campusMagazin der Hochschule University of Applied Sciences Ausgabe Nr. 34 / Sommer 2013

Alte Bilder – neue Rollen: Frauen an der Hochschule

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Liebe Leserinnen und Leser, am 10. Dezember 2012 wurde mit dem und auch Maßnahmen wie unser neues ersten symbolischen Spatenstich der Start Mentorinnenprogramm „CrossLIFE“, in für das neue Kollegiengebäude E am Stand- dem das Potenzial junger Frauen für die ort Offenburg gegeben. Der Neubau ist im Bereiche Mathematik, Naturwissenschaft Hinblick auf die quantitative Entwicklung und Technik erschlossen wird. Vor diesem der Hochschule in den vergangenen fünf Hintergrund gibt es in unserem aktuel- Jahren unverzichtbar, wenngleich er ledig- len „Campus“ einen Themenschwerpunkt, lich den Flächenfehlbedarf mit dem Stand der auf die Frauen an unserer Hochschu- des Jahres 2006 berücksichtigt. le fokussiert. Themen sind unter anderen Im neuen Gebäude werden rund 120 die Bedeutung der Gleichstellung oder die CAD/CAM-Arbeitsplätze in zwei Räumen Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Im untergebracht. Des Weiteren werden ein Dezember 2012 ist die Hochschule erfolg- PC-Pool des Rechenzentrums der Hoch- reich als „Familienfreundliche Hochschu- schule mit 63 Plätzen, Seminarräumen und le“ reauditiert worden. Hörsälen für Studierende sowie 30 Büros für Kurz vor Redaktionsschluss haben mich Professoren und Mitarbeiter eingerichtet. der Hochschulrat und der Senat zum vierten Am Standort ist man da Mal als Rektor gewählt. Dem Hochschulrat schon etwas weiter: Am 17. Januar wurde und dem Senat danke ich für den großen in einer ansprechenden Feier der Grund- Vertrauensvorschuss, den mir das einstim- stein für den Bildungscampus gelegt. Das mige Wahlergebnis zeigt. Für mich ist es Kollegiengebäude mit rund 2300 Quadrat- ein beeindruckendes Ergebnis und ich freue metern bietet Raum für mich auf die weitere gute Zusammenarbeit In Dienstzimmer, Semi- in den kommenden sieben Jahren. Zukunft narräume, Hörsäle und Dank sage ich auch dem Redaktionsteam, steht nun das PC-Pools. Hinzu kommt das unverändert mit großem Engagement qualitative ein Audi-Max, das mit dafür Sorge trägt, dass unser „Campus“ als Wachstum der 300 Quadratmetern attraktives Medium über das Leben rund um Hochschule im als Großhörsaal rund die Hochschule berichtet. In den Dank einge- Vordergrund. 300 Studierenden Platz schlossen sind alle Firmen, die durch ihre bieten wird. Anzeigenschaltung die Finanzierung dieser In Zukunft steht nun das qualitative Ausgabe sichergestellt haben. Wachstum der Hochschule im Vordergrund: Dazu gehören Maßnahmen wie das MINT- Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen College, das unter anderem die immer unterschiedlicher werdenden Bildungsbio- PROF. DR.-ING. WINFRIED LIEBER grafien der Studierenden berücksichtigt REKTOR HOCHSCHULE OFFENBURG

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 4 INHALT

EDITORIAL 3

NACHRICHTEN

6 Spatenstich für neues Gebäude 7 Die Raumnot in Gengenbach hat bald ein Ende 8 Rekord auf der Recruiting-Messe 9 Preisverleihung an die Jahrgangsbesten 10 Zweiter Qualitätstag an der Hochschule 11 Förderpreis für den besten startING-Abschluss 11 Girls´ Day 2013 – Machen Sie mit! 12 Doppelter Erfolg beim Prix Bartholdi 6 Spatenstich für neues Gebäude 13 Kurznachrichten 14 Abschlussfeier mit 376 guten Wünschen Mit einem symbolischen Spatenstich hat die Hochschule Offenburg die 16 Schülerstudium: Probieren vor dem Studieren Bauarbeiten für das neue Gebäude E feierlich eingeläutet 17 Die TECademy fördert den MINT-Nachwuchs 18 Schüler produzieren einen Kurzfilm 20 Ein Team der Hochschule schafft es ins Kino 21 MI-Studentin beim Deutschen Rock & Pop- Preis erfolgreich 22 Wenn ein Comic zur Abschlussarbeit wird 24 Fotoreportage: Dokumentationsreise 96 Hochzeit international zur „Nuit Blanche“

In Bangkok trafen sich auf einem Hoch- zeitsempfang Senior Service und viele ehemalige Studierende der Hochschu- le Offenburg 26 Titelthema

58 Impressionen von der elften Summer University des VDE

Bei der elften Summer University konnten Gymnasiasten aus der Region zwei Tage lang Hochschulluft schnuppern

26 Marie Curies Schwestern – Frauen an der Hochschule 2 8 Frauen in der Forschung 30 Die Beauftragten für Chancengleichheit über ihre Projekte 18 Schüler produzierenn 31 Verstärkung aus Malaysia für das Gleichstel- einen Kurzfilm lungskomitee 32 Ein Filmprojekt über Frauen in MINT-Berufen 33 Frauenwirtschaftstage: „Es geht um uns“ Bei einem Kooperationsprojekt der 34 Plädoyer für die Gleichstellungspolitik Hochschule Offenburg und des Schil- lergymnasiums machten sich Schü- ler auf die Suche nach kulturellen Unterschieden INHALT 5

CAREER CENTER ZENTRUM FÜR PHYSIK

37 Mit dem Career Center zu Deutschlands 76 Nachrichten größter Jobmesse

INFORMATIONSZENTRUM FAMILIENFREUNDLICHE HOCHSCHULE 78 E-Books – eine Erfolgsgeschichte 38 Das Zertifikat familienfreundliche 80 Kommunikation zwischen den Netzen Hochschule wurde bestätigt 82 Das Rechenzentrum mit neuem Auftritt

MEDIEN UND INFORMATIONSWESEN MINT-COLLEGE

40 „English for Teaching“ an der University of Maryland 84 Mentoren erleichtern neuen Studierenden 41 Das Campus-Radio Offenburg stellt sich vor den Start an der Hochschule 42 Endspurt für das Projekt „Design am Oberrhein“ 44 Neue Partnerhochschule in Costa Rica 45 Filmpremiere: Hymnus-Clips und Spots INTERNATIONAL CENTER 45 Animationsfilme auf dem Internationalen 86 International Evening: Die Welt zu Gast an der Hochschule Trickfilmfestival in Stuttgart 88 ECM-Absolvent überrascht seine Familie 46 aus:zeit – eine Projektarbeit über veränderte Stadtbilder als Abschlussredner 48 Werbung – lyrisch interpretiert 90 Nachrichten aus der Graduate School 49 MI-Studentin als beste Praktikantin ausgezeichnet 92 Indien – Austausch einmal anders 50 Natur, Großstadt, Studium – ein Semester in Vancouver 93 Ein Auslandssemester in Thailand 51 Interview mit Diane Schüssele zu ihrem Film 94 Nachrichten aus dem International Office „Five Minute Love Story“ 95 Wissenschaft ohne Grenzen aus Tutorensicht 96 Der Senior Service feiert eine ELEKTROTECHNIK UND internationale Hochzeit in Bangkok INFORMATIONSTECHNIK 98 Mit dem Senior Service auf den Spuren der Schauenburg 99 Der Senior Service backt 52 Neuer Forschungsschwerpunkt: internationales Weihnachtsgebäck mit Business Intelligence Wissen erzeugen 53 Forschungssemester in Sydney VEREIN DER FREUNDE UND FÖRDERER 54 Neuauflage einer traditionsreichen Kooperation mit der Polytech in Grenoble 100 Der Verein der Freunde unterstützt Studierende 56 Neu berufen: Prof. Dr. rer. nat. Eva Decker auch bei der Praktikumssuche 56 Neu berufen: Prof. Dr.-Ing. med. habil. Matthias Heinke 102 HIWIN ist Mitglied im Verein der Freunde 58 Impressionen von der elften Summer University des VDE 59 IEEE Symposium on Wireless Systems 59 Teilnahme an der Smart-Grid-Konferenz in Hongkong INSTITUT FÜR ANGEWANDTE FORSCHUNG 60 Studierende des Informatik-Masters besuchen Novartis 61 Web-Tech-Nacht mit Pizza und Public Viewing 104 Nachrichten aus dem Institut für Angewandte Forschung 106 Franz Alt zu Gast am Institut für Energiesystemtechnik 108 Ein Jahr Peter Osypka Institute for Pacing and Ablation MASCHINENBAU UND VERFAHRENSTECHNIK

62 Die Firma Schaeffler schenkt der Hochschule FREIZEIT drei Exponate 63 Studentengruppe reaktiviert einen in die Jahre 110 Marathon Karlsruhe gekommenen Industrieroboter 111 Was treiben Sie, Herr Vondung? Taekwondo! 64 Nachrichten 112 Was treiben Sie, Frau Prof. Müller? Klettern! 66 Neue Spritzgießmaschine ermöglicht Ausbildung auf höchstem Niveau 67 Neu berufen: Dr. rer. nat. Daniel Kray BETRIEBLICHE GESUNDHEITSFÖRDERUNG

114 Blutspende an der Hochschule – BETRIEBSWIRTSCHAFT UND ein „Gemeinschaftswerk“ WIRTSCHAFTSINGENIEURWESEN 115 Die Ersthelfer am Campus Offenburg

68 Studierende des berufsbegleitenden MBA-Studiums im Silicon Valley UNDUN AUSSERDEM: 70 Mit Humor besser lernen 115115 72 Das Projekt „Fit4PracSis“ Impressum 116116 erarbeitet neue Lehrkonzepte Interview mit Prof. Dipl.-Ing. Karl-Heinz Klingenschmidt 118118 73 Studierende erhalten Einblick Zum Schluss in einen Finanzkonzern 74 Neu berufen: Prof. Dr. Anne Najderek 74 Neu berufen: Prof. Dr. rer. nat. Steffen Schlager 707 6 NACHRICHTEN

Spatenstich für neues Gebäude

Der Bau kann beginnen: Mit einem symbolischen Spatenstich hat die Hochschule Offenburg am 10. Dezember 2012 gemeinsam mit dem baden-württembergischen Finanz minister Nils Schmid die Bauarbeiten für das neue Gebäude E feierlich eingeläutet

Es waren die Farben, die Finanzminister Nils Bild oben: Spatenstich kann: Mit einer großzügigen Summe hat er für die Schmid gleich aufgefallen sind: „Schwarzer Saal, für das neue Gebäude E Anschubfinanzierung des Bauvorhabens gesorgt. rote Sessel – auch mal eine interessante Varian- auf dem Campus Offen- In einer bewegenden Rede berichtete er von seiner te“, scherzte er im großen Mediensaal des Gebäu- burg (von links): Eckhard Motivation und seiner tiefen Verbundenheit mit der Schreiner (Vermögen und des D, das im Jahr 2009 fertiggestellt worden war. Hochschule Offenburg. Bau), Wolfgang Bruder Nun, drei Jahre später, gab es an der Hochschule (Vorsitzender Hoch- Auch die Partnerschaft mit der Universi- den Startschuss für ein weiteres Gebäude. Fünfstö- schulrat), Finanzminister tät Olsztyn in Polen sprach Dietrich an: „Dieser ckig, als Passivhaus gebaut, soll das neue Gebäude Nils Schmid, Rektor Dialog ist mir eine Herzensangelegenheit“, sagte E ab dem Wintersemester 2014/15 Platz zum Arbei- Winfried Lieber, Ehren- der Ehrensenator. Sehr persönliche Worte richte- ten, Studieren und Lehren bieten. „Gute Forschung senator Georg Dietrich, te er auch an den eigens aus Olsztyn angereisten braucht kluge Köpfe, sie braucht aber auch eine Oberbürgermeisterin Universitätsdirektor Ryszard Górecki und auch an Edith Schreiner, Andrea gute Infrastruktur“, sagte Schmid. Rektor Winfried Lieber. „Den von mir gewünsch- Dohner (Ministerium für Wissenschaft und Kunst) ten Dialog über die Landesgrenzen sehe ich hier Georg Dietrich hält bewegende Rede und Bauunternehmer an der Hochschule erfüllt“, lobte er. Dietrich, der Nico Wacker in den letzten Jahren des Kriegs selbst einge- Georg Dietrich, Ehrensenator der Hochschule Offen- setzt wurde, schloss seine Grußworte mit einem burg, hat einen erheblichen Teil dazu beigetragen, bewegenden Ausspruch: „Dass ich Europa heute dass diese Infrastruktur nun geschaffen werden in Frieden erleben darf, ist das größte Geschenk,

Gute Freunde: Rektor Winfried Lieber und Ehrensenator Georg Dietrich

Viele Hochschulmitar- beiter und zahlreiche Gäste kamen zum feier- lichen Spatenstich am 10. Dezember 2012

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 NACHRICHTEN 7

Wir wollten das ich je bekommen habe.“ Und der Tag, an dem Edith Schreiner, Offenburger Oberbürgermeis terin, der Friedensnobelpreis an die Europäische Union hob in ihrem Grußwort hervor, dass die Hochschu- der Hoch- verliehen wurde, sei ein durchaus denkwürdiger le bei der Stadt einen hohen Stellenwert habe: schule damit den Tag für diesen Spatenstich. „Wir tun alles, damit sich Studierende, Eltern mit Raum geben, den Kindern und auch Senioren in Offenburg wohlfüh- sie braucht, um Es besteht weiterer Flächenbedarf len.“ Durch ein zinsloses Darlehen der Stadt in Höhe sich zu entwi- von 1,7 Millionen Euro kann das neue Gebäude um ckeln.“ Wolfgang Bruder, Vorsitzender des Hochschulrats, den dringend benötigten fünften Stock erweitert EDITH SCHREINER, verwies in seiner Rede auch auf den zusätzlichen werden. „Wir wollten der Hochschule damit den OBERBÜRGERMEISTERIN Flächenbedarf an der Hochschule. „In der Bibliothek Raum geben, den sie braucht, um sich zu entwi- gibt es 14 Leseplätze und sechs Computerarbeits- ckeln“, sagte Schreiner. plätze“, gab Bruder zu bedenken. „Hier haben wir also dringenden Erweiterungsbedarf“, stellte er klar. SUSANNE GILG

Die Raumnot in Gengenbach hat bald ein Ende

Auch in Gengenbach wird gebaut: Die Stadt Gengen- beläuft sich auf 9,207 Millionen Euro. „Diese Inves- bach hat im Beisein von Hochschulrektor Professor tition wird sich auszahlen – für Gengenbach, für Dr. Winfried Lieber und Landrat Frank Scherer die die Hochschule Offenburg und für die ganze Regi- Grundsteinlegung für den Bau des BildungsCam- on, denn zukünftig können hier rund 1200 junge pus gefeiert. Das Gebäude soll zum Wintersemes- Menschen in einem Umfeld studieren, das durch ter 2013/14 bezugsfertig sein die unmittelbare Nähe zum angrenzenden Schul- „Das ist ein guter Tag für Gengenbach“, sagte zentrum den Namen Bildungscampus zu Recht Bürgermeister Thorsten Erny am 17. Januar zu trägt“, sagte Landrat Frank Scherer bei der Grund- Beginn seiner Ansprache in der Aula des Martha- steinlegung. Schanzenbach-Gymnasiums. Mit dem Bildungs- Auch Hochschulrektor Winfried Lieber brach- Bei der Grundsteinle- Campus schafft die Stadt ein Vorzeigemodell te bei der Grundsteinlegung seine Freude zum gung in Gengenbach in Baden-Württemberg, von dem Gengenbach, Ausdruck: „Diese neue Stätte des Lehrens, Lernens (v.l.): Rektor Winfried die Hochschule Offenburg, das Bürgermeister- und Forschens wird unzähligen wissbegierigen Lieber, Gengenbachs Bürgermeister Thorsten Schrempp-Schulzentrum und die gesamte Region jungen Menschen Raum für ein erfolgreiches Studi- Erny, Landrat Frank profitieren werden. Zum Wintersemester 2013/2014 um geben und Ausgangspunkt für großartige akade- Scherer und Jürgen soll der Neubau für rund 500 Studierende der mische Karrieren sein“, sagte er in seinem Grußwort. Schwefel (Bauunterneh- Fakultät Betriebswirtschaft und Wirtschaftsingeni- men Gustav Epple) eurwesen bezugsfertig sein. Außerdem gehören SUSANNE GILG Bild: Manuela Seiler zum BildungsCampus 13 zusätzli- che Klassenzimmer für das Schul- zentrum sowie Aufenthalts- und Theaterräume für die Ganztags- schule. Das Kollegiengebäude bietet mit rund 2300 Quadratmetern Raum für Dienstzimmer, Semi- narräume, Hörsäle und PC-Pools. Hinzu kommt ein Audimax, der mit 300 Quadratmetern als Großhör- saal rund 300 Studierenden Platz bieten wird. Ein ganz besonderer Höhepunkt ist die „Wertstromori- entierte Lernfabrik“, zu der die drei Labore „Rapid Prototyping“, „Lean Manufacturing“ und „Virtual Engi- neering“ gehören.

Gesamtauftragssumme beträgt 9,207 Millionen Euro

Die Gesamtauftragssumme für das Projekt, das europaweit ausgeschrieben worden war,

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Rekord auf der Recruiting-Messe

Mit 99 Ständen war die Recruiting-Messe der Hochschule so groß wie noch nie. Die Nachfrage nach qualifiziertem Nachwuchs ist groß

Wir Haguenau und Bühl der Fakul- möchten tät für Maschinenbau und Anschauungs- Verfahrenstechnik kostenlos material für die drei Exponate überlassen. Lehre zur Verfü- „Das Interesse an unse- gung stellen und rer Recruiting-Messe ist in unsere bestehende diesem Jahr so groß wie noch nie. Uns zeigt das, dass Kooperation mit die Industrie den Dialog mit der Hochschule den Studierenden sucht und vertiefen. die Nachfrage nach qualifi- RITA ROHMFELD, ziertem Nachwuchs hoch ist“, FIRMA SCHAEFFLER sagt Prorektor Professor Dr. Andreas Christ. „Für unse- re Studierenden ist es die ideale Möglichkeit der Kontaktaufnahme und des persönlichen Gesprächs mit Firmenvertretern und Personalverantwortli- chen.“ An den 99 Ständen präsentierten sich gestern Studierende informieren Kontakte knüpfen für die Karriere: Auf der Recrui- international bekannte Unternehmen genauso sich auf der Recruiting- ting-Messe haben sich die Studierenden der Hoch- wie Firmen aus der Region. „Der Messetag ist für Messe schule Offenburg an 99 Ständen über Praxisse- Studierende eine gute Gelegenheit, einen attrak- Bilder: Randolph Schö- mester, Abschlussarbeiten und Trainee- sowie tiven Arbeitsplatz, ein Thema für eine Abschluss- bichen Arbeitsstellen informiert. In diesem Jahr war die arbeit oder eine Stelle für ein Praxissemester zu Zahl der Aussteller so hoch wie noch nie. Auf der finden – oder einfach schon einmal die Weichen für Recruiting-Messe, die einmal im Jahr stattfindet, ihre berufliche Zukunft zu stellen“, berichtet Andreas können Studierende wichtige Kontakte zu poten- Christ. Auch Mitarbeiter und Professoren der Hoch- ziellen Arbeitgebern knüpfen. Fünf Vorträge zu schule konnten die Messe nutzen, um ihre Kontakte den Themen Bewerbung und Karriere rundeten mit Kooperationspartnern zu vertiefen. das Programm ab. Außerdem hat die Herzogen- auracher Firma Schaeffler mit Standorten in , Schaeffler übergibt drei Exponate an Maschinenbau und Verfahrenstechnik

Die Studierenden der Fakultät Maschinenbau und Verfahrenstechnik profitieren künftig auch von einem Zylinderkopf, einem Pkw-Nebenaggregate- trieb und einem Eco Valve mit Spindeltrieb – diese Exponate haben Rita Rohmfeld und Volker Kamps von der Firma Schaeffler auf der Recruiting-Messe an Dekan Professor Alfred Isele, an Professor Claus Fleig und den Studenten Michael Dold übergeben. „Wir möchten auf diese Weise Anschauungsmate- rial für die Lehre zur Verfügung stellen und unsere bestehende Kooperation mit der Hochschule vertie- fen“, sagt Rita Rohmfeld, bei Schaeffler zuständig für den Bereich „Employer Branding“. An der Hoch- schule wurden bereits mehrere Abschlussarbeiten in Kooperation mit Schaeffler (LuK) geschrieben, auch das Projekt Schluckspecht wird mit Produkten und technischer Beratung unterstützt. Neu ist auch das Leichtbaufahrzeug-Projekt „CUTE“, das Schaeff- ler in Kooperation mit der Fakultät für Maschinen- bau und Verfahrenstechnik in Angriff nimmt.

SUSANNE GILG

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 NACHRICHTEN 9

1. Reihe (v.l.n.r.): Irene Gwokyalya, Sabrina Singler, Lena Hercher, Aline Seywald, Franziska Speck, Julia Migenda, Johanna Oswald, Carolin Lutz, Lea Christin Treick, Claudia Kriegeskorte, Werner Karlin (in Vertretung für Felix Bartknecht); 2. Reihe (v.l.n.r.): Manuel Roth, Christian Weinzierle, Marc Finkenzeller, Maximilian Landwehr, Matthias Spathelf, Georg Schäfer, Adrian Vollmer, Stefan Wrobel, Alexander Kopf; nicht im Bild: Paurnima Kulkarni, Marcel Jäkle, Felix Bartknecht, Arthur Lutz, Sebastian Siewert Bild: Peter Heck/Hochschule Offenburg

Ausgezeichnet!

Bei der Preisverleihung am 30. November vergaben 15 namhafte Unternehmen, Verbände und Fördervereine der Region Preise an die Jahrgangsbesten

Insgesamt 24 Absolventen und Studierende mit Migenda. Zum dritten Mal unter den Stiftern war hervorragenden Leistungen des vergangenen Die Preisstifter: die Thales Deutschland GmbH, die zwei Preise für Winter- und des Sommersemesters wurden geehrt. hervorragende Leistungen im Bereich der Elektro- Prorektor Rainer Bender gratulierte in seiner Eröff- Elektrizitätswerk technik und Informationstechnik vergab: Je 1000 nungsrede den Preisträgerinnen und Preisträ- Mittelbaden AG & Euro erhielten die beiden Master-Studenten Manu- gern: „Für Sie sind die Auszeichnungen sicherlich Co. KG, Etol-Werk el Roth und Christian Weinzierle. Eberhard Tripp ein persönlicher Erfolg, für uns alle sind sie ein Zum fünften Mal wurde der Förderpreis des GmbH & Co. OHG, Zeichen, dass sich Leistungsbereitschaft und Leis- Felix-Tradt-Preis, ZONTA-Clubs Offenburg Ortenau vergeben. Mit tungsfähigkeit lohnen.“ Weiter betonte Bender: „Zu IHK Südlicher diesem Preis möchte die Organisation Studentinnen einer Preisvergabe gehören aber auch die Preisstif- Oberrhein, Meiko in den traditionell männlich dominierten Fakultäten ter, die mit ihrer Bereitschaft, Absolventinnen und Maschinenbau Maschinenbau und Verfahrenstechnik sowie Elekt- Absolventen wie auch Studierende der Hochschu- GmbH & Co. KG, rotechnik und Informationstechnik fördern. Dieses le zu ehren, ihre Verbundenheit mit der Hochschu- Stadt Offenburg, Jahr erhielten die Bachelor-Studentinnen Johanna le Offenburg dokumentieren. Auch sie setzen das Parker Hannifin Oswald und Lea Christin Treick den mit 800 Euro GmbH, Sparkasse Signal, dass sich Leistung lohnt.“ dotierten Preis für den besten Abschluss im Grund- Gengenbach, Spar- In diesem Jahr wurden 15 Preise vergeben. kasse Offenburg/ studium. Die Präsidentin des ZONTA-Clubs Michae- Baubürgermeister Oliver Martini verlieh den Preis Ortenau, THALES la Schulz-Müller übergab zudem noch drei Wissen- der Stadt Offenburg für die beste Studienleistung Defence & Security schaftsstipendien im Wert von jeweils 1800 Euro an der Hochschule. Der Preis ging an Marc Finken- Systems GmbH, an die drei Master-Studentinnen Irene Gwokyalya, zeller und Georg Schäfer, die im Studiengang VDI-Bezirksverein Paurnima Kulkarni und Carolin Lutz. Diese Förde- Maschinenbau am besten abgeschlossen haben. Schwarzwald e.V., rung soll Frauen, die bereits das Bachelor-Studium Verein der Freunde Während ein Großteil der ausgelobten Preise an erfolgreich abgeschlossen haben, ein weiterqualifi- & Förderer e.V., Absolventen mit hervorragenden Abschlussnoten Volksbank Lahr eG, zierendes Master-Studium ermöglichen. ging, würdigte der Verein der Freunde und Förde- Volksbank Offen- rer das soziale Engagement während des Studi- burg, ZONTA Club CHRISTINE PARSDORFER ums: Ausgezeichnet wurde das AStA-Mitglied Julia Offenburg/Ortenau

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 10 NACHRICHTEN

Angeregter Austausch beim Stehimbiss zum zweiten Qualitätstag

Meilenstein für mehr Qualität

Die Hochschule ist auf dem Weg zur Systemakkreditierung. Professor Dr. Anton Karle von der Hochschule Furtwangen berichtete auf dem 2. Qualitätstag von seinen Erfahrungen

Gut besucht war der zweite Qualitätstag unter dem das wie in Offenburg von der Evaluationsagentur Motto „Quality Audit und Systemakkreditierung: Baden-Württemberg (evalag) begleitet wurde. Die Wie geht es jetzt weiter?“ am 14. November 2012 Botschaft aus dem Quality Audit für seine Hochschu- mit knapp 120 Teilnehmern. Im Mittelpunkt stan- le fasste Karle wie folgt zusammen: „Wir sind gut, den die Fortschritte der Qualitätsentwicklung an der aber es gibt noch viel zu tun.“ Dieses Fazit zog auch Hochschule und das Verfahren der Systemakkredi- Prorektor Professor Dr. Rainer Bender in seinem tierung. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse aus Vortrag, in dem er die Meilensteine der Qualitäts- dem sogenannten „Qualitätsaudit“ entwicklung an der Hochschule Offenburg und (Quality Audit) vorgestellt. Eingela- Wir sind gut, aber es gibt die durchaus positiven Ergebnisse aus der zwei- den hatte das Rektorat alle Mitarbeiter noch viel zu tun. ten Begehung des „Qualitätsaudits“ vorstellte. Auf und Professoren sowie AStA-Studie- PROFESSOR DR. ANTON KARLE, Basis der Gutachterempfehlungen zeigte er konkre- rendenvertreter. Der Impulsgeber BEAUFTRAGTER FÜR SYSTEMAKKREDITIE- te Projektschritte auf, die den Weg in das Verfah- für die Veranstaltung war die im RUNG DER HOCHSCHULE FURTWANGEN ren der Systemakkreditierung einleiten sollen. Die Oktober durchgeführte zweite Bege- Entscheidung, eine Systemakkreditierung anzu- hung für das „Qualitätsaudit“, bei der eine - steuern, wurde im Jahr 2012 von der Hochschullei- tergruppe den Entwicklungsstand des Qualitätsma- tung und den Fakultäten der Hochschule Offenburg nagements an der Hochschule bewertet hatte. gemeinsam beschlossen und im „Qualitätsaudit“ von den Gutachtern positiv unterstützt. Professor Dr. Bender stellt konkrete Projektschritte vor Weitere Qualitätstage sind in Planung

Nach der Begrüßung durch Rektor Professor Dr. Der anschließende Stehimbiss gab den Teilneh- Winfried Lieber referierte Professor Dr. Anton Karle, mern die Gelegenheit, sich in lockerer Runde Rektoratsbeauftragter für Systemakkreditierung der über die angesprochenen QM-Themen auszutau- Hochschule Furtwangen. In dem gut besetzten Medi- schen. Die rege Teilnahme und die offenen Gesprä- ensaal erläuterte Karle dem Publikum in interessan- che rund um die Veranstaltung sind erfreulich und ter und anschaulicher Weise, warum seine Hoch- zeigen, dass die Hochschule mit diesen Initiativen schule sich für die Systemakkreditierung entschie- auf dem richtigen Weg ist. Weitere hochschulüber- den hatte und welche Schritte erforderlich waren, Dr. Dagmar De Mey greifende Qualitätstage sind geplant und sollen um diesen Weg zu gehen. Zudem gab er wichtige ist Qualitätsmanage- dazu beitragen, die Hochschulangehörigen in die Insidertipps, insbesondere zur Planung und zum mentbeauftragte der Gestaltung des Qualitätsmanagements noch inten- Ablauf der Begehungen. Die Hochschule Furtwan- Hochschule. siver einzubinden. gen hatte als Vorbereitung auf die Systemakkredi- tierung ein Quality-Audit-Verfahren vorgeschaltet, DR. DAGMAR DE MEY

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Förderpreis für den besten startING-Abschluss

Für den besten Abschluss im Einstiegssemester startING hat die Studentin Anna Hlawatsch einen Förderpreis der Firma VEGA Grieshaberer bekommebekommenn

Für Technik interessiert hat sich Anna hatte. Dass sie für ein Ingenieurstudiumstudium Hlawatsch schon immer, doch nach bestens geeignet ist, hat sie nun schrischrift-ft- dem Abitur hatte sie nicht den Mut, lich: Mit der Abschlussnote 2,11 ist sich für einen technischen Studien- sie die beste Absolventin des letz-z- gang einzuschreiben, war auf der Suche ten startING-Jahrgangs und hatat nach Orientierung. „Eigentlich woll- dafür von der Firma VEGA Gries-- te ich nach dem Abi ein ganzes Jahr haber in Schiltach eine Finanz-- lang Praktika machen, doch irgend- spritze von 300 Euro erhal-- wann habe ich die Schule vermisst“, ten. „Mich freut es ganz beson-- sagte Anna Hlawatsch bei der Verlei- ders, dass wir den Preis an einee hung der Zertifikate im vergangenen Frau verleihen konnten“, sagtee Sommer. Als ihr eine Kollegin einen Timo Hodapp, Personalleiter beiei Zeitungsartikel über das Einstiegsse- VEGA Grieshaber. Auch Profes-s- mester start-ING mitgebracht hat, hat sor Dr. Tobias Felhauer, der dasas sie nicht lang gezögert: „Das war genau Einstiegssemester startING leitet, Auszeichnung für die beste Abschlussnote bei startING das, wonach ich gesucht habe.“ Sie freut sich über den guten Abschluss (von links): Timo Hodapp, Personalleiter bei VEGA Gries- kommt aus Eschelbronn im Odenwald von Anna Hlawatsch: „Der Ingenieurbe- haber, Studentin Anna Hlawatsch, Professor Dr. Tobias – eine Gegend, die nicht zum typischen ruf ist sicherlich für Frauen und Männer Felhauer, Leiter des Studiengangs startING, und Loreen Effenberger, bei VEGA verantwortlich für das Social Einzugsgebiet der Hochschule Offen- gleichermaßen geeignet. Da allerdings Marketing burg zählt. „Das Semester in Offenburg Frauen bei den Ingenieuren noch deut- hat mich auf den Studiengang Elektro- lich unterrepräsentiert sind, wollen dass Frau Hlawatsch den Förderpreis technik gebracht“, berichtet sie und ist wir mit startING vor allem auch Frau- erhalten hat.“ froh darüber, dass sie sich nicht sofort en für Ingenieurstudiengänge begeis- an einer Hochschule eingeschrieben tern – daher ist es besonders erfreulich, SUSANNE GILG

Girls´ Day 2013 – Machen Sie mit!

Der bundesweite Girls‘ Day ist ein Ange- Fächern anzunähern, ohne das Gefühl zu lautet die Resonanz einer jungen Teil- bot des Kompetenzzentrums Technik- haben, im Schatten der Jungs zu stehen nehmerin. Diversity-Chancengleichheit e.V., um oder gar der Angst, sich vor den Jungs Im letzten Jahr gab es an der Hoch- speziell Mädchen an Berufe oder Studi- zu blamieren. Und in der Tat, plötzlich schule Offenburg u.a. Speiseeisherstel- engänge aus den Bereichen Technik, IT, gehen sie aus sich heraus, stellen Fragen lung im Kältetechniklabor, im Elektrotech- Handwerk und Naturwissenschaften und binden sich in das Geschehen ein. niklabor konnten die jungen Frauen am heranzuführen. Am Girls‘ Day haben „Ich finde es gut, dass Mädchen auch Oszilloskop ihre eigene Stimme begut- Mädchen die Möglichkeit, sich diesen in solchen Berufen unterstützt werden“, achten. Dieses Jahr findet der Girls‘ Day am Donnerstag, 25. April 2013, statt. Für das Gelingen der Veranstaltung brauchen wir Ihre Ideen und Vorschlä- ge, aber vor allem Ihre tatkräftige Unter- stützung! Machen Sie Ihr Labor zugäng- lich und begeistern Sie die Mädchen mit anschaulichen Versuchen für Natur- wissenschaft und Technik. Melden Sie sich bitte bis zum 7. April 2013 bei Britta Bieberbach (britta.bieber- [email protected]). Wir freuen uns sehr über neue Angebote, aber natür- lich auch über die, die sich bisher so erfolgreich bewährt haben.

BRITTA BIEBERBACH

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 12 NACHRICHTEN

Professor Dr. Jürgen Kern bei seiner Rede im Salmen

Steffen Strubel bedankt sich für den studentischen Hauptpreis

Doppelter Erfolg für die Hochschule beim Prix Bartholdi

Steffen Strubel erhielt den Hauptpreis für Studierende – und der trinationale Studiengang Elektrotechnik und Informationstechnik wurde ausgezeichnet

Bis zuletzt blieb es spannend: Bei der Verleihung man sich natürlich ganz besonders – als vorhin klar des Prix Bartholdi, die im Offenburger Salmen statt- wurde, dass es der Hauptpreis ist, war die Freude fand, erhielt der angehende Wirtschaftsingenieur riesengroß“, sagte Junk. Steffen Strubel den studentischen Hauptpreis. Bis dahin hatten die Studierenden nur von ihrer Nomi- Preis für trinationalen Studiengang nierung gewusst, die Platzierung wurde erst bei der Verleihung der Preise bekannt gegeben. 4000 Euro Zum ersten Mal wurde auch ein technischer Studi- bekam er für seinen Praktikumsbericht. Er hatte in engang mit dem Prix Bartholdi ausgezeichnet. Der Singapur ein halbes Jahr lang ein Praktikum bei der trinationale Studiengang Elektrotechnik und Infor- Firma MTU gemacht. Die Jury lobte seinen Bericht mationstechnik, an dem die Hochschule Offenburg, als präzise und ehrliche Analyse. Strubel freute sich das französische Institut Universitaire de Technologie über die Auszeichnung und sagte in seiner Dankesre- de Haguenau und das Haute Ecole Arc im schweize- de: „Ich finde es toll, dass ich für eine Arbeit, die ich rischen Neuchâtel beteiligt sind. Professor Dr. Jürgen ohnehin hätte schreiben müssen, eine so großarti- Kern, der am Aufbau des Studiengangs beteiligt war, ge Auszeichnung erhalte.“ Seit 2001 zeichnet der Prix Info: Der Prix Bartholdi stellte dar, welche Hürden bei der Einführung des Bartholdi jährlich die besten Auslandspraktikumsbe- wurde zum ersten Mal Studiengangs überwunden werden mussten: „Wir richte von Studierenden aus dem Dreiländereck aus. im Jahr 2001 in Colmar hatten erst einmal das Problem, die technischen verliehen. Er ist benannt Inhalte zu übersetzen“, berichtete Kern, der sich nach dem in Colmar Lob von Martin Herrenknecht geborenen Bildhauer bereits im Jahr 1999 erstmals mit den Partnerhoch- Frédéric Auguste Bartholdi schulen getroffen hatte. Inzwischen sei der Studi- Ein besonderes Lob gab es auch vom Schwanau- (1834–1904), dessen engang etabliert: „Die positiven Rückmeldungen er Tunnelbauer Martin Herrenknecht, der selbst an bekanntestes Werk die zeigen, wie gut der Studiengang funktioniert.“ Es sei diesem Abend mit dem Ehrenpreis des Prix Barthol- Freiheitsstatue in New ein Studiengang, der Mut erfordere, der die Studie- di ausgezeichnet wurde: „Besonders freut mich die York ist. Der Prix Bartholdi renden am Ende aber nur belohne. Kern dankte der ist der einzige Preis, der Auszeichnung für Steffen Strubel – solche Leute Hochschulleitung um Professor Dr. Winfried Lieber grenzüberschreitend im brauchen wir hier in der Region“, sagte Herren- Hochschulbereich der für die Unterstützung und feierte an dem Abend im knecht. Auch Professor Dr. Stefan Junk, der Stru- deutsch-französisch- Salmen mit seinem Team den Prix Bartholdi. bels Arbeit für den Preis vorgeschlagen hatte, freu- schweizerischen Ober- te sich im Salmen mit Strubel: „Als Professor freut rheinregion verliehen wird. SUSANNE GILG

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 KURZNACHRICHTEN 13 Großes Interesse an der FORUM-Reihe „Gewissensfragen“ stipendien Zahl der Deutschland DieDiie FORUM-VortragsreiheFO der Hochschule stand im Winter- semesterseemes 2012/13 unter dem Motto „Gewissensfragen“ mehr als verdoppelt VierVi verschiedenev Gäste sprachen über Ethik im Journa- lismus,lissmus im Bankensektor und in der Medizin. Am gefrag testenteesten war die Auftaktveranstaltung, eine Diskussi- Die Hochschule Offenburg hat die Zahl ihrer Deutschlandsti- ono zwischenz dem ehemaligen Chefredakteur der Bild- w pendien mehr als verdoppelt: Jetzt profitieren 32 Studierende . Zeitung,ZeitZ un Udo Röbel, und Prorektor Professor Dr. von den Stipendien, die von Firmen und Privatpersonen aus ThomasThomaT Breyer-Mayländer. Röbel war 1988 bekannt der Region finanziert werden. Im Vorjahr waren es 13 Stipendi- geworden,gewordg als er sich zu den Gladbecker Geiselneh- - en. Das Deutschlandstipendium ist ein Programm des Bundes- mernm insi Auto setzte und sie aus der Kölner Innen- ministeriums für Bildung und Forschung. Ziel ist es, begabte stadts lotste. Die FORUM-Reihe behandelt in jedem Studierende zu fördern und damit die aufkommende Stipendi- lo SemesterSemeS einen bestimmten Themenkomplex und en-Kultur in Deutschland zu stärken. Das Deutschlandstipendi- s wirdw in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsregi um wird unabhängig vom Einkommen der Eltern an besonders ono OrtenauOrte (WRO) organisiert. begabte, leistungsfähige und engagierte Studierende vergeben. Die Hälfte des Stipendiums werben die Hochschulen bei priva- ten Förderern ein – meist bei Unternehmen aus der Region –, die andere Hälfte gibt das Bundesbildungsministerium dazu. - Ende Januar haben sich Stipendienstifter und Studierende auf einem Treffen an der Hochschule kennengelernt.

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NeueN ue ZusammensetzungZusammensetzung im Hochschulrat

Neue Mitglieder im Hochschulrat sind Dr. Winfried Blümel, Vorstandsmitglied der Progress-Werk AG, Professorin Dr. Angelika Erhardt von der Fakultät für Elektrotechnik und Informations- technik sowie Professor Dr. Bernd Spangenberg von der Fakultät für Maschinenbau und Verfah- renstechnik. Der Rat setzt sich aus sechs externen und fünf internen Mitgliedern zusammen, alle drei Jahre wird er neu gewählt. Zum Vorsitzenden des Der alljährlich im November stattfindende Studieninfotag war gut besucht. Die Angebote Hochschulrats wurde wieder Dr. Wolfgang Bruder, der Hochschule stießen bei den Schülern auf großes Interesse. Vor allem das Einstiegsse- Vorstandsvorsitzender der EnBw Regional AG in mester startING stand hoch im Kurs. Hier verteilt Barbara Meier, im MINT-College zuständig Stuttgart und ehemaliger Oberbürgermeister der für den Bereich E-Learning, Infomaterial an Schüler. Stadt Offenburg, gewählt.

Klaus Erdrich ist neuer Vorsitzender des Kuratoriums

Klaus Erdrich (BCT, Willstätt) ist bei der 45. Vollversammlung des Kura- Neu: Eltern-Kind-Turnen toriums im Media-Tower der Hubert Burda Media zum neuen Vorsit- zenden gewählt worden. Der Vorstand wird ergänzt durch die beiden Ab dem Sommersemester 2013 wird es „Eltern- Stellvertreter Alexander Blättner (PRESSTEC Pressentechnologie Kind-Turnen“ für Studierende und Angestellte der GmbH, ), Egon Weimer (Hubert Burda Media, Offenburg) und Hochschule Offenburg geben. In Altersgruppen Geschäftsführer Karl Bühler (Hochschule Offenburg). Der Wechsel war unterteilt soll es Motorik-Übungen und Spiele für die notwendig geworden, da der bisherige Vorsitzende des Kuratoriums, Kleineren, Gruppenspiele, Turnen und Tanzen für die Dr. Winfried Blümel (PWO, Oberkirch), in den Hochschulrat gewählt etwas Älteren geben. Das gemeinsame Sportange- wurde. Als neues Mitglied hat sich Dr. Steffen Auer, Präsident der IHK bot für Eltern und Kinder wird aller Voraussicht nach Südlicher Oberrhein, bei der Vollversammlung des Gremiums vorge- in einer Halle in Offenburg stattfinden. Bei Interesse stellt. Dem Kuratorium gehören 32 Personen an, die von der Hoch- nehmen Sie bitte Kontakt mit Maike Neumann auf. schule jeweils auf eine Amtszeit von vier Jahren gewählt werden. Bei E-Mail: [email protected] der jüngsten Vollversammlung hat der neue Vorsitzende Klaus Erdrich angekündigt, die Verbindung zwischen Hochschule und Wirtschaft stärken zu wollen – vor allem auch, weil er selbst Absol- vent der Hochschule ist. 14 NACHRICHTEN

376 gute Wünsche

Bei der Abschlussfeier in der Oberrheinhalle hat die Hochschule im Oktober 2012 die 376 Absolventinnen und Absolventen des Sommersemesters 2012 in die Berufswelt entlassen

Wir setzen darauf, dass Sie dazu beitragen, dass Baden-Württem berg weiter erfolgreich bleibt. ALEXANDER BONDE, MINISTER FÜR LÄNDLI- CHEN RAUM UND VERBRAUCHERSCHUTZ IN BADEN-WÜRTTEMBERG

Minister Alexander Bonde war Gastredner Ehrenbürgerwürde für Dr. Martin Herrenknecht auf der Hochschulfeier Ein Unternehmer, der nicht nur in der Ortenau, sondern weltweit erfolgreich ist, erhielt bei der Hochschulfeier die Ehrenbürgerwürde der Hoch- schule Offenburg: Dr. Martin Herrenknecht, Grün- „Hier in Offenburg zeigt sich der Ländliche Raum der und Vorstandsvorsitzender der Herrenknecht von seiner schönen, aber auch von seiner wirt- AG in Schwanau. Erst sieben Personen haben in schaftsstarken Seite“, lobte Gastredner Alexan- der fast 50-jährigen Geschichte der Hochschu- der Bonde zu Beginn seiner Rede. Mit den vielen le diese Würdigung erhalten. „Für die Hochschu- gut ausgebildeten jungen Menschen, die Semes- le ist es ein seltenes und besonderes Ereignis“, ter für Semester die Hochschule Offenburg verlas- sagte Rektor Professor Dr. Winfried Lieber in seiner sen, habe man in Baden-Württemberg die Chan- Ansprache. Denn mit dem Schwanauer Unterneh- Bild links unten: ce, weiter auf Erfolgskurs zu bleiben: „Wir setzen men arbeitet die Hochschule schon jahrzehnte- Zur Erinnerung werden darauf, dass Sie dazu beitragen, dass Baden-Würt- lang erfolgreich zusammen: „Zahlreiche Studie- Fotos geschossen temberg weiter erfolgreich bleibt“, appellierte der rende haben ihre Abschlussarbeit bei der Herren- baden-württembergische Minister für Ländlichen knecht AG geschrieben und ihr Praxissemester dort Bild rechts: Gespannt werden Raum und Verbraucherschutz an die Absolventin- absolviert“, so Lieber. Außerdem unterstütze Martin die Noten in nen und Absolventen. Herrenknecht die Hochschule ganz besonders. Augenschein genommen

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 NACHRICHTEN 15

Wenn es die Hochschule zu meiner Zeit schon gegeben hätte, hätte ich sicher hier meine Ausbildung gemacht. DR. MARTIN HERRENKNECHT, INHABER DER HERRENKNECHT AG UND SEIT 26. OKTOBER 2012 EHRENBÜRGER DER HOCHSCHULE OFFENBURG

Dr. Martin Herrenknecht (links) erhält von Rektor Winfried Lieber die Ehrenbürgerwürde der Hochschule

Martin Herrenknecht beeindruckte die Zuhörer „Sie helfen aus, wenn es an Tutoren mangelt, und mit der Zahl der Herrenknecht-Ingenieure, die an helfen mit, die Orientierungswochen aktiv zu gestal- der Hochschule Offenburg ausgebildet wurden: ten“, lobte Prorektor Professor Dr. Rainer Bender. „Bei uns arbeiten mehr als 170 Ingenieure von der Hochschule Offenburg.“ Schmunzelnd fügte ECM-Absolvent Roberto Rendón hält die er hinzu: „Wenn es die Hochschule zu meiner Zeit Abschlussrede schon gegeben hätte, hätte ich sicher hier meine Ausbildung gemacht.“ Der international erfolgrei- Für die Absolventen des Sommersemesters 2012 che Unternehmer betonte: „Ich werde mich weiter- Bild unten links: hielt Roberto Rendón aus Mexiko die Abschluss- hin für eine gute Zusammenarbeit einsetzen.“ Professor Dr. Philipp rede. Der 28-jährige Absolvent des Master-Studi- Eudelle, Dekan der engangs „Energy Conversion and Management“ Fakultät Betriebs- Aneeque Hassan erhält DAAD-Preis wirtschaft und (ECM) ist ein Beispiel dafür, dass es sich lohnt, inter- Wirtschaftsingenieur- nationale Luft zu schnuppern. Schon zu Schulzeiten Die Hochschulfeier stand vor allem auch im Zeichen wesen, verabschiedet hat er ein Jahr als Austauschschüler in Erfurt gelebt: der internationalen Studierenden: Den diesjährigen seine Absolventen „Dieses Jahr hat mir so viel gebracht“, sagte er in Preis des Deutschen Akademischen Austauschdiens- Bild unten mitte: seiner Rede. So viel, dass er zum Studium nach tes (DAAD), der an der Hochschule Offenburg traditi- Professor Dr. Volker Deutschland zurückgekehrt ist. Sänger, Dekan der onell bei der Hochschulfeier im Herbst verliehen wird, Fakultät Medien und erhielt der Student Aneeque Hassan aus Pakistan. Den Informationswesen, SUSANNE GILG Preis erhält der Student nicht nur für seine ausgezeich- verabschiedet die neten akademischen Leistungen, sondern vor allem Absolventen seiner Weiterlesen: Weitere Berichte über die Hochschulfeier finden Sie auch für sein starkes Engagement an der Hochschule: Fakultät auf Seite 88

Die Absolventen der Fakultät Maschinen- bau und Verfahrenstechnik halten ihre Zeugnisse in den Händen

Eine gut gefüllte Oberrheinhalle

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 16 NACHRICHTEN

Probieren vor dem Studieren

Begabte Schüler können an der Hochschule ihre ersten Credits sammeln

erkennen“, beschreibt Fischer seine Erfahrungen So geht´s zum mit dem Schülerstudium. Schülerstudium Daniel Fritsch hat seine erste Zeit an der Hoch- Auch wer noch eine schule nachhaltig beeindruckt. Und ihn schließ- Schule besucht, kann sich unter bestimmten lich darin bestärkt, das Studium der „Angewand- Voraussetzungen für ein ten Informatik“ in Offenburg aufzunehmen. „Ich sogenanntes Schülerstu- habe mir noch einige andere Hochschulen angese- dium einschreiben. An hen, aber dort hat es mir nicht so gut gefallen. In der Hochschule Offen- großen Unis sitzen zum Teil 1000 Studis im Hörsaal, burg braucht es dafür der Professor spricht übers Mikro, da entsteht eine die Empfehlung einer große Distanz. Hier an der Hochschule konnte Lehrkraft. Die „Früh- studierenden“ erhalten man immer Fragen stellen, die Atmosphäre ist viel einen Gasthörerstatus persönlicher und auch mehr an der Praxis orien- und können so eine Daniel Fritsch (links) gefällt die Atmosphäre an der Hochschule. Prof. tiert“, begründet Fritsch seine Entscheidung. Prüfung ablegen, die im Daniel Fischer hat ihn schon während des Schnupperstudiums betreut Für alle Schülerinnen und Schüler ist das Früh- Studium angerechnet studium allerdings nicht geeignet. Es ist großes wird. Daniel Fritsch ist schon ein „alter Hase“ an der Interesse am Thema notwendig und auch die Bereit- Kontakt: Hochschule. Zwar studiert er Angewandte Infor- schaft, in der Freizeit zusätzliche Stunden fürs Pauken Melanie Sester matik gerade erst seit wenigen Monaten. Seine aufzuwenden. Denn am Ende des Semesters steht melanie.sester@ hs-offenburg.de erste Prüfung hat er allerdings schon während für Schüler wie für die Studierenden die Prüfung Weitere Informationen: seiner Schulzeit abgelegt. Als Schüler kam er im auf dem Plan. „Daniel hat als Bester abgeschlos- www.studieninfo-bw.de/ WS 2011/12 an die Hochschule und besuchte als sen. Er hat im ITG auch sehr gute Voraussetzun- entscheiden/schueler- Gasthörer jeden Freitagnachmittag das Seminar gen und hat schon viele Informatik-Projekte durch- studium/ „Prozedurale Programmierung“. Damals besuch- geführt“, erklärt Prof. Fischer die guten Ergebnisse te er das Informations-Technische Gymnasium des jungen Talents. „Aber man muss kein Mathe- (ITG) in Offenburg. Sein Lehrer Manfred Steiner Genie sein, um sich für den Studiengang Ange- bemerkte das Potenzial, das in ihm und drei weite- wandte Informatik einzuschreiben. Allerdings sollte ren Jungen aus der 12. Klasse steckte, und nahm man Spaß am logischen und analytischen Denken Kontakt zum Studiendekan der Angewandten mitbringen.“ Wer sich für diesen Bereich entschei- Informatik, Professor Daniel Fischer, auf. Dieser det, hat die besten Berufsaussichten. „In der Ange- suchte einen passenden Kurs und kümmerte sich wandten Informatik ist man als Allrounder auf keine auch persönlich um zusätzliche Übungen, damit Branche festgelegt, man kann Routenplaner erstel- die Schülerstudis gut mitkamen. „Es hat Spaß len oder Handys programmieren“, so der Informatik- gemacht, die Vier waren hoch motiviert, und man Professor über die beruflichen Perspektiven. konnte keinen Unterschied zwischen ihren Leis- tungen und denen der offiziellen Studierenden CHRISTINE PARSDORFER

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Prof. Claus Fleig unterstützte die Schüler bei der Konstruktion der Schachfiguren

„Wie kommt die Dame aus dem Scanner?“

Die TECademy fördert den MINT-Nachwuchs und unterstützt die Kooperation Schule, Hochschule und Betriebe

Für naturwissenschaftlich interessierte Jugendliche TECademy – Schule kurze Einführung in das Programm, Tutor Sebas- ist die TECademy genau das Richtige: Ein ganzes ganz praktisch tian Serrer zeigte den Schülern den Umgang mit Schuljahr können Realschüler der Klassenstu- In der TECademy der CAD-Software. Mit Unterstützung von Prof. fe 8 und 9 des Ettenheimer August-Ruf-Bildungs- entwickeln Realschü- Claus Fleig konstruierten und zeichneten die Schü- lerinnen und -schüler zentrums ihrer Technikbegeisterung nachgehen. ler Dame, König, Turm mit Digitalmessschieber der Klassenstufen 6 Mit der Unterstützung ihrer regionalen Koopera- bis 9 Projekte, die und Radiusschablone nach. „Es ist faszinierend, tionspartner – der Hochschule Offenburg und der erste Einblicke in die mit welcher Leichtigkeit die Schüler das Projekt Firma Neugart aus – realisieren sie Arbeitsweilt ermög- meistern“, lobt der Hochschulprofessor die Arbeit in dieser Zeit an einem Nachmittag der Woche lichen. Sie erfahren der Jugendlichen. anspruchsvolle technische Projekte. Bei der Umset- dabei, wie Ingenieure Max, der später etwas mit Autos machen will, zung stehen ihnen Otto Hebding, Ausbildungslei- und Wissenschaftler war ganz begeistert von den technischen Möglich- arbeiten, und lernen, ter der Firma Neugart, und Claus Fleig, Professor keiten an der Hochschule. „In der Schule arbeiten komplexe Arbeiten in der Fakultät Maschinenbau und Verfahrenstech- im Team zu meistern. wir nur mit einfachen Zeichenprogrammen. Es ist nik, zur Seite. Die erste Projektidee kam von den Die Initiative, die schon cool, hier mit den tollen CAD-Programmen Schülern: Sie wollten Schachfiguren für ihre Schule von Südwestmetall zu zeichnen.“ Und auch Techniklehrer Torsten Schä- herstellen. Die Schüler durchliefen und gestalteten initiiert und durch fer schätzte die Möglichkeiten, die die Hochschule in den kommenden Wochen den gesamten Produk- das Ministeriums für bietet. „Die Programme haben einfach eine ande- tionsprozess – vom Entwurf über die Programmie- Kultus, Jugend und re Klasse als an unserer Schule.“ In seinen Augen rung bis hin zum Fräsen der Figuren bei der Firma Sport unterstützt wird, leistet die TECademy einen wichtigen Beitrag zur will den Übergang der Neugart. Berufsorientierung: „Die Schüler können in den Jugendlichen von der Bereits zum zweiten Mal Schule zur Hochschule Projekten ihren Horizont erweitern. Sie lernen begleiteten Tobias Schwab erleichtern und indivi- Betriebe der Region und die Hochschule kennen hre Berufs- und Torsten Schäfer, zwei duelle Kompetenzen und schnuppern ganz konkret in die Praxis.“ I wünsche technisch versierte Lehrer frühzeitig fördern. Das Auf dem Programm steht in diesem Schuljahr haben die Schü- des BIZ, die Schüler an die August-Ruf-BIZ ist die noch die Roboterprogrammierung, aber auch ein ler schon ziem- Hochschule, um dort die erste Schule in der theaterpädagogisches Projekt, in dem die Schüler Ortenau, die an der Zeichnungen, die sie an der Präsentationstechniken üben. Einziger Wermuts- lich klar: Infor- TECademy teilnimmt. matiker wollen Schule von den Schachfigu- Sie kooperiert dabei tropfen: Das einzige Mädchen, das teilnehmen sie werden oder ren erstellt hatten, im CAD- mit der Hochschule wollte, ist in letzter Sekunde abgesprungen. „irgendwas mit Labor in 3-D-Modelle umzu- Offenburg und der Autos“. setzen. Der Leiter des Labors, Firma Neugart aus CHRISTINE PARSDORFER Prof. Ali Daryusi, hielt eine Kippenheim.

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Tage ohne Regen

Schüler und Schülerinnen auf filmischer Spurensuche nach kulturellen Unterschieden

Deutschland ist ja nicht so viel anders als Spanien. Das glaubt jedenfalls die junge Rocio und macht sich auf den Weg nach Deutschland, um an einem Schüleraustausch teilzunehmen. Doch schon als sie in das erste Fettnäpfchen tappt, bekommt sie deut- lich zu spüren: Sie hat sich schwer geirrt! Sie stellt unter anderem fest, dass deutsche Lehrer richtig sauer werden können, wenn man im Unterricht die Antworten einfach hineinruft, ohne die Hand zu heben, und dass Busfahrer zwar freundlich zurück- Die spanische winken, wenn man den Bus heranwinken will, aber Austauschschülerin nicht im Traum daran denken anzuhalten. Und Rocio (Rocio Mock) während sie von einer peinlichen Kleinkatastrophe tappt im Englisch- zur nächsten stolpert, macht sich das Gefühl von unterricht ins erste Einsamkeit breit. Fettnäpfchen Tage ohne Regen ist ein Kurzfilm, der klei- ne Episoden aus den Erlebnissen einer Spanie- die Schülerinnen und Schüler die Episoden und rin in Deutschland erzählt. Er entstand im Rahmen daraus die Drehbücher. eines Kooperationsprojekts der Hochschule Offen- Später beim Dreh war ein großer Teil der Schü- burg und des Schillergymnasiums und ist Teil eines ler mit eingebunden: als Regisseure, Regieassis- Austauschprogramms mit der spanischen Stadt tenten, Tonassistenten, Kameraassistenten, usw. ... Badajoz, gefördert durch die Comeniusstiftung. Die Posten Kameramann, Tonmeister und Beleuch- Es wird noch einen weiteren Kurzfilm geben, der ter wurden von Studierenden übernommen. Unter in Badajoz unter der Regie der spanischen Part- deren Aufsicht durften die jeweiligen Assistenten ner produziert werden wird. Beide Filme haben die Technik bedienen. den Vergleich zwischen der spanischen und der Besondere Erwähnung verdient der Soundtrack deutschen Kultur zum Thema. Sie werden im Juli des Films: Er wurde eigens von einer Schülerin des 2013 gemeinsam im Schiller-Gymnasium Premie- Schillergymnasiums geschrieben. Sie selbst spielt re feiern. die Gitarre und singt.sing Das Lied wurde im Tonstu- ddioio der HochschuleHochsch Offenburg aufgenommen. Schüler und Schülerinnen ObwohlObwohl der FilmFi sich noch in der Fertigstel- entwickeln Drehbücher lung befindebefindet,t erhielt er bereits seine erste Ehrung: Er wwar einer von neun Gewinnern Beteiligt waren an diesem Film Schülerinnennen und eines WettbewerbsWettb des Pädagogischen Schüler der 9. und 10. Jahrgangsstufe, einene SchSchü-ü- AustauschdAustauschdienstesi (PAD). An der Fachta- lerin der Oberstufe, die Spanischfachschaft,aft, eineini-i- gung zum 660. Geburtstag des PADs wurde ge spanische Austauschschüler, ein Peruaner,ner, der er gezeigt. zufällig am Set vorbeikam, sowie Studierendende und Mitarbeiter der Hochschule Offenburg. BRITTA BIEBERBACH IST Die Initiatoren des Projekts sind MMichaelaichaela AKADEMISCHEAKA MITARBEITERIN FÜR Wilhelm, Kathrin Mühlbacher und José Orellanarellana STUDIOSTUD UND MEDIENPRODUKTION. vom Schillergymnasium. Die akademische Mitarbeiterin Dipl.-Ing.-Ing. (FH) Britta Bieberbach übernahm Produkti-kti- onsleitung und Regie. In einem Filmsemi-mi- nar, das dem Dreh vorausging, schulte siee außerdem die jungen Filmemacher in den wichtigsten technischen und ästhetischen Aspekten einer Film- Den produktion. Und mitt Soundtrack diesem Wissen undd schrieb eine der Aufgabe, einen kulturel-ulturel- Die SchülerinS Virginia Schönewolf Schülerin des len Unterschied zwischenischen als ReRegieassistenting an der Klappe. Schillergymnasi- Deutschland und Spanienpanien Bild: MartinaMa Nicklaus, ums. aufzuzeigen, entwickeltenkelten „Offen„Offenburgerb Tageblatt“

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   20 NACHRICHTEN

Ein Filmdebüt, bombig und schräg

Felix Stienz, ehemaliger Student der Fakultät Medien und Informationswesen, hat „Puppe, Icke und der Dicke“ in die Kinos gebracht. Mitgewirkt hat ein Team der Fakultät

Ich bin stolz darauf, dass unsere Fakultät inzwischen so professionell ist, dass wir Spielfilme drehen können. PROFESSOR DR. HEINER BEHRING

die er für „Puppe, Icke und der Dicke“ genutzt hat: Tonmischung und Bildbearbeitung sind hier von den Hochschul-Mitarbeitern Markus Moser, Sebas- tian Natto und Fabian Zenker ausgeführt worden, an den Dreharbeiten waren weitere Assistenten und Studenten der Medien-Fakultät beteiligt. Der ehemalige Assistent Ronald „Lynne“ Linder war einer der beiden Kameramänner des Films, der auch mit technischer Unterstützung durch die Hochschu- le im Sommer 2011 gedreht wurde und inzwischen erfolgreich auf vielen Festivals lief. „Ich bin stolz darauf, dass unsere Fakultät inzwischen so profes- sionell ist, dass wir Spielfilme drehen können“, sagte Professor Heiner Behring bei der Vorstellung des Films. Bei Felix Stienz hatte Behring den rich- tigen Riecher: „Man spürt es als Professor, ob in einem Studenten ein Regisseur steckt – bei Felix war das so.“

Aus zehn Seiten wird ein ganzer Spielfilm Ein Teil des Teams (von links): Kameramann Ronald „Lynne“ Linder, Professor Dr. Heiner Behring, Regisseur Felix Stienz und Sebastian Natto (Bildbearbeitung) Das erste Exposé für den Film hat Stienz vor etwas mehr als vier Jahren geschrieben: „Am Anfang war es ein recht bescheidenes Exposé über zehn Puppe will nach Berlin, der Dicke auch. Und Icke, Über den Film: Seiten, ein Episodenfilm“, sagte Stienz. Aus dem der eigentlich auf den Namen Bomber hört, kommt Auf einer Tour nach Paris kleinen Exposé ist ein beachtliches Roadmovie aus Berlin. Einer, der aus Berlin wegwollte, ist gabelt der kleinwüchsige geworden, das vor allem von seinen drei Haupt- Felix Stienz. Zumindest damals, mit 19, als er sich Kurierfahrer Bomber den darstellern Stephanie Capetanides („Puppe“), Tobi dicken Bruno und die blin- deutschlandweit für Medien-Studiengänge bewor- B. („Icke“ alias „Bomber“) und Matthias Scheuring de Europe auf. Europe ist ben hat und an der Hochschule Offenburg gelandet schwanger und will den („der Dicke“) lebt. An 27 Drehtagen ist der Film ist. Jetzt huldigt Regisseur Stienz seiner Heimat- Vater ihres Kindes, der zwischen Berlin und Straßburg gedreht worden. stadt mit seinem ersten Spielfilm: „Puppe, Icke als Müllmann in Berlin „Im Vergleich zu Filmstädten wie Berlin war der und der Dicke“ kam am 22. November 2012 in die arbeitet, finden. Bruno Dreh in Offenburg sehr dankbar – in Berlin dage- deutschen Kinos, im großen Mediensaal der Fakul- dagegen möchte in Berlin gen hat jeder schon ein Filmteam gesehen“, berich- tät Medien und Informations- die Vergangenheit seiner tete Stienz. Drehorte waren unter anderen das Familie erkunden. „Puppe, Das ist wesen gab es eine Vorstel- „Café Grün“ in der Oststadt, die Praxis eines Gynä- genau das, Icke und der Dicke“ ist lung des Films für die Pres- ein skurriles Roadmovie kologen, die Tanzbar Resch und eine Wohngemein- was ich immer se, bei der auch Regisseur zwischen Berlin und Paris, schaft in der Franz-Volk-Straße. „Es ist ein Traum, machen wollte, Felix Stienz anwesend war. in dem auch ganz viel dass ich diesen Film machen durfte“, sagte Felix als ich mit 19 „Als ich von der Hochschule Offenburg steckt. Stienz am Ende der Pressevorstellung. „Das ist angefangen habe. wegging, habe ich sehr vie - Weitere Infos, Fotos genau das, was ich immer machen wollte, als ich FELIX STIENZ, le Kontakte mitgenommen“, und den Trailer gibt‘s mit 19 angefangen habe.“ REGISSEUR UND berichtete Felix Stienz bei der unter http://www.puppe- DREHBUCHAUTOR Pressevorstellung. Kontakte, icke-und-der-dicke.de/. SUSANNE GILG

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 NACHRICHTEN 21

„Musik ist meine Leidenschaft“

June Heric war beim 30. Deutschen Rock & Pop-Preis erfolgreich – ein Interview

Seit wann machen Sie Musik, und wie sind Sie überhaupt dazu gekommen? June Heric Ich habe schon gesungen, bevor ich überhaupt spre- hat nach demm chen konnte – so meint meine Familie immer. Meine Studium ein musikalische Begabung habe ich wohl von meiner klares Ziel: Sie möchte Oma in die Wiege gelegt bekommen. Mit ihr trällere Deutschlandss ich auch heute noch um die Wette. Bühnen erobernern

Wie war es, als Sie zum ersten Mal vor Publikum Bild: Sarah StangeStange gesungen haben? Wie fühlt sich das Rampenlicht an? Bei meinem ersten öffentlichen Auftritt vor Publi- kum war ich gerade sechs Jahre jung und nahm begleiten. Momentan steht meine Bachelor-Thesis den Rummel mit kindlicher Leichtigkeit. Heute zeigt ganz im Fokus. Verbunden damit soll es natürlich auch sich kurz vor dem Bühnenaufgang das Lampenfie- wieder zurück auf die Bühnen der Nation gehen. ber, doch mit den ersten Tönen ist es wie wegge- blasen, und ich gehe voll und ganz in der Musik auf. Wie kam es, dass Sie bei dem 30. Deutschen Rock Je mehr Spaß ich dabei habe, desto mehr schwappt & Pop-Preis aufgetreten sind? die Stimmung auf das Publikum über. Das ist ein In der Kategorie „Deutscher Singer-Songwriter- Wahnsinnsgefühl! Preis“, in der ich für den 30. Deutschen Rock & Pop- Preis nominiert war, wurde jedem nominierten Act Einer Ihrer Schwerpunkte im Studiengang Medien die Chance gegeben, auch live auf der Bühne mit und Informationswesen ist Audioproduktion. Was seinem Können zu überzeugen. Für meinen Auftritt hat den Ausschlag für das Studium in Offenburg wählte ich meinen Song „Melody“ aus meinem gegeben? aktuellen Album, das von der Deutschen Popstif- Ein ausschlaggebender Punkt für den Studiengang tung als „Bestes Popalbum 2012“ mit dem 30. Deut- Medien und Informationswesen war der vergleichs- schen Rock & Pop-Preis ausgezeichnet wurde. weise hohe Praxisanteil gegenüber anderen Studi- engängen dieses Fachbereichs. Studierenden wird Wer ist Ihr/e Lieblingsmusiker/In? hier die Möglichkeit geboten, ihre Kreativität mit Lieblingsmusiker habe ich sicherlich unzählige. professioneller Technik in die Tat umzusetzen. In Allerdings ist Christina Aguilera mit ihrem Stimm- meinem Fall bedeutet das, mich und meine Musik umfang, ihrer Stimmgewalt und ihrer Liebe zum im Audiolabor der Hochschule Offenburg verwirkli- Detail in jeder ihrer Produktionen sowohl als Sänge- chen zu können. rin als auch als Songwriterin ein Vorbild.

Womit genau beschäftigen Sie sich in Ihrer Bache- Wie würde der Titel für einen Song heißen, der Ihr lor-Thesis? Studium in Offenburg beschreibt? In meiner Bachelor-Thesis, betreut von Professor Im Rahmen meiner Bachelor-Thesis ist bereits ein Dr. Hans-Ulrich Werner, dreht sich ebenfalls alles Song mit nahezu dieser Thematik entstanden. Er rund um das Thema Audioproduktion. Ein weiteres trägt den Namen „Got To Go“, zu Deutsch „Muss Album in kompletter Eigenproduktion ist bereits in gehen“. In ihm lasse ich das Studium Revue passie- Arbeit – vom Arrangement über das Komponieren, ren und breche zu neuen Ufern auf. Texten sowie dem Einsingen der Songs bis hin zum Mixen und dem Mastering. Info: June Heric ist am 3. Juni 1990 in Schöne- beck an der Elbe geboren und studiert im siebten Wird die Musik auch nach dem Studium im Mittel- Semester Medien und Informationswesen an der punkt stehen? Was ist für die Zukunft geplant? Hochschule Offenburg. Hörproben von June Heric Musik ist meine Leidenschaft, gibt mir die Möglich- gibt es unter www.juneheric.de. keit, mich mitzuteilen, Erlebtes zu verarbeiten und wird somit immer einen enorm hohen Stellenwert DIE FRAGEN STELLTE in meinem Leben haben und mich auch künftig SUSANNE GILG

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 22 NACHRICHTEN Quelle: Panini-Verlag Wenn ein Comic zur Abschlussarbeit wird

Johanna Baumann hat an der Hochschule zum ersten Mal einen Comic als Bachelor-Arbeit abgegeben. Wenig später hat der Panini-Verlag ihre Zeichnungen veröffentlicht

Wer die Gedanken von Johanna Baumann lesen mir bekommen“, erzählt sie schmunzelnd. Ihre Lieb- könnte, der würde wahrscheinlich Sprechblasen lingscomics in Kindertagen waren Asterix, Spirou sehen und große Augen. Die 26-Jährige zeichnet & Fantasio und die Lustigen Taschenbücher von Comics, sieht viele Alltagssituationen aus einer Disney. Während die Zeichner ihrer Vorbilder von etwas anderen Perspektive und hat an der Hoch- ihren Comics leben konnten, sieht Johanna das schule Offenburg die erste Bachelor-Arbeit als eher skeptisch: „Es wäre zwar schön, wenn ich von Comic abgegeben. den Comics leben könnte, aber ich denke, das ist „Ich wollte etwas anderes machen, und da ich eher unwahrscheinlich“, sagt sie. Größere Chancen schon immer gern gezeichnet habe und von Flix sieht sie im Bereich der Illustrationen und Animati- und Mawil wusste, dass theoretisch ein Comic als onen, in dem sie nach ihrem Bachelor auch schon Abschlussarbeit möglich ist, ist mir die Idee gekom- gearbeitet hat. men, dass ich meine Bachelor-Arbeit auf diese Wer die Gedanken des Lesers erraten könnte, der Weise gestalten könnte.“ Ralf Lankau, ihr Betreu- Johanna Baumanns Comic gelesen hat, würde eine er, sei gleich einverstanden gewesen. „Schließlich Sprechblase sehen, in der „Wow“ geschrieben steht. werden auch Filme als Abschlussarbeiten einge- reicht, hat er gesagt“, erzählt Johanna. Inzwischen SUSANNE GILG hat der Stuttgarter Panini-Verlag ihre Zeichnun- gen im Internet entdeckt und ihre Comics als Buch veröffentlicht.

Trennungen als Comics verarbeitet

„Was ich erlebe, sehe ich oft automatisch als Comic- Zeichnung vor mir“, berichtet die Freiburgerin, die Comiczeichnerin mittlerweile im zweiten Semester den Master- Johanna Baumann Studiengang „Medien und Kommunikation“ an der Hochschule Offenburg studiert. Trennungen hat sie schon erlebt, viele ihrer Bekannten auch, und so hat sie die Zeit nach einer Trennung in Comic-Form verarbeitet. „danach“ heißt der Comic, der im September vergangenen Jahres im Panini-Verlag erschienen ist. „Das war Wahnsinn, als die Anfra- ge kam – ich habe mich riesig gefreut und war total überrascht.“

Asterix und Obelix als Kindheitshelden Buchtipp: Johanna Baumann: danach, Panini, Viele ihrer Bücher hat sie nun schon signiert, hat 144 Seiten, 19,95 Euro. „danach“ in Comic-Läden von Lörrach bis Hanno- Johanna bloggt auch ver vorgestellt und war sogar auf der Frankfurter mehrfach in der Woche Buchmesse. „Viele Leute sind ganz perplex, weil Comics auf ihrer Seite sie anstelle einer Unterschrift eine Zeichnung von www.schlogger.de

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02:00 Uhr nachts in Paris

Eine Dokumentationsreise zur „Nuit Blanche“

Nein, an den Tresor kommt man nicht ran. Zusammen mit Kai Wissmann und den In Anbetracht des wachsamen Höllenhun- Studenten Benjamin Heitz und Christof des aus Abb. 1 ist das Tor unpassierbar! Stich haben wir uns auf eine Dokumen- Der Anlass unseres Besuchs in Paris war tationsreise zu diesem besonderen Event die „Nuit Blanche“, die in der Nacht vom 6. begeben. Beide Studierende befassen sich zum 7. Oktober 2012 stattfand – ein Ereig- in ihren Bachelor-Arbeiten mit interaktiven nis, zu dem Frankreichs Hauptstadt Kopf Videoinstallationen, was die Reise nach stand und sich in eine immense Videoins- Paris für sie besonders wertvoll machte. tallation verwandelte.

Abb. 1: „Tor zum Tresor“ bewacht vom Zerberus

Abb. 2: Ob sich in der Menge auch eine moderne Version der Marianne versteckt hat?

Abb. 3: Eine Armee von Elfen bewacht den Tresor

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 FOTOREPORTAGE 25

Abb. 4, links: Start im Centre Pompidou mit letzten Vorbereitungsgesprächen bei Kaffeegenuss; letztes Bild unten: Live-Kunst in der Galerie Alb Rechts: Impressionen aus dem nächtlichen Paris; Tanz der Elfen vor dem Tresor; Lichtbotschaften im Théâthre du Chatelet; schwebender Bagger über Les Halles; feuerspuckender Drache auf der Seine in Höhe Pont-au-Change; La Défense – die Grand Arche unter einem anderen Blickwinkel 26 TITELTHEMA

Marie Curies Schwestern

Die Zahl der Studentinnen in den naturwissenschaftlichen und technischen Fächern steigt, trotzdem bleiben sie in Studiengängen wie Maschinenbau oder Elektrotechnik stark unter- repräsentiert

Die Chancen von Frauen sind heute so gut wie nie wieder, dass Jungen nicht per se besser in Mathe Studen- zuvor: Mädchen werden früher eingeschult und blei- und auch Mädchen nicht von Natur aus sprachbe- tinnen ben seltener sitzen als Jungen, ihnen gelingt häufi- gabter sind. Die Psychologin Janet Hyde von der fühlen sich ger der Übertritt von der Grundschule ins Gymnasi- University of Wisconsin-Madison hat die Mathe- Männern gegen- um, und in ihrer Lesekompetenz haben sie wie die Prüfungsergebnisse von sieben Millionen ameri- PISA-Studien zeigen, weiter die Nase vorn. Auch über meist nicht kanischen Schülern und Schülerinnen verglichen. beim Start ins Studium dominieren Mädchen inzwi- benachteiligt und Dabei schnitten Mädchen und Jungen in etwa schen europaweit die Hörsäle, in Portugal und Itali- wollen auch nicht gleich ab. Die Mädchen mit asiatischer Herkunft en liegen sie sogar in den männerlastigen natur- mit Samthand- übertrumpften sogar ihre Mitschüler. Das spricht wissenschaftlich-technischen Fächern gleichauf mit schuhen angefasst dafür, dass letztlich kulturelle und soziale Faktoren ihren Kommilitonen. Je weiter es allerdings auf werden. die Leistungen wesentlich stärker beeinflussen als der Karriereleiter nach oben geht, desto geringer zum Beispiel Hirnstruktur oder Gene, die heutzuta- der Frauenanteil: In Deutschland sinkt unter den ge (immer noch) gern in die Diskussion gebracht Promovierenden der Frauenanteil auf 44 Prozent, werden. Auch unbewusste Präferenzen und Vorur- bei den Habilitationen auf 25 Prozent, und von den teile von Lehrkräften spielen oft eine Rolle, wenn Professoren sind schließlichlich nur noch 17 Prozent weiblich.ich. In den ingenieurwissenschaft-aft- lichen Studiengängen bewegtweegt sich der Professorinnen-Anteilnteil im Acht-Prozent-Bereich, dderer Anteil der Frauen unter dendden Studierenden liegt im Schnitthhnitt gerade einmal bei zwanzignzig Prozent.

Allein unter Männern

Maschinenbau, Elektrotech-eech- nik, Informationstechnik: In diesen Studiengängen ssindind in Deutschland Frauen klaraar iinn der Minderheit. Besondersders junge Mädchen zeigen kaumaaum Interesse an diesen Fächern.hern. Fragt man 15-jährige Schülerhüler und Schülerinnen in Deutsch-tsch- land nach ihren Studienpräfe-rräfe- renzen, so kann sich laut ddedemm aktuellen OECD-Bericht jederjeder zehnte Junge eine Karriererre in den Ingenieurwissenschaftenaaften vorstellen (9,9 Prozent), bebeii den Mädchen ist es nur eeinesines von hundert. Da sind die Zahlen uunternter den Studienanfängern nahezuhezu ermutigend, wenn sich ddadannnn doch jedes fünfte Mädchenchen für einen MINT-Studiengangggang entscheidet. Über die Ursachen deses geringen Frauenanteils Foto: Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chan-Technik-Diversity-Chan- streiten sich die Fachleute.te. Studien zeigen immer cengleichheit e.V. | Ort: Mathematikum Gießen

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 TITELTHEMA 27

Jungen eher in den Naturwissenschaften geför- sonderbehandelt werden“, erklärt die Gleichstel- Studien dert werden: Selbst wenn Lehrerinnen oder Lehrer lungsbeauftragte. „Dennoch tauchen beim Einstieg zeigen einen geschlechtergerechten Unterricht abhalten in den Beruf oft die ersten Probleme auf.“ Unterneh- immer wieder, wollen, scheitern sie oft daran, dass sie unbewusst mer stellen lieber einen Mann ein statt eine gleich- dass Jungen nicht den Jungen eine größere mathematisch-technische talentierte und gleichaltrige Frau, weil diese Kinder Kompetenz unterstellen. Dazu kommt, dass es in per se besser bekommen kann und dann – immer noch – meist Mädchen-Peergroups spätestens in der Pubertät Mathe können zu Hause bleibt. Ganz abgesehen von unterschied- „in“ ist, Mathe und Physik doof zu finden. und auch licher Bezahlung bei gleicher Leistung, was in der Mädchen nicht freien Wirtschaft immer noch häufig vorkommt. Von Quoten und Role Models von Natur aus „Das sind alles keine Themen, mit denen man sich sprachbegabter gern schon im Studium befasst. Dennoch ist es mir Auch an der Hochschule Offenburg bewegen sich sind. wichtig, diese Gedanken zur Lebensplanung, die die Frauenanteile von Studierenden und Profes- heute so wichtig ist, so früh wie möglich bei den sorinnen im bundesweiten Trend: Studentinnen Studierenden anzuregen.“ sind in allen Studiengängen unterrepräsentiert, ihr Anteil lag 2011 an der gesamten Hochschule bei CHRISTINE PARSDORFER knapp 23 Prozent. Der Anteil der Professorinnen lag wie in den Vorjahren bei nur zwölf Prozent, die Zahl der weiblichen Lehrbeauftragten ging sogar leicht auf 22,8 Prozent zurück. Beim akademischen Nach- wuchs sieht es besser aus: Hier liegt der Frauenan- teil immerhin bei 32 Prozent. Ein besonderes Problem an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften ist die Berufung von mehr Professorinnen. Um eine Professur zu erlan- gen, ist neben der wissenschaftlichen Qualifikati- on auch eine fünfjährige Berufspraxis erforderlich, davon drei Jahre außerhalb der Hochschule. „Eine Frauenquote, die zunehmend auch vom Wissen- schaftsrat gefordert wird, greift bei uns nicht, weil es einfach zu wenige Bewerberinnen auf die ausge- schriebenen Professuren gibt“, bedauert die Gleich- stellungsbeauftragte der Hochschule Offenburg Sabine Burg de Sousa Ferreira. Die Nachwuchsför- derung habe deshalb einen hohen Stellenwert. Dafür, dass inzwischen mehr junge Frauen ein naturwissenschaftliches Studium beginnen, sorgen Mädchenförderprogramme wie der Girls´ Day oder die Girls´ Akademie, an denen auch die Hochschu- le Offenburg teilnimmt. Probleme haben Frauen aber auch beim Start ins Berufsleben und beim Foto: Kompetenzzentrum Erklimmen der Karriereleiter: Das neue Programm Technik-Diversity-Chan- „CrossLIFE“, das im Februar 2013 an der Hochschu- cengleichheit e.V. | Ort: le gestartet ist (siehe Kasten), stellt den Studen- Mathematikum Gießen tinnen Mentorinnen aus Industrie und Wissen- schaft zur Seite, die nicht nur Unterstützung im Studium, sondern Einblicke ins Berufsleben geben Neues Mentorinnenprogramm an der Hochschule: CrossLIFE und wichtige Kontakte herstellen. Dem Mentoren- Seit Mai 2010 gibt es das Career Center an der Hochschule Offenburg, das Studierende beim konzept liegt der Gedanke zugrunde, dass Frau- Berufseinstieg nachhaltig unterstützt. Bisher fehlte eine spezifische Unterstützung für Frauen, en den Männern bei der Qualifikation nicht nach- die beim Einstieg in den Beruf und beim Aufbau ihrer Karriere mit stehen, dass ihnen aber Netzwerke und Vorbilder besonderen Problemen konfrontiert sind. Vor diesem Hintergrund fehlen und damit eine positive Selbsteinschätzung wurde CrossLIFE – Crossmentoring-Leadership-Initiative für Frauen mit Entwicklungspotenzial – ins Leben gerufen. Das Programm ist sowie wichtige Kontakte, die für den Berufseinstieg Teil des COMENT-Projekts (Coaching-, Mentoring- und Trainingspro- entscheidend sind. gramme für mehr Frauen in Führungspositionen), das vom Ministe- Auch Sabine Burg de Sousa Ferreira rät rium für Arbeit und Sozialforschung, Familien, Frauen und Senioren Studentinnen, an Mentorinnenprogrammen teil- in Kooperation mit dem Ministerium für Wirtschaft, Forschung und zunehmen und sich so auf Beruf und Karriere Kunst ausgeschrieben wurde. Verschiedene Maßnahmen wie der vorzubereiten. Ein Problem ist, dass viele junge Aufbau eines Studentinnen- und Mentorinnen-Netzwerks, studienbe- Frauen speziellen Angeboten für weibliche Nach- gleitende Coaching- und Seminarangebote sollen in Zukunft Frauen auf eine erfolgreiche Führungskarriere in Wirtschaft und Wissen- wuchskräfte skeptisch gegenüberstehen, weil sie schaft vorbereiten. Dabei ist das Ziel, die jungen Frauen mit dem keine Sonderbehandlung wollen. „Sie fühlen sich Thema Karriereplanung in Berührung zu bringen und bei ihrer fach- Barbara Klaus, die Koor- Jungs gegenüber nicht benachteiligt und wollen lichen und persönlichen Entwicklung zu begleiten und zu fördern. dinatorin von CrossLIFE auch nicht mit Samthandschuhen angefasst oder

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 28 TITELTHEMA

Frauen in der Forschung

Vor neun Jahren war Christiane Zell die erste Professorin mit Kindern in der Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik

Heute, sagt die Biotechnologie-Professorin Chris- sind“, sagt Christiane Zell, die gerne in ihrem Beruf tiane Zell, habe sich vieles zum Positiven verän- arbeitet. Sie hat zwei Kinder und selbst erlebt, wie dert: „Zum Beispiel erleichtern Telearbeitsplät- schwer es sein kann, Kinder und Karriere unter ze die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.“ Sie einen Hut zu bringen: „Nach Vorstellungsgesprä- war zwei Jahre lang Gleichstellungsbeauftragte chen in der Industrie und an der Hochschule Offen- an der Hochschule, heute widmet sie sich mehr burg stand ich vor der Wahl – die Arbeit mit jungen der Forschung: „Die Hochschule ist aufgefordert, Menschen in der Lehre und die Gestaltungsmög- verstärkt Forschung zu betreiben – das Industry- lichkeiten, die die Hochschularbeit bieten, über- on-Campus-Projekt war schließlich der Anreiz, sich zeugten mich.“ Damals waren ihre Kinder noch sehr näher mit dem Thema Biogas zu beschäftigen“, sagt klein. Die Flexibilität, die die Professur an der Hoch- sie. Für ihre Forschung nutzen Christiane Zell und schule bietet, war ein zusätzlicher Anreiz. „Trotz- ihre Mitarbeiterin Katharina Haas moderne mole- dem war es manchmal schon Extremsport, beruf- kulargenetische Methoden. Wenn die beiden von liche Aufgaben und Familie miteinander zu verein- ihrem Projekt erzählen, dann ist die Begeisterung baren“, gibt sie zu. spürbar: „Nach der Einarbeitungsphase macht das Projekt richtig Spaß, es sind spannende Methoden, Potenziale von Frauen nutzen die wir hier anwenden können“, berichtet Kathari- na Haas. In ihrem Projekt analysieren die beiden Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Wissenschaftlerinnen Mikroorganismen in Biogas- Stuttgart arbeiten 4,3 Prozent der erwerbstätigen anlagen. Ziel ist, die Prozesse in den Biogasanla- Frauen im Land in einem naturwissenschaftlich- gen zu optimieren, um sie effizient für die Energie- technischen Beruf. Christiane Zell freut sich darü- gewinnung einzusetzen. ber, dass ihre ehemalige Studentin Katharina Haas zu den Frauen gehört, die sich für den MINT-Bereich Professorin Dr.Dr. Freude an der LehreLehre entschieden haben. „Wenn man das Potenzial hat, ChristianeChristiane Zell sollte man es auch nutzen dürfen, egal ob als Frau (vorne) mit ihrer „Auch„Auch die erneuererneuerbarenbaren EEnergiennergi haben ihre oder als Mann“, sagt sie. Die Professorin findet, dass MitarbeiterinMitarbeiterin Nachteile und es ggibtibt sie nicnichth zum Nullta- Mädchen und Jungen gleichermaßen der Zugang KatharinaKatharina Haas rif. In dieser RichtunRichtungg muss wweitere geforscht zum MINT-Bereich gewährt werden muss. „Schon im LaborLabor und optimiertoptimie werden – in der Kindheit wird leider dieses alte Rollenbild diedie BiotecBiotechnologie wird geprägt“, bedauert sie. „Wenn ich die Fahrräder darandaran einene großen repariere und mein Mann kocht, dann sehe ich AAnteilnteil haben, weil bei manchen Nachbarn teilweise sehr skeptische hier die Verfahren per Blicke.“ Dabei bräuchten Kinder genau das Gegen- ssee umweltfreundlichumw teil: Vorbilder, die ihnen zeigen, dass es normal ist, wenn auch Frauen zur Bohrmaschine greifen. „Es ist gut, wenn mehr Frauen in technischen Berufen tätig sind – dann können die alten Klischeebilder aufgebrochen werden.“ Dann hätten junge Frauen auch ganz andere Vorbilder, findet Christiane Zell.

SUSANNE GILG

Über das Biogas-Projekt:

Eine effiziente und somit wirtschaftliche Biogasbildung ist nur bei optimaler Zusammensetzung und Aktivität der beteiligten Mikro- organismen möglich. Die genaue Analyse der komplexen mikro- biologischen Prozesse liefert daher nicht nur wichtige Informati- onen zur Prozessstabilität, sondern auch für neue Strategien, die die Prozesse optimieren. Kontakt und weitere Informationen: Prof. Dr. Christiane Zell, 0781/205-100, [email protected]

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   30 TITELTHEMA

Familienernährer und männerfreie Zonen

Die Beauftragten für Chancengleichheit Renate Becker und Marlies Pollet nach ihrer Wahl über die zukünftigen Aufgaben

Kontinuität und Wechsel zugleich: In ihrem Amt Befristete Stellen bestätigt wurde Renate Becker, die schon seit vier und niedrige Entgeltgruppen Jahren Beauftragte für Chancengleichheit an der Hochschule ist. Neue Stellvertreterin ist Marlies Als Beauftragte für Chancengleichheit begleitet Pollet, Mitarbeiterin der Graduate School. Zusam- Renate Becker die Einstellungsverfahren im nicht- men kümmern sie sich seit November 2012 um die akademischen Bereich der Hochschule. Sie begut- Belange der weiblichen und männlichen Angestell- achtet, ob Stellenanzeigen öffentlich ausgeschrie- ten, während die Gleichstellungsbeauftragte Sabi- ben sind, Frauen zur Bewerbung aufgefordert ne Burg de Sousa Ferreira für die Professorinnen werden und ob geeignete Kandidatinnen paritätisch und Professoren, akademischen Mitarbeiter und eingeladen werden. Weitere Themen, die in ihren Studierenden zuständig ist. Zuständigkeitsbereich fallen, sind familienfreund- Renate Becker nennt das Problem des Amts: liche Hochschule, familienfreundliche Arbeitszeiten „Alle haben viel zu tun, da bleibt für ehrenamtliches und die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Engagement wenig Zeit.“ Deshalb kommt manch- „Viele haben den Eindruck, dass es für Frau- mal der Austausch mit Kolleginnen, die mit der en an der Hochschule keine Benachteiligungen Gleichstellung befasst sind, zu kurz. Um die Infor- gibt“, meint Becker zur geringen Beteiligung bei mationsflüsse zu stärken und die Gleichstellung in der letzten Wahl zur Chancengleichheitsbeauftrag- den Hochschulstrukturen zu verankern, wurde ein ten. Schaut man sich aber die Entwicklungen an der Gleichstellungskomitee ins Leben gerufen: Zwei- Hochschule an, sieht es nicht ganz so gut aus: Frau- mal im Jahr treffen sich Gleichstellungsbeauftrag- en sind in Teilzeit wie auch in befristeten Verträgen te, ihre drei Stellvertreterinnen aus den Fakultäten, überdurchschnittlich vertreten. Von den Frauen im die Beauftragte für Chancengleichheit und jeweils nicht-technischen Dienst sind 88 Prozent auf Zeit fünf Studierende aus allen Fachbereichen, um aktu- beschäftigt, im technischen Dienst sind es immer elle Probleme und Initiativen zu besprechen und noch 44 Prozent. Auch was die Eingruppierung sich über die Entwicklungen in der Hochschule auf angeht, ziehen Frauen zweifelsfrei den Kürzeren. dem Laufenden zu halten (siehe auch zur Neube- Wie schon 2006 sind nach den Zahlen von 2010 die setzung den folgenden Beitrag). Vollzeitarbeitsplätze in den Entgeltgruppen E 11, E 12 und E 13 ausschließlich von Männern besetzt, in Teilzeit ist eine E-11-Stelle von einer Frau besetzt. „Frauen arbeiten oft in den Sekretariaten, die Eingruppierung ist durch den TVL vorgegeben und generell schlecht“, meint Marlies Pollet. „Warum aber jemand, der Maschinen bedient, mehr verdient als jemand, der pflegt, ist eigentlich nicht logisch“, wirft Renate Becker ein. In ihren Augen verweist das auf ein gesamtgesellschaftliches Problem, das mit sogenannten Frauenarbeitsplätzen und der immer noch verankerten Familienernährerideolo- gie zu tun hat. „Da können wir an der Hochschule allein nichts ändern.“

Das neue Gleichstellungskomitee (von links): Elena Stolle (Studentin MI), Renate Pauli (stellv. Gleichstellungsbeauftragte), Marlies Pollet (stellv. Chancengleichheitsbeauftragte), Professorin Dr. Grit Köhler (stellv. Gleichstellungsbeauftragte), Nurul Nadiah Mansor (Studen- tin Graduate School), Professorin Sabine Burg de Sousa Ferreira (Gleichstellungsbeauftragte), Renate Becker (Chancengleichheits- beauftragte), Barbara Klaus (akademische Mitarbeiterin im Bereich Gender) und Nicole Diebold (stellv. Gleichstellungsbeauftragte)

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Chancengleichheit für Männer und Frauen auch für Frauen ein Thema sein. „Männer gelten als Softi, wenn sie zuhause beim Kind bleiben, Frauen Becker fühlt sich von der Hochschulleitung bei der sind auf ihre Karriere fixiert, wenn sie nicht pausie- Umsetzung einer familienfreundlichen Hochschu- ren“, kritisiert Becker. „Es müsste in allen Arbeitsbe- le, der Einrichtung von Telearbeitsplätzen oder reichen Männer und Frauen in gleichen Positionen Möglichkeiten, bei Pflegefällen in der Familie flexi- geben“, ergänzt Pollet. „Ich würde gern auch mit bel zu arbeiten, gut unterstützt. Es hakt in ihren einem Mann in der Abteilung arbeiten, aber bisher Augen mehr bei einzelnen Abteilungsleitern, die sind wir im International Center eine männerfreie sich bisweilen zu wenig für die Belange ihrer Mitar- Zone.“ beiter und Mitarbeiterinnen einsetzen. Überhaupt sollte Chancengleichheit sowohl für Männer als CHRISTINE PARSDORFER

Verstärkung aus Malaysia

Die Verfahrenstechnik-Studentin Nurul Nadiah Mansor aus Malaysia ist neu im Gleichstel- lungskomitee der Hochschule. Sie möchte die Erfahrungen aus ihrem Heimatland einbringen

Sie hat gleich ja gesagt, als sie gefragt wurde, ob sie mit in ihre Heimat nehmen, in die sie in einigen im Gleichstellungsteam mitarbeiten möchte: „Ich Jahren wieder zurückkehren will. „Dort braucht finde es interessant, weil es so etwas in Malaysia man im Ingenieurbereich viele Kräfte.“ nicht gibt. Dort sind in der Arbeitswelt alle gleich“, Dass es in Deutschland Gremien wie das berichtet Nurul Nadiah Mansor. Die 26-Jährige Gleichstellungskomitee gibt, hat die 26-Jährige studiert seit September 2011 den Master-Studien- überrascht: „Männer und Frauen haben doch die gang „Process Engineering“ an der Hochschule gleichen Fähigkeiten – wieso werden sie dann in Offenburg. Doch manches versteht sie in Deutsch- der deutschen Arbeitswelt nicht gleich behan- land nicht: „Ich finde es komisch, dass hier nur so delt?“ Diesen und vielen weiteren Fragen möch- wenige Frauen etwas Technisches studieren.“ In te sich Nurul Nadiah Mansor zusammen mit dem Malaysia sind 60 Prozent der Hochschulabgänger Gleichstellungsteam widmen. „Das ist eine wirklich weiblich, es gibt viele Frauen im Ingenieurbereich. neue und interessante Aufgabe für mich“, fügt die „Mein Land ist zwar nicht so stark entwickelt wie Studentin hinzu. Deutschland, aber wir entwickeln uns gerade ziem- lich rasant, und dafür brauchen wir alle Kräfte – und SUSANNE GILG dazu gehören natürlich auch die Frauen“, sagt sie. Vielleicht liegt es an der naturwissenschaftlich-tech- nischen Bildung, die die Kinder in Malaysia schon früh in der Grundschule erhalten, dass sich Frau- en dort eher für technische Studiengänge entschei- den: „Wir hatten in der Grundschule schon Physik, und Mathe war mein Lieblingsfach – wir haben viele Spiele mit Nummern gemacht, und so habe ich Mathe ganz einfach gelernt. Ich glaube, dass die Kinder in Malaysia viel früher als hier mit Science in Berührung kommen.“ Während viele ihrer Kommilitonen Mathe zu schwer finden, fällt es der 26-Jährigen leicht, die Aufgaben zu lösen: „Mathe ist für mich Spaß“, erzählt sie schmunzelnd.

Drei Jahre Studium in Osnabrück Nurul Nadiah Mansor Nurul Nadiah Mansor lebt seit fünf Jahren in stammt aus Penang im Deutschland, mit einem Stipendium der malaysi- Norden Malaysias und schen Regierung hat sie drei Jahre lang in Osna- studiert seit September 2011 an der Hochschule brück studiert, bevor sie für den Master an den Offenburg „Process Oberrhein gekommen ist. „Die Sachen, die ich hier Engineering“. Seit lerne, gibt es in Malaysia teilweise noch gar nicht – Beginn des Jahres ist dazu gehört vor allem das Wissen über erneuerbare sie Mitglied im Gleich- Energien.“ Sie möchte das Wissen aus Deutschland stellungskomitee

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 32 TITELTHEMA

„In diesem Projekt steckt Herzblut“

Hochschul-Team dreht Doku über Frauen in MINT-Berufen

Wie spannend es sein kann, einen konfrontiert worden – und zwar nicht geht, hat das Filmteam in der Kinder- MINT-Beruf zu ergreifen, das wollen immer positiv“, begründet Barbara tagesstätte in Uffhofen gedreht, wo Barbara Klaus, Raphaela Nitz und Klaus ihr Engagement, das Thema auch Kinder von Studierenden und das Filmteam in ihrer Dokumentati- Gleichstellung in einer filmischen Mitarbeitern der Hochschule betreut on erzählen: „Wir alle sind in irgend- Dokumentation aufzugreifen. Vor allem werden. Am ersten Drehtag in der einer Form schon mit dem Thema im MINT-Bereich sei es noch sensib- Kindertagesstätte war Barbara Klaus ler als in anderen Bereichen, da in überrascht: „Es wurden naturwissen- diesem Bereich ohnehin wenige Frau- schaftliche Versuche gemacht und die en arbeiten. „Daher steckt in diesem Erzieher haben diese Versuche kind- Projekt wirklich Herzblut“, sagt Barba- gerecht erklärt – das kannte ich so ra Klaus, die die Dreharbeiten neben noch nicht.“ Begeistert hat es sie auch, ihrem Masterstudium „Medien und dass in der Kita Männer als Erzieher Kommunikation“ begleitet hat. arbeiten: „Hier wird richtig angesetzt“, In ihrer Dokumentation, die sie im findet die 26-Jährige. Die frühkindli- Auftrag der Gleichstellungsbeauftrag- che Prägung spielt in der Dokumenta- ten der Hochschule, Professorin Sabine tion eine wichtige Rolle. „Es ist Zeit, Burg de Sousa Ferreira, gedreht haben, dass sich jetzt etwas tut und jetzt kann portraitieren die Offenburger Filme- man etwas tun, da es nun auch poli- macherinnen vier Ingenieurinnen mit tisch die Plattformen dafür gibt“, stellt besonders spannenden Biographien. sie klar. Da es in der Doku auch um die Beim Dreh in der Kindertagesstätte in Uffhofen Vereinbarkeit von Beruf und Familie SUSANNE GILG

Chancen

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Arbeitswelt – es geht um uns

Ein kurzer Report von den alljährlich stattfindenden Frauenwirtschaftstagen

Die Organisatorinnen luden am 17. und 18. Oktober 2012 unter dem Motto »Arbeitswelt – es geht um uns« zu zwei Veranstal- tungen in den Salmen und das Stadteil- und Familienzentrum Innenstadt nach Offenburg ein. Spannende Themen, viele Blick- winkel, angeregte Diskussionen fanden im Rahmen der Veran- staltung statt. Wie ist es um die Gleichstel- lung in unserer Gesellschaft und der Geschäftswelt bestellt? Wo stehen wir? Allein der Diskussi- onsbedarf im Zusammenhang mit der Gleichstellungsthematik lässt den Schluss zu, dass hier noch vieles im Argen liegt. Der Weg hin zu einer Wichtig Mayer-Bonde, Professorin für Tourismusmanage- gleichgestellten Gesellschaft und Geschäftswelt ist, das ment und Dienstleistungsmarketing, Monika Setz- ist noch weit. Wichtig ist, das Bewusstsein für die Bewusstsein für ler, Leiterin des IHK-Bildungszentrums Südlicher Thematik zu wecken, Mut zu machen, die Bedürf- die Thematik zu Oberrhein, und Nadja Prinz, Personalteamleite- nisse hierzu zu erkennen und an Beispielen zu wecken und an rin im Tesa-Werk Offenburg die Gesprächsrunde. sehen, dass Gleichstellung funktionieren kann. Beispielen zu Zwischen den Damen auf dem Podium und den Gästen der Veranstaltung entstand eine angereg- sehen, dass te Diskussion, die nach der Veranstaltung im Foyer Weibliche Führung und Karrierestrategien Gleichstellung des Salmen in kleinen Gesprächsrunden fortge- funktionieren „Es gibt keine Unterschiede qua Geschlecht, was führt wurde. kann. Kompetenz oder Führungsstil angeht“, betonte Die zweite Veranstaltung der Frauenwirtschafts- Martina I. Mronga in ihrem Impulsvortrag „Selbst- tage am 18. Oktober beschäftigte sich mit dem darstellung und Selbstbild“ am ersten Veranstal- Schwerpunktthema »Vereinbarkeit von Familie und tungsabend der Frauenwirtschaftstage. Die Diplom- Beruf«. Sonja Liebsch und Nives Mestro- Ökonomin aus Wuppertal mit dem Beratungs- und vic lasen im Stadtteil- und Familienzen- Forschungsschwerpunkt in Marke- trum Offenburg Innenstadt aus ihrem ting sowie Arbeits- und Organisa- Buch »Muttertier @n Rabenmutter«. tionssoziologie veranschaulich- In einer anschließenden Diskussi- te Studienergebnisse, nach denen on tauschten sich die Autorinnen nachweislich Frauen fach- mit den Lesungsgästen über die lich genauso gut sind wie Themen Wiedereinstieg in den Männer. Dennoch fällt der Beruf und Karriereplanung von Anteil weiblicher Führungs- Frauen aus. kräfte mit 23 Prozent immer Die Veranstalterinnen der noch sehr gering aus. Diese Frauenwirtschaftstage Tatsache sowie Erfolgs- können auf zwei gelun- faktoren und Karrierestra- gene Veranstaltungen tegien im Allgemeinen im Jahr 2012 zurück- diskutierten weibli- blicken che Führungskräf- te gemeinsam mit BABARA KLAUS, ASSIS dem Auditorium TENZ DER GLEICH innerhalb einer STELLUNG Podiumsdiskussi- on. Neben Martina I. Mronga vervoll- ständigten Conny Foto: Fotolia

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Gemeinsame Extra-Wurst: Gleichstellung funktioniert nur, wenn Frauen und Männer glei- chermaßen einbezogen werden Bild: Britta Bieberbach

Plädoyer für die Extra-Wurst

Frauen haben heute so viele Chancen wie noch nie. Trotzdem ist Gleichstellungspolitik immer noch notwendig

Im November ging ich am schwarzen Brett unserer psychologischen, wirtschaftlichen und gesell- Fakultät vorbei und nahm die Worte einer Studen- schaftspolitischen Gründen noch nicht so richtig tin wahr, die mit anderen vor einem Plakat der Frau- funktionieren mag. Womöglich fällt uns eine Schief- en-Wirtschafts-Tage stand. Auf dem Plakat, das in lage in der Gleichbehandlung im eigenen Alltag gar Orange und Rosa gehalten war, schaute selbstbe- nicht mehr auf, bei genauer Betrachtung gibt es sie wusst eine junge Frau in die suggerierte Ferne. Ich aber ohne Zweifel sowohl im Privat- als auch im hörte die Studentin sagen: „Mich nervt es, wenn Berufsleben. Meistens sind diese beiden ja auch Frauen meinen, dass ihnen eine Extra-Wurst gebra- untrennbar miteinander verbunden. ten werden muss – das ist mir peinlich. Frauen sind Um nun gleich ein bisschen polemisch zu doch längst gleichgestellt.“ werden: Wer putzt bei Ihnen zu Hause die Toilette? An jenem Abend war ich gerade auf dem Weg Wer kümmert sich hauptsächlich um die Kinder? zur Auftakt-Veranstaltung der Frauen-Wirtschafts- Wer verdient mehr Geld? Wer erwirbt mehr Renten- Tage in Offenburg, und nun fragte ich mich, ob ansprüche? Wenn Sie die ersten beiden Fragen mit Frauenförderung tatsächlich einfach nicht mehr „der männliche Teil unserer Lebensgemeinschaft“ zeitgemäß ist. Dort angekommen traf ich – natür- beantworten, dann werden Sie die beiden letz- lich – fast nur Frauen. Die Frauen waren aber ten Fragen wahrscheinlich auch mit „der weibli- nicht gekommen, um zu bedauern, dass sie Frau- che Teil unserer Lebensgemeinschaft“ beantwor- en sind und ihnen die Männer keine Gelegenheit ten können. Egal wie – wir sollten zusehen, dass gäben, etwas aus ihrem Leben zu machen. Es ging eine solche Aufteilung in Zuständigkeiten – ob viel mehr darum, wie Gleichstellung heute in der nun von Mann oder Frau belegt – aus wirtschaft- Berufswelt gelebt wird und wie sie mit dem Privat- lichen Zwängen nicht notwendig wird. Wir sollten leben vereinbar ist. Insbesondere wenn aus der wählen können, von welchen tradiert männlichen einzelnen Person eine Familie wird. und welchen tradiert weiblichen Aufgaben wir was machen wollen. Warum sich anstatt Schieflage bei der Gleichbehandlung Alte Strukturen, traditionelle einer neuen App Wie soll ich es zusammenfassen? Letztendlich ging Verhaltensweisen oder einem es auf dieser und geht es auf allen ähnlichen Veran- Friseurtermin staltungen um die Verwirklichung von Gleichstel- Die Möglichkeiten, eine gute Ausbildung und nicht auch mal ein lung. Eine Sonderbehandlung von Frauen ist nicht einen sicheren Job zu bekommen, sind für unse- berufliches gewünscht. Es geht um die Gleichstellung von re Studentinnen und Studenten da. Momen- Coaching gönnen? Mann und Frau und warum sie aus soziologischen, tan besonders in den MINT-Fächern (Mathematik,

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 TITELTHEMA 35

Informatik, Naturwissenschaft und Tech- mir erzählte, sie sei vor einem Jahr aus Wir sollten nik). Dennoch bleiben hier wichtige dem Norden Deutschlands in die schö- zusehen, Fragen, die die Gleichstellung von Mann ne Gegend um Offenburg gezogen, um dass eine Auftei- und Frau betreffen, offen. Selbst wenn einen Job mit Führungsverantwortung eine Beziehung gleichberechtigt gelebt lung in Zuständig- zu übernehmen. Nur, erzählte sie, ihr wird und die Kinderbetreuung in Zukunft keiten – ob nun Chef überließe ihr leider keine Verant- besser funktionieren sollte: Kinder brau- von Mann oder wortung und verhandle in Männerrun- chen Zeit. Zeit, die Eltern vorher für sich Frau belegt – aus den alles an ihr vorbei. selbst nutzen konnten (und im Zwei- wirtschaftlichen fel auch in ihre berufliche Entwicklung Zwängen nicht Bewusstseinsänderung gesteckt haben). Darüber hinaus sind die notwendig wird. für die kommenden Generationen Ansprüche an Eltern, was die Erziehung der Kinder betrifft, heute so hoch wie nie. Wenn Die Referentin des Abends war also forschend und sich Paare aber für Kinder entscheiden, wer steckt die Städteplanerin in ihrem Berufsalltag bedauer- dann mit der Karriere zurück? Sind die Berufe eines licherweise auf Verhaltensweisen gestoßen, die Paars überhaupt mit Kindern vereinbar? Und wenn einer tatsächlichen Gleichstellung nicht entspre- ja, wie? Wer geht wie lange in Elternzeit? Wer kürzt chen. Auf dem Weg nach Hause dachte ich mir, in den Jahren, nachdem Kinder geboren wurden dass unsere Studentinnen nach ihrem Studium (oder Familienangehörige zu pflegen sind), an mit all den Themen, die an diesem Abend disku- der Arbeitszeit? Ist klar, dass derjenige, der mehr tiert wurden, konfrontiert sein werden. Ich fand verdient – immer noch überwiegend der männli- es deshalb wichtig, dass Veranstaltungen wie die che Teil einer Lebensgemeinschaft – weiter arbeiten Frauen-Wirtschafts-Tage nach wie vor organisiert geht oder wird nach anderen, persönlichen Bedürf- werden, um Verhaltensweisen, die Gleichstellung nissen entschieden? Was passiert eigentlich nach unmöglich machen, zu erkennen und langfristig – einer Scheidung? auch und gerade für die nachfolgende Generation An jenem Abend lernte ich auf der Eröffnungs- – verändern zu können. veranstaltung der Frauen-Wirtschafts-Tage die Über eine andere Sache musste ich Diplom-Ökonomin Martina Mronga kennen, die ebenfalls noch nachdenken: Extra-Würste in ihrem Impuls Referat auf traditionelle Verhal- haben in unserer Vorstellung einen fiesen tensweisen von Frauen und Männern aufmerksam Beigeschmack. Warum eigentlich? Weil es machte. Unter dem Thema „Mikropolitik“ forderte uns schwerfällt, anderen mehr zu gönnen sie dazu auf: Auch Frauen sollten in ihrem beruf- als uns selbst? Warum sich anstatt lichen Alltag sogenannte „gentlemen agreement“ einer neuen App oder einem Friseur- treffen und ihre Arbeit – wie es Männer ganz unge- termin nicht auch mal ein berufliches zwungen tun – auf mehrere Schultern verteilen. Ein Coaching gönnen? Ich finde, Frauen wie Vorschlag, den ich mir vornahm, bald umzusetzen. Männer sollten sich ruhig ab und zu eine Extra-Wurst Sabine Burg Dass so eine Vorgehensweise sich Jungs schon in gönnen und auch anderen mal eine zugestehen. Und: de Sousa Ferreira ist Professorin für früher Kindheit antrainieren, bestätigte im Übrigen Auf dem nächsten Plakat der Frauen-Wirtschafts-Tage Drehbuch, Medientexte auch der junge Mann, der an diesem Abend der wird hoffentlich auch ein Mann zu sehen sein, denn und Filmregie und die einzige Vertreter seines Geschlechts geblieben war. Gleichstellung funktioniert nur gemeinsam. Gleichstellungsbeauf- Beim anschließenden Stehempfang lernte ich auch tragte der Hochschule eine sehr engagierte Städteplanerin kennen, die SABINE BURG DE SOUSA FERREIRA Offenburg

Veranstaltungsvorschau

19.03. 27.04. Einführung Studienanfänger Messe: Stuzubi, Stuttgart

05.04. 03.–04.05. Hochschulfeier Messe: Einstieg Abi, Karlsruhe

19.–20.04. 04.–05.05. Messe: Berufsinformationsmesse Offenburg Messe: horizon,

25.04. 12.07. Girls Day Kinder-Uni

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 Neue Perspektiven

Sie suchen eine Aufgabenstellung, in der Sie mit Ihrem Engagement neue Impulse setzen können? Bei uns finden Sie Raum für Ihre persönliche Entwicklung und Kreativität. Gemeinsam verwirklichen wir zukunftsträchtige Ideen und arbeiten beständig daran, mit neuer Sensorik zur Brand- erkennung die Welt sicherer zu machen. Studierenden der Fakultät Elektro- und Informationstechnik, Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Angewandte Informatik und Mechatronik bieten wir: – Intensive Betreuung während der Zeit bei Hekatron, – ein umfangreiches Qualifizierungsprogramm, – sehr gute Zukunftsperspektiven.

Kontakt: Alexandra Stein, Telefon 07634 509-239, E-Mail [email protected]

Ein Unternehmen der Securitas Gruppe Schweiz www.arbeiten-bei-hekatron.de CAREER CENTER 37

Gespräche mit Experten und Expertinnen, Praktikumsangebote und offene Stellen: Auf dem Absolventenkongress haben Karrierehungrige unzählige Möglichkeiten

Erste Schritte auf der Karriereleiter

Mit dem Career Center zu Deutschlands größter Jobmesse

Bewerbungstrainings, Business Knigge, Rhetorik- einen zweiten Bus organisiert, damit alle die Chan- kurse – das Career Center bietet Studierenden der ce haben, mit Personalern von interessanten Hochschule Offenburg ein vielfältiges Programm. Firmen zu sprechen.“ Einer der Höhepunkte ist für viele die Fahrt zum Absolventenkongress in Köln. Jeden November Sprungbrett für den erfolgreichen Berufsstart zieht die größte deutsche Jobmesse über 10 000 Besucher an, die den Grundstein für Karrieren Der Absolventenkongress gibt Studierenden die legen möchten. Möglichkeit, sich einmal auf dem „Karriereparkett“ auszuprobieren. Im professionellen Business-Outfit Über 100 Offenburger Studierende beim wird aus dem Studenten eine angehende Nach- Absolventenkongress wuchskraft, die sich den Firmen im besten Licht präsentiert. Damit das auch gut klappt, bietet das Da der Fokus auf Wirtschaftswissenschaftlern und Career Center das Seminar „Richtig vorbereitet zur Ingenieuren liegt, ist diese Karrieremesse beson- Jobmesse“ an. Hier lernen die Studierenden, wie ders interessant für die Studierenden der Hoch- sie professionell auftreten, gekonnt Firmenvertre- schule, die sich bundesweit bewerben möchten. ter ansprechen und wichtige Kontakte knüpfen. Zahlreiche deutsche Top-Unternehmen und Mittel- So wird die Suche nach einem Praktikum, einer ständler aus ganz Deutschland suchen hier nach Abschlussarbeit oder dem ersten Job ein Kinder- zukünftigen Fach- und Führungskräften. Eine gute spiel: Auf „Jobwalls“ können sich die Messebesu- Chance, seinen Traumjob zu finden. cher über die vielen offenen Stellen informieren. Über Deshalb bietet das Career Center seit drei 25 000 freie Positionen warten auf die Nachwuchs- Jahren eine Fahrt zum Absolventenkongress an. kräfte. Unternehmensvertreter stehen bereit, um Sie wird immer beliebter. alles Wissenswerte zum Jobeinstieg zu erklären. „Die Im profes- Dr. Ulrich Tjaden, der Leiter Firmen nehmen sich wirklich viel Zeit für die Fragen sionellen des Career Center, erzählt: der Studenten“, berichtet ein Teilnehmer. Und so Katharina Lupfer arbeitet im Career Business-Outfit „Wir haben mit ungefähr kommen die Studierenden mit wichtigen neuen Infor- wird aus dem Center und ist für 50 Anmeldungen gerech- mationen zu Berufschancen und einige auch mit viel- den Bereich Studenten eine net, aber dieses Mal wollten versprechenden Kontakten zurück nach Offenburg. „International Career“ angehende Nach- über 100 Studierende mitfah- und das TOP-Programm wuchskraft. ren. Also haben wir kurzfristig KATHARINA LUPFER, M.A. verantwortlich

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 38 FAMILIENFREUNDLICHE HOCHSCHULE

Familienfreundlichkeit wird groß geschrieben

Das Zertifikat „familienfreundliche Hochschule“ wurde Ende letzten Jahres bestätigt

Im Jahr 2009 erwarb die Hochschule Offenburg Die Förderung Der erste Workshop – erstmalig das Zertifikat »audit - familienfreundliche der Familien- der Strategieworkshop – Hochschule«. Ende des vergangenen Jahres wurde freundlichkeit macht fand im Mai des vergan- das Zertifikat nach einem Re-Auditierungsprozess die Hochschule zu genen Jahres im klei- geprüft und bestätigt. Innerhalb dieses Prozesses einem attraktiveren nen Kreis statt. Rektor wurden neue Ziele formuliert, um die Hochschule Studienplatz und Prof. Dr. Winfried Lieber, noch familienfreundlicher zu gestalten. Das Rekto- Arbeitgeber. die Prorektoren Prof. Dr. rat steht hinter der Sache und unterstützt sie mit Rainer Bender und Prof. großem Engagement. Dr. Andreas Christ sowie Kanzler Thomas Wiede- mer nahmen neben der Gleichstellungsbeauf- Wirkungsvolles Managementinstrument tragten Prof. Sabine Burg de Sousa Ferreira und Barbara Klaus, Assistentin der Gleichstellung, an Verliehen wird das Zertifikat von der Agentur dem Workshop teil. Die Anwesenden erarbeiteten „berufundfamilie“, einer Initiative der gemeinnützi- unter der Anleitung der Auditorin Christine Schö- gen Hertie-Stiftung. Ziel des „audit berufundfamilie“ neberg die Handlungsfelder, auf die die Hochschu- ist die Unterstützung von Arbeitgebern bei der le im nächsten Umsetzungszeitraum des Audit ein Umsetzung einer familienbewussten Personalpoli- besonderes Augenmerk legen wird. Die erarbeite- tik. Lizensierte Auditoren begleiten und unterstüt- ten Handlungsfelder betrafen vor allem die Perso- zen den Auditierungsprozess. nalentwicklung sowie Maßnahmen in Bezug auf Der Auditierungsprozess setzt sich aus dem die Führungskompetenz, die Informations- und Strategie- und Auditierungsworkshop zusammen. Kommunikationspolitik sowie die Arbeitsorgani- Innerhalb dieser Workshops wird der Status Quo in sation der Studierenden und Mitarbeitenden der Bezug auf die Familienfreundlichkeit herausgear- Hochschule. beitet und konkrete Ziele zur Verbesserung werden Zu diesen Themen diskutierten 22 Vertreter vereinbart. Auf dieser Basis erfolgt die Prüfung und aller Fakultäten sowie der Verwaltung und dem Auch die Unterstützung Verleihung des Zertifikats. Nach Ablauf von drei AStA Mitte Juni 2012 innerhalb eines ganztägigen von Beschäftigten mit Jahren läuft das Zertifikat aus und kann durch das Auditierungsworkshops. Gemeinsam erarbeite- pflegebedürftigen Ange- hörigen gehört zu einer Durchlaufen einer Re-Auditierung bestätigt und ten die engagierten Workshopteilnehmer und -teil- familienfreundlichen erneuert werden. Den Prozess der Re-Auditierung nehmerinnen konkrete Maßnahmen zur Förderung Hochschule | Bild: beruf- hat die Hochschule im vergangenen Jahr erfolg- der Familienfreundlichkeit an der Hochschule, die undfamilie gGmbH reich durchlaufen. in die Zielvereinbarungen aufgenommen wurden. Darunter ist die Unterstützung von Beschäftigten mit pflegebedürftigen Angehörigen durch Flexibi- lität in den Arbeitszeitmodellen ebenso zu finden, wie die kontinuierliche Ergänzung der Vorlesungen durch elektronische Medien.

…und so geht es weiter

Wegen des großen Erfolgs des Auditierungswork- shops soll es einen Workshop in diesem Rahmen im jährlichen Turnus geben. Ein solcher Workshop gibt Gelegenheit, über aktuelle Entwicklungen zu diskutieren und die Familienfreundlichkeit nachhal- tig weiter zu fördern. Denn auf lange Sicht sollen die Maßnahmen zur Förderung der Familienfreund- lichkeit an der Hochschule Offenburg soweit gefes- tigt sein, dass sie ganz selbstverständlich zu den Abläufen gehören.

BARBARA KLAUS ASSISTENZ DER GLEICHSTELLUNG

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013

40 MEDIEN UND INFORMATIONSWESEN

“Now I´ve got it!”

14 Tage „English for Teaching“ an der University of Maryland

Lehrgebieten passende Lehr- Unsere veranstaltungen, sodass wir beiden den „American Way of Lehrer verlangten Teaching“ hautnah erleben ständig Hausauf- und mit den einheimischen gaben; wir fühlten Dozenten diskutieren konn- uns fast wieder ten. Und weil sich die Inhal- wie Studierende. te des gesamten Kurses um gute Lehre, neue Lehrmethoden und interessan- te Lehrinhalte drehten, lohnte sich der Aufwand in doppelter Hinsicht. Darüber hinaus verlangten unsere beiden Lehrer ständig Hausaufgaben; wir fühlten uns fast wieder wie Studierende. Und das Leben als Student an der University of Maryland ist sicherlich reizvoll. 30 000 Studieren- de, die alle eng mit dem Campus verbunden leben. Denn Studieren, Wohnen, Essen und das überwäl- Master-Vorlesung Multimedia Databases; Diskussion Professoren aus tigende Angebot an Freizeitaktivitäten finden alle- in Englisch. Ein Studierender, wohl aus Südostasien, Baden-Württemberg samt auf dem überaus gepflegten Hochschulgelän- stellt dem Dozenten eine Frage. Dozent: „Sorry?“ Der in Washington de mit vielen stilvollen Gebäuden statt – eine wirk- Student wiederholt die Frage. Dozent schaut immer lich anregende Umgebung. noch fragend, gibt dann eine Antwort, die vielleicht Vorlesung Multimedia Databases im Winter- passen könnte oder auch nicht. Der Dozent ist nicht semester 2012/13. Ein Studierender, dem Augen- zufrieden mit sich; der Dozent bin ich. schein nach aus Nordafrika, stellt dem Dozenten 90 Minuten Vorlesung in Englisch zu halten ist eine Frage. Dozent: „Sorry, I didn’t understand.“ anstrengend und nicht einfach. Noch schwieriger Der Student wiederholt die Frage. Dozent: „O yes, aber ist eine Diskussion mit Studierenden aus aller now I’ve got it...“ Herren Länder: Sie alle sprechen Englisch, aber jeder mit landesspezifischer Betonung, Aussprache VOLKER SÄNGER, DEKAN M+I und Wortwahl. Vor diesem Hintergrund kam mir der Kurs „English for Teaching“ der University of Mary- land wie gerufen: 14 Tage Englische Lehre lernen in den USA für Professoren aus Baden-Württemberg. Gegensätze: Reisen bildet und liefert neue Eindrücke. Das ein großzügiger, galt bereits für meine Anreise im September 2012. gepflegter Campus mit schmucken Nach einer ungeplanten Flugumleitung über Pitts- Gebäuden, allerdings burgh nach Washington D. C. folgte eine endlo- innendrin gelegent- se Kreuzfahrt mit dem Flughafenshuttle durch lich antiquiert Washington zu etwa sieben verschiedenen Hotels, nur nicht zu meinem, das außerhalb der Stadt schon in Maryland lag. Auf meine Nachfrage erklärte mir der Fahrer, dass wohl ein Fehler bei der Routen- planung passiert war. Das verstand ich, aber nur nach mehreren Nachfragen („Sorry?“), weil sein Englisch für meine Ohren sehr schwer verständlich war. Keine Frage, meine Motivation war gesichert. Neben vielen Erlebnissen und interessanten Ausflügen war natürlich der Kurs selbst der abso- lute Mittelpunkt der Reise. Die Leiterin des English Institutes, Liz Driver, und der hervorragende Teacher Charles Duquette leiteten uns durch ausgeklügel- te Hör-, Sprech- und Grammatikübungen, durch Diskussionen und Kurzvorträge mit Videoauf- nahmen. Außerdem lotsten sie jeden von uns 17 Professoren als Gasthörer in mehrere zu unseren

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 MEDIEN UND INFORMATIONSWESEN 41

Das Hochschulradio-Team: von links Annika Murr, Heidi Hoffmann, Nurcan Kizi und Florian Krause alias DJ Silvester Foxtail

„Live muss man können“

Wenn das On-Air-Schild leuchtet, geben die Live-Sendungen des Campus- radios den Ton an

„Live muss man können.“ Da sind sich Heidi Hoff- jeden Dienstag aktuelle Themen sowie ausgewähl- mann und Nurcan Kizil einig. Die zwei MI-Studen- te Musik an. Bei „HalloWach“ stellt die Moderatorin tinnen moderieren ihre Sendung „Quergehört & Annika Murr den Zuhörern neue Musik in Form eines Quergefragt“ wöchentlich live, und obwohl nach Albums der Woche vor. In der Sendung ist auch der einigen Monaten das „Radiomachen“ schon Routi- aktuelle Tratsch und Klatsch der Stars sowie Wissens- Heidi Hoffmann (links) ne geworden ist, sind sie vor jeder Sendung immer wertes aus aller Welt zu hören. Die Morningshow und Nurcan Kizil noch aufgeregt. „Wie viele Leute werden uns zuhö- des Campusradios wird zur „studentenfreundlichen ren, kommt der Interviewpartner, wird die Technik Zeit“ gesendet: immer dienstags um 10 Uhr. Annika funktionieren?“ Diese Fragen gehen den Studen- Murr war eine der ersten Tutorinnen des Campusra- tinnen in den letzten Minuten vor dem Live-Auftritt dios. Nach einem Praxissemester bei „Radio Regen- immer wieder durch den Kopf. bogen“ in Mannheim kam sie zurück, um die redak- Die Aufregung der Moderatorinnen ist tionelle Arbeit zu stärken. Die MI-Studentin kümmert verständlich. „Hinter einer Live-Sendung steckt so sich als Crossmedia-Redakteurin um das Einpflegen viel Arbeit: Man muss ein Thema finden, vorher von Texten auf der Website sowie um die Kommu- darüber recherchieren, sich auf den Interviewpart- nikation via Facebook. „Diese Arbeit macht mir sehr ner einstellen. Wir bereiten uns stundenlang dafür viel Spaß, weil man einen Blick für das Ganze entwi- vor. Es wäre schade, wenn der Live-Auftritt nicht ckelt und sich nicht nur auf eine Sache konzentriert, hundertprozentig laufen würde“, erzählt Heidi Hoff- sondern ganz viel Abwechslung hat.“ mann, die seit zwei Semestern live moderiert. Wenn das On-Air-Schild im D-Gebäude dann an „Lieblingslied: Genretechnisch ist, versuchen die Moderatorinnen trotzdem locker makroökonomisch“ zu bleiben und souverän zu wirken. „Es ist aufre- gend, aber es macht auch sehr viel Spaß. Und man Musikalisch ab geht es im Campusradio jeden wird auch sicherer mit der Zeit“, so Nurcan Kizil. Die ersten Dienstag im Monat, wenn DJ Silvester Foxtail Info: Campusradio Studentin ist seit dem Wintersemester Tutorin fürs die Lieblingslieder seiner Zuhörinnen und Zuhörer auf Facebook Alle Radio und vertritt Theresa Glünkin in der Sendung. spielt. Der DJ, der als akademischer Mitarbeiter in Informationen über die „Quergehört & Quergefragt“ bietet ihren Zuhö- der Hochschule tätig ist, möchte nur die „feinsten“ Live-Sendungen des Campusradios sind auf rerinnen und Zuhörer genau das an, was der Name Songs in seiner Live-Sendung haben, von Hip-Hop der Facebook-Seite des verspricht: einen bunten Mix aus Themen aus der und Rock bis zur elektronischen Musik. „Lieblings- Websenders zu finden. Region, Interviews mit Persönlichkeiten, neus- lied ist genretechnisch makroökonomisch“, erklärt Annika Murr, Heidi te Hintergrundinformationen aus der Hochschule Silvester Foxtail, der aber gern einen Schwer- Hoffmann und Nurcan und die aktuellsten Hits. Die Mischung aus regio- punkt auf Lieder mit deutschsprachigen Texten legt. Kizil sind immer unter- nalen Themen und guten Songs passt genau in die „Lieblingslied“ ist die meistgehörte Sendung des wegs, um die besten Berufsvorstellung von Heidi Hoffmann: „Ich wollte Campusradios. Das liegtiegt auch darandaran,, Bilder, Meldungen und journalistisch tätig sein, aber das Schreiben allein dass sie sehr interaktivktiv zusammen Statements für das Campusradio festzu- war mir zu wenig. Mir war auch die Musik wichtig. mit dem Hörer via Skypeype und Face-Face- halten. Auf der Seite Das kann ich hier gut miteinander verbinden“, so book gestaltet wird. wird fleißig „geposted“ die begeisterte Radiomacherin. und „geliked“, was den ANNIKA MURR, HEIDIDI HOFFMANN, Austausch zwischen Jeden Dienstag: „HalloWach“ und NURCAN KIZIL STUDIERENIEREN MEDIMEDI Studierenden und EN UND INFORMATIONSWETIONNSWWE den Redakteurinnen „Lieblingslied“ SEN, JAQUELINE GRIEBELEREBELEER einfacher macht. Auch die drei Live-Sendungen „Quergehört und Quergefragt“ ist nicht die einzi- KOLLMANN IST AKADEMIDEMMI haben ihre eigene Face- ge Live-Sendung, die im Campusradio gestreamt SCHE MITARBEITERIN.TEERIIN. book-Seite. Also, rein- wird. „HalloWach“ von Annika Murr und „Lieblings- schauen und „Liken“. lied“ von DJ Silvester Foxtail bieten den Hörern Annika Murr

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 42 MEDIEN UND INFORMATIONSWESEN

Auf der Eunique Das DMC in Mulhouse Das DMC von innen

Gezielte Grenzüberschreitungen

Endspurt für das Interreg-IV-Projekt „Design am Oberrhein“ und Start von motoco@dmc

Das bis Ende September 2013 über drei Jahre Mischa Schaub (Leiter des Instituts HyperWerk der laufende EU Interreg-Projekt „Design am Ober- FHNW) hat motoco@dmc vorgestellt, ein Projekt, rhein“, an dem die Fakultät M+I der Hochschule das von Pro Helvetia gefördert wird und an dem Offenburg beteiligt ist, hat als Ziel eine grenzüber- wir ebenfalls beteiligt sind. greifende trinationale Vernetzung der verschie- denen Designhochschulen mit Einbindung der Ein trinationales Designcenter für Mulhouse Kreativindustrie. Zusammen mit der Hochschu- le für Gestaltung Karlsruhe (HfG), der Université Mit motoco@dmc wird in den nächsten zwei de Strasbourg und der Fachhochschule Nordwest- Jahren evaluiert und getestet, wie die denkmal- schweiz sind wir 2012 mit vielen gemeinsamen geschützte Textilfabrik DMC Aktionen diesem Ziel nähergekommen. Wie ist das (Dollfus-Mieg et Compagnie, Mit tatkräftiger Unterstützung von Florian Krau- Gebäude 1756 – 2009) in Mulhouse zu se (B.Sc. MI und zukünftiger Master-Studierender) für die verschie- einem trinationalen Design- und Nina Klein (m.gp6) ist eine Webseite entstan- denen Anforde- center mit Ateliers, Werkstät- den, auf der alle gemeinsamen Veranstaltungen rungen nutzbar, ten und Veranstaltungsorten zu sehen sind und die über ein CMS-System von wie kann trinatio- umgewandelt werden kann. allen Partnern zu editieren ist. Ein Newsletter hält nale Zusammen- In diesem Zusammenhang alle Beteiligten und Interessierten informiert. Einer arbeit im Design- gibt es interessante Themen unserer Studierenden, Adrian Karcher (m.gp6), hat bereich aussehen? zu bearbeiten, und es werden erfolgreich eine Seminarreihe in Industriedesign an in diesem Jahr bereits Work- der HfG Karlsruhe belegt, und wir hatten einen sehr shops und Veranstaltungen dort stattfinden, die kreativen Siebdruckworkshop mit Gaspard Weiss- von uns medial begleitet und mitgestaltet werden heimer, einem Abgänger des Instituts HyperWerk, sollen. der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Wie ist das Gebäude für die verschiede- nen Anforderungen nutzbar, wie kann trinatio- Radiobeiträge, Workshops nale Zusammenarbeit im Designbereich ausse- und eine Vortragsreihe hen, welche Werkzeuge (Websites, Plattfor- men) werden gebraucht? Als inhaltliche Zielsetz- Darüber hinaus hat sich Heidi Hofmann (MI4) um ung steht die Auseinandersetzung mit der Open Radiobeiträge zum Thema „Design am Oberrhein“ Culture im Vordergrund. Entstanden ist die Idee gekümmert, und Nadine Reith, Raphael Duschek, aus dem Projekt „motoco“ des HyperWerk der Nurcan Kizil, Eduard Beck, Maike Klinger (MI4) FHNW, dessen Leiter Mischa Schaub ist, ein inter- und Jennifer Fuchs (m.gp4) haben die gemeinsa- national angelegtes Reise- und Austauschprojekt, men Auftritte auf der Internationalen Messe für das seit Jahresbeginn 2012 dynamisch gewachsen Angewandte Kunst & Design Eunique in Karlsru- ist. motoco steht für „mobilize to communicate“ he und weitere Workshops und Treffen mit Kamera oder auch für „more to come“ und hat die Website und Mikrofon dokumentiert. Im Januar 2013 fand http://motoco.me. motoco hat mit einer Reise durch ein Workshop in Lorentzen, Elsass, initiiert von der den Balkan und einem Austauschprojekt mit Istan- Université de Strasbourg, statt. Dies alles ist zu bul begonnen, an dem auch Nina Klein teilgenom- sehen auf der Webseite design-am-oberrhein.eu. men hat. Darüber hinaus hat sie zusammen mit Des Weiteren ist die Vortragsreihe DesignKul- Marcel Ehret und Stefan Dierle bereits eine Projekt- tur_DesignDialoge ins Leben gerufen worden, zu arbeit mit dem Thema „OpenWerk“ geschrieben, der an den verschiedenen Hochschulen Referenten die den Bereich der OpenCulture untersucht und zu unterschiedlichen Designthemen sprechen und eine Bestandsaufnahme zum Thema leistet. alle Partner herzlich eingeladen sind. So haben bei uns bereits Andreas Siefert von der Firma pong.li in PROF. SABINE HIRTES, AUDIOVISUELLE Karlsruhe eine interessante Präsentation zu Medi- POSTPRODUKTION UND VISUAL EFFECTS en im Raum und Interaktivität gehalten, und Prof.

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Steinbeis Technologie.Transfer.Anwendung.

         

Steinbeis ist Synonym für unternehmerischen Wissens- und Technologietransfer. Seit mehr als 40 Jahren an baden-württembergischen Hochschulen aktiv, gehören zum Steinbeis-Verbund heute rund 900 Steinbeis-Unternehmen sowie Kooperations- und Projektpartner in 50 Ländern. Das Dienst- leistungsportfolio der fachlich spezialisierten Steinbeis-Unternehmen im Verbund umfasst Beratung, Forschung & Entwicklung, Aus- und Weiterbildung sowie Analysen & Expertisen für alle Management- und Technologiefelder. Ihren Sitz haben die Steinbeis-Unternehmen überwiegend an Forschungsein- richtungen, insbesondere Hochschulen, die originäre Wissensquellen für Steinbeis darstellen. Dach des Steinbeis-Verbundes ist die 1971 ins Leben gerufene Steinbeis-Stiftung.

An der Hochschule Offenburg tragen heute Experten an sechs Steinbeis-Unternehmen zum praxis- nahen Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft bei und bieten insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen maßgeschneiderte und innovative Problemlösungen an. Davon profi tieren Hochschule und Wirtschaft gleichermaßen: die Praxisnähe sichert die Aktualität der Lehre und Ausbildung, der wissenschaftliche Fortschritt der Hochschule wiederum fördert direkt den Marktvorsprung der Unternehmen.

Steinbeis-Stiftung Haus der Wirtschaft | Willi-Bleicher-Str. 19 | 70174 Stuttgart www.steinbeis.de 44 MEDIEN UND INFORMATIONSWESEN

Neue Partnerhochschule in der „Schweiz Zentralamerikas“

Kooperation zwischen Universidad Veritas, San José, Costa Rica und der Hochschule Offenburg

der Nähe der Hauptstadt San José liegt. Während der Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag durfte die Delegation auf der Ehrentribüne der Staatspräsi- dentin Platz nehmen. Dies zeigt die Bedeutung, die dieser Städtepartnerschaft beigemessen wird. Als Reaktion auf diesen ersten Kontakt wurde Prof. Behring, Heinz Prof. Gruner im Oktober 2012 von der Universidad Ritzau vom Verein Pura Veritas nach Costa Rica eingeladen. Ziel der Einla- Vida/Lahr und Prof. dung war die Evaluation des Studiengangs Digita- Gruner beim National- feiertag Costa Ricas. le Animation (aus europäischer Sicht) und die Veran- Im Hintergrund die staltung von Gastvorlesungen über Animations- Staatspräsidentin Laura film. Zudem sollte ein Abkommen für ein Austausch- Chinchilla Miranda programm für Studierende und Lehrende erarbei- tet werden. Schließlich wurde eine Kooperation Nicht im tropischen Regenwald, sondern auf einem zwischen der Hochschule Offenburg und der Univer- Hügel inmitten der Hauptstadt San José liegt die sidad Veritas vereinbart. Die dort üblichen Studien- Kunst-, Film- und Gestaltungshochschule Universi- gebühren von etwa 6000 Euro im Jahr werden unse- dad Veritas. Die moderne Architektur des Hauptge- ren Studierenden erlassen. Dies darf als herzliche bäudes aus Glas und Stahl erinnert an die Gebäude Einladung für M+I-Studierende angesehen werden! des Architekten Stefan Behnisch. Auf vier Etagen Ein Besuch beim Deutschen Akademischen wird in offenen Raumsituationen Design und Archi- Austauschdienst in San José ergab, dass Bache- tektur gelehrt. Die transparente und kommunikati- lor-Studierende durch das neu aufgelegte DAAD- Heinz Ritzau (Pura Vida, ve Atmosphäre des Gebäudes fördert einen regen Förderprogramm ISAP finanzielle Unterstützung Lahr), Prof. Götz Gruner, Austausch. Auf dem Campus befinden sich weite- für ein Auslandssemester in Costa Rica beantragen Ronald Sasso (Präsident re Werkstätten, das Filmstudio und die Abteilung können. Auch Aufenthalte von Professoren werden und Eigentümer der Digitale Animation. gefördert. Damit steht einem regen Austausch mit Hochschule), Aurelia Im April 2012 besuchten Prof. Dr. Heiner Behring dieser sympathischen Hochschule in der „Schweiz Garido (Vizepräsidentin und Prof. Götz Gruner diese Privathochschule Zentralamerikas“ nichts mehr im Weg. und Rektorin), Oscar und auch die staatliche Universität. Sie waren als Pamino (Dekan für alle Studiengänge), Prof. akademische Begleiter einer deutschen Delegation PROF. GÖTZ GRUNER Heiner Behring, Irina aus Lahr zum Nationalfeiertag Costa Ricas eingela- ANIMATIONSFILM, MEDIENKUNST Yébenes (Direktorin den. Organisiert wurde dieses Treffen vom Verein STUDIENDEKAN MEDIEN. GESTALTUNG UND Digitale Animation) Pura Vida. Lahr ist Partnerstadt von Alajuela, das in PRODUKTION M.GP

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Filmpremiere in Stuttgarter Kino: Hymnus-Clips und Spots

Die Filmpremiere mit Musikfilmen von Studieren- bewundert. In zwei kurzen Spots animierte eine den der Hochschule Offenburg im Kino-Atelier am zweite Gruppe von Studierenden Noten, die sich Bollwerk in Stuttgart war ausverkauft. Sie wurde aus der Partitur herauslösen und als lustige Charak- deshalb im Januar 2013 gleich zweimal gefeiert. tere unter die Sänger mischen. Studierende des Studiengangs medien.gestaltung Der tosende Beifall des jugendlichen Publikums und produktion (m.gp) hatten drei Musikclips und bestätigte, dass die Filmemacher das Lebensgefühl zwei Teaser (Spots) für die Stuttgarter Hymnus- der Jungen getroffen hatten. Chorknaben produziert. Die Filme wurden mit einer professionel- Trotz seiner 100-jährigen Tradition suchte dieser len RED-Kamera in einer Videoauflösung von 4K Chor eine zeitgemäße Medienpräsenz. Deshalb aufgenommen. Dadurch ergaben sich neue Spiel- hatten die Filmemacher bei der Produktion der räume für die kreative Nachbearbeitung. Für die Filme kreative Freiheit. So kamen in der Premie- Projektion auf der großen Leinwand wurden die re drei experimentell gestaltete, vom Chorleiter als Hymnus-Clips und Spots in das Kinoformat DCP „Kunstwerke“ bezeichnete Clips zur Aufführung. JPEG 2000 codiert. Inzwischen sind sie unter http:// Die jungen Sänger agierten darin als coole Rapper. www.hymnus-chor.de/ zu bewundern. Sie wurden bei den spektakulären Dreharbeiten am Stuttgarter Schlossplatz von vielen Schaulustigen PROF. GÖTZ GRUNER

Filmteam mit der RED-Kamera

Dreh auf dem Stuttgarter Schlossplatz

Offenburger Animationsfilme auf dem Internationalen Trickfilmfestival Stuttgart

Das Festival of Animation Film Stuttgart zieht jedes inhaltlich Tiefgang beweist. Bei Jahr über 70 000 Zuschauer und Professionals der dieser Präsentation zeigte sich Branche an und kann sich mittlerweile wohl als das insgesamt, dass die Hochschule größte Animationsfilmfestival der Welt bezeich- Offenburg zum künstlerischen nen. Dort ist es Tradition, Filme von ausgewählten Niveau der Filmhochschulen internationalen Filmhochschulen im Rahmenpro- kontinuierlich aufschließt. gramm zu präsentieren. Im Jahr 2012 hatten wir als Hochschule Offenburg die Chance, uns neben PROF. GÖTZ GRUNER der ältesten Filmhochschule Europas, der FAMU in Prag, sowie der Moho- ly-Nagy University Budapest und der Filmakademie Ludwigsburg mit den aktuellen Animationsfilmproduktionen einem internationalen Fachpublikum vorzustellen. In unserem Programm lief zum Beispiel der Zeichentrickfilm „Fade“, für den Tausende von Einzelzeichnun- gen angefertigt wurden und der auch

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 46 MEDIEN UND INFORMATIONSWESEN

Über die Zeit und den urbanen Raum

Eine Projektarbeit geht den Veränderungen des Stadtbilds nach aus:zeit

aus:zeit widmet sich genau dieser Problematik. In einer Zeit, in der die Jahre immer schneller verge- hen, die Uhrzeiger immer schneller zu laufen schei- nen, soll aus:zeit einen Anreiz geben, sich mit den wirklichen Dingen des Lebens zu beschäftigen. Die Realität ist uns ebenso abhanden gekommen wie das Zeitgefühl. Unterschiedliche Aktionen im öffentlichen urbanen Raum treiben den Menschen zurück in seine natürliche Umgebung.

Zeitkiller Handy LINDA KUNATHÜNVER, FREIE WERKSTATT, BETREUT VON PROF. RALF LANKAU, M.GP6 as also ist die Zeit? WWenn mich niemand fragt, weiß ich es. Wenn ich es jemandem erklären will, der fragt, weiß ich es nicht. (AUGUSTINUS, BEKENNTNISSE, BUCH II, KAPITEL 14)

Wo sind sie hin – die Sitzmöglichkeiten in unse- rer Stadt? Was ist geschehen mit den Spielplät- Kressefeld zen unserer Kindheit? Warum sind Parks und Plätze menschenleer? Ein Grund dafür ist nicht schwer zu finden. Unsere Gesellschaft wird immer älter. Und die verbliebenen jungen Menschen halten sich am liebsten in ihren eigenen begrenzten vier Wänden auf. Wenn sie sich doch mal in die „weite Welt“ hinaustrauen, dann huschen sie schnell vorbei. Das Stadtbild ist von einer gewissen Stille geprägt. Diese Stille könnte schön sein, schließlich Aktion 1 könnte sie in unserer hektischen Zeit helfen, Ruhe zu „Lass Gras finden, sich näherzukommen, sich zu finden. Aber drüber lebt denn der Mensch nicht von Kommunikation wachsen“ und Begegnungen? Machen diese den Menschen nicht erst zum Menschen – zum homo sociolo- gicus? Man kann doch nur Toleranz und Aufge- schlossenheit von einer Gesellschaft erwarten, die tatsächlich in Kontakt miteinander steht; von einer Gesellschaft, in der man einander begegnet und sich austauscht. Die Zeit zwingt uns in ein Korsett. Wir sind Teil einer Maschinerie, die sich schon lange nicht mehr nach unseren eigenen Wünschen richtet und wenn doch, so sind diese Wünsche vorgegau- kelt von einer Welt, in der Konsum und Luxus die Aktion 2 höchsten Werte darstellen. „Zeitfluss“

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 Schleifen ist unsere Welt

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Werbung – lyrisch interpretiert

Schauspieler Gereon Nussbaum lehrt den Umgang mit Text, Sprache und Stimme

In den letzten Jahren haben die Studierenden er aber auch Lesungen, Werbung, sachliche Infor- der Medienfakultät die sonore, vielseitige Stim- mation und Bildungsformate. Er verhilft Führungs- me von Gereon Nussbaum aus Köln kennenge- kräften durch „Präsentationscoaching“ zu Souve- lernt. Hörspiele, Filmszenen, Lesungen, Experi- ränität, Persönlichkeit und Gelassenheit. Im Kame- mente, Märchen und Meditationen sind mit seiner ratraining lernen Unternehmensvertreter, worauf Hilfe entstanden, als perfekte Dienstleistung und es bei Vorträgen, Dialogen und Verhandlungen zugleich als Sensibilisierung für die Wirkung von ankommt. Sprache in den Medien. Häufig kommt er selbst zu Besuch oder Produktionsteams fahren zu ihm Eine Vorlesung wie eine Performance hin und nehmen vor Ort auf. Sein Studio ist Teil der größten privaten Schauspielschule im deutsch- Mit seiner Stimme verkörpert Gereon Nussbaum sprachigen Raum. An der „Arturo“ unterrichtet die tiefe Wirkung akustischer Kommunikation als Gereon Nussbaum Talente für die Bühne, vor allem Persönlichkeit und Medienprofi. Gerade für Studie- aber für Mikrofon und Kamera. Als Regisseur, Leit- rende ist das eine anregende Erfahrung, denn bei stimme im Kulturprogramm WDR3, Schauspieler aller Klangbegeisterung in Musik, Film und Games und Sprecher für Hörfunk und Fernsehen gestaltet ist der Umgang mit Text, Sprache und Stimme ein ganz eigenes Feld. In den Sprecher Offenburger Seminaren wird sind keine so seine Präsentation nicht zur Marionetten, Vorlesung, sondern entsteht sondern Dialog- als Performance, in der er partner, die Texte Werbung wie Lyrik liest oder in ganz neue Versi- den Bösewicht mit trügeri- onen weiterentwi- scher Sanftheit darstellt. Eine ckeln. Stimme ermöglicht also viele Rollen, die er, so Nussbaum, in den „Fluss der Medienarbeit hineinkomponiert“. Gelegentlich kommen Absolventinnen wie Jana Piechota mit ihm, oder weitere LehrerInnen der Schule, wie zu den „Clinch Files“, dem Videothriller, der ein Hörspiel wird. Sehr hilfreich ist dabei, dass die „Arturo“ auch eine eigene Agentur betreibt, die Studierende schon früh an die Praxis vermit- telt. Ingo van Gulijk, selbst Absolvent der Schule und Profisprecher, organisiert dann auch für unsere Studierenden das Zusammentreffen, vom Casting bis zum Einsatz seiner eigenen Stimme. Gereon Nussbaum mit Studierenden im Stimm-Workshop Bei den Produktionen ist es daher reizvoll, solche Professionalität als Lernprozess auf beiden Seiten zu erleben. Denn SprecherInnen sind keine Marionetten, sondern Dialogpartner der Produzen- ten, und die Textpassagen werden durch sie oft in ganz neue Versionen umgeformt und weiterentwi- ckelt. Das gilt auch für unsere zukünftige Zusammen- arbeit, denn im Sommersemester 2013 entsteht als Projektarbeit ein multimediales Portrait der „Artu- ro“ in Köln, als Video und Radioform, durch Foto- grafie, Text, Clip und Collage. Dabei öffnen sich auch auf den Webseiten der Schauspielschule wie hier in Offenburg künstlerische Fenster, in denen experimentelle Formen den Austausch fortsetzen.

HANSULRICH WERNER IST PROFESSOR FÜR SOUND UND MEDIEN AN DER FAKULTÄT M+I

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 MEDIEN UND INFORMATIONSWESEN 49

Stipendium des Deutschen Sparkassenverlags für MI-Studentin

Martina Furrer als beste Praktikantin ausgezeichnet

In diesem Jahr zeichnete der Deutsche Sparkassen- Martina Furrer war während ihres PPrak-rak- verlag (DSV) zum dritten Mal die besten Praktikan- tikums bei der AM | Communications,ns, tinnen und Praktikanten der letzten beiden Jahre einer Kommunikations- und Conten-n- aus. Martina Furrer, Studentin im Bachelor-Studi- tagentur und Tochter des Deutschenn engang Medien- und Informationswesen, bekam Sparkassenverlags, im Bereich Digi-- für ihre Leistungen im praktischen Studiensemes- tal Media tätig. Zu den Kunden derr ter eines dieser Stipendien verliehen. Agentur gehören überwiegend Unter-r- Die Verleihung fand am 16.11.2012 in einer nehmen der Sparkassen-Finanzgruppe.e. feierlichen Abendveranstaltung im Haus des DSV Die Agentur plant unter anderem denen in Stuttgart statt. Insgesamt wurden sechs Stipen- Medieneinsatz der „Gemeinsamen Spar-parr- dien vergeben. Jedes Stipendium umfasst eine kassenwerbung“. Darüber hinaus betreuteut Einmalzahlung von 1 000 Euro, eine Urkunde und die AM verschiedene Unternehmen ausus ein kleines Dankeschön. Zudem erhielten auch die der freien Wirtschaft. Nominierten, die nicht für ein Stipendium ausge- wählt worden waren, eine Urkunde und ein klei- PROF. DR. UTE ROHBOCK,CKK, nes Geschenk für ihre herausragenden Leistungen. STUDIENDEKANINN MMII Zu den Kriterien der Stipendiumsvergabe zählen neben den Leistungen während des Praktikums die Martina Furrer (links) mit Kristin von Kulessa, Noten im Studium an der Hochschule. ihrer Betreuerin während des Praktikums

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Erlebnisse eines „auditors“

Natur, Großstadt, Studium – ein Semester in Vancouver

Im Studiengang „medien. gestaltung und produk- tion“ hatte ich die Chance, für drei Monate nach Vancouver an die Simon Fraser University (SFU) zu gehen und unter der Obhut von Professor Barry Truax als Gasthörer am Kurs „electroacoustics“ teil- zunehmen. Unter dem Begriff „electroacoustics“ ist der Prozess der Tonbearbeitung zu verstehen, der aus akustischen Klangquellen elektronisch verar- beitete Klangwelten macht. Diese können realitäts- nahe Geräuschkulissen abbilden oder verfremdete und träumerische Collagen schaffen. Barry Truax ist ein weltweit anerkannter Profes- sor und Künstler, wenn es um die elektronische Verar- beitung von akustischen Tonquellen geht. Der gebo- rene Kanadier hat in den letzten Jahrzehnten die Welt bereist und dabei stets im Fachbereich der elektro- akustischen Klangverarbeitung gelernt und gelehrt. Dafür hat er Töne und Klänge von den verschiedens- Studentenausweis vorenthalten. Zusammenge- Vancouver - Downtown ten Orten in Amerika und Europa aufgenommen fasst kann man sagen, dass man für eine bezahlbare und daraus nicht nur Kunstprojekte mit erstaunlicher Gebühr etwas lernt, aber dafür in anderen Belangen Wirkung gemacht, sondern auch eine ganze Samm- weniger Möglichkeiten eingeräumt bekommt. lung von Klängen erstellt. Diese ermöglicht es wiede- rum den Studierenden, ganz eigene Klangwelten Vielleicht die schönste Stadt der Welt… Die Klang- zu schaffen, ohne dass sie selbst die Welt bereisen sammlung müssen. Im Tonstudio der SFU ist eine acht-kanali- Ein wichtiges Thema ist sicherlich Unterkunft und von Barry Truax ge Surround-Installation angebracht, was bedeu- Lebensstandard. Auf dem Campus der SFU, der sich ermöglicht es den tet, dass über acht Lautsprecher, die symmetrisch im auf einem eigenen Berg im Stadtteil Burnaby befindet, Studierenden, ganz Achteck um einen Sweetspot angebracht sind, ein bekommt man ein kleines studentisches Appartement wahrer Surround-Sound entsteht. So wird man von zu fairen Preisen. Doch das lebenslustige Downtown eigene Klangwelten allen Seiten gleichermaßen von den eindringlichen liegt fast eine Stunde mit Bus und Bahn entfernt. So zu schaffen, ohne Klängen bezaubert. Auf dieser Installation durfte ich muss man sich über das Internet eine „Off-Campus“- dass sie selbst die ein Kunstprojekt gestalten, für das ich verschiedene Alternative suchen. Es gibt einige Zimmer von priva- Welt bereisen Klangquellen aufnahm und verfremdete, um sie dann ten Anbietern und in WGs, die in Burnaby oder sogar müssen. als Kulisse für ein Gedicht zu nehmen. zentrumsnah liegen. Der Lebensstandard ist zwar ähnlich wie in Deutschland, jedoch sollte man für die Zwiespältige Erfahrungen Lebenshaltungskosten etwas mehr einplanen. Als Student bekommt man wiederum bei vielen Events Die SFU gehört zu den zwei größten Universitäten im und Attraktionen günstigere Preise. Großraum Vancouver und bildet über 30 000 Studen- Wer mich fragt, ob sich mein Semester in Vancou- ten in fast allen Fachgebieten aus. Als internationa- ver gelohnt hat, Zeit und Kosten gut investiert waren, ler Student den Weg nach Vancouver zu gehen ist dem kann ich nur antworten: Ja! Ich habe viel gelernt, kein Selbstläufer und vor allem auch kein Schnäpp- in meinem Kurs, speziell im experimentellen Bereich chen. Für mich blieb die Alternative als „special audit der Tonbearbeitung. Ich habe viel erlebt, habe interes- student“ (auf Deutsch als Gasthörer) am Kurs teilzu- sante Menschen kennengelernt und konnte natürlich nehmen. Mit wenigen Hundert kanadischen Dollar pro auch mein Englisch weiter verbessern. Kurs und Semester ist das eine bezahlbare Option. Ich durfte in Vancouver leben, eine Stadt, die es Tilmann Vöhringer Doch wie gestaltet sich ein Semester als „audi- schafft, das pazifische Meer, den Simon-Fraser-River, im Tonstudio tor“? Hier muss man den Kontakt zum lehrenden die Rocky Mountains und unglaubliche viele Parks und Professor suchen. Er allein entscheidet, ob und wie Grünflächen zu vereinen. Eine Metropole im Einklang viele Gasthörer er zulässt. Wird man zugelassen, mit einer atemberaubenden Natur und damit die viel- bekommt man die Möglichkeit, sich in den Kurs zu leicht schönste Stadt der Welt. Und so kann ich mich setzen. Prüfungen sind für die „special audit students“ nur bei Prof. Barry Truax, Prof. Hans-Ulrich Werner und nicht vorgesehen, und deshalb erhält man auch keine all denjenigen, die mich bei meinem Auslandssemes- Note und keine Credits. Genauso bleiben Gasthö- ter unterstützt haben, bedanken. rern andere studentische Vorteile wie der günsti- ge Buspass der Universitäten oder ein voll gültiger TILMANN VÖHRINGER, M.GP

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 MEDIEN UND INFORMATIONSWESEN 51

Gloria Endres de Oliveira als Emma

Laute Coffeeshops und Skypecastings Interview mit Diane Schüssele, deren Film „Five Minute Love Story“ schon auf 15 internationalen Festivals lief

2011 drehten Diane Schüssele und Robert Jenne „adaptiert“, also quasi eine deutsche Geschichte den Film„Five Minute Love Story“ als Bachelor- daraus gemacht. Arbeit an der Fakultät M+I. Es ist die Geschichte zweier Menschen, die innerhalb von kurzer Zeit Welche Filme haben Sie inspiriert? eine ganz große Liebe durchleben. Eine junge Frau Da habe ich keinen konkreten im Kopf... Während der sitzt in einem Café und versteckt einen flüchtigen Drehvorbereitung und als wir das Café und die Haupt- Taschendieb vor der Polizei, indem sie ihn in einen darstellerin gefunden hatten, fielen uns des öfteren spontanen, fiktiven Beziehungsstreit verstrickt. Ähnlichkeiten zu „Die fabelhafte Welt der Amelie“ Dabei zieht sie alle Register, die sie sich aus auf. Generell mögen wir Filme, die subtil sind. Büchern über die romantische Liebe angelesen hat. Der Film ist ein lei den schaft li ches Plä doy er Die Hauptdarstellerin Gloria Endres de Oliveira ist dafür, in stinkti ve und irra tio na le Entschei dun gen inzwischen auch aus dem Fernsehen bekannt. War im Leben zu tref fen. Schon 15 Mal lief der Film auf es schwierig, sie für die Produktion zu gewinnen? internationalen Festivals, fünf Preise hat er erhal- Nein, überhaupt nicht. Sie hat sich bei uns bewor- ten. Im November war er für den renommierten ben und war unser absoluter Glücksfall! Obwohl Baden-Württembergischen Filmpreis 2012 nomi- es nur ein Skypecasting war, bei dem sie dann am niert; von der Deutschen Film- und Medienbewer- Bildschirm eine Szene spielte, erkannten wir augen- tung erhielt der Kurzfilm inzwischen das Prädikat blicklich, dass sie unsere Emma war. Sie hatte „besonders wertvoll“. niemals eine Schauspiel- schule besucht. Wir waren Wie sind Sie auf die im Drehtermin zum Zeit- Filmidee gekommen? punkt des Castings noch Diane Schüssele: Ich habe etwas flexibel, daher pass- 2010/2011 in den USA an ten wir den Drehzeitraum der University of Texas at so an, dass sie auf jeden Austin Film studiert, und Fall dabei sein konnte. da war es Aufgabe im Drehbuchkurs, ein Kurz- Verfolgen Sie schon ein filmscript zu schreiben. Ich neues Projekt? erinnere mich nicht mehr Ja, gegenwärtig studie- genau daran, woher die ren Robert und ich im 2. Idee genau kam, ich weiß Semester den Master- nur noch, dass ich sie Studiengang Elektronische selbst im Café geschrie- Medien an der HdM Stutt- ben habe. Die Original- gart. In diesem Semester fassung spielte eher in steht wieder ein Kurzfilm- einem lauten amerikani- projekt an, bei dem Robert schen coffeeshop. Als wir Regie führt und ich das uns dann entschlossen Buch (mit)schreibe. hatten, das Buch zu verfil- men, haben Robert und Diane Schüssele DIE FRAGEN STELLTE ich das Buch zusammen CHRISTINE PARSDORFER

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 52 ELEKTROTECHNIK UND INFORMATIONSTECHNIK

Mit Business Intelligence aus der Datenflut Wissen erzeugen

Neuer Forschungsschwerpunkt an der Hochschule Offenburg

Business Intelligence (BI) befasst sich In einem BI-Agilität eines Unternehmens wird mitTechnologien, Systemen und Prozes- Forschungs- maßgeblich durch die Gestaltung der sen, um aus Daten entscheidungsrele- projekt wird unter- drei Bereiche BI-Architektur, BI-Aufbau- vantes Wissen zu erzeugen. Seit Jahren sucht, welche organisation und zugehörige BI-Prozes- ist BI ein Top-Thema in den Unterneh- Maßnahmen und se bestimmt. In einem Forschungspro- men und ist auch im Mittelstand ein Technologien für jekt wird untersucht, welche Maßnah- unverzichtbarer Bestandteil der Unter- „Agile Business Intel- men und Technologien für „Agile Busi- nehmenssteuerung. Ursprünglich zur ligence“ förderlich ness Intelligence“ förderlich sind. Analyse von Kennzahlen im Controlling Neben der Flexibilität zur Entwick- sind eingesetzt spielen nun auch Datenquel- lung neuer BI-Anwendungen stellen len wie Sensoren zur Überwachung von Prozessen, wachsende Datenmengen („Big Data“) sowie immer Maschinen oder sozialen Netzwerken eine immer mehr Datenquellen und -formate eine Herausforde- wichtigere Rolle, um Fragen zur gegenwärtigen rung dar. Auch der zunehmende Bedarf nach Analy- Situation mithilfe von BI präzise zu beantworten. sen in Echtzeit ist mit klassischen BI-Anwendun- Unternehmen müssen in der Lage sein, Prozesse gen oft nicht zu erfüllen. In diesem Umfeld haben und Planungen schnell auf neue Marktgegebenhei- sich in den letzten Jahren neue Technologien wie ten anzupassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. In-Memory-Datenbanken und Graphics-Process- Dies hat auch Auswirkungen auf das Informations- Unit-basierte Lösungen entwickelt. Diese neuen management und erfordert eine höhere Flexibilität Technologien bieten eine um Faktoren höhere der BI-Anwendungen. Neben dem Reporting von Analyseperformance, was einerseits der wichtigs- historischen Daten wird für Unternehmen zuneh- te Faktor für die Anwenderzufriedenheit ist, ande- mend wichtiger, aus der Vielzahl von Daten mithilfe rerseits aber auch die Beantwortung ganz neuer von BI belastbare Aussagen über die voraussichtli- Fragestellungen ermöglicht. chen Unternehmensergebnisse ableiten zu können. Der neue Forschungsschwerpunkt Business Diese Entwicklungen führen dazu, dass der Bedarf Intelligence an der Hochschule Offenburg beschäf- an BI-Lösungen steigt, und zu neuen Herausfor- tigt sich mit den aktuellsten Entwicklungen und derungen, mit denen sich der Forschungsschwer- sieht sich als Bindeglied zwischen Forschung und punkt Business Intelligence an der Hochschule Wirtschaft. Offenburg beschäftigt. PROF. DR. TOBIAS HAGEN, FAKULTÄT B+W Wachsende Datenmengen PROF. DR. JAN MÜNCHENBERG, FAKULTÄT E+I als Herausforderung PROF. DR. STEPHAN TRAHASCH, FAKULTÄT E+I

BI-Abteilungen müssen einerseits eine stabile und dauerhafte BI-Infrastruktur bereitstellen und gleich- zeitig nur schwer vorhersehbare Veränderungen unterstützen. Agile Vorge- hensmodelle haben sich in der Software-Entwick- lung bewährt und stel- len einen De-facto-Stan- dard dar. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sich auch innerhalb der BI ein Trend zu den „leichtge- wichtigen“ agilen Entwick- lungsmethoden abzeich- net, wobei in BI-Projek- ten oft langjährig beste- hende Lösungen erweitert werden, um neue analy- tische Fragestellungen zu beantworten. Der Grad der

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 ELEKTROTECHNIK UND INFORMATIONSTECHNIK 53

Klaus Dorer, seine Frau Susanne und ihre Kinder Anika und Niklas vor der Skyline Sydneys

Der idyllische Innenhof des DSIRO

Und noch ein Tor!

Bei einem dreimonatigen Aufenthalt in Sydney forschte Klaus Dorer, wie Roboter selbstständig lernen können

Im WS 2012/13 verbrachte ich einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt am CSIRO (Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation) in Sydney. Dort arbeitete ich vor allem mit dem Seni- or Researcher Oliver Obst zusammen, den ich 1999 zum ersten Mal beim RoboCup in Stockholm getrof- fen habe. Er ist Spezialist im Umgang mit neurona- len Netzwerken und maschinellen Lernverfahren. Eine wichtige Voraussetzung für maschinel- les Lernen und dessen Optimierung ist, dass man Oliver Obst (links) Forschung auf bestimmte Dinge sehr häufig wiederholen kann. und Klaus Dorer höchstem Niveau Wenn also beispielsweise ein Roboter besser Bälle vor dem CSIRO Das CSIRO (Common- schießen soll, erreicht man das, indem er immer wealth Scientific and wieder ein bisschen anders schießt. Er beobachtet Industrial Research dann, was besser funktioniert und verbessert sich Organisation) ist ein so stetig. In einem Lerndurchgang schoss er rund staatliches Forschungs- institut, beschäftigt über 400 000 Mal, danach im Durchschnitt fast einen 6600 Mitarbeiter und Meter weiter als davor (5,20m statt 4,30m). Dazu Nicht alle approXimation (SAX) an, hat 13 Forschungsabtei- war es zunächst notwendig, die Software so anzu- unsere aber eben auch neue Verfah- lungen, die über ganz passen, dass sie in der Lage ist, verteilt auf einem Ziele lassen sich ren wie Echo-State-Netzwer- Australien verteilt sind Cluster zu laufen. Das hat die ersten vier Wochen während der drei ke, mit denen das bisher noch und zum Teil auch außer- meines Aufenthalts in Anspruch genommen. Davon nicht versucht wurde. Echo- halb Australiens liegen. Monate erreichen. werden wir aber auch noch in Offenburg profitie- State-Netzwerke sind neuro- Am CSIRO wurde die Aber wenn die Atomspektroskopie ren, denn dort können wir dann (kleinere) Serien Arbeit erst einmal nale Netzwerke, die wie ein automatisiert und parallel durchführen. Kurzzeitgedächtnis funktio- oder die Grundlagen läuft, lässt sich Das Thema, das ich mit Oliver zusammen nieren und damit vielleicht der WLAN-Technologie das Ganze auch entwickelt, dort steht bearbeitete, ist das Clustering von Zeitreihen. Wir die Ähnlichkeit von Zeitseri- über die Entfer- einer der 150 schnellsten möchten am Ende zum Beispiel erreichen, dass der en erkennen könnten. Nicht nung ganz gut Rechner der Welt. Er Computer selbst ein Fußballspiel einteilen kann in: alle unsere Ziele lassen sich hat 100 Prozessoren mit Hier hat der Gegner mehr über Links gespielt, dort weiterführen. während der drei Mona- jeweils 16 Cores sowie wurde mehr gedribbelt, da wurde mit drei Spie- te erreichen, aber wenn die jeweils 2 GPUs (Grafik- karten Prozessoren für lern gestürmt. Das Ganze soll aber natürlich auch Arbeit erst einmal läuft, lässt sich das Ganze auch schnelle mathematische unabhängig vom Fußball allgemein für Serien von über die Entfernung ganz gut weiterführen. Berechnungen). Daten über die Zeit gehen, also beispielsweise auch Bei der sonstigen Infrastuktur (Gebäude, Inter- für Wetterprognosen: Der Juli 2003 verlief ähnlich netanbindung) sind wir an der Hochschule Offen- Prof. Dr. Klaus Dorer, wie der Juli 1974 und beide Male war danach der burg durchaus verwöhnt. Einzig die Kantine kann hat im WS 2012/13 ein August sehr heiß. hier mit einer Atmosphäre glänzen, die uns Offen- Forschungssemester Dazu ist es notwendig, aus sehr vielen Daten burger neidisch machen könnte: Im Innenhof befin- in der Abteilung ICT (information und commu- Ähnlichkeiten herauszufinden, auch wenn sie eben den sich große Tische, an denen man in ruhiger nication technology) nur grob ähnlich sind. Wir wenden verschiede- Atmosphäre bei überwiegend sehr schönem Wetter des CSIRO in Marsfield ne bekannte Verfahren wie die Diskrete Fourier gern auch mal etwas länger das eine oder andere (Sydney) verbracht. Transformation (DFT) oder Symbolic Aggregate Problem diskutiert.

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 54 ELEKTROTECHNIK UND INFORMATIONSTECHNIK

Die Studentengruppe mit ihren Betreuern auf dem Dach der Polytech

Exkursion nach Grenoble

Neuauflage einer traditionsreichen Kooperation

Im Jahr 1987 gab es die ersten brieflichen Kontak- deutsch-französischen Masters in Elektrotechnik/ te zu der Ecole Polytech de Grenoble in Frankreich, Informationstechnik zu starten. An der Hochschule einer Grande Ecole, die der Universität in Grenob- Offenburg übernahm Prof. Joachim Orb die Aufga- le angegliedert ist. Schon ein Jahr später wurden be, sich um die Ausarbeitung des Programms zu die ersten Studierenden zwischen den Hochschu- kümmern. Die Idee dabei ist, den Studierenden len ausgetauscht. Das daraus entstandene Doppel- der Hochschule Offenburg den Einstieg in Grenob- diplom war eins der ersten seiner Art und wurde le durch ein „Übergangssemester“ zu erleichtern, besonders von den französischen Studierenden das im Falle eines Nichtbestehens als Teil des sieb- gerne genutzt. Mit der Einführung des Bachelor- ten Semesters des Bachelorstudiengangs gewertet und Mastersystems an den deutschen Hochschu- werden kann. Auf diese Art und Weise können die len wurde die Durchführung des Doppeldiploms Auskünfte zu diesem Studierenden testen, ob sie den Herausforderun- erneut schwierig, da die Grandes Ecoles in Frank- neuen Angebot gibt gen in Grenoble gewachsen sind. reich sehr strikte zeitliche Vorgaben für die Verga- Prof. Dr. Joachim Orb, Hervorragend geeignet aufgrund der bereits be eines ihrer Diplome haben. Das Doppeldiplom Programmbeauftragter durch das Bachelorstudium geschulten Französi- wurde daher auf Eis gelegt, auch wenn es weiter- (joachim.orb@hs-offen- schkenntnisse sind die Studierenden des trinati- hin gute und regelmäßige Kontakte zur Polytech burg.de) onalen Studiengangs Elektrotechnik / Informations- Tel. 0781 205 4778 oder Grenoble gab. technik. Um den Studierenden allgemein die Part- Vera Vanié, Vor zwei Jahren nun, wurde die Hochschule Koordinatorin nerhochschule und den neuen Master vorzustel- von Martin Kogelschatz auf Basis einer Erasmus (vera.vanie@hs-offen- len, sind Prof. Heinrich Pfeifer und Vera Vanié mit Staff Mobility besucht und die Gelegenheit genutzt, burg.de), sieben Studierenden vom 19. bis 20.11.2013 nach einen neuen Versuch zur Ausarbeitung eines Tel. 0781 205 159. Grenoble gefahren. Den Studierenden wurde in aller Ausführlichkeit die Hochschule gezeigt und der Studiengang vorgestellt. Der Tag wurde mit Die folgende Abbildung erklärt die verschiedenen Zugänge zu diesem Masterstudium, das auf Laborversuchen an einem Atomic Force Micro- deutscher Seite Teil des Masters Elektrotechnik/Informationstechnik ist: scope abgerundet, während Prof. Heinrich Pfeifer und Vera Vanié den Reinraum besichtigen durften, Externe Sem Polytech‘ HS Offenburg HS Offenburg der überregional von Universitäten für Versuche a. Hochschule . Grenoble 3i EI EI3nat angemietet werden kann. externe Der neue deutsch-französische Master wird 1 Classes Prépa / OG B1 Hag 1 1 Bachelor- von der Deutsch-Französischen Hochschule geför- Passeport des 2 OG B2 Hag 2 Studium écoles dert. Dies bedeutet für die Studierenden, dass sie Elektrotechnik / 3 d’ingénieurs OG B3 OG B3 2 Etudes en automatisch eine Mobilitätsbeihilfe in Höhe von Polytech (PeiP) 4 OG B4 OG B4 Electrotechniqu 270 Euro im Monat während des Auslandsaufent-

e (niveau Zulassung 5 Gr D5 OG B5 NE 5 Inscription / halts bekommen, und es bedeutet für den Studi- 3 Bachelor) 6 Gr D6 OG B6 NE 6 engang, dass seine Qualität von einer externen Gutachtergruppe geprüft wurde. 7 Gr D7

OG (Stage Gr D8 (Stage VERA VANIÉ 4 d'application / Gr D8 (Stage d'application / d'application / 8 Praxissemeste Bachelor-Thesis) Praxissemeste r) r ) Vera Vanié ist Koordinatorin des 9 OG M2 Gr D9 5 trinationalen Bachelorstudiengangs 10 OG M1 La scolarité / Elektrotechnik/Informationstechnik Verlaufsdarstellung Verlaufsdarstellung 6 11 Master-Thesis (double encadrement / Doppelbetreuung) und des deutsch-französischen Masters derselben Fachrichtung.

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 17*.3*6)*6,6AC8*36'*.8,*'*6.3)*6 *,.43'*7(-@+8.,8&6:&84.3+47(46*2*-6&17!.8&6'*.8*6).*7.(-9&2.838;.(0193, 9&1.8@877.(-*693,93) *6:.(*&3&,*2*38'*+&77*3G!425*8*3>.78*.3*6937*6*6'*)*98*3)78*36+41,7+&0846*3.8&,.1*6 4+8;&6**38;.(0193,*.3*6-4(-:*6+B,'&6*33+6&7869089693)3*9*78*3!!*(-3414,.*3458.2.*6*3;.6+B6937*6*,14'&1&,.*6*3)*3 93)*39&&97)*36&3(-*3#*67&3)-&3)*1422*6(*&30*3#*67.(-*693,*34)*6!*1*042293.0&8.4364>*77*F693)92)*3  %&-193,7:*60*-6E

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Anwendungsentwickler (m/w) Software-Architekt (m/w) Testmanager (m/w) Support Engineer (m/w) ScrumMaster (m/w) Service Integration Manager (m/w)

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Unsere Anforderungen: Q',*7(-1477*3*7 89).92)*63+462&8.04)*6$.687(-&+87.3+462&8.04)*6:*6,1*.(-'&6*97'.1)93, Q678*64,6&22.*6*6+&-693,.3&:& Q678*6+&-693,*32.86*1&8.43&1*3&8*3'&30*393)  Q 5&C&3)*6.8&6'*.8.3.334:&8.:*338;.(0193,78*&27 Auch Berufseinsteiger sind willkommen!

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NEU BERUFEN Ihr Lieblingsfach in der Schule? Mathe… Wenn nicht Professor an der Hochschule, was wären Sie gern geworden? Ich hätte wohl im SAP-Umfeld weitergear- beitet. Prof. Dr. rer. nat. Der größte Erfolg in Ihrem Berufsleben? Bei der SAP AG Eva Decker Entwicklungsleiterin für einen Anwendungsbereich mit 6000 internationalen Großkunden. Fakultät Elektrotechnik Was sollte unbedingt noch erfunden werden? und Informationstechnik Wie man die Zeit verlangsamen kann. (E+I), Professorin Ihre Lieblingstätigkeit am PC? MINT-College Mit dem iPad herumschauen, was in der Welt so alles los ist. Lesen Sie noch Bücher oder tun Sie´s nicht mehr unter einem E-Book? Beides. An der Hochschule Offenburg gefällt mir…? Dass persönli- cher Kontakt zu den Studenten möglich ist. Eva Decker hat Diplom-Mathematik mit Nebenfach Informatik Was tun Sie, wenn Sie in einer wichtigen Frage nicht an der damaligen Universität Karlsruhe (TH), dem heutigen weiterkommen? Mich beraten. Karlsruher Institut für Technologie (K.I.T) studiert und in Mathe- Mein Lieblingsort an der Hochschule? Die Räumlichkeiten in matik in einem Thema der komplexen Analysis promoviert. den oberen Stockwerken mit Blick in Richtung Schwarzwald. Was sollten Studierende ins Studium mitbringen? Motivati- Danach war sie Entwicklerin für betriebswirtschaftliche on und Bereitschaft, Neues lernen zu wollen. Anwendungsentwicklung bei der SAP AG. Nach zwei Jahren Drei Dinge für die Insel? Ich habe drei Söhne, die mich wohl übernahm sie die Entwicklungsleitung im Bereich der R/3 SAP nicht allein auf die Insel lassen, weshalb ich sie einfach mitneh- Business Suite Human Resources Management Systems, war men würde. dort Produkt Manager sowie Solution Manager für die ERP- Aufgaben an der HS Offenburg Cloud-Lösung SAP Business byDesign. Professur für Mathematik und Angewandte Informatik, Fakultät E+I. MINT-College: Unterstützung von Initiativen zur Verbesse- Seit 2010 übernahm sie an der Hochschule Offenburg Lehr- rung der Studienbedingungen in den MINT-Fächern, in meinem aufträge für Mathematik, Software-Ergonomie bzw. objek- Fall Schwerpunkt Mathematik und Informatik. torientierte SW-Entwicklung primär für die Studiengänge Wohnort und Familie: Nach vielen Jahren zurück in der Wirtschaftsinformatik/-plus bzw. Angewandte Informatik. Ortenauer Heimat wohne ich mit Ehemann und Söhnen in nahe Offenburg.

NEU BERUFEN

Professor Dr.-Ing. Ihr Lieblingsfach in der Schule? Biologie. med. habil. Wenn nicht Professor an der Hochschule, was wären Sie gern geworden? Elektrophysiologe. Matthias Heinke Der größte Erfolg in Ihrem Berufsleben? Die Habilitation. Was sollte unbedingt noch erfunden werden? Fakultät Elektrotechnik und Herzschrittmacher und Defibrillatoren mit aufladbaren Batterien. Informationstechnik (E+I) Ihre Lieblingstätigkeit am PC? Erstellen von Vorträgen. Lesen Sie noch Bücher oder tun Sie´s nicht mehr unter einem E-Book? Ich lese noch Bücher. An der Hochschule Offenburg gefällt mir…? … das Schwerpunktgebiet Kardiologie in der Medizintechnik / Matthias Heinke hat Technische Kybernetik, Automatisie- gefällt mir nicht … die geringe Laborfläche. rungstechnik und Biomedizinische Technik an der Technischen Was tun Sie, wenn Sie in einer wichtigen Frage nicht Hochschule Ilmenau studiert und 1983 als Diplomingenieur weiterkommen? Einen erfahrenen Kollegen fragen. abgeschlossen. Danach war er Wissenschaftlicher Mitarbei- Mein Lieblingsort an der Hochschule? ter der Abteilung Kardiologie der Klinik für Innere Medizin Das Labor Kardiovaskuläre Gerätetechnik. der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 1989 hat er zum Dr.- Was sollten Studierende ins Studium mitbringen? Ing. an der Technischen Hochschule Ilmenau promoviert und Interessiertheit und Durchhaltevermögen. den Fachabschluss als Fachingenieur der Medizin abgelegt. Drei Dinge für die Insel? 2009 folgte die Habilitation an der Medizinischen Fakultät Zelt, Wanderschuhe und Kompass. der Universität Jena. Seit Oktober 2012 ist er Professor für „Medizintechnische Assistenzsysteme, Gerätetechnik sowie Grundlagen des Qualitätsmanagements und der Statistik“ Familie und Freizeit an der Hochschule Offenburg und Mitglied des Peter Osypka Matthias Heinke ist verheiratet und hat einen Sohn. Institute for Pacing and Ablation. Er besucht gern Konzerte, wandert und spielt Volleyball.

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 DEINE KARRIERECHANCEN:

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Mini-Herzschrittmacher: Prof. Ismer erklärt die Elektronik gegen den müden Rhythmus

Impressionen von der elften Summer University des VDE

Am 4. und 5. September 2012 fand die nunmehr elfte Summer University in Zusammenarbeit mit Ausklang bei einem Grillabend mit Open End. Die dem Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Mischung aus Theorie und praktischen Angeboten Informationstechnik Südbaden (VDE) statt. 38 kam gut an, sodass in der anschließenden Evalu- Schülerinnen und Schüler aus den Gymnasien der ation Traumnoten erreicht werden konnten. Zahl- Region informierten sich zwei reiche Kollegen aus der Fakultät E+I trugen wieder Tage lang über Studi- enangebote, machten sich im Rahmen von Vorle- zum Erfolg der Veranstaltung bei. sungen und Laboren mit dem Hochschulalltag Die nächste VDE Summer University wird vertraut, besichtigten die VEGA in Schiltach, beka- wieder in der letzten Woche der Sommerferien am men Ratschläge rund um Bewerbungen, Praktika, 3. und 4. September 2013 stattfinden. Informatio- Ferienjobs und Berufseinstieg und genossen den nen unter http://www.vde-suedbaden.de bzw. auf den Webseiten der Hochschule.

Die Jugendlichen Auf der Lab-Tour konnten auch lernen Mikrocontrollers große elektrische Maschinen bei Prof. Fischer, einen praktisch erkundet werden Mikrocontroller zu programmieren

Prof. Trahasch vermittelte Tipps für mehr Internetsicherheit

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 ELEKTROTECHNIK UND INFORMATIONSTECHNIK 59

IEEE Symposium on Wireless Systems

Auf der alle zwei Jahre stattfindenden „IEEE International Conference on Intelligent Data Acquisition and Advanced Computing Systems: Techno- logy and Applications“ hat sich in den vergangenen Jahren der Special Stream on Wireless Systems so positiv entwickelt, dass 2012 erstmalig die Konferenz durch ein Symposium on Wireless Systems (SWS) ergänzt werden konnte. Dieses fand am 20. und 21. September 2012 als „1st IEEE International Symposium on Wireless Systems“ an der Hochschule Offen- burg unter Teilnahme von etwa 40 Wissenschaftlern aus neun Ländern statt. Hierbei konnte der Anspruch der IDAACS-Konferenz, einen Treffpunkt für Wissenschaftler aus dem Osten und dem Westen zu organisieren, erfüllt werden. Zahlreiche Wissenschaftler aus Osteuropa, aus Tschechien, aus Russland und aus der Ukraine kamen nach Offenburg. Aber auch Teilneh- mer aus Tunesien und Südafrika waren dabei. Chairmen des Symposiums waren Prof. Dr. Eren und Prof. Dr. Großmann von der FH Dortmund, Prof. Dr. Sieck von der HTWK Berlin und Prof. Dr. Sikora von der HS Offenburg. Das Programm mit seinen 24 Fachbeiträgen, das zwei Tage füllte, war durchweg nicht nur in Bezug auf die Einreichungen, sondern auch auf die Vorträge von einer sehr hohen Qualität. Auch das Rahmenprogramm, bei dem die südbadische Sonne u. a. bei einer Stadtführung durch Gengenbach wieder einmal verwöhnte, trug zur ange- nehmen und konstruktiven Stimmung bei. Das Symposium wurde in Bezug auf Reisestipendien und Druckkosten von der „Alcatel-Lucent-Stiftung für Kommunikationsforschung“ unterstützt. Die nächste IDAACS-Konferenz wird im September 2013 in Berlin statt- finden, das nächste Symposium on Wireless Systems im September 2014 in Odessa. Mehr Informationen unter http://idaacs.net/sws2012/

Aktive Teilnahme an der Smart- Grid-Konferenz in Hongkong

Das Thema einer nachhaltigen Energieerzeugung und einer intel- ligenten Verteilung ist nicht nur ein deutsches oder europäisches, sondern ein weltweites Thema. Grund genug zum globalen Gedan- kenaustausch auf der zweiten International Conference on Smart Grid and Clean Energy Technologies (ICSGCE), die vom 26. bis zum 28. Oktober 2012 in Hongkong stattfand. An der Konferenz nahm Prof. Dr. Axel Sikora als Mitglied des Programmkomitees, als Sessi- on Chair und als Referent aktiv teil, der die Tage vorher mit einer Delegationsreise des DAAD durch China unterwegs war und die Hochschule Offenburg auf der diesjährigen China Education Expo in Peking, Xi’an und Chengdu vertrat. Für die Konferenz wurden 198 Beiträge eingereicht, von denen 70 auf der Konferenz präsentiert und diskutiert wurden. Die Teilneh- mer und Teilnehmerinnen kamen aus 26 Ländern. Die nächste ICSGCE wird vom 11. bis 13. Oktober 2013 in Kuala Lumpur (Malaysia) stattfinden. Prof. Sikora wird dort als Chair das Technical Program Committee leiten. Informationen unter http:// www.icsgce.com/.

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 60 ELEKTROTECHNIK UND INFORMATIONSTECHNIK

Blick nach Basel

Erstmals haben Studierende des Informatik-Masters den Campus des Pharmakonzerns Novartis in Basel besichtigt und dort einen Informatik-Fachvortrag gehört

Es ist Rushhour an dem tristen Dezembermorgen in den Gebäuden. In kaum einem Gebäude finden sich Basel. Die Straßenbahnen spucken im Minutentakt noch Einzelbüros, Novartis verfolgt ein sogenanntes Menschen aus, die alle ein Ziel haben: den Novartis- „Multi-Space-Konzept“, in dem es keine festen Arbeits- Campus im Baseler Stadtteil St. Johann. Rund 12 000 plätze mehr gibt. „Die Arbeitsumgebungen sind offen Angestellte arbeiten hier, unter sie mischen sich an gestaltet und sollen die Kommunikation unter den diesem Tag 14 Studenten des Informatik-Masters der Vor allem Mitarbeitenden fördern“, erklärt die Führerin. Auch Hochschule Offenburg mit ihren beiden Professo- in der IT einen Supermarkt, eine Apotheke, viele Spezialitäten- ren Dr. Joachim Orb und Dr. Stephan Trahasch. „Es ist die Zahl der restaurants und Cafés gibt es auf dem Areal, das fast ist das erste Mal, dass wir mit unseren Studierenden Anwendungen einer Stadt in der Stadt gleichkommt. „Dafür erwar- bei Novartis zu Gast sind“, sagt Joachim Orb. Ziel ist, inzwischen so hoch tet Novartis von seinen Mitarbeitenden aber auch die den Studierenden schon während ihrer Ausbildung und auch komplex, größtmögliche Leistung“, sagt sie. einen möglichst breiten Einblick in die Arbeitsbereiche dass die Herausfor- zu gewähren, in denen sie später arbeiten können. derung, den Über- Jeder Bereich hat seine eigene IT Thema der Exkursion zu Novartis ist der Bereich Soft- blick zu behalten, ware-Architektur. „Die Vorlesung zur Software-Archi- In seinem anschließenden Fachvortrag über Soft- stetig zunimmt. tektur strukturiere ich unter anderem auch mithilfe ware-Architektur bestätigt auch Ingo Arnold, der INGO ARNOLD, eines Lehrbuchs, das Ingo Arnold verfasst hat“, berich- seit zehn Jahren bei Novartis arbeitet, dass sein UNTERNEHMENS- tet Joachim Orb. Ingo Arnold ist Unternehmens- Arbeitgeber viel fordert und nur die besten Mitar- ARCHITEKT BEI Architekt bei Novartis und hält nach einer Führung beiter für sich gewinnen möchte. „Vor allem in der IT NOVARTIS über den architektonisch eindrucksvollen Campus ist die Zahl der Anwendungen inzwischen so hoch des Pharmaunternehmens einen Fachvortrag vor den und auch komplex, dass die Herausforderung, den Studenten. Der Tag bei Novartis steht ohnehin ganz Überblick zu behalten, stetig zunimmt“, berichtet er. im Zeichen der Architektur: Während es am Vormittag Bei Novartis hat jeder Bereich, etwa der Generika- um die architektonischen Besonderheiten geht, die in Hersteller Sandoz oder der Augenheilkunde-Spezi- und an jedem Novartis-Gebäude zu finden sind, geht alist Alcon, seine eigene IT. es am Nachmittag um Software-Architektur. Die Dimensionen, in denen bei Novartis gedacht und gearbeitet wird, hinterlassen bei den Studen- ten einen bleibenden Eindruck. Am frühen Abend, „Multi-Space-Konzept“ ersetzt Info: Eine als sich die Offenburger Informatiker wieder auf den klassische Büros virtuelle Tour über den Campus Weg Richtung Heimat machen, sind die Straßenbah- „Novartis hat sich zum Ziel gesetzt, eine optimale kann man unter nen noch leer, die Fenster in den vielen Novartis- Arbeitsumgebung zu schaffen – zum Wohl des Unter- www.novartis.ch Gebäuden aber noch hell erleuchtet – die abendliche nehmens, der Mitarbeitenden, aber auch der Stadt machen. Rushhour beginnt in St. Johann später. Basel“, erklärt die Besucherführerin. Dazu gehört etwa, dass die Gebäude von international bedeuten- SUSANNE GILG den Architekten entworfen worden sind, dass Licht- und Sounddesigner für eine wohlige Atmosphäre Die Studierenden mit Referent Ingo Arnold sorgen. Im Frühjahr und im Sommer gibt es auch (2. von rechts), ihren Professoren Stephan Trahasch einen Freiluftbereich, in dem ebenso Besprechungen (8. von links) und Joachim Orb (1. von rechts) vor dem Novartis-Campus in Basel und Arbeitstreffen abgehalten werden können wie in

campusccacamaammppuuuss I DDasas MMaMagMagazinaaggaazzizin derdeerr HoHHochschuleoocchhshscsscchuhulh leOe OOffenburgfffffeennbbbuurrgg I SSommeroomommmmmeerr 201322012001013 ELEKTROTECHNIK UND INFORMATIONSTECHNIK 61

Haben dieie Web-Tech-NachtWeb-Tech-Nacht orga-orga- nisiertrt (von links): Christopher Stippekohlhl und die Informatik-Informatik- Professorenessoren Dr. Jan Münchenberg,henberg, Dr. Joachimm Orb und Dr. StephanStephan Trahaschrahasch

Pixel, Pizza und Public Viewing

Bei der Web-Tech-Nacht haben angehende Informatiker die Programmier- technik HTML 5 getestet

Die Web- Wer Pixel bändigen will, braucht eine große Tech- Pizza. Kain Sauer, der im ersten Semester „Wirt- Nacht ist eine tolle schaftsinformatik-plus“ studiert, stärkt sich mit Abwechslung zum einer Käsepizza für die Aufgabe, die vor ihm und normalen Hoch- seiner Gruppe liegt: „Die Aufgaben sehen ziem- schulalltag. lich kompliziert aus; das wird ein langer Abend“, WIJAYA ZIMMERMANN, sagt er schmunzelnd. Er und seine Kommilitonen Alexander Schritz WIRTSCHAFTSINFOR- sollen am Computer darstellen, wie sich ein Virus möchte mit HTML 5 MATIK-STUDENT ausbreitet. Sie haben von den Informatik-Professo- darstellen, wie sich ren der Fakultät Elektrotechnik und Informations- ein Virus ausbreitet technik bestimmte Vorgaben erhalten, die sie beim Programmieren berücksichtigen müssen. Bevor es an die Computer geht, beraten Kain Sauer und sein Kommilitone Alexander Schritz noch ihre Vorge- hensweise: „Wir haben uns überlegt, dass wir das Ganze mit einem lachenden und einem weinenden aufgestellt. Die Pizzen, mit denen sich die Studie- Smiley darstellen, die sich irgendwann berühren – renden stärken, haben die Semestersprecher orga- so wollen wir zeigen, wie sich der Virus ausbreitet“, nisiert. erklärt Schritz. Auch der Wirtschaftsinformatik-Student Wija- ya Zimmermann brütet mit seiner Gruppe darüber, Die erste komplexe Aufgabe im Studium wie sie das Spiel „Minesweeper“ mit den vorgege- benen Interaktionen und Animationen am besten „Es ist die erste komplexe Aufgabe, die die Studie- programmieren können. „Die Aufgaben sind schon renden lösen müssen“, berichtet Professor Dr. Jan anspruchsvoll, aber die Web-Tech-Nacht ist eine Münchenberg, der mit seinen Kollegen Christopher tolle Abwechslung zum normalen Hochschulalltag“, Stippekohl, Professor Dr. Joachim Orb und Profes- sagt er und fügt hinzu: „Immerhin dürfen wir hier sor Dr. Stephan Trahasch die Web-Tech-Nacht orga- auch Fußball schauen.“ Denn ablenken lassen sich nisiert und betreut. An diesem Abend sollen sich die Fußballfans unter den Studierenden nur vom die Studierenden der drei Informatik-Studiengän- badischen Fußballderby, das im Hintergrund läuft. ge „Angewandte Informatik“, „Wirtschaftsinfor- Als Jonathan Schmid den SC Freiburg in Führung matik“ und „Wirtschaftsinformatik-plus“ besser schießt, ist die Erleichterung in den Räumen der kennenlernen. Bis 21.30 Uhr besteht Anwesen- Fakultät spürbar – und der Ansporn, die Pixel auf heitspflicht, bleiben dürfen die Studierenden, so dem eigenen Spielfeld zu bändigen, noch größer. lang sie wollen. Vorsorglich haben die Informatik- Assistenten eine große Kaffeemaschine im Gang SUSANNE GILG

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 62 MASCHINENBAU UND VERFAHRENSTECHNIK

Rechtes und linkes Bild: Die Exponate werden in der praxisnahen Lehre eingesetzt

Mittleres Bild: Professor Alfred Isele nimmt die Exponate unter die Lupe

Schaeffler schenkt der Hochschule drei Exponate

Zylinderkopf, Nebenaggregatetrieb und Eco Valve: Auf der Recruiting-Messe hat die Firma Schaeffler Anschauungsmaterial für die Lehre zur Verfügung gestellt

Diese Expo- Die Studierenden der Fakultät Maschinenbau und ermöglichen uns eine sehr schöne, praxisnahe Ausbil- nate ermögli- Verfahrenstechnik profitieren künftig von einem dung für die Grundlagenfächer Maschinenelemente, chen uns eine sehr Porsche-Zylinderkopf, einem Pkw-Nebenaggregate- Thermodynamik und Verbrennungsmotoren“, berich- schöne, praxis- trieb und einem Eco Valve mit Spindeltrieb – diese tet Fleig. Auf diese Weise kommen die Studierenden nahe Ausbildung Exponate haben Rita Rohmfeld und Volker Kamps mit aktuellem Material der Firmen in Berührung und für die Grundla- von der Firma Schaeffler auf der Recruiting-Messe werden bei ihnen bekannter. „Es gibt bei uns einige genfächer Maschi- der Hochschule an Dekan Professor Alfred Isele, an Studierende, die eine Abschlussarbeit bei Luk schrei- nenelemente, Professor Claus Fleig und den Studenten Micha- ben“, sagt Fleig. Die Anschauungsobjekte, die Scha- el Dold übergeben. „Wir möchten auf diese Weise effler der Hochschule auf der Recruiting-Messe über- Thermodynamik Anschauungsmaterial für die Lehre zur Verfügung lassen hat, tragen dazu bei, das Interesse der Studie- und Verbren- stellen und unsere bestehende Kooperation mit renden an der Firma zu wecken. Schaeffler kooperiert nungsmotoren. der Hochschule vertiefen“, sagt Rita Rohmfeld, bei bereits bei mehreren Projekten mit der Hochschule: PROFESSOR Schaeffler zuständig für den Bereich „Employer Bran- Das bekannteste Beispiel ist der „Schluckspecht“. CLAUS FLEIG ding“. Sehr zur Freude von Professor Claus Fleig, der die Exponate in der Lehre einsetzt: „Diese Exponate SUSANNE GILG

Bei der Übergabe der Exponate (von links): Professor Alfred Isele, Rita Rohmfeld (Schaeffler), Professor Claus Fleig, Volker Kamps (Schaeffler) und Student Michael Dold Bilder : Randolph Schöbichen

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 MASCHINENBAU UND VERFAHRENSTECHNIK 63

Neues Leben für den Manutec R3

Studentengruppe reaktiviert einen in die Jahre gekommenen Industrieroboter

Das Projekt „Retrofit eines Manutec R3 Industrie- roboters“ entstand im dritten Semester unseres Studiengangs Mechatronik. Zum damaligen Zeit- punkt verfügte die Hochschule Offenburg über insgesamt drei Industrieroboter. Eine dieser drei Maschinen ist der Manutec R3, ein typischer Indus- trieroboter mit insgesamt sechs Gelenken, wie er in ähnlicher Form heute in nahezu jeder Fertigungs- straße eingesetzt wird. Der vorliegende Roboter sticht dabei durch seine sehr kompakte Bauwei- Der reaktivierte se heraus, bei der die Antriebskomponenten und Industrieroboter Versorgungsleitungen vollständig in das Gehäuse „Manutec R3“ integriert sind. Der zugehörige Schaltschrank war ebenfalls vorhanden, das System aber leider in keiner Weise funktionsfähig. Es gab zwar zu einem früheren Zeitpunkt bereits einen Versuch, zumin- dest ein Gelenk des Roboters wieder in Bewegung zu bringen, was aber zu keinem größeren Erfolg führte. Das Projekt hatte das Ziel, eines der Gelen- ke der defekten Maschine wieder zum Laufen zu bringen. Aus Gründen der Nachhaltigkeit musste es natürlich möglich sein, den gewählten Lösungs- weg auf alle Gelenke ausdehnen zu können. Im Wieder in Gang: Gegensatz zu den vielen angebotenen Laborpro- die Gelenke des jekten gab es bei uns weder eine Art Versuchsan- Roboters leitung noch die Gewissheit, dass das, was wir uns vorgenommen hatten, auch Der zugehörige Ohne das tatsächlich zum Erfolg führen Schaltkasten Vorwissen würde. Ausschlaggebend für der Gruppe hätten das Zustandekommen war wir das Projekt daher sicherlich auch die nicht durchführen Tatsache, dass alle Mitglie- Deutschland GmbH & Co. KG. Schneider Electric können. der unserer Gruppe über eine hat für unser Projekt das komplette Antriebspa- abgeschlossene Berufsausbil- ket bereitgestellt, während MEIKO für die Reali- dung im Fachbereich Mechatronik verfügten. Ohne sierung eines neuen Schaltschranks samt Innenle- dieses umfangreiche Vorwissen wäre die Durch- ben gesorgt hat. Mit dieser Ausstattung waren wir führung des Retrofits schlichtweg ganz unmöglich unserem Ziel dann schon ein sehr großes Stück gewesen. näher. Zu Beginn wurde der Roboter nun in seine Im Folgenden wurden die integrierten Servo- Einzelteile zerlegt und die bisherige Funktions- Matthias Behr, motoren von einem Teil unserer Gruppe ersetzt. Der weise eingehend analysiert. Vor ein großes Prob- Tobias Krause und andere Teil der Gruppe beschäftigte sich derweil lem wurden wir dabei durch die Antriebstechnik Moritz Gläsmann mit der Entwicklung, Konstruktion und Aufbau des sind Studenten des gestellt. Die Motoren waren Sonderanfertigun- neuen Schaltschranks. Nach etlichen Stunden, die Bachelor-Studiengangs gen, die Gebersysteme stark veraltet. Mangels Mechatronik und natürlich den eigentlichen Aufwand des mecha- motorspezifischer Daten mussten wir unsere erste bearbeiten derzeit ihre tronischen Projekts deutlich überschritten, konn- Idee, lediglich die Antriebsverstärker zu tauschen, Abschlussarbeitsthe- te der Roboter am 2. August 2012 wieder in allen verwerfen. Die einzig verbliebene Lösung bestand men. Die Vorarbeiten für Gelenken bewegt werden. Unsere Arbeit liefert darin, den kompletten Antriebsstrang zu ersetzen. den Retrofit des Indus- nun die Basis für die Entwicklung einer eigenen Dabei sind wir auf zwei grundlegende Probleme trieroboters wurden im Robotersteuerung und die Möglichkeit für weitere „Projekt Mechatronik“, gestoßen. Zum einen galt es, passende Motoren anspruchsvolle Projekte in diesem Bereich. die Fertigstellung im zu finden. Zum anderen musste diese Grunderneu- Rahmen des Wahl- erung finanziert werden. Unser besonderer Dank pflichtfachs „Industrie- MATTHIAS BEHR, gilt an dieser Stelle den Firmen MEIKO Maschinen- roboter“ bei Prof. Dr. M. TOBIAS KRAUSE, bau GmbH & Co. KG und Schneider Electric Motion Wülker geleistet. MORITZ GLÄSMANN

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 64 MASCHINENBAU UND VERFAHRENSTECHNIK

Nachrichten aus Maschinenbau und Verfahrenstechnik

Das Siegermodell der Heimschule Landolin überzeugte durch sein Design und die wind- Schüler und Lehrer schnittige Form werden fit in MINT zur Verfügung. Tipps für den Bau Am 24. Juni 2012 fand in gab bei einer Einführungsveran- der Solarmobil-Wettbewerb „Solar staltung Prof. Claus Fleig. Er erklär- Eine weitere Veranstaltung Challenge“ statt, an dem 26 Teams te die Bedeutung von Luftwiderstand für solarinteressierte Erwachsene fand aus dem Städtischen Gymnasium, und Reibung für die Schnelligkeit und in der Naturschule Ortenau statt: Auf dem August-Ruf Bildungszentrum empfahl stomlinienförmige Model- dem Bildungskongress „Von Natur aus und der Heimschule Landolin teil- le. Die Minimodelle sollten eine 15 Ortenau – nachhaltig und innovativ“ nahmen. Starterkits mit Solarzellen, Meter lange Strecke einmal vorwärts bildeten sich überwiegend Lehrer und Generatoren und Speichern im Wert und einmal rückwärts fahren, außer- Lehrerinnen aus Ortenauer Schulen von 250 Euro, die von Sponsoren dem gab es neben dem Rennen noch über Wege zu einer zukunftsfähigen finanziert wurden, standen den Teams eine gesonderte Wertung für das Energieversorgung weiter. Im Rahmen Design. Die Jury fand den Helios- der Veranstaltung leitete Prof. Claus Wagen der Heimschule am überzeu- Fleig einen Praxisworkshop, in dem gendsten: Sein blau-gelbes Design und die windschnittige Form er die Funktionsweise des „Schluck- Lehrer- erinnerte an ein reales Auto, specht“ erläuterte. Im Anschluss baute fortbildung und auch beim Rennen konn- er mit der Gruppe einen eigenen Stir- an der ling-Motor. (CP) te er einen der vorderen Plät- Naturschule ze belegen. Ortenau

Zum 65. Geburtstag von Professor Dr. Hans Müller-Storz gratulierte, auch im Namen der Fakultät Maschenbau und Verfah- renstechnik, Rektor Professor Dr. Wifried Lieber sowie Dekan Professor Alfred Isele. Professor Dr. Müller-Storz war von 1987 bis 2010 eine der tragenden Säulen des Maschinenbaus.

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Workshop bei Hansgrohe

Zu seinem alljährlichen Workshop im Sommer- semester trafen sich alle Professoren und Professorinnen der Fakultät M+V am 14./15. Juni 2012 bei der Firma Hansgrohe in Schil- tach. Dort konnten alle Teilnehmenden bei einem Rundgang durch die Firma inte- ressante Einblicke erhalten. Bei einem anschließenden Gespräch wurden neue Kontakte geknüpft und bestehende vertieft. Danach begann die Klausurta- gung, die erfolgreich am zweiten Tag beendet wurde.

90 Jahre Professor Dipl.- Ing. Gerhard Walter

Am 12. Dezember 2012 feierte Prof. Gerhard Walter seinen 90. Geburtstag. Nach dem Studium des Maschinenbaus an der Technischen Hochschule Karlsruhe war Gerhard Walter viele Jahre als Betriebsingenieur und Technischer Leiter eines mittelständischen Unternehmens tätig. Am 1. Oktober 1966 wurde er an die damalige Staatliche Inge- nieurschule Offenburg berufen und 1973 zum Professor ernannt. 1969 übernahm Professor Walter den Technischen Beratungsdienst, der 1972 in die Steinbeisstif- tung für Wirtschaftsförderung umfirmiert wurde. Der Senat beauftragte Profes- sor Walter mit den Planungen für den Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen in Gengenbach, die er auch zur vollsten Zufriedenheit durchführte. Am 1. Oktober 1979, mit Beginn des WS 79/80 konnte der Fachbereich Wirtschaftsingenieurwe- sen seinen Vorlesungsbetrieb in Gengenbach aufnehmen. Sein Hauptlehrgebiet war Fertigungstechnik und Betriebswirtschaftslehre für Ingenieure, wo er seine sehr umfangreichen beruflichen Erfahrungen gut weitergeben konnte. Mit dem Grundlagenfach Darstellende Geometrie ist er den Studierenden aber haupt - sächlich in Erinnerung geblieben. 1988 schied Gerhard Walter aus dem aktiven Dienst aus. Neben seinen umfangreichen berufli- chen Tätigkeiten war er außerdem acht Jahre lang Vorsitzen- der der VDI-Bezirksgruppe Offenburg.

GÜNTHER KLEIN

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 66 MASCHINENBAU UND VERFAHRENSTECHNIK

Vor der ELEKTRA 50 (von links): Winfried Stöcklin, Director Operations Ferromatik Milacron Gerold Schley, Managing Director Ferromatik Milacron & Vice President China Operation Dekan Prof. Alfred Isele, Maschinenbau und Verfahrens- technik, Hochschule Offenburg Katharina Fild, Ba. Eng. Und Assistentin der Fakultät Maschi- nenbau und Verfahrenstechnik, Hochschule Offenburg Matthias Niederhofer, Dipl.- Ing. und Assistent der Fakultät Maschinenbau und Verfahrens- technik, Hochschule Offenburg Neue Spritzgießmaschine ermöglicht Ausbildung auf höchstem Niveau

Forschungskooperation von Ferromatik Milacron und der Hochschule Offenburg

ZweiTage war die Hochschule Offenburg zur Maschi- Überblick auf die gesamte Prozesskette nenabnahme bei Ferromatik Milacron in Malterdin- gen. Die vollelektrische Spritzgießmaschine ELEKT- An der Hochschule Offenburg lernen die Studieren- RA 50 wird seit dem WS 2012/13 an der Hochschu- den an der ELEKTRA 50 das Einrichten, Program- le Offenburg innerhalb des neuen Studiengangs mieren und den Einsatz von neu entwickelten „Maschinenbau/Werkstofftechnik“ eingesetzt. Über Kunststoffgranulaten mit speziellen Zusatz- und 100 Studierende profitieren nun jährlich von einem Füllstoffen, die die Gebrauchseigenschaften des Studium anhand neuster Maschinentechnologie. Fertigteils verbessern. Das Besondere der Ausbil- „Wir freuen uns, die Hochschule Offenburg bei dung: Der Spritzgießprozess kann direkt an der der Investition in diese moderne und energieeffi- Maschine nachvollzogen und Prozessparameter ziente Maschine deutlich unterstützen zu können validiert werden. Außerdem lassen sich neue Ferti- und damit einen Beitrag zur Nachwuchskräfte- gungstechnologien wie zum Beispiel das Rapid förderung zu leisten“, sagte Gerold Schley, Mana- Prof. Johannes Vinke, Prototyping für die Herstellung von Werkzeugein- ging Director bei Ferromatik Milacron & Vice Presi- Mitinitiator der sätzen überprüfen. Die Studierenden können so dent China Operation. „Zwischen der Hochschule Kooperation die gesamte Prozesskette bei der Entwicklung Offenburg und Ferromatik Milacron besteht nicht eines Spritzgießwerkzeugs von der Konstruktion zuletzt aufgrund der räumlichen Nähe eine lang- über Simulation und Optimierung bis zum fertigen jährige Partnerschaft, die wir mit dieser aktuellen Endprodukt durchlaufen. Forschungskooperation fortführen“, sagte Winfried „Ich bedanke mich im Namen der Hochschu- Stöcklin, Director Operations bei Ferromatik Milac- le Offenburg und unserer Fakultät bei der Firma ron und selbst Absolvent der Hochschule. Ferromatik Milacron für die Unterstützung bei der Vollelektrische Maschinen sind besonders Anschaffung der Spritzgießmaschine“, sagte der umweltfreundlich, da sie gegenüber herkömmlichen Dekan der Fakultät Maschinenbau und Verfahrens- hydraulischen Maschinen 50 bis 70 Prozent weniger technik Prof. Alfred Isele anlässlich der Übergabe. Strom und Wasser verbrauchen. Die ELEKTRA 50 „Die Möglichkeiten der ELEKTRA 50 in der Anwen- hat eine Schließkraft von 500 dung zu erlernen, ist für die Studierenden und ihr kN, womit kleine Kunststoff- Vollelektrische Maschinen sind späteres Berufsleben immens wichtig. Die Hoch- teile beispielsweise für die besonders umweltfreundlich, da schule ermöglicht damit ihrer wachsenden Studen- Medizin-, Verpackungs- oder sie gegenüber herkömmlichen hydrau- tenzahl eine Ausbildung auf höchstem Niveau.“ Konsumgüterindustrie herge- lischen Maschinen 50 bis 70 Prozent weni- stellt werden können. ger Strom und Wasser verbrauchen. CHRISTINE PARSDORFER

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 MASCHINENBAU UND VERFAHRENSTECHNIK 67

NEU BERUFEN Ihr Lieblingsfach in der Schule? Physik. Wenn nicht Professor an der Hochschule, was wären Sie gern geworden? F&E-Projektleiter im Prof. Dr. rer. nat. Bereich der Photovoltaik. Der größte Erfolg in Ihrem Berufsleben? Die erste Produk- Daniel Kray tionsmaschine des selbst erdachten Verfahrens zu sehen. Fakultät Maschinenbau Was sollte unbedingt noch erfunden werden? und Verfahrenstechnik Serienreife Stromspeicher-Technologien für erneuerbare Energien im großen Stil. (M+V) Ihre Lieblingstätigkeit am PC? Solarzellen-Simulationen. Lesen Sie noch Bücher oder tun Sie´s nicht mehr unter einem E-Book? Bücher. An der Hochschule Offenburg gefällt mir…? Freundliche Atmosphäre, guter Kontakt zu Studierenden. Daniel Kray hat Diplom-Physik mit Nebenfach Mathematik Was tun Sie, wenn Sie in einer wichtigen Frage nicht an den Universitäten Saarbrücken, Heidelberg und Freiburg weiterkommen? Diskutieren, bis ich weiterkomme. studiert und an der Universität Konstanz / dem Fraunhofer- Mein Lieblingsort an der Hochschule? Die Bibliothek. Institut für Solare Energiesysteme ISE zu hocheffizienten Solar- Was sollten Studierende ins Studium mitbringen? zellen promoviert. Neugier und Begeisterung, Faszination und Frustrationstoleranz. Danach war er zunächst als Gruppenleiter am Fraunhofer ISE Drei Dinge für die Insel? Ein Rückflugticket, ein solarbetrie- mit dem Aufbau zweier Forschungsgruppen beschäftigt. 2009 benes Internetradio und ein Handtuch. arbeitete er dann beim kalifornischen Startup-Unternehmen Innovalight im Silicon Valley. Ende 2009 war er als Senior Tech- nology Manager c-Si Solar Cells beim Schwarzwälder Maschi- Aufgaben an der Hochschule nenbauer RENA GmbH tätig. Daniel Kray wurde zum Sommersemester 2012 auf die Profes- sur „Verfahrenstechnik, insbesondere Erneuerbare Energien” Familie und Freizeit berufen. Er möchte die Forschung im Bereich der Verfahrens- In seiner Freizeit geht Daniel Kray gern Salsa tanzen, sofern er technik für die Photovoltaik weiterführen und ein entspre- nicht mit seinen beiden Töchtern in der Natur unterwegs ist. chendes Labor an der Hochschule Offenburg aufbauen.

    

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campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 68 BETRIEBSWIRTSCHAFT UND WIRTSCHAFTSINGENIEURWESEN

Der Reiz des Silicon Valley

Im Rahmen ihres berufsbegleitenden MBA-Studiums haben Studierende im Oktober 2012 an der „International Week“ im Silicon Valley teilgenommen

nur Modelle zu Unternehmensgründungen erklär- te, sondern auch die besondere Rolle der „venture capitalists“ (VC) erläuterte. Jene Investoren, die neben den Ideenträgern ebenfalls im Silicon Valley ansässig sind. Die offene Kommunikation über Geschäftsmodelle wird hierbei nicht als Gefahr von Ideendiebstahl wahrgenommen, sondern als notwendiger Baustein und erstes entscheidendes Marketing. Wissenstransfer ist einer der entschei- denden Erfolgsfaktoren, der sogar per Gesetz geschützt ist: So dürfen kalifornische Arbeitsverträ- ge keine Wettbewerbsklauseln enthalten – die Rota- tion von Fachkräften ist gewünscht.

Frauen haben bessere Erfolgsquoten

Im weiteren Verlauf der Woche besuchten die Teil- nehmer Paul Brody, Mitgründer und CEO von Sococo. Er benötigte für sein Geschäftsmodell Das Silicon Valley ist Seminare rund um das Thema „Entrepreneur- eines virtuellen Online-Büros nicht nur mehrere einer der bedeutendsten ship“ standen auf dem Programm der Studieren- Business-Pläne – Krisen, Fehlschläge und unge- Standorte der IT- und den, die von Professor Urs Bucher, dem Initia- wöhnliche Finanzierungsformen über Familie und High-Tech-Industrie tor dieses Programms, begleitet wurden. Teilneh- Freunde zeigten die Schwierigkeiten einer Unter- weltweit | Bild: Fotolia mer der Hochschule Offenburg waren Andy Roth- nehmensgründung auf. Die besondere Rolle der mann, Carsten Osenberg, Jürgen Henke und Frank Frau im „ecosystem“ Silicon Valley zeigte Sheryl Haas. In einem interessanten Mix von Inputs durch O‘Loughlin, Dozentin der Stanford Business School Professoren sowie Unternehmer wurde der Einfluss und selbst Unternehmerin: Die Frauenquote im von Leadership auf den Unternehmenserfolg unter Bereich der VCs und „start-ups“ liegt zwar nur bei die Lupe genommen. Bei zusätzlichen Firmenbesu- rund zwölf Prozent – allerdings bei deutlich besse- chen konnte diese Frage mit Führungspersonen in rer Erfolgsquote. Panel-Gesprächen diskutiert werden. Ziel war aber Alex Frieß, President von ecosystems, erörter- zu verstehen, was das Silicon Valley in seiner heuti- te gemeinsam mit den Studierenden die Vor- und gen Form ausmacht. War die Nachteile von „venture capital“. Als einer der ersten Wissen- Entwicklung geplant oder Facebook-Investoren kennt er durchaus die ange- stransfer ist geschah sie rein zufällig? nehmen Seiten, wies aber auch auf die relativ hohe einer der entschei- Wer oder was sind die trei- Misserfolgsquote hin. Neben vielen weiteren Vorträ- denden Erfolgsfak- benden Kräfte? Was braucht gen war der Unternehmensrundgang bei Goog- toren, der sogar per man für ein erfolgreiches le ein weiteres Highlight der Woche. Die gesamte Gesetz geschützt ist. Geschäftsmodell? Unternehmensphilosophie scheint auf eine dem Mitarbeiter angenehme und unterstützende Kultur Erfolgsfaktor Mentalität ausgerichtet zu sein: Zahlreiche Kaffeeküchen und Zen-Gärten sollen der Entspannung dienen. „Work Die Woche begann mit einem Highlight bei Swiss- hard, play hard“ lautet das Motto. nex: Professor Ben Miller, ein 85 Jahre „junger“ Zeitzeuge des Silicon Valley erläuterte das beson- Hoffnung auf schnelle Gewinne dere Wirtschaftssystem dieser Region. Hat sie sich Info: Details zum von einem industriellen Rüstungszentrum über die Etwas gewohnter erschien das folgende Unter- berufsbegleitenden Chipindustrie bis hin zu einem Pool moderner, digi- nehmen Baxano. Dr. Jefrey Bleich, MD und Grün- MBA-Programm an der taler Unternehmen entwickelt, so ist und bleibt ein der von Baxano, begann mit der Entwicklung eines Hochschule Offenburg und der International entscheidender Erfolgsfaktor für dieses einmalige medizinischen Operationswerkzeugs in der heimi- Week sind auf der „ecosystem“ die Haltung und Mentalität der dort schen Garage – den Anstoß erhielt er aus der eige- Webseite www.mba- lebenden Menschen. Es war Professor Tom Byers, nen beruflichen Praxis heraus. Obwohl es sich part-time.de. der an der Stanford Business School lehrt, der nicht hierbei um ein physisch greifbares Werkzeug mit

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 BETRIEBSWIRTSCHAFT UND WIRTSCHAFTSINGENIEURWESEN 69

dabei im direkten Gegensatz zum Sicherheitsden- Work ken deutscher Unternehmen und Investoren bzw. hard, play Banken. Hinzu kommt das „failure“-Denken. Einer hard“ lautet das der Schlüssel zum Erfolg heißt hierbei „networ- Motto bei Google. king“ – ein Erfolgsfaktor, dem in Deutschland noch verhältnismäßig wenig Beachtung geschenkt wird. Bei allen gewonnen Erfahrungen blieb letztlich nur Fast schon legendär: die Golden Gate Bridge eine Frage noch unbeantwortet: Wie sieht unser Zu Besuch bei Google Geschäftsmodell aus? (von links): Andy Roth- mann, Carsten Osen- konkretem Anwendungsfeld und bestehendem PROFESSOR DR. MARTIN ZIMMERMANN, berg, Jürgen Henke und Markt handelt, ist es wesentlich schwieriger, VCs CARSTEN OSENBERG Frank Haas zu gewinnen – im Gegensatz zum IT-Umfeld. Den Abschluss der Woche bildete ein Farewell Dinner in Sausalito, genauer gesagt im Lieblings-Restaurant von Janis Joplin, dem „Trident“, mit einem herrli- chen Ausblick auf die Skyline. Was haben wir nun von dieser Reise mitge- nommen? Natürlich die Erkenntnis gravieren- der Unterschiede zwischen amerikanischen und deutschen Unternehmen. Beeindruckend – wenn Über die Autoren: auch nicht unkritisch zu bewerten – sind die enor- Professor Dr. Martin me Geschwindigkeit und die Investitionssummen Zimmermann leitet den berufsbegleitenden bei der Gründung neuer Unternehmen verbunden Master of Business mit der Hoffnung auf schnelle und hohe Gewinne. Administration, Die Investitionsbereitschaft und Hoffnung auf den Carsten Osenberg nächsten „Google“ oder „Facebook“ – verbunden studiert General mit deutlich höherer Risikobereitschaft – stehen Management (MBA).

360 SIVAS.

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 70 BETRIEBSWIRTSCHAFT UND WIRTSCHAFTSINGENIEURWESEN

Humor und Hochschule, passt das?

Mit Spaß lernt es sich leichter. Im Wintersemester 2012/13 hat ein Gartenzwerg zum besseren Verständnis der Vorlesung „Buchführung“ beigetragen

„Mit der Schule beginnt der Ernst des Lebens“ – Einsatz von Kurzgeschichten und Eselsbrücken Informationen so lautet ein altes Sprichwort. In der Vergangenheit im universitären Umfeld zum Autor: wurde Jugendlichen das schulische Lernen als ernst zu nehmender Vorgang auf dem Weg zum Erwach- Wie merke ich mir die Abfolge der Verkaufsprei- Der Diplom-Betriebswirt (FH) Martin Tradt M. Sc. senwerden eingeschärft. Heute dagegen darf und se im Handel? Anhand einer Geschichte wird ein ist wissenschaftlicher soll das Lernen in der Schule Spaß machen. Wie „lernförderliches Klima“ [MEYER] durch einfache Mitarbeiter an der Hoch- sieht es jedoch im universitären Umfeld aus – Begebenheiten aus dem täglichen Leben erzeugt: schule Offenburg und Humor und Hochschule, passt das? „Der Studierende geht am Abend in ein Lokal. An gibt dort seit dem Aus wissenschaftlicher Sicht wird dem geziel- der BAR sieht er eine hübsche junge Frau. Er geht Wintersemester ten Einsatz von Humor in Lehr-Lern-Situationen zu ihr hin und spricht sie an – das Gespräch ist sein 2009/2010 in mehreren eine durchweg positive Wirkung attestiert. Wie sich ZIEL. Am Ende des netten Gesprächs tauschen die Studiengängen die Vorle- Humor nun gezielt in der universitären Lehrpraxis beiden ihre Handy-Nummern aus. Der junge Mann sung „Buchführung – Technik des betrieblichen einbauen lässt, zeige ich nachfolgend am Beispiel trägt die Nummer in seine Telefon-LISTE ein. Ende. Rechnungswesens“ der Vorlesung „Buchführung“ im Wintersemester Was lernen wir nun daraus: Erst der BAR-, dann 2012/2013. der ZIEL- und letzten Endes der LISTEN-Verkaufs- preis – dies ist die Reihenfolge der Verkaufspreise Wissenschaftliche Diskussion auf Basis von im Handel!“. Dingen aus dem alltäglichen Leben Wie merkt man sich nachhaltig die goldene Regel zur Formulierung eines jeden Buchungs- Bei der Verbuchung von Produkten und Waren satzes: „Soll an Haben“? Diese Frage stellte sich können Gegenstände des täglichen Lebens verwen- ein Studierender des Studiengangs „Betriebswirt- det werden. Vorbedingungg ist, dass es technisch schaft/Logistik und Handel“Hande . Seine Lösung ist wiede- einfache und allgemein bekannteekannte Dinge sind. Zur rrumum eine Frage: „Was SOLLSOL ich anHABEN?“ Solche Erzeugung eines „lernförderlichenderlichen Klimas“ uundnd ähnliche humorvollehumorvollenn Eselsbrücken lassen sich [MEYER] bietet sich etwaa der Einkauf wwunderbarunderbar in jede VVorlesungorlesu einbauen. von Gartenzwergen an. Dieie LernenLernen-- Fazit: Auch BuchführBuchführungu kann Spaß machen. den verbinden mit diesem PProduktrodukt LLetztlichetztlich liliegtegt es aber in erstere Linie am Lehrenden durchweg „positive Emotionen“onen“ selselbst,bst, wie dieser humorhumorvollev Elemente innerhalb [DUBBS]; Scham, das Produktukt seiner VVorlesungorlesung einsetzeinsetzt.t Aber, Vorsicht: Humor nicht zu kennen,, wird somitmit ddeses HumorsHumors wewegengen ist – aangesichtsggesichts des universitäuniversitä-- von Anfang an vermieden.vermieden. ren UmUmfeldsfelds – nicht zielführendzielführend und sosogargar deplatdeplat-- Gartenzwerge als Gegen-Gegen- zziert.iert. Es ggehteht nichnichtt ddarum,arum, einen GasseGassen-n- stände sind den StudieStudie-- hahaueruer nachnach demdem anderenanderen zum BBestenesten renden bbereitsereits aus ihrem zu ggeben.eben. Es ggehteht vielmehr darum, in privaten UmfeldUmfeld bekannt, der WWissensvermittlungissensvermittlung als LLehren-ehren- die VVerwendungerwendung als der ppositivenositiven HHumorumor – im Sinn eines In die Vorlesung „Buch- ProdukteProdukte oder Waren im „päda„pädagogischengogischeen Humors“ – als LehLehr-r- führung“ hat sich im universitären Umfeld wird mimittelttel eeinzusetzen.inzuusetzen. In ddiesemiesem SiSinn:nn: Wintersemester 2012/13 jedochjedoch im ersten MMomentoment VVieliel SpaßSpaß auch ein netter Garten- als befremdlichbefremdlich empempfun-fun- zwerg eingeschlichen. den. Infolge dieses innerli-innerli- MARTINMARTIN TTRADTRADT Bild: Fotolia chenchen DiskursesDiskurses entsteht soo automatischautomatischde derr gegewünsch-wüwünsnschh- tet „„pädagogischepädagogische HHumor“umor“. [[K[KASSNER]KASSNER]

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Das Offenburger Unternehmen HOBART ist weltweiter Marktführer für gewerbliche Spültechnik. Zum Kundenkreis gehören Gastronomie und Hotellerie, Gemeinschafts verpflegung, Bäckereien und Flei- schereien, Supermärkte, Fluggesellschaften und Kreuzfahrtschiffe in der ganzen Welt.

HOBART entwickelt, produziert und verkauft Maschinen und Anlagen aus den Bereichen Spültechnik, Gar- und Zubereitungstechnik sowie Umwelttechnik. Weltweit hat das Unternehmen rund 6.865 Mitarbeiter. HOBART gehört zu dem amerikanischen Konzern Illinois Tool Works (ITW), der mit 65.000 Mitarbeitern unterschiedliche industrielle Produkte in rund 875 eigenständigen Unternehmen und in über 49 Ländern herstellt und vertreibt. Deutschlandweit leisten ca. 903 Mitarbeiter ihren Beitrag zur Entwicklung, Produk- tion und zum Vertrieb von innovativen Produkten im Bereich der Großküchentechnik.

HOBART bietet eine internationale Unternehmenskultur, eine fundierte und vielseitige Ausbildung, attraktive Entwicklungschancen, eine team orientierte Atmosphäre sowie innovative Ausrichtung.

(/"!24'-"(sEin Unternehmen der ITW-Gruppe 2OBERT "OSCH 3TRA”Es/FFENBURGs4ELEFON   s&AX    )NTERNETWWWHOBARTDEs% -AILINFO HOBARTDE

SPÜLTECHNIK GARTECHNIKZUBEREITUNGSTECHNIK KÜHLTECHNIK UMWELTTECHNIK SERVICE 72 BETRIEBSWIRTSCHAFT UND WIRTSCHAFTSINGENIEURWESEN

„Fitness-Center“ für Wirtschaftsingenieure

Im Projekt „Fit4PracSis“ werden neue Lehrkonzepte erarbeitet und etabliert

Interdisziplinär ausgelegte Studiengänge wie zum Das Motivations- spezieller Vorlesungs- Beispiel Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftsinfor- seminar „Erfolg einheiten und anwen- matik, Mechatronik oder Medizintechnik sind zumeist durch Leistung“ ist in dungsbezogener, auf den spannende und vielfältige Studiengänge. Jedoch Kooperation mit Spit- Studiengang fokussier- haben gerade hier die Studierenden sehr oft eine zensportlern geplant ter Projektarbeiten, die falsche Vorstellung von der nach dem Studium anste- und zeigt: Spitzener- in Kooperation mit der henden Berufspraxis. Meistens entwickelt sich erst gebnisse gibt es nicht Industrie und wissen- im Praxissemester ein entsprechendes Vorstellungs- ohne Training. schaftlichen Institutionen vermögen. Ganz allgemein haben Studierende aber aus der Umgebung durch- auch Defizite beim Wissenschaftlichen Arbeiten und geführt werden. So ist beispielsweise ein Motiva- bei Arbeiten im Team an einer Aufgabenstellung, wie tionsseminar „Erfolg durch Leistung“ in Koopera- es in der Industrie üblich und notwendig ist. tion mit Spitzensportlern geplant. Dieses Seminar Das Programm „Willkommen in der Wissen- soll anhand von Theorie und Outdoortraining Paral- schaft“ im Rahmen des Innovations- und Quali- lelen zum Leistungssport ziehen: Auch hier sind tätsfonds des MWK Baden-Württemberg fördert Spitzenergebnisse nicht ohne Training und Leistung nun Lehrkonzepte an staatlichen Hochschulen in möglich, was für das Studium und den zukünftigen Baden-Württemberg, die im Studium einen frühen Beruf genauso zutrifft. Zudem ist es geplant, einen Bezug zu Forschung, Beruf und Mitstudierenden auf neuen Medien – wie Virtual Reality, Multimedia- aufzeigen. Die Hochschule Offenburg konnte sich Trainings, Apps – basierendes „Fitness-Center“ zu mit ihrem Projektantrag „Fit4PracSis“ (Fitness for etablieren, das den Studierenden eine eigenstän- Practice and Sciences) in diesem Programm durch- dige Vertiefung und Überprüfung des erworbenen setzen. Im Rahmen des Projekts sollen beispielhaft Wissenstands ermöglichen soll. für den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Das Fit4PracSis-Projekt wird für drei Jahre neue Lehrkonzepte erarbeitet und etabliert werden, gefördert und wurde durch Prof. Dr.-Ing. Köbler die die oben beschriebene Situation wesentlich und Prof. Dr.-Ing. Mackensen initiiert. Das Projekt- verbessern sollen. team besteht derzeit aus zwei weiteren Mitarbei- Das Fit4PracSis-Projekt richtet ein besonderes terinnen. Außerdem sollen Wissenschaftliche Hilfs- Augenmerk auf die ersten beiden Semester des Geplante Integration kräfte in die Umsetzung und Erarbeitung der neuen Studiums. Ziele der noch im Detail auszuarbeiten- von Projektarbeiten, Lehrkonzepte mit eingebunden werden. speziellen Vorlesungs- den Lehrkonzepte sind die Erhöhung der Motivati- einheiten und einem on der Studierenden für ihr Studium, indem ihnen Fitness-Center in das PROF. DRING. JÜRGEN KÖBLER, Berufsperspektiven aufgezeigt und selbstständiges Wirtschaftsingenieur- STUDIENDEKAN WIRTSCHAFTSINGENIEURWESEN WI und eigenverantwortliches Arbeiten gefördert wird. studium im Rahmen des PROF. DR.ING. ELKE MACKENSEN, Erreicht werden soll dies durch eine Kombination Fit4PracSis-Projekts PRODEKANIN B+W

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 BETRIEBSWIRTSCHAFT UND WIRTSCHAFTSINGENIEURWESEN 73

Die Studierenden des Wahlpflichtfachs Bankwirtschaft haben sich über den Finanzkonzern „W&W Wüstenrot & Württembergische“ informiert Einblicke in einen Finanzkonzern

Die Studierenden des Wahlpflichtfachs Bankwirtschaft haben mit Professor Dr. Thomas Baumgärtler den Finanzkonzern „W&W Wüstenrot & Württembergische“ besucht

Unter den Teilnehmern befanden sich größten- Produktmanager Markus Troidl empfing die teils Studierende der Betriebswirtschaft (BW) Studierenden nach der Mittagspause zu seinem und Wirtschaftsingenieurwesen (WI), aber auch Vortrag „Einlagengeschäft der Wüstenrot Bank AG“. Logistik & Handel (LH) sowie Medien und Infor- Er erklärte anschaulich, wie Banken Konditionen mationswesen (MI). festlegen und wie sie Produkte entwickeln und auf dem Markt einführen. Vielfältige Einstiegschancen für Absolventen Carsten Riester nahm die Studierenden schließ- lich in seinem Vortrag mit in „die Welt aus der Sicht Zunächst stellte Steffen Henkes, Vorsorge-Spezialist eines Fondsmanagers“. Der lebhafte Vortrag klär- der W&W-Gruppe, den Konzern vor: Die Wüstenrot- te unter anderem über den Unterschied zwischen Bausparkasse ist ein traditionsreiches Unterneh- Single- und Multi-Asset-Strategien auf, und die men, das seit 1921 besteht und im Jahr 1999 mit Studierenden erhielten zahlreiche Tipps für die dem Versicherer Württembergische fusionierte. Der eigene Aktienanlage. Finanzkonzern beschäftigt deutschlandweit knapp Für alle Studierenden war diese Exkursion Info: 15 000 Mitarbeiter in vielfältigen Berufsbereichen. ein voller Erfolg. Die Vorträge vertieften die in den Interessenten Die W&W-Gruppe bietet Studierenden verschiede- Vorlesungen bereits gelernte Theorie. können sich über die ner Studienrichtungen Jobeinstiege an: Von Prakti- Homepage karriere. ka über Bachelor-Arbeiten bis hin zu Traineestellen SANDRA BAGAROZZA, BW 3, ww-ag.com über offene und Direkteinstiegen ist alles möglich. INES SCHREMPP, BW 6 Stellen informieren

Experten für Seilwinden und mehr

Weltweit ist ROTZLER ein führender Anbieter von Seilwinden und Systemen für die verschiedenen Herausforderungen beim Heben und Ziehen von Lasten. Zu den Anwendungsbereichen für ROTZLER-Produkte gehören Seilwinden für industrielle Investitionsgüter, unter anderem für Krane, Baumaschinen, Bohrgeräte und die Schifffahrtsindustrie oder Fahrzeuge im Rettungswesen und für wehrtechnische Anwendungen. Besuchen Sie uns und erfahren Sie mehr über ROTZLER-Produkte, ihre Anwendungen und Karrieremöglichkeiten in unserem Unternehmen: www.rotzler.de

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 74 BETRIEBSWIRTSCHAFT UND WIRTSCHAFTSINGENIEURWESEN

NEU BERUFEN Ihr Lieblingsfach in der Schule? Französisch, Musik und Chemie Wenn nicht Professor an der Hochschule, was wären Sie gern geworden? Opernsängerin. Der größte Erfolg in Ihrem Berufsleben? Spaß zu haben bei dem, was man tut. Prof. Dr. Was sollte unbedingt noch erfunden werden? Darüber denke Anne Najderek ich ständig nach, wenn ich das wüsste, hätte ich es schon erfunden. Ihre Lieblingstätigkeit am PC? Das ist für mich ein Arbeitsmedium. Fakultät Lesen Sie noch Bücher oder tun Sie´s nicht mehr unter Betriebs wirtschaftslehre einem E-Book? Nur Bücher. und Wirtschafts ingenieur- An der Hochschule Offenburg gefällt mir…/gefällt mir wesen nicht…? Mir gefallen besonders die Beschaulichkeit des Stand- orts und die Kolleginnen und Kollegen. Was tun Sie, wenn Sie in einer wichtigen Frage nicht weiterkommen? Erst mal abwarten und noch mal überlegen. Anne Najderek studierte nach dem Abitur zunächst in Heidel- Mein Lieblingsort an der Hochschule? Das Kloster in Gengenbach. berg und Bilbao auf Lehramt, bevor sie an der Universität Mann- Was sollten Studierende ins Studium mitbringen? Interes- heim den Studiengang Diplomphilologie mit wirtschaftswissen- se, Eigeninitiative und Wissbegier. schaftlicher Qualifikation in den Fächern Französisch, Spanisch Drei Dinge für die Insel? Meinen Mann, meine Tochter und ein und BWL abschloss. Während ihrer Zeit als wissenschaftliche internetfähiges Medium. Mitarbeiterin am Lehrstuhl für ABWL und Wirtschaftsprüfung der Universität Mannheim forschte sie auf dem Gebiet der Aufgaben an der Hochschule: Anne Najderek ist Professorin für internationalen Rechnungslegung und verfasste auch zu diesem „Betriebswirtschaftslehre, insbesondere externes Rechnungswesen Thema ihre Dissertation zum Thema der Harmonisierung des und Bilanzierung“. Sie möchte Studierenden die Thematik der Rech- europäischen Bilanzrechts. nungslegung und Bilanzierung näherbringen und sie in Verbindung mit einer praxisorientierten Lehre für dieses Thema begeistern. Neben Im Juni 2009 trat sie die Position als Projektleiterin „Finanz- der Lehre möchte sie sich weiter in der Forschung vor allem mit buchhaltung“ an der Universität Mannheim an. Im Oktober 2011 den Themen der internationalen und öffentlichen Rechnungslegung wechselte Frau Najderek als Leiterin Externes Rechnungswesen auseinandersetzen. an das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Seit dem WS 2012/13 ist sie Professorin für „Betriebswirtschaftslehre, Familie insbesondere externes Rechnungswesen und Bilanzierung“. Frau Najderek ist verheiratet und hat eine Tochter.

NEU BERUFEN Ihr Lieblingsfach in der Schule? Mathematik und Latein. Wenn nicht Professor an der Hochschule, was wären Sie gern geworden? Fußball- oder Tennisprofi. Der größte Erfolg in Ihrem Berufsleben? Die zweimalige Prof. Dr. rer. nat. Auszeichnung für die beste Lehrveranstaltung an der Fakultät für Informatik am KIT. Steffen Schlager Was sollte unbedingt noch erfunden werden? Eine Fakultät Betriebswirtschaft Möglichkeit, die Zeit langsamer vergehen zu lassen, ohne sich dabei mit beinahe Lichtgeschwindigkeit bewegen zu müssen. und Wirtschaftsingenieur- Ihre Lieblingstätigkeit am PC? Sich im WWW von einem wesen Thema zum nächsten durchklicken. Lesen Sie noch Bücher oder tun Sie´s nicht mehr unter einem E-Book? Ich lese überwiegend am Laptop oder Tablet, egal ob bei der Arbeit oder zum Zeitvertreib. Steffen Schlager hat an der Universität Karlsruhe (TH), dem An der Hochschule Offenburg gefällt mir…/gefällt mir heutigen Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Informatik nicht…? Gefällt: das historische Kloster am Campus Gengen- studiert und als Diplom-Informatiker abgeschlossen. Danach war bach, Kurse mit relativ kleinen Teilnehmerzahlen (im Vergleich er dort wissenschaftlicher Mitarbeiter und hat 2007 promoviert. zum Massenbetrieb an der Uni) und das persönliche Verhält- Danach war er Researcher bei der SAP AG und ab 2011 Senior nis zu den Studierenden. Gefällt nicht: der momentan noch Consultant bei der Firma Logica mit dem Schwerpunkt Software- herrschende Platzmangel am Campus Gengenbach. Architektur, IT-technische Umsetzung von Geschäftsprozessen Was tun Sie, wenn Sie in einer wichtigen Frage nicht und modellgetriebene Software-Entwicklung. Seit September weiterkommen? Vom Arbeitsplatz aufstehen und einige 2012 ist er Professor für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Schritte an der frischen Luft machen. Offenburg. Mein Lieblingsort an der Hochschule? Ich habe keinen besonderen. Aufgaben der HS: Prof. für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Was sollten Studierende ins Studium mitbringen? Moti- Software-Entwicklung für betriebliche Informationssysteme und vation, Begeisterung, das Bemühen, Problemen und Fragen Web-Anwendungen; designierter stellvertretender Leiter des auch mal selbst auf den Grund zu gehen. Hochschulrechenzentrums (Nachfolge Prof. Puhl). Drei Dinge für die Insel? Meine Familie, ein Computer mit Internetanschluss, ein Boot, falls es auf der Insel mal zu lang- Wohnort und Familie: Malsch bei Karlsruhe weilig werden sollte… Verheiratet, ein Sohn

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 WEIL GROUP: THE BETTER WAY OF SHEET METAL FORMING AND JOINING Praktika und Praxissemester bei weil engineering

Praktika Bereich Maschinenbau Bereich Elektrotechnik Praxissemester Weltweit führende Steuerungs- und Fertigungslösungen für Automatisierungstechnik Ein Praktikum bei weil dynamische Märkte für Umform- und engineering ist eine gute Fügetechnologien Gelegenheit, im Studium • Kennenlernen neuer Technologien im erworbene Kenntnisse in der Bereich der Füge und Umformtechnik • Interesse an Informatik Praxis anzuwenden. • CAD Konstruktion mit Berechnung • Kennenlernen der Programmierung Ihre Teilnahme an Projekten und Simulation mit SPS-Systemen (Siemens S7) des Tagesgeschäftes bildet • Entwerfen von neuen Konzepten und • Einführung in die Inbetriebnahme und daher einen gelungenen Lösungen für zukünftige Projekte Programmierung von NC-Systemen Start in den Alltag und • Optimierung und Weiterentwicklung (Siemens Sinumerik / Sinamics die Herausforderungen existierender Produkte und weiteren Antriebssystemen), eines international tätigen • Anwenden von aktuellen Techniken Bussystemtechnik sowie engineering Unternehmens. zu Konstruktionsmethoden, Visualisierungssystemen (Siemens Prozessmanagement, -organisation ProTool, WinCC flexible) Als führender Anbieter von und Qualitätsmanagement, etc. • Schaltplanerstellung (E-Plan) Kurzrohrfertigungs- und • Aktive Mitarbeit bei Fehlersuche und Laserschweißanlagen bietet Die mechanische Konstruktion befasst sich Optimierung existierender Programme weil engineering laufend mit der Entwicklung von neuen Maschinen, • Die elektrotechnische interessante Praktika in kundenorientierten Lösungen, sowie der Konstruktion entwickelt auf vielfältigen Themenbereichen. Anpassung vorhandener Konstruktionen an Grundlage der vorhandenen mechanischen Konstruktion In unserem Hauptwerk Weiterentwicklungen und Instandhaltung. kundenspezifische Steuerungs- und in Müllheim bei Freiburg Um unsere eigenen Ziele zu erreichen, außergewöhnliche und hochwertige Automatisierungsprogramme für arbeiten rund 160 Mitarbeiter Produkte anzubieten und die Forderungen unser Maschinenportfolio. ständig an innovativen unserer Kunden zu erfüllen, sind Fertigungstechnologien rund um verschiedene Entwicklungsstadien aus Sie sind an der Umsetzung von laufenden das Formen und Schweißen. Ein Produkt- und Projektmanagement, internationalen Kundenprojekten Praktikum bei weil engineering Wirtschaftlichkeit und Qualitätssicherung beteiligt und arbeiten selbständig bietet tiefen Einblick in folgende zu erfüllen. an Steuerungsmodulen. Hierzu Themen: zählen Inbetriebnahme von Anlagen und Maschinen mit anspruchsvoller Steuerungstechnik sowie Anpassungen vorhandener Programmstrukturen. weil engineering gmbh Neuenburger Str. 23 · D 79379 Müllheim Telefon: 07631/18 09 - 0 www.weil-engineering.de [email protected] 76 ZENTRUM FÜR PHYSIK

Nachrichten aus dem Zentrum für Physik

Warum landet Ketchup

Begeisterte häufig auf der Kleidung? Experimen tatoren setzen die Didaktik Dieser immer wieder gestellten Frage gingen Kath- interaktiven Lernens rin Litterst und Fabian Grüner aus dem Studien- sofort in die Praxis gang Verfahrenstechnik nach. Sie konzipierten einen um (Bild: Evelyn neuen Versuch für das physikalische Praktikum, in Großhans) dem den Studierenden der Ingenieurwissenschaf- ten das spannende Thema Rheologie in Theorie und Praxis vermittelt wird. Ein besonderer Augenmerk gilt dabei den thixotropen Flüssigkeiten: Ketchup, Zahnpasta, Margarine, Lippenstift, aber auch Treib- sand ändern ihre Viskosität in Abhängigkeit von der Bewegung (Abb. 3).

Besuch im Technorama

Am 4. Dezember war es wieder soweit: Früh am Morgen starteten vier Omnibusse mit neugierigen Studierenden des akademischen Jahres 2012 / 2013 Richtung Winterthur. Diesmal erwartete die Teilneh- Abb. 3: Ketchup mer der Exkursion eine Überraschung: Im Audimax wird beim des Technoramas wurden wir von Herrn Kim Ludwig- Schütteln Petsch willkommen geheißen. In einem spannenden flüssiger – und Vortrag „Lernen am Phänomen“ erläuterte er die dem landet dann Swiss Science Center Technorama zugrunde liegen- gern neben de Philosophie und animierte die begeisterten Zuhö- dem Teller rer, die Didaktik interaktiven Lernens sofort in eigene Experimente umzusetzen.

Biologische Proben im Rasterelektronenmikroskop

Sandra Andergassen, Anastasia Karsiuk, Sandra Roth und Elisabeth Schmal- bach aus dem Studiengang Verfahrenstechnik untersuchten im Rahmen der Veran- staltung Projekt II die Präparation biologischer Proben für Untersuchungen im Rasterelektronenmikroskop. Während die Vorbereitung metallischer Proben im allgemeinen keine größeren Probleme macht, gibt es bei biologischen Proben kein Standardverfahren, das immer optimale Aufnahmen garantiert. Am Mikroor ganismus S. cerevisiae wurden mehrere Präparationsmethoden untersucht und - auf ihre Eignung geprüft. Vielversprechend ist eine neue Methode, bei der lebende biologische Proben unter Atmosphärendruck abgerastert werden können. Weitere Arbeiten sollen die Güte und Robustheit dieses Verfahrens untersuchen. Unsere Welt ist bunt – und wir Menschen lieben die bunten Bilder. Deshalb wurde gleich noch ein Verfahren entwickelt, den Grautönen der monochromen Kolorierte Hefezellen Aufnahmen des Rasterelektronenmikroskops mithilfe von Photoshop bunte bei 3000-facher Vergrößerung. Farben zuzuordnen. Die Knospennarben sind rot eingefärbt

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 ZENTRUM FÜR PHYSIK 77

Längsschnittstudie: Nachhaltigkeit der Mathematikausbildung

Im Rahmen dieser Studie soll der Nutzen der vielfältigen Unterstüt- zungsmaßnahmen im Bereich Mathematik untersucht werden. Ein umfangreicher Fragebogen widmet sich der Abbruchproblematik in Einblicke ins Innere: den ersten Studiensemestern. Dabei geht es nicht nur um die Beur- teilung und das Nutzungsverhalten von Unterstützungsangeboten Tomographie im zur Mathematik. Zusätzlich werden auch Motivation, Beziehung zur Mathematik, Lernverhalten und der Umgang mit Krisen im Studium physikalischenphy Praktikum nachgefragt sowie der sprachliche Hintergrund und der Bildungs- standard (auch der Eltern) beleuchtet. Für valide Ergebnisse soll landesweit die Entwicklung von 5000 Studierenden über 4 Semes- Das physikalische Praktikum konnte um einen ter verfolgt werden. Röntgen-Computertomographen erweitert Initiiert wurde die Studie von der cosh-Gruppe um Klaus Dürrschna- werden. Die Tomographie hat Schnittstel- bel von der Hochschule Karlsruhe. Ansprechpartner in Offenburg ist len zu Material- und Ingenieurwissenschaften das Zentrum für Physik. Mit der tatkräftigen Unterstützung von Barba- sowie zur Medizintechnik. Folgende Themen- ra Meier aus dem Informationszentrum wurden im WS 2012 / 2013 die bereiche können abgedeckt werden: Rönt- ersten 50 Zweitsemester aus den Studiengängen MA und genbildgebung von biologischen und tech- WI befragt. Im SS 2013 wird die Studie mit etwa 200 Studierenden aus dem nischen Proben, zerstörungsfreie Prüfungen und Untersuchungen von Körpern, Erzeugung zweiten und dem dritten Semester fortgeführt. dreidimensionaler Bilder und digitale Aufnah- men von Laue-Diagrammen.

Ich danke allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen für ihre tatkräftige Unterstützung. Prof. Dr. Walter A. Großhans, Wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Physik

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 78 INFORMATIONSZENTRUM

E-Books – eine Erfolgsgeschichte

Die Bibliothek der Hochschule stellt immer mehr elektronische Bücher zur Verfügung

Der Umgang mit elektronischen um, allen voran der Springer-Verlag. allein der Verlage Springer, Oldenbourg Büchern wird in den Wissenschaften Er setzte als erster renommierter Wissen- und Hanser auf knapp 130 000! völlig anders wahrgenommen als belle- schaftsverlag ein für Hochschulen tragfä- tristische Veröffentlichungen in digi- higes Geschäftsmodell um. Immer unter Neue Angebote der Bibliothek taler Form. Hier gehört das haptische der Prämisse, die elektronische Version Erleben für die Mehrheit der Leser ihres gedruckten Pendants für die eige- Für alle Fakultäten interessant: zum Lesevergnügen dazu: das Umblät- nen persönlichen Zwecke im Rahmen O video2brain – Videotrainings tern, das Anfühlen, ja selbst der Geruch von Forschung und Lehre zu verwen- zu Softwareprodukten der Buchseiten. Für wissenschaftliche den, dürfen die E-Books parallel genutzt, Mehr als 700 deutschsprachi- Literatur sind diese Dinge zweitrangig dauerhaft gespeichert und komplett ge Videotutorials des Anbieters und spielen absolut keine Rolle bei der ausgedruckt werden. Andere Verlage wie video2brain GmbH zu ganz unter- Entscheidung für oder gegen ein elek- Hanser und Oldenbourg orientieren sich schiedlichen Softwareprodukten tronisches Buch. Hier kommt es vor inzwischen an diesen Modalitäten und O Lecture Notes in Computer Sciences allem darauf an, Texte schnell parat zu sind ebenfalls im Bibliotheksbestand zu (LNCS) haben und direkt vom Arbeitsplatz aus finden. Dafür vermissen einige unserer Eine der bedeutendsten Quellen im jederzeit lesen zu können. Nutzer E-Books z. B. von Pearson oder Bereich Informatik Vor diesem Hintergrund unterstützt UTB, deren digitales Angebot aufgrund die Bibliothek seit Jahren die Wissen- der restriktiven Lizenzbedingungen nicht Fakultät B+W: schaftler, Lehrenden und Studierenden für den Hochschulbetrieb geeignet ist. O Business Source Complete der Hochschule mit einem stetig stei- Beispielsweise dürfen nur bis zu drei Zentrale Volltextdatenbank im genden Anteil an elektronischer Lite- Nutzer gleichzeitig auf ein E-Book zugrei- Bereich Wirtschaftswissenschaften ratur. So ist der Bestand der E-Books fen oder es ist lediglich eine begrenzte für englischsprachige Veröffentli- seit 2006 auf ca. 26 000 angewachsen Zahl an Seiten ausdruckbar. chungen – davon wurden allein im letzten Jahr Die Zugriffszahlen von elektronischen O Emerald Fallstudien fast 5500 E-Books neu lizenziert. Immer Büchern sind hervorragend: 2012 belief Fachlich überprüfte Fallstudien mit mehr Verlage stellen ihre Angebo- sich die Anzahl der Downloads einzelner Schwerpunkt auf Management und te auf elektronische Veröffentlichungen E-Book-Kapitel durch Hochschulmitglieder Managemententwicklung

Die Spitzenreiter 2012 der Verlage Springer, Hanser und Oldenbourg:

"OHFMJLB7JOLF] (FSPMG.BSCBDI] +PIBOOFT7JOLF $IFNJFGS *OHFOJFVSF

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Oldenbourg

Springer-Verlag: Grote, K-H. (Hrsg.): Dubbel Taschen- Hanser-Verlag: Georgi, W. u. E. Metin: Einführung Oldenbourg-Verlag: Vinke, A.: Chemie für Ingenieure, buch für den Maschinenbau, 23. Aufl. 2011 in LabVIEW, 5. Aufl. 2012 2. Aufl. 2008

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 INFORMATIONSZENTRUM 79

O beck-vahlen-online Login möglich. Ansprechpartner ist Mitarbeiter-Fotos auf die Website Das gemeinsame Wirtschaftsportal Prof. Lankau. der Fachverlage C.H.Beck und Vahlen Wie viele Hochschulen setzen auch wir in Offen- mit Standardwerken wie „Horváth: Fakultät M+V: burg das Hochschulinformationssystem LSF Controlling“ oder „Wöhe/Döring: Ein- O Fachbibliografie CEABA (Lehre, Studium und Forschung) ein. Hier sind führung in die Allgemeine Betriebs- Nachweise zu Literatur zu den The- unter anderem alle Angehörigen der Hochschule wirtschaftslehre“ men Verfahrenstechnik, Chemie-Inge- erfasst. Die hinterlegten Informationen werden zentral verwaltet. Jedoch kann auch jeder nieurwesen und Biotechnologie Mitarbeiter sein Profil erweitern und ändern. O ESTEC Fakultät E+I: Fachbibliografie Nach und nach hat das Informationszentrum in O INSPEC Nachweise zu Literatur zu den The- Zusammenarbeit mit Herrn Rainer Laß Schnitt- DIE Fachbibliografie für Literatur im men Energie und Umweltschutz, stellen zur Homepage geschaffen, damit die Bereich Elektrotechnik, Informatik aber auch Verfahrenstechnik und Bio- Datensätze von LSF dort automatisch angezeigt und Physik technologie werden. Dies hat große Vorteile: Wird ein neuer O Fachbibliografie TEMotive Mitarbeiter eingestellt, erscheint sein Profil Fakultät M+I: Nachweise zu Literatur zum Thema automatisch auch auf der Homepage. Ände- rungen müssen nur einmal im zentralen System O Zeitschriftenpaket „Media, Cultural & Elektromobilität getätigt werden. In der Vergangenheit sind Communication Studies“ aus dem immer wieder verwaiste Telefonnummern bis Hause Taylor & Francis. Der Zugriff Nähere Informationen, insbesondere hin zu ganzen Kontaktprofilen von ehemaligen erfolgt direkt über die Verlagsplatt- die Zugangsbedingungen und die URLs, Mitarbeitern auf der Webseite aufgetaucht. In form; alternativ sind die Volltexte über zu den neuen Angeboten finden Sie auf der nächsten Zeit werden sämtliche Ansprech- eSearch HSO recherchierbar. der Homepage der Bibliothek, entweder partnerlisten und -profile auf der Homepage O Bildarchiv „prometheus“ direkt im OPAC oder in DBIS. durch die neue Schnittstelle zu LSF ersetzt. Schön wäre es, wenn möglichst viele Mitarbei- Digitales Bildarchiv für Kunst- und ter ihr persönliches Profil um ein Foto ergänzen Kulturwissenschaften. Dieser Zugang PETRA MÖHRINGER würden. Unter iz-blog.iz.hs-offenburg.de findet ist ausschließlich im Rahmen von leitet die Bibliothek der sich hierfür eine Anleitung. Projektarbeiten der Fakultät M+I über Hochschule Offenburg.

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Was Sie schon immer über das Netzwerk der Hochschule wissen wollten

Teil 3: Kommunikation zwischen den Netzen

In den beiden letzten Ausgaben wurden im Teil 1 Website, das Bewerberportal u.v.m. Trotz Firewall (Seiten 74/75) und Teil 2 (Seiten 80/81) die Themen sind diese Rechner besonders gegenüber Angrif- vom Netzzugang, über das Routing bis zu den zent- fen aus dem Internet gefährdet und sind beliebte ralen Netzdiensten vorgestellt. Der letzte Beitrag Ziele für Hacker-Angriffe. Deshalb ist es zwingend dieser Reihe fokussiert nun die Verkehrsbeziehun- notwendig, das Intranet (orangene Wolke auf der gen und Fragen zur Sicherheit und Integrität. Skizze), in dem sich die internen Server und Rechner der Anwender befinden, vor Angriffen aus der DMZ Wer darf was im Campusnetz? durch Firewalls zu schützen. Generell sind keine direkten Verbindungen vom Internet in das Intranet Wie in jedem Unternehmensnetz muss auch an der erlaubt – Verbindungen zwischen der DMZ und dem Hochschule das Campusnetz in funktionale Berei- Intranet nur mit hohen Schutzauflagen. Die andere che (Subnetze) unterteilt werden, um zum Schutz Richtung ist jedoch ohne Gefahr zu nutzen. gegen Angriffe (Datendiebstahl, Datenmanipu- Im Vergleich zu Unternehmen gehören an Das Verwal- lation, Infiltrierung der Rechner u.v.m.) aus dem einer Hochschule nicht nur die Beschäftigten zu tungsnetz Internet die notwendigen Sicherheitsrichtlinien zu den Anwendern, sondern auch die Personengrup- mit seinen hoch- erfüllen. So müssen z. B. das Verwaltungsnetz mit pen der Studierenden, Lehrbeauftragten, Projekt- sensiblen Daten seinen hochsensiblen Daten besonders geschützt partner u.v.m. Dies ist ein weiterer Risikofaktor. wie auch die werden wie auch die zentralen Server der Hoch- Aus diesem Grund ist das Intranet in die beiden zentralen Server schule, da der Hochschulalltag durch deren Ausfall Subnetze Intranet für Forschung und Lehre (FuL- der Hochschule oder Fehlverhalten extrem gestört werden würde. Intranet) und das Verwaltungsnetz (in der Skizze müssen besonders Die Verbindungen zwischen diesen Subnetzen und nicht dargestellt) unterteilt. geschützt werden. dem Internet werden durch Firewalls kontrolliert. Mithilfe eines Endgeräts (Desktop, Laptop, Eines der wichtigsten Subnetze ist die „Demi- Smartphone, …) kann entweder über einen Kabel- litarisierte Zone“ (DMZ), in der alle Server stehen, anschluss (LAN) oder Wireless LAN (WLAN) auf das die im Internet sichtbar sind, wie z. B. die Hochschul- Netzwerk zugegriffen werden. Die entsprechende Zuordnung zu einem Subnetz erfolgt i.d.R. über die Konfiguration des entsprechenden Zugangspunkts. Alle Subnetze sind über den gesamten Campus verteilt und sind standortunabhängig. Aus Sicht des Gefahrenpotenzials sind alle öffentlich zugänglichen Zugangspunkte beson- ders zu berücksichtigen. Beispiele sind bestimmte Bereiche der Hochschule wie Vorlesungsräume und Flure. Die Netzdosen sind dort entweder besonders geschützt, z. B. für Kopiergeräte und Haustechnik, oder sie unterliegen als „Gelbe Netzdosen“ den gleichen Einschränkungen wie das unten beschrie- bene WLAN, „fho-publicnet“ (s. Stufe 1). Der Schutz des Netzzugangs über Wire- less LAN (WLAN) hat eine wesentlich wichtigere Bedeutung, da dieser sehr intensiv von Studieren- den und Gästen genutzt wird. Auch das WLAN ist in mehrere Subnetze unterteilt, um den Datenver- kehr untereinander sowie zum kabelgebundenen Netz besser kontrollieren zu können. Der Anwender wählt mit der sogenannten WLAN SSID (Netzken- nung mit frei wählbarem Namen) ein Subnetz aus. Bei der Authentifizierung wird dann überprüft, ob er berechtigt ist, das gewählte Subnetz zu nutzen. Im Teil 1 wurden die frei sichtbaren SSIDs bereits beschrieben. Inzwischen ist die SSID „eduroam“ als Netzzugang für Roaming-Gäste (siehe letz- ten Abschnitt „Roaming“) hinzugekommen. Die Zugriffsrechte der WLAN SSIDs werden in folgen- der Abstufung erweitert:

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 RECHENZENTRUM 81

O Stufe 1 „fho-publicnet“ erfordert keine Authenti- Verbindungen unterbunden werden. Derzeit nicht Angehörige fizierung. Alle, auch Fremde, können auf die Ser- implementiert ist ein Intrusion-Prevention-System der Hoch- ver im DMZ und somit auf das Informationsan- (IPS), das Angriffsversuche über erlaubte Verbin- schule Offenburg gebot der Hochschule zugreifen. Der Zugriff auf dungen erkennt und abwehrt. Dazu werden die können auf Reisen das Internet und Intranet ist nicht möglich. Nutzdaten ohne Geschwindigkeitseinbußen auf weltweit eine stark O Stufe 2 „eduroam“ erfordert die Authentifizie- Anomalien und bestimmte Muster untersucht. wachsende Zahl rung durch die HSO oder durch einen Roaming- Nachteilig sind allerdings die unvermeidbaren von Wissenschafts- partner und erlaubt zusätzlich den freien Internet- falschen Warnungen (False Positives) und in der netzen nutzen, um zugang. Folge ein relativ hoher Pflegeaufwand. kostenlos mit O Stufe 3 „fho-weblogin“ und „fho-securenet“ einem schnellen erfordern die Campus-Benutzerkennung oder Wie funktioniert das Roaming mit den Internetzugang zu einen Gast-Account an der HSO. Die Nutzer kön- weltweiten Wissenschaftsnetzen? nen damit auch auf zentrale Server und diverse arbeiten. Labor-Server im FuL Intranet zugreifen. Die beiden Als Angehöriger der Hochschule Offenburg können WLAN SSIDs unterscheiden sich nur durch die Art Sie auf Reisen weltweit eine stark wachsende Zahl der Authentifizierung und Verschlüsselung. von Wissenschaftsnetzen nutzen, um kostenlos mit einem schnellen Internetzugang zu arbeiten. Die Der Zugang über Virtual Private Network (VPN) ist Campus-Benutzerkennung, die jeder Studierende bereits im Teil 2 ausführlich beschrieben worden. und Beschäftigte an der HSO besitzt, genügt. Es Die VPN-Clients sind ebenfalls einem besonderen sind keine weiteren Formalitäten erforderlich. Der Subnetz zugeordnet, unabhängig vom Zugang, ob Netzzugang muss auf dem eigenen Endgerät nur aus einem der Subnetze im Campusnetz oder aus einmal konfiguriert werden und ist dann überall dem Internet. Sie haben die gleichen Rechte wie gültig. WLAN-Anwender in Stufe 3 und damit Zugriff auf Als Partner im weltweiten „eduroam“ (Educa- die zentralen Server im FuL Intranet. Personenbe- tion Roaming) betreibt die HSO einen besonderen zogen kann auch eine Freischaltung für das ganze Server im DMZ, der für die Authentifizierung ihrer FuL Intranet erfolgen. Mit einer solchen Intranet- eigenen Mitglieder zuständig ist, die sich im Inter- Freischaltung ist dann z. B. auch VPN aus einem net bei einem Roaming-Partner einloggen. Sind WLAN der Stufe 3 durchaus sinnvoll. Sie unterwegs, nutzen Sie bei einem der Partner das WLAN mit der Kennung „eduroam“ und geben Was wird überwacht und protokolliert? Ihre Campus-Benutzerkennung ein, ergänzt um den sogenannten „Realm“ Ihrer Heimat-Einrichtung „@ Die Funktionalität der Netzkomponenten und die hs-offenburg.de“, z. B. „[email protected]“. Erreichbarkeit der Server werden mit einer Netz- Nach der Bestätigung des Namens und des Pass- werkmanagement-Software überwacht und proto- worts in der Heimat-Einrichtung erhalten Sie dann kolliert. Gegebenenfalls wird per Mail oder SMS Zugang zum Internet mit einer IP-Adresse aus dem ein Alarm ausgelöst. Netz des Roaming-Partners. Der Zugriff auf das Um eine nachträgliche Auswertung und Ursa- eigene Intranet ist damit noch nicht möglich. Dies chenforschung zu ermöglichen, werden periodisch kann nur über eine zusätzliche VPN-Verbindung auch die dynamischen, verbindungsabhängigen erreicht werden. Tabellen der Switches und Router in einer Daten- Im Gegenzug betreibt natürlich auch die HSO bank erfasst. Damit kann rückwirkend festgestellt für Gäste ein WLAN „eduroam“ und nutzt zur werden, wann eine IP-Adresse einem bestimm- Authentifizierung von Gästen die externen Server ten Benutzer oder einer Netzwerkdose zugeordnet der Partner. Es spricht nichts dagegen, eduroam war. Solche Nachverfolgungen sind z. B. notwen- auch in der Heimat-Einrichtung zu nutzen. dig, wenn Hinweise auf Missbrauch oder infizierte Eine Übersicht der Partner finden Sie in http:// Rechner eingehen. www.eduroam.de oder http://www.eduroam.org, Bei WLAN- und VPN-Verbindungen, die vor Details und Anleitungen finden Sie im Servicekatalog allem mit privaten Rechnern genutzt werden, auf der Homepage des RZ (http://rz.hs-offenburg.de). werden zusätzlich die Accounting-Daten, also die Verbindungszeiten und die übertragene Datenmen- DIPL.ING. FH GERHARD RAPPENECKER, ge, gespeichert. Hohe Upload-Volumina sind oft PROF. DR. JAN MÜNCHENBERG ein Indiz für sogenannte Peer-to-Peer Anwendun- gen wie z. B. Tauschbörsen, die wegen der schnel- len Internetanbindung im Campusnetz für die „Kunden“ besonders attraktiv sind. Bei Überschrei- ten bestimmter Grenzwerte erhalten die betroffenen Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Rappenecker ist seit 1991 für Campusnetz, Anwender automatisch eine entsprechende Benach- Internetanbindung, Verbindung der Standorte sowie zentrale Netz- dienste und Netzwerkmanagement zuständig. richtigung per Mail mit der Bitte um Überprüfung. Weitere Kontrollmöglichkeiten bietet die zent- Prof. Dr. Jan Münchenberg, Professor für betriebliche Informations- rale Firewall: Z. B. können mit dem sogenann- systeme, Business Intelligence und Grundlagen der Informatik, ist ten Botnet-Filter entsprechend infizierte Rech- seit 2010 als wissenschaftlicher Leiter für das Rechenzentrum der ner im Campusnetz erkannt und die schädlichen Hochschule Offenburg verantwortlich.

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 82 RECHENZENTRUM

Das Rechenzentrum mit neuem Auftritt

Das Serviceportal hilft Nutzern, möglichst schnell und intuitiv gesuchte Informationen zu finden

Rechtzeitig zum Start des Wintersemesters 2012/13 Kontaktformulare. Im letzteren Fall werden beim hat das Rechenzentrum (RZ) der Hochschule Offen- Kunden für die Lösung alle relevanten Zusatzin- burg seinen neuen Internetauftritt präsentiert. formationen erfragt, bevor die Meldung direkt an Dieser ist als Serviceportal konzipiert und ist unter das RZ-Ticketsystem versendet wird, indem ein der Adresse http://rz.hs-offenburg.de erreichbar. neues Ticket erstellt wird. Durch diese Vorgehens- Nach der erfolgreichen Einführung des Ticketsys- weise können die Lösungszeiten wesentlich redu- tems ist das ein weiterer wichtiger Baustein im ziert werden, da Rückfragen vermieden werden Rahmen des RZ-Umbaus zu einem serviceorien- können. tierten Dienstleister. Entscheidend für die Benutzerakzeptanz ist eine Ziel ist, dass die RZ-Kunden (Professoren, Mitar- klare und intuitive Struktur der Website, die nun im beiter, Studierende) möglichst schnell und intui- Folgenden genauer beschrieben werden soll: tiv gesuchte Informationen finden sowie einfach und effizient ihre Anliegen bzw. Probleme dem RZ Navigationsbereich melden können. Zentrales Element des Service- portals ist dabei der Servicekatalog, der alle ange- O Auf der Startseite finden Sie die aktuellsten botenen Dienstleistungen (Services) des Rechen- RZ-Meldungen. Hier informieren die RZ-Mitar- zentrums enthält und diese nach dem ITIL-Stan- beiter über aktuelle Neuigkeiten (z. B. Software dard im Detail beschreibt. Neben wichtigen Hinter- Updates), Warnungen und Fehler (z. B. Probleme grundinformationen befinden sich hier Anleitun- mit Servern, Wartungsarbeiten). Taucht bei dem gen, FAQs, Downloadpfade und servicebezogene Kunden ein Problem auf, kann er sich an dieser Stelle schnell darüber informieren, ob es durch Aktivitäten des RZs oder durch technische Prob- leme verursacht ist. O Im Servicekatalog finden Sie alle Dienste, die das RZ anbietet und unterstützt. Alle Dienste sind in einer einheitlichen Form beschrieben (siehe Punkt „Hauptinhaltsbereich“). O Auf der Seite „Schnellzugriff“ finden Sie häu- fig verwendete Links auf Anwendungen des RZs und externer Partner wie dem DFN (Das Deut- sche Forschungsnetz). O Unter Dokumente stehen zukünftig alle RZ- Richtlinien, Formulare, Übersichten und Doku- mentationen. O Unter Tipps finden Sie zukünftig interessante Hinweise auf IT-spezifische Themen wie Sicher- heit, Datenschutz, Performanceoptimierung. O Das Glossar enthält die wichtigsten Begriffe, die auf den Seiten des RZs verwendet werden.

Hauptinhaltsbereich

In diesem Bereich befinden sich die Beschreibun- gen zu den im Navigationsbereich ausgewählten Punkten. Im Bereich des Servicekatalogs wurde darauf geachtet, bei allen Services für den Portal- anwender einen gewissen Wiedererkennungsef- fekt zu schaffen, sodass die Bedienung wesent- lich vereinfacht wird. Dies wurde erreicht, indem immer die gleiche Tabreiter-Struktur verwendet wurde:

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 RECHENZENTRUM 83

AlleTabs, die keinen Inhalt enthalten, sind derzeit mit „-“ eingerahmt (z. B. „-SLA-“). Der Anwender weiß dadurch, dass der Tabreiter keine Informatio- nen beinhaltet. In einer neueren Version von Typo3 Ziel dieser Struktur ist, jedem „Suchenden“, werden diese Reiter deaktiviert (ausgegraut) sein. vom Anfänger bis zum Experten, gerecht zu werden, Der Tabreiter SLA (Service-Level Agreement) damit er schnell zu seinen Informationen gelangt. ist bereits für die Zukunft vorgesehen, ist aber in Je nach Wissensstand kann bei einem beliebigen allen Services noch leer. Ziel ist, alle ITIL-konformen Tabreiter eingestiegen werden. Die Tabreiter passen Vereinbarungen wie Reaktions- und Lösungszeiten, sich dem Denkprozess des Anwenders an: Rahmenbedingungen u.v.m. im Detail festzulegen. O Im Überblick werden generelle Hintergrundinfor- Dies sind Informationen, die für eine verlässliche mationen über einen Service gegeben, sodass Partnerschaft zwischen Anwendern und Rechen- der Anwender relativ schnell für sich entschei- zentrum notwendig sein werden. den kann, ob der Service für ihn relevant ist bzw. ihm weiterhilft. Informationsbereich O Stellt er fest, dass dies der Fall ist, wechselt er zum Tabreiter Anleitung, um sich zu informieren, Die rechte Spalte bleibt auf allen Seiten gleich wie er den Service nutzen kann. Er findet hier alle und enthält wichtige Informationen im Kurzformat wichtigen Anleitungen zur Installation und Konfi- wie die Kontaktdaten des RZs und die aktuellsten guration sowie Rahmenbedingungen u.v.m. RZ-Meldungen. Künftig soll ein RZ-Monitor den O Ist der Servicenutzer bereits fortgeschritten, stel- Status wichtiger Dienste anzeigen. Außerdem soll len sich für ihn spezielle Fragen bei bestimmten jedem (angemeldeten) Anwender eine Übersicht Problemen. Der Bereich FAQ (Frequently Asked Margarethe Ciba, seiner offenen Tickets angezeigt werden, damit er Questions) beinhaltet Lösungen zu häufigen Fra- M.A., zuständig für den über deren Bearbeitungsstatus informiert ist und Anwender Support und gen, mit denen sich die Benutzer bereits an das schnell auf Rückfragen reagieren kann. das Serviceportal im RZ gewendet haben. Rechenzentrum. Das Serviceportal unterliegt einem fortwähren- O Sollte der Servicenutzer bei den FAQs und den Prof. Dr. Jan München- den Optimierungs- und Weiterentwicklungsprozess, anderen Tabs keine Antwort auf seine Frage berg, Professor für da sich die Informationstechnologie (IT) in einem gefunden haben, kann er sich über den Tabreiter betriebliche Informati- ständigen Wandel befindet, somit auch die Aufga- Service Desk direkt mithilfe eines Formulars an onssysteme, Business ben des Rechenzentrums und letztendlich auch der das RZ-Team wenden. Die Anfrage wird an das Intelligence und Grund- damit verbundene Servicekatalog. Für Verbesse- lagen der Informatik. Ticketsystem weitergeleitet, und der Absender rungsvorschläge und Wünsche für das Servicepor- Seit 2010 ist er als bekommt eine Empfangsbestätigung. wissenschaftlicher Leiter tal hat das RZ-Team stets ein offenes Ohr. O Der Tabreiter Download/Links enthält alle wichti- für das Rechenzentrum gen Links auf externe Webseiten bzw. Download- der Hochschule Offenburg MARGARETHE CIBA, Möglichkeiten für Softwareprodukte u.v.m. verantwortlich. PROF. DR. JAN MÜNCHENBERG

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Den Start ins Studium erleichtern

Lea Treick ist eine von 56 Mentorinnen und Mentoren, die im Rahmen des MINT-Colleges neuen Studierenden ihren Start an der Hochschule erleichtert haben

Über das MINT-College: Bei Lea Treick lief alles so, wie es laufen sollte. Am 1. Oktober 2012 wurden insgesamt 409 Biologie, Chemie, Mathe und Physik waren in der Studienanfänger aus den MINT-Studiengängen Die Hochschule Offen- Schule ihre Lieblingsfächer, für Technik hat sie sich Maschinenbau (MA), Maschinenbau/Werkstoff- burg hat mit sehr großem Erfolg an der Ausschrei- immer begeistert. „Seit der elften Klasse wollte ich technik (ME), Mechatronik (MK), Mechatronik- bung für „Bessere Studi- Lehrerin werden, ich habe gern Nachhilfe gegeben plus (MK-plus), Medizintechnik (MT), Angewand- enbedingungen und mehr und gerne Sachen erklärt“, berichtet die 20-Jähri- te Informatik (AI), Verfahrenstechnik (VT), Ener- Qualität in der Lehre“ ge, die im Wintersemester 2012/13 als giesystemtechnik (ES), Elektrotech- des Bundesministeriums eine von 56 Mentoren Studienanfänger in nik / Informationstechnik (EI), Elekt- für Bildung und Forschung MINT-Fächern an der Hochschule Offenburg rotechnik/Informationstechnik-plus (BMBF) teilgenommen unterstützt hat. Über die Schüler-Ingenieur- (EI-plus) sowie Elektrische Energie- und bündelt entspre- Akadamie am Max-Planck-Gymnasium in technik/Physik-plus (EP-plus) den chende Angebote im MINT-College. Lahr ist sie zum ersten Mal mit der Hoch- Mentorinnen und Mentoren zuge- Ziele sind, Schüler schon schule Offenburg in Berührung gekom- teilt. „Die Mentorinnen und Mento- früh für die MINT-Fächer men. Sie war damals die einzige Frau unter ren werden in einer regelmäßigen (Mathematik, Informatik, 19 Männern. „Durch die Besuche an der Sprechstunde begleitet, können sich Naturwissenschaft und Hochschule habe ich aber gemerkt, dass Mentorin Lea Treick bei Fragen jederzeit per E-Mail an Technik) zu begeistern, ich selbst auch gerne noch belehrt werden uns wenden und tauschen sich bei Tref- Studierende in den möchte“, sagt Lea Treick, die heute Verfahrenstech- fen untereinander und mit den Organisatoren über Grundlagen dieser Fächer zu unterstützen, die nik an der Hochschule Offenburg studiert. ihre Erfahrungen aus“, berichtet Tomma Hinke, die Qualität in der Lehre zu Sie hat sich gleich gemeldet, als Mentoren das neue Mentorenprogramm im Rahmen des verbessern, die Zahl der gesucht wurden: „Die Erstsemester nutzen das MINT-Colleges betreut. Das Mentorenprogramm Studienabbrecher zu Programm wirklich und stellen viele Fragen.“ Vor wurde im Dezember 2012 evaluiert und wird auch senken und Absolventen allem per Mail und auch über Facebook haben sie in diesem Sommersemester wieder angeboten. beim Übergang in den viel kommuniziert: „Wie sende ich einen Druckauftrag Lea Treick kümmert sich dann um neue Studieren- Beruf zur Seite zu stehen. richtig ab, welchen Taschenrechner brauche ich bei de – dieses Mal um die startING-Studienanfänger Das MINT-College ermög- welchem Dozenten – das alles sind Fragen, die aufge- und im International Office um neue Studierende licht an der Hochschule Offenburg zusätzliche taucht sind“, berichtet Lea Treick. Aber auch private aus dem Ausland. Unterstützung von Studi- Fragen wurden gestellt: „Welche Pizzeria ist in Offen- enanfängern, Studieren- burg empfehlenswert, wo gibt es die beste Kneipe?“ SUSANNE GILG den und Absolventen: Die Hochschule kann dabei auf vielfältige, sehr posi- tive Erfahrungen bishe- riger Maßnahmen aufbauen, die durch das MINT-College erweitert, weiterentwickelt oder auch komplett neu aufge- baut werden (siehe Mentorenprogramm). Eine begleitende Lehr- Lern-Forschung dient der fortlaufenden Evaluation, Adaption und Weiterent- wicklung aller Bausteine einer zukunftsgerichteten Lehre. Im Zug der Evalu- ation findet derzeit auch eine Befragung der Lehrenden statt – die Ergebnisse der Befra- gung werden am 17. Ein Teil der April auf einem Symposi- Mentorinnen und um diskutiert, zu dem Mentoren nach alle Lehrenden der Hoch- einer Schulung an schule Offenburg einge- der Hochschule laden sind.

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 Technik lernen, wo Technik entsteht Wir sind ein leistungsstarkes Unternehmen der Präzisionswerkzeugindustrie innerhalb eines großen Unternehmensverbandes mit rund 1.800 Mitarbeitern weltweit. Bei LMT KIENINGER entwickeln und produzieren 200 Mitarbeiter unsere Werkzeugsysteme für die Zerspanung, die weltweit Anwendung fi nden u.a. in der Automobilindustrie, dem Maschinen-, Formen- und Gesenkbau.

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Gefüllt: Der große Mediensaal im D-Gebäude war voll besetzt

Witzig: Eine spaßige Unterhaltsam: Ulrike Nordau Einlage aus China… (links) und Lidija Rottenecker führten durch das Programm

Wild: Ein Tänzchen zwischendurch…

Die Welt zu Gast an der Hochschule

Der Saal war voll besetzt und das Programm prall gefüllt: Beim tradi- tionellen „International Evening“ des International Centers haben Studierende aus Russland, Mexiko, Uganda, Ägypten, Indien, China, Ghana, Indonesien, Äthiopien, Irak und Iran ihre Länder vorgestellt. Die ein oder andere Tanzeinlage gehörte genauso dazu wie Sketche oder Lieder. Wir haben einige Impressionen des Abends festgehalten.

Lecker: Das internationale Büfett, das die ausländischen Studierenden selbst gezaubert haben, war heiß begehrt

Spannend: Ulrike Nordau lernt die mexikanische Kultur kennen

Leidensgenosse: Auch Franz Roser vom Senior Service muss dran glauben…

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 Beste Aussichten für die Zukunft – bei PROTOTYP in . Sie sind Studentin oder Student in den Bereichen Wirtschaftsinformatik Maschinenbau Wirtschaftsingenieurwesen und haben Interesse an der Herstellung von Präzisionswerkzeugen? Dann sind Sie bei uns richtig: Wir bieten Ihnen in unserem Unternehmen ein anspruchsvolles Aufgaben- gebiet mit hervorragender Perspektive in den Bereichen Produktion, Logistik, Quali- tätswesen und Entwicklung. Ihr Profil: – Gutes Abitur oder fachbezogene Hochschulreife – Kommunikationsstärke, Eigenmotivation und Zielstrebigkeit – Hohe Lern- und Leistungsbereitschaft – Teamfähigkeit Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Prototyp-Werke GmbH Carola Heinsius Franz-Disch-Str. 10, 77736 Zell am Harmersbach E-Mail: [email protected] Weitere Informationen finden Sie unter www.walter-tools.com AUSBILDUNG UND STUDIUM AUSBILDUNG

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Sicherheit ist unsere Mission: Sie bestimmt das Denken und Handeln der DEKRA Automobil GmbH, der größten Sachverständigenorganisation Deutschlands und dem europaweit führenden unabhängigen Dienstleister für Fahrzeugprüfungen, -gutachten und -bewertungen. Zum weiteren Ausbau unserer Marktführerschaft suchen wir für unsere Niederlassungen ständig Prüfingenieure (m/w). Gerne auch mit Berufserfahrung. Ihr Engagement Sie führen die Prüfung von Kraftfahrzeugen und Anhängern nach § 29 StVZO durch. Außerdem nehmen Sie Bauartveränderungen ab. Hierzu gehört auch die Abgasuntersuchung. Darüber hinaus bieten wir Ihnen die Möglichkeit, Gutachten bei Kfz-Schäden zu erstellen. Ihre Qualifikation Sie verfügen über ein abgeschlossenes Studium der Fachrichtung Maschinenbau oder Fahrzeugtechnik und haben einschlägige Erfahrung im Kfz-Wesen, Sie können ggfs. schon eine Ausbildung zum/ zur Prüfingenieur/-in vorweisen und haben bereits in der Praxis als Prüfingenieur/-in gearbeitet. Wenn Sie darüber hinaus in einem inter- national expandierenden Unternehmen Wertschätzung als Mitarbeiter erfahren möchten sind Sie bei DEKRA herzlich Willkommen. Bitte senden Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen unter: www.dekra-bewerbung.de Dipl.-Ing. (FH) Ralph Weickgenannt DEKRA Automobil GmbH Niederlassungsleiter Herr Maute DEKRA Automobil GmbH Kinzigstr. 10 77652 Offenburg 0781.7275-16 Wir freuen uns darauf, Sie kennen zu lernen! 88 INTERNATIONAL CENTER

Aus der Graduate School ECM-Absolvent überrascht seine Familie als Abschlussredner

Die zwei Jahre meines Master-Studiums „Energy Conversion and Management“ an der Hochschu- le Offenburg sind sehr schnell verflogen: Ich erin- nere mich noch so gut an das erste Semester mit all seinen neuen kulturellen und fachlichen Heraus- forderungen; besonders auch an die notwendige Anpassung an das deutsche Bildungssystem und die hohen Anforderungen in einigen ingenieur- wissenschaftlichen Unterrichtsfächern. Im zweiten Semester folgte das praktische Studiensemester, sodass wir Gelegenheit hatten, mit Fachleuten aus diesem Land zusammenzuarbeiten. Dann kam das dritte Semester, in dem bereits einige Fächer auf Deutsch unterrichtet wurden und die Erwartungen der Professoren deutlich anzogen. Im vierten und letzten Semester schrieben wir schließlich unsere Master-Arbeit, wiederum in Kooperation mit Fach- leuten aus der Wirtschaft. Und es kam der Tag der Abschlussfeier, wobei ich die Zeremonie allerdings etwas anders als andere Studierende erlebte: Zwei Wochen vor der Veranstaltung erhielt ich nämlich einen Anruf, in dem ich erfuhr, dass ich auserwählt war, die Absolventenrede zu halten – und das wenn Roberto Rendón (3. von links) mit Freunden bei der Hochschulfeier möglich auf Deutsch! Das war natürlich eine große Ehre für mich. Aber ich muss zugeben, dass ich zunächst keine Ich bin davon überzeugt, dass eine gute Vorberei- Ahnung hatte, was ich da überhaupt sagen sollte! tung stets der Schlüssel zum Erfolg ist. Dennoch Zum Glück habe ich sehr viel Unterstützung von setzte mein Herz beinahe aus, als ich in den Saal verschiedenen Personen erhalten, die zunächst kam und die Größe und die Anzahl der Menschen gar nicht wussten, bei was sie mir da halfen – es sah, die hier anwesend waren. Es war eine sehr sollte nämlich eine Überraschung für sie werden! wichtige und interessante Erfahrung für mich, und Diese Leute waren meine Mutter und mein Vater, es hat auch alles gut geklappt. Am Ende war ich die extra aus Mexiko angereist waren, meine Gast- sehr glücklich darüber, so viel positives Feedback familie aus Erfurt, bei der ich von 2001 bis 2002 von Leuten zu erhalten, mit denen ich zum Teil ein Austauschjahr verbracht hatte, und zwei gute noch nie zuvor in meinem Leben gesprochen hatte. Freunde aus Mexiko. Unter ihnen war die Mutter einer mexikanischen Studentin, die mir sehr viel Positives von meinem Land Mexiko, und seinen Menschen berichtet hat. Und sicherlich werde ich nie die Gesichter meiner Eltern, Gasteltern und Freunde vergessen: voller Überraschung und Stolz! Das war ein sehr schö- nes Gefühl. Für mich persönlich ist Wirkung, die man Roberto Rendón hat im hinterlässt, wichtiger als der Erfolg, und am Ende WS 2012/13 das inter- dieser Rede hatte ich den Eindruck, dass ich es zum nationale Master-Studi- Glück geschafft hatte, bei meinen Zuhörern eine Roberto bei um „Energy Conversion Wirkung zu erzielen. Ich bin der Hochschule Offen- seiner Rede and Management“ burg sehr dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit an der Hochschule erhielt, diese Absolventenrede zu halten. Es ist Offenburg erfolgreich beendet. Ab dem sicher eine Erfahrung, die ich in meinem Leben nie 1. Februar ist er Trainee vergessen werde. im „Graduate Program“ der Siemens AG. ROBERTO RENDÓN INGENIEURSKUNST bis ins kleinste Detail

Einblicke auf unserer neuen Website

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Nachrichten aus der Graduate School

“German degree programs have a good reputation in Pakistan”

Aneeque Hassan studies Communication and Media Engineering (CME) at the University of Applied Sciences Offenburg. During the graduation ceremony Professor Dr. Rainer Bender awarded the “DAAD-Preis” to the student from Pakistan. “You always support us during the orientation days”, said Bender in the Oberrheinhalle – an interview Campus: Did you have any problems Campus: How do you like Offenburg? here in ? Campus: Did you know about your nomi- Oh, I like it very much. Aneeque Hassan: Aneeque Hassan: No, I didn’t have prob- nation for “DAAD-Preis” and how did you Compared to Lahore, Offenburg is a very lems in Offenburg – ever. When I came feel on stage in the Oberrheinhalle? small town. But for studying I love it. On here, I was picked up at the station and Aneeque Hassan: Professor Bender sent my third day in Offenburg we went to Stras- the International Office had organized my me an e-mail and told me that I’d get the bourg by bike. It had been a long time since apartment. They are always supportive. DAAD-Preis and 1000 euros – that’s great! I’ve ridden a bike. That was like an adven- The processes in Germany are often very Standing in front of so many people and ture… I like riding a bike, but when there’s complicated, like obtaining a Lohnsteuer- getting the award was an honor. I feel snow and ice I prefer walking. karte (laughing). But in Bürgerbüro and at really honored and I’m very happy about Campus: …and what don’t you like? Finanzamt they try to explain things. The this award. Aneeque Hassan: The only things I don’t members of the International Office and in Campus: Why have you chosen Offen- like in Germany are food and the weather the faculty they are very helpful and I want burg for studying? in winter. But I love the German bakery to say „Danke“ I’ve always heard Aneeque Hassan: products. At the beginning I and my friends INTERVIEW: good things about German engineers thought that food in Germany always tastes graduati SUSANNE GILG and there are also many big IT-compa- like Mensa-food (laughing). At graduati- n ffood nies in Germany, like SAP. So I caught on ceremony I ate some German food rmmally up on degree programs of German and that was very good. But normally l ffood universities on the internet. CME at I order some spices and special food nd Hochschule Offenburg sounded very from Asian stores online. I and good and the content fitted my interests DuringD the graduation ceremony my friends often cook together. in the Ober-rheinhalle Professor best. In Pakistan I studied telecommu- Dr. Rainer Bender awarded the nications and for two years I worked is 25 years old. “DAAD-Preis” to Aneeque Hassan for a telecommunication company in Info: Aneeque Hassan He was born in Lahore, Pakistan. Since Bild: Rolf Hofmann Lahore. German degree programs in one year he studies Communication and engineering have a very good reputa- Media Engineering in Offenburg. tion in Pakistan.

Forschungskooperation mit der Lahore University of Management and Sciences

In den Studiengängen der Graduate School sind traditionell viele Scale Waterways (EnA²S²W²)”. In den nächsten zwei Jahren werden engagierte und begabte Studierende auch aus Pakistan einge- gemeinsam Sensor- und Funksysteme entwickelt, mit denen auch schrieben. Grund genug, sich 2012 an der Ausschreibung „Deutsch- über große Distanzen zuverlässig Wasserwege überwacht und Pakistanische Forschungskooperationen“ des Deutschen Akademi- Warnsysteme mit den notwendigen Informationen versorgt werden schen Austauschdienstes (DAAD) zu beteiligen, um den Studieren- können. Es ist das Ziel, Prototypen zu entwickeln, die auch große den auch Projekte in Kooperation mit ihren Heimatländern anbie- Wasserwege, wie den Indus, abdecken können. ten zu können. Das Offenburger Labor für Kommunikationselektro- Das Projekt ist mit gut 60 000 Euro ausgestattet und beinhal- nik unter Leitung von Prof. Dr. Axel Sikora stellte hierbei gemein- tet neben Reisen zu gemeinsamen Workshops und Forschungs- sam mit einer der führenden pakistanischen Forschungs- und Lehr- aufenthalten auch Mittel für Personal und Ausstattung an beiden universitäten, der Lahore University of Management and Sciences Standorten. (LUMS), und dem dortigen Embedded Systems Laboratory sowie dem Laboratory for Cyber Physical Networks and Systems einen Dr.-Ing. Axel Sikora ist Professor für Embedded Systeme und Kommunikationselektronik Antrag zum Thema „Development of Energy Autarkic and Autono- und Studiendekan des internationalen Master-Studiengangs Communication and Media Engi- mous Wireless Sensor System for Real Time Monitoring of Large neering, an dem traditionell auch viele pakistanische Studierende beteiligt sind.

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 INTERNATIONAL CENTER 91

Die Hochschule Offenburg auf internationalen Hochschulmessen

Seit nunmehr 14 Jahren bietet nahm er an der International Conference on Smart Grid die Hochschule Offenburg and Clean Energy Technologies (ICSGCE 2012) in Hong- internationale Master-Studi- kong teil. engänge an und ist somit für Frau Schindler präsentierte die Hochschule Offen- qualifizierte Studierende aus burg auf den Europosgrados Messen in Mexiko und dem Ausland ein attraktiver Kolumbien und besuchte die Universidad Nacional Studienort. Die Absolventen de Bogotá, mit der ein Partnerschaftsabkommen für der Graduate School sind die Fakultät M+V angestrebt wird. Prof. Jochum, der in den Unternehmen sehr Zweitgutachter eines Doktoranden dieser Universität begehrt, und so arbeiten ist, war dort nur wenige Tage zuvor ebenfalls zu Gast. und leben viele von ihnen Ein Gegenbesuch von Prof. Serra von der Universi- nach dem Studium auch dad Nacional de Bogotá in Offenburg ist im Juni 2013 erst einmal in Deutsch- geplant. land. Damit der positive Trend hinsichtlich der Bewer- Mit der Universität VERITAS in Costa Rica gibt es berzahlen für die internationalen Master-Studiengän- ebenfalls eine neue Hochschulpartnerschaft. Die Univer- ge weiterhin anhält, hat die Hochschule Offenburg auch sität wurde im Oktober von Prof. Gruner besucht. Im in den vergangenen Monaten wieder an verschiedenen gleichen Monat reiste Frau Teubner-Jatzlau außerdem internationalen Hochschulmessen teilgenommen. Für die mit einer Delegation der baden-württembergischen deutschen Studierenden ergeben sich durch die engen Landesregierung in die Türkei und nahm dort an zwei Kontakte zu ausländischen Hochschulen außerdem viele Hochschulinformationstagen für türkische Studieren- interessante Austauschmöglichkeiten. de teil. So beteiligte sich Prof. Sikora im Oktober 2012 an der von GATE-Germany organisierten Hochschulmesse Lydia Schindler ist Koordinatorin der Graduate School der Hochschule CEE 2012 in China und vertrat dort die Hochschule Offen- Offenburg burg in Peking, Xi’an und Chengdu. Im Anschluss daran

Leonhard Euler – Pate für die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Russland

Mobilitätsbeihilfen, die es jungen der funkbasierten Real-Time Loca- Nachwuchswissenschaftlern Der aus Basel stammende und als lization geforscht wird. Die inzwi- erlauben, ihre Forschung an der einer der bedeutendsten Mathe- schen formalisierte Kooperation Hochschule Offenburg während matiker geltende Leonhard Euler zur SU Petrozavodsk hat zum Ziel, eines einmonatigen Aufenthalts (*1707, † 1783) hatte lange eine die an beiden Hochschulen bereits zu vertiefen. Im Wintersemes- Professur für Physik und später entwickelten Lokalisierungslösun- ter 2012/13 war der erste Dokto- Mathematik in St. Petersburg inne. gen weiterhin zu verbessern und rand aus Petrozavodsk im Labor Seit 1998 ist er der Namensgeber in übergreifende Lösungen so zu für Kommunikationselektronik; für für ein DAAD-Programm mit dem integrieren, dass ein skalierbarer das kommende Sommersemes- Ziel, qualifizierten Nachwuchswis- Rückgriff auf die verschiedenen ter sind drei weitere Studierende senschaftlern aus der Russischen Messverfahren möglich wird. Prof. angekündigt. Föderation, der Ukraine, Belarus Sikora besuchte auf Einladung und Moldau die Möglichkeit für der SU Petrozavodsk die Haupt- Vera Vanié arbeitet an der Fakultät E+I Kontakte zu deutschen Kollegen stadt der Republik Karelien an der sowie im International Center und kümmert - zu vermitteln und zu gemeinsa- Grenze zu Finnland und konnte sich neben der Koordination Deutsch-Franzö men Forschungsprojekten anzu- sich einen Eindruck von der sehr sische Studiengänge auch um die Stipendi- regen. aten des Leonhard-Euler-Programms. agilen Umgebung, der exzellen- ist Professor für Seit 2011 hat Prof. Dr.-Ing. ten Infrastruktur und der hohen Dr.-Ing. Axel Sikora Embedded Systeme und Kommunikations- Axel Sikora erste Kontakte zur Motivation und Qualifikation der elektronik. Er war während seines Studiums Staatlichen Universität (SU) Forschungsgruppe verschaffen. DAAD-Stipendiat für einen einjährigen Studi- Petrozavodsk in der Russischen Die DAAD-Förderung bezieht enaufenthalt in Russland. Föderation vertieft, nachdem sich in unserem Fall auf die sich herausgestellt hatte, dass an Bereitstellung von Stipendien und beiden Hochschulen zum Thema

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Sonnenuntergang in der Nähe von Tiruvananthapuram Aus dem International Office Austausch einmal anders!

Wollten Sie schon immer mal etwas anderes sehen? Dann ab nach Indien, dem Land der bunten Saris, riesigen Elefanten und ewig hupenden Rikschas! Dort offenbart sich eine Welt, die in vielen Berei- chen von der westlichen Kultur unberührt ist und somit ein gewaltiges Potenzial an neuen Erfahrun- gen bietet. Da ich sehr daran interessiert bin, die Welt zu erkunden, habe ich, Philipp Digeser, EIM-Student, mich an das „Indian Institute of Information Tech- nology and Management – Kerala“ (IIITM-K) bege- ben, einer kleinen und modernen Bildungseinrich- tung in Trivandrum, Südindien, die sich auf die Ausbildung von Masterstudenten und Forschung konzentriert. Initiiert wurde der Aufenthalt durch Prof. Dr. Axel Sikora, der seit einiger Zeit Kontakte Gruppenbild nach einer Präsentation über mit dem IIITM-K unterhält und ein Memorandum of Auslands semester an der HS Offenburg Understanding (MoU) zwischen beiden Hochschu- len initiiert hat. Autor: Straßenverkehr, eine von Traditionen, Religionen Philipp Digeser studiert und kulturellen Normen dominierte Kultur, frei Scheinbar regelloser Straßenverkehr und eine seit November 2011 laufende Hunde und Kühe sowie seltsame und traditionelle Kultur Elektro- und Informati- onstechnik. Nachdem er zugleich sehr große Insekten, viel zu aufregend Dort angekommen, wurde ich von sehr netten während seines Bachelor- waren. Andererseits muss man sich auch bewusst und hilfsbereiten Studenten auf mein Leben in Studiums an der DHWM sein, dass Indien nach wie vor ein Entwicklungs- Indien vorbereitet – so haben wir gemeinsam Lörrach ein Auslands- land ist, in dem noch immer viele für westeuro- eine Wohnung für mich gesucht, ich habe mich semester in Kanada päische Verhältnisse unvorstellbare Dinge an der mit den indischen Lebensgewohnheiten vertraut verbracht hatte, entschied Tagesordnung sind: arrangierte Ehen, allgegen- er sich, die Welt noch gemacht, und gemeinsam haben wir Restaurants wärtige Korruption und große Armut. einmal aus einer anderen und Basare erkundet. Von einem Kulturschock Perspektive kennenzuler- kann hier jedoch nicht die Rede sein, da all die nen und verbrachte ein Beeindruckende Bauten, hervorragende Küche neuen Dinge, wie stark gewürztes Essen, das weiteres Auslandsseme- man hier mit der Hand isst, scheinbar regelloser ster in Indien. Die Arbeit am IIITM-K stand unter der Leitung von Prof. Dr. Alex P. James, der u.a. in den USA und Australien studierte. Ich konzentrierte mich voll- Besichtigung des Taj Mahal ständig auf meine Forschungsarbeit, die von der Anwendung von künstlichen neuronalen Netzen für Bildverarbeitung auf parallel arbeitenden Rech- nerarchitekturen handelte. Indien offenbarte mir viele schöne Seiten, die meinem Auslandsaufenthalt eine besondere Note gaben: Ich habe Freunde kennengelernt, die alles mit mir teilten, die Freude daran hatten, mir Indien zu zeigen und stolz darauf waren, einen Freund aus Deutschland zu kennen. Ich habe während einer dreiwöchigen Reise viele wunder- bare Landschaften und Bauwerke gesehen und vermisse noch immer die hervorragende vegeta- rische Küche. Ach ja, und nicht selten wurde ich gebeten, an Fotoshootings mit allen möglichen Indern teilzunehmen, da alle glaubten, ich hätte gewisse Ähnlichkeiten mit Harry Potter.

PHILIPP DIGESER

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Königspalast in Bangkok

Ronja Henken im Tempel des Liegen- den Buddha

Aus dem International Office Ein Auslandssemester an der Kasetsart University, Thailand

Etwa vier Wochen nachdem meine Bewerbungs- Stunden, meist mit einer kleinen Pause. Während unterlagen vom International Office der Hochschu- des Semesters müssen Hausarbeiten, Präsentatio- le Offenburg an die Kasetsart University in Bang- nen und Gruppenarbeiten erledigt werden. Ferner kog geschickt worden waren, kam die Zusage. gibt es in fast jedem Fach Zwischen- und Abschluss- Danach musste ich mich nur noch um die organi- prüfungen. Ich hatte mir vorab anhand eines Kurs- satorischen Dinge kümmern: Antrag für ein Jahres- buchs der Kasetsart University Kurse ausgesucht, visum, Stipendienbewerbung, Unterkunft, Impfun- die ich hören wollte. Da jedoch viele Kurse in dem gen und die Buchung des Hin- und Rückflugs. Semester nicht stattfanden, musste ich diese haupt- Zudem habe ich mir ein Reisehandbuch zuge- sächlich spontan vor Ort auswählen. legt, aus dem ich viele Informationen über Thailand Bangkok liegt sehr zentral, und man hat dort jeder- bekommen habe. Es enthielt gute Beschreibungen zeit eine hervorragende Verbindung, egal ob mit dem Ein Thai- der thailändischen Kultur, Religion, Politik und des Bus, Zug oder Flugzeug. Ich hatte so die Möglichkeit Konversa- Klimas. Tipps zu SIM-Kartenanbietern und Medika- zu reisen und jeden Teil des Landes zu erkunden. tionskurs ist menten waren auch sehr hilfreich. Sprachlich habe Ich kann jedem empfehlen ein Auslandssemes- empfehlenswert, ich mich nicht vorbereitet. Allerdings habe ich an der ter zu absolvieren: Es hat nicht nur meine Sprach- weil viele Kasetsart University einen Thai-Konversationskurs kenntnisse gefördert, sondern meine Selbstständig- Menschen in Thai- belegt, den ich sehr weiterempfehlen kann. Es stellte keit und Eigeninitiative. Eine neue Kultur und deren land kein oder sich nämlich heraus, dass Grundkenntnisse der thai- Lebensweise kennenzulernen war sehr interessant. sehr wenig ländischen Sprache notwendig sind, weil viele Thai- Es war eine sehr schöne Zeit und eine Erfahrung, die Englisch sprechen. länder kein oder nur sehr wenig Englisch sprechen. mir immer in bester Erinnerung bleiben wird.

Unterkunft im Studentenwohnheim RONJA HENKEN Ronja Henken studiert im 7. Semester Maschinenbau und gehörte zu Die Kasetsart University war bei der Zimmersuche den ersten drei Studierenden, die nach einer Erneuerung des Kooperati- behilflich. Ich entschied mich für ein Zimmer im onsabkommens an der Kasetsart University studieren durften. internationalen Studentenwohnheim. Alle Zimmer sind möbliert, und auf jedem Stockwerk befinden sich zwei Badezimmer, die untereinander geteilt Bangkok werden. Die Zimmer kosten ca. 100 € plus Strom bei Nacht (ca. 25 €). Das Wohnheim liegt zentral auf dem Campus, in der Nähe gibt es einen kleinen Super- markt, ein nettes Café, Basketballplätze, einen Fußballplatz und andere Sportplätze. Die Kasetsart University ist eine sehr renom- mierte Universität in Thailand. Die jüngste Prinzessin, Chulabhorn Valayalaksanan, hat dort Chemie studiert. Das Kursniveau ist etwas niedriger als in Offenburg, die Englischkenntnisse der Dozenten sind meistens sehr gut. Die Vorlesungen dauern immer drei bis vier

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Aus dem International Office Als ERASMUS-Austauschstudierende aus Schweden zu Gast an der Hochschule Offenburg

Bald ist es soweit: Mitte Februar fliege ich langen Vorschriften und Anleitungen gibt es bei uns zurück in den tiefsten Winter, zurück nach Gävle überhaupt nicht. Dieser Sprachgebrauch war für in Schweden. In meinen fünf Monaten hier in mich daher zunächst sehr gewöhnungsbedürftig. Offenburg hat sich so einiges in mir getan: Das Außerdem hatte ich mir schnellstens abzugewöh- berühmte „als” aus dem badischen Dialekt nen, stets das informelle „Du“ zu verwenden, was schlich sich leise in meine Wortwahl ein; ich ich jedoch bis heute manchmal noch unabsichtlich habe gelernt, auf deutsche Art und Weise mache. Ganz klar; in der Sprache spiegelt sich die sozial zu sein, was mir sehr gut tut und auch Kultur. Der größte Unterschied ist für mich jedoch, wenn ich immer noch diese luxuriöse südli- dass die Zeit in Schweden einfach um etwa die Hälf- che Winterwärme hier in meiner Herbstjacke te langsamer läuft. Dieser Unterschied spiegelt sich genieße, hab ich mich mittlerweile schon sehr auch darin wider, dass wir gerade mal zwei Kurse an diese Temperaturen gewöhnt und frage alle zehn Wochen, anstatt sieben Kurse gleichzeitig mich nun, ob der kalte Norden es überhaupt in einem Semester haben. Doch nichts ist besser Autorin: schaffen wird, mich schon bald wieder warm will- oder schlechter, einiges ist einfach anders. Ich Caroline Heim, kommen zu heißen. persönlich bevorzuge eine gesunde Mischung aus Austauschstudierende Als Deutsch-Schwedin, die ich bin, haben schwedischer und deutscher Zeit. Ein Glück, dass der Högskolan i Gävle, Schweden, studierte im mich die vergangenen Monate meinen deutschen ich an beiden Kulturen teilhaben kann und mich WS 12/13 Energiesys- Wurzeln wieder sehr nahe gebracht. Auch wenn die Hochschule Offenburg so großherzig willkom- temtechnik an der Hoch- es viele Ähnlichkeiten gibt, ist in Schweden doch men geheißen hat. Hier kann man sich wirklich nur schule Offenburg. vieles anders. Komplizierte Paragrafen in Form von wohlfühlen.

Zu Besuch an der Partneruniversität in Mersin

Im Rahmen des Städten Adana und Tarsus einen hochschuleige- „ERASMUS Staff nen Busverkehr am Morgen sowie am Abend. Mobility Programs“ Zwischen 8.30 und 9.00 Uhr treffen alle Busse hatte ich die Möglich- auf dem Campus ein. – Was für ein geordnetes keit, in der Zeit vom Chaos! Kaum ausgestiegen, ist der Andrang an 3. bis 7. Dezember den verschiedenen Teebars auf dem Campus sehr 2012 die Cag Univer- groß – Frühstück ist angesagt, danach ab 9.10 Uhr sity, Mersin, eine Unterricht. Am Abend bringen die Busse ab 16.30 Partnerhochschu- Uhr alle wieder nach Hause. le des Studiengangs Während dieser Woche standen für mich unter- Betriebswirtschaft/ schiedliche Aktivitäten auf dem Programm. Dazu Logistik und Handel gehörte neben diversen Gesprächen sowie Unter- zu besuchen. Mersin richtsbesuchen auch ein Besuch des ERASMUS DAY ist neben Istanbul die am Campus der Cukurova University – zweitgröß- wichtigste und größ- te Universität der Türkei in Adana – und abschlie- te Hafenstadt in der ßend eine Sightseeing-Tour in Tarsus, der Geburts- von links: Türkei nahe der syri- stadt des Apostels Paulus und Wohnort von Cleo- Selen Sokmen schen Grenze; eine interessante Region mit sehr patra und Marc Antonius. (International Office, viel Entwicklungspotenzial. Erreichen kann man Dieser Mitarbeiteraustausch war für mich ein Cag University) die pulsierende Millionenstadt Mersin aus Offen- tolles Erlebnis, von dem ich sehr viele Eindrücke Oktay Orel, (Career burg mit Auto, Flugzeug und Bus. So taucht man von unserer Partnerhochschule, Land und Leuten Center, Cag University) Nicole Diebold innerhalb eines Tages in eine ganz andere Welt und der türkischen Kultur mitnehmen konnte. (HS Offenburg) ein, und die Eindrücke sind unglaublich. Die Cag University liegt etwa 60 km von Mersin entfernt. NICOLE DIEBOLD IST AKADEMISCHE MITARBEITERIN Daher gibt es für die Studierenden, die Profes- IM STUDIENGANG BETRIEBSWIRTSCHAFT/ soren sowie Angestellten aus den umliegenden LOGISTIK UND HANDEL.

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Ausflüge, Ballspiele und gemeinsames Kochen sorgten für gute Stimmung bei den Tutoren und den Stipendiaten Aus dem International Office „Ciência sem Fronteiras“ aus Tutorensicht

Ende Juli 2012 reisten erstmals hunderte von brasilianischen Stipen- diaten im Rahmen der Initiative „Wissenschaft ohne Grenzen“ nach Deutschland, um hier an Hochschulen und Universitäten ein Jahr in ingenieurwissenschaftlichen Fächern zu studieren. Der Deutsche Akademische Austauschdienst ist Partner der brasilianischen Stipen- diengeber und managt das Programm auf deutscher Seite. Zu Beginn des Studienaufenthalts stand die sprachliche Vorbe- „Es war etwas Besonderes, so viele verschiedene reitung der Brasilianer: Intensivkurse in „Deutsch als Fremd- Menschen mit einer anderen Kultur gleichzeitig kennen- sprache“. An der HS Offenburg organisierte das Internatio- lernen zu dürfen. Sie waren für jede Unternehmung nal Office (IO) im August und September dazu einen zweimo- sehr dankbar, und das gibt einem doch viel zurück. Es natigen Kurs, an dem acht Stipendiaten der HS Offenburg, zehn ist dann fast keine richtige Arbeit, wenn man Aktivitä- Stipendiaten der HS Karlsruhe und zwei Stipendiaten der HS Furt- ten und Unternehmungen gemeinsam verabredet und wangen teilnahmen. Der Kurs war auf die speziellen Voraussetzun- diese auch noch selbst gern macht, wie zum Beispiel gen und Bedürfnisse der Kursteilnehmer zugeschnitten. Die Lehr- Fußballspielen, Schwimmengehen oder sich in der beauftragten Verrel, Baumeister und Vollmer zeigten vollstes Enga- Stadt zu treffen. Interessant waren die vielen Gesprä- gement, ebenso die vier studentischen Tutoren und Tutorinnen. che über die Unterschiede, die es zwischen der deut- Mit am Strang zogen auch mehrere Mitarbeiter der Hochschule, schen und brasilianischen Kultur gibt. Auch interessant die verschiedene Laborbesichtigungen und Führungen ermög- war festzustellen, dass vermeintliche Unterschiede, wie lichten. Das Programm wurde weiterhin durch Betriebsbesichti- eventuell vorher angenommen, gar nicht vorgefunden gungen und Exkursionen abgerundet. Der Kurs war ein großer wurden, wie beispielsweise die angenommene noto- Erfolg („Der beste Deutschkurs, den ich je unterrichtet habe“) rische Unpünktlichkeit der Gäste. Natürlich ist es aber wird jedoch leider aufgrund der engen personellen Situation im trotzdem passiert, dass mich plötzlich ein unerwarteter IO nicht in dieser Form wiederholt werden können. Anruf erreichte mit den Worten: „ station in Offenburg now.“ (Philipp) Häufig kommen internationale Studierende im „Campus“ Yes, we’re at the train zu Wort, die berichten, wie es ihnen hier ergeht oder ergangen ist. An dieser Stelle wollen wir einmal die Sicht unserer studen- tischen Tutoren zeigen, die ihrerseits auch neue Erfahrungen sammelten: Lea Treick (VT 3), Karin Kunze (m.gp 2) und Phil- ipp Fenner (WIM 1) berichten: „Für michh persönlich war diese Zeit sehr wertvoll. Ich habe tolle neue Menschen kennengelernt, zig Menschen kennengelernt Einladungen nach Brasilien erhalten, bin auf einigen, zig Exkursionen gewesen, habe ein wenigten, bin Portugiesisch auf einigen gelernt und durfte hautnah dabei sein, wie Auslands-giesisch studenten plötzlich mit der deutschen Kultur konfron- „Die Arbeit im International Office als Tutorin für tiert wurden. Man wunderte sich darüber, dass in den das brasilianische Austauschprogramm ist wohl der Offenburger Straßen alle Kabelleitungen unterirdisch bisher vielseitigste und interessanteste Ferienjob verlaufen und alles so schön „aufgeräumt“ war. Trink- gewesen, den ich je hatte. Dies reichte von der Orga- bares Wasser überall aus dem Wasserhahn war für die nisation rund um die Ankunft der Brasilianer über Brasilianer ebenso ein unfassbares Ereignis, beson- Bürotätigkeit zum Planen von Exkursionen, Besor- ders an heißen Tagen. Ein weiteres Highlight war die gung der Tickets und je nach Anlass auch mal das Fahrt auf der deutschen Autobahn. Kaum zu Anfertigen von Präsentationen, zum Beispiel, um das glauben, dass so etwas eine echte Attraktion deutsche Studiensystem näherzubringen, bis hin zum ist. Unsere Brasilianer haben sich mittlerwei- ausgelassenen Feiern beim BBQ am Giffiz, bei Volley- le gut eingelebt.“ (Karin) ball- oder Fußballmatches, beim Minigolf, im Eisca- fé nach einer Tagesexkursion oder beim gemeinsa- men Kochen. Es ist bemerkenswert, wie viel Dank- barkeit man von den Brasilianern zu spüren bekam, BIRGIT TEUBNERJATZLAU, M.A., MAG.RER.PUBL. IST und es war einfach total interessant, einen Einblick in SEIT 1999 LEITERIN DES INTERNATIONAL OFFICE. ihr Heimatland zu bekommen und das ein oder ande- re brasilianische Gericht zu kosten.“ (Lea) campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Winter 2013 96 INTERNATIONAL CENTER

Hochzeit international

Auf einem Hochzeitsempfang im Four Seasons Ramchuri Rd., Bangkok, trafen sich Senior Service und viele ehemalige Studierende der Hochschule Offenburg

Der Senior Service, seit mehr als zehn Jahren erfolgreich bei der Betreuung ausländischer Studenten, zeigt auch noch lange nach dem Studi- um Wirkung bei den Absolventen und Absolven- tinnen. Das können Besuche der Alumni in Offen- burg bei den Seniors sein oder auch Einladungen ins Heimatland. Es gab auch schon mal vor zwei Jahren ein Get together mit den thailändischen Alumni in Bangkok. Diesmal kam eine Einladung nach Bangkok zur „Wedding Ceremony“ eines Absolventen des Studiengangs ECM: Kanin Suwananarat mach- te seinen Master im Sommersemester 2007 und arbeitet seither für Bayer Thailand in Rayong. Was für eine schöne Überraschung! Wir waren sehr gespannt, wie so eine Veranstaltung in einem exotischen Kulturkreis abläuft, und nahmen diese Einladung natürlich gern an. Um es kurz zu machen: Die Wedding Recepti- on (zu der das Brautpaar und deren Eltern einlu- den) lief nach „westlichem“ Muster ab – allerdings auf eine luxuriöse Weise: in einem First Class Hotel der gehobenen Kategorie in Bangkok, mit einem fernöstlichem Büfett vom Feinsten, mit einem thai- ländischer Popsänger, einem Film über das Braut- paar, einer Rede des belgischen Chefs von Bayer „Offenburg und die Hochschule und last, but not least dem Wurf des Brautstrau- sind ein sehr wichtiger Teil ßes in die Menge der Gäste. Den fing, was für meines Lebens. Ich hatte eine eine Überraschung, eine andere Absolventin eines schöne Zeit und habe sehr gute Master-Studiengangs an unserer Hochschule: Ke Freunde gefunden. Einfach eine Parin Phadungvorasart (IBC 2007). Und damit sind sehr schöne Erfahrung.“ wir beim zweiten, wirklich schönen Effekt dieser Chile, Cristian Guajardo,uaajardo, Chile, CME 2005/20065/22006

„Die Zeit fliegt. Es ist inzwischen über sieben Jahre her, dass ich in Offenburg angekommen war. Das, was mir am meisten in Erinnerung geblieben ist, sind die Freundschaften zwischen Menschen aus unterschiedlichen Ländern. Examen, Partys, der International Evening und die Essen mit dem Senior Service werde ich nie vergessen.“

Jittrapol Intarasirisawat, Thailand, CME 2005 – 2007:

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 INTERNATIONAL CENTER 97

„Als ich das erste Mal ankam, war Offen- burg für mich wie eine Stadt am Ende der Welt. Während meines zweijährigen Aufent- halts habe ich hier sehr gute Erfahrungen gemacht. Es war die Zeit, in der ich sehr oft Rad gefahren bin, sogar nachts bei -3 Grad bin ich mit dem Rad nach Hause gefahren.“

Judhakitt Tirathumcharoen, Thailand, CME 2004-2006

„Das Beste an Offenburg waren die deutschen Menschen, besonders die Familie Keck. Sie war eines der größten Geschenke in meinem Leben – und ich habe ein ziemlich gutes Gedächtnis. Außerdem hat mir in Offenburg gefallen: Pennymarkt, Bier, die Keks, unse- re Wohnung, Keller-Partys, der Schwarzwald, die nettentten DDeutschen, die Weinberge und das Raclette.“tte.“ Den Braut- Reise angelangt: Hochzeits- Die Hochzeitsgesell- strauß fing gäste waren auch eine ganze schaft kennt sich zum Johannaohanna Kivela, Finnland, 07 eine andere Absol- Reihe ehemalige Studierende Teil aus Offenburg: ntin 2006/20 Das Brautpaar Kanin AustauschstudeAustauschstudentin 2006/2007: ventin aus unserer und Absolventen der Offen- und Mook Suwannarat burger Hochschule! Was für Hochschule. in der Mitte, Hans- eine Wiedersehensfreude! Sie Dieter und Margot Keck kamen aus ganz Thailand, aber auch aus Finnland (Dritter und Zweite von oder Singapur, wo sie jetzt eben arbeiten, und es rechts) gab so viel zu erzählen. Aber damit war das Wiedersehen ja nicht zu „Manchmal vermisse ich noch das Ende: Solange wir in Bangkok waren, verbrachten Leben in Offenburg. Ich konnte drei oder vier Exstudenten, die hier wohnten, ihre hier unvergleichliche Erfahrungen Nachmittage und Abende mit uns: Bootsfahrten, sammeln. In Offenburg hatte ich eine Ausstellungen, Weekend Market, japanisch oder Großmutter, den Senior Service, der vietnamesisch essen gehen – einfach herrlich! Ausflüge Wochenmarktmarkt für mich wie für einen Enkel gesorgt von Bangkok: Nachch der hat. Die Zeit ist so schnell vergan- gen – aber ich habe Offenburg in HANSDIETER UND MARGOT KECK Hochzeit verbrachtenchten die Gäste mit den ehema-ehema- noch bester Erinnerung.“ Hans-Dieter und Margot Keck sind seit vier Jahren im ligen Studierendenrenden Senior Service aktiv. Er ist Dipl.-Kaufmann und war 34 Jahre eine schönee Zeit (links Gunthanuth Hoontrakul, Thailand, bei Lufthansa im Marketing und Verkauf in Köln tätig. Rattana Sakoolsingha-Sakoolsingha- CME 2006 – 2009 Während dieser Zeit hat er auch Auszubildende, Praktikanten und rod und rechtsechts Judhakitt Diplomanden betreut. Tirathumcharoen))

„Das erste Mal in Deutschland war ich in Gengen- bach als IBC-Studentin. Ich war ganz weit weg von daheim, aber ich habe mich schnell einge- wöhnt. Ich bedanke mich beim Senior Service, der allen Studenten und mir geholfen hat. Die Freunde sind sehr nett und sympathisch gewe- sen. Gut erinnere ich mich an die Gengenba- cher Kirche, die Weinberge in Zell Weierbach, das Schloss in und Ortenberg. Die Weinfeste vermisse ich auch. Am leckersten ist natürlich die Schwarzwälder Kirschtorte.“

Ke Parin Phadungvorarsart, Thailand, IBC 2006 / 2007

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 98 INTERNATIONAL CENTER

Aus dem Senior Service Bei einer Schwarzwaldwanderung auf den Spuren der Schauenburg

Am Samstag, 1. September 2012 treffen sich um Wanderführer Hartmut 9 Uhr 13 Mitglieder des Senior Service mit zehn Söhnel ist Jahrgang brasilianischen Studierenden zur Fahrt mit dem 1944, lebt seit 1971 in Offenburg, Er studierte Ortenau-Express nach Lautenbach. Hier besuchen Maschinenbau und wir zunächst die Wallfahrtskirche Maria Krönung Pädagogik an der TH und erleben das Ende eines Gottesdienstes mit Darmstadt, arbeitete bis Orgelmusik. Der Küster lädt uns zu einer kurzen 2007 als Studiendirektor Führung ein und erläutert eindrucksvoll die wech- an der Gewerblich- Wanderung selvolle Geschichte der Wallfahrtskirche. Wir erfah- Technischen Berufsschu- Lautenbach – ren, dass Lautenbach zu den ältesten Marien-Wall- le in Offenburg und ist Schauenburg fahrtsorten in Deutschland zählt. Im 11. Jahrhundert seit 2004 Mitglied des Senior Service. gab es bereits eine Kapelle. 1303 wurde hier eine Beeindruckt von der Schönheit dieser Wallfahrtskir- kleine Kirche errichtet. Die spätgotische Wallfahrts- che steigen wir bergan vorbei an herausgeputzten kirche Maria Krönung wurde nach 1471 erbaut, Fachwerkhäusern und biegen dann auf den Panora- größtenteils von den Menschen im Renchtal finan- maweg, der uns wunderschöne Ausblicke ins Rench- ziert und 1488 vollendet. tal bietet. Alte Apfelbäume säumen den Weg durch die Wiese. In Schleifen laufen wir durch den Wald bis auf einen Bergrücken, der uns auf den Weg zur Schauenburg führt. Durch einen schattigen Misch- wald erreichen wir bei unterhaltsamen Gesprächen einen Waldlehrpfad und erfreuen uns am Schwal- benstein am Ausblick über Oberkirch. Gegen 12 Uhr erreichen wir die Ruine Schauenburg und kehren bei strahlendem Sonnenschein auf den Burgterrassen ein. Hier lassen wir uns Hefeweizen und Straßburger Wurstsalat schmecken. Dann geht es abwärts, vorbei am „Silbernen Stern“, den Grimmelshausen einst als Schaffner der Schauenburger Herren bewirtschaftete. Als wir den Bahnhof in Oberkirch erreichen, sind wir zwölf Kilometer gewandert und haben 200 Höhen- meter überwunden. Gruppenbild am Bahnhof Oberkirch

Bei strahlendem Sonnenschein kehren wir auf den Burgterrassen ein.

Burgruine Schauenburg

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Aus dem Senior Service In der Weihnachtsbäckerei

Weihnachten in Deutschland ist für viele Studie- Was ist ein Alle waren mit Eifer rende sicher ein besonderes Ereignis. Woran viele Wallholz, dabei. Es wurde über dabei denken, ist das Weihnachtsgebäck, insbe- was ein Nudelwalker? Festgebräuche in anderen sondere das selbstgemachte. Es lag daher nahe, Ländern gesprochen, und gemeinsam „hacer galletas de Navidad“. So trafen wir wurden über fremdartige Gewür- wir uns in unserer Küche, Studenten und Studen- ze der feinsten Art und ihre Anwen- Uwe Budiner ist tinnen aus Indien, Mexiko, Äthiopien, Malaysia, dung informiert. gemeinsam mit seiner um gemeinsam zu backen. Während der ganzen Zeit Frau Marlies seit 2004 Zunächst galt es, die Rezepte zu studieren und verstärkte sich der Duft nach Weih- Teil des Senior Service, zu interpretieren. 1 TL ist ein Teelöffel, eine MS ist nachtsgebäck in der Küche. Natür- hat dabei viele Kontakte eine Messerspitze, 1 Deka (es waren Omas Rezepte) lich war das Gebäck irgendwann zu ausländischen Studenten knüpfen sind 10 Gramm. Nachdem das geklärt war, wurde dann fertig und konnte kritisch können und füllt so die gewogen, gemischt, geknetet, ausgewallt – was ist bei „angereichertem“ Weihnachtstee Zeit seines Ruhestands ein Wallholz, was ein Nudelwalker? – und schließ- gekostet und beurteilt werden. Alle sinnvoll aus. lich ausgestochen, ausgeschnitten und gebacken. waren mit dem Ergebnis hoch zufrieden. 100 VEREIN DER FREUNDE UND FÖRDERER

Schön, wenn es Freunde gibt!

Die Kolumbianerin Julieth Oviedo hat sich für ein Studium in Deutschland entschieden. Der Verein der Freunde und Förderer (VdF) unterstützt sie dabei

Die druckfrischen Plakate des VdF stechen an der Hochschule sofort ins Auge: „Schön, wenn es Freun- de gibt“ steht dort groß geschrieben. Das findet auch Stipendiatin Julieth Oviedo aus Kolumbien, die Helmut Schareck an einem Dezembertag in der Offen- Julieth Oviedo burger Mensa kennenlernt. Dem Vorsitzenden des erklärt VdF ist es wichtig, die Stipendiaten auch persönlich zu Helmut Schareck, kennen. Als er Julieth Oviedos Geschichte hört, ist er wo ihre Heimatstadt beeindruckt: „Ich finde es ganz bemerkenswert, wenn Barranquilla in junge Menschen den Mut dazu haben, so weit weg Kolumbien liegt von ihrer Heimat und ihrer Familie zu studieren.“ Die 27-Jährige lebt seit vier Jahren in Deutsch- Freundinnen kennenlernte. „Nach dem Wintersprach- land und studiert an der Hochschule Offenburg den kurs habe ich dann ein freiwilliges soziales Jahr in Master Wirtschaftsingenieurwesen. Das Diplom aus einer Behindertenwerkstatt der Caritas gemacht, denn Kolumbien hatte sie schon in der Tasche. ich wollte immer schon mal etwas Soziales machen – in Kolumbien wird das aber als Zeitverlust gesehen“, Freiwilliges Soziales Jahr bei der Caritas berichtet sie. Dadurch hat sie richtig Deutsch gelernt und hatte dann den Mut, sich für das Wirtschaftsin- 2009 hat sie ihr Studium dort abgeschlossen und ist genieur-Masterstudium einzuschreiben. „Die ersten durch einen Wintersprachkurs des Deutschen Akade- beiden Semester habe ich in Gengenbach gewohnt, mischen Austauschdienstes (DAAD) nach Freiburg doch das war mir zu klein.“ Was nicht verwundert, gekommen. „Ich hatte die Städte Dresden, Berlin, denn ihre Heimatstadt Barranquilla in Kolumbien hat Hamburg und Freiburg zur Auswahl“, erzählt sie bei mehr als eine Million Einwohner. Jetzt lebt sie mit dem Treffen mit Helmut Schareck. „Von Freiburg hatte Freundinnen in einer Wohngemeinschaft in Freiburg. ich nur Gutes gehört und bin dann einfach gekom- men.“ Aber sie war auf sich alleine gestellt, als sie VdF besteht seit der Gründung der Hochschule in Freiburg ankam – und fand Hilfe im Migrations- haus der Caritas, wo sie in einer Tanzgruppe neue Julieth Oviedo ist überrascht, als sie von Helmut Schareck hört, dass es den VdF schon seit der Grün- dung der Hochschule gibt. „Ich habe den Kontakt Ich finde es zum Verein der Freunde und Förderer durch das ganz bemer- International Office bekommen“, erzählt sie. Ihr kenswert, wenn Studium finanziert sie durch einen Nebenjob bei junge Menschen Ikea und durch das Stipendien- und Betreuungspro- den Mut dazu gramm (STIBET) des DAAD, an dem sich der VdF mit haben, so weit weg 750 Euro beteiligt. Übergeordnetes Ziel von STIBET von ihrer Heimat ist es, einen Beitrag zur Verbesserung des Studie- und ihrer Familie nerfolges der ausländischen Studierenden zu leis- zu studieren. ten. „Dafür bin ich wirklich sehr dankbar.“ Sie berich- HELMUT SCHARECK, tet Helmut Schareck auch von ihren Schwierigkeiten, VORSITZENDER DES einen Praktikumsplatz zu finden. Kurzerhand bietet VEREINS DER FREUNDE der VdF-Vorsitzende an, ihr bei der Suche zu helfen: UND FÖRDERER „Mir fallen spontan zwei Unternehmen ein, die Inte- resse an Ihnen haben könnten“, sagt er. Bei einem kleinen Spaziergang über den Campus erzählt Julieth Oviedo, dass sie gerne in Deutschland bleiben möchte: „Als ich das letz- te Mal in Kolumbien zu Besuch war, habe ich mich dort nicht mehr so zuhause gefühlt.“ Spaziergang über den Campus: Helmut Schareck bietet Julieth SUSANNE GILG Oviedo bei der Suche nach einem Praktikums- Informationen zum Verein der Freunde und Förderer gibt es im platz seine Hilfe an Internet unter http://foerderverein.hs-offenburg.de.

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013

Interessante Aufgaben           

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Abschlussarbeiten Werkstudententätigkeiten :LUELHWHQ,KQHQGLH0|JOLFKNHLWLQWH Mehr Praxisbezug im Studienalltag: UHVVDQWH7KHPHQLPWHFKQLVFKHQLQ Viele Studenten legen den Grundstein JHQLHXURGHUEHWULHEVZLUWVFKDIWOLFKHQ IU,KUHEHUXÀLFKH=XNXQIWGXUFKHLQH Bereich zu bearbeiten. Werkstudententätigkeit. Praxissemester Unser Angebot – Ihr Nutzen 6HW]HQ6LH,KUHWKHRUHWLVFKHQ.HQQW :LUVWHOOHQ,KQHQXQVHU.QRZKRZ]XU nisse in die Praxis um. Sie arbeiten in 9HUIJXQJXQGELHWHQ,KQHQGLH*HOH 3URMHNW7HDPV PLW XQG O|VHQ $XIJD JHQKHLW ,KUH )lKLJNHLWHQ XQG .HQQW benstellungen eigenverantwortlich. nisse unter Beweis zu stellen.

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„Bewegung ist unsere Leidenschaft“

HIWIN ist ein weltweit arbeitender Spezialist für Antriebstechnik und Mitglied im Verein der Freunde

Die Offenburger HIWIN GmbH ist ein Tochterun- ternehmen der taiwanischen HIWIN Technologies Corporation mit rund 4500 Mitarbeitern. Als deut- sches Unternehmen mit asiatischer Muttergesell- schaft sehen wir tagtäglich die Chancen einer guten Zusammenarbeit zwischen Europa und Asien. Mit weltweit 47 Vertretungen, 8 Tochtergesellschaften und 6 Entwicklungszentren hat HIWIN einen steten Bedarf an gut ausgebildeten Menschen. Für die 170 Menschen im Offenburger Werk ist die Hochschule Offenburg ein unverzichtbarer Partner in der Ausbil- dung unseres Ingenieurs-Nachwuchses. Bewegung ist unsere Leidenschaft: HIWIN erzeugt, führt und kontrolliert Bewegungen. Für unsere Kunden ferti- gen wir Kugelgewindetriebe, Profilschienenführun- gen, Linearmotoren, Servoverstärker, Wegmess- systeme und bauen ganze Bewegungssysteme aus diesen Produkten.

HIWIN unterstützt Studierende Werner Mäurer, Neben dem Geschäftsführer sind acht weitere Geschäftsführer von Absolventen der Hochschule Offenburg bei HIWIN HIWIN Offenburg angestellt. Neben Praktika und Werkstudententätig- keiten bieten wir Studierenden der Hochschule die Möglichkeit, Abschluss- und Studienarbeiten bei uns durchzuführen. Die Bachelor-Arbeit eines Werk- studenten war die Entwicklung einer performanten Ethercat-Anbindung von HIWIN-Servoverstärkern an verschiedene Steuerungen. Jüngstes Beispiel ist die Abschlussarbeit eines Studenten der Mechatronik. Im Rahmen seiner Bachelor-Arbeit hat der Absolvent für HIWIN einen Automaten zur Wärmebehandlung von Wellen entwi- ckelt und gebaut. Für die nächsten zwei Werkstuden- ten steht bereits eine fächerübergreifende Bachelor- HIWIN-Kugel- Arbeit bereit. Dabei geht es um die Entwicklung eines gewindetriebe automatisierten Prüfstands für Linearachsen. Natürlich ist HIWIN Mitglied im „Verein der Freunde und Förderer“ unserer Hochschule. Im Rahmen des Deutschland-Stipendiums unterstützt HIWIN junge Studierende der Hochschule. Gute Bildungspolitik hat langfristige Ziele und braucht Leidenschaft und Elan. Daher ist die breite Unter- stützung unserer Hochschule durch die Gesell- schaft so wichtig. Genau das gelingt im Ortenau- kreis vorbildlich. Wissen und Können gehören zu unseren wich- tigsten Ressourcen. Benjamin Franklin hat es einmal so formuliert: „Eine Investition in Wissen HIWIN-Profil- bringt noch immer die besten Zinsen“. schienenführungen

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 Bfejkilbk`fejn\`j_\`kEi%(

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N`iY\n\^\e% nnn%_`n`e%[\ 104 INSTITUT FÜR ANGEWANDTE FORSCHUNG

IAF in neuer Aufstellung

Das IAF-Team von links: Die 35 Mitglieder des Instituts für Ange- Prof. Elmar Bollin, Henning Rauenbühler, Andre- wandte Forschung (IAF) haben in ihrer as Kreker, Sitzung am 12. Juni 2012 eine neue Prof. Dr. Axel Sikora, Leitung gewählt. Nunmehr wird das Diane Weiß, IAF von seinem ehemaligen stellver- Dr. Gunnar Henschen tretenden Geschäftsführer Prof. Dipl.- Ing. Elmar Bollin geleitet, der nun von Prof. Dr.-Ing. Axel Sikora als seinem Stellvertreter unterstützt wird. Prof. beim Marktauftritt, bei der Vorberei- Vergangenheit stehen den IAF-Mitglie- Dr.-Ing. Dirk Jansen, der das IAF seit tung, bei der Antragsstellung und bei dern in gewissem Umfang finanzi- seiner Gründung am 10.10.2000 führ- der organisatorischen Durchführung elle und personelle Unterstützungs- te, hat aufgrund seiner anstehenden ihrer Projekte anbietet. Zusätzlich zum möglichkeiten zur Verfügung, wie sie Emeritierung nicht mehr kandidiert. bisherigen Personalstamm mit Diane gerade in der Vorbereitungsphase von Mit diesem Wechsel ergibt Weiß und Dr. Gunnar Henschen wurde Projekten unabdingbar sind. sich auch eine stärkere Ausrich- mit Henning Rauenbühler ein Betriebs- wirt eingestellt, der bei den operati- PROF. DR. AXEL SIKORA, tung des IAF als Dienstleistungsein- DIANE WEISS richtung der gesamten Hochschu- ven Projektkalkulationen und -abrech- le, die den forschungsaktiven Kolle- nungen unterstützt. Wie auch in der gen der Hochschule Unterstützung

Nachrichten aus dem Institut für Angewandte Forschung

Erfolg für die HS Offenburg: „Die von der Hochschule Offenburg erarbeiteten Optimie- rungsvorschlägerunggsvor zeigen, dass sich das Team um Prof. Dr.-Ing. M2M-Award „Innovation“ AxelAxele SikoraSiko tiefgreifende Gedanken über die M2M-Anwen- dungdunng gemachtgem und zielführende Ideen entwickelt hat“ , erläu- Im Rahmen des alljährlichen M2M Summit wurde auch in terttert Eric Schneider, 1. Vorsitzender der M2M Alliance, das diesem Jahr der M2M Best Practice Award vergeben. Unter UrteilUrteilt deder Jury. „Von den Forschungsergebnissen profitieren M2M versteht man hierbei die Kommunikation zwischen auto- sowohlsowwohl died Modemhersteller als auch die M2M-Provider matisierten Anlagen (Maschine-zu-Maschine, Machine2Machi- undund die Anwender.A Deshalb ist die Hochschule Offenburg ne). In der Kategorie „Innovation“ setzte sich die Hochschule trotztrotzo harterhart Konkurrenz ein mehr als würdiger Sieger.“ Offenburg mit ihrer Einreichung zum „Aufbau und Durchfüh- Die M2M Alliance ist mit 61 Mitgliedern aus neun rung von Messungen für den energieoptimierten Betrieb von LändernLändern der weltweit größte Branchenverband. Die M2M M2M-Kommunikation“ gegen die Konkurrenz durch. In diesem AllianceAlliance versteht sich als Plattform und Sprachrohr für Projekt hatte das Labor „Embedded Systeme und Kommuni- AnbieterAnnbieter und Anwender von M2M-Lösungen. Oberstes kationselektronik“ von Prof. Dr.-Ing. Axel Sikora in Zusam- ZielZiel der M2M Alliance ist die Förderung von M2M-Tech- menarbeit mit der Elster GmbH, einem der weltweit größten nologiennoologien und -Lösungen. Hersteller von Gaszählern, in Zusammenarbeit mit dem M2M Competence Center und den T-Labs der Deutschen Telekom AG Weitere Informationen unter umfangreiche Messungen zum Energiebedarf von GPRS- und www.m2m-summit.com/index.php?article_id=26&clang=0. UMTS-basierten Kommunikationsmodulen durchgeführt und Optimierungsvorschläge erarbeitet. PROF. DR. AXEL SIKORA campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 Seit 35 Jahren sind wir auf den Versand von Büromaterial spezialisiert. Mit über 500 Mio. Euro Umsatz und 1000 Mitarbeitern sind wir die Nummer 1 im Versandhandelsmarkt für Bürobedarf in Deutschland. 3ULQWXV*PE+ 3HUVRQDOZHVHQ Nähere Informationen zu Stellenangeboten und Praktika &DUO=HLVV6WU 2IIHQEXUJ findenS ie unter www.printus.de/karriere 7HO

           

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Umdenken ist möglich

Franz Alt sprach am Institut für Energiesystemtechnik (INES) über die Energiewende

Auf Einladung von Dr. h.c. Georg Dietrich refe- unerschöpflicheunerschöpflich Energiequel- rierte am 29. November Dr. Franz Alt am Insti- lle“e“, die uns „„täglicht 10 000 bis tut für Energiesystemtechnik (INES) zum Thema 15 000 MalMal so viel Energie zur „Energiewende – ein Gewinn für alle!“. Rund 100 Erde schicschickt,kt, wwie wir heute welt- Zuhörer, bestehend aus Professoren und Profes- Das Besteeste weit verbrverbrauchen“au – und das sorinnen, Mitarbeitern, Studierenden sowie Part- ist, diee Beste ist, „sie schickt nern der Hochschule, folgten den Ausführungen Sonne schickt uunsns ununss keine Rech- des bekannten Journalisten und Fernsehmodera- keine Rechnung.ng. nnung“u . tors im Technikum des Georg-Dietrich-Kollegien- Diese Zitate gebäudes. ssind nur ein klei- Nach einleitenden Worten von Hochschulrektor nnes Echo seines Prof. Dr. Winfried Lieber übernahm Institutsleiter Dr. Franz Alt VoVortrags, in dem er Prof. Elmar Bollin das Wort. Prof. Bollin präsentier- während seines mmit seinen Erläute- te das Institut für Energiesystemtechnik und erläu- Vortrags rurungenn und Bildern terte den Anwesenden die bisher durchgeführten die aktuelle Ener- und aktuellen Projekte. Der Umfang und die Viel- giesituation auf dramatische Weise zeigte, um so seitigkeit der Arbeiten rund um die Energiesystem- bei den Anwesenden das Bewusstsein für den technik zeigen, dass sich die Hochschule aktiv an nachhaltigen Umgang mit Energie und Umwelt zu der Energiewende beteiligt. Nach Prof. Elmar Bollin wecken. In seinem Vortrag präsentierte er nicht die übernahm als Höhepunkt des Abends Dr. Franz Alt Lösung für alles. Er zeigte auf, welche Fehler bereits das Wort. gemacht wurden und wohin die Wege der Ener- Dr. Alt ist ein Journalist, der seine Zuhörer giepolitik und das Denken des Einzelnen führen auf seine Art zum Nachdenken anregt. So hat er müssen, damit wir und unsere Nachkommen eine im Vortrag seine Sicht der Dinge zur Energiesitu- Zukunft haben können. ation und aktuellen Energiepolitik erläutert und Auch wenn bestimmt von wissenschaftlicher faktisch untermalt. Gespannt verfolgte das Publi- Seite dieser Vortrag einiges an Diskussionspoten- kum die kritischen Aussagen, Zahlen und zahlrei- zial mit sich gebracht hatte, teilten die Zuhörer chen Grafiken rund um den weltweiten Energie- und Franz Alt in vielen Aussagen die Meinung. verbrauch, die Nutzung erneuerbarer Energie- Wie sagte Alt so schön: „Wir sind von Natur aus quellen und den Umgang mit der Umwelt. lernfähig, und dies ist die Voraussetzung, um Bei seinem Vortrag nahm die Sonne eine umzudenken.“ Gleichzeitig betonte er: „Ich mag ganz besondere Bedeutung ein. Franz Alt nann- Leute, die umdenken, denn so schafft man Verän- te sie „den Motor allen Geschehens auf unserem derungen“, und genau hier setze die Hochschu- Planeten“, denn „sie erwärmt unseren Planeten, Fragerunde mit dem le an. schenkt uns Licht und liefert den Pflanzen die Ener- Referenten Dr. Franz Alt Nach dem Vortrag fand eine Diskussionsrun- gie für die Photosynthese“. „Sie ist unsere einzige und Prof. Elmar Bollin de mit dem Referenten statt, an der sich auch die Studierenden beteiligten. Bei einem kleinen Imbiss und musikalischer Umrahmung mit Bossa-nova- Musikstücken der Gruppe „Saudade do Brasil“ klang der Abend aus. Erfreuliche Rückmeldungen kamen von den Studierenden. Sie erklärten, dass sie vom Vortrag begeistert waren. Das Resümee eines Studenten: „Vielleicht war nicht alles Wissenschaft, aber durch solch einen Vortrag bekommt man ein breites Bild, was tatsächlich auf der Welt rund um Energie geschieht. So etwas motiviert und gibt einem eine Vorstellung, wo man mit seinem Erlernten später ansetzen muss.“

CLEMENS BRUDER, B. SC. IST INGENIEUR DER ENERGIEVERFAHRENSTECHNIK UND AKADEMISCHER MITARBEITER AM INSTITUT FÜR ENERGIESYSTEMTECHNIK INES

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Einblicke, Rückblicke und Ausblicke

Ein Jahr Peter Osypka Institute for Pacing and Ablation

Die Resultate platziert werden. Darun- des ersten ter beim Progress in Clini- Jahres können sich cal Pacing in Rom, beim sehen lassen. International Cardiostim in Nizza, beim Venice Arrhythmias in Venedig sowie beim I. International Europa-Park-Symposium on Cardiac Arrhythmias, einer Veranstaltung mit hochrangigen internationa- len Experten im Europa-Park Rust. Für die medizintechnische Industrie und das Gesundheitswesen wurden vom Peter Osypka Insti- tute im vergangenen Jahr sechs eintägige Work- shops zu verschiedenen Themen gestaltet, darun- ter auch am Saitama Medical Center in Tokio. Inzwi- schen haben bereits zwei Studenten ihren Bache- lor-Abschluss am POI beendet. Für eine exklusi- ve Ausbildung der Offenburger Medizintechniker Ein Herz und Mit der Melodie aus Roxettes „Listen to your Heart“ unter dem Motto „Studieren durch Experimentie- eine Seele: startete am 22. November vergangenen Jahrs die ren!“ bietet das Institut ein umfangreiches Equip- Prof. Juraj Melichercik Veranstaltungsreihe „Forschung auf dem Campus“. ment. Herauszustellen sind zwei Teachingsysteme (links), Leiter der Elek- Unter dem Thema „Rund um das kranke Herz – für Herzschrittmacher und Defibrillatoren sowie trophysiologie am Herz- Medizintechnik für den Herzrhythmus und die bildgebende Systeme für ein röntgenfreies elektro- zentrum Lahr, und Prof. Bruno Ismer, Leiter des Hämodynamik“ zog das Peter Osypka Institute for anatomisches Mapping. Neben dem Einsatz in der POI, schätzen sich aus Pacing and Ablation (POI) nicht nur ein Resümee Forschung und für praktische Übungen bei Weiter- intensiver Zusammen- seiner Arbeit des ersten Jahrs seines Bestehens, bildungen für die Industrie und das Gesundheits- arbeit. Hier in lebhafter sondern lud danach auch zu einem Einstand und wesen dienen sie der Ausbildung unserer Medizin- Diskussion über Vorhof- zur Besichtigung seiner Labore in das Steinbeisge- technikstudierenden. Sie werden im Labor „Elekt- flimmern bäude ein. Unter den 113 Zuhörern waren neben rostimulation“ sowie in den Wahlfachseminaren der Hochschulleitung und vielen interessierten „Programmierung von Herzschrittmachern und Kollegen und Studierenden natürlich auch Profes- Defibrillatoren“ genutzt. Mit der Vervollkommnung sor Peter Osypka und Tochter Dr. Nicola Osyp- seiner Ausrüstung bietet das POI den Medizintech- ka mit Söhnchen Dominik in seinem Kinderwa- nikstudierenden auch neue Arbeitsplätze für das gen im Hörsaal dabei. Zudem hatten es sich weite- Labor „Geräte und Technik der Kardiologie“. re Kooperationspartner und Unterstützer des Insti- tuts nicht nehmen lassen, der Einladung zu folgen. Neuartige Techniken bei Vorhofflimmern Unter ihnen die Repräsentanten der Firmen Biotro- nik, Medtronic und der Stockert GmbH. Mit großem Im wissenschaftlichen Teil der Veranstaltung berich- Aufgebot demonstrierten die Kollegen vom Herz- tete zunächst Prof. Juraj Melichercik, Leiter der zentrum Lahr (Direktor Prof. Jürgen Ennker) die Elektrophysiologie am Herzzentrum Lahr und Zusammenarbeit mit dem Institut. Prof. Eberhard externer Mitarbeiter am POI, über den Einsatz von Hodenberg und Prof. Juraj Melichercik erschie- neuartiger Techniken für die Therapie der Volks- nen mit Ihren Teams aus dem Herzkatheterlabor. krankheit Vorhofflimmern. Er stellte heraus, dass Prof. Bruno Ismer war es als Leiter des Instituts ein die verschiedenen Methoden der Pulmonalvene- Bedürfnis, zunächst all denen zu danken, die mit nisolation bereits heute geeignet sind, vielen von ihrem Zutun den Aufbau und die Inbetriebnahme Vorhofflimmern betroffenen Patienten eine deut- maßgeblich unterstützt haben. lich bessere Lebensqualität zu geben. Im Anschluss daran zeigte Prof. Ismer an Erfolgreiche Doktoranden verschiedenen Beispielen die Bedeutung neuer Verfahren für die Programmierung spezieller Herz- Die Resultate des ersten Jahrs können sich sehen schrittmacher für die kardiale Resynchronisations- lassen. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der therapie. Aus neuen Ansätzen, die eine noch genau- Mitarbeiter des Peter-Osypka-Instituts einschließ- ere Erfassung der individuellen zeitlichen Erre- lich acht von dort betreuten Doktoranden konnten gungsabläufe des kranken Herzens auf der Basis in einer Vielzahl von Publikationen und auf einer der Vermessung elektrokardiografischer Ableitun- Reihe internationaler und nationaler Konferenzen gen liefern, wurde ein Algorithmus entwickelt, der

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 INSTITUT FÜR ANGEWANDTE FORSCHUNG 109

Johannes Hörth, Student des 5. Semes- ters Medizintechnik, der sein Betriebspraktikum am Herzzentrum Lahr absolviert, erklärt hier den Gästen der Veran- staltung am POI das Prinzip der röntgenfreien Bildgebung mit dem CARTO XP-System am Herzgefäßmodell

Frau Dr. Nicola Osypka, CEO der Osypka AG, war sich nach der neuen methodischen und apparativen Entwick- Veranstaltung einig mit dem Leiter der Abteilung Innere Medizin, lungen gehört zu den Hauptaufgaben des Peter- Kardiologie und Angiologie am Herzzentrum Lahr, Prof. Eberhard Osypka- Institutes. von Hodenberg: Das POI ist eine gelungene Institution an der Hochschule Offenburg Zwei Millionen Euro für ein neues Institutsgebäude Hinweise für eine optimale Programmierung der Implantate liefert. Zielstellung seiner Anwendung Beim Get-together am Ende der Veranstaltung war Die Suche ist es, für Patienten mit einer Herzschwäche, die die spürbar, dass die Aktivitäten des POI, das sich zu nach kardiale Resynchronisationstherapie benötigen, ein einem internationalen Kompetenzzentrum entwi- neuen metho- einfaches Verfahren für den Klinikalltag bereitzu- ckeln will, an der Hochschule und darüber hinaus dischen und stellen, um die Rate derjenigen zu steigern, die von Anklang gefunden haben. Besonders erfreut ist apparativen dieser Therapie deutlich profitieren. auch Prof. Peter Osypka, auf dessen Initiative das Entwicklungen Auch Prof. Matthias Heinke, seit Oktober 2012 Institut 2011 ins Leben gerufen wurde, über die gehört zu den neu an der Hochschule Offenburg und Mitglied Leistungen des POI im ersten Jahr. Im Rahmen Hauptaufgaben des POI, widmete sich den aktuellen medizintech- einer Zusammenkunft zwischen dem Rektor Prof. des Peter Osypka I nischen Herausforderungen der Resynchronisati- Lieber und Prof. Ismer Anfang 2013 stellte Prof. onstherapie. Er berichtete, dass sich Änderungen Osypka darum der Hochschule zwei Millionen Euro der Pumpfunktion des Herzens bei einer Ände- für den Bau eines neuen Institutsgebäudes auf dem rung der Aggregatparameter auch mit elektrischen Campus Offenburg bereit. Ihm unseren herzlichen Messungen erfassen lassen. Das Ziel der von ihm Dank; die Planungen haben bereits begonnen. Prof. Dr. rer. nat. erläuterten impedanzkardiografischen Methode ist habil. Bruno Ismer ist es ebenfalls, die bestmögliche Implantateinstel- PROF. DR. RER. NAT. HABIL. BRUNO ISMER, Leiter des Peter Osypka lung zu finden, um den größtmöglichen Nutzen für CHRISTINE PARSDORFER, Institute for Pacing and die Patienten zu erzielen. Gerade die Suche nach SUSANNE GILG Ablation (POI).

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campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 110 FREIZEIT

September 2012 – Marathon Karlsruhe

Und das Team der Hochschule läuft und läuft und läuft ….

Vor dem Start – so gut gelaunt wie später im Ziel von links: Cornelia Herde (Sekretariat Kanzler), Sebastian Klemm (MI), Simeon Kaussatzki (MA), Daniel Hennig (IBC), Johannes Wohlschlegel (MA), Christian Reglin (AI), Es fehlen Prof. Gerhard Kachel (M+V) und Alexander Derr (AI)

Weiter geht’s mit dem Training, denn nach dem Marathon ist vor dem Marathon. Ja, sie werden weiterlaufen! Denn: Der Schmerz geht – der Stolz bleibt!

CORNELIA HERDE FREIZEIT 111

Martin Vondung (links): Lehrgang 2011 am spanischen Strand

Training mal anders ...

Was treiben Sie, Herr Vondung? Taekwondo! Über Taekwondo: Martin Vondung, Student Mechatronik plus, 7. Semester Taekwondo ist ein korea- nischer Kampfsport. Die drei Silben des Namens Mit 15 hatte ich ständig zu viel Energie übrig und fühle ich mich meist wie neu geboren. Außerdem stehen für Fußtechnik suchte nach einer Ausgleichssportart für die Schu- begeistern mich die Kombination von geistiger und (Tae), Handtechnik (Kwon) le. Damals liefen mehrere Taekwondo-Kurse in der körperlicher Anstrengung, die Vielfalt der Techni- und Die Kunst oder Schulturnhalle. Ich besuchte ein Schnuppertrai- ken, das Gefühl, barfuß im weißen Dobok zu trai- Der Weg (Do). Obwohl Taekwondo für den ning und war seitdem begeistert dabei. Nachdem nieren und dass der Sport nie langweilig wird. laienhaften Betrachter ich Bekannten und Verwandten vovonn memeineriner erserstenten InzwischenInzwischen bin ich selbst als Trainer in Offen- große Ähnlichkeiten Kampfsport-Stunde berichtet hatte,atte, kamen bburgurg aktiv. AAls ich vor 3 Jahren nach Offenburg mit anderen asiatischen zuerst meine Schwester, wenignig später kam, suchtsuchtee ich lange nach einer Schule, die Kampfsportarten auch meine Eltern mit. Heute bbetreibenetreiben trtraditionellesaditionelle Taekwondo anbietet. Als ich nach aufweist, unterschei- wir alle mit viel Spaß und Engagementgagement einem Jahr noch nicht fündig wurde, beschloss det es sich in einigen diese Sportart. Wir sind dadurchh nicht nur ich, selbst eeinen Kurs aufzubauen. Seitdem gibt wesentlichen Punkten von diesen. So ist die körperlich, sondern auch geistigg dynamidynami-- eses auch in OOffenburg traditionelles Taekwondo. Taekwondo-Technik sehr scher geworden. NNachach einem ausführlichen Aufwärmen auf Schnelligkeit und Aus meiner Sicht vereinigenigen und Dehnen folgen einige technische Dynamik ausgelegt, was sich in Taekwondo eine Reihe vonn TrockenübungenTro und das Formenlau- nicht zuletzt durch den Kampfsportarten. Das liegt daran,, fen.fe Das ist ein festgelegter Ablauf Wettkampf bedingt ist. Im dass Taekwondo aus vielen verschiedenerv Block-, Schlag- und Taekwondo dominieren verschiedenen Kampfsportar- Tritttechniken.T Wichtig hierbei sind Fußtechniken deutlicher ten entstanden und sehr alt ist. eine flüssiger und korrekter Ablauf der als in vergleichbaren Kampfsportarten. Es ist Der große Unterschied ist die FormFo sowie die richtige Atemtechnik. eine waffenlose Selbst- Vielfalt innerhalb des Taekwon- DieD richtige Ausführung der Schlag- verteidigungskunst, bei do. Es gibt nahezu unendlichh uundn Tritttechniken üben wir zudem mit der der Angriff im Hinter- viele verschiedene Block-, Schlag-g- SchlagpolsternSc ein. Außerdem gibt es grund steht. Wir versu- und Tritttechniken. Außerdemem dedenn Ein-Schritt-Kampf. Dabei können chen, den Gegner mit enthält Taekwondo auch Selbst-bst- erlernteerle Techniken im Blocken-Konter- seinen eigenen Mitteln verteidigung, was eigentlich einene MModusod gefahrlos miteinander eingeübt zu schlagen, indem wir seine Energie und Kraft eigene Kampfsportart ist. werden.werd Schließlich folgt eine Selbstver- für uns nutzen und uns Es sind viele Faktoren, dieie teidteidigungstechnik.i so zu verteidigen. Beim mich an Taekwondo begeistern.n. Für Taekwondo braucht man keine traditionellen Taekwondo Vor allem eins: Egal wie müdede besonderenbes Vorkenntnisse. Das Trai- führt man alle Techniken ich vor dem Training bin, danachch ningnin ist so aufgebaut, dass schwäche- ohne Kontakt aus. re und stärkere Menschen gefahrlos miteinandermit trainieren können. Weitere Infos unter: Mich begeistern die Kombination MARTIN VONDUNG http://www.taekwondo- offenburg.de von geistiger und körperlicher CORNELIA HERDE Training ist jeden Anstrengung und die Vielfalt der Donnerstag um 19 Uhr Techniken. Der „Schwarze Gürtel“ im Foyer der Sporthalle ist die Farbe der OG-Griesheim, Meister Hohes Horn 2.

campuscamp I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 112 FREIZEIT

Was treiben Sie, Frau Prof. Müller? Klettern!

Professorin Dr. Andrea Müller, Direktmarketing und E-Commerce in der Fakultät B+W

Ich klettere bereits seit mehr als 20 Jahren. An unse- rem Hausklettergebiet Dohlenfelsen in Kon stein in Professorin Andrea der Nähe meiner Heimatstadt Neuburg a. d. Donau Müller in Aktion (Bayern) lernte ich beim Deutschen Alpenverein DAV die verschiedenen Kletter- und Seilsicherungs- techniken beim Free Climbing anwenden. Mit unse- rer Neuburger Klettergruppe unternahmen mein Mann und ich während des Studiums zahlreiche Kletterausfahrten nach Frankreich und Italien. Am Klettern reizt mich, dass gleichzeitig Geschick- lichkeit und vorausschauendes Denken erforderlich sind. Die ständige Suche nach den perfekten Griffen und Tritten während der „Tour“ im Fels ermöglicht eine intensive Wahrnehmung der Natur mit allen Sinnen. Den Gipfel erreicht zu haben, ist immer ein besonderes Erlebnis. In meinem gedanklichen „Gipfelbuch“ stehen z. B. die Zugspitze, die Alpspit- ze und der Höllentorkopf in den Alpen, der Pico Boli- Am Klettern Unsere drei Töchter haben mein Mann und ich var in den Anden und der japanische Mount Fuji. reizt mich, schon in sehr jungen Jahren an unseren Sport heran- Mein großes Ziel ist die Besteigung des Matter- dass gleichzeitig geführt. Sie sind ebenso fasziniert wie wir. Überwie- horns. Hierfür wird jedoch noch ein verstärktes Geschicklichkeit gend sind wir mit den Kindern derzeit in den schö- Konditions- und Krafttraining notwendig sein, das und vorausschau- nen und modernen Kletterhallen des DAV in Balin- in den letzten Jahren aufgrund meiner familiären endes Denken gen, Rottweil und Offenburg unterwegs. Aber auch und beruflichen Einbindung leider etwas zu kurz erforderlich sind. in verschiedenen natürlichen Klettergärten der Regi- gekommen ist. on Ortenau – z. B. in Baden Baden, Eckenfels, Karls- ruher Grat – sind wir im Sommer schon ein paar sehr schöne Touren geklettert. Viele unserer Freunde Tochter Julia und ihre Kinder sind durch ein gemeinsames Probe- „in den Fußstapfen“ klettern begeisterte Klettersportler geworden. der Mama: an einer künstlichen Kletter- Ich freue mich bereits auf die nächste Outdoor- wand im Österreich- Klettersaison, die wir mit Skifahren und Hallenklet- Urlaub tern überbrücken und vorbereiten.

PROF. DR. ANDREA MÜLLER, CORNELIA HERDE

Über das Freiklettern: Als Geburtsstunde des sportlich motivierten Kletterns gilt die Besteigung des Falkensteins in der Sächsischen Schweiz im Jahr 1864. Ab etwa 1890 entwickelte sich in der Sächsischen Schweiz das Freiklettern, bei dem versucht wird, auf künstliche Hilfsmittel zur Fortbewegung beim Klettern gänzlich zu verzichten. Etwa zeitgleich wurde das erste Mal aus sportlichen Gründen gebouldert. Vorerst wurde das Bouldern vor allem als Training für alpine Unternehmungen betrachtet und entwickelte sich erst in den folgenden Jahrzehnten zu einem eigenständigen Betätigungs- feld. Bouldern ist das Klettern an Felsblöcken (engl.: Boulder) Weitere Infos: in Absprunghöhe. Beim Bouldern liegt der Schwerpunkt in der Beim DAV Offenburg Regel bei kürzeren (nicht so hohen), nur wenige Züge langen werden immer wieder sogenannten „(Boulder-)Problemen“, die teilweise schwierige, Schnupperkurse für Klet- selbst innerhalb des Kletterns ungewöhnliche Bewegungsabläufe tereinsteiger angeboten erfordern. Eine Seilsicherung ist hierzu nicht nötig, zur Dämpfung – www.alpenverein- von Stürzen werden Crashpad genannte Matten verwendet. offenburg.de.

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013  Absolvent Wirtschaftsingenieurwesen / Ingenieurwissenschaften  als   #"  $  !,4%2.!4)6  #"! %!"$ Prozessmesstechnik

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Weltweit überzeugende Pumpentechnologie – mit höchstem Sicherheitsniveau für Mensch und Umwelt

Seit 1954 entwickeln, konstruieren und Wir freuen uns über Bewerbungen von produzieren wir als Familienunternehmen engagierten Talenten aus den Studien- hermetische Pumpen für die Förderung bereichen Maschinenbau und Wirtschafts- kritischer Medien. Unser Name steht ingenieurwesen. weltweit für innovative Spitzen lösungen, höchste Präzision und ausgezeichneten Gestalten Sie mit uns die Zukunft von Service. HERMETIC und werden Sie Teil unseres Erfolges.

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Und wie man sieht, tut es gar nicht weh! Vorbildlich – die Kollegen…

…Cornelia Herde …Jacques Zillweger …Bertram Birk

Blutspende in der Hochschule – ein „Gemeinschaftswerk“

Bestes Ergebnis seit Beginn der Aktion „Blutspende“ des Deutschen Roten Kreuzes

Jeder weiß, wie wichtig es ist, Blut zu spenden. Bereits seit 2007 veranstaltet das Deutsche Doch wird leicht aus den Augen verloren, was es Rote Kreuz Blutspendeaktionen für Studierende für die Menschen bedeutet, die eine Blutspende und Mitarbeiter der Hochschule. Mit 102 Spenden- erhalten. Denn: Sie erhalten das wohl wertvollste willigen wurde im vergangenen November nicht Geschenk, das sie bekommen können – ihr Leben. nur die beste Beteiligung, sondern mit 82 tatsäch- Da Blut nicht künstlich erzeugt werden kann, ist das lichen Blutspenden auch das beste Ergebnis eines Blutspenden so (lebens-)wichtig! Um festzustellen, Hochschultermins in Offenburg erzielt. Erfreu- dass das Blutspenden für uns alle wichtig sind, lich dabei auch der hohe Anteil von 33 Erstspen- braucht man nicht viel Fantasie. Experten sind der dern und -spenderinnen. 13 Blutspender nahmen Überzeugung, dass 80 Prozent aller Bundesbürger das Angebot des DRK-Blutspendedienstes an und einmal in ihrem Leben auf eine Blutkonserve ange- ließen sich als Stammzell- und Knochenmarkspen- wiesen sind. Insgesamt spenden aber derzeit nur der registrieren. knapp drei Prozent der Bevölkerung Blut. Herausragend war wieder die Zusammenar- beit anlässlich dieser Aktion zwischen Hochschu- le, DRK-Ortsverband und dem Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes. So stellte die Hoch- schule nicht nur die notwendigen Räumlichkei- ten bereit, sondern übernahm die Spenderwer- bung vor Ort und unterstützte das Rote Kreuz auch personell. Ein Beispiel dieser gelungenen, gemein- samen Zusammenarbeit zeigte sich zudem in der Verpflegung der Spendenden sowie der Helfer und Helferinnen durch die Mensa des Studentenwerks. Bei Küchenchef Broß und seinem Team konnten die Spender wieder zu Kräften kommen. Das Deutsche Rote Kreuz bedankt sich bei allen Beteiligten für deren Engagement und hofft, auch im kommenden Jahr diese Tradition so erfolgreich fortsetzen zu können.

CORNELIA HERDE

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 BETRIEBLICHE GESUNDHEITSFÖRDERUNG 115

Die Ersthelfer am Campus Offenburg

Jeweils von links nach rechts:

O Heike Müller - Jutta Lehmann-Korndorff - Renate Becker - Jonas Meßmer O Stefan Hollinger - Ursula Guggenbühler - Sascha Himmelsbach O Marlies Pollet - Klaus Fischinger - Dr. Patrick Siegfried O Susanne Gilg - Lydia Schindler - Bertram Birk O Christina Dosse - Dr. Gisela Hillenbrand - Monika Selent - Nicole Diebold O Bernd Zimmermann - Christian Obermann - Jürgen Zimmer - Cornelia Herde O Tobias Duri - Katharina Fild - Gerhard Rappenecker

Auf dem Foto fehlen: Prof. Bernhard Denne - Sabrina Doll - Prof. Angelika Erhardt - Klaus Huber - Annette Niklaus - Gudrun Plüschke - Nadine Stammler - Edeltraud Veit-Kiefer

Impressum

Herausgeber: Redaktion: Prof. Dr. Thomas Breyer-Mayländer, Der Rektor der Hochschule Offenburg (V.i.S.d.P.) Susanne Gilg, Christine Parsdorfer. Hochschule Offenburg Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge zu Badstraße 24 · 77652 Offenburg kürzen und/oder sinnentsprechend wiederzugeben. Telefon 07 81 / 2 05 - 0 www.hs-offenburg.de Projekt- koordination: Christine Parsdorfer

Lektorat: Günter F.R. Grosshans

Verlag: Layout: Iris Cvetkovic, Simone Kronau vmm wirtschaftsverlag gmbh & co. kg Bildnachweis: Hochschule Offenburg, Susanne Gilg, c/o Medienmarketing Prüfer Christine Parsdorfer, Randolph Schöbichen, Lichtentaler Straße 33 · 76530 Baden-Baden Prof. Dan Curticapean, Fotolia

Titelbild: Kompetenzzentrum Technik-Diversity- Chancengleichheit e. V. l Ort: Mathematikum Gießen Druckerei: AZ Druck und Datentechnik GmbH Mediaservice: Dipl.-BW. Kathrin Reichherzer, Heisinger Straße 16, 87437 Kempten [email protected] Auflage: 3000 Exemplare

Erscheinungs- Erscheint jährlich zweimal zum weise: Semesteranfang 116 INTERVIEW

Der Ingenieurberuf im Wandel der Zeit

Interview mit Prof. Dipl.-Ing. Karl-Heinz Klingenschmidt, der vor kurzem 80 Jahre alt wurde

226 Diplomarbeiten und 442 Konstruktionsarbeiten die Universität zerstört war. Nachdem ich abgelehnt hat Prof. Dipl.-Ing. Karl-Heinz Klingenschmidt während wurde, habe ich deshalb erst einmal eine Schlosser- seiner Zeit an der Hochschule betreut. Zwischen lehre in einer Waggonfabrik bei Halle gemacht und 1968 und 1995 hat er im Fachbereich Maschinenbau nach zwei Jahren als Bester abgeschlossen. Das gelehrt. Vor kurzem feierte er seinen 80. Geburtstag. war sehr wichtig, weil ich dadurch die Möglichkeit Aus diesem Anlass sprach Prof. Rainer Bender mit bekam zu studieren. Zuerst war ich in Magdeburg dem leidenschaftlichen Konstrukteur. und danach in Dresden.

Prof. Rainer Bender: Herr Klingenschmidt, Sie sind Was waren Ihre Studienschwerpunkte? in Schreiberau, im heutigen polnischen Riesen- Das Studium war stark ausbildungsbezogen: Bis gebirge, geboren und aufgewachsen, haben den zum Vordiplom lernte man die Grundlagen, danach Krieg miterlebt und ihre Ausbildungen in der dama- stand die Ausbildung im Mittelpunkt. Wir haben ein ligen DDR erhalten. Wie sieht diese Epoche aus der ganzes Semester Technisches Zeichnen und Kons- Retrospektive aus? truieren gelernt. Leistungen wurden durch kleinen Prof. Dipl.-Ing. Karl- Heinz Klingenschmidt Prof. Klingenschmidt: Meine Kindheit war stark durch Beleg, großen Beleg und schließlich die Diplomarbeit zu Besuch an seiner den Zweiten Weltkrieg geprägt: Mein Vater arbeite- erbracht. Ich hatte großes Glück: Der große Beleg war alten Wirkungsstätte. te in Schreiberau im heutigen polnischen Riesen- bei mir ein Versuch im Bereich hydraulischer Kopier- In den Laboren des gebirge in der Verwaltung. Kurz vor Kriegsende hat steuerung, das war damals ein sehr wichtiger Auto- Maschinenbaus unter- meine Mutter uns in ihren Herkunftsort nach Prettin matisierungsbaustein. Als ich dann damals in den hält er sich mit seinen gebracht, wo wir dann auch nach dem Krieg blieben. Westen kam, war das meine Stärke. Ich konnte in Fachkollegen Prof. Ich bin in Torgau zur Schule gegangen, lebte dort im meiner Firma das hydraulische Kopiersteuern stär- Rainer Bender und Prof. Johannes Vinke über die Internat und habe 1951 das Abitur gemacht. Damals ken. Bei meiner Diplomarbeit lief es noch besser: Ich aktuellen technischen war es schwierig, einen Studienplatz zu bekommen, hatte die Idee, eine Messsteuerung für das Drehen Entwicklungen ich hatte mich in Dresden für den Maschinenbau einzuführen, das hat es damals noch gar nicht gege- (Seite 177 von links) beworben, aber die Plätze waren sehr begrenzt, weil ben, man hat das für ausgeschlossen gehalten.

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 INTERVIEW 117

Wie gestaltete sich damals der Berufseinstieg? War bis zur CAM – Computer-Aided-Manufacturing – und es schwierig, eine Stelle zu finden? Lehrgänge durchgeführt. In der damaligen DDR konnten sich die Absolventen die Arbeitsstelle nicht frei suchen. Die Arbeitsplätze Es gab ja damals noch Vorbereitungskurse auf das wurden zugeteilt. Ich kam zur „Werkzeugmaschinenfab- Studium, das gibt es heute nicht mehr. Welche rik“ in Magdeburg. Dort blieb ich zwei Jahre bis 1961. Funktion hatten diese Kurse? Am Anfang 1968 kamen keine Abiturienten zu uns Sie sind 1961 in die Bundesrepublik übergesiedelt. an die Hochschule. Es waren Leute, die die mitt- Was waren die Gründe? lere Reife hatten und eine Lehre, oft eine Schlos- Fachlich lief alles sehr gut in Magdeburg. Probleme ser- oder Mechanikerlehre. Sie wurden dann über bekam ich, weil ich meine Frau kirchlich geheiratet zwei Semester abends auf das Studium vorberei- habe. Das führte zu Minuspunkten in meiner Beur- tet. Damals waren viele Ältere dabei, die das mathe- teilung. Deshalb alleine wäre ich nicht gegangen. matische Schulwissen vergessen hatten. Wenn man Aber ich habe keine Wohnung bekommen. Meine zwei Jahre aus der Schule draußen ist, hatte man die Frau war schwanger und lebte 120 km entfernt – Mathematik, die man brauchte, nicht mehr im Kopf. ein untragbarer Zustand. Erschwerend kam hinzu, dass ich kein Parteimitglied war, und wer in der DDR Sie blicken auf eine lange Dienstzeit zurück. Was etwas werden wollte, musste Mitglied in der SED hat die Hochschule zwischen 1968 und Anfang der sein. Mit dem Zug sind wir in letzter Minute nach 90er-Jahre am meisten verändert? Berlin, von dort in den Westen. Meine Frau hatte hier Die Umstellung auf Bachelor und Master bedeu- Verwandte, bei ihnen kamen wir erst einmal unter. tet einen großen Einschnitt. Sie hat positive Seiten. Bedauerlich ist, dass der Titel des Ingenieurs bei Wie gestaltete sich der Berufseinstieg im Westen? der Reform unter den Tisch gefallen ist. Wenn man Mein erster Arbeitsort war in Karlsruhe bei der früher in der Werkstatt gearbeitet hat, war man Inge- Firma Schaerer, die Drehmaschinen und Getriebe nieur. Heute trägt man den Titel „Bachelor of Scien- herstellte. Ich arbeitete dort bis 1968 im Konstrukti- ces“ oder „Bachelor of Engineering“; das ist kein onsbüro und habe eine ganz neue Werkzeugmaschi- Beruf. Der Hauptunterschied aber ist, dass die heuti- nenreihe entwickelt. Mein Hauptgebiet war neben gen Professoren einen Doktortitel haben müssen. der mechanischen Konstruktion die Steuerung. In Zu meiner Zeit war das Hauptkriterium: Bringt er Karlsruhe habe ich die komplette Steuerung über- das Fachgebiet mit ein? nommen von der Hydraulik, Pneumatik, Stark- und Schwachstrom sowie der Elektronik. Ich habe kein Im Bereich der Konstruktion ist es schwierig, neue neues Relais erfunden, sondern die Steuerpläne den Kollegen zu bekommen. Das Entscheidende ist, Anforderungen des Anwenders angepasst. Es gab dass man das, was man auf ein zweidimensiona- in der Firma wenige, die das beherrschten. Ich war les Blatt zeichnet, sich dreidimensional vorstellen der einzige, der alle Bereiche überblickte. kann. Das zeichnet einen guten Konstrukteur aus. Es gibt viele Leute, denen das heute schwer fällt. Was war Ihre Motivation, sich an der Hochschule Früher verlief die Berufswahl insgesamt zielge- Offenburg zu bewerben? nauer. Leute mit Lebenserfahrung wollten Inge- Ich wollte in die Lehre. Über den VDI bestanden nieur werden. Heute ist das anders. Man fängt an Kontakte zur Staatlichen Ingenieursschule in Karls- zu studieren und hat wenig praktische Erfahrung. ruhe und auch zur Universität. Als dann das Ange- Konstruieren erlernt man durch Üben. bot aus Offenburg kam, hier ein ganz neues Labor aufzubauen, konnte ich nicht nein sagen. 1968 bin Sie sind der Hochschule immer noch sehr positiv ich an die Hochschule gekommen. Die ersten zwei zugetan, was sich auch darin zeigt, dass Sie viele Jahre wurden die Gelder noch zugeteilt, ich musste öffentliche Veranstaltungen der Hochschule besu- keine Anträge stellen und konnte das Labor syste- chen. Was macht man als Pensionär mit relativ viel matisch aufbauen. verfügbarer Zeit? Meine Aktivitäten sind breit gefächert: Sie drehen Bei Ihren Anfängen standen Sie noch am Reißbrett, sich um mein Fachgebiet, um gesellschaftliche danach wurden Bereiche zunehmend digitalisiert. Fragen, aber auch darum, körperlich fit zu bleiben Ja, das damalige Konstruktionsbüro gibt es heute und für die Familie sorgen. gar nicht mehr. Ich habe drei Labore aufgebaut: Die Werkzeugmaschinen waren mein Hauptgebiet, dazu Ich bedanke mich herzlich für das Gespräch und kam die Steuerungstechnik und schließlich die wünsche Ihnen weiterhin alles Gute. Automatisierungstechnik. Innerhalb der Automati- sierungstechnik kam es dann zur automatisierten DAS INTERVIEW FÜHRTE Konstruktion, des CAD, ich habe es weitergetrieben PROF. DR. RAINER BENDER

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 118 ZUM SCHLUSS

500 000 Volt!!!

Prof. Dr. Curticapean unter Spannung, genauer: Unter 500 000 Volt *! Die Spannungsangabe ist tatsächlich korrekt. Sein Überleben dieses Versuches wurde natürlich dadurch sichergestellt, dass die Stromstärke entsprechend sehr sehr klein war. Es empfiehlt sich nicht, diesen Versuch nachzumachen: Der Van de Graaff-Generator erzeugt den Potentialunter- schied von 500 000 Volt elektrostatisch. Dazu muss der Experimenta- tor sehr gut isoliert sein, damit keine Ströme entstehen. (Wir weisen darauf hin, dass Spannungen von über 50 Volt tödlich sind!)

Foto: Prof. Dr. Christoph Nachtigall / Aufnahme im Swiss Science Center „Technorama“

* Swiss Science Center Technorama: „Megavolts und Kiloamps – die Naturgeschichte eines Blitzes“, 07/2010

PSY – Gangnam Style

Das Foto entstand am 18. Mai 2012 in Rotterdam während des Shell Eco-Marathons 2012. Ob zu diesem Zeitpunkt das berühmte Musikvideo zum Song „Gangnam Style“ des Künstlers PSY schon im Kasten war, wissen wir nicht. Wikipedia gibt als Veröffentlichungsdatum für den Song jedenfalls den 15. Juli an. Foto: Prof. Dr. Eine gewisse Ähnlichkeit zwischen dem Video-Prolog und unserem Bild ist kaum zu leugnen. Leider hatte Dan Curticapean unsere Homepage trotz dieser Gemeinsamkeit doch deutlich geringere Zuschauerzahlen: Zum Redaktions- aka DJ mcsquare schluss hatte das Musikvideo 1,5 Gigazuschauer!

campus I Das Magazin der Hochschule Offenburg I Sommer 2013 HERRENKNECHT AG | UTILITY TUNNELLING | TRAFFIC TUNNELLING

GEMEINSAM GESTALTEN WIR DIE ZUKUNFT.

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