-2014 / Weitere Exemplare können Tel. 044 744 37 77 im Stadthaus Dietikon, Bremgartnerstrasse 22, [email protected] 8953 Dietikon, bezogen werden. www.dietikon.ch/standortfoerderung 2 Chance Zentrum Dietikon Was macht ein Zentrum attraktiv? Eine allgemein gültige Formel durchgesetzt, dass Marktanteile n Klar erkennbare öffentliche für die Attraktivität eines Zen- nur gehalten oder vergrössert Aufenthaltsräume. trums gibt es nicht. werden können, wenn sich n Gepflegte und zeitgemässe Galt früher die Publikumsfre- die Konsumenten länger in Bausubstanz. quenz mehr oder weniger als den Zentren aufhalten. Der Garantie für ein attraktives Besucher wird nur dann zum Fortsetzung auf Seite 4 Ortszentrum, spielen heute Kunden, wenn er sich in einem weit mehr Faktoren eine Rolle. attraktiven Umfeld wohlfühlt. Als die Mobilität der Bevölke- Zu diesem Umfeld gehört auch rung noch gering war, entwi- eine breite Palette von Voraus- ckelte sich in jedem grösseren setzungen, welche erfüllt sein Grosse Betriebe Ort ein eigenes Zentrum, sollten: (250+ Vollzeitangestellte äquivalent) weitgehend unbehelligt von Mittlere Betriebe (50-249 Vollzeitangestellte äquivalent) Konkurrenzdruck anderer An- n Einfache Zufahrt bzw. Er- Kleine Betriebe bieter. Diese Zeiten sind vorbei. reichbarkeit, vermeiden von (10-49 Vollzeitangestellte äquivalent) Verfügt ein Zentrum über noch Suchverkehr. Mikrobetriebe (0-9 Vollzeitangestellte äquivalent) so zugkräftige Anbieter – eine n Branchenmix mit bekannten Ausdehnung oder nur schon Brands. das Halten eines Einzugsge- n Optimale Anordnung von bietes ist schwierig geworden: Geschäftslagen und dadurch auch in Nachbarorten sind Bündelung von Besucherströ- Stärke im Kleinen: Grosse Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten gibt es in entsprechende Angebote zu men. Dietikon wenige, dafür sehr viele KMU und sogenannte Mikrobetriebe mit bis zu neun finden. n Bessere Nutzung von Syner- Angestellten. gieeffekten unter den Detail- Heute hat sich die Erkenntnis händlern. Chance Zentrum Dietikon 3 Schliesslich wird landauf, landab 1. Der Hypermarkt verliert für den täglichen Gebrauch auf- 3. Mischnutzung schafft das «Lädelisterben» in den an Bedeutung trumpfen. soziales Umfeld Zentren bedauert, oft dabei aber Immer weniger Grosshaushalte Einkaufen ist Unterhaltung. Pop- ausgeblendet, dass sich die Be- und verändertes Mobilitätsverhal- 2. Lokal statt global up- und Concept-Stores schaf- dürfnisse der Käuferschaft, ja der ten bereiten den Einkaufszentren Die Herkunft von Produkten ge- fen eine neue Einkaufsatmos- ganzen Gesellschaft verändern. Sorgen. Vor allem kleinere Städte winnt immer mehr an Bedeutung, phäre, passen sich der heutigen Dazu 5 Thesen zur Zukunft des können mit guter Erreichbar- und im Zuge dieser Entwicklung Schnelllebigkeit an und verändern Detailhandels: keit, kurzen Wegen und einem auch der Einkaufsort. Lokale Angebot und Stil kontinuierlich. attraktiven Versorgungsangebot Produzenten und lokale Anbieter Ladenlokale als Veranstaltungs- sind vertrauenswürdig und orte, Kaffee zur Beratung – damit belasten wegen der kurzen werden vor allem urbane Kunden 25% Wege die Umwelt weniger. gewonnen. Über Synergien unter den 20% Geschäften und Läden wird 4. Online-Shop bietet keine Onlinehandel Heimelektronik das Gemeinschaftsgefühl Interaktion 15% Onlinehandel und die Loyalität der Kunden Online-Shopping macht dem Bekleidung/Schuhe gestärkt. Vernetzung und traditionellen Detailhandel das Le- 10% Onlinehandel Zusammenarbeit sind die ben schwer. Allerdings bietet der Food Zauberworte. Online-Einkauf keine Beratung 5% und hat vor allem im Nachgang zum Kauf bei Lieferung, Rekla- 0% 2010 2011 2012 2013 mationen und Garantiefragen seine Schwächen. Informieren im Bequem zu Hause einkaufen: Der Anteil des Onlinehandels, aufgeteilt in die Segmente Food, Bekleidung/Schuhe und Heimelektronik, hat zu genommen, insbesondere im Sektor Internet, kaufen oder abholen im Heimelektronik. Quelle: GfK Switzerland, VSV, Credit Suisse Laden ist die Zukunft. 4 Chance Zentrum Dietikon Publikumsmagnet im Zentrum: Der alljährliche Weih- nachtsmarkt auf dem Dietiker Kirchplatz. 5. Kommunikation und Abgrenzung entsprechen und dabei vielseitig bleiben und Synergien Die ersten vier Thesen führen zwangsläufig zur 5. These. schaffen zum Vorteil der Konsumenten. Ein etwas höheres Angebote sind heute oftmals austauschbar. Ein aktueller, Preissegment ist das Ziel, Nischen sollen aktiv gepflegt authentischer Auftritt, durchgängig vom Schaufenster zum werden. Verkaufsraum über die Beratung bis zur Nachbearbeitung des Verkaufs, bilden heute die Basis für eine klare Positionie- 3. Der Dialog mit Immobilienbesitzern im Zentrum soll aufzei- rung und schaffen eine Differenzierung zur Konkurrenz. gen, wo Möglichkeiten und Wille zur Siedlungserneuerung bestehen und die Vernetzung unter Eigentümern fördern. Fokus Zentrumsentwicklung Alterskategorien Nach einer Phase der Abwanderung von Detaillisten an die Peripherie oder in Einkaufszentren und einer darauffol- genden Konsolidierung, bedingt durch die neue Konkur- 80+ 4,1% renz Internet, steht nun die persönliche Beziehung zu den Konsumenten und deren Mobilitätsverhalten zunehmend im 65 –79 11,4% Fokus. Dietikon ist sich dieser Entwicklung bewusst und schafft 40–64 30,3% Rahmenbedingungen, um das Zentrum zu stärken. Dafür hat der Stadtrat drei Handlungsfelder bestimmt: 20–39 33,7% 1. Das Zentrum soll als solches deutlich erkennbar gemacht und die visuelle Kundenführung verbessert werden, was zu 0–19 20,5% einer
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