Ratgeber – Verbraucherschutz Kompakt Guter Rat in Alltagsfragen
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Ratgeber – Verbraucherschutz kompakt Guter Rat in Alltagsfragen Verbraucherschutz kompakt Verbraucherschutz www.bundesregierung.de Ratgeber Ratgeber – Verbraucherschutz kompakt Guter Rat in Alltagsfragen 3 Inhalt Vorwort der Bundeskanzlerin 6 1 Erst informieren, dann kaufen 8 1.1 Verbraucherinformationen 9 1.2 Informationen zu Lebensmitteln 11 Lebensmittelkennzeichnung 11 Siegel bei Lebensmitteln 21 Lebensmittelkontrollen 25 Informationsrechte bei Lebensmitteln 28 1.3 Sichere Produkte 30 Produktsicherheitsgesetz 30 Prüfzeichen und Gütesiegel bei Produkten 30 Nachhaltigkeitszeichen 34 1.4. Waren und Dienstleistungen im Test 36 Stiftung Warentest 37 Tests und Portale im Internet 38 1.5 Werbung 42 Unzulässige Werbung 42 Rabatt, Sonderangebot, Preisnachlass 46 2 Kein Tag ohne Vertrag 48 2.1 Was bei Vertragsschluss zu beachten ist 49 Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) 50 Informationspflichten vor dem Kauf 51 Wenn es ans Bezahlen geht 53 2.2 Verträge müssen eingehalten werden 54 Was tun, wenn man den Kauf bereut? 54 Der Widerruf außerhalb von Geschäftsräumen oder im Fernabsatz 54 Orientierung bei Onlinekauf und Versandhandel 57 Schutz vor überhöhten Abmahnkosten 61 4 2.3 Probleme bei der Vertragserfüllung 62 Wenn der Lieferant nicht klingelt 62 Reklamation bei Sachmängeln – die Gewährleistung 63 Produkt- und Produzentenhaftung 66 Kauf im Ausland und bei ausländischen Anbietern 69 Mehr Transparenz bei Inkassoschreiben 71 2.4 Telefonverträge und Hotlines 72 Den passenden Vertrag wählen 72 Keine teuren Warteschleifen und Kundenhotlines 75 Jugendliche und das Mobiltelefon 76 Elektroschrott – und dann? 79 Telefonate und Datendownload im Ausland 80 3 Wenn’s ums Geld geht 84 3.1 Banken und Sparkassen 85 Das Konto 85 Ein Girokonto für jedermann 85 Pfändungsschutzkonten 87 Besserer Schutz für Erspartes 87 Europaweit einfacher überweisen mit SEPA 91 3.2 Geldanlage 93 Geld anlegen – aber vorher informieren! 93 Was tun, wenn man sich falsch beraten fühlt? 101 3.3 Rund um Kredite 104 Die gebräuchlichsten Kredite 116 Die Adresse für Streitfälle: der Ombudsmann 124 3.4 Versicherungen 125 Was versichern? 125 Der Weg zur Versicherung 141 4 Ihre Rechte als Kunde 150 4.1 Der Handwerker im Haus 151 Kostenvoranschlag und Auftrag 151 Verzug und Mängel 153 Handwerker aus Europa 157 4.2 Dienstleistung in Weiß: beim Arzt oder im Krankenhaus 158 Behandlungsfehler 159 5 Vertrags- oder Wunschmedikament 161 Vom Immunstatus bis zur Schönheitsoperation 162 Gut betreut im Alter 164 4.3 Reisen will geplant sein 166 Bezahlen im Ausland 167 Ihr gutes Recht auf Reisen 167 Was darf ins Gepäck? 168 Gesund im Urlaub 169 Für Notfälle 170 5 Daten schützen und sichern 172 Datenschutz fängt im Kopf an 173 Mit den eigenen Daten geizen 174 Machenschaften per Mausklick 181 Clevere Konfiguration und sichere Software 183 Cookies 184 Onlinebanking 185 Vorsicht, Urheberrechtsverstoß! 187 Daten löschen 188 6 Recht haben, Recht bekommen 190 Außergerichtliche Streitschlichtung 191 Rechtsberatung durch den Anwalt 195 Rechtsberatung durch Organisationen und Unternehmen 198 Beratungshilfe 199 Prozesskostenhilfe 201 Register 204 Adressverzeichnis 210 Impressum 220 6 Vorwort der Bundeskanzlerin Warenmängel, Belästigungen am Telefon oder gar Betrug belasten das Vertrauen zwischen Anbietern und Verbrauchern. Schon allein die Sorge oder der Verdacht, übervorteilt zu werden, schadet dem Geschäft. Deshalb setzen viele Unternehmen gezielt auf Qualität und Transparenz. Die Bundesregierung unterstützt faires Verhalten in Wirtschaft und Handel. Und wir stärken die Rechte der Kunden. Nur einige Beispiele: Unternehmer sind heute auch EU-weit verpflichtet, klar und deutlich über sämtliche Kosten ihrer Produkte und Leistungen zu informieren – auch beim Einkauf im Internet. Zudem gilt für Bestellungen grundsätzlich ein vierzehntägiges Wider- rufsrecht. 7 Auf dem Kapitalmarkt sorgen wir für faire Spielregeln – mit mehr Transparenz, besserer Beratung, verständliche- ren Informationen und stärkerer Aufsicht. Insbesondere Kleinanleger genießen mehr Schutz. Auch beim Datenschutz gibt es weitere Fortschritte: Verbraucherverbände können Unternehmen wegen unzulässiger Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung persönlicher Daten abmahnen und verklagen. Zudem schreibt die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung die hohen deutschen Standards fort und setzt einen europaweit einheitlichen Rechtsrahmen. Insgesamt garantieren hohe nationale und europäische Standards in Deutschland einen guten Verbraucher- schutz. Konsumenten können auf Basis verlässlicher Informationen eigenverantwortlich entscheiden, welche Angebote für sie tatsächlich geeignet sind. So werden Wettbewerb, Innovation und Fortschritt gefördert. Deshalb achtet die Bundesregierung darauf, dass diese Maßstäbe auch in internationalen Handelsvereinbarun- gen der Europäischen Union festgeschrieben werden. Diese Broschüre gibt Ihnen Antworten auf viele Alltags- fragen. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie, worauf Sie beim Kauf, bei einer Auftragserteilung oder Bestellung achten sollten. Auch aktuelle Gesetzesinitiativen der Bundesregierung und der Europäischen Union werden in diesem Heft beleuchtet. Und schließlich finden Sie auch viele Hinweise auf weiterführende Informationen – etwa von Verbraucherzentralen oder der Stiftung Waren- test. Ich wünsche Ihnen eine gewinnbringende Lektüre. Angela Merkel Bundeskanzlerin 1 Erst informieren, dann kaufen 9 Vor jedem Kauf und vor jedem Vertragsabschluss steht die Information. Das gilt im Geschäft um die Ecke, im Kaufhaus wie im Internet. Der Verbraucher sucht nach Anbietern und geeigneten Angeboten, prüft Unter- schiede und Qualität. Er vergleicht Preise und Leistun- gen. Damit all das zu seiner Zufriedenheit abläuft, sind auch Hersteller und Händler gefordert: Der Kunde sollte beispielsweise erkennen können, woraus die Ware besteht und welche Eigenschaften sie hat. Ob sie funktionsfähig ist und wer im Schadensfall die Verant- wortung trägt. Um Verbraucherinnen und Verbraucher – nachstehend mit dem Begriff „Verbraucher“ zusammengefasst – wir- kungsvoll zu schützen, hat der Gesetzgeber in den ver- gangenen Jahren deren Rechte gestärkt. Neben Kontroll-, Zulassungs- und Registriersystemen wurden in verschie- denen Bereichen Kennzeichnungs- und Informations- pflichten eingeführt und weiterentwickelt. Verbraucher- bildung spielt dabei eine große Rolle, insbesondere bei der Frage, wie und wo man sich informieren kann. 1.1. Verbraucherinformationen Verbraucher haben nach dem Verbraucherinformati- onsgesetz (VIG) ein Recht auf Auskunft beziehungsweise Akteneinsicht: Jeder kann selbst aktiv werden und gezielt bei den zuständigen Behörden nachfragen, wel- che Informationen über Lebensmittel, Futtermittel, Kosmetika sowie Gegenstände des täglichen Bedarfs vorliegen. Seit der Neuregelung des VIG 2012 gilt das auch für Haushaltsgeräte, Heimwerkerartikel und Möbel. Den Antrag auf Zugang zu Informationen können Ver- braucher formlos, mündlich oder per E-Mail stellen. Sie können sich beispielsweise über die Schadstoffbelas- tung eines bestimmten Produktes erkundigen. Oder 10 ERST INFORMIEREN, DANN KAUFEN nachfragen, welche Serie betroffen ist, wenn ein Pro- dukt zurückgerufen wird. Anspruch auf Auskunft haben Verbraucher aber grundsätzlich auch über Kenn- zeichnung, Herkunft und Beschaffenheit von Produk- ten, einschließlich deren Ausgangsstoffe und Herstel- www.bvl.bund.de Stichwort: Presse- und lungsverfahren. Hintergrundinformationen > Für Verbraucher > Ver- braucherinformationsgesetz Zuständig sind überwiegend die Lebensmittelüberwa- (Im Artikel finden Sie eine chungsbehörden beziehungsweise Gewerbeaufsichts- interaktive Karte „Übersicht über die zuständigen Länder- ämter der Länder. Auf Bundesebene können Verbrau- behörden“) cher das Bundesamt für Verbraucherschutz und www.bfr.bund.de Lebensmittelsicherheit (BVL), das Bundesinstitut für www.baua.de Stichwort: Produktsicher- Risikobewertung (BfR) sowie die Bundesanstalt für heitsportal Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ansprechen. Einfache Auskünfte bis zu 250 Euro Verwaltungsaufwand sind kostenfrei (bei Rechtsverstößen bis zu 1.000 Euro); Anfragen, die den genannten Verwaltungsaufwand über- steigen, sind kostenpflichtig. Es gelten die Gebührenver- ordnungen des Bundes und der Länder. Der Verbraucher erhält vorab Bescheid, wenn sein Antrag nicht kostenfrei bearbeitet wird. Er kann ihn gegebenen- falls zurücknehmen oder beschränken. Außerdem gibt es den Verbraucherlotsen. Hier können Verbraucher kompetenten Rat zu Lebensmitteln, zur Ernährung und zum gesundheitlichen Verbraucherschutz www.verbraucherlotse.de einholen. Auch Siegel und Zeichen klären über ein Produkt auf. Dabei können so unterschiedliche Aspekte wie Herkunft, Gesundheits- und Umweltkriterien oder Sozial- und Sicherheitsfragen eine Rolle spielen. Schätzungsweise 1.000 Zeichen dieser Art gibt es. Die Portale „Label online“ und „Siegelklarheit“ geben Hintergrundinforma- www.label-online.de tionen und eine Bewertung zu vorhandenen Siegeln. Sie www.siegelklarheit.de können auch über eine App genutzt werden. 11 Neben privatwirtschaftlichen Kennzeichen gibt es auch solche, die in Rechtsvorschriften geregelt sind und deren Missbrauch bestraft wird. Dabei handelt es sich zum Teil um Pflichtkennzeichnungen. 1.2 Informationen zu Lebensmitteln Zu den Grundprinzipien des Lebensmittelrechts gehö- ren: Schutz der Gesundheit, Schutz vor Täuschung sowie sachgerechte Information der Verbraucher. Dabei sollen unter anderem die Vorschriften über die Kennzeichnung von Lebensmitteln helfen. Lebensmittelkennzeichnung Das meiste,