Volker Zotz Leitmotive des Ārya Maitreya Maṇḍala Kairos Edition 2013 Koerich | Luxembourg www.kairos.lu |
[email protected] © 2013 Volker Zotz Separatdruck eines ursprünglich in Ḍamaru 36 (2005) erschienenen Artikels Titelbild: Fotosammlung Anagarika Govinda (© Lama u. Li Gotami Govinda Stiftung) ISBN 978-2-919771-06-6 Leitmotive des Ārya Maitreya Maṇḍala Der Ursprung m 14. Oktober 1933 verließ das Deutsche Reich die Genfer Abrü- stungskonferenz, und Joseph Goebbels erklärte den Austritt seines Landes aus dem Völkerbund. Die Katastrophe, die danach über Eu- Aropa hereinbrach, ist bekannt. Am selben Tag setzte ein anderer Deutscher im Norden Indiens gleichfalls ein Zeichen. Ernst Lothar Hoffmann, der in- zwischen Anagarika Govinda hieß, gab an diesem 14. Oktober 1933 in Dar- jeeling die Gründung des Ārya Maitreya Maṇḍala bekannt. Anders als beim Geschrei des Joseph Goebbels nahm die Weltpresse von diesem Ereignis keine Notiz. Eher still trat ein Impuls auf, der den polari- sierenden Ideologien des Zeitgeistes zuwiderlief: Govinda rief einen Orden ins Leben, der Menschen ungeachtet von Geschlecht, ethnischen, nationa- len, kulturellen und religiösen Hintergründen um ein Ideal zusammenführ- te, das bildhaft der Buddha Maitreya verkörpert, dessen Name der Liebende bedeutet. Was für die breite Öffentlichkeit im Lärm der Epoche unterging, würdigten in Indien herausragende Persönlichkeiten. Rabindranath Tagore drückte sei- ne Freude über das Auftreten des Ārya Maitreya Maṇḍala aus. Schon 1919 hatte der Nobelpreisträger für Literatur von 1913, dessen Persönlichkeit und Werk Govinda stark prägten, auf Maitreya als Symbol des Friedens hingewie- sen.1 Vertreter der indischen, sikkimesischen, nepalesischen und tibetischen Volksgruppen des Himalajaraums schlossen sich dem Orden als Mitglieder und Freunde an, etwa Sardar Bahadur S.